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Kreiszeitung Ludwigsburg Samstag, 18.06.2011
IB will Realschulen starten
Freier Bildungsträger möchte sein Angebot in Asperg komplettieren
ASPERG
Die Fachhochschulreife und das Abitur kann man am IB-Bildungszentrum in Asperg bereits
ablegen. Nun soll die mittlere Reife hinzukommen: der Internationale Bund möchte nach den
Sommerferien mit zunächst einer fünften Klasse eine eigene Realschule eröffnen. Diese
Schulart gibt es in Asperg bisher noch nicht.
Von Steffen Pross
Rund 800 überwiegend jungen Menschen bietet der IB an seinen Standorten in Asperg und
Ludwigsburg derzeit berufsvorbereitende Aus- und Weiterbildungen an. Die geplante Realschule in
Asperg soll das Angebot in den vier Gebäuden des Bildungszentrums an der Egolsheimer Straße
getreu der Devise „kein Anschluss ohne Abschluss“ komplettieren: Kinder, die nach der Grundschule
in die künftige Asperger Realschule wechseln, können bei dem freien Träger nach ihrer mittleren Reife
dann entweder direkt eine Berufsausbildung – das Spektrum reicht vom Maler über den Koch bis hin
zum Industriemechaniker und Bürokaufmann – anschließen oder aber den nötigen Notendurchschnitt
vorausgesetzt, Fachhochschulreife und Abitur erwerben. Denn schon jetzt unterhält das IB Asperg ein
Berufkolleg mit mehreren Fachrichtungen und ein sozialwissenschaftlich orientiertes, berufliches
Gymnasium.
Dort werden derzeit 140 junge Leute in drei Schuljahren zum Abitur geführt. Mit der geplanten
Realschule hätte der IB somit sein eigenes „G9“ – den neunjährigen Weg zur allgemeinen
Hochschulreife, von dem auch öffentliche Realschulen angesichts der Debatten ums achtjährige
„Turbogymnasium“ seit geraumer Zeit profitieren.
Für IB-Programmgeschäftsführerin Bärbel Geiser ist die geplante Realschule daher eine logische
Ergänzung der „Bildungslandschaft“ sowohl des eigenen Hauses als auch in der Stadt Asperg, deren
Realschüler bisher in der Regel nach Tamm fahren. Ob der Start tatsächlich wie erhofft im September
klappt, ist freilich noch offen: Das Regierungspräsidium hat dem Projekt gerade erst seinen Segen
erteilt – und 18 Anmeldungen sind laut Geiser für den Anfang mindestens erforderlich. Sollte es dazu
nicht mehr reichen werde man eben ein Jahr später beginnen, sagt Geiser. Personal, Räume und das
pädagogische Konzept ständen jedenfalls bereit.
Letzteres sieht bei einem Klassenteiler von 24 Schülern eine Ganztagsbetreuung von 7.30 bis 15.30
Uhr mit Regelunterricht bis 13 Uhr und Schulmittagessen vor. Die Nachmittage sollen keineswegs nur
Hausaufgaben gelten: Projekte, die Stärkung sozialer Fähigkeiten und die altersgerechte
Heranführung ans Berufsleben stehen auf dem Programm – wobei man hierbei laut Bärbel Geiser auf
die eigenen Werkstätten und Meister zurückgreifen kann. Dieses Angebot hat freilich auch einen
Preis: Der Besuch der IB-Realschule soll monatlich 125 Euro Schulgeld kosten, mit Mittagstisch und
Ganztagsbetreuung
sind
insgesamt
240
Euro
fällig.
Internet: www.ib-realschule.de.
Internationaler Bund
Der Internationale Bund (IB) ist ein parteipolitisch und konfessionell unabhängiger Verein und gilt als
einer der großen freien Träger Deutschlands in der Bildungs-. Jugend- und Sozialarbeit. Er unterhält
bundesweit 700 Einrichtungen und Zweigstellen an 300 Orten.
Darin unterstützen 12 000 Mitarbeiter jährlich rund 350 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in
der persönlichen und beruflichen Lebensplanung.
An den Standorten Asperg und Ludwigsburg kümmern sich 60 fest angestellte und 120 freiberufliche
Mitarbeiter um 800 Teilnehmer an diversen Bildungsangeboten. Dabei sind in Asperg vor allem
Angebote in der überbetrieblichen und schulischen Ausbildung stationiert. (pro)