GKW10 - Wie kann ich mit Kraft durchs Leben gehen Skript
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GKW10 - Wie kann ich mit Kraft durchs Leben gehen Skript
Gottesdienst-Serie "Geistlich konstant wachsen" Teil 9 Thema: "Wie kann ich mit Kraft durch's Leben gehen?" I. Niemand ist aus eigener Kraft stark II. Unsere Stärke liegt in Gott. Wenn wir schwach sind, sind wir stark III. Unsere Stärke ist die "Freude am Herrn" IV. Einige konkrete Fragen… Einleitung In der vergangenen Woche bin ich "durch Zufall" auf den Namen dieses Mannes gestossen: Dorian Yates. Dorian Yates ist wahrscheinlich der erfolgreichste Bodybuilder der Welt. Er wurde 6x in Folge "Mr. Olympia" – die höchste Auszeichnung, die es im Bodybuilding gibt. Ich habe Euch ein paar Bilder mitgebracht von Dorian Yates. Wenn es Euch geht wie mir, dann habt Ihr eine etwas "ambivalente", gespaltene Einstellung zum Bodybuilding. Einerseits sehe ich die Bilder von diesen Muskelpaketen und denke "Ach Du grüne Neune – das ist irgendwie schon alles ein bisschen seltsam", andererseits stelle ich mir aber auch die Frage: "Woher kommt diese Kraft? Wie ist es möglich, dass ein Mensch derart muskelbepackt sein kann?" Und dann schwanke ich zwischen Faszination auf der einen und masslosem Erschrocken-Sein auf der anderen Seite. Nun: Es gibt wahrscheinlich kaum einen anderen "Sport", in dem der SteroidMissbrauch derart hoch ist wie im Bodybuilding. Es gibt keine wirkliche AntiDoping-Kampagne im Bodybuilding, und die Einnahme wachstumsfördernder Substanzen in der Bodybuilding-Szene wird offen zugegeben. Und Leistungen wie die eines Dorian Yates sind eigentlich nur möglich, wenn man auf solche Substanzen zurückgreift. Dennoch bleibt die Frage: "Woher kommt diese enorme Kraft?" – Und diese Frage beschäftigt manchen nicht nur beim Betrachten von Bodybuildern, sondern auch ganz grundsätzlich im Leben. Woher bekomme ich Kraft? (Titelfolie) Die wenigsten von uns stellen sich diese Frage, weil sie Gewichte stemmen müssen oder einen "Mr. Olympia-Titel" holen wollen. Sondern wir stellen diese Frage, wenn es um ganz alltäglich und "banale" Dinge geht. "Wo finde ich Kraft, um mein Leben meistern zu können? Wo finde ich Kraft, um mit meinen Teenagern klar zu kommen. Wo finde ich Kraft, um den © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -1- Herausforderungen des Alltags klar kommen zu können? Und wo finde ich Kraft, um aufrecht mit Jesus zu leben?" Und dann und wann wünschten wir uns, wir hätten auf "geistlicher" Ebene das, was Dorian Yates physisch hat: Muskeln ohne Ende. Eine Stärke, die Ihresgleichen sucht. Und manch ein Christ sucht auch verzweifelt nach "geistlichen" Steroiden: Nach einer Abkürzung auf dem Weg zur Kraft. Nach einem Allheil-Wundermittel, das es möglich macht, innert kürzester Zeit zu einem "kraftstrotzenden" Christen zu werden, der allen Herausforderungen nur selig entgegenlächelt und jedem noch so starken Gegenwind mit einem verächtlichen Grinsen auf den Lippen standhalten kann. Und so wird eben die "geisterfüllteste" Gemeinde gesucht / der Kurs, der die neuesten geistlichen Erkenntnisse bereit hält oder der Guru und Lehrer, durch dessen Handauflegung mir dann eben zuteil wird, wonach ich mich so sehne: Nach Kraft. Bloss: Wer diese Dinge versucht hat, weiss, dass sie oft genug nicht fruchten. Und die Frage, wo finden wir Kraft, die bleibt – trotz "geistlicher Steroide". Wo finden wir also Kraft? – Nun: Ein Erstes, was mir wichtig wurde: Wir sind nicht aus eigener Kraft heraus stark. Und wenn wir deshalb nach Stärke in uns selber suchen, werden wir irgendwann unweigerlich an Grenzen stossen. I. Niemand ist aus eigener Kraft stark Ich habe ja schon in meinem Editorial im Gemeindebrief darüber geschrieben, dass mich eine Aussage von Hanna, einer Frau aus dem AT, nachdenklich gestimmt hat. Hanna konnte selber keine Kinder bekommen und hat sehr unter dieser Situation gelitten. Und so sieht sie schlussendlich nur noch eine Möglichkeit: Sie wendet sich an Gott und bittet IHN, ihre Situation zu verändern. Und Gott hört auf das Gebet dieser Frau und lässt sie tatsächlich schwanger werden. Und im Anschluss an diese Gebetserhörung finden wir Hanna in 1Sam 2, wie sie Gott dankt und IHN anbetet. Und sie verherrlicht Gott, der Situationen verändern und Dinge umkehren kann. Und schliesslich kommt sie in 1Sam 2.9b zu dieser Aussage, die mich so nachdenklich gestimmt hat. Hanna sagt dort diesen kurzen Satz: "Denn niemand ist stark aus eigener Kraft!" Seht Ihr: Dieser Satz hat mich deshalb getroffen, weil ich einmal mehr den Eindruck hatte: Das widerspricht allem, was uns heute als "erstrebenswert" vorgelebt wird. Die Botschaft, die uns von jeder Werbung und jedem Filmschauspieler entgegenkommt, lautet: "Ich bin aus eigener Kraft heraus © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -2- stark. Ich kann es. Ich bringe es!" Die Folgen dieser Geisteshaltung in der Gesellschaft springen einem förmlich entgegen. Der ganze "Körperkult", mit dem wir konfrontiert sind (und das nicht nur in Bodybuilding-Kreisen ☺) ist nur ein Beispiel für die Haltung, dass wir eben doch aus eigener Kraft heraus stark sein können. Und nicht nur gesellschaftlich, sondern auch in unseren Gemeinden findet sich diese Haltung oftmals wieder. Und hier liegt m.E. einer der Hauptgründe, weshalb Christen heute kraftlos sind: Weil wir vergessen haben, dass wir abhängig sind von Christus. Dass wir, wie ER es selber gesagt hat, "ohne ihn nichts tun können!" (Joh 15.5). Und so tun wir zwar vieles, aber weil wir es "ohne ihn" tun, nicht aus der Abhängigkeit von Jesus heraus, kriegen wir kaum mehr etwas zustande. Und weil wir das merken, meinen wir, wir müssten noch mehr tun, noch mehr eigene Kraft investieren, nur um zu merken, dass dadurch nicht mehr herausschaut. Hanna wusste, dass es Dinge gibt, die man nicht aus eigener Kraft heraus tun kann. Seht Ihr: Man kann Evangelisationen veranstalten, aber dass Menschen zum Glauben finden, das liegt ausserhalb unserer Möglichkeiten. Man kann Gottesdienste vorbereiten, aber dass geistlich etwas passiert im Leben der Menschen, die kommen, das liegt ausserhalb unserer Möglichkeiten. Wir können Lobpreiszeiten "machen", aber dass Gott wirklich in unseren Herzen geehrt wird, das entzieht sich unserer Machbarkeit. Hanna wusste: "Ich kann zwar mit meinem Mann schlafen, aber ob ich schwanger werde, das kann ich nicht beeinflussen!" "Niemand ist aus eigener Kraft stark!" Und wenn wir Kraft suchen, nach geistlicher Stärke, nach geistlichen Durchbrüchen, nach muss uns genau das bewusst sein: "Es ist niemand aus eigener Kraft stark!" Wir sind zutiefst angewiesen auf und abhängig von Jesus. Und immer dann, wenn Christen es schwer haben, wenn sie unten durch müssen, wenn sie schwierige Zeiten erleben, dann wird uns das bewusst. Die Gottesdienste sind nie besser besucht und die Gebetszeiten nie intensiver, als wenn Gemeinden Schwierigkeiten erleben. Christen lesen nie ernsthafter die Bibel, beten nie inbrünstiger und fragen nie ernsthafter nach dem Willen Gottes, als wenn es schwer ist. Und umgekehrt sind Christen nie geistlich schwächer, als wenn alles einigermassen "gut" läuft, wenn es wirtschaftlich "gut" geht und wir alles selber managen: Ohne Gebet. Ohne Hingabe. Ohne Abhängigkeit von IHM. © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -3- Und Ihr Lieben: Mich beschäftigt das; auch im Blick auf unsere Gemeinde. Es geht uns sehr gut – ohne Frage. Und bitte, versteht mich nicht falsch: Ich bin der Letzte, der sich nach Verfolgung sehnt oder nach "mehr" Schwierigkeiten oder dergleichen. Aber ich fürchte, dass wir in der Gefahr stehen, unsere Abhängigkeit von Jesus einzutauschen gegen ein Evangelium, bei dem wir meinen, ohne Gebet, ohne Hingabe und ohne Demut geistliche Veränderung bewirken zu können. Es gibt ein Wort, das diese Haltung beschreibt: Das Wort "Selbstzufriedenheit". Und wenn es etwas gibt, wovor ich wirklich Angst habe, dann ist es genau das. Dass wir uns selbstzufrieden zurücklehnen als Gemeinde und meinen, "WIR" wären stark aus eigener Kraft. Ohne Jesus. Seht Ihr: In 5Mo 8.11-18 sagt Gott etwas ganz Wesentliches zu seinem Volk. 11 Dort sagt Gott: " Hüte dich, daß du den HERRN, deinen Gott, nicht vergißt, indem du seine Gebote und seine Rechtsbestimmungen und 12 seine Ordnungen, die ich dir heute gebe, nicht hältst! daß nicht, wenn du ißt und satt wirst und schöne Häuser baust und bewohnst 13 und deine Rinder und deine Schafe sich vermehren und dein Silber und 14 Gold sich mehren und alles, was du hast, sich mehrt, daß dann nicht dein Herz sich erhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergißt, der dich 15 aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausführte; der dich wandern ließ in der großen und schrecklichen Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione sind, in dem dürren Land, wo kein Wasser 16 der dich in ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte; der Wüste mit Man speiste, das deine Väter nicht kannten, um dich zu 17 demütigen und um dich zu prüfen, damit er dir am Ende wohltue und du dann nicht in deinem Herzen sagst: Meine Kraft und die Stärke 18 meiner Hand hat mir dieses Vermögen verschafft! Sondern du sollst an den HERRN, deinen Gott, denken, daß ER es ist, der dir Kraft gibt…" "ER ist es, der Dir Kraft gibt", denn niemand ist aus eigener Kraft stark. Kann es sein, dass wir kraftlos sind, weil wir aus unserer Abhängigkeit von Jesus gefallen sind? – Nur Du selbst kannst diese Frage beantworten. Aber ich bitte Dich, dass Du Dich dieser Frage wirklich ganz echt stellst. Wo finden wir Kraft – ein Zweites: © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -4- II. Unsere Stärke liegt in Gott. Wenn wir schwach sind, sind wir stark Wahre Stärke liegt nicht in uns – wir finden sie dort, wo wir unsere eigene Unzulänglichkeit und Schwachheit zugeben und Stärke bei Jesus suchen. Ausgerechnet Paulus, der so viele Gemeinden gegründet und so viel mit Jesus erlebt hat, sagt in 2Kor 12.5-9: "Über mich selbst aber will ich mich 6 nicht rühmen, nur der Schwachheiten. Denn wenn ich mich rühmen will, werde ich doch nicht töricht sein, denn ich werde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit nicht jemand höher von 7 mir denke, als was er an mir sieht oder was er von mir hört, auch wegen des Außerordentlichen der Offenbarungen. Darum, damit ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht 8 überhebe. Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn angerufen, 9 daß er von mir ablassen möge. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne." Paulus wusste, woher seine Kraft kommt: Von Jesus. Aber Jesus wird seine Kraft nur dann bei uns entfalten können, wo wir bereit werden, uns voll und ganz von seiner Gnade abhängig zu machen. Deshalb sagt Paulus auch, dass er sich seiner Schwachheiten rühmten will. Denn dort, wo wir schwach sind, kommt seine Kraft in uns zum Ziel. Und dann und wann habe ich das Gefühl, dass wir auch wieder lernen müssen, unsere eigene "Schwäche" zu rühmen. Uns unseren eigenen Unzulänglichkeit zu stellen und sie zuzugeben. Weil erst dann Gottes Kraft in unserem Leben wirken kann. Seht Ihr: So fängt doch das Leben mit Jesus überhaupt erst an. Dass wir merken: "Ich kann nichts aus mir selber heraus tun, um in den Himmel zu kommen. Ich brauche Jesus!" – Und in dem Moment, wo wir das zugegeben haben, ausgesprochen haben, haben wir die ganze Kraft von Gottes Gnade erlebt!" Und später im Leben mit Jesus, da geht es genau nach dem gleichen Prinzip der Gnade weiter. Dass wir, wenn wir an Grenzen kommen, nicht mehr können und mit Herausforderungen konfrontiert sind, die uns zu gross scheinen, zugeben: "Herr, ich kann nicht. Bitte hilf mir!" Warum haben wir, obwohl doch unser Leben mit Jesus im Grunde genommen so angefangen hat, danach solche Schwierigkeiten, unsere eigene Unzulänglichkeit zuzugeben? – Vielleicht, weil wir im Grunde unseres Herzens halt einfach nicht gerne abhängig sind und die Sache doch lieber selber im Griff haben. © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -5- Mir macht Paulus enormen Mut, zu meiner Schwäche zu stehen. Ich habe mehr als einmal erlebt, dass ich in der grössten Überforderung drin zu Gott geschrien habe "Hilf mir – ich kann nicht mehr. Ich weiss nicht mehr weiter. Was soll ich tun?", und Gottes Hilfe erlebt habe. Im Umgang mit unseren Kindern. Im Dienst als Pastor. Im Begleiten von Menschen. Aber solange wir selber probieren und "würgen", wird Jesus sich uns nicht aufdrängen. Ich denke an ein Erlebnis im Sommer, wo ein kleiner Junge auf dem Campingplatz plötzlich vor mir stand und mir sein selbstgebasteltes Rindenschiffchen entgegenstreckte und ganz enttäuscht sagte: "S'isch kaput g'ange". Das Stöckchen in der Mitte des Schiffs, das den Mast darstellen sollte, war abgebrochen. Ich habe den Kleinen dann angeschaut und gefragt: "Soll ich es wieder heil machen?" – Und er nickte durch die Tränen hindurch, und ich habe ihm den Mast mit Tesa-Streifen wieder angemacht. Für mich ist das ein Bild gewesen dafür, was passiert, wenn wir unsere eigene Überforderung zugeben können und damit zu Jesus gehen: Er macht "heil". ER macht ganz. Und schenkt Kraft, weitergehen zu können. Wo finden wir Kraft? – Nun: Ein Drittes Wir finden dort Kraft, wo wir unsere Freude an Jesus wiederfinden. III. Unsere Stärke ist die "Freude am Herrn" Nehemia sagt in Neh 8.10: "Seid nicht bekümmert, denn die Freude am HERRN ist unsere Stärke!" Wir werden dort stark, wo wir uns wieder darauf konzentrieren, wer wir in Jesus sind. Und dass es seine Erlösung ist, die ER uns erworben hat, die uns zu dem macht, die wir heute sind. Es ist die Freude an dieser Erlösung und das Bewusstsein, dass wir durch IHN leben, die uns Kraft finden lassen. Weil wir genau dort wieder auf den Punkt geworfen sind, an dem eigentlich alles angefangen hat und wir uns daran erinnern, wie wir Gottes Gnade und Kraft zum ersten Mal kennengelernt haben. Deshalb sagt Gott in 5Mo 8, dass Israel nicht vergessen soll, wie es war, als sie noch versklavt und unterdrückt in Ägypten waren. WER es war, der sie aus Ägypten herausgeführt hat und WEM sie das alles, was sie heute haben, eigentlich zu verdanken haben. Kraft finden wir dort, wo wir uns auf Jesus besinnen und anfangen, in einer Haltung der Dankbarkeit zu leben. So oft begegne ich Christen, die ständig jammern. Und oft genug bin ich selber genau so ein "Jammeri". Stattdessen haben wir so viel Grund, um dankbar zu sein. Wir haben Frieden mit Gott. Wir haben Zukunft. Hoffnung, dass das, was wir heute erleben, nicht das Letzte ist, sondern dass das © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -6- letzte, grosse Kapitel unserer Geschichte im Himmel geschrieben wird. Das Beste, Ihr Lieben, kommt noch. Und darauf sollten wir uns konzentrieren. Wo wir unsere Freude in Jesus suchen und in dem, was ER für uns getan hat, werden so viele andere Dinge, die uns Kraft rauben wollen, plötzlich "nebensächlich". Und ich erlebe tatsächlich, dass dort, wo ich mich kraftlos fühle und anfange, Jesus danke zu sagen für das Gute, das ich in IHM habe, neue Kraft in mein Leben hineinkommt und die Schwierigkeiten, die mein Leben bedrohen und bestimmen wollen, verblassen. Sie verschwinden deshalb nicht. Aber sie werden in die richtige Relation gerückt. Denn der Gott, der mich erlöst hat von Sünde und Schuld und der den Tod überwunden hat, ist gross und stark genug, mir auch in dem drin helfen zu 1 können, was mich bedroht. In Ps 103 sagt David: " Von David. Preise den 2 HERRN, meine Seele, und all mein Inneres seinen heiligen Namen! Preise den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht alle seine Wohltaten! 3 4 Der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten. Der dein Leben erlöst aus der Grube, der dich krönt mit Gnade und Erbarmen." Wo wir dieses "Lobe den HERRN, meine Seele", wiederentdecken, finden wir zurück zur Quelle unserer Kraft: Zu Jesus und dem, was ER uns erworben hat. Damit zum vierten und letzten – einigen konkreten Fragen, die ich Euch gerne mit auf den Weg geben möchte zum Schluss dieser Predigt. IV. 4 ganz praktische Fragen… Die erste Frage ist die, ob Du genug Pausen machst. Denn manchmal ist der Grund dafür, dass wir überfordert sind und auf der "Energie-Tank" leer ist, der, dass wir keine Pausen mehr machen. Seht Ihr: Es gibt einen Grund, weshalb Gott gesagt hat, dass wir 6 Tage arbeiten und einen Tag ruhen sollen. Es gibt einen Grund, weshalb es nach der aufregenden Zeit im Sommer Herbst wird und dann Winter. Der Grund ist der, dass wir Ruhe brauchen und Pausen. Gott zeigt uns in der Schöpfung, dass es Zeiten braucht, wo die Felder brach liegen und die Natur neue Kräfte sammeln kann. Und wir sind ein Teil dieser Schöpfung. Meine erste Frage ist deshalb: Machst Du ausreichend Pausen in Deinem Alltag? Hast Du Ruhezeiten, in denen Du "herunterfahren" kannst? © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -7- Die zweite Frage ist: Willst Du vielleicht zu viel? Ich habe gelernt, dass ich nicht alles haben kann. Nicht alles tun kann. Dass nicht alles geht. Die Woche hat nur 7 Tage und der Tag nur 24 Stunden. Daran ändern auch Koffein und ein schnelles Auto nichts. Wer von einem zum andern rauscht, braucht sich nicht zu wundern, wenn er irgendwann einmal "leer" ist. Und vielleicht ist der Grund dafür, dass Du Dich kraftlos fühlst, der, dass Du zu viel willst. Und wer alles will und allem hinterherrennt, das es zu haben gibt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er plötzlich "keine Kraft" mehr hat. Deshalb die zweite Frage: Willst Du vielleicht einfach zu viel und hast deshalb keine Kraft? Die dritte Frage,die ich Euch mit auf den Weg geben möchte, ist die Frage, ob Du vielleicht nicht Hilfe brauchst. Die Bibel ist sehr deutlich in ihrer Aussage, dass wir einander helfen sollen, Lasten zu tragen. Dazu ist Gemeinde eigentlich gedacht: Dass wir einander unterstützen, dort, wo jemandem die Kraft ausgeht. Und vielleicht bist Du so jemand, der sich einfach übernommen hat oder aber mit einer Situationen konfrontiert ist, die ihn überfordert. Dann ist meine Frage: Bist Du bereit, Hilfe anzunehmen, oder versuchst Du immer noch, alleine klar zu kommen? – Vielleicht ist es dran, dass Du Dich jemandem gegenüber öffnest und um Hilfe bittest. Und ich mache Dir wirklich Mut, das zu tun. Gib auch nicht auf, wenn nicht gleich die erste Person, die Du fragst, Dir helfen kann. Sondern such, bist Du jemanden gefunden hast, der Dir beim Tragen Deiner Lasten helfen und Dich unterstützen kann. Und damit sind wir bei der vierten und letzten Frage, nämlich, ob es nicht etwas gibt, das Du abgeben könntest. Vielleicht hast Du Dir einfach zu viel aufgebürdet. Und es ist dran, dass Du etwas abgibst. Ich weiss, dass das nicht einfach ist, weil man dabei immer auch Angst hat, Menschen zu enttäuschen. Aber Du hilfst niemanden, wenn Du selber irgendwann nicht mehr kannst. Besser ist es, wenn Du frühzeitig Deine Kraftlosigkeit zugibst und versuchst, abzugeben. ---- © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -8- Lasst mich schliessen mit einem der Bilder von Dorian Yates, das Ihr schon am Anfang gesehen habt. Für mich ein Bild, das vielleicht wie kein Zweites einen Menschen zeigt, der eben aus sich selbst heraus stark sein möchte. Und mancher Christ möchte "geistlich" so aussehen: Stark in sich selber und die Siegerplakete im geistl. Leben um den eigenen Hals, auf der steht: "Ich kann alles!" – Und dieser Satz – "Ich kann alles", der kommt sogar noch aus der Bibel. Aber der wichtigste Teil dieses Satzes fehlt. Paulus sagt nämlich: "Ich kann alles DURCH CHRISTUS, DER MIR KRAFT UND STÄRKE GIBT!" (Phil 4.14). Diese Kraft, die von Jesus her kommt, die wünsche ich Euch von Herzen! -Amen- © Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2011 by Daniel Rohner, FEG Visp -9-