Biketest - PDF

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EDEL INS
FRÜHJAHR
Rennräder im Wert einer Eigentumswohnung präsentiert
Procycling im ersten von drei Teilen des großen Frühjahrstests.
Mit dabei: Aero-Räder, Kletterkünstler und Bikes, die eigentlich
beides können. Denn wo der Preis keine Rolle spielt, ist es
durchaus möglich, Windschlüpfigkeit und Leichtgewicht unter
einen Hut zu bringen. Und neben den großen Marken
präsentieren sich diverse Nischenanbieter, die mit Titanrad
und Carbon-Maßrahmen jene Radsportler ansprechen, denen
Standard-Material nicht reicht – auch wenn es noch so edel ist …
Text Caspar Gebel Fotografie Andi Meyer
BH ULTRALIGHT EVO
CANNONDALE SUPER SIX EVO
CANYON AEROAD CF SLX
FALKENJAGD SPARTAKIADE EDITION
GF PRO PRESTO SL
GIANT PROPEL ADVANCED PRO 0
KTM REVELATOR PRIME
LAPIERRE AIRCODE ULTIMATE FDJ
LOOK 795 AEROLIGHT
BIANCHI INFINITO CV
PEARL DICE PRO
SIMPLON PAVO 3 ULTRA
TIME IZON AKTIV
CORRATEC CCT PRO
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BH Ultralight Evo
MIT DEM ULTRALIGHT Evo präsentiert BH einen sehr leichten, ausgewogenen Renner, der trotz des minimalen
Rahmengewichts um 700 Gramm mit
ausreichend hoher Steifigkeit erfreut. Das
mit japanischen Topkomponenten ausgestattete Rad, das mit Pedalen kaum mehr
als 6,5 Kilo wiegt, verfügt über eine eher
ausgewogene Geometrie und ist nicht zu
verspielt. Ein guter Griff sind die soliden,
leichten Alu-Carbon-Laufräder der DuraAce, die sehr verdrehsteif sind und damit
für gute Beschleunigung sorgen. Bei harten Bremsmanövern bewährt sich die Tapered-Gabel mit 1,5 Zoll Durchmesser
unten am Schaftrohr – dadurch wird die
Forke deutlich steifer. Ein schönes Detail
ist die Zuginnenverlegung im CarbonLenker. Optisch präsentiert sich der
leichte Spanier eher zurückhaltend:
schwarzer Mattlack ohne viel Dekor,
dazu ein kantiges Unterrohr, dünne Hinterstreben und eine deutliche SlopingForm. Trotz des großen Stützenauszuges
und einer schlanken Carbon-Stütze ist
das Rad übrigens nicht übermäßig komfortabel – eben eine ziemlich kompromisslose Rennmaschine. Dazu passt die
Dura-Ace Di2, die einfach nur extrem
gut funktioniert und gut zum technisch
anmutenden BH Ultralight passt.
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Das schlanke BH
ist sehr leicht, dabei steif und fahrsicher. Das Rad
aus Spanien glänzt
mit einer Zugverlegung im Lenker
und profimäßigen
Details wie dem
UCI-Siegel.
Cannondale Super Six Evo
Blickfang am
edlen Cannondale
ist der superleichte Kurbelsatz.
Freundlicherweise
wird eine zweite
Kettenrad-Kombi
gleich mitgeliefert.
„DA GEHT NOCH was!“, möchte man
ausrufen angesichts des ultraleichten
Rahmens, den Cannondale hier in einer
etwas reduzierten Ausstattungsvariante
präsentiert. Immerhin: Der mit elektronischer Dura-Ace und der superleichten
SISL-Kurbel ausgestattete Renner muss
im Radladen nicht gegen eine fünfstellige
Summe eingetauscht werden und ist
darüber hinaus mit steifen, voll alltagstauglichen Shimano-Laufrädern mit
Alu-Bremsflanken ausgestattet. Dennoch
liegt der sehr vortriebsstarke Renner genau
am UCI-Gewichtslimit.
Das SuperSix gefällt durch eine sehr
ausgewogene, dabei sportliche Sitzposition mit mäßig kurzem Steuerrohr, sodass
sich auch ohne Spacer keine zu große Sattelüberhöhung ergibt. Das nahezu waagerechte Oberrohr führt durch den geringen
Stützenauszug freilich zu einem eher harten Heck.
Das Cannondale gibt sich wendig, dabei
nie nervös und im Wiegetritt nicht zu verspielt. Bei hohem Tempo ist das Rad fahrsicher und gut zu kontrollieren; Traditionalisten freuen sich über das sichere AluBremsverhalten, wobei die DuraAceStopper am Testrad nicht übermäßig bissig ausfallen. Mit schlanken Rohren und
durchdachter Zuginnenverlegung wirkt
das SuperSix sehr aufgeräumt; die AluKurbel mit dem aus einem Alu-Block gefrästen Doppelkettenblatt ist dabei ein
absoluter Blickfang. Zum Lieferumfang
gehört eine zweite Kettenblatt-Kombi in
50-34 – praktisch, wenn es in die Berge
geht, und eine schöne Dreingabe zu diesem edlen Rad.
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Canyon Aeroad CF SLX
ZU EINEM PREIS, bei dem einem angesichts der Ausstattung schwindelig werden kann, bietet Canyon einen absoluten
Aero-Spezialisten, bei dem alle Register
gezogen werden. Wo fangen wir an? Vielleicht bei der tragflächenartigen VorbauLenker-Einheit mit eher tiefen Bögen, die
sich auch am Oberlenker gut greifen lässt?
Oder bei der komfortablen Aero-Stütze
mit sicht- und spürbarem Flex, die nahezu
unsichtbar geklemmt wird? Oder beim
Zipp-404-Laufradsatz in der VollcarbonAusführung, der alleine schon an die
3.000 Euro kosten würde? Es sind nicht
zuletzt die Details, die das Rad aus dem
Städtchen Koblenz zum Traumrenner machen. Bei den Bremsen hat man auf DuraAce-Zangen in der Direktanbau-Variante
zugegriffen, anstatt die hintere Bremse
Beim Canyon ist
in Sachen Aerodynamik keine Steigerung denkbar.
Top sind die strömungsgünstigen
Rahmenformen
und die Direktanbau-Bremsen,
aber auch Anbauteile wie die Vorbau-Lenker-Einheit
und die flexende
Aero-Stütze.
unpraktisch unters Tretlager zu verlegen.
Und das absolute Highlight in Sachen Bedienbarkeit sind die Satellitenschalter am
Lenkerbogen – rechts zum Hochschalten,
links zum Runterschalten –, die im Sprint
oder auch bei schneller Fahrt in der Ebene
dafür sorgen, dass man nicht umgreifen
muss. Diese Schalter bringen uns auf die
richtige Fährte: Der Aero-Spezialist in in
Wirklichkeit ein ausgewogener Allrounder, der bei Highspeed sicher geradeaus
läuft und mit hoher gefühlter Steifigkeit
glänzt, im Wiegetritt dann sein geringes
Gewicht (sieben Kilo mit Pedalen) und
seine Agilität ausspielt. Eine wirklich perfekte Rennmaschine also, die Canyon
selbstverständlich auch in deutlich günstigen Varianten anbietet. Am schönsten
ist sie freilich so, wie sie hier steht ...
Falkenjagd Spartakiade Edition
DAS FILIGRANE FALKENJAGD mauserte sich sofort zum absoluten Liebling der
Redaktion. Kein Wunder, kann es ja auch
in vielen Disziplinen glänzen: Der Liebhaber edlen Metalls lobt die perfekten Schweißnähte und die sorgsam ins lack lose Material eingearbeiteten Schriftzüge, außerdem
die schlanken Rohre und Details wie den
Steg hinterm PressFit-kompatiblen Tretlagergehäuse. Freunde stimmiger Optik verweisen auf die rosafarbenen Farbakzente
und werden höchstens bemängeln, dass
der Lenker am Testrad nicht komplett in
Pink gehüllt worden ist. Radtechnik-Fans
wiederum freuen sich an der edlen Campagnolo-Gruppe, die hier in der „RS“-Edition
mit rot-weiß-grünen Farbakzenten montiert ist. Die limitierte Gruppe zeichnet sich
durch kleine Verbesserungen im Antriebsstrang aus uns lässt sich perfekt schalten,
einzig der Druckpunkt der Schalthebel könnte knackiger sein. Optisch passen die italienischen Teile perfekt zum Falkenjagd-Rahmen; ebenso verhält es sich mit den superleichten Tune-Teilen. Dazu gehört ein Sattel, der den Namen „Komm-Vor Plus“ zu
Recht verdient, zumal er wirklich sehr bequem ist – und mit großem FalkenjagdSchriftzug (in Rosa) auch optisch anspricht.
Und wie fährt sich der Titan-Renner?
Sehr angenehm. Die Münchener haben ein
agiles, verspieltes Rad geliefert, der sich am
Berg flott im Wiegetritt bewegen lässt, sich
dabei vergleichsweise steif anfühlt und bergab mit sicherem Handling gefällt. Und dass
das Falkenjagd mit das günstigste Rad im
Test ist, ist noch eine schöne Überraschung.
Das stimmige Falkenjagd verbindet
klassische Merkmale wie den Tretlagersteg mit modernen
Details wie dem
PressFit-Gehäuse.
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GF Pro Presto SL
Komplett italienisch kommt das
GF Pro. Zu bieten
hat es die neuen
Campa-Komponenten, Deda-Anbauteile sowie
eine praktische
Ladebuchse unter
der Werferschelle.
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ES GIBT SIE noch, die kleinen Manufakturen, die in aufwendiger Handarbeit Carbon-Rahmen herstellen und auch den
Service einer Einzelanfertigung auf Maß
anbieten. Solche Unternehmen arbeiten
vielfach für mehrere Abnehmer, die den
Rahmen in ihrem Dekor ordern und bei
Bedarf den Kunden vermessen und auf
einen Maßrahmen beraten.
Die Gnewikow und Fülberth Radsport
GmbH in Frankfurt/Main gehört zu den
Firmen, die italienische Maßrahmen wie
beschrieben nach Deutschland bringen.
Typische Erkennungszeichen sind die einfache, aber charmante Gestaltung, hinter
der keine riesige PR-Abteilung steht,
ebenso bestimmte Rahmendetails, die die
Tube-to-tube-Bauweise verraten. So entsteht ein Rahmen, der immerhin unter
1.000 Gramm bleibt und eine ziemlich
leichte Rennmaschine möglich macht.
Angesichts des günstigen Preises ist das
GF Pro eine interessante Alternative für
Freunde der individuellen Geometrie.
Die Rennmaschine erweist sich als lebendiger, ausgewogener Sportler, der anständig steif ist und sich leichtfüßig bergauf
bewegen lässt. Im Wiegetritt ist das Rad
angenehm richtungsstabil und keineswegs
kippelig, bergab wirkt es anfangs sehr verlässlich. Bei Tempo 60 erweisen sich die
Hochprofil-Laufräder von Marchisio jedoch als ziemlich seitenwindanfällig, sodass die Front unruhig wird.
Sehr erfreulich und natürlich perfekt
zum Rahmen passend ist dagegen die aktuelle Campagnolo Chorus EPS, die mit
exakten, weichen Schaltvorgängen und
starken, gut dosierbaren Bremsen erfreut.
Eine einlaminierte Ladebuchse am Sitzrohr erleichtert das Befüllen des Akkus.
Optisch ungewohnt ist freilich der flächige
Vierarm-Kurbelsatz, der die klassische
Campa-Form ersetzt hat.
Giant Propel Advanced Pro 0
MIT DEM PROPEL stellt Giant einen
ausgewogenen Aero-Spezialisten mit sehr
gutem Geradeauslauf, hoher Steifigkeit
und solidem Fahrverhalten auf die Carbon-Räder, angesichts derer erst einmal
der sehr günstige Preis auffällt: Inklusive
der tubelesskompatiblen 55-mm-Räder,
die rund 1.700 Gramm wiegen, kostet das
orange-schwarze Propel nur knapp 4.600
Euro – und man fragt sich sofort, ob es
dem fast doppelt so teuren Topmodell
„Advanced SL“ nicht den Rang abläuft.
Denn das Propel Advanced Pro 0 kann
fast genauso viel: Der luftwiderstandsoptimierte Rahmen bietet dieselben Merkmale wie eng eingepasste Gabel, kompakte Aero-V-Brakes und flächige Formen.
Auf den Sitzdom der Profimaschine kann
man getrost verzichten, zumal die AeroStütze des Pro 0 über eine kaum auftragende Klemmung verfügt. Ein in die linke
Kettenstrebe integrierter ANT+-Sensor
kommuniziert direkt mit dem Radcomputer und macht dessen Zubehörteile überflüssig.
Das Propel lässt sich zackig auf Touren
bringen und fühlt sich in der Ebene wirklich schnell an. Bergauf im Wiegetritt
wirkt es dann keineswegs träge – mit 7,43
Kilo zuzüglich Pedalen (nur 30 Gramm
mehr als die Herstellerangabe) ist es ja
auch keineswegs schwer zu nennen. Richtungswechsel fallen ihm mit seinem knappen Radstand leicht; die Sitzhaltung ist
ausgewogen bis sportlich mit 57er-Oberrohr und 170er-Steuerrohr beim Rad in
Größe M/L. Über die sehr gute Performance der Ultegra Di2 (hier mit „Semikompakt“-Übersetzung, 52-36) muss
man keine Worte verlieren; die V-Bremsen
sind nicht zu bissig und lassen sich an den
Giant-Carbon-Felgen gut dosieren.
Viel „Aero“ gibt’s
am Propel zu bestaunen: eng anliegende V-Brakes
etwa, ein gut positionierter Di2-Port
und eine schmale
Stütze mit integrierter Klemmung
sowie hilfreicher
Skalierung.
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KTM Revelator Prime
DIE BIKES DER Revelator-Serie sind
schon seit mehren Jahren eine tragende
Säule von KTMs Rennradprogramm. Die
Presse mag sich einen kürzeren Modellzyklus wünschen, um mehr zum Schreiben zu haben, doch wer sich das Revelator
Prime näher anschaut, weiß: An diesem
Rennrad etwas Optimierungswürdiges zu
finden, wird schwer.
Los geht es bereits mit dem Gewicht:
6,6 Kilo wiegt das KTM; bei einem Preis
von knapp 5.000 Euro liegt es damit im
Vergleich ziemlich weit vorne. Außerdem
ist es sehr ausgewogen komplettiert: Am
leichten Carbon-Rahmen findet sich eine
komplette Dura-Ace, mit den edlen Mavic
Ksyrium SLS geben die Österreicher einen
auf Augenhöhe liegenden Laufradsatz
dazu. Ritchey liefert Carbon-Lenker wie
-Sattelstütze plus den WCS-Aluminiumvorbau; auch hier ist in Sachen Performance und Gewicht kaum Spielraum nach
oben. Der Rahmen gefällt mit dem schönen Schaltauge-cum-Zugausgang, das
immer wieder gelobt werden sollte, außerdem mit aufgeräumt-eleganter Form. An
der Oberseite des Unterrohrs findet sich
ein separater Eingang für ein Di2-Kabel,
die „semi-kompakte“ Shimano-Kurbel
dreht sich selbstverständlich im PressFit-Gehäuse.
Ausstattung und Anmutung finden ihre
Entsprechung im Fahrverhalten: Der Revelator präsentiert sich als ausgewogener
Renner mit eher komfortorientierter Sitzposition; im Wiegetritt ist es recht agil und
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Beim KTM
stimmt’s einfach:
Das Rad ist sehr
leicht und erfreut
mit Details wie
dem Zugeingang
im Schaltauge,
Carbon-Lenker
und Zugverstellern
und einer kompletten Dura-Ace.
lebendig, bergab fahrsicher und beim
Antreten schön steif. Ein vollkommener
Allrounder, bei dem man einzig etwas
Abwechslung in optischer Hinsicht vermisst. Wer nämlich kein Orange mag,
muss bei KTM deutlich weiter unten in die
Modellpalette einsteigen …
Lapierre Aircode Ultimate FDJ
Zu den Highlights des Aircode
gehören die Direktanbau-Bremse
vorne und edle
Mavic-Laufräder.
Die versteckte
Bremse sollte man
nicht zu eng stellen.
LAPIERRE BIETET SEIN Topmodell
derzeit nur als Rahmenkit zum Selbstaufbau an; wenn man die Laufräder außen
vor lässt, entspricht das Testrad ziemlich
genau dem Teamrad der französischen
FDJ.fr-Equipe. Diese verwendet dazu Shimano-Laufräder und Schwalbe-Reifen.
Auf den ersten Blick wirkt das Aero-Lapierre durchaus wuchtig mit der flächigen
Gabel und den profilierten Rohren, dabei
wiegt es fahrfertig mit Pedalen und Flaschenhaltern gerade mal sieben Kilo. Etliche Details belegen, dass der Rahmen
konsequent auf optimale Windschlüpfigkeit ausgelegt wurde: Vorne ist eine Direktanbau-Bremse montiert, die von den Gabelbeinen förmlich umflossen wird; das
Sitzrohr ist ausgekehlt, wobei der schmal
ausfallende Mavic-Reifen noch ziemlich
viel Platz hat – hier passt auch ein deutlich
breiterer Pneu rein. Die hintere Bremse
sitzt unterm Tretlager, was vielleicht nicht
der beste Ort für einen Verzögerer ist. Die
Bremszange ist schwer zu erreichen und
stark verschmutzungsgefährdet; zudem
schleifen die Beläge im Wiegetritt leicht
an der Felge, wenn sie zu eng stehen. Das
günstigere Lapierre Aircode 500 hat es da
besser: bei ihm sitzt hinten eine normale
Bremse am gewohnten Ort; ansonsten ist
das Rad – jedenfalls dem optischen Anschein nach – baugleich.
Der leichte Franzose geht schnell nach
vorne und fährt sich agil bis ausgewogen;
mit 170er-Steuerrohr und 57er-Oberrohr
fällt die Sitzhaltung sportlich, aber nicht
extrem aus. Man muss also kein Rennfahrer sein, um gut mit diesem Rad zu fahren
– die französischen Farben sollte man
aber schon mögen.
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Look 795 Aerolight
MIT DEM 795 Aerolight stellen die Franzosen eine Rennmaschine vor, die in Sachen Systemintegration an die Grenzen
geht. Das geht los bei der in die Gabel integrierten Vorderradbremse, deren Zug
innen im Steuerrohr geführt wird, wobei
Dosierbarkeit und Zugreibung herkömmlichen Rennbremsen entsprechen. Der
integrierte Vorbau, der übergangslos ins
Oberrohr zu fließen scheint, kann sogar
noch mehr als ein konventionelles Exemplar: Er lässt sich in einem Winkel von –17
bis +15 Grad verstellen, was einen Höhenunterschied von rund 50 Millimetern ergibt. Die Feineinstellung der Lenkerhöhe
klappt damit also noch besser als durch
das Um sortieren von Spacern.
Verstellmöglichkeiten erlaubt auch die
extrem leichte Look-Carbon-Kurbel: Durch
Drehen des Pedalgewinde-Einsatzes kann
die Kurbellänge zwischen 170, 172,5 und
175 Millimeter variiert werden. Was na-
Eine faszinierende Silhouette hat
das Look zu bieten. Dazu kommt
intelligente Systemintegration bei
Vorbau und Bremsen, auch die superleichte, längenverstellbare
Kurbel begeistert.
türlich nicht nur für den Nutzer, sondern
auch für den Hersteller praktisch ist.
Der Rahmen, bei dem auch die extrem
schmalen Hinterstreben auffallen, ist zudem mit einem Sitzdom ausgestattet, an
dessen oberem Ende ein vibrationsdämpfender Elastomer sitzt. Das ist gut, weil
der Rahmen ansonsten nicht gerade viel
Komfort bietet. Dafür aber viel Vortrieb
dank hoher Steifigkeit und für einen reinrassigen Aero-Renner geringem Gewicht.
Gegenüber der bissigen V-Brake in der
Gabel fällt der unter dem Tretlager positionierte Ultegra-Stopper etwas ab. Die
Schaltpräzision leidet nicht unter den
sehr engen Bögen der Züge unterm Vorbau; allerdings wird der Lenkeinschlag
dadurch etwas begrenzt. Wird der Lenker
zu weit zur Seite gedreht, können die Außenzüge brechen – also bitte Vorsicht,
wenn Sie diesen Highend-Renner im
Auto verstauen.
Bianchi Infinito CV
DAS INFINITO IST eines jener Rennräder, die sich nur bedächtig entwickeln –
und wie im Falle des KTM Revelator ist
das eine gute Sache. Alleine die weit über
hundertjährige Tradition seines Herstellers lässt hektische Modellwechsel unpassend erscheinen; außerdem hat das Infinito einen Zustand der Reife erlangt, der
weitere Verbesserungen schwierig macht.
Optisch kann man auf jeden Fall nichts
mehr herausholen: Mit viel Celeste und
schwarzen Schriftzügen hält das Rad die
Balance zwischen klassischer BianchiOptik und zeitgemäßer Anmutung, dazu
passen die neuen, flächigen CampagnoloTeile. Der Hinterbau mit vibrationsdämpfenden „Countervail“-Fasern ist schlank
ausgeführt und wirkt auf rauem Asphalt in
der Tat recht komfortabel; hilfreich wäre
vielleicht noch eine 27,2er-Sattelstütze.
Die Sitzhaltung auf dem Infinito ist eher
kompakt, wobei die Front nicht zu hoch
ausfällt; ein angenehm sportliches Gefühl
stellt sich ein, das beim Antritt noch intensiver wird, denn das Bianchi ist agil
und antrittsstark. Im Wiegetritt lässt es
sich mit leichter Hand unter dem Fahrer
bewegen, auf der Abfahrt weckt eine große Portion Fahrsicherheit Vertrauen in die
Geometrie. Beim Bremsen geben die roten
Beläge ein leichtes Pfeifen von sich, abgesehen davon ist die Bremsleistung hoch
und die Dosierbarkeit gut – jedenfalls bei
Trockenheit. Mit knapp sieben Kilo ist das
Gewicht des klassischen Italieners voll
konkurrenzfähig. Und wer nichts gegen
ein paar Hundert Gramm mehr hat, kann
das Infinito Chorus auch mit anderen
Laufrädern ordern und damit bis zu 2.000
Euro sparen.
Ton in Ton in
Perfektion und
dazu rundum
italienisch: Bianchi
bietet ein topmodernes Rad mit
tiefen Wurzeln, das
ebenso schön aussieht wie es fährt.
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Pearl Dice Pro
Die AX-Laufräder verleihen dem
Pearl Flügel. Doch
auch wenn sie
nicht wären, stünde ein schönes,
gut fahrbares und
eigenständiges
Rennrad vor uns.
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DYSBALANCEN MÜSSEN KEINESWEGS schlecht sein, wenn sie nicht gerade muskulärer oder seelischer Natur sind.
Das Pearl Dice Pro kann als Beispiel eines
gelungenen Ungleichgewichts dienen: Solider, schön gemachter Carbon-Renner mit
Ultegra-Gruppe trifft superleichten EdelLaufradsatz, wobei Letzterer in etwa so
viel kostet wie der gesamte Rest der Rennmaschine. Das Ergebnis ist ein ziemlich
leichtes, elegantes Rad, das in Sachen
Agilität natürlich ganz weit vorne fährt
– kein Wunder, wenn man bedenkt, dass
die AX-Lightness-Laufräder nur knapp
über ein Kilo wiegen. Das Dice Pro lässt
sich furios beschleunigen und erfreut mit
großer Handlichkeit beim Lenken; bei hohem Tempo vermisst man allenfalls die
Richtungsstabilität, wie sie schwerere
Laufräder bieten.
Dabei hat das Pearl mehr auf dem Kasten als nur einen edlen Radsatz: Der dezente Carbon-Rahmen mit Sitzdom hat
eine schön schlanke Gabel sowie die interessanten Zugtunnel im Steuerrohr zu bieten; die Sitzhaltung ist ausgewogen sportlich, dazu bietet die Marke diverse Farbund Design-Optionen. Gegen die externe
Schaltzugführung ist nichts zu sagen, gegen die Funktionalität der Ultegra-Teile
ebenso wenig – das Material mag nicht den
Zauber der AX-Laufräder verströmen, bietet aber im Zusammenspiel mit diesen ein
verlässliches Bremsverhalten und natürlich
eine sehr gute Schaltperformance.
Sie hätten es lieber ein wenig ausgeglichener? Kein Problem, das Dice Pro ist ja
auch mit anderen Laufrädern erhältlich –
dann halt etwas schwerer, dabei aber
ebenso funktionell und viel, viel günstiger …
Simplon Pavo 3 Ultra
DIE VORARLBERGER WERFEN ein
superleichtes Sportgerät ins Rennen, das
nüchtern-technische Anmutung mit
höchster Funktionalität verbindet. Der
schlanke Rahmen wiegt um die 750
Gramm und wirkt gerade im hinteren Bereich sehr grazil, lässt dabei aber an keiner
Stelle Stabilität vermissen. Die steil angestellte, schmal zulaufende Gabel sorgt in
Verbindung mit der Rahmengeometrie für
hohe Agilität und eine exakte Lenkung,
die Sitzposition ist sehr ausgewogen.
Ein Rennrad, das fahrfertig keine sechseinhalb Kilo wiegt, fühlt sich naturgemäß
schnell an. Die Leichtfüßigkeit, die das
Pavo zu bieten hat, ist aber dennoch überraschend. Das Rad steuert sich verspielt,
ohne nervös zu sein, ist bei hohem Tempo aber verlässlich und richtungsstabil.
Mit den dünnen Hinterstreben und der
27,2-mm-Carbon-Stütze kommt auch der
Fahrkomfort nicht zu kurz.
Simplon verbaut die extrem leichte
Sram Red, die hier mit GXP-Kurbelsatz zu
bestaunen ist, da der Rahmen ein PressFit-Tretlagergehäuse aufweist. Mit knackigen Schaltvorgängen macht die Gruppe
viel Freude; allerdings muss der Umwerfer sehr exakt eingestellt werden, um die
versprochene Schleiffreiheit bei Kettenschräglauf zu bieten. Die Bremsen sind
stark und gut dosierbar, in Verbindung mit
den DT-Swiss-Carbon-Felgen ist allerdings ein leichtes Pulsieren spürbar.
Das Simplon
zeigt schlanke Formen, hinter denen
sich große Stabilität versteckt. Mit
der Sram Red ist
es voll auf Leichtbau getrimmt.
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Time Izon Aktiv
DER TRADITIONSREICHE FRANZOSE hält an der auffälligen Muffenbauweise
fest und erzielt damit zeitgemäße Ergebnisse: Das Izon ist sehr leicht – auch fahrfertig bleibt es knapp unter sieben Kilo –,
dabei im Wiegetritt und beim Beschleunigen steifer, als man es dem Rad zutrauen
würde. Altbekannt bei Time sind die große
Agilität und die sportliche Geometrie mit
eher kurzem Steuerrohr. Der Sitzdom mag
heute kaum noch üblich sein, kann er doch
vor allem beim Transport des Renners hinderlich sein; hier sorgt er jedenfalls für eine
schnittige Aero-Optik. Dazu passt die
wuchtige Gabel, die komfortabler ist, als
die flächige Form vermuten lässt, was sie
einer ganz besonderen Technik verdankt:
In die Gabelscheiden sind Schwingungstilger integriert, die Frequenzen zwischen
25 und 50 Hertz dämpfen. Und laut Hersteller ist dies genau jener Frequenzbereich,
der den Fahrer besonders schnell ermüden
lässt. Auf rauem Asphalt scheint das zu
funk tionieren; das Time fühlt sich auf keinen Fall hart an.
Die Gabel ist auch wegen des speziellen
Steuersatzes mit Gewinde auf dem Gabelschaft erwähnenswert. Dieser wird, wie
früher üblich, durch Festdrehen eingestellt,
wobei der Druck des Vorbaus von oben die
einstmals übliche Kontermutter ersetzt.
Der Vorbau stammt im Übrigen ebenfalls
von Time – auch damit bleibt die nach wie
vor innovative Marke ihrer Tradition treu.
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Ein Leckerbissen
„made in France“:
Das Time ist leicht
und komfortabel,
dabei mit Bauteilen wie der AktivGabel und dem
hauseigenen Carbon-Vorbau sehr
individuell ausgestattet.
Corratec CCT Pro
Viel Individualität am Corratec:
ein eigener Tretlagerstandard, etliche hauseigene
Komponenten sowie eine komfortable Gabel.
CORRATEC GEHÖRT ZU jenen Herstellern, die sich eine unverwechselbare
Optik und Formensprache erarbeitet haben. Der auffällige Lack mit den großen
Logos, typischerweise in Schwarz-BlauWeiß, bietet einen hohen Wiedererkennungswert, doch auch unlackiert wäre ein
Rad wie das CCT Pro stets als ein Corratec zu erkennen – dafür sorgen Details
wie die nach unten gezogenen Kettenstreben, der firmeneigene Tretlagerstandard, welcher mit Adaptern den Einbau
aller möglichen Kurbelsätze erlaubt, sowie die ungewöhnliche „Sichelgabel“, wie
man diese Form früher einmal nannte.
Letzte verhilft dem CCT Pro auf unangenehmem Kopfsteinpflaster zu auffällig
viel Stoßdämpfung; dazu wünscht man
sich eine 27,2er-Sattelstütze statt des
groß dimensionierten Exemplars.
Das Corratec fährt sich nicht übermäßig agil, ist dabei jedoch lebendig im Wiegetritt und spurtreu bei hohem Tempo.
Dura-Ace-Bremsen und Zzyxz-Carbonfelgen bieten ein berechenbares Trockenbremsverhalten. Trotz kleiner Rahmengröße und hochwertiger Ausstattung ist
das CCT Pro dabei kein ausgesprochenes
Leichtgewicht – in dieser Preisklasse
dürften es schon ein paar 100 Gramm
weniger sein. Das insgesamt sehr angenehme Fahrverhalten lässt so etwa aber
vergessen – schließlich wollen wir das
Rad, das mit edlen Details wie einem
Carbon-Lenker glänzt, ja nicht tragen,
sondern fahren!
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Technische Daten
Rahmen GF Pro Carbon
Gabel GF Pro Carbon
Komponenten Campagnolo
Chorus EPS kompakt
Laufräder Marchisio 10 C400
Bereifung Conti Sprinter
Sattel Astute Skylite SR
Stütze Super Zero EDA
Lenker Super Zero EDA
Vorbau Super Zero EDA
Gewicht* 7.000 g
6.799 €
6.999 €
Rahmen Canyon Carbon
Gabel Canyon Aeroblade SLX 404
Komponenten Shimano Dura-Ace
Di2 52-36
Laufräder Zipp 404 Firecrest
Carbon Clincher
Bereifung Conti GP 4000 S II
Sattel Fizik Arione
Stütze Canyon S27
Lenker/Vorbau Canyon CarbonVorbau-Lenker-Einheit
Gewicht* 6.840 g
GIANT PROPEL
ADVANCED PRO 0
Rahmen Giant Propel Advanced Carbon
Gabel Giant Propel Advanced Pro
Carbon
Komponenten Shimano Ultegra
52-36
Laufräder SLR0 Aero Carbon
Bereifung Giant P-SL 1
Sattel Fizik Arione
Stütze Giant Auto Align
Lenker Giant Contect SLR
Vorbau Giant Contact SL
Gewicht* 7.430 g
4.599 €
Rahmen Falkenjagd Titan
Gabel 3T Rigida Team
Komponenten Campagnolo
Super Record ProTeam Special
Edition kompakt
Laufräder Tune TSR 22
Bereifung Conti GP 4000
Sattel Tune Komm-Vor Plus
Stütze Tune
Lenker Syntace Racelite CDR 7075 6
Vorbau Syntace F 109
Gewicht* 6.850 g
GF PRO
PRESTO SL
5.980 €
FALKENJAGD
SPARTAKIADE EDITION
Rahmen Ballistec Hi-Mod Carbon
Gabel SuperSix Evo Speed Save
Komponenten Shimano Dura-Ace,
Kurbel Cannondale HollowGram
SISL2
Laufräder Shimano RS81-C24
Bereifung Schwalbe One
Sattel Fizik Aliante
Stütze FSA K-Force
Lenker Cannondale C1 Ultralight
Vorbau Cannondale C1 Ultralight
Gewicht* 6.570 g
CANYON
AEROAD CF SLX
2.190/2.340 € (Rahmenset/auf Maß)
Rahmen Ultralight Evo Carbon
Gabel Ultralight Evo Full Carbon 1.5”
Komponenten Shimano Dura-Ace
Di2 kompakt
Laufräder Dura-Ace C24
Bereifung Conti Grand Prix
(Poly Breaker)
Sattel San Marco Concor
Stütze BH Evo
Lenker BH Evo
Vorbau BH Evo
Gewicht* 6.330 g
CANNONDALE SUPER
SIX EVO DURA-ACE DI2
7.999 €
BH ULTRALIGHT
EVO
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PROCYCLING
MÄRZ 2015
Komponenten Shimano
Dura-Ace 52-36
Laufräder Mavic Ksyrium SLS
Bereifung Mavic Yksion Pro
Sattel Selle Italia SLS
Stütze Ritchey Carbon WCS
Lenker Ritchey Carbon WCS
Vorbau Ritchey Carbon WCS
Gewicht* 6.610 g
* Ohne Pedale
Rahmen Carbon
R 1488 Premium,
Front: Carbon Monocoque
Gabel KTM F-7 High-End
Carbon-Road-Fork
4.999 €
KTM REVELATOR PRIME
Technische Daten
Rahmen Time Carbon
Gabel RTM Carbon Fork
Komponenten Sram Red,
Kurbel Rotor kompakt
Laufräder Knight Carbon
Bereifung Schwalbe Ultremo ZX
Sattel Fizik Antares
Stütze integriert
Lenker Time
Vorbau Time Ergo Drive
Gewicht* 6.750 g
8.599 €
6.699 €
Komplettrad ca. 9.000 €, Rahmenset 4.455 €
Rahmen High-modulus Carbon
Gabel Pavo 3 Hotmelt Nano Carbon
Komponenten Sram Red kompakt
Laufräder DT Swiss Spline
Bereifung Schwalbe One
Sattel Selle Italia SLR
Stütze SL Mono Rod
Lenker Simplon Ergo
Vorbau Simplon Ergo 7050 Alu
Gewicht* 6.160 g
TIME
IZON AKTIV
CORRATEC CCT PRO
Rahmen Corratec Carbon
Gabel CCT Pro Carbon
Komponenten Shimano
Dura-Ace 52-36
Laufräder Zzyzx Carbon Clincher
Bereifung GP 4000 S
Sattel Corratec
Stütze Zzyzx Carbon
Lenker Zzyzx Carbon
Vorbau Zzyzx
Gewicht* 7.000 g
PROCYCLING
5.899 €
Rahmen Pearl Monocoque Carbon
Gabel Pearl Monocoque Carbon
Komponenten Shimano Ultegra
kompakt
Laufräder AX Lightness Ultra Road
Clincher 28
Bereifung Conti GP 4 Season
Sattel Fizik Arione
Stütze integriert
Lenker FSA Energy
Vorbau FSA Energy
Gewicht* 6.680 g
Rahmen C2C Infinito CV Carbon
Gabel C2C Full Carbon-CV 1.1/8“–1.5“
Komponenten Campagnolo Chorus
kompakt
Laufräder Fulcrum Racing Speed
Ceramic Ultimate XLR
Bereifung Veloflex
Sattel Fizik Aliante
Stütze FSA SLK
Lenker FSA SLK
Vorbau FSA SLK
Gewicht* 6.970 g
SIMPLON
PAVO 3 ULTRA
ca. 4.990 €
PEARL
DICE PRO
Rahmen 795 Aerolight
Gabel HSC 8 AERO
Komponenten Shimano Dura-Ace,
Kurbel Look ZED 2 kompakt
Laufräder Mavic Cosmic SLS
Bereifung Mavic Yksion Pro
Sattel Selle Italia SLR
Stütze integriert
Lenker 3T
Vorbau Look Aerostem
Monobloc Carbon
Gewicht* 7.070 g
BIANCHI
INFINITO CV
ca. 7.250 €
Rahmen Lapierre Aircode
Gabel Aircode
Komponenten Shimano Dura-Ace
kompakt
Laufräder Mavic Cosmic SSC
Bereifung Mavic Yksion Pro
Sattel Selle Italia SLR
Stütze 3T Ionic LTD 25
Lenker 3T
Vorbau 3T Arx LTD
Gewicht* 6.740 g
LOOK
795 AEROLIGHT
6.920 €
LAPIERRE AIRCODE
ULTIMATE FDJ
MÄRZ 2015
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