Anti-Aging für - Barbara Esser

VO R S O R G E N & P F L E G E N
Manager unter Maske
Alle zwei Monate gönnt sich
­Dominik Sandvoss, Vorstand
­eines Münchner Unternehmens,
eine kosmetische Behandlung
ÄSTHETISCHE MEDIZIN
Anti-Aging für
Helden
Botox, Filler, Faltenkiller: Männer holen bei Beauty-Behandlungen
im Gesicht auf. Ihre Haut und Anatomie verlangen ein anderes
Vorgehen. Nicht alle Ärzte beherzigen das
82
Im Leben vieler Männer wird es augenscheinlich immer wichtiger. Längst
hat die Kosmetikindustrie die Herren der
(Er-)Schöpfung als neue Kundschaft für
kosmetische Frischmacher ausgemacht.
Aftershave und einen Klecks Haargel?
Das war einmal. Von Nivea über Clarins
bis zu Apotheken-Labels wie Vichy –
eine Vielzahl von Produktlinien für Männer versorgen die maskulinen Schönheitsadepten mit Feuchtigkeitsgels,
Faltenkillern und Age-Fitness-Serum.
Auch in der erweiterten Anti-AgingKampfzone der ästhetischen Medizin
tummeln sich immer mehr Männer.
Zwar verzeichnet die plastische Chirurgie einen leicht rückläufigen Männer­
anteil von knapp 15 Prozent (s. Grafik
S. 85) – dafür wächst der Prozentsatz
der männlichen Kunden bei minimalinvasiven Eingriffen rasant. Ob Botox
gegen Zornes- und Stirnfurchen, Hyaluronsäure zur Auffüllung von Nasolabial­
falten, Laser gegen Akne­narben und
lästige Haare an Rücken, Po und Brust
oder der Kampf gegen die schwindende
Haarpracht auf dem Kopf – auch das
starke Geschlecht beginnt, sich mit
DARIUS ALAMOUTI,
DERMATOLOGE, HERNE
Foto: Wolf Heider-Sawall für FOCUS-Gesundheit
D
ie Politur vollzieht sich fast
lautlos. Zart brummelnd gleitet ein Edelstahlröhrchen –
geführt von der jungen Kosmetikerin Stefanie – über das Gesicht
des Mannes, der mit geschlossenen Augen auf der Behandlungsliege entspannt.
Business-Schuhe, Jeans, weißes Hemd,
manikürte Hände: Dominik Sandvoss,
der in Wahrheit anders heißt, kommt
alle zwei Monate in den Schönheitssalon
„Ovid Medical and Beauty Care“ in der
Münchner Altstadt, um sich dort einer
Microdermabrasion zu unterziehen. Mit
einem feinen Diamantschleifer wird dabei die oberste Hautschicht abgetragen.
„Meine Haut fühlt sich danach jünger
an“, erzählt der 38-jährige Münchner,
Vorstandsmitglied in einem mittelgroßen Unternehmen. Nach dem Peeling
wird eine enzymhaltige Lotion aufgetragen, sodann eine „Porzellan-Maske“
mit Anti-Aging-Wirkstoffen. „In meinem
Job“, sagt Sandvoss, das wohlig entspannte Gesicht nun mit einer dicken
Cremeschicht und die Haare mit einem
Vlieshäubchen bedeckt, „ist das Aus­
sehen nun mal wichtig.“
FOCUS-GESUNDHEIT
»Männer wollen auf keinen
Fall behandelt aussehen.
Und auch nicht wie ein
junger Kerl. Sondern einfach
nur fit und dynamisch«
VO R S O R G E N & P F L E G E N
ÄSTHETISCHE MEDIZIN
WAS
MÄNNER WOLLEN
84
benötigen wie Frauen“, wie Gerd Gauglitz bemerkt. An der Münchner Klinik
und Poliklinik für Dermatologie und
­Allergologie beschäftigt sich der Oberarzt für Ästhetische Dermatologie und
Lasermedizin seit vielen Jahren mit den
mini­malinvasiven Verteidigungsstrategien gegen die Vergänglichkeit. „In den
letzten Jahren verstehen wir immer besser, was beim Altern vor sich geht“, sagt
er. Denn es ist – und das gilt natürlich für
beide Geschlechter – mitnichten nur die
Haut, die altert. Auch das Fettgewebe
und die Knochen bauen mit der Zeit ab.
Schön für die Männer: „Weil Haut,
Haltebänder und Muskulatur bei Männern kräftiger sind, verzeiht die Gesichtshaut etwas mehr“, erklärt Gauglitz
und lächelt ein fast faltenfreies Lächeln.
Dass der Krieg gegen die ­Altersinsignien
nun auch in den Alltag einer Uniklinik
Einzug gehalten hat, ist für den jungen
20,6
Lidstraffung
18,3
Fettabsaugung
Hals-, Stirn-,
Facelift
Ohrenkorrektur
Bauchdeckenstraffung
Schweißdrüsenbehandlung
GynäkomastieBehandlung
Intimkorrektur
Nasenkorrektur
8,4
6,9
6,1
6,1
5,3
5,3
5,3
Frisch und fit aussehen
Bei chiurgischen Verschönerungen führt die Lidstraffung
die Wunschliste der Männer an
Quelle: DGÄPc 2014
Mediziner nur ein Zeichen der neuen
Normalität, die längst auch seine ist.
Gauglitz ist 37, ein Mann ohne Zornes­
falte, die ersten Botox-Spritzen hat er
an sich selbst probiert und ist dabei­
geblieben. „Der Trend geht zur präventiven Vermeidung von mimischen Falten“,
sagt er. Auch sei die Sicherheit der Mittel „erstaunlich hoch“. Tatsächlich zählt
Botolinumtoxin mit weltweit mehr als
17 000 Studienteilnehmern und 78 doppelt verblindeten Studien (bei denen
Ärzte und Teilnehmer nicht wissen, ob
sie der Experimental- oder der Kontroll­
gruppe angehören) zu den ausgiebig
erforschten Arzneimitteln. Zudem steigen die Indikationen ständig: Ärzte wenden das stärkste bekannte Bakterien­gift
auch gegen Harninkontinenz und zur
Behandlung von spastischen Störungen
und übermäßigem Schwitzen an. Gegen chronische Migräne ist es unter
beruhigt
die Magennerven
entspannt
die Magenmuskeln
reguliert
die Magenbewegung
hemmt
die Säurebildung
Haare aus der Hand des Robos
In der Praxis von Darius Alamouti (r.) hat sich Daniel Komorek 3000 Haare mit Hilfe eines
Roboters einsetzen lassen
stan­dardisiert, bemängelt Hautärztin
Ogilvie. „Oft wird zu wenig Wert auf die
anatomischen Unterschiede gelegt.“ Das
führe bei den Männern zu suboptimalen
Ergebnissen. „Wenn man ein Männergesicht zu weit im oberen Mittelgesicht
behandelt, feminisiert man das Ausse-
schützt die
Magenschleimhaut
hen“, bemerkt Ogilvie, die regelmäßig
Kollegen in der minimalinvasiven Technik weiterbildet und nicht müde wird,
eine neue dynamische Natürlichkeit zu
predigen. „Niemand will heute noch behandelt aussehen“, sagt sie. „Männer
schon gar nicht.“
Dies zu vermeiden erfordert vom behandelnden Arzt Fingerspitzengefühl.
Zumal Männer wegen der dickeren
Hautschicht und stärkerer Muskeln „bis
zu doppelt so viele Botox-Einheiten
FOCUS-GESUNDHEIT
Fotos: Jonas Ratermann für FOCUS-Gesundheit
s­ einen diversen Schwachstellen
zu beschäftigen.
Jeder fünfte ihrer Patienten
sei ein Mann, berichtet die Dermatologin Patricia Ogilvie, die
gemeinsam mit ihrer Schwester
Alexandra zwei stark frequentierte Beauty-Praxen in Münchner Bestlagen führt. Das Gros, so
Ogilvie, sei zwischen 40 und 59,
darunter viele Geschäftsleute in
leitender Funktion. „Der Druck,
jung auszusehen, ist gewachsen“, so die Ärztin. „Speziell in
Zeiten, da Stellen gekürzt oder
jüngere Arbeitnehmer eingestellt werden, weil sie günstiger
sind.“
Mag die Geschlechtergleichstellung in puncto Bezahlung
oder Besetzung von Vorstands­
posten auch noch auf sich warten lassen, beim Thema AntiAging zumindest ist sie schon
ein gutes Stück weiter. Eine
„große Tendenz zu Jugendlichkeit und Dynamik“ macht der
Augsburger Schönheitschirurg
Sven von Saldern bei seinen Geschlechtsgenossen aus. Weil sich
ein 40-Jähriger heute deutlich
gesünder und jünger fühle als
vor 20 Jahren, entstehe zunehmend „der Wunsch, das Äußere
mit dem inneren Fühlen in Einklang zu bringen“, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische
Chirurgie (DGÄPC). „Die männliche Haut ist dicker, aber die
Weichteile sind auch schwerer.
Das führt oft zu Erschlaffungen,
weil die mimischen Muskeln es
nicht mehr schaffen, das Gesicht
hochzuhalten“, erklärt der Chirurg. Und betont, dass dies auch
durch minimalinvasive Eingriffe
nicht gänzlich aufzuhalten sei. „Irgendwann bleibt dann nur noch ein Facelift.“
Sofern Mann das will. Anders als bei
den Frauen seien Falten für die maskuline Klientel gar nicht so sehr das Thema,
bemerkt Hautärztin Ogilvie. „Es geht um
mehr Markanz und Maskulinität, mehr
Frische und Tatkraft.“
Männer sind eben doch anders. Und
das ist häufig schon Teil des Problems.
Die Behandlungsverfahren seien zu sehr
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Iberogast®. Zur Behandlung von funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizmagen- und Reizdarmsyndrom sowie zur unterstützenden Behandlung der Beschwerden bei Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Diese Erkrankungen äußern sich vorwiegend in Beschwerden wie
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FOCUS-GESUNDHEIT
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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­ estimmten Voraussetzungen zugelasb
sen. Off Label kommt das Nervengift
bei Tremor des Kopfes oder der Hände,
nächtlichem Zähneknirschen und chronisch motorischen Tics zum Einsatz.
„Botox ist eine der vielversprechendsten
pharmakologischen Entwicklungen der
letzten Jahrzehnte“, sagt Gauglitz. „Und
es ist kein Tabu mehr, es anzuwenden.
Auch als Mann nicht.“
Aber drüber reden tut Mann dann lieber doch nicht. Auch nicht über ­andere
Tuning-Maßnahmen. Viele seiner männlichen Patienten wollen die Rechnung auf
keinen Fall nach Hause geschickt haben,
erzählt Darius Alamouti, der im nordrhein-westfälischen Herne eine Privat­
praxis für Ästhetische Medizin betreibt.
Unter den 30 Patienten, die Alamouti
jeden Tag empfängt, sind zehn bis zwölf
Männer. „In den letzten fünf Jahren hat
sich die Quote nahezu verdoppelt.“
86
»Männer lassen
sich stärker
beeinflussen und
sind offener für
Beratung. Jeder
dritte kommt auf
Anraten seiner
Partnerin«
FOCUS-GESUNDHEIT
FAMILIENABSICHERUNG:
SOFORTSCHUTZ FÜR ALLE FÄLLE
Der Verlust eines Menschen ist ein traumatisches Erlebnis für den allein gelassenen
Partner. Besonders schlimm ist es, wenn
Kinder einen Elternteil verlieren.
Fällt der Hauptverdiener aus, kommt zu der
Trauer um einen geliebten Menschen noch die
existentielle Not hinzu. Aber nicht nur Todes­
fälle, auch schwere Krankheiten können neben
der persönlichen auch zu einer erheblichen
finanziellen Belastung für die Angehörigen
werden. Der Direktversicherer Hannoversche
hat deswegen mit der Risikolebensversicherung
Exklusiv ein innovatives Absicherungskonzept
entwickelt, das in diesen Fällen hilft: Der
Todesfallschutz einer Risikolebensversiche­
rung kombiniert mit einer Versicherung gegen
schwere Krankheiten.
Exklusive Sofortleistung
Horst Meyer, Leiter der Kundenberatung
der Hannoverschen: „Unabhängig von der
Todesfallleistung werden zehn Prozent der
Versicherungssumme bei den Diagnosen
Krebs, Herzinfarkt und Schlaganfall ausgezahlt.
Mit der Sofortleistung können beispielsweise
der Einkommensausfall oder Kosten für alter­
native Behandlungen bezahlt werden. Der
Todesfallschutz bleibt daneben in voller Höhe
bestehen.“
summe oder die Laufzeit ohne erneute
Gesundheitsprüfung nachträglich erhöht
werden, etwa bei Heirat, Geburt eines Kindes
oder zum Start in eine Selbstständigkeit.
Experte Meyer: „Für die Versicherungshöhe
gilt die Faustregel, das drei­ bis fünffache
des Jahresbruttoeinkommens abzusichern.
Mit der Risikoversicherung Exklusiv der
Hannoverschen ist die Familie damit in
doppelter Hinsicht geschützt, bei schweren
Erkrankungen und im Todesfall.“
Die Leistungen der Risikolebensversicherung
Exklusiv beinhalten darüber hinaus beispiels­
weise Nachversicherungsgarantien oder
Verlängerungsoptionen, die sich flexibel dem
wandelnden Absicherungsbedarf anpassen
lassen. Damit können die Versicherungs­
www.hannoversche.de
Telefon: 0511.956 56 56
E-Mail: [email protected]
WOFÜR EINE ZUSÄTZLICHE SOFORTLEISTUNG?
Fotos: Dirk Bruniecki für FOCUS-Gesundheit
PATRICIA OGILVIE,
DERMATOLOGIN,
MÜNCHEN
Viele kommen, um sich an Brust oder
Bauch Fett absaugen zu lassen (siehe
auch Bericht Seite 90), ein Drittel lässt
sich Augenringe oder absinkende ­Lider
chirurgisch aufpäppeln. Auch das sogenannte Thermolifting per Radiofrequenztherapie wird immer öfter nachgefragt.
Mit Hilfe hochfrequenter monopolarer
Radiowellen werden dabei die Kollagenfasern der Haut stark erwärmt und zum
Schrumpfen gebracht. Auf die Kollagenkontraktion und -denaturierung reagiert
die Haut mit einer Neuausrichtung der
Kollagenbündel und der Bildung von
neuem Kollagen.
Weil es auch zu unerwünschtem Fettabbau in der Wangenpartie führen kann
und nicht bei allen Patienten wirksam ist,
gilt Thermolifting als nicht völlig unbedenklich. In Alamoutis Praxis ist die bis
zu 2000 Euro teure Thermobehandlung
dennoch populär. „Wahnsinnsergebnisse
in Gesicht und Body“ seien damit zu erzielen, ist der 47-Jährige überzeugt.
Jeder dritte Mann sucht die Praxisräume des attraktiven Schönheits­
experten wegen schwindender Kopf­
behaarung auf – und trifft dort auf einen
Roboter. Seit anderthalb Jahren delegiert
Dermatologe Alamouti die höchst fisselige chirurgische Arbeit der manuellen
Haarwurzelentnahme und -einpflanzung
(„Das ist wie Grashalme auf dem Fußballfeld mit der Hand einsetzen“) an einen Hightech-Behandler – und ist absolut begeistert: „Der Robo macht das, und
du guckst zu und streichelst ihn und den
Patienten.“
Zwar entfallen nur etwa vier Prozent
der männlichen Beauty-Behandlungen
auf Haartransplantationen. Doch selbst
hier, das belegen Umfragen, wächst die
Bereitschaft, sich für die Aussicht auf
volle Haarpracht einer bis zu 10 000 Euro
teuren und nicht ganz schmerzfreien
Transplantation zu unterziehen.
Auch der 36-jährige Daniel Komorek
hat sich einem Behandlungsmarathon
ausgesetzt und 3000 Haare in eine kahle
Region am Oberkopf verpflanzen lassen.
Mehrere Stunden brachte der Familien­
vater aus Castrop-Rauxel dafür bei vollem Bewusstsein in der Obhut des Haarverpflanzungsroboters zu, begleitet und
phasenweise auch unterhalten von Alamoutis OP-Team.
Mit dem Ergebnis ist der Lokführer
mehr als zufrieden. Früher trug er
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DIAGNOSE
SOFORTLEISTUNG
VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN
Krebserkrankung,
Herzinfarkt oder
Schlaganfall
in Höhe von 10% der
Versicherungssumme
• Ersatz von
Einkommensausfällen
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alternativen
Behandlungsmethoden
• Erforderliche
Umbauten im Haus
oder in der Wohnung
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2.115 EUR
Nettogehalt
1.449 EUR
Versorgungslücke
154 EUR Waisenrente
512 EUR Witwenrente
Aktuelles Einkommen der
3­köpfigen Familie
Einkommen bei Ableben
des Alleinverdieners
10.02.16 17:00
Spannkraft für Männer
Von Botox über Filler und Laser bis zum Haartransplantat – ein Überblick über die
modernen Methoden. Wie sie wirken, welche Risiken sie bergen, was sie kosten
Botolinumtoxin
Laser
Anwendungsbereich: zur Behandlung
von Mimikfalten, klassisch gegen die
Zornesfalte, aber auch gegen horizontale Stirnfalten, Lachfältchen und zu
ausgeprägte Kaumuskeln.
Anwendungsbereich: Entfernung von
unerwünschten Haaren, Tätowierungen, Aknenarben, Altersflecken und
Feuermalen, Falten.
Risiken: Bluterguss, Hautreizung, bei
technisch nicht korrekter Stirnfalten­
injektion sehr selten Absenkung der
Oberlider, maskenartiges Gesicht bei
zu hoher Dosierung.
Kosten: ab 400 Euro
Filler
Anwendungsbereich: Volumenverlust,
dunkle Augenringe oder Tränensäcke,
Nasolabialfalten, erschlaffende
­Wangenpartie, zu schmales, fliehendes Kinn.
Vorgehen: Hyaluronsäure wird lokal in
die Falten oder – zur Kompensation
von Volumenverlust – im Mittelgesicht
oder an den Unterlidern injiziert. ­Die
aufpolsternde Wirkung hält vier bis
zwölf Monate, moderne Filler bis zu
­24 Monate. Danach baut der Körper
die Stoffe wieder ab. Auch Eigenfett
kann unterspritzt werden – es muss
zuvor allerdings per Fettabsaugung
entnommen werden.
Risiken: Rötung, Entzündungen, blauer
Fleck, Knötchenbildung und feminisierte Wangenpartie bei falscher Platzierung bzw. Überbehandlung.
Kosten: 400 bis 850 Euro, Eigenfett
ab 1500 Euro
Vorgehen: Je nach Indikation kommen
unterschiedliche Lasertypen zum Einsatz. Als Standard gegen oberflächliche
Falten und Aknenarben gilt der fraktionierte CO2-Laser, der die Haut schichtweise abträgt und die Bildung neuer
Fasern anregt. Weil sich auf d
­ er Haut
Krusten bilden, ist Mann mindestens
fünf bis zehn Tage nicht arbeitsfähig.
Risiken: temporäre Hautrötungen und
Krustenbildung, Schwellung; bei falsch
eingestelltem Gerät oder unsach­
gemäßer Behandlung auch Gefahr von
Narben und Hyperpigmentierung.
Kosten: Epilation ab circa 100 Euro
(Bartregion, Hals) bis 500 Euro
­(Rücken); Hautverjüngung im Gesicht
ab 500 Euro, Narbenbehandlung ab
180 Euro.
Haarverpflanzung
Anwendungsbereich: Kopf
Methode: Gesunde Haarwurzeln
­werden per Streifen- oder Einzelhaartechnik (mittels Hohlnadel) aus dem
hinteren Haarkranz entnommen und
nach Vereinzelung in die kahlen ­
Partien verpflanzt, wo sie nach drei bis
fünf Wochen neu zu wachsen beginnen.
Die Einzelhaarentnahme nimmt seit
2015 auch ein Roboter vor, was sich
günstig auf den Preis auswirkt.
Risiken: Entzündungen, bei unsach­
gemäßer Behandlung mangelndes
Anwachsen, falsche Wuchsrichtung,
Narbenbildung.
BARBARA ESSER
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Wohlfühl-Rituale und was der Haut hilft, wenn sie leidet
88
01
Vorgehen: Pro Anwendung werden pro
Region bis zu 24 Botox-Einheiten ambulant und lokal injiziert. Die muskel­
entspannende und damit glättende
Wirkung tritt nach circa zwei Wochen
ein und hält drei bis sechs Monate.
meistens ein Käppi, um die Lichtung in
seinem Haarwald zu kaschieren. Heute
geht er wieder oben ohne. „Mir ist erst
jetzt klar, wie sehr mir die Haare gefehlt
haben“, sagt er.
Eine Haartransplantation erfordert großes chirurgisches Geschick – und auf
Grund ihrer Langwierigkeit auch eine
gewisse Kondition des Operateurs. Bei
dem seit den 1980er-Jahren etablierten
Verfahren der Streifenentnahme entnimmt der Arzt Hautstreifen aus dem
Haarkranz am Hinterkopf und vereinzelt diese unter dem Mikroskop, um sie
anschließend zu transplantieren. Noch
aufwendiger ist die Einzelentnahme von
Haarwurzeln, die seit gut zehn Jahren
von erfahrenen Ärzten praktiziert wird.
Dass diese Prozedur fürderhin von einem nimmermüden Robo-Doc übernommen wird, hält der Düsseldorfer Haartransplantations-Experte Frank Neidel
für bemerkenswert. Auch Neidel, der
mit mehr als 8000 durchgeführten Haartransplantationen zu den Koryphäen seines Fachs zählt, setzt den Roboter inzwischen ein. „Man kann den Schritt von
der manuellen Entnahme zum automatisierten Prozess schon als revolutionär
bezeichnen“, konzediert der Chirurg. Er
warnt aber zugleich vor übertriebenen
Erwartungen. „Trotz einwöchiger Anlernphase des Arztes und seines Teams
kann der Roboter Geschick und Erfahrung nicht ersetzen. Um hier fit zu bleiben, müssten täglich Roboteroperationen
stattfinden.“
Beim Gedanken, dass Kollegen, die
sich zuvor nie mit Haartransplantationen
beschäftigt haben, nun einen Automaten
zum Einsatz bringen könnten, rauft sich
der Mediziner die Haare (er hat davon
sehr viele). „Das ist in etwa so, wenn
man einem Kind nur beibringt, mit dem
Computer zu schreiben, und es nie im
Leben einen Stift gesehen hat.“ 
Lesenswert
Die Beauty-Tricks der
Promis und alles
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