Untersuchung des Entgleisungsverhaltens von
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Untersuchung des Entgleisungsverhaltens von
Untersuchung des Entgleisungsverhaltens von Güterwagen mit Mehrkörpersystem (MKS)- Modell unter Berücksichtigung der COULOMBschen Reibung der geschichteten Blattfeder von Diplom-Ingenieur Eung-Shin Lee aus Munkyung, Korea Von der Fakultät V - Verkehrs- und Maschienensysteme der Technischen Universität Berlin zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Ingenieurwissenschaften - Dr.-Ing. genehmigte Dissertation Promotionsausschuss: • Vorsitzender: Prof. Dipl.-Ing. Horst Linde • Berichter: Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht • Berichter: Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Zander Tag der wissenschaftlichen Aussprache: 11. 03. 2003 Berlin, 2003 D 83 1 Danksagung Dank sagen möchte ich all denen, die mich zum Schreiben dieser Arbeit inspiriert haben, die mich bei diesem Tun begleitet haben. Hier sind als erstes die beiden Gutachter zu nennen, Herr Professor Dr.-Ing. Markus Hecht, der mich überhaupt erst an die bearbeitete Fragestellung herangefürt hat, mir häufig gern Diskussionspartner war, an Fertigstellung der vorliegenden Arbeit zu glauben. Herr Professor Dipl.-Ing. Wolfgang Zander, der sich auf meine Nachfrage hin bereit erklärte, als Zweitgutachter zu fungieren. Desweiteren möchte ich mich bei Herren Professor Dipl.-Ing. Horst Linde für die Übernahme des Vorsitzenders bei der wissenschaftlichen Aussprache bedanken. Wesentlich zum Gelingen dieser Arbeit hat auch die Hilfe von Herrn Andreas Schirmer für Entgleisungsversuche und Herrn Arthur Meurer für geschichtete Blattfedern beigetragen, die die notwendigen Daten der Simulation zur Verfügung stellen und mir bei der Auswertung der Messergebnisse zur Seite standen. Zum Schluss möchte ich noch meinem grossen Bruder und vielen Freunden für die ausserfachlich Unterstützung danken. Herrn Klaus Göcken danke ich ganz besonders für das Korrekturlesen des Manuskriptes. Berlin, im März 2003 2 Formelzeichen und Abkürzung µg FT FN MB σ E EI h P Gleitreibungsbeiwert Tangentialkraft zwischen Blättern Tangentialkraft zwischen Blättern Biegemoment Biegespannung YOUNGscher Modul Biegsteifigkeit Dicke eines Balkens ausgeübte Kraft auf einer Blattfeder η D A0 Verlustfaktor Verlustenergie Erregungsamplitude R r3 , r4 r5 , r6 r7 , r8 e1 , e2 , e3 eξi , eηi , eζi Ortsvektor des gesamten Kesselwagens zum Massenmittelpunkt zum vorderen und hinteren Drehgestell zum vorderen und hinteren Radsatz im vorderen Drehgestell zum vorderen und hinteren Radsatz im hinteren Drehgestell Basisvektor im Inertialsystem Basisvektor im körperfesten Koordinatensystem X Y Z I(O) Zucken (im Inertialsystem) Querschwingungen (im Inertialsystem) Tauchen (im Inertialsystem) Trägheitsmoment um Punkt O qi q̇ i Qi gij ui , vi , wi αi , βi , γi ϕi , θi , ψ i verallgemeinerte Koordinate verallgemeinerte Geschwindigkeit verallgemeinerte Kraft Metrik (Massenmatrix) Verschiebung des Massenmittelpunkts in Richtung x, y, z KARDANsche Winkel im körperfesten Koordinatensystem EULERsche Winkel im körperfesten Koordinatensystem M M1 M3 M4 M5 , M6 , M7 , M8 Θ1 , Θ2 Θ31 , Θ32 , Θ33 Θ41 , Θ42 , Θ43 Θi1 , Θi2 , Θi3 Masse des gesamten Kesselwagens Masse des Kessels und Untergestells Masse des vorderen Drehgestells Masse des hinteren Drehgestells Masse der Radsätze Trägheitsmomente des Kessels und Untergestells Trägheitsmomente des vorderen Drehgestells Trägheitsmomente des hinteren Drehgestells Trägheitsmomente der Radsätze i=5,6,7,8 3 u̇i , v̇i , v̇i α̇i , β̇i , γ̇i ϕ̇i , θ̇i , ψ̇i ω Ω V0 Translationsgeschwindigkeit des Massenmittelpunkts KARDANsche Winkelgeschwindigkeit EULERsche Winkelgeschwindigkeit Rad-Drehgeschwindigkeit Anregungsfrequenz Fahrgeschwindigkeit l ld a b dl δ LS H SO r0 rf g c Länge: von Massenmittelpunkt des Drehgestells bis Radsatzachsenwelle in der Massenmittelpunktsebene des Drehgestells Länge: von Kessel- und Untergestellmassenmittelpunkt bis Drehgestell in der Massenmittelpunktsebene des Kessels Länge: von Massenmittelpunkt bis Messstelle Länge: von Drehgestellmassenmittelpunkt bis Rad Länge: von Kessel- und Untergestellmassenmittelebene bis Drehgestell Differenz der Radsatzachsenabstand und Schwellenabstand Länge: zwischen der Führung und dem Drehgestellmassenmittelpunkt Schwellenabstand Höhe des Massenmittelpunkt von SO Schienenoberkante Radius des Radsatzes (Lauffläche) Radius des Radsatzes (Radkranze) Gravitationskonstante Federkonstante ET ER VE VG L Translationsenergie Rotationsenergie Elastische Energie Potentialenergie (unter Schwerkraft) LAGRANGEsche Funktion l1 Zusammenfassung Die geschichtete Blattfeder hat eine statische Hysterese. Nicht nur die Reibungsgröße, sondern auch die Federrate wird von dieser Hysterese-Eigenschaft beeinflusst. Wegen der statischen Hysterese der Blattfeder muss die Federrate im Normalbetrieb je nach der Beladung und der Art der Anregung mit dem bis zu 10-fachen Wert der statischen Federrate eingesetzt werden. Einige Eigenschaften der Blattfeder lassen sich wie die bekannte viskose Dämpfung behandeln, aber für besondere Situationen (Vorspannungen bzw. Anregungen) sind gesonderte Berechnungen nötig. Die im Normalbetrieb auftretende stochastische Erregung kann mit bekannten statistischen Methoden behandelt werden. Beim Entgleisungsversuch hat die Blattfeder eine etwas andere Rolle im Vergleich mit viskoser Dämpfung gespielt. Bei höherer Erregungsfrequenz steigt die Antwort-Amplitude der viskosen Dämpfung durch die Wegerregung an, bei der Blattfeder hingegen nimmt sie mit der Frequenz ab. Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit wird die am entgleisten Kesselwagen gemessene Beschleunigung kleiner, aber der Impuls nimmt linear zu. Durch diesen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Impuls kann man eine Entgleisung bei höherer Fahrgeschwindigkeit zuverlässig erkennen. abstract The stacked leaf spring has a static hysteresis. Not only the friction value, but also the spring rate are influenced by this hysteresis characteristic. Because of the static hysteresis of the leaf spring the spring rate must be used in normal operation depending upon the loading and the kind of the excitation with the up to 10-fold value of the static spring rate. Some characteristics of the leaf spring can be treated like the well-known viscous damping, but for special situation (preload and/or excitation) particular calculations are necessary. The stochastic excitation appearing in the normal operation can be treated with well-known statistic methods. In the derailment test, the leaf spring played something other role in the comparison with viscous damping. At higher excitation frequencies the answer amplitude rises with increasing excitation for viscous damping, on the other hand for the leaf spring it decreases with the frequencies. With increasing driving speed, the acceleration measured at the derailed tank wagon becomes smaller, but the impact effect increases linearly. Using this correlation between speed and impact effect one can recognize a derailment reliably at higher driving speed. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 10 2 Theoretische Grundlage 2.1 Mehrkörpersystem (MKS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.1 MKS-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.2 LAGRANGEsche Formulierung von MKS . . . . . . . . . 2.1.3 Linearisierte Bewegungsgleichungen . . . . . . . . . . . . 2.1.4 Bewegungsform des linearisierten MKS . . . . . . . . . . . 2.2 Reibungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1 COULOMBsche Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.2 Beschreibung der COULOMBschen Reibung für Blattfedern 2.3 Blattfeder (Festigkeitslehre) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1 Begriffsbestimmung und Aufgaben der Federn . . . . . . . 2.3.2 Blattfeder mit veränderlichem Querschnitt . . . . . . . . . . 2.4 Fahrzeugdynamik und Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.1 Fahrzeugdynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.2 Computersimulation der Fahrzeugdynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 13 13 14 15 16 17 17 19 21 21 22 23 23 26 3 Versuchstechnische Einrichtung 3.1 Entgleisungsversuche . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.2 Die Entgleisungsdetektion mittels Telematik 3.1.3 Versuchsbeschreibung . . . . . . . . . . . . 3.2 Messung der Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Technische Einrichtung . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Beschreibung der Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 28 28 28 29 33 33 34 4 Modellbildung und Modellrechnung 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 4.1.1 MKS-Modell für einen Güterwagen . 4.1.2 Koordinatensysteme für Kesselwagen 4.1.3 Trägheitsmomente . . . . . . . . . . 4.1.4 Winkelgeschwindigkeit von MKS . . 4.2 Entgleisungsmodell . . . . . . . . . . . . . . 4.2.1 Entgleisungsmodell . . . . . . . . . . 4.2.2 Reduktion der Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 36 36 36 38 43 44 44 47 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALTSVERZEICHNIS 4.3 4.4 4.5 2 4.2.3 LAGRANGEsche Funktion und Bewegungsgleichungen für Entgleisung . . Modellparameter des Versuchsgüterwagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.1 Differentiale Gleichungen für Entgleisung ohne Trockenreibung . . . . . . . 4.3.2 Differentiale Gleichungen für Entgleisung mit Trockenreibung . . . . . . . . 4.3.3 Berechnungsformeln für Messgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geschichtete Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.1 Balkenbiegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.2 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.3 Algorithmen zur Programmierung für statische Hysterese der geschichteten Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.4 Vergleiche mit experimentellen Daten und simulierten Ergebnissen . . . . . Federeigenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.1 Simulationsergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.2 Dynamische Eigenschaften der Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.3 Dynamisches Modell mit Trockenreibung und Federkonstanten . . . . . . . 5 Vergleich der Ergebnisse von Modellrechnung und Messungen 5.1 Technische Daten für Kesselwagen . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Messdaten bei Entgleisungsversuchen . . . . . . . . . . . . 5.2.1 Leerwagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2.2 Beladener Kesselwagen . . . . . . . . . . . . . . . 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen . . . . 5.3.1 Signalanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.2 Federrate beim Entgleisungsversuch . . . . . . . . . 5.3.3 Wegänderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.4 Beschleunigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 51 51 53 53 55 55 57 62 65 69 69 71 77 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 82 83 83 85 85 85 86 87 92 6 Diskussion 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1.1 Weitere Eigenschaften der Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1.2 Vergleich der Reibungsmodelle für die Trockenreibung der Blattfeder 6.1.3 Grenze der Simulation und Einsatzprobleme der Blattfeder . . . . . . 6.1.4 Vorschlag zur Blattfedermessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Einflüsse der COULOMBschen Reibung bei der Entgleisung . . . . . . . . . 6.2.1 Eigenschaft der Blattfeder bei der Wegerregung . . . . . . . . . . . . 6.2.2 Änderung der Federkonstante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.3 Größe der COULOMBschen Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3 Optimale Anordnung der Sensoren zur Früherkennung der Entgleisung . . . . 6.3.1 Wegänderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3.2 Beschleunigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit . . . . . . . . 6.4.1 Extrapolation für höhere Fahrgeschwindigkeiten . . . . . . . . . . . 6.4.2 Fahrverhalten auf Weichen (Schienenlücken) . . . . . . . . . . . . . 6.4.3 Diagnose aus dem Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4.4 Justierung der Sensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 98 98 99 102 105 105 105 106 108 109 109 110 112 112 115 115 118 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALTSVERZEICHNIS 3 A Algorithmen 128 A.1 Algorithmus 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 A.2 Algorithmus 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 B Federkonstanten und Koeffizienten B.1 Federkonstanten . . . . . . . . . B.1.1 Federrate . . . . . . . . B.1.2 Verlustfaktor . . . . . . B.2 Komplexe Koeffizienten . . . . B.2.1 E . . . . . . . . . . . . B.2.2 G . . . . . . . . . . . . B.2.3 B . . . . . . . . . . . . B.2.4 D . . . . . . . . . . . . B.2.5 F . . . . . . . . . . . . B.2.6 H . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 131 131 131 131 131 131 135 135 135 136 C Messdaten des Leerwagens beim Entgleisungsversuch 137 D Messdaten des beladenen Wagens beim Entgleisungsversuch 141 E Schwellenabstand 145 Tabellenverzeichnis 4.1 4.2 4.3 4.4 5.1 5.2 6.1 6.2 Grenzkurven durch Approximation (gebrauchte, trockene Federn) . . . . . . . . . . Diagonalfederrate (*106 (N/m)) nach Erregungskraft unter verschiedenen Vorspannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Äquivalenter Reibungsbeiwert b(∗106 (N s/m)) bei 25 kN Vorspannung unter verschiedenen Erregungskräften und Erregungsfrequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . Äquivalenter Reibungsbeiwert b(∗106 (N s/m)) bei 100 kN Vorspannung unter verschiedenen Erregungskräften und Erregungsfrequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Wegänderung: Vergleich zwischen Simulationswerten und Messdaten an der Stelle S1 Beschleunigung: Vergleich zwischen Simulationswerten und Messdaten an der Stelle a10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 74 78 78 97 Stochastische Erregungen und Endpositionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Maximale Amplitude der Beschleunigung je nach entgleistem Drehgestell . . . . . . 113 B.1 Federrate der geschichteten Blattfeder nach Vorspannungen und Erregungskräften, Einheit: (kN/mm) = 106 (N/m) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 B.2 Federrate 2 der geschichteten Blattfeder nach Vorspannungen und Erregungskräften, Einheit: (kN/mm) = 106 (N/m) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 B.3 Verlustfaktor η der geschichteten Blattfeder nach Vorspannungen und Erregungskräften 134 E.1 Abstände der Schwellen aus der Gleissperre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 4 Abbildungsverzeichnis 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 Beispiel für ein MKS-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (a) COULOMBsches Reibungsmodell, (b) Kraft-Weg-Kennlinie für einzelnes Reibelement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kraft-Weg-Kennlinie der COULOMBschen Reibung mit kontinuierlicher Distribution eines Reibelementes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ein am Ende eine Kraft eingreifender Kragbalken mit konstantem und veränderlichem Querschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufbau einer geschichteten Blattfeder (z.B. 5 Blätter) aus einem trapezförmigen Balken und ein Schema für Proportionalitätsberechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Grafische Darstellung des Vesuchsgleises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die auf die Schiene geklappte Gleissperre(a), im Vordergrund die Führungsschiene(b) Klappemechanismus der Gleissperre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lokomotive, Schutzwagen, Versuchswagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abgriffspunkte der Relativbewegungen in Vertikalrichtung zwischen Radsatz und Drehgestellrahmen: S1 , S2 , S3 , S4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abgriffspunkte der Relativbewegungen in Quer- und Längsrichtung zwischen Radsatz und Drehgestellrahmen: S5 , S6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abgriffspunkte der Relativbewegungen in Vertikalrichtung zwischen Drehgestell- und Fahrzeugrahmen: S8 , S9 , S10 , S11 , (c) S12 , S13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Applikation der Beschleunigungsaufnehmer am Radsatz und am Fahrzeugrahmen: a1 ∼ a12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (a) Beschleunigungsaufnehmer, (b) eingebauter Mikrowellensensor . . . . . . . . . Messaufbau für vertikale Federeigenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eine eingebaute geschichtete Blattfeder im Güterwagen . . . . . . . . . . . . . . . . (a) Zeitlicher Verlauf der Federkraft und Durchbiegung; obere Linie: Durchbiegung, untere Linie: Federkraft, (b) Statische Kraft-Weg-Kennlinie . . . . . . . . . . . . . . (a) Zeitlicher Verlauf der Kraft und Durchbiegung; obere Linienschar: Durchbiegung, untere Linienschar: Federkraft, (b) Dynamische Kraft-Weg-Kennlinie . . . . . . . . 29 29 30 30 Kesselwagen und Laufwerk Typ DB 661.1 . . . . . . . . . . . . . Zwei Winkeländerungsbeschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . Koordination und Ortsvektor für Kesselwagen . . . . . . . . . . . Wegerregung durch Schwellen und simulierte Sinuskurve . . . . . Winkelbeschleunigung um einen Massenmittelpunkt . . . . . . . Ein Schema für Durchbiegungsberechnung mit waagerechter Kraft 36 45 46 47 55 56 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 19 23 23 31 31 32 32 33 33 34 34 35 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 4.7 4.8 4.9 4.10 4.11 4.12 4.13 4.14 4.15 4.16 4.17 4.18 4.19 4.20 4.21 4.22 4.23 4.24 4.25 4.26 4.27 4.28 4.29 4.30 4.31 4.32 4.33 4.34 4.35 4.36 4.37 4.38 4.39 4.40 Experimentelle Untersuchung der Kragbalken (WAHL [22]: S. 183) . . . . . . . . . Kraftangriff in die vertikale Richtung auf der Blattfeder und entstehend waagerechte Komponente durch Schaken (KRANZ [10]: S. 16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Progressivitätsberechnung ohne Reibung; Einfluss der Parameter durch Blattdicke und Aufhängungswinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (a) Antwort-Verzögerung der Blattfeder durch COULOMBsche Reibung, (b) Statische Kraft-Weg-Kennlinie für eine Be- und Entlastungsschleife . . . . . . . . . . . Ablaufdiagramm für Kraft und Durchbiegung und statische Kraft-Weg-Kennlinie für das Ablaufdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kraft-Weg-Kennlinie der Blattfeder im Vergleich mit reiner COULOMBschen Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Simulationsvorgang der Blattfeder bei Entlastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Simulationsvorgang der Blattfeder bei Belastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich der Simulationsergebnisse mit experimentelle Daten 1 (FEDER2R) . . . . Vergleich der Simulationsergebnisse mit experimentelle Daten 2 (FEDER2L) . . . . Vergleich der Simulationsergebnisse mit experimentelle Daten 3 (FEDER1R) . . . . Ablaufdiagramm und dynamische Kraft-Weg-Kennlinie . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 25kN Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 25kN Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 100kN Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 100kN Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich mit dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten . . . . Vergleich mit dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten . . . . Dynamische Simulationsergebnisse mit beliebiger Erregungskraft . . . . . . . . . . Simulierte Hysteresekurven bei 25 kN Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hysteresekurven der geschichteten Blattfeder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tangentialfederrate der Blattfeder an den Be- und Entlastungskurven . . . . . . . . Diagonale Federrate für Simulation und kontinuierliche Diagonalfederrate bei verschiedenen Erregungskräften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diagonale Federrate unter verschiedenen Vorspannungen und abgeschnittene Federrate bei 15 kN Erregungskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reibungsarbeit und differentielle Reibungsarbeit der Blattfeder nach Erregungsamplituden bei 100 kN Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Haften“- und „Gleiten“-Bereiche für eine Hysterese-Schleife . . . . . . . . . . . . Hysteresekurven bei Amplitudenhalbierungen von oben und unten . . . . . . . . . . Amplitudenänderung nach Schleifen von oberem und unterem Kehrpunkt . . . . . . Phasenverschiebung bei Blattfedern und viskoser Dämpfung . . . . . . . . . . . . . Verlustfaktor η unter verschiedenen Erregungskräften und Erregungskräften, simulierte Hysteresekurven und dazugehörige viskose Approximation . . . . . . . . . . . . 3-dim. grafische Darstellung für äquivalenten Reibungsbeiwert . . . . . . . . . . . . Schema für Krafterregung mit komplexer Federrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergrößerungsfaktor V1 und Phasenverschiebung bei 25kN Vorspannung . . . . . . Vergrößerungsfaktor V1 und Phasenverschiebung bei 100kN Vorspannung . . . . . . 6 58 58 59 60 60 62 63 63 65 66 66 67 68 68 69 69 70 70 71 71 72 72 73 73 74 75 75 76 76 77 77 78 79 79 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 4.41 Vergleich: Vergrößerungsfaktor V1 und Phasenverschiebung mit konstanten Federraten und Reibungsbeiwerten bei Krafterregungen (bei viskoser Dämpfung) . . . . . . 4.42 Schema für Wegerregung mit komplexer Federrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.43 Vergrößerungsfaktor V2 und Phasenverschiebung bei 25kN Vorspannung bei Wegerregungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.44 Vergrößerungsfaktor V2 und Phasenverschiebung bei 100kN Vorspannung bei Wegerregungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.45 Vergleich: Vergrößerungsfaktor V2 und Phasenverschiebung mit konstanten Federraten und Reibungsbeiwerten bei Wegerregungen (bei viskoser Dämpfung) . . . . . . . 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 5.9 5.10 5.11 5.12 5.13 5.14 5.15 5.16 5.17 5.18 5.19 5.20 5.21 5.22 5.23 5.24 5.25 5.26 5.27 Blockschaltbild des Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wegänderung S1 zwischen vorderem Radsatz und dem Drehgestell (13 km/h, leer), x-Achse: Zeitverlauf (s), y-Achse: Amplitude (mm) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beschleunigung in vertikaler Richtung a11 (13 km/h, leer), x-Achse: Zeitverlauf (s), y-Achse: max. Beschleunigung (m/s2 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zerstörte Schwellen beim Entgleisungsversuch und dazugehöriges Signal . . . . . . y = sin(5t) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Simulation der Signalstörungen durch Rauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eine Signalstörung durch Rauschen beim Entgleisungsversuch . . . . . . . . . . . . Signal S1 und Simulationsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Wegänderungen ∆S1 , und ∆S3 zwischen den Radsätzen und dem Drehgestell . Vergleich mit Simulationswerten und Messdaten an der Stelle S1 , S3 . . . . . . . . Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle: S1 bei leerem Wagen, Rechenschritt: 1km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Messdaten S2 , S4 bei leerem Kesselwagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Simulationsergebnis ohne und mit der Trockenreibung bei beladenem Kesselwagen . Radspuren über zerstörte Schwellen und Wegänderungen des beladenen Kesselwagens bei Fahrgeschwindigkeit V0 = 16(km/h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wegänderungen des beladenen Kesselwagens bei Fahrgeschwindigkeit V0 = 25(km/h) und 37(km/h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle: S1 bei beladenem Wagen; Rechenschritt: 1km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beschleunigung des Kesselwagens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beschleunigung des Kesselwagens an den Stellen a10 , a12 ; V0 = 13 (km/h) . . . . . Beschleunigung des Leerwagens an der Stelle a4 ; V0 = 13(km/h) . . . . . . . . . . Beschleunigung des Leerwagens an der Stelle a9 , a11 ; V0 = 13 (km/h) . . . . . . . . Beschleunigung des Leerwagens an der Stelle a9 , a11 beim Leerwagen; V0 = 26, 38 (km/h) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a10 , a12 ; V0 = 16(km/h) . . . . Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a10 , a12 , V0 = 25, 37(km/h) . . Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a9 , a11 , V0 = 16(km/h) . . . . . Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a9 , a11 , V0 = 25, 37(km/h) . . . Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle a4 ; Rechenschritt: 1 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle a11 ; Rechenschritt: 1 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 80 80 80 81 81 83 84 84 85 85 86 86 87 88 89 89 90 90 91 92 92 93 93 94 94 95 95 95 96 96 96 97 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10 8 6.21 6.22 6.23 6.24 6.25 6.26 6.27 6.28 6.29 6.30 6.31 Änderung der Federeigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Eine konstante COULOMBsche Reibung und Kennlinien . . . . . . . . . . . . . . . 99 Vergleich mit zwei Modellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Tangentialfederrate um den Wendepunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Messdaten zur Start–Tangentialfederrate, x-Achse: Amplitude[mm], y-Achse: Kraft[kN]101 Verteilungsfunktion für COULOMBsche Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Vergleiche mit Messdaten nach dem Parameter σ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Hysteresekurven unter beliebigen Anordnung des Kraftpaars . . . . . . . . . . . . . 103 Endposition der Blattfeder bei der Kraft 100 kN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Endposition der Blattfeder bei normaler und stochastischer Erregung: 100 kN Vorspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Vergleich der Antwort–Amplitude bei der Wegerregung . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Vergleich der Phasenverschiebung bei der Wegerregung . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Vergleich der statischen Tangentialfederrate und dynamischen Diagonalfederrate . . 107 Definition und Größe nach Erregungsamplituden des Verlustfaktors . . . . . . . . . 108 Seilzugwegaufnehmer an den Stellen S1 und S10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 horizontale Komponente der Beschleunigung an den Stellen a10 und a12 . . . . . . . 110 vertikale Komponente der Beschleunigung an den Stellen a2 und a7 . . . . . . . . . 110 Vergleiche mit a7 und a10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Vergleiche der Beschleunigungen mit a4 für leeren und beladenen Kesselwagen; Rechenschritt: 1 km/h, wenn das hintere Drehgestell entgleist . . . . . . . . . . . . . . 112 Proportionalität der Beschleunigungen zu a4 für leeren und beladenen Kesselwagen; Rechenschritt: 1 km/h, wenn das hintere Drehgestell entgleist (a2 /a4 , a9 /a4 , a7 /a4 , a11 /a4 , a10 /a4 , a6 /a4 )11 Vergleich mit Messdaten und Simulation für a9 bei 16 km/h . . . . . . . . . . . . . 114 Vergleich mit Messdaten und Extrapolation für a11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Schienenlücken zwischen einer Fügestelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Signale durch Schienenlücken bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten . . . . . . . 116 Querbewegung an der Stelle S7 und Messdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Sprung über die Gleissperre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Messdaten an der Stelle a4 nach der Fahrgeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 117 Schwellenzerstörung durch Räder beim leeren und beladenen Kesselwagen . . . . . 118 Signale für Querbeschleunigung an der Stelle a8 bei beladenem Kesselwagen . . . . 118 Beschleunigung beim Normalbetrieb vor der Entgleisung: V0 = 37 km/h, beladen . . 119 Beschleunigung beim Normalbetrieb direkt vor der Entgleisung: V0 = 37 km/h, beladen 119 C.1 C.2 C.3 C.4 C.5 C.6 C.7 C.8 C.9 C.10 C.11 C.12 Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 13(km/h), leer . . Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 13(km/h), leer . Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 13(km/h), leer . Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 13(km/h), leer . Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 13(km/h), leer Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 26(km/h), leer . . Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 26(km/h), leer . Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 26(km/h), leer . Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 26(km/h), leer . Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 26(km/h), leer Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 38(km/h), leer . . Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 38(km/h), leer . 6.11 6.12 6.13 6.14 6.15 6.16 6.17 6.18 6.19 6.20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 137 137 138 138 138 138 138 139 139 139 139 ABBILDUNGSVERZEICHNIS 9 C.13 Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 38(km/h), leer . . . . . . . . 139 C.14 Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 38(km/h), leer . . . . . . . . 140 C.15 Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 38(km/h), leer . . . . . . . 140 D.1 D.2 D.3 D.4 D.5 D.6 D.7 D.8 D.9 D.10 D.11 D.12 D.13 D.14 D.15 Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 16(km/h), beladen . . Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 16(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 16(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 16(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 16(km/h), beladen Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 25(km/h), beladen . . Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 25(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 25(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 25(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 25(km/h), beladen Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 37(km/h), beladen . . Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 37(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 37(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 37(km/h), beladen . Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 37(km/h), beladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 141 141 142 142 142 142 142 143 143 143 143 143 144 144 E.1 Abstände der Schwellen aus den Gleissperre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 Kapitel 1 Einleitung Es gibt viele Ursachen für das Entgleisen von Güterwagen. Welche Faktoren bei der Entgleisung von Güterwagen eine besondere Rolle spielen, ist auch heute noch nicht völlig bekannt. Unabhängig von den Gründen, aus welchen der Güterwagen entgleist, sind die Konsequenzen daraus untragbar, denn es entsteht nicht nur stets grosser Sachschaden, sondern häufig auch Personenschaden. Besonders das Entgleisen von Güterwagen, die mit gefährlichen Chemikalien beladen sind, hat verheerende Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) hat die Technische Universität Berlin beauftragt, Entgleisungsversuche durchzuführen (Projektnummer 96 598/1999). Die erhebliche Gefahr, die von einer Entgleisung eines Güterwagens ausgeht, kann mit Hilfe des Einsatzes von Telematik deutlich verringert werden. Selbst mit modernsten Methoden lässt sich eine Entgleisung – ähnlich wie ein Chaos-Phänomen – nicht vorhersagen. Unter Einsatz aller verfügbarer Methoden liesse sich sicher der instabile Moment kurz vor der Entgleisung erkennen, doch wäre dies praktisch nicht durchführbar und dieser Aufwand auch nicht zu bezahlen. Daher erscheint es vernünftiger, ein Verfahren zur raschen und sicheren Erkennung einer eingetretenen Entgleisung, welches die rasche Einleitung schadensbegrenzender Gegenmaßnahme ermöglicht, zu entwickeln. Im Rahmen des von Herrn SCHIRMER am FG Schienenfahrzeuge, TU-Berlin betreuten Projektes wurden folgende Fragen geklärt(HECHT [6]): • Welche Meßstelle und Meßrichtung am Fahrzeug eignet sich besonderes gut zur Detektion einer Entgleisung? • Auf welche Art soll das Beschleunigungssignal von der Telematik bearbeitet werden, um eine hohe Zuverlässigkeit der Detektion zu erreichen? 10 11 In dieser Arbeit wird die Zuverlässigkeit der Detektion der Entgleisung untersucht. Mit dem Mehrkörpersystem-Modell werden Messdaten des Entgleisungsversuchs überprüft. Bei der Überprüfung tritt das Problem der Federkonstanten auf. Nach einigen bisherigen Untersuchungen ([10],[20]) ist bekannt das, dass die dynamische Federrate 1- bis 3-mal so gross wie die statische Federrate ist. Die geschichtete Blattfeder beim Schienenfahrzeug hat die Eigenschaft der statischen Hysterese ([9]), daher wurde bisher kein sinnvoller Reibungsbeiwert gefunden. Für die Untersuchung der Eigenschaft der Blattfeder wurden am FG Schienenfahrzeuge an der TU-Berlin viele gebrauchte und neue Blattfedern gemessen ([15],[19]). Aus diesen Messungen wird die dynamische Federrate der geschichteten Blattfeder 3- bis 10-mal gross wie die statische Federrate korrigiert. In dieser Arbeit werden die Eigenschaften der Blattfeder auf Grund von Messdaten untersucht, weiterhin werden die Federraten und Reibungsbeiwerte zur Implementierung in die Computer-Simulation aufbereitet. Mit dem in dieser Arbeit erstellten Reibungsmodell der Blattfeder wird der Entgleisungsversuch interpretiert. Aufbau der Arbeit Zur Untersuchung des Einflusses der COULOMBschen Reibung bei der Blattfeder auf den Entgleisungsvorgang werden zunächst zwei verschiedene Teilgebiete bearbeitet: Das MKS-Modell des Kesselwagens und die Hystereseeigenschaft der Blattfeder. Nach Abschluss der Untersuchungen werden diese Teilergebnisse, wie im unten dargestellten Diagramm gezeigt, zu einem einheitlichen Modell zusammengefügt. Trockenreibung MKS-Modell Kesselwagen geschichtete Blattfeder ↓ ↓ Vereinfachung der Parameter Messung & Modellierung & . Entgleisungsversuch ⇓ mathematisches Entgleisungsmodell mit Trockenreibung der Blattfeder In Kapitel 2 wird die MKS-Theorie und dazugehörige Beschreibungsmethode eingeführt ([13]) 12 und anschließend ein Modell der Trockenreibung entwickelt und dessen Anwendung auf die Blattfeder beschrieben. In Kapitel 3 werden die Messungen und Einrichtungen für beide Versuche beschrieben. Die experimentelle Durchführung erfolgt gemäß dem Bericht von SCHIRMER [18] und MEURER [15]. In Kapitel 4 , dem wichtigsten Teil der Arbeit, wird ein Modell des Entgleisungsvorgangs erstellt. Außerdem wird das erstellte Modell der Blattfeder mit deren tatsächlichen Eigenschaften verglichen. In Kapitel 5 werden diese beiden verschiedenen Modelle zur Interpretation des Entgleisungsversuchs miteinander verknüpft und diese Aussagen mit den Messdaten verglichen. In Kapitel 6 werden weitere Einzelheiten zur Modellbildung und stochastische Eigenschaften der Blattfeder diskutiert. Außerdem werden hier die zur Früherkennung der Entgleisung optimalen Einbaustellen für die Sensoren vorgeschlagen. Alle in dieser Arbeit benutzten Messdaten und Entgleisungsfotos wurden aus dem Bestand des FG Schienenfahrzeuge zur Verfügung gestellt. Kapitel 2 Theoretische Grundlage 2.1 Mehrkörpersystem (MKS) Das Mehrkörpersystem-Modell (Abkürzung: MKS-Modell) ermöglicht die Darstellung eines dynamischen Systems als punktdynamisches System im n-dimensionalen Konfigurationsraum Kn . Durch die kinetische Energie des MKS kann eine Metrik im Kn eingeführt werden. Durch die physikalische Eigenschaft der kinetischen Energie wird die Metrik ein kovarianter Tensor 2. Ordnung und der Konfigurationsraum Kn wird ein n-dimensionaler RIEMANNscher Raum Rn . Alle Konzepte und Sätze im RIEMANNschen Raum geben für das MKS eine leistungsfähige analytische Methode an. Viele kompliziertere Systeme können durch MKS wiedergegeben werden. 2.1.1 MKS-Modell Das in dieser Arbeit behandelten MKS wird verstanden als eine im 3-dimensionalen EUKLIDischen Raum eingebettete Menge, die aus endlichen vielen starren Körpern besteht. Die Körper sind miteinander physikalisch und/oder geometrisch gekoppelt und ggf. an einem Auflager (Fundament) festgelegt. Drehfeder Dämpfer Starrkörper Gelenk Feder Fundament Abbildung 2.1: Beispiel für ein MKS-Modell (Starre) Körper verhalten sich wie eine Punktmasse mit einem zusätzlichen Trägheitsmoment. Kopplungen behindern den Bewegungszustand der starren Körper und übertragen Kräfte und Drehmomente: • physikalische Kopplungen werden durch eingeprägte Kräfte/Momente beschrieben. (Z.B. Federn, Drehfedern, Dämpfer, ...) 13 2.1 Mehrkörpersystem (MKS) 14 • geometrische Kopplungen werden durch Zwangsbedingungen beschrieben. (Z.B. Gelenke, Auflager, ...) Masse und Trägheitsmomente der Kopplungen seien vernachlässigt gegen diejenigen der starren Körper. 2.1.2 LAGRANGEsche Formulierung von MKS Als Grundlage der Bewegungsbeschreibung dient eine Menge von Größen, welche die Konfiguration eines (komplizierten) Systems starrer Körper, die sich voneinander unabhängig oder miteinander unter Zwangsbedingungen bewegen, darstellt. Diese Menge der Größen heißt verallgemeinerte Koordinaten und Kenntnisse der verallgemeinerten Koordinaten ermöglichen Kenntnisse über die Lage aller starren Körper des Systems. Die Bewegung eines holonom-skleronomen MKS mit dem Freiheitsgrad f wird beschrieben durch die Bewegung der verallgemeinerten Koordinaten q k (k = 1, ..., f ) im Konfigurationsraum Kf . Der Konfigurationsraum wird metrisiert als ein RIEMANNscher Raum Rf mit einem Metriktensor, der aus der kinetischen Energie herleitet und positiv-definite symmetrische Eigenschaft besitzt. In diesem Raum Rf wird die kinetische Energie E eingeführt durch die Metrik (Massenmatrix) und verallgemeinerte Koordinaten: 1 E = gij q̇ i q̇ j ; 2 gij = ∂2E ∂ q̇ i ∂ q̇ j (2.1) (Summationsvereinbarung: treten dieselbe Indizes unten und oben auf, bedeutet das eine Summe von 1 bis f ). Ein MKS mit N Starrkörpern hat höchstens 6N Freiheitsgrade. (Abkürzung: FHG, 3N -Translations, 3N -Rotationsfreiheitsgrade) Unter M Zwangsbedingungen wird f = 6N − M . Der Zustand des α-ten Starrkörpers in einem Inertialsystem ist: Lage : r α = r α (q k ), dr α , Geschwindigkeit : v α = dt Sα = Sα (q k ), dsα ωα = . dt (2.2) k = 1, ..., f, α = 1, ..., N , für skleronomes MKS (r α : Ortsvektor, Sα : Rotationsmatrix, dsα : infinitesimaler Rotationsvektor) Die kinetische Energie E nimmt die Form an: 1 1 E = mα v α · v α + ω α · Θ C (2.3) α · ω α. 2 2 Mittels verallgemeinerten Koordinaten wird die kinetische Energie (2.3) für das skleronome MKS: 1 1 1 1 i j C i j i j E = Mij q̇ i q̇ j + ΘC ij q̇ q̇ = (Mij + Θij )q̇ q̇ ≡ gij q̇ q̇ 2 2 2 2 (gij : Massenmatrix (Metriktensor 2. Ordnung im RIEMANNschen Raum)) ∂E d ∂E ( ∂ q̇k ) − ∂q Die LAGRANGEschen Gleichungen dt k = Qk erhalten mit (2.1) die Form gik q̈ i + Γikj q̇ i q̇ j = Qk . (2.4) (2.5) 2.1 Mehrkörpersystem (MKS) Dabei sind Γikj = 21 ( ∂gkj ∂q i 15 ik + ∂g − ∂q j ∂gij ) ∂q k = Γjki CHRISTOFFEL-Symbole 1. Art. Wenn die Zwangs(V ) (R) bedingungen holonom sind und verallgemeinerte Kräfte Qk aus Qk = Qk + Qk bestehen, kann (V ) (V ) man die LAGRANGEsche Funktion L = E − V (V aus Qk ) einführen. Der Anteil Qk sei aus (R) einem Potential ableitbar, während Qk den Einfluss der Reibungskraft angibt. (V ) Qk =− ∂V ∂q k oder (V ) Qk (R) Qk ∂V d ∂V + , k dt ∂ q̇ k ∂q ∂D = − k. ∂ q̇ =− (2.6) Die Funktion D heißt RAYLEIGHsche Dissipationsfunktion: D = 21 bij q̇ i q̇ j und man kann die Koeffizienten bij durch phänomenologische (empirische) Versuche finden. Die modifizierten LAGRANGEschen Gleichungen werden ∂L d ∂L ∂L ∂D d ∂L (R) − k = Qk ⇒ − k + k = 0. k k dt ∂ q̇ ∂q dt ∂ q̇ ∂q ∂ q̇ (2.7) Zur Festlegung der Bewegungsgleichungen müssen nun also zwei skalare Funktionen L und D bekannt sein. 2.1.3 Linearisierte Bewegungsgleichungen Wenn ein MKS sich unter verallgemeinerten Kräften, die aus einem Potential abgeleitet werden, bewegt und ein Minimum hat und die gesamte Energie des MKS in einer kleinen Umgebung des Minimums beschränkt wird, können Bewegungsgleichungen mit verallgemeinerten Koordinaten linearisiert werden. Die verallgemeinerten Koordinaten enthalten die Zeit nicht explizit und damit sind zeitabhängige Zwangsbedingungen auszuschließen. Man sagt, das MKS sei im Gleichgewicht, wenn die auf das MKS wirkenden verallgemeinerten Kräften verschwinden und wenn man setzt die zugehörigen Koordinatenwerte Null: (V ) Qk =− ∂V = 0. ∂q k q=0 (2.8) Das Potential hat einen Extremwert, der im stabilen Fall ein Minimum ist, in einer bestimmten Konfiguration:V (q)min = V (0) ≡ 0. Eine Gleichgewichtslage wird als stabil bezeichnet, wenn eine kleine Auslenkung des MKS aus dem Gleichgewicht nur zu einer kleinen gebundenen Bewegung um die Ruhelage führt. Die Bewegung des MKS in der unmittelbaren Nachbarschaft einer Konfiguration mit stabilem Gleichgewicht interessiert. Da die Abweichungen vom Gleichgewicht klein sein sollen, können alle Funktionen in eine TAYLOR-Reihe um das Gleichgewicht entwickelt und die Glieder höherer Ordnung vernachlässigt werden. Die Metrik gij (q) und das Potential V (q) können um die Konfiguration q = 0 entwickelt werden. ∂gij (q) qk + · · · ∂q k q=0 ∂V (0) 1 ∂ 2 V (0) k qi qj + · · · V (0) = V (0) + q + ∂q k q=0 2 ∂q i ∂q j q=0 gij (q) = gij (0) + (2.9) 2.1 Mehrkörpersystem (MKS) 16 V (0) ≡ 0, wenn man den willkürlichen Nullpunkt des Potentials so verschiebt, dass er mit dem Gleichgewichtspotential zusammenfällt. V (q) hat ein Minimum bei q = 0, damit ∂V (0) q k = 0. ∂q k q =0 Man erhält die niedrigste nicht verschwindende Näherung für E, indem man alle Terme bis auf den ersten in der Entwicklung von gij (q) streicht. Die LAGRANGEsche Funktion ist als quadratische Form gegeben: 1 1 L(q, q) = Mij q̇ i q̇ j − Kij q i q j , 2 2 (2.10) ∂ 2 E(q, q̇) ∂ 2 E(q, q̇) = gij (0), ≡ ∂ q̇ i ∂ q̇ j q =0 ∂ q̇ i ∂ q̇ j ∂ 2 V (q) . Kij = ∂q i ∂q j q =0 (2.11) wobei Mij = Wegen der Definition sind die Kij offensichtlich symmetrisch, d.h. Kij = Kji . Die potentielle Energie ist Null in der Gleichgewichtslage und größer als Null in verschobener Lage bei q = 0, also ist die Matrix Kij positiv-definit. Da die einzelnen Terme in (2.10) durch eine Vertauschung der Indizes nicht beeinflusst werden, müssen die Mij symmetrisch sein und die kinetische Energie ist immer positiv, daraus folgt die Matrix Mij positiv-definit. Sind die Matrizen Mij , Kij reell, symmetrisch und positiv definit, so bewegt sich das MKS harmonisch um die Gleichgewichtslage q = 0. 2.1.4 Bewegungsform des linearisierten MKS Da die LAGRANGE-Funktion die Form (2.10) hat, ist die Bewegungsgleichung des MKS Mij q̈ i + Kij q i = 0, oder mit Reibung Mij q̈ i + bij q̇ i + Kij q i = 0. (2.12) Als Ansatz für die Lösung der DGL (2.12) nimmt man an: q j = cj exp λt. (2.13) Wegen exp λt 6= 0 folgt (λ2 Mij + λbij + Kij )cj = 0. Eine nichttriviale Lösung existiert nur dann, wenn die Koeffizientendeterminante verschwindet: det(λ2 Mij + λbij + Kij ) = 0, (2.14) d.h. K11 + λb11 + λ2 M11 K12 + λb12 + λ2 M12 · · · K21 + λb21 + λ2 M21 K22 + λb22 + λ2 M22 · · · .. .. .. . . . Kf 1 + λbf 1 + λ2 Mf 1 Kf 2 + λbf 2 + λ2 Mf 2 · · · K1f + λb1f + λ2 M1f K2f + λb2f + λ2 M2f = 0. .. . 2 Kf f + λbf f + λ Mf f (2.15) 2.2 Reibungsmodell 17 Diese Determinantenbedingung ist eine algebraische Gleichung f -ten Grades für λ2 , und die Wurzeln der Determinante liefern die Frequenzquadrate, für welche die Gln. (2.13) eine Lösung der Bewegungsgleichungen darstellen. Wegen der Eigenschaft der Massenmatrizen und Steifigkeitsmatrizen sind die Lösung λ2 von (2.14) positiv. Sie heißen Eigenkreisfrequenzenquadrate. Alle Starrkörper des MKS bewegen sich gemeinsam mit diesen Frequenzen. 2.2 Reibungsmodell 2.2.1 COULOMBsche Reibung In der Technik tritt häufig Reibung auf. Man unterscheidet Material- und Gleitdämpfungen. Bei der Materialdämpfung, z.B. in viskoelastischen Materialien, verursacht eine komplexe Materialstruktur die Umwandlung von kinetischer und/oder potentieller Energie in Wärme. Im Gegensatz dazu treten Gleitdämpfungen bei Schub an Gleitflächen der Materialien oder Fügestellen auf, z.B. Trockenreibung (COULOMBsche Reibung), Lubrikation (viskose Kraft), usw. Einige Autoren unterscheiden bei der Dämpfung zwei Grenzfälle: • die dynamische oder viskoelastische Hysterese • die statische Hysterese. Die viskoelastische (dynamische) Hysterese ist eine von der Erregungsfrequenz abhängige Dämpfungsart, während die statische Hysterese von der Frequenz der Erregung unabhängig ist. (KOLSCH [9]) Zwei Grundarten der Hysterese unterscheiden sich eindeutig bei dem „Gedächtnis“. Bei der viskoelastischen Hysterese ist das „Gedächtnis“ vernachlässigbar, aber bei der statischen Hysterese zeigt sich das „Gedächtnis“ fast perfekt. Die statische Hysterese tritt bei gegeneinander bewegten und berührenden metallischen Oberflächen, aber auch innerhalb von Werkstoffen - als plastische Eigenschaft - auf. Die COULOMBsche Reibung ist eine typische statische Hysterese. Findet eine Relativverschiebung zwischen einander berührenden Oberflächen statt, so interagieren die mikroskopischen Strukturen der Kontaktflächen. Diese Interaktion führt zu einem „Reibung“ genannten makroskopischen Phänomen. Die COULOMBsche Reibung ist ein makroskopisches Phänomen, das man noch nicht aus der Quantenphysik herleiten kann. Man kann sie aber mit einem geeigneten mathematischen Modell nachbilden. fi c/N f*1/N c/N f*2/N f*i/N -A F c/N f*N/N x A 0 x -f*i/N (a) (b) Abbildung 2.2: (a) COULOMBsches Reibungsmodell, (b) Kraft-Weg-Kennlinie für einzelnes Reibelement 2.2 Reibungsmodell 18 Ausgangspunkt ist ein PRANDTLsches Reibelement (oder JENKINsches Element, oder elastoplastisches Element genannt). Endliche Reibelemente werden einander parallel geschaltet (Abb. 2.2(a)). Das Einzelreibelement hat eine typische elastisch-plastische Eigenschaft (Abb. 2.2-(b)). Jedes Element hat eine lineare Steifigkeit c/N und gleitet über eine maximale zugelassene Reibkraft fi∗ /N (IWAN [7]). Die Kraft-Weg-Beziehung für ein Reibelement des Systems bei Anfangsbelastung lautet: fi = cx/N ; fi = 0 ≤ x ≤ fi∗ /c, ẋ > 0, fi∗ /N ; ẋ > 0, x≥ fi∗ /c (2.16) (2.17) Wenn sich die Richtung der ausgeübten Kraft nach dem Fließen umkehrt, wird die Beziehung: cx − (cA − fi∗ ) ; N ∗ f fi = − i ; N fi = ẋ < 0, ẋ < 0, fi∗ ≤ x ≤ A, c f∗ x≤A−2 i , c A−2 (2.18) (2.19) (A: maximale Auslenkung, N : Anzahl aller Elemente). Die gesamte durch alle Elementen bei Anfangsbelastung ausgeübte Kraft ist f= n X f∗ i i=1 N + cx N −n , N (2.20) (n: Anzahl der Fließ-Elementen). Der erste Teil in (2.20) ist die gesamte Kraft durch Fließ-Elemente, der zweite ist die Kraft durch Nicht-Fließ-Elemente. Wird N sehr groß, kann man die Gleichung (2.20) folgende Form schreiben: Z ∞ Z cx ∗ ∗ ∗ ϕ(f ∗ )df ∗ ; ẋ > 0, (2.21) f ϕ(f )df + cx f= cx 0 Fließkraft: fr = (ϕ(f ∗): Distribution des Reibelements), Entlastung von oberem Umkehrpunkt: f= Z Z ∞ ∗ ∗ (−f )ϕ(f )df + 0 + cx Z ∞ cA ϕ(f ∗ )df ∗ , (2.22) 0 c(A−x)/2 ∗ f ∗ ϕ(f ∗ )df ∗ , Z cA c(A−x)/2 (cx − (cA − f ∗ ))ϕ(f ∗ )df ∗ ẋ < 0, −A ≤ x ≤ A. (2.23) Der erste Term der Integration in (2.23) ist die Kraft durch Elemente, die sich nach dem Fliessen in positive Richtung, danach unter umgekehrter Kraft wieder im Fliesszustand befinden. Der zweite Term ist die Kraft durch Elemente, die sich nach dem Fliessen in positive Richtung, danach unter umgekehrter Kraft noch nicht im Fliesszustand befinden. Der dritte Term ist die Kraft durch Elemente, die in positive Richtung nicht fließen und sich unter umgekehrter Kraft immer noch nicht in Fliesszustand befinden. 2.2 Reibungsmodell 19 f b fy -A c a A -fy d Abbildung 2.3: Kraft-Weg-Kennlinie der COULOMBschen Reibung mit kontinuierlicher Distribution eines Reibelementes Belastung von unterm Umkehrpunkt: Z c(A+x)/2 Z ∗ ∗ ∗ f= f ϕ(f )df + 0 + cx Z −∞ −cA −ϕ(f ∗ )df ∗ , cA c(A+x)/2 (cx − (cA + f ∗ ))ϕ(f ∗ )df ∗ ẋ > 0, −A ≤ x ≤ A. (2.24) Man kann eine Verteilungsfunktion ϕ(f ∗ ) sinngemäß wählen. Die einfachste Funktion wäre eine konstante Zahl. Für jede ausgeübte Kraft zeigt der Zustand des Fliessens der Elemente und der Verteilungsfunktion das „Gedächtnis“ des Systems. IWAN [8] zeigt auch am Beispiel, dass zwischen statischer Hysterese und Plastizitätstheorie eine enge Verwandtschaft besteht; Man kann Ersatzmodelle mit Federn und COULOMB-Reibelementen und Modelle der Plastizitätstheorie, die mit Fließflächen arbeiten, ineinander überführten. 2.2.2 Beschreibung der COULOMBschen Reibung für Blattfedern Eine geschichtete Blattfeder wird aus Federblättern abnehmender Länge zusammengebaut. Diese Federblätter werden durch die auf den Federbund ausgeübte Kraft gegeneinander gepresst, wodurch Normalkräfte zwischen den Blättern wirken. Wenn die Blattfeder belastet wird, verschieben sich Federblätter gegeneinander und es treten Tangentialkräfte in Richtung der Federblätter auf. Mit zunehmender Belastung auf der Feder wachsen gleichzeitig die Normal- und Tangentialkräfte. Der Zusammenhang zwischen Normalkraft(dFN ) und Tangentialkraft(dFT ) wird beim Gleiten durch die Beziehung dFT = µg (2.25) dFN beschrieben, µg ist der Gleitreibungsbeiwert (SZÁBO [21]). Für die Dämpfungskraft der geschichteten Blattfeder kann eine Beziehung auf der Grundlage der COULOMBschen Theorie aufgestellt werden. F T = µg FN ds |ds| (2.26) Man kann die Kraft-Weg-Kennlinie der Blattfeder aus dem COULOMBschen Modell herleiten ((2.21) ∼ (2.24)). Dazu wird eine Verteilungsfunktion der Trockenreibung der Blattfeder benötigt. Eine sinnvolle Verteilungsfunktion für ϕ(f ∗ ) ist GAUSSsche Normalverteilung. Nicht nur die GAUSSsche, sondern beliebige Funktionen können für die Verteilungsfunktion eingesetzt werden. 2.2 Reibungsmodell 20 ϕ(f ∗ ) = √ 1 e− 2πσ 2 f ∗ −fr 2σ 2 Z , +∞ ϕ(f ∗ )df ∗ = 1 (2.27) −∞ Belastung von Ursprung F = Z c(x−xm ) ∗ ∗ ∗ f ϕ(f )df + c(x − xm ) 0 Z ∞ c(x−xm ) ϕ(f ∗ )df ∗ ≡ F1 + F2 , (2.28) (xm : beliebiger Schleifenmittelpunkt) c(x−xm ) f ∗ − fr )df ∗ 2 2 2σ 2πσ 0 σ f2 {c(x − xm ) − fr }2 = √ (exp[− r2 ] − exp[− ]) 2σ 2σ 2 2π fr c(x − xm ) − fr fr √ } − erf {− }], + [erf { √ 2 2σ 2 2σ 2 F1 = Z f∗ √ F2 = c(x − xm ) Z 1 ∞ exp(− √ 1 exp(− fr2 )df ∗ 2σ 2 2πσ 2 1 1 c(x − xm ) − fr √ = c(x − xm )[ + erf {− }]. 2 2 2σ 2 c(x−xm ) (Fehlerfunktion: erf (x) = 1 2π Entlastung vom oberen Umkehrpunkt Fd = + Z Z c1 (A1 −(x−xm ))/2 0 c 1 A1 c1 (A1 −(x−xm ))/2 Z ∞ + c1 (x − xm ) Fd3 0 t2 e− 2 dt) −f ∗ ϕ(f ∗ )df ∗ {c1 (x − xm ) − (c1 A1 − f ∗ )}ϕ(f ∗ )df ∗ c 1 A1 ϕ(f ∗ )df ∗ ≡ Fd1 + Fd2 + Fd3 , 1 d2 d1 f r1 f r2 f r1 σ1 {exp(− 12 ) − exp(− 12 )} + {erf ( p 2 ) − erf ( p 2 )}, 2π 2 8σ1 2σ1 2 2σ1 2σ1 1 = − c1 (x − xm − A1 )(d3 − d2 ) 2 √ √ −d21 (−c1 A1 + f r1 )2 } − exp{− }] − f r1 π(d3 − d2 ), − 2σ1 [exp{− 2 2 2σ1 8σ1 −c1 A1 + f r1 1 1 p )}, = c1 (x − xm ){ + erf ( 2 2 2σ12 Fd1 = Fd2 Rx (2.29) 2.3 Blattfeder (Festigkeitslehre) 21 d1 = −c1 (A1 − x + xm ) + 2f r1 , d2 = erf ( √ 1 −c1 A1 + f r1 2 d1 ), d3 = erf ( √ ) 4 σ1 σ1 2 Belastung vom unteren Umkehrpunkt Fu = + Z Z c2 (A2 +(x−xm ))/2 f ∗ ϕ(f ∗ )df ∗ 0 c 2 A2 c2 (A2 +(x−xm ))/2 Z ∞ + c2 (x − xm ) {c2 (x − xm ) − (c2 A2 − f ∗ )}ϕ(f ∗ )df ∗ c 2 A2 ϕ(f ∗ )df ∗ ≡ Fu1 + Fu2 + Fu3 , (2.30) 1 u2 u1 f r2 f r2 f r2 σ2 {exp(− 22 ) − exp(− 22 )} + {erf ( p 2 ) − erf ( p 2 )}, 2π 2 8σ2 2σ2 2 2σ2 2σ2 1 = − c2 (x − xm + A2 )(u3 − u2 ) 2 √ √ −u21 (−c2 A2 + f r2 )2 } − exp{− }] − f r2 π(u3 − u2 ), − 2σ2 [exp{− 2 2 2σ2 8σ2 1 1 −c2 A2 + f r2 p = c2 (x − xm ){ − erf ( )}, 2 2 2σ22 Fu1 = Fu2 Fu3 u1 = −c2 (A2 + x − xm ) − 2f r2 , u2 = erf ( √ 2 u1 1 c2 A2 − f r2 ), u3 = erf ( √ ), 4 σ2 σ2 2 (i.allg. c1 = c2 , σ1 = σ2 , f r1 = f r2 , A1 = A2 ). Zum besseren Verständnis über statische und dynamische Kraft-Weg-Kennlinien der Blattfedern braucht man noch einige Voraussetzungen, im nächsten Kapitel 4 werden sie genau untersucht. 2.3 Blattfeder (Festigkeitslehre) 2.3.1 Begriffsbestimmung und Aufgaben der Federn Eine mechanische Feder kann als ein elastischer Körper definiert werden, dessen Hauptaufgabe es ist, sich unter einer Last zu verbiegen oder zu verdrehen (oder Energie aufzunehmen), und der seine ursprüngliche Form nach der Entlastung wieder annimmt (WAHL [22]). Aufgaben der Federn sind: • Abfangen von Stößen und Schwingungen • Rückführen von beweglichen Maschinenteilen in ihre Ausgangslage • Aufspeichern von Energie • Einstellung einer bestimmten Kraft oder eines bestimmten Drehmoments • Messen und Regeln von Kräften und Drehmomenten • Entgleisungssicherheit bei Schienenfahrzeugen 2.3 Blattfeder (Festigkeitslehre) 22 • Übertragung von Kräften, usw. Formen von mechanischen Federn sind: • Schrauben- Zug- oder Druckfedern • Schenkelfedern (Gewundene Biegefedern) • Blattfedern • Flachfedern • Spiralfedern (Uhrwerkfedern) • Tellerfedern • Drehstabfedern • Ringfedern, usw. 2.3.2 Blattfeder mit veränderlichem Querschnitt Ausgangspunkt ist ein eingespannter Balken mit konstantem Querschnitt (Kragbalken). Die maximale Biegespannung tritt an der Oberfläche des Balkens auf. σ= MB MB h z =⇒ σmax = ± EI EI 2 (2.31) Ist h konstant, so hängt die Biegespannung von dem Biegemoment und der Biegesteifigkeit ab. MB = F (x − L), EI = E bh3 12 (2.32) ( E: YOUNGscher Modul, b: Breite des Balkens, h: Dicke ) σmax = ± MB h 12 h = ±F (x − L) . EI 2 Ebh3 2 (2.33) D.h. die Biegespannung bei x = 0 ist maximal und am Ende des Balkens Null. Man denke an eine „effektive“ Nutzung des Werkstoffes, der Balken sei rhombisch mit Biegesteifigkeit EI ∼ 1/x , dann wird die Biegespannung in ganzem Balken konstant. In der Praxis werden meistens trapezförmige Blattfedern verwendet, da die Dreiecksspitze als Krafteingriffsstelle ungeeignet ist. Eine andere Querschnittsform ist parabolisch für konstantes Biegemoment auf dem Balken. Beide Blattfedern werden bei Schienenfahrzeugen verwendet. Eine Trapezfeder würde an einem Schienenfahrzeug einen viel zu großen Raum beanspruchen. Daher wird diese in Streifen geschnitten und diese Federblätter werden übereinandergelegt. Es entsteht eine geschichtete Blattfeder, bei dieser tritt Reibung zwischen den Blättern auf. Zur einfachen Berechnung wird eine aus 8 Blättern bestehende Blattfeder als Feder mit Blättern gleicher Länge angenommen. • A = 2l(8b) − l(8b − b) = 9lb ; Fläche des Trapezblattes, • a = 2lb ; Fläche des einzelnen Blattes 2.4 Fahrzeugdynamik und Simulation 23 P P B h L h x z b(x) (a) konstanter Querschnitt L (b) veränderlicher Querschnitt Abbildung 2.4: Ein am Ende eine Kraft eingreifender Kragbalken mit konstantem und veränderlichem Querschnitt B P b0 L L P L1 4b0 b0 4b0 L8 = 2L 2P (a) Aufbau einer geschichteten Blattfeder (b) Proportionalitätsberechnung Abbildung 2.5: Aufbau einer geschichteten Blattfeder (z.B. 5 Blätter) aus einem trapezförmigen Balken und ein Schema für Proportionalitätsberechnung k 0 = A/a = 4.5 , d.h., die modellierte Blattfeder besteht aus 4.5 derselben Blättern. Bei der realen Blattfeder sind die kurzen Blätter länger, als sie es bei einer entsprechenden Trapezfeder wären (L1 = 290(mm)), Daher wird der proportionale Faktor k 00 = 5.35. Weiter besteht die reale geschichtete Blattfeder beim Experiment aus 8 verschiedenen Blättern: L1 = 290(mm), L5 = 965(mm), L2 = 460(mm), L3 = 635(mm), L6 = L7 = L8 = 1200(mm), L4 = 795(mm), Damit ist der proportionalen Faktor: k = 809400(mm2 )/(1200 × 120(mm2 )) = 5.62. Die äquivalente Blattfeder hat 5.62 Federblätter mit gleicher Länge. 2.4 Fahrzeugdynamik und Simulation 2.4.1 Fahrzeugdynamik Ein wichtiges Ziel der Fahrzeugdynamik bei Schienenfahrzeugen ist es, ein möglichst genaues mathematisches Modell zu erstellen, das das mechanische Verhalten des Fahrzeuges auf den Schienen beschreibt. Dabei steht das Rad/Schiene-Kontakt-Problem im Zentrum der Fahrdynamik, insbesondere 2.4 Fahrzeugdynamik und Simulation 24 bei spurgebundenen Fahrzeugen. Man kann die Gesamtheit der Fahrzeugdynamik in drei Komponenten einteilen. (POPP [17]) • Fahrzeugmodell: dynamische und kinematische Eigenschaften der Fahrzeuge unter eingeprägten Kräften, usw. • Trag- und Führsystemmodell: passive Feder- und Dämpfermodelle für die Verbindung der Fahrzeugelemente, Kontaktmodelle zwischen Rad und Fahrweg, usw. • Fahrwegmodell: elastische Fahrwegmodelle, stochastische Erregung des Fahrweges, usw. Für jede dieser drei Komponenten gibt es geeignete mathematische Modelle. Wenn man die drei mathematischen Beschreibungen zusammenfügt, ergibt sich ein Modell für Fahrzeug-FahrwegSysteme. Mit den Fahrzeug-Fahrweg-Systemen kann man weitere Beurteilungskriterien einführen, z.B. Fahrstabilität, Fahrsicherheit, Fahrkomfort, usw. Fahrzeugmodell Es gibt verschiedene Beschreibungsmethoden des Fahrzeugmodells. Kontinuumsmodell: Mit dem Modell kann man Verhältnisse der Festkörper und der Fluide gut beschreiben. Die Analyse der komplizierten Strukturen von Schienenfahrzeugen verursacht allerdings grosse Schwierigkeiten, da die bei diesem Modell aus den Randbedingungen (der äusseren Gestalt des Fahrzeuges) hervorgehenden Differentialgleichungen nicht leicht zu einer geschlossenen Lösung aufzulösen sind. Im dynamischen Fall wird es sehr schwer, zwischen dem Einfluss der Starrkörperbewegungen und der Verzerrung der Fahrzeugelemente, obwohl letzterer vernachlässigbar ist. Sogar wird die Trennung bei Starrkörperbewegung dominierenden Fahrzeugbewegungen überflüssig. Modell mit „Finite Element Method“: Mit dem FEM-Modell kann man ohne grossen Aufwand die meisten Konstruktionsprobleme bei Schienenfahrzeugen lösen. Trotz einiger Probleme bei der Elementauswahl wird das FEM-Modell heute immer wichtiger, befindet sich aber noch in Entwicklungsphase. Nicht nur durch leistungsfähige Rechner, sondern auch durch zuverlässige kommerzielle Programme für FEM-Modelle werden diese bei der Fahrzeugdynamik eine zunehmend wichtige Entwurfsmethode. Mehrkörpersystem-Modell: Wenn Trägheitsmomente oder Massen der Fahrzeugteile erheblich größer als die Verbindungselemete, z.B. Federn, Dämpfer, usw. sind und kinematische Größen der Fahrzeuge als Verformungsgrößen dominieren, dann interessieren nur kinematische Größen der Fahrzeuge. Für diesen Fall wird das MKS-Modell sehr effektiv. In dieser Arbeit wird die Fahrzeugdynamik durch das MKS-Modell analysiert. Es gibt für das MKS-Modell zwei Lösungsverfahren. Erstens, „NEWTON-EULER-Methode“ , die auf Kraft- und Momentum-Bilanzgleichungen, zweitens, „D´ALEMBERT-LAGRANGE-Methode“ , die auf Änderung der Energie bei verallgemeinerte Koordinaten basiert. Jedenfalls ergibt sich ein differentielles Bewegungsgleichungssystem 2. Ordnung oder eine DGL für ein Freiheitsgrad. Eine Lösungsmethode dieser DGL ist die Darstellung des dynamischen Verhaltens des Fahrzeuges durch Zustandsgrößen. Diese Methode ist schon bekannt im Bereich Nachrichtentechnik oder Verfahrenstechnik, auch bei Simulationsprogramm-Solvern wie ADAMS/Rail oder MATLAB. 2.4 Fahrzeugdynamik und Simulation 25 Hinweise zur Zustandsraumdarstellung findet man für die Schwingungstechnik bei MÜLLER und SCHIEHLEN [16]. Die Bewegungsgleichungen eines Fahrzeuges i.allg. lauten M(y, t)ÿ(t) + k(y, ẏ, t) = q(y, ẏ, t) (2.34) Mÿ(t) + (D + G)ẏ(t) + (K + N)y(t) = h(t), (2.35) oder in linearisierter Form wobei h(t) ein Erregervektor ist. Sei der Zustandsvektor: xF (t) = y(t) , ẏ(t) (2.36) dann werden die linearen Bewegungsgleichungen zu: ẋF (t) = AF xF (t) + BF uF (t), dabei ist AF = 0 E . −M−1 (K + N) −M−1 (D + G) (2.37) (2.38) Trag- und Führsystemmodell und Fahrwegmodell Die Trag- und Führsysteme eines Fahrzeuges werden auch durch lineare DGLn 1. Ordnung beschrieben.(POPP [17]) Tragsysteme: cf˙ f˙(t) + cf f (t) = cċ ṡ(t) + cs S(t) + cu u(t), f (0) = f0 (2.39) (f: Kraft, s: Verschiebung) =⇒ ẋT (t) = AT xT (t) + BT uT (t). Führsysteme: Für die Kontaktkräfte gilt f k = −F · v k , dann wird die Zustandsgleichung AL xL (t) + BL uL (t) = 0. (2.40) Fahrwegmodell: Es gibt ein starres und ein elastisches Farhwegmodell. Für das starre Modell kann man mit stochastische Erregung, für das elastische Modell mit Modalschwingungen den Fahrweg nachbilden. Modell für Fahrzeug-Fahrweg-Systeme Nach der Aufgabenstellung kann man aus Gesamtsystemen gewünschte Größen untersuchen. Z.B., wenn man eine laterale Bewegung interessiert, −1 ẋF = (AF − BF CF L A−1 L BL CF L )xF − BF CF L AL BL CLW xw , (2.41) xF (0) = xF 0 , (2.42) oder kleine vertikale Schwingungen ẋF AF BF CF T ẋT = BT CT F AT ẋE 0 BE CET xF 0 BT CT W CW E xT + 0 wP . AE xE BE CEP 0 2.4 Fahrzeugdynamik und Simulation 2.4.2 26 Computersimulation der Fahrzeugdynamik Heute ist es nicht mehr vorstellbar, Schienenfahrzeuge ohne Computer zu entwerfen, z.B. mit DesignProgrammen, Berechnungsprogrammen, Darstellungsprogrammen und sogar Simulatonsprogrammen. Für Schienenfahrzeuge sind mehrere Simulationsprogramme bekannt: ADAMS/Rail, MEDYNA, Nucars, Vampire, SIMPACK, Gensys, usw. Ein effektives Simulationsprogramm ist ein besonders wichtiges Forschungsmittel für Ingenieure. Seit einigen Jahren werden am FG Schienenfahrzeuge an der TU-Berlin als Untersuchungsmethode die Programme ADAMS/Rail und MEDYNA benutzt. Folgender Artikel über ADAMS/Rail aus den MDI-Webseiten wird hier zitiert1 . ADAMS/Rail is a specialized virtual prototyping environment that enables you to completely and accurately model your new railway vehicle designs, then realistically simulate and visualize the full-motion behavior of these designs without leaving your engineering workstation. With ADAMS/Rail, you can quickly and easily build complete, parameterized railway vehicle models, defining suspensions, wheelsets, rail-wheel contact, and other vital characteristics. You can then run these models through a battery of kinematic, static, and dynamic simulations to determine vehicle stability, derailment safety, clearance, track load, passenger comfort, and more. „How You Benefit from Using ADAMS/Rail“ ADAMS/Rail enables you to work faster and smarter, giving you more time to study and understand how design changes affect vehicle performance. ADAMS/Rail enables you to: Explore the performance of your design and refine your design before building and testing a physical prototype. Analyze design changes much faster and at a lower cost than physical prototype testing. You can, for example, change springs with a few mouse clicks instead of waiting for a mechanic to install them before testing your design again. Vary the kinds of analyses faster and more easily than modifying instrumentation, test fixtures, and test procedures. Work in a more secure environment without the fear of losing data from instrument failure or testing time because of poor weather conditions. What used to take weeks, months, or even years to physically model and test can now be done in just hours with ADAMS/Rail. You see how your vehicle prototypes will move and where the potential problems are. You can plot your results in graphs or view them in high-speed animation. And the results you get are accurate–you can rely on them to guide you in efficient vehicle design. ADAMS/Rail helps you to reduce development time and cost while improving the quality of your designs. In the past, the time and expense of physical prototyping made multiple railway vehicle design iterations impractical. Now, with ADAMS/Rail, you can quickly explore hundreds or thousands of variations, testing and refining your design in order to optimize its performance. Simulationsprogramme sind sicher ein effektives Entwicklungsmittel, aber sie haben einige Nachteile: Sie basieren auf abstrahierten, d.h. vereinfachten Funktionsbeschreibungen der einzelnen Komponenten d.h. vor allem der Federn und Dämpfer. Bei extremen Lastfällen stimmen diese Formeln nicht mehr und die Simulationsergebnisse weichen stark von den tatsächlichen Verhältnissen ab. Weiterhin gibt es keine absolute Sicherheit vor solchen Programmfehlern, die sich in den meisten Fällen nicht auswirken, daher beim Testen der Software übersehen werden können und sich in Sonderfällen möglicherweise fatal auswirken. 1 http://www.adams.com/solutions/rail/ 2.4 Fahrzeugdynamik und Simulation 27 Daher hat man im Jahr 1997 in Manchester einige Kriterien zum Test der Simulationsprogramme vereinbart, die sog. „Manchester Benchmark“. KURZECK [11] am FG Schienenfahrzeuge der TUBerlin hat nach diesen Kriterien und weiteren Gesichtspunkten zwei weltweit verbreitete Programme, nämlich ADAMS/Rail und MEDYNA, untersucht und verglichen. Sein Fazit lautet, dass das Simulationsprogramm MEDYNA besser als ADAMS/Rail ist. Ein grosser Vorteil der Simulationsprogramme ist die Kostenersparnis während der Entwicklungsphase. So lässt sich nicht jede kleine Variation eines Fahrzeuges während jeder Entwicklungsphase testen, aber mit den Optimierungstools eines Simulationsprogrammes kann man solche Variationen prüfen. Ein weiterer Vorteil ist die Untersuchung fiktiver Situationen wie z.B. Zusammenstösse, Flugzeugabstürze, Explosionen, Kernreaktor und eben auch die Entgleisung von Schienenfahrzeugen, deren tatsächliche Untersuchung zu aufwendig und zu gefährlich wäre. Ingenieure möchten mit einem Simulationsprogramm eine fiktive extreme Situation nachbilden, die wesentlichen Faktoren untersuchen sowie Gegenmaßnahme finden. Leider sind viele Simulationsprogramme nicht für extreme Situationen vorprogrammiert, so dass sie hierfür unbrauchbare Ergebnisse liefern oder angehalten werden. Z.B. wird das Programm „MEDYNA“ gestoppt, wenn der Rad-Schiene-Kontakt verloren geht. In dieser Arbeit wird die extreme Situation „Entgleisung“ bei Schienenfahrzeugen untersucht und mit einem Computer-Algorithmus nachgebildet und mit experimentellen Daten verglichen. Kapitel 3 Versuchstechnische Einrichtung 3.1 Entgleisungsversuche 3.1.1 Einleitung Bei einer Entgleisungsdetektion handelt es sich somit um eine passive Sicherheitsmaßnahme1 . potentielle Schadenausmaß • Beschädigung des Gleises • Kollision mit ... Gegenverkehr, Bahnsteigen, Brückenpfeilen, Tunnelportalen. • Absturz von ... Brücken, Dämmen Ohne Entgleisungsdetektion dauert es zumeist sehr lange, bis der Lokführer eine Entgleisung in seinem Zug wahrnehmen und reagieren kann. In dieser Zeit zerstört der entgleiste Wagen oft mehrere Kilometer Gleis und kann das Lichtraumprofil verlassen. Letzteres führt zur Gefährdung von Personen und an Bahnübergängen und Bahnhöfen. Außerdem läuft der entgleiste Wagen Gefahr, mit einem Tunnelportal, einem Brückenpfeiler oder gar mit einem entgegenkommenden Zug zu kollidieren. Die möglichen katastrophalen Folgen einer Entgleisung werden noch verheerender, wenn bei dem havarierenden Fahrzeug ein Gefahrgut austritt, was neben der Gefährdung von Menschen auch eine Gefährdung der Umwelt darstellt. Der Schaden, den eine Entgleisung anrichten kann, kann also enorme Ausmaße annehmen. Aus diesem Grund ist das Risiko, das von einem Gefahrguttransport auf der Schiene ausgeht, trotz einer relativ geringen Entrittswahrscheinlichkeit erheblich. 3.1.2 Die Entgleisungsdetektion mittels Telematik Der Begriff Telematik setzt sich aus den Wörtern Telekommunikation und Informatik zusammen. Die Telematik befasst sich also mit dem Transport und der Verarbeitung von Information. Der Einsatz von Telematik erhöht die passive Sicherheit deutlich, wenn es gelingt, eine Entgleisung sofort nach ihrem Auftreten zuverlässig zu detektieren, und den Lokführer darüber zu informieren. Dieser kann schnellstmöglich die Bremsung einleiten, wodurch die oben beschriebenen Schadensszenarien unwahrscheinlicher werden, das potentielle Schadensausmaß also verringert wird. Dabei misst ein 1 Dieser Abschnitt wurde von dem Bericht 11/00 durch SCHIRMER [18] am FG Schienenfahrzeuge, TU-Berlin zitiert 28 3.1 Entgleisungsversuche 29 Sensor eine geeignete Messgröße und leitet die Signale an eine Telematikbox auf dem Fahrzeug weiter. Diese hat zum einen die Aufgabe, die Daten so aufzubereiten, dass eine Entgleisung durch den Vergleich mit Referenzwerten sicher erkannt werden kann. Zum anderen muss sie im Falle einer Entgleisung den Lokführer über den Zugbus oder über Funk benachrichtigen. Zu vermeiden ist dabei unbedingt ein Fehlalarm. Dieser würde hohe Kosten für Betreiber nach sich ziehen, da die Strecke durch einen unplanmäßig zum Stillstand gebrachten Zug blockiert wird. Bis überprüft ist, ob es sich wirklich um eine Entgleisung handelt, kann leicht eine Stunde vergehen. Verspätungen aller nachfolgenden Züge in einer Größenordnung von Stunden wäre die Folge. 3.1.3 Versuchsbeschreibung Das Versuchsgleis Die Versuche wurden auf einem Schottergleis mit Holzschwellen der Firma InfraServ GmbH & Co HOECHST KG, Verkehrstechnik in Frankfurt am Main durchgeführt. Holzschwellen haben gegenüber Betonschwellen den Vorteil, widerstandsfähiger gegen Entgleisungen zu sein. Aufgrund der erheblichen Vorspannung und Sprödheit kommt es bei Betonschwellen eher zum Zerbrechen. Schienenstoss Fahrtrichtung Schienenstoss 100 m Beschleunigung 5m Gleissperre 50 m Beharrung 150 m Schleppen Abbildung 3.1: Grafische Darstellung des Vesuchsgleises Vor dem Versuch sind umfangreiche Arbeiten an dem ca. 300 m langen Gleis durchgeführt worden, um einen reibungslosen Versuchablauf garantieren zu können. Ca. 50m nach den Schienenstößen ist eine Gleissperre installiert worden, die im Versuch die Entgleisung hervorruft. Bei einer Gleissperre handelt es sich um eine sogenannte Flankenschutzeinrichtung, die z.B. Hauptstrecken schützt. Sie besteht aus einem Tragwinkel und einem darum drehbaren Entgleisungsschuh, der das auffahrende Rad zuerst anhebt und dann aus dem Spurkanal ins Gleisbett lenkt. (a) (b) Abbildung 3.2: Die auf die Schiene geklappte Gleissperre(a), im Vordergrund die Führungsschiene(b) Die Art der Entgleisung spielt für den Versuch keine Rolle, da für die Entgleisungsdetektion nicht 3.1 Entgleisungsversuche 30 die Entgleisung an sich, sondern die Fahrt auf Schotter und Schwelle als Alarm auslösendes Moment verwendet werden soll. Da nicht der ganze Zug, sondern nur das nachlaufende Drehgestell des letzten Wagens entgleisen sollte, musste ein Mechanismus entwickelt werden, der die Gleissperre erst nach dem vorlaufende Drehgestell des Versuchsfahrzeuges auf die Schiene klappen ließ. (a) (b) Abbildung 3.3: Klappemechanismus der Gleissperre Am häufigsten ist im Betrieb der Fall, dass ein Wagen bzw. ein Drehgestell innerhalb des Zugverbandes entgleist. Dieser Wagen wird durch die Zugkraft, die durch ihn hindurch geleitet wird, zentriert. Die Räder des entgleisten Drehgestells werden deshalb meistens in der Nähe der Schienen bleiben und auf den Schwellen rollen. Um diesen wahrscheinlichsten Zugstand im Versuch trotz der Verwendung eines Endwagens als Versuchswagen sicher abbilden zu können, wurde in Höhe der Gleissperre eine Zwangsschiene von knapp 3m Länge eingebaut, die das entgleiste Drehgestell auf den richtigen Kurs lenken sollte. Für die Versuche mit dem beladenen Fahrzeug musste diese Zwangsschiene jedoch auf 12m verlängert werden. Nach der Gleissperre standen weitere 150m Gleis für den Schleppversuch zur Verfügung. Das Versuchsfahrzeug Die Firma EVA Eisenbahn-Verkehrsmittel-Gesellschaft mgH in Düsseldorf stellte zwei vierachsige Kesselwagen sowie ein Ersatzdrehgestell für die Versuche zur Verfügung. Einer der beiden Kesselwagen fungierte dabei als Versuchswagen, der mit der Messtechnik ausgerüstet wurde, der andere dagegen als Schutzwagen, der bei den Versuchen zum Schutz der Lokomotive zwischen Lokomotive und Versuchswagen gehängt wurde. Abbildung 3.4: Lokomotive, Schutzwagen, Versuchswagen 3.1 Entgleisungsversuche 31 Bei dem Versuchsfahrzeug handelt es sich um einen Mineralöl-Kesselwagen. Das Fahrzeug wiegt leer 20600 kg und hat ein Fassungsvermögen von 57885 l. Das Drehgestell, das bei den Versuchen entgleist wurde, ist der Bauart DG-BA 661.1 mit großen Ausschnitten und einer maximal zulässigen Achslast von 20 t. Der Achsstand beträgt 1800 mm, der Raddurchmesser 920 mm. Das Eigengewicht liegt bei 4600 kg. Der Messaufbau Die TU-Berlin hat insgesamt 26 Messgrößen (Beschleunigen, Relativwege und Fahrgeschwindigkeit) während der Entgleisung gemessen. Im folgenden soll der Messaufbau ausgehend von den Sensoren beschrieben werden. • Die Wege zwischen Radsatz, Drehgestell- und Fahrzeugrahmen sind mit Seilzugwegaufnehmern der Firma ASM GmbH aus Moosinning München, Typ WS10 aufgenommen worden. Bei diesen Sensoren wird durch die zu messende Bewegung ein Seil von einer unter Federspannung stehenden Rolle ab- bzw. aufgerollt was wiederum ein Präzisionspotentiometer verstimmt. Eine Spannung, die sich proportional zur Auslenkung des Seils verhält, stellt das Messsignal dar. s2 s3 s1 Zugende s4 Fahrtrichtung (a) (b) Abbildung 3.5: Abgriffspunkte der Relativbewegungen in Vertikalrichtung zwischen Radsatz und Drehgestellrahmen: S1 , S2 , S3 , S4 Montagebleche Fahrtrichtung S7 Zugende S6 S5 (a) (b) Abbildung 3.6: Abgriffspunkte der Relativbewegungen in Quer- und Längsrichtung zwischen Radsatz und Drehgestellrahmen: S5 , S6 • Neben den Wegen wurden an 12 Stellen des Fahrzeugs Beschleunigungen aufgenommen. Die Beschleunigungen wurden mit Aufnehmern der Firma Brüdel & Kjaer, Typ 4502 und 4503 ge- 3.1 Entgleisungsversuche 32 S13 S10 Zugende Fahrtrichtung S12 S8 Fahrtrichtung (b) S10 (a) (c) S12 , S13 Abbildung 3.7: Abgriffspunkte der Relativbewegungen in Vertikalrichtung zwischen Drehgestell- und Fahrzeugrahmen: S8 , S9 , S10 , S11 , (c) S12 , S13 messen. Es handelt sich hierbei um Aufnehmer, die nach dem piezoelektrischen Prinzip arbeiten und in einem Frequenzbereich von 1 Hz bis 20 kHz eingesetzt werden können. Fahrtrichtung Zugende a8 a5 a7 a4 a12 a3 a6 Fahrtrichtung a11 a10 a9 a2 Gerätekasten a1 a8 a5 a7 a4 a6 a3 a2 a1 (a) (b) Abbildung 3.8: Applikation der Beschleunigungsaufnehmer am Radsatz und am Fahrzeugrahmen: a1 ∼ a12 • Desweiteren wurde ein Mikrowellensensor der Firma Datron-Messtechnik GmbH an eine Trittstufe zur Bremserbühne angebracht, der die Fahrgeschwindigkeit des Versuchsfahrzeuges aufnahm. Im Mikrowellensensor ist eine Planarantenne eingebaut, die eine Radarwelle mit der Frequenz von über 24 GHz aussendet. Gleichzeitig empfängt sie die vom Untergrund reflektierte Welle. Gemäß dem DOPPLER-Effekt wird aus der Frequenzdifferenz zwischen der ausgesendeten und der empfangenen Welle die Fahrgeschwindigkeit ermittelt. Entgleisungsversuche mit dem leeren und beladen Fahrzeug Die Versuche mit einem leeren Fahrzeug (Gesamtgewicht 20.6 t) für die Geschwindigkeiten 15, 25, 35 und 45 km/h (gemessen 13, 26, 38 und 43 km/h) durchgeführt. Für die anderen Versuche wurde das Fahrzeug mit 58t Wasser gefüllt. Das Fahrzeug wurde danach gewogen und brachte 78.8t auf die Waage. Die Achslast betrug nun 19.65t. Die gefahrenen Geschwindigkeiten sollten 15, 25 und 35 km/h betragen (gemessen 16, 25 und 37 km/h). 3.2 Messung der Blattfeder (a) 33 (b) Abbildung 3.9: (a) Beschleunigungsaufnehmer, (b) eingebauter Mikrowellensensor 3.2 Messung der Blattfeder 3.2.1 Technische Einrichtung Hydropulser und Datenerfassung Alle Messungen wurden auf einer Universal - Schwingungsprüfmaschine vom Typ „HUS 40“ der Firma MFL Prüf - und Messsysteme GmbH an der TU-Berlin, Fachgebiet Schienenfahrwege, durchgeführt. Erste Messungen wurden vom 12. 01. 2001 bis 16.01.2001 durch Herrn Dipl.-Ing. A. SCHIRMER und zweite Messungen vom 7.03.2001 bis 14.03.2001 durch Herrn cand.-Ing. A. MEURER, FG Schienenfahrzeuge, durchgeführt. Es handelt sich um eine Hydropulsmaschine mit zweiseitig hydraulisch beaufschlagten Arbeitskolben und elektrohydraulischer Regelung. Die Federn werden mit den Schaken in ein angefertigtes Prüfgestell eingehängt. Gemessen werden die ausgeübte Kraft (Federkraft) und die Durchsenkung (vertikale Federauslenkung). Die Federkraft wird dazu mittels einer Kraftmessdose aufgenommen, die zwischen dem Blattfederbund und dem Prüfstempel angebracht ist. Da die Federauslenkung gleich dem Verfahrweg des Prüfstempels ist, wird das entsprechende Wegsignal von der Steuerung des Prüfstandes abgegriffen und zur Messung verwendet. Alle Messsignale werden mit einer Abtastraste von 100 Hz aufgenommen. Die Abbildung 3.10: Messaufbau für Signale werden von einem Messverstärker Typ „µ-musics“ der Fir- vertikale Federeigenschaft ma imc verstärkt und auf einem Computer gesichert. Die gemessenen Signale werden dann an die Signalanalysesoftware FAMOS übergeben (SCHIRMER [18]),(MEURER [15]). Mit Hilfe von FAMOS lassen sich die Daten dann editieren. Das Programm ermöglicht es, die Messdaten zu kombinieren. Geschichtete Blattfeder(Trapez) Als Messobjekte dienen zur ersten Messung vier gebrauchte Trapezfedern, zur zweiten Messung acht gebrauchte und vier neue Trapezfedern. Die gebrauchten Federn wurden zwei Drehgestellen der zu untersuchten Bauart DB 664 entnommen. Die beiden Drehgestelle waren unter einem Güterwagen unter normalen Betriebsbedingungen im Einsatz. Vor dem Ausbau aus dem Drehgestell wurden die 3.2 Messung der Blattfeder 34 Abbildung 3.11: Eine eingebaute geschichtete Blattfeder im Güterwagen Federn durchnummeriert. Jede Feder wurde mit einer Ziffer für die Achse und mit „R“ oder „L“ für rechts und links gekennzeichnet. So entstammt beispielsweise die „FEDER 1R“ der rechten Seite der ersten Achse des Drehgestells (MEURER [15]). 3.2.2 Beschreibung der Experimente Untersuchung der statischen Eigenschaft Die statischen Messungen dienen zunächst zur Ermittelung der statischen Kennlinie der Trapezfedern. Zur Ermittlung der statischen Kraft-Weg-Kennlinie wird die Blattfeder quasistatisch (2kN/s) mit einer kontinuierlich steigende Federkraft bis zu einem Maximalwert von 135kN beaufschlagt und dann wieder entlastet. Diese Belastung berücksichtigt den Zustand maximal zulässiger Beladung des Güterwagens, der mit 11.25t Radlast etwa 110kN entspricht. Jede Messung wird dreimal wiederholt (MEURER [15]). sf 55.13 Fz 59.80 Fz 64.47 69.14 73.81 78.48 83.15 87.82 92.49 97.16 101.83 106.50 111.17 115.84 120.51 -0.90 4.32 9.55 14.77 20.00 25.23 30.45 35.68 40.90 46.13 51.35 56.58 s (a) Zeitverlauf 61.81 67.03 72.26 77.48 mm (b) Kraft-Weg-Kennlinie Abbildung 3.12: (a) Zeitlicher Verlauf der Federkraft und Durchbiegung; obere Linie: Durchbiegung, untere Linie: Federkraft, (b) Statische Kraft-Weg-Kennlinie Untersuchung der dynamischen Eigenschaft Durch die dynamischen Messungen soll abschließend die für die Simulation notwendigen Kennlinie gewonnen werden. Hierbei ist zu unterscheiden, ob eine Kennlinie auch tatsächlich verschiedenen Belastungsfälle, z.B. eine variierende Belastungsgeschwindigkeit oder verschiedene Belastungszustände, berücksichtigt. Zur Ermittlung der dynamischen Kraft-Weg-Kennlinien wird die im Prüfgestell 3.2 Messung der Blattfeder 35 befindliche Feder durch eine Vorspannung belastet. Danach wird sie durch harmonisch Sinusschwingungen angeregt. Folgende Parameter werden bei der Durchführung des Messprogramms variiert: Frequenz: 1Hz, 2Hz, 3Hz, 5Hz, 10Hz, 20Hz Erregungsamplitude: 1kN, 2kN, 5kN, 10kN, 15kN, 20kN, 50kN Vorspannung: 20kN, 40kN, 60kN, 80kN, 100kN Zustand: trocken, nass Höhere Frequenzen (über 50 Hz) sind auf der zur Verfügung stehende Prüfmaschine nicht möglich(MEURER [15]). sf Fz Fz kN 59.31 50.30 41.28 32.27 23.25 14.24 11:12 11:13 11:14 11:15 11:16 11:17 11:18 11:19 16.1.01 5.22 7.15 8.70 10.25 11.80 13.35 14.91 16.46 18.01 19.56 21.11 22.66 24.21 25.76 (a) Zeitverlauf 27.32 28.87 30.42 31.97 mm h:m (b) Kraft-Weg-Kennlinie Abbildung 3.13: (a) Zeitlicher Verlauf der Kraft und Durchbiegung; obere Linienschar: Durchbiegung, untere Linienschar: Federkraft, (b) Dynamische Kraft-Weg-Kennlinie Die Größe der Amplitude lässt sich entweder über den Weg oder die Kraft steuern. Üblicherweise geschieht dies über den Weg. Da dieser Faktor für Ergebnisse ohne Bedeutung ist, wurde bei diesen Messungen, aus sicherheitstechnischen Überlegungen, eine Steuerung der Kraft bevorzugt. Kapitel 4 Modellbildung und Modellrechnung 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 4.1.1 MKS-Modell für einen Güterwagen Interessiert man sich für kinematische Größen des Schienenfahrzeuges, ist das MKS-Modell gut geeignet. Der bei Entgleisungsversuchen gebrauchte Kesselwagen besteht aus 4 Teilen: Kessel, (Mineralöl), Untergestell und zwei Laufwerke. Ein Laufwerk besteht wieder aus einem Drehgestellrahmen und zwei Radsätzen. Die Masse der Verbindungselemente zwischen Radsätzen und Drehgestell - geschichtete Blattfedern - ist vernachlässigbar im Vergleich zu den Radsätzen und dem Drehgestell. Also besteht der Kesselwagen aus 8 Starrkörpern. Die Abbildung 4.1 zeigt den Kesselwagen und das Laufwerk Typ DB 661.1. (a) Kesselwagen (b) Laufwerk Abbildung 4.1: Kesselwagen und Laufwerk Typ DB 661.1 4.1.2 Koordinatensysteme für Kesselwagen Koordinatensysteme Jeder Starrkörper hat 6 Koordinaten, 3-Translationen und 3-Rotationen, daher hat ein Kesselwagen 8 körperfeste Koordinatensysteme und insgesamt 48 Koordinaten. Zur Beschreibung des Schienenfahrzeuges braucht man noch weitere Koordinatensysteme: ein Inertialsystem1 , ein mit dem Fahrzeugen bewegtes Koordinatensystem, das auf die Fahrwegebene bezogen ist und ein Bahnkoordinatensystem. Das Bahnkoordinatensystem wird als eine Raumkurve angenommen, sog. das FRENETsche begleitende Dreibein. Aber für die Entgleisungsversuche werden Koordinatensysteme sehr viel einfacher, da die Versuche auf kurzen geraden Strecken durchgeführt werden. 1 Es gibt eigentlich kein Inertialsystem, und sollte besser ein raumfestes Bezugssystem genannt werden. 36 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 37 Benennung der Koordinatensysteme Translatorische Bewegung: Hier wird das Rechtshandsystem zu Koordinatensystemen verwendet. Die Fahrtrichtung wird als Xi (im Inertialsystem), seitlich als Yi , senkrecht nach oben als Zi bezeichnet. Die körperfesten Koordinatensysteme in den Hauptachsen wurden als griechische Buchstaben ξi , ηi , ζi eingezeichnet. Die translatorischen Bewegungen haben in der Fahrzeugdynamik eigene Namen: X Zucken Y Querschwingungen Z Tauchen. Rotatorische Bewegung: Zur Beschreibung der Rotation braucht man Drehmatrizen aus 3 Drehwinkeln um die Hauptachsen. Von zahlreichen Möglichkeiten zur allgemeinen Drehungen durch 3 Drehwinkel sollen KARDAN-Winkel αi , βi , γi und EULER-Winkel ϕi , θi , ψi verwendet werden. Die KARDANschen und EULERschen Drehwinkel haben ebenfalls eigene Namen: αi Rollen (od. Wanken) βi Nicken γi Gieren (od. Schleudern) ϕi Präzession θi Nutation ψi Spin.2 Bei kleinen Drehungen lassen sich die KARDANsche Winkel direkt den Rotationsbewegungen um die körperfesten Achsen zuordnen. Die EULERsche Winkel werden i.allg. für eine Kreiselbewegung z.B. Erderotation, Radsätze verwendet. 1. Translation: körperfeste Koordinatensysteme und Koordinaten • Wagenkasten(Untergestell, Kessel): – ξLW , ηLW , ζLW ; leer, – ξBW , ηBW , ζBW ; beladen • Vorderes Drehgestell: ξDV , ηDV , ζDV • Hinteres Drehgestell: ξDH , ηDH , ζDH • Vorderer Radsatz im vorderen Drehgestell: ξRV 1 , ηRV 1 , ζRV 1 • Hinterer Radsatz im vorderen Drehgestell: ξRV 2 , ηRV 2 , ζRV 2 • Vorderer Radsatz im hinteren Drehgestell: ξRH1 , ηRH1 , ζRH1 • Hinterer Radsatz im hinteren Drehgestell: ξRH2 , ηRH2 , ζRH2 2. Rotation: körperfeste Koordinatensysteme und Koordinaten, EULERsche Winkel für Radsätze, KARDANsche Winkel für Drehgestelle und Wagenkasten. EULERsche Winkel: ϕ → Präzession, θ → Nutation, ψ → Spin KARDANsche Winkel: α → Rollen , β → Nicken, γ → Gieren 2 In der Physik verwechselt man häufig die Winkel ϕ und ψ. 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 38 • Wagenkasten(Untergestell, Kessel): – αLW , βLW , γLW ; leer, – αBW , βBW , γBW ; beladen • Vorderes Drehgestell: αDV , βDV , γDV • Hinteres Drehgestell: αDH , βDH , γDH • Vorderer Radsatz im vorderen Drehgestell: ϕRV 1 , θRV 1 , ψRV 1 • Hinterer Radsatz im vorderen Drehgestell: ϕRV 2 , θRV 2 , ψRV 2 • Vorderer Radsatz im hinteren Drehgestell: ϕRH1 , θRH1 , ψRH1 • Hinterer Radsatz im hinteren Drehgestell: ϕRH2 , θRH2 , ψRH2 Die Kennzeichnen werden für eine bessere Darstellung in i = 1, ..., 8 umbenannt. • LW → 1 • BW → 2 • DV → 3 • DH → 4 • RV 1 → 5 • RV 2 → 6 • RH1 → 7 • RH2 → 8 4.1.3 Trägheitsmomente Zur Herleitung der Bewegungsgleichungen von MKS ist nicht nur die kinematische Beschreibungen, sondern auch die Bestimmung der dynamischen Einflüsse erforderlich, sog. Trägheitsmomente. Trägheitstensor Da sich jede Bewegung eines starren Körpers aus einer Translation und einer Drehung des körperfesten Koordinatensystems um O zusammensetzt, ist die im Inertialsystem gemessene Geschwindigkeit v I eines körperfesten Punktes P gleich v I = v O + ω × r, (4.1) mit vO : ω: r: Geschwindigkeit des Ursprungs O im Inertialsystem, Winkelgeschwindigkeit des starren Körpers im Inertialsystem, Ortsvektor von P im körperfesten Koordinatensystem. Die Translationsgeschwindigkeit v O hängt von der Lage des Bezugspunktes O im starren Körper ab, hingegen ist die Winkelgeschwindigkeit ω davon unabhängig; sie ist der Drehung des Körpers eindeutig zugeordnet.(KUYPERS [12]) 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 39 Man nimmt an, dass der starre Körper aus n Massenpunkten mα besteht. Mit GL. (4.1) findet man T = n n X X mα 2 mα ω × r α )}2 v Iα = {v O + (ω 2 2 α=1 α=1 n = n X X mα M 2 ω × r α )2 v O + (v O × ω ) · (ω mα r α + 2 2 α=1 (4.2) α=1 P M = nα=1 mα : Gesamte Masse des Körpers. Der erste Term ist bekanntlich die Translationsenergie Ttrans , der dritte Term die Rotationsenergie Trot und der mittlere Term eine „wechselseitige“ Energie Tw . Diese hängt von der Lage des körperfesten Koordinatenursprungs ab. Für dessen Wahl ist es entscheidend, ob der Starrkörper frei ist oder Zwangsbedingungen einen Punkt des Körpers festlegen. Ist der starre PnKörper frei, so wird der Koordinatenursprung O am besten in den Schwerpunkt S gelegt. Dann ist α=1 mα rα = 0 und die wechselseitige Energie Tw verschwindet: T = Ttrans + Trot . Geschrieben wird der zweite Term Trot : Trot = n X mα α=1 1 ωi ωj (xαk xαk δij − xαi xαj ) =: Iij ωi ωj , 2 2 wobei δij = 1 0 (4.3) für i = j, für i 6= j. P Iij = nα=1 mα (xαk xαk δij − xαi xαj ) heisst „Trägheitstensor“ 2. Ordnung. Bildet der Starrkörper ein Kontinuum, so gilt: ZZZ Iij = ρ(x1 , x2 , x3 ){xk xk δij − xi xj } dV, (4.4) V oder symbolisch I= ZZZ ρ(r){r 2 E − r ⊗ r} dV. (4.5) V Trägheitstensor des Kesselwagens Das in eine CAD-Funktion integrierte Programm ADAMS/Rail berechnet automatisch eine Masse und ein Trägheitsmoment, wenn man geometrische Form und materielle Eigenschaften eingibt. Aber für die Entwicklung eines komplizierten Fahrzeugteils ist ein Programm mit eigener CAD-Funktion nicht gut geeignet, so braucht man ein spezielles CAD-Programm, z.B. AUTOCAD. Heute kann das Programm ADAMS/Rail eine CAD-Datei importieren und dynamische Eigenschaften berechnen. Eigenschaften des in dieser Arbeit behandelten Kesselwagens können zur Simulation einfacher reduziert werden. Mit vereinfachten Fahrzeugteilen kann man ohne Hilfe des Simulationsprogramms Massen und Trägheitsmomente3 analytisch berechnen. 3 Man kann die Rechnung der Trägheitstensoren im Buch von GOODBODY [4] finden. 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 40 Kessel: Der Kessel wird nach DIN 26 010 hergestellt. Daten sind: • Durchmesser: 2500(mm) • Gesamte Länge: 12300(mm) ( davon 2 × 515(mm) Kesselboden ) • Kesselbodenradius: 2500(mm) • Wanddicke(Mittelbereich): 5(mm) • Wanddicke (Kesselboden): 7.5(mm) • Eigengewicht (inklusive: Drehgestellen und Untergestell): 21800(kg) • Material: nach DIN 17155 Blech HI , Dichte = 7.85(kg/dm3 ) = 7850(kg/m3 ) • Volumen: 58(m3 ). Die berechneten Massen betragen: • mKessel = 4089(kg) ≈ 4.1t • mU ntergestell = 8.51t • mLauf werk = 2 × 4.60t. Mit symbolischer Darstellung ist der Trägheitstensor für den Kessel um Massenmittelpunkt. a2 a2 l2 (E − eξ1 eξ1 ) + (E − eη1 eη1 ) + (E − eζ1 eζ1 )) 2 2 3 = 5417eξ1 eξ1 + 39405(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ) IZ (OK ) = mZ ( (4.6) (mZ = 3467(kg), a = 1.25(m), l = 5.135(m)): Kesselzylinder-Mittelbereich, mb a2 (− sin2 θ − 2 cos θ + 2){(E − eη1 eη1 ) + (E − eζ1 eζ1 )} 6(1 − cos θ) mb a2 + (cos2 θ + cos θ + 1){E − eξ1 eξ1 } 3 = 249eξ1 eξ1 + 1819(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ) 0 IB (OK )= IB (OK ) = 0 IB (OK ) (4.7) 2 + mb d (E − eξ1 eξ1 ) = 249eξ1 eξ1 + 5963(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ) (4.8) (θ = arcsin(1.25/2.5) = 0.524(rad), R = 2.5(m), d = 3.65(m), mb = 311(kg)): Kesselboden, mit STEINERschem Satz. Der Trägheitstensor des gesamten Kessels ist IK (OK ) = IZ (OK ) + 2IB (OK ) = 5915eξ1 eξ1 + 51330(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ). (4.9) 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 41 Untergestell: Das Untergestell ist eigentlich leiterförmig, wird aber der Einfachheit halber als Quader mit Hohlraum im mittleren Bereich angenommen. M 0 02 {a (E − eξ1 eξ1 ) + b02 (E − eη1 eη1 ) + c02 (E − eζ1 eζ1 )} 3 M 00 002 {a (E − eξ1 eξ1 ) + b002 (E − eη1 eη1 ) + c002 (E − eζ1 eζ1 )} − 3 = 15658eξ1 eξ1 + 193108eη1 eη1 + 208670eζ1 eζ1 . IU (OU ) = (4.10) (M 0 = 87995(kg), M 00 = 79484(kg), a0 = 7.2(m), b0 = 1.497(m), c0 = 0.13(m), a00 = 7.08(m), b00 = 1.375(m), c00 = 0.13(m)) Drehgestell: Man nimmt an, dass das Drehgestell quaderförmig mit effektiver Dicke (Höhe) sei, ähnlich wie das Untergestell: ID (OD ) = 833eξ4 eξ4 + 2219eη4 eη4 + 3052eζ4 eζ4 (4.11) (2a = 3.456(m), 2b = 2.12(m), 2c ≡ 0.0387(m)). Radsatz: Man kann einen Trägheitstensor für den Radsatz nicht direkt analytisch berechnen. Mit Hilfe des Computer-Programms ist der berechnete Trägheitstensor des Radsatzes: IR (OR ) = 665.5(eξ8 eξ8 + eζ8 eζ8 ) + 112.5eη8 eη8 (4.12) (mR = 373.4(kg):Masse des Rades, mW = 441.2(kg):Masse der Radsatzwelle). Gesamter Kesselwagen: Der Kesselwagen ist seitlich und ebenso in der Fahrtrichtung symmetrisch, damit liegt ein Massenmittelpunkt im Abschnitt der symmetrischen Ebene. Aber in vertikaler Richtung muss man den Mittelpunkt rechnerisch bestimmen. Ein Bezugspunkt (oder eine Bezugslinie) sei die Schienenoberkante. Auf diese Linie wird der Massenmittelpunkt (Gewichtsmittelpunkt) des gesamten Kesselwagens berechnet. 1. Leerkesselwagen: Die Höhe des Massenmittelpunkts von Fahrzeugteilen aus Schienenoberkante: • Drehgestell: hD = 880(mm), Dicke = 19.4(mm), • Untergestell: hU = 1060(mm), Dicke = 250(mm), • Kessel: hK = 2552(mm), Massen jeder Teile: • Drehgestell: mD = 4600 − 2 × 1188 = 2224(kg), • Untergestell: mU = 8511(kg), • Kessel(leer): mK = 4089(kg). 2mD hD + mU hU + mK hK = (2mD + mU + mK )HL ≡ M · H, 2mD mU mK HL = hD + hU + hK = 1.371(m). M M M Trägheitstensoren um den Massenmittelpunkt sind (4.13) 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 42 • Kessel: IK (O) = IK (OK ) + mK (hK − HL )2 (E − eζ1 eζ1 ) = 11619eξ1 eξ1 + 57034eη1 eη1 + 51330eζ1 eζ1 , (4.14) • Untergestell: IU (O) = IU (OU ) + mU (hU − HL )2 (E − eζ1 eζ1 ) = 16481eξ1 eξ1 + 193931eη1 eη1 + 208670eζ1 eζ1 , (4.15) • Drehgestell: ID (O) = mD (hD − HL )2 (E − eζ1 eζ1 ) + mD l12 (E − eξ1 eξ1 ) = 536eξ1 eξ1 + 37015eη1 eη1 + 36479eζ1 eζ1 ; 2l1 = 8.1(m), (4.16) damit wird der gesamte Massenträgheitstensor für die Entgleisung mit zwei Drehgestellen: ILW (O) = IK (O) + IU (O) + 2ID (O) = 29171eξ1 eξ1 + 324995eη1 eη1 + 332958eζ1 eζ1 . (4.17) 2. Beladener Kesselwagen: Bei Entgleisungsversuchen wird Wasser anstatt des Mineralöls eingefüllt. Die Dichte des Wassers ist ρ = 1000(kg/m3 ). Der Trägheitstensor um Massenmittelpunkt für Wasser ist • Wasser im Kesselzylinder: (a − t)2 (a − t)2 l2 (E − eη1 eη1 ) + (E − eζ1 eζ1 ) + (E − eξ1 eξ1 )} 4 4 3 w = 42532eξ1 eξ1 + 602136(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ); MZ = 54880(kg), t = 5(mm), (4.18) w Iw Z (OK ) = MZ { • Wasser in einem Kesselboden: 0 Iw B (OB ) = 444eξ1 eξ1 + 22388(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ), (4.19) • Gesamtwasser im Kessel: w w 0 2 w Iw K (OK ) = IZ (OK ) + 2{IB (OB ) + d MB (E − eξ1 eξ1 )} = 43420eξ1 eξ1 + 646911(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ); MBw = 1336(kg). (4.20) Der Massenmittelpunkt mit Wasser (beladener Kesselwagen) ist HG = 2.352(m). Der Trägheitstensor des beladenen Kesselwagens ist ein gesamter Trägheitstensor mit GL.(4.17) und GL.(4.20). • Wasser um gemeinsamen Massenmittelpunkt: 2 G w w w Iw K (O ) = IK (OK ) + (MZ + 2MB )(HL − HG ) (E − eζ1 eζ1 ) = 45717eξ1 eξ1 + 649028(eη1 eη1 + eζ1 eζ1 ), (4.21) 4.1 MKS und Trägheitsmomente für Güterwagen 43 • Leerwagen um gemeinsamen Massenmittelpunkt: ILW (OG ) = ILW (O) + (mK + mU + 2mD )(HL − HG )2 (E − eζ1 eζ1 ) = 45588eξ1 eξ1 + 341412eη1 eη1 + 332958eζ1 eζ1 , (4.22) • Beladener Kesselwagen um gemeinsamen Massenmittelpunkt: G G I(OG ) = Iw K (O ) + ILW (O ) = 91305eξ1 eξ1 + 990620eη1 eη1 + 979870eζ1 eζ1 . 4.1.4 (4.23) Winkelgeschwindigkeit von MKS Ein Vorgang der Bestimmung für die Winkelgeschwindigkeit in einem körperfesten oder raumfesten Koordinatensystem ist sehr kompliziert. Zunächst muss man das körperfeste Koordinatensystem mit raumfestem Koordinatensystem darstellen. Die detaillierte Drehungsschemata kann man im Buch von POPP [17], GOLDSTEIN [3] oder im Vorlesungsskript von BRUNK [1, 2] finden. Das körperfeste Koordinatensystem wird durch EULERsche oder KARDANsche Winkel mit raumfestem Koordinatensystem dargestellt. sin ϕ ≡ sϕ, cos ϕ ≡ cϕ, (* Abkürzung: sin α ≡ sα, cos α ≡ cα, sin θ ≡ sθ, cos θ ≡ cθ, sin β ≡ sβ, cos β ≡ cβ, sin ψ ≡ sψ, cos ψ ≡ cψ, ) sin γ ≡ sγ, cos γ ≡ cγ • Ein körperfestes Koordinatensystem durch EULERsche Winkel (Basisvektor) eξ = (cϕcψ − sϕcθsψ)e1 + (cϕsψ + sϕcθcψ)e2 + sϕsθe3 , eη = (−sϕcψ − cϕcθsψ)e1 + (−sϕsψ + cϕcθcψ)e2 + cϕsθe3 , (4.24) eζ = sθsψe1 − sθcψe2 + cθe3 . • Ein körperfestes Koordinatensystem durch KARDANsche Winkel (Basisvektor) eξ = (cγcβ − sβsαsγ)e1 + (cβsγ + sβsαcγ)e2 − sβcαe3 , eη = −cαsγe1 + cαcγe2 + sαe3 , (4.25) eζ = (sβcγ + cβsαsγ)e1 + (sβsγ − cβsαcγ)e2 + cβcαe3 . Die Drehung eines Starrkörpers ist gleichzeitig mit eine Drehung des körperfesten Koordinatensystems, daher kann man die Drehgeschwindigkeit der Basis eines körperfesten Koordinatensystems nach POISSONscher Relation berechnen: ėλ = ω × eλ , ω = hiq̇ i , (4.26) 1 ∂eλ hi = (eλ × ) 2 ∂q i (4.27) (q i ist eine verallgemeinerte Koordinate). Durch umfangreiche Berechnungen kann man die Basen des Drehgeschwindigkeitsvektors hi bestimmen: 4.2 Entgleisungsmodell 44 • Winkelgeschwindigkeit(EULERsche Winkel): ω = ωλ eλ = q̇ i hi = ψ̇hψ + θ̇hθ + φ̇hφ ω = (ψ̇sθsϕ + θ̇cϕ)eξ + (ψ̇sθcϕ − θ̇sϕ)eη + (φ̇cθ + ϕ̇)eζ , (im körperfesten Koordinatensystem), (4.28) • Winkelgeschwindigkeit(KARDANsche Winkel): ω = ωλ eλ = q̇ i hi = α̇hα + β̇hβ + γ̇hγ ω = (α̇cγ − β̇cαsγ)e1 + (α̇sγ + β̇cαcγ)e2 + (β̇sα + γ̇)e3 , (im raumfesten Koordinatensystem). (4.29) 4.2 Entgleisungsmodell 4.2.1 Entgleisungsmodell Kinematische Beschreibung der Entgleisung Bei den Entgleisungsversuchen wird das hintere Drehgestell entgleist und über die Schwellen gefahren. Die Beschreibung des Entgleisungsvorgangs selbst oder vorangehenden Zustandes wird in dieser Arbeit nicht behandelt, da es hier darum geht, eine bereits eingetretene Entgleisung zu erkennen und schnell Gegenmaßnahmen zu finden. So muss möglichst sofort erkannt werden, ob der Güterwagen wirklich entgleist ist oder irgendein Gegenstand, z.B. ein Schienenstoss, eine Weiche usw. beim Normalbetrieb überfahren wurden. Zunächst dafür braucht man mechanische Entgleisungsmerkmale durch die „Schwellenerregung“ zu beschreiben. Koordinatentransformation Zur Beschreibung der räumlichen Konstellation jedes Starrkörpers werden die körperfeste Koordinatensysteme ins Inertialsystem transformiert. Die Basisvektoren mit KARDANschen Winkeln im körperfesten Koordinatensystem sind im Inertialsystem: eξ1 (cγ1 cβ1 − sβ1 sα1 sγ1 ) (cβ1 sγ1 + sβ1 sα1 cγ1 ) sβ1 cα1 e1 eη1 = −cα1 sγ1 cα1 cγ1 sα1 e2 . (4.30) eζ1 (sβ1 cγ1 + cβ1 sα1 sγ1 ) (sβ1 sγ1 − cβ1 sα1 cγ1 ) cβ1 cα1 e3 Bei kleinen Winkeländerungen wird GL.(4.30) linearisiert4 , eξ1 1 γ1 −β1 e1 eη1 ≈ −γ1 1 α1 e2 . eζ1 β1 −α1 1 e3 (4.31) Die linearisierte Transformationsmatrix in GL.(4.31) ist antisymmetrisch, wie zu erwarten war. Es gibt zwei Beschreibungen zur Winkeländerung im körperfesten Koordinatensystem. 4 α1 beträgt bei der Entgleisung ∼ 40(mm)/8100(mm) 50(mm)/900(mm) ∼ 1/20(rad) ∼ 2.5(Grad). ∼ 1/200(rad) ∼ 0.25(Grad). α4 beträgt ∼ 4.2 Entgleisungsmodell 45 Absolute Winkel: Aus einem Bezugspunkt im Inertialsystem gemessene Winkel. In diesem Fall wird die Massenmatrix sehr einfach (eine diagonale Matrix), dagegen wird die Steifigkeitsmatrix sehr kompliziert. (Abb. (4.2)-(a)) Relative Winkel: Aus einem Bezugspunkt im anderen körperfesten Koordinatensystem gemessene Winkel, bei MKS-Theorie eine bevorzugte Darstellung. Die Steifigkeitsmatrix wird eine diagonale Matrix. (Abb. (4.2)-(b)) y y K2 K2 a2 a2 K1 K1 a1 a1 x (a) Absolute Winkel x (b) Relative Winkel Abbildung 4.2: Zwei Winkeländerungsbeschreibungen Die beide Drehgestelle verbinden sich an dem Untergestell durch eine „Führung“ die eine Rolle eines Gelenkes beim MKS spielt. So kann man das Drehgestell-Koordinatensystem durch das Untergestell-System im Inertialsystem darstellen. eξ3 1 γ3 −β3 eξ1 eη3 = −γ3 1 α3 eη1 eζ3 β3 −α3 1 eζ1 e1 1 γ1 −β1 1 γ3 −β3 1 α1 e2 1 α3 −γ1 = −γ3 e3 β1 −α1 1 β3 −α3 1 e1 1 γ1 + γ3 −(β1 + β3 ) 1 α1 + α3 e2 , ≈ −(γ1 + γ3 ) e3 β1 + β3 −(α1 + α3 ) 1 e1 1 γ1 + γ4 −(β1 + β4 ) eξ4 eη4 ≈ −(γ1 + γ4 ) 1 α1 + α4 e2 e3 β1 + β4 −(α1 + α4 ) 1 eζ4 (4.32) (4.33) Beschreibung der Massenmittelpunkte Bei Entgleisungsversuchen wird das hintere Drehgestell entgleist und der Gesamtwagen wird heftig um die vordere Drehgestell-Führung geschüttelt. Der gemeinsame Massenmittelpunkt sei ein Bezugspunkt und mit einem Vektor R im Inertialsystem bezeichnet5 . Die Vektoren für Massenmittelpunkte sind: 5 Die mit Null bezeichneten Indizes bedeuten Anfangswerte: vi0 , ui0 , wi0 , i = 1, ..., 8 im Inertialsystem. 4.2 Entgleisungsmodell 46 z z1 x1 r4 r3 R x Abbildung 4.3: Koordination und Ortsvektor für Kesselwagen • der gesamte Kesselwagen: R = (u10 + u(t))e1 + (v10 + v(t))e2 + (w10 + w(t))e3 , u10 ≡ 0, • das vordere Drehgestell: • das hintere Drehgestell: v10 ≡ 0, (4.34) w10 ≡ H, r 3 = R + l1 eξ1 − (b + δ)eζ1 , (4.35) r 4 = R − l1 eξ1 − (b + δ)eζ1 , (4.36) • Radsätze: r i = (ui0 + ui (t))e1 + (vi0 + vi (t))e2 + (wi0 + wi (t))e3 , i = 5, 6, 7, 8. (4.37) Schwellenmodell und Erregungsfunktion Das entgleiste hintere Drehgestell wird über die Schwellen gefahren. Bei niedriger Geschwindigkeit wird der Kesselwagen durch Radsätze ohne Schwellenübersprünge angeregt. Diese Erregung ist eine typische Wegerregung in der Schwingungstechnik. Die Abbildung (4.4-(a)) zeigt eine reale Erregungssituation, ist aber mathematisch nicht einfach. Zunächst kann man die Erregung mit einer absoluter Sinusfunktion, z.B. h(t) = h0 |sin(ωt)|, nachbilden. Die Funktion stimmt fast mit der Anregung überein, ergibt aber ein kompliziertes Muster harmonischer Funktionen, was den Lösungsansatz sehr erschwert. Ohne Beeinträchtigung des Ergebnisses kann eine einfache Sinusfunktion (die erste Harmonische) als Anregungsfunktion trotz kleiner Abweichung verwendet werden. Die Erregungsfunktionen für die Räder lauten: h1 (t) = A0 sin(Ωt + φ) + rf , für das vordere linke Rad, (4.38) h2 (t) = A0 sin(Ωt + φ) + rf , für das vordere rechte Rad, (4.39) h3 (t) = A0 sin(Ω(t + (3LS − 1.8)/V0 ) + φ) + rf , = A0 sin(Ω(t + dl /V0 ) + φ) + rf , h4 (t) = A0 sin(Ω(t + d) + φ) + rf , h0 = 2A0 , für das hintere linke Rad, für das hintere rechte Rad, Ω = 2πf = 2πV0 /LS : Anregungsfrequenz, d = dl /V0 . (4.40) (4.41) 4.2 Entgleisungsmodell 47 1 Wegerregung 0.8 Radbewegung Erregungskurve 0.6 0.4 0.2 simulierte Sinusfunktion 0 Schwelle (a) Schwellenerregung 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 (b) math. Funktionen: Sinusfunktion Abbildung 4.4: Wegerregung durch Schwellen und simulierte Sinuskurve 4.2.2 Reduktion der Parameter Beim Normalbetrieb sind alle Freiheitsgrade der Kesselwagen (ca. 48 Freiheitsgrade) zu berücksichtigen. Bei der Entgleisung dominieren die vertikalen Bewegungen gegenüber längsgerichteten und seitlichen Schwingungen überwiegend und daher müssen nur die vertikalen Bewegungen berechnet werden. Auch die geringfügigen Verschiebungen und elastischen Verformungen zwischen dem Untergestell und den beiden Drehgestellen sind hierbei vernachlässigbar. • Seitliche Richtung: vi ≡ 0, i = 1, ..., 8, • Fahrtrichtung: ui0 ≡ 0; ui ≡ V0 t, i = 1, ..., 8, • Rollwinkel: αi ≡ 0, i = 1, ..., 4, • Gierwinkel: γi ≡ 0, i = 1, ..., 4. Die Geschwindigkeit in Fahrtrichtung wird von der Lokomotive konstant gehalten und die vertikale Position der Radsatzkoordinaten wird durch die Schwellenerregung beschreiben. Damit verbleiben nur 4 wesentliche Koordinaten. Selbstverständlich müssen im Entgleisungsmoment, wenn die Räder über die Gleise springen, alle Koordinaten berücksichtigt werden, aber in dieser Arbeit wird die Schwellenerregung nach bereits eingetretener Entgleisung behandelt. Die Position der Messstellen (im Kapitel 3) lässt sich einfach durch 4 Koordinaten darstellen. r S1 = r 4 + leξ4 − aeη4 = R − l1 eξ1 − (b + δ)eζ1 + leξ4 − aeη4 = (u10 + u(t) − l1 − (b + δ)β1 + l + a(γ1 + γ4 ))e1 + (v10 + v(t) − l1 γ1 + (b + δ)α1 + l(γ1 + γ4 ) − a)e2 + (w10 + w(t) − (b + δ) + l1 β1 − l(β1 + β4 ) − a(α1 + α4 ))e3 , (4.42) r S2 = r4 + leξ4 + aeη4 , (4.43) r S3 = r4 − leξ4 − aeη4 , (4.44) r S4 = r4 − leξ4 + aeη4 . (4.45) 4.2 Entgleisungsmodell 4.2.3 48 LAGRANGEsche Funktion und Bewegungsgleichungen für Entgleisung Man kann die Bewegungsgleichungen für Entgleisungen aus den verallgemeinerten Koordinaten aus der LAGRANGEschen Funktion herleiten. Die LAGRANGEsche Funktion ist definiert als Differenz zwischen kinetischer und potentieller Energie L = (ET + ER ) − (VE + VG ). Kinetische Energie Die kinetische Energie bei der Entgleisung ist die Translationsenergie des gesamten Kesselwagens plus Rotationsenergie aller Teile: 1 1 E = ET + ER = gij q̇ i q̇ j = (mα v 2α + ω α · Θ α · ω α ), α = 1, ..., f. 2 2 (4.46) • Translationsenergie: 1 1 ET = M Ṙ2 = M (V0 2 + ẇ12 ), Ṙ = V0 e1 + v̇1 (t)e2 + ẇ1 (t)e3 , 2 2 u̇1 (t) = V0 , v̇1 (t) ≡ 0, γ̇1 ≡ 0, α̇1 ≡ 0, • Rotationsenergie: 1 1 1 0 ER = ω1 · Θ C 2 · ω 1 + ω 3 · Θ 32 · ω 3 + ω 4 · Θ 42 · ω 4 2 2 2 1 1 C 2 1 2 2 ≈ Θ2 β̇1 + Θ32 β̇3 + Θ42 β̇4 2 2 2 ω 1 ≈ (α̇1 − β1 γ̇1 )eξ1 + (β̇1 + α1 γ̇1 )eη1 + (α̇1 β1 + γ̇1 )eζ1 ≡ β̇1 (t)eη1 , ω 3 ≈ (α̇3 − β3 γ̇3 )eξ3 + (β̇3 + α3 γ̇3 )eη3 + (α̇3 β3 + γ̇3 )eζ3 ≡ β̇3 (t)eη3 , ω 4 ≈ (α̇4 − β4 γ̇4 )eξ4 + (β̇4 + α4 γ̇4 )eη4 + (α̇4 β4 + γ̇4 )eζ4 ≡ β̇4 (t)eη4 , (αi ≡ 0, γi ≡ 0, i = 1, ..., 4; (4.47) (4.48) (4.49) (4.50) (4.51) nach Annahme und Vereinfachung ), • Radsätze: Die Drehgeschwindigkeit der Räder ausgedrückt durch EULERsche Winkel ist ω i = (ψ̇i θi sin ϕi + θ̇i cos ϕ)eξi + (ψ̇i θi cos ϕi − θ̇i sin ϕi )eηi + (ψ̇i + ϕ̇i )eζi , ≈ ϕ̇i (t)eζi , i = 5, ..., 8, (4.52) so wird die Rotationsenergie des gesamten Kesselwagens 8 X1 1 1 1 2 2 2 ER = ΘC Θi2 ϕ̇2i . 2 β̇1 + Θ32 β̇3 + Θ42 β̇4 + 2 2 2 2 (4.53) i=5 Potentielle Energie: Die potentielle Energie des Kesselwagens besteht aus der elastischen Energie zwischen Radsätzen und dem Drehgestell in den Blattfedern und der Gravitationsenergie durch die Erdanziehungskraft6 . 6 Die Erregung durch Schwellen ist eine äußere Zwangskraft, so wird die Erregung bei LAGRANGEscher Funktion eine generalisierte Kraft. Aber die Erregung hat keine generalisierte Koordinaten und Geschwindigkeiten und die Erregung wirkt durch Radsätze nur auf Blattfedern auf. In diesem Fall kann man die Erregung in potentieller Energie berechnen. Das Ergebnis ist im Vergleich mit generalisierter Kraft identisch. Für 4 Freiheitsgrade wird eine Bewegungsgleichung durch generalisierten Kräfte sehr kompliziert. 4.2 Entgleisungsmodell 49 • Elastische Energie aus GL.(4.38) und GL.(4.42): 8 VE = 1 X c (∆si )2 , 2 (4.54) i=1 ∆s1 = w1 (t) + l1 β1 (t) − l(β1 (t) + β4 (t)) − A0 sin(Ωt + φ); (4.55) ∆s2 = w1 (t) + l1 β1 (t) − l(β1 (t) + β4 (t)) − A0 sin(Ωt + φ); (4.56) ∆s3 = w1 (t) + l1 β1 (t) + l(β1 (t) + β4 (t)) − A0 sin(Ω(t + d) + φ); (4.57) ∆s4 = w1 (t) + l1 β1 (t) + l(β1 (t) + β4 (t)) − A0 sin(Ω(t + d) + φ); (4.58) ∆s5 = w1 (t) − l1 β1 (t) − l(β1 (t) + β3 (t)); (4.59) ∆s6 = w1 (t) − l1 β1 (t) − l(β1 (t) + β3 (t)); (4.60) ∆s7 = w1 (t) − l1 β1 (t) + l(β1 (t) + β3 (t)); (4.61) ∆s8 = w1 (t) − l1 β1 + l(β1 (t) + β3 (t)); (4.62) das vordere rechte Rad im hinteren Drehgestell, das vordere linke Rad im hinteren Drehgestell, das hintere rechte Rad im hinteren Drehgestell, das hintere linke Rad im hinteren Drehgestell, das vordere rechte Rad im vorderen Drehgestell, das vordere linke Rad im vorderen Drehgestell, das vordere rechte Rad im vorderen Drehgestell, das vordere linke Rad im vorderen Drehgestell, so wird die elastische Energie VE = c(w1 + l1 β1 − l(β1 + β4 ) − A0 sin(Ωt + φ))2 + c(w1 + l1 β1 + l(β1 + β4 ) − A0 sin(Ω(t + d) + φ))2 + c(w1 − l1 β1 − l(β1 + β3 ))2 + c(w1 − l1 β1 + l(β1 + β3 ))2 . (4.63) • Potentielle Energie: VG = M1 gw1 + M3 g(w1 − l1 β1 ) + M4 g(w1 + l1 β1 ) + M7 gA0 sin(Ωt + φ) + M8 gA0 sin(Ω(t + d) + φ) = M gw1 + M7 gA0 sin(Ωt + φ) + M8 gA0 sin(Ω(t + d) + φ), (M3 = M4 , M = M1 + M3 + M4 ). LAGRANGEsche Funktion: Die LAGRANGEsche Funktion definiert wie im Kapitel 2 als L(q, q̇, t) = E(q, q̇, t) − V (q, q̇, t), (4.64) 4.2 Entgleisungsmodell 50 wird bei der Entgleisung zu L = (ET + ER ) − (VE + VG ) = 1/2 · M (V02 + ẇ12 ) X8 2 2 2 + 1/2 · ΘC 2 β̇1 + 1/2 · Θ32 β̇3 + 1/2 · Θ42 β̇4 + i=5 − c(w1 + l1 β1 − l(β1 + β4 ) − A0 sin(Ωt + φ))2 1/2 · Θi2 ϕ̇2i − c(w1 + l1 β1 + l(β1 + β4 ) − A0 sin(Ω(t + d) + φ))2 (4.65) − c(w1 − l1 β1 − l(β1 + β3 ))2 − c(w1 − l1 β1 + l(β1 + β3 ))2 − {M gw1 + M7 gh0 sin(Ωt + φ) + M8 gh0 sin(Ω(t − d) + φ)}. Bewegungsgleichungen für Entgleisung: Aus der Funktion (4.65) kann man eine Bewegungsgleichung für eine bestimmte verallgemeinerte Koordinate herleiten. Die Bewegungsgleichung aus der LAGRANGEschen Funktion ist nach GL.(2.7) 7 d ∂L ∂L − i = 0. i dt ∂ q̇ ∂q w1 : ∂L = −8cw1 − M g + 2cA0 sin(Ωt + φ) + 2cA0 sin(Ω(t + d) + φ), ∂w1 ∂L d ∂L = M ẇ1 , = M ẅ1 , ∂ ẇ1 dt ∂ ẇ1 d ∂L ∂L − = M ẅ1 (t) + 8cw1 (t) dt ∂ ẇ1 ∂w1 + M g − 2cA0 sin(Ωt + φ) − 2cA0 sin(Ω(t + d) + φ) = 0, (4.66) (4.67) β1 : 2 2 2 ΘC 2 β̈1 (t) + 8c(l1 + l )β1 (t) + 4cl (β3 (t) + β4 (t)) − 2cA0 (l1 − l) sin(Ωt + φ) − 2cA0 (l1 + l) sin(Ω(t + d) + φ) = 0, β3 : Θ32 β̈3 (t) + 4cl2 (β1 (t) + β3 (t)) = 0, (4.68) (4.69) β4 : Θ42 β̈4 (t) + 4cl2 (β1 (t) + β4 (t)) + 2clA0 (sin(Ωt + φ) − sin(Ω(t + d) + φ)) = 0. 7 Die Bewegungsgleichung mit generalisierter Kraft ist ∂L d ∂L − i = Qi . dt ∂ q̇ i ∂q Aber die Erregung wird in potentieller Energie berechnet, so nimmt man diese Bewegungsgleichung an. (4.70) 4.3 Modellparameter des Versuchsgüterwagen 51 4.3 Modellparameter des Versuchsgüterwagen Im vorigen Abschnitt wurde ein Bewegungsgleichungssystem 2. Ordnung aus LAGRANGEscher Funktion hergeleitet. Dieses Gleichungssystem ist ein gekoppeltes inhomogenes differentielles Gleichungssystem 2. Ordnung. Hier wird die Rolle der Trockenreibung bei Blattfedern als ein Parameter untersucht. 4.3.1 Differentiale Gleichungen für Entgleisung ohne Trockenreibung Matrizenschreibweise der Bewegungsgleichung Als eine effektive Methode kann man eine Matrizenschreibweise einführen. Die DGLn GL.(4.66)∼ GL.(4.70) werden mit Matrizen folgendermaßen einfach dargestellt: M · q̈ + K · q = U, q = [w1 , β1 , β3 , β4 ]T , (4.71) hierbei ist der Vektor q ein affiner Vektor im 3-dimensionalen Konfigurationsraum. Die Matrizen M, K und U sind 1 0 0 0 0 ΘC 0 0 2 /M , M=M (4.72) 0 0 Θ32 /M 0 0 0 0 Θ42 /M 1 0 0 0 0 (l12 + l2 ) l2 /2 l2 /2 , K = 8c (4.73) 0 l2 /2 l2 /2 0 0 l2 /2 0 l2 /2 4cA0 sin(Ωt + φ) + 4cA0 sin(Ω(t + d) + φ) + M g 4cA0 (l1 − l) sin(Ωt + φ) + 4cA0 (l1 + l) sin(Ω(t + d) + φ) . (4.74) U= 0 −4cA0 l sin(Ωt + φ) + 4cA0 l sin(Ω(t + d) + φ) Inhomogene Lösung des DGL-Systems Bei andauernder äußerer Erregung werden die homogenen Lösungen vernachlässigbar, da deren Amplituden wegen der Reibung abklingen. Ein Umeichungsterm M g in der Matrix (4.74) ist ebenfalls vernachlässigbar, da die Größe mit Justierung des Messgerätes als Null eingestellt werden kann. Multipliziert man mit der inversen Matrix M−1 , so ist die Matrizengleichung (4.71) q̈ + M−1 · K · q = M−1 · U, (4.75) mit 1 0 0 0 0 2a1 q a1 a1 M−1 · K = ω02 0 a2 a2 0 , 0 a2 0 a2 k1 sin(Ωt) + k2 cos(Ωt) k3 sin(Ωt) + k4 cos(Ωt) . M−1 · U = ω02 0 k7 sin(Ωt) + k8 cos(Ωt) (4.76) (4.77) 4.3 Modellparameter des Versuchsgüterwagen 52 Die Abkürzungen sind a1 = M l12 , 2ΘC 2 a2 = M l2 , 2Θ32 p= l12 , l2 k1 = (A0 /2)(1 + cos(Ωd)), q = p + 1, ω02 = 8c , M k2 = −(A0 /2) sin(Ωd), k3 = A0 (a1 /l2 )((l1 − l) + (l1 + l) cos(Ωd)), k4 = −A0 (a1 /l2 )(l1 + l) sin(Ωd), k7 = A0 (a2 /l)(−1 + cos(Ωd)), k8 = −A0 (a2 /l) sin(Ωd), damit wird als Phasenverschiebung φ ≡ 0 eingesetzt. Für die inhomogenen Lösungen kann man folgende Ansätze wählen. w1 inh (t) ≡ A sin(Ωt) + B cos(Ωt), (4.78) β1 inh (t) ≡ C sin(Ωt) + D cos(Ωt), (4.79) β3 inh (t) ≡ E sin(Ωt) + F cos(Ωt), (4.80) β4 inh (t) ≡ G sin(Ωt) + H cos(Ωt). (4.81) Setzt man diese Ansätze in GL.(4.75) ein, so wird eine Matrizenbeziehung zu k1 k2 k3 2 k4 MS sin(Ωt) + MC cos(Ωt) = ω02 sin(Ωt) + ω 0 0 0 cos(Ωt). k7 k8 Diese GL.(4.82) gilt für zeitlichen Verlauf, daraus folgen 2 0 0 1− Ω ω02 2 0 a2 2a1 q − Ω ω02 MKoef f ≡ 2 0 a2 a2 − Ω ω02 0 a2 0 0 , 0 2 a2 − Ω 2 ω a2 Bestimmt werden die Koeffizienten: k1 , m1 E= a2 (m3 k3 − a2 k7 ) , (−m2 m3 + 2a22 )m3 B= k2 , m1 F = a2 (m3 k4 − a2 k8 ) , (−m2 m3 + 2a22 )m3 −m3 k3 + a2 k7 , (−m2 m3 + 2a22 )m3 a2 m3 k3 + (a22 − m2 m3 )k7 G= (−m2 m3 + 2a22 )m3 C= und −m3 k4 + a2 k8 , (−m2 m3 + 2a22 )m3 a2 m3 k4 + (a22 − m2 m3 )k8 H= (−m2 m3 + 2a22 )m3 D= (4.83) 0 k2 B k1 A D k4 C k3 MS = MKoef f E ≡ 0 , MC = MKoef f F ≡ 0 . k8 H k7 G A= (4.82) (4.84) 4.3 Modellparameter des Versuchsgüterwagen 53 mit Abkürzungen der diagonalen Komponenten m1 = 1 − 4.3.2 Ω2 , ω02 m2 = 2a1 q − Ω2 , ω02 m3 = a2 − Ω2 . ω02 (4.85) Differentiale Gleichungen für Entgleisung mit Trockenreibung Im Abschnitt 4.5 wird eine komplexe Federrate der geschichteten Blattfeder eingesetzt werden und damit das Verhalten der Blattfeder gut geschrieben. Das dynamische Verhalten der Blattfeder ist sehr kompliziert und weicht von bekannten Beschreibungen ab. In diesem Abschnitt erweitert man die einfache Federrate im vorherigen Abschnitt auf eine komplexe Federrate. Mit der komplexen Federrate kann man die Koeffizienten A ∼ H korrigieren, c → c(1 + iη). Die diagonale Komponente m1 wird m̃1 = 1 − Ω2 /ω̃02 = 1 − M Ω2 1 M Ω2 η M Ω2 = {1 − } + ( )i, 8c(1 + iη) 8c 1 + η 2 8c 1 + η Ω2 1 ˆ ) + idˆ ≡ d1 + id, ω02 1 + η 2 Die anderen diagonalen Komponenten sind m̃1 ≡ (1 − m̃2 = (2a2 q − m̃3 = (a3 − Ω2 ) + idˆ ω02 Ω2 ) + idˆ ω02 Ω2 η dˆ = 2 . ω0 1 + η 2 (4.86) (4.87) ˆ ≡ d2 + id, (4.88) ˆ ≡ d3 + id, (4.89) Der „komplexe“ Koeffizient A ist A= ˆ k1 k1 (d1 − id) k1 d1 −k1 dˆ = = +i ≡ AR + iAI . m̃1 d21 + dˆ2 d21 + dˆ2 d21 + dˆ2 (4.90) Der Koeffizient C ist CZI CN R − CZR CN I CZR CN R + CZI CN I CZR + iCZI +i = C= 2 2 2 + C2 CN R + iCN I CN R + CN I CN R NI ≡ CR + iCI , (4.91) ˆ im wobei im Nenner CN R = <{CN } = −d2 d3 + dˆ2 + 2a22 und CN I = ={CN } = −(d2 + d3 )d, ˆ Die anderen komplexen Zähler CZR = <{CZ } = −d3 k3 + a2 k7 und CZI = ={CZ } = −k3 d. Koeffizienten sind im Anhang B detailliert aufgeführt. 4.3.3 B = BR + iBI , D = DR + iDI , E = ER + iEI , F = FR + iFI , G = GR + iGI , H = HR + iHI . (4.92) Berechnungsformeln für Messgrößen Mit diesen Koeffizienten kann man die inhomogenen Lösungen für den Entgleisungsfall bestimmen. Allerdings sind diese Ergebnisse eine Lösung mit verallgemeinerten Koordinaten. Für Messgrößen müssen Umrechnungsfaktoren zu dieser Lösung multipliziert werden. 4.3 Modellparameter des Versuchsgüterwagen 54 Wegänderung Bei Entgleisungsversuchen werden Wegänderungen an den 13 Stellen gemessen, davon kann man mit dem Entgleisungsmodell in dieser Arbeit 8 vertikale Richtungen berechnen. Messstelle S1 , S2 : Zwischen dem vorderen Radsatz und dem Drehgestellrahmen wird eine Wegänderung gemessen. ∆S1 und ∆S2 bezeichnen die Wegänderung des vorderen rechten und linken Rades im entgleisten hinteren Laufwerk. ∆S1 = w1 (t) + l1 β1 (t) − l(β1 (t) + β4 (t)) − A0 sin(Ωt) (4.93) ∆S1 = (A sin Ωt + B sin Ωt) + (l1 − l)(C sin Ωt + D cos Ωt) + l(G sin Ωt + H sin Ωt) − A0 sin Ωt q (4.94) = SS21 + CS21 sin(Ωt + φS1 ), SS1 = A + (l1 − l)C + lG − A0 , CS1 = B + (l1 − l)D + lH, tan φS1 = SS1 /CS1 . Messstelle S3 , S4 : ∆S3 = w1 (t) + l1 β1 (t) + l(β1 (t) + β4 (t)) − A0 sin(Ω(t + d)) q = SS23 + CS23 sin(Ωt + φS3 ), (4.95) SS3 = A + (l1 + l)C + lG − A0 cos(Ωd), CS3 = B + (l1 + l)D + lH − A0 sin(Ωd), tan φS3 = SS3 /CS3 Messstelle S8 , S9 : p ∆S8 = (l + 0.828)β4 (t) = (l + 0.828) G2 + H 2 sin(Ωt + φS8 ), (4.96) tan φS8 = H/G Messstelle S10 , S11 : ∆S10 = −∆S8 . (4.97) Beschleunigung Beim Entgleisungsversuch hat die Lokomotive den entgleisten Kesselwagen mit konstanter Geschwindigkeit gezogen, so dass die Beschleunigung des Wagens auf die Schwellenerregung zurückzuführen sind. Zur Messung der Beschleunigung des entgleisten Radsatzes wurden ein Beschleunigungsaufnehmer am Radsatz (Kennzeichen a1 ) und 11 Stellen am Kesselwagen eingebaut. Die Beschleunigung besteht aus zwei Komponenten: einer tangentialen Komponente um den Massenmittelpunkt durch die Winkeländerung β1 (t), sowie einer vertikalen Komponente von der Richtung w1 (t). 1. Winkelbeschleunigung in tangentialer Richtung aβ1 = ld β̈1 = −ld Ω2 (C sin(Ωt) + D cos(Ωt)), (4.98) aw1 (t) = ẅ1 (t) = −Ω2 (A sin(Ωt) + B cos(Ωt)), (4.99) 2. In vertikaler Richtung 4.4 Geschichtete Blattfeder 55 Winkelbeschleunigung Erregung Abbildung 4.5: Winkelbeschleunigung um einen Massenmittelpunkt 3. Gesamte Beschleunigung: In Richtung der Aufnehmer kann die Winkelbeschleunigung in zwei Komponenten (horizontal und vertikal) zerlegt werden. Ein Winkel von horizontaler Fahrtrichtung im Gegenuhrzeigersinn sei ϑ. • horizontal ah (t) = aβ1 sin ϑ = −ld Ω2 (C sin(Ωt) + D cos(Ωt)) sin ϑ, (4.100) • vertikal av (t) = aβ1 cos ϑ + aw1 (t) = −ld Ω2 (C sin(Ωt) + D cos(Ωt)) cos ϑ − Ω2 (A sin(Ωt) + B cos(Ωt)) = (−ld Ω2 C cos ϑ − Ω2 A) sin(Ωt) + (−ld Ω2 D cos ϑ − Ω2 B) cos(Ωt). (4.101) 4.4 Geschichtete Blattfeder 4.4.1 Balkenbiegung Hier wird das „Biegelinie-Verfahren“ aus der elementaren Balkentheorie verwendet. Bei der elementaren Balkentheorie nimmt man den Balken als schubstarr und linearisiert an. Ausgehend von den linearisierten differentialen Gleichungen der elastischen Linie für geraden Balken, wobei konstante Biegesteifigkeit vorausgesetzt wird (GUMMERT [5]). Man erhält My (x) ; EIy∗ = kEIy , k = 5.62 (4.102) w00 (x) = − EIy∗ Die ausgeübte Kraft greift in der Mitte des Balkens, d.h. man kann zwei geteilte Koordinatensysteme einführen. w(x) und w(x)0 seien an der Stelle x1 = L(x2 = 0) stetig, da es in der Mitte keinen Sprung gibt. Zwei Biegemomente werden aus Moment-Bilanzgleichungen an beliebigen Stellen hergeleitet. P Ph − x1 + M1 + w1 (x1 ) = 0 2 2 P Ph d 2 w1 M1 = x1 − w1 = −EIy∗ : 2 2 dx21 x1 − System (linke Hälfte), (4.103) 4.4 Geschichtete Blattfeder 56 P P/2 P/2 Ph/2 Ph/2 (a) (b) P/2 P x2 x1 Ph/2 w1 w, z M1 L (c) Abbildung 4.6: Ein Schema für Durchbiegungsberechnung mit waagerechter Kraft Ph P w2 (x2 ) = 0 − (L + x2 ) + P x2 + M2 + 2 2 P Ph d 2 w2 M2 = − (x2 − L) − w2 = −EIy∗ : x2 − System (rechte Hälfte). (4.104) 2 2 dx22 Aufgelöst werden beide DGLn (4.103), (4.104) mit inhomogenen Lösungen: w1 (x1 ) = A sinh(λx1 ) − P x1 , Ph (4.105) P w2 (x2 ) = B sinh(λx2 ) + C cosh(λx2 ) + (x2 − L), Ph λ= s Ph . 2EIy∗ (4.106) Man kann mit Randbedingungen die Koeffizienten bestimmen. • Geometrische Randbedingungen: w1 (0) = 0, w1 (L) = w2 (0), w2 (L) = 0, w10 (L) = w20 (0), • Physikalische Randbedingungen: w100 (0) = 0, w200 (L) = 0. Daraus erhält man die Koeffizienten als Ergebnisse: A= P 1 , Ph λ cosh(λL) B=− P 1 , Ph λ C= P tanh(λL) . Ph λ (4.107) Man bestimme die Durchsenkung an der Stelle x1 = L bei 100kN mit physikalischen Konstanten der Blattfeder, 4.4 Geschichtete Blattfeder b h L EIy k α = = = = = = 57 120 16 600 210000 (bh2 /12) 5.62, π/6 , w1 (L) = (mm) (mm) (mm) (N · mm2 ), : Breite des Blattes, : Dicke, : Länge, P L tanh(λL) ( − 1) = 68.58(mm). Ph λL (4.108) Diese Durchsenkung stimmt mit den experimentellen Daten für die statischen Kraft-Weg-Kennlinie (Mittellinie zwischen Be- und Entlastung) des äquivalenten Modells recht gut überein. Interessiert man sich für die Progressivität der Blattfeder, so kann man dieses Ergebnis mit dem bei fehlender horizontaler Kraft (Zugkraft) auftretenden vergleichen: w1 (x1 ) = − w2 (x2 ) = w1 (L) = P L3 x1 1 x1 ( − 1), 4EIy∗ L 3 L (4.109) P L3 1 x2 x2 ( ( − 1)2 − + 1), 4EIy∗ 3 L L (4.110) P L3 = 74.47(mm). 6EIy∗ (4.111) Ohne Zugkraft wäre die Durchsenkung also ca. 8% größer, d.h., dieselbe Durchsenkung bei Vorhandensein einer Zugkraft erfordert eine größere Kraft. Dies zeigt, dass die progressive Eigenschaft der Blattfeder von der Zugkraft durch die Aufhängung an Schaken stammt. 4.4.2 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder Bisherige progressive Formel Solange das Verhältnis f /L < 0.2 ist, kann man die elementare Balkentheorie für Blattfedern ohne Reibung verwenden. (in Abb.4.7, f : Durchsenkung am Ende des Balkens) Bei Experimenten hat man maximal 135 kN ausgeübt, d.h. f ≈ 70(mm), L = 600(mm), P = 67.5(kN ), f /L = 0.117. Daher kann die elementare Balkentheorie ohne große Abweichungen benutzt werden. Die Federblätter werden aus warmgewalztem Flachstahl DIN 4620 oder geripptem Flachstahl DIN 1570 hergestellt und (elliptisch) gekrümmt ( 1. Experiment: gekrümmt, 2. Experiment: flach). Nach GROSS und KRANZ [10] wird die Progressivität der Blattfeder nach folgender Formel bestimmt (in Abb.4.8): 1 + 1.3 · tan α0 · s/L cs = ·c. (4.112) 1 + 1.3 · tan α0 · p0 /L Für das Experiment, α0 = π/6, L = 600(mm), s = 68.58(mm), ergibt sich damit: p0 = 48 (mm) p0 = 0 (gekrümmt): (flach): cs /c = 0.9434 + 0.00118s cs /c = 1 + 0.001251s = 1.0243, = 1.0858. Aus experimentellen Daten wird eine Mittellinie so erhalten: Pm = 5.4826 + 1.1319s + 0.002874s2 , (F EDER2L), • bis 1. Ordnung: Pm = 83.108(kN ) bei s = 68.58(mm) (4.113) 4.4 Geschichtete Blattfeder 58 Abbildung 4.7: Experimentelle Untersuchung der Kragbalken (WAHL [22]: S. 183) • bis 2. Ordnung: Pm = 96.625(kN ) bei s = 68.58(mm) also ist die Progressivität ca. 16 %. Jedenfalls stimmt die Formel (4.112) bei großer Durchbiegung mit der theoretischen Herleitung und auch den experimentellen Daten nicht so gut überein, wie die Autoren gesagt haben. Theoretische hergeleitete progressive Formel Die theoretische hergeleitete progressive Formel ist sehr empfindlich gegen Parameteränderungen, da die Blattlänge in der Formel multipliziert wird. Abbildung 4.8: Kraftangriff in die vertikale Richtung auf der Blattfeder und entstehend waagerechte Komponente durch Schaken (KRANZ [10]: S. 16) 4.4 Geschichtete Blattfeder 59 P L tanh(λL) ( − 1), w1 (L) = Ph λL Ph = P/tan α, λ= s Ph , 2EIy∗ EIy∗ = kEIy = kE(bh3 /12). α0 = π/2 − α, Die Progressivität der ursprünglich als linear anzunehmenden Blattfeder wird durch die Schakenaufhängung, und zwar durch den Winkel α0 zwischen der vertikalen und den Schaken bewirkt. Diese Winkel beeinflusst die Progressivität sehr stark. Untere Simulationsergebnisse zeigen Mittelkennlinie für α von π/2.4 (unterste Kurve) bis π/4.2 (oberste Kurve), wobei der Nenner in Schritten von 0.2 von 2.4 bis 4.2 erhöht wurde (rote Kurvenschar in Abb.4.9). Statische Kraft−Weg−Kennlinie der Blattfeder, h = 15 (mm) Statische Kraft−Weg−Kennlinie der Blattfeder, h = 16 (mm) 140 140 120 120 Mittellinie Mittellinie 100 80 Kraft P / kN Kraft P / kN 100 Belastung 60 40 Belastung 60 40 Entlastung simulierte Mittellinie Entlastung 20 0 80 simulierte Mittellinie 20 0 10 20 30 40 50 Durchsenkung A / mm (a) h = 15(mm) 60 70 80 0 0 10 20 30 40 50 Durchsenkung A / mm 60 70 80 (b) h = 16(mm) Abbildung 4.9: Progressivitätsberechnung ohne Reibung; Einfluss der Parameter durch Blattdicke und Aufhängungswinkel Nicht nur der Winkel α, sondern auch Federblattdicke h und äquivalenter Faktor k können eine große Änderung der Kennlinien bewirken. Untere Diagramme zeigen eine Verschiebung der Kennlinienschar (α = π/2.4 → π/4.2) nach dem Parameter h. Ein geringer Unterschied der Federblattdicke ∆h = 1(mm) kann eine große Änderung der Kennlinie bewirken. Diese Simulationsversuche zeigen: Wenn man genau die Kraft-Weg-Kennlinie nachbilden möchte, sollte man die Kennlinie aus experimentellen Daten bestimmen. Noch eine Schwierigkeit bei der Simulation liegt darin, dass der Reibungsbeiwert zwischen den Blättern nicht eindeutig gegen ist, sondern durch Experiment bestimmen werden muss, da er je nach dem Zustand der Blattfeder verschieden ist. Ein Vorschlag für die Bestimmung der Kennlinie wird im Kapitel 6 gemacht. Statische Kraft-Weg-Kennlinie der geschichteten Blattfeder (in vertikaler Richtung) Zur Ermittlung der statischen Kraft-Weg-Kennlinien wird die Blattfeder quasistatisch mit einer kontinuierlich steigenden Kraft bis zu einem Maximalwert 135 kN oder 125 kN beaufschlagt und dann wieder entlastet. An diesem Kennliniendiagramm wird deutlich, dass die geschichteten Blattfeder durch die Schichtung der Federblätter übereinander zusätzliche Eigenschaften eines Dämpfers bekommen hat. Die durch die Be- und Entlastungskurve eingeschlossene Fläche ist ein Maß für in Wärme (teilweise in Schall) umgewandelte Reibungsenergie. Das Kennliniendiagramm (Abb.4.10-(b)) zeigt nicht eindeutig, ob die Blattfeder wirklich HystereseEigenschaften (Hysterese: griechisch. „zurückgelegt“) hat. Dafür kann man einige neue Kriterien in dieser Arbeit festlegen durch Beobachtungen der Hysterese-Kurven: 4.4 Geschichtete Blattfeder 60 Statische Kraft−Weg−Kennlinie der Blattfeder: FEDER2L Antwort−Verzoegerung der Blattfeder: FEDER2L (16.JAN.01,10:53:22−10:53:46) Durchsenkung Kraft 120 120 100 80 Kraft P / kN Kraft P / kN, Durchsenkung A / mm 100 60 40 80 Belastung 60 40 Entlastung 20 0 20 25 30 35 Zeitverlauf t / s 40 45 0 0 10 20 (a) Kraft, Durchsenkung 30 40 50 Durchsenkung A / mm 60 70 80 (b) Kraft-Weg-Kennlinie Abbildung 4.10: (a) Antwort-Verzögerung der Blattfeder durch COULOMBsche Reibung, (b) Statische Kraft-Weg-Kennlinie für eine Be- und Entlastungsschleife • „Die Hysteresekurve hängt nur vom vorgegebenen maximalen (oder minimalen) Umkehrwert ab“. • „Es gibt eine einzige Be- und/oder Entlastungskurve unter bestimmter maximalen und/oder minimalen Kraft bei stationärer Erregung“. • „Eine Belastungskurve hängt von Belastungsgeschwindigkeit ab, aber dagegen ist eine Entlastungskurve unabhängig von Entlastungsgeschwindigkeit bei instationärer Erregung unter vorgegeben Vorspannungen der Blattfeder“. • „Es gibt nur zwei maximale Grenzkurven (sog. „Envelopen“) für verschiedene Be- und Entlastungen“. • „Es gibt prinzipiell keinen Unterschied zwischen statischen und dynamischen Kraft-Weg-Kennlinien, d.h., die statische Kennlinie ist ein spezieller Fall der dynamischen Kennlinie“. Diese Ansagen scheinen unklar zu sein, aber das untere aus einigen hunderten Kennlinien gewonnene Diagramm schafft Klarheit. sf Fz Fz mm 15 16 14 17 13 2 85 80 75 70 65 9 60 2 15 14 3 50 45 1 12 10 8 35 30 10 18 8 40 16 9 13 55 18 17 3 1 25 20 4 15 7 6 19 5 10 5 5 11 7 0 -5 0 50 100 6 150 200 250 300 350 400 450 19 500 550 0 10 4 11 20 30 40 50 60 s (a) Ablaufdiagramm 70 80 mm (b) Kraft-Weg-Kennlinie Abbildung 4.11: Ablaufdiagramm für Kraft und Durchbiegung und statische Kraft-Weg-Kennlinie für das Ablaufdiagramm 1 : Start - Belastung bis Punkt 2 2 : Umkehrpunkt: 125 kN 4.4 Geschichtete Blattfeder 61 3 : Entlastung vom oberen Umkehrpunkt 2 bis Ruhepunkt 4 4 : Ruhepunkt bei 20 kN 5 : weiter Entlastung bis 0 kN 6 : Kraft in negative Richtung, für besseren Startzustand 7 : Belastung und Ruhepunkt bei 20 kN 8 : weitere Belastung bis zweiten Umkehrpunkt 9 9 : zweiter (oberen) Umkehrpunkt bei 100 kN 10 : Entlastung bis zum dritten (unteren) Umkehrpunkt 11 11 : dritter (unterer) Umkehrpunkt bei 20 kN 12 : Belastung bis zum Ruhepunkt 13 13 : Ruhepunkt bei 90 kN 14 : weitere Belastung bis zum vierten (oberen) Umkehrpunkt 15 15 : oberer Umkehrpunkt bei 125 kN 16 : Entlastung bis zum Ruhepunkt 17 17 : Ruhepunkt bei 90 kN 18 : Entlastung bis 0 kN 19 : Ende bei 0 kN Durch Beobachtungen der Kraft-Weg-Kennlinien kann man folgende Fragen stellen: • „Warum sieht eine statische Kennlinie im Vergleich mit dynamischer Kennlinie etwas anderes aus?“ • „Welchen Zusammenhang gibt es zwischen statischen und dynamischen Kennlinien?“ • „Gehorcht die Blattfeder dem COULOMBschen Reibungsgesetz?, gilt für nicht konstante Normalkraft wie bei Blattfedern auch das COULOMBsche Reibungsgesetz?“ • „Ist es möglich, die Blattfeder mit COULOMBschem Reibungsgesetz zu modellieren, damit die Blattfeder-Hysterese am Computer zu implementieren?“ • „Gibt es eine allgemeine Formel für alle Blattfedern?, kann man mit einer Formel die Verhältnisse der Blattfeder einheitlich beschreiben?“ Die meisten Fragen lassen sich positiv beantworten. Interpretation der statischen Kraft-Weg-Kennlinie mit Hysterese Man soll zunächst Situationen der Blattfeder bei Be- und Entlastungen verstehen. Bei relativen Verschiebungen zwischen einander berührenden metallischen Oberflächen der Blattfeder liegt die Hauptursache der Reibung in einer Interaktion der mikroskopischen Struktur der Flächen. Die Änderung der mikroskopischen Struktur - lokale plastische Deformation - dissipatiert Energie. Mit langsam ansteigender Normalkraft auf der Blattfeder werden die Tangentialkräfte durch gegeneinander bewegte Kontaktflächen langsam gesteigert. Deshalb liegt eine Kraft-Weg-Kennlinie auf der oberen maximalen Grenzkurve. Q1 sei der obere Umkehrpunkt. Von diesem Punkt an wird eine Gegenkraft ausgeübt (genau genommen wird die Entlastung verringert). Im Idealfall hat die Kennlinie die Gestalt der Kurve a vom Punkt Q1 aus, da das plastische Fliessen plötzlich an der unteren Grenzkurve einsetzen würde. Im allgemeinen tritt aber unter konstanter Normalkraft bei wachsenden Tangentialkräften allmählich plastisches Fliessen entsprechend Kurve b ein. Mit abnehmender 4.4 Geschichtete Blattfeder 62 P P3 P1 Q3 Q1 c b a a c b P2 Q2 z2 z1 w Abbildung 4.12: Kraft-Weg-Kennlinie der Blattfeder im Vergleich mit reiner COULOMBschen Reibung Normalkraft erfolgt der Übergang in den plastischen Zustand trotz abnehmender Tangentialkräfte entsprechend schneller: Kurve c. • Kurve a: idealisierte plastische Kennlinie • Kurve b: reale plastische Kennlinie • Kurve c: Kennlinie der Blattfeder bei Entlastung Bei Punkt Q2 wird erneut mit der Belastung begonnen. Da die Normalkraft nach gering ist, ist der Widerstand gegen Strukturänderungen durch Tangentialkräfte klein und der plastische Zustand wird schnell erreicht. Wäre die maximale Belastung größer als P1 , würde die Kennlinie deshalb nicht über Punkt Q1 nach Q3 verlaufen, sondern darunter liegen. Experimentelle Daten zeigen, dass durch die reine Plastizitätstheorie die Hystereseverhältnisse bei Blattfedern nicht perfekt beschreiben werde kann, In der Literatur (z.B. POPP [17]) hat man mit exponentiellen Funktionen - einer Variation der Plastizitätstheorie - diese statische Hysterese der Blattfeder erklärt, jedoch zeigten die experimentellen Daten aus dem Versuch deutliche Abweichungen. Es ist klar, dass die obere und untere Grenzkurven nur möglich wären, wenn man die Blattfeder bis ins Unendliche belasten und vom im Unendlichen liegenden Umkehrpunkt entlasten würden. 4.4.3 Algorithmen zur Programmierung für statische Hysterese der geschichteten Blattfeder Einige Annahmen Bei veränderlichen Normalkräften wie bei der Blattfeder kann man die reine Plastizitätstheorie des COULOMBsche Gesetzes nicht verwenden. Praktisch kann man nicht für alle Fälle alle Hysteresekurven der Blattfeder messen. Noch schlimmer ist es, dass meistens nur die auftretenden Kräfte gegeben sind und man alle Situationen ohne bekannte Durchbiegungen simulieren muss. In dieser Arbeit wird eine Methode zur Simulation der statischen und dynamischen Eigenschaften nur mit Hilfe der statischen Kraft-Weg-Kennlinie der Blattfeder vorgeschlagen. (1) Belastung von Null: die statische Kennlinie liegt immer auf der oberen maximalen Grenzkurve, d.h. die Belastungskurve stimmt mit oberer maximalen Grenzkurve überein. (2) Die obere maximale Grenzkurve sei ein Polynom 2. Ordnung, d.h., wegen der Schaken entsteht eine Kurve 2. Ordnung (nicht linear). (3) Die untere minimale Grenzkurve sei auch ein Polynom 2. Ordnung. Die Kurve sei 4.4 Geschichtete Blattfeder 63 eine Entlastungskurve vom unendlichen Belastungsumkehrpunkt. (4) Eine Mittellinie zwischen oberer und unterer Grenzkurve sei die statische idealisierte Kraft-Weg-Kennlinie ohne Reibung. Entlastungskurve Eine Entlastungskurve von oberer maximalen Grenzkurve bestehe aus drei Komponenten: • COULOMBsche Gleitreibung: Kurve a • Abnehmende Kurve, die von einem Umkehrpunkt abhängt: Kurve b • Untere minimale Grenzkurve: Kurve c Beim ersten Schritt wird die Kurve b mit minimaler Grenzkurve c eine Grenzkurve d (Abb.4.13-(a) : b + c → d). Im zweiten Schritt wird die Entlastungskurve von einem Punkt (z1 , P1 ) e (Abb.4.13-(b): a + d → e ). Die Kurve b benötigt man wegen der nichtkonstanten Normalkraft (abnehmende Kraft). P P P1 P P1 P1 fr a fr a fr b fr fr c fr e d z1 z z1 (a) z z1 (b) z (c) Abbildung 4.13: Simulationsvorgang der Blattfeder bei Entlastung Zweite Belastungskurve Die zweite Belastungskurve vom Punkt (z2 , P2 ) weicht leicht von der ersten Belastungskurve ab. Dies wird durch die Strukturänderung bei der Entlastung bewirkt, und führt dazu, dass bei kleinerer Belastung als P1 niemals die obere maximale Grenzkurve erst beim Punkt (z1 , P1 ) erreicht und dann folgt die Kennlinie dieser Grenzkurve bis zum Punkt (z3 , P3 ) (Abb. 4.14). Beim dynamischen Fall geht die P P P P1 P1 P1 c' d' e' b' fr fr fr fr a' P2 fr fr a' P2 z1 z2 (a) z P2 z1 z2 (b) z z1 z2 z (c) Abbildung 4.14: Simulationsvorgang der Blattfeder bei Belastung Belastungskurve nicht durch den Punkt (z1 , P1 ), sondern durch einen leicht darunter liegenden Punkt. 4.4 Geschichtete Blattfeder 64 Algorithmen für statische und dynamische Hysterese Diese Algorithmen gelten für statische und dynamische Hysterese-Kurven. statische und stationäre dynamische Erregung: Es gibt keinen Unterschied zwischen statischen und dynamischen Kraft-Weg-Kennlinien. Die statische Kennlinie ist ein spezieller Fall der dynamischen Be- und Entlastungskurven. Zunächst braucht man statische maximale Be- und Entlastungsgrenzkurven. Eine Bestimmung der von Null belasteten maximalen Kennlinie ist relative einfach, indem man aus gemessenen Kräften und Durchbiegungen nach dem Zeitverlauf mit Datenverarbeitungsprogrammen bis 2. Ordnung approximiert. Für die untere Entlastungsgrenzkurve ist eine Annahme erforderlich, da es praktisch unmöglich ist, die Entlastung von unendlicher Belastung aus zu beginnen. Die Beobachtung zahlreicher Entlastungskurven mit der maximalen Belastung von 125 oder 135 kN ergab folgende Gemeinsamkeit: In der unteren Hälfte also zwischen 50 und 0 mm unterscheiden sich die Entlastungskurven kaum. Daher lässt sich die untere Grenzkurve aus diesen Entlastungskurven approximieren. Die Programmierung wird mit „Pseudo-Code“ geschrieben. Ein Vorteil davon ist, dass man unabhängig von Programmiersprachen am Computer implementieren kann. Algorithmus 1: statische Entlastungskurve Ziel: Suche nach der Entlastungskurve /* Anfangswert */ GET a0, a1, a2, // statische maximale Grenzkurve durch Approximation b0, b1, b3, // statische minimale Grenzkurve durch Approximation F1; // maximale Belastung xmax = maximal(roots(a0 - F1 + a1* x + a2 x2)); // Durchbiegung bei F1 // Auflösung des Polynoms 2. Ordnung bei Belastung F1 /* Hauptprogramm */ MAIN(){ /* Aufruf einer Funktion */ {xmin, xDown, FDown} = DOWNLOAD(xmax, 0, F1, b0, b1, b2); //Aufruf eines Unterprogramms /* Ausgabe */ OUTPUT (xDown, FDown); // Ergebnisse von Durchbiegung (xDown) gegen Kraft (FDown) /* Darstellung */ GRAPHICS (xDown, FDown); // Diagramm von Durchbiegung gegen Kraft /* Ende */ } 4.4 Geschichtete Blattfeder 65 /* FUNCTION */ DOWNLOAD(xmax,0, F1,b0,b1,b2){ }; // Unterprogramm für Entlastung Folgende Algorithmen liegen im Anhang A. • Algorithmus 2: eine dynamische Hysterese-Schleife, Entlastung von F1 , infolge Belastung von F2 wieder bis F1 • Algorithmus 3: Unterprogramm für Entlastung • Algorithmus 4: Unterprogramm für Belastung dynamische instationäre Erregung: Weiter entwickelt wurde ein instationärer Krafterregungsalgorithmus, mit dem man beliebige hintereinander erregte Kräfte richtig simulieren kann. 4.4.4 Vergleiche mit experimentellen Daten und simulierten Ergebnissen Statische Kraft-Weg-Kennlinie Zur genaueren Analyse werden die Kraft-Weg-Kennlinien der gebrauchten drei Federn mit Kennzeichen „FEDER 1R“, „FEDER 2R“ und „FEDER 2L“ unter trockenen Bedingungen betrachtet. Statische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER2R (16.JAN.01, 15:12:21.16−15:12:51.27) 140 simulierte Entlastungskurve: max. 125.7 kN max. Belastungsgrenzkurve min. Entlastungsgrenzkurve experimentelle Ent− und Belastungsdaten 120 Kraft P / kN 100 80 60 40 20 0 0 10 20 30 40 50 Durchsenkung A / mm 60 70 80 90 Abbildung 4.15: Vergleich der Simulationsergebnisse mit experimentelle Daten 1 (FEDER2R) In allen Fällen stimmen die simulierten Kennlinien mit den durch Sternchen dargestellten experimentellen Daten sehr gut überein. Die schwarzen dünnen Kurven sind die maximale Be- und minimale Entlastungskurve, die man aus den experimentellen Daten bestimmen muss. Die dicken blauen und roten Linien sind mit dem Reibungsmodell aus dieser Arbeit simulierte Kurven. Man muss zuerst die maximale und die minimale Grenzkurve mit Hilfe der „Methode der kleinsten Fehlerquadrate“ aus den experimentellen Daten bestimmen. Für ein genaues Simulationsergebnis muss man eine Näherung 2. Ordnung durchführen, für einfache Rechnungen genügt die (lineare) Näherung 1. Ordnung. Die Grenzkurve hängt von den Federzuständen, z.B. neu, gebraucht, durch Witterung nass, ölgeschmiert usw. ab. In jedem Fall braucht man geeignete Grenzkurven für die Simulation. Mit diesem Reibungsmodell kann man ohne Messung der Durchbiegung die Kraft-Weg-Kennlinie der Blattfeder 4.4 Geschichtete Blattfeder 66 Statische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER2L (16.JAN.01, 10:52:28.01−10:53:45.70) 140 simulierte Entlastungskurve 1: max. 127.3 kN simulierte Entlastungskurve 2: max. 126.3 kN max. Belastungsgrenzkurve min. Entlastungsgrenzkurve experimentelle Ent− und Belastungsdaten 120 Kraft P / kN 100 80 60 40 20 0 0 10 20 30 40 50 Durchsenkung A / mm 60 70 80 Abbildung 4.16: Vergleich der Simulationsergebnisse mit experimentelle Daten 2 (FEDER2L) Statische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER1R (15.JAN.01, 16:23:53.65−16:25:43.07) 150 simulierte Entlastungskurve 1: max. 135 kN simulierte Entlastungskurve 2: max. 125 kN max. Belastungsgrenzkurve min. Entlastungsgrenzkurve experimentelle Ent− und Belastungsdaten Kraft P / kN 100 50 0 0 10 20 30 40 50 Durchsenkung A / mm 60 70 80 90 Abbildung 4.17: Vergleich der Simulationsergebnisse mit experimentelle Daten 3 (FEDER1R) simulieren, Reibungswerte, Federsteifigkeiten, Durchbiegungen usw. Kann man ohne weitere Messungen aus der simulierten Kurve berechnen, jedoch sind diese statischen Kenngrößen für die Fahrdynamik von Schienenfahrzeugen nicht wichtig. Dynamische Kraft-Weg-Kennlinie (stationär) Dynamische Be- und Entlastungen der Blattfeder werden als Spezialfall des statischen Falls betrachtet. D.h. die statischen Algorithmen werden ohne Änderung für die Berechnung des dynamischen Falls verwendet. Hierzu musste vorher die Unabhängigkeit der Blattfedereigenschaften von der Anregungsfrequenz bewiesen werden. KRANZ [10] und MEURER [15] haben diese Zusammenhänge untersucht. Herr MEURER am FG Schienenfahrzeuge, TU-Berlin hat bei zweitem Experiment zu Federeigenschaften und Geschwindigkeit (Erregungsfrequenz) die hier analysierten Blattfedern untersucht. Das Fazit seiner Untersuchungen ist, dass die Federeigenschaften nicht von der Belastungsgeschwindigkeit abhängen. Diese Ergebnisse machen es jetzt leicht, ohne weitere Überlegungen dynamische Hystereseschleifen zu analysieren. Tatsächlich kann man mit den Polynom-Approximationen diese Unabhängigkeit überprüfen, meist mit positivem Ergebnis (innerhalb des zugelassenen Fehlerbereichs). Zur Ermittlung der dynamischen Eigenschaften wird die im Prüfgestell befindliche Feder mit einer den Belastungszustand des Fahrzeugs simulierenden Vorspannung beaufschlagt. Danach wird 4.4 Geschichtete Blattfeder Kennzeichen 67 Messzeit & Approximation 15.JAN.2001, 16:23:53.65 - 16:25:43.07 Belastung: F u = 0.003089z 2 + 1.3386z + 7.5669 Entlastung: F d = 0.002992z 2 + 0.8384z + 2.7924 16.JAN.2001, 15:12:21.16 - 15:12:51.27 Belastung: F u = 0.002843z 2 + 1.3187z + 4.0643 Entlastung: F d = 0.003459z 2 + 0.7964z + 0.7497 16.JAN.2001, 10:52:28.01 - 10:53:45.70 Belastung: F u = 0.002884z 2 + 1.3839z + 8.3742 Entlastung: F d = 0.002837z 2 + 0.8816z + 2.5751 FEDER 1R FEDER 2R FEDER 2L Tabelle 4.1: Grenzkurven durch Approximation (gebrauchte, trockene Federn) sie mit dreieckförmigen Schwingungen angeregt. In der Nähe des oberen und des unteren Umkehrpunktes wird diese Dreieckschwingung verrundet und durch Randeffekte gestört, so dass sie einer Sinusschwingung gleicht. Das hat keinen Einfluss auf die Federeigenschaften, was sich aus der oben angeführten Geschwindigkeitsunabhängigkeit indirekt ergibt. Dieser Sachverhalt wird in dieser Arbeit auch nicht weiter untersucht. Fz kN 60 Fz sf 58 56 54 52 50 48 46 44 42 40 38 36 34 32 30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 11:12 11:13 11:14 11:15 11:16 11:17 11:18 11:19 16.1.01 11:12 11:13 11:14 11:15 11:16 11:17 11:18 11:19 16.1.01 (a) Kraft 10 5 h:m 10 15 20 25 30 (b) Durchbiegung 35 mm h:m (c) Kraft-Weg-Kennlinie Abbildung 4.18: Ablaufdiagramm und dynamische Kraft-Weg-Kennlinie Das Diagramm in Abb.4.18-(a) zeigt den Messlauf der erregenden Kraft über die Zeit, in Abb.4.18(b) ist die Durchbiegungsantwort über die Zeit aufgetragen. Die Zeit fungiert hier als Parameter, so dass aus beiden Diagrammen dynamische Kraft-Weg-Kennlinien (Abb.4.18-(c)) erhalten werden können. Die dichte Kurvenschar in Abb.4.18-(c) zeigt die stationäre Erregung mit verschiedenen Kräften. Aus dieser Kurvenschar werden einige Hystereseschleifen ausgewählt und mit dem Federmodell berechneten verglichen. Alle simulierten Kurven werden nur mit gegebenen oberen und unteren Kräften ohne Durchbiegungsdaten berechnet. Die simulierten Entlastungskurven stimmen meist sehr gut mit den experimentellen Daten überein, aber bei den Belastungskurven gibt es kleine Abweichungen, da man sie ohne Durchbiegung (Amplitude) nur aus der Kurvengleichung des Federmodells berechnet hat. Eine kleine Durchbiegungsdifferenz verursacht eine relativ große Abweichung von ca. 0.5 mm ∼ 1 mm. Statische Hysterese der Blattfeder (instationär) Ein Hauptziel ist es, unter beliebigen Krafterregungen genaue Hysteresekurven zu erstellen. Mit diesem Modell kann man beliebige Situationen problemlos simulieren. • Gegeben bei der Simulation wird nur eine Kraft-Serie: 4.4 Geschichtete Blattfeder 68 Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz 50 45 simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten 45 simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten 40 40 35 35 Kraft P / kN Kraft P / kN 30 30 25 25 20 20 15 15 10 10 5 5 0 0 5 10 Amplitude 15 A / mm 20 0 25 0 5 10 Amplitude (a) Erregungsamplitude: 20 kN 15 A / mm 20 25 (b) Erregungsamplitude: 15 kN Abbildung 4.19: Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 25kN Vorspannung Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz 35 simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten 35 simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten 30 30 25 Kraft P / kN Kraft P / kN 25 20 20 15 15 10 10 5 5 0 0 2 4 6 8 10 Amplitude 12 A / mm 14 16 (a) Erregungsamplitude: 10 kN 18 20 0 0 2 4 6 8 10 Amplitude A / mm 12 14 16 18 (b) Erregungsamplitude: 5 kN Abbildung 4.20: Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 25kN Vorspannung P1 = (48.98, 10.78), (49.90, 19.37), (116.97, 17.23), (113.41, 19.67), (109.90, 21.08). Abb.4.23-(a) zeigt den gemessen Verlauf der erregte Kraft und der Antwort. Daraus lassen sich die dynamischen Kraft-Weg-Kennlinien, die in Abb.4.23-(b) mit Sternchen versehen sind, gewinnen. In diesem Fall stimmt die Simulation mit dem gemessenen Verlauf gut überein. • Zweites Beispiel: P2 = (40.47, 14.80), (40.78, 14.87), (41.23, 14.86), (41.74, 14.39), (42.81, 13.64), (43.42, 13.53), (43.33, 13.52), (45.18, 16.99), (48.38, 17.40), (51.06, 17.19), (53.97, 17.45). Im unteren Bereich treten Abweichungen ca. 0.5 mm auf, aber überwiegend besteht sehr gute Übereinstimmung. • Letztes Beispiel: Das Federmodell hat viele experimentelle Daten erfolgreich nachgebildet. Diesmal wird das Modell mit beliebig manipulierten Daten geprüft. P3 = (60.1, 40.2), (65.1, 34.8), (51.1, 27.6), (69.8, 28.0), (44.6, 24.9). 4.5 Federeigenschaft 69 Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 100 kN, Freq.: 1 Hz Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 100 kN, Freq.: 1 Hz 150 simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten 140 120 100 Kraft P / kN Kraft P / kN 100 80 60 50 40 20 0 0 10 20 30 40 Amplitude 50 A / mm 60 70 0 80 0 10 20 (a) Erregungsamplitude: 40 kN 30 40 Amplitude 50 A / mm 60 70 80 (b) Erregungsamplitude: 30 kN Abbildung 4.21: Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 100kN Vorspannung Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 100 kN, Freq.: 1 Hz Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 100 kN, Freq.: 1 Hz simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten 120 simulierte Entlastungskurve simulierte Belastungskurve maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten 100 100 80 Kraft P / kN Kraft P / kN 80 60 60 40 40 20 20 0 0 10 20 30 Amplitude 40 A / mm 50 60 70 0 0 (a) Erregungsamplitude: 20 kN 10 20 30 Amplitude 40 A / mm 50 60 (b) Erregungsamplitude: 10 kN Abbildung 4.22: Vergleich der dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten: 100kN Vorspannung 4.5 Federeigenschaft 4.5.1 Simulationsergebnisse Be- und Entlastungshysterese bei stationärer Erregung Das in dieser Arbeit erstellte Modell erklärt die Verhältnisse bei der geschichteten Blattfeder bei beliebiger Vorspannung und Erregungskraft, und zwar für einen riesigen Bereich experimentell überprüfter Fälle. Die unteren Diagramme zeigen simulierte Hysteresekurven unter Vorspannungen von 25 kN und 100 kN . Federkonstante Anders als die statische Federrate, die als fast konstant oder linear angenommen werden kann, ist die dynamische Federrate nicht eindeutig angebbar, denn sie hängt nicht nur von den vorgegebenen Vorspannungen, sondern auch von den Erregungskräften ab. Die Nichtlinearität der Federrate an verschiedenen Punkten bewirkt Verwirrung beim richtigen Einsatz zur Simulation. STICHEL [20] hat für die dynamische Federrate einen 3-mal so großen Wert wie die statischen Federrate angenommen. 4.5 Federeigenschaft 70 Hysterese bei instationaere Erregung: FEDER 2L 120 maximale Grenzkurve sf Fz minimale Grenzkurve 100 simulierte Hysterese * experimentelle Daten Kraft P / kN 80 60 40 20 7.06 8.15 9.23 10.32 11.41 12.50 13.59 16.1.01, 11:01 0 0 10 20 30 40 Amplitude A / mm s (a) Ablaufdiagramm 50 60 70 (b) Vergleich Abbildung 4.23: Vergleich mit dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten Hysterese bei instationaere Erregung 2: FEDER2L 60 55 maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve 50 45 simulierte Hysterese experimentelle Daten Kraft P / kN 40 35 30 25 20 15 10 10 12 14 16 18 20 22 Amplitude A / mm 24 26 28 30 32 Abbildung 4.24: Vergleich mit dynamischen Simulationsergebnisse mit experimentellen Daten Dagegen hat KRANZ [10] in seiner Dissertation die tangentialen Werte der oberen und unteren Umkehrpunkte der Hystereseschleife bestimmt und diese gemittelt. Diese Werte unterschieden sich kaum von der statischen Federrate. Die aus der simulierten Hysterese berechneten Federraten sind wie erwartet für jeden Punkt unterschiedlich. Das untere Diagramm zeigt den Verlauf der Tangentialfederrate bei 100 kN Vorspannung und 33 kN Erregung über die entsprechende Hystereseschleife. Wenn sich die Hysteresekurve an die maximale oder minimale statische Grenzkurve angenähert, nimmt die Federrate den statischen Wert an. Eine diagonale Federrate zwischen einem unteren und oberen Umkehrpunkt der Hysteresekurve könnte eine Lösung sein. Wie die tangentiale Federrate wird eine diagonale Federrate definiert durch: c= dP ∆P Pmax − Pmin ≡ = . dz ∆z zmax − zmin (4.114) Aber die so erhaltene Federrate ist unpraktisch. Zwar kann sie für eine Schleife als konstant betrachtet werden, aber sie nimmt je nach Erregungskraft unterschiedliche Werten an (a → b → c → d). Für sehr große Erregungskräfte nähert sie sich selbstverständlich der statischen Federrate an. Das Diagramm (Abb. 4.30) zeigt simulierte diagonale Federraten für Vorspannungen die von 20 kN schrittweise um 5 kN bis 135 kN erhöht wurden. Der Verlauf dieser Federraten kann mit 4.5 Federeigenschaft 71 Hysterese bei instationaere Erregung: FEDER 2L Tangentiale Federrate bei instationaerer Erregung 12 70 Start maximale Grenzkurve 65 minimale Grenzkurve Tangentiale Federrate c / (kN/mm) 55 Kraft P / kN 7 3 Start simulierte Hysterese 60 1 10 50 45 40 35 9 8 8 5 4 6 2 6 4 Ende 30 2 25 Ende 20 20 22 24 26 28 30 32 Amplitude A / mm 34 36 38 40 42 0 22 24 (a) Simulation 26 28 30 32 Amplitude A / mm 34 36 38 40 (b) zugehörige Tangentialfederrate Abbildung 4.25: Dynamische Simulationsergebnisse mit beliebiger Erregungskraft Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie der geschichteten Blattfeder: FEDER2L 45 40 35 Statische maximale obere Grenze Kraft P0 / kN 30 25 20 Statische minimale untere Grenze 15 10 5 0 0 5 10 15 Amplitude A0 / mm 20 25 Abbildung 4.26: Simulierte Hysteresekurven bei 25 kN Vorspannung Polynomen approximiert werden, aber dies liefert keine brauchbare Formel. Daher müssen zur Simulation Algorithmen anstelle einer Formel verwendet werden. Bei der Beobachtung der simulierten Federraten für 15 kN Erregungskraft fällt auf, dass die Federrate zunächst wie erwartet linear mit der Vorspannung fällt aber unterhalb von 80 kN fast exponentiell absinkt. In der Tabelle 4.2 liegen einige dynamischen Federraten der Blattfeder mit COULOMBscher Reibung bei verschiedenen Erregungskräften und Vorspannungen. 4.5.2 Dynamische Eigenschaften der Blattfeder Reibungsarbeit gegen Erregungskraft und Durchbiegung Die Trockenreibung zwischen einander berührenden Oberflächen der Blätter verrichtet Reibungsarbeit. Bisherige Kenntnisse lauten, die Reibungsarbeit sei quadratisch proportional zu Durchbiegungen oder zurückgelegten Wegen: ∆R ∼ ∆z 2 . (4.115) 4.5 Federeigenschaft 72 Simulierte Hysteresen bei Blattfeder, Vorspannung 25 kN Simulierte Hysteresen bei Blattfeder, Vorspannung 100 kN 35 140 130 30 120 Vorspannung 110 Kraft P0 / kN Kraft P0 / kN Vorspannung 25 100 90 20 80 70 15 10 11 12 13 14 15 Amplitude A0 / mm 16 17 18 60 55 19 60 65 70 Amplitude A0 / mm 75 80 (a) Vorspannung 25kN , Anregung um ±0.5kN bis ±9kN (b) Vorspannung 100kN , Anregung um ±2kN bis ±33kN gesteigert gesteigert Abbildung 4.27: Hysteresekurven der geschichteten Blattfeder Tangentialfederrate der Blattfeder, Vorspannung:100kN, Erregung:33kN 140 15 Belastung Entlastung 130 120 10 Federrate c / (kN/mm) Kraft P / kN 110 100 90 5 80 70 60 55 60 65 Amplitude 70 A / mm 75 80 (a) Schleife für Be- und Entlastung 0 58 60 62 64 66 68 70 Amplitude A / mm 72 74 76 78 (b) Tangentialfederrate Abbildung 4.28: Tangentialfederrate der Blattfeder an den Be- und Entlastungskurven Aber wegen der verschiedenen Verhältnisse der Blattfeder im Bereich „Haften“ und „Gleiten“ ist diese Beziehung hier nicht mehr gültig. Die Untersuchung der Verhältnisse liefert die Beziehungen: ∆R ∼ ∆z 2 : ∆R ∼ ∆z 3 : im Bereich „Haften“, im Bereich „Gleiten“. (4.116) Die quadratische oder kubische Beziehung ist sehr schwach ausgeprägt, d.h. man kann sie daher als „linear“ approximieren, aber der Übergangsbereich zwischen „Haften“ und „Gleiten“ ist eindeutig vorhanden. Die Kurve im Bereich „Gleiten“ (Abb. 4.31-(a)) ist scheinbar eine Gerade, aber die tangentialen Werte ändern sich quadratisch (Abb. 4.31-(b)). Das bedeutet, dass die Reibungsarbeit im Bereich „Gleiten“ kubisch proportional zur Durchbiegung ist. Es bleibt offen, ob die Reibungsarbeit von der Verschiebung zwischen den Blättern quadratisch abhängen könnte. (hier bedeutet, Amplitude: Größe der Erregungskraft, Durchbiegung: gesamte Durchsenkung mit Vorspannung und Erregung, Verschiebung: Größe der verschobenen Länge zwischen Blättern) Davon ist zu unterscheiden, dass die mit a und b bezeichneten Schleifen im Diagramm (Abb. 4.29) im Bereich „Haften“ liegen. In einzelnen Fällen kann man auch beide Bereiche unterscheiden (Abb. 4.32), aber in diesem Fall findet man, dass die Reibungsarbeit innerhalb der Schleife im „Gleiten“Bereich liegt. 4.5 Federeigenschaft 73 Verschiedene dynamische Federrate in einer Blattfeder nach Erregungen Diagonale Federrate der Blattfeder, Vorspannung: 100 kN 150 14 d 140 a c 12 130 b Diagonalfederrate c / (kN/mm) 120 a Kraft P / kN 110 100 90 80 10 b 8 6 c d 70 4 60 50 50 55 60 65 Amplitude 70 A / mm 75 80 2 85 0 10 (a) HOOKEsche Gerade 20 30 Erregungskraft P / kN 40 50 60 (b) Diagonalfederrate Abbildung 4.29: Diagonale Federrate für Simulation und kontinuierliche Diagonalfederrate bei verschiedenen Erregungskräften Diagonalfederrate der Blattfeder, Vorspannung: von 20 kN bis 135 kN um 5 kN Diagonalfederrate bei 15 kN Erregungskraft nach Vorspannung 15 15 Diagonalfederrate c / (kN/mm) Diagonalfederrate c / (kN/mm) Abschnitt: 15kN Erregungskraft 10 135 kN 5 10 5 20 kN 0 0 5 10 15 20 25 30 Erregungskraft P / kN 35 40 45 50 (a) Diagonalfederrate 0 20 40 60 80 Vorspannung V / kN 100 120 140 (b) bei 15 kN Vorspannung Abbildung 4.30: Diagonale Federrate unter verschiedenen Vorspannungen und abgeschnittene Federrate bei 15 kN Erregungskraft Trotz der Bezeichnung „Haften“ ist wegen der Distribution der COULOMBschen Reibung schon eine Gleitung zwischen den Blättern vorhanden. Es gibt auch keine explizite allgemeine Formel für die Abhängigkeit der Reibungsarbeit von den Erregungskräften, so dass man mit Polynomen approximieren oder Algorithmen einfügen muss. Reibungsarbeiten gegen Erregungsfrequenzen Theoretisch ist die durch COULOMBsche Reibung bedingte Reibungsarbeit von der Frequenz unabhängig, aber praktisch scheint die Reibungsarbeit mit der Frequenz zu schwanken (MCCONELL [14]). Diese Schwankung ist meistens auf Messfehler oder instabile Reibungszustände zurückzuführen. Der Übergang vom elastischen Zustand zum plastischen Fliessen an den Kontaktflächen scheint nicht für verschiedene Frequenzen einheitlich zu sein. Nach der vorliegenden Arbeit von MEURER [15] ist die Reibungsarbeit der Blattfeder unabhängig von der Erregungsfrequenzen. 4.5 Federeigenschaft 74 Vorspannung ↓ 20(kN) 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 5(kN) 3.98 7.81 8.88 9.45 10.10 10.63 11.10 11.60 12.07 12.45 13.0 13.5 Erregungskraft (kN) → 15 20 25 30 1.88 2.31 1.96 1.74 2.90 2.35 2.04 1.84 3.73 2.81 2.37 2.10 4.93 3.39 2.76 2.39 6.52 4.12 3.21 2.72 7.89 5.09 3.74 3.09 8.94 6.32 4.39 3.52 9.80 7.60 5.18 4.0 10.53 8.70 6.14 4.56 11.23 9.64 7.25 5.21 11.87 10.45 8.35 5.98 10 2.26 3.11 4.65 6.83 8.21 9.15 9.90 10.58 11.16 11.74 12.29 12.84 35 40 45 1.70 1.92 2.15 2.41 2.67 3.01 3.36 3.75 4.18 4.66 1.79 1.99 2.20 2.43 2.68 2.95 3.25 3.57 3.92 1.69 1.86 2.05 2.24 2.45 2.67 2.91 3.17 3.44 Tabelle 4.2: Diagonalfederrate (*106 (N/m)) nach Erregungskraft unter verschiedenen Vorspannungen Reibungsarbeit der Blattfeder nach Erregungsamplituden: Vorspannung 100 kN Differentiale Reibungsarbeit der Blattfeder nach Erregungsamplitude: Vorspannung 100 kN 1400 70 1200 60 Haften Gleiten Haften diff. Reibungsarbeit (dD/dz) / (J/m) Reibungsarbeit D / J 1000 800 600 400 200 0 Gleiten 50 40 30 20 10 0 5 10 15 Amplitude A / mm 20 25 0 0 (a) Reibungsarbeit 5 10 15 Amplitude A / mm 20 25 (b) diff. Reibungsarbeit Abbildung 4.31: Reibungsarbeit und differentielle Reibungsarbeit der Blattfeder nach Erregungsamplituden bei 100 kN Vorspannung Komplexe Federkonstante und Phasenverschiebung Bei der Computersimulation wird aus Gründen der theoretischen Einfachheit die Nachbildung der Hysterese der Blattfeder durch eine viskose Dämpfung angestrebt. Daher stellt sich sofort die Frage, ob bei den hier vorliegenden Kraft-Weg-Diagrammen der Durchbiegung die auftretende Hysterese hinreichend gut durch eine viskose Dämpfung nachgebildet werden kann. Die Antwort lautet überwiegend „Ja“. Verringert man beispielsweise bei 100 kN Vorspannung die Erregung von ±30 kN (Absolutkraft von 70 ∼ 130 kN ) auf ±15 kN , so gibt es dafür zwei Wege, nämlich vom oberen (Abb. 4.33-(a)) oder vom unteren Umkehrpunkt (Abb. 4.33-(b)) aus. Nach mehreren Schwingungen (ab ca. 3 Schleifen) nähern sich beide Hysteresen eine stabile Grenzschleife an. Wie obige Diagramme im instabilen Bereich zeigen, kann man aufeinanderfolgende verschiedene Erregungen nicht als viskose Dämpfung nachbilden, aber für stationäre Erregungen gibt es keine Probleme. Bei der Nachbildung der viskosen Dämpfung treten zwei Probleme auf. 4.5 Federeigenschaft 75 Schmatisches Diagramm fuer "Haften" und "Gleiten" 140 130 120 "Gleiten" "Haften" Kraft P / kN 110 100 90 "Gleiten" 80 "Haften" 70 60 55 60 65 70 Amplitude A / mm 75 80 85 Abbildung 4.32: „Haften“- und „Gleiten“-Bereiche für eine Hysterese-Schleife Hysterese bei instationaerer Erregung von unterem Kehrpunkt 70 kN 140 130 130 120 120 110 110 Kraft P / kN Kraft P / kN Hysterese bei instationaerer Erregung von oberem Kehrpunkt 130 kN 140 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 62 64 66 68 70 72 Amplitude A / mm (a) von oben 74 76 78 80 60 60 62 64 66 68 70 72 Amplitude A / mm 74 76 78 80 (b) von unten Abbildung 4.33: Hysteresekurven bei Amplitudenhalbierungen von oben und unten • Phasenverschiebung: Bei viskoser Dämpfung ist stets eine Phasenverschiebung zwischen Erregung und Antwort vorhanden (Abb. 4.35-(b)), aber es gibt keine Phasenverschiebung an Umkehrpunkten bei der Trockenreibung (Abb. 4.35-(a)). • Frequenzabhängigkeit: Die viskose Dämpfung hängt von der Geschwindigkeit, bei stationärer Erregung von der Erregungsfrequenz ab, aber die Trockenreibung ist unabhängig von der Frequenz. Eine Lösung ist die Einführung der „komplexe Federrate“. Bei sinusförmiger Erregung kann man die Dämpfung und Federrate so beschreiben (MCCONELL [14]): bẋ + cx = (c + ibω)A0 eiωt ≡ (c + icη)A0 eiωt . (4.117) Der zweite Term cη in (4.117) fungiert hier als Reibungsbeiwert nach Frequenzen bei viskoser Dämpfung, so dass bω ≡ cη wird. Der Verlustfaktor η wird definiert durch: η = Verlustenergie (Reibungsenergie) / Speicherenergie (Potentialenergie) D D = = 2πU πcA20 (4.118) 4.5 Federeigenschaft 76 Amplitudenverhalbierung von unterem Kehrpunkt 78 76 76 74 74 72 72 Amplitude A / mm Amplitude A / mm Amplitudenverhalbierung von oberem Kehrpunkt 78 70 68 70 68 66 66 64 64 62 62 60 1 2 3 4 5 6 Anzahl der Schleife 7 8 9 10 60 1 2 3 4 (a) von oben 5 6 Anzahl der Schleife 7 8 9 10 (b) von unten Abbildung 4.34: Amplitudenänderung nach Schleifen von oberem und unterem Kehrpunkt sf Fz Erregungskraft Weg−Antwort 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 −0.2 −0.4 −0.6 −0.8 −1 17.443 17.948 18.452 18.957 19.462 19.967 16.1.01, 11:18 s 0 0.2 0.4 (a) Messdaten 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 (b) viskose Dämpfung Abbildung 4.35: Phasenverschiebung bei Blattfedern und viskoser Dämpfung (D: Verlustenergie (durch die Schleife eingeschlossene Fläche), A0 : Amplitude). Gegeben seien eine Kraft-Erregung und Durchbiegungs-Antwort mit: P = P0 sin ωt : Kraft-Erregung, (4.119) z = A0 sin(ωt + φ) : Durchbiegung-Antwort, (4.120) so wird Verlustenergie eine durch die elliptische Schleife eingeschlossenen Fläche: D = πP0 A0 sin φ. (4.121) Diese Fläche muss mit der Verlustenergie durch Reibung der Blattfeder übereinstimmen. Eine Beziehung zwischen Erregungskräften und Steifigkeiten und Phasenverschiebung kann man nicht explizit geben, aber durch Algorithmen berechnen: φ = arcsin( D ) : Phasenverschiebung, πP0 A0 A0 = f (P0 ), D = f (P0 , A0 ). (4.122) (4.123) (4.124) Die folgenden Diagramme (Abb. 4.37) zeigen eine 3-dimensionalen grafische Darstellung für äquivalente Reibungsbeiwerte bei 25 kN und 100 kN Vorspannungen. 4.5 Federeigenschaft 77 Verlustfaktor eta nach Vorspannungen Hysterese der Blattfeder und approximierte viskose Daempfung 0.5 140 0.45 130 kN 20 kN 130 0.4 120 110 0.3 Kraft P / kN Verlustfaktor eta 0.35 0.25 30 kN 0.2 50 kN 40 kN Vorspannung 100 viskose Approximation 90 0.15 80 Hysterese 0.1 70 0.05 60 0 0 10 20 30 Erregungskraft P / kN 40 50 60 50 55 60 (a) Verlustfaktor 65 Amplitude 70 A / mm 75 80 85 (b) viskose Approximation Abbildung 4.36: Verlustfaktor η unter verschiedenen Erregungskräften und Erregungskräften, simulierte Hysteresekurven und dazugehörige viskose Approximation Aequivalenter Reibungsbeiwert b bei 100 kN Vorspannung Aequivalenter Reibungsbeiwert b bei 25 kN Vorspannung 0.2 0.1 0 15 2 4 Reibungsbeiwert b*106 / (Ns/m) 0.4 0.3 6 Reibungsbeiwert b*10 / (Ns/m) 0.4 0.35 0.3 0.25 0.2 0.15 0.1 6 5 8 0 2 3 0 20 10 Erregungskraft P / kN 1 0.05 Erregungsfrequenz f / Hz 4 15 10 Erregungskraft P / kN 10 8 5 9 0 (a) Vorspannung: 25 kN 5 6 7 Erregungsfrequenz f / Hz 10 (b) Vorspannung: 100 kN Abbildung 4.37: 3-dim. grafische Darstellung für äquivalenten Reibungsbeiwert 4.5.3 Dynamisches Modell mit Trockenreibung und Federkonstanten Die Erkenntnisse der Simulation ermöglichen eine effektive Interpretation der Schwingungen bei mit Blattfedern ausgerüsteten Schienenfahrzeugen. Grob gesagt gibt es bei Schienenfahrzeugen zwei Möglichkeiten der Schwingungserregung in vertikaler Richtung: Krafterregung und Wegerregung. Meistens, d.h. im Normalbetrieb stammt diese Erregung aus Gleisunebenheiten und anderen Gleiszuständen. Bei Entgleisungen verursachen Schwellen usw. die Schwingungserregung. Die Übertragung erfolgt durch die Primärfedern. Krafterregung Geht man wie Abschnitt 4.5.2 von komplexer Federsteifigkeit aus, so gilt mẍ + c∗ x = P0 sin Ωt, (4.125) wobei c∗ = c(1 + iη). Analog zu Krafterregung ohne Reibung ist eine spezielle Lösung xs = P0 eiΩt , m ω 2 (1 + iη) − Ω2 ω 2 = c/m, (4.126) 4.5 Federeigenschaft Erregungskraft ↓ 5 (kN) 10 15 20 78 1 (Hz) 0.2584 0.1589 0.1008 0.0701 Erregungsfrequenz (Hz) → 3 5 10 0.0861 0.0517 0.0258 0.0530 0.0318 0.0159 0.0336 0.0202 0.0101 0.0234 0.0140 0.0070 2 0.1292 0.0795 0.0504 0.0351 15 0.0172 0.0106 0.0067 0.0045 30 0.00861 0.00530 0.00336 0.00234 Tabelle 4.3: Äquivalenter Reibungsbeiwert b(∗106 (N s/m)) bei 25 kN Vorspannung unter verschiedenen Erregungskräften und Erregungsfrequenzen Erregungskraft ↓ 5 (kN) 10 15 20 25 30 35 40 45 1 (Hz) 0.1685 0.2171 0.2819 0.3522 0.3407 0.2900 0.2451 0.2072 0.1767 Erregungsfrequenz (Hz) → 3 5 10 0.0562 0.0337 0.0169 0.0724 0.0434 0.0217 0.0940 0.0564 0.0282 0.1174 0.0704 0.0352 0.1137 0.0681 0.0341 0.0967 0.0580 0.0290 0.0870 0.0490 0.0245 0.0691 0.0414 0.0207 0.0589 0.0353 0.0177 2 0.0843 0.1086 0.1410 0.1761 0.1704 0.1450 0.1226 0.1036 0.0884 15 0.0112 0.0145 0.0188 0.0235 0.0227 0.0193 0.0163 0.0138 0.0118 30 0.00562 0.00724 0.00940 0.01174 0.01136 0.00967 0.00817 0.00691 0.00589 Tabelle 4.4: Äquivalenter Reibungsbeiwert b(∗106 (N s/m)) bei 100 kN Vorspannung unter verschiedenen Erregungskräften und Erregungsfrequenzen mit Phasenverschiebung ist die Lösung xs = wobei r = Ω/ω und tan φ = η . 1−r 2 P0 sin(Ωt + φ) p , c (1 − r2 )2 + η 2 (4.127) Der Vergrößerungsfaktor ist in diesem Fall 1 V1 = p (1 − r2 )2 + η 2 (4.128) p 0) wird der VerWegen der Abhängigkeit von den Erregungskräften ω ∼ c(P0 ) und η ∼ c(PD(P 0 )·A(P0 ) größerungsfaktor sehr kompliziert, sogar ohne Computer-Hilfe fast unzugänglich. Die unteren Diagramme zeigen einige Simulationsergebnisse. P0 sin Wt m x c* Abbildung 4.38: Schema für Krafterregung mit komplexer Federrate 4.5 Federeigenschaft 79 Phasenverschiebung bei Krafterregung: 25 kN Vorspannung Vergroessrungsfaktor der Krafterregung bei 25 kN Vorspannung 3.5 Vergroesserungsfaktor V1 15 10 20 Phasenverschiebung 3 2.5 2 1.5 1 0.5 15 5 0 25 10 20 0 14 10 14 6 4 8 6 5 Erregungskraft P / kN 0 2 Erregungsfrequenz f / Hz 10 10 Erregungskraft P / kN 8 12 15 5 12 4 0 (a) Vergrößerungsfaktor Frequenz f / Hz 2 (b) Phasenverschiebung Abbildung 4.39: Vergrößerungsfaktor V1 und Phasenverschiebung bei 25kN Vorspannung Vergroesserungsfaktor der Krafterregung bei 100 kN Vorspannung Phasenverschiebung bei Krafterregung: 100 kN Vorspannung 3.5 40 10 8 35 6 Phasenverschiebung Vergroesserungsfaktor V1 3 2.5 2 1.5 1 30 0.5 4 25 2 20 0 14 0 60 15 14 12 40 10 12 10 10 8 Erregungskraft P / kN 5 6 4 Erregungsfrequenz f / Hz 8 Erregungskraft P / kN 4 0 2 6 20 0 (a) Vergrößerungsfaktor Frequenz f / Hz 2 (b) Phasenverschiebung Abbildung 4.40: Vergrößerungsfaktor V1 und Phasenverschiebung bei 100kN Vorspannung Wenn man bei bestimmter Erregungskraft die Änderung der Vergrößerung mit den Erregungsfrequenzen betrachtet, wird die Beziehung zwischen dem Vergrößerungsfaktor und der Frequenz ähnlich wie ein bekanntes Diagramm bei viskoser Dämpfung. Wegerregung Bei Schienenfahrzeugen treten meistens diese Erregungen durch Gleise oder Schwellen auf, mẍ + c∗ x = c∗ A0 sin(Ωt), wobei c∗ = c(1 + iη). (4.129) Die spezielle Lösung wird p (1 − r2 + η 2 )2 + r4 η 2 xs = A0 sin(ωt + φ) (1 − r2 )2 + η 2 wobei tan φ = r2 η , 1−r 2 +η 2 (4.130) so dass der Vergrößerungsfaktor V2 = p (1 − r2 + η 2 )2 + r4 η 2 (1 − r2 )2 + η 2 ist und ähnlich wie bei der Krafterregungen. (4.131) 4.5 Federeigenschaft 80 Vergroesserungsfaktor bei Krafterregung Vergroesserungsfaktor bei Krafterregung mit konstanten Federraten und Reibungsbeiwerten Phasenverschiebung bei Krafterregung 4 3.5 3.5 3 3 25 20 15 10 5 1 Phasenverschiebung Vergroesserungsfaktor V1 Vergroesserungsfaktor V1 30 2.5 2 1.5 2 1.5 1 0.5 1 0 2.5 0.8 0 0 2.5 2 0.6 0.5 0.5 1.5 2.5 0 0 3 4 3 1 0.2 2 5 1.5 0.4 Reibungsbeiwert b 1 Abstimmung r 0 0.5 (a) Vergrößerungsfaktor 1 1.5 Abstimmung 2 2.5 Reibungsbeiwert b 3 2 0.5 1 0 (b) 2-dim. Abschnitt Frequenz f / Hz 0 (c) Phasenverschiebung Abbildung 4.41: Vergleich: Vergrößerungsfaktor V1 und Phasenverschiebung mit konstanten Federraten und Reibungsbeiwerten bei Krafterregungen (bei viskoser Dämpfung) A0 sin Wt c* m x Abbildung 4.42: Schema für Wegerregung mit komplexer Federrate Simulationsvorgang Es gibt zwei Wege zum Einsetzen der Federrate bei Blattfeder für Simulation oder Berechnung. Erstens, benutzt man eine viskose Dämpfung mit einem äquivalenten Reibungsbeiwert b ≡ cη/Ω und zweitens, eine Strukturdämpfung mit komplexer Federsteifigkeit c∗ = c(1 + iη). In beiden Fällen erhält man dieselbe spezielle Lösung zur Erregung. Da es keine explizite Funktion zwischen einer Erregung und dazugehöriger Federsteifigkeit und dem Verlustfaktor gibt, muss man sie für beliebige Vorlasten bei Schienenfahrzeugen durch ComputerAlgorithmen berücksichtigen. Ggf. kann man für die Beziehung eine approximierte Formel einsetzen, z.B., Polynome, aber in diesem Fall führt eine kleine Abweichung durch Multiplikation und Division Vergroesserungsfaktor der Wegerregung bei 25 kN Vorspannung Phasenverschiebung bei Wegerregung: 25 kN Vorspannung 3.5 3 2.5 Phase Vergroesserungsfaktor V2 15 10 12 10 5 8 6 0 14 4 12 2 1.5 1 0.5 0 12 10 14 8 12 6 10 8 Erregungsfrequenz f / Hz 2 6 4 2 (a) Vergrößerungsfaktor 0 Erregungsamplitude A / mm 4 Erregungsamplitude A / mm 4 2 0 2 10 8 6 Erregungsfrequenz f / Hz 0 (b) Phasenverschiebung Abbildung 4.43: Vergrößerungsfaktor V2 und Phasenverschiebung bei 25kN Vorspannung bei Wegerregungen 4.5 Federeigenschaft 81 Vergroesserungsfaktor der Wegerregung bei 100 kN Vorspannung Phasenverschiebung bei Wegerregung: 100 kN Vorspannung 3.5 Phasenverschiebung 3 Vergroesserungsfaktor V2 10 8 6 4 15 2.5 2 1.5 1 0.5 2 0 10 60 0 14 12 14 12 40 5 10 10 Erregungskraft P / kN 8 6 Erregungsamplitude A / mm 4 Erregungsfrequenz f / Hz 8 6 20 4 0 2 (a) Vergrößerungsfaktor Frequenz f / Hz 2 0 (b) Phasenverschiebung Abbildung 4.44: Vergrößerungsfaktor V2 und Phasenverschiebung bei 100kN Vorspannung bei Wegerregungen Vergroesserungsfaktor bei Wegerregung Vergroesserungsfaktor bei Wegerregung mit konstanten Federraten und Reibungsbeiwerten Phasenverschiebung bei Wegerregung 4 3.5 3.5 Vergroesserungsfaktor V2 30 25 20 15 10 3 Phasenverschiebung Vergroesserungsfaktor V2 3 35 2.5 2 1.5 2.5 2 1.5 1 0.5 1 5 0.8 0 0 1 0 2.5 0.6 0.5 2 0.5 1 0.2 2 Abstimmung r 3 0 (a) Vergrößerungsfaktor 4 3 1 Reibungsbeiwert b 2.5 5 1.5 0.4 1.5 0 Reibungsbeiwert b 0 0.5 1 1.5 Abstimmung 2 (b) 2-dim. Abschnitt 2.5 3 2 0.5 1 0 Frequenz f / Hz 0 (c) Phasenverschiebung Abbildung 4.45: Vergleich: Vergrößerungsfaktor V2 und Phasenverschiebung mit konstanten Federraten und Reibungsbeiwerten bei Wegerregungen (bei viskoser Dämpfung) in der Formel zu einem großen Rechenfehler. Besser ist es, die Werte mit den angegebenen Formeln im Blattfedermodell und den gemessenen Parametern zu berechnen. Kapitel 5 Vergleich der Ergebnisse von Modellrechnung und Messungen 5.1 Technische Daten für Kesselwagen Die technische Daten der Kesselwagen bezeichnen die Massen, Trägheitsmomente und Längen aller Teile. Masse: Teil Kessel Untergestell Drehgestell Radsatz Wasser Trägheitsmoment:1 Teil Kessel Untergestell Drehgestell Radsatz Wasser 1 Symbol mK mU mD mR mW Zahlenwert 4089 8511 2224 1188 57552 Einheit kg kg kg kg kg Dimension M M M M M Symbol ΘK11 ΘK22 ΘK33 ΘU11 ΘU22 ΘU33 ΘD11 ΘD22 ΘD33 ΘR11 ΘR22 ΘR33 ΘW11 ΘW22 ΘW33 Zahlenwert 5915 51330 51330 15658 193108 208670 833 2219 3052 666 113 666 43420 646911 646911 Einheit Dimension kg m2 M L2 kg m2 M L2 kg m2 M L2 kg m2 M L2 kg m2 M L2 Trägheitsmomente um den eigenen Massenmittelpunkt. 82 5.2 Messdaten bei Entgleisungsversuchen 83 Länge: Teil Drehgestell - Messpunkt Massenmittelpunkt - Drehgestell Drehgestell - Radsatz Differenz zw. Schwellenabstand u. Radsatzabstand Schwellenabstand Massenmittelpunkt - SO (leer) MP - SO (beladen) Radradius(Lauffläche) Radradius(Radkranze) Erregungshöhe Symbol l l1 a dl LS HL HG rf r0 2A0 Zahlenwert 0.9 4.05 0.85 0.09 0.63 1.371 2.352 0.46 0.488 0.036 Einheit m m m m Dimension L L L L m m m m m m L L L L L L 5.2 Messdaten bei Entgleisungsversuchen Bei dem Entgleisungsversuch wurden ATIS2 MT II-Systeme aus der laufenden Fertigung verwendet, die zum Zwecke des Versuchs leicht modifiziert wurden. Das ATIS MT II-System dient normalerweise zur Ortung und Verfolgung von Güterwagen. Es besteht aus Funktionsblöcken wie in Abb. 5.1 dargestellt. (SCHIRMER [18]) Antennen und Nachladung Ortung Baterien und Netzteil Kommikation Steuerung Standartsystem Erweiterung für Entgleisung Sensorikinterface Abbildung 5.1: Blockschaltbild des Systems 5.2.1 Leerwagen Für leere Kesselwagen werden die Fahrgeschwindigkeit, Wegänderung zwischen Fahrzeugbauteilen und Beschleunigung am Wagen gemessen. 2 ATIS ist eine Abkürzung von ‚Autarkes Telematik- und InformationsSystem‘ 5.2 Messdaten bei Entgleisungsversuchen 84 Wegänderung An 13 Stellen wird eine Wegänderung gemessen, daraus werden 8 Wegänderungen in dieser Arbeit berechnet. Das untere Diagramm zeigt eine Wegänderung an der S1 bezeichneten Stelle nach dem Zeitverlauf. Weitere Diagramme befinden sich im Anhang C und D. Die vertikale Achse ist eine Erre- Abbildung 5.2: Wegänderung S1 zwischen vorderem Radsatz und dem Drehgestell (13 km/h, leer), x-Achse: Zeitverlauf (s), y-Achse: Amplitude (mm) gungsamplitude zwischen Radsatz und Drehgestellrahmen und beträgt ca. ±33mm. Die waagerechte Achse ist ein Zeitverlauf mit absolute Skalierung3 . Beschleunigung An den 12 Stellen wird eine Beschleunigung gemessen, davon wird an der Stelle von dem vorderen Radsatz die Erregungsbeschleunigung durch Schwellen, werden andere 11 Beschleunigungen am Kesselwagen gemessen. Das untere Diagramm (Abb. 5.3) zeigt eine Beschleunigung an der a11 bezeichneten Stelle. Weitere Diagramme liegen auch im Anhang C und D. Abbildung 5.3: Beschleunigung in vertikaler Richtung a11 (13 km/h, leer), x-Achse: Zeitverlauf (s), y-Achse: max. Beschleunigung (m/s2 ) 3 Eine absolute Zeitskalierung bedeutet, dass der Versuchsstart als Null-Sekunde eingestellt wird. 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 5.2.2 85 Beladener Kesselwagen Beim Versuch wird ca. 58 Tonnen Wasser als Last gefüllt. Nach der Entgleisung werden Holzschwellen durch entgleiste Radsätze zerstört, so werden schwache Signale oder Fehler bei Wegänderungsmessungen aufgenommen. Trotzdem werden Signale bei Beschleunigungsmessungen stärker mit der Fahrgeschwindigkeit. S2 41.186 41.860 42.533 43.206 43.879 44.552 45.225 45.898 46.571 47.244 47.917 48.590 49.263 49.936 50.609 s (a) Zerstörte Schwellen (b) Signal Abbildung 5.4: Zerstörte Schwellen beim Entgleisungsversuch und dazugehöriges Signal 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 5.3.1 Signalanalyse Bei Datenerfassungen wird durch Rauschen, das in Sensoren, BNC-Kabeln oder Verbindungen entsteht, gestört. Der Einfluss dieser Störung hängt von der Einstellung des Messgerätes vor dem Versuch ab und ist selbst bei Beschleunigungsmessungen nicht völlig beseitigen. Dies muss bei realen Versuchen sorgfältig berücksichtigt werden. Das untere Simulationsergebnis (Abb. 5.6) veranschaulicht die Signalstörungen durch das Rauschen. Das 1. Diagramm (Abb. 5.5) zeigt das ungestörte Signal mit der Sinusfunktion. In den folgenden Diagrammen wird diesem Signal ein Störsignal mit GAUSSscher Normalverteilung aufgeschaltet. Der Faktor k gibt die Amplitude dieses Störsignals im Vergleich zur Sinusfunktion an. Je größer dieser ist, desto stärker ist das Signal gestört. y = sin (5t) 1 0.8 0.6 0.4 0.2 0 −0.2 −0.4 −0.6 −0.8 −1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Abbildung 5.5: y = sin(5t) Die nächsten Diagramme (Abb. 5.7) zeigen die Verfälschung des Weg- und Beschleunigungssignals an der Stelle S1 und a11 durch das Rauschen. 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 1.5 1.5 y = sin (5t) + 0.04 randn(5t) y = sin (5t) + 0.1 randn(5t) 1 1 0.5 0.5 0 0 −0.5 −0.5 −1 −1.5 86 −1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 −1.5 0 1 2 3 4 (a) k = 0.04 2.5 6 7 8 9 10 9 10 10 y = sin (5t) + 0.4 randn(5t) y = sin (5t) + 2.0 randn(5t) 2 8 1.5 6 1 4 0.5 2 0 0 −0.5 −2 −1 −4 −1.5 −2 5 (b) k = 0.1 −6 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 −8 10 0 1 2 3 (c) k = 0.4 4 5 6 7 8 (d) k = 2.0 Abbildung 5.6: Simulation der Signalstörungen durch Rauschen a11 S1 53.802 53.992 54.181 54.371 54.561 54.750 54.940 55.129 55.319 55.509 55.698 55.888 56.078 56.267 53.005 53.247 53.488 53.729 53.970 54.212 54.453 54.694 54.935 55.177 55.418 (a) S1 55.659 55.900 56.142 s s (b) a11 Abbildung 5.7: Eine Signalstörung durch Rauschen beim Entgleisungsversuch 5.3.2 Federrate beim Entgleisungsversuch Die Erregungsamplitude durch Schwellen beträgt 2A0 = 36(mm). Aber bei der Blattfeder-Messung ist die Durchsenkung4 unter 25 kN ca. 17(mm). Um die Federrate im überschrittenen Bereich zu ergänzen, braucht man eine Extrapolation5 . Aus experimentellen Daten und simulierten Ergebnissen bestimmt man die dynamische Federrate c und den Verlustfaktor η im Entgleisungsbereich: 1.427 106 (N/m) = 1.432 · 106 (N/m), −0.113 z(mm) 1 − 0.627 e 0.153 = = 0.1895. 1 − 0.767 e−0.0768 z(mm) c25kN = (5.1) η25kN (5.2) Für den beladenen Kesselwagen (äquivalent zu 100 kN Vorspannung beim Blattfeder-Experiment) betragen die Federrate und der Verlustfaktor: c100kN = 2.4416 · 106 (N/m) und η100kN = 0.3877, die man aus dem Simulationsprogramm ohne Extrapolation berechnen kann6 . 4 Die Vorspannung 25kN bei der Blattfeder-Messung ist äquivalent zu der Belastung des Leerwagen für die einzelnen Blattfeder. 5 Man kann einen Spezialfall wie Entgleisung nicht im Labor nachbilden, daher muss man durch Simulation extreme Werte berechnen. 6 Die Federrate und der Verlustfaktor sind im Anhang B aufgeführt. 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 5.3.3 87 Wegänderung In diesem und nächstem Abschnitt werden Messgrößen und Simulationsergebnisse miteinander vergleichen. Für den direkten Vergleich ergeben sich dabei einige Schwierigkeiten, da z.B. die Schwellenabständen nicht konstant7 und die aufgenommenen Signale durch Rauschen gestört sind. Dabei wird nur der Bereich d in Abb. 5.8 verglichen. Die Vesuchsstrecke ist allerdings veraltet, denn der unregelmäßige Schwellenabstand ist bei realen Gleisen nicht mehr anzutreffen, so dass die Simulationsergebnisse im Bereich d problemlos auf reale Situationen übertragen werden können. S1 (a) Entgleisungsvorgang (b) Übergang (c) Simulationsbereich (d) Ideale Erregung d s 48.21 49.41 50.61 51.81 53.00 54.20 55.40 56.60 57.79 58.99 60.19 61.38 62.58 63.78 a b c Abbildung 5.8: Signal S1 und Simulationsbereich Ohne Reibung der Blattfeder Die simulierte Wegänderung an der Stelle S1 , S3 lautet: q ∆S1 = SS21 + CS21 sin(Ωt + φS1 ), q ∆S3 = SS23 + CS23 sin(Ωt + φS3 ), hierbei SS1 = A + (l1 − l)C − lG − A0 , SS3 = A + (l1 + l)C + lG + A0 cos Ωd, tan φS1 = SS1 /CS1 , CS1 = B + (l1 − l)D − lH, CS3 = B + (l1 + l)D + lH + A0 sin Ωd, tan φS3 = SS3 /CS3 . Das Diagramm Abb.(5.9)-(b) zeigt ein Simulationsergebnis ohne Trockenreibung der Blattfeder bei dem Leerwagen (Rechenschritt: 1km/h). Die waagerechte Achse ist die Fahrgeschwindigkeit mit der Einheit km/h (Kilometer pro Stunde) und die vertikale Achse ist eine Antwort-Amplitude zwischen Radsätzen und dem hinteren Drehgestellrahmen in mm (Milimetern). In diesem Diagramm sind einige Resonanzen erkennbar. Für die erste Versuchsgeschwindigkeit V0 = 13(km/h) weichen die Antwort-Amplituden (∆S1 ≈ ±34(mm) und ∆S3 ≈ ±27(mm)) von den Messdaten ab, was auf die fehlende Trockenreibung zurückzuführen ist. Mit Reibung der Blattfeder Um die Rolle der Trockenreibung der geschichteten Blattfeder bei Schienenfahrzeugen zu untersuchen, muss man die komplexe Federrate berechnen. Analog zu viskoser Dämpfung (s. unteren Kasten) 7 Der gemessene Schwellenabstand steht im Anhang E. 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 88 60 S1 S3 Amplitude A0 / mm 50 s2 Zugende s4 s3 Ds3 s1 Ds1 S3 40 S1 30 20 10 Fahrtrichtung 0 0 (a) Messstellen S1 , S3 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 / (km/h) 100 120 (b) Simulationsergebnis ohne Reibung Abbildung 5.9: Die Wegänderungen ∆S1 , und ∆S3 zwischen den Radsätzen und dem Drehgestell werden die Antwort-Amplituden ∆S1 und ∆S3 : ∆S1 = ={(A1 + iA2 ) eiΩt } + <{(B1 + iB2 ) eiΩt } = (A1 − B2 ) sin(Ωt) + (A2 + B1 ) cos(Ωt), (5.3) ∆S3 = ={(A3 + iA4 ) eiΩt } + <{(B3 + iB4 ) eiΩt } = (A3 − B4 ) sin(Ωt) + (A4 + B3 ) cos(Ωt), (5.4) hierbei Erregungsgleichung: mẍ + bẋ + cx = P0 sin(Ωt), ẍ + b/mẋ + c/mx = P0 /m eiΩt , P0 /m komplexer Ansatz: xs = fˆeiΩt = 2 eiΩt , (ω0 − Ω2 ) + iΩb/m P0 /m gesuchte Lösung: xs = ={xs } = p 2 sin(Ωt − φ), (ω0 − Ω2 )2 + Ω2 (b/m)2 Ω(b/m) tan φ = 2 ω0 − Ω2 komplexe Gleichung: A1 = AR + (l1 − l)CR − lGR − A0 , A2 = AI + (l1 − l)CI − lGI , B1 = BR + (l1 − l)DR − lHR , B2 = BI + (l1 − l)DI − lHI , B3 = BR + (l1 + l)DR + lHR + A0 sin(Ωd), B4 = BI + (l1 + l)DI + lHI . A3 = AR + (l1 + l)CR + lGR + A0 cos(Ωd), A4 = AI + (l1 + l)CI + lGI , Leerkesselwagen Das linke Diagramm (a) in Abb. 5.10 zeigt ein Simulationsergebnis mit der Trockenreibung der Blattfeder. Die Trockenreibung („COULOMBsche Reibung“) reduziert die Antwort-Amplitude 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 89 Messdaten(06.DEZ.99, 10:59:48−10:59:52): S1,S3, V0=13(km/h) 90 S1 S3 80 30 70 60 20 S1 Ampliutde An / mm Amplitude A0 / mm S1 S3 40 50 S3 40 10 0 30 −10 20 −20 10 −30 0 0 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 / (km/h) 100 120 48 48.5 49 (a) Simulationsergebnis mit Reibung 49.5 50 Zeitverlauf t / s 50.5 51 51.5 52 (b) Messdaten Abbildung 5.10: Vergleich mit Simulationswerten und Messdaten an der Stelle S1 , S3 eindeutig im Vergleich mit dem Ergebnis ohne Trockenreibung(in Abb. 5.9-(b)). Bei der Versuchsgeschwindigkeit V0 = 13(km/h) erhält man für die Strecken ∆S1 ≈ 80(mm) und für ∆S3 ≈ 54(mm)8 , und die Messdaten sind ∆S1 ≈ 76(mm) und ∆S3 ≈ 50(mm). Die simulierte Wegänderung ist geringfügig größer als Messdaten. An den oberen positiven Spitzen (Verkürzung der Wegstrecke zwischen dem Rad und Drehgestellrahmen) wurde die Amplitude des Antwort-Signals regelmäßig, da das entgleiste Rad zwischen den Schwellen über den Kies (Schotterstein) gefahren ist. Aber an unteren Spitzen ist das Signal unregelmäßig, da die Blattfeder vermutlich wegen der grossen Amplituden mit dem Drehgestellrahmen zusammengestoßen ist. 90 S1: mit Reibung S1: ohne Reibung 80 Amplitude A0 / mm 70 60 50 40 30 20 10 0 0 10 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 / (km/h) 50 60 Abbildung 5.11: Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle: S1 bei leerem Wagen, Rechenschritt: 1km/h Nach dem Simulationsergebnis sollte die Wegänderungsamplitude zwischen den Rädern und Drehgestellrahmen fast konstant über die Fahrgeschwindigkeit V0 & 60(km/h) sein, d.h. ist die AntwortAmplitude bei schneller Wegerregung nicht größer als Erregungsamplitude. Allerdings weisen die Amplituden bei V0 = 26(km/h) beträchtliche Abweichungen auf: S1 bzw. S2 ≈ 40 ∼ 55(mm) und 8 Die Amplitude ist bei der Simulation eine absolute Größe, aber die Messstrecke ist eine gesamte Wegänderung, so multipliziert die Amplitude mit 2. 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 90 S3 bzw. S4 ≈ 20 ∼ 50(mm) (Simulation: ∆S1 ≈ 50(mm) und ∆S3 ≈ 46(mm)) (in Abb.5.12-(a)). Oberhalb von 25 km/h treten Stoßeffekte auf, wie Messdaten in Abb.5.12-(b) zeigen. Dieser Effekt erfordert eine neue Analysemethode. Messdaten(06.DEZ.99, 12:14:00−12:14:04): S2,S4, V0=26(km/h) bei Leerwagen Messdaten(06.DEZ.99, 13:02:46−13:02:50): S2,S4, V0=38(km/h) bei Leerwagen 50 60 S2 S4 S2 S4 40 40 30 20 Amplitude An / mm Amplitude An / mm 20 10 0 0 −20 −10 −40 −20 −30 −60 −40 0 0.5 1 1.5 2 Zeitverlauf t / s 2.5 3 3.5 4 46 (a) Fahrgeschwindigkeit V0 = 26(km/h) 46.5 47 47.5 48 Zeitverlauf t / s 48.5 49 49.5 50 (b) Fahrgeschwindigkeit V0 = 38(km/h) Abbildung 5.12: Messdaten S2 , S4 bei leerem Kesselwagen Beladener Kesselwagen Aus dem Blattfedermodell kann man die Federrate und den Verlustfaktor beim beladenen Kesselwagen berechnen. A0 = 18(mm); Erregungsamplitude, c = 2.4416 · 106 (N/m); Federrate, η = 0.3877; Verlustfaktor Die Antwort-Amplitude beim beladenen Kesselwagen an der Messstelle S1 , S3 ohne Trockenreibung zeigt in Abb.5.13-(a) . In diesem Fall tritt Resonanz auch an drei Stellen auf, die jeweils den drei Variablen w1 , β1 , β3 (oder β4 ) entsprechen. Bei Berücksichtigung der Trockenreibung mit den obigen berechneten Werten reduziert sich die Antwort-Amplitude und verschwindet die Resonanz (in Abb.5.13-(b)). 50 50 S1 S3 40 40 35 35 30 25 20 25 20 S3 15 10 10 5 5 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) (a) ohne Trockenreibung 100 120 S1 30 15 0 0 S1 S3 45 Amplitude A0 / mm Amplitude A0 / mm 45 0 0 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 100 120 (b) mit Trockenreibung Abbildung 5.13: Simulationsergebnis ohne und mit der Trockenreibung bei beladenem Kesselwagen Das Simulationsergebnis für die Fahrgeschwindigkeit V0 = 16(km/h) beträgt für ∆S1 ≈ 50(mm) und für ∆S3 ≈ 30(mm). Das hintere Drehgestell wird durch die Gleissperre nach rechts zur Fahrtrichtung versetzt. Die rechte vordere und hintere Räder rollen danach an den Schwellen vorbei, so dass 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 91 hier nur schwache Signale aufgenommen werden(in Abb.5.14-(b)). Die linken Räder dagegen werden entlang der Führungsschiene über die Schwellen gefahren und angeregt (in Abb.5.14-(c)). (a) Spuren der Räder Messdaten(07.DEZ.99, 11:00:17−11:00:21): S1,S3, V0=16(km/h) bei beladenem Wagen Messdaten(07.DEZ.99, 11:00:17−11:00:21): S2,S4, V0=16(km/h) bei beladenem Wagen 50 30 S1 S3 S2 S4 20 40 10 Amplitude An / mm Amplitude An / mm 30 20 0 −10 10 −20 0 −10 17 −30 17.5 18 18.5 19 Zeitverlauf t / s 19.5 20 20.5 21 −40 17 17.5 (b) Wegänderung S1 , S3 18 18.5 19 Zeitverlauf t / s 19.5 20 20.5 21 (c) Wegänderung S2 , S4 Abbildung 5.14: Radspuren über zerstörte Schwellen und Wegänderungen des beladenen Kesselwagens bei Fahrgeschwindigkeit V0 = 16(km/h) Da das vordere Rad (an der Messstelle S2 ) trotz langsamer Fahrgeschwindigkeit auf Grund der Beladung die Schwellen zerstört hat, sind bei den Meßsignale die unteren Spitzen weggebrochen. Das hintere Rad wurde wieder durch Schwellen angeregt und die gemessenen Amplitude ca. ∆S4 war mit 38 ∼ 42(mm) geringfügig größer als das Simulationsergebnis. Für V0 = 25(km/h) betragen die Wegänderungen laut Simulation für ∆S1 ≈ 66(mm) und für ∆S3 ≈ 32(mm). Bei höherer Fahrgeschwindigkeit des beladenen Kesselwagens treten Messfehler auf, doch Messdaten bleiben für ∆S4 ≈ 30 ∼ 45(mm). Bei V0 = 37(km/h) betragen ∆S1 ≈ 44(mm), ∆S3 ≈ 36(mm) und Messdaten zeigen ∆S1 ≈ 45 ∼ 55(mm). Die Simulationsergebnisse für Wegänderungen stimmen mit den Messdaten im idealen Erregungsbereich überein. Zustand leer beladen Geschwindigkeit 13 km/h 26 38 16 km/h 25 37 Rechnung(R) 40mm 24 38 25 mm 34 22 Messung(M) 38 28 20 22 f 35 Differenz: D=R-M 2 -4 -15 3 f -13 Q = D/R*100 5% 17 75 12 % f 59 Tabelle 5.1: Wegänderung: Vergleich zwischen Simulationswerten und Messdaten an der Stelle S1 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen Messdaten(07.DEZ.99, 15:02:13−15:02:17): S2, S4 V0=25 (km/h) bei beladenem Wagen 92 Messdaten(07.DEZ.99, 13:00:54−13:00:58): S1, S3 V0=37(km/h) bei beladenem Wagen 100 S2 S4 S1 S3 150 80 100 Amplitude An / mm Amplitude An / mm 60 40 20 50 0 0 −50 −20 13 13.5 14 14.5 15 15.5 Fahrgeschwindigkeit V0 / (km/h) 16 16.5 (a) Wegänderung S2 , S4 , V0 = 25(km/h) 17 54 54.5 55 55.5 56 56.5 Fahrgeschwindigkeit V0 / (km/h) 57 57.5 58 (b) Wegänderung S1 , S3 , V0 = 37(km/h) Abbildung 5.15: Wegänderungen des beladenen Kesselwagens bei Fahrgeschwindigkeit V0 = 25(km/h) und 37(km/h) 60 S1: mit Reibung S1: ohne Reibung Amplitude A0 / mm 50 40 30 20 10 0 0 10 20 30 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 40 50 Abbildung 5.16: Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle: S1 bei beladenem Wagen; Rechenschritt: 1km/h 5.3.4 Beschleunigung Die Beschleunigung an beliebigen Punkten des Kesselwagens kann man mit der Formel (4.100), (4.101) im Abschnitt4.3.3 berechnet werden, da die Beschleunigung ein mathematisches Feld gebildet wurde. Die Hauptursache dieser Beschleunigung ist die durch Schwellenerregung verursachte Schwingung um den Massenmittelpunkt. Wie die Abb.5.17 zeigt, kann die Beschleunigung nach eingestellten Messgeräten (Beschleunigungsaufnehmer) in zwei Komponenten zerlegt werden. Eine Größe der horizontalen Komponente in der Fahrtrichtung hängt nur vom vertikalen Abstand vom Massenmittelpunkt ab, d.h. die größten Werte treten an der oberen Oberfläche des Kessels auf. Die Bestimmung der vertikalen Komponente gestaltet sich dagegen schwieriger, da sich hier die vertikale Komponente der Winkelbeschleunigung um den Massenmittelpunkt und die Translationsbewegung des Wagens in vertikaler Richtung überlagern. Im vorderen Teil des Wagens - vor dem Massenmittelpunkt - sind diese zwei Komponenten einander entgegengerichtet, während sie im hinteren Teil in gleicher Richtung wirken. Daher sind die Werte für den vorderen Wagenteil zu subtrahieren und für den hinteren Teil zu addieren. 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 93 C Erregung Erregung (a) horizontale Komponente (b) vertikale Komponente Abbildung 5.17: Beschleunigung des Kesselwagens Die Erfassung der Beschleunigungsdaten wird stets durch Rauschen gestört. Bei höherer Fahrgeschwindigkeit übersteigt das Rauschen den Betrag der Beschleunigung. Daher kann man die Größe des Rauschens einen Maßstab wählen, wenn eine Bezugsgröße für das Rauschen bestimmt wird. Überlegungen dazu finden sich im Bericht von SCHIRMER [18] am FG Schienenfahrzeuge. Leerwagen Die horizontale Komponente der Beschleunigung an den Stellen 9 a10 , a12 beträgt a ≈ 5.1(m/s2 ). Wegen des Rauschens sind die Messdaten nicht eindeutig, aber wahrscheinlich ca. 5(m/s2 ) (in Abb.5.18). Vor der Bestimmung der Beschleunigung an den Stellen a9 und a11 muss man die TranslationsbeMessdaten(06.DEZ.99,10:59:48−10:59L52):a10, a12, V0=13(km/h) beim Leerwagen 10 10 a10 a12 9 8 max. Beschleunigung a / (m/s2) 8 6 7 Beschleunigung a / (m/s2) 4 6 5 a10, a12 4 3 0 −2 −4 2 −6 1 0 0 2 −8 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 100 120 −10 48 48.5 (a) Simulationsergebnis 49 49.5 50 Zeitverlauf t / s 50.5 51 51.5 52 (b) Messdaten von a10 , a12 Abbildung 5.18: Beschleunigung des Kesselwagens an den Stellen a10 , a12 ; V0 = 13 (km/h) schleunigung in vertikaler Richtung berechnen. Das Diagramm in Abb.5.19-(a) zeigt die berechnete Beschleunigung von w1 (t) und (b) zeigt die Messdaten an der Stelle a4 , die unter dem Massenmittelpunkt liegt. Das Simulationsergebnis stimmt mit Messdaten gut überein. An der Stelle a9 (vordere Kesseloberfläche)wird wegen der gegenläufigen Schwingungsrichtung zwischen der Winkelbeschleunigung und der Translationsbeschleunigung in vertikaler Richtung eine Komponente von anderer abgezogen, dagegen werden sie an der Stelle a11 addiert. Die berechnete Größe an der Stelle a9 beträgt ca. 2(m/s2 ) und an der Stelle a11 ca. 20(m/s2 ), was mit den Messdaten gut übereinstimmt (in Abb.5.20-(a) und (b)). Die folgende Diagramme (in Abb.5.21) zeigen weitere Messungen, die mit den Simulationsergebnissen (in Abb.5.20-(a)) gut übereinstimmen. Bei höherer Fahrgeschwindigkeit 9 Detaillierte Messpunkte für die Beschleunigung liegen im Kapitel 3. 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen Messdaten(06.DEZ.99, 10:59:48−10:59:52): a4, V0=13(km/h) 10 25 20 8 15 7 10 a4 Beschleunigung a / (m/s2) max. Beschleunigung a / (m/s2) 9 6 5 4 3 5 0 −5 −10 2 −15 1 0 0 94 −20 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 100 −25 48 120 48.5 49 49.5 50 Zeitverlauf t / s 50.5 51 51.5 52 (b) Messdaten von a4 (a) Simulationsergebnis Abbildung 5.19: Beschleunigung des Leerwagens an der Stelle a4 ; V0 = 13(km/h) Messdaten(06.DEZ.99,10:59:48−10:59:52): a9, a11, V0=13(km/h) beim Leerwagen 30 a9 a11 a9 a11 30 20 2 max. Beschleunigung a / (m/s ) 25 20 Beschleunigung a / (m/s2) a11 15 10 5 a9 0 −5 10 0 −10 −10 −15 −20 −20 0 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) (a) Simulationsergebnis 100 120 48 48.5 49 49.5 50 Zeitverlauf t / s 50.5 51 51.5 52 (b) Messdaten von a9 , a11 Abbildung 5.20: Beschleunigung des Leerwagens an der Stelle a9 , a11 ; V0 = 13 (km/h) nimmt die Größe der Beschleunigung ab, dagegen steigt das Rauschen an, daher erkennt man die Größe der Beschleunigung aus den Messdaten nicht mehr gut. Beladener Kesselwagen Das Trägheitsmoment ΘC 2 um den Massenmittelpunkt des beladenen Kesselwagens ist größer als beim C = 990253/324995 ≈ 3.05), daher wird die Beschleunigung kleiner. Das Leerwagen (k = ΘC /Θ B L Diagram in Abb.5.22-(a) zeigt ein Simulationsergebnis an den Stellen a10 und a12 ,(b) zeigt Messdaten bei V0 = 16 (km/h). Wegen des Rauschens ist die Größe der Beschleunigung schwer zu erkennen, aber die maximale Amplitude ohne Rauschen-Spitzen scheint a10 ≈ 1 ∼ 2(m/s2 ) zu betragen. Im Simulationsergebnis kann man den Wert von 1.2(m/s2 ) ablesen. Die folgenden Diagramme in Abb.5.23 zeigen Messdaten bei der Fahrgeschwindigkeit V0 = 25, bzw. 37 (km/h). Das Diagram in Abb.5.24-(a) zeigt ein Simulationsergebnis an den Stellen a9 und a11 , (b) die Messdaten bei V0 = 16 (km/h). a9 = 1.5 (m/s2 ) und a11 = 6.5 (m/s2 ) sind die berechnete Werte, die mit Messdaten übereinstimmen. Die nächsten Diagramme in Abb.5.25 zeigen Messdaten bei der Fahrgeschwindigkeit V0 = 25, bzw. 37 (km/h). 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen Messdaten(06.DEZ.99,12:14:00−12:14:04): a9, a11, V0=26(km/h) beim Leerwagen 95 Messdaten(06.DEZ.99,13:02:46−13:02:50): a9, a11, V0=38(km/h) beim Leerwagen 40 60 a9 a11 30 40 Beschleunigung a / (m/s2) 2 Beschleunigung a / (m/s ) 20 10 0 −10 20 0 −20 −20 −40 −30 −40 0 0.5 1 1.5 2 Zeitverlauf t / s 2.5 3 3.5 −60 46 4 46.5 (a) Messdaten V0 = 26(km/h) 47 47.5 48 Zeitverlauf t / s 48.5 49 49.5 50 (b) Messdaten V0 = 38(km/h) Abbildung 5.21: Beschleunigung des Leerwagens an der Stelle a9 , a11 beim Leerwagen; V0 = 26, 38 (km/h) Messdaten(07.DEZ.99,11:00:17−11:00:21): a10, a12, V0=16(km/h) bei beladenem Wagen 3 a10 a12 6 4 2 Beschleunigung a / (m/s2) max. Beschleunigung a / (m/s2) 2.5 1.5 a10, a12 1 2 0 −2 −4 0.5 −6 0 0 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 100 120 17 17.5 18 18.5 19 Zeitverlauf t / s 19.5 20 20.5 21 (b) Messdaten V0 = 16 (km/h) (a) Simulation Abbildung 5.22: Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a10 , a12 ; V0 = 16(km/h) Messdaten(07.DEZ.99,15:02:13−15:02:17): a10, a12, V0=25(km/h) bei beladenem Wagen Messdaten(07.DEZ.99,13:00:54−13:00:58): a10, a12, V0=37(km/h) bei beladenem Wagen 15 a10 a12 6 a10 a12 10 Beschleunigung a / (m/s2) Beschleunigung a / (m/s2) 4 2 0 −2 5 0 −5 −4 −10 −6 13 13.5 14 14.5 15 Zeitverlauf t / s 15.5 16 (a) Messdaten V0 = 25 (km/h) 16.5 17 −15 54 54.5 55 55.5 56 Zeitverlauf t / s 56.5 57 57.5 58 (b) Messdaten V0 = 37 (km/h) Abbildung 5.23: Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a10 , a12 , V0 = 25, 37(km/h) 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 96 Messdaten(07.DEZ.99,11:00:17−11:00:21): a9, a11, V0=16(km/h) beim Kesselwagen 16 20 a9 a11 14 a9 a11 15 2 max. Beschleunigung a / (m/s ) 12 10 Beschleunigung a / (m/s2) 10 8 a11 6 4 2 0 a9 5 0 −5 −10 −2 −15 −4 0 20 40 60 80 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 100 −20 17 120 17.5 18 18.5 19 Zeitverlauf t / s 19.5 20 20.5 21 (b) Messdaten V0 = 16 (km/h) (a) Simulation Abbildung 5.24: Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a9 , a11 , V0 = 16(km/h) Messdaten(07.DEZ.99,15:02:13−15:02:17): a9, a11, V0=25(km/h) beim Kesselwagen Messdaten(07.DEZ.99,13:00:54−13:00:58): a9, a11, V0=37(km/h) beim Kesselwagen 20 a9 a11 a9 a11 60 15 40 Beschleunigung a / (m/s2) 2 Beschleunigung a / (m/s ) 10 5 0 −5 20 0 −20 −10 −40 −15 −60 −20 13 13.5 14 14.5 15 Zeitverlauf t / s 15.5 16 16.5 17 54 (a) Messdaten V0 = 25 (km/h) 54.5 55 55.5 56 Zeitverlauf t / s 56.5 57 57.5 58 (b) Messdaten V0 = 37 (km/h) Abbildung 5.25: Beschleunigung des beladenen Wagens an der Stelle a9 , a11 , V0 = 25, 37(km/h) 40 40 a4: mit Reibung a4: ohne Reibung a4: mit Reibung a4: ohne Reibung 35 2 max. Beschleunigung a / (m/s ) 2 max. Beschleunigung a / (m/s ) 35 30 ohne Reibung mit Reibung 25 20 15 10 5 0 0 30 25 ohne Reibung 20 15 mit Reibung 10 5 10 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) (a) leer 50 60 0 0 10 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 50 60 (b) beladen Abbildung 5.26: Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle a4 ; Rechenschritt: 1 km/h 5.3 Vergleich mit Messdaten und Simulationsergebnissen 40 97 40 a11: mit Reibung a11: ohne Reibung a11: mit Reibung a11: ohne Reibung 35 2 max. Beschleunigung a / (m/s ) 2 max. Beschleunigung a / (m/s ) 35 30 25 ohne Reibung 20 mit Reibung 15 10 5 30 ohne Reibung 25 20 15 10 5 mit Reibung 0 0 10 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 50 60 0 0 (a) leer 10 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 50 60 (b) beladen Abbildung 5.27: Vergleich zwischen ’mit Reibung’ und ’ohne Reibung’ an der Stelle a11 ; Rechenschritt: 1 km/h Zustand leer beladen Geschwindigkeit 13 km/h 26 38 16 km/h 25 37 Rechnung(R) 5.2m/s2 3.5 3.2 1.2 m/s2 0.9 1.0 Messung(M) 5.0 3.7 ∼3.0 ∼1.0 ∼1.0 * Differenz: D=R-M 0.2 -0.2 ∼0.2 ∼0.2 ∼0.1 * Q = D/R*100 2.0 % 5.7 ∼6.3 ∼16.6 % ∼-11.1 * Tabelle 5.2: Beschleunigung: Vergleich zwischen Simulationswerten und Messdaten an der Stelle a10 Kapitel 6 Diskussion 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder 6.1.1 Weitere Eigenschaften der Blattfeder Die auf gemessenen Daten der Blattfeder basierende Simulation zeigt eine deutliche Änderung der Eigenschaften um ca. 20 % von Vorspannung. Dieses Phänomen wird auf die Auswirkung der Trockenreibung der Blattfeder zurückgeführt. Die Größe der COULOMBschen Reibung ist ungefähr µN ≈ ±0.2N, N = V (V : Vorspannung), d.h. die Größe der Reibung ist ±20% der gegebenen Vorspannung. Hysterese der Blattfeder bei 100 kN Vorspannung 125 120 115 110 Kraft P / kN 105 100 95 90 85 80 75 70 62 64 66 68 Amplitude A / mm 70 72 74 (a) Untere Durchsenkung bei 100 kN Vorspannung Aenderung der Federeigenschaft bei 100 kN Vorspannung 90 120 100 xmax 80 85 60 xmin Kraft P / kN 100*eta 40 6*c 20 80 100*dc/dP 0 2000*d(eta)/dP −20 −40 75 62 62.5 63 63.5 64 64.5 65 Amplitude A / mm 65.5 66 66.5 67 −60 (b) 0 10 20 30 40 50 Erregungskraft P / kN 60 70 80 90 (c) Abbildung 6.1: Änderung der Federeigenschaften Das Diagramm in Abb. 6.1-(a) zeigt einige dynamische Hysterese-Schleifen bei 100 kN Vorspannung und (b) ist eine Vergrößerung um einen Änderungspunkt. Die kleinen Pfeil in (b) zeigen die untere Amplitude (Entlastung). Im Diagramm (c) werden die Eigenschaften der Blattfeder um den 98 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder 99 Wendepunkt gezeigt. Die untere Amplitude „xmin “ wird trotz der zunehmende Erregungskraft ansteigen und nach dem Wendepunkt absteigen. Das Verhältnis der verschiedenen Federeigenschaften verändert sich eindeutig um einen Wendepunkt, der auf das Fliessen an der unteren minimalen Grenzkurve zurückgeführt wird. Wenn es kein plastisches Fliessen gäbe, stiege die untere Amplitude wie obere Amplitude stetig an, und die dynamische diagonale Federrate sei immer konstant unabhängig von den Erregungsamplituden. Die Änderung einiger Federeigenschaften, z.B., Federrate, Verlustfaktor, usw. um den Wendepunkt ist nicht besonders auffällig, aber die Änderung der differentiellen Eigenschaften sind eindeutig1 (in Abb.6.1(c)). 6.1.2 Vergleich der Reibungsmodelle für die Trockenreibung der Blattfeder Modellbildung In zahlreichen Untersuchungen über die Plastizitätstheorie haben viele Wissenschaftler und Ingenieure die Trockenreibung (sog. COULOMBsche Reibung) erforscht. IWAN [8] hat die äquivalente Eigenschaft von Plastizitätstheorie und COULOMBscher Reibung bewiesen. Aber die Untersuchungen waren meistens auf die Trockenreibung unter konstanter Normalkraft (od. Druckkraft) bezogen. Das Verhältnis der in dieser Arbeit untersuchten geschichteten Blattfeder wird sehr kompliziert im Vergleich mit „konstanter“ COULOMBschen Reibung, da die Druckkraft mit der ausgeübten Kraft nicht konstant ist. In dieser Arbeit wird eine zusätzliche Kraft dafür eingeführt. Diese Kraft wird nach der zunehmenden (Belastung) oder abnehmenden (Entlastung) Kraft mathematisch als eine höhere Potenz zur Anpassung an die Messdaten gewählt. Die Potenz stimmt für die Entlastung mit pd = xmax /12 und für die Belastung mit pu = xmin /6 übereingestimmt. Aus welchem Grunde die zusätzliche Kraft eine solche höhere Potenz hat, wird in dieser Arbeit nicht erklärt. mg FR N F mG F mH mG v P A x b -mG -mH (a) -A (b) a -mG (c) Abbildung 6.2: Eine konstante COULOMBsche Reibung und Kennlinien Das auf der rauhen Metalloberfläche liegende Objekt in Abb.6.2-(a) bewegt sich plötzlich, wenn die gezogene Kraft P größer als Haftreibung µH N wird (in Abb. 6.2-(b)), dann ergibt sich eine KraftWeg-Kennlinie die Kurve a in Abb.6.2-(c). Aber tatsächlich bewegt sich das Objekt entlang der Kennlinie b, da an berührenden Oberflächen eine elastische Eigenschaft teilweise mit einem plastischen Zustand gemischt vorhanden ist und allmählich in den plastischen Zustand übergeht. Die Diagramme in Abb. 6.3 zeigen eine Differenz zwischen den reinen COULOMBschen Reibung („mit exponentieller Funktion“: blaue Linie) und Trockenreibung der geschichteten Blattfeder („das in dieser Arbeit erstellte Modell“: rote Linie) bei der Entlastung. Das Reibungsmodell zeigt eine bessere Übereinstimmung mit den Messdaten für die (quasi-) statische Kennlinie und die dynamischen Kennlinien. 1 Für besseren Vergleich wird der Massstab einiger Eigenschaften stark vergrößert. Von oben: xmax , xmin , 100 · η, 6 · c, dη dc und 2000 dP 100 dP 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder 100 Statik:Vergleich der Reibungsmodelle mit experimentellen Daten(FEDER2L) 130 120 Modell in dieser Arbeit maximale Grenzkurve minimale Grenzkurve experimentelle Daten exponentielle Funktion 110 exponentielle Funktion Kraft P / kN 100 90 80 70 Modell in dieser Arbeit 60 50 50 55 60 65 Amplitude A / mm 70 75 (a) statisch Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 100 kN, Freq.: 1 Hz 140 45 * * experimentelle Daten experimentelle Daten 130 40 120 Kraft P / kN Kraft P / kN 35 Modell in dieser Arbeit 30 110 exponentielle Funktion 100 25 90 20 80 nach dem Modell in dieser Arbeit exponentielle Funktion 15 16 18 20 Amplitude 22 A / mm 24 26 70 66 68 (b) dynamisch: 25 kN Vorsp. 70 72 74 Amplitude 76 A / mm 78 80 82 84 (c) dynamisch: 100 kN Vorsp. Abbildung 6.3: Vergleich mit zwei Modellen Parameterbestimmung Es gibt viele Parameter für die Beschreibung der Kraft-Weg-Kennlinie von Blattfedern. Mit sehr vielen Parametern kann man die Verhältnisse am genauesten beschreiben, aber praktisch gesehen, reichen 2 ∼ 3 Parameter völlig aus. Tangentialfederrate: Zuallererst braucht man die Tangentialfederrate zum Start, die nur aus Messdaten bestimmt werden kann. In dieser Arbeit wird der Parameter:Tangentialfederrate aus Messdaten bei kleiner Erregungsamplitude gesucht und danach durch die Interpolation auf gesamten Be- und Entlastungsbereich erweitert. Bei dem Kennzeichen „FEDER2L“ ist die Tangentialfederrate: k = 0.0785P + 7.36, P (kN ):Kraft beim Wendepunkt, die bei der 1 kN Erregungskraft unter 25 kN , 50 kN und 100 kN Vorspannungen bestimmt wird. Standardabweichung: Für die Gestalt der Kennlinie zum plastischen Vorgang spielt die Standardf ∗ −fr abweichung σ als Streuung eine grosse Rolle (ϕ(f ∗ ) = √ 1 2 e− 2σ2 ). Man kann für die Vertei2πσ lungsfunktion der Trockenreibung eine beliebige Funktion wählen. Das Diagramm in Abb.6.6-(a) bedeutet, dass ein plastischer Vorgang im gesamten Bereich der Berührungsfläche und gleichmäßig 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder 145 101 100 140 95 135 90 130 85 k d3 k 120 Kraft P / kN Kraft P / kN 125 d2 kd1 115 80 75 k 110 u3 70 105 ku2 65 ku1 100 60 95 90 70 75 80 Amplitude 85 55 50 52 54 56 58 60 62 Amplitude A / mm A / mm (a) Entlastung 64 66 68 70 (b) Belastung Abbildung 6.4: Tangentialfederrate um den Wendepunkt 28 104 58 103 27 56 102 54 26 Kraft P / kN Kraft P / kN Kraft P / kN 101 25 52 50 100 99 24 48 98 46 23 97 44 22 11 11.5 12 12.5 13 13.5 14 Amplitude A / mm 14.5 15 15.5 16 (a) 25 kN Vorspannung 28 28.5 29 29.5 30 30.5 31 Amplitude A / mm 31.5 32 32.5 33 (b) 50 kN Vorspannung 96 59 59.5 60 60.5 Amplitude A / mm 61 61.5 62 (c) 100 kN Vorspannung Abbildung 6.5: Messdaten zur Start–Tangentialfederrate, x-Achse: Amplitude[mm], y-Achse: Kraft[kN] auftritt. Die Reibungsgröße fr ist der Unterschied zwischen den maximalen statischen und der mittelen Kraft-Weg-Kennlinie (s. Abb. 4.13). f f f 1/Dfr : fr -Dfr fr fr +Dfr F (a) F fr (b) : F fr (c) Abbildung 6.6: Verteilungsfunktion für COULOMBsche Reibung Wenn die GAUSSsche Verteilungsfunktion als eine Verteilungsfunktion gewählt wird, hängt der Vorgang zum Fliessen von der Standardabweichung ab. In dieser Arbeit wird die Standardabweichung als ein Parameter gewählt, der von den Vorspannungen und Erregungskräften abhängt. Für kleine Vorspannung wird die Standardabweichung kleiner (in Abb. 6.6-(b)) und für die große Vorspannung größer (in Abb. 6.6-(c)). Für die Blattfeder: Kennzeichnung „FEDER2L“ hat man σ = (−1.8185 2fr + 2.1534)fr ≈ 1.426fr F dmax 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder 102 bestimmt. Der Parameter σ wurde aus zahlreichen Versuchskurven mit den Messdaten verglichen und gewählt. Man kann mit einem Package „Parameterbestimmung“ im Programm MATLAB einen solchen Parameter einfach finden, aber in dieser Arbeit wird das Package nicht benutzt. Die Diagramme in Abb. 6.7 zeigen einen Einfluss der Standardabweichung für die COULOMBsche Reibung der Blattfeder. Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz 50 50 s = 0.8 fr s = 0.3 fr 45 40 40 40 35 35 35 30 30 25 25 20 20 15 10 12 14 16 18 Amplitude 20 A / mm 22 24 26 28 Kraft P / kN 45 Kraft P / kN Kraft P / kN Dynamische Kraft−Weg−Kennlinie: FEDER 2L, Vorspannung: 25 kN, Freq.: 1 Hz 50 s = 2.3 fr 45 15 10 30 25 20 12 (a) σ = 2.3 14 16 18 Amplitude 20 A / mm 22 24 26 28 15 10 12 14 (b) σ = 0.8 16 18 Amplitude 20 A / mm 22 24 26 28 (c) σ = 0.3 Abbildung 6.7: Vergleiche mit Messdaten nach dem Parameter σ 6.1.3 Grenze der Simulation und Einsatzprobleme der Blattfeder Simulation der geschichteten Blattfeder In dieser Arbeit hat man eine Existenz der maximalen und minimalen statischen Grenzkurven angenommen, die nur durch experimentelle Daten bestimmt werden können. Die Grenzkurven fungieren wie ein Umschlag („Envelope“), in dem die statische Kraft-Weg-Kennlinie und sogar auch dynamische Kennlinien eingeschlossen werden. Aber beim Experiment hat häufig die obere dynamische Amplitude die Grenzkurve überschritten oder die obere Grenzkurve nicht erreicht. Solche Messergebnisse sind wahrscheinlich auf Messfehler oder falsche Einstellungen (Justierung) des Messgerätes zurückzuführen, jedenfalls könnte die dynamische obere Amplitude niemals die maximale Grenzkurve überschreiten. Hysterese–Effekt der Blattfeder zur Simulation Die Blattfeder2 hat eine statische Hysterese, die von der COULOMBschen Reibung zwischen den sich berührenden Oberflächen der Blätter herrührt. Wegen der Hystereseeigenschaft wird die Simulation der Blattfeder sehr kompliziert und eine gewünschte Kraft-Weg-Relation (eine Kurve unter gegebener Kraftpaar-Serie) nicht eindeutig. Die folgende Simulation mit dem in dieser Arbeit erstellten Modell zeigt verschiedene Ergebnisse. • Versuch 1 : (60.1, 40.2)→(65.1, 34.8)→(51.1, 27.6)→ (69.8, 28.0)→(44.6, 24.9) • Versuch 2 : (60.1, 40.2)→(51.1, 27.6)→(69.8, 28.0)→ (65.1, 34.8)→(44.6, 24.9) • Versuch 3 : (60.1, 40.2)→(69.8, 28.0)→(51.1, 27.6)→ (65.1, 34.8)→(44.6, 24.9) Beim Simulationsversuch werden für das erste und das letzte Kraftpaar denselben Wert eingegeben, aber Zwischenkraftpaare werden beliebig eingeordnet. Wie die Diagramme in Abb. 6.8 zeigen, sind die Hysteresekurven verschieden, aber die Endpositionen für alle drei Fälle fast gleich, da das letzte Kraftpaar denselben Wert hat. Im nächsten Abschnitt werden beliebige Kräfte stochastisch gegeben und die Endpositionen untersucht. Im Abschnitt 4.5.2 wird ein sich wiederholendes Kraftpaar 2 Die hier genannte Blattfeder bedeutet eine „geschichtete“ Blattfeder bei Schienenfahrzeugen. 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder Hysterese bei instationaere Erregung: FEDER 2L Hysterese bei instationaere Erregung: FEDER 2L Hysterese bei instationaere Erregung: FEDER 2L 75 75 75 70 70 70 65 65 Start 60 65 Start 60 45 55 Kraft P / kN 50 50 45 40 40 35 35 Ende 50 45 40 35 Ende Ende 30 30 30 25 25 25 20 20 25 30 35 Amplitude A / mm 40 45 Start 60 55 Kraft P / kN 55 Kraft P / kN 103 20 20 25 (a) Versuch 1 30 35 Amplitude A / mm 40 45 20 20 25 (b) Versuch 2 30 35 Amplitude A / mm 40 45 (c) Versuch 3 Abbildung 6.8: Hysteresekurven unter beliebigen Anordnung des Kraftpaars eingegeben, in diesem Fall existiert eine Grenzschleife, an welche sich der Verlauf nach ca. 3 Durchlaufen annähert. Diese Hysterese-Eigenschaft der Blattfeder erschwert die Bestimmung einer äquivalenten viskosen Eigenschaft zur Simulation. Beim Normalbetrieb tritt meistens eine Zufallsschwingung auf. Die Hysterese-Verhältnisse der Blattfeder bei Zufallsschwingungen sollen weiter untersucht werden. Stochastische Erregung der Blattfeder Mit dem Modell kann man auch die Zufallsschwingung überprüfen. Wenn eine Erregung mit einer bestimmten Kraft beendet wurde, kann man eine entsprechende Durchsenkung der Blattfeder nach dem vorhergehenden Pfad bestimmen. Das Diagramm in Abb. 6.9-(a) zeigt Endpositionen beim Entlastungsprozeß und Belastungsprozeß. Die Start-Kraft ist die vorgespannte Kraft 100 kN , nach ansteigenden Erregungen wird die Endposition bei der Kraft 100 kN stets größer, dagegen beim Belastungsprozeß nach dem Entlastungsprozeß größer und danach kleiner. Endposition bei stochatischer Erregung: Vorspannung 100 kN 160 78 Entlastung 76 140 74 72 Endwert xend / mm Kraft P / kN 120 70 100 68 80 66 64 60 Belastung 62 40 40 45 50 55 60 65 70 Amplitude A / mm (a) 75 80 85 90 60 0 5 10 15 Versuch 20 25 30 (b) Abbildung 6.9: Endposition der Blattfeder bei der Kraft 100 kN Die Zufallsschwingung wird als Folge von „Normal“–Erregung im Fall (a) angenommen, so dass eine Endposition völlig von stochastischen Verläufen abhängt. Zur stochastischen Erregung werden mit einem Zufallsgenerator beliebige Zahlen erzeugt und danach mit der Standardabweichung (1 · σ: innerhalb ca. 68%) als eine Zufallserregung multipliziert3 . Viele Versuche zeigen, dass 30 Werte (d.h. 30 stochastische Anregungen) für die Gewinnung einer aussagekräftigen Statistik ausreichen. Daher 3 Durch den Zufallsgenerator erzeugte Zahlen haben eine GAUSSsche Verteilung, damit wird eine Erregung P = 100 + randn(1) ∗ σ(kN ) 6.1 Statische Hysterese der geschichteten Blattfeder Stochastische Erregung σ = 1(kN ) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 104 Endposition xE = 59.94 ± 0.30(mm) 60.98±0.54 61.70±0.76 63.02±0.96 63.50±1.38 65.27±1.87 65.46±1.49 66.14±1.70 67.76±2.47 68.19±2.98 69.12±2.14 69.34±2.50 70.90±3.75 70.39±2.93 69.80±3.40 Stoch. Erregung 16(kN ) 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Endposition 71.14±3.98(mm) 71.88±5.20 72.65±4.68 69.33±6.68 69.57±6.24 69.58±7.95 71.87±11.4 69.94±9.23 70.25±8.98 73.57±8.90 74.12±8.53 73.86±8.81 72.15±10.2 71.50±10.9 72.89±10.3 Tabelle 6.1: Stochastische Erregungen und Endpositionen wurden für einen Versuch bei der 100 kN Vorspannung 30 stochastische Erregungskräfte ausgeübt, danach wird derselbe Vorgang wieder für 30 Fälle versucht und dann statistisch gemittelt. Das Diagramm in Abb. 6.9-(b) zeigt die Verläufe bei stochastischer Erregung mit σ = 15(kN ). Die Endposition ist je nach dem Versuch unregelmäßig, aber statistische Werte mit 30 Versuchen liefern eine eindeutige Beziehung zur „normalen“ Erregung. Das Diagramm in Abb. 6.10-(a) zeigt Hystereseverläufe bei dynamischer Erregung, vor allen „xmax “ und „xmin “ . Abb. 6.10-(b) zeigt die Verläufe bei stochastischer Erregung. Die Endpositionen bei stochastischer Erregung streben gegen min die gemittelte dynamische Kurve ( xmax +x ). 2 x max und x min Stochastische Erregung und dynamische Erregung bei Normalerregungen: 100 kN Vorspannung 85 160 80 140 xmax x max 75 stochastische Erregung Amplitude A / mm Kraft P / kN 120 100 70 (x +xmin)/2 max 65 80 60 xmin 60 55 x min 40 40 45 50 55 60 65 70 Amplitude A / mm (a) xmin und xmax 75 80 85 90 50 0 5 10 15 20 25 Erregungskraft P / kN 30 35 40 (b) stochastische Endposition Abbildung 6.10: Endposition der Blattfeder bei normaler und stochastischer Erregung: 100 kN Vorspannung Die Simulationsergebnisse zeigen das, dass die Blattfeder auch bei stochastischer Erregung ihre Eigenschaften mit der Trockenreibung behält. Diese Ergebnisse besagen, dass die Blattfeder mit statischer Hysterese durch die COULOMBsche Reibung der Blattfeder auch mit statistischen AnalyseMethoden wie eine viskose Dämpfung behandelt werden kann. 6.2 Einflüsse der COULOMBschen Reibung bei der Entgleisung 6.1.4 105 Vorschlag zur Blattfedermessung Welche Größen sind für die Simulation oder den praktischen Einsatz der Blattfeder beim Schienenfahrzeug messen? Die Antwort auf diese Frage nach dem in dieser Arbeit erstellten Modell lautet folgendermaßen: Bestimmung der Grenzkurven Ähnlich bei der Bestimmung der statischen Kraft-Weg-Kennlinie muss man Kurvenparameter für die Belastungskurve finden. Die Belastungskurve ist gerade die gesuchte maximale Grenzkurve. Es gibt einige Methoden, die Kurvenparameter zu finden. Eine bekannte Methode ist „Curve-Fitting“ durch die kleinste quadratische Restsumme. Die maximale obere Grenzkurve ist ein Polynom bis 2. Ordnung: Fu = a0 + a1 z + a2 z 2 . Für einen Leerwagen (ca. 25 kN Vorspannung pro Feder) genügt ein Polynom 1. Ordnung, aber für einen voll beladenen Wagen (ca. 100 kN Vorspannung) muss man bis 2. Ordnung berücksichtigen. Für minimale untere Grenzkurve braucht man einen „Trick“ . Die min. Grenzkurve wird durch den von unendlicher großen Belastung entlasteten Vorgang bestimmt, aber eine solche unendliche Belastung ist praktisch nicht möglich. Anstatt von dieser Belastung aus kann man von ca. 135 kN Belastung entlasten, danach eine untere Hälfte oder 2/3 der Kurve zur Bestimmung der Parameter verwenden. Die Durchsenkung bei 135 kN Belastung beträgt ca. 80 mm und liefert mit dem Datenbereich 0 ∼ 40 mm oder 0 ∼ 55 mm die dazugehörigen Kräfte. Die min. Grenzkurve ist ebenfalls ein Polynom 2. Ordnung(s. Tabelle 4.1 im Abschnitt 4.4.4). Bestimmung der Tangentialfederrate Für die Tangentialfederrate, die hier zu bestimmen ist, braucht man um den Umkehrpunkt zur Start– Phase (s. Abb. 6.4). Dafür muss eine kleine Erregung (z.B. ±1 kN oder ±2 kN ) auf die Blattfeder bei mindestens 3 Vorspannungswerten ausgeübt werden (z.B. 25 kN , 50 kN und 100 kN Vorspannung). Aus den so bei den gegebenen Vorspannungen erhaltenen Federraten lässt sich die Tangentialfederrate für den gesamten Bereich interpolieren. Bestimmung der Verteilungsfunktion Für das in dieser Arbeit erstellte Modell wird die GAUSSsche Verteilungsfunktion verwendet. Der Parameter σ bestimmt eine Gestalt der Verteilungsfunktion und der Mittelwert fr ist die Parallelverschiebung vom Ursprung der Kurve. Normalerweise wird mit 2σ ca. 95% der Verteilung erfasst. Dieser Parameter fungiert als Feinabstimmung mit den Messdaten. Man kann für den Parameter σ ein kommerzielles Programm mit der Funktion:„Parameterbestimmung“ benutzen. 6.2 Einflüsse der COULOMBschen Reibung bei der Entgleisung 6.2.1 Eigenschaft der Blattfeder bei der Wegerregung Die bisher in dieser Arbeit analysierte Blattfeder hat von der bekannten COULOMBschen Reibung und der viskosen Dämpfung abweichende Eigenschaften. Eine besondere Eigenschaft der Blattfeder ist ihre statische Hysterese, durch die die Blattfeder von gegebener Vorspannung oder Erregungskraft abhängige Federraten und Reibungsbeiwerte hat. Wenn man diese nicht konstanten Werten in GL. (4.131) einsetzt, ergeben sich die Diagramme in Abb. 4.43 und 4.44. 6.2 Einflüsse der COULOMBschen Reibung bei der Entgleisung 106 Die Blattfeder verhält sich im höheren Erregungsfrequenzbereich bei der Wegerregung im Vergleich zur viskosen Dämpfung stabiler, da sich der Reibungsbeiwert mit Erregungskräften verändert. Die Vergrößerungsfaktor V2 ist gegeben in GL. ( 4.131), aber bei der Blattfeder sind der Reibungsbeiwert und die Federrate nicht konstant über die Erregungskraft, daher muss man die AntwortAmplitude nach der GL. (4.131) bestimmen: p (1 − r2 + η 2 )2 + r4 η 2 , As → 0; r 1, r = Ω/ω, ω 2 = c/m. As = A0 (1 − r2 )2 + η 2 Der Vergrößerungsfaktor bei viskoser Dämpfung wird bestimmt zu: Wegerregung bei viskoser Daempfung: D=0.1 Antwort der Wegerregung bei Vorspannung 25 kN 8 8 7 6 6 Amplitude A / mm Antwort−Amplitude A / mm 7 5 4 3 5 4 3 2 2 12 1 12 1 10 10 0 0 8 2 4 6 Abstimmung r 8 10 12 14 0 0 6 4 2 Erregungsamplitude A / mm (a) viskose Dämpfung 8 2 4 6 6 8 10 Erregungsfrequenz f / Hz 4 Erregungsamplitude A / mm 2 12 14 0 (b) Blattfeder Abbildung 6.11: Vergleich der Antwort–Amplitude bei der Wegerregung r2 V2 = p , (1 − r2 )2 + 4D2 r2 V2 → 1; r 1. (6.1) Die Antwort–Amplitude erhält man durch Multiplikation mit der Erregungsamplitude A0 , diese wird die Antwort im höheren Frequenzbreich größer nach der Erregungsamplitude (in Abb. 6.11-(a), D ≡ 0.1). Die Phasenverschiebung ist auch unterschiedlich. Bei viskoser Dämpfung findet die Phasenverschiebung an der Stelle: Abstimmung r = 1 statt und nach dem Dämpfungsgrad D (od. Reibungsbeiwert b genannt) ändert sich die Phasenverschiebung langsam mit der Erregungsfrequenz (in Abb. 6.12-(a)), dagegen ist eine Resonanzstelle der Blattfeder von der Erregungsamplitude (d.h. Reibungsgröße) abhängig, so dass die Phasenverschiebung nicht nur an der Stelle: Abstimmung r = 1, sondern mit dem Verlustfaktor η an verschiedenen Stellen stattfindet (in Abb. 6.12-(b)). r2 η , 1 − r2 + η2 2Dr , viskose Dämpfung: tan φ = 1 − r2 Blattfeder: tan ψ = 6.2.2 Abstimmung: r = p 1 + η2 , Abstimmung: r = 1. (6.2) Änderung der Federkonstante Bisher hat man bei der Simulation eines Güterwagens, der mit geschichteter Blattfeder ausgerüstet wird, für die dynamische Federrate eine statische Federrate (ca. c ≈ 1.1 ∼ 1.6·106 (N/m)) eingesetzt. 6.2 Einflüsse der COULOMBschen Reibung bei der Entgleisung Phasenverschiebung bei Wegerregung Phasenverschiebung bei Wegerregung: 25 kN Vorspannung 3.5 3.5 3 3 2.5 2.5 2 Phase Phasenverschiebung 107 1.5 2 1.5 1 1 0.5 0.5 0 2.5 0 12 2 10 5 1.5 Reibungsbeiwert b 2 0.5 1 0 14 8 4 12 6 3 1 4 Frequenz f / Hz Erregungsamplitude A / mm 4 2 0 0 (a) viskose Dämpfung 2 10 8 6 Erregungsfrequenz f / Hz 0 (b) Blattfeder Abbildung 6.12: Vergleich der Phasenverschiebung bei der Wegerregung statische Tangentialfederrate Diagonalfederrate der Blattfeder, Vorspannung: von 20 kN bis 135 kN um 5 kN 1.6 15 Abschnitt: 15kN Erregungskraft 1.55 Diagonalfederrate c / (kN/mm) Tangentialfederrate c (kN/mm) 1.5 1.45 1.4 1.35 1.3 1.25 10 135 kN 5 1.2 1.15 20 kN 1.1 0 10 20 30 40 50 Durchsenkung A / mm (a) statisch 60 70 80 0 0 5 10 15 20 25 30 Erregungskraft P / kN 35 40 45 50 (b) dynamisch Abbildung 6.13: Vergleich der statischen Tangentialfederrate und dynamischen Diagonalfederrate Tatsächlich war dieser Wert viel geringer als für die dynamische Federrate. Die dynamische Federrate liegt im Bereich ca. c ≈ 1.5 ∼ 14·106 (N/m), je nach den vorgegebenen Lasten und Erregungskräften oder –amplituden. Das Diagramm in Abb. 6.13-(a) zeigt eine statische tangentielle Federrate nach der Durchsenkung. Diese Federrate wird durch die Ableitung der mittelen statischen Kraft-Weg-Kennlinie gewonnen. Das andere Diagramm in Abb. 6.13-(b) zeigt verschiedene dynamische Diagonalfederraten. Bei einem Extremfall wie eine Entgleisung des voll beladenen Güterwagens (entspricht 100 kN Vorspannung pro Feder) beträgt die dynamische Federrate ca. c = 2.44 · 106 (N/m). Für andere Fälle wird die dynamische Federrate größer als dieser Wert (z.B. beim Normalbetrieb: c > 8 · 106 (N/m), angenommene Anregungsamplitude: A < ±2(mm), entsprechende Erregungskraft: P < ±15(kN )). Man kann die Frage stellen, wieso es einen Unterschied zwischen den statischen und dynamischen Federrate der Blattfeder gibt. Diese verschiedenen Federraten werden auf die Hysterese–Eigenschaft der geschichteten Blattfeder durch COULOMBsche Reibung zurückgeführt. Eine Antwort unter einer gegebenen Erregungskraft oder –amplitude hängt von vorherigen Zustand ab, deshalb wird die diagonale Federrate bei sich wiederholender Erregung, wie es in dieser Arbeit untersucht wurde, genauer als die Tangentialfederrate. Für beliebige gegebene Erregungen oder Zufallsschwingungen ist die Federrate weiter zu untersuchen. 6.2 Einflüsse der COULOMBschen Reibung bei der Entgleisung 6.2.3 108 Größe der COULOMBschen Reibung Verlustfaktor η Im Abschnitt 4.5.2 hat man einen Verlustfaktor der Hysterese-Schleife als η= D D = 2πU πcA20 definiert. Dieser Faktor ist eine dimensionslose Größe und ein Vergleichsmaß zwischen der gespeicherten Energie durch eine Rückstellkraft und der dissipatierten Energie durch die COULOMBschen Reibung. Im Diagramm Abb. 6.14 ist der Faktor η für eine Hysteresekurve der Quotient aus der schraffierten und der dreieckigen Fläche. Verlustfaktor eta nach Erregungsamplitude unter verschienen Vorspannungen 0.5 20 kN 0.45 130 kN 0.4 100 kN 0.35 0.3 a DF eta 70 kN b 0.25 50 kN 0.2 0.15 0.1 A0 A0 0.05 0 (a) Schema 0 2 4 6 8 10 12 Erregungsamplitude A / mm 14 16 18 (b) Verlustfaktor Abbildung 6.14: Definition und Größe nach Erregungsamplituden des Verlustfaktors Im Vergleich zur viskoser Dämpfung beeinflusst die COULOMBsche Reibung fast alle behandelten Größen. Bei der viskosen Dämpfung ist die Reibung linear proportional oder quadratisch zu der Geschwindigkeit (oder Erregungsfrequenz), aber der mit b gekennzeichnete Reibungsbeiwert und die Federrate bleiben immer konstant. Bei der Herstellung kann man diesen Wert zweckmäßig einstellen. Dagegen bereitet es grosse Probleme, bei der Blattfeder definierte Reibungswerte für verschiedenen Zustände der Kontaktflächen einzustellen. Wegen der auftretenden Zustandsänderungen sind die dynamischen Eigenschaften der Blattfeder im Verlauf des Einsatzes nicht konstant. Stabilität Die veränderliche Parameter (z.B. Reibungsbeiwert oder Verlustfaktoren) in Abhängigkeit von der äußeren Erregung sind eine Schlüsseleigenschaft der Blattfeder. Die COULOMBsche Reibung zwischen Blättern steigt quadratisch oder kubisch mit der Erregung (Kraft– od. Wegerregung) an, aber nach der Definition wird der Verlustfaktor bei großer Erregung geringer. Der äquivalente Reibungsbeiwert mit viskoser Dämpfung hängt dagegen von der Erregungsfrequenz ab (in Abb. 4.37). Diese variable Eigenschaft der Blattfeder bei großer Erregung ist besser als eine viskose Dämpfung (s. Abschnitt 6.2.1). Allerdings braucht man nach der Entgleisung eine instabile System-Antwort zur Früherkennung der Entgleisung, so dass sich diese Eigenschaft der Blattfeder hier unvorteilhaft auswirkt. Bei der Krafterregung ist die System-Antworten für viskose Dämpfung und Blattfeder kaum zu unterscheiden. 6.3 Optimale Anordnung der Sensoren zur Früherkennung der Entgleisung 109 Meistens ist bei Schienenfahrzeugen eine Wegerregung gegeben, für einen voll beladenen Güterwagen wird die Federrate erheblich vergrößert und damit bei kleiner und/oder großer Wegerregung die System-Antwort kleiner wird (in Abb. 6.11-(b)). Aus diesem Grund wird die Ausrüstung mit Blattfedern für einen Güterwagen bevorzugt. Weitere Stabilitätseigenschaften der Blattfeder oder Verhältnisse bei stochastischer Erregung sind zu untersuchen. 6.3 Optimale Anordnung der Sensoren zur Früherkennung der Entgleisung 6.3.1 Wegänderung Wegänderungen zwischen Fahrzeugbauteilen wurden mit einem Seilzugwegaufnehmer der Firma ASM GmbH aus Moosinning bei München Typ WS10 aufgenommen. Zur Messung der Relativbewegung waren einige Aufnehmer für einen bestimmten Meßweg zu kurz um beiden Referenzpunkte miteinander zu verbinden. In diesem Fall wurden die Seilzüge mit Lüsterklemmen und Drahtseil verlängert. Seilzugwegaufnehmer haben Nachteile beim praktischen Einsatz; Es mussten Aufnehmer an das Fahrzeug geschweißt und Seilzüge mussten zum bestimmten Messwegen verlängert werden. Die ver- (a) S1 (b) S10 Abbildung 6.15: Seilzugwegaufnehmer an den Stellen S1 und S10 längerten Seile wurden leicht von äußeren Störungen beeinflusst. Wenn man Bauteile (z.B. Radsatz oder Drehgestell) umtauschen musste, mussten die Seilzüge abgenommen und wieder neu eingebaut und die Anfangswerte neu justiert werden. Die Wegänderung hängt nur von dem Abstand zwischen den Bauteilen ab, so wird die Wegänderung je nach der Situation oder dem Meßpunkt unterschiedlich. Zur Erkennung einer Entgleisung braucht man besonders große Wegänderungen, aber tatsächlich kann eine Wegänderung kleiner und ein Stoß dagegen sehr gross sein. In diesem Fall ist die Wegänderung unvorteilhaft. 6.3 Optimale Anordnung der Sensoren zur Früherkennung der Entgleisung 6.3.2 110 Beschleunigung Horizontale Komponente der Beschleunigung Trotz kleiner Wegänderung zwischen Meßpunkten wird die Beschleunigung an dieser Stelle sehr groß, wenn diese Änderung innerhalb einer kurzen Zeitspanne stattfindet, daher wäre eine Beschleunigungsmessung eine gute Methode zur Entgleisungserkennung. Die beste Einbaustelle für Beschleunigungsaufnehmer wären am Radsatz oder am Drehgestellrahmen, aber diese Stellen sind für Messgeräte nicht geeignet. Gut geeignete Stellen der horizontalen Beschleunigungskomponente befinden sich an der oberen Kesseldachfläche (in Abb. 6.16). Der Wert h ist die Höhe von Massenmittelpunkt für Leerwagen und h0 für beladene Kesselwagen. Diese horizontalen Komponenten sind phasengleich und haben denselBeschleunigung a10 und a12 (6.DEZ.99,10:59:48−50): leer, V0=13(km/h) Beschleunigung a10 und a12 (7.DEZ.99,11:00:16−18): beladen, V0=16(km/h) 15 10 a10 a12 a10 a12 8 10 6 a10 a12 2 Beschleunigung a / (m/s ) 2 Beschleunigung a / (m/s ) 4 5 0 −5 2 0 −2 −4 h h' −6 M M' −10 −8 −15 48 48.2 48.4 48.6 48.8 Erregung (a) Stellen a10 ,a12 49 49.2 Zeitverlauf t / s 49.4 49.6 49.8 −10 16 50 16.2 (b) Leerwagen: V0 = 13(km/h) 16.4 16.6 16.8 17 17.2 Zeitverlauf t / s 17.4 17.6 17.8 18 (c) beladen: V0 = 16(km/h) Abbildung 6.16: horizontale Komponente der Beschleunigung an den Stellen a10 und a12 ben Wert, welcher von der Höhe h bzw. h0 abhängt. Diese Stelle wird beim beladenen Güterwagen günstiger, da der Massenmittelpunkt (od. Gewichtsmittelpunkt) in diesem Fall tiefer als beim Leerwagen liegt. Vertikale Komponente der Beschleunigung Günstige Stellen zur Messung der vertikalen Komponente der Beschleunigung sind die Enden des Untergestells (in Abb. 6.17). Die Größe der Beschleunigung hängt von dem Abstand zwischen dem Massenmittelpunkt und der Meßstelle ab, gleichgültig ob ein Güterwagen leer oder beladen ist. Beschleunigung a7 und a2 (6.DEZ.99,10:59:48−50): Leerwagen, V0=13(km/h) Beschleunigung a7 und a2 (7.DEZ.99,11:00:16−18): beladen, V0=16(km/h) 50 80 a7 a2 60 30 40 2 Beschleunigung a / (m/s ) 40 2 Beschleunigung a / (m/s ) a7 a2 20 10 0 20 0 −20 −10 −40 −20 −60 M a2 a7 −30 48 Erregung (a) Stellen a2 ,a7 48.2 48.4 48.6 48.8 49 49.2 Zeitverlauf t / s 49.4 49.6 (b) Leerwagen: V0 = 13(km/h) 49.8 50 −80 16 16.2 16.4 16.6 16.8 17 17.2 Zeitverlauf t / s 17.4 17.6 (c) beladen: V0 = 16(km/h) Abbildung 6.17: vertikale Komponente der Beschleunigung an den Stellen a2 und a7 17.8 18 6.3 Optimale Anordnung der Sensoren zur Früherkennung der Entgleisung 111 Diese Stellen am Ende des Untergestells haben einige Vorteile, insbesondere kann man ohne Schwierigkeiten Sensoren und Messinstrumente einbauen und diese Stellen sind sicherer gegen äußere Störungen als z.B. Kesseloberfläche oder der Drehgestellrahmen. Aber mit nur einem Aufnehmer sind diese Stellen ungünstig, denn die Beschleunigung aus vertikaler Bewegung und Winkelbewegung treten an den beiden Stellen gleichzeitig auf. Je nach dem entgleisten Drehgestell wird die Beschleunigungsgröße (als Summe) maximal oder minimal. Beim Entgleisungsversuch hat man absichtlich das hintere Drehgestell entgleisen gelassen und abgeschleppt, in diesem Fall wird das Signal an der hinteren Stelle a7 maximal (starke Linien in Abb. 6.17). Beide Beschleunigungsrichtungen durch die vertikale Bewegung und die Winkelbewegung um den Massenmittelpunkt werden kompensiert oder verstärkt4 . Im realen Fall kann man nicht erwarten, dass ein bestimmtes Drehgestell entgleist. Daher müssten an beiden Stellen Beschleunigungsaufnehmer eingebaut werden. Eine günstige Stelle Soll eine „effektive(optimale)“ Stelle für nur einen Beschleunigungsaufnehmer gewählt werden, so ist die Stelle a4 gerade unter dem Massenmittelpunkt am besten. An dieser Stelle tritt nur eine vertikale Komponente der Beschleunigung auf5 . Die Diagramme in Abb. 6.18 zeigen Vergleiche der Beschleunigungsgröße an der Stelle a4 mit a7 und a10 . An dieser Stelle kann man Beschleunigungsaufnehmer in drei Richtungen einsetzen (Tabelle 6.2), dann wird diese Stelle eine günstige Stelle, egal ob ein hinteres oder vorderes Drehgestell entgleist. (Die Diagramme in Abb. 6.20 sind eine Proportionalität für verschiedene maximalen Beschleunigungen geteilt durch a4 ) Beschleunigung a4 und a7 (6.DEZ.99, 10:59:48−50): leer, V0=13(km/h) Beschleunigung a4 und a10 (6.DEZ.99, 10:59:48−50): leer, V0=13(km/h) 40 25 a4 a7 a4 a10 20 30 15 10 Beschleunigung a / (m/s2) 2 Beschleunigung a / (m/s ) 20 10 0 5 0 −5 −10 −10 −15 −20 −20 48 48.2 48.4 48.6 48.8 49 49.2 Zeitverlauf t / s (a) a4 ⇔ a7 49.4 49.6 49.8 50 −25 48 48.2 48.4 48.6 48.8 49 49.2 Zeitverlauf t / s 49.4 49.6 49.8 50 (b) a4 ⇔ a10 Abbildung 6.18: Vergleiche mit a7 und a10 4 Man kann die Bewegung auch einfach als eine Winkelbewegung um die vordere Führung zwischen dem Untergestell und vorderen Drehgestell berechnen. In diesem Fall werden die berechnete Beschleunigungen an jeden Stellen mit Messdaten gut übereinstimmen, aber bei den Wegänderungen im entgleisten hinteren Drehgestell treten Fehler auf. Wegen der Blattfedern im vorderen Drehgestell fungiert die Führung nicht einfach als ein Gelenk für eine Winkelbewegung, sondern es gibt auch eine vertikale Bewegung durch die Blattfedern im vorderen Drehgestell. 5 Zum Teil eine horizontale Komponente durch eine Winkelbewegung um den Massenmittelpunkt, aber wegen des geringen Abstands ist diese unbedeutend. 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit 20 20 15 2 max. Beschleunigung a / (m/s ) max. Beschleunigung a / (m/s2) 112 a11 10 a4 5 a10 a6 0 a4 a9 a11 a10 a6 15 10 a11 5 a4 a10 a6 0 a9 −5 0 10 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 50 a9 −5 0 60 10 (a) leer 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 /(km/h) 50 60 (b) beladen Abbildung 6.19: Vergleiche der Beschleunigungen mit a4 für leeren und beladenen Kesselwagen; Rechenschritt: 1 km/h, wenn das hintere Drehgestell entgleist 3 4 Leerwagen beladener Kesselwagen a7 / a4 3.5 a11 / a4 3 a7 / a4 a11 / a4 2 Proportionalitaet Proportionalitaet 2.5 1.5 a2 / a4 a10 / a4 2.5 2 1.5 1 a2 / a4 a9 / a4 1 a9 / a4 0.5 0.5 a6 / a4 0 0 5 a10 / a4 10 15 20 25 30 Fahrgeschwindigkeit V0 / (km/h) 35 40 0 0 10 (a) leer 20 30 40 Fahrgeschwindigkeit V0 / (km/h) a6 / a4 50 60 (b) beladen Abbildung 6.20: Proportionalität der Beschleunigungen zu a4 für leeren und beladenen Kesselwagen; Rechenschritt: 1 km/h, wenn das hintere Drehgestell entgleist (a2 /a4 , a9 /a4 , a7 /a4 , a11 /a4 , a10 /a4 , a6 /a4 ) 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit Zur Zeit fahren Güterwagen maximal ca. V0 = 80(km/h), in einigen Ländern hat man die maximale Geschwindigkeit ca. V0 = 100 ∼ 120(km/h) erprobt. Die maximale Fahrgeschwindigkeit bei Güterwagen ist nicht wichtig als logistische Umstände, aber bei höherer Fahrgeschwindigkeit am beliebigen Ort sind Maßnahmen gegen Entgleisungen sehr wichtig. In dieser Arbeit hat man nicht untersucht, ob die Blattfeder eine Stabilität gegen Entgleisung aufweist. Auch Vorhersagemöglichkeiten für Entgleisungen beim Normalbetrieb wurden nicht erforscht, vielmehr mit diesem Modell kann zuverlässig auch bei höherer Fahrgeschwindigkeit erkannt werden, dass ein Wagen tatsächlich entgleist. 6.4.1 Extrapolation für höhere Fahrgeschwindigkeiten Durch analytische Auswertung der gemessenen Daten für Fahrgeschwindigkeiten bis 40 km/h kann man das Entgleisungsverhalten über 60 km/h bis 120 km/h extrapolieren. Wie aus den Tabelle 5.1 und 5.2 ersichtlich, ist eine Beschleunigungsmessung bei höherenr Fahrgeschwindigkeiten relativ zuverlässiger als eine Wegänderungsmessung . Allerdings treten bei der Beschleunigungsmessung folgende 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit vertikal horizontal quer hinteres Drehgestell entgleist a7 a10 , a12 : leer a10 , a12 , a6 : beladen a8 113 vorderes Drehgestell entgleist a2 a10 , a12 : leer a10 , a12 , a6 : beladen a3 Tabelle 6.2: Maximale Amplitude der Beschleunigung je nach entgleistem Drehgestell Probleme auf. • Das analytische Ergebnis zeigt, dass ein - kleiner - Grenzwert für die Beschleunigung existiert. D.h., ab einer bestimmten Geschwindigkeit (ca. 40 km/h) nimmt die Beschleunigung nicht mehr zu. • Der zur Beschleunigungsmessung eingesetzte PIEZO-elektrische Aufnehmer liefert ein mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit start ansteigendes Rauschsignal. • Ein Stosseffekt, der proportional mit der Fahrgeschwindigkeit zunimmt, überwiegt bei höherer Geschwindigkeit gegenüber der harmonischen Anregung durch die Schwellen. • Durch die bei höherer Geschwindigkeit auftretenden Radsprünge über die Schwellen sowie die Zerstörung der Schwellen wird die Anregung unregelmässig und der Maximalwert des Signals bleibt nicht konstant. Hierzu hat Herr SCHIRMER am FG Schienenfahrzeuge eine Lösung vorgeschlagen(HECHT[6], SCHIRMER[19]). Er mittelte den gesamten Signalwert nach der Entgleisung und bestimmte die dazugehörige Standardabweichung. Diese Standardabweichung wird als Funktion der Fahrgeschwidigkeit angenommen: σ = σ(V0 ). (6.3) Diese Formel enthält allerdings auch die Beschleunigung durch Schwellenerregungen, welche abgetrennt werden muss. Hierzu wird in dieser Arbeit folgende Gleichung verwendet: a = k1 (V0 , P, M )sin(Ω(V0 )t) + k2 (V0 , P, M )randn(size(t)). Hier sind: a : Beschleunigung, k1 : Koeffizient aus analytischer Berechnung, k2 : Koeffizient aus Entgleisungsversuchen, V0 : Fahrgeschwindigkeit, P : Messstelle, M : Gewicht des Wagens, Ω : Erregungsfrequenz, randn : normierte Zufallsfunktion. (6.4) 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit 114 Die Standardabweichungen am Messpunkt a9 auf der Kesseloberfläche in vertikaler Richtung beim beladenen Kesselwagen betragen: 16km/h :7.57(m/s2 ), 25km/h :8.81(m/s2 ), 37km/h :10.1(m/s2 ). Eine Näherungsgleichung dafür lautet: σ9 = 0.17V0 + 4.75. (6.5) 15 15 10 10 Beschleunigung a /(m/s2) Beschleunigung a /(m/s2) Bei V0 = 16 km/h betragen die Koeffizienten k1 = 1.5 aus der analytischen Berechnung und k2 = 7.47 - 1.5 = 5.97 aus dem Entgleisungsversuch. Es besteht eine gute Übereinstimmung zwischen den Messdaten und dem Simulationsergebnis. 5 0 −5 −10 −15 0 5 0 −5 −10 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 −15 0 0.1 0.2 0.3 0.4 Zeit t / s (a) Messung 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 Zeit t / s (b) Simulation Abbildung 6.21: Vergleich mit Messdaten und Simulation für a9 bei 16 km/h An der Stelle a11 lässt sich σ11 für den beladenen Kesselwagen für V0 = 80 km/h nach folgender Formel extrapolieren: σ11 = 0.53V0 + 2.13. (6.6) Das Ergebnis lautet: σ11 = 44.5, aus der Näherungsformel, k1 = 3.6, aus der analytischen Berechnug, k2 = 40.9 aus den Entgleisungsversuchen. Das simulierte Signal bei V0 = 80 km/h durch Extrapolation ist eindeutig grösser als gemessenen Daten bei V0 = 16 km/h. Mit diesem Verfahren lassen sich Entgleisungen bei höherer Fahrgeschwindigkeit zuverlässig erkennen 6 (in Abb. 6.22). 6 Näherungsformel für a4 : σ4 = 0.276V0 + 11.96 leer, (6.7) σ4 = 0.250V0 + 13.90 beladen. (6.8) 60 40 40 Beschleunigung a /(m/s2) 60 2 Beschleunigung a /(m/s ) 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit 20 0 −20 −40 −60 0 115 20 0 −20 −40 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 −60 0 0.02 Zeit t / s (a) Messung bei 16 km/h 0.04 0.06 0.08 0.1 0.12 0.14 0.16 0.18 0.2 Zeit t / s (b) Simulation bei 80 km/h Abbildung 6.22: Vergleich mit Messdaten und Extrapolation für a11 6.4.2 Fahrverhalten auf Weichen (Schienenlücken) Nachdem man Beschleunigungsaufnehmer am Güterwagen angebracht hat, steht man vor der wichtigen Aufgabe, eine echte Entgleisungssituation von extremen Normalbetriebsfällen zu unterscheiden. Häufig treten Stöße auf, wenn ein Güterwagen Weichen oder kleine Hindernisse auf der Schienen überfährt. Beim Entgleisungsversuch hat man absichtlich zwischen den Schienenfügestellen eine Lücke (ca. 5 cm Länge) erzeugt und Signale aus Stößen über diese Lücke mit dem Entgleisungsfall verglichen (in Abb. 6.23, auch s. Abb. 3.1). (a) Übersicht 1 (b) Seitensicht 2 Abbildung 6.23: Schienenlücken zwischen einer Fügestelle Meßergebnisse bei solchen Lücken zeigen einen „eindeutigen“ Unterschied im Vergleich mit dem Normalbetrieb, aber ggf. gibt es Schwierigkeiten, im Rauschen eine solche Überfahrt zu erkennen. Die Verhältnisse bei Beschleunigungsaufnehmern sind etwas besser als beim Wegänderungsaufnehmer, bei niedriger Fahrgeschwindigkeit gibt es einen Unterschied zum Rauschen, aber bei höherer Geschwindigkeiten kann man kaum etwas erkennen. Die Diagramme in Abb. 6.24 zeigen Signale an der Meßstelle a1 (am vorderen Radsatz im entgleisten Drehgestell) beim beladenen Kesselwagen. Je nach Größe der Fahrgeschwindigkeit werden die Signale von den Schienenstößen schwächer. 6.4.3 Diagnose aus dem Modell Es gibt einige Annahmen für das in dieser Arbeit erstellte Entgleisungsmodell. Erstens, werden eine vertikale Bewegung des Güterwagens und vertikale Erregungen durch Schwellen sowie eine ideale 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit a1 116 a1 m/s^2 353.5 339.1 324.6 310.2 295.8 281.4 267.0 252.6 Schienenstoss 238.1 223.7 209.3 Schienenstoss 194.9 180.5 166.0 151.6 Entgleisung 137.2 122.8 108.4 94.0 79.5 65.1 50.7 36.3 21.9 7.4 -7.0 -21.4 -35.8 -50.2 Entgleisung -64.7 -79.1 -93.5 -107.9 -122.3 -136.7 -151.2 -165.6 -180.0 20.50 21.89 23.27 24.65 26.03 27.42 28.80 30.18 31.57 32.95 34.33 35.71 37.10 38.48 39.86 41.25 42.63 5.922 6.739 7.556 8.373 9.189 10.006 10.823 11.640 12.457 13.273 14.090 14.907 15.724 16.540 17.357 s s (a) V0 = 16(km/h) (b) V0 = 37(km/h) Abbildung 6.24: Signale durch Schienenlücken bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten harmonische Erregung durch in konstantem Abstand liegende Schwellen angenommen. Querbewegung Im Entgleisungsmoment (ein Rad überrollt die Schienenoberkante) haben alle messbaren Signale einen extremen Wert, aber diese Zeitspanne ist zu kurz Menschen und auch für Messgeräte, um daraus eine Entgleisung erkennen zu können. Die Querbewegung (z.B. an der Stelle S7 ) ist am größten im Entgleisungsmoment, nach der Entgleisung (im Schleppbetrieb) wird sie kleiner. Die Diagramme in Abb. 6.25 zeigen die Querbewegung an der Stelle S7 des Leerwagens bei V0 = 43(km/h). Man kann außer im Entgleisungsmoment den Normalbetrieb– und den Abschleppbetrieb kaum unterscheiden. Daher ist die Querbewegungsdetektion ungünstig. Die anderen -vertikalen- Bewegungen weisen deutlichere Unterschiede auf. S7 mm 44.00 42.43 40.87 39.30 37.74 Entgleisung 36.17 34.61 33.04 31.48 Montagebleche 29.91 28.35 26.78 25.22 Fahrtrichtung S7 S6 23.65 22.08 20.52 18.95 17.39 15.82 Normalbetrieb 14.26 12.69 11.13 9.56 Abschleppen 8.00 Zugende 6.43 4.87 3.30 1.74 0.17 -1.40 -2.96 -4.53 -6.09 -7.66 -9.22 -10.79 -12.35 -13.92 1.56 3.25 4.94 6.62 8.31 10.00 11.69 13.38 15.07 16.75 18.44 20.13 21.82 23.51 25.19 26.88 28.57 s (a) S7 (b) Messdaten Abbildung 6.25: Querbewegung an der Stelle S7 und Messdaten Ideale Schwellenerregung Wie im Anhang E erwähnt, war der Schwellenabstand anders als bei realen Schwellen unregelmäßig. Deshalb wurden die Meßergebnisse nur aus einen „idealen“ Bereich gewählt und mit dem Simulationsergebnis verglichen. Bei höherer Geschwindigkeit werden ein Radsprünge über die Schwellen, sogar über die Gleissperre beobachtet. Das Photo in Abb. 6.26 zeigt einen Übersprung des hinteren Rades über die Gleissperre (Leerwagen, V0 = 43(km/h)). Das vordere Rad wurde durch die Gleissperre entgleist und das hintere Rad hat sie übergesprungen und ist nicht entgleist. Alle Simulationsgrößen hängen von einer Erregungsfrequenz Ω, diese Frequenz wiederum von einer Fahrgeschwindigkeit ab (Ω = 2πV0 /Ls ). Daher wird Erregungsfrequenz mit höherer Fahrge- 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit 117 Abbildung 6.26: Sprung über die Gleissperre schwindigkeit größer, aber wenn die Räder über die Schwellen springen, wird die Erregungsfrequenz nicht mehr größer, da der Schwellenabstand Ls größer wird. Daraus folgt die Antwort-Amplitude nicht mehr kleiner bei der Simulation (meistens werden die Simulationsgröße kleiner mit der Fahrgeschwindigkeit). Diese Überlegung ist bei höherer Geschwindigkeit des Güterwagens hinfällig, weil ein Stoßeffekt auftritt, gleichgültig ob die entgleisten Räder über die Schwellen springen oder nicht. Der Stoßeffekt dominiert bei höherer Fahrgeschwindigkeit. Die Diagramme in Abb. 6.27 zeigen den zunehmenden Stoßeffekt an der Stelle a4 . Die simulierten Beschleunigungsgrößen werden mit Geschwindigkeit kleiner, aber das Rauschen durch den Stoßeffekt wird größer. Die Messdaten sagen nichts darüber aus, ob die Größe ein Rauschen oder ein Stoßeffekt ist. Der Stoßeffekt ist später weiter zu untersuchen. Beschleunigung a4: Leerwagen bei V0 = 26 (km/h) Beschleunigung a4: Leerwagen bei V0 = 38 (km/h) 40 30 30 30 20 20 20 10 0 −10 10 0 −10 −20 −20 −30 −30 −40 Beschleunigung a / (m/s2) 40 Beschleunigung a / (m/s2) Beschleunigung a / (m/s2) Beschleunigung a4: Leerwagen bei V0 = 13 (km/h) 40 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 Zeitverlauf t / s 1.4 1.6 (a) V0 = 13(km/h) 1.8 2 0 −10 −20 −30 −40 0 10 −40 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 Zeitverlauf t / s 1.4 (b) V0 = 26(km/h) 1.6 1.8 2 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 Zeitverlauf t / s 1.4 1.6 1.8 2 (c) V0 = 38(km/h) Abbildung 6.27: Messdaten an der Stelle a4 nach der Fahrgeschwindigkeit Zerstörung der Schwellen Beim voll beladenen Kesselwagen (ca. 75 Tonnen) werden Holzschwellen durch Räder zerstört (in Abb. 6.28-(b)), dagegen beim Leerwagen nur wenig beschädigt (in Abb. 6.28-(a)). Bei V0 = 43(km/h) werden die Holzschwellen völlig zerstört und die dazugehörigen Meßsignale sehr schwach und schwankend. Durch den Zerstörungsprozeß der Holzschwellen wird die Stoßenergie verbraucht (absorbiert) und der Stoßeffekt wird minimiert. Bei höherer Geschwindigkeit wird die Querbewegung durch ein Schleudern größer, dies zeigen die Diagramme in Abb. 6.29 anhand der Messdaten für die Querbeschleunigung am Ende des Untergestells an der Stelle a8 (Skalierung: ±50(m/s2 )). Die vertikale Erregung nach der Entgleisung wird bei höherer Fahrgeschwindigkeit aus vielen weiteren Gründen (z.B., Schwellenzerstörung, Querschleudern, usw.) schwächer, aber im Vergleich mit dem Normalbetrieb immer noch deutlich. In vielen Fällen werden Betonschwellen eingesetzt. 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit (a) leer 118 (b) beladen Abbildung 6.28: Schwellenzerstörung durch Räder beim leeren und beladenen Kesselwagen a8 a8 40.891 41.642 42.393 43.145 43.896 44.647 45.399 46.150 46.902 47.653 48.404 49.156 49.907 50.658 51.410 16.20 17.26 18.32 19.38 20.43 21.49 22.55 23.61 24.67 25.73 26.79 27.84 (a) Querschleuderung (b) V0 = 16(km/h) 28.90 29.96 31.02 s s (c) V0 = 37(km/h) Abbildung 6.29: Signale für Querbeschleunigung an der Stelle a8 bei beladenem Kesselwagen Wenn die entgleisten Räder über Betonschwellen geschleppt und angeregt worden wären, wären die Messgrößen und Überlegungen erheblich aussagekräftiger. 6.4.4 Justierung der Sensoren Die zuverlässige Erkennung einer Entgleisung hängt von der Justierung der Sensoren ab. Die Justierung spielt eine entscheidende Rolle beim praktischen Einsatz. Wenn man vor dem Betrieb einen Maximalwert der Sensoren falsch eingestellt hat, kann ein Fehlalarm ausgelöst werden. Eine falsche Justierung wurde für die Beschleunigung in horizontaler Richtung in der Wagenmitte a6 bei Entgleisungsversuchen gefunden. Die nächsten Diagramme zeigen die Beschleunigung in horizontaler Richtung auf der Oberfläche des Kessels (links: a10 ) und in der Wagenmitte (rechts, direkt unter dem Untergestell: a6 ) für den beladenen Kesselwagen bei 37 km/h. In diesem Fall sollte die Beschleunigung nach analytischer Berechnung fast identisch sein. Aber die Messdaten aus der Wagenmitte a6 im Normalbetriebsbereich vor der Entgleisung sind ca. 5 mal so gross wie bei a10 . Diese falsche Justierung kann einen Fehlalarm im Normalbetrieb, z.B. über eine Schienenlücke oder Weiche, auslösen (in Abb. 6.31). 5 5 4 4 3 3 2 2 2 Beschleunigung a / (m/s ) Beschleunigung a / (m/s2) 6.4 Zuverlässigkeit der Diagnose bei höherer Fahrgeschwindigkeit 1 0 −1 −2 −3 119 1 0 −1 −2 −3 −4 −4 −5 0 100 200 300 400 500 600 700 Anzahl des Abtastens N 800 900 1000 −5 0 100 200 300 400 500 600 700 Anzahl des Abtastens N (a) a10 800 900 1000 (b) a6 Abbildung 6.30: Beschleunigung beim Normalbetrieb vor der Entgleisung: V0 = 37 km/h, beladen 50 40 50 a10 : 37 km/h, beladen 40 30 Beschleunigung a / (m/s2) Beschleunigung a / (m/s2) 30 20 10 0 −10 −20 Entgleisung 20 10 0 −10 −20 −30 −30 −40 −40 −50 0 a6 : 37 km/h, beladen 0.05 0.1 0.15 Zeitverlauf t / s (a) a10 0.2 0.25 0.3 −50 0 Entgleisung 0.05 0.1 0.15 Zeitverlauf t / s 0.2 0.25 0.3 (b) a6 Abbildung 6.31: Beschleunigung beim Normalbetrieb direkt vor der Entgleisung: V0 = 37 km/h, beladen Literaturverzeichnis [1] G. 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Anhang A Algorithmen A.1 Algorithmus 2 Unterprogramm für die Entlastung DOWNLOAD(Fup, Fdown, xmax, Koeffizienten){ GET n; a0, a1, a2; b0, b1, b2; A0; k2; fr; sigma; // // // // // // // Potenz für abnehmende Kraft maximale Grenzkurve aus Koeffizienten minimale Grenzkurve aus Koeffizienten (xmin+xmax)/2 Start-Federrate für die Entlastung Reibungskraft für die Entlastung Standardabweichung für die Entlastung /* minimale statische Grenzkurve */ [0, xmax]; y1 = b0 + b1 x + b2 x^2; /* COULOMBsche Reibung */ y2 = COULOMB_DOWNLOAD(sigma, A0, fr, k2, [0,xmax]); /* Korrektur für abnehmende Kraft */ y3 = C fr (x/(2A0))^n; // C:Umeichungsgröße /* BISECTION-Methode */ y = y1 + y2 + y3 - Fdown; (a,b); MaxIt; L <- y(0); R <- y(xmax); RelTol <- 10^(-4); // // // // // Such nach Null-Punkt Intervall: a=0, b=xmax; max. Iteration Endwert zugelassene Genauigkeit IF (signum(L) == signum(R)) THEN STOP Xprev <- xmax; // erster Versuch FOR k=1 TO MaxIt { 128 A.2 Algorithmus 3 129 DeltaX <- X - Xprev; Y <- y(xtest); IF (signum(Y) == signum(L)) THEN BEGIN a <- X; L <- Y END; ELSE BEGIN b <- X; R <- Y END; Xprev <- X; |DeltaX| <= RelTol*|X| OR Y==0; } /* Ausgabe */ xmin <- Xprev; x_down(xmin, xmax); F_down(Fdown, Fup); } // gesuchter xmin // Ausgabe des Intervalls // Ausgabe der Kraft /* FUNKTION */ // Unterprogramm COULOMB_DOWNLOAD(sigma, A0, fr, k2, [0,xmax]){}; A.2 Algorithmus 3 Unterprogramm für die zweite Belastung UPLOAD(sigma, A0, fr, k2, [0,xmax]){ GET n; a0, a1, a2; b0, b1, b2; A0; k2; fr; sigma; /* Bestimmung der maximale Belastung für Hysterese */ F = {F1, F2, F3, ... , Fk, ... , Fn}; // gegebene Kraft-Serie FMAX = maximum(F)|(i=1..k); // maximale Kraft bis i-the Kraft XMAX = solve(a0 + a1 x + a2 x^2 - FMAX); // Such nach xmax /* maximale Durchsenkung */ IF (Fup == FMAX){ // i-the Kraft ist maximal y1 = a0 + a1 x + a2 x^2; y2 = COULOMB_UPLOAD(sigma, A0, fr, k2, [0,XMAX]); y3 = C (1/x)^n; y = y1 + y2 + y3; /* Ausgabe */ xmax <- XMAX; x_up(xmin, XMAX); F_up(Fdown, FMAX);} ELSE (Fup < FMAX){ A.2 Algorithmus 3 130 y1 = a0 + a1 x + a2 x^2; y2 = COULOMB_UPLOAD(sigma, A0, fr, k2, [0,XMAX]); y3 = C (1/x)^n; y = y1 + y2 + y3 - Fup; /* BISECTION-Methode */ xmax <- BISECTION(y, [xmin,XMAX]){}; // gesuchter x-Wert durch Bisection /* Ausgabe */ xmax; x_up(xmin, xmax); F_up(Fdown, Fup); } } /* FUNKTION */ COULOMB_UPLOAD(sigma, A0, fr, k2, [0,XMAX]){}; Anhang B Federkonstanten und Koeffizienten B.1 Federkonstanten B.1.1 Federrate B.1.2 Verlustfaktor B.2 Komplexe Koeffizienten Die Koeffizienten im Abschnitt 4.3.2 sind: B.2.1 E EZR + iEZI a2 (m̃3 k3 − a2 k7 ) = 2 EN R + iEN I (−m̃2 m̃3 + 2a2 )m̃3 EZR EN R + EZI EN I EZI EN R − EZR EN I = +i , 2 2 2 2 EN EN + E R R + EN I NI E= (B.1) wobei EN R = <{EN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a22 )d3 + (d2 + d3 )dˆ2 , EN I = ={EN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a2 )dˆ − (d2 + d3 )d3 dˆ 2 (B.2) und EZR = <{EZ } = a2 d3 k3 − a22 k7 , ˆ 3. EZI = ={EZ } = a2 dk B.2.2 (B.3) G GZR + iGZI a2 m̃3 k3 + (a22 − m̃2 m̃3 )k7 = GN R + iGN I (−m̃2 m̃3 + 2a22 )m̃3 GZR GN R + GZI GN I GZI GN R − GZR GN I = +i , 2 2 GN R + GN I G2N R + G2N I G= 131 (B.4) B.2 Komplexe Koeffizienten Erregung P↓ 1.5(kN) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 20(kN) 10.4181 10.097 8.8662 6.1616 3.9802 3.2009 2.8036 2.5593 2.3901 2.2636 2.1624 2.0779 2.0043 1.9381 1.8768 1.819 1.7634 25 10.244 9.9674 9.2261 8.156 6.449 4.5454 3.6249 3.1389 2.8352 2.6242 2.4663 2.3423 2.24 2.153 2.0769 2.0091 1.9476 1.8911 1.8389 1.7905 1.7456 1.7041 132 30 10.1228 9.9299 9.4261 8.7374 7.812 6.5276 4.9932 4.0071 3.4574 3.106 2.8603 2.6754 2.5301 2.4108 2.3106 2.2239 2.1476 2.0796 2.0177 1.9616 1.9098 1.8623 1.8183 1.7778 1.7408 1.7067 1.6755 Vorspannung → 35 40 45 10.1519 10.2272 10.3947 10.0147 10.0819 10.2667 9.5954 9.7659 9.9753 9.0944 9.3775 9.6233 8.4502 8.8797 9.2381 7.6493 8.3012 8.7767 6.5971 7.5757 8.2258 5.332 6.6727 7.5606 4.3491 5.5943 6.7501 3.7555 4.6525 5.8047 3.3667 4.0312 4.9232 3.0904 3.6131 4.2872 2.8826 3.3138 3.8475 2.718 3.0841 3.525 2.5833 2.9023 3.2797 2.4705 2.7544 3.0822 2.3735 2.6293 2.9208 2.288 2.5217 2.7853 2.2126 2.4283 2.6681 2.1448 2.3454 2.5666 2.0833 2.2715 2.4764 2.0272 2.2043 2.3962 1.976 2.1435 2.3241 1.9287 2.0881 2.2585 1.8851 2.0371 2.1987 1.845 1.9901 2.1439 1.808 1.947 2.0935 1.7739 1.907 2.0472 1.7424 1.87 2.0042 1.7133 1.8358 1.9646 1.6866 1.8042 1.9279 1.6618 1.775 1.8936 1.7477 1.8621 1.7226 1.8326 1.6991 1.8052 1.6771 1.7797 1.6567 1.7557 1.7333 1.7124 1.6926 1.674 50 10.4738 10.4133 10.1403 9.8671 9.5437 9.1619 8.7097 8.1958 7.573 6.8337 5.9812 5.1552 4.52 4.0655 3.727 3.4668 3.2562 3.0827 2.9367 2.8118 2.7026 2.6055 2.5195 2.442 2.3718 2.3077 2.2493 2.1954 2.1458 2.0999 2.0577 2.0183 1.9818 1.9476 1.9162 1.8867 1.8592 1.8334 1.8093 1.7866 1.7654 55 10.6363 10.6247 10.3928 10.0973 9.8205 9.5049 9.113 8.6924 8.185 7.6075 6.9199 6.1386 5.363 4.7376 4.2692 3.9184 3.6449 3.4235 3.24 3.0848 2.9515 2.8345 2.7315 2.6399 2.5578 2.483 2.4149 2.3527 2.2954 2.2425 2.1938 2.1488 2.107 2.0681 2.0322 1.9984 1.9671 1.9375 1.9099 1.8843 1.86 60 10.8099 10.7153 10.5991 10.3536 10.1046 9.7971 9.467 9.1113 8.6982 8.2088 7.6502 7.0011 6.2796 5.55 4.9314 4.4598 4.0991 3.8149 3.5829 3.3905 3.228 3.0863 2.9642 2.8551 2.7575 2.6703 2.5917 2.5197 2.4536 2.3934 2.3375 2.2862 2.2385 2.1945 2.1532 2.1152 2.0793 2.0461 2.0146 1.9856 1.958 Tabelle B.1: Federrate der geschichteten Blattfeder nach Vorspannungen und Erregungskräften, Einheit: (kN/mm) = 106 (N/m) B.2 Komplexe Koeffizienten Erregung P↓ 1.5(kN) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 65(kN) 11.0719 10.9057 10.8115 10.5695 10.3654 10.1111 9.8064 9.4799 9.1274 8.7166 8.2411 7.7103 7.0893 6.4067 5.7142 5.1115 4.6365 4.2677 3.9759 3.7351 3.5352 3.3648 3.2176 3.0886 2.9745 2.8725 2.7807 2.6974 2.622 2.5528 2.4895 2.4307 2.3769 2.3266 2.2802 2.2369 2.1964 2.159 2.1238 2.0909 2.06 70 11.2127 11.1744 10.9704 10.7939 10.631 10.3961 10.1271 9.8159 9.5091 9.1508 8.752 8.2828 7.764 7.172 6.5191 5.8587 5.2725 4.8013 4.4261 4.1278 3.8807 3.6734 3.4966 3.3437 3.2098 3.0902 2.9844 2.8883 2.8012 2.7225 2.6496 2.5831 2.5221 2.4652 2.4127 2.3639 2.3189 2.2764 2.2369 2.1998 2.1653 133 75 11.3316 11.3512 11.2002 11.0534 10.8549 10.6354 10.4079 10.1474 9.8708 9.5427 9.1883 8.7912 8.3349 7.8329 7.2555 6.6255 5.9916 5.4211 4.9504 4.575 4.2699 4.0182 3.8064 3.6238 3.4657 3.3258 3.2021 3.0916 2.9923 2.9023 2.8194 2.7443 2.675 2.6109 2.5519 2.4975 2.4464 2.399 2.3547 2.3137 2.2748 Vorspannung → 80 85 90 11.5957 11.7832 12.0992 11.523 11.8326 11.9035 11.4869 11.696 11.9028 11.3204 11.5628 11.7437 11.1066 11.364 11.601 10.9244 11.1929 11.406 10.6771 10.9918 11.2368 10.4669 10.7358 11.0402 10.1904 10.518 10.7906 9.9025 10.2381 10.5762 9.5889 9.9474 10.3002 9.2252 9.6315 10.0119 8.8366 9.2845 9.6752 8.3842 8.8901 9.3306 7.8934 8.4452 8.9367 7.3282 7.9565 8.5043 6.7221 7.4074 8.0097 6.1127 6.8136 7.4725 5.5543 6.2235 6.8977 5.0899 5.6805 6.3206 4.7157 5.2216 5.7907 4.4066 4.8415 5.3364 4.1483 4.532 4.9639 3.9326 4.2719 4.652 3.7443 4.0519 4.3889 3.5826 3.861 4.1655 3.4379 3.6935 3.9713 3.3111 3.5465 3.8004 3.1968 3.4148 3.6502 3.0928 3.2973 3.5155 2.9997 3.1915 3.3951 2.914 3.0946 3.2854 2.8363 3.0063 3.1861 2.7639 2.9255 3.0957 2.6978 2.8511 3.0118 2.6363 2.7824 2.9356 2.5796 2.7193 2.8652 2.5266 2.6604 2.7998 2.4773 2.6054 2.7389 2.4314 2.5544 2.6819 2.3886 2.507 2.6298 95 12.2705 12.2788 12.0832 12.0317 11.8705 11.6588 11.4792 11.3202 11.0911 10.8559 10.6191 10.3553 10.0511 9.7453 9.3849 8.994 8.5476 8.0645 7.542 6.9725 6.4072 5.8913 5.4471 5.0719 4.7628 4.4976 4.2719 4.0749 3.9013 3.7484 3.611 3.4881 3.376 3.2745 3.1819 3.0961 3.018 2.945 2.8781 2.815 2.7568 100 12.5445 12.3295 12.3638 12.2083 12.0712 11.9443 11.7615 11.601 11.4091 11.158 10.9413 10.687 10.4094 10.1188 9.8008 9.4301 9.0464 8.6035 8.1205 7.595 7.0448 6.4879 5.9849 5.5464 5.1769 4.867 4.6 4.3721 4.175 3.9984 3.8428 3.7044 3.5773 3.4642 3.3603 3.2655 3.1776 3.0977 3.0229 2.9535 2.8897 105 12.5931 12.7024 12.5871 12.474 12.3631 12.1731 12.0103 11.8649 11.6806 11.4723 11.2495 11.0189 10.7537 10.4672 10.1689 9.8442 9.4864 9.0946 8.6582 8.1776 7.6508 7.1049 6.5612 6.0696 5.6362 5.2724 4.9619 4.6963 4.4686 4.2687 4.0914 3.9327 3.7915 3.6648 3.549 3.4425 3.3453 3.2563 3.1743 3.0985 3.0281 Tabelle B.2: Federrate 2 der geschichteten Blattfeder nach Vorspannungen und Erregungskräften, Einheit: (kN/mm) = 106 (N/m) B.2 Komplexe Koeffizienten Erregung P↓ 1.5(kN) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 30(kN) 0.0651 0.0714 0.0908 0.1218 0.1697 0.2467 0.3458 0.397 0.4142 0.4172 0.4113 0.4004 0.3874 0.3737 0.3599 0.3466 0.3336 0.3212 0.3092 0.2976 0.2865 0.2756 0.2651 0.255 0.2451 0.2356 0.2269 40 0.0667 0.0719 0.0833 0.099 0.1221 0.1508 0.1907 0.2451 0.3148 0.3727 0.4034 0.4189 0.4255 0.4261 0.4221 0.4151 0.4063 0.3967 0.3865 0.3761 0.3657 0.3553 0.345 0.3349 0.3249 0.3151 0.3054 0.296 0.2868 0.2778 0.2691 0.2605 0.2522 0.2442 0.2364 0.2289 0.2219 134 50 0.0695 0.07 0.0808 0.0913 0.1048 0.122 0.1442 0.1708 0.2058 0.2502 0.3041 0.356 0.3917 0.4132 0.4263 0.4334 0.4364 0.4356 0.432 0.4265 0.4196 0.412 0.4038 0.3952 0.3864 0.3775 0.3686 0.3596 0.3507 0.3419 0.3331 0.3245 0.316 0.3077 0.2996 0.2916 0.2838 0.2762 0.2688 0.2615 0.2545 Vorspannung → 60 70 0.0713 0.0714 0.0747 0.0715 0.0764 0.0797 0.0863 0.0859 0.0961 0.091 0.1097 0.1005 0.1247 0.1121 0.1412 0.1264 0.1617 0.1402 0.1878 0.1574 0.2191 0.1774 0.2576 0.2025 0.302 0.2313 0.3472 0.2657 0.3833 0.3049 0.4079 0.3449 0.4242 0.3791 0.4351 0.4044 0.442 0.4227 0.4455 0.4355 0.446 0.4447 0.4443 0.4509 0.4406 0.4543 0.4357 0.4553 0.4299 0.4543 0.4233 0.4519 0.4161 0.448 0.408 0.4432 0.4009 0.4378 0.393 0.4317 0.385 0.4252 0.377 0.4184 0.3689 0.4114 0.3609 0.4042 0.3529 0.3969 0.345 0.3895 0.3372 0.3821 0.3295 0.3747 0.3219 0.3673 0.3145 0.36 0.3072 0.3528 80 0.0742 0.0767 0.075 0.081 0.0898 0.0964 0.1071 0.1152 0.1274 0.1403 0.1548 0.1726 0.192 0.216 0.2427 0.275 0.3105 0.3465 0.3786 0.4037 0.4221 0.4362 0.4469 0.4543 0.4597 0.4626 0.4638 0.4631 0.4611 0.458 0.4539 0.4491 0.4438 0.4381 0.4319 0.4256 0.419 0.4123 0.4055 0.3986 0.3918 90 0.0707 0.0807 0.0773 0.0832 0.0879 0.0957 0.1017 0.1093 0.1201 0.1284 0.1407 0.1535 0.1696 0.186 0.2057 0.2281 0.2549 0.2849 0.3177 0.3509 0.3806 0.405 0.4235 0.4379 0.4491 0.4575 0.4639 0.4682 0.4707 0.4715 0.4709 0.4691 0.4662 0.4626 0.4583 0.4535 0.4482 0.4426 0.4368 0.4307 0.4245 100 0.0714 0.0824 0.0774 0.0832 0.0878 0.0917 0.0988 0.1044 0.1117 0.1226 0.1312 0.142 0.1542 0.1671 0.1817 0.1997 0.2185 0.2414 0.267 0.2957 0.3263 0.3575 0.385 0.408 0.4263 0.4405 0.4522 0.4611 0.4679 0.4731 0.4765 0.4782 0.4788 0.4779 0.4761 0.4733 0.4699 0.4659 0.4614 0.4565 0.4513 Tabelle B.3: Verlustfaktor η der geschichteten Blattfeder nach Vorspannungen und Erregungskräften B.2 Komplexe Koeffizienten 135 wobei GN R = <{GN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a22 )d3 + (d2 + d3 )dˆ2 , GN I = ={GN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a2 )dˆ − (d2 + d3 )d3 dˆ 2 (B.5) und GZR = <{GZ } = a2 d3 k3 + (a22 − d2 d3 + dˆ2 )k7 , ˆ 3 − (d2 + d3 )dk ˆ 7. GZI = ={GZ } = a2 dk B.2.3 B B= B.2.4 (B.6) ˆ k2 k2 d1 −k2 dˆ k2 (d1 − id) = 2 +i 2 ≡ BR + iBI . = 2 m̃1 d1 + d˜2 d1 + d˜2 d1 + d˜2 (B.7) D D= DZR DN R + DZI DN I DZI DN R − DZR DN I DZR + iDZI = +i 2 2 2 2 DN R + iDN I DN R + DN I DN R + DN I ≡ DR + iDI , (B.8) wobei im Nenner DN R = <{DN } = −d2 d3 + dˆ2 + 2a22 und ˆ DN I = ={DN } = −(d2 + d3 )d, im Zähler DZR = <{DZ } = −d3 k4 + a2 k8 und ˆ DZI = ={DZ } = −k4 d. B.2.5 F FZR + iFZI a2 (m̃3 k4 − a2 k8 ) = 2 FN R + iFN I (−m̃2 m̃3 + 2a2 )m̃3 FZI FN R − FZR FN I FZR FN R + FZI FN I +i , = 2 2 FN R + FN I FN2 R + FN2 I F = (B.9) wobei FN R = <{FN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a22 )d3 + (d2 + d3 )dˆ2 , FN I = ={FN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a2 )dˆ − (d2 + d3 )d3 dˆ 2 (B.10) und FZR = <{FZ } = a2 d3 k4 − a22 k8 , ˆ 4. FZI = ={FZ } = a2 dk (B.11) B.2 Komplexe Koeffizienten B.2.6 136 H a2 m̃3 k4 + (a22 − m̃2 m̃3 )k8 HZR + iHZI = 2 HN R + iHN I (−m̃2 m̃3 + 2a2 )m̃3 HZR HN R + HZI HN I HZI HN R − HZR HN I = +i , 2 2 2 + H2 HN R + HN I HN R NI H= (B.12) wobei HN R = <{HN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a22 )d3 + (d2 + d3 )dˆ2 , HN I = ={HN } = (−d2 d3 + dˆ2 + 2a2 )dˆ − (d2 + d3 )d3 dˆ 2 (B.13) und HZR = <{HZ } = a2 d3 k4 + (a22 − d2 d3 + dˆ2 )k8 , ˆ 4 − (d2 + d3 )dk ˆ 8. HZI = ={HZ } = a2 dk (B.14) Anhang C Messdaten des Leerwagens beim Entgleisungsversuch S1 48.33 49.39 50.46 51.52 52.58 53.64 54.70 55.76 56.82 57.88 58.94 60.01 61.07 62.13 63.19 48.31 S4 S3 S2 49.34 50.37 51.40 52.42 53.45 54.48 55.51 56.54 57.57 58.60 59.63 60.66 61.69 62.71 48.24 49.36 50.49 51.61 52.73 53.86 54.98 56.11 57.23 58.36 59.48 60.61 61.73 62.85 s s (a) S1 63.98 48.29 49.33 50.37 51.41 52.45 53.48 54.52 55.56 56.60 57.64 58.68 59.72 60.76 61.80 s (b) S2 62.84 s (c) S3 (d) S4 Abbildung C.1: Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 13(km/h), leer S9 S8 48.32 49.46 50.61 51.75 52.89 54.04 55.18 56.33 57.47 58.62 59.76 60.90 62.05 63.19 64.34 48.39 S10 49.52 50.65 51.78 52.91 54.04 55.17 56.30 57.43 58.56 59.69 60.82 61.95 63.08 s 64.21 48.13 49.29 S11 50.46 51.62 52.79 53.95 55.12 56.28 57.45 58.61 59.78 60.95 62.11 63.28 s (a) S8 64.44 48.28 49.43 50.58 51.74 52.89 54.04 55.20 56.35 57.51 58.66 59.81 60.97 62.12 63.28 (b) S9 64.43 s s (c) S10 (d) S11 Abbildung C.2: Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 13(km/h), leer 48.29 49.33 50.37 51.41 52.44 53.48 54.52 55.56 56.59 57.63 58.67 59.71 60.74 61.78 62.82 48.38 49.45 50.52 51.59 52.66 53.74 54.81 55.88 56.95 58.03 59.10 60.17 61.24 62.31 63.39 48.32 49.44 50.55 51.67 52.79 53.91 55.03 56.15 57.27 s s (a) a1 a4 a3 a2 a1 (b) a2 58.39 59.51 60.63 61.75 62.87 63.99 48.38 49.43 50.48 51.53 52.57 53.62 54.67 55.72 56.77 57.81 58.86 59.91 s (c) a3 62.01 63.05 s (d) a4 Abbildung C.3: Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 13(km/h), leer 137 60.96 138 a5 48.34 a6 49.46 50.58 51.70 52.82 53.94 55.06 56.18 57.30 58.42 59.54 60.66 61.78 62.90 64.02 48.36 a8 a7 49.45 50.53 51.62 52.71 53.79 54.88 55.96 57.05 58.14 59.22 60.31 61.40 62.48 63.57 48.27 49.30 50.34 51.38 52.41 53.45 54.49 55.52 56.56 57.60 58.63 59.67 60.71 61.75 s s (a) a5 62.78 48.26 49.28 50.30 51.31 52.33 53.34 54.36 55.38 56.39 57.41 58.42 59.44 60.46 61.47 s (b) a6 62.49 s (c) a7 (d) a8 Abbildung C.4: Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 13(km/h), leer a9 48.30 a11 a10 49.40 50.51 51.61 52.72 53.83 54.93 56.04 57.14 58.25 59.36 60.46 61.57 62.67 63.78 48.21 49.36 50.50 51.65 52.79 53.94 55.08 56.23 57.37 58.52 59.66 60.81 61.95 63.10 s 64.24 48.33 a12 49.45 50.58 51.70 52.82 53.95 55.07 56.20 57.32 58.44 59.57 60.69 61.82 62.94 (a) a9 64.06 48.18 49.34 50.49 51.64 52.79 53.94 55.10 56.25 57.40 58.55 59.71 60.86 62.01 63.16 s s (b) a10 64.31 s (c) a11 (d) a12 Abbildung C.5: Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 13(km/h), leer 23.65 S3 S2 S1 24.69 25.74 26.79 27.84 28.89 29.94 30.98 32.03 33.08 34.13 35.18 36.23 37.27 38.32 23.56 24.61 25.66 26.71 27.76 28.81 29.86 30.91 31.96 33.01 34.06 35.11 36.16 37.21 s 38.26 23.61 S4 24.67 25.74 26.80 27.87 28.93 29.99 31.06 32.12 33.18 34.25 35.31 36.37 37.44 s (a) S1 38.50 23.61 24.67 25.73 26.79 27.84 28.90 29.96 31.01 32.07 33.13 34.19 35.24 36.30 37.36 (b) S2 38.42 s s (c) S3 (d) S4 Abbildung C.6: Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 26(km/h), leer S8 23.68 S9 24.78 25.87 26.96 28.06 29.15 30.25 31.34 32.44 33.53 34.63 35.72 36.81 37.91 39.00 23.74 S11 S10 24.83 25.91 27.00 28.08 29.17 30.25 31.34 32.43 33.51 34.60 35.68 36.77 37.85 38.94 23.63 24.71 25.79 26.87 27.95 29.04 30.12 31.20 32.28 33.36 34.44 35.52 36.60 37.68 (a) S8 38.76 23.72 24.86 26.00 27.14 28.29 29.43 30.57 31.72 32.86 34.00 35.14 36.29 37.43 38.57 s s s (b) S9 39.71 s (c) S10 (d) S11 Abbildung C.7: Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 26(km/h), leer a1 23.67 a3 a2 24.69 25.72 26.75 27.77 28.80 29.82 30.85 31.87 32.90 33.92 34.95 35.98 37.00 38.03 23.71 24.78 25.85 26.92 27.99 29.05 30.12 31.19 32.26 s (a) a1 33.33 34.39 35.46 36.53 37.60 38.67 23.60 a4 24.74 25.87 27.00 28.14 29.27 30.40 31.54 32.67 s (b) a2 33.80 34.94 36.07 37.20 38.34 39.47 23.72 24.77 25.82 26.87 27.93 28.98 30.03 31.08 32.14 33.19 34.24 35.30 (c) a3 36.35 37.40 38.45 s s (d) a4 Abbildung C.8: Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 26(km/h), leer 139 a5 23.82 a6 24.87 25.92 26.97 28.02 29.07 30.11 31.16 32.21 33.26 34.31 35.36 36.41 37.46 38.51 a7 23.65 24.75 25.85 26.95 28.05 29.15 30.25 31.35 32.45 33.55 34.65 35.75 36.85 37.95 39.05 a8 23.67 24.71 25.75 26.79 27.84 28.88 29.92 30.97 32.01 33.05 34.10 35.14 36.18 37.23 s s (a) a5 38.27 23.75 24.78 25.81 26.84 27.87 28.90 29.93 30.96 31.99 33.01 34.04 35.07 36.10 37.13 (b) a6 38.16 s s (c) a7 (d) a8 Abbildung C.9: Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 26(km/h), leer a9 23.76 a10 24.85 25.94 27.03 28.12 29.21 30.30 31.39 32.49 33.58 34.67 35.76 36.85 37.94 39.03 23.76 a12 a11 24.83 25.91 26.98 28.05 29.13 30.20 31.27 32.35 33.42 34.49 35.56 36.64 37.71 38.78 23.72 24.78 25.85 26.91 27.98 29.04 30.11 31.17 32.24 33.30 34.37 35.43 36.50 37.56 (a) a9 38.63 23.74 24.83 25.92 27.01 28.10 29.19 30.28 31.37 32.46 33.55 34.64 35.73 36.82 37.91 s s s (b) a10 39.00 s (c) a11 (d) a12 Abbildung C.10: Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 26(km/h), leer S1 14.29 S2 15.39 16.49 17.59 18.69 19.79 20.89 21.99 23.09 24.19 25.29 26.39 27.49 28.59 29.69 15.686 S4 S3 16.602 17.517 18.433 19.348 20.263 21.179 22.094 23.010 23.925 24.841 25.756 26.671 27.587 28.502 15.676 16.621 17.565 18.509 19.453 20.398 21.342 22.286 23.231 24.175 25.119 26.063 27.008 27.952 (a) S1 28.896 15.749 16.676 17.603 18.530 19.456 20.383 21.310 22.236 23.163 24.090 25.017 25.943 26.870 27.797 s s s (b) S2 28.724 s (c) S3 (d) S4 Abbildung C.11: Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 38(km/h), leer 15.66 16.67 17.68 18.69 19.70 20.70 21.71 22.72 23.73 24.74 25.75 26.76 27.76 28.77 29.78 15.82 S11 S10 S9 S8 16.85 17.89 18.93 19.97 21.00 22.04 23.08 24.12 25.15 26.19 27.23 28.27 29.30 s 30.34 14.59 15.75 16.90 18.05 19.21 20.36 21.52 22.67 23.83 24.98 26.13 27.29 28.44 29.60 s (a) S8 30.75 15.09 16.26 17.43 18.60 19.77 20.94 22.11 23.28 24.45 25.62 26.79 27.96 29.13 30.30 s (b) S9 31.46 s (c) S10 (d) S11 Abbildung C.12: Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 38(km/h), leer a1 15.634 a2 16.462 17.289 18.117 18.944 19.771 20.599 21.426 22.254 23.081 23.908 24.736 25.563 26.391 27.218 15.618 16.523 17.428 18.333 19.239 20.144 21.049 21.954 22.859 23.764 24.669 25.575 26.480 27.385 28.290 15.765 16.698 17.630 18.562 19.494 20.426 21.358 22.291 23.223 s s (a) a1 a4 a3 (b) a2 24.155 25.087 26.019 26.951 27.884 28.816 15.746 16.610 17.473 18.337 19.201 20.064 20.928 21.791 22.655 23.519 24.382 25.246 26.109 s (c) a3 26.973 27.837 s (d) a4 Abbildung C.13: Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 38(km/h), leer 140 a5 15.729 a6 16.648 17.567 18.486 19.405 20.324 21.243 22.162 23.081 23.999 24.918 25.837 26.756 27.675 28.594 15.652 a8 a7 16.588 17.524 18.460 19.396 20.332 21.268 22.204 23.140 24.076 25.012 25.948 26.884 27.820 28.756 15.838 16.756 17.674 18.592 19.510 20.428 21.346 22.264 23.182 24.100 25.018 25.936 26.854 27.772 s s (a) a5 28.690 15.816 16.673 17.531 18.389 19.247 20.104 20.962 21.820 22.678 23.536 24.393 25.251 26.109 26.967 (b) a6 27.824 s s (c) a7 (d) a8 Abbildung C.14: Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 38(km/h), leer a10 a9 15.78 16.78 17.78 18.78 19.78 20.79 21.79 22.79 23.79 24.80 25.80 26.80 27.80 28.80 29.81 15.719 16.650 17.581 18.513 19.444 20.375 21.306 22.237 23.168 24.100 s (a) a9 a12 a11 25.031 25.962 26.893 27.824 28.756 15.584 16.519 17.454 18.388 19.323 20.258 21.193 22.127 23.062 23.997 s (b) a10 24.931 25.866 26.801 27.735 28.670 15.668 16.578 17.488 18.398 19.308 20.218 21.127 22.037 22.947 23.857 24.767 25.677 26.587 27.496 s (c) a11 28.406 s (d) a12 Abbildung C.15: Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 38(km/h), leer Anhang D Messdaten des beladenen Wagens beim Entgleisungsversuch S2 S1 40.992 41.763 42.535 43.307 44.079 44.851 45.623 46.395 47.167 47.938 48.710 49.482 50.254 51.026 51.798 41.186 S3 41.860 42.533 43.206 43.879 44.552 45.225 45.898 46.571 47.244 47.917 48.590 49.263 49.936 50.609 41.016 S4 41.785 42.554 43.323 44.092 44.860 45.629 46.398 47.167 47.936 48.705 49.474 50.242 51.011 (a) S1 51.780 41.104 41.841 42.577 43.313 44.049 44.785 45.521 46.258 46.994 47.730 48.466 49.202 49.938 50.674 s s s (b) S2 51.411 s (c) S3 (d) S4 Abbildung D.1: Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 16(km/h), beladen S8 41.148 41.833 42.518 43.204 43.889 44.575 45.260 45.946 46.631 47.317 48.002 48.687 49.373 50.058 50.744 41.013 S11 S10 S9 41.721 42.429 43.137 43.845 44.554 45.262 45.970 46.678 47.386 48.094 48.802 49.511 50.219 50.927 38.196 39.186 40.176 41.166 42.156 43.146 44.135 45.125 46.115 47.105 48.095 49.085 50.074 51.064 s s (a) S8 52.054 37.09 38.10 39.11 40.12 41.13 42.15 43.16 44.17 45.18 46.19 47.21 48.22 49.23 50.24 (b) S9 51.25 s s (c) S10 (d) S11 Abbildung D.2: Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 16(km/h), beladen a1 41.061 41.747 42.433 43.120 43.806 44.492 45.179 45.865 46.551 47.237 47.924 48.610 49.296 49.982 50.669 41.162 41.858 42.555 43.252 43.949 44.645 45.342 46.039 46.736 47.432 48.129 48.826 49.523 50.219 50.916 41.108 41.797 42.485 43.174 43.862 44.551 45.239 45.928 46.616 s s (a) a1 a4 a3 a2 (b) a2 47.305 47.993 48.682 49.370 50.059 50.747 41.132 41.816 42.500 43.184 43.867 44.551 45.235 45.919 46.603 47.287 47.971 48.654 49.338 50.022 (c) a3 (d) a4 Abbildung D.3: Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 16(km/h), beladen 141 50.706 s s 142 a5 41.193 a6 41.880 42.567 43.255 43.942 44.629 45.317 46.004 46.691 47.379 48.066 48.753 49.441 50.128 50.815 40.996 a7 41.698 42.399 43.100 43.801 44.502 45.204 45.905 46.606 47.307 48.009 48.710 49.411 50.112 s 50.814 41.141 a8 41.831 42.521 43.211 43.901 44.591 45.282 45.972 46.662 47.352 48.042 48.732 49.423 50.113 (a) a5 50.803 41.060 41.771 42.482 43.193 43.904 44.615 45.326 46.038 46.749 47.460 48.171 48.882 49.593 50.304 (b) a6 51.015 s s s (c) a7 (d) a8 Abbildung D.4: Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 16(km/h), beladen a9 41.039 a10 41.758 42.477 43.196 43.915 44.634 45.353 46.072 46.791 47.510 48.229 48.948 49.667 50.386 51.105 41.050 41.768 a11 42.486 43.204 43.922 44.640 45.358 46.076 46.794 47.512 48.229 48.947 49.665 50.383 s 51.101 41.165 a12 41.885 42.606 43.327 44.048 44.769 45.490 46.211 46.932 47.653 48.374 49.095 49.816 50.536 (a) a9 51.257 41.064 41.807 42.549 43.292 44.034 44.777 45.519 46.262 47.004 47.747 48.489 49.232 49.975 50.717 (b) a10 51.460 s s s (c) a11 (d) a12 Abbildung D.5: Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 16(km/h), beladen S3 S2 S1 S4 mm 66.65 64.91 63.17 61.44 59.70 57.96 56.23 54.49 52.75 51.02 49.28 47.55 45.81 44.07 42.34 40.60 38.86 37.13 35.39 33.65 31.92 30.18 28.45 26.71 24.97 23.24 21.50 19.76 18.03 16.29 14.55 12.82 11.08 9.35 7.61 5.87 4.14 22.003 22.716 23.429 24.141 24.854 25.566 26.279 26.992 27.704 28.417 29.130 29.842 30.555 31.268 31.980 22.048 22.799 23.551 24.302 25.054 25.805 26.557 27.308 28.060 28.811 29.563 30.314 31.065 31.817 s 32.568 2.40 22.116 22.821 23.525 24.229 24.933 25.637 26.341 27.045 27.749 28.453 29.157 29.861 30.566 31.270 s (a) S1 31.974 22.070 22.766 23.462 24.158 24.855 25.551 26.247 26.943 27.640 28.336 29.032 29.728 30.425 31.121 (b) S2 31.817 s s (c) S3 (d) S4 Abbildung D.6: Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 25(km/h), beladen S8 22.012 S9 22.747 23.482 24.217 24.952 25.687 26.422 27.157 27.892 28.627 29.362 30.097 30.832 31.567 32.302 21.960 S11 S10 22.708 23.456 24.204 24.952 25.700 26.449 27.197 27.945 28.693 29.441 30.189 30.937 31.685 s 32.433 21.948 22.683 23.418 24.153 24.888 25.623 26.358 27.093 27.828 28.562 29.297 30.032 30.767 31.502 (a) S8 32.237 21.987 22.733 23.478 24.224 24.969 25.715 26.460 27.206 27.951 28.696 29.442 30.187 30.933 31.678 (b) S9 32.424 s s s (c) S10 (d) S11 Abbildung D.7: Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 25(km/h), beladen a1 21.970 22.650 23.331 24.012 24.692 25.373 26.054 26.734 27.415 28.095 28.776 29.457 30.137 30.818 31.499 22.141 22.856 23.572 24.288 25.003 25.719 26.435 27.150 27.866 28.582 29.297 30.013 30.729 31.444 32.160 22.051 22.764 23.477 24.191 24.904 25.617 26.331 27.044 27.757 s s (a) a1 a4 a3 a2 (b) a2 28.471 29.184 29.897 30.611 31.324 32.037 22.045 22.761 23.477 24.192 24.908 25.624 26.339 27.055 27.771 28.486 29.202 29.918 30.633 31.349 s (c) a3 32.065 s (d) a4 Abbildung D.8: Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 25(km/h), beladen 143 a5 22.011 a6 22.652 23.292 23.933 24.574 25.215 25.856 26.496 27.137 27.778 28.419 29.060 29.701 30.341 30.982 22.053 a8 a7 22.690 23.327 23.964 24.601 25.238 25.876 26.513 27.150 27.787 28.424 29.061 29.699 30.336 s 30.973 21.993 22.652 23.312 23.972 24.631 25.291 25.951 26.610 27.270 27.930 28.589 29.249 29.909 30.568 s (a) a5 31.228 21.990 22.640 23.289 23.939 24.588 25.237 25.887 26.536 27.186 27.835 28.485 29.134 29.784 30.433 (b) a6 31.083 s s (c) a7 (d) a8 Abbildung D.9: Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 25(km/h), beladen a9 22.017 a10 22.783 23.550 24.316 25.082 25.849 26.615 27.381 28.148 28.914 29.680 30.447 31.213 31.979 32.746 21.986 22.715 a11 23.443 24.172 24.900 25.628 26.357 27.085 27.814 28.542 29.271 29.999 30.728 31.456 32.184 21.862 22.631 a12 23.401 24.170 24.940 25.709 26.479 27.248 28.018 28.787 29.556 30.326 31.095 31.865 (a) a9 32.634 22.009 22.736 23.463 24.191 24.918 25.646 26.373 27.100 27.828 28.555 29.282 30.010 30.737 31.464 (b) a10 32.192 s s s s (c) a11 (d) a12 Abbildung D.10: Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 25(km/h), beladen S2 S1 16.938 17.772 18.606 19.440 20.273 21.107 21.941 22.775 23.609 24.443 25.276 26.110 26.944 27.778 28.612 16.927 S3 17.788 18.650 19.511 20.373 21.234 22.096 22.957 23.819 24.680 25.542 26.403 27.265 28.126 28.988 17.042 S4 17.839 18.637 19.435 20.232 21.030 21.827 22.625 23.423 24.220 25.018 25.815 26.613 27.411 s s (a) S1 28.208 16.816 17.691 18.567 19.442 20.318 21.193 22.068 22.944 23.819 24.695 25.570 26.445 27.321 28.196 (b) S2 29.072 s s (c) S3 (d) S4 Abbildung D.11: Wegänderung an den Stellen S1 , S2 , S3 , S4 ; V0 = 37(km/h), beladen S9 S8 16.947 17.902 18.856 19.811 20.766 21.721 22.676 23.631 24.586 25.540 26.495 27.450 28.405 29.360 30.315 16.786 S10 17.726 18.666 19.607 20.547 21.487 22.427 23.367 24.307 25.247 26.187 27.127 28.067 29.007 s 29.947 16.846 17.766 S11 18.686 19.605 20.525 21.445 22.365 23.284 24.204 25.124 26.044 26.963 27.883 28.803 (a) S8 29.723 16.774 17.744 18.715 19.686 20.657 21.627 22.598 23.569 24.540 25.510 26.481 27.452 28.423 29.393 s s (b) S9 30.364 s (c) S10 (d) S11 Abbildung D.12: Wegänderung an den Stellen S8 , S9 , S10 , S11 ; V0 = 37(km/h), beladen a1 16.795 a2 17.688 18.582 19.476 20.369 21.263 22.156 23.050 23.943 24.837 25.730 26.624 27.517 28.411 29.304 16.703 17.611 18.518 19.426 20.334 21.242 22.150 23.058 23.966 s (a) a1 a4 a3 24.874 25.782 26.690 27.598 28.506 29.414 16.936 17.836 18.736 19.636 20.535 21.435 22.335 23.235 24.135 s (b) a2 25.035 25.935 26.835 27.735 28.635 29.535 16.896 17.765 18.633 19.502 20.370 21.239 22.107 22.976 23.844 24.713 25.581 26.450 27.319 28.187 (c) a3 29.056 s s (d) a4 Abbildung D.13: Beschleunigung an den Stellen a1 , a2 , a3 , a4 ; V0 = 37(km/h), beladen 144 a6 a5 16.915 17.805 18.694 19.583 20.472 21.361 22.250 23.139 24.028 24.917 25.806 26.696 27.585 28.474 29.363 16.877 a7 17.746 18.616 19.485 20.355 21.224 22.094 22.963 23.833 24.702 25.572 26.441 27.311 28.180 s 29.050 16.996 a8 17.867 18.737 19.608 20.478 21.348 22.219 23.089 23.959 24.830 25.700 26.571 27.441 28.311 (a) a5 29.182 16.926 17.799 18.673 19.546 20.419 21.293 22.166 23.039 23.913 24.786 25.659 26.533 27.406 28.279 s s (b) a6 29.153 s (c) a7 (d) a8 Abbildung D.14: Beschleunigung an den Stellen a5 , a6 , a7 , a8 ; V0 = 37(km/h), beladen a9 16.947 a10 17.851 18.755 19.659 20.563 21.467 22.370 23.274 24.178 25.082 25.986 26.889 27.793 28.697 29.601 16.896 17.819 a11 18.742 19.665 20.589 21.512 22.435 23.358 24.281 25.204 27.050 27.973 28.896 29.819 17.024 17.919 18.814 19.709 20.604 21.499 22.394 23.289 24.183 25.078 s s (a) a9 26.127 a12 (b) a10 25.973 26.868 27.763 28.658 29.553 16.871 17.782 18.693 19.604 20.515 21.426 22.338 23.249 24.160 25.071 (c) a11 25.982 26.893 27.805 28.716 29.627 s s (d) a12 Abbildung D.15: Beschleunigung an den Stellen a9 , a10 , a11 , a12 ; V0 = 37(km/h), beladen Anhang E Schwellenabstand Schwelle aus GS Abstand (cm) Schwelle aus GS Abstand (cm) Schwelle aus GS Abstand (cm) Schwelle aus GS Abstand (cm) 1. 108 13. 57 25. 63.5 37. 59.5 2. 62.5 14. 62.5 26. 64.5 38. 61.5 3. 65 15. 64 27. 63.5 39. 63.5 4. 61 16. 64 28. 64 40. 64 5. 66.5 17. 64.5 29. 63 41. 63.5 6. 61 18. 63 30. 66 42. 61.5 7. 63.5 19. 65 31. 63 43. 64 8. 62 20. 67 32. 60 44. 62.5 9. 62 21. 61.5 33. 26 45. 63 Tabelle E.1: Abstände der Schwellen aus der Gleissperre Schwellenabstand aus der Gleissperre 70 65 60 50 s Abstand L / cm 55 45 40 35 30 25 0 5 10 15 20 25 Schwelle 30 35 40 45 Abbildung E.1: Abstände der Schwellen aus den Gleissperre 145 50 10. 61.5 22. 64 34. 66 46. 63 11. 62.5 23. 63.5 35. 57.5 47. 63.5 12. 63.5 24. 64.5 36. 60.5