Schulprogramm - Werner-von-Siemens

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Schulprogramm - Werner-von-Siemens
Schulprogramm
Abbildung 1: Außenansicht Südost
Impressum
Verantwortlich für den Inhalt:
Steuergruppe 2007
S. Bröcher (BG), K. Czeranski (FOS), B. Seitz (FST), R. Flagmeier (HBFS/ITA),
F. Schneider (BFS), A. Eisel (BGJ), J. Hildebrandt (BVJ/EIBE), M Weisgerber – Schaaf (TZ BS),
V. Rumpf (Leiter)
Redaktion:
R. Flagmeier, V. Rumpf
Wetzlar, im Oktober 2007
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Impressum.........................................................................................................2
Vorwort..............................................................................................................5
Präambel............................................................................................................6
Grunddaten........................................................................................................7
Bildungsangebote.............................................................................................10
Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse........................................................... 11
Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch ......................................................14
Leitziele............................................................................................................17
Europäische Dimension.....................................................................................21
Teilzeitberufsschule...........................................................................................23
EIBE ...............................................................................................................45
Berufsgrundbildungsjahr BGJ.............................................................................53
Berufsfachschule...............................................................................................59
Berufsfachschule...............................................................................................60
Höhere Berufsfachschule...................................................................................63
Fachoberschule ................................................................................................66
Fachschule für Technik......................................................................................72
Berufliches Gymnasium.....................................................................................84
Schule & Gesundheit.........................................................................................94
Tag der offenen Tür..........................................................................................98
Erziehungshilfe ................................................................................................99
Abkürzungen..................................................................................................100
Oktober 2007
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Vorwort
Vorwort
Als wir 2002 unser erstes Schulprogramm formulierten und beschlossen habe ich im Vorwort geschrieben,
dass damit „… das, was die Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar ist und sein will, konkret und nachprüfbar
(wird).“
Nun galt es diese Vorstellungen und Ziele umzusetzen und zu evaluieren, denn für uns war das
Schulprogramm immer ein Instrument und Werkzeug zur Verbesserung von Schule und Unterricht.
Da Schule einem Entwicklungsprozess unterliegt, kann auch das Schulprogramm kein statisches Produkt
sein, sondern muss fort entwickelt werden.
Deshalb freue ich mich, dass wir nun den Entwurf dieser Fortschreibung vorlegen können.
Danken möchte ich allen Kolleginnen und Kollegen, die sich überaus engagiert und aktiv in die Erarbeitung
dieses Programms eingebracht haben. Mein besonderer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen der
Steuergruppe und des Redaktionsteams.
Dieses Schulprogramm wird auf der Basis des Erreichten und nach dem Konzept einer Leitbildentwicklung
der lernenden Organisation weiter zu entwickeln sein.
Auf diesem Wege wünsche ich uns viel Erfolg.
Dieter Agel
Schulleiter
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Oktober 2007
Präambel
Präambel
Das oberste Leitziel unseres pädagogischen Handelns ist die Vermittlung von
Lebens- und Fachkompetenz.
Wir wollen junge Menschen auf der Grundlage humaner und demokratischer
Wertvorstellungen auf ihr zukünftiges (Arbeits-) Leben vorbereiten.
Sie sollen dadurch ihr eigenes Leben und das Leben in unserer Gesellschaft
aktiv und kompetent gestalten können.
Lebens- und Fachkompetenz fördern
Europabezogenes Lernen bzw. interkulturelles Verständnis stärken
Bedürfnisse und Interessen artikulieren
Eigenverantwortung und Mitverantwortung übernehmen
Normen und Vorschriften beachten
Soziales Verhalten stärken
Konstruktive Kritik äußern und ertragen
Offenheit entwickeln
Methodenkompetenz stärken
Persönlichkeitsentwicklung fördern
Eigenständigkeit anstreben
Teamfähigkeit und Toleranz stärken
Energie entfachen
Nein-sagen lernen
Zielstrebigkeit fördern
Wenn Du ein Schiff bauen willst,
dann trommle nicht Männer zusammen,
um Holz zu beschaffen,
Aufgaben zu vergeben,
und die Arbeit zu verteilen,
sondern lehre sie die Sehnsucht nach
dem weiten endlosen Meer .
Antoine de Saint-Exupéry
Oktober 2007
5
Grunddaten
Grunddaten
Die Werner-von-Siemens-Schule gehört mit zirka
2500 Schülern und rund 115 Lehrerinnen und
Lehrern zu den größten hessischen Schule. Wir
sind mit der Teilzeitberufsschule dualer Partner
diverser handwerklicher und industrieller
Ausbildungsgänge in Metall-, Elektro- und
Holztechnik und unterrichten zusätzlich in einigen
Berufen überregionale Gebiets- und
Landesfachklassen. Wir bieten
Vollzeitausbildungsgänge, die neben der
beruflichen Orientierung den Erwerb höherer
Schulabschlüsse ermöglichen (Berufsfachschule,
Basisdaten
Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr),
zum Studium an Fachhochschule oder Universität
qualifizieren (Fachoberschule, berufliches
Gymnasium, Lehre Plus, Höhere Berufsfachschule)
oder zum Informationstechnischen Assistenten
ausbilden. Die Fachschule für Technik führt
Facharbeitern und Gesellen zum Abschluss „staatlich geprüfter Techniker“. Die Vereinigung von
zehn Bildungsgängen unter einem Dach verschafft
unseren Schülern vielfältige Perspektiven, ihre
Qualifikation zu erweitern und höhere
Bildungsabschlüsse zu erreichen.
Schülerzahl
ca. 2500
Klassengröße
ca. 22 Schüler/innen
Schulklassenzahl
ca. 90 Teilzeitklassen
ca. 35 Vollzeitklassen
Anzahl der Lehrer/innen
115
davon männlich/weiblich
100/15
Lehrer/innen im Vorbereitungsdienst
6
Regel-Unterrichtszeit
Mo. - Fr.
07.45 Uhr bis 14.45 Uhr
16.30 Uhr bis 19.45 Uhr
07.30 Uhr bis 14.10 Uhr
Sa.
Schulleitung
Schulleiter:
OStD Dieter Agel
Stv. Schulleiter:
StD Ulrich Staffa
Abteilungsleiter
6
BS Metalltechnik; EIBE/KONEKT; BVJ; BFS
NN
BS Metalltechnik; FS-Technik
StD Wolfgang Schleer
BS Allgemeinbildende Fächer; BG
StD Joachim Hunke
BS Elektrotechnik,, Chemie/Physik/Biologie, FOS
StD Günther Letzel
BS Bau- Holztechnik, Maler u. Lackierer, BGJ
StD Jürgen Roos
BS Metalltechnik; HBFS ITA
StD Gerhard Ihle
Koordinator für Fachpraxis
FL Walter May
Oktober 2007
Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar
Pro Bildung
Mittelhessen e.V.
Dieter Agel
Dieter Agel
Schulleiter
Förderverein
der WvSS
Alexander Trier
Ulrich Staffa
Stellv. Schulleiter
Personalrat
Vors.
Bernhard Seitz
ElternVertretung
Andreas Puchelt
Verbind.-lehrer
T. Kestermann
Regina Thöle
Schülervertretung
Wolfgang Schleer
gewählter
Abwesenheitsvertreter
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Doris Runzheimer
Sonja Peuckert
Schulbüro
Marion Pitz
Schulhausverwalter
Gerhard Grimm
Wilfried Rumpf
Petra Zidaric
Bibliothek
Rolf Lissner
Suchtprävention
Susanne Ilge
N.N.
Abteilung I
Wolfg. Schleer
Abteilung II
BF Metalltechnik:
ASH, BS,
BF Metalltechnik:
MT, IM, OP, ZM, MEC
EIBE/KONEKT
FS Technik
FG Fachpr. u. Grundl.
(May )
FG Haustechnik
(R. Schmidt)
FG Schweißtechnik
(Hörbel)
FG Sonderpädagogik
(Ilge)
FG Masch.-u. Fügetech.
(Langosch)
FG CAD/Techn. Komm.
(Winter)
FG CNC-Techn. / Fertigungsverfahren (Schwarz)
FG Messtechnik/QS (Henkel)
FG Steuern u. Regeln
(Hugo Müller)
FG Feinwerktechnik/Optik/
Optoelektronik (Unruh)
Gewaltprävention
Sonderpädagogik
Lehrerfortbildung
Joachim Hunke
Abteilung III
Allgemeinbild . Fächer
Berufl. Gymnasium
FB Fremdsprachen
(Kestermann)
FK Deutsch (R. Thöle)
FB Geschichte/Politik /
Wirtschaft (R. Schmidt)
FB Religion/Ethik
(Rumpf)
FK Sport (Macht)
Günther Letzel
Abteilung IV
BF Elektrotechnik
BF Chemie-, Biologie- u.
Physiktechnik
FOS / Lehre Plus
FG Elektr. Grundlagen
(Stahl)
FG Energie- u Automat.tech. (Schrauf)
FG Komm.-tech. (Pirker)
FG Naturwissenschaften
(Domevscek)
FG Mechatronik
(Hugo Müller)
Schullaufbahnberatung
Umweltprojekte
Jürgen Roos
Abteilung V
Gerhard Ihle
Abteilung VI
Walter May
Koordinator FP
BF Bautechnik
BF Holztechnik
BF Farbtechnik u.
Raumgestaltung
BF Metalltechnik:
VM, WP
BF Fahrzeugtechnik:
BKF, KFMech
HBF Inf.-verarb.-Technik
Koord. Fachprakt. U. d.
Vollzeitschulformen
BVJ / EIBE / KONEKT /
BGJ / BFS
FK Informatik
FG Bautechnik
FK Mathematik
(Meuser)
(Dr. Weller)
FG Vermessungstechnik
FG Fahrzeugtechnik
FG Holztechnik
(Lauer)
FG Gestaltung
FG Werkstoffe / Ur-/
(Forchheim)
Umformen (Seitz)
FG Kunststofftechnik
(Linne)
FG Berufskraftfahrer
(Macht)
Erziehungshilfe
Homepage
IT-Beauftragter
Bernhard Piasta
Datenschutzbeauftragter
Joachim Eckert
Sicherheitsbeauftragter
Franz Schneider
Verkehrssicherh.beauftragter
Klaus Massier
BFS Berufsfachschule
FB Fachbereich
BG Berufliches Gym.
FG Fachgruppe
BGJ Berufsgrundbildungsjahr
BVJ Berufsvorbereitungsjahr
BS Berufsschule
EIBE Prog. Z. Eingliederung
i. d. Berufs- u. Arbeitswelt
FK Fachkonferenz
FS Fachschule für Technik
08.10.2007
HBF Höhere BFS
Bildungsangebote
Bildungsangebote
Berufsleben
Universität
Fachhochschule
Fachhochschulreife
Fachhochschulreife
Staatl. gepr.
Techniker
FST
Vollzeit
FOS
Form B
FST
Teilzeit
Fachoberschule
Form A
Fachhochschulreife
Informationstechn.
Assistent
Höhere
Berufsfachschule
für
Informationstechnik
Allg.
Hochschulreife
Berufliches
Gymnasium
Berufsschule
im dualen System
der Berufsausbildung
Mittlerer
Bildungsabschluss
BVJ / EiBE
BGJ
Zweijährige
Berufsfachschule
Mittlerer Abschluss
Abgang / Abschluss / Qualifizierender Abschluss
Klasse 9
8
Oktober 2007
Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse
Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse
Schulformen und Bildungsgänge
Abschlüsse
Teilzeitberufsschule
Gesellenbrief
Metalltechnik
Hauptschulabschluss
Elektrotechnik
Mittlerer Abschluss
Bautechnik
Holztechnik
Farbtechnik/Raumgestaltung
Chemie/Physik/Biologie
Mechatroniker
Kraftfahrzeugmechatroniker
Berufskraftfahrer (Landesfachklasse)
Werkstoffprüfer (Landesfachklasse)
Lehre Plus
Fachhochschulreife
Berufsfachschule
Mittlerer Abschluss
Berufsgrundbildungsjahr
Hauptschulabschluss
Berufsvorbereitungsjahr
Hauptschulabschluss
Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt
Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung
staatlich geprüfter informationstechnischer
Assistent
Fachhochschulreife
Fachoberschule
Fachhochschulreife
Berufliches Gymnasium Technik
allgemeine Hochschulreife
Fachschule für Technik
staatlich geprüfter Techniker
Oktober 2007
9
Schulformen, Bildungsgänge, Abschlüsse
Schulformen und Bildungsgänge
Berufsschule (BS)
Die Werner-von-Siemens-Schule ist zuständig für
alle Auszubildenden, die einen gewerblichtechnischen Beruf in einem Betrieb des ehemaligen
Landkreises Wetzlar erlernen. Zusätzlich unterrichten wir in einigen Berufen überregionale
Gebiets- oder Landesfachklassen.
Metalltechnik:
Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker,
Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und
Kautschuktechnik, Werkzeugmaschinenspaner,
Metallarbeiter, Feinwerkmechnaiker,
Anlagenmechaniker, Konstruktionsmechaniker,
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik, Feinoptiker (Landesfachklasse)
Elektrotechnik:
Elektroniker für Betriebstechnik, Elektroniker für
Energie- und Gebäudetechnik, Elektroniker für
Geräte und Systeme
Zugangsvoraussetzungen erfüllt und einen Ausbildungsvertrag geschlossen hat, kann teilnehmen.
Berufsfachschule (BFS)
Die zweijährige Berufsfachschule eignet sich für
Jugendliche, die eine grundsätzliche Entscheidung
für einen Beruf in Metall-, Elektro- oder
Holztechnik getroffen haben und den mittleren
Bildungsabschluss anstreben. Der erfolgreiche
Besuch dieser Schulform gilt bei anschließender
Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis als
absolviertes erstes Lehrjahr. Möglich ist auch der
Besuch weiterführender Schulformen an unserer
Schule: Fachoberschule, Berufliches Gymnasium,
Höhere Fachschule für Informationstechnische
Assistenten. Sie führen die zur allgemeinen
Hochschulreife bzw. Fachhochschulreife.
Berufsgrundbildungsjahr (BGJ)
Maler, Lackierer, Fahrzeuglackierer
Das Berufsgrundbildungsjahr vermittelt eine
berufsfeldbezogene Grundbildung in Elektro-,
Metall- und Holztechnik, erweitert die
Allgemeinbildung und sichert so den allmählichen
Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt. Es
kann von allen Jugendlichen besucht werden, die
ihre gesetzliche Vollzeitschulpflicht (mindestens 9
Schuljahre) erfüllt und eine Entscheidung für eines
der drei an der Schule vermittelten Berufsfelder
getroffen haben. Aufgenommen werden
Jugendliche, die das 18. Lebensjahr noch nicht
vollendet haben; der Hauptschulabschluss ist
erforderlich.
Chemie/Physik/Biologie:
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Bautechnik:
Berufe des Bauhauptgewerbes, Bauzeichner,
Dachdecker, Vermessungstechniker
(Bezirksfachklasse)
Holztechnik:
Tischler
Farbtechnik/ Raumgestaltung:
Chemielaborant (Bezirksfachklasse), Lacklaborant
(Bezirksfachklasse);
sowie
Mechatroniker, Kraftfahrzeugmechatroniker,
Berufskraftfahrer (Landesfachklasse),
Werkstoffprüfer (Landesfachklasse)
Lehre Plus (LP)
Parallel zur Lehre können junge Menschen in
diesem Bildungsgang die allgemeine
Fachhochschulreife erwerben und haben damit
Zugang zu allen Ausbildungsgängen an den
deutschen Fachhochschulen. Neben dem Berufsschulunterricht findet zweieinhalb Jahre lang
Zusatzunterricht in allgemeinbildenden Fächern
samstags vormittags statt. Lehre plus ist ein
Angebot für Auszubildende aller Berufe. Wer die
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Das BVJ besuchen berufsschulpflichtige
Jugendliche ohne Schulabschluss, Ausbildungsoder Arbeitsverhältnis. Die Schüler können hier
ihren Hauptschulab-schluss verbessern bzw.
nachholen. Das BVJ vermittelt berufliches
Grundwissen in Metall-, Elektro- und Holztechnik,
vertieft und erweitert die Allgemeinbildung in
wichtigen Schlüsselqualifikationen und verbessert
so die Einstiegschancen der Jugendlichen in den
Arbeitsmarkt. Auf eine anschließende
Berufsausbildung wird das BVJ nicht angerechnet.
Eingliederung in die Berufs- und
Arbeitswelt (EIBE)
EIBE ist ein vom Europäischen Sozialfonds
gefördertes Programm des Hessischen
Kultusministeriums, mit dem Jugendlichen der
Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt erleichtert
Oktober 2007
Schulformen und Bildungsgänge
werden soll. Das Programm richtet sich an Jugendliche aller Nationalitäten, die keine Lehrstelle
gefunden haben, denen keine anderen
Bildungsgänge offen stehen und die daher
berufliche Orientierung benötigen.
Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung (HBFS ITA)
Die Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung baut auf einem Mittleren
Abschluss auf und führt zum schulischen
Berufsabschluss „Staatlich geprüfter
informationstechnischer Assistent“. Der zweijährige
Ausbildungsgang bereitet junge, technisch
interessierte Menschen auf die Assistentenberufe
vor, die mit dem Siegeszug der EDV in allen
Wirtschaftsbereichen entstanden sind. Der
Zusatzunterricht in den allgemein bildenden
Fächern führt nach einer Zusatzprüfung zur
Fachhochschulreife, die zum Studium an allen
deutschen Fachhochschulen in jedem beliebigen
Fach berechtigt
Fachoberschule (FOS)
Die Fachoberschule führt junge Menschen, die sich
für die Fachrichtungen Bau-technik, Elektrotechnik
oder Maschinenbau entschieden haben, zur allgemeinen Fachhochschulreife, die ihnen das
Studium jedes beliebigen Faches an allen
deutschen Fachhochschule ermöglicht. Wir bieten
zwei Ausbildungsgänge an. Jugendliche ohne
Berufsausbildung absolvieren während ihres
zweijährigen Schulbesuchs ein Praktikum in einem
Industrie- oder Handwerksbetrieb (Form A).
Oktober 2007
Jugendliche mit abgeschlossener Berufsausbildung
schließen nach einem Jahr mit der Fachhochschulreifeprüfung ab (Form B).
Berufliches Gymnasium (BG)
Das Berufliche Gymnasium Technik führt zur
allgemeinen Hochschulreife (Abitur), die zum
Studium an allen Universitäten, Hochschulen,
Technischen Hochschulen, Kunsthochschulen und
Fachhochschulen berechtigt. Den Unterschied zur
allgemeinen gymnasialen Oberstufe bildet die
Einbeziehung des berufsbildenden Schwerpunktes
Technikwissenschaft, das zweite Leistungsfach der
Jahrgangsstufen 12 und 13. In allen anderen
Fächern gelten die inhaltlichen Bestimmungen
(Kursstrukturpläne) der allgemeinen gymnasialen
Oberstufe.
Fachschule für Technik (FT)
Facharbeiter und Gesellen werden in der
Fachschule für Technik zum staatlich geprüften
Techniker ausgebildet. Damit eröffnen sie sich
neue, interessante, verantwortliche Tätigkeiten
und erhöhen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Die Fachschule für Technik bietet die Ausbildungsgänge Maschinentechnik, Schwerpunkt
Allgemeiner Maschinenbau, und Feinwerktechnik,
Schwerpunkt Optik-Elektronik. Die künftigen
Techniker können wählen zwischen der
vierjährigen berufsbegleitenden Teilzeitausbildung
direkt nach der Ausbildung – dienstags und
donnerstags abends sowie Samstag-Vormittag und der zweijährigen Vollzeitausbildung nach
einjähriger Berufstätigkeit.
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Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch
Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Für die Entwicklung und Umsetzung zeitgemäßer
Leitvorstellungen sind die im folgenden
beschriebenen aktuellen Rahmenbedingungen von
grundlegender Bedeutung. Dies sind vorgegebene
Bedingungen, in deren Rahmen sich der Unterricht
abspielt und die von der Lehrerin bzw. vom Lehrer
kurzfristig häufig nur begrenzt beeinflussbar sind.
Der Unterrichtserfolg hängt in erster Linie von den
beteiligten Personen ab, von deren gesellschaftlicher Geprägtheit, Einstellung und
Werteverständnis.
Die Entwicklung der Jugendlichen vollzieht sich in
einem beschleunigten Wandel der Gesellschaft, der
sie mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Besondere Faktoren dieses Wandels sind:
Wandel der Bevölkerungsstruktur
Jugendliche erleben eine Gesellschaft, die
zunehmend von verschiedenen Kulturen, Sprachen, Religionen und Traditionen geprägt wird.
Deutschland ist schon jetzt nach den USA das
wichtigste Einwanderungsland weltweit. Die
Auseinandersetzung mit dem Ihnen zunächst
Fremden wird oftmals nicht als eine Chance,
sondern als Bedrohung begriffen.
Der Rückgang der Gesamtbevölkerung und die
Veralterung führen zu neuen Problemen in der
sozialen Sicherung und der Arbeitswelt. Zudem ist
der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die
Sozialhilfe empfangen gestiegen.
Wandel der Familien
Immer mehr Jugendliche wachsen nicht länger in
´traditionellen´ Familienverhältnissen auf. In der
Regel sind heute beide Elternteile berufstätig, die
Zahl der Kinder pro Familie ist zurückgegangen, so
dass ein zunehmender Teil ohne Geschwister
aufwächst. Die Zahl der Scheidungen wächst und
der Anteil der allein erziehenden Mütter und Väter
nimmt zu. Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf
die Persönlichkeitsbildung und die Sozialisation.
Wandel des Freizeitverhaltens
Viele Jugendliche engagieren sich heute weniger in
Großorganisationen wie Parteien, Gewerkschaften,
Kirchen, Vereinen als in ihrem privaten
Freundeskreis und der Clique. Die Bestätigung in
12
der Clique, das Erleben eines ultimativen ´Kicks´
sowie die schnelle Befriedigung eigener
Bedürfnisse rücken oftmals in den Mittelpunkt.
Viele Medien suggerieren, dass all dies schnell und
bequem zu realisieren ist.
Jugendliche verbringen zudem immer mehr Zeit
am Computer, den sie neben allen anderen
Möglichkeiten auch für Computerspiele nutzen, in
denen Gewalt als Lösungsstrategie eine
herausragende Rolle spielt. Damit erleben sie eine
Form der Konfliktlösung, die zum Teil nicht
reflektiert wird, und sie kapseln sich von der realen
Erlebniswelt ab, leben zeitweise in einer virtuellen
Scheinwelt.
Wandel der Produktions- und
Arbeitswelt.
Was sich gegenwärtig auf der Ebene der
Produktion und Warenverteilung, aber auch im
Dienstleistungssektor als neue Tendenz
abzeichnet, löst die bis dahin volkswirtschaftlich
bestimmende Produktionsweise der
Massenproduktion ab. War die Massenproduktion
gezwungen, die entsprechende
Massenkäuferschaft für das eine Produkt zu finden,
so lässt sich moderne Produktion flexibel ein auf
die Vielzahl der Wünsche und versucht, jedem
Kunden das individuell passende Produkt
anzubieten.
Diese anpassungsfähige Orientierung am
Kundenwunsch ist technisch und organisatorisch
nur mit Hilfe der neuen Informationstechnologie zu
bewältigen. Diese dringt in alle Bereiche der
Produktion, des Handels, der Dienstleistungen,
aber auch des Konsums und des privaten Lebens
vor. Mit der Fähigkeit zur raschen Anpassung an
Marktbedürfnisse können sich heute auch kleine
mittelständische und handwerkliche Betriebe
gegenüber massiver internationaler Konkurrenz
behaupten.
Zwar ist die Produktionsweise "Massenproduktion"
keineswegs ganz von der Bildfläche verschwunden,
doch ist überall eine Tendenz zur Produktvielfalt,
zu anspruchsvoller und individueller
Arbeitsplatzgestaltung, zu Pluralismus und
Dezentralisierung auf allen Ebenen zu beobachten.
Dieser Wandel eröffnet Jugendlichen einen
größeren individuellen Entfaltungsraum in der
Oktober 2007
Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch
beruflichen Arbeitswelt, er erfordert aber auch
große Flexibilität, die Beherrschung der neuen
Technologien und Medien und die Bereitschaft
lebenslangen Lernens.
Weitere wichtige Auskünfte über die
Lebensvorstellungen der Jugendlichen gibt die 14.
Shell-Jugendstudie.
Die Übergänge von der Kindheit ins Jugendalter
verschieben sich nach vorne, die Übergänge von
der Jugend in das Erwachsenenalter nach hinten.
Die heutige Jugend verhält sich sehr pluralistisch,
d.h. sie leben quasi in einem unreflektierten
Pluralismus. Eine politische Generation mit
gemeinsamen politischen Schlüsselerfahrungen ist
zur Zeit nicht vorhanden.
Jugendliche mischen sich einen Wertecocktail aus
traditionellen und modernen Werten, alles geht
gleichzeitig. Bei ihrer Entscheidungsfindung steht
ein gewisser Pragmatismus im Vordergrund.
Das Interesse an politischen Sachverhalten geht
zurück. Die Jugendlichen meinen, der Staat
funktioniert per se (Prinzip Dauerauftrag), sie
konzentrieren sich mehr auf egozentrische
Belange.
Es stellt sich also eine wachsende Distanz zur
traditionellen Politik und zu staatlichen
Organisationen ein. Obwohl eine Zustimmung zur
Idee der Demokratie in großem Maße vorhanden
ist, erhöht sich die Unzufriedenheit mit der Praxis
der Demokratie. Das Vertrauen in nicht stattliche
Organisationen steigt.
Auffällig ist, dass inzwischen mehr Mädchen als
Jungen eine höhere Bildung erreichen wollen.
Visuelles, bildhaftes aufbereiten des Lernstoffes
führt bei den Jugendlichen zu einem größeren
Lernerfolg.
Die Partizipationsbereitschaft der Jugendlichen ist
hoch, bleibt aber oft ungenutzt. Im Vordergrund
liegen problemorientierte und direkte
Partizipationsformen. Die Partizipationsbereitschaft
ist stark abhängig von Schulbildung, Alter und
Geschlecht. Motive für diese
Partizipationsbereitschaft sind folgende:
•
Engagement muss sich lohnen, dem
Selbstwertgefühl gut tun und wirksam sein.
•
Engagement muss Spaß machen
•
Engagement muss zeitlich überschaubar sein
•
Engagement muss Freunde einbeziehen
Demokratie Erfahrungen, gelebte und erlebte
Demokratie fördern politisches Verstehen und die
Partizipationsbereitschaft.
Erziehungs- und Bildungsanspruch der Berufsbildenden Schulen
Dem eigenen Anspruch nach will die berufsbildende Schule unabhängig von wirtschaftlicher Verwertbarkeit das Recht des einzelnen auf
berufliche und allgemeine Bildung gewährleisten.
Deswegen hat die Schule auch denen Bildung und
Ausbildung anzubieten, die keine Aussicht auf ein
Ausbildungsverhältnis haben.
Die Länder haben in ihren Verfassungen und
Schulgesetzen, aber auch in gemeinsamen
Verlautbarungen Bildungsziele formuliert, die über
das Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten weit
hinausreichen.
Unsere Schule sieht die pädagogische Verpflichtung, die Intentionen dieses umfassenderen
Konzepts von Schule mit der individualistisch
gefärbten Lebenswelt der Schülerinnen und
Schüler zu vermitteln, damit sie auch in der Schule
ihre persönlichen Bedürfnisse entdecken und
artikulieren und sich gemeinsam mit anderen auf
die Suche nach neuen Realisierungsmöglichkeiten
machen können.
Der Bildungsauftrag
Der berufsbildenden Schule kommt die Aufgabe zu,
den Jugendlichen sowohl Kenntnisse und
Fertigkeiten für die Ausübung einer qualifizierten
beruflichen Tätigkeit zu vermitteln als auch die
allgemeine Bildung zu erweitern.
Eine Grundsatzerklärung der Kultusministerkonferenz nennt Bildungs- und Erziehungsziele
Oktober 2007
der Schule, die auch die Bedeutung der
allgemeinbildenden Fächer an den berufsbildenden
Schulen betonen. Die Schule soll:
•
zu selbständigem, kritischem Urteil und
eigenverantwortlichem Handeln befähigen,
•
zu Freiheit und Demokratie erziehen,
13
Rahmenbedingungen Auftrag und Anspruch
•
ethische Normen sowie kulturelle und religiöse
Werte verständlich machen,
•
die Bereitschaft zu sozialem Handeln und zu
politischer Verantwortung wecken,
•
zur Wahrnehmung von Rechten und Pflichten
in der Gesellschaft befähigen,
•
über die Bedingungen der Arbeitswelt
orientieren.
•
Schlüsselqualifikationen und Grundfähigkeiten
Herausforderungen
Die dringliche Aufgabe breiter allgemeiner Bildung
wird besonders deutlich angesichts der
beschriebenen Entwicklungen, die massive
Herausforderungen darstellen:
•
•
•
14
Planungs- und Steuerungstätigkeiten,
Kontroll-, Installations- und Wartungstätigkeiten gewinnen an Bedeutung.
Der Modernisierungsschub bringt eine
Potenzierung des nötigen Fachwissens, das
allerdings schnell veraltet. Die Spanne
zwischen Entwicklung und Anwendung wird
immer kürzer. Es bleibt immer weniger Zeit für
eine kritische Reflexion und ethische Beurteilung dieser Prozesse.
Die Begegnung und die Auseinandersetzung
mit fremden Religionen, Kulturen und
Ideologien ist mit der Bildung des europäischen Binnenmarktes als Chance und
Herausforderung zu sehen.
Kompetenzen
Um diesen und anderen Herausforderungen
begegnen zu können, müssen den Jugendlichen
mehr fächerübergreifende Kompetenzen
(Schlüsselqualifikationen) vermittelt werden:
•
die Kompetenz zu lebenslangem Lernen, zu
gründlicher Informationsverarbeitung, zu
eigenständiger Planung und Kontrolle von
Arbeitsprozessen, zu einem kommunikativkooperativen Verhalten in Arbeitssituationen,
zum Wechsel sozialer Rollen.
•
die Kompetenz zur kritischen Reflexion der
Produktionsprozesse und -ziele und der
eigenen Rolle darin.
•
die Kompetenz zur Orientierung innerhalb des
Wertepluralismus und der Vielgestalt
weltanschaulicher Strömungen
•
die Kompetenz zum Umgang mit Sinnzusammenhängen und Wertmaßstäben für die
eigene Lebensgestaltung.
•
die Kompetenz zu lebendiger und reflektierter
Toleranz fremden Menschen, Kulturen und
Religionen gegenüber (Europa und
kosmopolitische Kompetenz).
•
die Kompetenz zu Kritik, Widerstand und
helfender Solidarität im Blick auf Ungerechtigkeit, Friedlosigkeit, Zerstörung unserer
Umwelt im lokalen wie globalen Bereich.
Oktober 2007
Leitziele
Leitziele
Leitbilder der pädagogischen Arbeit
Die Schulgemeinde der Werner-von-SiemensSchule hat ein Konzept gestaltet, dessen
Tragfähigkeit an seinen Auswirkungen auf die
Praxis zu messen sein wird. In einem stetigen
Diskussionsprozess mit allen an der Schule
beteiligten Gruppen ist für eine kontinuierliche, an
Wissenschaft, Berufs- und Arbeitswelt sowie
praxisorientierte Fortschreibung Sorge getragen
worden. Schüler, Schülerinnen, Lehrer,
Lehrerinnen und Eltern betonen die Notwendigkeit
der Weiterentwicklung und Konkretisierung dieses
Programms auf der Grundlage eines breiten
Konsenses.
Dieses Programm beschreibt den
Orientierungsrahmen einer inneren
Schulentwicklung. Eine Weiterentwicklung von
Schule im Sinne der anschließend formulierten
Leitideen ist jedoch von Seiten der Schulgemeinde
nur dann zu leisten, wenn sich die politisch
gesetzten Rahmenbedingungen, insbesondere die
personelle und materielle Ausstattung,
kontinuierlich verbessern.
Um diese Zukunftsfähigkeit zu erreichen,
wünschen wir uns von den
Schülerinnen und Schülern
•
Persönliches Engagement bei der Entwicklung
von sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit,
Selbstdisziplin, Ausdauer, Toleranz, Respekt,
Verantwortung für sich selbst, den
Mitmenschen und die Umwelt, Kritik- und
Konfliktfähigkeit;
•
Verständnis und Toleranz zur Erschließung
fremder Kulturen und Sprachen, Werte und
Normen, d. h. interkultureller
Kommunikationsfähigkeit;
•
künstlerisch-musische sowie technisch
orientierte Fertigkeiten;
•
methodische Fertigkeiten mit dem Ziel der
Selbständigkeit;
•
Kreativität und Neugier bei der Aneignung von
Kenntnissen kultureller Tradition und
grundlegender Kulturtechniken sowie der
Methodik und der Ergebnisse des
naturwissenschaftlichmathematischen
Bereichs;
•
einen reflektierten und bewussten Umgang mit
moderner Technologie, insbesondere in den
Bereichen der Kommunikationstechnologie
(EDV) und der Neuen Medien;
•
aktive Gestaltung demokratischer Mitarbeit in
den durch Schüler und Schülerinnen zu
besetzenden Gremien (z. B. Schülervertretung,
Schulkonferenz);
•
das sowohl nach innen als auch nach außen
gewandte Engagement zum Wohl der Schule,
wo dies gesellschaftlich und politisch
erforderlich ist;
Konkretisierung
Die nachfolgenden Ausführungen sind aus den
Ergebnissen der _ Arbeitsgruppen der einzelnen
Schulformen _ zusammengetragen.
Dementsprechend manifestiert sich der
Erziehungsauftrag in der Wahrnehmung, Kenntnis
und Umsetzung des zuvor unter den
Leitvorstellungen Genannten in der Vermittlung
von
•
kulturell tradierter Bildung
•
Berufswelt- und Praxisorientierung
•
ethisch-sozialen Wertvorstellungen.
Die Anerkennung dieser Bildungsvorstellungen hat
Konsequenzen für die Orientierung und das
praktische Handeln aller beteiligten Gruppen. Die
Bewältigung künftiger Aufgaben in
Berufsvorbereitung, Ausbildung, Beruf und
Studium erfordert vielfältige und gleichberechtigte
Qualifikationen und Kompetenzen, die dann
insgesamt in einer sogenannten Zukunftsfähigkeit
münden.
Oktober 2007
von den Lehrern und
Lehrerinnen
•
die Reflexion des Verhältnisses zwischen
fachlicher und pädagogischer Tätigkeit;
•
das Bewusstsein für die Verpflichtung zur
Werteerziehung und die Förderung der
Persönlichkeitsentwicklung in allen Fächern; in
15
Leitziele
diesem Zusammenhang muss die Schülerin /
der Schüler in seiner Individualität im
Mittelpunkt stehen;
•
die Ausgestaltung fachlicher Methoden und
Sozialformen des Unterrichts; dieser Prozess
hat das Ziel, die Selbständigkeit und
Kreativität, die Leistungsbereitschaft und die
intellektuellen Fähigkeiten der Schüler und
Schülerinnen zu fördern;
•
ein sowohl nach innen als auch nach außen
gewandtes Engagement zum Wohl der Schule,
wo dies gesellschaftlich und politisch
erforderlich ist;
•
die weitere Öffnung des Unterrichts für das
Umfeld der Schule und die Lebenswelt der
Schüler und Schülerinnen;
•
die evaluierende Standortbestimmung des
Verhältnisses zwischen Theorie und Praxis im
Unterricht;
•
die Erarbeitung eines ausgewogenen
Verhältnisses von Leistungsanspruch und
Verfahren der Leistungsmessung;
•
die Anpassung und Konkretisierung der
fachspezifischen Curricula
(Lernfeldorientierung) sowie deren Ergänzung
im Bereich von Methodik und Zielsetzung im
Rahmen der Weiterentwicklung und
Ausgestaltung fächerübergreifender
Zusammenarbeit;
•
•
die Bereitschaft, sich auf längere Lernprozesse
und neue Formen fachlicher und
pädagogischer Fortbildung einzulassen;
das Engagement zur Mitarbeit in Gremien (z.
B. Ausschüsse, Konferenzen).
und von den Eltern:
•
die aktive Unterstützung dieses Programms
und kontinuierliche Mitarbeit;
•
die Anerkennung des Erziehungsauftrags als
Aufgabe mit unterschiedlicher
Schwerpunktsetzung und Verantwortlichkeit,
aber gemeinsamer Zielsetzung;
•
die gezielte und bewusste Einbeziehung der
Lernförderung der Kinder in die Gestaltung des
familiären Lebens;
•
das sowohl nach innen als auch nach außen
gewandte Engagement zum Wohl der Schule,
16
wo dies gesellschaftlich und politisch
erforderlich ist;
•
die Mitarbeit in von Eltern zu besetzende
Gremien (z. B. Schulelternbeirat,
Schulkonferenz, Elternhilfe)
Die Werner-von-Siemens-Schule will wesentlich
Mitverantwortung für die Gestaltung und
Weiterentwicklung der zukünftigen Gesellschaft
tragen und ihre Schülerinnen und Schüler dabei
unterstützen, sich zu handlungsfähigen und
politisch verantwortungsbewussten
Persönlichkeiten zu entwickeln. Dazu gehört es
u.a. auch, den Schülerinnen und Schülern
frühzeitig und wiederholt die Gelegenheit zur
beruflichen Erkundung zu bieten, damit sie nach
Abschluss der Schule einen raschen und
zielgerichteten Übergang in Ausbildung und Beruf
finden können.
Auch im Hinblick auf den europäischen
Einigungsprozess und die damit verbundenen
wirtschafts- und gesellschaftspolitischen
Entwicklungen sieht sich die Schule vor die
Aufgabe gestellt, ihren Schülerinnen und Schülern
eine diesen Anforderungen entsprechende
Ausbildung zu vermitteln.
Der Erwerb von Wissen und sozialer wie
methodischer Kompetenz ist verknüpft mit dem
Leistungsprinzip, dem sich die Schule verpflichtet
sieht. Dies schließt jedoch Freiräume auch
außerhalb des traditionellen Fächerkanons ein, die
Motivation und spezifische intellektuelle Interessen
wecken und verstärken.
Auch der Förderung hoher Begabungen soll sowohl
durch besondere Angebote in Kooperation mit
außerschulischen Institutionen (Betriebe,
Universität u. a) als auch durch integrative
methodische Verfahren Rechnung getragen
werden.
Dies erwarten wir auch von denjenigen, die neu in
die Schulgemeinde eintreten möchten. Gemeinsam
wollen wir zur Weiterentwicklung der nun
folgenden Leitideen der pädagogischen Arbeit der
Werner-von-Siemens-Schule beitragen.
Pädagogik
Diese prägen im besonderen Maße das
pädagogische Leitbild der Werner-von-SiemensSchule. Folgende Ziele pädagogischen Handelns
sind an dieser Stelle besonders hervorzuheben:
Das Lerninstitut "Werner-von-Siemens-Schule" soll:
Oktober 2007
Pädagogik
•
selbstorganisiertes und selbständiges Arbeiten
und Lernen in unterschiedlichen
Handlungssituationen ermöglichen;
•
lernschwache Schüler und Schülerinnen durch
entsprechende Fördermaßnahmen
unterstützen;
•
die Methodenkompetenz, Fachkompetenz,
Sozialkompetenz und Handlungskompetenz
bzw. Arbeits- Lern- und
Präsentationsmethoden entwickeln,
weiterentwickeln und trainieren;
•
•
den Grundstein für lebenslanges Lernen legen;
die bereits stark genutzten IT-Systeme weiter
ausbauen und sämtlichen Schülern und
Schülerinnen der einzelnen Schulformen
zugänglich machen. Ziel ist es, die
Medienkompetenz zu fördern und die
Auswirkungen der IT-Systeme kritisch zu
reflektieren;
•
das Erlernen systematischer Arbeitstechniken
sowie die Vermittlung/Stabilisierung einer
grundlegenden Arbeitshaltung durch Tugenden
wie Motivation, Ausdauer,
Eigenverantwortlichkeit, Teamfähigkeit
fördern.
•
Schüler und Schülerinnen weiterhin ermutigen,
über die Mitwirkungsorgane der Schule aktiv
an Schulgestaltung zu beteiligen;
•
den relativ offenen und verantwortlichen
Umgang mit schulischen Ressourcen stärken;
•
den Anteil des allgemeinbildenden Unterrichtes
stabilisieren und stärken;
•
die im Rahmen des europäischen
Arbeitsmarktes an Bedeutung gewinnende
Fremdsprachenkompetenz durch Stärkung des
Sprachunterrichtes fördern;
•
dem Gesundheitsbewusstsein einen zentralen
Stellenwert ermöglichen (z.B. durch
Ausgleichssportarten, gesunde Ernährung zum
Schutz der "Human Ressource").
•
die Schülerinnen und Schüler für die
Problematik der Verkehrssicherheit
sensibilisieren und dadurch einen aktiven
Beitrag zur Verringerung der Verkehrsunfälle
leisten. Schulische Aktivitäten und
entsprechende thema-tische Unterrichtsinhalte
geben den Schülerinnen und Schülern
Gelegenheit, ihr Verantwortungsbe-wusstsein
für eine sicherheitsorientierte Teilnahme am
Straßenverkehr zu entwickeln. Ziel ist es,
Schülerinnen und Schülern unserer Schule das
Problemfeld "Sicherheit im Straßenverkehr"
näher zu bringen sowie Lösungsansätze zu
entwickeln und anzubieten.
•
den Schülern und Schülerinnen ermöglichen,
Unterrichtselemente verantwortlich
mitzugestalten;
•
fächerübergreifenden Unterricht fördern, z.B.
durch Lernfeldorientierung, Projektarbeit und
Handlungsorientierung. Dazu ist das Arbeiten
in Lehrerteams notwendig, auch eine
Doppeltbesetzung muss in begründeten Fällen
möglich sein;
•
die Gestaltungsspielräume erweitern, um
stärkere Schülerbeteiligung für
Bewertungskriterien bei offener
Unterrichtsgestaltung zu entwickeln;
•
durch das gemeinsame Vereinbaren und
Überprüfen von Regeln, ein Ort verbesserter
Konfliktbewältigung werden;
•
durch verstärkte Zusammenarbeit zwischen
"Betrieb und Schule" durch verstärkte
Praxisorientierung Jugendliche zur beruflichen
Eingliederung befähigen bzw. zum
Facharbeiter/ Gesellen qualifizieren;
•
in den studienqualifizierenden Bild-ungsgängen
einen fließenden Übergang zum Studium
(europaweit) ermög-lichen;
•
durch kompetente Ansprechpartner Schüler
und Schülerinnen in ihrer Laufbahn (schulisch,
beruflich, akademisch) beraten;
•
ein Ort der Begegnung sein, an dem
Kommunikation und Kooperation verstärkt
stattfindet;
Oktober 2007
Organisation
Folgende Ziele organisatorischen Handelns sind an
dieser Stelle besonders hervorzuheben:
Der Lernort "Werner-von-Siemens-Schule" soll:
•
in seiner Vielfalt an beruflichen
Ausbildungsangeboten als Lernstandort
erhalten bleiben (Fachstufenstandort)
17
Leitziele
•
innovative Raumgestaltung für moderne
Unterrichtskonzepte umsetzen,
weiterentwickeln und realisieren können;
•
dem Wunsch nach Klassenräume konzeptionell
entsprechen
•
wieder eine verstärkte LehrerteamRaumzuordnung und Berufsgruppenteamentwicklung verfolgen;
•
die stark genutzten, ständig erweiterten und
zu modernisierenden IT-Systeme und Räume
benötigen in einem erheblichen Umfang
Wartungsarbeiten. Das Wartungspersonal
sollte in erster Linie von außen
(Serviceleistungen durch Unternehmen des
heimischen Raumes) kommen. Dafür sind
Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass die
in diesem Bereich eingesetzten Lehrer sich
wieder verstärkt ihren pädagogischen
Aufgaben widmen können.
•
durch geeignete Maßnahmen den technischmathematisch-naturwissenschaftlichen
Unterricht stärken und Konzepte für die
spezielle Förderung junger Frauen in diesem
Bereich entwickeln.
Abbildung 2: Europahaus 2006
18
Oktober 2007
Europäische Dimension
Europäische Dimension
Entschluss
Die heutige Zeit ist geprägt durch einen ständigen
technologischen Wandel, der strukturelle
Veränderungen in der Arbeits-welt mit sich bringt.
Zu den Folgeerscheinungen dieses Wandels
gehören nicht nur differierende
Produktionsmethoden, Arbeitsplanungen oder
Unternehmensstrukturen, sondern ebenso Veränderungen in gesellschaftlichen Bereichen.
Reformresistenz ergibt. Entsprechend schwierig
gestaltet sich ein Angleichen dieser Systeme.
Um den Erfordernissen der neuen Arbeitswelt zu
genügen und einen aktiven Beitrag zur Gestaltung
der Gesellschaft leisten zu können, reicht eine
lediglich auf fachspezifischen Kenntnissen
beruhende Ausbildung, gleich auf welchem
Wissensstand, nicht mehr aus, Berufs-ausbildung
muss heute mehr denn je auf die veränderten
Situationen reagieren und die Forderung nach
einem selbständig planenden, durchführenden und
kontrol-ierenden Individuum in den Mittelpunkt der
Ausbildung rücken, Entscheidend ist hier, dass
über die Vermittlung von Sach- und
Fachkompetenz hinaus allgemeine Bildungsinhalte
berücksichtigt werden, die im Zusammenklang zu
individuellem beruflichen Handeln befähigen. Nur
über den Erwerb solcher Schlüsselqualifikat-ionen
kann eine ganzheitliche Ausbildung erfolgen, die
eine reflexive Auseinander-setzung innerhalb der
Arbeitswelt erlaubt. Vor dem Hintergrund eines
zusammen-wachsenden Europas haben wir uns
entschlossen, an den berufsbildenden Schulen eine
projekt- und handlungs-orientierte Vermittlung der
genannten Bildungsinhalte im Rahmen einer
zukunftsorientierten Pädagogik anzubieten.
Dennoch steht gerade die berufliche Bildung in
direktem Zusammenhang mit dem allgemeinen
Integrationsprozess der EU und sollte auf die
neuen Bedingungen schnellstmöglich reagieren.
Junge Menschen in den Ländern der EU werden
einen weitgehend liberalisierten Waren- und
Arbeitsmarkt vor sich haben, der Mobilität sowie
besondere Qualifikationen von ihnen verlangt.
Hieraus ergibt sich die Forderung nach
Ausbildungsinhalten, die solchen Ansprüchen
genügen. Das Erlernen von Fremdsprachen bildet
dabei die Basis für eine Kommunikations-fähigkeit
zwischen Menschen unterschied-licher Sprach- und
Kulturgruppen. Darüber hinaus ist entscheidend,
dass sich ein Verständnis gegenüber "fremden"
Lebens- und Arbeitsbedingungen aufgrund realer,
d. h., erlebter Situationen entwickelt. Nur so
entsteht ein authentischer Bezug zu den
Mitmenschen in Europa und nicht durch das
Auswendiglernen didaktisch - methodisch
vorbereiteter Unterrichtsma-terialien. Erlebte
Erfahrung, Aufgeschlos-senheit, sowie die
Bereitschaft zu Flexibilität und Mobilität sind die
Schlagworte‚ die das Umdenken in der
europäischen Bildungspolitik bestimmen und deren
Verwirklichung sich die europäische Schulpartnerschaft zum Ziel gesetzt hat. Die 1990 neu erbaute
Werner-von-Siemens-Schule und die 1989
initiierten Lingua - Programme zur Förderungen
europäischer Bildungsprojekte ermöglichen es uns,
sich den bildungspolitischen Aufgaben der
heutigen Zeit zu stellen.
Umdenken
Reaktion
Im Zuge der europäischen Integration muss neben
dem langsamen Prozess der Annäherung auch ein
Näherrücken im bildungspolitischen Bereich
erfolgen. Wenn auch die Auswirkungen der
europäischen Gemeinschaft auf den
Bildungssektor, gemessen an den Veränderungen
im politischen und wirtschaftlichen Bereich,
vergleichsweise gering ausfallen, so sollte ihnen
doch Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die
Bildungssysteme der einzelnen EU - Staaten
unterliegen sozialen und kulturellen
Gegebenheiten, aus deren historischer Entwicklung
sich meist eine Tendenz der Langlebigkeit und
Oktober 2007
Die Werner-von-Siemens-Schule hat seit 1992 auf
der Grundlage einer gemein-samen Zielsetzung mit
5 europäischen berufsbildenden Schulen
Partnerschafts-verträge geschlossen und kann auf
zahl-reiche Bildungsprojekte zurückblicken, in
deren Vordergrund berufsspezifische Projekte für
Auszubildende der Teilzeitberufsschule stehen.
So wurden z.B. von deutschen und französischen
Auszubildenden des Tischlerhandwerks Möbel für
einen Weilburger Kindergarten oder aber Sitzmöbel
für die Pausenhalle der Werner-von-SiemensSchule geplant und gefertigt.
19
Europäische Dimension
In einem ersten multinationalen Projekt wurden
historische Bauwerke in Avignon, Venedig und
Wetzlar vermessen und zeichnerisch dargestellt.
Deutsche, dänische und englische Schülergruppen
be-schäftigten sich mit der Entwicklung und den
Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien, wie der
Photovoltaik, der Windkraft oder der
Energieübertragung aus Gezeitenströmen.
An letzteren Projekten waren auch Schüler der
Fachoberschule und des Beruflichen Gymnasiums
beteiligt. In einem deutsch-tschechischen Projekt
erstellten Schüler beider Schulen eine "Homepage"
für die Partnerschule in Lutin.
Bei allen Partnerschaftsprojekten wurde auf die
Einbindung von wirtschaftspolitischen und
soziokulturellen Aspekten des zusammenwachsenden Europas Wert gelegt. Die Europäische
Völkerverständigung und die Verantwortung zum
Erhalt unserer Umwelt wurden als Themen
bearbeitet.
Die Durchführung von multinationalen
Bildungsprojekten setzt einerseits eine intensive
und detaillierte Planungs- und Organisationsarbeit
voraus, muss aber andererseits genügend
Handlungsspiel-raum für das Engagement, die
Kreativität und Authentizität der jeweiligen Teilnehmer gewähren. Zur Planung eines Projektes
gehört die gemeinsame Ideenfindung und die
Suche nach praktikablen Umsetzungsmöglichkeiten
für alle Beteiligten. Dabei sind nicht nur
Sprachprobleme bei der Definition von
Arbeitszielen zu überwinden, sondern es gilt auch
Akzeptanz gegenüber anderen Anschauungen und
Handlungsweisen zu entwickeln. In diesem
Zusammenhang spielen insbesondere die
Wahrnehmungen der bildungspolitischen und
schulspezifischen Gegebenheiten in den jeweiligen
Ländern eine bedeutende Rolle und erfordert ein
Aufbrechen traditioneller Strukturen in Schule und
Ausbildungsbetrieb. Die erfolgreiche Durchführung
ist somit in besonderer Weise auf die
Unterstützung und Mitarbeit der Dualen
Ausbildungspartner angewiesen.
Die Arbeit im Projekt erfordert die Fähigkeit des
Einzelnen, sich eröffnende Handlungsspielräume
mit seinen individuellen Fähigkeiten zu füllen.
Gerade der Bezug zu einer praktischen Tätigkeit
befähigt den Teilnehmer auftretende Probleme aus
Sprachunterschieden und differierenden Lern - und
Arbeitsmethoden zu bewältigen. Die Wahrnehmung von Unterschieden und die Befähigung zu
20
Toleranz eröffnen neue Chancen im gemeinsamen
Handeln und ermöglichen die Übertragung auf
alltägliche Arbeits-situationen.
Die Partnerschulen reagieren auf die bis-lang
gesammelten positiven Erfahrungen mit der
Fortführung und Erweiterung der Projektarbeiten.
Der Bau des ''Europäischen Hauses“ ist das größte
Projekt, das die Werner-von-Siemens-Schule
gemeinsam mit verschiedenen Partnern aktuell
verwirklicht. Es soll nicht nur Symbol der
Zusammenarbeit sondern auch konkretes
Betätigungsfeld für die weiteren Projekte sein,
indem das weite Spektrum an Ausbildungsinhalten
für die Vielzahl der Berufsfelder einer
berufsbildenden Schule in einem Prozess des
interkulturellen Lernens Anwendung findet. Diese
Zusammenarbeit erfolgt bisher mit folgenden
Schulen und Ländern erfolgt Lycee Professionell,
Vedene (Frankreich), Newbury College, Newbury
(England), Instituto Tecnico, Mirano (Italien),
Haderslev Tekniske Skole, Haderslev (Dänemark)
und Stredni Odborne Uciliste, Lutin (Tschechien).
Dabei hat jedes Land die Möglichkeit, sich
individuell am Bau des Hauses zu beteiligen und
Verantwortung für diesen Beitrag zu
übernehmen.Die Verschmelzung einer
gemeinsamen Ideologie mit selbstbestimmtem und
eigenverantwortlichem Handeln aller Partner wird
somit zum Credo für die Entstehung des
Europäischen Hauses.
Optimismus
Das aus ideellen und materiellen Bausteinen
sichtbar zusammengefügte Haus ist Ausdruck der
europäischen Vielfalt und verweist durch seine
architektonischen Strukturen auf die multikulturelle
Entstehungsgeschichte. Gedacht als
Begegnungsstätte der Jugend Europas, bietet es
einen adäquaten Rahmen für die Ausstellung
unserer Projektarbeiten sowie schulischer
Arbeitsergebnisse. Mit variabel gestalteten
Seminar- und Arbeitsräumen gewährt das
"Europäische Haus" auch anderen Interessierten
vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Wir wünschen
uns, dass unser Haus mit Dauerausstellungen zum
Thema "Europa" regional und überregional als
Informationszentrum zur Verwirklichung des
"Europäischen Gedankens" beiträgt
Die Großzügigkeit des Gebäudes erlaubt darüber
hinaus die Präsentation innovativer technologischer
Entwicklungen in Zusammenarbeit von Industrie,
Handwerk und Schule. Der schrittweise Einbau
Oktober 2007
Optimismus
solcher Technologien verleiht dem Haus moderne
Funktionalität und lässt es auf diese Weise zum
Gegenstand einer modernen handlungsorientierten
Berufs-ausbildung werden.
Bereitschaft, uns finanziell und materiell zu
unterstützen. Nur durch gemeinsames Handeln
und die Initiative aller wird das "Europäische Haus"
Realität
Der Optimismus aller Partnerschulen gilt auch
Ihrem Vertrauen und Verständnis sowie Ihrer
Quelle: EURO-Faltblatt zum Europahaus,
R.Siegmund, M.Forchheim, WZ2000
Die Projekte
Bau des Europäischen Hauses
Aktivität
Adressaten
Förderung
Erstellen des Rohbaus,
Haderslev installiert die Elektroeinrichtung,
Avignon und Wetzlar bauen die Einrichtung
Teilzeit Bau, FOS, ITA, BG
Eigeninitiative der Schulen, Sponsoring, Europäische Programme
Einrichtung eines Internet Cafés im Europäischen Haus
Aktivität
Adressaten
Förderung
Beschreibung eines öffentlichen Gebäudes in seiner technischhandwerklichen und politisch-sozialen Funktion
Teilzeit Bau, Maler
Comenius-Fremdsprachenprojekt (CDG)
Mobilitätsprojekte mit Frankreich (Avignon), Tschechien (Lutin), Dänemark (Sonderborg), Italien
(Mirano)
Aktivitäten
Adressaten
Förderung
Erfassung öffentlicher Gebäude im sozio-kulturellen Kontext Entwicklung,
Planung und Einrichtung eines Internet Cafés, Energie und Umwelt
Teilzeitberufsschule Bau, Maler, BG, ITA
Comenius-Fremdsprachenprojekt (PAD),Comenius-Fremdsprachenprojekt
(CDG)
Virtuelle Projekte im WETSKE Network
Aktivität
Adressaten
Förderung
Produkt
eureau@ctions:
6 europäische Schulen aus Edinburgh, Lutin, s’Hertogen-bosch, Sonderborg
und Setubal bilden das WETSKE-Network , um virtuelle und
Mobilitätsprojekte zeitgleich durchzuführen, Einsatz von Black Board
Vollzeit, auch Teilzeit, wenn möglich
Comenius-Schulprojekt (CDG)
Gemeinsame Web Page der Schulen, die die Ergebnisse der virtuellen
Projekte dokumentiert
ein virtuelles Projekt im Bereich Chemie
Aktivität
Schulen aus Belgien, Frankreich, Italien,
Griechenland und Deutschland führen ein
virtuelles Projekt zur regionalen Wasseranalyse
durch
Adressaten
BG, FOS
Förderung
Comenius, DIPF
Produkt
Erstellung einer gemeinsamen Web Page, die
Ergebnisse der Schulen präsentiert
Oktober 2007
21
Teilzeitberufsschule
Teilzeitberufsschule
Thomas ZACH
Maler und Gestalter –
Beton – Relief "Stilistisches Teilstück von einem Motor"
Das Motiv, 3 x 0.60m, zeigt das Detail einer Konstruktions- und Schnittzeichnung eines Benzinmotors,
Gestänge und Achsen. starre und bewegliche Teile, Kurven und Kreise, Verbindungen und
Überschneidungen ergeben ein abstraktes, doch rhythmisch -organisches Liniengefüge. Die modellierten
Flächen, verschiedene Höhen ergeben zusätzlich ein Spiel von Licht und Schaffen.
Die aufgebrachte versiegelte Bleifolie betont das Technisch -Metallische. Die Grau - in - Grau - Tönung des
Reliefs verschmilzt harmonisch mit dem grauen Anstrich der Säule und fügt sich gut in die Umgebung ein.
Ein Herausheben durch Beleuchtung wäre hier nicht angebracht. Die künstlerische Arbeit steht in Bezug zu
dem Unterrichtsschwerpunkt "Bau und Technik".Teilzeitberufsschule.
22
Oktober 2007
Situation
Situation
Wir unterrichten ca. 1700 Auszubildende in
folgenden Berufsfeldern und Bereichen:
Metalltechnik:
770
Elektrotechnik:
225
Mechatronik:
85
Bautechnik:
240
Holztechnik:
70
allem die Förderung der Lebens- und der beruflichen Handlungskompetenzen im Vordergrund
stehen. Diese Förderung muss auf die im folgenden beschriebenen unterrichtsrelevanten Rahmenbedingungen, d.h. auf die Lehr- und Lernbedingungen, abgestimmt werden.
Wir möchten durch die Einhaltung der Rahmenbedingungen Voraussetzungen schaffen, um
•
die Arbeitsmotivation (bei Schülern und
Lehrern) zu erhöhen,
180
•
die Arbeitszufriedenheit zu verbessern und
Das bedeutet, dass wir es auf der Betriebsseite
einerseits mit kleinen Handwerksbetrieben mit
einem Auszubildenden, der gerade so mitläuft, und
andererseits mit großen industriellen
Ausbildungsbetrieben mit mehreren
Auszubildenden in einem Beruf und einer
strukturierten und personalintensiven
Ausbildungsabteilung zu tun haben.
•
den Anforderungen einer Lernfeldausbildung
gerechter zu werden.
Chemie-, Physik- &Biologietechnik:
105
Farbtechnik & Raumgestaltung:
Ähnlich differenziert bildet sich dies auch auf der
Seite der Auszubildenden ab. Das Spektrum
umfasst den lernschwachen Sonderschüler ebenso
wie den hoch motivierten und hervorragend
qualifizierten Realschüler bzw. Abiturienten.
Die Erfüllung dieser Voraussetzungen schafft eine
Grundlage, mit der das im Lernfeldunterricht
notwendige handlungs- und projektorientierte
Lernen und Arbeiten sinnvoll angeregt und Erfolg
versprechend umgesetzt werden kann. Für diese
Art der Unterrichtsdurchführung bedarf es einer
stärkeren Beachtung folgender Teilbereiche:
•
Teamarbeit, Absprache zwischen Kolleginnen
und Kollegen
•
die Qualität der Lehr- und Lernprozesse
Trotz aller Unterschiedlichkeiten gibt es aber
gemeinsame Prinzipien:
•
die Qualität der zeitgemäßen Unterrichtsinhalte
„Die Berufsschule und die Ausbildungsbetriebe
erfüllen in der dualen Berufsausbildung einen
gemeinsamen Bildungsauftrag.
•
flexibler Methodeneinsatz
•
Einbeziehung der Schülerbedürfnisse und –
interessen
Die Berufsschule ist dabei ein eigenständiger
Lernort. Sie arbeitet als gleichberechtigter Partner
mit den anderen an der Berufsausbildung
Beteiligten zusammen. Sie hat die Aufgabe, den
Schülerinnen und Schülern berufliche und
allgemeine Lerninhalte unter besonderer
Berücksichtigung der Anforderungen der
Berufsausbildung zu vermitteln.
•
Persönliche und soziale Entwicklung der
SchülerInnen (siehe gesellschaftliche
Rahmenbedingungen)
•
Bewertung als Teil des Lehrens und Lernens
•
Reflexion der Unterrichtsdurchführung
•
Beziehungen zu anderen bildungsrelevanten
Institutionen
Die Berufsschule hat eine berufliche Grund- und
Fachbildung zum Ziel und erweitert die vorher
erworbene allgemeine Bildung. Damit will sie zur
Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur
Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in
sozialer und ökologischer Verantwortung
befähigen.
•
Kommunikation mit den Eltern
In den Berufsschulklassen soll das lernfeldorientierte und damit projektorientierte Lernen und
Arbeiten weiter ausgebaut werden. Dazu muss vor
Oktober 2007
Für unsere zukünftige Arbeit ist deshalb die
Beachtung der im Folgenden aufgeführten Punkte
zwingend notwendig:
•
Im allgemein- und berufsbildenden Unterricht
müssen noch stärker als bisher neue Arbeitsund Lernmethoden Berücksichtigung finden,
d.h. erlernt und trainiert werden. (Beispiele
hierfür sind Teamarbeit, Gruppenprozesse,
23
Teilzeitberufsschule
Dokumentationen, Protokolle,
Präsentationstechniken, Diskussionsfähigkeit
erwerben, Problemlösungen finden,
Verknüpfung von allgemeinen und fachlichen
Inhalten an konkreten Aufgaben lernen usw.)
•
•
•
•
Der Schwerpunkt des Unterrichts muss der
Einsatz obiger Methoden und die damit
verbundene Vermittlung der entsprechenden
Schlüsselqualifikationen sein. Um diese Ziele
erreichen zu können, benötigen wir als Lehrer:
Gerade in der Teilzeitberufsschule wollen wir
Lernprozesse begleiten, welche das Denken
und Leben in der europäischen Dimension
fördern. Neben der Vermittlung historischer
Zusammenhänge sollten besonders die
Chancen als auch die Risiken die Europa bietet
in den Vordergrund gestellt werden.
Gezielter Förderunterricht für lernschwache
Schüler. Nur so können die extremen
Leistungsunterschiede in der Berufsschule
(vom Sonder-, Hauptschüler bis zum
Abiturienten in einer Klasse) angeglichen
werden. Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen benötigen eine zusätzliche
Sprachförderung.
eine „Professionalisierung“ durch
Schwerpunktbildung gerade auch im
allgemeinbildenden Unterricht.
•
Eine fachliche sowie pädagogische begleitende
Fortbildung.
•
Die Einhaltung der Unterrichtszeit von 12
Wochenstunden.
•
Die Schülerinnen und Schüler müssen
langfristig ihre Arbeiten und Ergebnisse
selbständig erarbeiten und präsentieren.
Hierzu benötigen alle Schüler eine
Basisvermittlung der „Computeranwendung“.
•
Durch die Lernfeld- und Projektarbeit soll
langfristig die Zusammenarbeit der Lehrer
untereinander aber auch zwischen Lehrern und
Betrieben intensiviert werden.
•
Unsere Schüler sollen verstärkt darauf
vorbereitet werden, ihr zukünftiges Leben
eigenverantwortlich und solidarisch gestalten
zu können. Themen wie gesunde Ernährung,
Ausgleichssportarten zur Prävention von
Krankheiten, Schonung unserer natürlichen
Ressourcen usw. müssen in unserer Schule an
Bedeutung gewinnen.
24
Bei der Umorientierung des Unterrichtes hin zur
Lernfeld- und Projektarbeit wird deutlich, dass
unsere jetzige Situation noch weiterer Änderungen
bedarf. Ausgehend von der momentanen Situation
werden die benötigten Veränderungen und
organisatorischen Voraussetzungen näher
beschrieben:
Momentane Situation
•
Bei der Lernfeldaufteilung unter Kollegen und
Kolleginnen gibt es nur punktuelle Absprachen
•
Anzahl der Klassenarbeiten ist durch
Unterrichtsstunden vorgegeben. Die
Durchführung der Klassenarbeit erzeugt oft
einen Bruch in der Lernfeldarbeit.
•
Viele Fachräume sind frontal orientiert
(Verankerte Tische, kein „Werkstattbereich“)
eingerichtet.
•
Klassengröße meist über 25 Schüler, bei oft
recht kleinen Räumlichkeiten
•
(Material-) Bestellungen nur an „Stichtagen“
•
vermehrt Blockunterricht
•
Zu wenig Räumlichkeiten für die Stationierung
und für die Wartung der Experimentier- und
Versuchsstände.
Benötigte Organisatorische
Voraussetzungen
•
Lehrerteam sollte z.B. ein Lernfeld/ Projekt
begleiten (es sollten sich L-Teams finden)
•
Eine teilweise Doppelbesetzung muss möglich
sein
•
Klassenarbeiten müssen wenigstens Teilweise
durch Projekt-Auftragsarbeit (Präsentation,
schriftliche Ausarbeitung, Produkt) ersetzt
werden.
•
„Universeller“ Arbeitsraum (Gruppenarbeit,
Werkstatt, PC, Internet, Bibliothek) wird
dringend benötigt.
•
max. 16 Schüler pro Klasse
•
„Projekt- Auftragskasse“ für laufende Kosten,
um Materialien für die Lernfeldarbeit kurzfristig
zu besorgen.
•
Rechtliche Absicherung der Projektdurchführung durch geeignete Rahmenbedingungen (Aufsichtspflicht bei
Oktober 2007
Benötigte Organisatorische Voraussetzungen
mehreren Lernorten, Maschinenbenutzung,
Materialbeschaffung, ...).
•
Übernahme von Fortbildungskosten durch den
Schulträger.
•
Gemeinsame Erarbeitung von Bewertungskriterien und deren Gewichtung.
•
Stärkung der Schulautonomie hinsichtlich der
Prüfungsdurchführung.
•
Intensive Zusammenarbeit mit den Betrieben.
•
Um die Aktivitäten in den einzelnen Bereichen
der Teilzeitschule effektiver präsentieren zu
können, bilden sich Ausbildungsberufs-Teams.
Die einzelnen Aktivitäten können nach
folgender Struktur präsentiert werden:
•
Allgemeine Rahmenbedingungen
•
Längerfristige pädagogische Zielperspektiven
und Profilbildung.
•
Was haben wir bisher getan? Was tun wir
bereits?
Daher benötigen wir:
•
Was wollen wir zukünftig erreichen?
•
konkrete Arbeitshilfen bei der Anleitung und
Umsetzung von Teamarbeit.
•
Vor welchen Herausforderungen stehen wir?
•
Weiterbildungen im Projektmanagement.
•
•
Weiterbildung im Umgang mit lernschwachen
und Leistung verweigernde SchülerInnen.
Welche Entwicklungsvorhaben gehen wir in
der nächsten Zeit an, um den
Herausforderungen angemessen begegnen zu
können.
•
unbürokratische finanzielle Unterstützung z.B.
bei der Materialbeschaffung, um Projekte
durchführen zu können.
•
Was tun wir, um diese Vorhaben in die
Unterrichtspraxis umzusetzen?
•
Was wäre ein Erfolg?
•
Weiterbildung in fachlichtechnischer Richtung.
•
•
Beibehaltung von Fortbildungen während der
Schulzeit.
Wie überprüfen wir den Fortschritt? (Methoden
der Evaluation)
•
Evaluation der durchgeführten Aktionen –
weitere Vorhaben (Aktionsplan).
Folgerungen
Um die Arbeit aller Lehrer bezüglich der
Lernfeldorientierung effektiver zu gestalten,
streben wir die Bildung von Kompetenzzentren
innerhalb der Schule an, die auch eine stärkere
Lehrerteam-Raumzuordnung beinhalten muss.
Generell werden diese Maßnahmen sowie das
Arbeiten in Projekten mehr Teamarbeit nötig
machen.
Oktober 2007
25
Teilzeitberufsschule
Bautechnik
Hochbau, Tiefbau, Ausbau und Spezialgewerke
Die Ausbildung im Berufsfeld Bautechnik umfasst
im handwerklichen Bereich die Gewerke Hochbau
(z. B. Maurer), Tiefbau (z. B. Straßenbauer),
Ausbau (z. B. Fliesenleger) und Spezial-Gewerke
(z. B. Wasserbauer). Sie gliedert sich in die
Grundstufe und die Fachstufen I und II, wobei
eine Facharbeiter-Ausbildung nach der Stufe I
abgeschlossen wird.
An der WvS-Schule unterrichten wir in der
Grundstufe (10BA) alle Berufe unseres
Einzugsgebietes, allerdings i.d.R. die Maurer,
Stahlbetonbauer, Zimmerer, Fliesenleger,
Straßenbauer, Rohrleitungsbauer und
Wasserbauer. In den Fachstufen (11BA, 12BA)
unterrichten wir nur die Maurer und
Stahlbetonbauer. Die anderen Auszubildenden
müssen dann zu den jeweiligen Standorten
wechseln.
Die Ausbildung im Dualen System erfolgt schon
seit Jahren in Lernfeldern. Die Schüler werden in
Blockform unterrichtet: i.d.R. 2 Wochen Schule, 2
Wochen Betrieb und 2 Wochen überbetriebliche
Lehrgänge im BTZ-Wetzlar.
Unsere Schüler haben vorwiegend einen
Hauptschulabschluss, einige kommen mit
Realschulabschluss, aber auch Schüler ohne
Schulabschluss können eine Ausbildung beginnen,
was keine Seltenheit darstellt.
Wir haben einen hohen Anteil an Schülern mit
Migrationshintergrund und einen Ausländeranteil
von bis zu 20%.
Ziel unserer Arbeit ist vor allem die Entwicklung
und Förderung der beruflichen
Handlungskompetenz unserer Schüler. Als
Voraussetzung dafür sehen wir die Entwicklung
von Sozial- und Methodenkompetenz und eine
sukzessive Verbesserung unserer Räume und der
technischen Ausstattung.
Anstehende
Aktionen
Verantwo
rtlichkeit
Zeitplanun Zusammenarbeit techn. U.organ.
g
Erfordernisse
Instrument der
Evaluation
Klassenfahrt
mit der
Unterstufe
10BA
Meuser
Schuljahresbeginn
Unterrichtsreflexi
on Evaluation als
Europaprojekt
Projektarbeit
mit der 10BA
Meuser
Schuljahr
2007/8
Ortsansässige
Betriebe,
Baustellen
Lernfelder als
Meuser
Projekte:
LF11 (11BA) u.
LF15 (12BA)
Okt. / Nov.
Ortsansässige
Betriebe, Baustoffhändler
Förderung von Meuser,
Lernschwachen Leo
Schuljahr
2007/8
Bildungswerk d.
Hess. Wirtschaft,
Sprache u. Bildung
GmbH, BTZ
Lehrbaustelle
Europahaus
Sommermonate
Ortsansässige
Betriebe
26
Meuser
PC-Raum, Laptops,
Beamer Doppeltbesetzter Unterricht
Exkursionen
Abschlusspräsentation
Unterrichtsreflexi
on
Unterrichtsreflexi
onProjektorientier
te Klassenarbeit
Binnendifferenzierung
Regelmäßiger
Austausch mit
Betrieben
Reflexion,
Leistungskontroll
e bei
Klassenarbeiten
u. Prüfungen
Unterrichtsreflexi
on Evaluation als
Europaprojekt
Oktober 2007
Bautechnik
Berufsgruppe Vermessungstechniker
Im Bereich Vermessungstechnik ist die Wernervon-Siemens-Schule hessenweit eine von
insgesamt 3 Berufsschulen, an denen
Auszubildende beschult werden. Zum
Einzugsbereich dieser Bezirksfachklassen gehören
neben dem Lahn-Dill-Kreis die Landkreise
Limburg-Weilburg, Gießen, Marburg-Biedenkopf
sowie der Vogels-bergkreis. Ausbildungsstellen
sind zum überwiegenden Teil die Ämter für
Bodenmanagement (früher: Katasterämter) in
Marburg und Limburg mit ihren derzeit noch
existierenden Nebenstellen. Darüber hinaus wird
diese Berufsgruppe auch von Öffentlich bestellten
Vermessungsingenieuren (ÖbVI´s) im
Einzugsbereich und erstmalig im Jahr 2006 auch
von Energieversorgungsunternehmen ausgebildet.
Die Auszubildenden haben mindestens einen
mittleren Bildungsabschluss, so dass sich die
schulische Arbeit in relativ homogenen
Lerngruppen gestalten lässt. Neben der rein
dualen Ausbildung in Schule und Betrieb nehmen
alle hessischen Auszubildenden an einem 3wöchigen Einführungslehrgang und einem 6wöchigen Vertiefungslehrgang in Rotenburg an der
Fulda teil.
Die unterrichtenden Fachlehrkräfte der Schule sind
Mitglieder im auf Landesebene eingerichteten
Prüfungsausschuss und Berufsbildungsausschuss.
Somit wird ein enger Bezug zu den Anforderungen
und aktuellen Änderungen im Prüfungs- und
Bildungsgeschehen gewährleistet.
Die vorhandene Geräteausstattung der Schule
ermöglicht eine handlungs- bzw. projektorientierte
Umsetzung der Lehrplanvorgaben. Die Schüler
bereiten die anstehenden Aufgaben im Unterricht
vor, führen die dazu erforderlichen Messungen
eigenverantwortlich in Gruppen im Außenbereich
aus und werten schließlich die erzielten
Messergebnisse mit Hilfe der vorhandenen Rechenund Zeichenprogramme aus. Darüber hinaus
werden im Rahmen von Schulpartnerschaften im
europäischen Ausland regelmäßig
Vermessungsprojekte gemeinsam mit Schülern aus
Italien und Frankreich durchgeführt. Auch
gelegentliche Anfragen von externen Stellen zur
Durchführung von Vermessungs- arbeiten finden
Eingang in die schulische Arbeit. So wurden zum
Beispiel die Außen- bereiche zweier Schulen zum
Zwecke der Neugestaltung aufgemessen und
zeichnerisch dargestellt.
Eine Neuordnung des Ausbildungsberufsbildes ist
im Moment auf Bundesebene in der Diskussion
anlässlich der Bestrebungen, den bisher
eigenständigen Beruf des Kartografen in die
Vermessungstechnikerausbildung zu integrieren.
Dies könnte in absehbarer Zeit zur Folge haben,
dass die Berufsbezeichnung
„Vermessungstechniker“ eventuell durch die
Bezeichnung „Fachkraft für Geomatik“ ersetzt wird.
Abbildung 3: Außenansicht KFZ- Metall- Bereich
Oktober 2007
27
Teilzeitberufsschule
Ausbildung zum Berufkraftfahrer
Berufskraftfahrer ist seit 1974 ein anerkannter
Ausbildungsberuf. Bis 2001 dauerte die Ausbildung
2 Jahre. Gestiegene Anforderungen an das
Fahrpersonal und die Modernisierung der
Ausbildungsinhalte erforderten eine Verlängerung
der Ausbildungsdauer auf 3 Jahre. Heute lernen
angehende Berufskraftfahrer Fahrzeugtechnik,
Fahrten zu planen, moderne Informations- und
Kommunikationstechniken zu nutzen, die Ladung
zu sichern und Beförderungen wirtschaftlich, sicher
und verantwortlich durchzuführen.
Die Berufskraftfahrerausbildung gibt es an der
Werner–von-Siemens Schule seit Einführung des
Ausbildungsberufes. Nach der Verlängerung der
Ausbildungsdauer auf 3 Jahre haben sich die
Schülerzahlen nach oben entwickelt. Zur Zeit
werden 4 Jahrgangsstufen in Blockform von einem
festen Lehrerteam unterrichtet. Bis zum Jahr 2005
war Wetzlar die einzige Ausbildungsschule in
Hessen. Heute gibt es 3 weitere Schulstandorte.
Die Ausbildungszahlen könnten sich daher
rückläufig entwickeln.
•
Verbesserung der Infrastruktur für die
Aufbereitung von Unterrichtsinhalten und der
Pflege von Außenkontakten.
•
Aufbau von Schulpartnerschaften national und
international.
•
Ausbau des Schulstandortes zum
Kompetenzzentrum für den Ausbildungsberuf.
Erreichte Ziele:
Fast alle oben angeführten Ziele wurden ganz oder
teilweise erreicht, müssen allerdings überarbeitet
bzw. gefestigt werden. Die Weiterentwicklung ist
sehr arbeitsintensiv, hier müssen andere
Strukturen entstehen, die es erlauben im
Schulalltag stressfreier zu arbeiten. So zum
Beispiel ist ein Lehrerarbeitsplatz (Raum) mit
entsprechender Ausstattung in der Nähe des
Klassenraumes notwendig, der auch die Mediathek
aufnimmt.
Indikatoren für das Erreichen der
Ziele:
Ziele seit Beginn der 3-jährigen
Ausbildungszeit:
Nachzulesen auf der Internetseite
www.berufskraftfahrer-wetzlar.de
•
Entwicklung eines schulinternen Curriculums.
Zukünftige Ziele:
•
Aufbau einer berufsspezifischen Mediathek.
Entwicklung von neuen Medien.
•
Weiterentwicklung des Bestehenden.
•
Unterricht durch ein Lehrerteam.
•
Sicherung des Schulstandortes.
•
Aufbau von Lernortkooperationen mit
Ausbildungsbetrieben, Behörden und
Industrie.
•
Verbesserung der Infrastruktur
Lehrerarbeitsplatz.
•
Sicherung der Projektarbeit durch
Fremdfinanzierung (Sponsoring durch die
Ausbildungsbetriebe).
•
Einführung eines Ausbildergesprächskreises.
•
Entwicklung einer berufsspezifischen
Internetseite.
•
Erstellung eines zunächst schulinternen
Arbeitsheftes für den Ausbildungsberuf.
•
Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit
(Medienpräsenz).
•
Erstellung einer interaktiven Datenbank zur
Prüfungsvorbereitung.
•
Durchführung von regelmäßigen Projekten mit
Firmen.
•
•
Aufbau eines Berufskraftfahrersponsorings.
•
Präsenz der Werner-von-Siemens Schule bei
überregionalen Veranstaltungen zur BKFAusbildung.
Aufbau eines Wahlunterrichtes zur
Weiterqualifizierung der Auszubildenden (z.B.
Erwerbsmöglichkeit des ADR und
Staplerscheins).
•
•
Mitarbeit in Prüfungskommisionen und
Prüfungserstellungsausschüssen
Durchführung und Vermittlung von
Fahrerseminaren innerhalb der
Ausbildungszeit.
28
Oktober 2007
Berufsfeld Elektrotechnik
Berufsfeld Elektrotechnik
Neben den bereits genannten Zielen der
Teilzeitberufsschule wollen wir Kolleginnen und
Kollegen der Elektroabteilung im Speziellen
folgende Bereiche unserer Arbeit ergänzen und
weiter entwickeln:
Unsere Arbeit mit Schülerinnen und Schülern soll
dazu führen deren Schlüsselqualifikationen zu
entwickeln bzw. zu erweitern.
Die Gestaltung von Unterricht durch Aufgaben,
Aufträge und Projekte, die an der Arbeitswelt der
Schülerinnen und Schüler anknüpfen, hat in
unserer Abteilung entsprechend den Lernfeldern
ihren festen Platz eingenommen. Dies gilt es
fortlaufend weiter zu entwickelnden bzw. der
Technik anzupassen.
Dazu ist es allerdings notwendig, dass die
Schülerinnen und Schüler nach Berufen getrennt
unterrichtet werden können. Die Bildung von
berufsspezifischen Klassen ist zur Optimierung des
Lernfeldunterrichtes weiter zu betreiben.
Die Beurteilung von Schülerleistungen ist durch die
wachsende Bedeutung von Projektarbeit in andere
Bereiche vorgedrungen. Neben Dokumentationen
und Präsentationen gilt es auch die individuelle
Arbeit der Schülerinnen und Schüler während des
selbstständigen Arbeitens in Projektphasen stärker
in Augenschein zu nehmen. Zur Beurteilung oben
genannter Schlüsselqualifikationen sind bereits
Konzepte entworfen, die es gilt weiter zu
entwickeln.
In unseren Arbeitsteams ist der neue Lehrplan mit
seinen Lernfeldern bereits in vielen Bereichen für
unseren Lernort didaktisch aufbereitet worden.
Diese Arbeit soll weiter geführt werden, um in
naher Zukunft für jedes Lernfeld entsprechende
Schulcurricula zur Verfügung zu stellen. Diese
sollen anschließend regelmäßig den veränderten
Gegebenheiten und Bedingungen angepasst bzw.
entsprechend erweitert werden. Damit soll eine
Transparenz und gleichzeitig eine Evaluation
unserer Arbeit stattfinden.
Oktober 2007
Der in einigen Berufszweigen bestehende Kontakt
zu den einzelnen Betrieben soll weiterhin gepflegt
werden und auf weitere Berufszweige ausgebaut
werden. Neben dem ständigen persönlichen
Kontakt könnte dies sowohl durch
Betriebserkundungen mit dem Kollegium als auch
durch Exkursionen mit Schülergruppen erfolgen.
Hier gilt es für uns bereits existierende Kontakte
aufrecht zu erhalten als auch neue aufzubauen.
Damit soll unter anderem auch für die
Schülerinnen und Schüler transparent werden,
welche Bedeutung und welche Aufgaben beide für
ihre Ausbildung einnehmen.
In unserer Abteilung haben bereits mehrere, selbst
organisierte, fachspezifische als auch
fachübergreifende Fortbildungsveranstaltungen
stattgefunden. Das ist durch fortwährende
Absprachen bezüglich des Bedarfes in der
Abteilung möglich gewesen. Aufgrund der sich
ständig weiter entwickelnden Technik gilt es für
uns, dies beizubehalten bzw. weiter auszubauen.
Für die Räume unserer Schule gelten aufgrund der
veränderten Bedingungen bzw. der Anpassung des
Unterrichts an die Lernfeldarbeit andere
Ansprüche. Das wurde bereits durch die Ergänzung
eines zweiten Fachpraxisraumes in Rechnung
getragen. Hier gilt es allerdings die Anpassung
anderer Räume weiter vorzunehmen. Neben der
Veränderung der Fachräume gilt es auch den
Medienbestand zu überprüfen und zu aktualisieren.
Dies ist in der Vergangenheit bereits
vorgenommen worden, muss allerdings weiter
betrieben werden.
Ein weiteres Ziel innerhalb unserer Abteilung ist
die Einbindung von Kolleginnen und Kollegen aus
anderen Abteilungen in unseren Unterricht, um
Fachkompetenzen zu nutzen und Kenntnisse zu
verankern. Das gilt sowohl für allgemeinbildende
Fächer wie Englisch, Deutsch, Politik und
Wirtschaftskunde als auch für Bereiche der
Informationstechnik. Hier sind bereits erste Schritte
unternommen
29
Teilzeitberufsschule
Berufsfeld Fahrzeugtechnik
Der Gedanke vom Kraftfahrzeug als komplexes
System stellt die Ausbildung kompetenter KfzMechatroniker vor besondere Herausforderungen.
Die Vielfalt der verschiedensten Systeme und
Baugruppen verlangt flexibles Denken und hohe
Fachkompetenz. Systemkenntnisse sind für den
Kfz-Mechatroniker unabdingbar, wenn er moderne
Kraftfahrzeuge warten und instandsetzen muss.
Änderungen und Schwerpunktverschiebungen in
den Arbeits- und Organisationsabläufen der
Ausbildungsbetriebe sorgen dafür, dass die
Facharbeiter zunehmend die von den
Fahrzeugherstellern vorgeschriebenen
menügeführten Fehlersuchroutinen befolgen und
dies sehr genau dokumentieren müssen, um die
betrieblichen ökonomischen Rahmenbedingungen
erfüllen zu können. Dies hat Auswirkungen auf die
Anforderungen an die Ausbildung im Bereich
Fahrzeugtechnik. Immer wichtiger wird der
Umgang mit Diagnosesystemen und
Informationsbeschaffungssystemen für den KfzBereich. Das verstärkte Angebot an regelmäßigem
Zusatzunterricht speziell in den ersten beiden
Ausbildungsjahren reagiert auf diese
Anforderungen und sollte deshalb auch weiter
bestehen bleiben.
Bereits im ersten Ausbildungsjahr werden
entsprechende Inhalte bearbeitet, um einerseits
die Schülerinnen und Schülern an den souveränen
Umgang mit entsprechenden Systemen und
Software heranzubringen und sie andererseits zu
befähigen, die erforderliche Dokumentation der
Arbeitsschritte für den Kunden zu erstellen. Der
Einsatz von PC und Internet im Unterricht ist
gemäß den Formulierungen in diesem
Schulprogramm kontinuierlich erweitert worden
und zu einem festen Bestandteil im Unterricht
geworden. Eine flexible und kurzfristige Nutzung
des Internets wurde seit Beginn des Schuljahres
2007/2008 durch die Nutzung der Notebookwagen
wesentlich vereinfacht.
Teamarbeit und teilweise Doppelbesetzung (leider
nur in sehr kleinem Rahmen) sind als Folge der
Schulprogrammarbeit im Bereich der
Fahrzeugtechnik verstärkt eingeführt worden und
schaffen eine der Grundlagen für ein verzahntes
und koordiniertes Lernen im Bereich der
30
Lernfelder, aber auch für eine sonst schwer
realisierbare Binnendifferenzierung innerhalb der
Lerngruppen, die aber insgesamt noch ausbaufähig
ist. Der Deutschunterricht – ebenfalls als Resultat
der Schulprogrammarbeit - wurde im Bereich der
Fahrzeugtechnik besser in die Lernfeldstruktur
integriert.
Ständige Weiterentwicklung der Kfz-Technik und
die Einführung weiterentwickelter Technologien
(z.B. Datenbussysteme) in den Fahrzeugbereich
bedingt eine stete Fortbildung der Kollegen, die
jedoch durch die Rahmenbedingungen zunehmend
erschwert wird. Persönliches Engagement sowie
die Nutzung vorhandener persönlicher Kontakte
der Lehrer zu Ausbildungsbetrieben im Kfz-Bereich
sind unabdingbar, bieten aber auch die Basis für
Kontakte zu den Ausbildungsbetrieben, die in
verschiedenen Lernfeldern dann aber auch genutzt
werden. Kooperationen mit Ausbildungsbetrieben
im Bereich einzelner Lernfelder bestehen (z.B.
Fehlerdiagnose an modernen Dieselmotoren) seit
Jahren, sind aber weiter ausbaufähig. Die Nutzung
fachlicher Kompetenzen aus den
Ausbildungsbetrieben bzw. deren Partnern für die
Gestaltung einzelner Lernfelder (z.B.
Motorsteuerung und Fehlerdiagnose des in
Schülerprojekten aufgebauten Opel-Motors,
Lernsituationen im Bereich Fahrwerk/Räder/Reifen
oder auch Fahrzeugveränderungen und –
umbauten) ist ein Bestandteil in der Abteilung
Fahrzeugtechnik.
Technische Lösungsansätze als Versuch einer
Antwort auf dringende ökologische und
zukunftsorientierte Fragestellungen werden den
Schülern ebenfalls in diesem Zusammenhang
vorgestellt (Beispiel: Alternative Kraftstoffe)
Die technische Ausstattung in unserem Bereich ist
teilweise veraltet und nur unter hohem Einsatz
finanzieller Mittel auf ein aktuelles Niveau zu
heben. Immerhin wurden in den letzten Jahren ein
aktuelles Diagnosegerät sowie moderne
Informationssoftware aus der Werkstattpraxis
beschafft, mit denen die Schülerinnen und Schüler
realistische und praxisorientierte Lernaufgaben
bearbeiten können. Zukünftig soll dieser Bereich
weiter ausgebaut werden.
Oktober 2007
Berufsfeld Fahrzeugtechnik
Anstehende
Aktionen
Fehlerdiagnose an
einem Common-RailDieselmotor (Lernfeld
7)
Aufbau einer
Fehleraufschaltungsb
ox für das OpelMotorprojekt
Schulinterne Lehrerfortbildung Lernfeld 12 „Prüfen und
Instandsetzen von
vernetzten Systemen“
Verantwort
lichkeit
Lauer, Macht,
Massier
Zeitpl
anung
2.Hj.
07/08
Biemer,
Lauer, Macht,
Massier
Schulja
hr
07/08
Lauer, Macht,
Massier
Schulja
hr
07/08
Vertiefung der
Kenntnisse im
Umgang mit PC und
Diagnosesystemen
Krüger
Macht
Massier
Schulja
hr
07/08
Zusammena
techn. u. organ.
rbeit
Erfordernisse
Heimische
Fahrzeug mit CRAusbildungsb Dieselmotor, muss
etriebe
von Ausb.-Betrieb
gestellt werden
Im Haus vorhanden
alle interessierten
KollegInnen
aus dem
Bereich
Fahrzeugtech
nik
Fahrzeug im Haus
vorhanden, Tester
muss organisiert
werden
PC, Notebook,
BOSCH
Diagnosetester
Instrument der Evaluation
Unterrichtsdurchführung,
Unterrichtsreflexion
Funktionsüberprüfung und
Qualitätsbewertung
der geleisteten Arbeit durch
Schüler und Lehrer
Diskussion mit den Fachkollegen bezüglich der
Durchführungsoptimierung
Unterrichtsdurchführung,
Unterrichtsreflexion
Abbildung 4: Innenhof
Oktober 2007
31
Teilzeitberufsschule
Berufsfeld Farbtechnik und Raumgestaltung
In diesem Berufsfeld werden seit 4 Jahren Maler
und Lackierer /Bauten- und Objektbeschichter
nach dem Lernfeldprinzip ausgebildet. In 12
Lernfeldern werden in 3 Ausbildungsjahren die
Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die von
einem Maler Fachrichtung Gestaltung und
Instandhaltung bzw. den Fahrzeuglackieren
erwartet werden. Einen lebensnahen Unterricht der
mehr Abwechslung bietet, versuchen wir durch die
Bearbeitung konkreter Kundenaufträge mit
Praxisbezug zu erreichen (z.B. Fassadengestaltung,
Wärmedämmung, kreative Gestaltung eines Pkw
´s).
Innerhalb der Teilzeitberufsschule ist das
Berufsfeld Farbtechnik geprägt von
•
einer hohen Anzahl an Schülerinnen und
Schüler mit einem Migrationshintergrund (Ostund Südeuropa),
•
einem hohen Anteil an Auszubildende mit
negativen Schulbiographien und daher auch
sehr schwer zu motivierenden Schülern und
•
vielen Jugendlichen, die keinen oder einen
schlechten Hauptschulabschluss haben.
Daher ist der Erfolg des Unterricht in Lernfeldern
als Unterrichtsprinzips differenziert zu beurteilen
Ein geringer Teil der SchülerInnen erreicht gute,
teils sogar bessere Leistungen als vor der
Einführung von Lernfeldunterricht. Im Unterricht
Anstehende Aktionen
Verantwortlichkeit
Förderung von
J. Roos, M.
SchülerInnen im Fach Forchheim, M.
Deu und Mathe
WeisgerberSchaaf
Lehrerweiterbildung
Forchheim, B.
Roos, Rumpf
WeisgerberFa. Sto 2. Teil
Schaaf
Schülerexkursion zur Forchheim, B.
Firma Sata
Roos, Rumpf
Kleinprojekt Pkw
32
werden heute viele Fähigkeiten vermittelt
(Methodenkompetenzen, selbstständiges Arbeiten,
Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit) die früher
bedeutungslos waren, die aber für das lebenslange
Lernen wichtig sind. Leider überfordern einige
Anforderungen (eigenständiges Planen von
Arbeitsabläufen, Präsentationen, Begründen von
Tätigkeiten, usw.) leistungsschwächere Schüler,
welche in den Grundkompetenzen (Deutsch,
Rechnen, Sozialverhalten) erhebliche Defizite
haben.
Gerade die leistungsschwächeren Auszubildenden
möchten wir besser fördern und arbeiten daher
weiterhin an der Verbesserung der Inhalte in den
12 Lernfeldern (Optimierung der Kundenaufträge).
Wir versuchen durch spezielles Methodentraining
den SchülerInnen Kompetenzen zu vermitteln, die
für die Bearbeitung von Projekten und
Kundenaufträgen nötig sind. Außerdem wollen wir
in Zusammenarbeit mit der Schulleitung ein
Konzept erarbeiten, um besonders
leistungsschwache SchülerInnen in Deutsch und
Mathematik zu fördern. Die Motivation der
Schülerinnen wollen wir durch eine engere
Verzahnung von Theorieunterricht mit kleineren
Praxisprojekten in unserer Werkstatt verbessern.
Eine kurze Zusammenstellung besonderer
Aktivitäten im Schuljahr 2007/2008 soll in der
folgenden Tabelle dargestellt werden.
Zeitplanung
Kooprerationspartner
1.Ausbildungs- Deu-Kollegen in
jahr
der Schule
U.organisation,
Erfordernisse
1- 2 Stunde
Zusatzunterricht
Termin steht
noch nicht
fest
Hauptverband
Farbe
3 Tage
Termin steht
noch nicht
fest
Fa Sata,
Instrument der
Evaluation
Einstiegstest,
Unterrichtsdurchführung,
Unterrichtsreflexion
Weiterbildung
3 Tage Exkursion
nach Stuttgart
Erstellung eines
Kleinprojektes
Oktober 2007
Berufsfeld Holztechnik
Berufsfeld Holztechnik
Berufsgruppe: Tischler, Holzbearbeiter
Ab dem Schuljahr 2006/2007 ist der aktuelle
Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen
Unterricht der Tischler/Innen in Kraft getreten. Die
Lehrer/Innen befinden sich nunmehr im zweiten
Schuljahr der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes,
welches der Lehrplan beinhaltet. Dieses Konzept
baut grundsätzlich auf dem Hauptschulabschluss
auf und beschreibt Mindestanforderungen. Die
Unterrichtsmethoden sind für den Unterricht nicht
verbindlich festgelegt, jedoch sollen Methoden
angewendet werden, die die Handlungskompetenz
der Schüler/Innen fördern und selbstständiges und
verantwortungsbewusstes Denken und Handeln im
Unterricht integrieren.
In der Regel befinden sich laut Stundentafel pro
Stufe (Unter, -Mittel- und Oberstufe) jeweils eine
Klasse in der schulischen Ausbildung. Für das
jetzige Schuljahr 2007/2008 wird demnach die
Oberstufe noch nach dem alten fächerorientierten
Rahmenlehrplan beschult. Auf der einen Seite
befinden sich die Lehrer/Innen noch in einem
Ablöseprozess, auf der anderen in einem
Entwicklungsprozess. Dieser erfordert die eigene
Reflexion auch im Lehrerteam, die Grundlage im
Austausch mit den Erfahrungen anderer Schulen
bilden kann. Die angebotenen Fortbildungen zur
Umsetzung der Lernfeldziele werden von den
Lehrer/Innen hierbei genutzt, um den Einstieg und
die Umsetzung zu optimieren.
Der Prüfungsausschuss zur Durchführung der
Zwischen- und Gesellenprüfungen ist mit zwei
Lehrervertretern unserer Schule mitbesetzt. Seit
der Gesellenprüfung 2007 führt ein
Oktober 2007
Lehrervertreter den Püfungsvorsitz. Dadurch wird
der regelmäßige und direkte Kontakt zur
Tischlerinnung sichergestellt.
Die Schülerzusammensetzung der Tischlerklassen
ist in der Regel sehr heterogen. Die Schüler/Innen
kommen einerseits aus kleineren bis hin zu
mittelständischen Handwerksbetrieben
andererseits von außerbetrieblichen Vereinen bzw.
Gesellschaften, die junge Menschen aufgrund
sozialer Benachteiligungen ausbilden. Die oft
vorhandenen extremen Leistungsunterschiede,
aber auch fehlende bzw. nicht ausreichende
Sprachkenntnisse und soziale Auffälligkeiten im
Gesamtbild einer Klasse (ca. 15 – 29
Schüler/Innen) erfordern viel pädagogische Geduld
und Geschick, um alle Schüler in den Lernprozess
zu integrieren. Die hier knapp umrissene
Bedingungsanalyse macht für uns folgende
Verhaltensweisen und Forderungen für die
Umsetzung des Rahmenlehrplans notwendig:
•
möglichst Klassenstärken bis max. 15
Schüler/Innen pro Lehrer
•
durch Teamteaching wäre eine größere
Klassenstärke realistisch
•
enge Kooperation mit sozialpädagogischen
Betreuern der Ausbildungseinrichtungen und
der Schule
•
enge Zusammenarbeit mit den
Handwerksbetrieben und der Innung
•
weitere Verknüpfung der fachtheoretischen mit
der fachpraktischen Ausbildung
33
Teilzeitberufsschule
Kunststoff-Technik
Im Fachbereich Kunststoff-Technik der Wernervon-Siemens-Schule werden seit Jahren
Verfahrensmechaniker der Fachrichtung
Kunststoff- und Kautschuktechnik mit den
Schwerpunkten Formteile (Spritzguss) und
Halbzeuge (Extrusion) ausgebildet.
Nicht zuletzt durch die Einführung des neuen
Rahmenlehrplanes steht die Schaffung der
Voraussetzungen für ein stärker
handlungsorientiertes Lernen bei der Weiterarbeit
in unserem Fachbereich im Vordergrund.
Die qualifizierte Ausbildung im Rahmen einer
Bezirksfachklasse ist für die Rekrutierung neuer
Fachkräfte für den weiter expandierenden Bereich
der kunststoffverarbeitenden Industrie in unserer
Region von großer Bedeutung.
Aufgaben
Lernfeldanalyse
und –konzeption
für Ausbildungsschwerpunkte erarbeiten.
Fortbildung:
Werkstoffprüfung
:
Zugversuche an
Kunststoffen
Lernortkooperatio
n:
Betriebliche
Erkundung mit
Fragebogen
Verantwortlichkeit
Linne
Hirschfeld
Sima
Ihle
Die Planung und Durchführung folgender Aufgaben
sind im Rahmen der Weiterent- wicklung unseres
Schulprogramms vorrangig zu erfüllen:
Zeitplan
Zusammenarbeit
techn. und
.organ.
Erfordernisse
Analyse der
technischen
Ausstattung
Instrumente
der Evaluation
bis
2008
Teamarbeit
beteiligter
Kollegen
Sima
Hirschfeld
Ihle
ggf. Seitz
2008/09
ggf.Firma
Zwick
ggf.Seitz
Nutzung neuer
Prüfmaschine
Ergebnisse
nach
handlungsorientem Einsatz
Hirschfeld
Sima
Linne
Ihle
bis
2009
Kooperation
mit möglichst
vielen
Betrieben
Möglichkeit
der
Betriebsbesichttigungen in der
Unterrichtszeit
schaffen
Auswertung der
Fragebögen
und Prüfung
der unterrichtlichen Relevanz
Analyse der
Lernfeldarbeit
nach Durchführung
Abbildung 5: Außenansicht Nordwest
34
Oktober 2007
Ausbildung der Mechatroniker
Ausbildung der Mechatroniker
Der Ausbildungsberuf
„Mechatroniker/Mechatronikerin“(Im Weiteren
werden die Mechatronikerin und der Mechatroniker
durch „Mechatroniker“ bezeichnet. ) ist 1998 vom
Gesetzgeber neu geschaffen worden, um den
vielseitigen Anforderungen an Facharbeiter besser
gerecht zu werden. Auf Grund seiner Ausbildung
kann der Mechatroniker im Bereich der Mechanik,
der Steuerungstechnik und der Elektrotechnik
arbeiten und als Elektrofachkraft eingesetzt
werden. Damit ist eine einzelne Person in der
Lage, eine Produktionsanlage zu betreuen.
Die Gestaltung der Ausbildung hat sich
grundlegend geändert: Im schulischen Teil
(Berufsschule) wird nicht mehr nach Fächern,
sondern nach Lernfeldern problem- und
praxisorientiert unterrichtet.
Die Facharbeiterprüfung wurde neu gestaltet:
Wesentlicher Bestandteil ist neben der veränderten
theoretischen Prüfung nicht mehr das an einem
Tag produzierte Prüfungs-stück, sondern die
Planung, Durchführung und Dokumentation eines
„betrieblichen Auftrags“. Dafür ist ein Zeitrahmen
von 30 Stunden vorgesehen. Zu diesem Auftrag
findet ergänzend ein 30-minütiges Fachgespräch
statt.
Seit 1999 wird der Beruf des Mechatronikers an
der Werner-von-Siemens-Schule im schulischen
Teil betreut. Die Schülerzahlen haben sich in den
letzten Jahren auf ca. 20-24 Auszubildende pro
Ausbildungsjahr stabilisiert.
Oktober 2007
In den Lernfeldern werden verschiedene Projekte
angeboten und weiter entwickelt. Ein Projekt von
2006, der Umbau eines „Modularen
Produktionssystems“, ist auf der Hompage der
Schule als Europaprojekt erläutert. Die Evaluation
dieses Projektes ist unter www.europaschulen.de
zu finden.
Die Gliederung der Ausbildung ist z.B. dargestellt
unter
http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/index.jsp
Folgende Elemente sind integraler Bestandteil der
Lernfelder an der Werner-von-Siemens-Schule:
•
Seminar „Team- und Methodentraining“ in der
Grundstufe (3 Tage)
•
Projekte in den Lernfeldern (ca. 1-2 Projekte
pro Halbjahr)
•
Labor – Übungen (PC, Steuerungstechnik,
CNC-Technik, E-Technik)
•
Exkursionen
Darüber hinaus arbeiten Ausbilder und Lehrer in
einem Arbeitskreis zusammen, in dem sie
Ausbildungsschwerpunkte und gemeinsame
Projekte koordinieren.
Das folgende Schaubild (Quelle:
http://www.bmbf.de/pub/mechatroniker.pdf) zeigt
die Komplexität und Verflechtung dieses
Ausbildungsberufes:
35
Teilzeitberufsschule
Feinoptiker
Die Landesfachklasse für Feinoptiker wird im
Blockunterricht beschult, bei dem sich jeweils zwei
Wochen Berufsschulunterricht mit sechs bis acht
Wochen betrieblicher Ausbildung abwechseln.
Diese Besonderheit wird dadurch notwendig, da
unsere Auszubildenden nicht nur aus dem
heimischen Raum stammen, sondern teilweise aus
Frankfurt am Main oder Bad Kreuznach anreisen.
In jeder Klasse, in der Auszubildende eines
Ausbildungsjahres zusammengefasst sind, werden
zur Zeit 15 bis 25 Schüler unterrichtet. Die meisten
angehenden Feinoptiker besitzen den
Realschulabschluss, einige den
Hauptschulabschluss oder Abitur. Der Anteil an
Abiturienten nimmt in den letzten Jahren zu. Für
diese Ausbildung sind in der Werner-von-Siemens
Schule eine Vielzahl von Mess- und
Fertigungsgeräten wie Interferometer,
Klassensätze von Mikroskopen, eine
Feinschleifmaschine usw. vorhanden. In nächster
Zeit soll zudem ein komplettes CNCFertigungszentrum für optische Bauelemente in
Zusammenarbeit mit regionalen Institutionen
angeschafft werden, welches beispielsweise von
der FH Gießen/Friedberg oder dem PhotonikZentrum Wetzlar mitgenutzt werden soll.
Zerspanungsmechaniker.
Die Ausbildung der Zerspanungsmechaniker hat im
Bereich der IHK Wetzlar und an derWerner-vonSiemens-Schule eine lange Tradition. Dies
begründet sich u.a. dadurch, dass hier Firmen
angesiedelt sind, die stark in
zerspanungsmechanischen Prozessen fertigen.
Diese Betriebe verdeutlichen die große Vielfalt im
Bereich der Fertigungstechnik und damit auch in
der Ausbildung der Zerspanungsmechaniker, ob sie
nun z.B. aus derFeinmechanik, der Optik, dem
Optikmaschinenbau oder der Großteilefertigung
kommen.
In den vergangenen Jahren wurden mit großen
Erfolgen viele Zerspanungsmechaniker ausgebildet.
Dies zeigt, dass in der Region Wetzlar Meister,
Ausbilder und Fachkräftevorhanden sind, die hohe
Qualifikation besitzen. Diese Qualität muss basierend aufeiner qualifizierten Ausbildung - vor
Ort erhalten bleiben.
Die Werner-von-Siemens-Schule verfügt sowohl in
personeller als auch mit ihrer technischen
Ausstattung über beste Möglichkeiten, diesen
Beruf ausbilden zu können. Eine CNCFräsmaschine, eine CNC-Drehmaschine sowie ein
moderner PC-Raum mit neuester CNC- und CAMSoftware sind vorhanden.
Im Rahmen von MEQ finden an der Werner-vonSiemens-Schule zur Zeit Fortbildungs-seminare für
Ausbilder und Lehrkräfte mit den Systemen Solid
Works und Solid CAM statt.
Systeme und das anschließende Fertigen auf den
CNC-Maschinen zeigt eine moderne und
zeitgemäße Ausbildung an der WvSS auf.
Mit der Beschaffung eines 3D-Printers aus
Europamitteln lassen sich Werkstücke
schonwährend des
Produktionsentstehungsprozesses nachbilden.
Weiterhin werden in unserem modernen
Messtechnik-Labor die Werkstücke den Prüfungen
unterzogen, die heute an ein modernes
Qualitätsmanagement gestellt werden.
Den angehenden Facharbeitern, Konstrukteuren
und Technikern stehen damit an unserer Schule
modernste Hilfsmittel zur Visualisierung und zur
Herstellung von Konzeptmodellen zur Verfügung.
Damit wird die Ausbildung in der Dreh- und
Frästechnik entscheidend zukunftsorientiert
gestaltet. In der optischen Industrie - ein Motor in
der heimischen Industrie und der Region – werden
in verstärktem Maße optischen Komponenten auf
CNC-Maschinen bearbeitet. Hier sind
entsprechende Investitionen an der WvSS geplant.
Anhand dieser Entwicklung wird man
Synergieeffekte an der WvSS feststellen und eine
weitere Verknüpfung von Mechanik und Optik
herbeiführen.
Den angehenden Facharbeitern können damit
Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden, so
dass die WvSS ein zeitgemäßer Bildungsträger
bleibt.
Weitere Fortführungsveranstaltungen dieser Art
sind bereits angemeldet. Die Kopplung beider
36
Oktober 2007
Anlagenmechaniker
Anlagenmechaniker
(Versorgungstechnik) – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
In unserem Beitrag zum Schulprogramm
beschreiben wir die gegenwärtigen und
zukünftigen Maßnahmen, die einen zeitgemäßen
Unterricht gewährleisten und zur Steigerung der
Unterrichtsqualität im Ausbildungsberuf
Anlagenmechaniker beitragen. In Anlehnung an die
im Vorspann genannten Intentionen und
Forderungen werden zunächst die Lehr- und
Lernbedingungen beschrieben:
Unterrichtsrelevante Rahmenbedingungen
Für die Unterrichtsgestaltung bilden die Lehr- und
Lernbedingungen eine wichtige Grundlage. Auf der
Basis der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
aus dem Gesamt-Schulprogramm sollen hier im
Weiteren die Lerngruppen der Sanitär- und Heizungstechnik näher beschrieben werden.
Eine recht große Anzahl Schülerinnen und Schüler
hat die Lehrstelle mangels anderer Alternativen
angenommen. Von ihrer Neigung her hätten sie
lieber einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Die
intrinsische Motivation ist deshalb bei vielen
Schülerinnen und Schülern äußerst gering.
Eine recht große Anzahl der Schüler kann als
lernschwach bezeichnet werden. Die meisten
Schüler haben Hauptschulabschluss, einige
besitzen keinen Schulabschluss, vereinzelte haben
Realschulabschluss. Die Anstrengungs- und
Leistungsbereitschaft sowie die Eigenorganisation
und das Ausdrucksvermögen liegen auf einem
recht niedrigen Niveau. Weiterhin gestaltet sich
das sinnerfassende Lesen und abstrakt-logische
Denken für die Schüler problematisch. Das
Konzentrationsvermögen ist oft gering, die
Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit sowie die
motorischen Überaktivitäten sind recht große.
Ferner wirken sich Verhaltensauffälligkeiten und
das fehlende Einfühlungsvermögen äußerst negativ
auf das Lernverhalten aus, wie z.B. geringe
Verantwortungsbereitschaft, Disziplinlosigkeit,
Respektlosigkeit, Verweigerungsverhalten (Noten
sind bedeutungslos), Angebertum und verbale
Überreaktionen sowie Vorspiegelung gesundheitlicher Probleme. Unflätige Ausdrücke, Spontanäußerungen und aggressive Wortgefechte sind an
der Tagesordnung. „Ich will die Gesellenprüfung
nicht beim ersten Versuch bestehen. Würde ich sie
bestehen, dann wäre ich ein halbes Jahr früher
arbeitslos.“ Dies sind Äußerungen, die von Auszubildenden im vierten Ausbildungsjahr gemacht
werden. Durch diese Vorbedingungen ist eine
große Anzahl von Störungen vorprogrammiert.
Damit in diesen Klassen ein entsprechend
qualitativ hochwertiger Unterricht durchgeführt
werden kann, sind pädagogische Maßnahmen zur
Förderung der Kulturtechniken, des Leseverständnisses, der mathematischen Grundlagen, Übungen
zur Informationsbeschaffung, Verhaltensregeln
und das Motivieren der Schüler zwingend notwendig. An dieser Stelle wird ersichtlich, wie wichtig
die Einbeziehung der Forderungen, Förder- und
Unterstützungssysteme im übergeordneten Beitrag
der Teilzeitberufsschule sind, um die Unterrichtsqualität erheblich zu verbessern.
Die SchülerInnen arbeiten i.d.R. in kleinen Handwerksbetrieben, oft herrscht dort nach Aussagen
der Schüler bei der Arbeitsausführung auf der Baustelle Zeitdruck und ein rüder Ton. Zeit für eigenständige Planung ist oft nicht vorhanden.
Der Beruf ist von seinen Arbeitsausführungen sehr
vielfältig, die Arbeit ist also recht abwechslungsreich und verlangt von dem Personal hohes Verantwortungsbewusstsein, Entscheidungsfähigkeit,
Eigeninitiative, ein hohes Maß an Selbstständigkeit
und Kundenfreundlichkeit. Für Auszubildende, die
sich grundlegende Fachkenntnisse und Fertigkeiten
aneignen, um darauf aufbauen zu können, ist es
ein interessantes Arbeitsfeld.
Zielperspektiven und Profilbildung.
Die typische Aufgaben- und Arbeitsstruktur in der
betrieblichen Realität der Sanitär-, Heizungs- und
Klimabranche ist das Arbeiten im Kundenauftrag.
Die Umsetzung der individuellen und relativ
offenen Kundenwünsche erfordert gestalterische
innovative Aktivitäten. Auftragshandeln ist in den
Oktober 2007
meisten Fällen „Gestaltungshandeln“. Die real in
der Praxis vorkommenden Kundenaufträge
beinhalten also hohe ausbildungsrelevante Potentiale. Die Schüler und Schülerinnen können
selbst aus der Praxis berichten und ihre praktischen Erfahrungen in den Unterrichtsprozess
37
Teilzeitberufsschule
einfließen lassen, sie nehmen so in gewissem Umfang an der Situationsbewältigung teil. Die Schüler
und Schülerinnen treffen dadurch konkrete Entscheidungen, verfolgen ihre beruflichen Interessen
und können sich eigene Ziele setzen, so dass die
intrinsische sowie die berufsspezifische Motivation
gefördert werden. Dadurch kann der Aufforderungscharakter für die unterrichtliche Beteiligung
der Schüler und Schülerinnen geweckt und
gesteigert werden sowie das selbständige und
eigenverantwortliche Arbeiten.
Somit erhalten die Schüler und Schülerinnen die
Möglichkeit, auch schon in der Grundstufe möglichst schnell in konkrete und auch komplexere
Aufgabenstrukturen hineinzuwachsen. Darauf aufbauend lässt sich Schritt für Schritt auch das gedankliche Nachvollziehen von berufsspezifischen
Handlungen fördern. Die Lernchancen für grundlegende berufliche Zusammenhänge können somit
wesentlich gesteigert werden.
Bei der Aufbereitung der Kundenaufträge für den
Unterricht kann dementsprechend eine fächerübergreifende Unterrichtsorganisation im Vordergrund
stehen, die den Erwerb der erforderlichen Kompetenzen entlang der Schrittfolge: Erfassen der Aufgabenstellung, Informationsbeschaffung, selbständiges Planen, Entscheidung für die effektivere Lösungsvariante, Durchführung, Kontrolle und Beurteilung (Selbstprüfung) des Tuns, die Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse, fördert.
Die Selbstprüfung ist für den Anlagenmechaniker
ein wichtiges Glied in dieser Schrittfolge, denn nur
Mitarbeiter, die für die Qualität ihrer Arbeit selbst
verantwortlich sind, entwickeln das erforderliche
Qualitätsbewusstsein für die Verbesserung ihrer
Tätigkeiten. Dieses Unterrichtskonzept wird durch
die folgenden 4 Hauptsäulen, die für einen zeitgemäßen Unterricht von besonderer Bedeutung sind,
getragen:
•
Ganzheitliches Lernen
•
Praxis- und damit handlungsorientiertes
Lernen
•
Methodenbezogenes Lernen und
•
Soziales Lernen.
Problematisch bleibt jedoch bislang die Bewertung
der in den einzelnen Unterrichtssituationen
erzielten Arbeitsergebnisse, besonders die der
Schlüsselqualifikationen wie z.B. Kommunikation
und Kooperation, Anwendung von Methoden und
Arbeitstechniken, Selbständigkeit und Verantwortung.
38
Durch diese Art der Unterrichtsgestaltung kann auf
der einen Seite ein wesentlicher
zukunftsorientierter Beitrag zur fachlichen
Qualifizierung geleistet werden. Zum anderen
bedeutet Zukunftsorientierung auch, dass ein
branchenspezifischer Beitrag zur Lösung
grundlegender Gegenwarts- und Zukunftsprobleme
deutlich wird. Dieser liegt vor allem in der
Umweltproblematik wie z.B. in der
Ressourcenschonung oder in der Entlastung der
Erdatmosphäre vor Schadstoffen, besonders in der
Verringerung der Kohlenstoffdioxidemission durch
Energieeinsparung.
In der Berufsschule können Kundenaufträge mit
innovativen oder umweltschonenden Techniken
stärker berücksichtigt werden bzw. solche, die
noch recht selten in der betrieblichen Praxis
vorkommen. Dies können umweltgerechte
Kundenaufträge über die Installation einer
solarthermischen Anlage zur Warmwassererzeugung, die Installation einer Wärmepumpe oder
einer Kraft-Wärme-Kopplung sein, um die
Auszubildenden auf ihre berufliche Zukunft
vorzubereiten. Hierzu zählen auch solche Bereiche,
die zwar noch in der technischen Entwicklung
stehen, z.B. Wasserstoffnutzung zur Erzeugung
von Raumwärme und Warmwasser - die
Entwicklung der Brennstoffzelle, die in absehbarer
Zeit vermehrt auf den Markt drängen werden.
Innerhalb der einzelnen Phasen eines Kundenauftrages sind eine Vielzahl von Analysen,
Entscheidungen und Handlungen zu vollziehen. In
diesen Bereichen können die entsprechenden
Lernstrategien und Problemlösungsmethoden zur
Anwendung kommen und umgesetzt werden, bis
letztlich mit der Auswertung der Auftrag abgeschlossen ist.
Vor diesem Hintergrund drängt sich eine
ausbildungsorientierte Aufbereitung und
Gestaltung von Kundenaufträgen geradezu auf. In
der Bereitstellung von relevanten Lernsituationen
liegt also die zentrale Planungsarbeit der Lehrer
und Lehrerinnen.
Ausbildungsorientierte Kundenaufträge
(projektorientierte Lernarrangements,
Lernsituationen) müssen vom jeweiligen Team
systematisch gestaltet werden und folgenden
Kriterien genügen:
•
Sie müssen ein angemessenes Maß an
Komplexität und Problemhaftigkeit im
fachlichen, politisch-ökonomischen und
Oktober 2007
Zielperspektiven und Profilbildung.
ökologischen Sinne (Lernfeldorientierung)
aufweisen.
•
Sie müssen in der betrieblichen Praxis häufig
auftreten.
•
Sie müssen dem jeweiligen Qualifikationsniveau der Auszubildenden entsprechen.
Ein wesentlicher Teil der in der jeweiligen
Ausbildungsstufe zu erarbeitenden Kenntnisse
(Rahmenlehrplan/Lernfeld) und Fertigkeiten
müssen vermittelbar sein.
•
Bei der Unterrichtsdurchführung soll der
Einsatz von bildhaften Darstellungen und
berufsspezifischen realen Gegenständen im
Vordergrund stehen.
•
Die Bearbeitung solcher Aufträge sollte
hauptsächlich in der Sozialform Gruppenarbeit
durchführbar sein.
•
Die selbständige Informationsbeschaffung mit
Hilfe von Fachbüchern, Tabellenbüchern
Firmenunterlagen und dem entsprechenden
„Regelwerk der Technik“ muss gewährleistet
sein.
•
Die Förderung der Schlüsselqualifikationen also
der Human- und Sozialkompetenz,
Fachkompetenz und der Lern- und
Methodenkompetenz sollte im entsprechenden
Maße berücksichtigt werden.
•
Der allgemein bildende Unterricht kann durch
die Gestaltung von Gesprächsstrukturen, der
Kunden- bzw. Beratungsgespräche, von
technischen Berichten, von Reparatur- und
Betriebsanleitungen sowie durch die
Einbeziehung von politischen, ökonomischen,
rechtlichen und ökologischen
Zusammenhängen die Ganzheitlichkeit des
Vermittlungsprozesses unterstützen. Natürlich
müssen im Deutschunterricht auch die
entsprechenden literarischen Inhalte behandelt
werden.
Ein solches Unterrichtskonzept bietet die
Grundlage für die Entwicklung eines Lernortenetzwerkes der beruflichen Bildung in der
Region. Hierdurch sind Ansätze für eine
konstruktive Zusammenarbeit zwischen Schule,
Handwerksbetrieben, Innung, Kammer, Berufsund Technologiezentrum (BTZ) sowie den
Fachfirmen gegeben.
Was tun wir bereits? Was haben wir bisher getan?
Ständige Weiterentwicklung des Heizungslabors
bezüglich konkreter Anschauungsmaterialien und
der Versuchsstände.
Grundlegende berufsspezifische Erkenntnisgewinnung durch entsprechende Versuche und
Experimente und den Einsatz neuester
Technologien dieser Branche.
Entwicklung Kunden- und auftragsorientierter
Projekte (Lernsituationen). Hierfür müssen
entsprechende Lernarrangements organisiert sowie
Lernträger entwickelt werden.
Um praxisorientierte Lernsituationen zu entwickeln
und zur Abstimmung der Lerninhalte wurde ein
Arbeitskreis gebildet, in dem die Zusammenarbeit
zwischen Innungsbetrieben, BTZ und Schule
verstärkt werden soll. Durch diese Maßnahme
können die Erarbeitung der theoretischen
Grundlagen in der Schule und die praktische
Umsetzung im BTZ durchgeführt werden.
Weiterhin finden Informationsveranstaltungen für
Innungsbetriebe statt, auf denen die Lehrgänge
des BTZ und die Lernsituationen aus schulischer
Sicht vorgestellt werden.
Bezüglich der Öffnung der Schule in die Region:
Mitwirkung bei der „Wetzlarer Regionalmesse
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“
(Veranstaltungsort: Werner-von-Siemens-Schule).
Mitwirkung beim „Tag der offenen Tür“ der
Werner-von-Siemens-Schule, um die Fachgruppe
entsprechend zu repräsentieren. Ferner sollen
Schülerinnen und Schüler, die vor der Berufswahl
stehen, einen Einblick in dieses Arbeitsfeld
bekommen
Was wollen wir zukünftig erreichen?
Nach der Ausarbeitung der Lernfelder und der sich
daraus ableitenden Lernsituationen sollen im
Schuljahr 2007/8 zunächst die im Aktionsplan
aufgestellten Aktionen umgesetzt und
entsprechend evaluiert werden (s. unten). Im
Oktober 2007
Vordergrund bei dieser Arbeit steht die
Entwicklung eines Raumkonzeptes für das SanitärHeizungs- und Klimalabors. Dies ist eine besonders
wichtige Maßnahme für die Verbesserung der
Unterrichtsqualität, denn die Schüler der Anlagen-
39
Teilzeitberufsschule
mechaniker-Klassen sind immer dann besonders
motiviert, wenn sie in Kleingruppen an den
konkreten, berufsspezifischen Anlagen Montage,
Messungen, Störugssuche und Experimente
durchführen können.
•
Weitere zukünftige Ziele sind:
•
Weiterentwicklung des Heizungslabors
(Kompetenzzentrum Sanitär-Heizungs-Klima).
Dies erfordert die intensive Zusammenarbeit
mit den Fachfirmen.
•
Weiterentwicklung der ausbildungsorientierten
Kundenaufträge (Erstellung von
Lernsituationen). Dies erfordert die
Zusammenarbeit mit den Handwerksbetrieben.
•
Enge Zusammenarbeit mit dem Berufs und
Technologiezentrum in Wetzlar, um
Ausbildungsinhalte abzustimmen.
•
Regelmäßige Besuche von
Lehrerfortbildungsveranstaltungen und auch
schulinterne Weiterbildungsveranstaltungen
durchführen.
•
Installationsarbeiten im Europahaus
•
Wasserinstallation, Brennwertheizung,
Solaranlage, Regenwassernutzung
•
Projektierung, Durchführung, Inbetriebnahme
und Auswertung
Anstehende
Aktionen
Verantwortl
Zusammenarbeit
ichkeit
Zeitplan
ung
Techn. u.
organ.
Erfordernisse
Instrument der
Evaluation
Erstellen von,
Kundenaufträgen
(Lernsituation) unter
Einbeziehung der
Klimaanlage“
Erstellen von
Kundenaufträgen
(Lernsituationen)
unter Einbeziehung
der Sanitär-Wand
Erstellen von
Kundenaufträgen
(Lernsituationen)
unter Einbeziehung
der installierten
Wärmeerzeuger
Erweiterung des
Bewertungskataloges
für die Lernfeldarbeit
Hirschfeld
bis
einschl.
04.2008
Innungsfirma KlimaBau- Volk
Wagner, Rolf
MessgeräteErgänzung
Messergebnisse.
Unterrichtsdurchfüh
rung,
Unterrichtsreflexion
Schmidt, R.
bis
einschl.
04.2008
Fachfirma:
KludiArmaturentechnik
Vaillant
MessgeräteErgänzung
Messergebnisse.
Unterrichtsdurchfüh
rung,
Unterrichtsreflexion
Müller, Horst
bis
einschl.
04.2008
Fachfirma:
Buderus
Innungsfirmen:
KBV – Herr Wagner
MessgeräteErgänzung
Messergebnisse.
Unterrichtsdurchfüh
rung,
Unterrichtsreflexion
Schmidt
Hirschfeld
Ho. Müller
Ständige
Aufgabe
alle interessierte
KollegInnen
In der
Unterrichtspraxis
bewährter Bewertungskatalog
Anlagenmechaniker
(Industrie)
Erarbeitung der
Lernsituation
Müller, Horst
Ständige
Aufgabe
enwag Wetzlar
Stadtwerke Gießen
Lernfeld-Arbeit:
Erarbeitung der
Lernsituationen
Hirschfeld
Müller, Horst
Schmidt, R.
Ständige
Aufgabe
Innungsfirmen, BTZ
und Fachfirmen
Erstellung eine
Regelungswand für
den Heizungsbereich
Hirschfeld
Müller, Horst
Schmidt, R.
bis Ende Fachfirma Buderus
Schuljahr
2008
Erfahrung mit
der Durchführung von ausbildungsorientierten
Kundenaufträgen
Beschaffung der
Lernträger für
die einzelnen
Unterrichtssituati
onen
Beschaffung der
Lernträger für
die einzelnen
Unterrichtssituati
onen
Regelung und
Regelkreiskompo
nenten
Installation der
Heizungsanlage im
Europahaus
Hirschfeld
Müller, Horst
Schmidt, R.
bis Ende Fachfirma Buderus
Schuljahr Roth, Energie- u.
2008
Sanitärsysteme
Gesponsertes
Brennwertgerät
und Anlageteile
Qualitäts- und
Funktionsprüfung
der Installation im
Europahaus
40
Unterrichtsfeedbac
k und Reflexion
Unterrichtsfeedbac
k und Reflexion
Fertige Anlage
Endkontrolle und
Qualität der Anlage
Oktober 2007
Aktion Europahaus:
Aktion Europahaus:
Die Planung der gesamten Heizungsanlage wurde
im Zusammenhang mit einer Hausarbeit des 2.
Staatsexamens in einer Heizungsbauerklasse
durchgeführt. Zwei Referendare hatten hier die
Möglichkeit, durch Teamteaching die Schüler zu
unterrichten. Der Teamunterricht hatte besonders
in diesen Klassen große Vorteile. Die Schüler
konnten nach Bedarf in den einzelnen
Arbeitsphasen sehr individuell und gezielt betreut
werden. Durch die permanente Anwesenheit
zweier Lehrkräfte war eine sehr spontane und
flexible Durchführung des Unterrichts möglich. Der
Lernfortschritt der Schüler und die
Persönlichkeitsentwicklung konnten wesentlich
verbessert werden. Während des Unterrichts
entstanden neue Gestaltungsmöglichkeiten. Bei
der recht abstrakten Problembewältigung durch die
Schüler konnte z.B. eine Lehrkraft mit einer
Gruppe vor Ort (im Europahaus) die anfallenden
Ergänzungen für die Planungsdurchführung an
konkreter Stelle erarbeiten.
Die Lehrkräfte als Minigruppen hatten eine Art
Vorbildfunktion für die Schüler. Die Schüler
bekamen die regelmäßigen Abstimmungen und
Besprechungen während der
Unterrichtsdurchführung hautnah mit (Lernen
durch Nachahmung).
In Kürze muss die Installation der Heizungsanlage,
die Umsetzung der Planung durchgeführt werden.
Die Anlagenteile wurden durch die Fachfirma
Buderus gesponsert.
Anlagenmechaniker (Industrie)
Seit dem Schuljahr 2006/07 gibt es an unserer
Schule eine Regionalklasse für den
Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker (Industrie).
Das Einzugsgebiet reicht von Biedenkopf bis
Friedberg bzw. von Limburg bis Gießen.
Die Auszubildenden sind hauptsächlich bei den
städtischen Versorgungsunternehmen beschäftigt,
eine geringe Anzahl der Auszubildenden ist bei
privaten Apparatebauunternehmen tätig.
Oktober 2007
Die Ausarbeitung der Lernsituationen aus den
durch den Rahmenlehrplan vorgegebenen
Lernfeldern ist in dieser Berufssparte besonders
zeitintensiv, da es für diesen Ausbildungsberuf
keine Fachbücher gibt. Deshalb wird in diesem
Bereich eine intensive Zusammenarbeit mit der
enwag-Wetzlar und den Stadtwerken Gießen
gepflegt, um praxisorientierte Lernsituationen
entwickeln zu können.
41
Vollzeitschule
Vollzeitschule
Seiji KIMOTO
Maler und Bildhauer -
Installation
DIE HERAUSFORDERUNG - DIE TAT
Grundfläche:
3,5 x 4,0 m Höhe: 2,8m.
Die Säule als Symbol für das Aufstrebende und Tragende wird zum Bildmittelpunkt. Sie wird von Händen, die
sowohl Kraft als auch Sensibilität ausdrücken, geformt und gestützt. Hände stehen dabei für menschliches
TUN schlechthin! Dabei ist auch denkbar, dass diese Säule aus eben diesen Händen hervorgegangen ist. Das
Ganze geschieht nicht in einem reinen Kraft- und Formakt, sondern ist vorbereitet und vorgedacht, wird
begleitet von geistigen Kräften, wofür symbolisch der Kopf steht. Das unterstützende Quadrat steht für die
ordnende Kraft des Denkens, es ist altes Menschheitssymbol für begrenzten Raum (vier Eckpunkte: vier
Himmelsrichtungen) und damit auch Orientierungshilfe. Denken als Orientierung bei der Lösung konkreter
Aufgaben des beruflichen und privaten Alltags, aber auch als Orientierungshilfe für die
Lebenszusammenhänge!
42
Oktober 2007
EIBE
EIBE
Programm zur Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt
1. Allgemeines Konzept
1.1 Einführung
Das „Programm zur Eingliederung in die
Berufs- und Arbeitswelt“ ist eine Maßnahme
für Jugendliche, die im Rahmen des
Europäischen Sozialfonds (ESF) für den
Planungszeitraum 2000 bis 2006 durchgeführt
wird. Aktuell wurde die Maßnahme bis ins
Jahr 2013 verlängert.
Im Rahmen der Eingliederungsmaßnahme
soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen,
die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, der
Übergang von der Schule in eine
Berufsausbildung, ein Arbeitsverhältnis bzw.
in vollschulische Berufsbildungsgänge
erleichtert und eine Qualifikation für das
nachfolgende Berufsleben gegeben werden.
Durch in die Maßnahme integrierte
Praktikumphasen werden Kontakte zu
Betrieben, z.B. in Industrie, Handel und dem
Handwerk geschaffen, die von der
arbeitsmarktpolitischen Strategie her indirekt
der Verwirklichung des Politikbereichs A
„Aktive Arbeitsmarktpolitiken zur Förderung
der Beschäftigung“ des ESF dienen.
1.2 Zielgruppe
Zielgruppe der Maßnahme sind benachteiligte
Jugendliche und junge Erwachsene, die von
Arbeitslosigkeit bedroht sind. Dazu gehören
auch Migranten einschließlich Aussiedlerinnen
und Aussiedler sowie Schülerinnen und
Schüler mit Sprachdefiziten.
Das Alter der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer liegt in der Regel zwischen 16 und
19 Jahren.
Aufgenommen werden können Schülerinnen
und Schüler, die mindestens die 8. Klasse der
allgemein bildenden Schule besucht haben,
aber noch vollzeitschulpflichtig sind.
Jugendliche, die bereits die verlängerte
Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, können nach § 62 Abs. 3 des Hessischen
Schulgesetzes - gefördert werden.
Oktober 2007
Den Ausgangspunkt für die pädagogische
Arbeit bildet die besondere Problematik dieser
Zielgruppe, die sich häufig in
• fehlender beruflicher Orientierung,
• Lern und Leistungsdefiziten, vor allem im
Bereich der deutschen Sprache und
Mathematik,
• Verhaltensdefiziten wie Unpünktlichkeit,
hohe Fehlzeiten, fehlender Motivation und
unzureichender Arbeitshaltung sowie
• wenig entwickelten
Schlüsselqualifikationen wie
Teamfähigkeit, Frustrationstoleranz und
Verantwortungsbewusstsein äußert.
1.3 Ziele der Maßnahme
In dem „Programm zur Eingliederung in die
Berufs- und Arbeitswelt“ werden Jugendliche
und junge Erwachsene zum Ausgleich der
vorhandenen Defizite an Arbeitsprozesse
auch im Rahmen von
Qualifizierungsbausteinen herangeführt. Diese
werden in den beruflichen Schwerpunkten
Bautechnik, Metalltechnik, Holztechnik, KfzTechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung
angeboten. Regelsetzungen wie Pünktlichkeit,
Kontinuität im Arbeitsprozess, Verlässlichkeit
und Verbindlichkeit sind integraler Bestandteil
der Maßnahme sind. Flankierende
pädagogische Angebote dienen der
Bearbeitung individueller Entwicklungs- und
Persönlichkeitsdefizite. Dabei spielt
insbesondere die sozialpädagogische
Betreuung der Schülerinnen und Schüler in
EIBE eine zentrale Rolle, deren Ziele vor
allem die Integration in die gesellschaftlichen
und beruflichen Strukturen und eine
Ausbildung der sozialen Kompetenz
darstellen.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des
EIBE-Konzeptes besteht in der Ausbildung
von Medienkompetenz. Es soll dabei
gewährleistet werden, den Schülerinnen und
Schülern grundlegende Kompetenzen im
Umgang mit den neuen Medien Computer und
Internet zu vermitteln. Gerade Schülerinnen
und Schüler des EIBE-Klientels sind häufig
43
EIBE
durch die familiären Verhältnisse nicht in der
Lage, Zugang zu den neuen Medien zu
erhalten obwohl diese einen immer höheren
Stellenwert in der Berufswahl, -vermittlung
und –ausübung besitzen.
1.4 Sozialpädagogische Arbeit in EIBE
Die kontinuierliche sozialpädagogische
Betreuung ist ein weiterer Baustein der
Förderung der Jugendlichen. Eine zentrale
Rolle spielt hierbei die Förderplanarbeit. In
Förderplänen werden der aktuelle
Entwicklungs- und Lernstand, sowie
Zielvereinbarungen in Verbindung mit
entsprechenden Fördermethoden
dokumentiert.
Die Erstellung der individuellen Förderpläne
erfolgt in Kooperation mit schulischen und
außerschulischen Kooperationspartnern
(Lernhilfe, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe,
AGGAS, Agentur für Arbeit, etc.).
1.5 Zeugniserteilung
Es wird ein Zeugnis nach der „Verordnung
über die Ausbildung und Abschlussprüfungen
in den Bildungsgängen zur
Berufsvorbereitung“ vom 10. August 2006
erteilt. Über die Übernahme in das zweite Jahr
der Maßnahme entscheidet die Schule. Eine
Wiederholung der EIBE-Maßnahme ist nicht
möglich.
Der Hauptschulabschluss/qualifizierte
Hauptschulabschluss kann entsprechend der
„Verordnung über die Ausbildung und
Abschlussprüfungen in den Bildungsgängen
zur Berufsvorbereitung“ erworben werden. Am
Ende des Schuljahres erfolgen
Abschlussprüfungen in den Fächern Deutsch,
Mathematik und Projektprüfung (Fachpraxis),
zusätzlich Englisch für den qualifizierten
Hauptschulabschluss. Näheres regelt die
Verordnung.
Der Mittlere Abschluss ist nur durch eine
externe Prüfung möglich.
Bei der Zeugniserteilung sollen unter der
Rubrik Bemerkungen folgende Teilleistungen
Berücksichtigung finden:
Zeugnis über die Leistungsfeststellung zum
Abschluss eines Qualifizierungsbausteines /
Teilnahmebescheinigung
• Teilqualifikationen
44
•
•
•
Praktikumsbeurteilung
Projekt-Sonderleistungen
Hinweis auf
Sprachanfängerin/Sprachanfänger
• Hinweis auf besonderes soziales
Engagement.
Zu den Teilqualifikationen können auch
einzelne Bescheinigungen ausgestellt werden.
Mit der Teilnahme an der zweijährigen EIBEMaßnahme ist die Berufsschulpflicht erfüllt,
sofern kein Ausbildungsverhältnis
eingegangen wird.
2. Schulprogrammarbeit in
EIBE
2.1 Förderung der sozialen Kompetenz
und Eingliederung in die Berufs- und
Arbeitswelt
2.1.1 Intensionen und Ziel der
Schulform EIBE
Förderung der sozialen Kompetenz und
Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt
2.1.2 Situationsbeschreibung der
Schulform EIBE
Die Konflikte und Defizite, die in den
einzelnen Klassen auftreten, haben vielfältige
Ursachen. Als Unterstützung des Kollegiums
steht sozialpädagogische Betreuung in einem
Sozialraum zur Verfügung.
Das Fehlen von festen Klassenräumen
erschwert den Aufbau einer
Klassengemeinschaft und damit auch den
Erwerb sozialer Kompetenzen innerhalb der
Gruppe.
Zur Eingliederung in die Berufs- und
Arbeitswelt führen wir Praktika in Verbindung
mit den Qualifizierungsbausteinen durch, die
den Schülern einen lebens- und praxisnahen
Einblick in die Berufswelt bieten sollen. Nach
unseren Erfahrungen wird die Vermittlung der
Schüler an einheimische Betriebe jedoch
zunehmend schwieriger.
2.1.3 Umsetzung der Ziele
Zur Festigung des intensiven Kontaktes zu
den Schülern und zum Aufbau einer
Oktober 2007
2. Schulprogrammarbeit in EIBE
Vertrauensbasis unterrichten nur wenige
KollegInnen in einer Klasse. Insbesondere der
Klassenlehrer stellt mit seinem hohen
Stundensatz die Ansprechperson.
Zur Stärkung der Klassengemeinschaft und
damit verbunden der sozialen Fertigkeiten
zählen u.a. Projekte, Klassenfahrten, Ausflüge
und außerschulische Freizeitangebote. Eine
intensive, persönliche Betreuung während der
Betriebspraktika durch den Sozialpädagogen
fördert die Zusammenarbeit mit den Betrieben
und ermöglicht dadurch dem Praktikanten die
Vermittlung einer Ausbildungsstelle.
Ebenso vermitteln zusätzliche
Betriebsbesichtigungen weitere Einblicke in
die Arbeitswelt.
Sprachverständnis, -vermögen, schulische
Vorbildung, Motivation, Aufnahme- und
Konzentrationsvermögen und Verhalten.
In den Sprachanfängerklassen wird vorrangig
Deutsch als Fremdsprache unterrichtet.
2.1.4 Was brauchen wir für die
zukünftige Arbeit in EIBE?
2.2.5 Zeitpunkt
•
•
•
Wenige Lehrer mit vielen Stunden
(insbesondere Klassenlehrer) in EIBE
Mehr Projekte (Projektwoche!) gerade zu
Beginn des Schuljahres
Mehr Firmen, die bereit sind, Schüler für
Praktika und Ausbildung aufzunehmen
2.1.5 Zeitrahmen
Übersichtsplan über das gesamte Schuljahr
für spezielle Vorhaben.
2.1.6 Verantwortliche
Klassenlehrer, Klassenteams und
Sozialpädagogen
2.2 Erreichen des
Hauptschulabschlusses /
Sprachförderung
2.2.1 Intensionen und Ziel der
Schulform EIBE
Erreichen des Hauptschulabschlusses /
Sprachförderung
2.2.2 Situationsbeschreibung der
Schulform EIBE
Das Ziel des Hauptschulabschlusses wird
erschwert durch sehr unterschiedliche
Eingangsvoraussetzungen der Schüler wie
Oktober 2007
2.2.3 Umsetzung der Ziele
Zum Erreichen des Hauptschulabschlusses
setzen wir auf kleine Lerngruppengrößen.
2.2.4 Was brauchen wir für die
zukünftige Arbeit in EIBE?
Feste Klassenräume zur Identitätsstiftung
einerseits, andererseits für Lagerung von
Unterrichtsmaterialien und -medien
Der Zeitpunkt der Abschlussprüfungen für den
Hauptschulabschluss/qualifizierten
Hauptschulabschluss wird durch die
„Verordnung über die Ausbildung und
Abschlussprüfungen in den Bildungsgängen
zur Berufsvorbereitung“ festgelegt.
2.2.6 Verantwortliche
Alle Lehrer.
2.3 Zusammenarbeit mit
außerschulischen Institutionen und der
Schulgemeinde
2.3.1 Intensionen und Ziel der
Schulform EIBE
Förderung der Zusammenarbeit mit
außerschulischen Institutionen und der
Schulgemeinde.
2.3.2 Situationsbeschreibung der
Schulform EIBE
Bis auf wenige Ausnahmen (Bildungsträger)
besteht leider nur ein geringer Kontakt zu
außerschulischen Institutionen wie
Arbeitsamt, Jugendamt, AGGAS,
Ausländerbehörde, Sozialamt, IHK und den
abgebenden Schulen.
Das Ansehen der EIBE-Schüler wird als
gering wahrgenommen, was sich auch auf die
45
EIBE
unterrichteten KollegInnen und die gesamte
Schulform überträgt.
2.3.3 Umsetzung der Ziele
Das Ansehen der Schüler durch Zeugnisse
von Qualifizierungsbausteinen und durch
Veröffentlichung von individuellen Projekte
stärken.

für die Zusammenarbeit mit dem
Arbeitsamt sind die Klassenlehrer und
Sozialpädagogen verantwortlich
2.4 Einsatz und Kompetenzvermittlung
neuer Medien
2.4.1 Intensionen und Ziel der
Schulform EIBE
2.3.4 Was brauchen wir für die
zukünftige Arbeit in EIBE?
Einsatz und Kompetenzvermittlung neuer
Medien
Feste Sprechstunden für einen Mitarbeiter des
Arbeitsamtes in der Schule.
Jede Klasse soll mindestens ein Projekt,
möglichst außerhalb der Schule, durchführen.
Kurzmitteilungen der Schulleitung bzgl.
außergewöhnlichen Aktivitäten (Bsp.:
AGGAS-Einsatz an der Schule)
Verbesserung der Zusammenarbeit mit
außerschulischen Institutionen
2.4.2 Situationsbeschreibung der
Schulform EIBE
2.3.5 Zeitrahmen
Allgemein über das gesamte Schuljahr,
speziell
• Berufserkundung beim Arbeitsamt im
ersten Schulhalbjahr, bei Bedarf
Vertiefung im zweiten Schulhalbjahr.
• Besuch der Berufsbildungsmesse (jeweils
im November)
• Betriebsbesichtigungen verteilt über das
gesamte Schuljahr.
• Projekte mit dem Jugendbildungswerk
Wetzlar und AWO im ersten Schulhalbjahr
• Zusammenarbeit mit den staatlichen
Behörden (Ausländerbehörde, Jugendamt,
Sozialamt, Schulamt, RP Darmstadt,
Jugendhilfeweinrichtungen,
Drogenberatung, etc.)
2.3.6 Verantwortliche

Veröffentlichung im Internet auf der
Internet-Site: http://www.eibe-
online.de


46
für die Projekte verantwortliche
Lehrkräfte
Sozialpädagogen
Die Schüler erhalten zweistündigen Unterricht
in informationstechnischer Grundbildung.
Dafür stehen eigens eingerichtete Räume mit
PCs und Internetverbindung zur Verfügung.
Darüber hinaus werden auch in den übrigen
Fächern die neuen Medien im Unterricht
genutzt.
2.4.3 Umsetzung der Ziele
Die Arbeit mit den neuen Medien wird durch
laufende Fortbildungsangebote unterstützt.
2.4.4 Was brauchen wir für die
zukünftige Arbeit in EIBE?
Weiterhin qualifizierte Systemadministration
und ein offenes Netzwerk.
2.4.5 Zeitrahmen
Ausbildung über das gesamte Schuljahr
2.1.6 Verantwortliche
Lehrkräfte des Fachbereiches ITG
2.5 Das EIBE-Team
2.5.1 Intensionen und Ziel der
Schulform EIBE
Für die Lehrer: Arbeitszufriedenheit in einem
funktionierenden Team.
Für die Schüler: das Erreichen des
Hauptschulabschlusses, bzw. Vermittlung
einer Ausbildungsstelle und Stärkung der
Lebensfähigkeit.
Oktober 2007
2. Schulprogrammarbeit in EIBE
2.5.2 Situationsbeschreibung der
Schulform EIBE
•
Bislang besteht das EIBE-Team aus
mehreren Splittergruppen.
Im Gegensatz zu anderen Schulformen bringt
der Unterricht in EIBE eine besondere
emotionale Belastung mit sich, der einer
Gruppen- und Teambildung entgegenwirkt.
Gesamtkonferenzen zu Beginn und Ende
(Evaluation) eines Schuljahres.
•
2.5.3 Umsetzung der Ziele
•
•
Bildung von Klassenteams (Einberufung
einer Klassenkonferenz zu Beginn eines
Schuljahres)
Teamtraining
2.5.4 Was brauchen wir für die
zukünftige Arbeit in EIBE?
•
•
Konzeptentwicklung innerhalb der Teams,
Umsetzung der Konzepte, Überprüfung
der Konzepte.
Gezielte Personalentwicklung auf
langfristiger Basis
Reger und ständiger Informationsfluss
innerhalb der Teams, sowie des gesamten
EIBE-Personals
2.5.5 Zeitrahmen
•
•
•
Gesamtkonferenzen zu Beginn und Ende
(Evaluation) eines Schuljahres.
Klassenleiterkonferenzen verteilt über das
gesamte Schuljahr
Klassenkonferenzen bei Bedarf
2.5.6 Verantwortliche
Alle Lehrkräfte in und um EIBE.
Teambildung unter Berücksichtigung von
gemeinsamen Werten und Zielen
Oktober 2007
47
Vollzeitschule
Vollzeitschule
Kunstwerk vom ehemaligen Schulgelände Seibertstraße 6
Relief-Pyramide
unbekannter Künstler
Die dreiseitige, schlanke Relief-Pyramide zeigt drei Darstellungen zu den technischen Berufen, die in der
damaligen Gewerblichen Kreisberufsschule Unterricht erhielten. Die Reliefs sind in kubistischer Manier
ausgeführt. Diese Betonpyramide steht und stand im Freien vor dem Haupteingang. Sie ist 3.30 m hoch und
hat einen Grundriss von 1,0 x 1.0 x 1,0 m; der dunkelgraue Beton ist in der Höhe in vier Blöcke geteilt.
Aufgestellt wurde sie zwischen den Jahren 1960 und 1970.
48
Oktober 2007
Schullaufbahnberatung
Abschlussprüfung
1. Schriftliche Prüfung
2. Projektprüfung
bestehend aus
a) Durchführungsphase
b) Präsentation
(Abteilungsleiter gemeinsam
mit allen Lehrern vor Beginn
des Schuljahres)
Ausbildungsfähigkeit
(alle Lehrer/innen)
Elternarbeit
Vermittlung in Ausbildung
(Deutsch- und Politiklehrer/innen,
Fach-praxislehrer und
Abteilungsleiter im ganzen
Schuljahr)
Berufsgrundbildungsjahr
BGJ
Elektrotechnik
Holztechnik
Metalltechnik
Erlebnispädagogik
(Klassenlehrer gemeinsam
mit Erziehungshilfe-
Sozialpädagogische
Beratung
(Erziehungshilfelehrerin)
BewerbungsTraining
(Deutsch- und Politiklehrer
während des Schuljahres)
(insbesondere die
Erziehungshilfelehrerin und
Klassenlehrer/innen und
Abteilungsleiter)
Praktikum
(Klassenlehrer/in
und die Fachpraxislehrer
und Lehrerinnen während
des Schuljahres)
Projektorientiertes und
fächerübergreifendes
Arbeiten
(alle Lehrer/innen)
Berufsgrundbildungsjahr BGJ
Berufsgrundbildungsjahr BGJ
Elektrotechnik - Holztechnik - Metalltechnik
Das Berufsgrundbildungsjahr wird nach unserer
Einschätzung in der Werner-von-Siemens- Schule
von den auf der vorherigen Seite dargestellten
Themen (Satelliten) entscheidend geprägt. Nach
einer kurzen allgemeinen Einführung werden sie im
folgenden näher erläutert. Auf eine differenzierte
Beispiel:
Dienstag
28. August
Dienstag
18. September
29. Oktober - 9.
November
Mittwoch
14. November
Darstellung der unterschiedlichen Fachrichtungen
wird bewusst verzichtet.
Bereits vor Beginn eines Schuljahres wird ein
Halbjahresplan entwickelt, der nach einigen
Wochen im Schuljahr dann durch den Jahresplan
ergänzt wird, der zudem alle Prüfungstermine des
2. Schulhalbjahres enthält.
BGJ- Jahresplaner 2007/2008 (1.Schulhalbjahr)
19.30 Uhr
1. Elternabend
(Fehlzeiten, Praktikum,
Prüfungen, Elternbeiratswahlen, etc.)
14.00 Uhr 1. Klassenkonferenz 10 BJ1 R 175
15.00 Uhr 1. Klassenkonferenz 10 BJ2 R 175
16.00 Uhr 1. Klassenkonferenz 10 BJ3 R 175
1. Praktikumsabschnitt für alle BGJ-Klassen
14.00 Uhr 2. Klassenkonferenz 10 BJ3 R 172
15.00 Uhr 2. Klassenkonferenz 10 BJ1 R 172
16.00 Uhr 2. Klassenkonferenz 10 BJ2 R 172
Donnerstag
Konferenz für alle BGJ-Klassen
24. Januar 08
15.00 Uhr R 172
1. Februar 08
Zeugnisausgabe
•
•
•
•
50
Die hohe Anzahl von Konferenzen (mind. 6 pro
Schuljahr und Klasse) haben sich als äußerst
hilfreich herausgestellt. Sie bilden neben den
Erkenntnissen aus der
“Schullaufbahnberatung” ein ganz
entscheidendes Instrument, weil
Entwicklungen in den Klassen früh erkannt
werden und ggfls.entgegengewirkt werden
kann
infolgedessen auch auf einzelne Schüler
detailliert eingegangen wird (vgl.
“Sozialpädagogische
Beratung”,“Ausbildungsfähigkeit” sowie
“Erlebnispädagogik”)
infolgedessen Absprachen getroffen und eine
gemeinsame Vorgehensweise abgesprochen
werden (vgl. “Praktikum” und “Vermittlung in
Ausbildung”)
•
infolgedessen individuelle Eltern- und
Schülergespräche initiiert werden (vgl.
“Elternarbeit”)
•
Im Rahmen von
Schulformkonferenzen/Schulformgruppensitzu
ngen (mind. 2 pro Schuljahr), die nach Bedarf
anberaumt werden,
•
wird die Schulprogrammarbeit evaluiert und
weiterentwickelt
•
der Fortbildungsbedarf ermittelt
(Erlebnispädagogik, Methodenkompetenz)
•
legt die Erziehungshilfelehrerin eine Statistik
vor, aus der hervorgeht, welchen weiteren
beruflichen Werdegang die Schüler des
vergangenen Schuljahres eingeschlagen haben
(weiterführende Schule, Ausbildungsplatz,
außerschuli-sche Bildungsmaßnahme, EQJ, ….)
Oktober 2007
Elektrotechnik - Holztechnik - Metalltechnik
Schullaufbahnberatung
(Abteilungseiter gemeinsam mit allen Lehrern vor
Beginn des Schuljahres)
Aufnahmevoraussetzungen
Augenmerk auf das Arbeits- und Sozialverhalten.
Als Ziel streben wir an, dass die Schüler/innen in
diesen Bereichen eine positive Entwicklung
nehmen:
Schüler, die
Arbeitsverhalten
•
ihre gesetzliche Vollzeitschulpflicht
(mindestens 9 Schulbesuchsjahre) erfüllt
haben,
•
•
die den Hauptschulabschluss erreicht haben
und
Die Schüler/innen arbeiten selbstständig
während der Planungsphase, bei der
Durchführung und bei der Korrektur von
Arbeitsergebnissen
•
•
noch keine 18 Jahre alt sind
Die Schüler/innen sind konzentriert und leisten
gute Beiträge, sind aufmerksam und pünktlich.
können aufgenommen werden.
•
Die Schüler/innen erlernen Teamarbeit.
Schullaufbahnberatung
Sozialverhalten
Nach der Anmeldung für das
Berufsgrundbildungsjahr führen die Lehrer und
Lehrerinnen des Berufsgrundbildungsjahres mit
jedem/jeder Bewerber/in mindestens ein
individuelles Beratungsgespräch. Gegebenenfalls
werden die Eltern in einem zweiten Gespräch mit
in die Schullaufbahnberatung eingebunden. Ziel
dieser Gespräche ist herauszufinden,
•
Die Schüler sind verantwortungsbewusst,
hilfsbereit, halten sich an Regeln, sind
konfliktfähig und suchen im Team nach
Kompromissen.
•
Die leistungsstärkeren Schüler/innen
unterstützen leistungsschwächere.
•
ob das Berufsgrundbildungsjahr die richtige
Schulform für den/die Schüler/in ist.
(insbesondere die Erziehungshilfelehrerin und
Klassenlehrer/lehrerinnen und Abteilungsleiter)
•
ob das gewählte Berufsfeld auch wirklich den
Neigungen des/der Schülers/Schülerin
entspricht.
•
ob bereits erste Zielvereinbarungen zu treffen
sind.
Einige der gesetzten Ziele zur Förderung der
Ausbildungsfähigkeit lassen sich nur durch eine
enge Zusammenarbeit zwischen Schule und
Elternhaus verwirklichen.
•
ob besondere Stärken oder Schwächen
vorliegen.
•
ob der Schüler/die Schülerin einer besonderen
Förderung benötigt.
Elternarbeit
•
Arbeitstugenden:
•
Das Mitbringen von Materialien wie Bücher,
Arbeitsunterlagen, Zeichenmaterialien und
Arbeitskleidung als Voraussetzung zur
erfolgreichen Mitarbeit im Unterricht sind
selbstverständlich. Bei wiederholten
Auffälligkeiten, bezogen auf das
Nichteinhalten von Absprachen im oben
beschriebenen Sinne, ist eine sofortige
Mitteilung an die Eltern erforderlich, damit
Ausbildungsfähigkeit
Ausgangssituation
Häufig ist eine Ausbildungsfähigkeit nicht
gegeben, weil Mängel bestehen bezüglich der
Regelmäßigkeit des Schulbesuches, der
Pünktlichkeit und dem Verhalten gegenüber
Mitschülern und Lehrern. Gleiches gilt für
Ausdauer, Fleiß, Ordnung und Sauberkeit. Dies
wird von Lehrern und Ausbildern
gleichermaßen beklagt. Um den Übergang vom
BGJ in eine Berufsausbildung zu erleichtern, legen
wir
neben der fachlichen Qualifikation - der
beruflichen Grundbildung - ein ganz besonderes
Oktober 2007
Zu den gängigen Arbeitstugenden, die eine
professionelle Arbeitsfähigkeit erst
ermöglichen zählen nach wie vor
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.
Schülerinnen und Schüler, die bis zum Eintritt
ins BGJ diese noch nicht erworben haben,
erfahren hier eine besondere
Aufmerksamkeit: Fehlzeiten müssen
entsprechend den Regeln der Arbeitswelt
entschuldigt werden.
51
Berufsgrundbildungsjahr BGJ
sich entsprechendes Fehlverhalten im
Positiven verändern kann.
•
•
Praktikumsplatzsuche:
Neben der praktischen Erfahrung in der realen
Arbeitswelt, ist ein Ziel der Praktikumszeit
die Vermittlung von Schülern/innen in
Ausbildungsverhältnisse. Bei der
Praktikumsplatzsuche sollen die Schülerinnen
und Schüler weitgehend selbstständig aktiv
sein. Eventuell erforderliche Hilfestellungen
können in Absprache zwischen Lehrern und
Eltern gezielt vorgenommen werden, damit
ein Zuwachs an Selbstständigkeit gefördert
wird.
Folgende positive Auswirkungen dieser Aktivitäten
konnten beobachtet werden:
Bei den Schülern:
•
eine Stärkung der sozialen Kompetenz führt zu
einer Abnahme der Konflikte zwischen
Schülern, sowie zwischen Schüler und
Lehrpersonal.
•
Verbesserung der sog. allg. Arbeitstugenden,
wie Fleiß, Pünktlichkeit, und Abnahme der
unentschuldigten Fehlzeiten.
•
Stärkung der Lernbereitschaft
•
eine stärkere berufliche Orientierung konnte
beobachtet werden, im verstärkten Bemühen
um eine Praktikumsstelle bzw. Lehrstelle.
•
Die Rückmeldungen der Ausbilder in den
Praktikumsbetrieben waren fast ausnahmslos
positiv.
Ausbildungsplatzsuche:
Bei der Ausbildungsplatzsuche bzw. bei der
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist das
Bewerbungstraining hilfreich (vgl.
Bewerbungs-training).
Daneben besteht oft gerade in dieser
Lebensphase der Schüler/innen Schüler deren
Eltern ein Bedarf an individuellen
Beratungsgesprächen um mögliche
Zukunftsperspektiven nach dem BGJ zu
finden.
Erlebnispädagogik
(Klassenlehrer gemeinsam mit
Erziehungshilfelehrerin
Positive Auswirkungen
erlebnispädagogischer Aktivitäten im
BGJ.
Seit 2 Jahren führen wir in den BGJ-Klassen
folgende Aktivitäten durch:
1. In der 2. Schulwoche nach der
Einschulung: Eintägige Kanutour auf der
Lahn mit
2. Aktivitäten wie Grillen, Fußballspielen,
Volleyball usw.
52
Während des Schuljahres: 3-tägiger Aufenthalt auf
einem Campingplatz mit Aktivitäten wie: Anreise
mit Fahrrad, eintägige Kanutour, Museumsbesuch,
Werksbesichtigung, usw.
Bei den Eltern:
•
Guter Besuch des Elternabends. Die Eltern
sind neugierig auf eine Schule, die ihren
Ausbildungs- und Erziehungsauftrag offensiv
wahrnimmt und dabei ihren Kindern ein
großes Maß an Vertrauen entgegenbringt.
•
Die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet
sich im Verlauf des Schuljahres ausgesprochen
positiv. Die Auswirkungen sind im Unterricht
unmittelbar deutlich.
Ausblick:
Die eintägige Aktivität zu Beginn des Schuljahres
soll zu einer mehrtägigen Veranstaltung
ausgeweitet werden, in deren Verlauf u.a.
elementare Arbeitstugenden und -techniken
vermittelt werden, die sich weiter positiv auf die
Unterrichtsarbeit des Schuljahres auswirken sollen.
Oktober 2007
Projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten
Projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten
(alle Lehrer/innen)
Formen des Projektunterrichtes
Element
ideal
1. Reduktion
2. Reduktion
Projektunterricht
projektorientierter
Unterricht
fachbezogenes
Thema
S. bestimmen
Thema u. Inhalte
S. und L. legen
gemeinsam
Thema fest
S. wählen aus
Themenvorschläge
n
L. legt Thema fest
Material
S. beschaffen
Material
S. und L.
beschaffen
Material
S. wählen
aus vorgegebenem
Material
Material
ist vorbereitet
S. formulieren
Ziele
S. und L.
formulieren
S. wählen
aus einem
Zielkatalog
L. setzt Ziele
Ziele
n-te Reduktion
Unterrichtsprojekt
Ziele gemeinsam
Methode
freie Wahl des
Lernweges
Auswahl
aus einem
Angebot
Lernwegeempfehlu
ng
L. schreibt Lernweg
vor
Gruppe
freie Gruppenwahl
homogene
Gruppen werden
gebildet
Lehrer stellt
Gruppe
zusammen
Klasse
Fächer
ohne
Fächerbindung
zwei Fächer / evtl.
zwei Lehrer
ein Fach /
Ausblicke
ein Fach ein Lehrer
Beurteilu
ng
Selbstkritik des
Verlaufs u. d.
Ergebnisses
S. und L.
kritisieren
gemeinsam
Bewertung durch
den Lehrer wird
diskutiert
Benotung
"Produkt
"
Modell
Ausstellung
Protokoll
Blätter im Heft
mitbestimmend /
aktive u. passive
Arbeitsphasen
Rezipienten
mitbestimmend /
Schüler
Lehrer
selbstbestimmend,
aktiv planend
teilw.
selbstständig /
aktiv
Moderator, Berater
auf Wunsch,
Aufsicht
zurückhaltend /
koordinierend
strukturierend /
verbindliche
Empfehlung
L. steuert in allen
Bereichen
Praktikum
(Klassenlehrer/in und die Fachpraxislehrer und
Lehrerinnen während des Schuljahres)
Oktober 2007
53
Berufsgrundbildungsjahr BGJ
•
Die Schüler absolvieren im Laufe des
Schuljahres zwei Praktika von jeweils zwei
Wochen Dauer.
•
Dieses muss im gewählten Berufsfeld
absolviert werden.
•
Immer wieder finden die Schüler durch das
Praktikum eine Ausbildungsstelle.
•
Dies zeigt die Wichtigkeit, das Praktikum in
einem Betrieb zu absolvieren, der auch
ausbildet.
•
Die Vor- und Nachbereitung des Praktikums
findet im allgemein bildenden Unterricht sowie
in der Sozialpädagogischen Betreuung statt.
Bewerbungs-Training
(Deutsch- und Politiklehrer/innen während des
Schuljahres)
Eine frühzeitige und korrekte Bewerbung ist für
einen Jugendlichen heute eine der wichtigen
Bedingungen um im Anschluss an das BGJ eine
Ausbildungsstelle zu erhalten. Um diesen
Anforderungen gerecht zu werden, durchlaufen die
Schüler des BGJ von Schuljahresbeginn bis
Schuljahresende verschiedene berufsorientierende
Module, die schwerpunktmäßig im
Deutschunterricht bearbeitet werden. Je nach
Thema werden die Klassen - bzw. Fachlehrer
miteinbezogen.
Im Einzelnen beinhaltet das Bewerbungstraining
folgende Elemente:
•
Üben von Vorstellungsgesprächen mit einem
Arbeitgeber der Region.
•
Kennen lernen einiger gebräuchlicher
Einstellungstests.
•
Einzelberatung und Hilfe beim Erstellen von
Bewerbungsanschreiben.
Sozialpädagogische Beratung
(Erziehungshilfelehrerin)
Um die Schüler auf die Anforderungen des
Erwachsenenlebens und des Arbeitslebens gut
vorzubereiten, werden im BGJ neben den
fachlichen und allgemeinbildenden Kenntnissen
gleichermaßen die persönlichen und sozialen
Kompetenzen gefördert.
Ort der Förderung ist in erster Linie der Unterricht
und das dort täglich praktizierte Miteinander
zwischen Mitschülern und Lehrkräften.
Bei zusätzlichem Beratungsbedarf in besonderen
Unterrichtssituationen bzw. bei persönlichen und
schulischen Problemen steht den Schülern und den
unterrichtenden Lehrern eine sozialpädagogische
Beratung zur Seite. Diese Fachkraft arbeitet eng
mit den unterrichtenden Lehrern und den Eltern
zusammen.
Je nach Bedarf werden geeignete
Fördermaßnahmen oder Problemlösungswege
entwickelt und durchgeführt.
Folgende zusätzliche pädagogische bzw.
sozialpädagogische Maßnahmen haben sich im BGJ
bewährt:
•
Orientierung über mögliche Ausbildungsberufe.
•
Wo und wie finde ich eine passende
Ausbildungsstelle.
•
Einzelgespräche mit Schülern.
•
Zusammenstellen einer
Musterbewerbungsmappe.
•
Kontinuierliche Elternarbeit.
•
•
Üben von Bewerbungsanschreiben.
Zielvereinbarungen zwischen Schülern und
Schule unter Einbeziehungen der Eltern.
•
Besuch der Bildungsmesse.
•
Konfliktmanagement bzw. Streitschlichtung.
•
Informationsveranstaltung der Agentur für
Arbeit.
•
Förderplanarbeit.
•
•
Arbeitgeber kommen in das BGJ und
informieren die Schüler über die
Anforderungen, die die Wirtschaft an
Auszubildende stellt.
Programm zum eigenverantwortlichen Handeln
(Time-out)
•
Besuch des Berufsinformationszentrums der
Agentur für Arbeit.
•
Betriebsbesichtigungen.
54
Vermittlung in Ausbildung
(Deutsch- und Politiklehrer, Fachpraxislehrer und
Abteilungsleiter während des Schuljahres und in
den Sommerferien)
In Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern der
Region und der Agentur für Arbeit leisten wir
Oktober 2007
Praktikum
ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen
Schülern Vermittlungshilfe.
Abschlussprüfung
Folgende Maßnahmen haben sich für die Schüler
des BGJ etabliert und bewährt:
Schriftliche Prüfung
•
Die schriftliche Prüfung findet im zweiten
Schulhalbjahr nach den Osterferien statt.
•
Die schriftliche Abschlussprüfung umfasst eine
schriftliche Arbeit und bezieht sich bei einer
Bearbeitungszeit von 180 Minuten auf den
berufsbildenden Lernbereich.
•
Die in der schriftlichen Prüfung zugelassenen
Hilfsmittel müssen allen
Prüfungsteilnehmerinnen und
Prüfungsteilnehmern zur Verfügung stehen.
•
Über den Verlauf der schriftlichen Prüfung ist
eine Niederschrift anzufertigen.
Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit
•
Informationsveranstaltung der Agentur für
Arbeit.
•
Besuch des Berufsinformationszentrums der
Agentur für Arbeit.
•
Unterstützung einer verbindlichen Anmeldung
der Schüler bei der Berufsberatung.
•
Einzelberatung in der Schule durch einen
Berufsberater.
•
Information über mögliche finanzielle
Zuschüsse an Arbeitgeber in Einzelfällen.
•
Information über ausbildungsnahe Alternativen
der Agentur für Arbeit
(Einstiegsqualifizierungsjahr).
Projektprüfung
•
In der Projektprüfung haben die Schülerinnen
und Schüler eine zusammenhängende Aufgabe
aus dem berufsbildenden Lernbereich zu
bearbeiten.
•
Grundlage der berufsorientierten
Projektprüfung sind die Inhalte der Lernfelder
des berufsbildenden Unterrichts.
Zusammenarbeit mit Arbeitgebern der Region
•
Herstellen schneller Kontakte zwischen
Schülern und möglichen Ausbildern.
•
Schule als Ansprechpartner für Ausbilder bei
Rückfragen.
•
Ermöglichen von Vermittlungspraktika.
•
Beratung über mögliche finanzielle Hilfen an
Arbeitgeber in Einzelfällen. In Absprache mit
der Agentur für Arbeit.
•
Kennen lernen möglicher Ausbildungsbetriebe
im Rahmen der Berufsbildungsmesse.
Einzelarbeit mit den Schülern
•
Beratung bei der Ausbildungsstellensuche
•
Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit dem
Arbeitgeber
•
Unterstützung beim Formulieren von
Bewerbungsanschreiben
•
Sichtung bzw. Kontrolle der
Bewerbungsmappen auf Wunsch
•
Einbeziehung der Eltern in die
Vermittlungsbemühungen
Oktober 2007
Der Ablauf der Projektprüfung gliedert sich in eine
Durchführungsphase und eine Präsentationsphase.
a) Durchführungsphase
•
In der Durchführungsphase arbeiten die
Schülerinnen und Schüler selbstständig an
ihrem Projekt.
b) Präsentationphase
•
Die Präsentationsphase bildet den Abschluss
der Projektprüfung. Sie besteht aus zwei
Teilen:
a) Vorstellung der Arbeitsergebnisse in
einem Zeitraum von 15 bis 30 min und
b) Befragung der Schülerinnen und
Schüler durch einen Fachausschuss.
55
Berufsfachschule
Berufsfachschule
Johannes J. MUSOLF
- Kunsterzieher und freier Künstler Wandplastik "Zwischen Isometrie und Utopie"
Berufsfachschule
"Als Ausgangspunkt meiner Überlegungen diente mir das Signet der Werner-von-Siemens-Schule. ein Würfel
in isometrischer Darstellung. der auf seinen Seiten die Initialen die Schulnamens trägt. Der Würfel steht für
das Greifbare, für die Realität. In der isometrischen Zeichnung ist er die Abstraktion der Realität und kann
als Zeichen für deren manuelles und geistiges Erfassen stehen. Er ist auch das Zeichen der Schule - hier der
Berufsschule. deren Ziele einerseits das Erlernen praktisch - technischer Fertigkeiten. andererseits die
intellektuelle Durchdringung der Realität sind. Meine Plastik zeigt eine menschliche Gestalt. die einem
isometrischen Würfel entsteigt und in der rechten Hand einen kleineren unverzerrten Würfel hält. Der
Mensch kann die Schule, den isometrischen Würfel, verlassen, wenn er die Realitäten erkannt und erlernt
hat, hier den wirklichen Würfel in der Hand. Meine Figur greift mit der linken Hand nach einer über ihr
schwebenden Wolke. Der Mensch strebt über das Reale hinaus nach der Utopie, nach der "schönen Stadt in
den Wolken" (Ernst BLOCH).
Die Schule sollte nicht nur Realitäten einsichtig machen, sondern auch Freiräume lassen und Wege aufzeigen
zu Neuem, zu bisher nicht Gedachtem, zur Utopie.
56
Oktober 2007
Berufsfachschule
Berufsfachschule
Im Mittelpunkt der Arbeit der zweijährigen
Berufsfachschule stehen das Erreichen eines
mittleren Bildungsabschlusses und gleichzeitig eine
berufsbezogene Grundbildung. Die Werner-vonSiemens-Schule macht dieses Angebot in den
Berufsfeldern Metalltechnik, Elektrotechnik und
Holztechnik.
Zielgruppe
Als gewerblich technische Berufsschule legen wir
Wert auf technisches Interesse,
naturwissenschaftliche Neugierde und Vorliebe für
praktische Tätigkeiten sowie Problemlösungen.
Neben dem Spaß und Interesse an technischnaturwissenschaftlichen Aufgabestellungen
erwarten wir von den Schülerinnen und Schülern
auch Einsatz- und Leistungsbereitschaft für
allgemein bildende Themen.
Ausgangssituation
Die Schülerinnen und Schüler, die von den über 20
abgebenden Gesamtschulen kommen, bringen
einerseits sehr unterschiedliche Kenntnisse und
Fertigkeiten, andererseits aber auch
unterschiedliche Erwartungen an die
Berufsfachschule mit. Dies erfordert eine intensive
Beratung sowohl der abgebenden Schulen als auch
der Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren
Eltern.
Es ist uns ein wesentliches Anliegen, den
zukünftigen Schülerinnen und Schüler sowie ihren
Eltern im Vorfeld der Entscheidung über den
weiteren schulischen Werdegang die
Anforderungen der Berufsfachschule umfassend
darzustellen. Durch diese Transparenz soll die
Entscheidung für diese Schulform und für die
angebotenen Schwerpunkte Metalltechnik,
Elektrotechnik oder Holztechnik erleichtert und
Fehlentscheidungen minimiert werden.
Unser Angebot
Im Mittelpunkt der unterrichtlichen Arbeit steht die
Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten und
Fertigkeiten, die den Anforderungen der
Grundstufe einer Berufsausbildung entsprechen.
Durch die Wahl eines der Berufsfelder Metall-,
Elektro- oder Holztechnik haben die Schülerinnen
und Schüler eine zukunftsweisende Entscheidung
für ihre berufliche Entwicklung getroffen. Diese soll
im Laufe der beiden Jahre gestärkt werden.
Oktober 2007
Die Unterrichtsinhalte in den Fächern Deutsch,
Englisch und Politik orientieren sich an
Problemfeldern der Arbeitswelt und sind auf
Inhalte der fachtheoretischen und fachpraktischen
Fächer bezogen.
Angesichts der Anforderungsprofile auf dem
Arbeits- und Ausbildungsmarkt kommt der
Vermittlung von Schlüsselqualifikationen eine
besondere Bedeutung zu. Selbstständiges Arbeiten
und Lernen, die Entwicklung einer eigenständigen
Arbeitssystematik, die Übernahme von
Verantwortung, Bereitschaft zur Teamarbeit und
die Fähigkeit konstruktiv mit Konflikten umzugehen
sowie das Einhalten vereinbarter Regeln sind
neben den Unterrichtsinhalten gleichberechtigter
Bestandteil unserer täglichen Arbeit.
Während ihrer Zeit an der Berufsfachschule
absolvieren die Schüler darüber hinaus zwei
zweiwöchige Praktika in verschiedenen Betrieben.
Diese erachten wir als wichtige Bestandteile der
zweijährigen Berufsfachschule, auch im Hinblick
auf die Vermittlung der Schüler in
Ausbildungsbetriebe.
Unterrichtsorganisation
Wir begleiten den zweijährigen Aufenthalt der
Schüler weitestgehend mit einem gleich bleibenden
und kleinen Lehrerteam. In Zukunft soll diese
bewährte Struktur weiter ausgebaut und gefestigt
werden. Darüber hinaus bleibt der Wunsch
bestehen, dass der Unterricht möglichst in fest
zugeordneten Klassenräumen stattfindet. Diese
Voraussetzungen fördern die Entwicklung eines
Sozialgefüges zwischen den Schülern sowie
zwischen Schüler und Lehrer, wodurch die
Erfüllung unseres Bildungsauftrages, der weit über
die Vermittlung fachlicher Inhalte hinausgeht,
erleichtert wird.
Unterrichtsgestaltung
Ein erklärtes Ziel innerhalb dieses
Bildungsauftrages ist auch die Förderung der
Arbeits- und Methodenkompetenz. Damit erhalten
die Schüler für ihren zukünftigen Beruf die
Fähigkeit, sich auf technisch rasch wandelnde
Bedingungen schnell einzustellen und reagieren zu
können.
Durch umfangreiche Fortbildungen im Bereich der
Arbeits- und Methodenkompetenzen hat sich das
Lehrerteam entsprechende Techniken angeeignet,
57
Berufsfachschule
•
Zuordnung fester Fachräume
•
Aktions- und Projektwoche „Fit für die
Ausbildung“ zu Beginn des 11. Schuljahres
•
Umsetzung des lernfeldorientierten
Rahmenlehrplans
•
Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit
•
„Kennenlerntag“ zu Beginn der Klasse 10
•
Intensivlehrgang zum Methodentraining
•
jährliche Termine für Informationsgespräche
mit den abgebenden Schulen
Schulische Voraussetzungen für den Besuch dieser
Schulform sind befriedigende bis gute Leistungen
in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch
auf Hauptschul- bzw. C-Kurs Niveau. Im
Durchschnitt aller Nebenfächer werden ebenfalls
befriedigende Leistungen erwartet.
•
Schullaufbahnberatung vor der Aufnahme in
die Berufsfachschule
•
Überarbeitung des Informationsblattes der
Berufsfachschule
•
Im Detail werden die Aufnahmebedingungen in der
Verordnung vom 17. Februar 2000, zuletzt
geändert durch die Verordnung vom 21. Februar
2006, geregelt.
Gestaltung eines Flyers für die Schüler und
Eltern
•
Entwicklung gemeinsamer Kriterien für die
Leistungsbewertung
•
Erstellung einer Liste mit geeigneten
Praktikumsbetrieben
um auf die veränderten Lernsituationen der
Schüler eingehen zu können.
Mit Beginn des Schuljahres 2007/2008 werden
verschiedene Methodenbausteine
fächerübergreifend in den Unterricht eingebaut.
Berufsbezogene Handlungssituationen, welche die
Schüler praxisnah und weitgehend selbstständig
bearbeiten, werden mit fächerübergreifenden
Projekten realisiert.
Zugangsvoraussetzungen
Unsere Ziele
Die Vermittlung in qualifizierte Ausbildungsberufe
im Anschluss an die zweijährige Berufsfachschule
betrachten wir als vorrangiges Ziel. Der
anschließende Einstieg in die zweijährige
Fachoberschule, in das Berufliche Gymnasium oder
in die höhere Berufsfachschule zum
Informationstechnischen Assistenten kann bei sehr
guten Leistungen erreicht werden.
Rückblick
Folgende Aktivitäten sind in den letzten vier
Schuljahren als feste Bestandteile durch das
Lehrerteam der Berufsfachschule eingeführt
worden:
Ausblick
Folgende Aktivitäten befinden sich zurzeit in der
Umsetzung- und Einführungsphase bzw. sind für
die folgenden zwei Schuljahre zur Umsetzung
geplant.
Aktuell:
•
Entwicklung eines Arbeits- und
Methodencurriculum
Planung:
•
Stärkung der betrieblich-schulischen
Zusammenarbeit im Rahmen der
Praktikumsbetreuung durch unterrichtende
Lehrer und der damit verbundenen
Unterstützung bei der
Ausbildungsplatzbeschaffung für die Schüler
•
Entwicklung umfangreicher
praktikumsbegleitender Unterlagen
•
Intensive Vor- und Nachbereitung des
Betriebspraktikums
•
Schnuppertage mit anschließender
Elterninformation
•
Elternabende, Elternsprechtage sowie
individuelle Beratungsgespräche
•
Entwicklung eines gemeinsamen
Ordnungsmaßnahmenkataloges
•
Kontinuität beim Lehrereinsatz
•
•
Regelmäßige und zahlreiche Teamsitzungen
mit den Kollegen und Kolleginnen der
Schulformgruppe
Intensivlehrgänge zu Teamarbeit oder
Konfliktbewältigung
58
Oktober 2007
Höhere Berufsfachschule
Höhere Berufsfachschule
Josef-Walter HERMANN
- Maler, Grafiker, Bildhauer Stahl-Stele "Ikarus"
Höhe etwa 3.5m - nach einem Modell im Maßstab 1:10 gefertigt. Die strenge vertikale Konfiguration gliedert
sich in die Formsprache der gegebenen Architektur ein. Die starke Abstraktion dieser Arbeit, vorgegeben
durch das Material Stahl, unterstreicht die spezifische Aufgabe einer Bau-Plastik. Durch den zeitlich
begrenzten Anrostungsprozess des hierfür gewählten
Stahls entsteht eine interessante Farbigkeit der Oberfläche der Skulptur. Diese Farbigkeit ist ein bewusst
eingesetztes Gestaltungselement. Der Ikarus der Antike erhält nun eine neue Aufgabe zugesprochen. Vor
einer neuzeitlichen technischen Berufsschule platziert, kann er den Auszubildenden stets eine Grundwahrheit
vermitteln:
Es lohnt sich, das Wissen und die Erfahrung der Ausbilder in allen Handlungen zu berücksichtigen.
Oktober 2007
59
Höhere Berufsfachschule
Höhere Berufsfachschule
für Informationsverarbeitung - Technik
Die Höhere Berufsfachschule für
Informationsverarbeitung mit der Fachrichtung
Technik ist ein vollschulischer Ausbildungsgang mit
einem Berufsabschluss „Staatlich geprüfter
Assistent“. Gleichzeitig kann auch die
Fachhochschulreife erworben werden.
Die vollschulische Ausbildung hat mit planmäßigen
2960 Unterrichtsstunden einen sehr hohen
Unterrichtsanteil im Verhältnis zu einer
dreieinhalbjährigen Ausbildung im dualen System.
Große Teile dieser Ausbildung sind mit
Laborunterricht stark praxisorientiert angelegt.
Außerdem wird der Praxisbezug für die
Schülerinnen und Schüler durch zwei
Betriebspraktika von insgesamt 160 Stunden
während der Ausbildung verstärkt. Zur Erlangung
der Fachhochschulreife müssen die Schülerinnen
und Schüler nach Abschluss der Höheren
Berufsfachschule noch ein mindestens 6monatiges
Praktikum in einem einschlägigen
Ausbildungsbetrieb absolvieren.
Als Berufsschule pflegen wir regelmäßige Kontakte
mit den IT-Betrieben der regionalen Wirtschaft.
Auch dies kommt den auszubildenden
Informationstechnischen Assistenten in Form von
Hilfen bei der Suche nach Praktikantenplätzen
zugute.
•
Projektierung, Installation und Administration
von Netzwerken
•
Einrichtung von Netzwerkdiensten wie z. B.
DNS-, DHCP-, Samba-, LDAP-, Web-,
Datenbank- und Mail-Server.
•
Praxisorientierte Planung und Ausführung von
Projekten (Erstellung rechnergestützter
technischer Planungsunterlagen für die
Dokumentation und Präsentation, auch in
englischer Sprache unter Beachtung von
Regeln, Normen und Rechtsvorgaben als auch
ökologischen und ökonomischen
Gesichtspunkten)
•
Planen, projektieren, dimensionieren und
realisieren von Kleingeräten und Schaltungen
•
Einübung und Anwendung von
Präsentationstechniken
•
Entwicklung eines systematischen und
kreativen Vorgehens bei der Suche nach
Lösungen mit Hilfe geeigneter Werkzeuge und
Materialien
•
Praxisorientierter Erwerb von fundierten
Kenntnissen der Office Programme
Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, HTMLDesign, Personal Information Manager und
Datenbanken. Neben dem Basiswissen sollen
die Schüler auch in die Lage versetzt werden,
Schulungen in Office-Programmen
durchzuführen.
Unser Bildungsauftrag
•
Wir bereiten auf eine Berufsausübung und
Studierfähigkeit vor!
•
Wir bilden vielseitig und praxisnah aus!
Die zweijährige Höhere Berufsfachschule
(Assistentenausbildung) für
Informationsverarbeitung - Technik soll in vollem
Umfang die berufliche Qualifikation und
Studierfähigkeit vermitteln.
Die Themenschwerpunkte
•
Prozedurale und objektorientierte
Programmiertechniken
•
Anforderungsgerechte Planung und Montage
von Personalcomputern und Einrichtung der
Betriebssysteme
•
Wartung von schuleigenen Rechnern
60
Erwerb der Fachhochschulreife
Wir schaffen Bildungsdurchlässigkeit durch
zusätzlichen Unterricht in den Fächern Deutsch,
Englisch und Mathematik
Deutschunterricht
•
soll die mündliche und schriftliche
Kommunikationsfähigkeit der Schüler fördern.
Er dient der Behebung eventueller formaler,
grammatikalischer und orthografischer
Defizite. Die Schüler sollen befähigt werden,
komplexe Zusammenhänge in fiktionalen sowie
nichtfiktionalen Texten zu erfassen, zu
analysieren, darzustellen sowie begründet
Stellung zu beziehen. Die Konfrontation mit
fremden Standpunkten soll dazu beitragen, die
Perspektiven der Schüler zu erweitern und
Oktober 2007
Erwerb der Fachhochschulreife
ihnen somit Möglichkeiten eröffnen, neue
Sichtweisen zu reflektieren und in ihr eigenes
Weltbild zu integrieren.
Fremdsprachenunterricht
•
in Englisch hat zum Ziel, die
grammatikalischen Vorkenntnisse der Schüler
zu festigen, sprachliche Kompetenzen und
deren Anwendung in fremdsprachlicher
Kommunikation zu fördern und den Wortschatz
der Schüler, auch im technischen und
wirtschaftlichen Bereich zu erweitern.
Inhaltlich und sprachlich sollen den Schülern
Kompetenzen vermittelt werden, die ihnen
helfen in einem globalen Arbeitsmarkt
wettbewerbsfähig zu werden.
Projektplanung und Umsetzung bilden einen
großen Anteil innerhalb der Ausbildung.
Wir fördern die Fähigkeiten zur Analyse komplexer
Systeme, der Erkennung und Deutung funktionaler
Abläufe.
Durch die inhaltliche Vernetzung des Unterrichts in
den fächern Politik, Sport und Religion/Ethik mit
den Lernfeldern des berufsbezogenen Unterrichts
werden die Schülerinnen und Schüler
•
für den Datenschutz sensibilisiert;
•
unter dem Motto „IT spart Energie“ in
moderne Energiespartechniken mit
sparsameren Rechnern und einer
energiesparenden Peripherie konfrontiert. Dies
ist auch ein Beitrag für den Klimaschutz;
•
zur Gesundheitsförderung und der Abstinenz
von Drogen angeregt, indem auch
Unterrichtsinhalte wie Ergonomie von
Computerarbeitsplätzen, die Bedeutung
Sportlicher Betätigung und der gesunden
Ernährung thematisiert werden.
Mathematikunterricht
•
wird dem Bedarf im berufsbezogenen
Lernbereich gerecht, indem er auf möglichst
vielen Gebieten mit den anderen Fächern
dieses Bereichs kooperiert;
•
behebt Lernstandsdefizite durch gezielte
Förderung;
•
bietet ein steigendes Anspruchsniveau, so dass
die Fachhochschulreife erworben werden kann.
Die Fachhochschulreife wird durch eine
erfolgreiche Prüfung in den Fächern Mathematik,
Deutsch und Englisch in Verbindung mit dem
Abschluss als Informationstechnischer Assistent
erworben. Der Abschluss führt zur
Studienberechtigung.
Was wir erreichen wollen
Innerhalb dieser Themenschwerpunkte fördern wir
die Fach-, und Sozialkompetenz der Schülerinnen
und Schüler. Mit Methodenvielfalt wird die
Lernkompetenz gesteigert.
Eine anwendungs- und problemorientierte
Vernetzung von Theorie und Praxis wird in
Laborgruppen durchgeführt. Eine Laborgruppe
umfasst max. 16 Schüler.
Berufsbezogene Handlungssituationen, welche die
Schülerinnen und Schüler praxisnah und
weitgehend selbstständig bearbeiten, werden mit
fächerübergreifenden Projekten realisiert.
Ein enger Kontakt zu heimischen Firmen ist dabei
die Grundlage für eine ausreichende Bereitstellung
von Praktikumsplätzen und Kontaktpotential für
spätere Beschäftigungsverhältnisse.
Oktober 2007
Perspektiven
Neben der Ausbildung in gängigen Microsoft
Betriebssystemen planen wir die Möglichkeit der
Vorbereitung auf die Level 1 und 2 Prüfungen des
Linux Professional Institute (LPI) anzubieten.
Die Anforderungen der Wirtschaft unterliegen bei
der hohen Dynamik der technischen Entwicklung
im IT-Bereich ständigen Veränderungen. Als
Konsequenz daraus sehen wir die Notwendigkeit
einer permanenten Anpassung unseres
Bildungsangebotes, um unseren Absolventen
optimale Beschäftigungs- und
Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten.
Eine der zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten ist
ein zusätzliches Angebot in der Fachrichtung
Automatisierungs- und Computertechnik, die
stärker an die heimische produzierende Industrie
mit vielfältigen Automatisierungsprozessen
angelehnt ist und die vorhandenen sachlichen und
personellen Ressourcen der Schule im CAD- und
CNC-Bereich nutzen kann.
Ein weiterer Weg besteht im Angebot einer
Fachrichtung Medientechnische Assistentinnen und
-Assistenten, der besonderes für junge Frauen ein
reizvolles Ausbildungsangebot sein dürfte.
61
Fachoberschule
Fachoberschule
Von Kollegen für Kollegen
Zeitmessung „Wem die Stunde schlägt“: Ein binäres Problem?
Fachoberschule
62
Oktober 2007
Fachoberschule
Fachoberschule
Situation
Die Fachoberschule - Fachrichtung Technik - ist an
der Werner-von-Siemens-Schule seit etwa drei
Jahrzehnten mit den Organisationsformen A und B
vertreten und wird im Schuljahr 2007/2008 von
insgesamt 152 Schülerinnen und Schülern in den
Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik und
Maschinenbau besucht.
Das Einzugsgebiet der Fachoberschule umfasst den
gesamten Lahn-Dill-Kreis und Teile des Kreises
Limburg-Weilburg, bzw. des Westerwald-Kreises,
weil benachbarte berufliche Schulen die
Organisationsform A nicht anbieten.
Zugangsvoraussetzungen
•
Suchen nach beruflicher Orientierung (häufig
haben die Schülerinnen und Schüler noch
keine klaren Zielvorstellungen)
•
Ausbildungsplatzmangel (Parken in der
Fachoberschule bis ein Ausbildungsplatz
gefunden wird!)
•
schulmüde Schüler bevorzugen praktisches
Arbeiten nach 10 Jahren theoretischem
Unterricht
Organisationsform B / 2.
Ausbildungsabschnitt:
•
Nach abgeschlossener beruflicher
Erstausbildung wird eine Aufstiegsfortbildung
zwecks Erlangung der allgemeinen
Fachhochschulreife begonnen (in der Regel
haben die Schülerinnen und Schüler klare
Zielvorstellungen)
•
Unzufriedenheit mit den beruflichen
Entwicklungsmöglichkeiten als Facharbeiter /
Geselle
•
fehlende Beschäftigungsmöglichkeit nach der
Ausbildung oder dem Wehrdienst / Zivildienst
Organisationsform A / Klasse 11:
•
•
qualifizierter mittlerer Bildungsabschluss
und Eignungsfeststellung,
Nachweis eines betrieblichen Praktikums
vom 1. August bis zum 31. Juli des
Folgejahres,
(Bei Verlust des Praktikantenplatzes
während des Schuljahres kann die
Ausbildung nicht fortgesetzt werden.)
Organisationsform B / Klasse 12:
•
qualifizierter mittlerer Bildungsabschluss
und Eignungsfeststellung,
•
abgeschlossene berufliche Erstausbildung,
(Eine fehlende Qualifikation beim
mittleren Bildungsabschluss kann durch
eine Durchschnittsnote von mind. 3,0 im
Abschlusszeugnis der Berufsschule
ausgeglichen werden.)
Besonderheiten der
Organisationsform A
Im 1. Ausbildungsabschnitt (Jahrgangsstufe 11)
der Organisationsform A werden zur Zeit 64
Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die für die
Dauer eines Schuljahres -an jeweils drei
Wochentagen (Montag bis Mittwoch) - ein
fachrichtungsbezogenes Fachpraktikum in
Handwerks- oder Industriebetrieben absolvieren.
An den beiden verbleibenden Wochentagen
besuchen sie den allgemeinbildenden und
fachtheoretischen Unterricht der Fachoberschule.
Motive für den Besuch der
Fachoberschule
Die Schülerinnen und Schüler schließen mit einem
geeigneten Betrieb einen Praktikantenvertrag und
haben daher im Betrieb Praktikantenstatus.
Organisationsform A / 1. und 2.
Ausbildungsabschnitt
Ohne Nachweis eines Praktikantenplatzes ist eine
Aufnahme in den ersten Ausbildungsabschnitt
(Klasse 11) nicht möglich.
•
Erreichen der allgemeinen Fachhochschulreife
als Zugang zum Fachhochschulstudium bzw.
zum gehobenen Öffentlichen Dienst
Oktober 2007
Das Fachpraktikum dauert grundsätzlich vom 1.
August bis zum 31. Juli – unabhängig vom
Zeitraum der Schulferien.
63
Fachoberschule
Die wöchentliche Arbeitszeit richtet sich nach den
gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen. Das
Praktikum wird also auch während der Schulferien
(an 3 Tagen) durchgeführt, in denen auch der
gesetzlich oder tariflich geregelte Urlaub zu
nehmen ist.
Schülerzahlen in den Schwerpunkten
Bautechnik, Elektrotechnik und Maschinenbau
in den letzten Jahren auf relativ hohem Niveau
stabilisiert.
•
Bei der Zulassungsentscheidung zum zweiten
Ausbildungsabschnitt sind die Praktikumsleistungen
angemessen zu berücksichtigen.
Positive Rückmeldungen ehemaliger Schüler
(FH-Studierende/ -Absolventen).
•
Ehemalige Fachoberschüler geben auf einer
Veranstaltung des Fördervereins der der
Werner-von-Siemens-Schule Tipps zum
Lernverhalten in der FOS und teilen den
Lehrern mit, welche Anforderungen aktuell an
die Studienanfänger der FH gestellt werden.
•
Diese Veranstaltung ist deswegen wichtig und
nötig, weil kein schriftlicher
Anforderungskatalog der FH z.B. für das Fach
Mathematik existiert.Laut Herrn Prof. Dr. B.
Kampschulte (FH Gießen-Friedberg) gibt es zur
Zeit mehr als 90 verschiedene Studiengänge,
die unterschiedliche mathematische
Vorkenntnisse erfordern und daher keinen
allgemeingültigen Anforderungskatalog
zulassen.
•
Kontakte zur FH Gießen / Friedberg (Schüler
und Lehrer der Schwerpunktfächer nutzen die
Angebote der jährlichen Hochschultage)
•
Erfolgreiche Teilnahme unserer Schüler am
Frühstarterprogramm von Studium Plus.
•
Jährlich stattfindende
Informationsveranstaltungen über die
Schulform an Gesamtschulen.
•
Besondere Beratungsangebote der Abt.
Fachoberschule.(i.d.R. jährlich anlässlich des
Tages der offenen Tür)
•
Ehemalige Schüler empfehlen die
Schulform weiter. (lt. aktueller
Schülerbefragung vom Mai 2007 war dies für
33 % der Schüler ausschlaggebend für ihre
Schulwahl!)
•
Zum Teil langjährige Zusammenarbeit mit
Handwerks- und Industriebetrieben in
Sachen Betriebspraktikum (einzelne Betriebe
stellen uns schon seit fast 30 Jahren
regelmäßig Praktikantenplätze zur Verfügung –
auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten).
Im Falle einer Wiederholung des 1.
Ausbildungsabschnitts auch ist auch das
Fachpraktikum vollständig zu wiederholen.
Die Praktikumsbedingungen unterscheiden sich
von Betrieb zu Betrieb zum Teil beträchtlich. Aus
diesem Grunde ist es nicht möglich, für alle
Praktika einheitliche Inhalte zu vereinbaren.
Der Einfluss der Fachoberschule auf die
Praktikumsplanungen und -inhalte beschränkt sich
auf Empfehlungen und Beratungen.
Eine schulische Aufarbeitung des Fachpraktikums
ist wegen der geringen Stundenzahl für den
fachtheoretischen Unterricht nur bedingt möglich.
Wegen der unterschiedlichen Gegebenheiten der
Praktikumsbetriebe sind gemeinsame
Ausbildungsprojekte zwischen Schule und Betrieb
schwer zu realisieren. Die Frage der Finanzierung
solcher Projekte ist zurzeit noch ungeklärt.
Von einer systematischen (Grund-) Ausbildung, wie
sie über Jahrzehnte (z.B. für den Schwerpunkt
Maschinenbau) in unseren Schulwerkstätten
geleistet wurde, kann - nach unseren Erfahrungen
in den letzten Jahren – bei den Betriebspraktika
immer weniger ausgegangen werden, weil viele
Betriebe ihre Ausbildungsaktivitäten eingeschränkt
haben oder sich aus der Berufsausbildung
zurückgezogen haben.
Ein schulisches Praktikumsangebot sieht die VO
Fachoberschule vom Juni 2001 und i.d.F. vom Juni
2006 nur noch in Ausnahmefällen - nach
Genehmigung der zuständigen Schulaufsicht - vor.
An der Werner-von-Siemens-Schule, ist aus diesem
Grunde seit dem Schuljahr 2001/2002 das
Grundpraktikum für Fachoberschüler ersatzlos
entfallen – zum Nachteil der betroffenen Schüler.
Damit sind wir zufrieden:
Die Schulform findet seit rund dreißig Jahren
gute Akzeptanz bei den Schülern. Nach
vorübergehendem Rückgang haben sich die
64
Damit sind wir nicht zufrieden:
•
Die unterschiedliche fachpraktische und
fachtheoretische Vorbildung der Schüler in den
Organisationsformen A und B ist nach wie vor
ein Problem für Lehrer und Schüler. Noch
Oktober 2007
Damit sind wir nicht zufrieden:
immer gibt es ein deutliches Leistungsgefälle
zwischen diesen Schülergruppen.
•
Unterrichtskürzungen in
Naturwissenschaften und in den
Wahlpflichtfächern schaffen zusätzliche
Probleme hinsichtlich der zu erreichenden
Abschlussqualifikation Fachhochschulreife.
•
Praktisches Arbeiten im Unterricht (z.B.
Umsetzung von Fertigungsprojekten,
Laborübungen, rechnergestützte
Anwendungen) sind wegen der aktuell hohen
Schülerzahlen in den Klassen des 1. und 2.
Ausbildungsabschnitts nahezu unmöglich.
•
•
Individuelle Förderung der Schülerinnen und
Schüler und zielgerichtete Interaktionen im
Unterricht werden besonders im
allgemeinbildenden Unterricht durch die sehr
großen Lerngruppen (Klassen) erschwert.
Der festgelegte Zeitraum vom 1. August bis
zum 31. Juli für das im ersten
Ausbildungsabschnitt obligatorische
Fachpraktikum führt zu Problemen bei der
betrieblichen und schulischen
Praktikumsbetreuung, weil mehrere
Praktikumswochen während Urlaubszeiten,
Betriebsferien und Schulferien absolviert
werden müssen.
•
Versetzungsentscheidungen, in die auch
betriebliche Beurteilungen der Praktikanten
einfließen, müssen oft einige Wochen vor dem
Ende des Praktikums getroffen werden.
•
Bei Verlust des Praktikantenplatzes während
des laufenden Schuljahres erfolgt der
Ausschluss aus der Fachoberschule.
•
Stundenkürzungen im 1. Ausbildungsabschnitt
sorgen dafür, dass fach-theoretische
Grundlagen noch schmalspuriger vermittelt
werden als in der Vergangenheit.
•
Schüler, die aus dem 1. Ausbildungsabschnitt
in den 2. Ausbildungsabschnitt versetzt
werden, beklagen den abrupten Anstieg der
Lernschwierigkeiten wegen der beträchtlich
gesteigerten Anforderungen.
Hinzu kommt der im 2. Ausbildungsabschnitt
nochmals gesteigerte Zeitdruck, der
leistungsschwache Schüler zusätzlich belastet.
•
Schülerinnen und Schüler aus der Organisationsform A, die die Fachhochschulreifeprüfung auch nach einer Prüfungswiederholung nicht bestehen, stehen mit leeren
Händen da.
Oktober 2007
Sie haben keinen Anspruch auf Anrechnung
der erbrachten Leistungen auf eine spätere
Berufsausbildung.
•
Leider erreichen uns hin und wieder auch
Berichte über Studienabbrecher aus den
Reihen ehemaliger Schüler.
Allgemeine Ziele
(Vergl. VO über die Ausbildung und
Abschlußprüfung an Fachoberschulen vom 02.05
2001)
Die Ausbildung an der Fachoberschule
•
soll Schülerinnen und Schüler dazu
qualifizieren, ein Fachhochschulstudium
erfolgreich absolvieren zu können.
•
soll Schülerinnen und Schüler in die Lage
versetzen, wissenschaftliche und fachrichtungsverbindende Arbeitsmethoden
anzuwenden.
•
soll die Allgemeinbildung der Schülerinnen und
Schüler erweitern.
•
soll Fähigkeiten für ein lebenslanges Lernen
fördern.
•
soll fachpraktische und fachtheoretische
Grundlagen schaffen, festigen, vertiefen und
ergänzen.
•
soll auf die Übernahme von Aufgabenbereichen in mittleren und gehobenen
Funktionen vorbereiten. (s. VO 2006)
Ziele
Da unsere Schülerinnen und Schüler nach
Abschluss ihrer schulischen Ausbildung an der
Fachoberschule zum großen Teil ein technisch
orientiertes Studium an einer Fachhochschule
aufnehmen werden, sollen sie in die Lage versetzt
werden, sich gezielt Informationen aus allen
verfügbaren Medien zu verschaffen.
Sie sollen nicht nur mit in deutscher Sprache
verfassten Texten sicher umgehen können,
sondern im Zeitalter fortschreitender
Globalisierung selbstverständlich auch mit
englischen Texten.
•
Die Kommunikations-, Kooperations- und
Teamfähigkeit unserer Schülerinnen und
Schüler soll durch Anwendung zeitgemäßer
Medien, Lerntechniken und - methoden
gefördert werden.
65
Fachoberschule
•
In allen Fächern erhalten unsere Schülerinnen
und Schüler die Möglichkeit, Arbeitskonzepte,
deren Umsetzung und Bewertung mit
geeigneten Medien zu präsentieren.
•
Angleichung unterschiedlicher
Lernvoraussetzungen von Schülern der
Organisationsformen A und B und Behebung
von Lerndefiziten durch Stützkurse und
Arbeitsgemeinschaften, z.B. für Mathematik
und Englisch.
•
Effektive Information und Beratung von
Praktikumsbetrieben und Bewerbern für den 1.
und 2. Ausbildungsabschnitt.
•
Schülerinnen und Schüler können kurzfristig
Beratungsgespräche zu Unterrichtsfragen und
Fachpraktikum mit ihren Lehrerinnen und
Lehrern vereinbaren.
•
Die Kontakte der FOS zu allgemein bildenden
Schulen, FH, Wirtschaft und Bundesagentur
für Arbeit sollen weiterhin gepflegt werden.
Umsetzung der Ziele
•
Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule
haben die Möglichkeit, die an der Werner-vonSiemens-Schule vorhandenen Angebote, wie z.
B. Internet-Räume und Bibliothek, zur
Beschaffung von Informationen nutzen.
•
Soweit das sinnvoll und möglich ist, werden in
den Aufgaben- und Themenfeldern der
Schwerpunktfächer englische Fachtexte und –
begriffe in den Unterricht einbezogen.
•
•
66
Seit September 2007 ist auf Wunsch unserer
Schülerinnen und Schüler eine
Arbeitsgemeinschaft für Mathematik
eingerichtet worden.
Ehemalige Fachoberschüler erklären den zur
Zeit in der Fachoberschule befindlichen
Schülerinnen und Schülern, wie man
- vorhandene Lerndefizite ausgleicht,
- im Team gemeinsam Aufgaben löst,
- sich effiziente Lerntechniken aneignet
und mit welchen Strategien und Mitteln man
den größten Erfolg erzielt.
Für das Fach Englisch soll ein vergleichbares
Angebot geschaffen werden.
Informationsmaterialien werden durch die
Praktikumsbetreuer - in Zusammenarbeit mit
dem Abteilungsleiter - laufend aktualisiert und
Praktikumsbetrieben und Bewerbern für die
Bildungsgänge der Fachoberschule in
geeigneter Form zur Verfügung gestellt.
•
Lehrerinnen und Lehrer teilen ihren Schülern
zu Beginn eines Ausbildungsabschnittes mit,
wie sie für Beratungsgespräche erreichbar
sind. Kontakte über elektronische Medien oder
Telefon können vereinbart werden.
•
Die Abteilung Fachoberschule ist weiterhin auf
Informationsveranstaltungen von Schulen der
Sekundarstufe I präsent.
•
Schülerinnen und Schüler werden über die
Informationsveranstaltungen der regionalen
Fachhochschulen und das
Frühstarterprogramm von Studium Plus in
Wetzlar informiert und erhalten die Möglichkeit
daran teilzunehmen.
•
Lehrer und Lehrerinnen der Fachoberschule
arbeiten weiterhin im Arbeitskreis SchuleHochschule mit.
•
Die schulischen Praktikumsbetreuer und der
zuständige Abteilungsleiter pflegen Kontakte
zu Praktikumsbetrieben und Berufsberatern
der Bundesagentur für Arbeit.
•
Die Fachoberschule führt jährlich eine
detaillierte Schülerbefragung bezüglich
Unterrichts- und Klassensituation durch.
Schülerinnen und Schüler erhalten dabei auch
die Möglichkeit zu einer individuellen
Bewertung der Ausbildung an der
Fachoberschule. Die Befragung erfolgt
anonym.
Erfolgskontrolle / Evaluierung
Folgende Maßnahmen sollen zwecks
Erfolgkontrolle und –bewertung durchgeführt
werden:
•
Präsentation und Diskussion der statistischen
Auswertung der Prüfungsergebnisse in der
Schulformkonferenz.
•
Zwecks Erfolgskontrolle der Mathematik Arbeitsgemeinschaften sollen die
Prüfungsergebnisse 2008 mit den
Durchschnittsnoten der Prüfungen der
vergangenen Jahre ohne
Arbeitsgemeinschaften verglichen werden.
Wenn die Arbeitsgemeinschaften sinnvoll
waren und damit erfolgreich gearbeitet haben,
muss ein signifikant besserer
Notendurchschnitt erzielt werden.
•
Praktikumsbetreuer berichten in der
Schulformkonferenz über Kontakte zu
Ausbildungsbetrieben und über den Ablauf des
Praktikums.
Oktober 2007
Erfolgskontrolle / Evaluierung
•
Berichte der zuständigen Lehrer/innen über die
Zusammenarbeit mit den regionalen
Hochschulen (Schulformkonferenz).
•
Präsentation und Diskussion der jährlichen
Schülerbefragung in der Schulformkonferenz.
Abbildung 6: Pausenhalle
Oktober 2007
67
Fachschule für Technik
Fachschule für Technik
Susanne Endler, Thomas Jung, Mario Schaal
a)
b)
Installation
regen ART ive
Europaschiff
ein Symbol des werdenden Europas
Schülerarbeiten unter der Leitung von Karl-Heinz Sellig
a) Die Skulptur stellt ein Windkraftwerk dar. Im
Einzelnen besteht das Objekt aus mehreren
Umweltpolitischen Themen, wobei der Einfluss
von Industrie und Politik auf die Umsetzung der
regenerativen Energien kritisch hinterfragt wird.
68
b) Arbeiter aus verschiedenen europäischen
Ländern arbeiten an der Fertigstellung des
EUROPASCHIFFES. Sie sind im Rumpf des Schiffes
verteilt. Kennen sie den Plan für ein VEREINTES
EUROPA? Von der Fahrtüchtigkeit ist das Schiff
noch meilenweit entfernt. Das Kompetenzgerangel
um die Führung und Ausrichtung eines vereinten
Europas wird durch die Situation auf der Brücke
thematisiert.
Oktober 2007
Fachschule für Technik
Fachschule für Technik
Einleitung
Die Entwicklung der Technik in den vergangenen
Jahren stellt an die Aus- und Weiterbildung heute
und auch zukünftig völlig neue Anforderungen. Der
permanente technologische Wandel fordert zu
einem steten Lernen in immer neuen zukunftsweisenden Technologien.
Durch den internationalen Wettbewerb,
Arbeitsteilung und -verlagerung, aber auch durch
weltweite Zusammenarbeit, entsteht verstärkter
Druck auf Kosten, Qualität, Produktionsmethoden
und Organisation. Schlüsselqualifikationen,
Sprachkompetenz sowie das Verständnis
wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge
werden stärker als bisher von qualifizierten
Technikern gefordert.
Die Technikerausbildung ist daher in erster Linie
als eine berufsqualifizierende Weiterbildung,
aufbauend auf den Facharbeiter- bzw. den
Gesellenbrief zu sehen, die in der Regel zu einem
betrieblichen Aufstieg führt.
Da neue Arbeitsplätze durch die technischen
Veränderungen ausschließlich durch eine höhere
Qualifikation - auch verbunden mit höheren
Anforderungen an die Verantwortung, die geistige
Beweglichkeit und das Kreativitätsvermögen erfordern, muss zwangsläufig die Ausbildung für
Techniker1 dieser Entwicklung folgen.
Stete Lernbereitschaft und Lernfähigkeit stellen an
alle Beteiligten die Voraussetzungen und den
Schlüssel zur Bewältigung des technologischen
Wandels dar. Daraus folgt, dass in der Fachschule
für Technik die Vorraussetzung für lebenslanges
Lernen gelegt werden muss und die nötigen
Lernstrategien erlernt werden müssen.
Die Folgen technischer Entwicklungen mit zu
berücksichtigen, erfordert weiterhin eine
Konzipierung von Technikunterricht nicht nur unter
einzelwirtschaftlichen, sondern auch unter
sozialen, ökologischen und gesamtwirtschaftlichen
Aspekten. Für alle an der Technik-Entwicklung und
-Anwendung Beteiligten muss diese Option einen
hohen Stellenwert erhalten.
Aufgabe und Ziel in der Ausbildung im Bereich der
Fachschule für Technik muss daher sein, die
zukünftigen Techniker so vorzubereiten, dass sie
nach der Ausbildung in der Lage sind,
selbstständig Probleme ihres Berufsbereiches zu
erkennen, zu analysieren, zu strukturieren, zu
beurteilen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
(Dies wird besonders gefördert durch eine stark
teamorientierte Projektarbeit im letzten
Ausbildungsabschnitt; siehe Anhang)
Um diesen Leistungsansprüchen gerecht zu
werden, setzen sich die Lehrkräfte mit den
speziellen Anforderungen der Schulform
auseinander und orientieren sich dabei an
allgemeinen, fachlichen und pädagogischen
Rahmenbedingungen. Ebenso entwickeln die
Lehrkräfte Wünsche und Ziele für die zukünftige
Arbeit in der Fachschule für Technik, die der
kontinuierlichen Verbesserung der Qualität des
Unterrichts dienen und wie folgt aussehen:
Rahmenbedingungen der
Schulform
Die nachstehenden Rahmenbedingungen
(allgemein, pädagogisch und fachlich) bestimmen
einen Teil der Arbeit in der Technikerausbildung
und werden wie folgt beschrieben:
Allgemein
Die Fachschule für Technik beschäftigt sich mit
Erwachsenenbildung.
Die Studierenden sind Facharbeiter oder Gesellen
mit überwiegend mehrjähriger Berufspraxis.
Der Abschluss „Staatl. gepr. Techniker“ beinhaltet
neben der Fachkompetenz auch Methoden-, Sozialund Handlungskompetenzen.
Die Ausbildungszeit beträgt alternativ:
•
4 Semester in der Vollzeitform
•
8 Semester in der Teilzeitform (derzeit findet
der Unterricht dienstags, donnerstags und
samstags statt.)
Folgende Fachrichtungen werden zurzeit im
Bereich „Technik“ angeboten:
•
1
Wenn der Begriff Techniker benutzt wird, ist immer
der/die staatlich geprüfte Techniker/in gemeint.
Oktober 2007
Fachrichtung „Maschinentechnik“ mit dem
Schwerpunkt „Allgemeiner Maschinenbau“.
69
Fachschule für Technik
•
Fachrichtung „Feinwerktechnik“ mit dem
Schwerpunkt „Optik-Elektronik“
Grundlage ist die jeweils gültige VO mit dem
entsprechenden Fächerkanon.
Die Fachschule für Technik ist ein integraler
Bestandteil unserer berufsbildenden Schule.
sowie konkrete praktische Problemstellungen, die
den alltäglichen Unterricht auf vielfältige Weise
bereichern.
Ist - Zustand der Schulform
Allgemein
Pädagogisch
Die Schulform gilt als lukratives Angebot zur
Qualifikation für mittlere Führungsaufgaben.
Die Fachschule für Technik ist geprägt von hoher
Motivation der Studierenden und Lehrer.
Ehemaligen Berufsschülern wird eine Möglichkeit
zum beruflichen Aufstieg eröffnet.
Der Unterricht an der Fachschule für Technik
erzeugt eine neue Lehrerrolle, da, vor allem bei
der Projektarbeit, ein gemeinsames Lernen erfolgt
und notwendig ist.
Der Unterricht orientiert sich an den aktuellen
technischen und pädagogischen Anforderungen.
Von den Lehrkräften wird ein besonderes
Engagement zur eigenen fachlichen, didaktischen
und methodischen Weiterbildung erwartet, unter
anderem durch den Besuch von Fachmessen,
Workshops und Firmen.
Die Schulform stellt einen wesentlichen Teil des
„Technischen Kompetenz-Zentrums Werner-vonSiemens-Schule“ dar.
Der gute Ruf der Fachschule für Technik wird
mitbegründet durch das „Gefühl von Corporate
Identity“.
Die Lehrerrolle verlagert sich von der rein
fachlichen Wissensvermittlung hin zur Rolle des
Begleitens und Organisierens von Methoden, Lernund Handlungsprozessen.
Enge Kontakte mit der heimischen Wirtschaft
werden gepflegt und ausgebaut.
Die Studierenden und die Lehrer erarbeiten im
ständigen Austausch Bewertungs- und
Beurteilungskriterien für „neue“ Qualifikationen
und Kompetenzen, wie z.B. Präsentationstechniken, Teamfähigkeit, Eigeninitiative
und Zielstrebigkeit.
Pädagogisch
Fachlich
Das gute Arbeitsklima fördert eine positive
Entwicklung.
Studierende werden für ihre Aufgaben in der
Arbeitswelt umfassend qualifiziert.
Die individuellen Fähigkeiten der Studierenden
werden gestärkt und gesellschaftlich förderliches
Verhalten geschult.
Die Lehrkräfte werden ständig fachlich gefordert,
da die Studierenden nach „Wissen“ verlangen.
Die Ausbildung soll dazu dienen, den Grundstein
für „Lebenslanges Lernen“ zu legen.
Die Fachschule für Technik benötigt eine andere
fachliche Ebene als in den sonstigen Schulformen
und erfordert und rechtfertigt daher ständig die
Weiterbildung der dort eingesetzten Kolleginnen
und Kollegen.
Aktuelle Lern- und Lehrformen werden nach
Möglichkeit eingesetzt.
Von den Lehrkräften wird erwartet, dass sie sich
an neuen technischen Entwicklungen orientieren
und die gewonnenen Erkenntnisse in ihren
Unterricht einfließen lassen. Sie befinden sich in
ständiger Interaktion mit den Studierenden und
Vertretern der Industrie, da der fachliche
Austausch durch aktuelle technische Probleme,
Projekte, Betriebsbesichtigungen und Exkursionen
immer vorhanden ist.
Die Lehrkräfte erhalten aktuelle Informationen aus
Technik und Wirtschaft durch die Studierenden
70
Zeitgemäße Werkzeuge zur Informationsbeschaffung und Verarbeitung werden genutzt
(z.B. rechnergestützte Entwurfsverfahren,
Computer unterstützende Qualitätssicherung,
Simulationsprogramme, Dokumentations- und
Präsentationsprogramme).
Das Engagement der Studierenden wird gefördert
und unterstützt.
Rückmeldungen über berufliche Erfolge von
Ehemaligen gelten als Bestätigung für die
schulische Ausbildung.
Die Projektarbeit unterliegt einer ständigen
Weiterentwicklung.
Oktober 2007
Rahmenbedingungen der Schulform
Fachlich
Im Unterricht werden aktuelle und technisch
relevante Inhalte vermittelt.
Vorträge und Informationsveranstaltungen über
technische Themen finden häufig in
Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Schule
statt.
Der Erfahrungsaustausch zwischen Kollegen und
Studierenden führt zu einem ständigen
Verbesserungsprozess bezüglich fachlicher Inhalte.
Teile der Laborausstattungen entsprechen leider
nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrer sind
ebenfalls nicht in ausreichendem Maße vorhanden.
Allgemeine Wünsche für die Zukunft
Der Technikerunterricht, der häufig zu weniger
angenehmen Zeiten (samstags und abends)
stattfindet, muss auf mehr Schultern verteilt
werden. Neue Kolleginnen und Kollegen sind für
die Fachschule für Technik zu gewinnen.
Neue Kolleginnen und Kollegen sollen, um die
Formalien und Besonderheiten der Fachschule
kennen zu lernen, in einer schulforminternen
Einweisung geschult werden.
Die eigene Darstellung der Technikerschule muss
ständig fortentwickelt und neue Wege begangen
werden (z.B. Info-Disk, Plakate, Flyer, Ansprechen
der Schüler der Abschlussklassen und die
Internetseite).
Ein Ausgleich für die Kollegen, die eine hohe
Einsatzbereitschaft wie Abendunterricht,
Samstagsunterricht, herausragende Motivation und
Unterricht bei den Studierenden, zeigen, sollte
geschaffen werden. Dies sollte in Form von
Leistungsanreizen bei der Bezahlung oder als
Stundenentlastung erfolgen.
Im Zusatzangebot in der Berufs- und
Arbeitspädagogik sollte die praktische Prüfung als
Unterweisungsprüfung mit Schülern der
Teilzeitberufsschule durchgeführt werden.
Es sollte ein Inhalts- und Ablaufplan über die
gesamte Ausbildungszeit von 8 Semestern
(Teilzeitform) bzw. von 4 Semestern (Vollzeitform)
erstellt werden. Die dadurch gewonnene
Transparenz würde den Unterrichtseinsatz im
Hinblick auf die Verlässlichkeit und die Unterrichtsvorbereitung sowie die Abstimmung mit anderen
Kollegen erleichtern. Ebenso wäre es sinnvoll, den
Oktober 2007
Studierenden diese Übersicht zugänglich zu
machen.
Pädagogische und organisatorische
Wünsche für die Zukunft
Es sollten Weiterbildungen für Lehrkräfte und
Dozenten in Bezug auf die Projektarbeit
durchgeführt werden. Insbesondere sind hierbei
die Bewertung von Einzelleistungen in der Gruppe,
das Pflichtenheft, die Unterstützung bei
Schwierigkeiten innerhalb der Gruppenprozesse
und dem Erreichen von Zielen zu nennen.
Der Umfang der Projektarbeit sollte auf die in der
jeweils gültigen Verordnung vorgesehene
Stundenzahl (zurzeit 160h Feinwerktechnik / OptikElektronik bzw. 200h Maschinentechnik / Allg.
Maschinenbau) begrenzt werden. Die bisherige
sehr hohe zeitliche Inanspruchnahme der
Studierenden muss auf ein vernünftiges Maß
zurückgeführt werden. Dabei darf es zu keiner
Qualitätsminderung kommen. Dies kann über die
Begrenzung der Seitenzahl für die Ausarbeitung
geschehen oder sinnvoller Weise über die Auswahl
der eingereichten Projekte.
Eine engere Verzahnung der Fächer Deutsch,
Englisch, Politik und Wirtschaft, Recht und Umwelt
aus dem Lernbereich I ist anzustreben. Hierzu sind
verstärkt gemeinsame Absprachen zu treffen.
Vermehrt ist auch eine inhaltliche Abstimmung
zwischen den einzelnen Fächern vorzunehmen.
Bestimmte Fächer benötigen ein Grundwissen, z.B.
aus der Mathematik, um eine sinnvolle Fortführung
des Unterrichts vornehmen zu können.
Der vermehrte fachlich/pädagogische Austausch
untereinander und die Bildung von Lehrerteams
sind erforderlich. Vor allem ist dies dort sinnvoll,
wo ein gemeinsames Unterrichtsfach / Lernfeld
von verschiedenen Lehrkräften oder Dozenten
unterrichtet wird.
Es sind aktuelle Medien und Tools für einen
zeitgemäßen Unterricht einzusetzen. Wir erwarten
hierzu verstärkt Fortbildungsangebote von
staatlichen und privaten Einrichtungen. Hierzu
müssen die finanziellen Mittel bereitgestellt
werden.
Wenn möglich, sollte in den Lehrerteams bei
größeren Klassen eine Doppelbesetzung
durchgeführt werden, um eine adäquate
Laborarbeit in den Fachräumen zu gewährleisten.
Das Verhältnis an unserer Schule zwischen
71
Fachschule für Technik
Klassenräumen zu Laborräumen ist im Gegensatz
zu anderen Schulen 1:2! Die Raumausstattung
müsste für eine zeitgemäße Technikerausbildung
verbessert werden. Laborübungen der Studierenden in den Bereichen Werkstofftechnik,
Automatisierungstechnik, CNC-, CAD- und CAQTechniken, Messtechnik und Elektrotechnik müssen
kontinuierlicher Bestandteil der Ausbildung sein.
Fachliche Wünsche und
Anforderungen für die Zukunft
Permanente Fortbildung muss den unterrichtenden
Lehrkräften zugänglich gemacht werden. Oft stellt
sich dabei die Schwierigkeit, dass zu wenig
adäquate Lehrgänge und Fortbildungen zu
fachspezifischen Themen angeboten werden. Für
die unterrichtenden Lehrkräfte sind deshalb
Firmenschulungen, Workshops mit
Industriepartnern, Vorträge etc. der geeignete
Weg. Die Finanzierung solcher Angebote mit
Kursgebühren, Übernachtung, Fahrtkosten und
Versicherung muss sichergestellt werden.
Es müssen ausreichende Mittel für die Wartung
und Instandhaltung sowie die Ausstattung der
Laborräume bereitgestellt werden.
72
Eine zukünftige Einstellung von Systemadministratoren oder Schulassistenten zur Wartung und
Reparatur von technischen Systemen wie PC´s und
sonstigen Maschinen wäre wünschenswert.
Bei großen Klassen sollte eine Klassenteilung
umgesetzt werden, um einen Unterricht in den
entsprechend ausgestatteten Laborräumen
durchzuführen.
Es sind verstärkt Vorträge und
Informationsveranstaltungen über technische
Themen an die Schule zu holen.
Die Werkstattbetreuung bei den Projektarbeiten ist
zu verbessern. Dies erscheint vor allem vor dem
Hintergrund bedeutend, dass samstags und
abends keine Fachlehrer zur Verfügung stehen.
Aktuelle Entwicklungen
Zurzeit wird ein Schulcurriculum für den
Schwerpunkt Maschinentechnik und eines
landesweiten Curriculums für den Schwerpunkt
Optik/Elektronik erarbeitet. Hierzu sind sinnvolle
Lernsituationen auszuarbeiten. Der Beginn der
neuen Struktur ist für Februar 2008 geplant
Oktober 2007
Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997
Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997
Projektbezeichnung
Konstruktion einer
Windkraftanlage zur
Stromerzeugung
Projektpartner
Firma / Schule
WvSS, Wetzlar
Reinigungsstation für
Linsen
Fa. Loh Optikmaschinen,
Wetzlar
Entwicklung eines
Schachspiels mit Figuren
WvSS, Wetzlar
Vergrößerungsgerät
WvSS, Wetzlar
Optischer Messwertaufnehmer
Fa. Berkenhoff &
Drebes, Asslar
Optischer Kraftsensor
Fa. Küster ADS,
Ehringshausen
Bahnkantenregelung
Fa. Arsoma,
LangönsOberkleen
Bahnbrecheinrichtung
Fa. Arsoma,
LangönsOberkleen
WvSS, Wetzlar
Filmentwicklungsgerät
mit automatischer
Ablaufsteuerung
Oktober 2007
Projektgruppe
Studierende
Sem. 12 TT
Betreuungslehrer
A. Langosch
N. Langlouis
U. Schäfer
H. Männer
P. Guld
G. Letzel
H. N. Henkel
Sem 12 TT
H. Männer
U. Schäfer
G. Letzel
A. Langosch
W. Schleer
Sem. 14 TA
A. Langosch
(3 Gruppen)
U. Schäfer
N. Langlouis
U. Schäfer
P. Guld
G. Ernst
O. Linne
H. N. Henkel
Herr B. Schmidt K. Loch
Herr J. Schmidt F. Schrauf
Frau. Hellmann F. Unruh
Herr Rehm
Herr Zeidler
Herr
G. Letzel
Oberpichler
K. Loch
Herr Schnell
Herr Kreisz
Herr Wolf
Herr Medebach G. Letzel
Frau Kopp
K. Loch
Herr Schwitalla F. Unruh
Herr Krombach W. Schleer
Herr Hartmann A. Langosch
Herr Füller
Herr Grün
Herr Bödecker
Herr P. Schmidt F. Schrauf
Herr Müller
W. Schleer
Herr Übelacker A. Langosch
Herr Will
A. Langosch
Herr Barbaric´ W. Schleer
Herr Pudleiner
F. Schrauf
Herr Wollmann H.-J. Moos
Projektpräsentation
4 / 1997
4 / 1998
4 / 2000
2 / 2001
2 / 2001
2 / 2001
2 / 2001
2 / 2001
2 / 2002
73
Fachschule für Technik
Projektbezeichnung
Hebevorrichtung
Projektpartner
Firma / Schule
Fa. Hensoldt,
Wetzlar
Seitenfaltvorrichtung
Fa. Rovema,
Fernwald
Spiegelteleskop
WvSS, Wetzlar
Richt – und
Reinigungsstation für
einen Tunnelofenwagen
Fa. RHI-Didier
Werk, Mainzlar
Funktions-erweiterung
für Frequenzumrichter
Fa. Lust,
Antriebstechnik
Lahnau
Fa. Hensoldt,
Wetzlar
Berührungslose
Mittendicken-messung
von Linsen
Konstruktion einer
WvSS, Wetzlar
Aufzugsanlage im
Treppenhaus der WvSS
Abstimmgerät für Kurven Fa. Hensoldt,
– und Führungsrohr
Wetzlar
Projektgruppe
Studierende
Frau
Schneiderath
Frau Stache
Herr Scheu
Herr Ciminato
Herr Stau
Herr M. Jost
Herr St. Jost
Herr
Hirschmann
Herr Bot
Herr Reinl
Herr Wagner
Frau Czuba
Herr Kessler
Herr Schnug
Herr Wolf
Frau Schmutzler
Herr Leng
Herr Wießner
Herr Tlusty
Herr Diehl
Herr Grünhagen
Herr Cullu
Herr
Wiederhold
Frau Merker
Frau Breuer
Herr Hatarik
Herr Grunebach
Frau Pietsch
Herr Losert
Herr Mader
Herr Pauli
Montagesystem für
auftragsbezogene
Montage und Prüfung
von Turbomolekularpumpen
Polierdurchlaufzeit
F. Pfeiffer, Aßlar
Fa. Leica, Wetzlar
Herr Cavasoglu
Mechanische
Standardisierung von
Servomotoren
Fa. Loh Optikmaschinen,
Wetzlar
Bürststation
Fa. Poppe & Co,
Gießen
Transportvorrichtung für
Reinraum
Fa. Leica,
Weilburg
Herr Best
Herr Hupfeld
Frau Rzehak
Herr Stecher
Herr Bednarek
Herr Alischer
Herr Stachowicz
Herr Schäfer
Herr Hartung
Herr Hausner
Herr Schomber
Herr Templuem
74
Betreuungslehrer
A. Langosch
F. Schrauf
H.-J. Moos
Projektpräsentation
2 / 2002
A. Langosch
W. Schleer
R. Winter
K. Loch
G. Letzel
J. Wrba
F. Unruh
2 / 2002
K. Loch
W. Schleer
H.-J. Moos
5 / 2003
R. Ruppert
G. Letzel
5 / 2003
G. Letzel
H. N. Henkel
R. Zackel
H. J. Moos
P. Guld
A. Langosch
F.- Unruh
W. Schleer
A. Langosch
5 / 2003
A. Langosch
H.-J. Moos
B. Seitz
5 / 2003
R. Zackel
F. Unruh
A. Langosch
K.-H. Oberle
P. Guld
5 / 2003
H. Henkel
H. J. Moos
B. Seitz
5 / 2004
U. Schäfer
B. Seitz
H. Henkel
W. Schleer
5 / 2004
2 / 2002
5 / 2003
5 / 2003
5 / 2004
Oktober 2007
Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997
Projektbezeichnung
Rotorenvorrichtung
Projektpartner
Firma / Schule
Fa. Schunk,
Heuchelheim
Projektgruppe
Studierende
Frau. Lukoschek
Herr Borchhard
Herr
Toczkowski
Frau Bräuning
Herr Gruber
Herr MorenaCoca
Herr Schwiebs
Herr Keller
Herr Traxel
Betreuungslehrer
F. Schrauf
F. Unruh
K. Loch
Projektpräsentation
5 / 2004
Bohrvorrichtung Fliehgewicht
Fa. Schunk,
Heuchelheim
Pendeluhr
WvSS, Wetzlar
Analyse und Optimierung
einer Bremse für
Fensterheber im
Prototypenlauf
Entwicklung einer
Vorrichtung für den
Folien – Längseinlauf
einer Kabelverseilmaschine
Konstruktion und
Herstellung einer
Maschine zum Ausrichten
von Linsen und optischen
Systemen sowie der
Drehbearbeitung
Optimierung eines
Transmissionsmessplatzes (Optik,
Mechanik)
Ausmessen von
optischen Bauteilen
außerhalb der
Fassungshülse
Entwicklung und
Herstellung eines
Gerätes zum Justieren
einer Untergruppe in
einem Mikroskopobjektives um den
Abbildungsfehler Koma
auszugleichen
Entwicklung, Herstellung
und Programmierung
eines Testsystems für
eine Steuerplatine
Fa. Küster ADS,
Ehringshausen
Herr Zeisig
Herr Mauritz
Fa. Bedea, Asslar
Herr
Herr
Herr
Herr
Fa. Hensoldt AG,
Wetzlar
Frau Podbelsek- H.-J. Moos
Bastian
W. Schleer
Herr Paul
Herr Böde
Herr Rink
5 / 2005
Fa. SMT
AG,Betriebs-stätte
Wetzlar
Zeiss Gruppe
Fa. Leica
Mikrosystems
Semiconduktor
GmbH, Wetzlar
Fa. Leica
Mikrosystems
Semiconduktor
GmbH, Wetzlar
Herr Docter
H. J. Moos
Herr Heye
M. Stamm
Herr Respondek N. Langlouis
5 / 2005
Herr Franke
R. Zackel
Herr Heiermeier H.N. Henkel
Herr Knetsch
5 / 2005
Herr Necmettin
Frau Debus
Frau Heumann
Herr Diehl
H.N. Henkel
R. Martin
5 / 2005
Fa. Lust
Antriebstechnik
Lahnau
Herr Schütz
Herr M.
Schuster
Herr K.-H.
Schuster
Herr Tempert
G. Letzel
R. Thöle
5 / 2005
Oktober 2007
Terzi
Bozkus
Cetin
Mika
W. Schleer
H. J. Moos
R. Martin
5 / 2004
G. Letzel
A. Langosch
K. Loch
A. Langosch
M. Gratz
5 / 2004
A. Langosch
U. Schäfer
5 / 2005
5 / 2005
75
Fachschule für Technik
Projektbezeichnung
Projektpartner
Firma / Schule
Entwicklung einer
Fa. Leica Camera
Verriegelungs-kardanik in AG, Solms
einem
bildstabilisierenden
Fernglas
Untersuchungen zur
Fa. Leica
Herstellung von
Mikrosystems
Kopieroriginalen
Semiconduktor
GmbH, Wetzlar
Entwicklung eines
Fa. Thales
Verfahrens zur
Optische Systeme,
Herstellung einer
Asslar
Zylinderlinse
Entwicklung und
WvSS, Wetzlar
Herstellung eines
stationären Beamers mit
Festfokus
Entwicklung und
Fa. Carl Zeiss
Konstruktion einer
Optronics Wetzlar
einstellbaren Lichtquelle GmbH, Wetzlar
zum Simulieren von
unterschiedlichen
Beleuchtungsstärken, wie
sie in der Natur beim
Einsatz von
Nachtsichtgeräten
vorkommen
Ablegevorrichtung:
Fa. BSU GmbH &
Produktionsteile
Co. KG, Biebertal
(Stanzteile) mit Hilfe der
Automatisierungs-technik
in die richtige Position
bringen
Innenfasmaschine für
Buderus Guss
Gussrohre
GmbH, Wetzlar
Dreh – und
Hebevorrichtung
Fa. Alphacan
Omniplast GmbH,
Ehringshausen
Konstruktion und
Herstellung einer
Beschichtungsanlage zur
Gummierung von
Pumpenteilen
Planung eines variablen
Fernrohrs
Optisches Labyrinth
Fa. Herborner
Pumpenfabrik,
Herborn
76
WvSS
Schulprojekt
Optikparcour d.
Stadt Wetzlar
Projektgruppe
Studierende
Frau Köhler
Frau Braner –
Finke
Frau Schmidt
Herr Einert
Herr Günther
Herr Schäfer
Herr Kaiser
Frau Zitzer
Herr Engeter
Frau Raisch
Betreuungslehrer
P. Guld
K.-H. Oberle
F. Schrauf
Projektpräsentation
5 / 2005
B. Seitz
R. Thöle
R. Zackel
5 / 2005
F. Unruh
B. Seitz
5 / 2005
Herr Nestle
R. Zackel
Herr Schweitzer F. Unruh
K.-H. Oberle
J. Pirker
Herr Schmidt
R. Zackel
Herr Bender
F. Unruh
Herr Brück
Herr Schäfer
5 / 2005
Herr Wiesiollek
Herr Schönherr
Herr Heller
R. Martin
W. Schleer
5 / 2006
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
H.-J. Moos
P. Guld
5 / 2006
N. Langlouis
M . Stamm
5 / 2006
A. Langosch
B. Seitz
5 / 2006
R. Zackel
P. Guld
R. Zackel
J. Pirker
5/ 2007
Kühn
Pfaff
Skopek
Wilhelm
Gennady
Kleiber
Fritz
Härtel
Kaya
Wieczorek
Schoch
Erol
D. Baudisch
S. Haun
W. Borgardt
A. Borgardt
5 / 2006
5/ 2007
Oktober 2007
Durchgeführte Projektarbeiten seit 1997
Projektbezeichnung
Beugung und Interferenz des Lichtes
Projektpartner
Firma / Schule
Optikparcour d.
Stadt Wetzlar
Bau eines
Interferometers
Optikparcour d.
Stadt Wetzlar
Projektgruppe
Studierende
A. Asmussen
B. Wilhelmi
M. Wüstefeld
C. Leonhardt
E. Borgardt
T. Zimmerman
D. Markieton
A. Emrich
M. Eichler
A. Nadler
J.M. Bräuning
P. Kunz
A. Dittmar
M. Esser
Konstruktion und Bau
Fa. Carl Zeiss
eines flexiblen TransOptronics
missionmessstandes
Wetzlar
Konstruktion und Bau
Lenz
eines Antriebs- u.
Maschinenbau
Führungssystems einer
GmbH
automatischen
Sinn
Maschinentür
Optimierung der
Fa. Herborner
J. Kümpfel
Lagerorga
Pumpenfabrik,
F. Weygand
nisation
Herborn
A. Koch
bezüglich der
R. Pansegrau
Motoreneinlagerung von
verschiedenen Fabrikaten
Optimierung eines
Satisloh GmbH
S. Strehle
Spannsystems in der
Wetzlar
T. Tross
BrillenglasrandS. Chlpka
bearbeitung
A. Kircher
Zusammengestellt von B. Seitz, 2006 & W. Schleer, 2007-09-21
Betreuungslehrer
F. Unruh
B. Seitz
Projektpräsentation
5/ 2007
F. Unruh
H.N. Henkel
5/ 2007
M. Stamm
U. Hirschfeld
N. Langlouis
A. Langosch
5/ 2007
H.J. Moos
K.-H. Oberle
M. Gratz
5/ 2007
R. Martin
W. Schleer
5/ 2007
5/ 2007
Abbildung 7: Binäre Uhr
Oktober 2007
77
Organisationsstruktur an der Fachschule für Technik (FST) Stand 5.7.07
Bestand
Ziele / Intention
Umsetzung / Maßnahme
Verantwortl.
Person
Organisation der FST
Unterrichtseinsatz der Halbjährige routinemäßige W. Schleer
Stundenplangestaltung Kollegen
Planerstellung
(Abteilungsleiter
)
B. Seitz
Zeitrahmen
Bemerkung
Jeweils vor
Semesterbeginn
Allgemeine
Koordination
Sicherstellung des
Informationsflusses
innerhalb der
Abteilung / Schulform
B. Seitz,
W. Schleer
kontinuierlich
Transparenz für
Kollegen und
Studierende
Evtl. turnusmäßiger
Wechsel der
Unterrichtstage
Transparenz für
Kollegen und
Studierende
ProjektarbeitKoordination
Festlegung von
Terminen,
Bewertungskriterien,
Arbeitsabläufen
kontinuierlich
Fortbildungswunsch:
Projektmanagement
Verwaltung der
Laborgebühren
Einzug der Beiträge lt. Infoschreiben,
entspr. VO von den
Kontrolle und Buchhaltung
Studierenden
der Laborgebühren
A. Langosch
(Sprecher)
H.-J. Moos
P. Krüger
R. Thöle
B. Seitz
kontinuierlich
Info zu Beginn im
neuen Semester,
Gebühren werden
für jeweils 4
Semester (Teilzeit)
eingezogen
Erwerb externer
Qualifikationen für
Studierende
Zusatzqualifikationen
erhalten und
erweitern
K. Czeranski
G. Ihle
Nach Bedarf der
Studierenden und
nach entspr.
Prüfungszeiträumen
Rundschreiben,
Infobriefe,
Persönliche Absprachen,
Konferenzen
Studierendenausweis
Evaluation und
Fortentwicklung des
Konzeptes
Zusatzprüfung in Berufsund Arbeitspädagogik
(ADA Ausbildung der
Ausbilder)
DGQ – Schein (Deutsche
Gesellschaft für Qualität)
H. N. Henkel in
Zusammenarbeit mit dem
Förderverein (W.
Schleer)
Terminfestlegung,
Organisation und
Klärung der Kosten
Wahlpflichtbereich
Erwerb der
Fachhochschulreife
Mathematik
Unternehmensführung
und Existenzgründung
Koordination der
Teilnahme der
Studierenden der FST
am Tag der offenen
Tür der Schule
Werbung extern für
die Fachschule
Ablauf und
Information für Kollegen
Klasseneinsatz planen und Studierende
Öffentlichkeitsarbeit
Werbung intern für die Unterrichtung von
Fachschule
Schülern der
Abschlussklassen
Praxisorientierter
Laborunterricht
Modernisierung der
Laborausstattung
H.-J. Keppler
Beginn 8. Semester
D. Olbrich
(externer
Lehrer)
H.-J. Moos
Beginn 8. Semester
Plakate, Anzeigen in
W. Schleer
Zeitung und
Gemeindeblättern schalten
Abgebende Schulen
B. Seitz
Informationsmaterialien
Unterrichtende
und Unterrichtung über
Kollegen
die VO und
Koordination: B.
Einsatzbereiche der staatl. Seitz
geprüften Techniker
Messtechnik:
H. N. Henkel
Form – und
Lagemesstechnik
(Rundheitsmessmaschine)
QS – Hard- und Software
Werkstofftechnik:
B. Seitz
Härteprüfmaschine
Produktionsorganisation:
H.-J. Moos,
PPS – Steuerung
Automatisierungstechnik: W. Schleer,
Robotereinsatz
NN
Elektroniklabor
F. Schrauf
Im ersten Halbjahr
eines Schuljahres
Tag der offenen Tür
liegt am Samstag
vor dem 2. Advent
Vorrangig im ersten Plakate verteilen an
Halbjahr
Kollegen und Firmen
Vor den
Herbstferien: jedes
Jahr
Ab 2007/2008 bis
2010/2011
Beschaffungs- und
Fortbildungsbedarf
Entwicklung von
didaktischmethodischen
Konzepten
Robotertechnik:
Schulung
erforderlich
Optiklabor
Teambildung
Schulcurriculum
Schulcurriculum
Weiterbildung
Errichtung eines
Kompetenzzentrums
BIOM (Bildungsinitiative
optische Technologien
Mittelhessen)
F. Unruh
R. Zackel
Ab 2007
Verknüpfung der
Fächer: Deutsch,
Englisch, Politik,
Wirtschaft, Recht und
Umwelt
Umsetzung der
Lehrpläne mit neuer
Lernfeldstruktur:
Maschinentechnik
Schwerpunkt
Allgemeiner
Maschinenbau
Erarbeitung der
Lehrpläne mit neuer
Lernfeldstruktur:
Feinwerktechnik
Schwerpunkt: OptikElektronik
Abstimmung und
Weiterbildung der
Kollegen
Alle Kollegen der Beginn 2007/2008
Allgemeinbildung
Erarbeitung geeigneter
Lernsituationen
Alle Kollegen
Ab 2007/2008
(2. Hj.)
Erstellung eines
landesweit gültigen
Rahmenlehrplanes und
Erarbeitung geeigneter
Lernsituationen
J. Pirker
F. Unruh
B. Seitz
H. N. Henkel
R. Zackel
R. Martin
C. Melchior
G. Letzel
Ab 2007/2008
(2. Hj.)
Fort – und Weiterbildung in Bezug auf
kompetenten und
zeitgemäßen
Technikerunterricht
Bedarfsermittlung und
Weiterleitung an die
Fortbildungsgruppe
Besuch von Fachmessen
und ausgewählten Firmen
F. Unruh,
H.-J. Moos
turnusmäßig
Alle Kollegen
kontinuierlich
In Kooperation mit
FH GießenFriedberg, IHK, Uni
Gießen, Uni Marburg
und heimischen
Betrieben
Schulung
erforderlich
Einbindung in die
Lernfeldarbeit und
die Projektarbeiten
Stellungnahmen der
heimischen
Industrie,
Handwerksbetriebe
und ehemaliger
Studierender
einholen
Stellungnahmen der
heimischen
Industrie,
Handwerksbetriebe
und ehemaliger
Studierender
einholen
Berufliches Gymnasium
Berufliches Gymnasium
Unbekannter Künstler
Kunstwerk vom ehemaligen Schulgelände, Seibertstraße 6
Bronze-Büste
Die Bronze-Büste des Ingenieurs und Erfinders Werner von Siemens steht auf einer oben abgesetzten
kleinen Marmorsäule 20 x 25cm, 1,30m hoch, sodass der Kopf, in 1,75 m Höhe stehend, in natürlichen
Größe und Art sehr lebensecht wirkt.
Sie ist in den Jahren zwischen 1960 und 1970 aufgestellt worden.
Oktober 2007
81
Berufliches Gymnasium
Berufliches Gymnasium
Allgemeine Informationen/IstZustand
Das Berufliche Gymnasium Technik existiert seit
1987. In der Regel unterrichten wir in der
Jahrgangsstufe 11 drei Klassen.
Die Schüler kommen vor allem aus dem Lahn-DillKreis. Die abgebenden Schulen sind zumeist
Gesamtschulen, der mittlere Bildungsabschluss ist
Eingangsvoraussetzung. Der Abschluss, die
allgemeine Hochschulreife, berechtigt zum Studium
an allen Universitäten, Hochschulen, Technischen
Hochschulen, Kunsthochschulen und
Fachhochschulen in der gesamten Bundesrepublik
Deutschland.
Im beruflichen Beruflichen Gymnasium
unterrichten ca. 35 Lehrerinnen und Lehrer in den
allgemeinbildenden und berufsbezogenen Fächern.
Diese sind, wie in jeder gymnasialen Oberstufe, in
drei Aufgabenfelder unterteilt und orientieren sich
an den Rahmenlehrplänen und den
Abschlussprofilen für das Landesabitur Hessen:
1. sprachlich-literarisch-künstlerisches
Aufgabenfeld,
2. gesellschaftswissenschaftliches
Aufgabenfeld und
3. mathematisch-naturwissenschaftlichtechnisches Aufgabenfeld, wobei der
Bereich Technik eine Erweiterung des
dritten Aufgabenfeldes darstellt, der das
berufliche Berufliche Gymnasium von den
Regelgymnasien unterscheidet.
Nicht den Aufgabenfeldern zugeordnet ist das Fach
Sport, hier haben die Schülerinnen und Schüler die
Wahl zwischen verschiedenen Kursangeboten, z. B.
Volleyball, Trampolin, Karate, Badminton, Tennis,
Baseball etc.
Als ersten Leistungskurs können die Schülerinnen
Schüler entweder Deutsch, Englisch, Mathematik
oder Physik wählen.
Der zweite Leistungskurs ist in jedem Fall
Technikwissenschaft. Hierbei bieten wir zwei
Schwerpunkte, Technik und Datenverarbeitung.
Der Schwerpunkt Technik verknüpft die
traditionellen Bereiche Elektrotechnik und
Maschinenbau mit EDV (Mechatronik). Der
82
Schwerpunkt Datenverarbeitung beinhaltet unter
anderem Programmieren, verschiedene
Betriebssysteme, Multimedia,
Mikroprozessortechnik etc.
Generell gelten die inhaltlichen Bestimmungen der
allgemeinen gymnasialen Oberstufe
(Kursstrukturpläne), den Unterschied bildet die
Einbeziehung des berufsbildenden Schwerpunktes
(Technikwissenschaft, Technologie).In der Stufe
11 findet ein mehrtägiges außerschulisches
Informationsseminar statt., Inhalte dieses
Seminars sind unter anderem eine Schulung in
Methodenkompetenz, die Erläuterung Leistungskurswahl,der Zugangsvoraussetzungen für die
Qualifikationsphase sowie des Leistungs- und
Grundkursangebotes der Jahrgangsstufen 12 und
13 und Informationen über die Arbeit der SV. Das
Seminar dient auch dem besseren Kennen lernen
der Schülerinnen und Schüler, da sie an einer für
sie neuen Schule in neuen Klassen zusammen
arbeiten und lernen. etc.
Das Unterrichtsangebot erweitert eine Studienfahrt
in der Stufe 13. Darüber hinaus sind Fahrten nach
Berlin und in die neuen Bundesländer,
Projektfahrten und Begegnungsfahrten möglich. In
jedem Jahr bieten wir für die Schüler der
umliegenden Gesamtschulen (Stufe 10)
Projekttage an, an denen sie einen ersten Einblick
- vor allem in die technischen Fächer - erhalten
können. Die angebotenen Projekte werden nicht
nur von den LehrerInnenLehrern, sondern vor
allem von SchülerInnen Schülern betreut, so dass
sich hier die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch
bietet. Am „Tag der offenen Tür“, der jährlich im
Dezember stattfindet, stellen wir laufende Projekte
des Schuljahres vor und informieren potenzielle
Schüler sowie deren Eltern über die Angebote des
Beruflichen Gymnasiums.
Intentionen und Ziele
Die Zielsetzung für das berufliche Berufliche
Gymnasium wird in der VO GO/BG § 2 Abs. 3
beschrieben. Sie bildet die Grundlage der
pädagogischen Tätigkeit.
Schwerpunkt der Arbeit im Beruflichen Gymnasium
ist die Förderung der fachlichen und
methodischen Kompetenzen, die der Bewältigung
der Arbeitswelt und des Studiums in einem
zusammenwachsenden Europa dienen.
Oktober 2007
Intentionen und Ziele
Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden
zunehmend eigenständig, selbstorganisiert und
eigenverantwortlich sowohl inner- wie auch
außerschulisch zu handeln.
Die Förderung dieser Kompetenzen und
Fähigkeiten geschieht sowohl sowohl durch die
fachbezogene und fächerübergreifende Arbeit im
Unterricht als auch durch die zunehmende
Öffnung der Schule nach außen, zu verschiedenen
Institutionen der Lebens- und Arbeitswelt und zu
europäischen Partnerschulen.
Selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten
und die Fähigkeit zur Kooperation in einem Team
setzen die Beherrschung arbeitstechnischer
Methoden sowie einen kritischen Umgang mit den
'alten' wie 'neuen' Medien voraus. Die Schulung
dieser Kompetenzen zur Selbstorganisation des
Lernens wird in allen Jahrgangsstufen
durchgeführt.
Weiterentwicklung des
Beruflichen Gymnasiums 2008
/ 2009
Im kommenden Schuljahr ist geplant, das Angebot
des Beruflichen Gymnasiums durch den Zweig
„Gestaltungs- und Medientechnik“ zu erweitern.
Damit tragen wir den Erfordernissen der Berufsund Arbeitswelt, aber auch veränderten
Schülerinteressen Rechnung. Mit diesem neuen
Zweig wollen wir auch Schülerinnen verstärkt
ansprechen und für den Bereich Technik
begeistern.
Einer der Schwerpunkte des kommenden
Schuljahres soll zudem die Intensivierung der
Zusammenarbeit mit den einschlägigen regionalen
Unternehmen in Industrie und Dienstleistung sein.
Weiterhin wollen wir die Zusammenarbeit mit den
abgebenden Gesamtschulen verbessern und die
Öffentlichkeitsarbeit des Beruflichen Gymnasiums
intensivieren (Erarbeitung eines Prospektes,
Entwurf eines Logos, zusätzliche
Informationsveranstaltungen).
Die Schulung arbeitstechnischer Methoden soll
über wissenschaftspropädeutisches Arbeiten
hinaus zu einem eigenständigen,
selbstorganisierten Arbeiten führen und die
Teamfähigkeit fördern. Um ein eigenständiges
Arbeiten zu ermöglichen, wird die
Medienkompetenz verbessert. Wünschenswert
wäre eine verstärkte Nutzung verschiedenster
Oktober 2007
verschiedener Medien im normalen Unterricht,
vorrausgesetzt es steht in jedem Raum eine
Vielzahl verschiedener Medien zur Verfügung. Die
technischen Voraussetzungen hierfür müssten
möglichst bald geschaffen werden.
Der berufsbildende
Schwerpunkt
BG-Technik Mechatronik
(schwerpunktübergreifend Maschinenbau /
Elektrotechnik)
An der Werner-von-Siemens-Schule sind seit dem
Schuljahr 2001/02 die bislang eigenständigen
Schwerpunkte Elektrotechnik und Maschinenbau
durch den neuen, fächerübergreifenden
Schwerpunkt Mechatronik ersetzt.
Situation
Im Schwerpunkt Mechatronik werden in der Klasse
11 im Kurs Technikwissenschaften sowie im
Technologiekurs Technikgrundlagen des
Maschinenbaus und der Elektrotechnik vermittelt.
Beide Fächer stehen im unmittelbaren
Zusammenhang; in der Technikwissenschaft
stehen die fachtheoretischen, in der Technologie
die fachpraktischen Unterrichtsinhalte im
Vordergrund. Die inhaltliche Umsetzung bezieht
sich dabei immer auf ein handlungsorientiertes und
fächerübergreifendes mechatronisches Projekt, das
gemeinsam mit dem Fach Technisches Zeichnen/
CAD geplant und in den Elektro- und
Metallwerkstätten durchgeführt wird (z.B. Planung
und Bau eines Roboters).
Ein weiteres Projekt in der Klasse 12 orientiert sich
an dem CAD/CAM-Projekt, das im Rahmen des
Europaaustausches mit der Partnerschule in Lutin
(Tschechien) im Wechsel durchgeführt wird. Im
Vordergrund steht die Verknüpfung von CNC, CAD
und Qualitätssicherung, die fächerübergreifend im
Rahmen des Grundkurses CNC-Technik und der
Arbeitsgemeinschaft 3D-CAD umgesetzt wird (z.B.
Produktion von Uhrengehäusen).
Ziele des Schwerpunktes
Mechatronik
Der Unterricht im Schwerpunkt Mechatronik soll
Schülerinnen und Schüler befähigen,
mechatronische Probleme und Vorgänge an
konkreten Lernträgern (mechatronische Systeme)
zu begreifen und zu lösen. In der modernen
83
Berufliches Gymnasium
Arbeitswelt wird dieses Technikverständnis
erwartet und wir wollen an der WvSS durch die
Verknüpfung der Elektrotechnik, des Maschinenbaus und der Informatik diese interdisziplinären
Lösungen fördern. Die Schülerinnen und Schüler
erhalten somit Einblick in die modernen Ingenieurwissenschaften und deren Auswirkungen auf die
Lebensbedingungen der Menschen.
Das Verstehen technischer Zusammenhänge und
das Üben fachspezifischer Denk- und Arbeitsweisen haben Vorrang vor dem Aneignen technischer
Einzelfakten.
Simulationen, Online-Experimente und Präsentationen werden zur Erlangung einer tieferen fachlichen und medienbezogenen Kompetenz genutzt.
Die moderne Arbeitswelt ist durch einen
permanenten Wandel gekennzeichnet. Rasante
technische Entwicklungen, neue Märkte und
veränderte Produktionsprozesse erfordern eine
Auseinander-setzung mit diesen Gegebenheiten.
Durch den Besuch von Fachmessen, Betriebsbesichtigungen und weiteren Möglichkeiten der Einblicknahme wird dies in den Kursen vermittelt und
damit in den Lernprozess eingebunden.
Weitere Ziele sind:
•
Weiterarbeit an dem schulinternen Curriculum
des Schwerpunktes unter Berücksichtigung des
Rahmenlehr-planes, der fachspezifischen
Prüfungs-anforderungen sowie der
Umsetzungsrichtlinien des Landesabiturs.
•
Ausrichtung des CAD/CAM-Projektes der Klasse
12 auf heutigen Industriestandard und
Verknüpfung zwischen CNC und CAD mit der
Software SolidCAM.
•
Intensivierung der Projektarbeit und der
fächerübergreifenden Umsetzung der
Unterrichtsziele und –inhalte.
•
Stärkere Einbindung des PCs zur
Informationsbeschaffung und zur Förderung
selbstständigen Lernens der Schüler.
•
Intensivierung der Kontakte zur heimischen
Industrie und zu weiter-führenden
Bildungseinrichtungen (z.B. Studium Plus).
BG-Technik Datenverarbeitung
Die Werner-von-Siemens-Schule verfügt über gut
ausgestattete Informatikräume mit ca. 250
Einzelplatzrechnern. Hierdurch ist eine optimale
Betreuung der Schüler gewährleistet. Der
84
Unterricht findet durchgehend in den Fachräumen
statt.
Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt in der
Vermittlung der Programmiersprache Delphi der
Firma Borland. Neben dem Aufbau von Datenstrukturen und Algorithmen lernen die Schüler zu
zweit oder in kleinen Teams projektorientiertes
Arbeiten.
In der Jahrgangsstufe 13 wird ein kursübergreifendes Projekt mit bis zu neun Wochenstunden
durchgeführt. Moderne Softwaretechniken wie z.B.
das Objektorientierte Programmieren (OOP), aber
auch die Einhaltung von Schnittstellen Vereinbarungen sowie eine ausführliche Dokumentation
der Programme sind hierbei Standard.
Für die Schulform BG-Informatik existiert kein
Rahmenlehrplan. Die Kollegen, die in dieser
Schulform unterrichten, erarbeiten gemeinsam die
Kurspläne. Hierin werden verbindliche Lernziele
festgelegt, mögliche Freiräume können für
individuelle Projekte genutzt werden, z.B.
Spieleprogrammierung.
Fachbezogene und
fächerübergreifende Arbeit im BG
Methoden- und Medienkompetenz
Die Unterrichtsinhalte der einzelnen Fächer des
Beruflichen Gymnasiums orientieren sich an den
Rahmenlehrplänen. Daher wird auf eine
Einzeldarstellung der Fächer zunächst verzichtet.
Ausgebaut werden sollen die Zusammenarbeit
verschiedener Fächer - insbesondere eine stärkere
Verknüpfung allgemeinbildender und technischer
Fächer - in Form des fächerverbindenden und
projektorientierten Unterrichts (vgl. 4.1.), eine
noch intensivere Schulung der Methoden- und
Medienkompetenz (vgl. 4.2.) sowie die Förderung
fremdsprachlicher Fähigkeiten(vgl. 4.3.).
Zusammenarbeit verschiedener
Fächer/ Projektarbeit
Die Kooperation unterschiedlicher Fächer geschieht
zum einen in der themen- oder problembezogenen
Kooperation zweier oder mehrerer Fächer im
fächerverbindenden Unterricht und ist in den
Stundenplan integriert (z.B. Zusammenarbeit der
Fächer Multimedia und Deutsch bei der
Realisierung eines Filmprojekts), zum anderen in
kurzphasigen, anwendungsbezogenen und
produktorientierten Projekten, die einen
Oktober 2007
Der berufsbildende Schwerpunkt
thematischen Schwerpunkt setzen. Ziel dieser
Zusammenarbeit ist es Schülerinnen und Schüler
zu einer Integration unterschiedlicher
Lernerfahrungen zu befähigen. Gefordert ist
hierbei vor allem die eigenständige und
-verantwortliche Arbeit der Schüler,Die speziellen
pädagogischen Intentionen beinhalten mehrere
Ebenen. die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer
sollen
Zum einen soll der Lehrer im Rahmen der sich
verändernden Schüler/ Lehrer-Beziehung als
Mittler bzw. als Berater zur Verfügung stehen,
Beispielhaft sei hier das Projekt „Gutenberg“ aus
dem Schuljahr 00/01 genannt. Die Fächer
Geschichte, Gemeinschaftskunde, Religion, Ethik
übergreifend wurde hier in der Jahrgangsstufe 11
zusammengearbeitet. In der Jahrgangsstufe 11
gab es eine Kooperation der Fächer Geschichte,
Gemeinschaftskunde, Religion und Ethik. Hier
wurden unterschiedliche thematische
Schwerpunkte erarbeitet, verschiedene
Kulturtechniken (Gestaltung von Materialien mit
Feder, Druck, Schreibmaschine, Internet) erprobt,
eine Druckerei und ein Museum besichtigt. Die
Ergebnisse wurden am Tag der offenen Tür der
Öffentlichkeit präsentiert. In der
Projektbeschreibung hieß es:
„Fast schon selbstverständlich nutzen Schüler
heute das Internet zur Informationsbeschaffung,
zum Verschicken von E-Mails und zum Chatten.
"Internet" steht (unreflektiert?) für
Geschwindigkeit, unbegrenzte Information und
grenzenlose Kommunikation. Für Schüler ist vor
allem die Beherrschung der Technik dieses
Mediums von Interesse. Weitgehend unbeachtet
bleibt nicht nur, inwieweit dieses Medium unseren
Umgang mit Wissen verändert, traditionelle
Kulturtechniken und -fertigkeiten wie Lesen und
Schreiben modifiziert, vor allem
gesellschaftspolitische, kulturelle und ökonomische
Veränderungen sind derzeit nur in Ansätzen zu
erkennen. Die Auswirkungen auf die Arbeitswelt
scheinen noch am ehesten deutlich, jedoch stellen
sich verstärkt Fragen nach der Veränderung im
politischen, Bereich (Wahl per Computer), im
ökonomischen, Bereich (virtuelle Warenwelt), im
kulturellen, Bereich (Was wird aus dem Buch, der
traditionellen Kunst ?), im sozialen Bereich
(Kontakte und Kommunikation nur noch per EMail?), sowie im religiösen Bereich. (Gottesdienst
und Beichte nur noch per Mouseclick?). Wir
stehen, folgt man der Wissenschaft, im Zeitalter
Oktober 2007
einer neuen "Medienrevolution" mit weitreichenden
gesellschaftspolitischen Konsequenzen. Ein
zentrales Anliegen dieses Projektes ist es, die
Schüler zur Reflexion unterschiedlichster
Auswirkungen dieser neuen Medien anzuregen,
und sie zur Umsetzung dieser Anregungen in
(fiktiven) "Zukunftsszenarien" zu bewegen.
Vergleichbar scheint diese Veränderung mit der
revolutionären Erfindung der Buchdruckkunst
durch Gutenberg zu sein, der damit am Ende des
15. Jahrhunderts eine erste Medienrevolution
einleitete.
„Um zu pointieren: ohne Gutenberg keine
Reformation, keine Schulpflicht, keine GoetheAusgaben, keine Aufklärung, kein Quelle-Katalog
und keine Zeitungen...." Gutenberg gilt, einigen
Zeitschriften zufolge, als der Mann des
vergangenen Millenniums. Bill Gates könnte der
Mann des kommenden Millenniums sein. Die
Parallelität der Umbrüche liegt nahe Die Erfindung
des Buckdrucks hat - und hier liegt eine
wesentliche Parallelität - auf allen Gebieten,
sozialen, kulturellen wie religiösen zentrale
Umbrüche bewirkt. Aus der Auseinandersetzung
mit der "ersten Medienrevolution" lassen Es
erscheint didaktisch nicht sinnvoll, Schüler über die
Konsequenzen der digitalen Revolution reflektieren
zu lassen, ohne zuvor wesentliche Anregungen
gegeben zu haben. Gerade weil der Medienwandel
vergleichbar erscheint, kann die
Auseinandersetzung mit Johannes Gutenberg
produktiv anregend sein. Aus der Erkenntnis dieses
ersten Wandels lassen sich Fragestellungen
entwickeln, mit denen das Computerzeitalter
kritisch be- und hinterfragt werden kann."
Computer in der Schule Computer in die Schule?
Methoden- und Medienkompetenz:
Ein zentrales Anliegen des Beruflichen
Gymnasiums angesichts der wachsenden Flut und
größeren Unübersichtlichkeit von Informationen ist
die Entwicklung und Förderung von Strategien zur
Aneignung, Verarbeitung und Präsentation von
Wissen. Gefördert werden sollen die Kompetenzen
Interessensschwerpunkte zu setzen,
Fragestellungen zu erarbeiten und eigenständig
Lösungen zu finden. Hilfreich kann hier die
Erstellung eines Readers zu folgenden Aspekten
sein:
85
Berufliches Gymnasium
Arbeitsformen:
•
Gruppenarbeit,
•
Arbeit am Computer
•
Schriftliche Darstellung:
•
Erstellung eines Thesenpapiers
•
Abfassung eines Protokolls
•
Erstellung eines Referats
•
Erstellung einer längeren Hausarbeit
(Facharbeit / besondere Lernleistung))
Mündliche Präsentation:
•
Referat Mimik, Gestik, Sprachduktus, Einsatz
von Medien)
•
Powerpoint Präsentation
•
Mediator-Präsentation
Die Medienkompetenz ist integriert in die
Schwerpunktfächer Datenverarbeitung und
Mechatronik; HTML, Powerpoint und andere
mediale Formen werden im Hinblick auf
Präsentationstechniken unterrichtet. Die gezielte
Einübung in diese Präsentationstechniken und
Arbeitsformen soll es den Schülern erleichtern, das
Angebot einer Präsentation oder besonderen
Lernleistung als fünftes Prüfungsfach im Abitur zu
nutzen.
Fremdsprachenkompetenz /
Sprachenportfolio
In einer offenen, in europäischen Dimensionen
denkenden und arbeitenden Gesellschaft ist die
Beherrschung von Fremdsprachen unerlässlich. Sie
eröffnen den Zugang zu Kultur, Politik und
Wirtschaft Europas. Fremdsprachenkompetenz ist
eine wichtige Grundlage für Verständnis und Toleranz in der Begegnung mit unseren europäischen
Nachbarn.
Die Bedeutung der Fremdsprachen für andere
Fächer
Zunehmende Internationalisierung erhöht die
Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen (speziell Englisch) in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen
Aktive Auseinandersetzung mit Fremdsprachen
auch in speziellen Sachzusammenhängen fördert
die allgemeine und spezielle Sprachkompetenz in
der jeweiligen Fremdsprache.
Die Europäische Union hat in einem
Referenzrahmen ein europäisches
86
Sprachenportfolio erarbeitet, das die Mobilität in
Europa fördern und erleichtern will, indem es
sprachliche Qualifikationen transparent und
vergleichbar dokumentiert; den Wert von
Mehrsprachigkeit und Multikulturalität betont und
autonomes Lernen und die Fähigkeit zur
Selbstbeurteilung fördert. Dieses Sprachenportfolio
haben wir 2003 eingeführt. Zusätzlich veranstalten
wir „Portfolio-Tage“, an denen die Schüler
eigenständig Aufgaben in den Bereichen
Lesekompetenz, Hörverständnis, Sprechen und
Schreiben zur Einschätzung ihrer Sprachkompetenz
bearbeiten.
Möglichkeiten der Umsetzung
Schüler verwenden und erstellen fremdsprachliche
Texte im allgemeinen und berufsbezogenen
Unterricht.
Die Werner-von-Siemens-Schule fördert die
Fremdsprachenkompetenz außerdem in den
gemeinsamen europäischen Projekten
(COMENIUS, etc.) sowie Anwendungen im Rahmen
internationaler Arbeitsprojekte im Bereich der
beruflichen Bildung.
weitere Informationen: Ralf Domevscek
Bilingualer Unterricht
Die Schulformgruppe BG hält es prinzipiell für
sinnvoll, Angebote bilingualen Unterrichts in den
Fächerkanon aufzunehmen. Dabei dürfte unsrem
Profil die technische Ausrichtung eher entsprechen
als der häufig angebotene bilinguale
gesellschaftswissenschaftliche Unterricht anderer
Schulen.
Das betreffende Fach soll auf Englisch unterrichtet,
Deutsch nur bisweilen zur Hilfe genommen
werden. Einzelne Module in fächerübergreifenden
Projekten sollen in englischer Sprache stattfinden.
Die damit verbundenen Erwartungen sind:
•
Der bilinguale Unterricht fördert die sichere
Beherrschung der englischen Sprache
•
im Allgemeinen sowie in Technik,
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
•
Ein Studium oder eine Berufsausbildung im
Ausland werden erleichtert,
•
berufliche Chancen in Berufszweigen mit
internationalen Verbindungen werden
vergrößert.
Oktober 2007
Der berufsbildende Schwerpunkt
Sport
Neben den „klassischen Sportarten“ wie Fußball,
Basketball, Volleyball, Schwimmen,
Trampolinturnen, Badminton, etc. fördern wir auch
andere Sportarten im Wahlpflichtbereich. Dies gilt
insbesondere für pädagogisch sinnvolle Rand- bzw.
Alternative Alternativ-Sportarten, welche
gleichzeitig eine hohe Akzeptanz der bei den
Schülern haben. Die Integration dieser
Randsportarten ist durch den neuen
Rahmenlehrplan Sport gegeben. Seit dem
Schuljahr 2007 / 2008 ist Golf in das Sportangebot
integriert und wird erstmals in der Jahrgangsstufe
12 angeboten.
Öffnung der Schule nach außen
Den Kontakt zu Wissenschaft, Industrie und
Öffentlichkeit während der Ausbildung herzustellen
und auszubauen – den Blick über den Tellerrand begreifen wir als wesentlichen Aspekt unseres
Bildungsauftrags.
Beispiel (2006): Der Optikparcours
Wetzlar.
Die Schüler des Mathematik-Leistungskurses 13
des Beruflichen Gymnasiums hatten sich im
Oktober 2006 in ihrem Projekt „Mathematik zum
Anfassen: Pfad der Optik in Wetzlar“ zur Aufgabe
gemacht, selbst einige Stationen des in Wetzlar
geplanten Optiklehrpfades quer durch die Stadt zu
planen und zu bauen. Zum Auftakt der Arbeit
führte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Erbach die
Abiturienten in Idee, Konzeption und Intention des
ehrgeizigen Projektes der Stadt Wetzlar ein. Aus
Berechnungen, Planungen, Diskussionen und auch
einigen produktiven Umwegen entstand ein
eigener „Pfad der Optik“, der auch Laien die
Geheimnisse der Physik spielerisch näher bringen
kann, wie der Andrang in der Ausstellung im
Atrium der Schule am Tag der offenen Tür bewies.
Die „Farbe“ elektrischer Spannungen, Brechungen
des Lichts durch verschiedene Medien, die
Darstellung eines Regenbogens, die Auslöschung
des Lichts durch Licht sowie ein Kaleidoskop, das
den Einfluss von Drehung auf die Darstellung von
Objekten veranschaulichte, waren die Themen der
fünf Exponate, die den Besuchern von den
Schülern engagiert demonstriert und erklärt
wurden.
Oktober 2007
Beispiel (2006): Kongress der
Informatik für Schülerinnen und
Schüler (Kiss)
KISS war im Frühjahr vom Humboldt-Gymnasium
Berlin-Tegel und dem Institut für Informatik der
Freien Universität Berlin zum Wissenschaftsjahr
2006 ins Leben gerufen worden. Jugendliche an
der Schnittstelle zwischen Schule und Universität
sollten die Gelegenheit erhalten, ihre
Arbeitsergebnisse einem breiten Fachpublikum
vorzustellen und erste Erfahrungen im
akademischen Betrieb der Universität zu machen.
Zwei Schüler der Jahrgangsstufe 13 des
Beruflichen Gymnasiums wurden mit 19 weiteren
Teams zur Präsentation ihrer Arbeiten geladen.
iSNAP (interactive stand-in network administration
program) heißt die Software, die sie in
wochenlanger Arbeit in ihrer Freizeit entwickelten
und programmierten. Sie kann aktuelle Stundenund Vertretungspläne sowie Raumänderungen, die
sich im täglichen Schulbetrieb oft kurzfristig
ergeben, online darstellen und so Schüler und
Lehrer schon zu Hause per Internet oder SMS
selbsttätig informieren. Außerdem werden die
online-Pläne auf Display an zentralen Stellen des
Schulgebäudes einzusehen sein.
Das Berufliche Gymnasium in
der Europaschule
Seit Anfang der 90er Jahre pflegt unsere die
Werner-von-Siemens-Schule enge Kontakte mit
Schulen des europäischen Auslandes. Beteiligt sind
die Länder Dänemark, England, Frankreich, Italien,
Tschechien, die Niederlande, Portugal und Polen.
Allgemeine Ziele entsprechend dem
europäischen Curriculum der
Hessischen Europaschulen:
•
Erhöhung der Sprachkompetenz
•
Erhöhung der Fachkompetenz
•
Erhöhung der Medienkompetenz
•
Verbesserung der Fähigkeit zur
Selbstorganisation und Förderung der
Teamarbeit
•
Sensibilisierung für Umweltprobleme
(Nachhaltigkeit)
•
Erhöhung der Mobilität
87
Berufliches Gymnasium
In der Regel finden Begegnungen zu Beginn der
Klassenstufe 12 mit für eine Zeitdauer von 14
Tagen statt.
Projektfindung und Gruppenzuordnung werden im
Vorfeld über E-Mail-Kontakte mit dem
ausländischen Partner abgestimmt. Während der
eigentlichen Projektphase finden dann vor Ort die
Feinplanungen, die Materialbeschaffung und die
Projektrealisierung statt. Es folgt eine Erarbeitet
werden zudem eine Projektdokumentation in
englischer Sprache sowie eine Präsentation der
Projektergebnisse.
Die Zusammenarbeit erfolgte bisher im Rahmen
von Lingua-/Sokrates-Programmen der EU..
Konkrete Schwerpunkte der bisherigen Projekte
und Orientierung für die zukünftige n Projekte
sind:
•
Umwelt und alternative Energiequellen
•
Ökologische Aspekte von Bauen, Wohnen und
Ernährung
•
Ausbau von Computereinrichtungen und ihre
internationale Nutzung in virtuellen Projekten
(z.B. Videconferencing, „Blackboard“ ( s.u.)). )
•
Erkundungen des Landes unter verschiedenen
Gesichtspunkten wie z. B. Kultur, Baustile,
Verkehrswesen, Sprache, etc.
Begleitende Aktivitäten sind gemeinsame Fahrten,
Sprachkurse, landeskundliche Informationen,
sportliche Wettkämpfe und gesellschaftliche
Veranstaltungen zum besseren Kennenlernen des
gastgebenden Landes.
Beispielhaft sei hier das Projekt „Lernen für
den Arbeitsplatz Europa“ (2006) erwähnt:
Insgesamt 14 Themen hatten sich die rund 60
Schüler aus verschiedenen Schulformen der
Jahrgangsstufe 12 mit ihren Gästen aus Frankreich
(23 Schüler), Dänemark (22) und Tschechien (21)
vorgenommen.
Einen Block aus Aluminium, 120 x 30 x 150
Millimeter, und ein Uhrwerk fand eine
Arbeitsgruppe deutsch-französischer Schüler vor.
Die Aufgabe: Eine Uhr bauen, und zwar mit der
heute in der Industrie üblichen Technik des CAD /
CNC-Fräsens. Die Uhrgehäuse wurden entworfen,
dreidimensional auf den Computer übertragen,
programmiert und gefräst.
Eine deutsch-dänische Gruppe brachte es fertig,
dass die Daten der schuleigenen Wetterstation
88
sowie der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der
Werner-von-Siemens-Schule von überall her online
abrufbar sind. Eine Mittelwelle-Radiostation wurde
gebaut, eine Lightshow für LED-Scheinwerfer,
gesteuert über PC, programmiert.
Das „sprechende Wörterbuch“, auf CD gebrannt,
erlaubt die Übersetzung von rund 100 Begriffen in
sechs Sprachen – les- und hörbar.
Die Powerpoint-Präsentation „Die Hugenotten – ein
Beispiel für Migration aus der europäischen
Geschichte“ war das Ergebnis einer französischdeutschen Kooperation. Die Schüler recherchierten
im Internet allgemeine Informationen zum Thema
und übertrugen sie dann auf die Gemeinde
Daubhausen bei Wetzlar, eine Gründung
französischer Protestanten im 16. Jahrhundert.
Dreißig Minuten jeden Morgen waren der
Sprachförderung gewidmet: Tandemarbeit –
Schüler lernten die Umgangssprache des anderen.
Eine tschechisch-deutsche Gruppe trug
Informationen über verschiedene Länder der
Europäischen Union zusammen, die per Mausklick
von CD abrufbar sind. Ziel ist die Erstellung eines
E-Learning-Programms zu den einzelnen Staaten
der Europäischen Union.
Dänische Schüler drehten die VideoDokumentation der kompletten Projektwochen,
und es gibt, erstellt von einer gemischten
Arbeitsgruppe, eine neue gemeinsame Web-Page,
jederzeit aufrufbar zum Austausch von
Informationen und Grüßen.
„virtuelle Projekte“
Seit mehr als acht Jahren arbeitet die Werner-vonSiemens-Schule in „virtuellen Projekten“ mit
europäischen Partnerschulen zusammen:
im WETSKE-Projekt mit Schulen in Dänemark und
Holland, im “Regards croisés-Projekt” mit Partnern
in Frankreich, Spanien, Portugal und Tschechien,
aus dem das jetzige Projekt “Emigration – A new
Hope”? hervorgegangen ist.
Sinn und Ziel dieser Projekte ist es, dass die
Schüler des Beruflichen Gymnasiums lernen, mit
gleichaltrigen Schülern unserer Partnerschulen zu
kooperieren, zu kommunizieren, und zwar in
englischer Sprache, und fähig sind, in einer
multinationalen Arbeitsgruppe ein gemeinsames
Ergebnis – zum Beispiel eine Dokumentation oder
ein Produkt – vorzulegen.
Die Lehrer sind die Moderatoren dieser
Oktober 2007
Das Berufliche Gymnasium in der Europaschule
Arbeitsgruppen, die sich weitgehend selbst
organisieren was Planung, Methodik und
Präsentation angeht.
Die Themenschwerpunkte, die von allen Schülern
eines Kurses, der an einem virtuellen Projekt
teilnimmt, bearbeitet werden, liegen im WETSKEProjekt im Bereich Verkehr in Europa, alternative
bzw. erneuerbare Energien (Stichwort House of
the Future) und Tourismus. Bisher haben alle
Schüler der Jahrgangsstufe 11 an diesem Projekt
teilgenommen, das in einem Zeitraum von 8
Wochen an allen Schulen gleichzeitig abläuft.
Zurzeit wird eine neue Konzeption mit unseren
Partnern in Dänemark und Holland entwickelt, da
dieses Projekt nun schon seit 8 Jahren läuft und
der Überarbeitung bedarf, um einen neuen
Motivationsschub freizusetzen.
Das neue Projekt – “Emigration – A new Hope?” –
findet im Rahmen des Französischunterrichts der
Jahrgangsstufen 12 und 13 statt. Die
Durchführungsprinzipien sind ähnlich wie im
WETSKE-Projekt, mit dem Unterschied, dass dieses
Projekt begleitend im gesamten Schuljahr
durchgeführt wird. Themenschwerpunkte hier sind
die Situation und die Probleme jugendlicher
Emigranten in den beteiligten Partnerländern.
Zweimal im Jahr finden treffen der beteiligten
Lehrer und Schüler (drei bis vier pro Land) statt,
die dazu dienen, die ausgearbeiteten Ergebnisse zu
präsentieren und zu evaluieren.
Beide Projekte wurden bzw. werden im Rahmen
von Comenius-Schulpartnerschaften durchgeführt
und sind Teil der Europa-Projekte (Europaschule)
der Werner-von-Siemens-Schule.
Umweltbildung und nachhaltige
Entwicklung
Ein fächerübergreifendes Konzept als Bestandteil
des Schulprofils „Warum Umweltbildung?“
Technischer Fortschritt und Globalisierung der
Wirtschaft haben weltweit zu einer immer
intensiveren Nutzung und Belastung der
natürlichen Ressourcen geführt. Zunehmende
ökologische Probleme mit globalen Auswirkungen
(Erwärmung der Erdatmosphäre / TreibhausEffekt, Anstieg der Meeresspiegel,
Wasserversorgung, Sicherung qualitativ
ausreichender Ernährung) stellen zentrale
Herausforderungen der Zukunft dar.
Auseinandersetzungen um Konzepte zur
nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen
Oktober 2007
werden die Ökonomie und Politik der Zukunft
weltweit prägen.
Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung
(sustainable development, developement durable)
findet seit der Konferenz von Rio (1992) auch
Eingang in die Diskussionen und Planungen auf
lokaler Ebene (vgl. AGENDA 21).
Projekte
An der Werner-von-Siemens-Schule sind bereits
einzelne Projekte zum Thema „Umwelt“ initiiert
worden (u.a. Sonne - on - line, EurEAU@ctions).
Diese Einzelprojekte sind ein erster erste Schritte
zu einen einem schulischen Konzept zur
Umwelterziehung.
ABI - was dann?
Das ist der Titel vieler Broschüren, die der
Hilflosigkeit von Abiturienten bei der weiteren
Lebensplanung entgegenwirken wollen.
Im Beruflichen Gymnasium beginnen
diesbezügliche Orientierungshilfen in der
Einführungsphase der Jahrgangsstufe 11 mit
Veranstaltungen während einesdes Info-Seminars
im. zweiten Halbjahr. Ziel ist es, Studien- und
Ausbildungsmöglichkeiten an ausgewählten
Beispielen zu erläutern und mit den Schülern
individuelle Perspektiven zu erörtern. Dabei geht
es insbesondere um die Sensibilisierung für bisher
unbekannte Ausbildungs- und
Studienmöglichkeiten sowie zugehörige
Bedingungen. Ziel ist dabei, dass Schüler selbst
mehr Verantwortung für die Steuerung und
Organisation ihres Lernens übernehmen sollen.
Angeboten werden kann ihnen die
Zusammenarbeit mit einzelnen Unternehmen, den
Kammern, dem Arbeitsamt oder anderen
Institutionen. Dabei ist eine individuelle Beratung
und Begleitung notwendig. Aus diesen
Kooperationen hervorgehende Arbeiten können als
besondere Lernleistungen ins Abitur eingehen.
In den Jahrgangsstufen 12 und 13 finden mit den
einzelnen Tutorengruppen Gespräche mit Beratern
des Arbeitsamtes statt. Zudem erhalten die
Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, weitere
lokale Angebote des Arbeitsamtes wahrzunehmen.
Im Hinblick auf ein Studium nehmen die
Schülerinnen und Schüler das Angebot der
Hochschultage an den Universitäten Giessen,
Darmstadt und Siegen sowie an der
Fachhochschule Giessen-Friedberg wahr.
89
Berufliches Gymnasium
Tabelle AF:
Sprachlichliterarischkünstlerisches Aufgabenfeld
Gesellschafts-
Deutsch
Gemeinschaftskunde
Mathematik
Englisch
Geschichte
Physik
Französisch (Stufe 11 bis 13 als
zweite Fremdsprache)
Religion/ Ethik
Chemie
wissenschaftliches Aufgabenfeld
Mathematisch-naturwissenschaftlichtechnisches Aufgabenfeld
Latein (Stufe 11 zum Erwerb des
Latinums)
Technikwissenschaft
Kunst (Stufe 13)
Technologie
Literaturkurs (Stufe 13)
Technisches Zeichnen (Stufe 11)
Präsentationstechniken (Stufe 11)
90
Oktober 2007
Das Berufliche Gymnasium in der Europaschule
Abbildung 8: Seiji KIMOTO Maler und Bildhauer -Installation
DIE HERAUSFORDERUNG - DIE TAT
Oktober 2007
91
Schule & Gesundheit
Schule & Gesundheit
Die Werner-von-Siemens-Schule ist mit einer Reihe
von Projekten auf dem Weg zur
gesundheitsfördernden Schule. Unser Motto ist:
Gesund lernen, gesund lehren,
gesund leben, gesund sein.
Unsere Schwerpunkte betreffen
•
Ernährung und Gesundheit
•
Bewegung
•
Sucht- und Gewaltprävention
•
Verkehrserziehung/Mobilitätsbildung
•
Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Unter diesen Schwerpunkten streben wir an, die
Gesundheit und damit auch die
Arbeitszufriedenheit und -fähigkeit der Menschen,
die in und an Schule arbeiten, zu erhalten und zu
fördern.
Bezogen auf unsere Zielgruppen bedeutet dies:
•
Senkung des Risikoverhaltens von
Schülerinnen/Schülern und Lehrerinnen und
Lehrern zur Stärkung ihrer Ressourcen und
Schutzfaktoren,
•
Gestaltung von Schule als
gesundheitsfördernder Arbeitsplatz (z.B.
Schulklima, Schulorganisation, Schulgebäude).
•
Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler
sowie der Lehrerinnen und Lehrer für Fragen
des Klimaschutzes und dem Ziel zu einer
Erziehung zur nachhaltigen Bildung
92
Schwerpunkt Ernährung und
Gesundheit
Die Schulleitung und das Kollegium der Schule legt
großen Wert auf ein gesundes und ausgewogenes
Ernährungsangebot im Schulkiosk. In
Zusammenarbeit mit der Ökotrophologin des
Gesundheitsamtes beim Lahn-Dill-Kreis wurde das
Ernährungsangebot überprüft und die
Bewirtschaftung des Kiosks neu vergeben.
Selbstverständlich wird dieses wichtige Thema
auch im Unterricht angesprochen.
Arbeitsschutz als Gesundheitsthema ist in den
Fach- und Politikunterricht eingebunden. Die
Schüler der Teilzeitberufsschule nehmen
regelmäßig am jährlichen Arbeitsschutzwettbewerb
teil.
Schwerpunkt Bewegung
An der Werner-von-Siemens-Schule kommt der
Sporterziehung eine besondere Bedeutung zu. Die
Schülerinnen und Schüler der Teilzeitberufsschule
nehmen regelmäßig an der jährlich stattfindenden
Sportwoche teil.
Schwerpunkt Suchtprävention
Suchtprävention als schulische Aufgabe wurde als
Reaktion auf die erste große „Drogenwelle“ Anfang
der siebziger Jahre installiert und erfolgte
hauptsächlich in Form der Information über die
Suchtmittel und der Abschreckung. Da diese
Präventionsansätze wirkungslos blieben – die Zahl
der Probierer, Neueinsteiger und Abhängigen stieg
weiter –, begann man, nicht mehr nur das
Suchtmittel, die „gefährliche Droge“, als Ursache
von Abhängigkeit zu sehen, sondern ebenso das
Oktober 2007
Schwerpunkt Suchtprävention
Individuum und seine Umweltbedingungen. Dieser
multifaktorielle Ansatz ist heute allgemein
anerkannt und drückt sich in den Titeln von
Präventionskampagnen wie „Sucht hat viele
Ursachen“ oder „Sucht hat immer eine Geschichte“
aus oder auch im Erlass „Suchtprävention in der
Schule“ vom 15. Juli 1997. Der uns beauftragt zum
Aufbau einer gefestigten Persönlichkeitsstruktur
unserer Schüler beizutragen.
Hierbei werden als inhaltliche Schwerpunkte
besonders hervorgehoben:
•
Die Förderung des Ich-Bewusstseins und des
Selbstwertgefühls durch die Übernahme von
Verantwortung
•
Die Schaffung einer Atmosphäre des
Vertrauens und der Geborgenheit im
Schulalltag
•
Die Befähigung zur Wahrnehmung eigener
Bedürfnisse und Ziele
•
Die Vermittlung von Orientierung und
Grundwerten in Verbindung mit dem gelebten
Vorbild Erwachsener
•
Die Ausbildung der Fähigkeit, mit Krisen
umzugehen.
Zur Umsetzung benennt der Erlass explizit alle
Lehrerinnen und Lehrer in allen Schulformen und –
stufen. Der/die Beratungslehrerin und - lehrer für
Suchtprävention und Drogenfragen ist insofern nur
als „Primus inter Pares“ zu verstehen.
Die Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler
hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend
geändert. Als Schlagworte seien hier genannt:
veränderte Familiensituationen mit
Trennungserfahrungen und geringerer
Verfügbarkeit der Bezugspersonen, geändertes
Konsumverhalten, Einfluss der Medien,
Reizüberflutung, Zukunftsängste, erhöhter
Leistungsdruck in vielen Bereichen.
Der Kontakt mit potentiellen Suchtmitteln wie auch
stoffunabhängigen Suchtsituationen lässt sich nicht
vermeiden, deshalb kommt es darauf an, wie wir
mit diesen Mitteln umgehen. Wenn potentielle
Suchtmittel unreflektiert bei Frustrationen oder zur
Konfliktlösung eingesetzt und nicht mehr
selbstbestimmt und genussvoll benutzt werden,
kann die Einbahnstraße von der Gewöhnung zur
Abhängigkeit in die Sucht beginnen. Für die Arbeit
mit Kindern und Jugendlichen bedeutet das, nicht
das Symptom Suchtmittelmissbrauch in den
Oktober 2007
Vordergrund zu stellen, sondern die Stärkung und
Förderung von personalen und sozialen
Kompetenzen.
Perspektiven
Wie sehen nun die langfristig angelegten
Präventionsmaßnahmen an unserer Schule aus?
Die Umsetzung des Schulgesetzes zur „Rauchfreien
Schule“ wurde in einer Arbeitsgruppe erarbeitet
und ist nun gesichert. Dennoch gilt, die
Notwendigkeit von Suchtprävention im
Lebensraum Schule ins Bewusstsein aller
Beteiligten zu heben.
Sucht gehört zum Alltag (auch zum Schulalltag),
also muss auch SuchtpräventionBestandteil des
Alltags werden. Durch die Bereitstellung eines
positiven Lern- und Vertrauensklimas für unsere
Schülerinnen und Schüler sollen sie zu einem
selbstbewussten, verantwortlichen und
angemessenen Umgang mit schulischen und
individuellen Schwierigkeiten befähigt werden.
Angstfreie Gespräche und selbstkritische
Reflexionen über Suchtmittelkonsum und
suchtriskantes Verhalten sind zu ermöglichen. Sie
sollen lernen, gesundheitlich und rechtlich
angemessen, selbstverantwortlich mit Drogen und
anderen Suchtmitteln umzugehen.
Schule als Lebensraum sollte gesundheitsförderlich
gestaltet werden.
Suchtprävention soll in verschiedenen Fächern, im
Tutorenunterricht sowie fächerübergreifend und
auch in Projekten verankert werden. Weiterhin
steht die Beratung von Schüler/innen bei
Alkoholmissbrauch, bei übermäßigem Rauchen, bei
Tablettenmissbrauch und bei Drogenkonsum und
das Herstellen von Kontakten zu anderen
Einrichtungen (z. B. Drogenberatungsstellen,
Erziehungshilfe, Jugendhilfeeinrichtungen) sowie
das Heranholen von Veranstaltungen (Theater-,
Filmvorführungen) als wichtige Arbeit des
Beratungslehrers im Vordergrund.
Bestandsaufnahme
Seit einigen Jahren arbeiten AGs, bestehend aus
Schülern und der Beratungslehrerin zum Thema
Suchtprävention. Bisheriger Schwerpunkte der
Arbeit waren, neben vielen Gesprächen zum
Thema Sucht, die Herstellung eines Films zum
Thema Jugendliche und Sucht, eine Suchtwoche
mit verschiedenen Schwerpunkten, Angebote für
Fortbildungen zum Thema, des weiteren führte die
93
Schule & Gesundheit
Gruppe Requisit ein Theaterstück mit
nachfolgender Diskussion auf.
Die Frage:„Wie lässt sich Suchtprävention an der
Werner-von-Siemens Schule praktisch umsetzen?"
wird die Arbeit des Beratungslehrers in seiner
weiteren Arbeit begleiten. Geplant ist weiterhin,
regelmäßig eine größere Veranstaltung anzubieten
( z.B. ein Theaterstück oder einen interessanten
Vortrag mit anschließender Diskussion ).
Organisatorische wie finanzielle Unterstützung sind
dafür jedoch erforderlich.
Zur Evaluation
Messbare Ergebnisse wie in traditionellen Fächern
lässt der Bereich der Suchtprävention nicht zu.
Hier geht es vorrangig darum, individuelle wie
soziale Prozesse zu initiieren und zu begleiten. Ihre
Wirksamkeit kann zwar in einer Gruppe, die über
mehrere Jahre begleitet wird, erkennbar sein.
Welche Verhaltensänderungen sie jedoch im
Einzelfall hervorgerufen hat und in welcher Weise
sie einzelne Personen gestärkt hat, mag oft erst
Jahre später zum Tragen kommen. Daraus ergibt
sich, dass sich die Reflexion hauptsächlich auf die
Qualität der inhaltlich/methodischen Bausteine der
Suchtprävention und ihre Umsetzbarkeit beziehen
kann. Weiterhin lässt sich anhand der
Raumnutzung und der Resonanz auf die
verschiedenen Angebote an die Beteiligten der
Schule erkennen, inwieweit Suchtprävention für
wichtig erachtet wird und gewollt ist. Unerlässlich
dafür ist jedoch, dass der Einführung dieses
Vorhabens und seiner Verankerung im Schulalltag
Zeit, aber auch Sicherheit gegeben wird, den
vorhandenen Raum langfristig nutzen zu können.
Schwerpunkt Verkehrserziehung / Mobilitätsbildung
Eine Initiative der
Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar
Förderung der „Verkehrssicherheit“an
der WvS-Schule
Viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule
haben bereits negative Erfahrungen im
Straßenverkehr gesammelt. So haben viele von
ihnen schon Verkehrsunfälle erlebt, auch auf dem
Weg zur Arbeit oder zur Schule. Ihre Zahl ist
erschreckend groß, leider auch die Zahl der
tödlichen Unfälle. Unser Anliegen ist es daher, die
Schüler für das Feld der Verkehrssicherheit zu
sensibilisieren.
Wir wollen einen aktiven Beitrag dazu leisten, dass
die Zahl der Verkehrsunfälle abnimmt. Schulische
Aktivitäten und entsprechende thematische Inhalte
dienen dazu, dieses Ziel zu erreichen. Wir sehen es
94
deshalb als wichtige, interessante und vor allem
sinnvolle Aufgabe an, Schülerinnen und Schülern
dieser Schule das Thema "Sicherheit im
Straßenverkehr" näher zu bringen.
Die Verkehrssicherheit ist angesiedelt im Bereich
„Schule & Gesundheit“ in Hessen
(Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung) und
kann schulformübergreifend und
fächerübergreifend in allen Klassen bearbeitet
werden. Jede Schülerin und jeder Schüler hat, wie
oben schon erwähnt, eigene Erfahrungen,
Erlebnisse und Kenntnisse, die angemessen in der
Unterrichtsgestaltung berücksichtigt werden
können.
Oktober 2007
Schwerpunkt Verkehrserziehung / Mobilitätsbildung
Gerade im Bereich der aktiven Teilnahme am
Straßenverkehr wird ein selbstständiges und
verantwortungsbewusstes Denken und Handeln
der Schülerinnen und Schülern angestrebt. Jedes
methodische Vorgehen, das in seiner
Gesamtkonzeption die Förderung selbstständigen
und verantwortungsbewussten Handelns
beinhaltet, kann zur Erreichung dieses Zieles
beitragen. Dadurch soll auch erreicht werden, dass
die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken
über das eigene Verhalten bei der Teilnahme am
Straßenverkehr bewegt werden. Wenn sich
Schülerinnen und Schüler an entsprechenden
Unterrichtsinhalten beteiligen, besteht die Chance,
dass sie sich mit ihnen identifizieren und das
Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ positiv
aufnehmen.
An der Werner-von-Siemens-Schule werden seit
2001 Aktionswochen zum Thema "Sicherheit im
Straßenverkehr" mit unterschiedlichen
Themenschwerpunkten durchgeführt. Darin
werden z.B. Arbeitsergebnisse der beteiligten
Klassen dargestellt und den Schülerinnen und
Schülern der Schule zugänglich gemacht. Parallel
dazu werden verschiedenste Veranstaltungen
angeboten wie Vorträge von externen Experten
(mit anschließender Frage- und
Diskussionsmöglichkeit für die Schüler) oder eine
Podiumsdiskussion zu verschiedenen
Themenbereichen rund um die Verkehrssicherheit.
Unter Einbeziehung von Experten (beispielsweise
Vertreter der hessischen Polizei, Mitglieder der
Verkehrswacht Wetzlar e.V. etc.) werden Aspekte
der Öffnung der Schule und der Kooperation mit
externen Stellen verwirklicht.
Daneben ermöglichen wir seit einigen Jahren
unseren Schülerinnen und Schülern eine
kostengünstige Teilnahme an
Fahrsicherheitstrainings für Pkw. Diese
Sicherheitstrainings sind keine
Schulveranstaltungen, werden aber von der Schule
empfohlen und in Zusammenarbeit mit der
Verkehrswacht Wetzlar e.V. organisiert.
Informationen in der Schule über
Fahrsicherheitstrainings sollen diese als eine
sinnvolle und nutzbringende Möglichkeit der
Reduzierung von Unfallrisiken zeigen.
Weiterhin unterstützt die Schule die Aktivitäten
zum Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“, indem
sie geeignete Räumlichkeiten für Ausstellungen
und Veranstaltungen bereitstellt, indem sie die
Suche nach Sponsoren fördert oder die Kosten für
Referenten übernimmt. Eine Kostenminimierung
bzw. -begrenzung wird dabei angestrebt.
Mit der Durchführung der Aktionswochen
„Fahren??? Aber Sicher!!!“ und der weiteren
Aktivitäten leistet die Werner-von-Siemens-Schule
einen positiven Beitrag zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit. Dies kann und sollte von der
Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Dazu
könnte unter Beteiligung von Schülern (zum
Beispiel Thema Deutsch - Medien) eine
entsprechende Pressearbeit organisiert und
angeboten werden. Das Bild der Werner-vonSiemens-Schule wird durch das Engagement für
mehr Verkehrssicherheit in positiver Weise
geprägt.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Technischer Fortschritt und Globalisierung der
Wirtschaft haben weltweit zu einer immer
intensiveren Nutzung und Belastung der
natürlichen Ressourcen geführt. Zunehmende
ökologische Probleme mit globalen Auswirkungen
(Erwärmung der Erdatmosphäre / TreibhausEffekt, Anstieg der Meeresspiegel,
Wasserversorgung, Sicherung qualitativ
ausreichender Ernährung) stellen zentrale
Herausforderungen der Zukunft dar.
An der Werner-von-Siemens-Schule sind bereits
viele Projekte zum Thema Nachhaltigkeit
durchgeführt worden. Die Schule arbeitet seit dem
Schuljahr 2005/06 am BLK-Projekt Transfer 21 mit
einer Reihe von Aktivitäten in mehreren
Oktober 2007
95
Schule & Gesundheit
Berufsfeldern und Schulformen. Im Rahmen der
UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung“ wurden diese Aktivitäten verstärkt
und sind zu einem festen Bestandteil unserer
Arbeit geworden.
Neu ist die Netzwerkbildung mit Institutionen des
Lahn-Dill-Kreises und der Stadt Wetzlar, sowie die
Zusammenarbeit mit regionalen Firmen. So sind
Kollegen beteiligt an der Initiative „Region Aktiv“
des Lahn-Dill-Kreises in der mehrere Projekte zum
Thema erneuerbare Energien vorgeschlagen
wurden. Die Werner-von-Siemens-Schule arbeitet
weiterhin mit im „Arbeitskreis Erneuerbare
Energien“ der Stadt Wetzlar, an dem auch die IHK,
die Kreishandwerkerschaft, der Internationale
Bund für Sozialarbeit u. a. Institutionen und
Firmen beteiligt sind. Ziel dieses Arbeitskreises ist
es, Initiativen aus der Region zum Bereich der
Erneuerbaren Energien zu unterstützen.
Tag der offenen Tür
Der Tag der offenen Tür an der Werner-vonSiemens-Schule findet traditionell Anfang
Dezember statt. An diesem Termin können sich
Schülerinnen und Schüler der abgebenden Schulen
über die vielfältigen Bildungsangebote beruflicher
Schulen informieren. Mit dem Halbjahreszeugnis
Ende Januar muss die Bewerbung für einen
weiterführenden Bildungsgang erfolgen, sodass
genügend Zeit zur Orientierung und schließlich für
eine Entscheidung bleibt. Das Spektrum der
Präsentationen reicht von Beratungsangeboten
über umfassende Darstellungen von
Bildungsgängen bis hin zu Vorstellungen spezieller
fachlicher Projekte. Der Tag der offenen Tür
ermöglicht Einblicke in das Lernfeldkonzept, in
dem berufsbezogene Aufträge und Projekte von
den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden.
Im Bereich der Teilzeitberufsschule können diese
Einblicke die Berufsfindung erleichtern, da die
Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb einer
Fachrichtung transparent werden. Zusätzlich
können in den Teilzeitschulformen die Erfahrungen
der Schülerinnen und Schüler aus der beruflichen
Praxis im Dialog erörtert werden.
Abbildung 9: Außenansicht NO
96
Oktober 2007
Erziehungshilfe
Erziehungshilfe
Schulschwänzerproblematik, Erstellung und
Einführung von allgemeinverbindlichen
Rahmenbedingungen, Installierung von Timeout Maßnahmen, Übergaberegelungen
zwischen den abgebenden Schulen und der
beruflichen Schule, Förderplanarbeit etc.
Allgemeines
Die Schule für Erziehungshilfe existiert seit 1995
auf der Grundlage eines Kooperationsvertrags
zwischen dem Lahn-Dill-Kreis und dem Land
Hessen. Dieser Vertrag hat die Verwirklichung des
Rechts auf Bildung erziehungshilfebedürftiger
Schüler und Schülerinnen zum Ziel. Die Schule für
Erziehungshilfe ist deutlich geprägt von der
besonderen Organisationsform einer dezentralen
Schule.
Schüler/innen mit sonderpädagogischem oder
besonderem Förderbedarf im Bereich der
Erziehungshilfe gehen somit nicht auf spezielle
Förderschulen, sondern verbleiben in den
allgemeinen Schulen und werden dort
sonderpädagogisch betreut. Die Schule für
Erziehungshilfe ist eine Förderschule
entsprechender Zielsetzung. Schüler/innen mit
einem Förderbedarf in diesem Sinne sind
Schüler/innen mit einem Anspruch auf
sonderpädagogische Förderung.
Es handelt sich hierbei sowohl um eine offene
Beratung für die Schüler/innen (Freiwilligkeit), als
auch um eine Beratung und Förderung nach
Absprache durch den Auftrag des Schulamts, durch
die Lehrkräfte der abgebenden Schule, durch die
Lehrer der beruflichen Schule und durch die Eltern.
Die grundlegenden Elemente der
Erziehungshilfearbeit sind
•
das professionelle Gespräch mit den
Beteiligten
•
die Einzelfallarbeit
•
die Einbeziehung und Koordination möglicher
Kooperationspartner (Netzwerkarbeit).
Die zentralen Aufträge der Schule für
Erziehungshilfe
Die Aufgaben der Erziehungshilfe in
der Einzelfallarbeit:
•
•
Dem Schüler zeigen, dass das gezeigte
Verhalten nicht dem gesellschaftlich
erwarteten Verhalten entspricht.
•
Mit dem Schüler angemessene
Verhaltensweisen suchen, erarbeiten und
üben.
•
Spiegeln von Normalität durch angemessenes
Handeln.
•
Ursachen finden für das abweichende
Verhalten.
•
Förder- und Hilfsmaßnahmen mit dem
Schüler, den Eltern und sonstigen
Kooperationspartnern entwickeln und
umsetzen.
•
Dokumentation als Grundlage für weitere
Gespräche und Vereinbarungen in Form von
Förderplänen, Zielvereinbarungen und
Gesprächsvereinbarungen führen.
•
Stärken des Schülers herausstellen und in die
weitere Förderung miteinbeziehen.
•
Sicherstellung eines schulischen Angebots im
LDK für Schüler/innen mit festgestelltem
sonderpädagogischem, besonderem oder
ambulantem Förderbedarf im Sinne der Schule
für Erziehungshilfe.
Beratung und Unterstützung der allgemeinen
Schulen in Fragen des abweichenden
Verhaltens und in der Koordination mit
außerschulischen Unterstützungssystemen.
Umsetzung der Erziehungshilfearbeit
an der Werner-von-Siemems-Schule
Die Umsetzung der Erziehungshilfearbeit
geschieht durch eine Erziehungshilfelehrerin an
der Werner-von-Siemens-Schule. Ihre
Zuständigkeit bezieht sich auf
•
Schüler/innen mit festgestelltem
sonderpädagogischem oder besonderem
Förderbedarf.
•
Schüler/innen mit ambulantem Förderbedarf.
•
die Beratung von Lehrkräften in der täglichen
Arbeit.
•
die Schule allgemein in konzeptionellen Fragen
wie beispielsweise: Umgang mit
Oktober 2007
Die Beratung und Unterstützung der Schüler in den
Bereichen Berufsorientierung und Bewerbung
nimmt einen weiteren Schwerpunkt in der
Erziehungshilfearbeit ein.
97
Abkürzungen
Abkürzungen
BFS
Berufsfachschule
HBFS/ITA
Höhere Berufsfachschule Informationstechnische(r) Assistent/in
BG
Berufliche Gymnasium Technik
BGJ
Berufsgrundbildungsjahr
BVJ
Berufsvorbereitung
CAD
Computer Aided Design
CNC
Computer Numerical Control
Derive
Mathematikprogramm für den PC
DGQ
Deutschen Gesellschaft für Qualität
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
EIBE
Programm zur Eingliederung in die Berufs und Arbeitswelt
Flow-Learn
Programm zur Reglungstechnik
FOS
Fachoberschule Technik
IHK
Industrie und Handelskammer
Intranet
Netzwerk zwischen Computern innerhalb eines Betriebes
IT-Anlagen
Informationstechnische Analogtechnik
PC-Technik
Computer-Technik
TI92
Taschenrechner von Texas Instrument
TS
Fachschule für Technik
VO
Verordnung
98
Oktober 2007
Abbildung 10: Lehrerkollgium 2000