Das „Wort-Kino“ im Kopf - Albert-Schweitzer
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Das „Wort-Kino“ im Kopf - Albert-Schweitzer
CRAILSHEIM Samstag, 12. März 2016 12 Das „Wort-Kino“ im Kopf Alfred Peter Wolf präsentiert im ASG „Gedichte mit Gefühl und Gemüt“ W POLIZEIBERICHT Mit Hubschrauber in Klinik Ilshofen. Weil er schwere Verletzungen erlitten hatte, musste ein 25-jähriger Motorradfahrer am Freitag mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden. Der Biker war gegen 17.15 Uhr auf der L 2218 von Ilshofen in Richtung Hall unterwegs. Er merkte zu spät, dass der Verkehr ins Stocken geraten war und eine 34-jährige VWFahrerin bremsen musste. Der 25-Jährige fuhr auf und stürzte. Der Schaden liegt bei 12 500 Euro. Unfallflucht geklärt Crailsheim. Zwei Zeugen beobachte- ten am Donnerstag gegen 12.30 Uhr einen 35-jährigen Opel-Fahrer, wie dieser am Volksfestplatz beim Ausparken einen hinter ihm parkenden Audi beschädigte. Anschließend entfernte er sich von der Unfallstelle. Dank der Zeugenangaben ermittelte die Polizei den Verursacher, der nun mit einer pol Strafanzeige rechnen muss. Anzeige eitab von ausgetretenen Pfaden des „normalen“ Deutschunterrichts durften gut 50 kurz vor dem Abitur stehende Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums (ASG) in Crailsheim eine Präsentation des neuen Schwerpunktthemas „Mensch und Natur“ durch Alfred Peter Wolf erleben, der schon bei rund 25 Lyrikvorstellungen geglänzt hatte. Nach der launigen Begrüßung durch den Schulleiter Günter Koch eröffnete Wolf, der als Schauspieler und Rezitator gleichermaßen begabt ist, seine Bühnendarstellung mit einigen biografischen Reminiszenzen und gab als Motto an, sein jugendliches Publikum Gedichte mit Gemüt und Gefühl genießen zu lassen. Er wünschte sich, „dass euch die Natur anmacht“. In seiner Vorstellung biete er ein „WortKino“ an: Mit geschlossenen Augen solle man Worte in Bilder umsetzen. Das Wort des Dichters sei der Fixpunkt und es ergebe sich eine Pendelbewegung zwischen dem, der dieses Wort in Sprache und Bewegung umsetzt, und denen, die dies erfahren. „Bitte schwingt mit“, forderte Wolf die Jugendlichen auf. Das abiturrelevante Thema „Mensch und Natur“ setzte Wolf, selbst ein ehemaliger Deutschlehrer, nicht epochenmäßig, sondern in Themenkreisen geordnet um. Alfred Peter Wolf bei seinem Auftritt im ASG. Den Anfang bildeten die Jahreszeiten: Auf Eduard Mörikes wohl bekanntestes Gedicht „Er ist’s“ folgte Friedrich Hebbels „Sommerbild“ sowie ein weiteres Mörike-Gedicht, („Septembermorgen“), welches das Publikum beim zweiten Mal mit geschlossenen Augen als „Wort-Kino“ imaginieren sollte. Über Rainer-Maria Rilkes „Die Blätter fallen“ und Gottfried Benns kontrapunktisch dazu gesetzten „Astern“ war es mittlerweile Herbst geworden. Else Lasker-Schülers „Glitzernder Kies“ bildete den Abschluss der ersten Sequenz. Foto: Hans-Peter König Wurde der erste Teil von einer lesenden Rezitation dominiert, so kam im folgenden kleinen Balladenteil dem Schauspielerischen („Die Körpersprache verrät oft mehr als das Wort“) eine größere Rolle zu. Dem Bereich „Natur und Geister und Mensch“ sind Goethes „Erlkönig“, den Wolf mit einer variierenden Reitbewegung vorstellte und Heinrich Heines „Loreley“, durch eine verführerische Filmmusik vervollständigt, zuzuordnen. Dass das poetische Wort „ein sehr verschlüsseltes“ ist, machte Alfred Peter Wolf zunächst an Rai- ner Maria Rilkes „Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort“ deutlich. Betrachte der Mensch die Natur lediglich als Mittel zum Zweck (derzeitiges starkes Abholzen), nehme er ihr den Zauber, die beispielsweise in Joseph von Eichendorffs „Wünschelruten“-Gedicht und „Der alte Garten“ ebenfalls gesucht wird. Auch Matthias Claudius’ „Der verschwundene Stern“ ist ein symbolisches Gedicht – hier für den frühen Tod seiner Tochter. Bertolt Brecht ist einer der Lieblingsautoren von Wolf, der sich mit Schiebermütze und Lederjacke ausstaffierte, um vier Texte von Brecht zu präsentieren, unter anderem „Der Pflaumenbaum“. Nach einer kleinen Pause folgte Georg Heyms „Der Mond hat sich in gelben Rauch gehüllt“. Geradezu genial und schon von einer früheren Präsentation her bekannt, aber neu für dieses Publikum, gestaltete Wolf zudem Goethes „Willkommen und Abschied“, einmal als junger verliebter Held des Sturm und Drang und einmal als alter, schon reichlich wehmütig Zurückblickender. Nach Marie Luise Kaschnitz’ „Gelassene Natur“ beendete Alfred Peter Wolf seine „Art Premiere“ mit den Worten: „Lyrik muss also nicht nerven.“ Mit ihrem Beifall pflichteten die Schülerinnen und Schüler ihm gerne bei. HANS-PETER KÖNIG Ideal in Klinik-Nähe Geschäfts- und Wohnhausbau in Gartenstraße Augenfälliger Hinweis auf ein neues Geschäfts- und Wohnhaus ist derzeit die Baugrube in der Gartenstraße 13 - 15. Bis Jahresende soll der Neubau zwischen Klinikum und Rot-KreuzBereitschaft bezugsfertig sein. MATHIAS BARTELS Crailsheim. Der Maler Huss hatte hier früher seine Geschäftsräume. Heute gehört das Grundstück Bauherr Wilhelm Einsiedel, der in Wallhausen die Eico-Quelle GmbH & Co. KG betreibt. Nach dem Altbauabriss sehen die Pläne von Architekt Matthias Weinrich an dieser Stelle ein dreigeschossiges Geschäftshaus mit gut 500 Quadratmetern Nutzfläche und weiteren 250 Quadratmetern für Wohnungen vor. Die künftige Nutzung sei noch offen, sagt Wilhelm Einsiedel. Er will sich da völlig nach den künftigen Mietern richten, die er im Übrigen noch sucht. Entsprechend hat der Architekt offene und barrierefreie Grundrisse geplant, die viele Gestaltungsmöglichkeiten offenlassen. Eine zeitgenössisch-gefällige Gestaltung, Energiewerte nach neuesten Anforderungen, kompakte Massivbauweise: Das sind die Vorgaben an den Planer, die er erfüllen soll und wird. Matthias Weinrich: „Die Lage neben dem Klinikum ist geradezu prädestiniert für Arztpraxen in der Peripherie des Krankenhauses, aber auch Appartements für Beschäftigte dort könnten im neuen Haus untergebracht werden.“ Parterre und erstes Obergeschoss sollen als gewerbliche Räume genutzt werden, die letztlich wie auch immer zugeschnittenen Wohnungen werden im zweiten Ober- und Dachgeschoss untergebracht. Auf dem Grundstück werden mehrere Parkplätze angelegt. Auf eine Tiefgarage musste allerdings verzichtet werden – die Zufahrt allein hätte zu viel Platz in Anspruch genommen. „Ich denke, wir haben aus dem Gelände das Optimale herausgeholt, denn der Baugrund hier in der Innenstadt ist nun mal nicht vermehrbar“, erklärt der Architekt. Unlängst rückte der Bagger in der Gartenstraße 15 an und hob die Baugrube für den Neubau aus. Foto: Daniela Knipper „Spitze auf dem Land" Sonderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen Crailsheim. Zum Sonderprogramm „Spitze auf dem Land“ hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz die Voraussetzungen für Förderanträge in diesem Jahr veröffentlicht. Es richtet sich an Unternehmen, die das Potenzial zur Erlangung der Technologieführerschaft aufweisen. Unterstützt werden Investitionen in Gebäude, Maschinen und Anlagen, die zur Entwicklung und wirtschaftlichen Nutzung neuer oder verbesserter Produktionsverfahren, Prozesse, Dienstleistungen und Produkte dienen. Zusätzlich sollen Ressourcenund Energieeffizienz im Produktionsprozess verbessert werden. Anträge können die Gemeinden zusammen mit dem Unternehmen bis 31. März oder 30. September parallel beim Landratsamt und dem Regierungspräsidium Stuttgart stellen. Auskunft im Landratsamt gibt Susanne Kraiß, Telefon 07 91 / 7 55 72 59, und bei der Stadtverwaltung Crailsheim Siegfried Hundt, Telefon 0 79 51 / 4 03 13 05. stv