Disseminierte Tuberkulose mit
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Disseminierte Tuberkulose mit
Disseminierte Tuberkulose mit Makrophagenaktivierung bei dialysebedürftigem Patienten N. Kessler, D. Grgic, J. Rippin Wagner, P.E. Ballmer, U. Karrer Kantonsspital Winterthur (Winterthur) Anamnese: Ein 28-jähriger pakistanischer Asylbewerber zeigte seit 3 Wochen Fieberzacken bis 40°C ohne weitere Symptome. In der persönlichen Anamnese (PA) bestand eine dialysebedürftige Niereninsuffizienz mit Status nach Nierentransplantation und nachfolgender Transplantatnephrektomie wegen Abstossung vor einem Jahr. Verlauf: Bei Eintritt war der Patient in leicht reduziertem Zustand, febril ohne klinischen Infektfokus. Auffallend war eine Splenomegalie und (seit mehreren Wochen bestehende) Hypästhesien thorakal und am Oberschenkel. Im MRI des Schädels und der Wirbelsäule fanden sich eine intraspinale Läsion auf Höhe BWK 1 sowie 3 intracerebrale Läsionen (sub)kortikal. Neben einer Panzytopenie und einer massiven Entzündungsreaktion fanden wir im Knochenmark (KM) Zeichen eines Makrophagenaktivierungssyndroms (MAS) und vereinzelte epitheloidzellige Granulome. Die Polymerasekettenreaktion (PCR) auf Tuberkulose (Tbc) war negativ, ebenfalls die Ziehl-NeelsenFärbung (ZNF). Eine Woche nach Eintritt entwickelte der Patient Reizhusten und Tachypnoe. Computertomographisch waren neu peribronchovaskulär milchglasartige Veränderungen nachweisbar. 3 Sputumproben auf Tbc-PCR und ZNF waren negativ. Auch die Leberbiopsie zeigte epitheloidzellige Granulome ohne Mykobakterien-Nachweis in PCR, Färbung und Kultur. Aufgrund des MAS, des histologischen Granulomnachweises und der Herkunft des Patienten war eine disseminierte Tbc wahrscheinlich. Wir begannen mit einer tuberkulostatischen 4er Therapie und hochdosierten Steroiden wegen des MAS. Hierunter besserte sich der Zustand, auch die Grösse der intraspinalen Läsion war regredient. Wir entliessen den Patienten mit der Empfehlung einer tuberkulostatischen Kombinationstherapie für 12 Monate. Im Sputum konnte Mykobakterium tuberculosis kulturell nachgewiesen werden, was unsere Verdachtsdiagnose einer disseminierten Tbc mit MAS sowie hepatischem, pulmonalem, intraspinalem und KM-Befall bestätigte. Schlussfolgerungen: Bei unklaren Entzündungsreaktionen ohne wegweisende klinische Befunde sollte mit der Ferritinbestimmung nach einem MAS gesucht werden. Die Sicherung der MAS-Diagnose benötigt eine KM-Biopsie. Wegen der raschen Dynamik und einer Mortalität von ca. 20% sollte die Diagnostik der Grundkrankheit schnell erfolgen, um neben der Therapie des MAS auch die Grundkrankheit gezielt behandeln zu können. Bei Erwachsenen liegt dem MAS meist eine unbehandelte Infektion, eine hämatologische Neoplasie oder eine Autoimmunkrankheit zu Grunde. P420 Geographic diagnosis, geographic prognosis C. Fumeaux (1), M Stalder (1), G. Praz (2), P.-A. Petignat (1) (1)CHCVs (Sion); (2)ICHV (Sion) Introduction: Fatigue, weight loss, night sweats, are known as B symptoms, so called because lymphoma staging includes a letter (A or B), B indicating the presence of this symptoms. From symptoms to diagnostic: the differential diagnosis is large, from myeloproliferative diseases with poor prognosis to infrequent diseases in our geographical region. Case: A 67-year-old man, known for hypercholesterolemia and hypertension, is admitted in our hospital because of pancytopenia and splenomegaly. He was healthy until approximately 3 months, when fatigue developed with night sweats and weight loss (8 kg). On examination, the patient is pale, there is neither adenopathy, nor hepatosplenomegaly. He lives in Switzerland, but each year he spends vacation in Sicily. Computed tomography revealed an enlarged spleen. The laboratory values were hemoglobin 116g/L, leukocyte count 2,5G/L, thrombocyte count 138G/L, VS 51 mm/h, CRP 86, 7 mg/L, and Protein Electrophoresis normal. A bone marrow biopsy is conclusive of a visceral leishmaniasis (VL), also known as kala-azar. Figure 1:the bone marrow biopsy of the patient: amastigotes found within macrophages. Discussion: VL is caused by protozoan parasites, Leishmania donovani and L. infantum, endemic in the Mediterranean, the Middle East, Afghanistan, Iran, Pakistan and Brazil. It is a zoonosis, domestic dog are the reservoir, and sand flies are the vector. Here, VL is imported from Sicily. A few cases are reported in Wallis, all imported. Figure 2:Endemic areas, adapted from Nature.