Schulprogramm - Werner-von-Siemens
Transcrição
Schulprogramm - Werner-von-Siemens
Schulprogramm Abbildung 1: Außenansicht Südost Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Steuergruppe 2007 S. Bröcher (BG), K. Czeranski (FOS), B. Seitz (FST), R. Flagmeier (HBFS/ITA), F. Schneider (BFS), A. Eisel (BGJ), J. Hildebrandt (BVJ/EIBE), M Weisgerber – Schaaf (TZ BS), V. Rumpf (Leiter) Redaktion: R. Flagmeier, V. Rumpf Wetzlar, im Oktober 2007 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Impressum.........................................................................................................2 Vorwort..............................................................................................................5 Präambel............................................................................................................6 Grunddaten........................................................................................................7 Bildungsangebote.............................................................................................10 Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse........................................................... 11 Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch ......................................................14 Leitziele............................................................................................................17 Europäische Dimension.....................................................................................21 Teilzeitberufsschule...........................................................................................23 EIBE ...............................................................................................................45 Berufsgrundbildungsjahr BGJ.............................................................................53 Berufsfachschule...............................................................................................59 Berufsfachschule...............................................................................................60 Höhere Berufsfachschule...................................................................................63 Fachoberschule ................................................................................................66 Fachschule für Technik......................................................................................72 Berufliches Gymnasium.....................................................................................84 Schule & Gesundheit.........................................................................................94 Tag der offenen Tür..........................................................................................98 Erziehungshilfe ................................................................................................99 Abkürzungen..................................................................................................100 Oktober 2007 3 Vorwort Vorwort Als wir 2002 unser erstes Schulprogramm formulierten und beschlossen habe ich im Vorwort geschrieben, dass damit „… das, was die Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar ist und sein will, konkret und nachprüfbar (wird).“ Nun galt es diese Vorstellungen und Ziele umzusetzen und zu evaluieren, denn für uns war das Schulprogramm immer ein Instrument und Werkzeug zur Verbesserung von Schule und Unterricht. Da Schule einem Entwicklungsprozess unterliegt, kann auch das Schulprogramm kein statisches Produkt sein, sondern muss fort entwickelt werden. Deshalb freue ich mich, dass wir nun den Entwurf dieser Fortschreibung vorlegen können. Danken möchte ich allen Kolleginnen und Kollegen, die sich überaus engagiert und aktiv in die Erarbeitung dieses Programms eingebracht haben. Mein besonderer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen der Steuergruppe und des Redaktionsteams. Dieses Schulprogramm wird auf der Basis des Erreichten und nach dem Konzept einer Leitbildentwicklung der lernenden Organisation weiter zu entwickeln sein. Auf diesem Wege wünsche ich uns viel Erfolg. Dieter Agel Schulleiter 4 Oktober 2007 Präambel Präambel Das oberste Leitziel unseres pädagogischen Handelns ist die Vermittlung von Lebens- und Fachkompetenz. Wir wollen junge Menschen auf der Grundlage humaner und demokratischer Wertvorstellungen auf ihr zukünftiges (Arbeits-) Leben vorbereiten. Sie sollen dadurch ihr eigenes Leben und das Leben in unserer Gesellschaft aktiv und kompetent gestalten können. Lebens- und Fachkompetenz fördern Europabezogenes Lernen bzw. interkulturelles Verständnis stärken Bedürfnisse und Interessen artikulieren Eigenverantwortung und Mitverantwortung übernehmen Normen und Vorschriften beachten Soziales Verhalten stärken Konstruktive Kritik äußern und ertragen Offenheit entwickeln Methodenkompetenz stärken Persönlichkeitsentwicklung fördern Eigenständigkeit anstreben Teamfähigkeit und Toleranz stärken Energie entfachen Nein-sagen lernen Zielstrebigkeit fördern Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben, und die Arbeit zu verteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer . Antoine de Saint-Exupéry Oktober 2007 5 Grunddaten Grunddaten Die Werner-von-Siemens-Schule gehört mit zirka 2500 Schülern und rund 115 Lehrerinnen und Lehrern zu den größten hessischen Schule. Wir sind mit der Teilzeitberufsschule dualer Partner diverser handwerklicher und industrieller Ausbildungsgänge in Metall-, Elektro- und Holztechnik und unterrichten zusätzlich in einigen Berufen überregionale Gebiets- und Landesfachklassen. Wir bieten Vollzeitausbildungsgänge, die neben der beruflichen Orientierung den Erwerb höherer Schulabschlüsse ermöglichen (Berufsfachschule, Basisdaten Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr), zum Studium an Fachhochschule oder Universität qualifizieren (Fachoberschule, berufliches Gymnasium, Lehre Plus, Höhere Berufsfachschule) oder zum Informationstechnischen Assistenten ausbilden. Die Fachschule für Technik führt Facharbeitern und Gesellen zum Abschluss „staatlich geprüfter Techniker“. Die Vereinigung von zehn Bildungsgängen unter einem Dach verschafft unseren Schülern vielfältige Perspektiven, ihre Qualifikation zu erweitern und höhere Bildungsabschlüsse zu erreichen. Schülerzahl ca. 2500 Klassengröße ca. 22 Schüler/innen Schulklassenzahl ca. 90 Teilzeitklassen ca. 35 Vollzeitklassen Anzahl der Lehrer/innen 115 davon männlich/weiblich 100/15 Lehrer/innen im Vorbereitungsdienst 6 Regel-Unterrichtszeit Mo. - Fr. 07.45 Uhr bis 14.45 Uhr 16.30 Uhr bis 19.45 Uhr 07.30 Uhr bis 14.10 Uhr Sa. Schulleitung Schulleiter: OStD Dieter Agel Stv. Schulleiter: StD Ulrich Staffa Abteilungsleiter 6 BS Metalltechnik; EIBE/KONEKT; BVJ; BFS NN BS Metalltechnik; FS-Technik StD Wolfgang Schleer BS Allgemeinbildende Fächer; BG StD Joachim Hunke BS Elektrotechnik,, Chemie/Physik/Biologie, FOS StD Günther Letzel BS Bau- Holztechnik, Maler u. Lackierer, BGJ StD Jürgen Roos BS Metalltechnik; HBFS ITA StD Gerhard Ihle Koordinator für Fachpraxis FL Walter May Oktober 2007 Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar Pro Bildung Mittelhessen e.V. Dieter Agel Dieter Agel Schulleiter Förderverein der WvSS Alexander Trier Ulrich Staffa Stellv. Schulleiter Personalrat Vors. Bernhard Seitz ElternVertretung Andreas Puchelt Verbind.-lehrer T. Kestermann Regina Thöle Schülervertretung Wolfgang Schleer gewählter Abwesenheitsvertreter Öffentlichkeitsarbeit Dr. Doris Runzheimer Sonja Peuckert Schulbüro Marion Pitz Schulhausverwalter Gerhard Grimm Wilfried Rumpf Petra Zidaric Bibliothek Rolf Lissner Suchtprävention Susanne Ilge N.N. Abteilung I Wolfg. Schleer Abteilung II BF Metalltechnik: ASH, BS, BF Metalltechnik: MT, IM, OP, ZM, MEC EIBE/KONEKT FS Technik FG Fachpr. u. Grundl. (May ) FG Haustechnik (R. Schmidt) FG Schweißtechnik (Hörbel) FG Sonderpädagogik (Ilge) FG Masch.-u. Fügetech. (Langosch) FG CAD/Techn. Komm. (Winter) FG CNC-Techn. / Fertigungsverfahren (Schwarz) FG Messtechnik/QS (Henkel) FG Steuern u. Regeln (Hugo Müller) FG Feinwerktechnik/Optik/ Optoelektronik (Unruh) Gewaltprävention Sonderpädagogik Lehrerfortbildung Joachim Hunke Abteilung III Allgemeinbild . Fächer Berufl. Gymnasium FB Fremdsprachen (Kestermann) FK Deutsch (R. Thöle) FB Geschichte/Politik / Wirtschaft (R. Schmidt) FB Religion/Ethik (Rumpf) FK Sport (Macht) Günther Letzel Abteilung IV BF Elektrotechnik BF Chemie-, Biologie- u. Physiktechnik FOS / Lehre Plus FG Elektr. Grundlagen (Stahl) FG Energie- u Automat.tech. (Schrauf) FG Komm.-tech. (Pirker) FG Naturwissenschaften (Domevscek) FG Mechatronik (Hugo Müller) Schullaufbahnberatung Umweltprojekte Jürgen Roos Abteilung V Gerhard Ihle Abteilung VI Walter May Koordinator FP BF Bautechnik BF Holztechnik BF Farbtechnik u. Raumgestaltung BF Metalltechnik: VM, WP BF Fahrzeugtechnik: BKF, KFMech HBF Inf.-verarb.-Technik Koord. Fachprakt. U. d. Vollzeitschulformen BVJ / EIBE / KONEKT / BGJ / BFS FK Informatik FG Bautechnik FK Mathematik (Meuser) (Dr. Weller) FG Vermessungstechnik FG Fahrzeugtechnik FG Holztechnik (Lauer) FG Gestaltung FG Werkstoffe / Ur-/ (Forchheim) Umformen (Seitz) FG Kunststofftechnik (Linne) FG Berufskraftfahrer (Macht) Erziehungshilfe Homepage IT-Beauftragter Bernhard Piasta Datenschutzbeauftragter Joachim Eckert Sicherheitsbeauftragter Franz Schneider Verkehrssicherh.beauftragter Klaus Massier BFS Berufsfachschule FB Fachbereich BG Berufliches Gym. FG Fachgruppe BGJ Berufsgrundbildungsjahr BVJ Berufsvorbereitungsjahr BS Berufsschule EIBE Prog. Z. Eingliederung i. d. Berufs- u. Arbeitswelt FK Fachkonferenz FS Fachschule für Technik 08.10.2007 HBF Höhere BFS Bildungsangebote Bildungsangebote Berufsleben Universität Fachhochschule Fachhochschulreife Fachhochschulreife Staatl. gepr. Techniker FST Vollzeit FOS Form B FST Teilzeit Fachoberschule Form A Fachhochschulreife Informationstechn. Assistent Höhere Berufsfachschule für Informationstechnik Allg. Hochschulreife Berufliches Gymnasium Berufsschule im dualen System der Berufsausbildung Mittlerer Bildungsabschluss BVJ / EiBE BGJ Zweijährige Berufsfachschule Mittlerer Abschluss Abgang / Abschluss / Qualifizierender Abschluss Klasse 9 8 Oktober 2007 Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse Schulformen und Bildungsgänge Abschlüsse Teilzeitberufsschule Gesellenbrief Metalltechnik Hauptschulabschluss Elektrotechnik Mittlerer Abschluss Bautechnik Holztechnik Farbtechnik/Raumgestaltung Chemie/Physik/Biologie Mechatroniker Kraftfahrzeugmechatroniker Berufskraftfahrer (Landesfachklasse) Werkstoffprüfer (Landesfachklasse) Lehre Plus Fachhochschulreife Berufsfachschule Mittlerer Abschluss Berufsgrundbildungsjahr Hauptschulabschluss Berufsvorbereitungsjahr Hauptschulabschluss Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung staatlich geprüfter informationstechnischer Assistent Fachhochschulreife Fachoberschule Fachhochschulreife Berufliches Gymnasium Technik allgemeine Hochschulreife Fachschule für Technik staatlich geprüfter Techniker Oktober 2007 9 Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse Schulformen und Bildungsgänge Berufsschule (BS) Die Werner-von-Siemens-Schule ist zuständig für alle Auszubildenden, die einen gewerblichtechnischen Beruf in einem Betrieb des ehemaligen Landkreises Wetzlar erlernen. Zusätzlich unterrichten wir in einigen Berufen überregionale Gebiets- oder Landesfachklassen. Metalltechnik: Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Werkzeugmaschinenspaner, Metallarbeiter, Feinwerkmechnaiker, Anlagenmechaniker, Konstruktionsmechaniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Feinoptiker (Landesfachklasse) Elektrotechnik: Elektroniker für Betriebstechnik, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Elektroniker für Geräte und Systeme Zugangsvoraussetzungen erfüllt und einen Ausbildungsvertrag geschlossen hat, kann teilnehmen. Berufsfachschule (BFS) Die zweijährige Berufsfachschule eignet sich für Jugendliche, die eine grundsätzliche Entscheidung für einen Beruf in Metall-, Elektro- oder Holztechnik getroffen haben und den mittleren Bildungsabschluss anstreben. Der erfolgreiche Besuch dieser Schulform gilt bei anschließender Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis als absolviertes erstes Lehrjahr. Möglich ist auch der Besuch weiterführender Schulformen an unserer Schule: Fachoberschule, Berufliches Gymnasium, Höhere Fachschule für Informationstechnische Assistenten. Sie führen die zur allgemeinen Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife. Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) Maler, Lackierer, Fahrzeuglackierer Das Berufsgrundbildungsjahr vermittelt eine berufsfeldbezogene Grundbildung in Elektro-, Metall- und Holztechnik, erweitert die Allgemeinbildung und sichert so den allmählichen Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt. Es kann von allen Jugendlichen besucht werden, die ihre gesetzliche Vollzeitschulpflicht (mindestens 9 Schuljahre) erfüllt und eine Entscheidung für eines der drei an der Schule vermittelten Berufsfelder getroffen haben. Aufgenommen werden Jugendliche, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben; der Hauptschulabschluss ist erforderlich. Chemie/Physik/Biologie: Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) Bautechnik: Berufe des Bauhauptgewerbes, Bauzeichner, Dachdecker, Vermessungstechniker (Bezirksfachklasse) Holztechnik: Tischler Farbtechnik/ Raumgestaltung: Chemielaborant (Bezirksfachklasse), Lacklaborant (Bezirksfachklasse); sowie Mechatroniker, Kraftfahrzeugmechatroniker, Berufskraftfahrer (Landesfachklasse), Werkstoffprüfer (Landesfachklasse) Lehre Plus (LP) Parallel zur Lehre können junge Menschen in diesem Bildungsgang die allgemeine Fachhochschulreife erwerben und haben damit Zugang zu allen Ausbildungsgängen an den deutschen Fachhochschulen. Neben dem Berufsschulunterricht findet zweieinhalb Jahre lang Zusatzunterricht in allgemeinbildenden Fächern samstags vormittags statt. Lehre plus ist ein Angebot für Auszubildende aller Berufe. Wer die 10 Das BVJ besuchen berufsschulpflichtige Jugendliche ohne Schulabschluss, Ausbildungsoder Arbeitsverhältnis. Die Schüler können hier ihren Hauptschulab-schluss verbessern bzw. nachholen. Das BVJ vermittelt berufliches Grundwissen in Metall-, Elektro- und Holztechnik, vertieft und erweitert die Allgemeinbildung in wichtigen Schlüsselqualifikationen und verbessert so die Einstiegschancen der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt. Auf eine anschließende Berufsausbildung wird das BVJ nicht angerechnet. Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE) EIBE ist ein vom Europäischen Sozialfonds gefördertes Programm des Hessischen Kultusministeriums, mit dem Jugendlichen der Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt erleichtert Oktober 2007 Schulformen und Bildungsgänge werden soll. Das Programm richtet sich an Jugendliche aller Nationalitäten, die keine Lehrstelle gefunden haben, denen keine anderen Bildungsgänge offen stehen und die daher berufliche Orientierung benötigen. Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (HBFS ITA) Die Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung baut auf einem Mittleren Abschluss auf und führt zum schulischen Berufsabschluss „Staatlich geprüfter informationstechnischer Assistent“. Der zweijährige Ausbildungsgang bereitet junge, technisch interessierte Menschen auf die Assistentenberufe vor, die mit dem Siegeszug der EDV in allen Wirtschaftsbereichen entstanden sind. Der Zusatzunterricht in den allgemein bildenden Fächern führt nach einer Zusatzprüfung zur Fachhochschulreife, die zum Studium an allen deutschen Fachhochschulen in jedem beliebigen Fach berechtigt Fachoberschule (FOS) Die Fachoberschule führt junge Menschen, die sich für die Fachrichtungen Bau-technik, Elektrotechnik oder Maschinenbau entschieden haben, zur allgemeinen Fachhochschulreife, die ihnen das Studium jedes beliebigen Faches an allen deutschen Fachhochschule ermöglicht. Wir bieten zwei Ausbildungsgänge an. Jugendliche ohne Berufsausbildung absolvieren während ihres zweijährigen Schulbesuchs ein Praktikum in einem Industrie- oder Handwerksbetrieb (Form A). Oktober 2007 Jugendliche mit abgeschlossener Berufsausbildung schließen nach einem Jahr mit der Fachhochschulreifeprüfung ab (Form B). Berufliches Gymnasium (BG) Das Berufliche Gymnasium Technik führt zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur), die zum Studium an allen Universitäten, Hochschulen, Technischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Fachhochschulen berechtigt. Den Unterschied zur allgemeinen gymnasialen Oberstufe bildet die Einbeziehung des berufsbildenden Schwerpunktes Technikwissenschaft, das zweite Leistungsfach der Jahrgangsstufen 12 und 13. In allen anderen Fächern gelten die inhaltlichen Bestimmungen (Kursstrukturpläne) der allgemeinen gymnasialen Oberstufe. Fachschule für Technik (FT) Facharbeiter und Gesellen werden in der Fachschule für Technik zum staatlich geprüften Techniker ausgebildet. Damit eröffnen sie sich neue, interessante, verantwortliche Tätigkeiten und erhöhen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Fachschule für Technik bietet die Ausbildungsgänge Maschinentechnik, Schwerpunkt Allgemeiner Maschinenbau, und Feinwerktechnik, Schwerpunkt Optik-Elektronik. Die künftigen Techniker können wählen zwischen der vierjährigen berufsbegleitenden Teilzeitausbildung direkt nach der Ausbildung – dienstags und donnerstags abends sowie Samstag-Vormittag und der zweijährigen Vollzeitausbildung nach einjähriger Berufstätigkeit. 11 Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch Gesellschaftliche Rahmenbedingungen Für die Entwicklung und Umsetzung zeitgemäßer Leitvorstellungen sind die im folgenden beschriebenen aktuellen Rahmenbedingungen von grundlegender Bedeutung. Dies sind vorgegebene Bedingungen, in deren Rahmen sich der Unterricht abspielt und die von der Lehrerin bzw. vom Lehrer kurzfristig häufig nur begrenzt beeinflussbar sind. Der Unterrichtserfolg hängt in erster Linie von den beteiligten Personen ab, von deren gesellschaftlicher Geprägtheit, Einstellung und Werteverständnis. Die Entwicklung der Jugendlichen vollzieht sich in einem beschleunigten Wandel der Gesellschaft, der sie mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Besondere Faktoren dieses Wandels sind: Wandel der Bevölkerungsstruktur Jugendliche erleben eine Gesellschaft, die zunehmend von verschiedenen Kulturen, Sprachen, Religionen und Traditionen geprägt wird. Deutschland ist schon jetzt nach den USA das wichtigste Einwanderungsland weltweit. Die Auseinandersetzung mit dem Ihnen zunächst Fremden wird oftmals nicht als eine Chance, sondern als Bedrohung begriffen. Der Rückgang der Gesamtbevölkerung und die Veralterung führen zu neuen Problemen in der sozialen Sicherung und der Arbeitswelt. Zudem ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die Sozialhilfe empfangen gestiegen. Wandel der Familien Immer mehr Jugendliche wachsen nicht länger in ´traditionellen´ Familienverhältnissen auf. In der Regel sind heute beide Elternteile berufstätig, die Zahl der Kinder pro Familie ist zurückgegangen, so dass ein zunehmender Teil ohne Geschwister aufwächst. Die Zahl der Scheidungen wächst und der Anteil der allein erziehenden Mütter und Väter nimmt zu. Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Persönlichkeitsbildung und die Sozialisation. Wandel des Freizeitverhaltens Viele Jugendliche engagieren sich heute weniger in Großorganisationen wie Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Vereinen als in ihrem privaten Freundeskreis und der Clique. Die Bestätigung in 12 der Clique, das Erleben eines ultimativen ´Kicks´ sowie die schnelle Befriedigung eigener Bedürfnisse rücken oftmals in den Mittelpunkt. Viele Medien suggerieren, dass all dies schnell und bequem zu realisieren ist. Jugendliche verbringen zudem immer mehr Zeit am Computer, den sie neben allen anderen Möglichkeiten auch für Computerspiele nutzen, in denen Gewalt als Lösungsstrategie eine herausragende Rolle spielt. Damit erleben sie eine Form der Konfliktlösung, die zum Teil nicht reflektiert wird, und sie kapseln sich von der realen Erlebniswelt ab, leben zeitweise in einer virtuellen Scheinwelt. Wandel der Produktions- und Arbeitswelt. Was sich gegenwärtig auf der Ebene der Produktion und Warenverteilung, aber auch im Dienstleistungssektor als neue Tendenz abzeichnet, löst die bis dahin volkswirtschaftlich bestimmende Produktionsweise der Massenproduktion ab. War die Massenproduktion gezwungen, die entsprechende Massenkäuferschaft für das eine Produkt zu finden, so lässt sich moderne Produktion flexibel ein auf die Vielzahl der Wünsche und versucht, jedem Kunden das individuell passende Produkt anzubieten. Diese anpassungsfähige Orientierung am Kundenwunsch ist technisch und organisatorisch nur mit Hilfe der neuen Informationstechnologie zu bewältigen. Diese dringt in alle Bereiche der Produktion, des Handels, der Dienstleistungen, aber auch des Konsums und des privaten Lebens vor. Mit der Fähigkeit zur raschen Anpassung an Marktbedürfnisse können sich heute auch kleine mittelständische und handwerkliche Betriebe gegenüber massiver internationaler Konkurrenz behaupten. Zwar ist die Produktionsweise "Massenproduktion" keineswegs ganz von der Bildfläche verschwunden, doch ist überall eine Tendenz zur Produktvielfalt, zu anspruchsvoller und individueller Arbeitsplatzgestaltung, zu Pluralismus und Dezentralisierung auf allen Ebenen zu beobachten. Dieser Wandel eröffnet Jugendlichen einen größeren individuellen Entfaltungsraum in der Oktober 2007 Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch beruflichen Arbeitswelt, er erfordert aber auch große Flexibilität, die Beherrschung der neuen Technologien und Medien und die Bereitschaft lebenslangen Lernens. Weitere wichtige Auskünfte über die Lebensvorstellungen der Jugendlichen gibt die 14. Shell-Jugendstudie. Die Übergänge von der Kindheit ins Jugendalter verschieben sich nach vorne, die Übergänge von der Jugend in das Erwachsenenalter nach hinten. Die heutige Jugend verhält sich sehr pluralistisch, d.h. sie leben quasi in einem unreflektierten Pluralismus. Eine politische Generation mit gemeinsamen politischen Schlüsselerfahrungen ist zur Zeit nicht vorhanden. Jugendliche mischen sich einen Wertecocktail aus traditionellen und modernen Werten, alles geht gleichzeitig. Bei ihrer Entscheidungsfindung steht ein gewisser Pragmatismus im Vordergrund. Das Interesse an politischen Sachverhalten geht zurück. Die Jugendlichen meinen, der Staat funktioniert per se (Prinzip Dauerauftrag), sie konzentrieren sich mehr auf egozentrische Belange. Es stellt sich also eine wachsende Distanz zur traditionellen Politik und zu staatlichen Organisationen ein. Obwohl eine Zustimmung zur Idee der Demokratie in großem Maße vorhanden ist, erhöht sich die Unzufriedenheit mit der Praxis der Demokratie. Das Vertrauen in nicht stattliche Organisationen steigt. Auffällig ist, dass inzwischen mehr Mädchen als Jungen eine höhere Bildung erreichen wollen. Visuelles, bildhaftes aufbereiten des Lernstoffes führt bei den Jugendlichen zu einem größeren Lernerfolg. Die Partizipationsbereitschaft der Jugendlichen ist hoch, bleibt aber oft ungenutzt. Im Vordergrund liegen problemorientierte und direkte Partizipationsformen. Die Partizipationsbereitschaft ist stark abhängig von Schulbildung, Alter und Geschlecht. Motive für diese Partizipationsbereitschaft sind folgende: • Engagement muss sich lohnen, dem Selbstwertgefühl gut tun und wirksam sein. • Engagement muss Spaß machen • Engagement muss zeitlich überschaubar sein • Engagement muss Freunde einbeziehen Demokratie Erfahrungen, gelebte und erlebte Demokratie fördern politisches Verstehen und die Partizipationsbereitschaft. Erziehungs- und Bildungsanspruch der Berufsbildenden Schulen Dem eigenen Anspruch nach will die berufsbildende Schule unabhängig von wirtschaftlicher Verwertbarkeit das Recht des einzelnen auf berufliche und allgemeine Bildung gewährleisten. Deswegen hat die Schule auch denen Bildung und Ausbildung anzubieten, die keine Aussicht auf ein Ausbildungsverhältnis haben. Die Länder haben in ihren Verfassungen und Schulgesetzen, aber auch in gemeinsamen Verlautbarungen Bildungsziele formuliert, die über das Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten weit hinausreichen. Unsere Schule sieht die pädagogische Verpflichtung, die Intentionen dieses umfassenderen Konzepts von Schule mit der individualistisch gefärbten Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu vermitteln, damit sie auch in der Schule ihre persönlichen Bedürfnisse entdecken und artikulieren und sich gemeinsam mit anderen auf die Suche nach neuen Realisierungsmöglichkeiten machen können. Der Bildungsauftrag Der berufsbildenden Schule kommt die Aufgabe zu, den Jugendlichen sowohl Kenntnisse und Fertigkeiten für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit zu vermitteln als auch die allgemeine Bildung zu erweitern. Eine Grundsatzerklärung der Kultusministerkonferenz nennt Bildungs- und Erziehungsziele Oktober 2007 der Schule, die auch die Bedeutung der allgemeinbildenden Fächer an den berufsbildenden Schulen betonen. Die Schule soll: • zu selbständigem, kritischem Urteil und eigenverantwortlichem Handeln befähigen, • zu Freiheit und Demokratie erziehen, 13 Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch • ethische Normen sowie kulturelle und religiöse Werte verständlich machen, • die Bereitschaft zu sozialem Handeln und zu politischer Verantwortung wecken, • zur Wahrnehmung von Rechten und Pflichten in der Gesellschaft befähigen, • über die Bedingungen der Arbeitswelt orientieren. • Schlüsselqualifikationen und Grundfähigkeiten Herausforderungen Die dringliche Aufgabe breiter allgemeiner Bildung wird besonders deutlich angesichts der beschriebenen Entwicklungen, die massive Herausforderungen darstellen: • • • 14 Planungs- und Steuerungstätigkeiten, Kontroll-, Installations- und Wartungstätigkeiten gewinnen an Bedeutung. Der Modernisierungsschub bringt eine Potenzierung des nötigen Fachwissens, das allerdings schnell veraltet. Die Spanne zwischen Entwicklung und Anwendung wird immer kürzer. Es bleibt immer weniger Zeit für eine kritische Reflexion und ethische Beurteilung dieser Prozesse. Die Begegnung und die Auseinandersetzung mit fremden Religionen, Kulturen und Ideologien ist mit der Bildung des europäischen Binnenmarktes als Chance und Herausforderung zu sehen. Kompetenzen Um diesen und anderen Herausforderungen begegnen zu können, müssen den Jugendlichen mehr fächerübergreifende Kompetenzen (Schlüsselqualifikationen) vermittelt werden: • die Kompetenz zu lebenslangem Lernen, zu gründlicher Informationsverarbeitung, zu eigenständiger Planung und Kontrolle von Arbeitsprozessen, zu einem kommunikativkooperativen Verhalten in Arbeitssituationen, zum Wechsel sozialer Rollen. • die Kompetenz zur kritischen Reflexion der Produktionsprozesse und -ziele und der eigenen Rolle darin. • die Kompetenz zur Orientierung innerhalb des Wertepluralismus und der Vielgestalt weltanschaulicher Strömungen • die Kompetenz zum Umgang mit Sinnzusammenhängen und Wertmaßstäben für die eigene Lebensgestaltung. • die Kompetenz zu lebendiger und reflektierter Toleranz fremden Menschen, Kulturen und Religionen gegenüber (Europa und kosmopolitische Kompetenz). • die Kompetenz zu Kritik, Widerstand und helfender Solidarität im Blick auf Ungerechtigkeit, Friedlosigkeit, Zerstörung unserer Umwelt im lokalen wie globalen Bereich. Oktober 2007 Leitziele Leitziele Leitbilder der pädagogischen Arbeit Die Schulgemeinde der Werner-von-SiemensSchule hat ein Konzept gestaltet, dessen Tragfähigkeit an seinen Auswirkungen auf die Praxis zu messen sein wird. In einem stetigen Diskussionsprozess mit allen an der Schule beteiligten Gruppen ist für eine kontinuierliche, an Wissenschaft, Berufs- und Arbeitswelt sowie praxisorientierte Fortschreibung Sorge getragen worden. Schüler, Schülerinnen, Lehrer, Lehrerinnen und Eltern betonen die Notwendigkeit der Weiterentwicklung und Konkretisierung dieses Programms auf der Grundlage eines breiten Konsenses. Dieses Programm beschreibt den Orientierungsrahmen einer inneren Schulentwicklung. Eine Weiterentwicklung von Schule im Sinne der anschließend formulierten Leitideen ist jedoch von Seiten der Schulgemeinde nur dann zu leisten, wenn sich die politisch gesetzten Rahmenbedingungen, insbesondere die personelle und materielle Ausstattung, kontinuierlich verbessern. Um diese Zukunftsfähigkeit zu erreichen, wünschen wir uns von den Schülerinnen und Schülern • Persönliches Engagement bei der Entwicklung von sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstdisziplin, Ausdauer, Toleranz, Respekt, Verantwortung für sich selbst, den Mitmenschen und die Umwelt, Kritik- und Konfliktfähigkeit; • Verständnis und Toleranz zur Erschließung fremder Kulturen und Sprachen, Werte und Normen, d. h. interkultureller Kommunikationsfähigkeit; • künstlerisch-musische sowie technisch orientierte Fertigkeiten; • methodische Fertigkeiten mit dem Ziel der Selbständigkeit; • Kreativität und Neugier bei der Aneignung von Kenntnissen kultureller Tradition und grundlegender Kulturtechniken sowie der Methodik und der Ergebnisse des naturwissenschaftlichmathematischen Bereichs; • einen reflektierten und bewussten Umgang mit moderner Technologie, insbesondere in den Bereichen der Kommunikationstechnologie (EDV) und der Neuen Medien; • aktive Gestaltung demokratischer Mitarbeit in den durch Schüler und Schülerinnen zu besetzenden Gremien (z. B. Schülervertretung, Schulkonferenz); • das sowohl nach innen als auch nach außen gewandte Engagement zum Wohl der Schule, wo dies gesellschaftlich und politisch erforderlich ist; Konkretisierung Die nachfolgenden Ausführungen sind aus den Ergebnissen der _ Arbeitsgruppen der einzelnen Schulformen _ zusammengetragen. Dementsprechend manifestiert sich der Erziehungsauftrag in der Wahrnehmung, Kenntnis und Umsetzung des zuvor unter den Leitvorstellungen Genannten in der Vermittlung von • kulturell tradierter Bildung • Berufswelt- und Praxisorientierung • ethisch-sozialen Wertvorstellungen. Die Anerkennung dieser Bildungsvorstellungen hat Konsequenzen für die Orientierung und das praktische Handeln aller beteiligten Gruppen. Die Bewältigung künftiger Aufgaben in Berufsvorbereitung, Ausbildung, Beruf und Studium erfordert vielfältige und gleichberechtigte Qualifikationen und Kompetenzen, die dann insgesamt in einer sogenannten Zukunftsfähigkeit münden. Oktober 2007 von den Lehrern und Lehrerinnen • die Reflexion des Verhältnisses zwischen fachlicher und pädagogischer Tätigkeit; • das Bewusstsein für die Verpflichtung zur Werteerziehung und die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung in allen Fächern; in 15 Leitziele diesem Zusammenhang muss die Schülerin / der Schüler in seiner Individualität im Mittelpunkt stehen; • die Ausgestaltung fachlicher Methoden und Sozialformen des Unterrichts; dieser Prozess hat das Ziel, die Selbständigkeit und Kreativität, die Leistungsbereitschaft und die intellektuellen Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen zu fördern; • ein sowohl nach innen als auch nach außen gewandtes Engagement zum Wohl der Schule, wo dies gesellschaftlich und politisch erforderlich ist; • die weitere Öffnung des Unterrichts für das Umfeld der Schule und die Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen; • die evaluierende Standortbestimmung des Verhältnisses zwischen Theorie und Praxis im Unterricht; • die Erarbeitung eines ausgewogenen Verhältnisses von Leistungsanspruch und Verfahren der Leistungsmessung; • die Anpassung und Konkretisierung der fachspezifischen Curricula (Lernfeldorientierung) sowie deren Ergänzung im Bereich von Methodik und Zielsetzung im Rahmen der Weiterentwicklung und Ausgestaltung fächerübergreifender Zusammenarbeit; • • die Bereitschaft, sich auf längere Lernprozesse und neue Formen fachlicher und pädagogischer Fortbildung einzulassen; das Engagement zur Mitarbeit in Gremien (z. B. Ausschüsse, Konferenzen). und von den Eltern: • die aktive Unterstützung dieses Programms und kontinuierliche Mitarbeit; • die Anerkennung des Erziehungsauftrags als Aufgabe mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und Verantwortlichkeit, aber gemeinsamer Zielsetzung; • die gezielte und bewusste Einbeziehung der Lernförderung der Kinder in die Gestaltung des familiären Lebens; • das sowohl nach innen als auch nach außen gewandte Engagement zum Wohl der Schule, 16 wo dies gesellschaftlich und politisch erforderlich ist; • die Mitarbeit in von Eltern zu besetzende Gremien (z. B. Schulelternbeirat, Schulkonferenz, Elternhilfe) Die Werner-von-Siemens-Schule will wesentlich Mitverantwortung für die Gestaltung und Weiterentwicklung der zukünftigen Gesellschaft tragen und ihre Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, sich zu handlungsfähigen und politisch verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln. Dazu gehört es u.a. auch, den Schülerinnen und Schülern frühzeitig und wiederholt die Gelegenheit zur beruflichen Erkundung zu bieten, damit sie nach Abschluss der Schule einen raschen und zielgerichteten Übergang in Ausbildung und Beruf finden können. Auch im Hinblick auf den europäischen Einigungsprozess und die damit verbundenen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Entwicklungen sieht sich die Schule vor die Aufgabe gestellt, ihren Schülerinnen und Schülern eine diesen Anforderungen entsprechende Ausbildung zu vermitteln. Der Erwerb von Wissen und sozialer wie methodischer Kompetenz ist verknüpft mit dem Leistungsprinzip, dem sich die Schule verpflichtet sieht. Dies schließt jedoch Freiräume auch außerhalb des traditionellen Fächerkanons ein, die Motivation und spezifische intellektuelle Interessen wecken und verstärken. Auch der Förderung hoher Begabungen soll sowohl durch besondere Angebote in Kooperation mit außerschulischen Institutionen (Betriebe, Universität u. a) als auch durch integrative methodische Verfahren Rechnung getragen werden. Dies erwarten wir auch von denjenigen, die neu in die Schulgemeinde eintreten möchten. Gemeinsam wollen wir zur Weiterentwicklung der nun folgenden Leitideen der pädagogischen Arbeit der Werner-von-Siemens-Schule beitragen. Pädagogik Diese prägen im besonderen Maße das pädagogische Leitbild der Werner-von-SiemensSchule. Folgende Ziele pädagogischen Handelns sind an dieser Stelle besonders hervorzuheben: Das Lerninstitut "Werner-von-Siemens-Schule" soll: Oktober 2007 Pädagogik • selbstorganisiertes und selbständiges Arbeiten und Lernen in unterschiedlichen Handlungssituationen ermöglichen; • lernschwache Schüler und Schülerinnen durch entsprechende Fördermaßnahmen unterstützen; • die Methodenkompetenz, Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Handlungskompetenz bzw. Arbeits- Lern- und Präsentationsmethoden entwickeln, weiterentwickeln und trainieren; • • den Grundstein für lebenslanges Lernen legen; die bereits stark genutzten IT-Systeme weiter ausbauen und sämtlichen Schülern und Schülerinnen der einzelnen Schulformen zugänglich machen. Ziel ist es, die Medienkompetenz zu fördern und die Auswirkungen der IT-Systeme kritisch zu reflektieren; • das Erlernen systematischer Arbeitstechniken sowie die Vermittlung/Stabilisierung einer grundlegenden Arbeitshaltung durch Tugenden wie Motivation, Ausdauer, Eigenverantwortlichkeit, Teamfähigkeit fördern. • Schüler und Schülerinnen weiterhin ermutigen, über die Mitwirkungsorgane der Schule aktiv an Schulgestaltung zu beteiligen; • den relativ offenen und verantwortlichen Umgang mit schulischen Ressourcen stärken; • den Anteil des allgemeinbildenden Unterrichtes stabilisieren und stärken; • die im Rahmen des europäischen Arbeitsmarktes an Bedeutung gewinnende Fremdsprachenkompetenz durch Stärkung des Sprachunterrichtes fördern; • dem Gesundheitsbewusstsein einen zentralen Stellenwert ermöglichen (z.B. durch Ausgleichssportarten, gesunde Ernährung zum Schutz der "Human Ressource"). • die Schülerinnen und Schüler für die Problematik der Verkehrssicherheit sensibilisieren und dadurch einen aktiven Beitrag zur Verringerung der Verkehrsunfälle leisten. Schulische Aktivitäten und entsprechende thema-tische Unterrichtsinhalte geben den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, ihr Verantwortungsbe-wusstsein für eine sicherheitsorientierte Teilnahme am Straßenverkehr zu entwickeln. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern unserer Schule das Problemfeld "Sicherheit im Straßenverkehr" näher zu bringen sowie Lösungsansätze zu entwickeln und anzubieten. • den Schülern und Schülerinnen ermöglichen, Unterrichtselemente verantwortlich mitzugestalten; • fächerübergreifenden Unterricht fördern, z.B. durch Lernfeldorientierung, Projektarbeit und Handlungsorientierung. Dazu ist das Arbeiten in Lehrerteams notwendig, auch eine Doppeltbesetzung muss in begründeten Fällen möglich sein; • die Gestaltungsspielräume erweitern, um stärkere Schülerbeteiligung für Bewertungskriterien bei offener Unterrichtsgestaltung zu entwickeln; • durch das gemeinsame Vereinbaren und Überprüfen von Regeln, ein Ort verbesserter Konfliktbewältigung werden; • durch verstärkte Zusammenarbeit zwischen "Betrieb und Schule" durch verstärkte Praxisorientierung Jugendliche zur beruflichen Eingliederung befähigen bzw. zum Facharbeiter/ Gesellen qualifizieren; • in den studienqualifizierenden Bild-ungsgängen einen fließenden Übergang zum Studium (europaweit) ermög-lichen; • durch kompetente Ansprechpartner Schüler und Schülerinnen in ihrer Laufbahn (schulisch, beruflich, akademisch) beraten; • ein Ort der Begegnung sein, an dem Kommunikation und Kooperation verstärkt stattfindet; Oktober 2007 Organisation Folgende Ziele organisatorischen Handelns sind an dieser Stelle besonders hervorzuheben: Der Lernort "Werner-von-Siemens-Schule" soll: • in seiner Vielfalt an beruflichen Ausbildungsangeboten als Lernstandort erhalten bleiben (Fachstufenstandort) 17 Leitziele • innovative Raumgestaltung für moderne Unterrichtskonzepte umsetzen, weiterentwickeln und realisieren können; • dem Wunsch nach Klassenräume konzeptionell entsprechen • wieder eine verstärkte LehrerteamRaumzuordnung und Berufsgruppenteamentwicklung verfolgen; • die stark genutzten, ständig erweiterten und zu modernisierenden IT-Systeme und Räume benötigen in einem erheblichen Umfang Wartungsarbeiten. Das Wartungspersonal sollte in erster Linie von außen (Serviceleistungen durch Unternehmen des heimischen Raumes) kommen. Dafür sind Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass die in diesem Bereich eingesetzten Lehrer sich wieder verstärkt ihren pädagogischen Aufgaben widmen können. • durch geeignete Maßnahmen den technischmathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht stärken und Konzepte für die spezielle Förderung junger Frauen in diesem Bereich entwickeln. Abbildung 2: Europahaus 2006 18 Oktober 2007 Europäische Dimension Europäische Dimension Entschluss Die heutige Zeit ist geprägt durch einen ständigen technologischen Wandel, der strukturelle Veränderungen in der Arbeits-welt mit sich bringt. Zu den Folgeerscheinungen dieses Wandels gehören nicht nur differierende Produktionsmethoden, Arbeitsplanungen oder Unternehmensstrukturen, sondern ebenso Veränderungen in gesellschaftlichen Bereichen. Reformresistenz ergibt. Entsprechend schwierig gestaltet sich ein Angleichen dieser Systeme. Um den Erfordernissen der neuen Arbeitswelt zu genügen und einen aktiven Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft leisten zu können, reicht eine lediglich auf fachspezifischen Kenntnissen beruhende Ausbildung, gleich auf welchem Wissensstand, nicht mehr aus, Berufs-ausbildung muss heute mehr denn je auf die veränderten Situationen reagieren und die Forderung nach einem selbständig planenden, durchführenden und kontrol-ierenden Individuum in den Mittelpunkt der Ausbildung rücken, Entscheidend ist hier, dass über die Vermittlung von Sach- und Fachkompetenz hinaus allgemeine Bildungsinhalte berücksichtigt werden, die im Zusammenklang zu individuellem beruflichen Handeln befähigen. Nur über den Erwerb solcher Schlüsselqualifikat-ionen kann eine ganzheitliche Ausbildung erfolgen, die eine reflexive Auseinander-setzung innerhalb der Arbeitswelt erlaubt. Vor dem Hintergrund eines zusammen-wachsenden Europas haben wir uns entschlossen, an den berufsbildenden Schulen eine projekt- und handlungs-orientierte Vermittlung der genannten Bildungsinhalte im Rahmen einer zukunftsorientierten Pädagogik anzubieten. Dennoch steht gerade die berufliche Bildung in direktem Zusammenhang mit dem allgemeinen Integrationsprozess der EU und sollte auf die neuen Bedingungen schnellstmöglich reagieren. Junge Menschen in den Ländern der EU werden einen weitgehend liberalisierten Waren- und Arbeitsmarkt vor sich haben, der Mobilität sowie besondere Qualifikationen von ihnen verlangt. Hieraus ergibt sich die Forderung nach Ausbildungsinhalten, die solchen Ansprüchen genügen. Das Erlernen von Fremdsprachen bildet dabei die Basis für eine Kommunikations-fähigkeit zwischen Menschen unterschied-licher Sprach- und Kulturgruppen. Darüber hinaus ist entscheidend, dass sich ein Verständnis gegenüber "fremden" Lebens- und Arbeitsbedingungen aufgrund realer, d. h., erlebter Situationen entwickelt. Nur so entsteht ein authentischer Bezug zu den Mitmenschen in Europa und nicht durch das Auswendiglernen didaktisch - methodisch vorbereiteter Unterrichtsma-terialien. Erlebte Erfahrung, Aufgeschlos-senheit, sowie die Bereitschaft zu Flexibilität und Mobilität sind die Schlagworte‚ die das Umdenken in der europäischen Bildungspolitik bestimmen und deren Verwirklichung sich die europäische Schulpartnerschaft zum Ziel gesetzt hat. Die 1990 neu erbaute Werner-von-Siemens-Schule und die 1989 initiierten Lingua - Programme zur Förderungen europäischer Bildungsprojekte ermöglichen es uns, sich den bildungspolitischen Aufgaben der heutigen Zeit zu stellen. Umdenken Reaktion Im Zuge der europäischen Integration muss neben dem langsamen Prozess der Annäherung auch ein Näherrücken im bildungspolitischen Bereich erfolgen. Wenn auch die Auswirkungen der europäischen Gemeinschaft auf den Bildungssektor, gemessen an den Veränderungen im politischen und wirtschaftlichen Bereich, vergleichsweise gering ausfallen, so sollte ihnen doch Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Bildungssysteme der einzelnen EU - Staaten unterliegen sozialen und kulturellen Gegebenheiten, aus deren historischer Entwicklung sich meist eine Tendenz der Langlebigkeit und Oktober 2007 Die Werner-von-Siemens-Schule hat seit 1992 auf der Grundlage einer gemein-samen Zielsetzung mit 5 europäischen berufsbildenden Schulen Partnerschafts-verträge geschlossen und kann auf zahl-reiche Bildungsprojekte zurückblicken, in deren Vordergrund berufsspezifische Projekte für Auszubildende der Teilzeitberufsschule stehen. So wurden z.B. von deutschen und französischen Auszubildenden des Tischlerhandwerks Möbel für einen Weilburger Kindergarten oder aber Sitzmöbel für die Pausenhalle der Werner-von-SiemensSchule geplant und gefertigt. 19 Europäische Dimension In einem ersten multinationalen Projekt wurden historische Bauwerke in Avignon, Venedig und Wetzlar vermessen und zeichnerisch dargestellt. Deutsche, dänische und englische Schülergruppen be-schäftigten sich mit der Entwicklung und den Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien, wie der Photovoltaik, der Windkraft oder der Energieübertragung aus Gezeitenströmen. An letzteren Projekten waren auch Schüler der Fachoberschule und des Beruflichen Gymnasiums beteiligt. In einem deutsch-tschechischen Projekt erstellten Schüler beider Schulen eine "Homepage" für die Partnerschule in Lutin. Bei allen Partnerschaftsprojekten wurde auf die Einbindung von wirtschaftspolitischen und soziokulturellen Aspekten des zusammenwachsenden Europas Wert gelegt. Die Europäische Völkerverständigung und die Verantwortung zum Erhalt unserer Umwelt wurden als Themen bearbeitet. Die Durchführung von multinationalen Bildungsprojekten setzt einerseits eine intensive und detaillierte Planungs- und Organisationsarbeit voraus, muss aber andererseits genügend Handlungsspiel-raum für das Engagement, die Kreativität und Authentizität der jeweiligen Teilnehmer gewähren. Zur Planung eines Projektes gehört die gemeinsame Ideenfindung und die Suche nach praktikablen Umsetzungsmöglichkeiten für alle Beteiligten. Dabei sind nicht nur Sprachprobleme bei der Definition von Arbeitszielen zu überwinden, sondern es gilt auch Akzeptanz gegenüber anderen Anschauungen und Handlungsweisen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang spielen insbesondere die Wahrnehmungen der bildungspolitischen und schulspezifischen Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern eine bedeutende Rolle und erfordert ein Aufbrechen traditioneller Strukturen in Schule und Ausbildungsbetrieb. Die erfolgreiche Durchführung ist somit in besonderer Weise auf die Unterstützung und Mitarbeit der Dualen Ausbildungspartner angewiesen. Die Arbeit im Projekt erfordert die Fähigkeit des Einzelnen, sich eröffnende Handlungsspielräume mit seinen individuellen Fähigkeiten zu füllen. Gerade der Bezug zu einer praktischen Tätigkeit befähigt den Teilnehmer auftretende Probleme aus Sprachunterschieden und differierenden Lern - und Arbeitsmethoden zu bewältigen. Die Wahrnehmung von Unterschieden und die Befähigung zu 20 Toleranz eröffnen neue Chancen im gemeinsamen Handeln und ermöglichen die Übertragung auf alltägliche Arbeits-situationen. Die Partnerschulen reagieren auf die bis-lang gesammelten positiven Erfahrungen mit der Fortführung und Erweiterung der Projektarbeiten. Der Bau des ''Europäischen Hauses“ ist das größte Projekt, das die Werner-von-Siemens-Schule gemeinsam mit verschiedenen Partnern aktuell verwirklicht. Es soll nicht nur Symbol der Zusammenarbeit sondern auch konkretes Betätigungsfeld für die weiteren Projekte sein, indem das weite Spektrum an Ausbildungsinhalten für die Vielzahl der Berufsfelder einer berufsbildenden Schule in einem Prozess des interkulturellen Lernens Anwendung findet. Diese Zusammenarbeit erfolgt bisher mit folgenden Schulen und Ländern erfolgt Lycee Professionell, Vedene (Frankreich), Newbury College, Newbury (England), Instituto Tecnico, Mirano (Italien), Haderslev Tekniske Skole, Haderslev (Dänemark) und Stredni Odborne Uciliste, Lutin (Tschechien). Dabei hat jedes Land die Möglichkeit, sich individuell am Bau des Hauses zu beteiligen und Verantwortung für diesen Beitrag zu übernehmen.Die Verschmelzung einer gemeinsamen Ideologie mit selbstbestimmtem und eigenverantwortlichem Handeln aller Partner wird somit zum Credo für die Entstehung des Europäischen Hauses. Optimismus Das aus ideellen und materiellen Bausteinen sichtbar zusammengefügte Haus ist Ausdruck der europäischen Vielfalt und verweist durch seine architektonischen Strukturen auf die multikulturelle Entstehungsgeschichte. Gedacht als Begegnungsstätte der Jugend Europas, bietet es einen adäquaten Rahmen für die Ausstellung unserer Projektarbeiten sowie schulischer Arbeitsergebnisse. Mit variabel gestalteten Seminar- und Arbeitsräumen gewährt das "Europäische Haus" auch anderen Interessierten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Wir wünschen uns, dass unser Haus mit Dauerausstellungen zum Thema "Europa" regional und überregional als Informationszentrum zur Verwirklichung des "Europäischen Gedankens" beiträgt Die Großzügigkeit des Gebäudes erlaubt darüber hinaus die Präsentation innovativer technologischer Entwicklungen in Zusammenarbeit von Industrie, Handwerk und Schule. Der schrittweise Einbau Oktober 2007 Optimismus solcher Technologien verleiht dem Haus moderne Funktionalität und lässt es auf diese Weise zum Gegenstand einer modernen handlungsorientierten Berufs-ausbildung werden. Bereitschaft, uns finanziell und materiell zu unterstützen. Nur durch gemeinsames Handeln und die Initiative aller wird das "Europäische Haus" Realität Der Optimismus aller Partnerschulen gilt auch Ihrem Vertrauen und Verständnis sowie Ihrer Quelle: EURO-Faltblatt zum Europahaus, R.Siegmund, M.Forchheim, WZ2000 Die Projekte Bau des Europäischen Hauses Aktivität Adressaten Förderung Erstellen des Rohbaus, Haderslev installiert die Elektroeinrichtung, Avignon und Wetzlar bauen die Einrichtung Teilzeit Bau, FOS, ITA, BG Eigeninitiative der Schulen, Sponsoring, Europäische Programme Einrichtung eines Internet Cafés im Europäischen Haus Aktivität Adressaten Förderung Beschreibung eines öffentlichen Gebäudes in seiner technischhandwerklichen und politisch-sozialen Funktion Teilzeit Bau, Maler Comenius-Fremdsprachenprojekt (CDG) Mobilitätsprojekte mit Frankreich (Avignon), Tschechien (Lutin), Dänemark (Sonderborg), Italien (Mirano) Aktivitäten Adressaten Förderung Erfassung öffentlicher Gebäude im sozio-kulturellen Kontext Entwicklung, Planung und Einrichtung eines Internet Cafés, Energie und Umwelt Teilzeitberufsschule Bau, Maler, BG, ITA Comenius-Fremdsprachenprojekt (PAD),Comenius-Fremdsprachenprojekt (CDG) Virtuelle Projekte im WETSKE Network Aktivität Adressaten Förderung Produkt eureau@ctions: 6 europäische Schulen aus Edinburgh, Lutin, s’Hertogen-bosch, Sonderborg und Setubal bilden das WETSKE-Network , um virtuelle und Mobilitätsprojekte zeitgleich durchzuführen, Einsatz von Black Board Vollzeit, auch Teilzeit, wenn möglich Comenius-Schulprojekt (CDG) Gemeinsame Web Page der Schulen, die die Ergebnisse der virtuellen Projekte dokumentiert ein virtuelles Projekt im Bereich Chemie Aktivität Schulen aus Belgien, Frankreich, Italien, Griechenland und Deutschland führen ein virtuelles Projekt zur regionalen Wasseranalyse durch Adressaten BG, FOS Förderung Comenius, DIPF Produkt Erstellung einer gemeinsamen Web Page, die Ergebnisse der Schulen präsentiert Oktober 2007 21 Teilzeitberufsschule Teilzeitberufsschule Thomas ZACH Maler und Gestalter – Beton – Relief "Stilistisches Teilstück von einem Motor" Das Motiv, 3 x 0.60m, zeigt das Detail einer Konstruktions- und Schnittzeichnung eines Benzinmotors, Gestänge und Achsen. starre und bewegliche Teile, Kurven und Kreise, Verbindungen und Überschneidungen ergeben ein abstraktes, doch rhythmisch -organisches Liniengefüge. Die modellierten Flächen, verschiedene Höhen ergeben zusätzlich ein Spiel von Licht und Schaffen. Die aufgebrachte versiegelte Bleifolie betont das Technisch -Metallische. Die Grau - in - Grau - Tönung des Reliefs verschmilzt harmonisch mit dem grauen Anstrich der Säule und fügt sich gut in die Umgebung ein. Ein Herausheben durch Beleuchtung wäre hier nicht angebracht. Die künstlerische Arbeit steht in Bezug zu dem Unterrichtsschwerpunkt "Bau und Technik".Teilzeitberufsschule. 22 Oktober 2007 Situation Situation Wir unterrichten ca. 1700 Auszubildende in folgenden Berufsfeldern und Bereichen: Metalltechnik: 770 Elektrotechnik: 225 Mechatronik: 85 Bautechnik: 240 Holztechnik: 70 allem die Förderung der Lebens- und der beruflichen Handlungskompetenzen im Vordergrund stehen. Diese Förderung muss auf die im folgenden beschriebenen unterrichtsrelevanten Rahmenbedingungen, d.h. auf die Lehr- und Lernbedingungen, abgestimmt werden. Wir möchten durch die Einhaltung der Rahmenbedingungen Voraussetzungen schaffen, um • die Arbeitsmotivation (bei Schülern und Lehrern) zu erhöhen, 180 • die Arbeitszufriedenheit zu verbessern und Das bedeutet, dass wir es auf der Betriebsseite einerseits mit kleinen Handwerksbetrieben mit einem Auszubildenden, der gerade so mitläuft, und andererseits mit großen industriellen Ausbildungsbetrieben mit mehreren Auszubildenden in einem Beruf und einer strukturierten und personalintensiven Ausbildungsabteilung zu tun haben. • den Anforderungen einer Lernfeldausbildung gerechter zu werden. Chemie-, Physik- &Biologietechnik: 105 Farbtechnik & Raumgestaltung: Ähnlich differenziert bildet sich dies auch auf der Seite der Auszubildenden ab. Das Spektrum umfasst den lernschwachen Sonderschüler ebenso wie den hoch motivierten und hervorragend qualifizierten Realschüler bzw. Abiturienten. Die Erfüllung dieser Voraussetzungen schafft eine Grundlage, mit der das im Lernfeldunterricht notwendige handlungs- und projektorientierte Lernen und Arbeiten sinnvoll angeregt und Erfolg versprechend umgesetzt werden kann. Für diese Art der Unterrichtsdurchführung bedarf es einer stärkeren Beachtung folgender Teilbereiche: • Teamarbeit, Absprache zwischen Kolleginnen und Kollegen • die Qualität der Lehr- und Lernprozesse Trotz aller Unterschiedlichkeiten gibt es aber gemeinsame Prinzipien: • die Qualität der zeitgemäßen Unterrichtsinhalte „Die Berufsschule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen in der dualen Berufsausbildung einen gemeinsamen Bildungsauftrag. • flexibler Methodeneinsatz • Einbeziehung der Schülerbedürfnisse und – interessen Die Berufsschule ist dabei ein eigenständiger Lernort. Sie arbeitet als gleichberechtigter Partner mit den anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zusammen. Sie hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern berufliche und allgemeine Lerninhalte unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln. • Persönliche und soziale Entwicklung der SchülerInnen (siehe gesellschaftliche Rahmenbedingungen) • Bewertung als Teil des Lehrens und Lernens • Reflexion der Unterrichtsdurchführung • Beziehungen zu anderen bildungsrelevanten Institutionen Die Berufsschule hat eine berufliche Grund- und Fachbildung zum Ziel und erweitert die vorher erworbene allgemeine Bildung. Damit will sie zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung befähigen. • Kommunikation mit den Eltern In den Berufsschulklassen soll das lernfeldorientierte und damit projektorientierte Lernen und Arbeiten weiter ausgebaut werden. Dazu muss vor Oktober 2007 Für unsere zukünftige Arbeit ist deshalb die Beachtung der im Folgenden aufgeführten Punkte zwingend notwendig: • Im allgemein- und berufsbildenden Unterricht müssen noch stärker als bisher neue Arbeitsund Lernmethoden Berücksichtigung finden, d.h. erlernt und trainiert werden. (Beispiele hierfür sind Teamarbeit, Gruppenprozesse, 23 Teilzeitberufsschule Dokumentationen, Protokolle, Präsentationstechniken, Diskussionsfähigkeit erwerben, Problemlösungen finden, Verknüpfung von allgemeinen und fachlichen Inhalten an konkreten Aufgaben lernen usw.) • • • • Der Schwerpunkt des Unterrichts muss der Einsatz obiger Methoden und die damit verbundene Vermittlung der entsprechenden Schlüsselqualifikationen sein. Um diese Ziele erreichen zu können, benötigen wir als Lehrer: Gerade in der Teilzeitberufsschule wollen wir Lernprozesse begleiten, welche das Denken und Leben in der europäischen Dimension fördern. Neben der Vermittlung historischer Zusammenhänge sollten besonders die Chancen als auch die Risiken die Europa bietet in den Vordergrund gestellt werden. Gezielter Förderunterricht für lernschwache Schüler. Nur so können die extremen Leistungsunterschiede in der Berufsschule (vom Sonder-, Hauptschüler bis zum Abiturienten in einer Klasse) angeglichen werden. Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen benötigen eine zusätzliche Sprachförderung. eine „Professionalisierung“ durch Schwerpunktbildung gerade auch im allgemeinbildenden Unterricht. • Eine fachliche sowie pädagogische begleitende Fortbildung. • Die Einhaltung der Unterrichtszeit von 12 Wochenstunden. • Die Schülerinnen und Schüler müssen langfristig ihre Arbeiten und Ergebnisse selbständig erarbeiten und präsentieren. Hierzu benötigen alle Schüler eine Basisvermittlung der „Computeranwendung“. • Durch die Lernfeld- und Projektarbeit soll langfristig die Zusammenarbeit der Lehrer untereinander aber auch zwischen Lehrern und Betrieben intensiviert werden. • Unsere Schüler sollen verstärkt darauf vorbereitet werden, ihr zukünftiges Leben eigenverantwortlich und solidarisch gestalten zu können. Themen wie gesunde Ernährung, Ausgleichssportarten zur Prävention von Krankheiten, Schonung unserer natürlichen Ressourcen usw. müssen in unserer Schule an Bedeutung gewinnen. 24 Bei der Umorientierung des Unterrichtes hin zur Lernfeld- und Projektarbeit wird deutlich, dass unsere jetzige Situation noch weiterer Änderungen bedarf. Ausgehend von der momentanen Situation werden die benötigten Veränderungen und organisatorischen Voraussetzungen näher beschrieben: Momentane Situation • Bei der Lernfeldaufteilung unter Kollegen und Kolleginnen gibt es nur punktuelle Absprachen • Anzahl der Klassenarbeiten ist durch Unterrichtsstunden vorgegeben. Die Durchführung der Klassenarbeit erzeugt oft einen Bruch in der Lernfeldarbeit. • Viele Fachräume sind frontal orientiert (Verankerte Tische, kein „Werkstattbereich“) eingerichtet. • Klassengröße meist über 25 Schüler, bei oft recht kleinen Räumlichkeiten • (Material-) Bestellungen nur an „Stichtagen“ • vermehrt Blockunterricht • Zu wenig Räumlichkeiten für die Stationierung und für die Wartung der Experimentier- und Versuchsstände. Benötigte Organisatorische Voraussetzungen • Lehrerteam sollte z.B. ein Lernfeld/ Projekt begleiten (es sollten sich L-Teams finden) • Eine teilweise Doppelbesetzung muss möglich sein • Klassenarbeiten müssen wenigstens Teilweise durch Projekt-Auftragsarbeit (Präsentation, schriftliche Ausarbeitung, Produkt) ersetzt werden. • „Universeller“ Arbeitsraum (Gruppenarbeit, Werkstatt, PC, Internet, Bibliothek) wird dringend benötigt. • max. 16 Schüler pro Klasse • „Projekt- Auftragskasse“ für laufende Kosten, um Materialien für die Lernfeldarbeit kurzfristig zu besorgen. • Rechtliche Absicherung der Projektdurchführung durch geeignete Rahmenbedingungen (Aufsichtspflicht bei Oktober 2007 Benötigte Organisatorische Voraussetzungen mehreren Lernorten, Maschinenbenutzung, Materialbeschaffung, ...). • Übernahme von Fortbildungskosten durch den Schulträger. • Gemeinsame Erarbeitung von Bewertungskriterien und deren Gewichtung. • Stärkung der Schulautonomie hinsichtlich der Prüfungsdurchführung. • Intensive Zusammenarbeit mit den Betrieben. • Um die Aktivitäten in den einzelnen Bereichen der Teilzeitschule effektiver präsentieren zu können, bilden sich Ausbildungsberufs-Teams. Die einzelnen Aktivitäten können nach folgender Struktur präsentiert werden: • Allgemeine Rahmenbedingungen • Längerfristige pädagogische Zielperspektiven und Profilbildung. • Was haben wir bisher getan? Was tun wir bereits? Daher benötigen wir: • Was wollen wir zukünftig erreichen? • konkrete Arbeitshilfen bei der Anleitung und Umsetzung von Teamarbeit. • Vor welchen Herausforderungen stehen wir? • Weiterbildungen im Projektmanagement. • • Weiterbildung im Umgang mit lernschwachen und Leistung verweigernde SchülerInnen. Welche Entwicklungsvorhaben gehen wir in der nächsten Zeit an, um den Herausforderungen angemessen begegnen zu können. • unbürokratische finanzielle Unterstützung z.B. bei der Materialbeschaffung, um Projekte durchführen zu können. • Was tun wir, um diese Vorhaben in die Unterrichtspraxis umzusetzen? • Was wäre ein Erfolg? • Weiterbildung in fachlichtechnischer Richtung. • • Beibehaltung von Fortbildungen während der Schulzeit. Wie überprüfen wir den Fortschritt? (Methoden der Evaluation) • Evaluation der durchgeführten Aktionen – weitere Vorhaben (Aktionsplan). Folgerungen Um die Arbeit aller Lehrer bezüglich der Lernfeldorientierung effektiver zu gestalten, streben wir die Bildung von Kompetenzzentren innerhalb der Schule an, die auch eine stärkere Lehrerteam-Raumzuordnung beinhalten muss. Generell werden diese Maßnahmen sowie das Arbeiten in Projekten mehr Teamarbeit nötig machen. Oktober 2007 25 Teilzeitberufsschule Bautechnik Hochbau, Tiefbau, Ausbau und Spezialgewerke Die Ausbildung im Berufsfeld Bautechnik umfasst im handwerklichen Bereich die Gewerke Hochbau (z. B. Maurer), Tiefbau (z. B. Straßenbauer), Ausbau (z. B. Fliesenleger) und Spezial-Gewerke (z. B. Wasserbauer). Sie gliedert sich in die Grundstufe und die Fachstufen I und II, wobei eine Facharbeiter-Ausbildung nach der Stufe I abgeschlossen wird. An der WvS-Schule unterrichten wir in der Grundstufe (10BA) alle Berufe unseres Einzugsgebietes, allerdings i.d.R. die Maurer, Stahlbetonbauer, Zimmerer, Fliesenleger, Straßenbauer, Rohrleitungsbauer und Wasserbauer. In den Fachstufen (11BA, 12BA) unterrichten wir nur die Maurer und Stahlbetonbauer. Die anderen Auszubildenden müssen dann zu den jeweiligen Standorten wechseln. Die Ausbildung im Dualen System erfolgt schon seit Jahren in Lernfeldern. Die Schüler werden in Blockform unterrichtet: i.d.R. 2 Wochen Schule, 2 Wochen Betrieb und 2 Wochen überbetriebliche Lehrgänge im BTZ-Wetzlar. Unsere Schüler haben vorwiegend einen Hauptschulabschluss, einige kommen mit Realschulabschluss, aber auch Schüler ohne Schulabschluss können eine Ausbildung beginnen, was keine Seltenheit darstellt. Wir haben einen hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund und einen Ausländeranteil von bis zu 20%. Ziel unserer Arbeit ist vor allem die Entwicklung und Förderung der beruflichen Handlungskompetenz unserer Schüler. Als Voraussetzung dafür sehen wir die Entwicklung von Sozial- und Methodenkompetenz und eine sukzessive Verbesserung unserer Räume und der technischen Ausstattung. Anstehende Aktionen Verantwo rtlichkeit Zeitplanun Zusammenarbeit techn. U.organ. g Erfordernisse Instrument der Evaluation Klassenfahrt mit der Unterstufe 10BA Meuser Schuljahresbeginn Unterrichtsreflexi on Evaluation als Europaprojekt Projektarbeit mit der 10BA Meuser Schuljahr 2007/8 Ortsansässige Betriebe, Baustellen Lernfelder als Meuser Projekte: LF11 (11BA) u. LF15 (12BA) Okt. / Nov. Ortsansässige Betriebe, Baustoffhändler Förderung von Meuser, Lernschwachen Leo Schuljahr 2007/8 Bildungswerk d. Hess. Wirtschaft, Sprache u. Bildung GmbH, BTZ Lehrbaustelle Europahaus Sommermonate Ortsansässige Betriebe 26 Meuser PC-Raum, Laptops, Beamer Doppeltbesetzter Unterricht Exkursionen Abschlusspräsentation Unterrichtsreflexi on Unterrichtsreflexi onProjektorientier te Klassenarbeit Binnendifferenzierung Regelmäßiger Austausch mit Betrieben Reflexion, Leistungskontroll e bei Klassenarbeiten u. Prüfungen Unterrichtsreflexi on Evaluation als Europaprojekt Oktober 2007 Bautechnik Berufsgruppe Vermessungstechniker Im Bereich Vermessungstechnik ist die Wernervon-Siemens-Schule hessenweit eine von insgesamt 3 Berufsschulen, an denen Auszubildende beschult werden. Zum Einzugsbereich dieser Bezirksfachklassen gehören neben dem Lahn-Dill-Kreis die Landkreise Limburg-Weilburg, Gießen, Marburg-Biedenkopf sowie der Vogels-bergkreis. Ausbildungsstellen sind zum überwiegenden Teil die Ämter für Bodenmanagement (früher: Katasterämter) in Marburg und Limburg mit ihren derzeit noch existierenden Nebenstellen. Darüber hinaus wird diese Berufsgruppe auch von Öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren (ÖbVI´s) im Einzugsbereich und erstmalig im Jahr 2006 auch von Energieversorgungsunternehmen ausgebildet. Die Auszubildenden haben mindestens einen mittleren Bildungsabschluss, so dass sich die schulische Arbeit in relativ homogenen Lerngruppen gestalten lässt. Neben der rein dualen Ausbildung in Schule und Betrieb nehmen alle hessischen Auszubildenden an einem 3wöchigen Einführungslehrgang und einem 6wöchigen Vertiefungslehrgang in Rotenburg an der Fulda teil. Die unterrichtenden Fachlehrkräfte der Schule sind Mitglieder im auf Landesebene eingerichteten Prüfungsausschuss und Berufsbildungsausschuss. Somit wird ein enger Bezug zu den Anforderungen und aktuellen Änderungen im Prüfungs- und Bildungsgeschehen gewährleistet. Die vorhandene Geräteausstattung der Schule ermöglicht eine handlungs- bzw. projektorientierte Umsetzung der Lehrplanvorgaben. Die Schüler bereiten die anstehenden Aufgaben im Unterricht vor, führen die dazu erforderlichen Messungen eigenverantwortlich in Gruppen im Außenbereich aus und werten schließlich die erzielten Messergebnisse mit Hilfe der vorhandenen Rechenund Zeichenprogramme aus. Darüber hinaus werden im Rahmen von Schulpartnerschaften im europäischen Ausland regelmäßig Vermessungsprojekte gemeinsam mit Schülern aus Italien und Frankreich durchgeführt. Auch gelegentliche Anfragen von externen Stellen zur Durchführung von Vermessungs- arbeiten finden Eingang in die schulische Arbeit. So wurden zum Beispiel die Außen- bereiche zweier Schulen zum Zwecke der Neugestaltung aufgemessen und zeichnerisch dargestellt. Eine Neuordnung des Ausbildungsberufsbildes ist im Moment auf Bundesebene in der Diskussion anlässlich der Bestrebungen, den bisher eigenständigen Beruf des Kartografen in die Vermessungstechnikerausbildung zu integrieren. Dies könnte in absehbarer Zeit zur Folge haben, dass die Berufsbezeichnung „Vermessungstechniker“ eventuell durch die Bezeichnung „Fachkraft für Geomatik“ ersetzt wird. Abbildung 3: Außenansicht KFZ- Metall- Bereich Oktober 2007 27 Teilzeitberufsschule Ausbildung zum Berufkraftfahrer Berufskraftfahrer ist seit 1974 ein anerkannter Ausbildungsberuf. Bis 2001 dauerte die Ausbildung 2 Jahre. Gestiegene Anforderungen an das Fahrpersonal und die Modernisierung der Ausbildungsinhalte erforderten eine Verlängerung der Ausbildungsdauer auf 3 Jahre. Heute lernen angehende Berufskraftfahrer Fahrzeugtechnik, Fahrten zu planen, moderne Informations- und Kommunikationstechniken zu nutzen, die Ladung zu sichern und Beförderungen wirtschaftlich, sicher und verantwortlich durchzuführen. Die Berufskraftfahrerausbildung gibt es an der Werner–von-Siemens Schule seit Einführung des Ausbildungsberufes. Nach der Verlängerung der Ausbildungsdauer auf 3 Jahre haben sich die Schülerzahlen nach oben entwickelt. Zur Zeit werden 4 Jahrgangsstufen in Blockform von einem festen Lehrerteam unterrichtet. Bis zum Jahr 2005 war Wetzlar die einzige Ausbildungsschule in Hessen. Heute gibt es 3 weitere Schulstandorte. Die Ausbildungszahlen könnten sich daher rückläufig entwickeln. • Verbesserung der Infrastruktur für die Aufbereitung von Unterrichtsinhalten und der Pflege von Außenkontakten. • Aufbau von Schulpartnerschaften national und international. • Ausbau des Schulstandortes zum Kompetenzzentrum für den Ausbildungsberuf. Erreichte Ziele: Fast alle oben angeführten Ziele wurden ganz oder teilweise erreicht, müssen allerdings überarbeitet bzw. gefestigt werden. Die Weiterentwicklung ist sehr arbeitsintensiv, hier müssen andere Strukturen entstehen, die es erlauben im Schulalltag stressfreier zu arbeiten. So zum Beispiel ist ein Lehrerarbeitsplatz (Raum) mit entsprechender Ausstattung in der Nähe des Klassenraumes notwendig, der auch die Mediathek aufnimmt. Indikatoren für das Erreichen der Ziele: Ziele seit Beginn der 3-jährigen Ausbildungszeit: Nachzulesen auf der Internetseite www.berufskraftfahrer-wetzlar.de • Entwicklung eines schulinternen Curriculums. Zukünftige Ziele: • Aufbau einer berufsspezifischen Mediathek. Entwicklung von neuen Medien. • Weiterentwicklung des Bestehenden. • Unterricht durch ein Lehrerteam. • Sicherung des Schulstandortes. • Aufbau von Lernortkooperationen mit Ausbildungsbetrieben, Behörden und Industrie. • Verbesserung der Infrastruktur Lehrerarbeitsplatz. • Sicherung der Projektarbeit durch Fremdfinanzierung (Sponsoring durch die Ausbildungsbetriebe). • Einführung eines Ausbildergesprächskreises. • Entwicklung einer berufsspezifischen Internetseite. • Erstellung eines zunächst schulinternen Arbeitsheftes für den Ausbildungsberuf. • Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit (Medienpräsenz). • Erstellung einer interaktiven Datenbank zur Prüfungsvorbereitung. • Durchführung von regelmäßigen Projekten mit Firmen. • • Aufbau eines Berufskraftfahrersponsorings. • Präsenz der Werner-von-Siemens Schule bei überregionalen Veranstaltungen zur BKFAusbildung. Aufbau eines Wahlunterrichtes zur Weiterqualifizierung der Auszubildenden (z.B. Erwerbsmöglichkeit des ADR und Staplerscheins). • • Mitarbeit in Prüfungskommisionen und Prüfungserstellungsausschüssen Durchführung und Vermittlung von Fahrerseminaren innerhalb der Ausbildungszeit. 28 Oktober 2007 Berufsfeld Elektrotechnik Berufsfeld Elektrotechnik Neben den bereits genannten Zielen der Teilzeitberufsschule wollen wir Kolleginnen und Kollegen der Elektroabteilung im Speziellen folgende Bereiche unserer Arbeit ergänzen und weiter entwickeln: Unsere Arbeit mit Schülerinnen und Schülern soll dazu führen deren Schlüsselqualifikationen zu entwickeln bzw. zu erweitern. Die Gestaltung von Unterricht durch Aufgaben, Aufträge und Projekte, die an der Arbeitswelt der Schülerinnen und Schüler anknüpfen, hat in unserer Abteilung entsprechend den Lernfeldern ihren festen Platz eingenommen. Dies gilt es fortlaufend weiter zu entwickelnden bzw. der Technik anzupassen. Dazu ist es allerdings notwendig, dass die Schülerinnen und Schüler nach Berufen getrennt unterrichtet werden können. Die Bildung von berufsspezifischen Klassen ist zur Optimierung des Lernfeldunterrichtes weiter zu betreiben. Die Beurteilung von Schülerleistungen ist durch die wachsende Bedeutung von Projektarbeit in andere Bereiche vorgedrungen. Neben Dokumentationen und Präsentationen gilt es auch die individuelle Arbeit der Schülerinnen und Schüler während des selbstständigen Arbeitens in Projektphasen stärker in Augenschein zu nehmen. Zur Beurteilung oben genannter Schlüsselqualifikationen sind bereits Konzepte entworfen, die es gilt weiter zu entwickeln. In unseren Arbeitsteams ist der neue Lehrplan mit seinen Lernfeldern bereits in vielen Bereichen für unseren Lernort didaktisch aufbereitet worden. Diese Arbeit soll weiter geführt werden, um in naher Zukunft für jedes Lernfeld entsprechende Schulcurricula zur Verfügung zu stellen. Diese sollen anschließend regelmäßig den veränderten Gegebenheiten und Bedingungen angepasst bzw. entsprechend erweitert werden. Damit soll eine Transparenz und gleichzeitig eine Evaluation unserer Arbeit stattfinden. Oktober 2007 Der in einigen Berufszweigen bestehende Kontakt zu den einzelnen Betrieben soll weiterhin gepflegt werden und auf weitere Berufszweige ausgebaut werden. Neben dem ständigen persönlichen Kontakt könnte dies sowohl durch Betriebserkundungen mit dem Kollegium als auch durch Exkursionen mit Schülergruppen erfolgen. Hier gilt es für uns bereits existierende Kontakte aufrecht zu erhalten als auch neue aufzubauen. Damit soll unter anderem auch für die Schülerinnen und Schüler transparent werden, welche Bedeutung und welche Aufgaben beide für ihre Ausbildung einnehmen. In unserer Abteilung haben bereits mehrere, selbst organisierte, fachspezifische als auch fachübergreifende Fortbildungsveranstaltungen stattgefunden. Das ist durch fortwährende Absprachen bezüglich des Bedarfes in der Abteilung möglich gewesen. Aufgrund der sich ständig weiter entwickelnden Technik gilt es für uns, dies beizubehalten bzw. weiter auszubauen. Für die Räume unserer Schule gelten aufgrund der veränderten Bedingungen bzw. der Anpassung des Unterrichts an die Lernfeldarbeit andere Ansprüche. Das wurde bereits durch die Ergänzung eines zweiten Fachpraxisraumes in Rechnung getragen. Hier gilt es allerdings die Anpassung anderer Räume weiter vorzunehmen. Neben der Veränderung der Fachräume gilt es auch den Medienbestand zu überprüfen und zu aktualisieren. Dies ist in der Vergangenheit bereits vorgenommen worden, muss allerdings weiter betrieben werden. Ein weiteres Ziel innerhalb unserer Abteilung ist die Einbindung von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen in unseren Unterricht, um Fachkompetenzen zu nutzen und Kenntnisse zu verankern. Das gilt sowohl für allgemeinbildende Fächer wie Englisch, Deutsch, Politik und Wirtschaftskunde als auch für Bereiche der Informationstechnik. Hier sind bereits erste Schritte unternommen 29 Teilzeitberufsschule Berufsfeld Fahrzeugtechnik Der Gedanke vom Kraftfahrzeug als komplexes System stellt die Ausbildung kompetenter KfzMechatroniker vor besondere Herausforderungen. Die Vielfalt der verschiedensten Systeme und Baugruppen verlangt flexibles Denken und hohe Fachkompetenz. Systemkenntnisse sind für den Kfz-Mechatroniker unabdingbar, wenn er moderne Kraftfahrzeuge warten und instandsetzen muss. Änderungen und Schwerpunktverschiebungen in den Arbeits- und Organisationsabläufen der Ausbildungsbetriebe sorgen dafür, dass die Facharbeiter zunehmend die von den Fahrzeugherstellern vorgeschriebenen menügeführten Fehlersuchroutinen befolgen und dies sehr genau dokumentieren müssen, um die betrieblichen ökonomischen Rahmenbedingungen erfüllen zu können. Dies hat Auswirkungen auf die Anforderungen an die Ausbildung im Bereich Fahrzeugtechnik. Immer wichtiger wird der Umgang mit Diagnosesystemen und Informationsbeschaffungssystemen für den KfzBereich. Das verstärkte Angebot an regelmäßigem Zusatzunterricht speziell in den ersten beiden Ausbildungsjahren reagiert auf diese Anforderungen und sollte deshalb auch weiter bestehen bleiben. Bereits im ersten Ausbildungsjahr werden entsprechende Inhalte bearbeitet, um einerseits die Schülerinnen und Schülern an den souveränen Umgang mit entsprechenden Systemen und Software heranzubringen und sie andererseits zu befähigen, die erforderliche Dokumentation der Arbeitsschritte für den Kunden zu erstellen. Der Einsatz von PC und Internet im Unterricht ist gemäß den Formulierungen in diesem Schulprogramm kontinuierlich erweitert worden und zu einem festen Bestandteil im Unterricht geworden. Eine flexible und kurzfristige Nutzung des Internets wurde seit Beginn des Schuljahres 2007/2008 durch die Nutzung der Notebookwagen wesentlich vereinfacht. Teamarbeit und teilweise Doppelbesetzung (leider nur in sehr kleinem Rahmen) sind als Folge der Schulprogrammarbeit im Bereich der Fahrzeugtechnik verstärkt eingeführt worden und schaffen eine der Grundlagen für ein verzahntes und koordiniertes Lernen im Bereich der 30 Lernfelder, aber auch für eine sonst schwer realisierbare Binnendifferenzierung innerhalb der Lerngruppen, die aber insgesamt noch ausbaufähig ist. Der Deutschunterricht – ebenfalls als Resultat der Schulprogrammarbeit - wurde im Bereich der Fahrzeugtechnik besser in die Lernfeldstruktur integriert. Ständige Weiterentwicklung der Kfz-Technik und die Einführung weiterentwickelter Technologien (z.B. Datenbussysteme) in den Fahrzeugbereich bedingt eine stete Fortbildung der Kollegen, die jedoch durch die Rahmenbedingungen zunehmend erschwert wird. Persönliches Engagement sowie die Nutzung vorhandener persönlicher Kontakte der Lehrer zu Ausbildungsbetrieben im Kfz-Bereich sind unabdingbar, bieten aber auch die Basis für Kontakte zu den Ausbildungsbetrieben, die in verschiedenen Lernfeldern dann aber auch genutzt werden. Kooperationen mit Ausbildungsbetrieben im Bereich einzelner Lernfelder bestehen (z.B. Fehlerdiagnose an modernen Dieselmotoren) seit Jahren, sind aber weiter ausbaufähig. Die Nutzung fachlicher Kompetenzen aus den Ausbildungsbetrieben bzw. deren Partnern für die Gestaltung einzelner Lernfelder (z.B. Motorsteuerung und Fehlerdiagnose des in Schülerprojekten aufgebauten Opel-Motors, Lernsituationen im Bereich Fahrwerk/Räder/Reifen oder auch Fahrzeugveränderungen und – umbauten) ist ein Bestandteil in der Abteilung Fahrzeugtechnik. Technische Lösungsansätze als Versuch einer Antwort auf dringende ökologische und zukunftsorientierte Fragestellungen werden den Schülern ebenfalls in diesem Zusammenhang vorgestellt (Beispiel: Alternative Kraftstoffe) Die technische Ausstattung in unserem Bereich ist teilweise veraltet und nur unter hohem Einsatz finanzieller Mittel auf ein aktuelles Niveau zu heben. Immerhin wurden in den letzten Jahren ein aktuelles Diagnosegerät sowie moderne Informationssoftware aus der Werkstattpraxis beschafft, mit denen die Schülerinnen und Schüler realistische und praxisorientierte Lernaufgaben bearbeiten können. Zukünftig soll dieser Bereich weiter ausgebaut werden. Oktober 2007 Berufsfeld Fahrzeugtechnik Anstehende Aktionen Fehlerdiagnose an einem Common-RailDieselmotor (Lernfeld 7) Aufbau einer Fehleraufschaltungsb ox für das OpelMotorprojekt Schulinterne Lehrerfortbildung Lernfeld 12 „Prüfen und Instandsetzen von vernetzten Systemen“ Verantwort lichkeit Lauer, Macht, Massier Zeitpl anung 2.Hj. 07/08 Biemer, Lauer, Macht, Massier Schulja hr 07/08 Lauer, Macht, Massier Schulja hr 07/08 Vertiefung der Kenntnisse im Umgang mit PC und Diagnosesystemen Krüger Macht Massier Schulja hr 07/08 Zusammena techn. u. organ. rbeit Erfordernisse Heimische Fahrzeug mit CRAusbildungsb Dieselmotor, muss etriebe von Ausb.-Betrieb gestellt werden Im Haus vorhanden alle interessierten KollegInnen aus dem Bereich Fahrzeugtech nik Fahrzeug im Haus vorhanden, Tester muss organisiert werden PC, Notebook, BOSCH Diagnosetester Instrument der Evaluation Unterrichtsdurchführung, Unterrichtsreflexion Funktionsüberprüfung und Qualitätsbewertung der geleisteten Arbeit durch Schüler und Lehrer Diskussion mit den Fachkollegen bezüglich der Durchführungsoptimierung Unterrichtsdurchführung, Unterrichtsreflexion Abbildung 4: Innenhof Oktober 2007 31 Teilzeitberufsschule Berufsfeld Farbtechnik und Raumgestaltung In diesem Berufsfeld werden seit 4 Jahren Maler und Lackierer /Bauten- und Objektbeschichter nach dem Lernfeldprinzip ausgebildet. In 12 Lernfeldern werden in 3 Ausbildungsjahren die Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die von einem Maler Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung bzw. den Fahrzeuglackieren erwartet werden. Einen lebensnahen Unterricht der mehr Abwechslung bietet, versuchen wir durch die Bearbeitung konkreter Kundenaufträge mit Praxisbezug zu erreichen (z.B. Fassadengestaltung, Wärmedämmung, kreative Gestaltung eines Pkw ´s). Innerhalb der Teilzeitberufsschule ist das Berufsfeld Farbtechnik geprägt von • einer hohen Anzahl an Schülerinnen und Schüler mit einem Migrationshintergrund (Ostund Südeuropa), • einem hohen Anteil an Auszubildende mit negativen Schulbiographien und daher auch sehr schwer zu motivierenden Schülern und • vielen Jugendlichen, die keinen oder einen schlechten Hauptschulabschluss haben. Daher ist der Erfolg des Unterricht in Lernfeldern als Unterrichtsprinzips differenziert zu beurteilen Ein geringer Teil der SchülerInnen erreicht gute, teils sogar bessere Leistungen als vor der Einführung von Lernfeldunterricht. Im Unterricht Anstehende Aktionen Verantwortlichkeit Förderung von J. Roos, M. SchülerInnen im Fach Forchheim, M. Deu und Mathe WeisgerberSchaaf Lehrerweiterbildung Forchheim, B. Roos, Rumpf WeisgerberFa. Sto 2. Teil Schaaf Schülerexkursion zur Forchheim, B. Firma Sata Roos, Rumpf Kleinprojekt Pkw 32 werden heute viele Fähigkeiten vermittelt (Methodenkompetenzen, selbstständiges Arbeiten, Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit) die früher bedeutungslos waren, die aber für das lebenslange Lernen wichtig sind. Leider überfordern einige Anforderungen (eigenständiges Planen von Arbeitsabläufen, Präsentationen, Begründen von Tätigkeiten, usw.) leistungsschwächere Schüler, welche in den Grundkompetenzen (Deutsch, Rechnen, Sozialverhalten) erhebliche Defizite haben. Gerade die leistungsschwächeren Auszubildenden möchten wir besser fördern und arbeiten daher weiterhin an der Verbesserung der Inhalte in den 12 Lernfeldern (Optimierung der Kundenaufträge). Wir versuchen durch spezielles Methodentraining den SchülerInnen Kompetenzen zu vermitteln, die für die Bearbeitung von Projekten und Kundenaufträgen nötig sind. Außerdem wollen wir in Zusammenarbeit mit der Schulleitung ein Konzept erarbeiten, um besonders leistungsschwache SchülerInnen in Deutsch und Mathematik zu fördern. Die Motivation der Schülerinnen wollen wir durch eine engere Verzahnung von Theorieunterricht mit kleineren Praxisprojekten in unserer Werkstatt verbessern. Eine kurze Zusammenstellung besonderer Aktivitäten im Schuljahr 2007/2008 soll in der folgenden Tabelle dargestellt werden. Zeitplanung Kooprerationspartner 1.Ausbildungs- Deu-Kollegen in jahr der Schule U.organisation, Erfordernisse 1- 2 Stunde Zusatzunterricht Termin steht noch nicht fest Hauptverband Farbe 3 Tage Termin steht noch nicht fest Fa Sata, Instrument der Evaluation Einstiegstest, Unterrichtsdurchführung, Unterrichtsreflexion Weiterbildung 3 Tage Exkursion nach Stuttgart Erstellung eines Kleinprojektes Oktober 2007 Berufsfeld Holztechnik Berufsfeld Holztechnik Berufsgruppe: Tischler, Holzbearbeiter Ab dem Schuljahr 2006/2007 ist der aktuelle Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht der Tischler/Innen in Kraft getreten. Die Lehrer/Innen befinden sich nunmehr im zweiten Schuljahr der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, welches der Lehrplan beinhaltet. Dieses Konzept baut grundsätzlich auf dem Hauptschulabschluss auf und beschreibt Mindestanforderungen. Die Unterrichtsmethoden sind für den Unterricht nicht verbindlich festgelegt, jedoch sollen Methoden angewendet werden, die die Handlungskompetenz der Schüler/Innen fördern und selbstständiges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln im Unterricht integrieren. In der Regel befinden sich laut Stundentafel pro Stufe (Unter, -Mittel- und Oberstufe) jeweils eine Klasse in der schulischen Ausbildung. Für das jetzige Schuljahr 2007/2008 wird demnach die Oberstufe noch nach dem alten fächerorientierten Rahmenlehrplan beschult. Auf der einen Seite befinden sich die Lehrer/Innen noch in einem Ablöseprozess, auf der anderen in einem Entwicklungsprozess. Dieser erfordert die eigene Reflexion auch im Lehrerteam, die Grundlage im Austausch mit den Erfahrungen anderer Schulen bilden kann. Die angebotenen Fortbildungen zur Umsetzung der Lernfeldziele werden von den Lehrer/Innen hierbei genutzt, um den Einstieg und die Umsetzung zu optimieren. Der Prüfungsausschuss zur Durchführung der Zwischen- und Gesellenprüfungen ist mit zwei Lehrervertretern unserer Schule mitbesetzt. Seit der Gesellenprüfung 2007 führt ein Oktober 2007 Lehrervertreter den Püfungsvorsitz. Dadurch wird der regelmäßige und direkte Kontakt zur Tischlerinnung sichergestellt. Die Schülerzusammensetzung der Tischlerklassen ist in der Regel sehr heterogen. Die Schüler/Innen kommen einerseits aus kleineren bis hin zu mittelständischen Handwerksbetrieben andererseits von außerbetrieblichen Vereinen bzw. Gesellschaften, die junge Menschen aufgrund sozialer Benachteiligungen ausbilden. Die oft vorhandenen extremen Leistungsunterschiede, aber auch fehlende bzw. nicht ausreichende Sprachkenntnisse und soziale Auffälligkeiten im Gesamtbild einer Klasse (ca. 15 – 29 Schüler/Innen) erfordern viel pädagogische Geduld und Geschick, um alle Schüler in den Lernprozess zu integrieren. Die hier knapp umrissene Bedingungsanalyse macht für uns folgende Verhaltensweisen und Forderungen für die Umsetzung des Rahmenlehrplans notwendig: • möglichst Klassenstärken bis max. 15 Schüler/Innen pro Lehrer • durch Teamteaching wäre eine größere Klassenstärke realistisch • enge Kooperation mit sozialpädagogischen Betreuern der Ausbildungseinrichtungen und der Schule • enge Zusammenarbeit mit den Handwerksbetrieben und der Innung • weitere Verknüpfung der fachtheoretischen mit der fachpraktischen Ausbildung 33 Teilzeitberufsschule Kunststoff-Technik Im Fachbereich Kunststoff-Technik der Wernervon-Siemens-Schule werden seit Jahren Verfahrensmechaniker der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik mit den Schwerpunkten Formteile (Spritzguss) und Halbzeuge (Extrusion) ausgebildet. Nicht zuletzt durch die Einführung des neuen Rahmenlehrplanes steht die Schaffung der Voraussetzungen für ein stärker handlungsorientiertes Lernen bei der Weiterarbeit in unserem Fachbereich im Vordergrund. Die qualifizierte Ausbildung im Rahmen einer Bezirksfachklasse ist für die Rekrutierung neuer Fachkräfte für den weiter expandierenden Bereich der kunststoffverarbeitenden Industrie in unserer Region von großer Bedeutung. Aufgaben Lernfeldanalyse und –konzeption für Ausbildungsschwerpunkte erarbeiten. Fortbildung: Werkstoffprüfung : Zugversuche an Kunststoffen Lernortkooperatio n: Betriebliche Erkundung mit Fragebogen Verantwortlichkeit Linne Hirschfeld Sima Ihle Die Planung und Durchführung folgender Aufgaben sind im Rahmen der Weiterent- wicklung unseres Schulprogramms vorrangig zu erfüllen: Zeitplan Zusammenarbeit techn. und .organ. Erfordernisse Analyse der technischen Ausstattung Instrumente der Evaluation bis 2008 Teamarbeit beteiligter Kollegen Sima Hirschfeld Ihle ggf. Seitz 2008/09 ggf.Firma Zwick ggf.Seitz Nutzung neuer Prüfmaschine Ergebnisse nach handlungsorientem Einsatz Hirschfeld Sima Linne Ihle bis 2009 Kooperation mit möglichst vielen Betrieben Möglichkeit der Betriebsbesichttigungen in der Unterrichtszeit schaffen Auswertung der Fragebögen und Prüfung der unterrichtlichen Relevanz Analyse der Lernfeldarbeit nach Durchführung Abbildung 5: Außenansicht Nordwest 34 Oktober 2007 Ausbildung der Mechatroniker Ausbildung der Mechatroniker Der Ausbildungsberuf „Mechatroniker/Mechatronikerin“(Im Weiteren werden die Mechatronikerin und der Mechatroniker durch „Mechatroniker“ bezeichnet. ) ist 1998 vom Gesetzgeber neu geschaffen worden, um den vielseitigen Anforderungen an Facharbeiter besser gerecht zu werden. Auf Grund seiner Ausbildung kann der Mechatroniker im Bereich der Mechanik, der Steuerungstechnik und der Elektrotechnik arbeiten und als Elektrofachkraft eingesetzt werden. Damit ist eine einzelne Person in der Lage, eine Produktionsanlage zu betreuen. Die Gestaltung der Ausbildung hat sich grundlegend geändert: Im schulischen Teil (Berufsschule) wird nicht mehr nach Fächern, sondern nach Lernfeldern problem- und praxisorientiert unterrichtet. Die Facharbeiterprüfung wurde neu gestaltet: Wesentlicher Bestandteil ist neben der veränderten theoretischen Prüfung nicht mehr das an einem Tag produzierte Prüfungs-stück, sondern die Planung, Durchführung und Dokumentation eines „betrieblichen Auftrags“. Dafür ist ein Zeitrahmen von 30 Stunden vorgesehen. Zu diesem Auftrag findet ergänzend ein 30-minütiges Fachgespräch statt. Seit 1999 wird der Beruf des Mechatronikers an der Werner-von-Siemens-Schule im schulischen Teil betreut. Die Schülerzahlen haben sich in den letzten Jahren auf ca. 20-24 Auszubildende pro Ausbildungsjahr stabilisiert. Oktober 2007 In den Lernfeldern werden verschiedene Projekte angeboten und weiter entwickelt. Ein Projekt von 2006, der Umbau eines „Modularen Produktionssystems“, ist auf der Hompage der Schule als Europaprojekt erläutert. Die Evaluation dieses Projektes ist unter www.europaschulen.de zu finden. Die Gliederung der Ausbildung ist z.B. dargestellt unter http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/index.jsp Folgende Elemente sind integraler Bestandteil der Lernfelder an der Werner-von-Siemens-Schule: • Seminar „Team- und Methodentraining“ in der Grundstufe (3 Tage) • Projekte in den Lernfeldern (ca. 1-2 Projekte pro Halbjahr) • Labor – Übungen (PC, Steuerungstechnik, CNC-Technik, E-Technik) • Exkursionen Darüber hinaus arbeiten Ausbilder und Lehrer in einem Arbeitskreis zusammen, in dem sie Ausbildungsschwerpunkte und gemeinsame Projekte koordinieren. Das folgende Schaubild (Quelle: http://www.bmbf.de/pub/mechatroniker.pdf) zeigt die Komplexität und Verflechtung dieses Ausbildungsberufes: 35 Teilzeitberufsschule Feinoptiker Die Landesfachklasse für Feinoptiker wird im Blockunterricht beschult, bei dem sich jeweils zwei Wochen Berufsschulunterricht mit sechs bis acht Wochen betrieblicher Ausbildung abwechseln. Diese Besonderheit wird dadurch notwendig, da unsere Auszubildenden nicht nur aus dem heimischen Raum stammen, sondern teilweise aus Frankfurt am Main oder Bad Kreuznach anreisen. In jeder Klasse, in der Auszubildende eines Ausbildungsjahres zusammengefasst sind, werden zur Zeit 15 bis 25 Schüler unterrichtet. Die meisten angehenden Feinoptiker besitzen den Realschulabschluss, einige den Hauptschulabschluss oder Abitur. Der Anteil an Abiturienten nimmt in den letzten Jahren zu. Für diese Ausbildung sind in der Werner-von-Siemens Schule eine Vielzahl von Mess- und Fertigungsgeräten wie Interferometer, Klassensätze von Mikroskopen, eine Feinschleifmaschine usw. vorhanden. In nächster Zeit soll zudem ein komplettes CNCFertigungszentrum für optische Bauelemente in Zusammenarbeit mit regionalen Institutionen angeschafft werden, welches beispielsweise von der FH Gießen/Friedberg oder dem PhotonikZentrum Wetzlar mitgenutzt werden soll. Zerspanungsmechaniker. Die Ausbildung der Zerspanungsmechaniker hat im Bereich der IHK Wetzlar und an derWerner-vonSiemens-Schule eine lange Tradition. Dies begründet sich u.a. dadurch, dass hier Firmen angesiedelt sind, die stark in zerspanungsmechanischen Prozessen fertigen. Diese Betriebe verdeutlichen die große Vielfalt im Bereich der Fertigungstechnik und damit auch in der Ausbildung der Zerspanungsmechaniker, ob sie nun z.B. aus derFeinmechanik, der Optik, dem Optikmaschinenbau oder der Großteilefertigung kommen. In den vergangenen Jahren wurden mit großen Erfolgen viele Zerspanungsmechaniker ausgebildet. Dies zeigt, dass in der Region Wetzlar Meister, Ausbilder und Fachkräftevorhanden sind, die hohe Qualifikation besitzen. Diese Qualität muss basierend aufeiner qualifizierten Ausbildung - vor Ort erhalten bleiben. Die Werner-von-Siemens-Schule verfügt sowohl in personeller als auch mit ihrer technischen Ausstattung über beste Möglichkeiten, diesen Beruf ausbilden zu können. Eine CNCFräsmaschine, eine CNC-Drehmaschine sowie ein moderner PC-Raum mit neuester CNC- und CAMSoftware sind vorhanden. Im Rahmen von MEQ finden an der Werner-vonSiemens-Schule zur Zeit Fortbildungs-seminare für Ausbilder und Lehrkräfte mit den Systemen Solid Works und Solid CAM statt. Systeme und das anschließende Fertigen auf den CNC-Maschinen zeigt eine moderne und zeitgemäße Ausbildung an der WvSS auf. Mit der Beschaffung eines 3D-Printers aus Europamitteln lassen sich Werkstücke schonwährend des Produktionsentstehungsprozesses nachbilden. Weiterhin werden in unserem modernen Messtechnik-Labor die Werkstücke den Prüfungen unterzogen, die heute an ein modernes Qualitätsmanagement gestellt werden. Den angehenden Facharbeitern, Konstrukteuren und Technikern stehen damit an unserer Schule modernste Hilfsmittel zur Visualisierung und zur Herstellung von Konzeptmodellen zur Verfügung. Damit wird die Ausbildung in der Dreh- und Frästechnik entscheidend zukunftsorientiert gestaltet. In der optischen Industrie - ein Motor in der heimischen Industrie und der Region – werden in verstärktem Maße optischen Komponenten auf CNC-Maschinen bearbeitet. Hier sind entsprechende Investitionen an der WvSS geplant. Anhand dieser Entwicklung wird man Synergieeffekte an der WvSS feststellen und eine weitere Verknüpfung von Mechanik und Optik herbeiführen. Den angehenden Facharbeitern können damit Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden, so dass die WvSS ein zeitgemäßer Bildungsträger bleibt. Weitere Fortführungsveranstaltungen dieser Art sind bereits angemeldet. Die Kopplung beider 36 Oktober 2007 Anlagenmechaniker Anlagenmechaniker (Versorgungstechnik) – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik In unserem Beitrag zum Schulprogramm beschreiben wir die gegenwärtigen und zukünftigen Maßnahmen, die einen zeitgemäßen Unterricht gewährleisten und zur Steigerung der Unterrichtsqualität im Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker beitragen. In Anlehnung an die im Vorspann genannten Intentionen und Forderungen werden zunächst die Lehr- und Lernbedingungen beschrieben: Unterrichtsrelevante Rahmenbedingungen Für die Unterrichtsgestaltung bilden die Lehr- und Lernbedingungen eine wichtige Grundlage. Auf der Basis der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aus dem Gesamt-Schulprogramm sollen hier im Weiteren die Lerngruppen der Sanitär- und Heizungstechnik näher beschrieben werden. Eine recht große Anzahl Schülerinnen und Schüler hat die Lehrstelle mangels anderer Alternativen angenommen. Von ihrer Neigung her hätten sie lieber einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Die intrinsische Motivation ist deshalb bei vielen Schülerinnen und Schülern äußerst gering. Eine recht große Anzahl der Schüler kann als lernschwach bezeichnet werden. Die meisten Schüler haben Hauptschulabschluss, einige besitzen keinen Schulabschluss, vereinzelte haben Realschulabschluss. Die Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft sowie die Eigenorganisation und das Ausdrucksvermögen liegen auf einem recht niedrigen Niveau. Weiterhin gestaltet sich das sinnerfassende Lesen und abstrakt-logische Denken für die Schüler problematisch. Das Konzentrationsvermögen ist oft gering, die Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit sowie die motorischen Überaktivitäten sind recht große. Ferner wirken sich Verhaltensauffälligkeiten und das fehlende Einfühlungsvermögen äußerst negativ auf das Lernverhalten aus, wie z.B. geringe Verantwortungsbereitschaft, Disziplinlosigkeit, Respektlosigkeit, Verweigerungsverhalten (Noten sind bedeutungslos), Angebertum und verbale Überreaktionen sowie Vorspiegelung gesundheitlicher Probleme. Unflätige Ausdrücke, Spontanäußerungen und aggressive Wortgefechte sind an der Tagesordnung. „Ich will die Gesellenprüfung nicht beim ersten Versuch bestehen. Würde ich sie bestehen, dann wäre ich ein halbes Jahr früher arbeitslos.“ Dies sind Äußerungen, die von Auszubildenden im vierten Ausbildungsjahr gemacht werden. Durch diese Vorbedingungen ist eine große Anzahl von Störungen vorprogrammiert. Damit in diesen Klassen ein entsprechend qualitativ hochwertiger Unterricht durchgeführt werden kann, sind pädagogische Maßnahmen zur Förderung der Kulturtechniken, des Leseverständnisses, der mathematischen Grundlagen, Übungen zur Informationsbeschaffung, Verhaltensregeln und das Motivieren der Schüler zwingend notwendig. An dieser Stelle wird ersichtlich, wie wichtig die Einbeziehung der Forderungen, Förder- und Unterstützungssysteme im übergeordneten Beitrag der Teilzeitberufsschule sind, um die Unterrichtsqualität erheblich zu verbessern. Die SchülerInnen arbeiten i.d.R. in kleinen Handwerksbetrieben, oft herrscht dort nach Aussagen der Schüler bei der Arbeitsausführung auf der Baustelle Zeitdruck und ein rüder Ton. Zeit für eigenständige Planung ist oft nicht vorhanden. Der Beruf ist von seinen Arbeitsausführungen sehr vielfältig, die Arbeit ist also recht abwechslungsreich und verlangt von dem Personal hohes Verantwortungsbewusstsein, Entscheidungsfähigkeit, Eigeninitiative, ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Kundenfreundlichkeit. Für Auszubildende, die sich grundlegende Fachkenntnisse und Fertigkeiten aneignen, um darauf aufbauen zu können, ist es ein interessantes Arbeitsfeld. Zielperspektiven und Profilbildung. Die typische Aufgaben- und Arbeitsstruktur in der betrieblichen Realität der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche ist das Arbeiten im Kundenauftrag. Die Umsetzung der individuellen und relativ offenen Kundenwünsche erfordert gestalterische innovative Aktivitäten. Auftragshandeln ist in den Oktober 2007 meisten Fällen „Gestaltungshandeln“. Die real in der Praxis vorkommenden Kundenaufträge beinhalten also hohe ausbildungsrelevante Potentiale. Die Schüler und Schülerinnen können selbst aus der Praxis berichten und ihre praktischen Erfahrungen in den Unterrichtsprozess 37 Teilzeitberufsschule einfließen lassen, sie nehmen so in gewissem Umfang an der Situationsbewältigung teil. Die Schüler und Schülerinnen treffen dadurch konkrete Entscheidungen, verfolgen ihre beruflichen Interessen und können sich eigene Ziele setzen, so dass die intrinsische sowie die berufsspezifische Motivation gefördert werden. Dadurch kann der Aufforderungscharakter für die unterrichtliche Beteiligung der Schüler und Schülerinnen geweckt und gesteigert werden sowie das selbständige und eigenverantwortliche Arbeiten. Somit erhalten die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, auch schon in der Grundstufe möglichst schnell in konkrete und auch komplexere Aufgabenstrukturen hineinzuwachsen. Darauf aufbauend lässt sich Schritt für Schritt auch das gedankliche Nachvollziehen von berufsspezifischen Handlungen fördern. Die Lernchancen für grundlegende berufliche Zusammenhänge können somit wesentlich gesteigert werden. Bei der Aufbereitung der Kundenaufträge für den Unterricht kann dementsprechend eine fächerübergreifende Unterrichtsorganisation im Vordergrund stehen, die den Erwerb der erforderlichen Kompetenzen entlang der Schrittfolge: Erfassen der Aufgabenstellung, Informationsbeschaffung, selbständiges Planen, Entscheidung für die effektivere Lösungsvariante, Durchführung, Kontrolle und Beurteilung (Selbstprüfung) des Tuns, die Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse, fördert. Die Selbstprüfung ist für den Anlagenmechaniker ein wichtiges Glied in dieser Schrittfolge, denn nur Mitarbeiter, die für die Qualität ihrer Arbeit selbst verantwortlich sind, entwickeln das erforderliche Qualitätsbewusstsein für die Verbesserung ihrer Tätigkeiten. Dieses Unterrichtskonzept wird durch die folgenden 4 Hauptsäulen, die für einen zeitgemäßen Unterricht von besonderer Bedeutung sind, getragen: • Ganzheitliches Lernen • Praxis- und damit handlungsorientiertes Lernen • Methodenbezogenes Lernen und • Soziales Lernen. Problematisch bleibt jedoch bislang die Bewertung der in den einzelnen Unterrichtssituationen erzielten Arbeitsergebnisse, besonders die der Schlüsselqualifikationen wie z.B. Kommunikation und Kooperation, Anwendung von Methoden und Arbeitstechniken, Selbständigkeit und Verantwortung. 38 Durch diese Art der Unterrichtsgestaltung kann auf der einen Seite ein wesentlicher zukunftsorientierter Beitrag zur fachlichen Qualifizierung geleistet werden. Zum anderen bedeutet Zukunftsorientierung auch, dass ein branchenspezifischer Beitrag zur Lösung grundlegender Gegenwarts- und Zukunftsprobleme deutlich wird. Dieser liegt vor allem in der Umweltproblematik wie z.B. in der Ressourcenschonung oder in der Entlastung der Erdatmosphäre vor Schadstoffen, besonders in der Verringerung der Kohlenstoffdioxidemission durch Energieeinsparung. In der Berufsschule können Kundenaufträge mit innovativen oder umweltschonenden Techniken stärker berücksichtigt werden bzw. solche, die noch recht selten in der betrieblichen Praxis vorkommen. Dies können umweltgerechte Kundenaufträge über die Installation einer solarthermischen Anlage zur Warmwassererzeugung, die Installation einer Wärmepumpe oder einer Kraft-Wärme-Kopplung sein, um die Auszubildenden auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Hierzu zählen auch solche Bereiche, die zwar noch in der technischen Entwicklung stehen, z.B. Wasserstoffnutzung zur Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser - die Entwicklung der Brennstoffzelle, die in absehbarer Zeit vermehrt auf den Markt drängen werden. Innerhalb der einzelnen Phasen eines Kundenauftrages sind eine Vielzahl von Analysen, Entscheidungen und Handlungen zu vollziehen. In diesen Bereichen können die entsprechenden Lernstrategien und Problemlösungsmethoden zur Anwendung kommen und umgesetzt werden, bis letztlich mit der Auswertung der Auftrag abgeschlossen ist. Vor diesem Hintergrund drängt sich eine ausbildungsorientierte Aufbereitung und Gestaltung von Kundenaufträgen geradezu auf. In der Bereitstellung von relevanten Lernsituationen liegt also die zentrale Planungsarbeit der Lehrer und Lehrerinnen. Ausbildungsorientierte Kundenaufträge (projektorientierte Lernarrangements, Lernsituationen) müssen vom jeweiligen Team systematisch gestaltet werden und folgenden Kriterien genügen: • Sie müssen ein angemessenes Maß an Komplexität und Problemhaftigkeit im fachlichen, politisch-ökonomischen und Oktober 2007 Zielperspektiven und Profilbildung. ökologischen Sinne (Lernfeldorientierung) aufweisen. • Sie müssen in der betrieblichen Praxis häufig auftreten. • Sie müssen dem jeweiligen Qualifikationsniveau der Auszubildenden entsprechen. Ein wesentlicher Teil der in der jeweiligen Ausbildungsstufe zu erarbeitenden Kenntnisse (Rahmenlehrplan/Lernfeld) und Fertigkeiten müssen vermittelbar sein. • Bei der Unterrichtsdurchführung soll der Einsatz von bildhaften Darstellungen und berufsspezifischen realen Gegenständen im Vordergrund stehen. • Die Bearbeitung solcher Aufträge sollte hauptsächlich in der Sozialform Gruppenarbeit durchführbar sein. • Die selbständige Informationsbeschaffung mit Hilfe von Fachbüchern, Tabellenbüchern Firmenunterlagen und dem entsprechenden „Regelwerk der Technik“ muss gewährleistet sein. • Die Förderung der Schlüsselqualifikationen also der Human- und Sozialkompetenz, Fachkompetenz und der Lern- und Methodenkompetenz sollte im entsprechenden Maße berücksichtigt werden. • Der allgemein bildende Unterricht kann durch die Gestaltung von Gesprächsstrukturen, der Kunden- bzw. Beratungsgespräche, von technischen Berichten, von Reparatur- und Betriebsanleitungen sowie durch die Einbeziehung von politischen, ökonomischen, rechtlichen und ökologischen Zusammenhängen die Ganzheitlichkeit des Vermittlungsprozesses unterstützen. Natürlich müssen im Deutschunterricht auch die entsprechenden literarischen Inhalte behandelt werden. Ein solches Unterrichtskonzept bietet die Grundlage für die Entwicklung eines Lernortenetzwerkes der beruflichen Bildung in der Region. Hierdurch sind Ansätze für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Schule, Handwerksbetrieben, Innung, Kammer, Berufsund Technologiezentrum (BTZ) sowie den Fachfirmen gegeben. Was tun wir bereits? Was haben wir bisher getan? Ständige Weiterentwicklung des Heizungslabors bezüglich konkreter Anschauungsmaterialien und der Versuchsstände. Grundlegende berufsspezifische Erkenntnisgewinnung durch entsprechende Versuche und Experimente und den Einsatz neuester Technologien dieser Branche. Entwicklung Kunden- und auftragsorientierter Projekte (Lernsituationen). Hierfür müssen entsprechende Lernarrangements organisiert sowie Lernträger entwickelt werden. Um praxisorientierte Lernsituationen zu entwickeln und zur Abstimmung der Lerninhalte wurde ein Arbeitskreis gebildet, in dem die Zusammenarbeit zwischen Innungsbetrieben, BTZ und Schule verstärkt werden soll. Durch diese Maßnahme können die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen in der Schule und die praktische Umsetzung im BTZ durchgeführt werden. Weiterhin finden Informationsveranstaltungen für Innungsbetriebe statt, auf denen die Lehrgänge des BTZ und die Lernsituationen aus schulischer Sicht vorgestellt werden. Bezüglich der Öffnung der Schule in die Region: Mitwirkung bei der „Wetzlarer Regionalmesse Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ (Veranstaltungsort: Werner-von-Siemens-Schule). Mitwirkung beim „Tag der offenen Tür“ der Werner-von-Siemens-Schule, um die Fachgruppe entsprechend zu repräsentieren. Ferner sollen Schülerinnen und Schüler, die vor der Berufswahl stehen, einen Einblick in dieses Arbeitsfeld bekommen Was wollen wir zukünftig erreichen? Nach der Ausarbeitung der Lernfelder und der sich daraus ableitenden Lernsituationen sollen im Schuljahr 2007/8 zunächst die im Aktionsplan aufgestellten Aktionen umgesetzt und entsprechend evaluiert werden (s. unten). Im Oktober 2007 Vordergrund bei dieser Arbeit steht die Entwicklung eines Raumkonzeptes für das SanitärHeizungs- und Klimalabors. Dies ist eine besonders wichtige Maßnahme für die Verbesserung der Unterrichtsqualität, denn die Schüler der Anlagen- 39 Teilzeitberufsschule mechaniker-Klassen sind immer dann besonders motiviert, wenn sie in Kleingruppen an den konkreten, berufsspezifischen Anlagen Montage, Messungen, Störugssuche und Experimente durchführen können. • Weitere zukünftige Ziele sind: • Weiterentwicklung des Heizungslabors (Kompetenzzentrum Sanitär-Heizungs-Klima). Dies erfordert die intensive Zusammenarbeit mit den Fachfirmen. • Weiterentwicklung der ausbildungsorientierten Kundenaufträge (Erstellung von Lernsituationen). Dies erfordert die Zusammenarbeit mit den Handwerksbetrieben. • Enge Zusammenarbeit mit dem Berufs und Technologiezentrum in Wetzlar, um Ausbildungsinhalte abzustimmen. • Regelmäßige Besuche von Lehrerfortbildungsveranstaltungen und auch schulinterne Weiterbildungsveranstaltungen durchführen. • Installationsarbeiten im Europahaus • Wasserinstallation, Brennwertheizung, Solaranlage, Regenwassernutzung • Projektierung, Durchführung, Inbetriebnahme und Auswertung Anstehende Aktionen Verantwortl Zusammenarbeit ichkeit Zeitplan ung Techn. u. organ. Erfordernisse Instrument der Evaluation Erstellen von, Kundenaufträgen (Lernsituation) unter Einbeziehung der Klimaanlage“ Erstellen von Kundenaufträgen (Lernsituationen) unter Einbeziehung der Sanitär-Wand Erstellen von Kundenaufträgen (Lernsituationen) unter Einbeziehung der installierten Wärmeerzeuger Erweiterung des Bewertungskataloges für die Lernfeldarbeit Hirschfeld bis einschl. 04.2008 Innungsfirma KlimaBau- Volk Wagner, Rolf MessgeräteErgänzung Messergebnisse. Unterrichtsdurchfüh rung, Unterrichtsreflexion Schmidt, R. bis einschl. 04.2008 Fachfirma: KludiArmaturentechnik Vaillant MessgeräteErgänzung Messergebnisse. Unterrichtsdurchfüh rung, Unterrichtsreflexion Müller, Horst bis einschl. 04.2008 Fachfirma: Buderus Innungsfirmen: KBV – Herr Wagner MessgeräteErgänzung Messergebnisse. Unterrichtsdurchfüh rung, Unterrichtsreflexion Schmidt Hirschfeld Ho. Müller Ständige Aufgabe alle interessierte KollegInnen In der Unterrichtspraxis bewährter Bewertungskatalog Anlagenmechaniker (Industrie) Erarbeitung der Lernsituation Müller, Horst Ständige Aufgabe enwag Wetzlar Stadtwerke Gießen Lernfeld-Arbeit: Erarbeitung der Lernsituationen Hirschfeld Müller, Horst Schmidt, R. Ständige Aufgabe Innungsfirmen, BTZ und Fachfirmen Erstellung eine Regelungswand für den Heizungsbereich Hirschfeld Müller, Horst Schmidt, R. bis Ende Fachfirma Buderus Schuljahr 2008 Erfahrung mit der Durchführung von ausbildungsorientierten Kundenaufträgen Beschaffung der Lernträger für die einzelnen Unterrichtssituati onen Beschaffung der Lernträger für die einzelnen Unterrichtssituati onen Regelung und Regelkreiskompo nenten Installation der Heizungsanlage im Europahaus Hirschfeld Müller, Horst Schmidt, R. bis Ende Fachfirma Buderus Schuljahr Roth, Energie- u. 2008 Sanitärsysteme Gesponsertes Brennwertgerät und Anlageteile Qualitäts- und Funktionsprüfung der Installation im Europahaus 40 Unterrichtsfeedbac k und Reflexion Unterrichtsfeedbac k und Reflexion Fertige Anlage Endkontrolle und Qualität der Anlage Oktober 2007 Aktion Europahaus: Aktion Europahaus: Die Planung der gesamten Heizungsanlage wurde im Zusammenhang mit einer Hausarbeit des 2. Staatsexamens in einer Heizungsbauerklasse durchgeführt. Zwei Referendare hatten hier die Möglichkeit, durch Teamteaching die Schüler zu unterrichten. Der Teamunterricht hatte besonders in diesen Klassen große Vorteile. Die Schüler konnten nach Bedarf in den einzelnen Arbeitsphasen sehr individuell und gezielt betreut werden. Durch die permanente Anwesenheit zweier Lehrkräfte war eine sehr spontane und flexible Durchführung des Unterrichts möglich. Der Lernfortschritt der Schüler und die Persönlichkeitsentwicklung konnten wesentlich verbessert werden. Während des Unterrichts entstanden neue Gestaltungsmöglichkeiten. Bei der recht abstrakten Problembewältigung durch die Schüler konnte z.B. eine Lehrkraft mit einer Gruppe vor Ort (im Europahaus) die anfallenden Ergänzungen für die Planungsdurchführung an konkreter Stelle erarbeiten. Die Lehrkräfte als Minigruppen hatten eine Art Vorbildfunktion für die Schüler. Die Schüler bekamen die regelmäßigen Abstimmungen und Besprechungen während der Unterrichtsdurchführung hautnah mit (Lernen durch Nachahmung). In Kürze muss die Installation der Heizungsanlage, die Umsetzung der Planung durchgeführt werden. Die Anlagenteile wurden durch die Fachfirma Buderus gesponsert. Anlagenmechaniker (Industrie) Seit dem Schuljahr 2006/07 gibt es an unserer Schule eine Regionalklasse für den Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker (Industrie). Das Einzugsgebiet reicht von Biedenkopf bis Friedberg bzw. von Limburg bis Gießen. Die Auszubildenden sind hauptsächlich bei den städtischen Versorgungsunternehmen beschäftigt, eine geringe Anzahl der Auszubildenden ist bei privaten Apparatebauunternehmen tätig. Oktober 2007 Die Ausarbeitung der Lernsituationen aus den durch den Rahmenlehrplan vorgegebenen Lernfeldern ist in dieser Berufssparte besonders zeitintensiv, da es für diesen Ausbildungsberuf keine Fachbücher gibt. Deshalb wird in diesem Bereich eine intensive Zusammenarbeit mit der enwag-Wetzlar und den Stadtwerken Gießen gepflegt, um praxisorientierte Lernsituationen entwickeln zu können. 41 Vollzeitschule Vollzeitschule Seiji KIMOTO Maler und Bildhauer - Installation DIE HERAUSFORDERUNG - DIE TAT Grundfläche: 3,5 x 4,0 m Höhe: 2,8m. Die Säule als Symbol für das Aufstrebende und Tragende wird zum Bildmittelpunkt. Sie wird von Händen, die sowohl Kraft als auch Sensibilität ausdrücken, geformt und gestützt. Hände stehen dabei für menschliches TUN schlechthin! Dabei ist auch denkbar, dass diese Säule aus eben diesen Händen hervorgegangen ist. Das Ganze geschieht nicht in einem reinen Kraft- und Formakt, sondern ist vorbereitet und vorgedacht, wird begleitet von geistigen Kräften, wofür symbolisch der Kopf steht. Das unterstützende Quadrat steht für die ordnende Kraft des Denkens, es ist altes Menschheitssymbol für begrenzten Raum (vier Eckpunkte: vier Himmelsrichtungen) und damit auch Orientierungshilfe. Denken als Orientierung bei der Lösung konkreter Aufgaben des beruflichen und privaten Alltags, aber auch als Orientierungshilfe für die Lebenszusammenhänge! 42 Oktober 2007 EIBE EIBE Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt 1. Allgemeines Konzept 1.1 Einführung Das „Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt“ ist eine Maßnahme für Jugendliche, die im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) für den Planungszeitraum 2000 bis 2006 durchgeführt wird. Aktuell wurde die Maßnahme bis ins Jahr 2013 verlängert. Im Rahmen der Eingliederungsmaßnahme soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, der Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung, ein Arbeitsverhältnis bzw. in vollschulische Berufsbildungsgänge erleichtert und eine Qualifikation für das nachfolgende Berufsleben gegeben werden. Durch in die Maßnahme integrierte Praktikumphasen werden Kontakte zu Betrieben, z.B. in Industrie, Handel und dem Handwerk geschaffen, die von der arbeitsmarktpolitischen Strategie her indirekt der Verwirklichung des Politikbereichs A „Aktive Arbeitsmarktpolitiken zur Förderung der Beschäftigung“ des ESF dienen. 1.2 Zielgruppe Zielgruppe der Maßnahme sind benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Dazu gehören auch Migranten einschließlich Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie Schülerinnen und Schüler mit Sprachdefiziten. Das Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer liegt in der Regel zwischen 16 und 19 Jahren. Aufgenommen werden können Schülerinnen und Schüler, die mindestens die 8. Klasse der allgemein bildenden Schule besucht haben, aber noch vollzeitschulpflichtig sind. Jugendliche, die bereits die verlängerte Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, können nach § 62 Abs. 3 des Hessischen Schulgesetzes - gefördert werden. Oktober 2007 Den Ausgangspunkt für die pädagogische Arbeit bildet die besondere Problematik dieser Zielgruppe, die sich häufig in • fehlender beruflicher Orientierung, • Lern und Leistungsdefiziten, vor allem im Bereich der deutschen Sprache und Mathematik, • Verhaltensdefiziten wie Unpünktlichkeit, hohe Fehlzeiten, fehlender Motivation und unzureichender Arbeitshaltung sowie • wenig entwickelten Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Frustrationstoleranz und Verantwortungsbewusstsein äußert. 1.3 Ziele der Maßnahme In dem „Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt“ werden Jugendliche und junge Erwachsene zum Ausgleich der vorhandenen Defizite an Arbeitsprozesse auch im Rahmen von Qualifizierungsbausteinen herangeführt. Diese werden in den beruflichen Schwerpunkten Bautechnik, Metalltechnik, Holztechnik, KfzTechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung angeboten. Regelsetzungen wie Pünktlichkeit, Kontinuität im Arbeitsprozess, Verlässlichkeit und Verbindlichkeit sind integraler Bestandteil der Maßnahme sind. Flankierende pädagogische Angebote dienen der Bearbeitung individueller Entwicklungs- und Persönlichkeitsdefizite. Dabei spielt insbesondere die sozialpädagogische Betreuung der Schülerinnen und Schüler in EIBE eine zentrale Rolle, deren Ziele vor allem die Integration in die gesellschaftlichen und beruflichen Strukturen und eine Ausbildung der sozialen Kompetenz darstellen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des EIBE-Konzeptes besteht in der Ausbildung von Medienkompetenz. Es soll dabei gewährleistet werden, den Schülerinnen und Schülern grundlegende Kompetenzen im Umgang mit den neuen Medien Computer und Internet zu vermitteln. Gerade Schülerinnen und Schüler des EIBE-Klientels sind häufig 43 EIBE durch die familiären Verhältnisse nicht in der Lage, Zugang zu den neuen Medien zu erhalten obwohl diese einen immer höheren Stellenwert in der Berufswahl, -vermittlung und –ausübung besitzen. 1.4 Sozialpädagogische Arbeit in EIBE Die kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung ist ein weiterer Baustein der Förderung der Jugendlichen. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Förderplanarbeit. In Förderplänen werden der aktuelle Entwicklungs- und Lernstand, sowie Zielvereinbarungen in Verbindung mit entsprechenden Fördermethoden dokumentiert. Die Erstellung der individuellen Förderpläne erfolgt in Kooperation mit schulischen und außerschulischen Kooperationspartnern (Lernhilfe, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe, AGGAS, Agentur für Arbeit, etc.). 1.5 Zeugniserteilung Es wird ein Zeugnis nach der „Verordnung über die Ausbildung und Abschlussprüfungen in den Bildungsgängen zur Berufsvorbereitung“ vom 10. August 2006 erteilt. Über die Übernahme in das zweite Jahr der Maßnahme entscheidet die Schule. Eine Wiederholung der EIBE-Maßnahme ist nicht möglich. Der Hauptschulabschluss/qualifizierte Hauptschulabschluss kann entsprechend der „Verordnung über die Ausbildung und Abschlussprüfungen in den Bildungsgängen zur Berufsvorbereitung“ erworben werden. Am Ende des Schuljahres erfolgen Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Projektprüfung (Fachpraxis), zusätzlich Englisch für den qualifizierten Hauptschulabschluss. Näheres regelt die Verordnung. Der Mittlere Abschluss ist nur durch eine externe Prüfung möglich. Bei der Zeugniserteilung sollen unter der Rubrik Bemerkungen folgende Teilleistungen Berücksichtigung finden: Zeugnis über die Leistungsfeststellung zum Abschluss eines Qualifizierungsbausteines / Teilnahmebescheinigung • Teilqualifikationen 44 • • • Praktikumsbeurteilung Projekt-Sonderleistungen Hinweis auf Sprachanfängerin/Sprachanfänger • Hinweis auf besonderes soziales Engagement. Zu den Teilqualifikationen können auch einzelne Bescheinigungen ausgestellt werden. Mit der Teilnahme an der zweijährigen EIBEMaßnahme ist die Berufsschulpflicht erfüllt, sofern kein Ausbildungsverhältnis eingegangen wird. 2. Schulprogrammarbeit in EIBE 2.1 Förderung der sozialen Kompetenz und Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt 2.1.1 Intensionen und Ziel der Schulform EIBE Förderung der sozialen Kompetenz und Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt 2.1.2 Situationsbeschreibung der Schulform EIBE Die Konflikte und Defizite, die in den einzelnen Klassen auftreten, haben vielfältige Ursachen. Als Unterstützung des Kollegiums steht sozialpädagogische Betreuung in einem Sozialraum zur Verfügung. Das Fehlen von festen Klassenräumen erschwert den Aufbau einer Klassengemeinschaft und damit auch den Erwerb sozialer Kompetenzen innerhalb der Gruppe. Zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt führen wir Praktika in Verbindung mit den Qualifizierungsbausteinen durch, die den Schülern einen lebens- und praxisnahen Einblick in die Berufswelt bieten sollen. Nach unseren Erfahrungen wird die Vermittlung der Schüler an einheimische Betriebe jedoch zunehmend schwieriger. 2.1.3 Umsetzung der Ziele Zur Festigung des intensiven Kontaktes zu den Schülern und zum Aufbau einer Oktober 2007 2. Schulprogrammarbeit in EIBE Vertrauensbasis unterrichten nur wenige KollegInnen in einer Klasse. Insbesondere der Klassenlehrer stellt mit seinem hohen Stundensatz die Ansprechperson. Zur Stärkung der Klassengemeinschaft und damit verbunden der sozialen Fertigkeiten zählen u.a. Projekte, Klassenfahrten, Ausflüge und außerschulische Freizeitangebote. Eine intensive, persönliche Betreuung während der Betriebspraktika durch den Sozialpädagogen fördert die Zusammenarbeit mit den Betrieben und ermöglicht dadurch dem Praktikanten die Vermittlung einer Ausbildungsstelle. Ebenso vermitteln zusätzliche Betriebsbesichtigungen weitere Einblicke in die Arbeitswelt. Sprachverständnis, -vermögen, schulische Vorbildung, Motivation, Aufnahme- und Konzentrationsvermögen und Verhalten. In den Sprachanfängerklassen wird vorrangig Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. 2.1.4 Was brauchen wir für die zukünftige Arbeit in EIBE? 2.2.5 Zeitpunkt • • • Wenige Lehrer mit vielen Stunden (insbesondere Klassenlehrer) in EIBE Mehr Projekte (Projektwoche!) gerade zu Beginn des Schuljahres Mehr Firmen, die bereit sind, Schüler für Praktika und Ausbildung aufzunehmen 2.1.5 Zeitrahmen Übersichtsplan über das gesamte Schuljahr für spezielle Vorhaben. 2.1.6 Verantwortliche Klassenlehrer, Klassenteams und Sozialpädagogen 2.2 Erreichen des Hauptschulabschlusses / Sprachförderung 2.2.1 Intensionen und Ziel der Schulform EIBE Erreichen des Hauptschulabschlusses / Sprachförderung 2.2.2 Situationsbeschreibung der Schulform EIBE Das Ziel des Hauptschulabschlusses wird erschwert durch sehr unterschiedliche Eingangsvoraussetzungen der Schüler wie Oktober 2007 2.2.3 Umsetzung der Ziele Zum Erreichen des Hauptschulabschlusses setzen wir auf kleine Lerngruppengrößen. 2.2.4 Was brauchen wir für die zukünftige Arbeit in EIBE? Feste Klassenräume zur Identitätsstiftung einerseits, andererseits für Lagerung von Unterrichtsmaterialien und -medien Der Zeitpunkt der Abschlussprüfungen für den Hauptschulabschluss/qualifizierten Hauptschulabschluss wird durch die „Verordnung über die Ausbildung und Abschlussprüfungen in den Bildungsgängen zur Berufsvorbereitung“ festgelegt. 2.2.6 Verantwortliche Alle Lehrer. 2.3 Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen und der Schulgemeinde 2.3.1 Intensionen und Ziel der Schulform EIBE Förderung der Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen und der Schulgemeinde. 2.3.2 Situationsbeschreibung der Schulform EIBE Bis auf wenige Ausnahmen (Bildungsträger) besteht leider nur ein geringer Kontakt zu außerschulischen Institutionen wie Arbeitsamt, Jugendamt, AGGAS, Ausländerbehörde, Sozialamt, IHK und den abgebenden Schulen. Das Ansehen der EIBE-Schüler wird als gering wahrgenommen, was sich auch auf die 45 EIBE unterrichteten KollegInnen und die gesamte Schulform überträgt. 2.3.3 Umsetzung der Ziele Das Ansehen der Schüler durch Zeugnisse von Qualifizierungsbausteinen und durch Veröffentlichung von individuellen Projekte stärken. für die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt sind die Klassenlehrer und Sozialpädagogen verantwortlich 2.4 Einsatz und Kompetenzvermittlung neuer Medien 2.4.1 Intensionen und Ziel der Schulform EIBE 2.3.4 Was brauchen wir für die zukünftige Arbeit in EIBE? Einsatz und Kompetenzvermittlung neuer Medien Feste Sprechstunden für einen Mitarbeiter des Arbeitsamtes in der Schule. Jede Klasse soll mindestens ein Projekt, möglichst außerhalb der Schule, durchführen. Kurzmitteilungen der Schulleitung bzgl. außergewöhnlichen Aktivitäten (Bsp.: AGGAS-Einsatz an der Schule) Verbesserung der Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen 2.4.2 Situationsbeschreibung der Schulform EIBE 2.3.5 Zeitrahmen Allgemein über das gesamte Schuljahr, speziell • Berufserkundung beim Arbeitsamt im ersten Schulhalbjahr, bei Bedarf Vertiefung im zweiten Schulhalbjahr. • Besuch der Berufsbildungsmesse (jeweils im November) • Betriebsbesichtigungen verteilt über das gesamte Schuljahr. • Projekte mit dem Jugendbildungswerk Wetzlar und AWO im ersten Schulhalbjahr • Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden (Ausländerbehörde, Jugendamt, Sozialamt, Schulamt, RP Darmstadt, Jugendhilfeweinrichtungen, Drogenberatung, etc.) 2.3.6 Verantwortliche Veröffentlichung im Internet auf der Internet-Site: http://www.eibe- online.de 46 für die Projekte verantwortliche Lehrkräfte Sozialpädagogen Die Schüler erhalten zweistündigen Unterricht in informationstechnischer Grundbildung. Dafür stehen eigens eingerichtete Räume mit PCs und Internetverbindung zur Verfügung. Darüber hinaus werden auch in den übrigen Fächern die neuen Medien im Unterricht genutzt. 2.4.3 Umsetzung der Ziele Die Arbeit mit den neuen Medien wird durch laufende Fortbildungsangebote unterstützt. 2.4.4 Was brauchen wir für die zukünftige Arbeit in EIBE? Weiterhin qualifizierte Systemadministration und ein offenes Netzwerk. 2.4.5 Zeitrahmen Ausbildung über das gesamte Schuljahr 2.1.6 Verantwortliche Lehrkräfte des Fachbereiches ITG 2.5 Das EIBE-Team 2.5.1 Intensionen und Ziel der Schulform EIBE Für die Lehrer: Arbeitszufriedenheit in einem funktionierenden Team. Für die Schüler: das Erreichen des Hauptschulabschlusses, bzw. Vermittlung einer Ausbildungsstelle und Stärkung der Lebensfähigkeit. Oktober 2007 2. Schulprogrammarbeit in EIBE 2.5.2 Situationsbeschreibung der Schulform EIBE • Bislang besteht das EIBE-Team aus mehreren Splittergruppen. Im Gegensatz zu anderen Schulformen bringt der Unterricht in EIBE eine besondere emotionale Belastung mit sich, der einer Gruppen- und Teambildung entgegenwirkt. Gesamtkonferenzen zu Beginn und Ende (Evaluation) eines Schuljahres. • 2.5.3 Umsetzung der Ziele • • Bildung von Klassenteams (Einberufung einer Klassenkonferenz zu Beginn eines Schuljahres) Teamtraining 2.5.4 Was brauchen wir für die zukünftige Arbeit in EIBE? • • Konzeptentwicklung innerhalb der Teams, Umsetzung der Konzepte, Überprüfung der Konzepte. Gezielte Personalentwicklung auf langfristiger Basis Reger und ständiger Informationsfluss innerhalb der Teams, sowie des gesamten EIBE-Personals 2.5.5 Zeitrahmen • • • Gesamtkonferenzen zu Beginn und Ende (Evaluation) eines Schuljahres. Klassenleiterkonferenzen verteilt über das gesamte Schuljahr Klassenkonferenzen bei Bedarf 2.5.6 Verantwortliche Alle Lehrkräfte in und um EIBE. Teambildung unter Berücksichtigung von gemeinsamen Werten und Zielen Oktober 2007 47 Vollzeitschule Vollzeitschule Kunstwerk vom ehemaligen Schulgelände Seibertstraße 6 Relief-Pyramide unbekannter Künstler Die dreiseitige, schlanke Relief-Pyramide zeigt drei Darstellungen zu den technischen Berufen, die in der damaligen Gewerblichen Kreisberufsschule Unterricht erhielten. Die Reliefs sind in kubistischer Manier ausgeführt. Diese Betonpyramide steht und stand im Freien vor dem Haupteingang. Sie ist 3.30 m hoch und hat einen Grundriss von 1,0 x 1.0 x 1,0 m; der dunkelgraue Beton ist in der Höhe in vier Blöcke geteilt. Aufgestellt wurde sie zwischen den Jahren 1960 und 1970. 48 Oktober 2007 Schullaufbahnberatung Abschlussprüfung 1. Schriftliche Prüfung 2. Projektprüfung bestehend aus a) Durchführungsphase b) Präsentation (Abteilungsleiter gemeinsam mit allen Lehrern vor Beginn des Schuljahres) Ausbildungsfähigkeit (alle Lehrer/innen) Elternarbeit Vermittlung in Ausbildung (Deutsch- und Politiklehrer/innen, Fach-praxislehrer und Abteilungsleiter im ganzen Schuljahr) Berufsgrundbildungsjahr BGJ Elektrotechnik Holztechnik Metalltechnik Erlebnispädagogik (Klassenlehrer gemeinsam mit Erziehungshilfe- Sozialpädagogische Beratung (Erziehungshilfelehrerin) BewerbungsTraining (Deutsch- und Politiklehrer während des Schuljahres) (insbesondere die Erziehungshilfelehrerin und Klassenlehrer/innen und Abteilungsleiter) Praktikum (Klassenlehrer/in und die Fachpraxislehrer und Lehrerinnen während des Schuljahres) Projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten (alle Lehrer/innen) Berufsgrundbildungsjahr BGJ Berufsgrundbildungsjahr BGJ Elektrotechnik - Holztechnik - Metalltechnik Das Berufsgrundbildungsjahr wird nach unserer Einschätzung in der Werner-von-Siemens- Schule von den auf der vorherigen Seite dargestellten Themen (Satelliten) entscheidend geprägt. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung werden sie im folgenden näher erläutert. Auf eine differenzierte Beispiel: Dienstag 28. August Dienstag 18. September 29. Oktober - 9. November Mittwoch 14. November Darstellung der unterschiedlichen Fachrichtungen wird bewusst verzichtet. Bereits vor Beginn eines Schuljahres wird ein Halbjahresplan entwickelt, der nach einigen Wochen im Schuljahr dann durch den Jahresplan ergänzt wird, der zudem alle Prüfungstermine des 2. Schulhalbjahres enthält. BGJ- Jahresplaner 2007/2008 (1.Schulhalbjahr) 19.30 Uhr 1. Elternabend (Fehlzeiten, Praktikum, Prüfungen, Elternbeiratswahlen, etc.) 14.00 Uhr 1. Klassenkonferenz 10 BJ1 R 175 15.00 Uhr 1. Klassenkonferenz 10 BJ2 R 175 16.00 Uhr 1. Klassenkonferenz 10 BJ3 R 175 1. Praktikumsabschnitt für alle BGJ-Klassen 14.00 Uhr 2. Klassenkonferenz 10 BJ3 R 172 15.00 Uhr 2. Klassenkonferenz 10 BJ1 R 172 16.00 Uhr 2. Klassenkonferenz 10 BJ2 R 172 Donnerstag Konferenz für alle BGJ-Klassen 24. Januar 08 15.00 Uhr R 172 1. Februar 08 Zeugnisausgabe • • • • 50 Die hohe Anzahl von Konferenzen (mind. 6 pro Schuljahr und Klasse) haben sich als äußerst hilfreich herausgestellt. Sie bilden neben den Erkenntnissen aus der “Schullaufbahnberatung” ein ganz entscheidendes Instrument, weil Entwicklungen in den Klassen früh erkannt werden und ggfls.entgegengewirkt werden kann infolgedessen auch auf einzelne Schüler detailliert eingegangen wird (vgl. “Sozialpädagogische Beratung”,“Ausbildungsfähigkeit” sowie “Erlebnispädagogik”) infolgedessen Absprachen getroffen und eine gemeinsame Vorgehensweise abgesprochen werden (vgl. “Praktikum” und “Vermittlung in Ausbildung”) • infolgedessen individuelle Eltern- und Schülergespräche initiiert werden (vgl. “Elternarbeit”) • Im Rahmen von Schulformkonferenzen/Schulformgruppensitzu ngen (mind. 2 pro Schuljahr), die nach Bedarf anberaumt werden, • wird die Schulprogrammarbeit evaluiert und weiterentwickelt • der Fortbildungsbedarf ermittelt (Erlebnispädagogik, Methodenkompetenz) • legt die Erziehungshilfelehrerin eine Statistik vor, aus der hervorgeht, welchen weiteren beruflichen Werdegang die Schüler des vergangenen Schuljahres eingeschlagen haben (weiterführende Schule, Ausbildungsplatz, außerschuli-sche Bildungsmaßnahme, EQJ, ….) Oktober 2007 Elektrotechnik - Holztechnik - Metalltechnik Schullaufbahnberatung (Abteilungseiter gemeinsam mit allen Lehrern vor Beginn des Schuljahres) Aufnahmevoraussetzungen Augenmerk auf das Arbeits- und Sozialverhalten. Als Ziel streben wir an, dass die Schüler/innen in diesen Bereichen eine positive Entwicklung nehmen: Schüler, die Arbeitsverhalten • ihre gesetzliche Vollzeitschulpflicht (mindestens 9 Schulbesuchsjahre) erfüllt haben, • • die den Hauptschulabschluss erreicht haben und Die Schüler/innen arbeiten selbstständig während der Planungsphase, bei der Durchführung und bei der Korrektur von Arbeitsergebnissen • • noch keine 18 Jahre alt sind Die Schüler/innen sind konzentriert und leisten gute Beiträge, sind aufmerksam und pünktlich. können aufgenommen werden. • Die Schüler/innen erlernen Teamarbeit. Schullaufbahnberatung Sozialverhalten Nach der Anmeldung für das Berufsgrundbildungsjahr führen die Lehrer und Lehrerinnen des Berufsgrundbildungsjahres mit jedem/jeder Bewerber/in mindestens ein individuelles Beratungsgespräch. Gegebenenfalls werden die Eltern in einem zweiten Gespräch mit in die Schullaufbahnberatung eingebunden. Ziel dieser Gespräche ist herauszufinden, • Die Schüler sind verantwortungsbewusst, hilfsbereit, halten sich an Regeln, sind konfliktfähig und suchen im Team nach Kompromissen. • Die leistungsstärkeren Schüler/innen unterstützen leistungsschwächere. • ob das Berufsgrundbildungsjahr die richtige Schulform für den/die Schüler/in ist. (insbesondere die Erziehungshilfelehrerin und Klassenlehrer/lehrerinnen und Abteilungsleiter) • ob das gewählte Berufsfeld auch wirklich den Neigungen des/der Schülers/Schülerin entspricht. • ob bereits erste Zielvereinbarungen zu treffen sind. Einige der gesetzten Ziele zur Förderung der Ausbildungsfähigkeit lassen sich nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus verwirklichen. • ob besondere Stärken oder Schwächen vorliegen. • ob der Schüler/die Schülerin einer besonderen Förderung benötigt. Elternarbeit • Arbeitstugenden: • Das Mitbringen von Materialien wie Bücher, Arbeitsunterlagen, Zeichenmaterialien und Arbeitskleidung als Voraussetzung zur erfolgreichen Mitarbeit im Unterricht sind selbstverständlich. Bei wiederholten Auffälligkeiten, bezogen auf das Nichteinhalten von Absprachen im oben beschriebenen Sinne, ist eine sofortige Mitteilung an die Eltern erforderlich, damit Ausbildungsfähigkeit Ausgangssituation Häufig ist eine Ausbildungsfähigkeit nicht gegeben, weil Mängel bestehen bezüglich der Regelmäßigkeit des Schulbesuches, der Pünktlichkeit und dem Verhalten gegenüber Mitschülern und Lehrern. Gleiches gilt für Ausdauer, Fleiß, Ordnung und Sauberkeit. Dies wird von Lehrern und Ausbildern gleichermaßen beklagt. Um den Übergang vom BGJ in eine Berufsausbildung zu erleichtern, legen wir neben der fachlichen Qualifikation - der beruflichen Grundbildung - ein ganz besonderes Oktober 2007 Zu den gängigen Arbeitstugenden, die eine professionelle Arbeitsfähigkeit erst ermöglichen zählen nach wie vor Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Schülerinnen und Schüler, die bis zum Eintritt ins BGJ diese noch nicht erworben haben, erfahren hier eine besondere Aufmerksamkeit: Fehlzeiten müssen entsprechend den Regeln der Arbeitswelt entschuldigt werden. 51 Berufsgrundbildungsjahr BGJ sich entsprechendes Fehlverhalten im Positiven verändern kann. • • Praktikumsplatzsuche: Neben der praktischen Erfahrung in der realen Arbeitswelt, ist ein Ziel der Praktikumszeit die Vermittlung von Schülern/innen in Ausbildungsverhältnisse. Bei der Praktikumsplatzsuche sollen die Schülerinnen und Schüler weitgehend selbstständig aktiv sein. Eventuell erforderliche Hilfestellungen können in Absprache zwischen Lehrern und Eltern gezielt vorgenommen werden, damit ein Zuwachs an Selbstständigkeit gefördert wird. Folgende positive Auswirkungen dieser Aktivitäten konnten beobachtet werden: Bei den Schülern: • eine Stärkung der sozialen Kompetenz führt zu einer Abnahme der Konflikte zwischen Schülern, sowie zwischen Schüler und Lehrpersonal. • Verbesserung der sog. allg. Arbeitstugenden, wie Fleiß, Pünktlichkeit, und Abnahme der unentschuldigten Fehlzeiten. • Stärkung der Lernbereitschaft • eine stärkere berufliche Orientierung konnte beobachtet werden, im verstärkten Bemühen um eine Praktikumsstelle bzw. Lehrstelle. • Die Rückmeldungen der Ausbilder in den Praktikumsbetrieben waren fast ausnahmslos positiv. Ausbildungsplatzsuche: Bei der Ausbildungsplatzsuche bzw. bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist das Bewerbungstraining hilfreich (vgl. Bewerbungs-training). Daneben besteht oft gerade in dieser Lebensphase der Schüler/innen Schüler deren Eltern ein Bedarf an individuellen Beratungsgesprächen um mögliche Zukunftsperspektiven nach dem BGJ zu finden. Erlebnispädagogik (Klassenlehrer gemeinsam mit Erziehungshilfelehrerin Positive Auswirkungen erlebnispädagogischer Aktivitäten im BGJ. Seit 2 Jahren führen wir in den BGJ-Klassen folgende Aktivitäten durch: 1. In der 2. Schulwoche nach der Einschulung: Eintägige Kanutour auf der Lahn mit 2. Aktivitäten wie Grillen, Fußballspielen, Volleyball usw. 52 Während des Schuljahres: 3-tägiger Aufenthalt auf einem Campingplatz mit Aktivitäten wie: Anreise mit Fahrrad, eintägige Kanutour, Museumsbesuch, Werksbesichtigung, usw. Bei den Eltern: • Guter Besuch des Elternabends. Die Eltern sind neugierig auf eine Schule, die ihren Ausbildungs- und Erziehungsauftrag offensiv wahrnimmt und dabei ihren Kindern ein großes Maß an Vertrauen entgegenbringt. • Die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet sich im Verlauf des Schuljahres ausgesprochen positiv. Die Auswirkungen sind im Unterricht unmittelbar deutlich. Ausblick: Die eintägige Aktivität zu Beginn des Schuljahres soll zu einer mehrtägigen Veranstaltung ausgeweitet werden, in deren Verlauf u.a. elementare Arbeitstugenden und -techniken vermittelt werden, die sich weiter positiv auf die Unterrichtsarbeit des Schuljahres auswirken sollen. Oktober 2007 Projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten Projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten (alle Lehrer/innen) Formen des Projektunterrichtes Element ideal 1. Reduktion 2. Reduktion Projektunterricht projektorientierter Unterricht fachbezogenes Thema S. bestimmen Thema u. Inhalte S. und L. legen gemeinsam Thema fest S. wählen aus Themenvorschläge n L. legt Thema fest Material S. beschaffen Material S. und L. beschaffen Material S. wählen aus vorgegebenem Material Material ist vorbereitet S. formulieren Ziele S. und L. formulieren S. wählen aus einem Zielkatalog L. setzt Ziele Ziele n-te Reduktion Unterrichtsprojekt Ziele gemeinsam Methode freie Wahl des Lernweges Auswahl aus einem Angebot Lernwegeempfehlu ng L. schreibt Lernweg vor Gruppe freie Gruppenwahl homogene Gruppen werden gebildet Lehrer stellt Gruppe zusammen Klasse Fächer ohne Fächerbindung zwei Fächer / evtl. zwei Lehrer ein Fach / Ausblicke ein Fach ein Lehrer Beurteilu ng Selbstkritik des Verlaufs u. d. Ergebnisses S. und L. kritisieren gemeinsam Bewertung durch den Lehrer wird diskutiert Benotung "Produkt " Modell Ausstellung Protokoll Blätter im Heft mitbestimmend / aktive u. passive Arbeitsphasen Rezipienten mitbestimmend / Schüler Lehrer selbstbestimmend, aktiv planend teilw. selbstständig / aktiv Moderator, Berater auf Wunsch, Aufsicht zurückhaltend / koordinierend strukturierend / verbindliche Empfehlung L. steuert in allen Bereichen Praktikum (Klassenlehrer/in und die Fachpraxislehrer und Lehrerinnen während des Schuljahres) Oktober 2007 53 Berufsgrundbildungsjahr BGJ • Die Schüler absolvieren im Laufe des Schuljahres zwei Praktika von jeweils zwei Wochen Dauer. • Dieses muss im gewählten Berufsfeld absolviert werden. • Immer wieder finden die Schüler durch das Praktikum eine Ausbildungsstelle. • Dies zeigt die Wichtigkeit, das Praktikum in einem Betrieb zu absolvieren, der auch ausbildet. • Die Vor- und Nachbereitung des Praktikums findet im allgemein bildenden Unterricht sowie in der Sozialpädagogischen Betreuung statt. Bewerbungs-Training (Deutsch- und Politiklehrer/innen während des Schuljahres) Eine frühzeitige und korrekte Bewerbung ist für einen Jugendlichen heute eine der wichtigen Bedingungen um im Anschluss an das BGJ eine Ausbildungsstelle zu erhalten. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, durchlaufen die Schüler des BGJ von Schuljahresbeginn bis Schuljahresende verschiedene berufsorientierende Module, die schwerpunktmäßig im Deutschunterricht bearbeitet werden. Je nach Thema werden die Klassen - bzw. Fachlehrer miteinbezogen. Im Einzelnen beinhaltet das Bewerbungstraining folgende Elemente: • Üben von Vorstellungsgesprächen mit einem Arbeitgeber der Region. • Kennen lernen einiger gebräuchlicher Einstellungstests. • Einzelberatung und Hilfe beim Erstellen von Bewerbungsanschreiben. Sozialpädagogische Beratung (Erziehungshilfelehrerin) Um die Schüler auf die Anforderungen des Erwachsenenlebens und des Arbeitslebens gut vorzubereiten, werden im BGJ neben den fachlichen und allgemeinbildenden Kenntnissen gleichermaßen die persönlichen und sozialen Kompetenzen gefördert. Ort der Förderung ist in erster Linie der Unterricht und das dort täglich praktizierte Miteinander zwischen Mitschülern und Lehrkräften. Bei zusätzlichem Beratungsbedarf in besonderen Unterrichtssituationen bzw. bei persönlichen und schulischen Problemen steht den Schülern und den unterrichtenden Lehrern eine sozialpädagogische Beratung zur Seite. Diese Fachkraft arbeitet eng mit den unterrichtenden Lehrern und den Eltern zusammen. Je nach Bedarf werden geeignete Fördermaßnahmen oder Problemlösungswege entwickelt und durchgeführt. Folgende zusätzliche pädagogische bzw. sozialpädagogische Maßnahmen haben sich im BGJ bewährt: • Orientierung über mögliche Ausbildungsberufe. • Wo und wie finde ich eine passende Ausbildungsstelle. • Einzelgespräche mit Schülern. • Zusammenstellen einer Musterbewerbungsmappe. • Kontinuierliche Elternarbeit. • • Üben von Bewerbungsanschreiben. Zielvereinbarungen zwischen Schülern und Schule unter Einbeziehungen der Eltern. • Besuch der Bildungsmesse. • Konfliktmanagement bzw. Streitschlichtung. • Informationsveranstaltung der Agentur für Arbeit. • Förderplanarbeit. • • Arbeitgeber kommen in das BGJ und informieren die Schüler über die Anforderungen, die die Wirtschaft an Auszubildende stellt. Programm zum eigenverantwortlichen Handeln (Time-out) • Besuch des Berufsinformationszentrums der Agentur für Arbeit. • Betriebsbesichtigungen. 54 Vermittlung in Ausbildung (Deutsch- und Politiklehrer, Fachpraxislehrer und Abteilungsleiter während des Schuljahres und in den Sommerferien) In Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern der Region und der Agentur für Arbeit leisten wir Oktober 2007 Praktikum ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Schülern Vermittlungshilfe. Abschlussprüfung Folgende Maßnahmen haben sich für die Schüler des BGJ etabliert und bewährt: Schriftliche Prüfung • Die schriftliche Prüfung findet im zweiten Schulhalbjahr nach den Osterferien statt. • Die schriftliche Abschlussprüfung umfasst eine schriftliche Arbeit und bezieht sich bei einer Bearbeitungszeit von 180 Minuten auf den berufsbildenden Lernbereich. • Die in der schriftlichen Prüfung zugelassenen Hilfsmittel müssen allen Prüfungsteilnehmerinnen und Prüfungsteilnehmern zur Verfügung stehen. • Über den Verlauf der schriftlichen Prüfung ist eine Niederschrift anzufertigen. Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit • Informationsveranstaltung der Agentur für Arbeit. • Besuch des Berufsinformationszentrums der Agentur für Arbeit. • Unterstützung einer verbindlichen Anmeldung der Schüler bei der Berufsberatung. • Einzelberatung in der Schule durch einen Berufsberater. • Information über mögliche finanzielle Zuschüsse an Arbeitgeber in Einzelfällen. • Information über ausbildungsnahe Alternativen der Agentur für Arbeit (Einstiegsqualifizierungsjahr). Projektprüfung • In der Projektprüfung haben die Schülerinnen und Schüler eine zusammenhängende Aufgabe aus dem berufsbildenden Lernbereich zu bearbeiten. • Grundlage der berufsorientierten Projektprüfung sind die Inhalte der Lernfelder des berufsbildenden Unterrichts. Zusammenarbeit mit Arbeitgebern der Region • Herstellen schneller Kontakte zwischen Schülern und möglichen Ausbildern. • Schule als Ansprechpartner für Ausbilder bei Rückfragen. • Ermöglichen von Vermittlungspraktika. • Beratung über mögliche finanzielle Hilfen an Arbeitgeber in Einzelfällen. In Absprache mit der Agentur für Arbeit. • Kennen lernen möglicher Ausbildungsbetriebe im Rahmen der Berufsbildungsmesse. Einzelarbeit mit den Schülern • Beratung bei der Ausbildungsstellensuche • Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber • Unterstützung beim Formulieren von Bewerbungsanschreiben • Sichtung bzw. Kontrolle der Bewerbungsmappen auf Wunsch • Einbeziehung der Eltern in die Vermittlungsbemühungen Oktober 2007 Der Ablauf der Projektprüfung gliedert sich in eine Durchführungsphase und eine Präsentationsphase. a) Durchführungsphase • In der Durchführungsphase arbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig an ihrem Projekt. b) Präsentationphase • Die Präsentationsphase bildet den Abschluss der Projektprüfung. Sie besteht aus zwei Teilen: a) Vorstellung der Arbeitsergebnisse in einem Zeitraum von 15 bis 30 min und b) Befragung der Schülerinnen und Schüler durch einen Fachausschuss. 55 Berufsfachschule Berufsfachschule Johannes J. MUSOLF - Kunsterzieher und freier Künstler Wandplastik "Zwischen Isometrie und Utopie" Berufsfachschule "Als Ausgangspunkt meiner Überlegungen diente mir das Signet der Werner-von-Siemens-Schule. ein Würfel in isometrischer Darstellung. der auf seinen Seiten die Initialen die Schulnamens trägt. Der Würfel steht für das Greifbare, für die Realität. In der isometrischen Zeichnung ist er die Abstraktion der Realität und kann als Zeichen für deren manuelles und geistiges Erfassen stehen. Er ist auch das Zeichen der Schule - hier der Berufsschule. deren Ziele einerseits das Erlernen praktisch - technischer Fertigkeiten. andererseits die intellektuelle Durchdringung der Realität sind. Meine Plastik zeigt eine menschliche Gestalt. die einem isometrischen Würfel entsteigt und in der rechten Hand einen kleineren unverzerrten Würfel hält. Der Mensch kann die Schule, den isometrischen Würfel, verlassen, wenn er die Realitäten erkannt und erlernt hat, hier den wirklichen Würfel in der Hand. Meine Figur greift mit der linken Hand nach einer über ihr schwebenden Wolke. Der Mensch strebt über das Reale hinaus nach der Utopie, nach der "schönen Stadt in den Wolken" (Ernst BLOCH). Die Schule sollte nicht nur Realitäten einsichtig machen, sondern auch Freiräume lassen und Wege aufzeigen zu Neuem, zu bisher nicht Gedachtem, zur Utopie. 56 Oktober 2007 Berufsfachschule Berufsfachschule Im Mittelpunkt der Arbeit der zweijährigen Berufsfachschule stehen das Erreichen eines mittleren Bildungsabschlusses und gleichzeitig eine berufsbezogene Grundbildung. Die Werner-vonSiemens-Schule macht dieses Angebot in den Berufsfeldern Metalltechnik, Elektrotechnik und Holztechnik. Zielgruppe Als gewerblich technische Berufsschule legen wir Wert auf technisches Interesse, naturwissenschaftliche Neugierde und Vorliebe für praktische Tätigkeiten sowie Problemlösungen. Neben dem Spaß und Interesse an technischnaturwissenschaftlichen Aufgabestellungen erwarten wir von den Schülerinnen und Schülern auch Einsatz- und Leistungsbereitschaft für allgemein bildende Themen. Ausgangssituation Die Schülerinnen und Schüler, die von den über 20 abgebenden Gesamtschulen kommen, bringen einerseits sehr unterschiedliche Kenntnisse und Fertigkeiten, andererseits aber auch unterschiedliche Erwartungen an die Berufsfachschule mit. Dies erfordert eine intensive Beratung sowohl der abgebenden Schulen als auch der Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern. Es ist uns ein wesentliches Anliegen, den zukünftigen Schülerinnen und Schüler sowie ihren Eltern im Vorfeld der Entscheidung über den weiteren schulischen Werdegang die Anforderungen der Berufsfachschule umfassend darzustellen. Durch diese Transparenz soll die Entscheidung für diese Schulform und für die angebotenen Schwerpunkte Metalltechnik, Elektrotechnik oder Holztechnik erleichtert und Fehlentscheidungen minimiert werden. Unser Angebot Im Mittelpunkt der unterrichtlichen Arbeit steht die Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die den Anforderungen der Grundstufe einer Berufsausbildung entsprechen. Durch die Wahl eines der Berufsfelder Metall-, Elektro- oder Holztechnik haben die Schülerinnen und Schüler eine zukunftsweisende Entscheidung für ihre berufliche Entwicklung getroffen. Diese soll im Laufe der beiden Jahre gestärkt werden. Oktober 2007 Die Unterrichtsinhalte in den Fächern Deutsch, Englisch und Politik orientieren sich an Problemfeldern der Arbeitswelt und sind auf Inhalte der fachtheoretischen und fachpraktischen Fächer bezogen. Angesichts der Anforderungsprofile auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt kommt der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen eine besondere Bedeutung zu. Selbstständiges Arbeiten und Lernen, die Entwicklung einer eigenständigen Arbeitssystematik, die Übernahme von Verantwortung, Bereitschaft zur Teamarbeit und die Fähigkeit konstruktiv mit Konflikten umzugehen sowie das Einhalten vereinbarter Regeln sind neben den Unterrichtsinhalten gleichberechtigter Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Während ihrer Zeit an der Berufsfachschule absolvieren die Schüler darüber hinaus zwei zweiwöchige Praktika in verschiedenen Betrieben. Diese erachten wir als wichtige Bestandteile der zweijährigen Berufsfachschule, auch im Hinblick auf die Vermittlung der Schüler in Ausbildungsbetriebe. Unterrichtsorganisation Wir begleiten den zweijährigen Aufenthalt der Schüler weitestgehend mit einem gleich bleibenden und kleinen Lehrerteam. In Zukunft soll diese bewährte Struktur weiter ausgebaut und gefestigt werden. Darüber hinaus bleibt der Wunsch bestehen, dass der Unterricht möglichst in fest zugeordneten Klassenräumen stattfindet. Diese Voraussetzungen fördern die Entwicklung eines Sozialgefüges zwischen den Schülern sowie zwischen Schüler und Lehrer, wodurch die Erfüllung unseres Bildungsauftrages, der weit über die Vermittlung fachlicher Inhalte hinausgeht, erleichtert wird. Unterrichtsgestaltung Ein erklärtes Ziel innerhalb dieses Bildungsauftrages ist auch die Förderung der Arbeits- und Methodenkompetenz. Damit erhalten die Schüler für ihren zukünftigen Beruf die Fähigkeit, sich auf technisch rasch wandelnde Bedingungen schnell einzustellen und reagieren zu können. Durch umfangreiche Fortbildungen im Bereich der Arbeits- und Methodenkompetenzen hat sich das Lehrerteam entsprechende Techniken angeeignet, 57 Berufsfachschule • Zuordnung fester Fachräume • Aktions- und Projektwoche „Fit für die Ausbildung“ zu Beginn des 11. Schuljahres • Umsetzung des lernfeldorientierten Rahmenlehrplans • Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit • „Kennenlerntag“ zu Beginn der Klasse 10 • Intensivlehrgang zum Methodentraining • jährliche Termine für Informationsgespräche mit den abgebenden Schulen Schulische Voraussetzungen für den Besuch dieser Schulform sind befriedigende bis gute Leistungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch auf Hauptschul- bzw. C-Kurs Niveau. Im Durchschnitt aller Nebenfächer werden ebenfalls befriedigende Leistungen erwartet. • Schullaufbahnberatung vor der Aufnahme in die Berufsfachschule • Überarbeitung des Informationsblattes der Berufsfachschule • Im Detail werden die Aufnahmebedingungen in der Verordnung vom 17. Februar 2000, zuletzt geändert durch die Verordnung vom 21. Februar 2006, geregelt. Gestaltung eines Flyers für die Schüler und Eltern • Entwicklung gemeinsamer Kriterien für die Leistungsbewertung • Erstellung einer Liste mit geeigneten Praktikumsbetrieben um auf die veränderten Lernsituationen der Schüler eingehen zu können. Mit Beginn des Schuljahres 2007/2008 werden verschiedene Methodenbausteine fächerübergreifend in den Unterricht eingebaut. Berufsbezogene Handlungssituationen, welche die Schüler praxisnah und weitgehend selbstständig bearbeiten, werden mit fächerübergreifenden Projekten realisiert. Zugangsvoraussetzungen Unsere Ziele Die Vermittlung in qualifizierte Ausbildungsberufe im Anschluss an die zweijährige Berufsfachschule betrachten wir als vorrangiges Ziel. Der anschließende Einstieg in die zweijährige Fachoberschule, in das Berufliche Gymnasium oder in die höhere Berufsfachschule zum Informationstechnischen Assistenten kann bei sehr guten Leistungen erreicht werden. Rückblick Folgende Aktivitäten sind in den letzten vier Schuljahren als feste Bestandteile durch das Lehrerteam der Berufsfachschule eingeführt worden: Ausblick Folgende Aktivitäten befinden sich zurzeit in der Umsetzung- und Einführungsphase bzw. sind für die folgenden zwei Schuljahre zur Umsetzung geplant. Aktuell: • Entwicklung eines Arbeits- und Methodencurriculum Planung: • Stärkung der betrieblich-schulischen Zusammenarbeit im Rahmen der Praktikumsbetreuung durch unterrichtende Lehrer und der damit verbundenen Unterstützung bei der Ausbildungsplatzbeschaffung für die Schüler • Entwicklung umfangreicher praktikumsbegleitender Unterlagen • Intensive Vor- und Nachbereitung des Betriebspraktikums • Schnuppertage mit anschließender Elterninformation • Elternabende, Elternsprechtage sowie individuelle Beratungsgespräche • Entwicklung eines gemeinsamen Ordnungsmaßnahmenkataloges • Kontinuität beim Lehrereinsatz • • Regelmäßige und zahlreiche Teamsitzungen mit den Kollegen und Kolleginnen der Schulformgruppe Intensivlehrgänge zu Teamarbeit oder Konfliktbewältigung 58 Oktober 2007 Höhere Berufsfachschule Höhere Berufsfachschule Josef-Walter HERMANN - Maler, Grafiker, Bildhauer Stahl-Stele "Ikarus" Höhe etwa 3.5m - nach einem Modell im Maßstab 1:10 gefertigt. Die strenge vertikale Konfiguration gliedert sich in die Formsprache der gegebenen Architektur ein. Die starke Abstraktion dieser Arbeit, vorgegeben durch das Material Stahl, unterstreicht die spezifische Aufgabe einer Bau-Plastik. Durch den zeitlich begrenzten Anrostungsprozess des hierfür gewählten Stahls entsteht eine interessante Farbigkeit der Oberfläche der Skulptur. Diese Farbigkeit ist ein bewusst eingesetztes Gestaltungselement. Der Ikarus der Antike erhält nun eine neue Aufgabe zugesprochen. Vor einer neuzeitlichen technischen Berufsschule platziert, kann er den Auszubildenden stets eine Grundwahrheit vermitteln: Es lohnt sich, das Wissen und die Erfahrung der Ausbilder in allen Handlungen zu berücksichtigen. Oktober 2007 59 Höhere Berufsfachschule Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung - Technik Die Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung mit der Fachrichtung Technik ist ein vollschulischer Ausbildungsgang mit einem Berufsabschluss „Staatlich geprüfter Assistent“. Gleichzeitig kann auch die Fachhochschulreife erworben werden. Die vollschulische Ausbildung hat mit planmäßigen 2960 Unterrichtsstunden einen sehr hohen Unterrichtsanteil im Verhältnis zu einer dreieinhalbjährigen Ausbildung im dualen System. Große Teile dieser Ausbildung sind mit Laborunterricht stark praxisorientiert angelegt. Außerdem wird der Praxisbezug für die Schülerinnen und Schüler durch zwei Betriebspraktika von insgesamt 160 Stunden während der Ausbildung verstärkt. Zur Erlangung der Fachhochschulreife müssen die Schülerinnen und Schüler nach Abschluss der Höheren Berufsfachschule noch ein mindestens 6monatiges Praktikum in einem einschlägigen Ausbildungsbetrieb absolvieren. Als Berufsschule pflegen wir regelmäßige Kontakte mit den IT-Betrieben der regionalen Wirtschaft. Auch dies kommt den auszubildenden Informationstechnischen Assistenten in Form von Hilfen bei der Suche nach Praktikantenplätzen zugute. • Projektierung, Installation und Administration von Netzwerken • Einrichtung von Netzwerkdiensten wie z. B. DNS-, DHCP-, Samba-, LDAP-, Web-, Datenbank- und Mail-Server. • Praxisorientierte Planung und Ausführung von Projekten (Erstellung rechnergestützter technischer Planungsunterlagen für die Dokumentation und Präsentation, auch in englischer Sprache unter Beachtung von Regeln, Normen und Rechtsvorgaben als auch ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten) • Planen, projektieren, dimensionieren und realisieren von Kleingeräten und Schaltungen • Einübung und Anwendung von Präsentationstechniken • Entwicklung eines systematischen und kreativen Vorgehens bei der Suche nach Lösungen mit Hilfe geeigneter Werkzeuge und Materialien • Praxisorientierter Erwerb von fundierten Kenntnissen der Office Programme Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, HTMLDesign, Personal Information Manager und Datenbanken. Neben dem Basiswissen sollen die Schüler auch in die Lage versetzt werden, Schulungen in Office-Programmen durchzuführen. Unser Bildungsauftrag • Wir bereiten auf eine Berufsausübung und Studierfähigkeit vor! • Wir bilden vielseitig und praxisnah aus! Die zweijährige Höhere Berufsfachschule (Assistentenausbildung) für Informationsverarbeitung - Technik soll in vollem Umfang die berufliche Qualifikation und Studierfähigkeit vermitteln. Die Themenschwerpunkte • Prozedurale und objektorientierte Programmiertechniken • Anforderungsgerechte Planung und Montage von Personalcomputern und Einrichtung der Betriebssysteme • Wartung von schuleigenen Rechnern 60 Erwerb der Fachhochschulreife Wir schaffen Bildungsdurchlässigkeit durch zusätzlichen Unterricht in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik Deutschunterricht • soll die mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeit der Schüler fördern. Er dient der Behebung eventueller formaler, grammatikalischer und orthografischer Defizite. Die Schüler sollen befähigt werden, komplexe Zusammenhänge in fiktionalen sowie nichtfiktionalen Texten zu erfassen, zu analysieren, darzustellen sowie begründet Stellung zu beziehen. Die Konfrontation mit fremden Standpunkten soll dazu beitragen, die Perspektiven der Schüler zu erweitern und Oktober 2007 Erwerb der Fachhochschulreife ihnen somit Möglichkeiten eröffnen, neue Sichtweisen zu reflektieren und in ihr eigenes Weltbild zu integrieren. Fremdsprachenunterricht • in Englisch hat zum Ziel, die grammatikalischen Vorkenntnisse der Schüler zu festigen, sprachliche Kompetenzen und deren Anwendung in fremdsprachlicher Kommunikation zu fördern und den Wortschatz der Schüler, auch im technischen und wirtschaftlichen Bereich zu erweitern. Inhaltlich und sprachlich sollen den Schülern Kompetenzen vermittelt werden, die ihnen helfen in einem globalen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu werden. Projektplanung und Umsetzung bilden einen großen Anteil innerhalb der Ausbildung. Wir fördern die Fähigkeiten zur Analyse komplexer Systeme, der Erkennung und Deutung funktionaler Abläufe. Durch die inhaltliche Vernetzung des Unterrichts in den fächern Politik, Sport und Religion/Ethik mit den Lernfeldern des berufsbezogenen Unterrichts werden die Schülerinnen und Schüler • für den Datenschutz sensibilisiert; • unter dem Motto „IT spart Energie“ in moderne Energiespartechniken mit sparsameren Rechnern und einer energiesparenden Peripherie konfrontiert. Dies ist auch ein Beitrag für den Klimaschutz; • zur Gesundheitsförderung und der Abstinenz von Drogen angeregt, indem auch Unterrichtsinhalte wie Ergonomie von Computerarbeitsplätzen, die Bedeutung Sportlicher Betätigung und der gesunden Ernährung thematisiert werden. Mathematikunterricht • wird dem Bedarf im berufsbezogenen Lernbereich gerecht, indem er auf möglichst vielen Gebieten mit den anderen Fächern dieses Bereichs kooperiert; • behebt Lernstandsdefizite durch gezielte Förderung; • bietet ein steigendes Anspruchsniveau, so dass die Fachhochschulreife erworben werden kann. Die Fachhochschulreife wird durch eine erfolgreiche Prüfung in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch in Verbindung mit dem Abschluss als Informationstechnischer Assistent erworben. Der Abschluss führt zur Studienberechtigung. Was wir erreichen wollen Innerhalb dieser Themenschwerpunkte fördern wir die Fach-, und Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Mit Methodenvielfalt wird die Lernkompetenz gesteigert. Eine anwendungs- und problemorientierte Vernetzung von Theorie und Praxis wird in Laborgruppen durchgeführt. Eine Laborgruppe umfasst max. 16 Schüler. Berufsbezogene Handlungssituationen, welche die Schülerinnen und Schüler praxisnah und weitgehend selbstständig bearbeiten, werden mit fächerübergreifenden Projekten realisiert. Ein enger Kontakt zu heimischen Firmen ist dabei die Grundlage für eine ausreichende Bereitstellung von Praktikumsplätzen und Kontaktpotential für spätere Beschäftigungsverhältnisse. Oktober 2007 Perspektiven Neben der Ausbildung in gängigen Microsoft Betriebssystemen planen wir die Möglichkeit der Vorbereitung auf die Level 1 und 2 Prüfungen des Linux Professional Institute (LPI) anzubieten. Die Anforderungen der Wirtschaft unterliegen bei der hohen Dynamik der technischen Entwicklung im IT-Bereich ständigen Veränderungen. Als Konsequenz daraus sehen wir die Notwendigkeit einer permanenten Anpassung unseres Bildungsangebotes, um unseren Absolventen optimale Beschäftigungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten. Eine der zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten ist ein zusätzliches Angebot in der Fachrichtung Automatisierungs- und Computertechnik, die stärker an die heimische produzierende Industrie mit vielfältigen Automatisierungsprozessen angelehnt ist und die vorhandenen sachlichen und personellen Ressourcen der Schule im CAD- und CNC-Bereich nutzen kann. Ein weiterer Weg besteht im Angebot einer Fachrichtung Medientechnische Assistentinnen und -Assistenten, der besonderes für junge Frauen ein reizvolles Ausbildungsangebot sein dürfte. 61 Fachoberschule Fachoberschule Von Kollegen für Kollegen Zeitmessung „Wem die Stunde schlägt“: Ein binäres Problem? Fachoberschule 62 Oktober 2007 Fachoberschule Fachoberschule Situation Die Fachoberschule - Fachrichtung Technik - ist an der Werner-von-Siemens-Schule seit etwa drei Jahrzehnten mit den Organisationsformen A und B vertreten und wird im Schuljahr 2007/2008 von insgesamt 152 Schülerinnen und Schülern in den Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik und Maschinenbau besucht. Das Einzugsgebiet der Fachoberschule umfasst den gesamten Lahn-Dill-Kreis und Teile des Kreises Limburg-Weilburg, bzw. des Westerwald-Kreises, weil benachbarte berufliche Schulen die Organisationsform A nicht anbieten. Zugangsvoraussetzungen • Suchen nach beruflicher Orientierung (häufig haben die Schülerinnen und Schüler noch keine klaren Zielvorstellungen) • Ausbildungsplatzmangel (Parken in der Fachoberschule bis ein Ausbildungsplatz gefunden wird!) • schulmüde Schüler bevorzugen praktisches Arbeiten nach 10 Jahren theoretischem Unterricht Organisationsform B / 2. Ausbildungsabschnitt: • Nach abgeschlossener beruflicher Erstausbildung wird eine Aufstiegsfortbildung zwecks Erlangung der allgemeinen Fachhochschulreife begonnen (in der Regel haben die Schülerinnen und Schüler klare Zielvorstellungen) • Unzufriedenheit mit den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten als Facharbeiter / Geselle • fehlende Beschäftigungsmöglichkeit nach der Ausbildung oder dem Wehrdienst / Zivildienst Organisationsform A / Klasse 11: • • qualifizierter mittlerer Bildungsabschluss und Eignungsfeststellung, Nachweis eines betrieblichen Praktikums vom 1. August bis zum 31. Juli des Folgejahres, (Bei Verlust des Praktikantenplatzes während des Schuljahres kann die Ausbildung nicht fortgesetzt werden.) Organisationsform B / Klasse 12: • qualifizierter mittlerer Bildungsabschluss und Eignungsfeststellung, • abgeschlossene berufliche Erstausbildung, (Eine fehlende Qualifikation beim mittleren Bildungsabschluss kann durch eine Durchschnittsnote von mind. 3,0 im Abschlusszeugnis der Berufsschule ausgeglichen werden.) Besonderheiten der Organisationsform A Im 1. Ausbildungsabschnitt (Jahrgangsstufe 11) der Organisationsform A werden zur Zeit 64 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die für die Dauer eines Schuljahres -an jeweils drei Wochentagen (Montag bis Mittwoch) - ein fachrichtungsbezogenes Fachpraktikum in Handwerks- oder Industriebetrieben absolvieren. An den beiden verbleibenden Wochentagen besuchen sie den allgemeinbildenden und fachtheoretischen Unterricht der Fachoberschule. Motive für den Besuch der Fachoberschule Die Schülerinnen und Schüler schließen mit einem geeigneten Betrieb einen Praktikantenvertrag und haben daher im Betrieb Praktikantenstatus. Organisationsform A / 1. und 2. Ausbildungsabschnitt Ohne Nachweis eines Praktikantenplatzes ist eine Aufnahme in den ersten Ausbildungsabschnitt (Klasse 11) nicht möglich. • Erreichen der allgemeinen Fachhochschulreife als Zugang zum Fachhochschulstudium bzw. zum gehobenen Öffentlichen Dienst Oktober 2007 Das Fachpraktikum dauert grundsätzlich vom 1. August bis zum 31. Juli – unabhängig vom Zeitraum der Schulferien. 63 Fachoberschule Die wöchentliche Arbeitszeit richtet sich nach den gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen. Das Praktikum wird also auch während der Schulferien (an 3 Tagen) durchgeführt, in denen auch der gesetzlich oder tariflich geregelte Urlaub zu nehmen ist. Schülerzahlen in den Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik und Maschinenbau in den letzten Jahren auf relativ hohem Niveau stabilisiert. • Bei der Zulassungsentscheidung zum zweiten Ausbildungsabschnitt sind die Praktikumsleistungen angemessen zu berücksichtigen. Positive Rückmeldungen ehemaliger Schüler (FH-Studierende/ -Absolventen). • Ehemalige Fachoberschüler geben auf einer Veranstaltung des Fördervereins der der Werner-von-Siemens-Schule Tipps zum Lernverhalten in der FOS und teilen den Lehrern mit, welche Anforderungen aktuell an die Studienanfänger der FH gestellt werden. • Diese Veranstaltung ist deswegen wichtig und nötig, weil kein schriftlicher Anforderungskatalog der FH z.B. für das Fach Mathematik existiert.Laut Herrn Prof. Dr. B. Kampschulte (FH Gießen-Friedberg) gibt es zur Zeit mehr als 90 verschiedene Studiengänge, die unterschiedliche mathematische Vorkenntnisse erfordern und daher keinen allgemeingültigen Anforderungskatalog zulassen. • Kontakte zur FH Gießen / Friedberg (Schüler und Lehrer der Schwerpunktfächer nutzen die Angebote der jährlichen Hochschultage) • Erfolgreiche Teilnahme unserer Schüler am Frühstarterprogramm von Studium Plus. • Jährlich stattfindende Informationsveranstaltungen über die Schulform an Gesamtschulen. • Besondere Beratungsangebote der Abt. Fachoberschule.(i.d.R. jährlich anlässlich des Tages der offenen Tür) • Ehemalige Schüler empfehlen die Schulform weiter. (lt. aktueller Schülerbefragung vom Mai 2007 war dies für 33 % der Schüler ausschlaggebend für ihre Schulwahl!) • Zum Teil langjährige Zusammenarbeit mit Handwerks- und Industriebetrieben in Sachen Betriebspraktikum (einzelne Betriebe stellen uns schon seit fast 30 Jahren regelmäßig Praktikantenplätze zur Verfügung – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten). Im Falle einer Wiederholung des 1. Ausbildungsabschnitts auch ist auch das Fachpraktikum vollständig zu wiederholen. Die Praktikumsbedingungen unterscheiden sich von Betrieb zu Betrieb zum Teil beträchtlich. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich, für alle Praktika einheitliche Inhalte zu vereinbaren. Der Einfluss der Fachoberschule auf die Praktikumsplanungen und -inhalte beschränkt sich auf Empfehlungen und Beratungen. Eine schulische Aufarbeitung des Fachpraktikums ist wegen der geringen Stundenzahl für den fachtheoretischen Unterricht nur bedingt möglich. Wegen der unterschiedlichen Gegebenheiten der Praktikumsbetriebe sind gemeinsame Ausbildungsprojekte zwischen Schule und Betrieb schwer zu realisieren. Die Frage der Finanzierung solcher Projekte ist zurzeit noch ungeklärt. Von einer systematischen (Grund-) Ausbildung, wie sie über Jahrzehnte (z.B. für den Schwerpunkt Maschinenbau) in unseren Schulwerkstätten geleistet wurde, kann - nach unseren Erfahrungen in den letzten Jahren – bei den Betriebspraktika immer weniger ausgegangen werden, weil viele Betriebe ihre Ausbildungsaktivitäten eingeschränkt haben oder sich aus der Berufsausbildung zurückgezogen haben. Ein schulisches Praktikumsangebot sieht die VO Fachoberschule vom Juni 2001 und i.d.F. vom Juni 2006 nur noch in Ausnahmefällen - nach Genehmigung der zuständigen Schulaufsicht - vor. An der Werner-von-Siemens-Schule, ist aus diesem Grunde seit dem Schuljahr 2001/2002 das Grundpraktikum für Fachoberschüler ersatzlos entfallen – zum Nachteil der betroffenen Schüler. Damit sind wir zufrieden: Die Schulform findet seit rund dreißig Jahren gute Akzeptanz bei den Schülern. Nach vorübergehendem Rückgang haben sich die 64 Damit sind wir nicht zufrieden: • Die unterschiedliche fachpraktische und fachtheoretische Vorbildung der Schüler in den Organisationsformen A und B ist nach wie vor ein Problem für Lehrer und Schüler. Noch Oktober 2007 Damit sind wir nicht zufrieden: immer gibt es ein deutliches Leistungsgefälle zwischen diesen Schülergruppen. • Unterrichtskürzungen in Naturwissenschaften und in den Wahlpflichtfächern schaffen zusätzliche Probleme hinsichtlich der zu erreichenden Abschlussqualifikation Fachhochschulreife. • Praktisches Arbeiten im Unterricht (z.B. Umsetzung von Fertigungsprojekten, Laborübungen, rechnergestützte Anwendungen) sind wegen der aktuell hohen Schülerzahlen in den Klassen des 1. und 2. Ausbildungsabschnitts nahezu unmöglich. • • Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler und zielgerichtete Interaktionen im Unterricht werden besonders im allgemeinbildenden Unterricht durch die sehr großen Lerngruppen (Klassen) erschwert. Der festgelegte Zeitraum vom 1. August bis zum 31. Juli für das im ersten Ausbildungsabschnitt obligatorische Fachpraktikum führt zu Problemen bei der betrieblichen und schulischen Praktikumsbetreuung, weil mehrere Praktikumswochen während Urlaubszeiten, Betriebsferien und Schulferien absolviert werden müssen. • Versetzungsentscheidungen, in die auch betriebliche Beurteilungen der Praktikanten einfließen, müssen oft einige Wochen vor dem Ende des Praktikums getroffen werden. • Bei Verlust des Praktikantenplatzes während des laufenden Schuljahres erfolgt der Ausschluss aus der Fachoberschule. • Stundenkürzungen im 1. Ausbildungsabschnitt sorgen dafür, dass fach-theoretische Grundlagen noch schmalspuriger vermittelt werden als in der Vergangenheit. • Schüler, die aus dem 1. Ausbildungsabschnitt in den 2. Ausbildungsabschnitt versetzt werden, beklagen den abrupten Anstieg der Lernschwierigkeiten wegen der beträchtlich gesteigerten Anforderungen. Hinzu kommt der im 2. Ausbildungsabschnitt nochmals gesteigerte Zeitdruck, der leistungsschwache Schüler zusätzlich belastet. • Schülerinnen und Schüler aus der Organisationsform A, die die Fachhochschulreifeprüfung auch nach einer Prüfungswiederholung nicht bestehen, stehen mit leeren Händen da. Oktober 2007 Sie haben keinen Anspruch auf Anrechnung der erbrachten Leistungen auf eine spätere Berufsausbildung. • Leider erreichen uns hin und wieder auch Berichte über Studienabbrecher aus den Reihen ehemaliger Schüler. Allgemeine Ziele (Vergl. VO über die Ausbildung und Abschlußprüfung an Fachoberschulen vom 02.05 2001) Die Ausbildung an der Fachoberschule • soll Schülerinnen und Schüler dazu qualifizieren, ein Fachhochschulstudium erfolgreich absolvieren zu können. • soll Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, wissenschaftliche und fachrichtungsverbindende Arbeitsmethoden anzuwenden. • soll die Allgemeinbildung der Schülerinnen und Schüler erweitern. • soll Fähigkeiten für ein lebenslanges Lernen fördern. • soll fachpraktische und fachtheoretische Grundlagen schaffen, festigen, vertiefen und ergänzen. • soll auf die Übernahme von Aufgabenbereichen in mittleren und gehobenen Funktionen vorbereiten. (s. VO 2006) Ziele Da unsere Schülerinnen und Schüler nach Abschluss ihrer schulischen Ausbildung an der Fachoberschule zum großen Teil ein technisch orientiertes Studium an einer Fachhochschule aufnehmen werden, sollen sie in die Lage versetzt werden, sich gezielt Informationen aus allen verfügbaren Medien zu verschaffen. Sie sollen nicht nur mit in deutscher Sprache verfassten Texten sicher umgehen können, sondern im Zeitalter fortschreitender Globalisierung selbstverständlich auch mit englischen Texten. • Die Kommunikations-, Kooperations- und Teamfähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler soll durch Anwendung zeitgemäßer Medien, Lerntechniken und - methoden gefördert werden. 65 Fachoberschule • In allen Fächern erhalten unsere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Arbeitskonzepte, deren Umsetzung und Bewertung mit geeigneten Medien zu präsentieren. • Angleichung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen von Schülern der Organisationsformen A und B und Behebung von Lerndefiziten durch Stützkurse und Arbeitsgemeinschaften, z.B. für Mathematik und Englisch. • Effektive Information und Beratung von Praktikumsbetrieben und Bewerbern für den 1. und 2. Ausbildungsabschnitt. • Schülerinnen und Schüler können kurzfristig Beratungsgespräche zu Unterrichtsfragen und Fachpraktikum mit ihren Lehrerinnen und Lehrern vereinbaren. • Die Kontakte der FOS zu allgemein bildenden Schulen, FH, Wirtschaft und Bundesagentur für Arbeit sollen weiterhin gepflegt werden. Umsetzung der Ziele • Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule haben die Möglichkeit, die an der Werner-vonSiemens-Schule vorhandenen Angebote, wie z. B. Internet-Räume und Bibliothek, zur Beschaffung von Informationen nutzen. • Soweit das sinnvoll und möglich ist, werden in den Aufgaben- und Themenfeldern der Schwerpunktfächer englische Fachtexte und – begriffe in den Unterricht einbezogen. • • 66 Seit September 2007 ist auf Wunsch unserer Schülerinnen und Schüler eine Arbeitsgemeinschaft für Mathematik eingerichtet worden. Ehemalige Fachoberschüler erklären den zur Zeit in der Fachoberschule befindlichen Schülerinnen und Schülern, wie man - vorhandene Lerndefizite ausgleicht, - im Team gemeinsam Aufgaben löst, - sich effiziente Lerntechniken aneignet und mit welchen Strategien und Mitteln man den größten Erfolg erzielt. Für das Fach Englisch soll ein vergleichbares Angebot geschaffen werden. Informationsmaterialien werden durch die Praktikumsbetreuer - in Zusammenarbeit mit dem Abteilungsleiter - laufend aktualisiert und Praktikumsbetrieben und Bewerbern für die Bildungsgänge der Fachoberschule in geeigneter Form zur Verfügung gestellt. • Lehrerinnen und Lehrer teilen ihren Schülern zu Beginn eines Ausbildungsabschnittes mit, wie sie für Beratungsgespräche erreichbar sind. Kontakte über elektronische Medien oder Telefon können vereinbart werden. • Die Abteilung Fachoberschule ist weiterhin auf Informationsveranstaltungen von Schulen der Sekundarstufe I präsent. • Schülerinnen und Schüler werden über die Informationsveranstaltungen der regionalen Fachhochschulen und das Frühstarterprogramm von Studium Plus in Wetzlar informiert und erhalten die Möglichkeit daran teilzunehmen. • Lehrer und Lehrerinnen der Fachoberschule arbeiten weiterhin im Arbeitskreis SchuleHochschule mit. • Die schulischen Praktikumsbetreuer und der zuständige Abteilungsleiter pflegen Kontakte zu Praktikumsbetrieben und Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit. • Die Fachoberschule führt jährlich eine detaillierte Schülerbefragung bezüglich Unterrichts- und Klassensituation durch. Schülerinnen und Schüler erhalten dabei auch die Möglichkeit zu einer individuellen Bewertung der Ausbildung an der Fachoberschule. Die Befragung erfolgt anonym. Erfolgskontrolle / Evaluierung Folgende Maßnahmen sollen zwecks Erfolgkontrolle und –bewertung durchgeführt werden: • Präsentation und Diskussion der statistischen Auswertung der Prüfungsergebnisse in der Schulformkonferenz. • Zwecks Erfolgskontrolle der Mathematik Arbeitsgemeinschaften sollen die Prüfungsergebnisse 2008 mit den Durchschnittsnoten der Prüfungen der vergangenen Jahre ohne Arbeitsgemeinschaften verglichen werden. Wenn die Arbeitsgemeinschaften sinnvoll waren und damit erfolgreich gearbeitet haben, muss ein signifikant besserer Notendurchschnitt erzielt werden. • Praktikumsbetreuer berichten in der Schulformkonferenz über Kontakte zu Ausbildungsbetrieben und über den Ablauf des Praktikums. Oktober 2007 Erfolgskontrolle / Evaluierung • Berichte der zuständigen Lehrer/innen über die Zusammenarbeit mit den regionalen Hochschulen (Schulformkonferenz). • Präsentation und Diskussion der jährlichen Schülerbefragung in der Schulformkonferenz. Abbildung 6: Pausenhalle Oktober 2007 67 Fachschule für Technik Fachschule für Technik Susanne Endler, Thomas Jung, Mario Schaal a) b) Installation regen ART ive Europaschiff ein Symbol des werdenden Europas Schülerarbeiten unter der Leitung von Karl-Heinz Sellig a) Die Skulptur stellt ein Windkraftwerk dar. Im Einzelnen besteht das Objekt aus mehreren Umweltpolitischen Themen, wobei der Einfluss von Industrie und Politik auf die Umsetzung der regenerativen Energien kritisch hinterfragt wird. 68 b) Arbeiter aus verschiedenen europäischen Ländern arbeiten an der Fertigstellung des EUROPASCHIFFES. Sie sind im Rumpf des Schiffes verteilt. Kennen sie den Plan für ein VEREINTES EUROPA? Von der Fahrtüchtigkeit ist das Schiff noch meilenweit entfernt. Das Kompetenzgerangel um die Führung und Ausrichtung eines vereinten Europas wird durch die Situation auf der Brücke thematisiert. Oktober 2007 Fachschule für Technik Fachschule für Technik Einleitung Die Entwicklung der Technik in den vergangenen Jahren stellt an die Aus- und Weiterbildung heute und auch zukünftig völlig neue Anforderungen. Der permanente technologische Wandel fordert zu einem steten Lernen in immer neuen zukunftsweisenden Technologien. Durch den internationalen Wettbewerb, Arbeitsteilung und -verlagerung, aber auch durch weltweite Zusammenarbeit, entsteht verstärkter Druck auf Kosten, Qualität, Produktionsmethoden und Organisation. Schlüsselqualifikationen, Sprachkompetenz sowie das Verständnis wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge werden stärker als bisher von qualifizierten Technikern gefordert. Die Technikerausbildung ist daher in erster Linie als eine berufsqualifizierende Weiterbildung, aufbauend auf den Facharbeiter- bzw. den Gesellenbrief zu sehen, die in der Regel zu einem betrieblichen Aufstieg führt. Da neue Arbeitsplätze durch die technischen Veränderungen ausschließlich durch eine höhere Qualifikation - auch verbunden mit höheren Anforderungen an die Verantwortung, die geistige Beweglichkeit und das Kreativitätsvermögen erfordern, muss zwangsläufig die Ausbildung für Techniker1 dieser Entwicklung folgen. Stete Lernbereitschaft und Lernfähigkeit stellen an alle Beteiligten die Voraussetzungen und den Schlüssel zur Bewältigung des technologischen Wandels dar. Daraus folgt, dass in der Fachschule für Technik die Vorraussetzung für lebenslanges Lernen gelegt werden muss und die nötigen Lernstrategien erlernt werden müssen. Die Folgen technischer Entwicklungen mit zu berücksichtigen, erfordert weiterhin eine Konzipierung von Technikunterricht nicht nur unter einzelwirtschaftlichen, sondern auch unter sozialen, ökologischen und gesamtwirtschaftlichen Aspekten. Für alle an der Technik-Entwicklung und -Anwendung Beteiligten muss diese Option einen hohen Stellenwert erhalten. Aufgabe und Ziel in der Ausbildung im Bereich der Fachschule für Technik muss daher sein, die zukünftigen Techniker so vorzubereiten, dass sie nach der Ausbildung in der Lage sind, selbstständig Probleme ihres Berufsbereiches zu erkennen, zu analysieren, zu strukturieren, zu beurteilen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. (Dies wird besonders gefördert durch eine stark teamorientierte Projektarbeit im letzten Ausbildungsabschnitt; siehe Anhang) Um diesen Leistungsansprüchen gerecht zu werden, setzen sich die Lehrkräfte mit den speziellen Anforderungen der Schulform auseinander und orientieren sich dabei an allgemeinen, fachlichen und pädagogischen Rahmenbedingungen. Ebenso entwickeln die Lehrkräfte Wünsche und Ziele für die zukünftige Arbeit in der Fachschule für Technik, die der kontinuierlichen Verbesserung der Qualität des Unterrichts dienen und wie folgt aussehen: Rahmenbedingungen der Schulform Die nachstehenden Rahmenbedingungen (allgemein, pädagogisch und fachlich) bestimmen einen Teil der Arbeit in der Technikerausbildung und werden wie folgt beschrieben: Allgemein Die Fachschule für Technik beschäftigt sich mit Erwachsenenbildung. Die Studierenden sind Facharbeiter oder Gesellen mit überwiegend mehrjähriger Berufspraxis. Der Abschluss „Staatl. gepr. Techniker“ beinhaltet neben der Fachkompetenz auch Methoden-, Sozialund Handlungskompetenzen. Die Ausbildungszeit beträgt alternativ: • 4 Semester in der Vollzeitform • 8 Semester in der Teilzeitform (derzeit findet der Unterricht dienstags, donnerstags und samstags statt.) Folgende Fachrichtungen werden zurzeit im Bereich „Technik“ angeboten: • 1 Wenn der Begriff Techniker benutzt wird, ist immer der/die staatlich geprüfte Techniker/in gemeint. Oktober 2007 Fachrichtung „Maschinentechnik“ mit dem Schwerpunkt „Allgemeiner Maschinenbau“. 69 Fachschule für Technik • Fachrichtung „Feinwerktechnik“ mit dem Schwerpunkt „Optik-Elektronik“ Grundlage ist die jeweils gültige VO mit dem entsprechenden Fächerkanon. Die Fachschule für Technik ist ein integraler Bestandteil unserer berufsbildenden Schule. sowie konkrete praktische Problemstellungen, die den alltäglichen Unterricht auf vielfältige Weise bereichern. Ist - Zustand der Schulform Allgemein Pädagogisch Die Schulform gilt als lukratives Angebot zur Qualifikation für mittlere Führungsaufgaben. Die Fachschule für Technik ist geprägt von hoher Motivation der Studierenden und Lehrer. Ehemaligen Berufsschülern wird eine Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg eröffnet. Der Unterricht an der Fachschule für Technik erzeugt eine neue Lehrerrolle, da, vor allem bei der Projektarbeit, ein gemeinsames Lernen erfolgt und notwendig ist. Der Unterricht orientiert sich an den aktuellen technischen und pädagogischen Anforderungen. Von den Lehrkräften wird ein besonderes Engagement zur eigenen fachlichen, didaktischen und methodischen Weiterbildung erwartet, unter anderem durch den Besuch von Fachmessen, Workshops und Firmen. Die Schulform stellt einen wesentlichen Teil des „Technischen Kompetenz-Zentrums Werner-vonSiemens-Schule“ dar. Der gute Ruf der Fachschule für Technik wird mitbegründet durch das „Gefühl von Corporate Identity“. Die Lehrerrolle verlagert sich von der rein fachlichen Wissensvermittlung hin zur Rolle des Begleitens und Organisierens von Methoden, Lernund Handlungsprozessen. Enge Kontakte mit der heimischen Wirtschaft werden gepflegt und ausgebaut. Die Studierenden und die Lehrer erarbeiten im ständigen Austausch Bewertungs- und Beurteilungskriterien für „neue“ Qualifikationen und Kompetenzen, wie z.B. Präsentationstechniken, Teamfähigkeit, Eigeninitiative und Zielstrebigkeit. Pädagogisch Fachlich Das gute Arbeitsklima fördert eine positive Entwicklung. Studierende werden für ihre Aufgaben in der Arbeitswelt umfassend qualifiziert. Die individuellen Fähigkeiten der Studierenden werden gestärkt und gesellschaftlich förderliches Verhalten geschult. Die Lehrkräfte werden ständig fachlich gefordert, da die Studierenden nach „Wissen“ verlangen. Die Ausbildung soll dazu dienen, den Grundstein für „Lebenslanges Lernen“ zu legen. Die Fachschule für Technik benötigt eine andere fachliche Ebene als in den sonstigen Schulformen und erfordert und rechtfertigt daher ständig die Weiterbildung der dort eingesetzten Kolleginnen und Kollegen. Aktuelle Lern- und Lehrformen werden nach Möglichkeit eingesetzt. Von den Lehrkräften wird erwartet, dass sie sich an neuen technischen Entwicklungen orientieren und die gewonnenen Erkenntnisse in ihren Unterricht einfließen lassen. Sie befinden sich in ständiger Interaktion mit den Studierenden und Vertretern der Industrie, da der fachliche Austausch durch aktuelle technische Probleme, Projekte, Betriebsbesichtigungen und Exkursionen immer vorhanden ist. Die Lehrkräfte erhalten aktuelle Informationen aus Technik und Wirtschaft durch die Studierenden 70 Zeitgemäße Werkzeuge zur Informationsbeschaffung und Verarbeitung werden genutzt (z.B. rechnergestützte Entwurfsverfahren, Computer unterstützende Qualitätssicherung, Simulationsprogramme, Dokumentations- und Präsentationsprogramme). Das Engagement der Studierenden wird gefördert und unterstützt. Rückmeldungen über berufliche Erfolge von Ehemaligen gelten als Bestätigung für die schulische Ausbildung. Die Projektarbeit unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung. Oktober 2007 Rahmenbedingungen der Schulform Fachlich Im Unterricht werden aktuelle und technisch relevante Inhalte vermittelt. Vorträge und Informationsveranstaltungen über technische Themen finden häufig in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Schule statt. Der Erfahrungsaustausch zwischen Kollegen und Studierenden führt zu einem ständigen Verbesserungsprozess bezüglich fachlicher Inhalte. Teile der Laborausstattungen entsprechen leider nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrer sind ebenfalls nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Allgemeine Wünsche für die Zukunft Der Technikerunterricht, der häufig zu weniger angenehmen Zeiten (samstags und abends) stattfindet, muss auf mehr Schultern verteilt werden. Neue Kolleginnen und Kollegen sind für die Fachschule für Technik zu gewinnen. Neue Kolleginnen und Kollegen sollen, um die Formalien und Besonderheiten der Fachschule kennen zu lernen, in einer schulforminternen Einweisung geschult werden. Die eigene Darstellung der Technikerschule muss ständig fortentwickelt und neue Wege begangen werden (z.B. Info-Disk, Plakate, Flyer, Ansprechen der Schüler der Abschlussklassen und die Internetseite). Ein Ausgleich für die Kollegen, die eine hohe Einsatzbereitschaft wie Abendunterricht, Samstagsunterricht, herausragende Motivation und Unterricht bei den Studierenden, zeigen, sollte geschaffen werden. Dies sollte in Form von Leistungsanreizen bei der Bezahlung oder als Stundenentlastung erfolgen. Im Zusatzangebot in der Berufs- und Arbeitspädagogik sollte die praktische Prüfung als Unterweisungsprüfung mit Schülern der Teilzeitberufsschule durchgeführt werden. Es sollte ein Inhalts- und Ablaufplan über die gesamte Ausbildungszeit von 8 Semestern (Teilzeitform) bzw. von 4 Semestern (Vollzeitform) erstellt werden. Die dadurch gewonnene Transparenz würde den Unterrichtseinsatz im Hinblick auf die Verlässlichkeit und die Unterrichtsvorbereitung sowie die Abstimmung mit anderen Kollegen erleichtern. Ebenso wäre es sinnvoll, den Oktober 2007 Studierenden diese Übersicht zugänglich zu machen. Pädagogische und organisatorische Wünsche für die Zukunft Es sollten Weiterbildungen für Lehrkräfte und Dozenten in Bezug auf die Projektarbeit durchgeführt werden. Insbesondere sind hierbei die Bewertung von Einzelleistungen in der Gruppe, das Pflichtenheft, die Unterstützung bei Schwierigkeiten innerhalb der Gruppenprozesse und dem Erreichen von Zielen zu nennen. Der Umfang der Projektarbeit sollte auf die in der jeweils gültigen Verordnung vorgesehene Stundenzahl (zurzeit 160h Feinwerktechnik / OptikElektronik bzw. 200h Maschinentechnik / Allg. Maschinenbau) begrenzt werden. Die bisherige sehr hohe zeitliche Inanspruchnahme der Studierenden muss auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt werden. Dabei darf es zu keiner Qualitätsminderung kommen. Dies kann über die Begrenzung der Seitenzahl für die Ausarbeitung geschehen oder sinnvoller Weise über die Auswahl der eingereichten Projekte. Eine engere Verzahnung der Fächer Deutsch, Englisch, Politik und Wirtschaft, Recht und Umwelt aus dem Lernbereich I ist anzustreben. Hierzu sind verstärkt gemeinsame Absprachen zu treffen. Vermehrt ist auch eine inhaltliche Abstimmung zwischen den einzelnen Fächern vorzunehmen. Bestimmte Fächer benötigen ein Grundwissen, z.B. aus der Mathematik, um eine sinnvolle Fortführung des Unterrichts vornehmen zu können. Der vermehrte fachlich/pädagogische Austausch untereinander und die Bildung von Lehrerteams sind erforderlich. Vor allem ist dies dort sinnvoll, wo ein gemeinsames Unterrichtsfach / Lernfeld von verschiedenen Lehrkräften oder Dozenten unterrichtet wird. Es sind aktuelle Medien und Tools für einen zeitgemäßen Unterricht einzusetzen. Wir erwarten hierzu verstärkt Fortbildungsangebote von staatlichen und privaten Einrichtungen. Hierzu müssen die finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Wenn möglich, sollte in den Lehrerteams bei größeren Klassen eine Doppelbesetzung durchgeführt werden, um eine adäquate Laborarbeit in den Fachräumen zu gewährleisten. Das Verhältnis an unserer Schule zwischen 71 Fachschule für Technik Klassenräumen zu Laborräumen ist im Gegensatz zu anderen Schulen 1:2! Die Raumausstattung müsste für eine zeitgemäße Technikerausbildung verbessert werden. Laborübungen der Studierenden in den Bereichen Werkstofftechnik, Automatisierungstechnik, CNC-, CAD- und CAQTechniken, Messtechnik und Elektrotechnik müssen kontinuierlicher Bestandteil der Ausbildung sein. Fachliche Wünsche und Anforderungen für die Zukunft Permanente Fortbildung muss den unterrichtenden Lehrkräften zugänglich gemacht werden. Oft stellt sich dabei die Schwierigkeit, dass zu wenig adäquate Lehrgänge und Fortbildungen zu fachspezifischen Themen angeboten werden. Für die unterrichtenden Lehrkräfte sind deshalb Firmenschulungen, Workshops mit Industriepartnern, Vorträge etc. der geeignete Weg. Die Finanzierung solcher Angebote mit Kursgebühren, Übernachtung, Fahrtkosten und Versicherung muss sichergestellt werden. Es müssen ausreichende Mittel für die Wartung und Instandhaltung sowie die Ausstattung der Laborräume bereitgestellt werden. 72 Eine zukünftige Einstellung von Systemadministratoren oder Schulassistenten zur Wartung und Reparatur von technischen Systemen wie PC´s und sonstigen Maschinen wäre wünschenswert. Bei großen Klassen sollte eine Klassenteilung umgesetzt werden, um einen Unterricht in den entsprechend ausgestatteten Laborräumen durchzuführen. Es sind verstärkt Vorträge und Informationsveranstaltungen über technische Themen an die Schule zu holen. Die Werkstattbetreuung bei den Projektarbeiten ist zu verbessern. Dies erscheint vor allem vor dem Hintergrund bedeutend, dass samstags und abends keine Fachlehrer zur Verfügung stehen. Aktuelle Entwicklungen Zurzeit wird ein Schulcurriculum für den Schwerpunkt Maschinentechnik und eines landesweiten Curriculums für den Schwerpunkt Optik/Elektronik erarbeitet. Hierzu sind sinnvolle Lernsituationen auszuarbeiten. Der Beginn der neuen Struktur ist für Februar 2008 geplant Oktober 2007 Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997 Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997 Projektbezeichnung Konstruktion einer Windkraftanlage zur Stromerzeugung Projektpartner Firma / Schule WvSS, Wetzlar Reinigungsstation für Linsen Fa. Loh Optikmaschinen, Wetzlar Entwicklung eines Schachspiels mit Figuren WvSS, Wetzlar Vergrößerungsgerät WvSS, Wetzlar Optischer Messwertaufnehmer Fa. Berkenhoff & Drebes, Asslar Optischer Kraftsensor Fa. Küster ADS, Ehringshausen Bahnkantenregelung Fa. Arsoma, LangönsOberkleen Bahnbrecheinrichtung Fa. Arsoma, LangönsOberkleen WvSS, Wetzlar Filmentwicklungsgerät mit automatischer Ablaufsteuerung Oktober 2007 Projektgruppe Studierende Sem. 12 TT Betreuungslehrer A. Langosch N. Langlouis U. Schäfer H. Männer P. Guld G. Letzel H. N. Henkel Sem 12 TT H. Männer U. Schäfer G. Letzel A. Langosch W. Schleer Sem. 14 TA A. Langosch (3 Gruppen) U. Schäfer N. Langlouis U. Schäfer P. Guld G. Ernst O. Linne H. N. Henkel Herr B. Schmidt K. Loch Herr J. Schmidt F. Schrauf Frau. Hellmann F. Unruh Herr Rehm Herr Zeidler Herr G. Letzel Oberpichler K. Loch Herr Schnell Herr Kreisz Herr Wolf Herr Medebach G. Letzel Frau Kopp K. Loch Herr Schwitalla F. Unruh Herr Krombach W. Schleer Herr Hartmann A. Langosch Herr Füller Herr Grün Herr Bödecker Herr P. Schmidt F. Schrauf Herr Müller W. Schleer Herr Übelacker A. Langosch Herr Will A. Langosch Herr Barbaric´ W. Schleer Herr Pudleiner F. Schrauf Herr Wollmann H.-J. Moos Projektpräsentation 4 / 1997 4 / 1998 4 / 2000 2 / 2001 2 / 2001 2 / 2001 2 / 2001 2 / 2001 2 / 2002 73 Fachschule für Technik Projektbezeichnung Hebevorrichtung Projektpartner Firma / Schule Fa. Hensoldt, Wetzlar Seitenfaltvorrichtung Fa. Rovema, Fernwald Spiegelteleskop WvSS, Wetzlar Richt – und Reinigungsstation für einen Tunnelofenwagen Fa. RHI-Didier Werk, Mainzlar Funktions-erweiterung für Frequenzumrichter Fa. Lust, Antriebstechnik Lahnau Fa. Hensoldt, Wetzlar Berührungslose Mittendicken-messung von Linsen Konstruktion einer WvSS, Wetzlar Aufzugsanlage im Treppenhaus der WvSS Abstimmgerät für Kurven Fa. Hensoldt, – und Führungsrohr Wetzlar Projektgruppe Studierende Frau Schneiderath Frau Stache Herr Scheu Herr Ciminato Herr Stau Herr M. Jost Herr St. Jost Herr Hirschmann Herr Bot Herr Reinl Herr Wagner Frau Czuba Herr Kessler Herr Schnug Herr Wolf Frau Schmutzler Herr Leng Herr Wießner Herr Tlusty Herr Diehl Herr Grünhagen Herr Cullu Herr Wiederhold Frau Merker Frau Breuer Herr Hatarik Herr Grunebach Frau Pietsch Herr Losert Herr Mader Herr Pauli Montagesystem für auftragsbezogene Montage und Prüfung von Turbomolekularpumpen Polierdurchlaufzeit F. Pfeiffer, Aßlar Fa. Leica, Wetzlar Herr Cavasoglu Mechanische Standardisierung von Servomotoren Fa. Loh Optikmaschinen, Wetzlar Bürststation Fa. Poppe & Co, Gießen Transportvorrichtung für Reinraum Fa. Leica, Weilburg Herr Best Herr Hupfeld Frau Rzehak Herr Stecher Herr Bednarek Herr Alischer Herr Stachowicz Herr Schäfer Herr Hartung Herr Hausner Herr Schomber Herr Templuem 74 Betreuungslehrer A. Langosch F. Schrauf H.-J. Moos Projektpräsentation 2 / 2002 A. Langosch W. Schleer R. Winter K. Loch G. Letzel J. Wrba F. Unruh 2 / 2002 K. Loch W. Schleer H.-J. Moos 5 / 2003 R. Ruppert G. Letzel 5 / 2003 G. Letzel H. N. Henkel R. Zackel H. J. Moos P. Guld A. Langosch F.- Unruh W. Schleer A. Langosch 5 / 2003 A. Langosch H.-J. Moos B. Seitz 5 / 2003 R. Zackel F. Unruh A. Langosch K.-H. Oberle P. Guld 5 / 2003 H. Henkel H. J. Moos B. Seitz 5 / 2004 U. Schäfer B. Seitz H. Henkel W. Schleer 5 / 2004 2 / 2002 5 / 2003 5 / 2003 5 / 2004 Oktober 2007 Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997 Projektbezeichnung Rotorenvorrichtung Projektpartner Firma / Schule Fa. Schunk, Heuchelheim Projektgruppe Studierende Frau. Lukoschek Herr Borchhard Herr Toczkowski Frau Bräuning Herr Gruber Herr MorenaCoca Herr Schwiebs Herr Keller Herr Traxel Betreuungslehrer F. Schrauf F. Unruh K. Loch Projektpräsentation 5 / 2004 Bohrvorrichtung Fliehgewicht Fa. Schunk, Heuchelheim Pendeluhr WvSS, Wetzlar Analyse und Optimierung einer Bremse für Fensterheber im Prototypenlauf Entwicklung einer Vorrichtung für den Folien – Längseinlauf einer Kabelverseilmaschine Konstruktion und Herstellung einer Maschine zum Ausrichten von Linsen und optischen Systemen sowie der Drehbearbeitung Optimierung eines Transmissionsmessplatzes (Optik, Mechanik) Ausmessen von optischen Bauteilen außerhalb der Fassungshülse Entwicklung und Herstellung eines Gerätes zum Justieren einer Untergruppe in einem Mikroskopobjektives um den Abbildungsfehler Koma auszugleichen Entwicklung, Herstellung und Programmierung eines Testsystems für eine Steuerplatine Fa. Küster ADS, Ehringshausen Herr Zeisig Herr Mauritz Fa. Bedea, Asslar Herr Herr Herr Herr Fa. Hensoldt AG, Wetzlar Frau Podbelsek- H.-J. Moos Bastian W. Schleer Herr Paul Herr Böde Herr Rink 5 / 2005 Fa. SMT AG,Betriebs-stätte Wetzlar Zeiss Gruppe Fa. Leica Mikrosystems Semiconduktor GmbH, Wetzlar Fa. Leica Mikrosystems Semiconduktor GmbH, Wetzlar Herr Docter H. J. Moos Herr Heye M. Stamm Herr Respondek N. Langlouis 5 / 2005 Herr Franke R. Zackel Herr Heiermeier H.N. Henkel Herr Knetsch 5 / 2005 Herr Necmettin Frau Debus Frau Heumann Herr Diehl H.N. Henkel R. Martin 5 / 2005 Fa. Lust Antriebstechnik Lahnau Herr Schütz Herr M. Schuster Herr K.-H. Schuster Herr Tempert G. Letzel R. Thöle 5 / 2005 Oktober 2007 Terzi Bozkus Cetin Mika W. Schleer H. J. Moos R. Martin 5 / 2004 G. Letzel A. Langosch K. Loch A. Langosch M. Gratz 5 / 2004 A. Langosch U. Schäfer 5 / 2005 5 / 2005 75 Fachschule für Technik Projektbezeichnung Projektpartner Firma / Schule Entwicklung einer Fa. Leica Camera Verriegelungs-kardanik in AG, Solms einem bildstabilisierenden Fernglas Untersuchungen zur Fa. Leica Herstellung von Mikrosystems Kopieroriginalen Semiconduktor GmbH, Wetzlar Entwicklung eines Fa. Thales Verfahrens zur Optische Systeme, Herstellung einer Asslar Zylinderlinse Entwicklung und WvSS, Wetzlar Herstellung eines stationären Beamers mit Festfokus Entwicklung und Fa. Carl Zeiss Konstruktion einer Optronics Wetzlar einstellbaren Lichtquelle GmbH, Wetzlar zum Simulieren von unterschiedlichen Beleuchtungsstärken, wie sie in der Natur beim Einsatz von Nachtsichtgeräten vorkommen Ablegevorrichtung: Fa. BSU GmbH & Produktionsteile Co. KG, Biebertal (Stanzteile) mit Hilfe der Automatisierungs-technik in die richtige Position bringen Innenfasmaschine für Buderus Guss Gussrohre GmbH, Wetzlar Dreh – und Hebevorrichtung Fa. Alphacan Omniplast GmbH, Ehringshausen Konstruktion und Herstellung einer Beschichtungsanlage zur Gummierung von Pumpenteilen Planung eines variablen Fernrohrs Optisches Labyrinth Fa. Herborner Pumpenfabrik, Herborn 76 WvSS Schulprojekt Optikparcour d. Stadt Wetzlar Projektgruppe Studierende Frau Köhler Frau Braner – Finke Frau Schmidt Herr Einert Herr Günther Herr Schäfer Herr Kaiser Frau Zitzer Herr Engeter Frau Raisch Betreuungslehrer P. Guld K.-H. Oberle F. Schrauf Projektpräsentation 5 / 2005 B. Seitz R. Thöle R. Zackel 5 / 2005 F. Unruh B. Seitz 5 / 2005 Herr Nestle R. Zackel Herr Schweitzer F. Unruh K.-H. Oberle J. Pirker Herr Schmidt R. Zackel Herr Bender F. Unruh Herr Brück Herr Schäfer 5 / 2005 Herr Wiesiollek Herr Schönherr Herr Heller R. Martin W. Schleer 5 / 2006 Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr Herr H.-J. Moos P. Guld 5 / 2006 N. Langlouis M . Stamm 5 / 2006 A. Langosch B. Seitz 5 / 2006 R. Zackel P. Guld R. Zackel J. Pirker 5/ 2007 Kühn Pfaff Skopek Wilhelm Gennady Kleiber Fritz Härtel Kaya Wieczorek Schoch Erol D. Baudisch S. Haun W. Borgardt A. Borgardt 5 / 2006 5/ 2007 Oktober 2007 Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997 Projektbezeichnung Beugung und Interferenz des Lichtes Projektpartner Firma / Schule Optikparcour d. Stadt Wetzlar Bau eines Interferometers Optikparcour d. Stadt Wetzlar Projektgruppe Studierende A. Asmussen B. Wilhelmi M. Wüstefeld C. Leonhardt E. Borgardt T. Zimmerman D. Markieton A. Emrich M. Eichler A. Nadler J.M. Bräuning P. Kunz A. Dittmar M. Esser Konstruktion und Bau Fa. Carl Zeiss eines flexiblen TransOptronics missionmessstandes Wetzlar Konstruktion und Bau Lenz eines Antriebs- u. Maschinenbau Führungssystems einer GmbH automatischen Sinn Maschinentür Optimierung der Fa. Herborner J. Kümpfel Lagerorga Pumpenfabrik, F. Weygand nisation Herborn A. Koch bezüglich der R. Pansegrau Motoreneinlagerung von verschiedenen Fabrikaten Optimierung eines Satisloh GmbH S. Strehle Spannsystems in der Wetzlar T. Tross BrillenglasrandS. Chlpka bearbeitung A. Kircher Zusammengestellt von B. Seitz, 2006 & W. Schleer, 2007-09-21 Betreuungslehrer F. Unruh B. Seitz Projektpräsentation 5/ 2007 F. Unruh H.N. Henkel 5/ 2007 M. Stamm U. Hirschfeld N. Langlouis A. Langosch 5/ 2007 H.J. Moos K.-H. Oberle M. Gratz 5/ 2007 R. Martin W. Schleer 5/ 2007 5/ 2007 Abbildung 7: Binäre Uhr Oktober 2007 77 Organisationsstruktur an der Fachschule für Technik (FST) Stand 5.7.07 Bestand Ziele / Intention Umsetzung / Maßnahme Verantwortl. Person Organisation der FST Unterrichtseinsatz der Halbjährige routinemäßige W. Schleer Stundenplangestaltung Kollegen Planerstellung (Abteilungsleiter ) B. Seitz Zeitrahmen Bemerkung Jeweils vor Semesterbeginn Allgemeine Koordination Sicherstellung des Informationsflusses innerhalb der Abteilung / Schulform B. Seitz, W. Schleer kontinuierlich Transparenz für Kollegen und Studierende Evtl. turnusmäßiger Wechsel der Unterrichtstage Transparenz für Kollegen und Studierende ProjektarbeitKoordination Festlegung von Terminen, Bewertungskriterien, Arbeitsabläufen kontinuierlich Fortbildungswunsch: Projektmanagement Verwaltung der Laborgebühren Einzug der Beiträge lt. Infoschreiben, entspr. VO von den Kontrolle und Buchhaltung Studierenden der Laborgebühren A. Langosch (Sprecher) H.-J. Moos P. Krüger R. Thöle B. Seitz kontinuierlich Info zu Beginn im neuen Semester, Gebühren werden für jeweils 4 Semester (Teilzeit) eingezogen Erwerb externer Qualifikationen für Studierende Zusatzqualifikationen erhalten und erweitern K. Czeranski G. Ihle Nach Bedarf der Studierenden und nach entspr. Prüfungszeiträumen Rundschreiben, Infobriefe, Persönliche Absprachen, Konferenzen Studierendenausweis Evaluation und Fortentwicklung des Konzeptes Zusatzprüfung in Berufsund Arbeitspädagogik (ADA Ausbildung der Ausbilder) DGQ – Schein (Deutsche Gesellschaft für Qualität) H. N. Henkel in Zusammenarbeit mit dem Förderverein (W. Schleer) Terminfestlegung, Organisation und Klärung der Kosten Wahlpflichtbereich Erwerb der Fachhochschulreife Mathematik Unternehmensführung und Existenzgründung Koordination der Teilnahme der Studierenden der FST am Tag der offenen Tür der Schule Werbung extern für die Fachschule Ablauf und Information für Kollegen Klasseneinsatz planen und Studierende Öffentlichkeitsarbeit Werbung intern für die Unterrichtung von Fachschule Schülern der Abschlussklassen Praxisorientierter Laborunterricht Modernisierung der Laborausstattung H.-J. Keppler Beginn 8. Semester D. Olbrich (externer Lehrer) H.-J. Moos Beginn 8. Semester Plakate, Anzeigen in W. Schleer Zeitung und Gemeindeblättern schalten Abgebende Schulen B. Seitz Informationsmaterialien Unterrichtende und Unterrichtung über Kollegen die VO und Koordination: B. Einsatzbereiche der staatl. Seitz geprüften Techniker Messtechnik: H. N. Henkel Form – und Lagemesstechnik (Rundheitsmessmaschine) QS – Hard- und Software Werkstofftechnik: B. Seitz Härteprüfmaschine Produktionsorganisation: H.-J. Moos, PPS – Steuerung Automatisierungstechnik: W. Schleer, Robotereinsatz NN Elektroniklabor F. Schrauf Im ersten Halbjahr eines Schuljahres Tag der offenen Tür liegt am Samstag vor dem 2. Advent Vorrangig im ersten Plakate verteilen an Halbjahr Kollegen und Firmen Vor den Herbstferien: jedes Jahr Ab 2007/2008 bis 2010/2011 Beschaffungs- und Fortbildungsbedarf Entwicklung von didaktischmethodischen Konzepten Robotertechnik: Schulung erforderlich Optiklabor Teambildung Schulcurriculum Schulcurriculum Weiterbildung Errichtung eines Kompetenzzentrums BIOM (Bildungsinitiative optische Technologien Mittelhessen) F. Unruh R. Zackel Ab 2007 Verknüpfung der Fächer: Deutsch, Englisch, Politik, Wirtschaft, Recht und Umwelt Umsetzung der Lehrpläne mit neuer Lernfeldstruktur: Maschinentechnik Schwerpunkt Allgemeiner Maschinenbau Erarbeitung der Lehrpläne mit neuer Lernfeldstruktur: Feinwerktechnik Schwerpunkt: OptikElektronik Abstimmung und Weiterbildung der Kollegen Alle Kollegen der Beginn 2007/2008 Allgemeinbildung Erarbeitung geeigneter Lernsituationen Alle Kollegen Ab 2007/2008 (2. Hj.) Erstellung eines landesweit gültigen Rahmenlehrplanes und Erarbeitung geeigneter Lernsituationen J. Pirker F. Unruh B. Seitz H. N. Henkel R. Zackel R. Martin C. Melchior G. Letzel Ab 2007/2008 (2. Hj.) Fort – und Weiterbildung in Bezug auf kompetenten und zeitgemäßen Technikerunterricht Bedarfsermittlung und Weiterleitung an die Fortbildungsgruppe Besuch von Fachmessen und ausgewählten Firmen F. Unruh, H.-J. Moos turnusmäßig Alle Kollegen kontinuierlich In Kooperation mit FH GießenFriedberg, IHK, Uni Gießen, Uni Marburg und heimischen Betrieben Schulung erforderlich Einbindung in die Lernfeldarbeit und die Projektarbeiten Stellungnahmen der heimischen Industrie, Handwerksbetriebe und ehemaliger Studierender einholen Stellungnahmen der heimischen Industrie, Handwerksbetriebe und ehemaliger Studierender einholen Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Unbekannter Künstler Kunstwerk vom ehemaligen Schulgelände, Seibertstraße 6 Bronze-Büste Die Bronze-Büste des Ingenieurs und Erfinders Werner von Siemens steht auf einer oben abgesetzten kleinen Marmorsäule 20 x 25cm, 1,30m hoch, sodass der Kopf, in 1,75 m Höhe stehend, in natürlichen Größe und Art sehr lebensecht wirkt. Sie ist in den Jahren zwischen 1960 und 1970 aufgestellt worden. Oktober 2007 81 Berufliches Gymnasium Berufliches Gymnasium Allgemeine Informationen/IstZustand Das Berufliche Gymnasium Technik existiert seit 1987. In der Regel unterrichten wir in der Jahrgangsstufe 11 drei Klassen. Die Schüler kommen vor allem aus dem Lahn-DillKreis. Die abgebenden Schulen sind zumeist Gesamtschulen, der mittlere Bildungsabschluss ist Eingangsvoraussetzung. Der Abschluss, die allgemeine Hochschulreife, berechtigt zum Studium an allen Universitäten, Hochschulen, Technischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Fachhochschulen in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Im beruflichen Beruflichen Gymnasium unterrichten ca. 35 Lehrerinnen und Lehrer in den allgemeinbildenden und berufsbezogenen Fächern. Diese sind, wie in jeder gymnasialen Oberstufe, in drei Aufgabenfelder unterteilt und orientieren sich an den Rahmenlehrplänen und den Abschlussprofilen für das Landesabitur Hessen: 1. sprachlich-literarisch-künstlerisches Aufgabenfeld, 2. gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld und 3. mathematisch-naturwissenschaftlichtechnisches Aufgabenfeld, wobei der Bereich Technik eine Erweiterung des dritten Aufgabenfeldes darstellt, der das berufliche Berufliche Gymnasium von den Regelgymnasien unterscheidet. Nicht den Aufgabenfeldern zugeordnet ist das Fach Sport, hier haben die Schülerinnen und Schüler die Wahl zwischen verschiedenen Kursangeboten, z. B. Volleyball, Trampolin, Karate, Badminton, Tennis, Baseball etc. Als ersten Leistungskurs können die Schülerinnen Schüler entweder Deutsch, Englisch, Mathematik oder Physik wählen. Der zweite Leistungskurs ist in jedem Fall Technikwissenschaft. Hierbei bieten wir zwei Schwerpunkte, Technik und Datenverarbeitung. Der Schwerpunkt Technik verknüpft die traditionellen Bereiche Elektrotechnik und Maschinenbau mit EDV (Mechatronik). Der 82 Schwerpunkt Datenverarbeitung beinhaltet unter anderem Programmieren, verschiedene Betriebssysteme, Multimedia, Mikroprozessortechnik etc. Generell gelten die inhaltlichen Bestimmungen der allgemeinen gymnasialen Oberstufe (Kursstrukturpläne), den Unterschied bildet die Einbeziehung des berufsbildenden Schwerpunktes (Technikwissenschaft, Technologie).In der Stufe 11 findet ein mehrtägiges außerschulisches Informationsseminar statt., Inhalte dieses Seminars sind unter anderem eine Schulung in Methodenkompetenz, die Erläuterung Leistungskurswahl,der Zugangsvoraussetzungen für die Qualifikationsphase sowie des Leistungs- und Grundkursangebotes der Jahrgangsstufen 12 und 13 und Informationen über die Arbeit der SV. Das Seminar dient auch dem besseren Kennen lernen der Schülerinnen und Schüler, da sie an einer für sie neuen Schule in neuen Klassen zusammen arbeiten und lernen. etc. Das Unterrichtsangebot erweitert eine Studienfahrt in der Stufe 13. Darüber hinaus sind Fahrten nach Berlin und in die neuen Bundesländer, Projektfahrten und Begegnungsfahrten möglich. In jedem Jahr bieten wir für die Schüler der umliegenden Gesamtschulen (Stufe 10) Projekttage an, an denen sie einen ersten Einblick - vor allem in die technischen Fächer - erhalten können. Die angebotenen Projekte werden nicht nur von den LehrerInnenLehrern, sondern vor allem von SchülerInnen Schülern betreut, so dass sich hier die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch bietet. Am „Tag der offenen Tür“, der jährlich im Dezember stattfindet, stellen wir laufende Projekte des Schuljahres vor und informieren potenzielle Schüler sowie deren Eltern über die Angebote des Beruflichen Gymnasiums. Intentionen und Ziele Die Zielsetzung für das berufliche Berufliche Gymnasium wird in der VO GO/BG § 2 Abs. 3 beschrieben. Sie bildet die Grundlage der pädagogischen Tätigkeit. Schwerpunkt der Arbeit im Beruflichen Gymnasium ist die Förderung der fachlichen und methodischen Kompetenzen, die der Bewältigung der Arbeitswelt und des Studiums in einem zusammenwachsenden Europa dienen. Oktober 2007 Intentionen und Ziele Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden zunehmend eigenständig, selbstorganisiert und eigenverantwortlich sowohl inner- wie auch außerschulisch zu handeln. Die Förderung dieser Kompetenzen und Fähigkeiten geschieht sowohl sowohl durch die fachbezogene und fächerübergreifende Arbeit im Unterricht als auch durch die zunehmende Öffnung der Schule nach außen, zu verschiedenen Institutionen der Lebens- und Arbeitswelt und zu europäischen Partnerschulen. Selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten und die Fähigkeit zur Kooperation in einem Team setzen die Beherrschung arbeitstechnischer Methoden sowie einen kritischen Umgang mit den 'alten' wie 'neuen' Medien voraus. Die Schulung dieser Kompetenzen zur Selbstorganisation des Lernens wird in allen Jahrgangsstufen durchgeführt. Weiterentwicklung des Beruflichen Gymnasiums 2008 / 2009 Im kommenden Schuljahr ist geplant, das Angebot des Beruflichen Gymnasiums durch den Zweig „Gestaltungs- und Medientechnik“ zu erweitern. Damit tragen wir den Erfordernissen der Berufsund Arbeitswelt, aber auch veränderten Schülerinteressen Rechnung. Mit diesem neuen Zweig wollen wir auch Schülerinnen verstärkt ansprechen und für den Bereich Technik begeistern. Einer der Schwerpunkte des kommenden Schuljahres soll zudem die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den einschlägigen regionalen Unternehmen in Industrie und Dienstleistung sein. Weiterhin wollen wir die Zusammenarbeit mit den abgebenden Gesamtschulen verbessern und die Öffentlichkeitsarbeit des Beruflichen Gymnasiums intensivieren (Erarbeitung eines Prospektes, Entwurf eines Logos, zusätzliche Informationsveranstaltungen). Die Schulung arbeitstechnischer Methoden soll über wissenschaftspropädeutisches Arbeiten hinaus zu einem eigenständigen, selbstorganisierten Arbeiten führen und die Teamfähigkeit fördern. Um ein eigenständiges Arbeiten zu ermöglichen, wird die Medienkompetenz verbessert. Wünschenswert wäre eine verstärkte Nutzung verschiedenster Oktober 2007 verschiedener Medien im normalen Unterricht, vorrausgesetzt es steht in jedem Raum eine Vielzahl verschiedener Medien zur Verfügung. Die technischen Voraussetzungen hierfür müssten möglichst bald geschaffen werden. Der berufsbildende Schwerpunkt BG-Technik Mechatronik (schwerpunktübergreifend Maschinenbau / Elektrotechnik) An der Werner-von-Siemens-Schule sind seit dem Schuljahr 2001/02 die bislang eigenständigen Schwerpunkte Elektrotechnik und Maschinenbau durch den neuen, fächerübergreifenden Schwerpunkt Mechatronik ersetzt. Situation Im Schwerpunkt Mechatronik werden in der Klasse 11 im Kurs Technikwissenschaften sowie im Technologiekurs Technikgrundlagen des Maschinenbaus und der Elektrotechnik vermittelt. Beide Fächer stehen im unmittelbaren Zusammenhang; in der Technikwissenschaft stehen die fachtheoretischen, in der Technologie die fachpraktischen Unterrichtsinhalte im Vordergrund. Die inhaltliche Umsetzung bezieht sich dabei immer auf ein handlungsorientiertes und fächerübergreifendes mechatronisches Projekt, das gemeinsam mit dem Fach Technisches Zeichnen/ CAD geplant und in den Elektro- und Metallwerkstätten durchgeführt wird (z.B. Planung und Bau eines Roboters). Ein weiteres Projekt in der Klasse 12 orientiert sich an dem CAD/CAM-Projekt, das im Rahmen des Europaaustausches mit der Partnerschule in Lutin (Tschechien) im Wechsel durchgeführt wird. Im Vordergrund steht die Verknüpfung von CNC, CAD und Qualitätssicherung, die fächerübergreifend im Rahmen des Grundkurses CNC-Technik und der Arbeitsgemeinschaft 3D-CAD umgesetzt wird (z.B. Produktion von Uhrengehäusen). Ziele des Schwerpunktes Mechatronik Der Unterricht im Schwerpunkt Mechatronik soll Schülerinnen und Schüler befähigen, mechatronische Probleme und Vorgänge an konkreten Lernträgern (mechatronische Systeme) zu begreifen und zu lösen. In der modernen 83 Berufliches Gymnasium Arbeitswelt wird dieses Technikverständnis erwartet und wir wollen an der WvSS durch die Verknüpfung der Elektrotechnik, des Maschinenbaus und der Informatik diese interdisziplinären Lösungen fördern. Die Schülerinnen und Schüler erhalten somit Einblick in die modernen Ingenieurwissenschaften und deren Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen. Das Verstehen technischer Zusammenhänge und das Üben fachspezifischer Denk- und Arbeitsweisen haben Vorrang vor dem Aneignen technischer Einzelfakten. Simulationen, Online-Experimente und Präsentationen werden zur Erlangung einer tieferen fachlichen und medienbezogenen Kompetenz genutzt. Die moderne Arbeitswelt ist durch einen permanenten Wandel gekennzeichnet. Rasante technische Entwicklungen, neue Märkte und veränderte Produktionsprozesse erfordern eine Auseinander-setzung mit diesen Gegebenheiten. Durch den Besuch von Fachmessen, Betriebsbesichtigungen und weiteren Möglichkeiten der Einblicknahme wird dies in den Kursen vermittelt und damit in den Lernprozess eingebunden. Weitere Ziele sind: • Weiterarbeit an dem schulinternen Curriculum des Schwerpunktes unter Berücksichtigung des Rahmenlehr-planes, der fachspezifischen Prüfungs-anforderungen sowie der Umsetzungsrichtlinien des Landesabiturs. • Ausrichtung des CAD/CAM-Projektes der Klasse 12 auf heutigen Industriestandard und Verknüpfung zwischen CNC und CAD mit der Software SolidCAM. • Intensivierung der Projektarbeit und der fächerübergreifenden Umsetzung der Unterrichtsziele und –inhalte. • Stärkere Einbindung des PCs zur Informationsbeschaffung und zur Förderung selbstständigen Lernens der Schüler. • Intensivierung der Kontakte zur heimischen Industrie und zu weiter-führenden Bildungseinrichtungen (z.B. Studium Plus). BG-Technik Datenverarbeitung Die Werner-von-Siemens-Schule verfügt über gut ausgestattete Informatikräume mit ca. 250 Einzelplatzrechnern. Hierdurch ist eine optimale Betreuung der Schüler gewährleistet. Der 84 Unterricht findet durchgehend in den Fachräumen statt. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt in der Vermittlung der Programmiersprache Delphi der Firma Borland. Neben dem Aufbau von Datenstrukturen und Algorithmen lernen die Schüler zu zweit oder in kleinen Teams projektorientiertes Arbeiten. In der Jahrgangsstufe 13 wird ein kursübergreifendes Projekt mit bis zu neun Wochenstunden durchgeführt. Moderne Softwaretechniken wie z.B. das Objektorientierte Programmieren (OOP), aber auch die Einhaltung von Schnittstellen Vereinbarungen sowie eine ausführliche Dokumentation der Programme sind hierbei Standard. Für die Schulform BG-Informatik existiert kein Rahmenlehrplan. Die Kollegen, die in dieser Schulform unterrichten, erarbeiten gemeinsam die Kurspläne. Hierin werden verbindliche Lernziele festgelegt, mögliche Freiräume können für individuelle Projekte genutzt werden, z.B. Spieleprogrammierung. Fachbezogene und fächerübergreifende Arbeit im BG Methoden- und Medienkompetenz Die Unterrichtsinhalte der einzelnen Fächer des Beruflichen Gymnasiums orientieren sich an den Rahmenlehrplänen. Daher wird auf eine Einzeldarstellung der Fächer zunächst verzichtet. Ausgebaut werden sollen die Zusammenarbeit verschiedener Fächer - insbesondere eine stärkere Verknüpfung allgemeinbildender und technischer Fächer - in Form des fächerverbindenden und projektorientierten Unterrichts (vgl. 4.1.), eine noch intensivere Schulung der Methoden- und Medienkompetenz (vgl. 4.2.) sowie die Förderung fremdsprachlicher Fähigkeiten(vgl. 4.3.). Zusammenarbeit verschiedener Fächer/ Projektarbeit Die Kooperation unterschiedlicher Fächer geschieht zum einen in der themen- oder problembezogenen Kooperation zweier oder mehrerer Fächer im fächerverbindenden Unterricht und ist in den Stundenplan integriert (z.B. Zusammenarbeit der Fächer Multimedia und Deutsch bei der Realisierung eines Filmprojekts), zum anderen in kurzphasigen, anwendungsbezogenen und produktorientierten Projekten, die einen Oktober 2007 Der berufsbildende Schwerpunkt thematischen Schwerpunkt setzen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es Schülerinnen und Schüler zu einer Integration unterschiedlicher Lernerfahrungen zu befähigen. Gefordert ist hierbei vor allem die eigenständige und -verantwortliche Arbeit der Schüler,Die speziellen pädagogischen Intentionen beinhalten mehrere Ebenen. die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer sollen Zum einen soll der Lehrer im Rahmen der sich verändernden Schüler/ Lehrer-Beziehung als Mittler bzw. als Berater zur Verfügung stehen, Beispielhaft sei hier das Projekt „Gutenberg“ aus dem Schuljahr 00/01 genannt. Die Fächer Geschichte, Gemeinschaftskunde, Religion, Ethik übergreifend wurde hier in der Jahrgangsstufe 11 zusammengearbeitet. In der Jahrgangsstufe 11 gab es eine Kooperation der Fächer Geschichte, Gemeinschaftskunde, Religion und Ethik. Hier wurden unterschiedliche thematische Schwerpunkte erarbeitet, verschiedene Kulturtechniken (Gestaltung von Materialien mit Feder, Druck, Schreibmaschine, Internet) erprobt, eine Druckerei und ein Museum besichtigt. Die Ergebnisse wurden am Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit präsentiert. In der Projektbeschreibung hieß es: „Fast schon selbstverständlich nutzen Schüler heute das Internet zur Informationsbeschaffung, zum Verschicken von E-Mails und zum Chatten. "Internet" steht (unreflektiert?) für Geschwindigkeit, unbegrenzte Information und grenzenlose Kommunikation. Für Schüler ist vor allem die Beherrschung der Technik dieses Mediums von Interesse. Weitgehend unbeachtet bleibt nicht nur, inwieweit dieses Medium unseren Umgang mit Wissen verändert, traditionelle Kulturtechniken und -fertigkeiten wie Lesen und Schreiben modifiziert, vor allem gesellschaftspolitische, kulturelle und ökonomische Veränderungen sind derzeit nur in Ansätzen zu erkennen. Die Auswirkungen auf die Arbeitswelt scheinen noch am ehesten deutlich, jedoch stellen sich verstärkt Fragen nach der Veränderung im politischen, Bereich (Wahl per Computer), im ökonomischen, Bereich (virtuelle Warenwelt), im kulturellen, Bereich (Was wird aus dem Buch, der traditionellen Kunst ?), im sozialen Bereich (Kontakte und Kommunikation nur noch per EMail?), sowie im religiösen Bereich. (Gottesdienst und Beichte nur noch per Mouseclick?). Wir stehen, folgt man der Wissenschaft, im Zeitalter Oktober 2007 einer neuen "Medienrevolution" mit weitreichenden gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Ein zentrales Anliegen dieses Projektes ist es, die Schüler zur Reflexion unterschiedlichster Auswirkungen dieser neuen Medien anzuregen, und sie zur Umsetzung dieser Anregungen in (fiktiven) "Zukunftsszenarien" zu bewegen. Vergleichbar scheint diese Veränderung mit der revolutionären Erfindung der Buchdruckkunst durch Gutenberg zu sein, der damit am Ende des 15. Jahrhunderts eine erste Medienrevolution einleitete. „Um zu pointieren: ohne Gutenberg keine Reformation, keine Schulpflicht, keine GoetheAusgaben, keine Aufklärung, kein Quelle-Katalog und keine Zeitungen...." Gutenberg gilt, einigen Zeitschriften zufolge, als der Mann des vergangenen Millenniums. Bill Gates könnte der Mann des kommenden Millenniums sein. Die Parallelität der Umbrüche liegt nahe Die Erfindung des Buckdrucks hat - und hier liegt eine wesentliche Parallelität - auf allen Gebieten, sozialen, kulturellen wie religiösen zentrale Umbrüche bewirkt. Aus der Auseinandersetzung mit der "ersten Medienrevolution" lassen Es erscheint didaktisch nicht sinnvoll, Schüler über die Konsequenzen der digitalen Revolution reflektieren zu lassen, ohne zuvor wesentliche Anregungen gegeben zu haben. Gerade weil der Medienwandel vergleichbar erscheint, kann die Auseinandersetzung mit Johannes Gutenberg produktiv anregend sein. Aus der Erkenntnis dieses ersten Wandels lassen sich Fragestellungen entwickeln, mit denen das Computerzeitalter kritisch be- und hinterfragt werden kann." Computer in der Schule Computer in die Schule? Methoden- und Medienkompetenz: Ein zentrales Anliegen des Beruflichen Gymnasiums angesichts der wachsenden Flut und größeren Unübersichtlichkeit von Informationen ist die Entwicklung und Förderung von Strategien zur Aneignung, Verarbeitung und Präsentation von Wissen. Gefördert werden sollen die Kompetenzen Interessensschwerpunkte zu setzen, Fragestellungen zu erarbeiten und eigenständig Lösungen zu finden. Hilfreich kann hier die Erstellung eines Readers zu folgenden Aspekten sein: 85 Berufliches Gymnasium Arbeitsformen: • Gruppenarbeit, • Arbeit am Computer • Schriftliche Darstellung: • Erstellung eines Thesenpapiers • Abfassung eines Protokolls • Erstellung eines Referats • Erstellung einer längeren Hausarbeit (Facharbeit / besondere Lernleistung)) Mündliche Präsentation: • Referat Mimik, Gestik, Sprachduktus, Einsatz von Medien) • Powerpoint Präsentation • Mediator-Präsentation Die Medienkompetenz ist integriert in die Schwerpunktfächer Datenverarbeitung und Mechatronik; HTML, Powerpoint und andere mediale Formen werden im Hinblick auf Präsentationstechniken unterrichtet. Die gezielte Einübung in diese Präsentationstechniken und Arbeitsformen soll es den Schülern erleichtern, das Angebot einer Präsentation oder besonderen Lernleistung als fünftes Prüfungsfach im Abitur zu nutzen. Fremdsprachenkompetenz / Sprachenportfolio In einer offenen, in europäischen Dimensionen denkenden und arbeitenden Gesellschaft ist die Beherrschung von Fremdsprachen unerlässlich. Sie eröffnen den Zugang zu Kultur, Politik und Wirtschaft Europas. Fremdsprachenkompetenz ist eine wichtige Grundlage für Verständnis und Toleranz in der Begegnung mit unseren europäischen Nachbarn. Die Bedeutung der Fremdsprachen für andere Fächer Zunehmende Internationalisierung erhöht die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen (speziell Englisch) in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen Aktive Auseinandersetzung mit Fremdsprachen auch in speziellen Sachzusammenhängen fördert die allgemeine und spezielle Sprachkompetenz in der jeweiligen Fremdsprache. Die Europäische Union hat in einem Referenzrahmen ein europäisches 86 Sprachenportfolio erarbeitet, das die Mobilität in Europa fördern und erleichtern will, indem es sprachliche Qualifikationen transparent und vergleichbar dokumentiert; den Wert von Mehrsprachigkeit und Multikulturalität betont und autonomes Lernen und die Fähigkeit zur Selbstbeurteilung fördert. Dieses Sprachenportfolio haben wir 2003 eingeführt. Zusätzlich veranstalten wir „Portfolio-Tage“, an denen die Schüler eigenständig Aufgaben in den Bereichen Lesekompetenz, Hörverständnis, Sprechen und Schreiben zur Einschätzung ihrer Sprachkompetenz bearbeiten. Möglichkeiten der Umsetzung Schüler verwenden und erstellen fremdsprachliche Texte im allgemeinen und berufsbezogenen Unterricht. Die Werner-von-Siemens-Schule fördert die Fremdsprachenkompetenz außerdem in den gemeinsamen europäischen Projekten (COMENIUS, etc.) sowie Anwendungen im Rahmen internationaler Arbeitsprojekte im Bereich der beruflichen Bildung. weitere Informationen: Ralf Domevscek Bilingualer Unterricht Die Schulformgruppe BG hält es prinzipiell für sinnvoll, Angebote bilingualen Unterrichts in den Fächerkanon aufzunehmen. Dabei dürfte unsrem Profil die technische Ausrichtung eher entsprechen als der häufig angebotene bilinguale gesellschaftswissenschaftliche Unterricht anderer Schulen. Das betreffende Fach soll auf Englisch unterrichtet, Deutsch nur bisweilen zur Hilfe genommen werden. Einzelne Module in fächerübergreifenden Projekten sollen in englischer Sprache stattfinden. Die damit verbundenen Erwartungen sind: • Der bilinguale Unterricht fördert die sichere Beherrschung der englischen Sprache • im Allgemeinen sowie in Technik, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. • Ein Studium oder eine Berufsausbildung im Ausland werden erleichtert, • berufliche Chancen in Berufszweigen mit internationalen Verbindungen werden vergrößert. Oktober 2007 Der berufsbildende Schwerpunkt Sport Neben den „klassischen Sportarten“ wie Fußball, Basketball, Volleyball, Schwimmen, Trampolinturnen, Badminton, etc. fördern wir auch andere Sportarten im Wahlpflichtbereich. Dies gilt insbesondere für pädagogisch sinnvolle Rand- bzw. Alternative Alternativ-Sportarten, welche gleichzeitig eine hohe Akzeptanz der bei den Schülern haben. Die Integration dieser Randsportarten ist durch den neuen Rahmenlehrplan Sport gegeben. Seit dem Schuljahr 2007 / 2008 ist Golf in das Sportangebot integriert und wird erstmals in der Jahrgangsstufe 12 angeboten. Öffnung der Schule nach außen Den Kontakt zu Wissenschaft, Industrie und Öffentlichkeit während der Ausbildung herzustellen und auszubauen – den Blick über den Tellerrand begreifen wir als wesentlichen Aspekt unseres Bildungsauftrags. Beispiel (2006): Der Optikparcours Wetzlar. Die Schüler des Mathematik-Leistungskurses 13 des Beruflichen Gymnasiums hatten sich im Oktober 2006 in ihrem Projekt „Mathematik zum Anfassen: Pfad der Optik in Wetzlar“ zur Aufgabe gemacht, selbst einige Stationen des in Wetzlar geplanten Optiklehrpfades quer durch die Stadt zu planen und zu bauen. Zum Auftakt der Arbeit führte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Erbach die Abiturienten in Idee, Konzeption und Intention des ehrgeizigen Projektes der Stadt Wetzlar ein. Aus Berechnungen, Planungen, Diskussionen und auch einigen produktiven Umwegen entstand ein eigener „Pfad der Optik“, der auch Laien die Geheimnisse der Physik spielerisch näher bringen kann, wie der Andrang in der Ausstellung im Atrium der Schule am Tag der offenen Tür bewies. Die „Farbe“ elektrischer Spannungen, Brechungen des Lichts durch verschiedene Medien, die Darstellung eines Regenbogens, die Auslöschung des Lichts durch Licht sowie ein Kaleidoskop, das den Einfluss von Drehung auf die Darstellung von Objekten veranschaulichte, waren die Themen der fünf Exponate, die den Besuchern von den Schülern engagiert demonstriert und erklärt wurden. Oktober 2007 Beispiel (2006): Kongress der Informatik für Schülerinnen und Schüler (Kiss) KISS war im Frühjahr vom Humboldt-Gymnasium Berlin-Tegel und dem Institut für Informatik der Freien Universität Berlin zum Wissenschaftsjahr 2006 ins Leben gerufen worden. Jugendliche an der Schnittstelle zwischen Schule und Universität sollten die Gelegenheit erhalten, ihre Arbeitsergebnisse einem breiten Fachpublikum vorzustellen und erste Erfahrungen im akademischen Betrieb der Universität zu machen. Zwei Schüler der Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums wurden mit 19 weiteren Teams zur Präsentation ihrer Arbeiten geladen. iSNAP (interactive stand-in network administration program) heißt die Software, die sie in wochenlanger Arbeit in ihrer Freizeit entwickelten und programmierten. Sie kann aktuelle Stundenund Vertretungspläne sowie Raumänderungen, die sich im täglichen Schulbetrieb oft kurzfristig ergeben, online darstellen und so Schüler und Lehrer schon zu Hause per Internet oder SMS selbsttätig informieren. Außerdem werden die online-Pläne auf Display an zentralen Stellen des Schulgebäudes einzusehen sein. Das Berufliche Gymnasium in der Europaschule Seit Anfang der 90er Jahre pflegt unsere die Werner-von-Siemens-Schule enge Kontakte mit Schulen des europäischen Auslandes. Beteiligt sind die Länder Dänemark, England, Frankreich, Italien, Tschechien, die Niederlande, Portugal und Polen. Allgemeine Ziele entsprechend dem europäischen Curriculum der Hessischen Europaschulen: • Erhöhung der Sprachkompetenz • Erhöhung der Fachkompetenz • Erhöhung der Medienkompetenz • Verbesserung der Fähigkeit zur Selbstorganisation und Förderung der Teamarbeit • Sensibilisierung für Umweltprobleme (Nachhaltigkeit) • Erhöhung der Mobilität 87 Berufliches Gymnasium In der Regel finden Begegnungen zu Beginn der Klassenstufe 12 mit für eine Zeitdauer von 14 Tagen statt. Projektfindung und Gruppenzuordnung werden im Vorfeld über E-Mail-Kontakte mit dem ausländischen Partner abgestimmt. Während der eigentlichen Projektphase finden dann vor Ort die Feinplanungen, die Materialbeschaffung und die Projektrealisierung statt. Es folgt eine Erarbeitet werden zudem eine Projektdokumentation in englischer Sprache sowie eine Präsentation der Projektergebnisse. Die Zusammenarbeit erfolgte bisher im Rahmen von Lingua-/Sokrates-Programmen der EU.. Konkrete Schwerpunkte der bisherigen Projekte und Orientierung für die zukünftige n Projekte sind: • Umwelt und alternative Energiequellen • Ökologische Aspekte von Bauen, Wohnen und Ernährung • Ausbau von Computereinrichtungen und ihre internationale Nutzung in virtuellen Projekten (z.B. Videconferencing, „Blackboard“ ( s.u.)). ) • Erkundungen des Landes unter verschiedenen Gesichtspunkten wie z. B. Kultur, Baustile, Verkehrswesen, Sprache, etc. Begleitende Aktivitäten sind gemeinsame Fahrten, Sprachkurse, landeskundliche Informationen, sportliche Wettkämpfe und gesellschaftliche Veranstaltungen zum besseren Kennenlernen des gastgebenden Landes. Beispielhaft sei hier das Projekt „Lernen für den Arbeitsplatz Europa“ (2006) erwähnt: Insgesamt 14 Themen hatten sich die rund 60 Schüler aus verschiedenen Schulformen der Jahrgangsstufe 12 mit ihren Gästen aus Frankreich (23 Schüler), Dänemark (22) und Tschechien (21) vorgenommen. Einen Block aus Aluminium, 120 x 30 x 150 Millimeter, und ein Uhrwerk fand eine Arbeitsgruppe deutsch-französischer Schüler vor. Die Aufgabe: Eine Uhr bauen, und zwar mit der heute in der Industrie üblichen Technik des CAD / CNC-Fräsens. Die Uhrgehäuse wurden entworfen, dreidimensional auf den Computer übertragen, programmiert und gefräst. Eine deutsch-dänische Gruppe brachte es fertig, dass die Daten der schuleigenen Wetterstation 88 sowie der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Werner-von-Siemens-Schule von überall her online abrufbar sind. Eine Mittelwelle-Radiostation wurde gebaut, eine Lightshow für LED-Scheinwerfer, gesteuert über PC, programmiert. Das „sprechende Wörterbuch“, auf CD gebrannt, erlaubt die Übersetzung von rund 100 Begriffen in sechs Sprachen – les- und hörbar. Die Powerpoint-Präsentation „Die Hugenotten – ein Beispiel für Migration aus der europäischen Geschichte“ war das Ergebnis einer französischdeutschen Kooperation. Die Schüler recherchierten im Internet allgemeine Informationen zum Thema und übertrugen sie dann auf die Gemeinde Daubhausen bei Wetzlar, eine Gründung französischer Protestanten im 16. Jahrhundert. Dreißig Minuten jeden Morgen waren der Sprachförderung gewidmet: Tandemarbeit – Schüler lernten die Umgangssprache des anderen. Eine tschechisch-deutsche Gruppe trug Informationen über verschiedene Länder der Europäischen Union zusammen, die per Mausklick von CD abrufbar sind. Ziel ist die Erstellung eines E-Learning-Programms zu den einzelnen Staaten der Europäischen Union. Dänische Schüler drehten die VideoDokumentation der kompletten Projektwochen, und es gibt, erstellt von einer gemischten Arbeitsgruppe, eine neue gemeinsame Web-Page, jederzeit aufrufbar zum Austausch von Informationen und Grüßen. „virtuelle Projekte“ Seit mehr als acht Jahren arbeitet die Werner-vonSiemens-Schule in „virtuellen Projekten“ mit europäischen Partnerschulen zusammen: im WETSKE-Projekt mit Schulen in Dänemark und Holland, im “Regards croisés-Projekt” mit Partnern in Frankreich, Spanien, Portugal und Tschechien, aus dem das jetzige Projekt “Emigration – A new Hope”? hervorgegangen ist. Sinn und Ziel dieser Projekte ist es, dass die Schüler des Beruflichen Gymnasiums lernen, mit gleichaltrigen Schülern unserer Partnerschulen zu kooperieren, zu kommunizieren, und zwar in englischer Sprache, und fähig sind, in einer multinationalen Arbeitsgruppe ein gemeinsames Ergebnis – zum Beispiel eine Dokumentation oder ein Produkt – vorzulegen. Die Lehrer sind die Moderatoren dieser Oktober 2007 Das Berufliche Gymnasium in der Europaschule Arbeitsgruppen, die sich weitgehend selbst organisieren was Planung, Methodik und Präsentation angeht. Die Themenschwerpunkte, die von allen Schülern eines Kurses, der an einem virtuellen Projekt teilnimmt, bearbeitet werden, liegen im WETSKEProjekt im Bereich Verkehr in Europa, alternative bzw. erneuerbare Energien (Stichwort House of the Future) und Tourismus. Bisher haben alle Schüler der Jahrgangsstufe 11 an diesem Projekt teilgenommen, das in einem Zeitraum von 8 Wochen an allen Schulen gleichzeitig abläuft. Zurzeit wird eine neue Konzeption mit unseren Partnern in Dänemark und Holland entwickelt, da dieses Projekt nun schon seit 8 Jahren läuft und der Überarbeitung bedarf, um einen neuen Motivationsschub freizusetzen. Das neue Projekt – “Emigration – A new Hope?” – findet im Rahmen des Französischunterrichts der Jahrgangsstufen 12 und 13 statt. Die Durchführungsprinzipien sind ähnlich wie im WETSKE-Projekt, mit dem Unterschied, dass dieses Projekt begleitend im gesamten Schuljahr durchgeführt wird. Themenschwerpunkte hier sind die Situation und die Probleme jugendlicher Emigranten in den beteiligten Partnerländern. Zweimal im Jahr finden treffen der beteiligten Lehrer und Schüler (drei bis vier pro Land) statt, die dazu dienen, die ausgearbeiteten Ergebnisse zu präsentieren und zu evaluieren. Beide Projekte wurden bzw. werden im Rahmen von Comenius-Schulpartnerschaften durchgeführt und sind Teil der Europa-Projekte (Europaschule) der Werner-von-Siemens-Schule. Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung Ein fächerübergreifendes Konzept als Bestandteil des Schulprofils „Warum Umweltbildung?“ Technischer Fortschritt und Globalisierung der Wirtschaft haben weltweit zu einer immer intensiveren Nutzung und Belastung der natürlichen Ressourcen geführt. Zunehmende ökologische Probleme mit globalen Auswirkungen (Erwärmung der Erdatmosphäre / TreibhausEffekt, Anstieg der Meeresspiegel, Wasserversorgung, Sicherung qualitativ ausreichender Ernährung) stellen zentrale Herausforderungen der Zukunft dar. Auseinandersetzungen um Konzepte zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen Oktober 2007 werden die Ökonomie und Politik der Zukunft weltweit prägen. Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung (sustainable development, developement durable) findet seit der Konferenz von Rio (1992) auch Eingang in die Diskussionen und Planungen auf lokaler Ebene (vgl. AGENDA 21). Projekte An der Werner-von-Siemens-Schule sind bereits einzelne Projekte zum Thema „Umwelt“ initiiert worden (u.a. Sonne - on - line, EurEAU@ctions). Diese Einzelprojekte sind ein erster erste Schritte zu einen einem schulischen Konzept zur Umwelterziehung. ABI - was dann? Das ist der Titel vieler Broschüren, die der Hilflosigkeit von Abiturienten bei der weiteren Lebensplanung entgegenwirken wollen. Im Beruflichen Gymnasium beginnen diesbezügliche Orientierungshilfen in der Einführungsphase der Jahrgangsstufe 11 mit Veranstaltungen während einesdes Info-Seminars im. zweiten Halbjahr. Ziel ist es, Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten an ausgewählten Beispielen zu erläutern und mit den Schülern individuelle Perspektiven zu erörtern. Dabei geht es insbesondere um die Sensibilisierung für bisher unbekannte Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie zugehörige Bedingungen. Ziel ist dabei, dass Schüler selbst mehr Verantwortung für die Steuerung und Organisation ihres Lernens übernehmen sollen. Angeboten werden kann ihnen die Zusammenarbeit mit einzelnen Unternehmen, den Kammern, dem Arbeitsamt oder anderen Institutionen. Dabei ist eine individuelle Beratung und Begleitung notwendig. Aus diesen Kooperationen hervorgehende Arbeiten können als besondere Lernleistungen ins Abitur eingehen. In den Jahrgangsstufen 12 und 13 finden mit den einzelnen Tutorengruppen Gespräche mit Beratern des Arbeitsamtes statt. Zudem erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, weitere lokale Angebote des Arbeitsamtes wahrzunehmen. Im Hinblick auf ein Studium nehmen die Schülerinnen und Schüler das Angebot der Hochschultage an den Universitäten Giessen, Darmstadt und Siegen sowie an der Fachhochschule Giessen-Friedberg wahr. 89 Berufliches Gymnasium Tabelle AF: Sprachlichliterarischkünstlerisches Aufgabenfeld Gesellschafts- Deutsch Gemeinschaftskunde Mathematik Englisch Geschichte Physik Französisch (Stufe 11 bis 13 als zweite Fremdsprache) Religion/ Ethik Chemie wissenschaftliches Aufgabenfeld Mathematisch-naturwissenschaftlichtechnisches Aufgabenfeld Latein (Stufe 11 zum Erwerb des Latinums) Technikwissenschaft Kunst (Stufe 13) Technologie Literaturkurs (Stufe 13) Technisches Zeichnen (Stufe 11) Präsentationstechniken (Stufe 11) 90 Oktober 2007 Das Berufliche Gymnasium in der Europaschule Abbildung 8: Seiji KIMOTO Maler und Bildhauer -Installation DIE HERAUSFORDERUNG - DIE TAT Oktober 2007 91 Schule & Gesundheit Schule & Gesundheit Die Werner-von-Siemens-Schule ist mit einer Reihe von Projekten auf dem Weg zur gesundheitsfördernden Schule. Unser Motto ist: Gesund lernen, gesund lehren, gesund leben, gesund sein. Unsere Schwerpunkte betreffen • Ernährung und Gesundheit • Bewegung • Sucht- und Gewaltprävention • Verkehrserziehung/Mobilitätsbildung • Bildung für Nachhaltige Entwicklung Unter diesen Schwerpunkten streben wir an, die Gesundheit und damit auch die Arbeitszufriedenheit und -fähigkeit der Menschen, die in und an Schule arbeiten, zu erhalten und zu fördern. Bezogen auf unsere Zielgruppen bedeutet dies: • Senkung des Risikoverhaltens von Schülerinnen/Schülern und Lehrerinnen und Lehrern zur Stärkung ihrer Ressourcen und Schutzfaktoren, • Gestaltung von Schule als gesundheitsfördernder Arbeitsplatz (z.B. Schulklima, Schulorganisation, Schulgebäude). • Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer für Fragen des Klimaschutzes und dem Ziel zu einer Erziehung zur nachhaltigen Bildung 92 Schwerpunkt Ernährung und Gesundheit Die Schulleitung und das Kollegium der Schule legt großen Wert auf ein gesundes und ausgewogenes Ernährungsangebot im Schulkiosk. In Zusammenarbeit mit der Ökotrophologin des Gesundheitsamtes beim Lahn-Dill-Kreis wurde das Ernährungsangebot überprüft und die Bewirtschaftung des Kiosks neu vergeben. Selbstverständlich wird dieses wichtige Thema auch im Unterricht angesprochen. Arbeitsschutz als Gesundheitsthema ist in den Fach- und Politikunterricht eingebunden. Die Schüler der Teilzeitberufsschule nehmen regelmäßig am jährlichen Arbeitsschutzwettbewerb teil. Schwerpunkt Bewegung An der Werner-von-Siemens-Schule kommt der Sporterziehung eine besondere Bedeutung zu. Die Schülerinnen und Schüler der Teilzeitberufsschule nehmen regelmäßig an der jährlich stattfindenden Sportwoche teil. Schwerpunkt Suchtprävention Suchtprävention als schulische Aufgabe wurde als Reaktion auf die erste große „Drogenwelle“ Anfang der siebziger Jahre installiert und erfolgte hauptsächlich in Form der Information über die Suchtmittel und der Abschreckung. Da diese Präventionsansätze wirkungslos blieben – die Zahl der Probierer, Neueinsteiger und Abhängigen stieg weiter –, begann man, nicht mehr nur das Suchtmittel, die „gefährliche Droge“, als Ursache von Abhängigkeit zu sehen, sondern ebenso das Oktober 2007 Schwerpunkt Suchtprävention Individuum und seine Umweltbedingungen. Dieser multifaktorielle Ansatz ist heute allgemein anerkannt und drückt sich in den Titeln von Präventionskampagnen wie „Sucht hat viele Ursachen“ oder „Sucht hat immer eine Geschichte“ aus oder auch im Erlass „Suchtprävention in der Schule“ vom 15. Juli 1997. Der uns beauftragt zum Aufbau einer gefestigten Persönlichkeitsstruktur unserer Schüler beizutragen. Hierbei werden als inhaltliche Schwerpunkte besonders hervorgehoben: • Die Förderung des Ich-Bewusstseins und des Selbstwertgefühls durch die Übernahme von Verantwortung • Die Schaffung einer Atmosphäre des Vertrauens und der Geborgenheit im Schulalltag • Die Befähigung zur Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und Ziele • Die Vermittlung von Orientierung und Grundwerten in Verbindung mit dem gelebten Vorbild Erwachsener • Die Ausbildung der Fähigkeit, mit Krisen umzugehen. Zur Umsetzung benennt der Erlass explizit alle Lehrerinnen und Lehrer in allen Schulformen und – stufen. Der/die Beratungslehrerin und - lehrer für Suchtprävention und Drogenfragen ist insofern nur als „Primus inter Pares“ zu verstehen. Die Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert. Als Schlagworte seien hier genannt: veränderte Familiensituationen mit Trennungserfahrungen und geringerer Verfügbarkeit der Bezugspersonen, geändertes Konsumverhalten, Einfluss der Medien, Reizüberflutung, Zukunftsängste, erhöhter Leistungsdruck in vielen Bereichen. Der Kontakt mit potentiellen Suchtmitteln wie auch stoffunabhängigen Suchtsituationen lässt sich nicht vermeiden, deshalb kommt es darauf an, wie wir mit diesen Mitteln umgehen. Wenn potentielle Suchtmittel unreflektiert bei Frustrationen oder zur Konfliktlösung eingesetzt und nicht mehr selbstbestimmt und genussvoll benutzt werden, kann die Einbahnstraße von der Gewöhnung zur Abhängigkeit in die Sucht beginnen. Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bedeutet das, nicht das Symptom Suchtmittelmissbrauch in den Oktober 2007 Vordergrund zu stellen, sondern die Stärkung und Förderung von personalen und sozialen Kompetenzen. Perspektiven Wie sehen nun die langfristig angelegten Präventionsmaßnahmen an unserer Schule aus? Die Umsetzung des Schulgesetzes zur „Rauchfreien Schule“ wurde in einer Arbeitsgruppe erarbeitet und ist nun gesichert. Dennoch gilt, die Notwendigkeit von Suchtprävention im Lebensraum Schule ins Bewusstsein aller Beteiligten zu heben. Sucht gehört zum Alltag (auch zum Schulalltag), also muss auch SuchtpräventionBestandteil des Alltags werden. Durch die Bereitstellung eines positiven Lern- und Vertrauensklimas für unsere Schülerinnen und Schüler sollen sie zu einem selbstbewussten, verantwortlichen und angemessenen Umgang mit schulischen und individuellen Schwierigkeiten befähigt werden. Angstfreie Gespräche und selbstkritische Reflexionen über Suchtmittelkonsum und suchtriskantes Verhalten sind zu ermöglichen. Sie sollen lernen, gesundheitlich und rechtlich angemessen, selbstverantwortlich mit Drogen und anderen Suchtmitteln umzugehen. Schule als Lebensraum sollte gesundheitsförderlich gestaltet werden. Suchtprävention soll in verschiedenen Fächern, im Tutorenunterricht sowie fächerübergreifend und auch in Projekten verankert werden. Weiterhin steht die Beratung von Schüler/innen bei Alkoholmissbrauch, bei übermäßigem Rauchen, bei Tablettenmissbrauch und bei Drogenkonsum und das Herstellen von Kontakten zu anderen Einrichtungen (z. B. Drogenberatungsstellen, Erziehungshilfe, Jugendhilfeeinrichtungen) sowie das Heranholen von Veranstaltungen (Theater-, Filmvorführungen) als wichtige Arbeit des Beratungslehrers im Vordergrund. Bestandsaufnahme Seit einigen Jahren arbeiten AGs, bestehend aus Schülern und der Beratungslehrerin zum Thema Suchtprävention. Bisheriger Schwerpunkte der Arbeit waren, neben vielen Gesprächen zum Thema Sucht, die Herstellung eines Films zum Thema Jugendliche und Sucht, eine Suchtwoche mit verschiedenen Schwerpunkten, Angebote für Fortbildungen zum Thema, des weiteren führte die 93 Schule & Gesundheit Gruppe Requisit ein Theaterstück mit nachfolgender Diskussion auf. Die Frage:„Wie lässt sich Suchtprävention an der Werner-von-Siemens Schule praktisch umsetzen?" wird die Arbeit des Beratungslehrers in seiner weiteren Arbeit begleiten. Geplant ist weiterhin, regelmäßig eine größere Veranstaltung anzubieten ( z.B. ein Theaterstück oder einen interessanten Vortrag mit anschließender Diskussion ). Organisatorische wie finanzielle Unterstützung sind dafür jedoch erforderlich. Zur Evaluation Messbare Ergebnisse wie in traditionellen Fächern lässt der Bereich der Suchtprävention nicht zu. Hier geht es vorrangig darum, individuelle wie soziale Prozesse zu initiieren und zu begleiten. Ihre Wirksamkeit kann zwar in einer Gruppe, die über mehrere Jahre begleitet wird, erkennbar sein. Welche Verhaltensänderungen sie jedoch im Einzelfall hervorgerufen hat und in welcher Weise sie einzelne Personen gestärkt hat, mag oft erst Jahre später zum Tragen kommen. Daraus ergibt sich, dass sich die Reflexion hauptsächlich auf die Qualität der inhaltlich/methodischen Bausteine der Suchtprävention und ihre Umsetzbarkeit beziehen kann. Weiterhin lässt sich anhand der Raumnutzung und der Resonanz auf die verschiedenen Angebote an die Beteiligten der Schule erkennen, inwieweit Suchtprävention für wichtig erachtet wird und gewollt ist. Unerlässlich dafür ist jedoch, dass der Einführung dieses Vorhabens und seiner Verankerung im Schulalltag Zeit, aber auch Sicherheit gegeben wird, den vorhandenen Raum langfristig nutzen zu können. Schwerpunkt Verkehrserziehung / Mobilitätsbildung Eine Initiative der Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar Förderung der „Verkehrssicherheit“an der WvS-Schule Viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben bereits negative Erfahrungen im Straßenverkehr gesammelt. So haben viele von ihnen schon Verkehrsunfälle erlebt, auch auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule. Ihre Zahl ist erschreckend groß, leider auch die Zahl der tödlichen Unfälle. Unser Anliegen ist es daher, die Schüler für das Feld der Verkehrssicherheit zu sensibilisieren. Wir wollen einen aktiven Beitrag dazu leisten, dass die Zahl der Verkehrsunfälle abnimmt. Schulische Aktivitäten und entsprechende thematische Inhalte dienen dazu, dieses Ziel zu erreichen. Wir sehen es 94 deshalb als wichtige, interessante und vor allem sinnvolle Aufgabe an, Schülerinnen und Schülern dieser Schule das Thema "Sicherheit im Straßenverkehr" näher zu bringen. Die Verkehrssicherheit ist angesiedelt im Bereich „Schule & Gesundheit“ in Hessen (Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung) und kann schulformübergreifend und fächerübergreifend in allen Klassen bearbeitet werden. Jede Schülerin und jeder Schüler hat, wie oben schon erwähnt, eigene Erfahrungen, Erlebnisse und Kenntnisse, die angemessen in der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt werden können. Oktober 2007 Schwerpunkt Verkehrserziehung / Mobilitätsbildung Gerade im Bereich der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr wird ein selbstständiges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln der Schülerinnen und Schülern angestrebt. Jedes methodische Vorgehen, das in seiner Gesamtkonzeption die Förderung selbstständigen und verantwortungsbewussten Handelns beinhaltet, kann zur Erreichung dieses Zieles beitragen. Dadurch soll auch erreicht werden, dass die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über das eigene Verhalten bei der Teilnahme am Straßenverkehr bewegt werden. Wenn sich Schülerinnen und Schüler an entsprechenden Unterrichtsinhalten beteiligen, besteht die Chance, dass sie sich mit ihnen identifizieren und das Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ positiv aufnehmen. An der Werner-von-Siemens-Schule werden seit 2001 Aktionswochen zum Thema "Sicherheit im Straßenverkehr" mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten durchgeführt. Darin werden z.B. Arbeitsergebnisse der beteiligten Klassen dargestellt und den Schülerinnen und Schülern der Schule zugänglich gemacht. Parallel dazu werden verschiedenste Veranstaltungen angeboten wie Vorträge von externen Experten (mit anschließender Frage- und Diskussionsmöglichkeit für die Schüler) oder eine Podiumsdiskussion zu verschiedenen Themenbereichen rund um die Verkehrssicherheit. Unter Einbeziehung von Experten (beispielsweise Vertreter der hessischen Polizei, Mitglieder der Verkehrswacht Wetzlar e.V. etc.) werden Aspekte der Öffnung der Schule und der Kooperation mit externen Stellen verwirklicht. Daneben ermöglichen wir seit einigen Jahren unseren Schülerinnen und Schülern eine kostengünstige Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings für Pkw. Diese Sicherheitstrainings sind keine Schulveranstaltungen, werden aber von der Schule empfohlen und in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht Wetzlar e.V. organisiert. Informationen in der Schule über Fahrsicherheitstrainings sollen diese als eine sinnvolle und nutzbringende Möglichkeit der Reduzierung von Unfallrisiken zeigen. Weiterhin unterstützt die Schule die Aktivitäten zum Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“, indem sie geeignete Räumlichkeiten für Ausstellungen und Veranstaltungen bereitstellt, indem sie die Suche nach Sponsoren fördert oder die Kosten für Referenten übernimmt. Eine Kostenminimierung bzw. -begrenzung wird dabei angestrebt. Mit der Durchführung der Aktionswochen „Fahren??? Aber Sicher!!!“ und der weiteren Aktivitäten leistet die Werner-von-Siemens-Schule einen positiven Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Dies kann und sollte von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Dazu könnte unter Beteiligung von Schülern (zum Beispiel Thema Deutsch - Medien) eine entsprechende Pressearbeit organisiert und angeboten werden. Das Bild der Werner-vonSiemens-Schule wird durch das Engagement für mehr Verkehrssicherheit in positiver Weise geprägt. Bildung für nachhaltige Entwicklung Technischer Fortschritt und Globalisierung der Wirtschaft haben weltweit zu einer immer intensiveren Nutzung und Belastung der natürlichen Ressourcen geführt. Zunehmende ökologische Probleme mit globalen Auswirkungen (Erwärmung der Erdatmosphäre / TreibhausEffekt, Anstieg der Meeresspiegel, Wasserversorgung, Sicherung qualitativ ausreichender Ernährung) stellen zentrale Herausforderungen der Zukunft dar. An der Werner-von-Siemens-Schule sind bereits viele Projekte zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt worden. Die Schule arbeitet seit dem Schuljahr 2005/06 am BLK-Projekt Transfer 21 mit einer Reihe von Aktivitäten in mehreren Oktober 2007 95 Schule & Gesundheit Berufsfeldern und Schulformen. Im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ wurden diese Aktivitäten verstärkt und sind zu einem festen Bestandteil unserer Arbeit geworden. Neu ist die Netzwerkbildung mit Institutionen des Lahn-Dill-Kreises und der Stadt Wetzlar, sowie die Zusammenarbeit mit regionalen Firmen. So sind Kollegen beteiligt an der Initiative „Region Aktiv“ des Lahn-Dill-Kreises in der mehrere Projekte zum Thema erneuerbare Energien vorgeschlagen wurden. Die Werner-von-Siemens-Schule arbeitet weiterhin mit im „Arbeitskreis Erneuerbare Energien“ der Stadt Wetzlar, an dem auch die IHK, die Kreishandwerkerschaft, der Internationale Bund für Sozialarbeit u. a. Institutionen und Firmen beteiligt sind. Ziel dieses Arbeitskreises ist es, Initiativen aus der Region zum Bereich der Erneuerbaren Energien zu unterstützen. Tag der offenen Tür Der Tag der offenen Tür an der Werner-vonSiemens-Schule findet traditionell Anfang Dezember statt. An diesem Termin können sich Schülerinnen und Schüler der abgebenden Schulen über die vielfältigen Bildungsangebote beruflicher Schulen informieren. Mit dem Halbjahreszeugnis Ende Januar muss die Bewerbung für einen weiterführenden Bildungsgang erfolgen, sodass genügend Zeit zur Orientierung und schließlich für eine Entscheidung bleibt. Das Spektrum der Präsentationen reicht von Beratungsangeboten über umfassende Darstellungen von Bildungsgängen bis hin zu Vorstellungen spezieller fachlicher Projekte. Der Tag der offenen Tür ermöglicht Einblicke in das Lernfeldkonzept, in dem berufsbezogene Aufträge und Projekte von den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden. Im Bereich der Teilzeitberufsschule können diese Einblicke die Berufsfindung erleichtern, da die Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb einer Fachrichtung transparent werden. Zusätzlich können in den Teilzeitschulformen die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus der beruflichen Praxis im Dialog erörtert werden. Abbildung 9: Außenansicht NO 96 Oktober 2007 Erziehungshilfe Erziehungshilfe Schulschwänzerproblematik, Erstellung und Einführung von allgemeinverbindlichen Rahmenbedingungen, Installierung von Timeout Maßnahmen, Übergaberegelungen zwischen den abgebenden Schulen und der beruflichen Schule, Förderplanarbeit etc. Allgemeines Die Schule für Erziehungshilfe existiert seit 1995 auf der Grundlage eines Kooperationsvertrags zwischen dem Lahn-Dill-Kreis und dem Land Hessen. Dieser Vertrag hat die Verwirklichung des Rechts auf Bildung erziehungshilfebedürftiger Schüler und Schülerinnen zum Ziel. Die Schule für Erziehungshilfe ist deutlich geprägt von der besonderen Organisationsform einer dezentralen Schule. Schüler/innen mit sonderpädagogischem oder besonderem Förderbedarf im Bereich der Erziehungshilfe gehen somit nicht auf spezielle Förderschulen, sondern verbleiben in den allgemeinen Schulen und werden dort sonderpädagogisch betreut. Die Schule für Erziehungshilfe ist eine Förderschule entsprechender Zielsetzung. Schüler/innen mit einem Förderbedarf in diesem Sinne sind Schüler/innen mit einem Anspruch auf sonderpädagogische Förderung. Es handelt sich hierbei sowohl um eine offene Beratung für die Schüler/innen (Freiwilligkeit), als auch um eine Beratung und Förderung nach Absprache durch den Auftrag des Schulamts, durch die Lehrkräfte der abgebenden Schule, durch die Lehrer der beruflichen Schule und durch die Eltern. Die grundlegenden Elemente der Erziehungshilfearbeit sind • das professionelle Gespräch mit den Beteiligten • die Einzelfallarbeit • die Einbeziehung und Koordination möglicher Kooperationspartner (Netzwerkarbeit). Die zentralen Aufträge der Schule für Erziehungshilfe Die Aufgaben der Erziehungshilfe in der Einzelfallarbeit: • • Dem Schüler zeigen, dass das gezeigte Verhalten nicht dem gesellschaftlich erwarteten Verhalten entspricht. • Mit dem Schüler angemessene Verhaltensweisen suchen, erarbeiten und üben. • Spiegeln von Normalität durch angemessenes Handeln. • Ursachen finden für das abweichende Verhalten. • Förder- und Hilfsmaßnahmen mit dem Schüler, den Eltern und sonstigen Kooperationspartnern entwickeln und umsetzen. • Dokumentation als Grundlage für weitere Gespräche und Vereinbarungen in Form von Förderplänen, Zielvereinbarungen und Gesprächsvereinbarungen führen. • Stärken des Schülers herausstellen und in die weitere Förderung miteinbeziehen. • Sicherstellung eines schulischen Angebots im LDK für Schüler/innen mit festgestelltem sonderpädagogischem, besonderem oder ambulantem Förderbedarf im Sinne der Schule für Erziehungshilfe. Beratung und Unterstützung der allgemeinen Schulen in Fragen des abweichenden Verhaltens und in der Koordination mit außerschulischen Unterstützungssystemen. Umsetzung der Erziehungshilfearbeit an der Werner-von-Siemems-Schule Die Umsetzung der Erziehungshilfearbeit geschieht durch eine Erziehungshilfelehrerin an der Werner-von-Siemens-Schule. Ihre Zuständigkeit bezieht sich auf • Schüler/innen mit festgestelltem sonderpädagogischem oder besonderem Förderbedarf. • Schüler/innen mit ambulantem Förderbedarf. • die Beratung von Lehrkräften in der täglichen Arbeit. • die Schule allgemein in konzeptionellen Fragen wie beispielsweise: Umgang mit Oktober 2007 Die Beratung und Unterstützung der Schüler in den Bereichen Berufsorientierung und Bewerbung nimmt einen weiteren Schwerpunkt in der Erziehungshilfearbeit ein. 97 Abkürzungen Abkürzungen BFS Berufsfachschule HBFS/ITA Höhere Berufsfachschule Informationstechnische(r) Assistent/in BG Berufliche Gymnasium Technik BGJ Berufsgrundbildungsjahr BVJ Berufsvorbereitung CAD Computer Aided Design CNC Computer Numerical Control Derive Mathematikprogramm für den PC DGQ Deutschen Gesellschaft für Qualität EDV Elektronische Datenverarbeitung EIBE Programm zur Eingliederung in die Berufs und Arbeitswelt Flow-Learn Programm zur Reglungstechnik FOS Fachoberschule Technik IHK Industrie und Handelskammer Intranet Netzwerk zwischen Computern innerhalb eines Betriebes IT-Anlagen Informationstechnische Analogtechnik PC-Technik Computer-Technik TI92 Taschenrechner von Texas Instrument TS Fachschule für Technik VO Verordnung 98 Oktober 2007 Abbildung 10: Lehrerkollgium 2000