Von der Gegenstandsbeschreibung zur Gebrauchsanweisung

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Von der Gegenstandsbeschreibung zur Gebrauchsanweisung
Von der Gegenstandsbeschreibung zur Gebrauchsanweisung (Kl. 6/7)
Reihe 40
S1
Verlauf
Material
LEK
Glossar
Mediothek
Wie funktioniert denn das?
Von der Gegenstandsbeschreibung zur Gebrauchsanweisung
Steffen Bendix, Leipzig
I/B
© iStockphoto/Thinkstock
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Zwei Räder, ein Sattel, ein Lenker? Etwas genauer muss die Beschreibung schon sein, um dies Fahrrad unter anderen herauszufinden. Eine präzise und anschauliche Gegenstandsbeschreibung ist
der erste Schritt auf dem Weg, auch Vorgänge treffend und nachvollziehbar zu beschreiben.
P
uff Unterlage auspack und freu! –
Wenn die Gebrauchsanleitung der
neuen Luftmatratze so beginnt, ahnt man,
dass die Freude von kurzer Dauer sein
wird: Wieder eine Bedienungsanleitung,
die für Verwirrung statt Klarheit sorgt. Wie
es besser geht, erarbeiten sich Ihre Schüler Schritt für Schritt in den Übungen dieser Reihe. Sie erschließen sich typische
Merkmale der Gegenstandsbeschreibung
und vergleichen diese mit den Kennzeichen von Vorgangsbeschreibungen, zu
denen Gebrauchsanleitungen zählen. So
erkennen sie, was für Beschreibungen
wichtig ist: treffende Verben, anschauliche
Adjektive und Fachbegriffe sowie die konsequente Orientierung an der Leserperspektive. Beispieltexte und Formulierungshilfen unterstützen sie dann dabei, eigene
Anleitungen zu schreiben.
Das Wichtigste auf einen Blick
Klasse:
6/7
Dauer:
8 bis 9 Stunden + LEK
Kompetenzen:
– Beschreibende Texte sachlich und klar
gegliedert verfassen
– Gegenstände anschaulich und
treffend beschreiben
– Vorgänge knapp, folgerichtig und
verständlich beschreiben
– Handlungsanleitungen in unterschiedlicher Weise formulieren
69 RAAbits Deutsch/Sprache November 2011
Von der Gegenstandsbeschreibung zur Gebrauchsanweisung (Kl. 6/7)
Reihe 40
S4
Verlauf
Material
LEK
Glossar
Mediothek
Schematische Verlaufsübersicht
I/B
Wie funktioniert denn das?
Von der Gegenstandsbeschreibung zur Gebrauchsanweisung
Stunde 1
Schlüsselfragen für die Gegenstandsbeschreibung
M 1–M 3
Stunde 2
Zwei Räder, ein Lenker und noch mehr – ein Fahrrad beschreiben
M 3–M 5
Stunden 3/4
Von der Gegenstands- zur Vorgangsbeschreibung
M 6–M 8
Stunden 5/6
Zum Handeln anleiten – Möglichkeiten der Textgestaltung
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Stunden 7/8
Schritt für Schritt zum Futterhäuschen: eine Bauanleitung
nach einer Bildvorlage schreiben
M 9, M 10
M 11, M 12
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Minimalplan
Die Stunden 1 und 2 können bei Zeitmangel zusammengezogen werden. Der spielerische Einstieg wird verkürzt, die mündliche Partnerübung kann entfallen, sodass die
Beschreibung des Fahrrades sich unmittelbar an die Zusammenstellung der Schlüsselfragen anschließt. Es empfiehlt sich, nicht gänzlich auf den spielerischen Einstieg zu
verzichten, um die Bedeutung von guten Beschreibungen zu verdeutlichen.
Um weitere Zeit zu sparen, kann in der vierten Stunde die Stoffsammlung zur Drachenbauanleitung als Vorlage präsentiert werden, anstatt sie mit den Schülern zu
erarbeiten.
Die Stunden 5 und 6 können gekürzt werden, indem die Anleitung M 9 nicht von den
Schülern umformuliert wird, sondern als fertige Textvorlage gelesen und besprochen
wird. Dem Schreiben einer eigenen Gebrauchsanweisung, evtl. mit Bebilderung,
sollte jedoch ausreichend Zeit eingeräumt werden.
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S8
Verlauf
Material
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Glossar
Mediothek
Materialübersicht
M 1
(Ab)
„Was bin ich?“ – Ein Ratespiel
M 2
(Ab, Bd)
Wie sieht der denn aus? – Schlüsselfragen der Gegenstandsbeschreibung
M 3
(Fo)
Zwei Räder, ein Lenker und noch mehr – ein Fahrrad beschreiben
M 4
(Tx)
Die Gegenstandsbeschreibung – was du beachten musst
M 5
(Ab)
Textlupe: Ein Fahrrad genau beschreiben
M 6
(Tx)
„Gebrauch-Pinzetten, den Fisch zu halten“ – lustige
Gebrauchsanweisungen“
M 7
(Tx)
Wie man einen Drachen baut
M 8
(Ab)
Drachenbau – eine Stoffsammlung
M 9
(Ab)
Zum Handeln anleiten
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M 10 (Tx)
Einen Fahrradschlauch reparieren – Lösung
M 11 (Ab, Bd)
Schritt für Schritt zum Futterhäuschen
M 12 (Ab)
Eine Bauanleitung unter der Textlupe
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Lernerfolgskontrolle
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M 13 (Ab)
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Eine eigene Vorgangsbeschreibung verfassen
Abkürzungen: Ab = Arbeitsblatt; Bd = Bild, Foto; Fo = Farbfolie; Tx = Text
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M1
„Was bin ich?“ – Ein Ratespiel
1. Was bin ich?
Ich bin eckig, oft aus Kunststoff und unterschiedlich gefärbt. Ich habe ein großes Glasauge. Ich zeige dir die Welt. Ich kann dich informieren, unterhalten
oder zu einem faulen Menschen erziehen. Ich bin in fast jedem Haushalt zu
finden. Ich benötige Strom, um zu funktionieren. Mit einer Vorrichtung kannst
du mich auch aus der Entfernung steuern.
I/B
Antwort: ein Fernseher
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2. Was bin ich?
Meine Grundform ist ein Quader, der mal mehr oder weniger abgerundet sein
kann. Außen bin ich meistens aus Kunststoff, manchmal aus Metall. Innen
bestehe ich immer aus Metall. Wenn ich arbeiten muss, wird mir richtig heiß.
Meine Arbeit beende ich mit einem lauten „Klack“. Doch Achtung: Stellst du
mich falsch ein, verneble ich deine Küche!
Dank mir schmeckt das Brot viel besser.
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Antwort: ein Toaster
3. Was bin ich?
In den meisten Fällen bin ich rechteckig, ich kann aber auch andere Formen
haben. Jeder kennt mich, denn ich bin bei jedem zu Hause zu finden – sogar
mehrfach. Du kannst durch mich hindurchsehen. Ich schütze deine Wohnung
vor Kälte oder Hitze. Dank mir benötigst du am
Tag keine Lampe. Die Schildbürger haben mich
beim Bau ihres Rathauses vergessen.
Antwort: ein Fenster
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S2
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M2
Wie sieht der denn aus? –
Schlüsselfragen der Gegenstandsbeschreibung
I/B
Wenn du einen Gegenstand genau beschreiben willst, musst du bestimmte Schlüsselfragen
beantworten, damit du nichts Wichtiges vergisst. Dieses Arbeitsblatt hilft dir, die wichtigsten
Schlüsselfragen herauszufinden!
Der Gegenstand ist ein
Schreibgerät.
mögliche Beschädigung, aufgedruckter Schriftzug usw.
Kappe: silbrig-metallisch,
Gehäuse: schwarz und
silbrig
länglich und rund (zylindrisch); spitz zulaufende
Schreibfeder
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Man verwendet
ihn zum Schreiben, z. B. von
Briefen.
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Gehäuse: Kunststoff; Kappe und
Feder: Metall
Gehäuse, Kappe mit
Befestigungsclip, Feder,
Tintenpatrone
Es ist ein Füller.
Aufgaben
1. Formuliere zu jeder Angabe eine passende Frage. Schreibe sie in dein Heft.
2. Ordne die Fragen in einer sinnvollen Reihenfolge. Überlege dabei, wie du beim
Beschreiben eines Füllers vorgehen würdest. Nummeriere die Fragen entsprechend.
3. Partnerarbeit: Dein Lernpartner schließt die Augen. Du wählst einen
nicht zu großen Gegenstand aus deinem Schreibmäppchen oder deiner
Schultasche. Beschreibe ihn mithilfe der Schlüsselfragen. (Die Bezeichnung verrätst du natürlich nicht!) Dein Lernpartner muss den Gegenstand
erraten. Danach tauscht ihr die Rollen.
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Die Gegenstandsbeschreibung – was du beachten musst
Bei einer Gegenstandsbeschreibung soll sich der Leser den beschriebenen Gegenstand gut
vorstellen können. Deshalb musst du auf bestimmte Regeln achten!
I/B
1. Überlege genau, welche Absicht du mit der Beschreibung verfolgst: Was soll der
Leser damit anfangen können?
2. Die Gegenstandsbeschreibung steht im Präsens.
3. Sie ist sachlich geschrieben und enthält keine persönlichen
Bewertungen.
4. Beim Aufbau deiner Beschreibung gehe ...
– vom Ganzen zu den Einzelheiten oder
– vom Wichtigen zu unwichtigen Bestandteilen oder
– vom Auffälligen zu den unauffälligen Teilen.
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5. Verwende anschauliche Adjektive und Partizipien, um den Gegenstand
genau zu beschreiben.
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6. Mit treffenden Verben kannst du die Funktion einzelner Teile beschreiben.
7. Nutze Fachbegriffe, um Einzelteile präzise zu benennen.
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Aufgabe
Nenne Beispiele für Adjektive, Partizipien, treffende Verben und Fachbegriffe aus deiner
Stoffsammlung (die Schlüsselfragen!) zum Fahrrad.
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M5
Textlupe: Ein Fahrrad genau beschreiben
Untersuche die Gegenstandsbeschreibung mit dieser „Textlupe“:
erfüllt
Zeitform: Präsens
Sachlich geschrieben
Aufbau: Vom Wichtigen
zum Unwichtigen
Anschauliche Adjektive und
Partizipien
Treffende Verben
Fachbegriffe verwendet
Meine
Tipps:
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teilweise erfüllt
nicht erfüllt
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Lernhilfe Ein Fahrrad beschreiben – Formulierungshilfen
Die folgenden Adjektive und Partizipien können dir bei der Beschreibung helfen:
schmal, dünn, breit, rund; gerade, geschwungen, gebogen, gerundet, abgewinkelt
matt, glänzend, verchromt, lackiert, verziert, gummiert; engmaschig
Lernhilfe Ein Fahrrad beschreiben – Tipps zum Aufbau der Beschreibung
I/B
Beginne mit den auffälligen, „großen“ Teilen und wandere dann zu den kleineren, weniger auffälligen Bestandteilen des Fahrrads:
Rahmen – Räder (mit Reifen und Speichen) – Lenker – Sattel – Pedale – Gangschaltung
Erläuterung (M 4 und M 5)
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Stundenverlauf – Zwei Räder, ein Lenker und noch mehr – ein Fahrrad beschreiben
Als Einstiegsimpuls wird die Farbfolie M 3 aufgelegt, um die Ergebnisse der Hausaufgabe festzuhalten. Die Bezeichnungen für die Fahrradteile werden auf der Folie notiert.
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Die Schülerinnen und Schüler erhalten dann den Informationskasten zur Gegenstandsbeschreibung
(M 4), der gemeinsam gelesen und besprochen wird. Um die Kategorien Adjektive/Partizipien, treffende Verben und Fachbegriffe zu veranschaulichen, tragen die Schülerinnen und Schüler auf der
Grundlage der Stoffsammlung zum Fahrrad passende Beispiele zusammen (Aufgabe zu M 4). Die
Ergebnissicherung kann mit zusätzlichen Sprachübungen verknüpft werden. So können die Wörter
von den Schülerinnen und Schülern an der Tafel angeschrieben und gemeinsam auf Rechtschreibfehler hin überprüft werden, einige Adjektive können gesteigert werden und mit einzelnen Fachbegriffen lassen sich neue Komposita bilden.
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Im Anschluss erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, eine kurze Gegenstandsbeschreibung des Fahrrades zu verfassen. Die Schlüsselfragen und die Beispiele zu M 4 dienen dabei als Hilfestellung. Schülerinnen und Schüler, die ihren Text fertig geschrieben haben, untersuchen in Partnerarbeit ihre Texte (mithilfe der Textlupe M 5), indem sie ein Lerntempoduett bilden: Wenn ein
Schüler mit der Beschreibung fertig ist, hebt er die Hand; ein zweiter Schüler, der seinen Text auch
beendet hat, setzt sich mit ihm zusammen; sie tauschen ihre Texte aus und untersuchen sie mithilfe
der Textlupe M 5, die sie von der Lehrkraft erhalten.
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Falls die Unterrichtszeit für die Begutachtung der Texte nicht ausreicht, erhalten die Schülerinnen und
Schüler die Textlupe und überprüfen damit den eigenen Text als Hausaufgabe. Die Überarbeitung
des Textes auf der Grundlage der Rückmeldung in der Textlupe ist ebenfalls Hausaufgabe.
Hinweise zur Differenzierung: Für schwächere Schülerinnen und Schüler werden zusätzliche Lernhilfen bereitgelegt, die ihnen Hilfestellung beim Formulieren bzw. beim Aufbau der Beschreibung
geben.
Erwartungshorizont (M 4)
Mögliche Beispiele zum Gegenstand „Fahrrad“:
Adjektive: dünn, breit, schmal, gerade, kurz
Partizipien: hervorstehend, angeschraubt, abgewinkelt, gefärbt, verchromt
Verben: verlaufen, verbinden, vorstehen, sich befinden, bremsen
Fachbegriffe: Lenker, Sattel, Felgenbremse, Vordergabel, Speiche
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