Konsumenten durch miese
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Konsumenten durch miese
Tiroler Arbeiterzeitung Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der kammer für arbeiter und angestellte für tirol kommentiert Zuerst kommt der Mensch 5. Jg. , JUNI 2013 | Nr. 52 Konsumenten durch miese Preisabsprachen abgezockt! Skandal. Konsumenten zahlen durch Absprachen von Firmen Wucherpreise fürs tägliche Leben. Die AK verlangt höhere Strafen, die den Konsumenten zugute kommen müssen. S AK Präsident Erwin Zangerl kandalös, eine Riesenschweinerei, was mit uns Konsumenten aufgeführt wird. Bitte, Arbeiterkammer, bleibt an diesem Thema dran!“ Das ist nur einer von vielen empörten Kommentaren zum Thema Preisabsprachen im Handel. Was die Arbeiterkammer schon seit Jahren kritisiert, wird jetzt endlich amtlich. Es gibt einen Österreich-Preisaufschlag für viele Dinge des täglichen Lebens. AK Präsident Erwin Zangerl: „Lange genug hat die AK auf die nicht B Die Bundeswettbewerbsbehörde durchleuchtet derzeit breit angelegt die Lebensmittelbranche. Ermittlungen gegen weitere Lebensmittelketten und Molkereien laufen. Von 2006 bis 2012 musste der Milchriese Berglandmilch („Latella“, „Schärdinger“, „Tirol Milch“) wegen Preisabsprachen eine Geldbuße von mehr als einer Million Euro bezahlen. Der Schaden für die Konsumenten ist allerdings wesentlich höher als das Bußgeld oder Kartellstrafen. Eine sim- ei uns läuft etwas schief. Die Preise sind in Tirol dramatisch gestiegen. Nirgendwo sonst sind die Einkommen so niedrig und die Kosten für Wohnen, Benzin, Öffis und Leben so hoch. Warum das so ist? Weil bei uns die Konzentration noch stärker greift. Dadurch kann noch ungenierter zugelangt werden. Wie trommelte die Wirtschaft lange Zeit? Nur ein freier Markt schafft Konkurrenz und niedrige Preise. In diesen Chor hat auch die Politik eingestimmt, um zu erkennen, dass sie sich damit vor allem durch die Privatisierung staatlicher und halbstaatlicher Betriebe ihrer eigenen Gestaltungsfähigkeit beraubt hat. Wer für Preisregulierungen und -kontrollen eingetreten ist und vor grenzenloser Liberalisierung gewarnt hat, wurde als ewiggestrig belächelt. Jetzt zeigt sich, dass der freie Markt die Preise nach oben „reguliert“ - notfalls auch mit miesen Preisabsprachen. Als Arbeitnehmervertretung sind wir immer gegen diese Macht- und Marktkonzentration aufgetreten. Durch unsere laufenden Preis- und Qualitätskontrollen haben wir viel erreicht und das kritische Bewusstsein der Bürger geschärft. Jetzt muss auch die Politik Farbe bekennen, sich ihrer Verantwortung stellen, den wildgewordenen Liberalismus einfangen und sich wieder zu den Bürgern bekennen. Wirtschaft und Kapital haben den Menschen zu dienen und nicht umgekehrt. Zu teuer. Die Vorkommnisse bei Rewe und Berglandmilch lassen befürchten, dass Preisabsprachen zu Lasten der Konsumenten Methode haben. 29. JUNI - MITFEIERN FREIKARTEN ZU GEWINNEN Frühschoppen in der AK Imst Sommer-Highlight Amy Macdonald Dabeisein bei DJ Antoine „Wir kämpfen, damit unsere Konsumenten nicht über den Tisch gezogen werden.“ Erwin Zangerl nachvollziehbaren höheren Preise bei Lebensmitteln und Drogerieprodukten hingewiesen. Endlich wurde die Behörde aktiv.“ Die Wettbewerbshüter sind bereits in mehreren Fällen fündig geworden. Rewe (u.a. Billa, Merkur) fasste mehr als 20 Millionen Euro Strafe aus. Auch bei Spar gab es im Jänner eine Überprüfung. Mehr Transparenz! Foto: Gina Sanders/Fotolia.com D Dabeisein. Amy Macdonald live. P Foto: globalbookings Foto: Universal Music enn Amy Macdonald am Donnerstag, 4. Juli, um 20.30 Uhr auf der Festung Kufstein gastiert, verspricht das ein Highlight zu werden. Die Vollblutmusikerin aus dem schottischen Bishopbriggs hat über vier Millionen Alben verkauft und unzählige Awards gewonnen. Die Fans dürfen sich neben den Klassikern auch auf ihr brandneues Album freuen! Mit der Tiroler Arbeiterzeitung können Sie dabei sein. Und so gehts: Einfach unter dem Stichwort „Amy Macdonald“ mailen an [email protected], faxen an 0512/5340 - 1290 oder schreiben an AK Tirol, Arbeiterzeitung, Maximilianstr. 7, 6020 Innsbruck. Bitte Name und Adresse nicht vergessen. Infos unter www.lindnermusic.at die Möglichkeit von Sammelklagen geben. Die Bußgelder, die derzeit ins Budget fließen, gehören für den Konsumentenschutz zweckgewidmet. Der Gesetzgeber sollte außerdem mit einer Beweislastumkehr für strengere Wettbewerbsregeln sorgen. Damit müsste dann der Anbieter beweisen, dass die Preise gerechtfertigt sind. SCHULSCHLUSS-OPEN-AIR IN SCHWAZ W K ühle Getränke, köstliche Grillspezialitäten und ein buntes Kinderprogramm erwartet alle beim großen kostenlosen Tag der offenen Tür in der AK Imst. Lassen Sie sich musikalisch überraschen von der jungen Tiroler Senkrechtstarterin „Caro“ und begeistern von den zünftigen Klängen der „Pfundskerle“. Durch das Programm führt Viktor „Reindl“ Haid. Eintritt, Essen und Trinken frei, solange der Vorrat reicht. Samstag, 29. Juni, ab 10.30 Uhr, im Festzelt am Rathausplatz in Imst. Mehr dazu auf Seite 3 ie AK verlangt bei Preis- und Kartellabsprachen eine Verbesserung der Konsumentenrechte. Die Fälle Berglandmilch und Rewe zeigen: Millionen Konsumenten erleiden einen Schaden. Eine individuelle Durchsetzung von Ansprüchen ist nur schwer möglich. Deshalb sollte es dafür ple Rechnung: Selbst ein Preisaufschlag von nur fünf Prozent bei Berglandmilch hätte die Konsumenten bis zu 150 Millionen Euro über den gesamten Zeitraum von 2006 bis 2012 gekostet, schätzen die Experten. Dafür erscheint das Bußgeld von einer Million Euro vergleichsweise gering. Lesen Sie weiter auf Seite 2 DJ Antoine sorgt für Stimmung. ünktlich zum Schulschluss findet am Freitag, 5. Juli, ein Konzert auf dem Marktplatz Schwaz bei den Stadtgalerien mit dem aus der Schweiz stammenden Super-Star am Pop- und House-Himmel, DJ Antoine statt. Ihm ist es gelungen, mit den beiden Hitsingles „Welcome to St. Tropez“, und „Ma Chérie“ den internationalen Durchbruch zu schaffen. Mit der Tiroler Arbeiterzeitung können Sie dabei sein. Einfach unter dem Stichwort „DJ Antoine“ mailen an [email protected], faxen an 0512/5340 - 1290 oder schreiben an AK Tirol Arbeiterzeitung, Maximilianstr. 7, 6020 Innsbruck. Bitte Name und Adresse angeben. Infos unter www.lindnermusic.at THEMA: KONSUMENT & RECHT 2 Nr. 52, Juni 2013 Tiroler Preisaufschlag: AK schaltet Behörde ein Erwiesen. Es gibt Preisabsprachen, um abzukassieren. Auch beim Sprit. Die AK Tirol hat die Bundeswettbewerbsbehörde eingeschaltet. M ! Die EU-Kommission ermittelt auch gegen ein mutmaßliches Zuckerkartell. In Deutschland wird gegen ein Kartoffelkartell erhoben. Gegen Kreditkartenfirmen wird wegen überhöhter Gebühren ermittelt. Teurer Sprit. Auch die Mineralölkonzerne stehen im Verdacht von Preisabsprachen. Mit 1 Cent mehr pro Liter würden die Ölmultis allein in Österreich um 63 Millionen Euro mehr kassieren. Foto: Markus Bormann/Fotolia.com illionen Österreicher und Tiroler sind über Jahre hinweg durch überzogene Preise für die Güter des täglichen Bedarfs zur Kasse gebeten worden“, ärgert sich Arbeiterkammer Präsident Erwin Zangerl. Das Kartellgericht hat Rewe mit einer Geldbuße in Höhe von 20,8 Millionen Euro wegen vertikaler Kartellabsprachen zwischen Markenartikelherstellern und Billa/Merkur in der Zeit von 2007 bis 2012 abgestraft. Betroffen waren mit unterschiedlicher Intensität weite Teile des gesamten Sortiments, also sowohl Lebensmittel als auch Drogeriewaren. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Aufschlag. Bis zu 18 Prozent müssen die heimischen Konsumenten mehr für Lebensmittel zahlen. Bei identen Drogerie-Markenprodukten erhob die AK gar um 27 Prozent höhere Preise als in Deutschland. Selbst zwischen Tirol und Österreich gibt es bei einzelnen Produkten - etwa Treibstoff - eklatante Preisunterschiede. EINFACH ERKLÄRT GUT ZU WISSEN Was bedeutet Inflation? Der Warenkorb M it Inflation wird die jährliche Geldentwertung durch Teuerung bezeichnet: Weil Preise steigen, kann fürs gleiche Geld weniger gekauft werden, und die Kaufkraft sinkt. Deshalb ist die Inflationsrate eine der wichtigsten volkswirtschaftlichen Größen. Sie zeigt, ob Einkommenszuwächse reichen oder von Inflation aufgefressen werden. Bei schwerer Inflation wahrt das Geld seinen Wert immer weniger. Bei Hyperinflation von 50 % und mehr wird Geld innerhalb kürzester Zeit praktisch wertlos. Angegeben wird die Inflation als prozentuale Steigerung der Preise eines Warenkorbs zum Vorjahr. setzgeber muss jetzt auch für strengere Wettbewerbsregeln für hochkonzentrierte Märkte wie Energie, Mineralöl und Lebensmittel sorgen“, so Zangerl. Tirol Aufschlag. Die AK Tirol hat immer wieder auf ungerechtfertigte Preisunterschiede beim Sprit zwischen Tirol und Restösterreich hingewiesen und ein Einschreiten der Behörde verlangt. Der AK Präsident: „Wir lassen nicht locker, das ist eine Schweinerei, dass wir im Westen für Treibstoff mehr zahlen müssen als andere Regionen. Wir haben die Bundeswettbewerbsbehörde aufgefordert, gegen diese Abzocke der Mineralölkonzerne vorzugehen und den Tirol Aufschlag abzudrehen.“ Missbrauch. Bestätigt sieht sich Zangerl durch die Tatsache, dass nicht nur in Österreich, sondern auch auf EUEbene jetzt gegen Kartelle und offensichtlichen Marktmissbrauch großer Konzerne vorgegangen wird. So stehen die großen Ölkonzerne (Shell, BP, Statoil) im Verdacht von massiven Preisabsprachen. er „repräsentative Warenkorb“ wird alle fünf Jahre von der Statistik Austria erhoben. Dazu führen mehrere Familien ein Jahr Buch über alle ihre Ausgaben. Derzeit umfasst der Warenkorb 791 Güter von der Milch über Handy und Haarschnitt bis zur Urlaubsreise. Um Verbraucherpreisindex und Inflation zu bestimmen, wird die Preisentwicklung der Güter ermittelt und mit früheren Werten verglichen. Weil sich Konsumgewohnheiten und Qualität der Güter ändern, wird der Warenkorb alle fünf Jahre angepasst. Wahrheit. Die im Reiseprospekt angegebenen Beschreibungen müssen stimmen. Bei Mängeln kann man Verbesserung verlangen. G 63 Millionen Mehrkosten. Bei einer Abgabemenge von 6,3 Milliarden Litern Benzin und Diesel in Österreich im Jahr 2012 würde ein überhöhter Preis von „nur“ einem Cent pro Liter alleine für die österreichischen Autofahrer Mehrkosten von rund 63 Millionen Euro im Jahr bedeuten – andere Mineralölprodukte, wie beispielsweise Heizöl, sind dabei noch nicht berücksichtigt. „Die AK hat die EU-Kommission seit 2004 wiederholt auf die Manipulationsmöglichkeiten bei den europäischen Preisbildungsmechanismen hingewiesen - die eingeleiteten Untersuchungen sind die Bestätigung für unsere Vermutungen“, so Zangerl. Sprudelnde Gewinne. Laut Internationaler Energie-Agentur liegen die Produktionskosten bei konventioneller Ölförderung bei maximal 30 bis 40 Dollar pro Fass, während der Ölpreis im Jahresschnitt 2012 bei rund 112 Dollar notierte! Da verwundert es nicht, dass die Gewinne der Ölmultis sprudeln. << Gute Tipps zur Buchung D Der Preis ist heiß Wissen. So kann man sich beim Buchen des Urlaubs manchen Ärger ersparen. E in rechtwirksamer Reisevertrag kann telefonisch, per eMail oder auch per Fax abgeschlossen werden, ohne dass eine Unterschrift notwendig ist. Wichtig ist, alle Buchungsunterlagen zu Beweiszwecken aufzubewahren bzw. auszudrucken und sich vor einer Buchung genau über den Veranstalter und seine Vertragsbedingungen zu informieren. Sonderwünsche am besten schriftlich vereinbaren bzw. auf einen Vermerk in der Buchungsbestätigung bestehen. Ein Vergleich der einzelnen Anbieter kann sich aufgrund von unterschiedlichen Preisen durchaus lohnen. Wichtig ist auch zu kontrollieren, ob der Reiseveranstalter über eine Insolvenzabsicherung verfügt (nähere Infos dazu unter www.bmwfj.gv.at/Unternehmen/Reiseveranstalter). Bei einer Reisebuchung ist üblicherweise eine Anzahlung zu leisten. Die Anzahlung darf aber höchstens 20 % des Reisepreises betragen. Verlangt der Veranstalter eine höhere Anzahlung, darf er diese erst 20 Tage vor Abreise einfordern. Die Restzahlung steht dem Reisveranstalter frühestens 20 Tage vor Reisebeginn und nur gegen Aushändigung der Reiseunterlagen zu. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Veranstalter die Reise absagen. Nähere Bedingungen dazu findet man in den Reisebedingungen. Auch der Reisende kann grundsätzlich eine Pauschalreise jederzeit stornieren. Allerdings werden dann Stornogebühren (in unterschiedlicher Höhe, regelmäßig abhängig vom Zeitpunkt der Stornierung) verrechnet, die bei vielen Reiseverträgen nach den geltenden Allgemeinen Reisebedingungen (ARB 1992) berechnet werden und sich dabei zwischen 10 % und 85 % des Gesamtreisepreises bewegen. << RICHTIG VERSICHERN Storno wegen Krankheit W Gut zu wissen. Damit der Urlaub erholsam ist. des Hotels oder des Strandes usw. müssen stimmen. Es gelten die Prinzipien der Prospektwahrheit, Prospektklarheit, Prospektvollständigkeit. Bei Reisemängeln kann man Verbesserung verlangen, am Besten wendet man sich an den Re- präsentanten des Reiseveranstalters vor Ort. Weiters besteht die Möglichkeit, Preisminderungsansprüche geltend zu machen und - je nach Art und Umfang der Mängel - Bargeld vom Veranstalter zurückzuverlangen. << ie eine Urlaubsreise verläuft, entscheidet sich häufig bereits bei der Buchung. Planung heißt das Zauberwort damit sich unliebsame Überraschungen auf Reisen weitgehend vermeiden lassen. Was, wenn die Reise wegen Krankheit nicht angetreten werden kann? Eine mögliche Absicherung bei Stornierungen wegen Krankheit oder Unfall bietet eine Reisestornoversicherung. Die Versicherung übernimmt unter gewissen Voraussetzungen (etwa bei Unfall, Tod oder Krankheit des Reisenden oder eines nahen Angehörigen) die anfallenden Kosten, wobei auch auf möglicherweise vereinbarte Selbstbehalte zu achten ist. Foto: Patryssia/Fotolia.com Foto: yanlev/Fotolia.com rundsätzlich gilt der vereinbarte Reisepreis. Eine mögliche Preisänderung muss vertraglich vereinbart sein (Preisgleitklausel) und ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich, z.B. bei Änderung der Beförderungskosten, der Flughafengebühren oder Wechselkursänderungen. Die Preisgleitklausel ist grundsätzlich nur dann wirksam, wenn sie genaue Angaben zur Berechnung des neuen Preises enthält und unter denselben Bedingungen auch eine Preissenkung weitergegeben wird. Liegt die Erhöhung über zehn Prozent des Reisepreises, kann aufgrund dieser erheblichen Änderung jedenfalls der kostenlose Rücktritt erklärt werden. Erfolgt die Reise innerhalb von zwei Monaten nach Vertragsabschluss, ist eine Preiserhöhung nicht zulässig, außer es gibt darüber eine Sondervereinbarung, und ab dem 20. Tag vor dem Reiseantritt ist jede Preiserhöhung unzulässig. Die im Reiseprospekt angegebenen Beschreibungen bezüglich der Qualität Strengere Regeln. „Der Ge- THEMA: positionen Nr. 52, Juni 2013 Soziale und faire Umverteilung für eine gerechte Arbeitnehmerpolitik 3 TAG DER OFFENEN TÜR Feiern Sie mit in der AK Imst Erwin Zangerl. „Den Aufschwung durch Öffnung, einen Schub an Modernität und mehr Verständnis für die Lebenswelten unserer Arbeitnehmerfamilien“, verlangt der AK Präsident. TAZ: Wie stehen Sie zu der neuen Funktion eines Arbeitslandesrates? Erwin Zangerl: Der neue Landesrat für Arbeit ist einmalig in der Geschichte unseres Landes. Endlich sitzen Arbeitnehmer auf Augenhöhe am Regierungstisch und können mitentscheiden. Das Thema Arbeit, Einkommen und Leben der Beschäftigten rückt damit in den Fokus der Landespolitik. TAZ: Sie haben vor der politischen Dominanz von Bauern- und Wirtschaftsvertretern gewarnt, weil nicht die gesellschaftlichen und sozialen Realitäten Tirols abgebildet werden. Wie sehen Sie die jüngsten Entwicklungen? Zangerl: Die Mahnung wurde gehört und richtig verstanden. Ich erkenne einen positiven Aufschwung in Tirol. Die politischen Weichen in Richtung einer stärkeren und gerechteren Berücksichtigung der Arbeitnehmer sind gestellt worden. Dazu kommen noch zahlreiche Abgeordnete aller Parteien, die dem Arbeitnehmerlager zuzurechnen sind. Auch von ihnen kann erwartet werden, dass sie im Sinne der Mehrheit der Bevölkerung Politik mitgestalten. Es liegt jetzt an der neuen Regierung, den gesellschaftlichen Realitäten Rechnung zu tragen, um Tirol auf Zukunftsfähigkeit umzubauen. TAZ: Wie würden Sie unser Land charakterisieren und welche Bedürfnisse daraus definieren? Zangerl: Tirol ist ein Land der Arbeitnehmer, die eine zeitgemäße Sozialund Gesellschaftspolitik verlangen und die Lösung wichtiger Lebensprobleme einfordern. Hier haben wir großen Aufholbedarf: Die größten Gruppen im Land - Arbeitnehmer, Frauen, Familien und jungen Menschen – haben sich von der Politik krass benachteiligt bzw. ungerecht behandelt gefühlt. Das haben auch die niedrige Wahlbeteiligung gezeigt und unsere Umfragen unter der Tiroler Bevölkerung bestätigt. TAZ: Wie beurteilen Sie mittelfristig die soziale und wirtschaftliche Lage? AK KINDERFERIEN Restplätze für Abenteuerwoche Klarstellung. „Tirol ist ein Arbeitnehmerland. Wir haben dafür gesorgt, dass sich diese Tatsache endlich im politischen Bewusstsein durchsetzt“, sagt AK Präsident Erwin Zangerl. Tiroler für Kapitalsteuer D ie Tiroler deponieren ganz klar die Forderung nach Einführung höherer Steuern auf Millionenkapital. 68 Prozent der Tiroler, mehr als zwei Drittel, verlangen eine stärkere Besteuerung von Millionenvermögen! Besonders stark ist diese Forderung bei Tirolern im Alter von 30 bis 49 Jahre: Hier wollen gar 78 Prozent höhere Vermögenssteuern! Zangerl: Die Zeiten werden nicht einfacher, auch die wirtschaftliche Situation in manchen Betrieben und Branchen ist nicht besonders gut. Außerdem muss die soziale Lage vieler Menschen im Land Sorge bereiten. Immer mehr Menschen geraten wegen niedriger Einkommen und atypischer Arbeitsverhältnisse in existenzielle Bedrängnis. Alleinerzieher oder chronisch kranke Menschen leben viel zu stark am sozialen Rand unserer Gesellschaft. TAZ: Wie sehen die Vorschläge von AK und Gewerkschaft aus, um die wirtschaftliche und soziale Lage der Beschäftigten zu verbessern? Zangerl: Wir brauchen neue Arbeitsplätze ganzjährig, Vollzeit und ordentlich bezahlt. Das wäre der stärkste wirtschaftliche Schub für unser Land, von dem alle profitieren würden: Arbeitnehmerfamilien, die Unternehmer und auch die Bauern, die ja in überwiegendem Maß auch Arbeitnehmer sind. Akuten Handlungsbedarf sehen die Tiroler beim Wohnen und der Wohnproblematik, bei der Sorge um den Arbeitsplatz bzw. der Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie den generell zu hohen Lebenskosten in Tirol und den viel zu niedrigen Löhnen. In diesem Zusammenhang ist auch die Studie der Wirtschaftskammer zu relativieren. Wenn die WK behauptet, die Tiroler wären sogar mit ihrem Einkommen zufrieden, stellt sich die Frage, wer da befragt wurde, ein normaler Arbeitnehmer kann es wohl nicht gewesen sein. TAZ: Bleiben Sie bei ihrer Forderung nach einer deutlichen steuerlichen Entlastung der Arbeitnehmer? Zangerl: Ja, denn es besteht ein starker Wunsch nach Entlastung der Steuer auf Arbeit und stattdessen nach einer höheren Besteuerung von Millionenvermögen. Die Schieflage zwischen Vermögen, das von selbst arbeitet und kaum besteuert wird, und harter Arbeit, die steuerlich bestraft wird, muss flacher werden und ein Ausgleich gefunden werden. << Kampf dem Sozialbetrug Da läuft was schief. Die Steuer- und Abgabenschulden heimischer Betriebe belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro! Das AK Team: Nadja Hackl, Mag. Alfred Norkovic, Präsident Erwin Zangerl, Mag. Günter Riezler (Leiter AK Imst), Mag. Walter Posch, Cornelia Lippl und Evelyn Neururer (von li). M it „pfundiger“ Musik und Schmankerln vom Grill wartet die AK Imst bei ihrem Tag der offenen Tür am Samstag, dem 29. Juni, am Imster Rathausplatz auf. Und das bei freiem Eintritt. AK Präsident Erwin Zangerl begrüßt die Gäste um 10.30 Uhr gemeinsam mit Kammerdiener Viktor „Herr Reindl“ Haid, der auch durch den Tag begleitet. Von 11 bis 15 Uhr können sich dann alle ein Bild von ihrer Imster Bezirkskammer machen: Bei einer Führung durch AK und BFI finden sich auch viele Gelegenheiten, um Mitarbeiter und Funktionäre kennenzulernen. Gleich gegenüber - im Zelt am Rathausplatz – gehts bis 15 Uhr zünftig her: Erst sorgt die Mieminger Newcomerin Caro mit Schlagern für Stimmung, danach heizen die „Pfunds-Kerle“ ein. Dazu gibts gschmackige Kiachln, Grillhendl, Würstel, Pommes frites, alkoholfreie Erfrischungen und zapffrisches Bier vom Fass – alles kostenlos solange der Vorrat reicht. Für Kinder ab 5 Jahren gibts von 11 bis 15 Uhr ein eigenes Programm mit Button-Werkstatt, T-Shirt-Malstation, Spielen, Dosenwurf und vielem mehr. Anlass ist die erfolgreiche Regionalisierung der AK: Dazu wurden die Bezirkskammern aufgewertet, damit sich die Beschäftigten direkt vor Ort an die AK Experten wenden können. ! AK Tipp: Tag der offenen Tür in der AK Imst, Samstag, 29. Juni, von 10.30 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. VORMERKEN Die AK hilft in Notsituationen D Foto: Andrey Kiselev/Fotolia.com E norm war die Nachfrage für die Kinderferienaktion der AK Tirol - und die Zahl der Anmeldungen so überwältigend, dass um 50 % mehr Plätze als 2012 ermöglicht wurden. Restplätze gibt es derzeit noch für die Abenteuerwoche II vom 12. bis 16. August (ohne Übernachtung): 7- bis 12-Jährige erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit Almausflug, Naturbeobachtung, Wandern und Schwimmen. Die Kinder werden täglich von einem Treffpunkt in Innsbruck abgeholt und abends wieder dorthin gebracht. Selbstbehalt: 50 Euro (Tel. 0800/225522-2121). Beispiel nehmen und ihre ie Steuerschulden österSchulden auch korrekt bezahreichischer Unternehlen. Nicht nur Steuern alleine men machen Ende 2012 fehlen. Es gibt auch eine Lümehr als 1,4 Milliarden Euro cke von einer Milliarde Euro aus! Allein im Vorjahr haben sich an Beitragsrückständen, die fällige Rückstände an Umsatz-, Betriebe den Krankenkassen Einkommens-, Körperschaftsschulden. Laut der Beantworund Lohnsteuer in der Höhe von tung einer weiteren parlamen211,9 Mio. Euro angehäuft. Die tarischen Anfrage betrugen Daten gehen aus einer Anfragedie Beitragsrückstände der beantwortung des FinanzminiUnternehmen im Jahr 2011 steriums hervor und basieren auf rund eine Milliarde Euro. den „Rückstandsausweisen“ der Zangerl: „Wir verlangen auch Finanzämter. Rechnet man lauin diesem Bereich erhöhten fende offene Abgabenverfahren Personaleinsatz und verstärinklusive Insolvenzverfahren hinkte Beitragsprüfungen. Zuzu, betrug der Gesamtrückstand sätzlich braucht es hier mehr an Abgaben, samt nicht mehr Transparenz, damit auffällige einbringbarer Rückstände gar 2,9 Unter der Lupe. Steuer- und Sozialmissbrauch sind Schuldner schneller erkannt Milliarden Euro. kein Kavaliersdelikt und gehören stärker bestraft. und strenger kontrolliert werAK Präsident Erwin Zangerl: den können. Daher fordern wir auch mit ihren Abgaben, die sie pünktlich „Dem Missbrauch des Steuersystems eine bundesweite Beitragsschuldnerdaabliefern, zu zwei Dritteln unser Steugehört Einhalt geboten. Hier muss die tenbank für alle Sozialversicherungsträersystem. Schwarze Schafe unter den Finanz streng kontrollieren und durchger.“ << Unternehmen sollten sich daran ein greifen. Die Arbeitnehmer finanzieren D er Unterstützungsfonds hilft AK Mitgliedern in schwierigen Situationen - schnell und unbürokratisch. Die Termine für die nächsten Bezirks-Sprechstunden mit Dr. Lothar Müller stehen bereits fest. AK Kufstein: Do, 4. Juli, 10-12 Uhr (Anmeldung 0800/22 55 22 – 3350); AK Kitzbühel: Do, 4. Juli, 14-16 Uhr (Anm. DW 3252); AK Landeck: Do, 11. Juli, 10-12 Uhr (Anm. DW 3450); AK Imst: Do, 11. Juli, 14-16 Uhr (Anm. DW 3150). Am besten alle Unterlagen in Kopie mitbringen (zu Einkommen, Beihilfen, Alimenten, und zu Ausgaben wie Miete, Rückzahlungen usw.). THEMA: ARBEIT & ALTER 4 Nr. 52, Juni 2013 Ab 2014 gilt: Rehabilitation statt Invaliditätspension KONTOGUTSCHRIFT Wie hoch wird meine Pension? K ommendes Jahr werden Millionen Erwerbstätige sehen, wie viel sie bereits für ihre Pension angespart haben. Für alle zwischen 1955 und 1990 Geborenen wird ab 2014 das neue Pensionskonto eingeführt. Die Erstgutschrift wird als Jahresbruttosumme ausgewiesen. Dieser Betrag durch 14 dividiert ist der momentane Stand dessen, was später monatlich an Alterspension zu erwarten ist. Der Kontostand erhöht sich mit jedem Arbeitsjahr. Alle von der Umstellung betroffenen Versicherten wurden bzw. werden in einem Schreiben von der Pensionsversicherungsanstalt über den Versicherungsverlauf informiert und aufgefordert, einen beigelegten Antrag auf Ergänzung der Zeiten zur Feststellung der Kontoerstgutschrift auszufüllen und unterschrieben zurückzusenden. Also kontrollieren Sie Ihren Versicherungsverlauf. Wenn Sie auf Lücken oder Fehler stoßen, ergänzen Sie die Daten oder stellen Sie Falsches richtig. Bei Lücken kann es sich etwa um Ausbildungs-, Kindererziehungs- oder auch noch nicht erfasste Auslandszeiten handeln. Antworten Sie möglichst rasch, ob die aufgezeichneten Versicherungszeiten komplett sind, bzw. ergänzen Sie diese im Formular. Falls vorhanden, Belege mitschicken. Den Nachweis von Schul- und Studienzeiten müssen Sie nur erbringen, wenn Sie sich diese Zeiten nachkaufen wollen. Eintragen sollten Sie sie der Vollständigkeit halber schon. Mehr Infos unter: www.neuespensionskonto.at oder unter Tel. 05 03 03 – 87000. Umschulung. Ab 2014 kommt für gesundheitlich Beeinträchtigte medizinische und berufliche Rehabilitation statt Invaliditätspension. Dazu braucht es mehr Arbeitsplätze für Ältere. D Mehr Arbeitsplätze für ältere Beschäftigte ie befristete Invaliditätspension (Arbeiter) bzw. Berufsunfähigkeitspension (Angestellte) wird abgeschafft. Diese Frühpension gibt es derzeit, wenn jemand voraussichtlich länger als ein halbes Jahr arbeitsunfähig ist. Stattdessen wird versucht, vorübergehend Arbeitsunfähige wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Umschulung statt Invaliditätspension (I-Pension) heißt es ab 1. Jänner 2014 für alle Arbeitnehmer, die zu diesem Zeitpunkt jünger als 50 Jahre sind (alle Jahrgänge ab 1.1.1964). Jedes Jahr kommt ein Jahrgang dazu, der zusätzlich betroffen ist. Die Konsequenz: Es braucht mehr Arbeitsplätze für Ältere. A Die Details. Es gilt der Grundsatz: Rehabilitation vor Pension. Das heißt, wenn Sie einen Antrag auf I-Pension oder Berufsunfähigkeitspension stellen, wird dieser zuerst als Antrag auf Rehabilitationsmaßnahmen gewertet. Medizinische Reha. Wer vorübergehend schwer krank (invalid) ist oder gesundheitlich Rehabilitation braucht, bekommt das Recht auf entsprechende Behandlung und Rehabilitationsgeld in der Höhe des jeweiligen Krankengeldes. Die Grundentscheidung über das Vorliegen von Invalidität und über die medizinische Reha obliegt weiter der Pensionsversicherungsanstalt. Foto: Cello Armstrong/fotolia.com Foto: photo 5000/fotolia.com Reha. Wer arbeitsunfähig wird, muss sich künftig umschulen lassen. Berufliche Reha. Der Rechtsanspruch auf berufliche Reha gilt nur für Personen mit Berufsschutz. Es wird überprüft, ob durch eine zweckmäßige und zumutbare Aus- oder Weiterbildung auf Dauer Berufsunfähigkeit vermieden werden kann, und wie hoch die Chancen sind, dass sie wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert wer- Zahlen & Fakten V on den rund 7.000 Menschen unter 50 Jahren, die derzeit jährlich in die I-Pension gehen, kommen nur 20 % aus einem Dienstverhältnis. Knapp 80 % werden erst nach einer längeren Phase der Arbeitslosigkeit oder des Krankenstandes eingereicht. Die Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspension in Tirol liegt im Schnitt mit 1074 Euro (brutto) deutlich unter der Alterspension (1.235 brutto). Dazu kommt, dass I-PensionsBezieher im Schnitt zehn Jahre früher als Alterspensionisten sterben. den können. Wer den erlernten Beruf krankheitsbedingt nicht mehr ausüben kann, erhält eine Umschulung in einen vergleichbaren Beruf. Die Umschulung soll gesundheitlich sinnvoll sein, gemeinsam mit den Betroffenen ausgesucht werden und an das bisherige Ausbildungsniveau angepasst sein. Zuständig ist das AMS, das Umschulungsgeld in der Höhe des Arbeitslosengeldes plus 25 Prozent bezahlt. Bei dauerhafter Invalidität oder wenn eine Umschulung nicht zumutbar ist, wird weiterhin I-Pension gewährt. << ! Kontakt & Infos: AK Sozialrechtsexperten unter der Hotline 0800/22 55 22 -1616. Langes Warten auf die Bezahlung Unseriöse Praxis. Mit Verzichtserklärungen werden Saisonbeschäftigte noch vor der Auszahlung des Lohns unter Druck gesetzt. Das ist unzulässig. Foto: cult12/fotolia.com D ie Wintersaison ist längst aus, und die meisten Saisonbeschäftigten sind schon wieder in ihrer Heimat. Aber viele warten lange auf ihre Endabrechnung und vor allem auf den Lohn für ihren letzten gearbeiteten Monat, kritisieren die Experten der AK Landeck. Denn mit der letzten Lohnabrechnung, aber noch vor Überweisung des Geldes übermittelt so mancher Arbeitgeber auch gleich ein vorformuliertes Schreiben, in dem die Betroffenen per Unterschrift bestätigen sollen, dass sämtliche Ansprüche aus ihrem Dienstverhältnis abgegolten sind. Die Arbeitnehmer müssen trotz Fälligkeit teilweise Monate auf ihr längst zustehendes Geld warten und werden mit derartigen Verzichts-Erklärungen un- Leere Taschen. Statt Geld am Konto erhielten auch heuer viele Saisonbeschäftigte vorab eine ter Druck gesetzt! Verzichtserklärung, die sie unterschreiben sollten. Diese Praxis ist nicht nur unanständig, sondern vor allem rechtlich nicht zulässig. Der OGH hat längst entschieden, dass ein Verzicht auf unabdingbare Ansprüche nicht nur während des aufrechten Dienstverhältnisses, sondern solange unwirksam ist, als sich der Arbeitnehmer in der typischen Unterlegenheitsposition befindet. Und davon kann man vor der Auszahlung des Lohns wohl ausgehen... Ein fairer Umgang mit den Beschäftigten macht sich in jeder Branche bezahlt. Die schwarzen Schafe, die noch immer derartige Verzichtserklärungen verschicken, noch ehe der Lohn des letzten Monats überwiesen ist, müssen diese unseriöse Praxis endlich einstellen. << b 2014 werden gesundheitlich beeinträchtigten Arbeitnehmern mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung und Umschulung geboten. Das ist grundsätzlich positiv. Wermutstropfen dabei: Menschen mit Berufsschutz haben Anspruch sowohl auf medizinische, als auch auf berufliche Reha, also Umschulung oder Weiterbildung. Menschen, die bisher noch keine Chance hatten, einen Beruf zu erlernen, wie etwa Hilfsarbeiter am Bau – können nur medizinische Reha in Anspruch nehmen. Sie haben kein Recht auf eine Umschulung. „Das ist unfair und verschlechtert die ohnehin schon geringeren Jobchancen von Menschen ohne Berufsausbildung“, kritisiert AK Präsident Erwin Zangerl. Außerdem haben Betroffene nach der Reha nur dann eine Perspektive, wenn der Arbeitsmarkt sie auch wieder aufnimmt. Umschulungen nützen nichts, wenn danach keine Jobs vorhanden sind, wie jetzt schon viele ältere Arbeitnehmer zur Kenntnis nehmen müssen. Das bedeutet, die Arbeitgeber müssen stärker in die Pflicht genommen werden und mehr alternsgerechte Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, in betriebliche Gesundheitsförderung und betriebliche Aus- und Weiterbildung auch für geringer qualifizierte und ältere Beschäftigte investieren und verstärkt ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Arbeitnehmer bis zum Erreichen des Pensionsalters aktiv beschäftigen. Die Auflösungsabgabe von 110 Euro reicht nicht aus, um das Kündigungsverhalten zu ändern. Wir brauchen ein wirksames Malussystem bei der Kündigung älterer Arbeitnehmer. INFOABENDE Wie sicher sind die Pensionen? W ie schaut die Zukunft unserer Pensionen aus? Das erfahren Sie vom Direktor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), Dr. Christian Bernard, bei kostenlosen AK Infoabenden in Lienz und Kitzbühel. Er gibt außerdem Tipps, was beim „neuen“ Pensionskonto zu beachten ist. Für alle Interessierten: Vorbeikommen am Dienstag, 25. Juni, um 19 Uhr in der AK Lienz, Beda-Weber-Gasse 22 (Anmeldung unter 0800/22 55 22 - 3550 oder [email protected]) oder am Donnerstag, 27. Juni, um 19 Uhr in der AK Kitzbühel, Rennfeld 13 (Anmelden unter 0800/22 55 22 – 3252 oder kitzbü[email protected]). THEMA: ARBEIT & RECHT V Jeder Dritte liest nachts Job-Mails A n zweiter Stelle im EU-Ranking lagen Österreichs rund 3,42 Millionen Beschäftigte 2011 bei der Wochenarbeitszeit. Laut Eurostat brachten sie es auf durchschnittlich 42 Stunden. Nur die Briten arbeiteten länger (42,2). Im Schnitt leisteten Beschäftigte in der EU 40,4 Stunden, in Zypern und Portugal je 41,1 Stunden. Schlusslichter waren Dänemark (37,7), Irland (38,4) und die Niederlande (39). Die Deutschen kamen auf 40,7 Stunden. Foto: Yuria Arcurs/Fotolia.com or knapp 100 Jahren, 1918, wurde der Acht-StundenTag in Österreich eingeführt und gesetzlich verankert, damals noch auf Basis einer 48-Stunden-Woche. 1959 hielt die 45-Stunden-Woche Einzug. Ab 1969 wurde dann die 40-StundenWoche in Etappen eingeführt: 1970 folgte die Verkürzung der Arbeitszeit auf 43 Stunden, 1972 auf 42 und 1975 auf 40 Stunden. Heute gelten für viele Branchen 38,5 Stunden – per Kollektivvertrag. N ur 5 Prozent der Österreicher genießen ihre Freizeit und sind weder für den Betrieb, noch für Kunden erreichbar. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie belegt auch, dass Beschäftigte immer öfter rund um die Uhr für Chef und Kollegen erreichbar sind: So gaben mehr als 30 % der Befragten an, dass sie ihre beruflichen eMails sogar noch vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen lesen. Viele unbezahlte Überstunden Gesetz schützt vor zu großem Druck E in Fünftel aller Beschäftigten, also rund 722.200 Arbeitnehmer, leisteten 2012 laut Statistik Austria auch Überstunden. Im Schnitt arbeiteten sie pro Woche acht Stunden mehr als ihr vereinbarte Wochenarbeitszeit umfasste. 236.000 der Beschäftigten erbrachten sogar zehn oder noch mehr Überstunden. Allerdings wurden im Durchschnitt nur 6,1 Überstunden pro Woche auch bezahlt, das heißt: Jede vierte Überstunde blieb unbelohnt. M it der Novelle des Arbeitnehmerschutzgesetzes ist seit 2013 klargestellt, dass der Arbeitsplatz nicht nur auf die Vorbeugung von Arbeitsunfällen und körperlichen Schäden zu untersuchen ist, sondern auch auf psychische Belastungen - eine langjährige Forderung der AK. Letztere können z. B. in der Arbeitsorganisation begründet sein, etwa in unklaren Anweisungen oder zu vielen Sitzungen und Unterbrechungen durch Anrufe und eMails. Foto: fotofreaks/Fotolia.com Nur die Briten arbeiteten länger 5 Foto: granata68/Fotolia.com Arbeitszeiten im Rückblick Foto: Gina Sanders/Fotolia.com Nr. 52, Juni 2013 Es wird Zeit zum Abschalten Tempolimit. Rund um die Uhr für den Chef erreichbar – das ist laut Schätzungen jeder dritte Beschäftigte. Viele lesen sogar im Urlaub dienstliche eMails. Dabei machen Stress und Leistungsdruck nachweislich krank. D Gesundheitliche Folgen. Dabei ist der Mensch gar nicht dafür geschaffen, 24 Stunden am Tag erreichbar zu sein, warnen Arbeitsmediziner. Mittlerweile sehen sich 40 Prozent der Beschäftigten ständigem Druck Tipps gegen Arbeitsdruck Auch wenn Sie ein Diensthandy erhalten, heißt das nicht, dass Sie rund um die Uhr erreichbar sein müssen. Vereinbaren Sie, ob und wann Sie außerhalb der normalen Arbeitszeit am Diensthandy erreichbar sein sollen, und was von Ihnen nach Dienstschluss noch verlangt wird. Ist keine Rufbereitschaft vereinbart, muss man außerhalb der Normalarbeitszeit nicht erreichbar sein. Wenn Sie Ihre Arbeit selbst einteilen, machen Sie sich einen Plan, bei dem Sie Pausen und Pufferzeiten für Unvorhergesehenes berücksichtigen. Für schwierige Aufgaben sollten Sie sich Zonen und Zeiten der Ruhe einrichten. Im Urlaub müssen Sie gar nicht erreichbar sein, auch nicht, wenn sonst Rufbereitschaft gilt. Wenn Ihr Arbeitgeber zu viel von Ihnen verlangt: Schreiben Sie eine Woche lang auf, was Sie machen, und wie lange es dauert – inklusive Störungen bzw. Unterbrechungen, und legen die Aufzeichnungen vor. Lässt der Druck nicht nach, wenden Sie sich an Ihren Betriebsrat, die Gewerkschaft oder die AK Tirol. Foto: Barbara-Maria Damrau/Fotolia.com epressionen, Gereiztheit, Erschöpfung, Nicht-Abschalten-Können: Jeder zweite Arbeitnehmer in Österreich leidet bereits unter mindestens zwei dieser psychischen Probleme, ergab eine aktuelle Imas-Umfrage. Und 77 Prozent der Befragten glauben, dass Internet und digitale Medien die Geschwindigkeits treiber sind. Ständig und überall für den Betrieb erreichbar sein. Technisch überhaupt kein Problem, noch dazu, wenn Handy, Tablet & Co. den Beschäftigten von den Firmen sogar zur Verfügung gestellt werden. „Doch wenn die Freizeit dauernd mit dem Beruf vermischt wird, kann es für die Gesundheit problematisch werden“, warnen AK Experten. Schätzungen zufolge ist jeder Dritte für seinen Chef auch außerhalb der Arbeitszeit telefonisch und/oder per eMail erreichbar. Mehr als 30 % checken ihre dienstlichen eMails noch vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen. Und obwohl viele unter dieser ständigen Erreichbarkeit leiden, gehen sie trotzdem ans Handy, beantworten eMails nach Dienstschluss und sogar im Urlaub - schon aus Angst, sonst den Job zu verlieren. Gleichzeitig verlernen sie, abzuschalten und sich zu entspannen. Arbeit & Freizeit. Auf die richtige Balance kommt es an. ausgesetzt, mehr als 22 Prozent leiden unter Stress. Innere Unruhe, Konzentrationsstörungen, Herz-KreislaufErkrankungen oder Burnout können die Folgen sein. Experten gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle auf diese Belastungen zurückzuführen sind. Die Frühpensionierungen wegen psychischer Erkrankungen haben sich von 2002 auf 2010 fast verdoppelt. Arbeitsrechtlich gesehen gibt es keinen Zwang, ständig erreichbar zu sein. Aber mit All-inclusive-Verträgen oder der sogenannten Rufbereitschaft, wie man sie inzwischen in vielen Branchen findet, wird dieser ständige Einsatz gefördert. Rufbereitschaft. Bei einer Rufbereitschaft kann der Arbeitnehmer seinen Aufenthaltsort frei bestimmen, muss aber in bestimmten Zeiträumen jederzeit erreichbar sein und in kurzer Zeit die Arbeit aufnehmen können. Rufbereitschaft darf außerhalb der Arbeitszeit für nur zehn Tage pro Monat und nur während zwei wöchentlicher Ruhezeiten pro Monat vereinbart werden. Falls der Beschäftigte Arbeiten leistet, darf die Tagesarbeitszeit auf bis zu 12 Stunden ausgedehnt werden, Job darf nicht krank machen Gesunde Arbeitsplätze. Experten prüfen Einhaltung von Bestimmungen. Foto: picture-factory/Fotolia.com M ehr als 300.000 Beschäftigte gehen in Tirol täglich ihren Aufgaben nach. Und mit dem Arbeitnehmerschutzgesetz und seinen Vorschriften soll dafür gesorgt werden, dass die Arbeitsplätze menschengerecht und sicher sind. Gesunde Arbeitsplätze und die Rücksichtnahme auf die gesundheitlichen Belange der Beschäftigten sind ein Grundanliegen der Arbeiterkammer. Deshalb befasst sich im AK Betriebsservice auch eine eigene Spezialistin für Arbeitnehmerschutz mit der Umsetzung der Bestimmungen. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Arbeitsinspektorates und der AUVA sorgt sie dafür, dass arbeits-, sozialversicherungs- und arbeitnehmerschutzrechtliche Vorschriften eingehalten werden. Außerdem kann beim Arbeitsinspektorat die Besichtigung von Arbeitsstätten bzw. Dienstwohnungen beantragt werden. Die AK Expertin steht Betriebsräten, Sicherheitsvertrauenspersonen und Beschäftigten bei Fragen oder Problemen zur Sicherheit am Arbeitsplatz zur Verfügung. Infos zum Arbeitnehmerschutz finden Sie unter www.ak-tirol.com. Die ArbeitnehmerschutzExpertin im Betriebsservice der AK Tirol hilft Ihnen auch gerne persönlich unter Tel. 0800/22 55 22 – 1906 oder [email protected] << binnen zwei Wochen muss jedoch ein Ausgleich durch einen längeren Freizeitblock erfolgen. Und: Rufbereitschaft muss entlohnt werden. Für die Bereitschaft kann ein geringeres Entgelt vereinbart werden. Mit dem Abruf zur Arbeitsleistung – also z. B. mit Verlassen der Wohnung – beginnt dann die Arbeitszeit, die voll zu entlohnen ist, auch die geleisteten Überstunden bzw. Mehrarbeit bei Teilzeitbeschäftigten. Umso wichtiger ist es, exakte Arbeitszeitaufzeichnungen zu führen, z. B. mit dem AK Zeitspeicher unter www.ak-tirol.com << BROSCHÜRE Arbeitsrecht im Überblick V om Arbeitsvertrag über Urlaubsrecht und Pflegefreistellung bis hin zur Auflösung eines Arbeitsverhältnisses: Antworten auf die häufigsten Fragen rund ums Arbeitsrecht finden Sie in der AK Broschüre „Arbeitsrecht griffbereit - Das Wichtigste im Überblick“. Sie ist auch in einer LeichterLesen-Version erhältlich. Dafür wurden die komplexen Sachverhalte in für Nicht-Juristen besser lesbare Texte umgeschrieben und leichter verständlich erklärt. Die Broschüre gibts zum Anfordern unter Telefon 0800/22 55 22 – 1431 oder als Download unter www.ak-tirol.com THEMA: LEBEN & WOHNEN 6 NACHLESEN Broschüre hilft Mietern D er 30. Juni ist bei vielen Mietverhältnissen ein wichtiger Stichtag: Bis zu diesem Termin müssen Vermieter die Betriebskosten aus dem Vorjahr abrechnen. Doch manche Konsumenten sind dann mit enormen Nachforderungen oder nicht nachvollziehbaren Aufstellungen konfrontiert. Gar nicht selten werden auch Positionen verrechnet, die gar nicht auf den Mieter abgewälzt werden dürfen (siehe nebenstehend). Die AK Experten empfehlen, die Betriebskostenabrechnung auf Auffälligkeiten zu überprüfen. Viele hilfreiche Informationen dazu finden Sie in der umfassenden AK Broschüre „Betriebskostenabrechnung“. Sie kann kostenlos angefordert werden unter 0800/22 55 22 – 1731. Zum Downloaden gibt es sie auf www. ak-tirol.com unter Broschüren. FÜR SIE DA Rund ums Wohnrecht G erade im Bereich Wohnen, ganz egal ob es um Miete oder um den Kauf der eigenen vier Wände geht, gibt es immer wieder Probleme. Tiroler AK Mitgliedern steht in diesem Bereich ein eigenes Expertenteam zur Verfügung. Wann immer es um die Überprüfung von Mietverträgen, um Bauträger- und Wohnungseigentumsverträge, aber auch um Hilfe etwa bei der Überprüfung von Kautionsabrechnungen oder Betriebs- und Heizkostenabrechnungen geht, die Juristinnen und Juristen helfen weiter. Einfach anrufen unter der Hotline 0800/22 55 22 -1718. Betriebskosten: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser Prüfen. Die Betriebskostenabrechnung steht ins Haus. Nachzahlungen sind keine Seltenheit. Aber Achtung: Immer wieder werden Mietern Beträge verrechnet, die sie gar nicht zahlen müssen. V iele Mieter warten auch heuer wieder mit einem mulmigen Gefühl auf die Betriebskostenabrechnung. Bei bestimmten Mietwohnungen ist sie bis 30. Juni jeden Jahres (für das Vorjahr) fällig. Hohe Nachzahlungen sind keine Seltenheit. Verschärft wird die Situation dadurch, dass die Abrechnungen häufig undurchsichtig sind: Oft sind sie rechnerisch nicht nachvollziehbar, da etwa der Aufteilungsschlüssel nicht angeführt ist. Immer wieder sind Positionen aufgelistet, die nicht auf den Mieter überwälzt werden dürfen, oder es tauchen in der Abrechnung unverständliche Begriffe, wie etwa „Sonstiges“ oder „Diverses“ auf. Überprüfen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Mieter die Betriebskostenabrechnung nicht einfach hinnehmen, sondern einen kritischen Blick darauf werfen und Auffälligkeiten überprüfen. Wenn möglich mit der Abrechnung des Vorjahres vergleichen. Weichen einzelne Punkte eklatant ab, oder sind Positionen bzw. deren Höhe unklar, dann halten Sie jedenfalls Rücksprache mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung, und nehmen Sie Einsicht in die Belege! Um festzustellen, ob die Abrechnung korrekt ist, muss man einiges beachten. Wesentlich ist unter Umständen die Vereinbarung im Mietvertrag. Falls von „Betriebskosten“ die Rede ist, hier die Details: Vom Mieter zu zahlen. Der Begriff Betriebskosten ist gesetzlich nur für Mietwohnungen definiert, die zur Gänze unter das Mietrechtsgesetz fallen (z.B. klassischer Altbau). Danach können den Mietern verrechnet werden: Wasser- und Abwasserkosten, Kanalräumung, Müllabfuhr, Rauchfangkehrung, Schädlingsbekämpfung, Stromversorgung der allgemeinen Teile des Hauses, angemessene Versicherung des Hauses (grundsätzlich Feuer, Foto: Fotowerk/fotolia.com Foto: somenski/Fotolia.com Nachrechnen. Unbedingt Einsicht in die Belege verlangen und einen kritischen Blick auf die Betriebskostenabrechnung werfen. boten. Hier kann grundsätzlich anderes vereinbart werden. Es wird etwa versucht, die anteiligen Instandhaltungsund Erhaltungskosten auf den Mieter zu überwälzen. Derartige Mietvertragsklauseln sind meist gesetzwidrig und müssen im Einzelfall überprüft werden. Leitungswasser, Haftpflicht), Aufwendungen für Verwaltung und Hausbetreuung sowie die Grundsteuer etc. Nicht verrechenbar. Definitiv nicht zu den Betriebskosten gehören: Ausgaben für Reparatur- und Erhaltungsarbeiten, Kosten für Kaminsanierung, Mietzinsausfälle, Portokosten oder Bankspesen (werden oft unter „sonstige Aufwendungen oder Leistungen“ verrechnet), Rechtsanwaltskosten, Inkassokosten etc. Vorsicht ist bei gemieteten Eigentumswohnungen und Vermietungen von Ein- und Zweifamilienhäusern ge- Kritik der AK. Die AK ist der Meinung, dass Grundsteuer, Versicherungskosten und Verwaltungskosten eigentlich Sache des Vermieters wären. Grundsteuern sind Steuern auf das Vermögen des Vermieters, Versicherungskosten sind Kosten, die das Haus des Vermieters absichern, und Verwal- Mit Handy & Co. auf Urlaub Roaming-Gebühren. Mit 1. Juli werden die Preisobergrenzen für Telefonie und Internetnutzung im EU-Ausland weiter gesenkt. Außerhalb der EU ist jedoch weiter mit hohen Kosten zu rechnen. N tungskosten sind Kosten, die nur zum Nutzen des Vermieters entstehen. Änderung. Die AK will deshalb eine Änderung im Mietrechtsgesetz. Wenn Grundsteuer & Co. wegfallen, würden sich Mieter gerade in Zeiten derart hoher Wohnkosten viel ersparen. Kontrolle. Sofern Sie nach Einsicht in die Belege aus der Betriebskostenabrechnung nicht schlau werden, lassen Sie als AK Mitglied Ihre Abrechnung von den Wohnrechtsexperten der Arbeiterkammer in Innsbruck kostenlos kontrollieren. << GEFÄLLT MIR AK Tirol auf Facebook mieren, über jene für Datentransfers bei der ersten Nutzung von Datendiensten. Wer das Handy außerhalb der EU verwendet, muss jedoch auch weiter mit höheren Kosten rechnen. och bis vor kurzem wich die Urlaubsfreude bei vielen einem Schock - sobald horrende Rechnungen für Telefonate oder das Surfen im Internet ins Haus flatterten. Seit Juli 2012 schützt hiergegen die EU-Roaming-Verordnung mit Bestimmungen und Preisobergrenzen für Telefonate, SMS und mobile InternetNutzung im EU-Ausland. Foto: Benicce/fotolia.com Telefonieren. Mit 1. Juli 2013 werden die Grenzen für die RoamingGebühren noch weiter gesenkt, kündigen die AK Konsumentenschützer an. Abgehende Telefonate kosten dann im EU-Ausland maximal 28,80 Cent pro Minute, ankommende 8,40 Cent pro Minute. Pro SMS kostet der Versand 9,60 Cent, ihr Empfang ist kostenlos (alle Beträge brutto). Zudem sind Telefonate sekundengenau abzurechnen - mit Ausnahme der ersten 30 Sekun- Nr. 52, Juni 2013 Nach dem Urlaub kommt mit der Handy-Rechnung für viele die Ernüchterung. den bei den abgehenden Anrufen. Der Datentransfer wird auf Kilobyte genau verrechnet (außer MMS). Surfen. Fürs Daten-Roaming gilt ab 1. Juli: Pro Megabyte werden maximal 54 Cent verrechnet. Bei Zusatz- kosten von 60 Euro (brutto) muss der Provider die Verbindung trennen. Der Kunde kann nur weitersurfen, wenn er dies ausdrücklich bestätigt. Außerdem müssen Anbieter bei der Einreise in das jeweilige Land über die Kosten für Telefonie und SMS infor- Achtung: Andere Vereinbarungen sind möglich! Die genannten Höchstgrenzen und Informationspflichten gelten automatisch, falls der Kunde nichts anderes vereinbart. Man kann auf diese aber auch verzichten. Provider bieten oft günstige Roaming-Pakete an, die – je nach Aufenthaltsdauer bzw. Nutzung – sinnvoll sein können.<< AK Tipp: Achten Sie bei RoamingPaketen darauf, welche Informationspflichten und Obergrenzen zur Anwendung kommen – insbesondere, ob und bei welchen Kosten eine automatische Sperre gesetzt wird! D ie Warnung vor neuen Betrugsversuchen, interessante Veranstaltungen, spezielle Aktionen, Konsumenteninfos, Preisvergleiche oder Tipps zum Steuer sparen: Das und vieles mehr gibts auf der Facebook-Seite der AK Tirol. Das bedeutet noch mehr Service und schnelle Information. Also bis bald auf „Arbeiterkammer Tirol“. Bei uns seid Ihr immer top informiert! Und nicht vergessen: Falls Ihr Probleme im Job oder als Konsumenten habt, stehen unsere Experten zur Verfügung. Einfach anrufen unter 0800/22 55 22. THEMA: GUT ZU WISSEN Nr. 52, Juni 2013 7 Preis-Check am Beckenrand Freibäder im AK Vergleich. Enorm sind die Spannen bei den Eintrittspreisen, aber auch die Angebote an zusätzlichen Attraktionen. 48 von 63 Betrieben bieten einen Feierabend-Tarif. Foto: pressmaster/Fotolia.com ten. Und für Kinder bis 6 Jahre ist der Eintritt in mehr als der Hälfte der 63 Freibäder überhaupt frei. Zudem bieten viele Anlagen weitere Ermäßigungen an, z. B. für Schüler, Studenten, Pensionisten oder Lehrlinge, bzw. verbilligte Eintrittspreise ab der Mittagszeit. Feierabend. 48 der 63 Betriebe ermöglichen zumindest ab 16 Uhr einen ermäßigten Eintritt. Die restlichen 15 reduzieren ihre Preise erst später – oder gar nicht. Angebot. Praktisch überall ist mit Foto: kids4pichtures/fotolia.com Kiosk, Buffet und/oder Restaurant fürs leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Für die Jüngsten gibts oft spezielle Einrichtungen, wie Baby- und Kinderbecken, Rutschen oder einen Spielplatz. Einige Bäder mit höheren Eintritts preisen punkten mit besonderen Attraktionen – vor allem bei jenen, die im Pool nicht nur ihre Längen ziehen wollen. Dort sorgen z. B. Erlebnis-, Wellen- oder Sportbecken, Riesen-, Großwasser- und Rennrutschen oder Wasserfall, Wasserspielgarten, Wildwasserkanal und Hüpfburg für zusätzlichen Badespaß oder den erwünschten Adrenalin-Kick. „Schlussendlich aber muss der Gast selbst entscheiden, welches Leistungs angebot ihm zu welchem Preis wichtig ist, und ob er auch bereit ist, dafür tiefer in die Tasche zu greifen“, lautet das Resümee der AK Experten. Erfrischung pur. Was gibt es Schöneres, als sich an einem heißen Tag mit einem Sprung ins kühle Nass zu erfrischen! W etterbedingt konnten der Freibad-Saison bislang ja nur wenige etwas abgewinnen. Und doch werden wohl auch in diesem Sommer die vielen Anlagen in Tirol noch zum Sprung ins erfrischende Nass locken - und die Liegewiesen zum Entspannen. Deshalb erhoben die AK Konsumentenschützer heuer erneut die Eintrittspreise von 63 Tiroler Freibädern – samt angebotener Ermäßigungen, jeweiliger Ausstattung sowie Dauer der Badesaison. Weil die Ergebnisse auf den schriftlichen Mitteilungen der Schwimmbad-Betreiber basieren, konnten der aktuelle bauliche und der hygienische Zustand jedoch nicht berücksichtigt werden. Vergleichen. Soviel vorweg: Auch hier lohnt sich ein Preisvergleich. Kunden sollten dabei die unterschiedlichen Leistungen berücksichtigen, die in den jeweiligen Eintrittspreisen inkludiert sind. Diese bewegen sich für Kinder pro Tag zwischen 1 und 9,85 Euro, für Erwachsene zwischen 1,80 und 13,85 Euro. Auch bei den Saisonkarten ist die Preisspanne beachtlich: Sie variiert bei Kindern zwischen 10,25 und 85 Euro und bei Erwachsenen zwischen 20,50 und 130 Euro. Preiserhöhungen. Von 61 Freibädern, die sowohl 2012, als auch 2013 an der Erhebung teilnahmen, haben 22, also mehr als ein Drittel, ihre Preise erhöht. Alle übrigen blieben mit ihren Eintrittspreisen stabil. << Ermäßigungen. Allerdings sollte an der Kasse auch bedacht werden, dass fast alle Freibäder bis auf wenige Ausnahmen diverse Familienermäßigungen anbieten – von der Familientageskarte über Familienpunktekarten bis hin zu Familiensaisonkar- ! Alle Details zur aktuellen Erhebung finden Sie unter www.ak-tirol.com BROSCHÜRE MIT TIPPS Ungetrübte Reisefreude D ie schönste Zeit des Jahres soll der Urlaub sein. Was aber kann man tun, wenn einmal etwas nicht klappt? Welche Rechte haben Sie als Konsument? Wie sollte man auf Mängel reagieren? Antworten darauf und vieles mehr lesen Sie in der neuen AK Broschüre „Reisetipps“. Für AK Mitglieder kostenlos zum Anfordern unter 0800/22 55 22 – 1832 oder herunterzuladen auf www.ak-tirol.com BEWUSST EINKAUFEN Weniger Essen wegwerfen R und 157.000 Tonnen Lebensmittel im Wert von 1,1 Mrd. Euro wandern jährlich in die österreichischen Mistkübel, so eine Studie der Initiative „Lebensmittel sind kostbar“. Die AK Tirol meint: Der Handel sollte seine Verkaufsstrategien ändern: Großpackungen und Aktionen wie „nimm zwei, zahl eins“ sind zwar oft deutlich billiger. Sie verführen jedoch dazu, zu viel zu kaufen. Deshalb sollte vor allem auf das Haltbarkeitsdatum geachtet werden. Manche Waren, wie etwa Nudeln, sind auch nach dem Ablauf oft noch gut und müssen nicht gleich in den Müll geworfen werden. Bitte nicht lächeln! Wenn einer eine Reise tut … Passfotos. Zwischen 9,90 und 22,90 Euro kosten vier Bilder nach EU-Kriterien. Grund genug für die AK Konsumentenschützer, stichprobenartig eine Preis erhebung für Passfotos durchzuführen. 30 Tiroler Anbieter übermittelten ihre aktuellen Preise. 130 Prozent. Schon auf den ersten Blick fallen große Differenzen auf. Sie erreichen mehr als 130 %. 4-Stück-Sets gibts ab 9,90 Euro, die teuersten kosten 22,90 Euro! Ein Vergleich ist daher ratsam. Achtung: Meist werden 4-Stück- Sets angeboten, obwohl oft nur ein Passfoto nötig ist. Einige Fotografen bieten aber auch Kombi-Sets an, bestehend aus Pass- und Bewerbungs- bzw. Portraitfotos. Für die Neuausstellung eines Passes (falls noch kein Personalausweis oder Pass vorhanden ist) benötigt man einen amtlichen Lichtbildausweis oder einen Identitätszeugen, Geburtsurkunde (falls gefordert), Staatsbürgerschaftsnachweis, Passbild, eventuell Heiratsurkunde sowie Nachweis für den akademischen Grad oder die Standesbezeichnung Ingenieur. Ein gewöhnlicher Reisepass kostet ab dem 12. Geburtstag 75,90 Euro, für Kinder ab dem 3. Lebensjahr 30 Euro, darunter ist er gebührenfrei. Wichtig: Kindermiteintragungen im Pass der Eltern sind seit 15. Juni 2012 ungültig. Daher benötigt jedes Kind einen eigenen Pass oder – sofern nach den Einreisebestimmungen des Gastlandes zulässig – einen Personalausweis. Weitere Infos: www.bmi.gv.at und www.help.gv.at unter „Reisepass“. << ! Alle Details der Preisherhebung finden Sie unter www.ak-tirol.com I m Urlaub zieht es wieder viele Tiroler ins Ausland. Weil die Zeit für nötige Formalitäten drängt, sollte man sich rasch über die Einreisebestimmungen informieren. Denn: Werden Pass- oder VisumAnforderungen nicht erfüllt, droht die sofortige Rückreise, warnen die AK Konsumentenschützer. Zudem kann man die Reiseleistungen, die man bezahlt hat, nicht mehr nutzen. Deshalb prüfte die Arbeiterkammer Tirol in Innsbruck sowie im Ober- und Unterland erneut, ob Reisebüros über Einreisebestimmungen informieren. Gesetzlich verpflichtet sind sie dazu. Es wurden Angebote von 25 Reisebüros eingeholt – jeweils für Griechenland und die Türkei. Während es für die Einreise ins EUSchengen-Land Griechenland Personalausweis oder Reisepass braucht (letzterer darf bis zu fünf Jahre abgelaufen sein), besteht für die Türkei Visumpflicht, und der Pass sollte noch mindestens sechs Monate lang gültig sein. 2010 hatte eine AK Erhebung bereits ein gutes Ergebnis gebracht (15 % der Reisebüros überzeugten nicht). 2013 fiel es noch besser aus - mit nur kleinen Einschränkungen: Foto: yogyx/fotolia.com E iniges will noch erledigt sein, bevor es in die Ferne geht. Dazu zählt auch, sich rechtzeitig um einen neuen Reisepass zu kümmern, falls der alte abgelaufen ist. Doch dieses neue Dokument hat seinen Preis. Schließlich kommen zu den Kosten fürs Ausstellen auch noch jene für geeignete Passfotos. Seit die Bilder den EU-Passbildkriterien entsprechen müssen, ist man meist auf einen Profi-Fotografen angewiesen. AK Erhebung. 23 von 25 Tiroler Reisebüros informierten richtig über Pass- und Visumbestimmungen für Griechenland und die Türkei. Einreise. Erkundigen Sie sich frühzeitig, damit Sie keine böse Überraschung erleben. „Alle Mitarbeiter waren sehr engagiert und freundlich. Und fast alle informierten richtig“, berichten die AK Experten. In nur zwei Reisebüros waren die Infos unvollständig. Manko: In einem einzigen Betrieb informierten die Mitarbeiter von sich aus über die Einreisebestimmungen, AK Tipp: Kontrollieren Sie stets die Einreisebestimmungen. Berücksichtigen Sie bei Reisen mit Zwischenlandungen oder am Landweg zusätzlich die Vorgaben der Transitländer und jene der Fluggesellschaften! Übrigens: Seit 2012 braucht jedes Kind seinen eigenen Reisepass! in allen anderen mussten die Tester erst nachfragen. Viele Mitarbeiter waren sehr vorsichtig und wiesen darauf hin, dass auch für Griechenland ein aktuell gültiger Pass nötig sei. – Für die Einreise braucht es ihn zwar nicht, aber manche Fluggesellschaften verlangen danach. << THEMA: GELD & STEUER 8 Nr. 52, Juni 2013 Neue Grenzen beim Dazuverdienen DAS STEHT ZU Alleinverdiener und Pension D er Alleinverdienerabsetzbetrag steht nicht zu, wenn keine Kinder mit Familienbeihilfe vorhanden sind. Liegt allerdings bei Pensionisten das steuerpflichtige Jahreseinkommen unter 19.930 Euro (Bruttopension von ca. 1.750 Euro mtl.), so wird der Alleinverdienerabsetzbetrag in Form eines erhöhten Pensionistenabsetzbetrages berücksichtigt, sofern das Ehepartnereinkommen jährlich unter 2.200 Euro liegt. wichtige grenzen Sätze bei der Familienbeihilfe D ie erlaubte Verdienstgrenze der Kinder liegt bei einem zu versteuernden Einkommen von jährlich 10.000 Euro. Darunter ist zu verstehen: Der Bruttobetrag abzüglich Sozialversicherung und sonstiger Werbungskosten, der 13. und 14. Bezug werden nicht berücksichtigt. Pension. Beim Dazuverdienen gibt es unterschiedliche Regelungen, je nach Pensionsart und Eintrittsdatum. • Gänzlich außer Betracht bei der Einkunftsermittlung des Kindes bleiben Studienbeihilfen, Waisenpensionen, Lehrlingsentschädigungen, Notstandshilfe oder Karenzgeld; Einkünfte, die vor oder nach Zeiträumen erzielt werden, für die Anspruch auf die Familienbeihilfe besteht. • Wurde für mindestens ein Kind für mehr als sechs Monate im betreffenden Jahr Familienbeihilfe bezogen, so beträgt die Verdienstgrenze des (Ehe-)Partners 6.000 Euro jährlich. Relevant sind die Bruttobezüge abzüglich der Sozialversicherung. Verdienst in Altersteilzeit Foto: Günter Menzl/Fotolia.com • Steuerfreie Bezüge, wie z. B. Kinderbetreuungsgeld, Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe, aber auch der 13. oder 14. Monatsbezug (bis zu 2.100 Euro), können zusätzlich zu den oben genannten Grenzen bezogen werden. Eine erhaltene Abfertigung hingegen zählt ebenso wie das Wochengeld zu den Einkünften. Viele Pensionisten wollen sich etwas dazuverdienen, weil sie mit ihrer Rente oft nur schwer auskommen. B eim Dazuverdienen in der Pension gilt es einiges zu beachten. Folgende Grenzen beziehen sich nur darauf, dass die Pension nicht wegfällt bzw. gekürzt wird. Vom steuerlichen Gesichtspunkt muss jedoch in den meisten Fällen mit einer Nachzahlung gerechnet werden. Berechnung des Pensionsantritts unter www.pensionsversicherung.at Arbeiten in der Bildungskarenz W ährend der Bildungskarenz wird vom AMS Weiterbildungsgeld in Höhe des Arbeitslosengeldbezuges bezahlt. Ein Nebenverdienst bis zur Geringfügigkeitsgrenze von monatlich 386,80 Euro ist erlaubt, entweder beim selben Arbeitgeber oder bei einem anderen Arbeitgeber. Vorzeitige Alterspension Bei der vorzeitigen Alterspension ist ein Dazuverdienen bis zur Geringfügigkeitsgrenze von höchstens 386,80 Euro pro Monat (plus 2 Sonderzahlungen) bzw. 29,70 Euro täglich möglich. Ein diesen Betrag übersteigendes Einkommen führt zum Wegfall der gesamten Pension. Bei der Alterspension, also für Frauen ab dem 60. Lebensjahr und Männer ab dem 65. Lebensjahr, ist ein unbeschränktes Dazuverdienen möglich. Bei der Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension gibt es unterschiedliche Regelungen abhängig vom Pensionsbeginn. Bei Pensionsbeginn vor 1. Juli 1993: Hier ist ein unbeschränktes Dazuverdienen möglich. Bei Pensionsbeginn ab 1. Juli 1993: Eine Kürzung bei Überschreiten individueller Grenzbeträge ist möglich, sofern die Pension einen Zurechnungszuschlag beinhaltet. Bei Pensionsbeginn ab 1. Jänner 2001: Bei Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze ist die Umwandlung in eine Teilpension und Kürzung bis zu 50 % möglich. Kindergeld und Arbeit Achtung. Wer zum Kinderbetreuungsgeld dazu verdienen will, muss aufpassen. Denn hier gibt es verschiedene Grenzen. E Zuverdienstgrenze beim einkommensabhängigen KBG: Es gilt eine Grenze von jährlich 6.100 Euro. Der Grenzbetrag wird errechnet, indem vom Bruttoverdienst die Sozialversicherungsbeiträge abgezogen werden. Dieser Betrag wird dann pauschal um 30 % erhöht. Nicht zu berücksichtigen sind: 13., 14., etwaige 15. Bezüge, gesetzliche und freiwillige Abfertigungen, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Grundsätzlich ist daher ein Bruttoverdienst von monat- Bei Ausgleichszulagenempfängern wird durch das Dazuverdienen die Ausgleichszulage im Ausmaß des Dazuverdienens gekürzt. Der Ausgleichszulagenrichtsatz beträgt für Alleinstehende 837,63 Euro, für Paare 1.255,89 Euro. << eim gleichen Arbeitgeber ist ein Zuverdienst bis zur Geringfügigkeitsgrenze von monatlich 386,80 Euro erlaubt. Voraussetzung ist, dass der Zuverdienst nicht vor Abschluss des Altersteilzeitmodells vereinbart wurde, denn dann stimmt das vereinbarte Altersteilzeitmodell nicht, da der Gesamtverdienst höher ist. • Bei einem anderen Arbeitgeber ist ein Zuverdienst unbeschränkt möglich. Zu beachten ist jedoch immer eine etwaige Konkurrenzklausel bzw. die Erlaubnis des ersten Arbeitgebers. • Bei jedem Nebenverdienst muss stets die steuerliche Seite beachtet und gegebenenfalls ans Finanzamt Einkommensteuer bezahlt werden! Das gilt für Arbeitslose Melden. Bei Bezug von Arbeitslosengeld und Wunsch nach Beschäftigung AMS kontaktieren. B eim Dazuverdienen im Falle von Arbeitslosengeld und Notstandshilfe muss einiges beachtet werden. Wird während des Bezuges von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe einer Beschäftigung nachgegangen, muss dies dem Arbeitsmarktservice unverzüglich gemeldet werden. Ein Nebenverdienst bis zur Geringfügigkeitsgrenze ist möglich. Bei der Notstandshilfe wird neben s gibt unterschiedliche Zuverdienstgrenzen beim Kinderbetreuungsgeld (KBG). Je nachdem, ob es sich um eine Variante des pauschalen KBG oder um das seit 1. Jänner 2010 neu geschaffene einkommensabhängige KBG handelt. Erwerbseinkünften auch jedes sonstige Einkommen (z.B. Vermietung, Witwen-/Witwerpension) angerechnet. Auch das Einkommen des Ehepartners bzw. Lebensgefährten wird ab folgenden Freigrenzen auf die Notstandshilfe angerechnet: Für den das Einkommen beziehenden Ehepartner monatlich 529 Euro, zuzüglich 264,50 Euro für jede Person, zu deren Unterhalt der Ehepartner beiträgt. << Stipendien - Studienförderung Foto: drubig-photo/Fotolia.com Zuverdienstgrenze beim pauschalen KBG: Diese beträgt 16.200 Euro pro Kalenderjahr oder den höheren individuellen Grenzbetrag von 60 % der Einkünfte aus dem letzten Kalenderjahr vor der Geburt, in dem kein KBG bezogen wurde (beschränkt auf das drittvorangegangene Jahr). Witwen-/Witwerpension Dazuverdienen zu einer Witwen-/Witwerpension: Bei Pensionsbeginn vor 1.1.1995 ist dies unbeschränkt möglich. Bei Pensionsbeginn ab 1.1.1995 ist eine Kürzung im Einzelfall möglich. Bei Bezug eines Pensionsvorschusses ist es erlaubt, Einkünfte bis zur Geringfügigkeitsgrenze von monatlich 386,80 Euro zu beziehen. B Viele Eltern wollen in der Betreuungsphase nicht den Anschluss verlieren. lich 1.240 Euro bzw. 460 Euro (beim einkommensabhängigen) nicht schädlich für das KBG. Wenn nicht das ganze Jahr Kinderbetreuungsgeld bezogen wird, ist das Einkommen außerhalb der Bezugszeiten von KBG nicht zu berücksichtigen. Bei Überschreiten der Zuverdienstgrenze muss nicht das gesamte KBG, sondern nur der Überschreitungsbetrag zurückbezahlt werden. Seit 1.1.2010 gibt es eine neuartige Beihilfe zum KBG: Die Beihilfe beträgt 6,06 Euro pro Tag (monatlich ca. 181 Euro), maximal für 12 Monate, gilt nicht beim einkommensabhängigen KBG. Die Zuverdienstgrenze für den beziehenden Elternteil beträgt 6.100 Euro (ab 1. 1. 2014: 6.400 Euro), jene des Partners 16.200 Euro jährlich. Bei Überschreiten der Grenzen muss die gesamte Beihilfe zurückbezahlt werden. << Z um Stipendium dürfen jährlich bis 8.000 Euro dazuverdient werden (entscheidend ist das Bruttoeinkommen minus Sozialversicherung; Sonderzahlungen und eine etwaige Abfertigung werden - im Gegensatz bei der Grenze für Familienbeihilfe - mitgerechnet). Als Einkommen zählen auch Waisenpensionen, Kinderbetreuungsgeld, Kranken-, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe. Einkommen vor dem Beihilfenbezug hat keine Auswirkung. Infos bei der Stipendienstelle Innsbruck: Andreas-Hofer-Str. 44/II, Innsbruck; Tel. 0512/57 33 70, Fax 0512/57 33 70-16 www.stipendium.at, Mail: [email protected]. Infos zu Schulund Heimbeihilfe: Schülerbeihilfenbehörde, Innrain 1, Innsbruck; Tel. 0512/52033-116 bis 118 www.bsr.tsn.at/lsr Infos zu Fahrtkostenzuschüssen (für Internatsschüler) und Heimbeihilfen für Schüler (5. bis 8. Schulstufe): Amt der Tiroler Landesregierung, Sillgasse 8, Innsbruck, Tel. 0512/508 - 3768 und - 3769. THEMA: JUNGE & AUSBILDUNG Nr. 52, Juni 2013 V on der Anmeldung bei der Krankenkasse bis zum Lohnsteuerausgleich, der sich auch nach einem Ferialjob lohnt: In der handlichen Broschüre „Arbeiten in den Ferien“ hat die AK die wichtigsten Infos und Regelungen zu Ferialjobs und Pflichtpraktika zusammengefasst – inklusive Kalender zum Aufzeichnen der Arbeitszeiten. Anzufordern unter 0800/22 55 22 – 1566 oder herunterzuladen unter www.ak-tirol.com unter „Jugend/Broschüren“. S ich einen Wunsch erfüllen oder für die Uni sparen: Tausende Schüler nutzen die Sommerferien, um sich dafür Geld zu verdienen. Das solltet ihr wissen: Ferialjobs sind normale Arbeitsverhältnisse, für die Schulpflicht und 15. Lebensjahr vollendet sein müssen. Für euch gelten alle arbeitsrechtlichen Bestimmungen und der jeweilige Kollektivvertrag. Dieser regelt für bestimmte Branchen die Rahmenbedingungen, wie Arbeitszeit und Mindestlohn. Gibt es keinen KV, muss „ortsüblich“ bezahlt werden, 950 bis 1.200 Euro brutto pro Monat sollte der Job bringen. Schüler unter 18 Jahren dürfen höchstens acht Stunden täglich bzw. 40 Stunden wöchentlich arbeiten. Im Gastgewerbe dürfen unter 16-Jährige nur bis 20 Uhr beschäftigt werden, ab 16 Jahren bis 23 Uhr. Infos: 0800/22 55 22 – 1566 oder www.ak-tirol.com PFLICHTPRAKTIKUM AK fordert faire Bestimmungen L aut Lehrplan müssen in Österreich jedes Jahr 19.000 Schüler berufsbildender Schulen Pflichtpraktika absolvieren. Doch die Plätze sind rar. Und weil einheitliche arbeitsrechtliche Regelungen fehlen, können sie sich kaum gegen unfaire Bedingungen wehren. Ab dem Schuljahr 2014/15, wenn auch 10.000 Schüler von Handelsakademien und –schulen Praktika machen müssen, dürfte sich dies noch zuspitzen. Deshalb fordert die Arbeiterkammer, dass Pflichtpraktika nur im Rahmen echter Arbeitsverhältnisse zulässig sein dürfen. Derzeit sehen nur die Kollektivverträge für Gastgewerbe oder Metallgewerbe besondere Bestimmungen vor. Praktikanten in anderen Branchen haben z. B. keinen Anspruch auf Entlohnung. Sozialversicherungspflicht besteht erst ab einem Verdienst von mehr als 386,80 Euro (Geringfügigkeitsgrenze). Für angehende Touristiker W Foto: Kelly Cline/Fotolia.com Und man spricht doch über Geld Gute Tipps für Sommer-Jobber usstest du, dass du auch als Praktikant AK Mitglied bist und dich beraten lassen kannst? – Für Schüler, die im Rahmen ihrer Ausbildung ein Pflichtpraktikum in einem Gastronomiebetrieb absolvieren müssen, wurden Bestimmungen zu Arbeitszeit, Entlohnung, Unterkunft, Verpflegung etc. in der Broschüre „Pflichtpraktikum im Hotelund Gastgewerbe“ zusammengestellt, kostenlos erhältlich unter 0800/22 55 22 – 1566 oder www.ak-tirol.com Hilfe für den „Nachzipf“ AK Sommerschule. Im August starten wieder die günstigen, aber qualitätsvollen Kleingruppen, in denen sich Schüler auf Nachprüfungen vorbereiten können. Am besten gleich anmelden! D er Schulschluss rückt mit Riesenschritten näher. Gleichzeitig wird für viele Kinder und Jugendliche die Befürchtung Gewissheit: Sie müssen sich auf eine Nachprüfung im Herbst einstellen – und vor allem darauf vorbereiten. Aber anstatt über den „verpatzten Sommerferien“ und der zusätzlichen finanziellen Belastung zu verzweifeln, sollte man besser mit Tatendrang in die Ferien starten. Die AK Tirol hilft auch heuer dabei. Erfolg mit Tradition. Seit mehr als 20 Jahren bietet die Arbeiterkammer gemeinsam mit dem BFI die Sommerkurse an und ermöglicht Schülern und Eltern im August wieder in allen Tiroler Bezirken günstigen und qualitativ hochwertigen Nachhilfeunterricht. Die AK Sommerschule ist nicht nur für jene gedacht, die Fünfer im Jahreszeugnis ausbügeln müssen, sondern auch für Schüler, die das Schuljahr gerade noch geschafft haben, und die den Stoff deshalb bis zum Herbst noch einmal durcharbeiten möchten. In den kleinen Lerngruppen mit engagierten und erfahrenen Lehrern fällt das Lernen umso leichter. Mitmachen können Schüler von Hauptschule, Neuer Mittelschule, AHS-Unterstufe und aller weiterführenden Schulen sowie der Oberstufen. Foto: yanlev/fotolia.com FERIALJOB 9 Erfolg. Egal, ob Wiederholungsprüfungen anstehen, oder ob es im Zeugnis gerade noch einmal gut gegangen ist: Mit der Sommerschule der AK Tirol fällt das Lernen für den Herbst auf jeden Fall leichter. Unterrichtet wird jeweils von Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr oder/und von 11 bis 13 Uhr, je nachdem, ob die Schüler ein oder zwei Fächer belegen. Pro Fach sind somit 19 Termine mit 38 Unterrichtseinheiten vorgesehen. Angeboten werden die Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Latein und Italienisch sowie Mathematik und Rechnungswesen. Termine. Die Unterrichtszeiten sind so gewählt, dass auch noch Zeit für Ferienfreuden und Erholung bleibt: Die Kurse finden von 5. bis 30. August am BFI in Innsbruck sowie in den BFI-Geschäftsstellen in Reutte, Landeck, Imst, Schwaz, Kufstein, Kitzbühel und Lienz statt. Kosten. Weil sich viele Familien eine teure Nachhilfe gar nicht leisten könnten, sorgt die Tiroler Arbeiterkammer wieder für erschwingliche Preise: Für Kinder von AK Mitgliedern kostet der Kurs für ein Fach 195 Euro, für zwei Fächer betragen die Kosten 295 Euro. Alle anderen Schüler zahlen für ein Fach 275 Euro bzw. für zwei Fächer 395 Euro. Für die großen und kleinen Sorgen Schutzhaus. Die AK Tirol erlebte im abgelaufenen Jahr erneut einen Rekordansturm an ratund hilfesuchenden Arbeitnehmern. Als Anlaufstellen immer wichtiger: Die AK Bezirkskammern. 1.300 Kontakte täglich. Sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen und den Tiroler Beschäftigten dabei mit Rat und Recht zur Seite zu stehen, stand im Mittelpunkt der Tätigkeit: Täglich wandten sich mehr als 1.300 AK Mitglieder an ihre Tiroler Arbeiterkammer! Egal, ob im Arbeits-, Sozial-, Konsumenten-, Wohn- oder Steuerrecht, in Bildungs- oder Jugendfragen. Insgesamt verzeichnete die Arbeiterkammer Tirol mehr als 323.000 Beratungen (70.300 persönlich, 241.400 telefonisch, 11.600 schriftlich). Das Web-Portal der Arbeiterkammer Tirol verzeichnete mehr als eine Million Anfragen und Zugriffe. auch an ihrer hohen Zufriedenheit. Die AK Tirol genießt das höchste Vertrauen und die größte Kompetenz in der Bevölkerung. Rechnungsabschluss 2012. Offensive. Der Ausbau der AK Bezirkskammern hat voll eingeschlagen und konnte noch intensiviert werden: Knapp 40 Prozent aller Kontakte fanden bereits in einer der acht Bezirkskammern statt. Parallel dazu wurde der laufende Kontakt zu den Betriebsräten in Kooperation mit den Gewerkschaften intensiviert und ausgebaut. Höchstes Vertrauen. Wie dringend nötig die Mitglieder ihre Arbeiterkammer brauchen, zeigt sich Foto: rangizz/fotolia.com E s wurden 323.000 Beratungen 2012 von der AK Tirol durchgeführt und mehr als 15 Millionen Euro für die Mitglieder erkämpft. Diese Zahlen gab AK Direktor Mag. Gerhard Pirchner im Rahmen des Rechnungsabschlusses bekannt, der einstimmig von der AK Vollversammlung beschlossen wurde. AK Bilanz. 323.000 Beratungen, 15 Millionen Euro erkämpft, hunderte Millionen Euro den AK Mitgliedern erspart. Die Gesamteinnahmen betrugen rund 34,6 Millionen Euro. Der größte Teil der Mittel wurde erneut für Arbeitsund Sozialrechtsberatung, für Konsumentenberatung sowie für Bildung aufgewendet. Mehr als 15 Millionen Euro wurden für Mitglieder erkämpft. Nicht eingerechnet sind weitere Hunderte Millionen Euro, die sich die AK Mitglieder durch die vorbeugende Beratung, rechtzeitige Intervention sowie wichtige rechtliche und steuerliche Hinweise durch die rund 140 AK Experten erspart haben. Mehr unter ak-tirol.com << Info & Anmeldung. Am besten gleich einen Platz sichern, Anmeldeschluss ist der 17. Juli 2013. Für die Durchführung der einzelnen Kurse ist eine Mindestteilnehmerzahl erforderlich. Weitere Infos zur AK Sommerschule und zur Anmeldung erhalten Sie beim BFI Tirol in Innsbruck, Ing.Etzel-Straße 7, Tel. 0512/59 6 60 oder unter www.bfi-tirol.at << VOLLVERSAMMLUNG Kinderbetreuung besser bezahlen I m Rahmen der Vollversammlung stellte die AK Tirol zwar viele Verbesserungen im Bereich Kinderbetreuung fest, unter anderem die Einrichtung einer Uni-Professur. Großes Manko ist allerdings die schlechte Bezahlung der Beschäftigten. Deshalb fordert die AK Tirol eine Erhöhung der Förderung für Personalkosten, damit der anspruchsvolle Beruf auch attraktiv bleibt. Weitere wichtige Ziele: Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Chancengleichheit für einkommensschwache Familien durch leistbare Angebote und die Gewährleistung einer hohen Bildungsqualität. THEMA: POSITIONEN 10 Nr. 52, Juni 2013 Mehr Tempo bei der Ganztagsschule Untersuchung. Die jüngste AK Studie zeigt deutliche Verbesserung bei der schulischen Tagesbetreuung. Die Zahl der Plätze ist um 20 % gestiegen. Noch bleibt viel zu tun, denn Tirol ist nach wie vor Schlusslicht beim Angebot für Pflichtschüler. Foto: contrastwerkstatt/Fotolia.com D Gemeinsam. Miteinander lernen und spielen, die schulische Tagesbetreuung wird immer wichtiger. ie „schulische Tagesbetreuung“ entwickelt sich zügig und ver zeichnet in Tirol eine äußerst positive Entwicklung. Nach der aktuellen AK Studie wurde die Zahl an Ganztages plätzen zwischen 2011 und 2012 um 20 % erhöht! Mit den Steigerungspro zenten ist es aber so eine Sache. Real stieg die Zahl der Plätze für die schulische Ta gesbetreuung von 4.700 auf 5.600. Mit der Polytechnischen Schule in Schwaz gab es erstmals auch eine Tagesbetreuung an die sem Schultyp. Gemessen an der Zahl der Pflichtschüler stehen jedoch lediglich für knapp 11 % der Kinder und Jugendlichen Betreuungsplätze zur Verfügung – das ist der schlechteste Wert aller Bundesländer! Und auch nach Bezirken gibt es große Unterschiede: In den Bezirken Kitzbühel, Reutte, Schwaz und Kufstein finden sich die wenigsten Angebote. Was schätzen die Eltern an der schu lischen Tagesbetreuung besonders? Ein Hauptargument ist der Wunsch, das Kind tagsüber mit den Freunden in der Schule zu lassen. 58 % nennen die Berufstätigkeit als Argument, aber ebenso wichtig sind den Eltern pädagogische Gründe. 37 % schät zen die Ganztagesbetreuung als wichtig für den Erwerb sozialer Kompetenz, 23 % fin den die Lernförderung besonders wichtig. Gleich 80 % der Eltern sagen, dass durch die schulische Tagesbetreuung familiäre Konflikte vermieden werden, weil bei den Kindern dann keine Hausaufgaben mehr anfallen. Die pädagogische Betreuung wird von den Eltern nach der Schulnotenskala mit „gut“ bewertet. Bei der AK Untersuchung stand die Qualität im Vordergrund, nur dann ist pä dagogische Arbeit möglich. Mit den Öffnungszeiten sind nur 62 % der befragten Eltern zufrieden, mit der Qualität des Mittagessens sehr zufrieden sind gar nur 31%, teilweise zufrieden im merhin 53 %, wobei einige negative Aus reißer das Resultat drücken. Die Kosten für das Mittagessen haben sich im Vergleich zu 2012 im Ausmaß der Inflationsrate erhöht. Die reinen Betreu ungskosten (ohne Mittagessen) blieben dabei fast unverändert, die Koppelung der Landesförderung an eine Obergrenze wirkt. Die errechneten Betreuungskosten lagen zwischen 30 und 150 Euro im Mo nat. Mehr als die Hälfte der untersuchten Einrichtungen bieten eine Nachmittagsbe treuung für 60 Euro pro Monat an. << Forderungen der AK: Mehr Tempo beim Ausbau, mehr echte Ganztagsschulen mit einer pädagogisch sinnvollen Aufteilung von Unterricht und betreuter Freizeit über den ganzen Tag, gutes Essen, Platz für Spiel und Gruppenarbeit! Alles zur Teilzeitarbeit Vorschläge der AK Fraktionen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs A Liste Erwin Zangerl, AAB-FCG Sozialdemokratische GewerkschafterInnen Erwin Zangerl, AK Präsident Günter Mayr, Fraktionsvorsitzender INFOABEND IN SCHWAZ llein in Tirol sind rund 70.000 Arbeitnehmer teilzeitbeschäftigt. Viele von ihnen fragen sich: Wie viel Urlaub steht mir zu, darf ich mehreren geringfügigen Beschäftigungen nachgehen? Habe ich Anspruch auf Arbeitslosen- bzw. Urlaubs- und Weihnachtsgeld? Weil solche Unklarheiten häufig bei Beratungsgesprächen in der AK vorgebracht werden, veranstaltet die AK Schwaz am 20. Juni um 19 Uhr den kostenlosen Infoabend „Teilzeitbeschäftigung und Geringfügigkeit – Die besten Tipps!“. Anmeldung unter 0800/22 55 223752 oder [email protected] AUSSTELLUNG in TELFS Arbeitswelt anno dazumal I n längst vergangene Tage führt die Fotoausstellung unter dem Titel „Arbeitswelt anno dazumal – Historische Bilder aus Telfs und Umgebung“ von AK und Marktgemeinde Telfs. Die Ausstellung wird am Freitag, 21. Juni, um 19 Uhr in der AK Telfs, Moritzenstraße 1, eröffnet. Die dort gezeigten Bilder dokumentieren eine Zeit, als der Arbeitsalltag viel mehr als heute mit schwerer körperlicher Beanspruchung verbunden war. Die interessanten Motive können Sie von 24. Juni bis 9. August 2013 (jeweils Montag bis Donnerstag von 8 bis 16.30 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr) bestaunen. W D ir haben in Tirol österreichweit die höchsten Preise bei den Öffis. Das bringt die Tiroler Pendlerseele zum Kochen. Dieser Wucher gehört gestoppt. Wir verlangen ein Ende des Fleckerlteppichs beim Verkehrsverbund und eine volle Verschmelzung bei den Angeboten – vor allem bei VVT und IVB. Weniger Geld in Strukturmaßnahmen, aber dafür billigere Preise. Ein Verbund für ganz Tirol samt Totalreform des Tarifsystems durch Umstieg auf ein elektronisches, kilometergenaues Abrechnungssystem. Für Pendler brauchen wir eine Verbesserung der Fahrtkostenbeihilfe. Handlungsbedarf besteht auch beim Jugendticket, das überdurchschnittlich teurer ist als in anderen Bundesländern. Für uns Arbeitnehmer-Pendler ist das Tirol-Jahres-Ticket umzusetzen: Um 365 Euro pro Jahr – um einen Euro pro Tag pendeln. Außerdem benötigen wir einen zeitgemäßen Generalverkehrsplan unter besonderer Berücksichtigung der Pendler sowie der Anrainer entlang belasteter Verkehrsrouten. << ie öffentlichen Verkehrsmittel sind zu teuer und zu schlecht ausgebaut. Daher fordern wir dringend eine Kostensenkung für die Strecke zur Arbeit. Dabei zeigen es andere Bundesländer, aber auch die Nachbarregion Südtirol, dass man dem Preiswucher einen Riegel vorschieben kann. Unser südlicher Nachbar hat eine Höchstgrenze für eine Jahreskarte eingeführt. In Wien müssen ArbeitnehmerInnen nicht mehr als einen Euro pro Tag für ihre Zeitkarte zahlen. Darauf abgestimmt muss auch in Tirol ein kilometerabhängiges Ticket mit einer Obergrenze machbar sein. Auch Tirols Jugendliche müssen im Vergleich zu ihren Altersgenossen in anderen Bundesländern für ihre Jahreskarte 36 Euro mehr ablegen. Die moderne Arbeitswelt verlangt von uns Arbeitnehmern zunehmende Flexibilität. Leider hält die Infrastruktur mit dem Tempo nicht Schritt. Wenn man schon verlangt, dass wir auch außerhalb der Kernzeiten arbeiten, braucht es auch die geeigneten öffentlichen Verkehrsanbindungen. << grüne in der ak freiheitliche arbeitnehmer in der ak Helmut Deutinger, Fraktionsvorsitzender Heribert Mariacher, Fraktionsobmann D er öffentliche Verkehr in Tirol muss billiger und besser werden. Die Grünen und die ÖVP haben in ihrem Koalitionsabkommen schon die Absicht vereinbart, ein 365-Euro-Jahresticket, gültig für alle Öffis in Tirol, einzuführen. Vorbild könnte aber auch das Südtiroler Modell sein, bei dem kilometergenau abgerechnet wird und für jeden zurückgelegten Kilometer immer weniger zu bezahlen ist, je mehr Kilometer mit den Öffis gefahren werden. Das Angebot an Öffis muss aber auch ausgebaut werden, die Fahrtzeiten möglichst dicht vertaktet sein. Es braucht auch mehr Verbindungen an den Tagesrändern. Durch die Zersiedelung Tirols sind viele zuerst einmal auf das Auto angewiesen. Deshalb müssen an den Schnittstellen zum öffentlichen Verkehr ausreichende Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Ein gut ausgebauter und billiger öffentlicher Verkehr schont das Geldbörsel, trägt zur Lebensqualität bei, schafft Arbeitsplätze und ist eine wirksame Maßnahme gegen den Klimawandel. << F ür die Menschen in den urbanen Ballungszentren wird der Privat-PKW zunehmend unattraktiver. Wer aber am Land lebt, wo oft nur alle paar Stunden ein Bus fährt, kann auf das eigene Auto kaum verzichten. Wie die Wiener sollen auch die Tiroler um einen Euro pro Tag Bus und Bahn nutzen können. Derzeit kostet ein Ganzjahresticket für das gesamte Land unglaubliche 1.901 Euro. Umgesetzt werden sollten ein E-Ticketing-System nach Südtiroler Vorbild, die Fortführung des Regionalbahnprojektes und eine bessere Abstimmung der Tarifsysteme von Stadt und Land. Seit mehr als 30 Jahren wird die Fernpass-Problematik konsequent ignoriert und so getan, als wären dieser Urlauberverkehr und der viel zu hohe LKW-Transit ein Naturgesetz. Es bedarf einer Erarbeitung und Gesamtlösung für das Oberland und Außerfern. Wichtig ist, keine Autobahn zu bauen, die Stauproblematik mit den deutschen Nachbarn zu lösen, am 7,5-TonnenLimit nicht zu rütteln und Entlastungsmaßnahmen zu setzen. << THEMA: BILDUNG & LEHRE Nr. 52, Juni 2013 Tiroler gehen auf die Walz S eit einigen Jahren gibt es das Projekt „Tiroler Schüler und Lehrlinge auf der Walz“, das von der AK Tirol ins Leben gerufen wurde und gemeinsam mit der Standortagentur Tirol organisiert wird. Gefördert wird es zusätzlich vom Land Tirol. Durch dieses Projekt können Lehrlinge und Schüler Berufserfahrung gewinnen, Sprachenkenntnisse verbessern, neue Kulturen erkunden und verschiedene Mentalitäten kennenlernen. Für alle Schüler, die ein Pflichtpraktikum absolvieren müssen, ist das Projekt die perfekte Gelegenheit, erste Berufserfahrung im Ausland zu machen. Das Praktikum kann zwischen 4 Wochen und 6 Monate dauern und in allen EU-Mitgliedstaaten, EWRLändern, in Kroatien, der Türkei und in der Schweiz absolviert werden. Gefördert werden dabei der Aufenthalt, die nötigen Versicherungs- und Reisekosten sowie eventuelle Sprachkurskosten. Dafür stehen von der Europäischen Union mehr als 125.000 Euro zur Verfügung. ! Infos beim EU-Referat der AK Tirol, Tel. 0800-22/55 22 - 1455 oder bei der Standortagentur Tirol, Tel 0512/57 62 62 - 63. eMail: [email protected] oder auslands [email protected] Mit 30 darf nicht Schluss sein Öffnung. Die AK Tirol verlangt, dass Studien für Beschäftigte besser gefördert werden, und ein Anheben der Altersgrenze für Stipendien auf 35 Jahre. M it 30 Jahren darf nicht Schluss sein“, verlangt AK Präsident Erwin Zangerl im Bezug auf eine veraltete Regelung, nach der die Studienbeihilfe Studenten nur bis zu diesem Alter gewährt wird. Außerdem sollte auch die Möglichkeit geschaffen werden, für ein Zweitstudium ein Stipendium zu erhalten. „Alle unzeitgemäßen Hürden gehören beseitigt, schließlich tragen Maßnahmen zur Weiterbildung nicht nur zur notwendigen Qualifikation der Arbeitnehmer bei, sondern auch zur Absicherung des Wirtschaftsstandorts.“ Deshalb fordert die AK Vollversammlung Änderungen bei den Zugangsbestimmungen. Viele stehen mit 35 Jahren vor der Situation, dass ein Hochschulabschluss die notwendige Bildungsmaßnahme für ihre weitere berufliche Karriere wäre. Nur ist das erforderliche Studium in den meisten Fällen nicht berufsbegleitend möglich - und scheitert letztlich an der fehlenden finanziellen Unterstützung mittels Studienbeihilfe. Zweitstudium. Foto: Andres Rodriguez/Fotolia.com AB INS AUSLAND 11 Auch für mich. Auch mit 30 Jahren muss es Studienbeihilfe für ein Vollstudium geben. In anderen Fällen haben Arbeitnehmer zwar ein Studium absolviert, aber das ursprünglich gewählte Studienfach nützt ihnen für die berufliche Weiterentwicklung nicht im notwendigen Ausmaß weiter. Eine Studienbeihilfe ist dann aber nicht mehr möglich, weil ihnen ein Stipendium für ein Zweitstudium verweigert wird – unabhängig davon, ob sie in Österreich jemals eine Beihilfe bekommen haben. Somit trifft diese Regelung besonders jene Arbeitnehmer, die nach der Schule aufgrund des Einkommens ihrer Eltern kein Stipendium erhalten haben. Durch ihre eigene Arbeitstätigkeit würden sie nun zwar die Voraussetzungen der Selbsterhaltung erfüllen, scheitern aber letztendlich am Ausschluss des Zweitstudiums. Eine Änderung bei den Voraussetzungen im Studienförderungsgesetz – weg vom kategorischen Ausschluss eines zweiten Studiums hin zu einer Förderung eines Studiums – wäre weitaus gerechter. << ABENTEUER CHIEMSEE Vorhang auf für „Babylon 4“ Ein Jahr haben unsere AK Lehrlingsreporter Angelina, Lorenz, Markus und Martin von ihrem beruflichen Alltag berichtet und uns auch Einblicke in ihre musikalische und sportliche Freizeit gewährt. B abylon 4 steht nicht nur für eine fiktive Raumstation, sondern auch für ganz reale faszinierende Jugendbegegnungen für 16- bis 25-Jährige im Rahmen des Projekts „AK Tirol goes international“. In Siegsdorf, nahe des Chiemsees, befassen sich Jugendliche aus dem deutschsprachigen Raum von 4. bis 11.8. mit der Sprachenvielfalt in Europa. Am Programm stehen Theaterworkshops und Aufführungen, aber auch Spaß und Abwechslung. Anmeldung unter aktirolgoesinternational@ ak-tirol.com oder 0800/22 55 22 – 1212. Dein Beitrag: Maximal 30 Euro zu den Reisekosten. Markus Angelina Lorenz Martin Wir hoffen, damit der einen oder dem anderen einen spannenden Einblick in den Berufsalltag von Jugendlichen gegeben und vielleicht auch das Interesse für einen Lehrberuf geweckt zu haben. Was gerade in der Lehre so läuft, welche Neuerungen es gibt und hilfreiche Tipps findet man auch auf facebook. Einfach der AK Gruppe „future@work“ beitreten und schon ist man top informiert. R E T R O P E AK R Rückenwind. EU-Kommissarin Vassiliou und AK Projektkoordinator Kaserer YOUTH AMBASSADOR Auszeichnung für AK Jugendprojekt V iel Rückenwind kam von der EU für das gleichnamige AK Programm, mit dem junge Tiroler in verzwickten Lebenslagen neue Perspektiven finden: Bei der Europäischen Jugendwoche Ende Mai in Brüssel wurde Leo Kaserer, der Projektkoordinator der AK Tirol, mit 26 weiteren Nominierten für seinen Einsatz von Kommissarin Androulla Vassiliou als „Youth Ambassador“ (Jugendbotschafter) ausgezeichnet – und das Rückenwind-Projekt der AK als eine der fünf „herausragenden Initiativen“. Mehr auf www.ak-tirol.com Unseren Lehrlingsreportern wünschen wir alles Gute und freuen uns schon auf ein leckeres Menü, gekocht von Martin, die neueste Technik, entwickelt von Lorenz, bunte Farben, gemischt von Angelina, und einen blühenden Garten, gepflanzt von Markus. THEMA: BUNT GEMISCHT 12 Nr. 52, Juni 2013 Bildungshaus Seehof ganz neu Von der Kur-Vision zum Seminarhaus Neueröffnung. Nach Umbauarbeiten öffnet der AK Seehof in Innsbruck nun seine Pforten – als modernes Seminarzentrum mit bestausgestatteten Schulungsräumen und tollen Zimmern. E Attraktion. Der Turm heute, 1912 gelangten Besucher noch mit einem Aufzug hinauf. D In neuem Glanz. Offen, lichtdurchflutet und optimal in die Landschaft integriert: So präsentiert sich der neue Seehof. druckenden Berge. Ideales Ambiente für Gespräche finden Gäste künftig auch in der neuen Bar. Schulungsräume. Damit das AK Bildungshaus für die verschiedensten Fortbildungen in jeder Hinsicht auf dem aktuellsten Stand ist, wurden die sechs Seminarräume erneuert, einige auch vergrößert. Dank Umbau können Gästezimmer. In einer ersten Phase wurden die 32 Zimmer – 20 Doppel- und 12 Einzelzimmer – ebenso stilvoll, wie modern ausgestattet. Alle verfügen nun über neu adaptierte Badezimmer, Kabel-TV und einen Arbeitsbereich mit WLAN. Frisch und ansprechend präsentieren sich auch Restaurant und Seminarräume: 88 gemütliche Sitzplätze bietet der Speisesaal nun inklusive Blick auf die neue Terrasse mit weiteren 60 Sitzplätzen. Sie fasziniert mit ihrer herrlichen Aussicht auf das Inntal und die beein- I M P R E S S U M Bewegte Geschichte. Der Seehof in alten Ansichten. nun zusätzliche Gruppenräume angeboten werden. Macht in Summe acht unterschiedlich große Schulungsräume mit insgesamt 88 Sitzplätzen – allesamt mit modernster technischer Ausstat- tung. Und die neue 164 Quadratmeter große Terrasse im ersten Stock lädt zur Pause unter freiem Himmel ein. Erschlossen werden die Etagen von einem neu angebauten Treppenhaus samt Lift und barrierefreien Zugängen. Auch der Küchenbereich präsentiert sich geräumiger. Erweitert um eine „Kalte Küche“, findet das Seehof-Team nun genügend Platz für die Zubereitung schmackhafter Menüs. Vollwärmeschutz, neue Fenster und eine Gasheizungsanlage sorgen ressourcenschonend für wohlige Wärme. Und die großzügige Außenanlage lädt zum Flanieren und Durchatmen ein. Foto: Sammlung Hansjörg Patscheider s war am 4. August 1912, als man sich zum „gesellschaftlichen Ereignis ersten Ranges“ auf der Innsbrucker Hungerburg traf. Hier lud Tourismuspionier Franz Schwärzler im ehemaligen Steinbruch erstmals ins „Gasthaus Hungerburgseehof“ ein. Jetzt, 101 Jahre später, öffnet das AK Bildungshaus Seehof nach umfangreichen Um- und Zubauten einmal mehr seine Pforten und erstrahlt als idyllisch gelegenes Seminarzentrum wieder in neuem Glanz. Seit Jahren wird der Seehof als offenes Bildungshaus geschätzt. Seine Räume werden nicht nur von AK und Gewerkschaften für Schulungen von Betriebsräten oder Gewerkschaftsfunktionären genutzt, sondern auch von Bildungseinrichtungen und Ämtern sowie von privaten Veranstaltern oder Vereinen. Sogar die Deutsche Sportjugend war im Rahmen der 1. Olympischen Jugendwinterspiele 2012 in Innsbruck am Seehof zu Gast. Daneben ist das AK Bildungshaus bei Künstlern für Workshops oder Ausstellungen beliebt. Und Sommer für Sommer beherbergt er Hunderte Kinder im Rahmen der AK Ferienaktion. Sie alle wurden vom Seehof-Team auch kulinarisch verwöhnt – mit Gaumenfreuden zu günstigen Preisen. „Nach dem letzten Seehof-Umbau von 1988/89 samt neuem Quertrakt waren Renovierung, Zubauten und Neuausstattung Gebot der Stunde“, erläutert AK Präsident Erwin Zangerl. „Schließlich wollen wir allen Weiterbildungswilligen ein zeitgemäßes Ambiente anbieten.“ In diesem Sinne: Auf die nächsten 101 Jahre AK Bildungshaus Seehof! << ie wichtigsten Daten aus der wechselvollen Seehof-Geschichte finden Sie hier im Überblick: 1912 errichten die Brüder Franz und Karl Schwärzler im ehemaligen Steinbruch den Hungerburgsee samt Aussichtsturm und Gasthaus „Hungerburgseehof“. Der Vision vom Kurort setzt der 1. Weltkrieg ein Ende. 1919 kauft der sozialdemokratische Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Gruener den Besitz, den er 1923 dem sozialdemokratischen Erziehungs- und Schulungsverein „Freie Schule – Kinderfreunde – Ortsgruppe Innsbruck“ überlässt. Viele Innsbrucker Kinder lernten in diesen Jahren im Badesee das Schwimmen. Der Turm wurde zum Sinnbild für erste unbeschwerte Ferien, die Kinder aus ärmsten Arbeiterfamilien dort verbringen durften. 1934 wird die Sozialdemokratische Arbeiterpartei verboten, der Seehof dem Kinderhilfswerk der „Vaterländischen Front“ zur Verfügung gestellt und später an die „Erste Tiroler Arbeiterbäckerei“ verkauft. 1938, nach der Machtübernahme, ist der Seehof Jugendherberge der „Hitler-Jugend“. 1940 wird er von der Stadt Innsbruck erworben, an die NSDAP verkauft und bis 1945 von der NS-Frauenschaft für Schulungen verwendet. Nach dem Krieg folgt die Rückstellung an den sozialdemokratischen Restitutionsfonds, der den Seehof am 23. Mai 1951 an die Arbeiterkammer Tirol verkauft. Sie baut das Haus ab 1952 zu einem Schulungsheim um. Nach der Eröffnung am 24. November 1954 wird das AK Bildungshaus Seehof mehrfach adaptiert und renoviert. Allein zwischen 2004 und 2012 fanden mehr als 3.000 Seminare und Veranstaltungen statt. Demokratie lebt vom Mitmachen Handlungsbedarf. Noch nie nutzten bei einer Landtagswahl so wenige Menschen ihr Wahlrecht. A m 28. April hat Tirol einen neuen Landtag gewählt – nach recht widersprüchlichen Prognosen über den Ausgang. Aber mit angekündigten Revolutionen hat es ja so seine Bewandtnis. Ein Ergebnis sticht besonders ins Auge: Noch nie gab es bei einer Landtagswahl so viele Nichtwähler. Knapp 40% der Wahlberechtigten gingen nicht zur Urne, in Innsbruck sogar mehr als die Hälfte. Die Grafik zeigt, wie „bescheiden“ sich mittlerweile die Partei-Wähler im Verhältnis zu den Nicht-Wählern darstellen. Dies sollte aufrütteln. Ja, alle Parteien sind gefordert, dazu beizutragen, dass der Wählerschwund nicht noch größer wird. Demokratie ist nichts Selbstverständliches, sondern musste hart erkämpft werden. Vergeuden wir diese Kostbarkeit nicht leichtfertig! AK Tiroler Arbeiterzeitung – AK Aktuell Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol. Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7 | Redaktion: Dr. Elmar Schiffkorn, Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch |Fotos: AK, www.fotolia.com, www.istockphoto.com | Druck: Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30 Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25 (2): Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7; Präsident: Erwin Zangerl; Aufgabenstellung: Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; Die Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im Arbeiterkammergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991 idgF festgehalten sind. Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise. Die Grafik zeigt: Die Partei-Wähler stellen sich 2013 höchst bescheiden im Verhältnis zu den Nicht-Wählern dar. www.diegraphenvontirol.com