Klinik für Hautkrankheiten - Universitätsklinikum Münster
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Klinik für Hautkrankheiten - Universitätsklinikum Münster
Klinik für Hautkrankheiten Allgemeine Dermatologie und Venerologie Jahresbericht 2012 2 Inhalt Seite 1 VORWORT 5 2 ORGANIGRAMM 7 3 STRUKTUR- UND LEISTUNGSDATEN 8 3.1 Allgemeine Merkmale 8 3.2 Stationen 14 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5 3.2.6 Allgemeine Dermatologie und Venerologie Station 2 – Wahlleistungsstation Station 3 – Allergologie und Kurzzeittherapie Station 4 – Autoimmundermatosen und Pruritus Station 6 – Dermatochirurgie und Dermatoonkologie Tagesklinik 14 16 16 17 19 21 3.3 Ambulanzen 22 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 3.3.6 3.3.7 3.3.8 3.3.9 3.3.10 3.3.11 Allgemeine Poliklinik Dermatoonkologie Dermatochirurgie und Phlebochirurgie Dermatologische Lasermedizin und Vaskuläre Anomalien Ästhetische Dermatologie Allergologie Photobiologie und Phototherapie Andrologie Wundambulanz Phlebologie Neurodermatologie und Kompetenzzentrum chronischer Pruritus (KCP) 23 24 25 25 26 26 27 28 28 29 29 3.4 Laborbereiche 31 3.4.1 3.4.2 3.4.3 Allergologie Dermatohistologie und immunmorphologisches Hautlabor Dermatomikrobiologie 31 32 33 3.5 Zentrale Studienkoordination für innovative Dermatologie (ZID) 34 3.6 Statistische Kennzahlen 36 4 PERSONALSTRUKTUR 42 4.1 Ärztliches und wissenschaftliches Personal 42 4.2 Pflegepersonal 46 4.3 Sonstiges Personal 48 5 QUALITÄTSBERICHT 51 3 5.1 Qualitätspolitik 51 5.2 Qualitätsmanagement 53 5.3 Verantwortliche 56 6 WISSENSCHAFTLICHE PROJEKTBEREICHE 59 6.1 Experimentelle Dermatologie und Immunbiologie der Haut 59 6.2 Angeborene Immunantwort bei Infektion, Entzündung und Tumoren 85 6.3 Dermatohistologie 98 6.4 Allergologie 102 6.5 Neurodermatologie und Kompetenzzentrum Chronischer Pruritus (KCP) 105 6.6 Klinik und Pathophysiologie von Autoimmunerkrankungen 113 7 EXPERIMENTAL DERMATOLOGY 120 8 PUBLIKATIONEN 122 9 KONGRESSE UND FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN 138 10 UNIVERSITÄRE LEHRE 139 4 1 Vorwort Auch 2012 war wieder ein ereignisreiches Jahr für unsere Hautklinik, geprägt von vielen Aktivitäten in Forschung und Klinik. In unserem Jahresbericht, den wir Ihnen mit Freude präsentieren, sollen nur einige dieser Ereignisse und Errungenschaften hervorgehoben werden, die in diesem Jahr zu einer Optimierung und Erweiterung des Leistungsspektrums beigetragen haben. Qualität und optimale Patientenversorgung ist und bleibt eine der Hauptprämissen in unserem Krankenhaus. Wir verbessern daher ständig unser Leistungsangebot im ambulanten und stationären Sektor, was zu einer Nachfrage unserer Klinik von Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet führt. Gemessen am Vorjahr behandelten wir 5,3% mehr stationäre Patienten, 21,5% mehr teilstationäre und 8,8% mehr ambulante Patienten. Hervorzuheben ist, dass insbesondere die Leistungssteigerung im stationären Bereich mit einer Schweregradsteigerung verbunden ist, so dass der Casemix-Index 1,4% über dem Vorjahreswert liegt. Zudem liegt unsere Bettenauslastung im Schnitt bei über 90%. Die häufigsten Gruppen im stationären Bereich bilden dabei weiterhin allergologische Krankheitsbilder, operative und dermatoonkologische Erkrankungen sowie Patienten mit chronischem Pruritus. Aber auch Patienten mit den verschiedenen Autoimmundermatosen, mit Psoriasis, atopischem Ekzem und viralen/bakteriellen Erkrankungen werden im Rahmen des breiten Spektrums an unserer Klinik regelmäßig stationär und insbesondere ambulant behandelt. In der Bevölkerung treten neben dem häufigen Hautkrebs viele andere Tumorarten auf; am UKM werden diese nach den neusten medizinischen Erkenntnissen und Erfahrungen behandeln. Unser Hauttumorzentrum ist daher nicht nur auf die Behandlung von Hauttumoren spezialisiert. Zur Behandlung von Hautmetastasen aller Tumorarten hat die Hautklinik die Behandlung mittels Elektrochemotherapie bereits in 2011 begonnen und in 2012 mittels eigenem Equipment stark ausgebaut. In 2012 konnten wir erfreulicherweise ein Case Management System in unserer Klinik etablieren, um die vorher vielfach schwierige Kommunikation der verschiedenen Kliniksabteilungen mit unseren Zuweisern und Patienten zu verbessern. Das Case Management, vertreten durch Herrn Neugebauer und Frau Tollkötter, übernimmt zentral die Anmeldung und Koordination der Behandlung von stationären Patienten. Dies hat sich bezüglich der Erreichbarkeit der Kliniksabteilungen und Terminsicherheit für die Patienten schon sehr bewährt. Um Patienten neue, innovative Therapien anzubieten, nimmt die Hautklinik regelmäßig an klinischen 5 Prüfungen teil. Die sogenannten Studien werden in unserer Zentralen Studienkoordination für innovative Dermatologie (ZiD) durchgeführt. Seit 2012 hat das ZiD eine Kooperation mit der Klinischen Forschungsorganisation Proinnovera GmbH (Münster) begonnen, die Studien von der Frühphase bis zur sicheren Einführung auf dem Mark betreuen. Es besteht ebenfalls eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Klinische Forschung am UKM, so dass höchste Ausbildungs- und Qualitätsstufen zum Vorteil unserer Patienten, die an klinischen Studien teilnehmen, gesichert sind. Auch im Jahr 2012 nimmt die experimentelle und klinische Forschung an der Hautklinik wieder einen Spitzenplatz ein. Dies ist in eindrucksvoller Weise durch zahlreiche Publikationen in interdisziplinären, hochrangigen sowie peer reviewten Journalen dokumentiert. Auch die hervorragende Einwerbung von Drittmitteln belegen den ausgezeichneten Ruf den unsere Klinik fakultätsintern, national und international genießt. Mit großer Freude darf ich an dieser Stelle auf die ausführlichen Forschungbeiträge im zweiten Teil dieses Berichtes verweisen und mich gleichzeitige bei allen wissenschaftlich tätigen Mitarbeitern für Ihr kontinuierliches und besonders hohes Engagement bedanken. Das Wesen einer Universitätsklinik beinhaltet immer wieder auch eine Fluktuation des ärztlichen Personals. Daher können wir erfreulicherweise mitteilen, dass Prof. Dr. Stefan Beissert den Lehrstuhl für Dermatologie in der Universität Dresden erhalten hat. Ihm und seiner Familie wünschen wir alles Gute. Die Oberärzte Prof. Dr. Meinhard Schiller und Dr. Dirk Pappai haben sich in einer Gemeinschaftspraxis in Coesfeld niedergelassen. Frau Dr. Dorothee Siepmann ist in Münster in der Niederlassung ansässig geworden. Wir freuen uns sehr für die Kollegen, die den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben und trotzdem weiterhin eng mit dem UKM kooperieren. Als letzter und vielleicht wichtigsten Punkt möchte ich mich bei unseren Zuweisern, Kooperationspartnern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hautklinik und angeschlossener Forschungseinrichtungen, aber auch allen, die uns bei der täglichen Arbeit unterstützten und helfen eine optimale Patientenbetreuung zu gewährleisten, herzlich bedanken. Ohne das hohe Engagement und die Motivation jedes einzelnen, wäre das vergangene Jahr nicht so erfolgreich gewesen. Ich wünsche allen Mitarbeitern und Mitwirkenden ein ebenso erfolgreiches und ereignisreiches Jahr 2013. Münster, im Juli 2013 Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Luger 6 2 Organigramm 7 3 Struktur- und Leistungsdaten 3.1 Allgemeine Merkmale Klinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Von-Esmarch-Str. 58 D-48149 Münster Tel.: +49-(0)251-83 56501 Fax: +49-(0)251-83 56522 E-Mail: [email protected] www.ukmuenster.de → Kliniken → Hautklinik Krankenversorgung Das Universitätsklinikum Münster (Institutionskennzeichen IK260550131) ist rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Aufgaben der Krankenversorgung werden nach dem Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen unter Berücksichtigung des Maximalversorgungsauftrages wahrgenommen. Das Universitätsklinikum dient dem Fachbereich Medizin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei der Erfüllung seiner Aufgaben in Forschung und Lehre. Die Klinik für Hautkrankheiten ist im Zentrum für Dermatologie als klinische Abteilung des Universitätsklinikums organisiert und ist verantwortlich für Forschung, Lehre und Krankenversorgung für das gesamte Fach Dermatologie und Venerologie. Die dermatologische Rundumversorgung im Rahmen der Maximalversorgung zeichnet sich durch zahlreiche Kooperationen mit anderen Fachabteilungen des Universitätsklinikums aus, u.a. mit: UKM-Fachabteilung Department für Kardiologie und Angiologie Innere Medizin A (Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Pneumologie Innere Medizin B (Allg. Innere Medizin sowie Gastroenterologie und Stoffwechselkrankheiten) Innere Medizin D (Allg. Innere Medizin sowie Nieren- und Hochdruckkrankheiten und Rheumatologie) Institut für Klinische Radiologie Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie 8 Klinik für Augenheilkunde Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie Klinik für Neurochirurgie Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie Klinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Klinik Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Klinik und Poliklinik für Neurologie Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde In den Rahmenvorgaben der überörtlichen Versorgung werden regional und überregional sämtliche medizinische Spezialangebote der Dermatologie vorgehalten. Die Klinik stellt einen wichtigen Versorgungsschwerpunkt in Westfalen und Norddeutschland dar. Geografische Verteilung der Wohnorte vollstationär behandelter Patienten in 2012 (entlassen in 2012; Ansicht begrenzt auf 200 km) [Häufigkeiten je Postleitzahlenbereich] Der stationäre Sektor gliedert sich in drei Bereiche mit Schwerpunktausrichtung, einer Wahlleistungs- 9 station sowie einer Tagesklinik. Für die ambulante Behandlung in den Hochschulambulanzen stehen sämtliche diagnostische und therapeutische Möglichkeiten zur Erkennung und Behandlung von Hauterkrankungen zur Verfügung. Vertragsärztliche Ermächtigungen zur ambulanten Leistungserbringung liegen in folgenden Bereichen vor: Allergologie, Dermatohistologie, ambulante Wundbehandlung, operative Dermatologie und dermatologische Lasertherapie inklusive Behandlung vaskulärer Anomalien sowie Phlebologie und Haut- und Lymphknotensonographie. Forschung und Lehre Neben der Krankenversorgung prägen Forschung und Lehre das Profil der Klinik. Die zahlreichen klinischen Forschungs- und Studienprogramme werden in der „Zentralen Studienkoordination für innovative Dermatologie“ (ZiD) an der Hautklinik koordiniert. Darüber hinaus kommt der experimentellen Grundlagenforschung eine besonders hohe Bedeutung zu, die unter anderem durch den in unserem Haus befindlichen Bereich Experimentelle Dermatologie und Immunbiologie der Haut gefördert wird. Klinische und experimentelle Forschungseinheiten unter einer gemeinsamen wissenschaftlichen und klinischen Leitung bieten die notwendigen Voraussetzungen für die gewünschte Verzahnung von Wissenschaft und deren Anwendung in der Krankenversorgung. Forschungsschwerpunkte der Klinik liegen auf dem Gebiet der Photobiologie, Allergologie, Zellbiologie und Immunologie, der Neurobiologie und Nanobiologie der Haut sowie der Genetik. Dabei wird insbesondere die Rolle von Zytokinen, Wachstumsfaktoren und Neuropeptiden im Rahmen von Entzündungsreaktionen sowie unter dem Einfluss von UV-Bestrahlung untersucht. Die Projekte der Klinik werden überwiegend über Drittmittel finanziert, insbesondere im Rahmen des Normalverfahrens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie der Sonderforschungsbereiche 629 und 1009, des Interdisziplinären Zentrums für klinische Forschung (IZKF), des Forschungsfonds „Innovative Medizinische Forschung“ (IMF) der Universität, des Exzellenscluster „Cells in Motion“ (CiM) und der Industrie. Ebenso besteht das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte interdisziplinäre Kompetenznetzwerk „Ichthyosen und verwandte Verhornungsstörungen“ (NIRK). Wie in den vorhergehenden Jahren auch, zeichnet sich die Klinik durch einen hohen Anteil eingeworbener Drittmittel aus und ist führend bei der Drittmittelgesamtleistung der einzelnen Kliniken und Institute des Universitätsklinikum Münster und der sich daraus ableitenden leistungsorientierten Bonifizierung durch die Universität. Die gebuchten Drittmittelausgaben der Klinik für Hautkrankheiten im Haushaltsjahr 2012 setzen sich wie folgt zusammen: 10 Förderer der Drittmittelausgaben 2012 Förderer 2012 DFG 495.541 EUR SFB 48.800 EUR BMBF 394.853 EUR EU 2 EUR Stiftung mit peer-review 57.406 EUR Stiftung ohne peer-review 21.075 EUR Industrie 1.057.793 EUR Sonstige 29.474 EUR Gesamt 2.104.944 EUR Klinik für Hautkrankheiten Ranking für Bonifikationsleistungen der Medizinischen Fakultät Münster über intern gewertete, gebuchte Drittmittelausgaben im Haushaltjahr 2012 11 Ausbildung Die Klinik für Hautkrankheiten bietet mit dem gesamten Spektrum der klinischen Dermatologie und Venerologie einen kerncurricularen Bestandteil der Ausbildungsordnung für Ärzte und Zahnärzte. Das umfangreiche Leistungsangebot ermöglicht die qualitativ hochwertige Ausbildung der Studierenden, aber auch der Auszubildenden in den Pflege-, Heilhilfs- und Assistenzberufen. Neben den Hauptvorlesungen, Praktika und Kursen für die verschiedenen Semester der Medizin und Zahnmedizin werden zahlreiche Fortbildungen für die klinische als auch experimentelle Dermatologie angeboten. Apparative Ausstattung • Phototherapie / Dermatoonkologie: − 1 Metec-Helarium (UVA/UVB) − 2 UVA1-Ganzkörper Bestrahlungsgeräte − 1 UVA/UVB-Breitband Ganzkörper Bestrahlungsgerät − 1 Cosmedico-Ganzkörper Bestrahlungsgeraät (UVA/UVB-311) − 1 Cosmedico-Teilkörper Bestrahlungsgerät (UVA-Breitband) − 1 UVA1 Teilkörper Bestrahlungsgerät − 1 UVA-Breitband Teilkörper Bestrahlungsgerät − 1 UVB-Breitband Teilkörper Bestrahlungsgerät − 1 Aktilite Teilkörperbestrahlungsgerät (Photodynamische Therapie) − 1 Waldmann PDT 1200 (Photodynamische Therapie) − 2 Photophereseeinheiten (extrakorporale Photopherese) − Digitales Dermatoskop • Autoimmundermatosen − Digitales Kapillarmikroskop • Phlebologie/Wundambulanz: − 1 Siemens G50 Sonoline Ultraschall (nativ und farbkodierter Duplex) − 1 TPM DUB-20 Digitales Ultraschall Bildgerät (Hochfrequenzultraschall) − 1 Elcat quantitativer Photopletysmograph (Lichtreflexionsrheologie) − 1 Söring Sonoca 180 Ultraschall-Dissektor (Ultraschalldebridement) • Dermatochirurgie: − 1 VNUS – Venous Closure (Radiowellensklerotherapie) − 1 Gamma-Sonde (Wächterlymphknotenchirurgie) − 2 Tumeszenz-Pumpen (LipoSat: Tumeszenzanästhesie) 12 − 1 Cryocare-Gerät, Fa. gbo (Hämangiomtherapie) − 1 Ellman-Surgitron (Hochfrequenz-Radiowellenchirurgie) − 1 Diamantfräse (Dermabrasio) − 1 Portables Duplexsonographiegerät: GE Logiq e − 1 Cliniporator Firma IGEA (Elektrochemotherapie) • Lasermedizin: − 1 Ultragepulster CO2-Laser Encore 10600 nm, Fa. Lumenis, (Oberflächenchirurgie, Skin resurfacing) − 1 Langgepulster Farbstofflaser 595 nm: Photogenica V-Star, Fa. Cynosure (Vaskuläre Anomalien) − 1 CW Nd:YAG-Laser 1064 nm, Fa. Martin MY-60 (Vaskuläre Tumoren) • Allergologie: − 1 Lungenfunktionsgerät Masterscreen IOS (FEV1 / Impulsoszillometrie) − 1 Tewameter PM 210 (Alkaliresistenzmessung) − 1 Rhinotest 2000 (Nasale Provokation) − 8 RR-Monitore (Herz-Kreislauf-Überwachung) − 1 ph Meter (Haut) − 1 Corneometer − 1 Sebumeter 13 3.2 Stationen 3.2.1 Allgemeine Dermatologie und Venerologie Neben den speziellen Leistungsangeboten der dermatologischen Schwerpunktstationen werden im stationären und teilstätionären Bereich sämtliche Leistungen der allgemeinen Dermatologie und Venerologie angeboten. Wichtige und häufige Erkrankungen, die behandelt werden, sind: • Infektiöse und parasitäre Krankheiten an Haut und Unterhaut − Mykobakteriosen − Herpes simplex − Herpes zoster − Erysipel, Phlegmone, Furunkel, Karbunkel, Ekthyma − Schwere Verlaufsformen der Impetigo − Virale Exantheme − Syphilis − Lyme-Borreliose − Schwere Verlaufsformen der Skabies − Ausgedehnte kutane Mykosen • Dermatitis und Ekzem − Atopisches Ekzem − Generalisierte Ekzeme − Exfoliative Dermatitis − Medikamentös- oder Nahrungsmittel-toxische Exantheme − Chronische Prurigo − Chronischer Pruritus − Schwere Verlaufsformen von Handekzemen • Papulosquamöse Hautkrankheiten − Psoriasis − Parapsoriasis-Gruppe − Lichen (ruber) planus • Erytheme − Erythema exsudativum multiforme − Figurierte Erytheme 14 • Krankheiten der Haut durch Strahleneinwirkung • Krankheiten der Hautanhangsgebilde − Alopezia areata − Schwere Verlaufsformen der Akne • Granulomatöse Krankheiten der Haut − Ausgedehnte Formen des Granuloma anulare − Schwere Formen der Nekrobiosis lipoidica − Sarkoidose mit Hautbeteiligung • Ulcuskrankheiten − Ulcus cruris venosum − Ulcus mixtum − Ulcus diabeticum − Atherosklerotisches Ulcus und Gangrän • Stoffwechsel- und Speicherkrankheiten mit Hautbeteiligung Fallanteile Leistungsgruppe Allg. Dermatologie (Fallzahl: 836) L20 Atopisches [endogenes] Ekzem (120 Fälle) L40 Psoriasis (90 Fälle) L66 Narbige Alopezie [Haarausfall mit Narbenbildung] (86 Fälle) B02 Zoster [Herpes zoster] L63 Alopecia areata Prozentuale Verteilung der Top 5 Hauptdiagnosen [vollstationäre Fälle] in der Leistungsgruppe „Allgemeine Dermatologie“. 15 3.2.2 Station 2 – Wahlleistungsstation Kapazität: 10 Betten + 2 Betten Tagesklinik Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger (Lt.) Prof. Dr. med. Dieter Metze Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Stationäre Behandlung von Patienten aus allen Gebieten der allgemeinen konservativen und operativen Dermatologie, der Allergologie, der Onkologie und der Autoimmundermatosen. 3.2.3 Station 3 – Allergologie und Kurzzeittherapie Kapazität: 16 Betten Leitung: Prof. Dr. med. Randolf Brehler (Lt.) Frau Dr. Sonja Grundmann Stationäre Betreuung von Patienten mit Krankheiten aus dem Gebiet der allgemeinen Dermatologie und der Allergologie : • Schwere allergische und pseudoallergische Reaktionen der Haut und Schleimhaut − Arzneimittelallergie und -unverträglichkeit − Nahrungsmittelallergie und -unverträglichkeit − Allergische, irritative und toxische Kontaktekzeme − Atopische Dermatitis − Akute und chronische Urtikaria − Quincke-Ödeme − C1-Esterase-Inhibitor-Mangel − Systemische Mastozytose / Urtikaria pigmentosa − Histaminintoleranz • Spezifische Immuntherapie − Ultraschnellhyposensibilisierung bei Hymenopterenallergie • Diagnostische Provokationstestung unter Herz-Kreislauf-Monitoring − Unverträglichkeit gegen Medikamente − Unverträglichkeit gegen Nahrungsmittel 16 − Unverträglichkeit gegen Nahrungsmittelzusatzstoffe − Unverträglichkeit gegen sonstige Agenzien • Einleitung ASS-Arzneimitteltherapie bei Polyposis nasi • Toleranzinduktion bei Medikamentenunverträglichkeit Fallanteile Leistungsgruppe Allergologie (Fallzahl: 848) Z01 Sonstige spezielle Untersuchungen und Abklärungen bei Personen ohne Beschwerden oder angegebene Diagnose (266 Fälle) L50 Urtikaria (263 Fälle) Z51 Sonstige medizinische Behandlung (184 Fälle) Q82 Sonstige angeborene Fehlbildungen der Haut T78 Unerwünschte Nebenwirkungen, anderenorts nicht klassifiziert Prozentuale Verteilung der Top 5 Hauptdiagnosen [vollstationäre Fälle] in der Leistungsgruppe „Allergologie“. 3.2.4 Station 4 – Autoimmundermatosen und Pruritus Kapazität: 17 Betten Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer (Lt. Pruritus) Priv. -Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Ehrchen (Lt. Autoimmundermatosen) Stationäre Behandlung von Patienten mit Krankheiten aus dem Gebiet der allgemeinen Dermatologie mit den Schwerpunkten Autoimmundermatosen und Pruritus/Prurigo-Erkrankungen: • Blasenbildende Hautkrankheiten − Pemphiguskrankheiten − Pemphigoidkrankheiten − Dermatitis herpetiformis Duhring • Systemische Bindegewebserkrankungen 17 − Lupus erythematodes − Dermatomyositis − Progressive Sklerose − Morbus Behçet − Morbus Raynaud − Overlap-Syndrome − Pannikulitis (insb. septale Pannikulitis – Erythema nodosum) • Gefäßkrankheiten − Leukozytoklastische Vaskulitis − Noduläre Vaskulitis − Nekrotisierende Vaskulopathien − Pyoderma gangraenosum • Prurituserkrankungen − Chronischer generalisierter und lokalisierter Pruritus − Prurigo nodularis − Schwerer Pruritus bei Dermatosen − Atopische Dermatitis • Systemische Immuntherapien − Überwachungspflichtige Pulstherapie Fallanteile Leistungsgruppe Autoimmun. & Prurit./Prurigo (Fallzahl: 793) L28 Lichen simplex chronicus und Prurigo (218 Fälle) L94 Sonstige lokalisierte Krankheiten des Bindegewebes (142 Fälle) L29 Pruritus (98 Fälle) M34 Systemische Sklerose L12 Pemphigoidkrankheiten Prozentuale Verteilung der Top 5 Hauptdiagnosen [vollstationäre Fälle] in den Leistungsgruppen „Autoimmundermatosen“ und „Pruritus/Prurigo“. 18 3.2.5 Station 6 – Dermatochirurgie und Dermatoonkologie Kapazität: 19 Betten Leitung: Dr. med. Dirk Pappai (Lt. Dermatochirurgie bis 06/2012) Dr. med. Stefanie Kemper (Lt. Dermatochirugie seit 07/2012) Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter (Lt. Dermatoonkologie) Prof. Dr. med. Meinhard Schiller (Dermatoonkologie bis 06/2012) Dr. med. Carsten Weishaupt (Lt. Dermatoonkologie seit 07/2012) Stationäre Betreuung von Patienten aus dem Gebiet der allgemeinen Dermatologie sowie der dermatologischen Onkologie und Dermatochirurgie: • Bösartige Tumoren der Haut − Diagnostik und Behandlung − Melanomchirurgie mit Wächterlymphknotendiagnostik − Radikale Lymphadenektomie − Rekonstruktive Tumorchirurgie mit Nahlappenplastiken und freien Transplantaten − Chirurgie sekundär bösartiger Hautveränderungen − Elektrochemotherapie sekundär bösartiger Neubildungen − Chemo- und Immuntherapie, Extrakorporale Photopherese (ECP) − Tumor-Staging (Sonographie, Hochfrequenzsonographie, Röntgen, CT, MRT, PET-CT) − Nachbehandlung / Nachuntersuchung • Lymphome − Diagnostik und Behandlung von kutanen T-Zell-Lymphomen (Ausbreitungsdiagnostik, UV-Therapie, medikamentöse Therapie, Extrakorporale Photopherese, Bestrahlung im Rahmen des Hauttumorzentrums − Diagnostik und Behandlung von kutanen B-Zell-Lymphomen (Ausbreitungsdiagnostik, medikamentöse Therapie, Strahlentherapie in Kooperation mit der Klinik für Strahlentherapie) − Rekonstruktive Tumorchirurgie • Phlebochirurgie − Phlebologische Diagnostik − Konventionelle und moderne Phlebochirurgie − Moderne minimal invasive Verfahren (Radiowellensklerotherapie, katheterassistierte 19 Schaumsklerotherapie) • Dermatochirurgie − Moderne Ulcuschirurgie − Interstitielle Laserchirurgie von vaskulären Tumoren (v.a. Hämangiome) − Ästhetisch korrektive Chirurgie incl. ablativer CO2-Lasertherapie (Aknenarben, Skin rejuvenation, Blepharoplastik etc.) sowie Liposuktion − Rhinophymchirurgie − Chirurgie der Akne inversa mit plastischer Rekonstruktion − Ablative CO2-Laserchirurgie (Verrucae vulgares, Condylomata acuminata, Pemphigus chronicus benignus familiaris, Adenoma sebaceum, etc.) − Operative Therapieverfahren der Hyperhidrosis axillaris − Dermabrasion kongenitaler Naevuszellnaevi − Chirurgie sonstiger benigner Hauttumoren − Operative Techniken in Tumeszenzanästhesie − Elektrochemotherapie (kutane Metastasen verschiedener Tumorentitäten, inoperable Primärtumoren) Fallanteile Leistungsgruppe Kons. Onkologie & op. Derma (Fallzahl: 1108) C44 Sonstige bösartige Neubildungen der Haut (264 Fälle) C84 Reifzellige T/NK-Zell-Lymphome (153 Fälle) C43 Bösartiges Melanom der Haut (140 Fälle) L73 Sonstige Krankheiten der Haarfollikel I83 Varizen der unteren Extremitäten Prozentuale Verteilung der Top 5 Hauptdiagnosen [vollstationären Fälle] in der Leistungsgruppe „Operative und konservative Onkologie“. 20 3.2.6 Tagesklinik Kapazität: 15 Betten Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Beissert (Lt. bis 02/2012) Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge (Lt. seit 03/2012) Die teilstationäre Krankenhausbehandlung erfolgt in enger Kooperation mit den Stationen und Ambulanzen der Klinik zur Vermeidung vollstationärer Krankenhausaufnahmen und Krankenhaustage bzw. zur Ermöglichung von Behandlungszielen, die im ambulanten Versorgungsbereich nicht zu erreichen sind. Die Initial- oder Weiterbehandlung von Krankheiten auf dem Gebiet der allgemeinen konservativen Dermatologie berücksichtigt die Schwerpunkte: • Chronische entzündliche Dermatosen • Wunderkrankungen und Wundheilungsstörungen • Autoimmundermatosen und Vaskulitiden • Überwachung potenziell lebensbedrohlicher Therapien 21 3.3 Ambulanzen Anmeldezeiten Ambulanzen: Privatsprechstunde Mo.-Fr. 08.00 - 12.00 Uhr Poliklinik Mo., Di., Do. 08.00 – 17.00 Uhr inklusive Spezialsprechstunden für Psoriasis, Genodermato- Mi., Fr. 08.00 – 15.00 Uhr Hauttumorsprechstunde Mo.-Fr. 08.00 – 16.00 Uhr Dermatochirurgie Mo.-Fr. 08.00 – 12.00 Uhr Pruritussprechstunde (KCP) Mo.-Fr. 08.00 - 12.00 Uhr Sprechstunde für Allergologie, Berufsdermatologie und Mo.-Fr. 08.00 - 12.00 Uhr Mo, Di, Do. 8.00 – 10.00 Uhr & sen, Haar- und Pigment- sowie Autoimmundermatosen inklusive Spezialsprechstunden für Hämangiom/Feuermale, Acne inversa, Hyperhidrosis, Narben sowie präoperative Venensprechstunde Umweltmedizin Photodermatologische Sprechstunde 12.30 – 14.00 Uhr Mi. 8-10 Uhr Fr. 8-13 Uhr Phlebologische Sprechstunde Mo.-Fr. 08.00 - 14.00 Uhr Wundversorgung/MRSA-Sprechstunde Mo.-Fr. 08.00 - 14.00 Uhr Andrologie Mi. 07.00 - 11.00 Uhr Alle ästhetischen Fragestellungen übernimmt das Centrum für moderne Ästhetik und Lasermedizin am Aasee (www.aestheso.de) im Rahmen einer Kooperation mit dem UKM. 22 3.3.1 Allgemeine Poliklinik Leitung: Prof. Dr. med. Markus Böhm (Lt.) Dr. med. Gisela Bonsmann Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA Prof. Dr. med. Heiko Traupe Allgemeine Poliklinik Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Erkrankungen an Haut und Unterhaut: Infektiöse und parasitäre Hautkrankheiten, Infektionen an Haut und Unterhaut, Geschlechtskrankheiten und sexuell übertragbare Krankheiten, Dermatitiden und Ekzeme, papulosquamöse Hautkrankheiten, erythematöse Hautkrankheiten, Krankheiten der Hautanhangsgebilde, Störungen der Hautpigmentierung, atrophe und hypertrophische Hauterkrankungen, lokalisierte Bindegewebserkrankungen, granulomatöse Hautkrankheiten, Speicher- und Stoffwechselkrankheiten mit Hautbeteiligung sowie Erkrankungen der Kopfhaut und der Haare mit oder ohne Effluvium, insbesondere vernarbende und nicht vernarbende Alopezien. Autoimmunsprechstunde Diagnostik, Überwachung und ambulante Langzeittherapie immunologisch mediierter Erkrankungen mit Hautbeteiligung: Lupus erythematodes (SLE und kutane Formen des Lupus erythermatodes), Dermatomyositis, Progressive Systemische Sklerose und CREST-Syndrom, Mixed-connective-tissue disease (MCTD), Overlap-Syndrome, Sjögren-Syndrom, M. Behçet, Polychondritis chronica atrophicans et recidivans, Vaskulitiden und Vaskulopathien sowie blasenbildende Hauterkrankungen (Pemphigus, Pemphigoid, Dermatitis herpetiformis Duhring, lineare IgA-Dermatose, erworbene Epidermolysis bullosa, u.a.). Psoriasis Sprechstunde Diagnostik und Therapie von Hauterkrankungen aus dem psoriatischen Formenkreis. Zentrale Koordinierungsstelle des Forschungsprojekts zur Aufklärung der Genetik der Psoriasis. Genodermatosen-Sprechstunde Diagnostik und Therapie erblicher Erkrankungen der Haut, insbesondere hereditärer Ichthyosen und verwandter Keratinisierungsstörungen, hereditärer blasenbildender Hautkrankheiten sowie seltener Fehlbildungen des Integuments. 23 Haar- und Pigment-Sprechstunde Genaue Anamneseerhebung und klinische Untersuchung in Bezug auf Erkrankungen der Haare bzw. des Pigmentsystems, Durchführung von Hautbiopsien, Laboruntersuchungen, Trichogramm, Haarschaftanalysen, Haarquerschnittuntersuchung, Kopfhautbiopsien, topische Immuntherapie bei Patienten mit Alopecia areata. Hier besteht eine Verknüpfung mit aktuellen multizentrischen Studien zur Genetik sowohl der Vitiligo als auch der androgenetischen Atopezie der Frau und der Alopecia areata. 3.3.2 Dermatoonkologie Leitung: Prof. Dr. med. Meinhard Schiller (Lt. bis 06/2012) Dr. med. Carsten Weishaupt (Lt. seit 07/2012) Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter (Lt.) Hauttumorsprechstunde Diagnostik (einschließlich Hautkrebsvorsorge, v.a. bei immunsupprimierten Patienten), Therapie und Nachsorge melanozytärer und nicht-melanozytärer Hauttumoren, kutaner T-Zell- und B-ZellLymphome sowie Pseudolymphome sowie seltener Hauttumore (Angiosarkome, Merkel-Zell- Karzinome). Darüber hinaus wird die Möglichkeit zur Zweitmeinung und Beratung rund um das Thema Hautkrebs geboten. Angebot: • Anamneseerhebung und klinische Untersuchung der gesamten Haut • Nachsorge • Beratung • Staging-Untersuchungen • Auflichtmikroskopie (Dermatoskopie) und computerunterstützte Dokumentation • Hautbiopsien zur histologischen und immunhistochemischen Diagnostik • Lymphomdiagnostik • Hautuntersuchungen bei Patienten vor und nach Einsetzungen von Transplantaten mit Immunsuppression • Photodynamische Therapie • Behandlung von Hautreaktionen auf onkologische Therapien (Chemotherapie, zielgerichtete Therapie) 24 3.3.3 Dermatochirurgie und Phlebochirurgie Leitung: Dr. med. Dirk Pappai (Lt. bis 06/2012) Dr. med. Stefanie Kemper (Lt. seit 07/2012) Angebot: Diagnostik, operative Therapie und Nachsorge maligner und nicht-maligner Hauterkrankungen. • Melanomchirurgie incl. Wächterlymphknotendiagnostik • Radikale Lyphadenektomie axillär und inguinal • Chirurgie sekundär bösartiger Neubildungen • Elektrochemotherapie sekundär bösartiger Neubildungen • Rekonstruktive Tumorchirurgie mit Nahlappenplastiken und freien Transplantaten • Moderne Phlebochirurgie incl. moderner minimal invasiver Verfahren (RadiowellenobliterationVNUS, Katheterassistierte Schaumsklerotherapie-KAVS) • Chirurgie der Akne inversa • Chirurgie des Rhinophyms • Operative Behandlung der Hyperhidrosis axillaris (Kürettage, Suktionskürettage) • Ästhetisch korrektive Chirurgie incl. ablativer CO2-Lasertherapie (Aknenarben, Skin rejuvenation, Blepharoplastik, Xanthelasmata palpebrarum, Syringome, etc.) sowie Liposuktion • CO2-Laserchirurgie/hochtourige Dermabrasion (Verrucae vulgares, Condylomata acuminata, Pemphigus chronicus benignus familiaris, M. Darier, etc.) • Chirurgie melanozytärer und nicht melanozytärer Hautveränderungen • Kryokontaktherapie (CryocareR) vaskulärer Tumoren • Chirurgie sonstiger benigner Hauttumoren • Operative Techniken in Tumeszenzanästhesie • Elektrochemotherapie (kutane Metastasen unterschiedlicher Tumorentitäten, inoperable Primärtumoren) • OP-Sprechstunde 3.3.4 Dermatologische Lasermedizin und Vaskuläre Anomalien Leitung: Dr. med. Dirk Pappai (Lt. bis 06/2012) Dr. med. Stefanie Kemper (Lt. seit 07/2012) 25 Angebot: • Langgepulste Farbstofflasertherapie • Dauerstrich-Nd:YAG-Lasertherapie (transkutan / perkutan interstitiell) Indikationen: • Vaskuläre Hautveränderungen − Hämangiome − N. flammeus − Angiokeratoma circumskriptum − Venöse Fehlbildungen − Lymphangiome − Eruptive Angiome − Essentielle Teleangiektasien (Äderchen) − Couperosis − Besenreiser − Striae distensae rubrae 3.3.5 Ästhetische Dermatologie Alle ästhetischen Fragestellungen wurden an das Centrum für moderne Ästhetik und Lasermedizin am Aasee (www.aestheso.de) im Rahmen einer Kooperation mit dem UKM überführt. 3.3.6 Leitung: Allergologie Prof. Dr. med. Randolf Brehler (Lt.) Frau Dr. Sonja Grundmann Angebot: Diagnostik und Therapie allergischer Erkrankungen vom Soforttyp, wie Rhinokonjunktivitis, Asthma bronchiale (gegebenenfalls in Kooperation mit anderen Abteilungen), akute und chronische Urtikaria, Nahrungsmittelallergien und pseudoallergischer Reaktionen auf Nahrungsmittelzusatzstoffe.: • Allergologische und berufsdermatologische Anamneseerhebung • Reib-Test, Epi-Scratch-Test, Prick-Test, Intrakutantestungen • Atopie-Patch-Test 26 • Nasaler Provokationstest • Lungenfunktionsuntersuchung • IgE / spezifische IgE-Bestimmung im Blut • Lymphozyten Stimulationstests • Interpretation der klinischen Relevanz der erhobenen Hauttest-Befunde in Zusammenschau mit serologischen Befunden und der Anamnese sowie Aufklärung und ausführliche Beratung der Patienten bezüglich möglicher Reaktionen, Kreuzreaktionen, Expositionsprophylaxe, Ernährung und Diätplanung • Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierungstherapie) bei Hymenopterenallergien, allergischer Rhinokonjunktivitis, allergischem Asthma Diagnostik und Therapie zellvermittelter allergischer Erkrankungen vom Spättyp, wie allergische und toxische Kontaktdermatitis, Arzneimittelexanthem sowie atopischer Dermatitis: • Epikutantestung mit standardisierten chemischen oder organischen Substanzen, entsprechend genauer allergologischer / berufsdermatologischer Anamneseerhebung, Epikutantestung mit diversen vom Patienten mitgebrachten Substanzen • Therapie und Beratung bezüglich Allergenkarenz (Hautschutzmaßnahmen, Handschuhe, etc.), Ausstellung von Allergiepässen mit ausführlicher Information für den behandelnden Arzt und den Patienten. • Erstellung von Hautarztberichten, Berufskrankheitsanzeigen und dermatologischen Gutachten • Berufsdermatologische Sprechstunde 3.3.7 Leitung: Photobiologie und Phototherapie Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Beissert (Lt. bis 02/2012) Dr. med. Carsten Weishaupt (Lt. seit 03/2012) Angebot: Diagnostik akuter und chronischer Hautveränderungen durch Ultraviolettstrahlen wie photoallergischer und phototoxischer Reaktionen, Lichturtikaria, Polymorphe Lichtdermatose: • MED-Messung (Lichttreppe) • Photoprovokationstestung • Photo-Pach-Testung • UV-Hardening 27 Therapie akuter und chronischer entzündlicher und papulosquamöser Krankheiten der Haut: • PUVA-Therapie (Systemische PUVA, Creme- und Bade-PUVA) • UVB-Therapie (311nm) • UVA1-Phototherapie • UVA/B-Breitband-Therapie • UVB-Breitband-Therapie • Photodynamische Therapie 3.3.8 Leitung: Andrologie Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer (Lt.) Angebot: Ambulante Diagnostik und Therapie von Funktionsstörungen und Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane unter dem Aspekt der Störungen der Zeugungsfähigkeit: • Genaue Anamneseerhebung und klinische Untersuchung • Pathomorphologie des Hodens bei Fertilitätsstörungen (Semidünnschnitt-Technik) • Spermiogramm • Zytologie des Ejakulates (Semidünnschnitt-Technik) Um eine optimale Versorgung auch hinsichtlich moderner Verfahren zur Behandlung der Zeugungsunfähigkeit anzubieten, arbeiten wir eng mit dem Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie an der Uniklinik Münster zusammen. 3.3.9 Leitung: Wundambulanz Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge (Lt.) Angebot: Diagnostik und Therapie chronischer Wunden und Wundheilungsstörungen. • Genaue Anamneseerhebung und klinische Untersuchung • Phlebologische und arterielle Untersuchung • Modernes Wundmanagement (Vakuumversiegelung, Elektrostimulationstherapie, Biochirurgie) 28 • Diabetisches Fuß-Syndrom: Diagnostik und Therapie • Behandlung von Lymphödemen inkl. apparative Lymphdrainage • Vaskulitisdiagnostik und –therapie • Tumordiagnostik und –therapie • MRSA-Patienten: Diagnostik und Therapie • Lipödem: Diagnostik und Therapie 3.3.10 Leitung: Phlebologie Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge (Lt.) Angebot: Diagnostik des oberflächlichen und tiefen Venensystems, Phlebothrombose, Gefäßerkrankungen im Rahmen von Kollagenosen. Therapie der Varikosis und chronisch-venösen Insuffizienz und Sklerosierung (Seitenast-Varizen, Besenreiser-Varizen). • Genaue Anamneseerhebung und klinische Untersuchung • Doppleruntersuchung • Farbduplex-Ultraschall • Ultraschall der Haut • Licht-Reflexions-Rheologie • Sklerosierung und Schaumsklerosierung • Lymphödem: Diagnose und Therapie • Lipödem: Diagnose und Therapie 3.3.11 Leitung: Neurodermatologie und Kompetenzzentrum chronischer Pruritus (KCP) Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer (Lt.) Angebot: Betreuung stationärer und ambulanter Patienten mit chronischem Pruritus und chronischer Prurigo • Diagnostik und Therapie von generalisiertem oder lokalisiertem Pruritus unterschiedlicher Ätiologie, generalisierter oder lokalisierter Prurigo (Prurigo nodularis, simplex, Lichen simplex, etc.) unterschiedlicher Ätiologie • Therapeutische Beratung von schwerem Pruritus bei Hauterkrankungen (z.B. atopische Dermati- 29 tis, Mykosis fungoides, etc.) ambulanter und stationärer Patienten • Neurophysiologische und Neuroanatomische Diagnostik, Quantifizierung der intraepidermalen Nervenfaserdichte • Diagnostische und therapeutische Beratung niedergelassener Kollegen (Telefonisch und per Email) • Beratung, Entwicklung und Durchführung von klinischen Studien inkl. Protokollerstellung und Ethikanträge • Beratung zu Kuren, Reha-Maßnahmen und psychosomatischer Betreuung • Informationsbroschüre „Juckreiz“ • Organisation einer modulisierten, strukturierten Fortbildungsreiche für niedergelassene Kollegen und Assistenzärzte Kompetenzzentrum chronischer Pruritus (KCP) Im Kompetenzzentrum chronischer Pruritus (KCP) werden Patienten mit chronischem Juckreiz interdisziplinär versorgt. Die beteiligten Kliniken des UKM arbeiten eng zusammen, um mit den modernsten Methoden die auslösende Krankheit des chronischen Pruritus zu diagnostizieren. Regelmäßig finden Konferenzen zur Besprechung des diagnostisch- therapeutischen Prozedere komplexer Fälle statt. In vielen patientenorientierten klinischen Untersuchungen werden wissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet. Durch eine enge Verknüpfung der wissenschaftlichen Forschung mit der klinischen Versorgung, hohe ärztliche und pflegerische Kompetenz und Beteiligung an internationalen Studien profitieren unsere Patienten von innovativen Therapien. Das Zentrum ist räumlich in die Funktionsbereiche der Hautklinik integriert und bietet ambulante, teilstationäre und stationäre Diagnostik und Therapien an. Beteiligte Kliniken: • Klinik für Hautkrankheiten • Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie • Klinik für Allgemeine Neurologie • Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie • Innere Medizin D (Allg. Innere Medizin sowie Nieren- und Hochdruckkrankheiten und Rheumatologie) • Institut für Klinische Radiologie 30 3.4 Laborbereiche 3.4.1 Allergologie Leitung: Prof. Dr. med. Randolf Brehler (Lt.) Allergologie Anzahl Epi-Testung ≈ 31.000 ≈ 200 Scratchtestung Pricktestung ≈ 50.000 Intrakutan-Test ≈ 10.000 ≈ 500 Nasaler Provokationstest ≈ 1.500 Rhinomanometrie ≈ 40 Alkaliresistenz Blutentnahmen ≈ 4.000 Hyposensibilisierungs-Injektionen ≈ 5.000 ≈ 171 / 770 BSG/ECP Gesamt-IgE 3.025 Spez. IgE 16.023 Herstellung von Testextrakten ≈ 50 Proteinbestimmung ≈ 20 Zelluläre Stimulationstests 472 Immuno-Blot ≈ 30 Präzipitine ≈ 95 Tryptase ≈ 1.453 Spirometrie ≈ 3.800 Bronchiale Provokation 0 Lysetest ≈ 1.700 Impulsoszillometrie ≈ 3.500 Gutachten 17 31 3.4.2 Dermatohistologie und immunmorphologisches Hautlabor Leitung: Prof. Dr. med. Dieter Metze Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Histologie Anzahl Untersuchung von OP-Präparaten 17.675 davon 3-D Schnittrandkontrollen 982 und Wächterlymphknoten 75 Einsendepräparate 11.646 Biospien aus UKM 146 Histologien (Lehre & Forschung) 513 Histologien (Studien) 214 Nachbefundung auswärtiger Präparate und konsiliarische Fälle 250 Direkte Immunfluoreszenz (Anzahl der untersuchten Proben) 791 Direkte Immunfluoreszenz (Einsendungen) 299 Indirekte Immunfluoreszenz (Serum) 746 Bestimmung der intraepidermalen Nervenfaserdichte 500 Erythrocytenfluoreszenz 7 Desmoglein-ELISA 85 Stickstoffasservation von Gewebe 81 Elektronenmikroskopie: Einbettungen (Epon) 15 Elektronenmikroskopie: Semidünnschnitte 12 Elektronenmikroskopie: Ultradünnschnitte 3 Immunhistologie – 1.549 Antikörper (Anzahl der untersuchten Biopsien) 257 Einsende-Immunhistologien – 3.963 Antikörper 756 Immunhistologie (Lehre & Forschung) 104 32 3.4.3 Dermatomikrobiologie Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter (Lt.) Mykologie Anzahl Patientenzahl insgesamt: 1.648 Nativpräparate vom Schuppenmaterial 660 Kulturen (Sabouraud, Dermasel, Spezialnährböden) 2.904 Candida-Differenzierung 786 Nativpräparate von Kulturen 685 Woodlicht 93 Pityriasis versicolor 104 Demodex 49 Skabiesnachweis 248 Syphilis-Diagnostik VDRL-Test 198 FTA (IgG, IgM, IgM-FTA-ABS mit RF-Absorbens) 46 TPPA Test 198 Sonstige Diagnostik Trichgramme 27 Gram- und Giemsafärbung 7 Hämoccult 174 Herpes I und II Ag-Nachweis 56 Herpes Zoster Ag-Nachweis 10 Chlamydien Ag-Nachweis 9 Trichomonaden-Nachweis 2 33 3.5 Zentrale Studienkoordination für innovative Dermatologie (ZID) Die Zentrale Studienkoordination für innovative Dermatologie (ZiD) ist die zentrale Institution für klinische Studien der Universitätshautklinik. Hauptaufgabe ist die Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation klinischer Studien sowie Begleitung und Unterstützung von Monitorbesuchen, Audits und Inspektionen. Durch eine stetige Optimierung von Arbeitsabläufen, gezieltem Ressourceneinsatz, Mitarbeiterschulungen sowie einer GCP- konformen Dokumentation wird ein hohes Maß an Struktur- und Prozessqualität erzielt. Weiterhin hat das ZiD eine beratende Funktion und unterstützt Prüfärzte bei der Planung und Konzeption sowie der Antragsstellung von prüferinitiierten Studien (IITs) gemäß der nationalen und internationalen Richtlinien der Guten klinischen Praxis (GCP-V, AMG). Seit 2012 hat das ZiD auf dem Gebiet der Durchführung klinischer Studien auch eine Kooperation mit der Phase I Einheit der Proinnovera GmbH (Münster) begonnen. Klinisches Zentrum für innovative Dermatologie (ZiD) Tel. +49-(0)251-83 56558 Tel. +49-(0)251-83 57291 Fax. +49-(0)251-83 57296 E-Mail: [email protected] oder [email protected] Leitung: Dr. med. Athanasios Tsianakas Prüfärztin: Frau Ana Maria Perusquía Ortíz Study Nurses: Frau Christina Mayer Frau Kirsten Buddendick (ZKS) Frau Maike Ruppel (ZKS) Frau Kerstin Hovestadt (ZKS) Frau Julia Beinlich (ZKS) Frau Dr. Anna Claudia Takacs (ZKS) Ergänzt wird das Team durch mehrere studentische Hilfskräfte. 34 Leistungsübersicht Anzahl Klinische Studien in 2012 51 Inspektionen (Gesundheitsamt) 0 Audits (Sponsor/CRO) 1 Klinische Studien Anzahl Malines Melanom 11 Psoriasis 9 Gräser-/Baumpollenallergie 8 NZN-Screening 5 Lupus erythematodes 3 Atopische Dermatitis 3 Sklerodermie 2 Urtikaria 2 Aktinische Keratosen 1 Handekzem 1 Akne 1 Bullöses Pemphigoid 1 Kutanes T-Zell Lymhom 1 Asthma bronchiale 1 Dermatomyositis 1 Ichthyose 1 35 3.6 Statistische Kennzahlen Ambulante und teilstationäre Patientenstatistik 2010 2011 2012 Ambulante Fälle 20.861 26.526 27.728 Poliklinische Behandlungen 26.882 32.685 34.475 davon pauschalvergütete Fälle (§ 117 SGB V) 12.334 13.950 14.046 8 3 1 3.723 3.696 4.008 2010 2011 2012 Planbetten 60 60 60 Ist-Betten* 53 54 54 3.597 3.456 3.677 17.547 17.309 17.914 4,88 5,01 4,87 90,71 87,82 90,64 Ambulante Operationen (§115b SGB V) Teilstationäre Berechnungstage Vollstationäre Patientenstatistik Patienten** Belegungstage Mittlere Verweildauer in Tagen Nutzungsgrad in % *Rückgang der Ist-Betten durch temporäre Schließung von Zimmern aufgrund von Renovierungsmaßnahmen **Zählweise nach BPflV 36 Stationsauslastung im Jahre 2012 Stationen Ist-Betten Patienten* Belegungstage* Nutzungsgrad Station 2 10 850,5 3.189 87,13% Station 3 9 1.167,0 3.007 91,29% Station 4 16 1.105,5 5.828 99,52% Station 6 19 1.183,5 5.890 84,70% Gesamt 54 4.306,5 17.914 90,64% Tagesklinik 15 1.396 4.008 106,0% *Zählung nach BPflV und incl. interne Verlegungen Verteilung der stationären Fälle auf Verweildauergruppen 2500 2000 Fallzahl [n] 1500 1000 500 0 Tagesfälle VWD 2-5 VWD 6-10 VWD 11-15 VWD-Gruppe 37 VWD 16-20 VWD 21-25 VWD>25 Verteilung der stationären Fälle auf Altersgruppen 900 800 700 Fallzahl [n] 600 500 400 300 200 100 0 0-10 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 >80 Altersgruppe [Jahre] Die 10 häufigsten Basis-DRGs im Berichtsjahr 2012 Rang BasisDRG Text in umgangssprachlicher Klarschrift Fallzahl 1 J61 Schwere Hauterkrankungen 1.006 2 J67 Leichte bis moderate Hauterkrankungen 502 3 Z64 Behandlung anderer Faktoren und Nachbehandlungen 448 4 J22 Andere Hauttransplantation oder Debridement 274 5 I66 Andere Erkrankungen des Bindegewebes 181 6 R61 Lymphom und nicht akute Leukämie 124 7 J21 Andere Hauttransplantation oder Debridement mit Lymphknotenexzision 120 8 J11 Andere Eingriffe an Haut, Unterhaut und Mamma 101 9 J64 Infektion / Entzündung der Haut und Unterhaut 77 10 X62 Vergiftungen / Toxische Wirkungen von Drogen, Medikamenten und anderen Substanzen 76 38 Die 10 häufigsten Hauptdiagnosen im Berichtsjahr 2012 Rang ICD-10 3-stellig Text in umgangssprachlicher Klarschrift Fälle 1 Z01 Stat. Provokationstestung 266 2 C44 Basaliom/Spinaliom 264 3 L50 Urtikaria 263 4 L28 Prurigo 218 5 Z51 Hyposensibilisierung 184 6 C84 Reifzellige T/NK-Zell-Lymphome 153 7 L94 Sonstige lokalisierte Krankheiten des Bindegewebes 142 8 C43 Malignes Melanom 140 9 L20 Atopisches Ekzem 121 10 L29 Pruritus 98 Die 10 häufigsten operativen Eingriffe im Berichtsjahr 2012 Rang OPS-301 4-stellig Text in umgangssprachlicher Klarschrift Fälle 1 5-895 Radikale und ausgedehnte Exzision von erkranktem Gewebe 750 2 5-903 Lokale Lappenplastik 547 3 5-916 Temporäre Weichteildeckung 331 4 5-915 Destruktion von erkranktem Gewebe 230 5 5-913 Entfernung oberflächlicher Hautschichten 173 6 5-896 Chirurgische Wundtoilette mit Entfernung von erkranktem Gewebe 126 7 5-894 Lokale Exzision von erkranktem Gewebe 104 8 5-385 Unterbindung, Exzision und Stripping von Varizen 103 9 5-902 Freie Hauttransplantation, Empfängerstelle 56 10 5-919 Operative Versorgung von Mehrfachtumoren an einer Lokalisation der Haut in einer Sitzung 55 39 Die 10 häufigsten nicht-operativen Maßnahmen im Berichtsjahr 2012 Rang OPS-301 4-stellig Text in umgangssprachlicher Klarschrift Fälle 1 8-971 Multimodale dermatologische Komplexbehandlung 302 2 8-824 Photopherese 286 3 8-030 Spezifische allergologische Immuntherapie 181 4 8-542 Nicht komplexe Chemotherapie 161 5 8-522 Hochvoltstrahlentherapie 99 6 8-560 Lichttherapie 89 7 9-401 Psychosoziale Interventionen 64 8 8-855 Hämodiafiltration 57 9 9-411 Gruppentherapie 54 10 8-900 Intravenöse Anästhesie 43 Die 10 häufigsten diagnostischen Maßnahmen im Berichtsjahr 2012 Rang OPS-301 4-stellig Text in umgangssprachlicher Klarschrift Fälle 1 1-490 Biopsie ohne Inzision an Haut und Unterhaut 730 2 1-700 Spezifische allergologische Provokationstestung 461 3 1-900 Psychosomatische und psychotherapeutische Diagnostik 149 4 1-415 Biopsie ohne Inzision an der Gesichtshaut 121 5 1-710 Ganzkörperplethysmographie 110 6 1-713 Messung der funktionellen Residualkapazität [FRC] mit der HeliumVerdünnungsmethode 67 7 1-711 Bestimmung der CO-Diffusionskapazität 67 8 1-632 Diagnostische Ösophagogastroduodenoskopie 65 9 1-440 Endoskopische Biopsie an oberem Verdauungstrakt, Gallengängen und Pankreas 52 10 1-650 Diagnostische Koloskopie 41 40 Die 10 häufigsten bildgebenden Verfahren im Berichtsjahr 2012 Rang OPS-301 4-stellig Text in umgangssprachlicher Klarschrift Fälle 1 3-222 Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel 128 2 3-225 Computertomographie des Abdomens mit Kontrastmittel 107 3 3-900 Knochendichtemessung (alle Verfahren) 79 4 3-200 Native Computertomographie des Schädels 55 5 3-705 Szintigraphie des Muskel-Skelett-Systems 55 6 3-820 Magnetresonanztomographie des Schädels mit Kontrastmittel 46 7 3-709 Szintigraphie des Lymphsystems 35 8 3-707 Szintigraphie des Gastrointestinaltraktes 31 9 3-990 Computergestützte Bilddatenanalyse mit 3D-Auswertung 24 10 3-724 Teilkörper-Single-Photon-Emissionscomputertomographie ergänzend zur planaren Szintigraphie 24 41 4 Personalstruktur 4.1 Ärztliches und wissenschaftliches Personal Personalqualifikation im Ärztlichen Dienst Anzahl der durchschnittlich Anzahl durchschnittlich beschäf- Anzahl durchschnittlich beschäf- beschäftigten Ärzte gesamt tigte Ärzte in Weiterbildung (As- tigte Ärzte mit abgeschlossener (VK)* sistenzärzte) (VK)* Weiterbildung (Fachärzte und Oberärzte) (VK)* 26,36 11,83 *exklusiv drittmittelfinanziert Ärzte, Gastärzte, etc. • Direktor der Klinik − Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger • Stellv. Direktor − Prof. Dr. med. Dieter Metze • • Oberärzte/innen − Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Beissert − Prof. Dr. med. Markus Böhm − Dr. med. Gisela Bonsmann − Prof. Dr. med. Randolf Brehler − Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Jan Ehrchen − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge − Dr. med. Stefanie Kemper − Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA − Dr. med. Dirk Pappai − Prof. Dr. med. Meinhard Schiller − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer − Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter − Prof. Dr. med. Heiko Traupe − Dr. med. Carsten Weishaupt Fach- und Assistenzärzte/innen − Dr. med. Natascha Adamini − Dr. med. Paraskevi Gkogkolou 42 14,25 • • − Dr. med. Sonja Grundmann − Dr. med. Ilka Herrgott − Dr. med. Antonia Jeskowiak − Dr. med Maria-Laura Kaserer − Dr. med. Nina Kerk − Dr. med. Marthe Barbara Lorenz − Dr. med. Volker Meyer − Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji − Frau Ana Maria Perusquia Ortiz − Dr. med. Ngoc Quan Phan − Frau Kerasia-Maria Plachouri − Dr. med. Fiona Schedel − Dr. med. Natalia Seller − Frau Dorothee Siepmann − Dr. med. Sabine Steinke − Dr. med. Ewelina Stratmann − Dr. Amelie Tanneberger − Dr. med. Athanasios Tsianakas − Dr. med. Johanna Weinschenk − Frau Carolin Yüce − Herr Thomas Zanker − Dr. med. Claudia Zeidler Leitung der Experimentellen Dermatologie und Immunbiologie der Haut − Prof. Dr. rer.nat. Karin Loser − Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Wissenschaftliche Mitarbeiter − Dr. rer. nat. Karin Aufenvenne − Dr. med. Sigrid Broekaert − Dr. rer.nat. Jörg Buddenkotte − Dr. Michael Feld − Dr. Voker Huck − Dr. Verena Kupas − Dr. rer. nat. Sandra Laggies − Prof. Dr. rer.nat. Karin Loser 43 • • • − Dr. Melanie Mertens − Herr Christian Meß − Dr. med. Pia Mosters − Dr. rer.nat. Nadine Nippe − Dr. Agatha Stegemann − Dr. Annika-Kathrin Steingräber Gastärzte/innen − Frau Dr. Ely Aswiani (Indonesien) − Frau Manar Kajan (Syrien) − Herr Hamid Reza Shafiei (Iran) − Herr Dr. Shahab Ahmed Shakir (Irak) − Frau Dr. Eva Thriyani Tjandra (Indonesien) Gastwissenschaftlerin − Frau Dr. Svetlana Bobko (Russland) − Frau Paraskevi Gkogkolou (Griechenland) Technische Assistenten/innen (MT(R)A, CTA, BTA, MFA) − Frau Julia Adamowski (Forschung) − Frau Mara Apel (Forschung) − Frau Christel Bähner − Frau Melanie Behring − Frau Verena Blome (Forschung) − Frau Anne Marie Erpenbeck Leuer (Forschung) − Frau Michaela Fastrich (Forschung) − Frau Veronika Haase − Frau Brigitte Hellweg − Frau Mechthild Herwig − Frau Heike Hinte (Forschung) − Frau Sylvia Holtkamp − Frau Mareike Krabbe − Frau Gisela Mallepree − Frau Petra Neuhaus − Frau Birgit Pöppelmann (Forschung) − Frau Christa Post − Frau Sylvia Reketzky 44 • − Frau Helga Schmidt − Frau Gerlinde Schmitz (Forschung) − Frau Claudia Schneider − Frau Petra Schürmann − Frau Andrea Stadtbäumer (Forschung) − Frau Meike Steinert (Forschung) − Frau Birgit Strotbaum − Frau Heike Stuckmann − Frau Tatjana Tarinski (Forschung) − Frau Kerstin Vischedyk (Forschung) − Herr Maik Voskort (Forschung) − Frau Andrea Wissel − Frau Elisabeth Wolters Medizinische und naturwissenschaftliche Doktoranden/innen − Frau Isabel Born − Herr Frederik Braun − Frau Christina Bürger − Herr Christiano Caetano da Silva − Herr Evangelos Chatzigeorgakidis − Frau Julia Dangelmaier − Frau Laura Fischer − Frau Christina Hamper − Frau Carina Hillgruber − Frau Johanna Hidding − Frau Roxana Kestner − Herr Lars Klenner − Frau Ursula Koch − Herr Johannes Köllner − Frau Michaela Eliane Ricarda Kopyciok − Herr Tobias Lotts − Frau Hannah Lüling − Frau Claudia Riepe − Herr Falk Lukas Rülander − Frau Viola Rau 45 − Frau Heba Salah-Dosoki − Herr Benedikt Stöcker − Frau Nadine Sucker − Herr Benjamin Warlich − Herr Henk, Wassmann − Frau Nina Weiss 4.2 Pflegepersonal Personalqualifikation im Pflegedienst Anzahl der be- %-Anteil examinierte %-Anteil mit entspre- %-Anteil Krankenpflege- schäftigten Pfle- Krankenpfleger, chender Fachweiterbil- helfer/innnen gekräfte gesamt -schwestern (3 Jahre) dung (1 Jahr) 39 • 93 % 13 % Klinikpflegedienstleitung − BA Sascha Leppert Stationen • • • Stationsleitungen − Frau Edeltraud Darpe − Frau Annette Feldhaus Stellv. Stationsleitungen − Herr Karsten Heuer − Frau Maria Strohmidel Krankenschwestern und Krankenpfleger − Herr Stephan Albowski − Frau Sorghara Ali-Palavani − Frau Margret Arnheim − Frau Juliane Borkjans − Herr Christopher Bürger − Frau Kirsten Döbbeler − Herr Klaus Englbrecht − Frau Ulrike Gödde − Frau Veronika Grümme 46 7% • • − Frau Sahra Herding − Frau Antje Heuermann − Frau Annette Kortebrock − Herr Frank Krause − Herr Jürgen Lindebaum − Frau Christa Lobmeyer − Frau Lisa Mersmann − Frau Susanne Niestadt − Frau Danuta Nowakowski − Frau Petya Owervin − Frau Adina Peters − Frau Veronika Purucher-Bachnik − Frau Selma Roberg − Frau Ursula Rundmund − Frau Jana Sackarndt − Frau Bronislawa Schezkin − Frau Marianne Stege − Frau Christane Steiner − Frau Annette Stix − Frau Christa Stuckenberg − Frau Elisabeth Thiemeyer − Frau Sonja Voß − Frau Annegret Wahmes − Frau Helga Wester − Herr Klaus Wottawa Krankenpflegehelferinnen − Frau Jutta Englbrecht − Frau Katrin Mecha − Frau Mechthild Stegemann Service Mitarbeiter − Frau Hülja Bimbas − Herr Van Chau Dau − Frau Ursula Freiling − Frau Sabah Hafidi 47 − Herr Horst Hassmann − Frau Monika Humme-Euler − Frau Perikan Jasarova − Herr Manfred Kühn − Frau Johanna Mertens − Frau Danica Seremet − Frau Cornelia Süßmuth − Frau Remzia Sutkovic Ambulanz • Leitung − • • Frau Edeltraud Darpe Krankenschwestern − Frau Halina Drozdz − Frau Marita Möllers − Frau Maria Rosenthal Medizinische Fachangestellte - Frau Claudia Appiah-Agyei - Frau Tanja Diekmann - Frau Juliane Schroer OP-Abteilung • Leitung − • Krankenschwestern und Krankenpfleger − Frau Pascale Leonhard − Herr Markus Heuermann − Herr André Osseforth 4.3 • • Frau Beate Veerkamp Sonstiges Personal Kaufmännische(r) Referent(in) − Dipl. Betriebsw. (FH) Silke Gwinner (bis 11/2012) − Dipl.-Oek./Medizin (FH) Philipp Petzinka (seit 11/2012) Personalbüro − Frau Nicole Graeven 48 • • Casemanagement − Frau Sonja Kleinschnittger − Frau Birgit Tollkötter Anmeldung Photodermatologie − • Anmeldung OP − • • • • - Frau Julia Beinlich (ZKS) - Frau Kirsten Buddendick (ZKS) - Frau Kerstin Hovestadt (ZKS) - Frau Christina Mayer - Frau Maike Ruppel (ZKS) - Frau Dr. Anna Claudia Takacs (ZKS) Fotolabor − Frau Jutta Bückmann − Herr Peter Wissel − Herr Hans Kreisel Sozialdienst − Frau Christel Bähner − Frau Sylvia Reketzky Netzwerkkoodination NIRK/Prof. Traupe • Frau Brigitte Willis Netzwerkkoodination SkinStaph/Prof. Sunderkötter − • Dipl.-Soz.Päd. Wilhelm Müller Privatambulanz − • Frau Claudia Schneider Study Nurse ZID − • Frau Petra Schürmann Frau Juliane Sperfeld Direktionssekretariat − Frau Marie-Luise Hülsmann-Krüger − Frau Monica Rodil dos Anjos Sekretariat Prof. Kuhn − Frau Katharina Bachmann − Frau Aysche Landmann − Frau Sonja Nozinic 49 • • • • • − Frau Larissa Rößler − Herr Vincent Ruland Anmeldung Dermatoonkologische Sprechstunde − Frau Julia Schroer − Frau Claudia Appiah-Agyei Anmeldung Kompetenzzentrum Chronischer Pruritus − Frau Sabine Stoll − Frau Elisabetta Casula − Frau Petra Schürmann − Frau Birgit Tinkloh Sekretariat/Anmeldung Allergologie − Frau Ute Hostmann − Frau Petra Plagemann Schreibbüro − Frau Sigrid Götte − Frau Andrea Knaup-Raka − Frau Daniela Quast-Werchner Bibliothek − • • Patientenaufnahme − Herr Joachim Breulmann − Frau Ruth Mensing − Frau Gisela Niemann − Frau Heike Peters Haustechnik/Materialbeschaffung − • Frau Jeanette Crout Herr Friedhelm Spieth Gärtnerei − Frau Petra Schürmann − Herr Michael Stuckenberg − Frau Anette Tobies 50 5 Qualitätsbericht 5.1 Qualitätspolitik Qualitätspolitik des Universitätsklinikums Münster Als Krankenhaus der medizinischen Spitzenversorgung bietet das UKM ein vielfältiges Spektrum an hoch spezialisierten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, in die die neuesten Erkenntnisse der Forschung einfließen. Die Hochleistungsmedizin ist für uns kein Selbstzweck, sondern ist darauf ausgerichtet, unsere Patientinnen und Patienten nach dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand von Medizin und Technik bestmöglich zu behandeln und damit zu ihrer Heilung oder der Verbesserung ihres Gesundheitszustandes beizutragen. Wir stellen einen hohen Anspruch an die Qualität der von uns erbrachten Dienstleistungen. Dazu gehört auch die Berücksichtigung der individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Patienten. Eine persönliche Beratung und Begleitung sind uns sehr wichtig. Durch die enge Verbindung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre wollen wir auch schwerst kranken Menschen mit seltenen oder komplexen Erkrankungen die Hoffnung bieten, von der stetigen Verbesserung von Therapien und Heilungschancen zu profitieren. Die ständige Verbesserung der Qualität und Sicherheit der medizinisch-pflegerischen Leistungen zum Wohle unserer Patienten und der wirtschaftliche Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel ist der Anspruch des UKM. Alle Mitarbeiter beteiligen sich aktiv am Prozess der ständigen Verbesserung. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ist u. a. angehalten, Verschwendung jeder Art, zum Beispiel in Form von Zeit, Arbeitsenergie und Arbeitsmitteln zu vermeiden, Ursachen von Verschwendung aufzudecken und an ihrer Beseitigung konsequent mitzuarbeiten. Die Umsetzung dieser Qualitätspolitik und der daraus abgeleiteten Qualitätsziele ist eine wichtige Führungsaufgabe. Bei der Beurteilung der Mitarbeiter erhält die Qualität der Arbeit ein besonderes Gewicht. Philosophie der Hautklinik Wir sind eine Klinik für Hautkrankheiten mit modernster Diagnostik, innovativer Therapie und Prävention von angeborenen und erworbenen Erkrankungen der Haut. • Im Rahmen der Maximalversorgung kooperieren wir mit den anderen Kliniken des Universitätsklinikums Münster (UKM), verschiedensten Gesundheitseinrichtungen und niedergelassenen Ärzten. • Lehre und Forschung auf hohem Niveau sollen die medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherstellen. 51 Das Ziel Wir erkennen die Gesundheit und Lebensqualität als höchstes Gut des Menschen an. • Wir respektieren den Willen des kranken Menschen und seine Einbindung in das soziale Umfeld. • Im Spannungsfeld der Interessen der Gesellschaft bekennen wir uns durch den wirtschaftlichen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen zum Solidarprinzip des Gesundheitssystems. • Die medizinische Versorgung der Bevölkerung darf nicht kommerzialisiert und auf eine Dienstleistung reduziert werden. Krankenversorgung Wir bieten den Patienten in den Ambulanzen, auf den Stationen und in der Tagesklinik eine gezielte Diagnostik, Therapie, Beratung und Schulung an. • Bei unheilbaren Erkrankungen versuchen wir die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. • Die Nachsorge wird in speziellen Sprechstunden organisiert. • Unsere hochqualifizierte Labordiagnostik steht bei speziellen Fragestellungen auch Patienten außerhalb unseres Hauses zur Verfügung. • Wir unterstützen Selbsthilfegruppen und organisieren Netzwerke seltener Erkrankungen. Lehre Als Universitätsklinik führen wir eine zukunftsorientierte, praxisorientierte Aus-, Fort- und Weiterbildung aller an der Betreuung von kranken Menschen beteiligten Berufsgruppen durch. • Die Förderung der Eigenverantwortung im Denken und Handeln ist oberstes Prinzip. • Wir tragen zur Entwicklung der Dermatologie durch Publikationen, Organisation von Fachtagungen und Kursen, sowie durch die Mitarbeit in verschiedensten Fachgesellschaften bei. Forschung Als Teil der Universität fühlen wir uns zur patienten- und grundlagenorientierten Forschung verpflichtet. • Wissenschaftliche Erkenntnisse dienen, unter Berücksichtigung ethischer Kriterien, als Basis für zeitgemäßes ärztliches Handeln. • Die Anwendung neuester Forschungsergebnisse im klinischen Alltag kann den Patienten neue Hoffnung bieten. • Ohne naturwissenschaftliche Forschung gibt es keinen Fortschritt in der Medizin. • Internationale Kooperationen und leistungsorientierte Förderung machen unsere Klinik für kreative Kräfte attraktiv. 52 Mitarbeiter Die Verantwortung für die Gesundheit des Patienten kann von uns nur mit fachlicher Kompetenz, Leistungswillen, Motivation und enger Zusammenarbeit übernommen werden. • Kontinuierliche Verbesserung der Qualität und Transparenz unserer Arbeit ist unser Bestreben. • Ein kooperativer Führungsstil und dezentrale Organisationsstrukturen sollen den Einsatz und die Entwicklung der Mitarbeiter fördern. Strategische Ziele der Hautklinik Als Universitätsklinik der Maximalversorgung mit überregionalem Versorgungsauftrag und Aufgaben in Lehre und Forschung ist es unser langfristiges Ziel, die gesamte Breite des Faches Dermatologie und Venerologie in all ihren Teildisziplinen für die klinischen, wissenschaftlichen und aus- und weiterbildungsrelevanten Belange dauerhaft aufrecht zu erhalten. Unter Berücksichtigung volkswirtschaftlicher und gesundheitsökonomischer Gesichtspunkte sollen die als wettbewerbsstark und marktattraktiv identifizierten Leistungseinheiten langfristig zu Schwerpunkten des klinischen Leistungsangebotes ausgebaut werden bzw. erhalten bleiben. Durch den einerseits bestehenden und weiter geförderten Leistungsmix der Klinik und die Weiterentwicklung der Schwerpunktbildung soll die langfristige Aufrechterhaltung des Leistungsangebotes unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Finanzierungsmöglichkeiten und des sich entwickelnden Nachfrageverhaltens gesichert werden. 5.2 Qualitätsmanagement Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ) Das KTQ-Zertifizierungsverfahren ist ein spezifisches Zertifizierungsverfahren des Gesundheitswesens für die Bereiche Krankenhaus, Arztpraxen, MVZ, Pathologische Institute, Rehabilitationskliniken, Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Hospize und alternative Wohnformen. Gesellschafter der KTQ® sind die Bundesärztekammer (BÄK), die Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), der Deutsche Pflegerat (DPR), der Hartmannbund – Verband der Ärzte in Deutschland e.V. (HB) und die Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene. Die Entwicklung des Verfahrens wurde finanziell und ideell vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt und vom Institut für medizinische Informationsverarbeitung in Tübingen wissenschaftlich begleitet. Die Verfahrensinhalte, insbesondere der KTQ-Katalog, wurde hierarchie-, und berufsgruppenübergreifend in konstruktiver Zusammenarbeit zwischen der KTQ-GmbH und Praktikern aus dem Gesundheitswesen entwickelt 53 und erprobt. Im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden die Kataloge entsprechend weiterentwickelt. Mit dem freiwilligen Zertifizierungsverfahren und dem damit verbundenen KTQ-Qualitätsbericht bietet die KTQ® somit Instrumente an, die die Sicherung und stetige Verbesserung der Qualität in Einrichtungen des Gesundheitswesens für die Öffentlichkeit darstellen Das KTQZertifizierungsverfahren basiert auf einer Selbst- und Fremdbewertung nach spezifischen, von Praktikern entwickelten Kriterien, die sich auf die Patientenorientierung, die Mitarbeiterorientierung, die Sicherheit, das Informations- und Kommunikationswesen, die Führung und das Qualitätsmanagement der Einrichtung beziehen. Als erstes Universitätsklinikum in Nordrhein-Westfalen erhielt das Universitätsklinikum Münster (UKM) das „KTQ-Zertifikat" im März 2010 für den gesamten Klinikbereich. Um das KTQ-Zertifikat zu erhalten, erwartet die KTQ-GmbH von den medizinischen Einrichtungen die selbstkritische Betrachtung genauso wie die Bereitschaft, bestehende Strukturen ggf. zu verändern. Die Fragen, die den KTQ-Visitoren® beantwortet werden mussten, gingen weit über medizinische und pflegerische Aspekte hinaus. So wurde das UKM und die Hautklinik nicht nur nach seinem Umgang mit Patienten, sondern auch nach technischen Abläufen befragt, außerdem wurden Themen wie Arbeitsorganisation, Weiterbildung, Sicherheitsvorkehrungen bei Notfällen und das Management begutachtet: „Wer unser Zertifikat erhält, wurde zuvor auf Herz und Nieren geprüft. Für Patienten kann das die Wahl eines Krankenhauses erheblich erleichtern." Insgesamt fünf Tage besuchten drei externe Prüfer das UKM und u.a. auch die Hautklinik. Zur Zertifizierung zählten u.a. „vor Ort" - Begehungen und Interviews/kollegiale Dialoge in den einzelnen Stationen sowie eine gründliche Prüfung der Dokumente. Die „KTQ-Visitoren®" prüften anhand eines feststehenden KTQ-Bewertungskataloges (siehe unten) in insgesamt sechs Kategorien: Patientenund Mitarbeiterorientierung, Sicherheit im Krankenhaus, Informationswesen, Krankenhausführung und Qualitätsmanagement. Neben dem UKM sind nur noch drei weitere Unikliniken in Deutschland KTQ-zertifiziert (Freiburg, Mannheim, Tübingen). Eine Übersicht über zertifizierte Kliniken und weitere Informationen zum Verfahren gibt es auf der Homepage www.ktq.de. Hauttumorzentrum des Universitätsklinikums Münster Seit einigen Jahren hat die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) in Zusammenarbeit mit weiteren medizinischer Fachgesellschaften, wie z.B. die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) damit begonnen, ein Zertifizierungssystem für die Onkologische Versorgung in Deutschland zu entwickeln. Ziel ist es, die Entstehung von onkologischen Zentren mit einem festgelegten qualitativen Anspruch zu fördern 54 und dadurch die Versorgung von Krebspatienten zu verbessern. Der Erhebungsbogen für die Hauttumorzentren (HTZ) der DKG ist in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) und der Deutschen dermatologischen Gesellschaft (DDG) (http://www.onkozert.de/hauttumorzentren.htm) verabschiedet worden. Nach Etablierung der zentralen Anforderungspunkte für Hauttumorzentren im Jahr 2009 und im Frühjahr 2010 wurde die Hautklinik des Universitätsklinikums Münster (UKM) im April 2010 erstmals von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) offiziell als zertifiziertes Hautkrebszentrum ausgezeichnet. Im Mai 2012 erfolgte das zweite obligatorische Überwachungsaudit, das die initiierten Prozesse und Entwicklungen des Zentrums bestätigte. Die wichtigsten Kernpunkte des Hauttumorzentrums bilden: Schriftliche Kooperationsvereinbarungen mit jedem einzelnen (Haupt-) und Behandlungspartner innerhalb des UKM. Im Detail regeln die Kooperationsvereinbarungen mit den Hauptbehandlungspartnern die Verfügbarkeit der vereinbarten Leistungen (§1), die Einhaltung von gemeinsamen Prozessen bzw. deren Schnittstellen (§2), die Orientierung an den aktuellen Leitlinien und die verbindliche Teilnahme an der Tumorkonferenz (§3), Dokumentation von Qualifikations- und Weiterbildungsnachweisen (§4), die Zusammenarbeit bei Audits (§5), adäquate Mitwirkung bei der Messung der Ergebnisqualität und zur Verfügung Stellung relevanter Daten (§6), Nennung im Rahmen von Informationsmaterialien, Werbebroschüren, Internetauftritt etc. als Bestandteil des Zentrums (§7), Kündigungsregeln (§8) und nennt Ansprechpartner (§9). Die Vereinbarung mit den Behandlungspartnern regeln die Zusammenarbeit und gegenseitige Ergänzung gemäß Behandlungsleitlinien in einem ständigen und systematischen Prozess der Qualitätsverbesserung. Weiterhin wird die Nennung in Informationsbroschüren und Werbematerialien und die Schweigepflicht festgelegt. Als eine wesentliche Konsequenz aus den Kooperationsvereinbarungen ist die regelmäßige interdisziplinäre Tumorkonferenz des Hauttumorzentrums des UKM. Sie findet jeweils mittwochs 16:00 Uhr16:45 Uhr im Demonstrationsraum 2 des Instituts für klinische Radiologie (Ebene 03 Mitte des Zentralgebäudes) statt. Die Einweiser der vorgestellten Patienten werden zur Hauttumorkonferenz eingeladen. 55 Weiterhin werden alle relevanten Daten der Entitäten Melanom, epitheliale Tumore, Merkelzellkarzinom und Kutane T-Zell-Lymphome in Zusammenarbeit mit dem klinischen Register des Comprehensive Cancer Center Münster (CCCM) datenbankbasiert gesammelt und schließlich an das epidemiologische Krebsregister NRW gemeldet. Die wesentlichen Kennzahlen des Hauttumorzentrums des Universitätsklinikums Münster im Jahr 2012 umfasste 255 maligne epitheliale Primärtumore, 117 Patienten mit Primärmelanomen und 37 Patienten mit erstmals aufgetretenen kutanen Lymphomen u. seltene malignen Hauttumoren. 5.3 Verantwortliche Verantwortliche im Sinne des Qualitätsmanagements sind die Führungskräfte der Hautklinik. Für die Lenkung und Steuerung des Qualitätsmanagements ist das Lenkungsteam verantwortlich. Lenkungsteam 2012: • Frau Nicole Graeven, Personalbüro • Frau Silke Gwinner, kaufmännische Referentin (bis 11/2012) • Herr Philipp Petzinka, kaufmännischer Referent (seit 11/2012) • Herr Stefan Albowski, QM-Beauftragter • Prof. Dr. med. Meinhard Schiller, Koordinator des Hauttumorzentrums (bis 06/2012) • Dr. Carsten Weishaupt, QM-Beauftragter, Koordinator des Hauttumorzentrums • Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge, Leitung Tagesklinik • Prof. Dr. med. Markus Böhm, Leitung Ambulanz Für die Umsetzung und Koordinierung des Zertifizierungsprozesses wurde ein berufsgruppenübergreifendes QM-Team gegründet: QM-Team : • Mitglieder Lenkungsteam, sowie • Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger, Direktor • Prof. Dr. med. Dieter Metze, Stellv. Direktor • Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter, Ltd. Oberartzt und Leiter des Hauttumorzentrums • Frau Edeltraud Darpe, Stationsleitung der Hautklinik • Frau Annette Feldhaus, Stationsleitung der Hautklinik 56 • OA Dr. med. Dirk Pappai, Oberarzt Dermatochirurgie (bis 06/2012) • Frau Annette Stix, Krankenschwester • Herr Klaus Wottawa, Krankenpfleger • Frau Brigitte Hellweg, MTA Allergologie Die Aufgaben der Arbeitssicherheit, des Patientenschutzes sowie der Planung und Koordinierung von Schlüsselbereichen werden durch Beauftragte wahrgenommen: Beauftragte: • • Hygiene − Dr. med. Stefanie Kemper − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge − Ulrike Gödde Sicherheit − • • • • Strahlenschutz − Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge Gefahrgut (Straße) − Dr. med. Carsten Weishaupt − Meike Steinert − Dr. rer nat. Jörg Buddenkotte Gentechnik − Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser − Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Beissert (bis 02/2012) − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge Infektionsschutz (Labor) − • • Prof. Dr. med. Markus Böhm Prof. Dr. rer.nat. Karin Loser Transfusion − Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter − Dr. med. Athansios Tsianakas Laser − Dr. med. Dirk Pappai (bis 06/2012) − Dr. med. Stefanie Kemper 57 • • Geräte − Dr. med. Sonja Grundmann − Dr. med. Antonia Jeskowiak − Andre Osseforth (OP) − sowie je ein weiterer Mitarbeiter je Station/Bereich EDV/IT − • Prof. Dr. med. Randolf Brehler Datenschutz − Prof. Dr. med. Randolf Brehler − Beate Veerkamp (OP) − Stefan Albowski 58 6 Wissenschaftliche Projektbereiche 6.1 Experimentelle Dermatologie und Immunbiologie der Haut Untersuchungen zur Bedeutung der kutanen RANK-RANKL Interaktion für die Regulation von Immunität Dr. rer. nat. Verena Kupas Herr cand. med. Carlo Sternemann Herr Maik Voskort Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Nach Ablauf einer Haut-spezifischen Immunreaktion muss diese beendet werden, um Gewebeschä+ + den zu minimieren. Dabei sind CD4 CD25 regulatorische T-Zellen wichtig, da sie sowohl MHC Klasse I- als auch Klasse II-Immunantworten aktiv supprimieren. Die Anzahl und suppressive Funktion von CD4+CD25+ regulatorischen T-Zellen wird unter anderem von Molekülen der TNF-Familie, wie beispielsweise der RANK-RANKL-Interaktion, determiniert. Über die molekularen Mechanismen und Faktoren, die an der peripheren Homöostase und Expansion von regulatorischen T-Zellen beteiligt sind, ist jedoch sehr wenig bekannt. Um die Bedeutung des RANK-RANKL-Signalwegs für die Expansion und das Überleben von regulatorischen T-Zellen im Detail untersuchen zu können, wurden transgene (tg) Mäuse generiert, die unter Kontrolle des Keratin-14 Promotors RANKL in den basalen Keratinozyten der Epidermis überexprimieren. Interessanterweise zeigen K14-RANKL tg Mäuse eine signifikant erhöhte Anzahl von CD4+CD25+Foxp3+ regulatorischen T-Zellen in den sekundären lymphatischen Organen, ohne dass systemisch erhöhte RANKL-Serumspiegel nachweisbar sind. Im Rahmen dieses Projekts soll in vitro sowie in vivo untersucht werden, ob die Expansion von regulatorischen TZellen in K14-RANKL tg Mäusen spezifisch durch Interaktion mit RANKL-aktivierten (kutanen) Antigen-präsentierenden Zellen induziert werden kann. Weiterhin soll durch Kreuzung der K14-RANKL tg Mäuse mit Foxp3gfp „knock-in“ Mäusen (diese exprimieren ein Foxp3-GFP-Fusionsprotein, was eine direkte Identifikation regulatorischer T-Zellen ermöglicht) der Ort der peripheren Expansion von CD4+C25+Foxp3+ T-Zellen in den K14-RANKL tg Mäusen identifiziert werden. Darüber hinaus soll, in Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin sowie der Klinik für Neurologie, analysiert werden, ob die durch hautspezifische RANKL-Überexpression expandierten regulatorischen T-Zellen der K14RANKL tg Mäuse ausschließlich kutane Immunreaktionen regulieren oder aber auch extrakutane Entzündungen, wie beispielsweise eine Kolitis oder experimentelle Autoimmun-Enzephalomyelitis (EAE), hemmen können. 59 Molekulare Mechanismen der Photokarzinogenese Dr. rer. nat. Verena Kupas Frau Julia Adamowski Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Die Hautkrebsentstehung durch ultraviolette (UV) Strahlung hat in den letzten Jahren stark zugenommen, wobei die karzinogene Wirkung des UV-Lichts sowohl auf mutagenen Effekten als auch auf einer Unterdrückung protektiver anti-tumoraler Immunantworten basiert. Bei dieser durch UVStrahlung hervorgerufenen Immunsuppression spielen UV-induzierte CD4+CD25+ regulatorische TZellen eine wichtige Rolle. Bislang ist wenig über die Mechanismen bekannt, die zur Induktion, Regulation und dem Überleben von UV-induzierten regulatorischen T-Zellen führen. Im Gegensatz dazu + + sind natürlich vorkommende CD4 CD25 regulatorische T-Zellen phänotypisch und funktional deut- lich besser charakterisiert. Die Induktion natürlich vorkommender CD4+CD25+ regulatorischer TZellen wird unter anderem durch RANK-RANKL-Signale determiniert. Da UV-Strahlung die RANKLExpression in Keratinozyten hochreguliert und auf epidermalen Langerhanszellen der Rezeptor RANK exprimiert wird, soll die Bedeutung des RANK-RANKL-Signalwegs für die UV-induzierte Hautkrebsentstehung bestimmt werden. Zu diesem Zweck wurden Mäuse generiert, die unter Kontrolle des Keratin-14 Promotors RANKL in den basalen Keratinozyten der Epidermis überexprimieren. Um die spezifische Bedeutung des RANK-RANKL-vermittelten Signalwegs für die Photokarzinogenese in vivo zu untersuchen, sollen K14-RANKL transgene (tg) und Wildtyp (wt) Mäuse chronisch mit UVB bestrahlt werden. Da UV-Bestrahlung die RANKL-vermittelten Signalwege induziert, und RANK-RANKLInteraktionen bei der Zellmigration eine Rolle spielen, soll untersucht werden, ob die Metastasierung von Hauttumoren RANKL-abhängig ist und ob sich eine Korrelation zwischen der RANKL-Expression und dem klinischen Verlauf einer Hautkrebserkrankung in Patienten etablieren lässt. Zusammenfassend sollen die geplanten Untersuchungen dazu führen, die Rolle von RANK-RANKL-vermittelten Signalen im Rahmen der kutanen UV-induzierten Karzinogenese zu bestimmen. Diese Forschungsarbeiten werden von der Deutschen Krebshilfe unterstützt. Untersuchungen zur Bedeutung des RANK-RANKL vermittelten Signalwegs bei antimikrobiellen kutanen Immunreaktionen Herr Dipl. Biol. Lars Klenner Frau Kerstin Vischedyk 60 Dr. rer. nat. Sandra Laggies Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Infektionskrankheiten zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen, wobei in den westlichen Industrienationen Staphylococcus aureus zu den wichtigsten bakteriellen und Herpes simplex mit zu den häufigsten viralen Erregern kutaner Infektionen gehören. Der Verlauf von bakteriellen und viralen kutanen Infektionskrankheiten wird durch das Immunsystem kontrolliert. Dabei ist es für pathogene Mikroorganismen notwendig, ihr Überleben zu sichern, indem sie wirtseigene zelluläre Abwehrmechanismen aktiv supprimieren. Für die Hemmung der Funktion von Leukozyten sind CD4+CD25+ regulatorische T-Zellen von Bedeutung, da diese Zellen sowohl MHC Klasse I als auch MHC Klasse II vermittelte Immunantworten inhibieren können. Über die Lokalisation, Migration sowie Expansion von regulatorischen T-Zellen während einer kutanen Staphylococcus aureus oder Herpes simplex Infektion ist bisher sehr wenig bekannt. Unsere Arbeitsgruppe konnte jedoch zeigen, dass der RANK-RANKL-Signalweg für das Überleben und die Aktivität von regulatorischen T-Zellen von Bedeutung ist. Da die RANKL-Expression auch in entzündlichen Dermatosen induziert wird, soll die Relevanz des RANK-RANKL vermittelten Signalwegs für die Regulation von kutanen antimikrobiellen Immunantworten untersucht werden. Zu diesem Zweck sollen K14-RANKL transgene Mäuse sowohl mit Staphylococcus aureus als auch mit Herpes simplex infiziert und die Expansion, Lokalisation sowie Migration von regulatorischen T-Zellen während des gesamten Infektionsverlaufs verfolgt werden. Zusätzlich soll der RANK-RANKL vermittelte Signalweg in K14-RANKL transgenen Mäusen durch Injektion des RANKL-Antagonisten RANK-Fc blockiert werden, um die Bedeutung von RANKRANKL-Interaktionen während kutaner bakterieller oder viraler Infektionen zu untersuchen und um zu bestimmen, ob die spezifische Blockierung dieses Signalwegs eine Option für die Therapie kutaner Infektionen darstellt. Außerdem soll mit Hilfe von K14-RANKL x Foxp3 gfp Doppelmutanten die Migra- tion von CD4+CD25+ regulatorischen T-Zellen während des Infektionsverlaufs visualisiert und im Detail analysiert werden. Dieses Forschungsprojekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1009 „Breaking Barriers“gefördert. Bedeutung des TNF-alpha vermittelten Signalwegs für die suppressive Aktivität von CD4+CD25+Foxp3+ regulatorischen T-Zellen und die Entwicklung einer systemischen Autoimmunerkrankung Herr Maik Voskort Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser 61 Entzündliche Dermatosen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der Dermatologie. Die zellulären und molekularen Mechanismen, die diesen Erkrankungen zugrunde liegen, sollen beispielhaft an der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) sowie dem Lupus erythematodes untersucht werden. Im Blut sowie in entzündeten Hautbereichen von Patienten mit Psoriasis vulgaris oder Lupus erythematodes konnten gegen selbst gerichtete (autoreaktive) T-Zellen nachgewiesen werden, die an der Gewebezerstörung maßgeblich beteiligt sind. Die Entstehung bzw. Vermehrung und die Aktivität dieser autoreaktiven T-Zellen wird durch CD4+CD25+Foxp3+ regulatorische T-Zellen kontrolliert, welche in der Lage sind, autoreaktive T-Zellen zu inaktivieren oder gar zu zerstören. Interessanterweise ist die Anzahl von regulatorischen T-Zellen im Blut und in entzündeten Hautbereichen von Psoriasis vulgaris oder Lupus erythematodes Patienten unverändert gegenüber gesunden Probanden. Es konnte aber gezeigt werden, dass die Funktion dieser Zellen deutlich reduziert ist. Im Gegensatz zu regulatorischen T-Zellen aus dem Blut von gesunden Probanden können regulatorische T-Zellen aus Psoriasis vulgaris oder Lupus erythematodes Patienten die Vermehrung von autoreaktiven T-Zellen nicht unterdrücken. Aus Zellkultur-Modellen ist bekannt, dass die Funktion regulatorischer T-Zellen durch TNF-alpha, ein Zytokin, das sowohl im Blut als auch in entzündeten Hautbereichen von Psoriasis vulgaris Patienten vorkommt, negativ beeinflusst wird. Somit kann vermutet werden, dass bei Psoriasis vulgaris Patienten der beobachtete Funktionsverlust von regulatorischen T-Zellen durch TNF-alpha hervorgerufen wird. Dies könnte möglicherweise auch die Beobachtung erklären, dass Psoriasis vulgaris Patienten, die mit einem neutralisierenden anti-TNF-alpha Antikörper behandelt wurden, weniger autoreaktive T-Zellen im Blut und in den entzündeten Hautbereichen aufweisen. Um diese Vermutung näher zu untersuchen und um den Wirkmechanismus von Medikamenten zur Blockierung des TNF-alpha Signalwegs im Detail zu erforschen, wird die suppressive Funktion sowie die Aktivität von regulatorischen T-Zellen aus dem Blut von Psoriasis Patienten vor und nach Behandlung mit Adalimumab (Humira®, Abbott GmbH & Co. KG, Wiesbaden) quantifiziert und mit der Aktivität von regulatorischen T-Zellen aus dem Blut von gesunden Probanden verglichen. Diese Forschungsarbeiten werden durch Industriepartner (Firma Abbott Deutschland, Wiesbaden) gefördert. S100-Proteine verbinden angeborene Immunantworten und Autoimmunität Herr Maik Voskort Herr Dipl. Biol. Lars Klenner Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser 62 Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem körpereigene Gewebe angreift, wobei die zellulären und molekularen Mechanismen, die zur Entwicklung von Autoimmunität führen, noch nicht im Detail erforscht sind. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass die Wechselwirkung von Antigen-präsentierenden Zellen (APZ) und T-Zellen über einen bestimmten Signalweg (CD40-CD40 Ligand) massgeblich an der Progression von systemischen Autoimmunerkrankungen, wie z.B. dem Lupus erythematodes, beteiligt zu sein scheint. Diese Wechselwirkung führt zur Entstehung von pathogenen autoreaktiven T-Zellen, die in das Gewebe einwandern und dort lösliche Faktoren, wie z.B. das Zytokin Interleukin-17 ausscheiden, was für die Gewebezerstörung mitverantwortlich ist. In einem von uns generierten Mausmodell resultiert die Haut-spezifische Überexpression von CD40 Ligand im Verlust der Toleranz gegenüber selbst und der Ausbildung einer systemischen Autoimmunerkrankung, die dem humanen Lupus erythematodes sehr ähnlich ist. Mit Hilfe dieses Mausmodells untersuchen wir die molekularen Mechanismen, die zur Entstehung autoreaktiver TZellen führen. Interessanterweise konnten wir zeigen, dass für die Pathogenität von autoreaktiven TZellen neben der CD40-CD40 Ligand Interaktion auch die Bindung von S100A8 und S100A9 Proteinen an Toll-like Rezeptor 4 auf der Oberfläche der T-Zellen notwendig ist. Nur wenn beide Signale in derselben T-Zelle vorhanden sind, kommt es zur Sekretion des gewebezerstörenden Zytokins Interleukin-17. Studien, die wir in T-Zellen aus dem Blut von Lupus erythematodes Patienten durchgeführt haben, bestätigten, dass ein analoger Mechanismus, nämlich die Wechselwirkung von APZ und T-Zellen über CD40-CD40 Ligand Signale und die Bindung von S100A8 und S100A9 Proteinen an Toll-like Rezeptor 4, auch bei der Entstehung von humanen autoreaktiver T-Zellen und somit bei der Progression humaner Autoimmunerkrankungen eine wichtige Rolle spielen. S100A8 und S100A9 sind kleine Calcium-bindende Proteine, die als Bestandteile des angeborenen Immunsystems insbesondere während einer Entzündungsreaktion im Gewebe freigesetzt werden und als sogenannte ”Alarmine” dem Körper Gefahr signalisieren. In unserem Forschungsprojekt konnten wir somit erstmalig einen direkten Zusammenhang zwischen der lokalen Expression von ”Alarminen” und der Entwicklung von Autoimmunität aufzeigen. Durch die Identifizierung von S100A8 und S100A9 als Verbindungsglied zwischen dem angeborenen Immunsystem und der Pathogenität von autoreaktiven T-Zellen ergeben sich möglicherweise in Zukunft neue therapeutische Optionen für die Behandlung von Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise die spezifische Blockierung von S100A8 bzw. S100A9 in Patienten. Untersuchungen zur Bedeutung des OX40-OX40 Ligand Signalwegs für allergische und antimikrobielle kutane Immunantworten 63 Frau M. Sc. Christina Bürger Frau M. Sc. Jenny Scherzer Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Die Haut ist kontinuierlich verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt, wodurch Immunantworten induziert werden. Insbesondere kutane Antigen-präsentierende Zellen (APZ), wie z.B. die epidermalen Langerhanszellen, sind für die Auslösung der Immunantworten wichtig, indem sie Antigene aufnehmen, aus der Epidermis auswandern und in den regionalen Lymphknoten die Differenzierung sowie Aktivierung von Effektor-T-Zellen induzieren. Die Qualität und Regulation der induzierten Immunantwort wird durch die Wechselwirkung von kostimulatorischen Molekülen, wie beispielsweise den Mitgliedern der Tumornekrosefaktor (TNF)/TNF-Rezeptor (TNFR) Superfamilie, bestimmt. Der TNFR OX40 wird von T-Zellen exprimiert, wobei die Expression in Abhängigkeit vom Aktivierungsgrad der T-Zellen reguliert werden kann, und sein Ligand (OX40L) befindet sich auf APZ. Es konnte gezeigt werden, dass OX40-OX40L Wechselwirkungen die Funktion von unterschiedlichen T-ZellSubpopulationen auf vielfältige Weise beeinflussen. So spielen OX40-OX40L Interaktionen eine bedeutende Rolle bei der Induktion von TH2-Zellen sowie bei der Differenzierung/Aktivierung von NKZellen und CD8+ Effektor- bzw. Gedächtnis T-Zellen während anti-viraler Immunantworten. Um die Bedeutung des OX40-OX40L Signalwegs für kutane Immunantworten in vivo untersuchen zu können, wurden transgene (tg) Mäuse generiert, die unter Kontrolle des Keratin-14 Promotors OX40 in den basalen Keratinozyten der Epidermis überexprimieren (K14-OX40 tg). Im Rahmen des hier beantragten Projekts soll der Einfluss von OX40-OX40L Interaktionen auf TH2-vermittelte Erkrankungen der Haut und kutane Virus-Infektionen erforscht werden. Dazu sollen K14-OX40 tg Mäuse sowie WildtypTiere im ersten Teilprojekt topisch mit einem obligaten Allergen behandelt und anschließend die Zahl, Funktion und Migration von TH2-Zellen während der allergischen Erkrankung der Haut in vitro und in vivo analysiert werden. Um die Bedeutung von OX40-OX40L Interaktionen für die Entstehung und Progression von TH2-vermittelten Hauterkrankungen des Menschen, wie z.B. der atopischen Dermatitis zu untersuchen, sollen die OX40- und OX40L Expression in läsionaler Haut von Patienten quantifiziert und die Anzahl sowie die Funktion bzw. Aktivität von TH2-Zellen im peripheren Blut von Patienten mit atopischer Dermatitis im Vergleich zu gesunden Probanden bestimmt werden. In einem dritten Teilprojekt sollen K14-OX40 tg Mäuse sowie entsprechende Kontroll-Tiere epikutan mit einem Herpes simplex Virus Typ-1 Isolat (HSV) infiziert und nachfolgend der Phänotyp, die Funktion bzw. das Migrationsverhalten von NK-Zellen sowie Virus-spezifischen CD8+ Effektor- und Gedächtniszellen untersucht werden. Diese Forschungsarbeiten werden vom Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) der Universität Münster gefördert. 64 Untersuchungen zur Bedeutung des 4-1BB/4-1BB Ligand Signalwegs für die Induktion und Regulation von Immunantworten in der Haut Dr. rer. nat. Verena Kupas Frau Kerstin Vischedyk Frau Julia Adamowski Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Der 4-1BB/4-1BB Ligand (CD137/CD137L) Signalweg hat ganz unterschiedliche Effekte auf die Funktion von Immunzellen. Dazu gehört u.a. die Induktion der T-Zell-Aktivierung oder die Regulation der Zellviabilität. 4-1BB Ligand, ein Mitglied der Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) Suprfamilie, wird von Antigen-präsentierenden Zellen, wie beispielsweise dendritischen Zellen, B-Zellen oder Makrophagen exprimiert, wohingegen der Rezeptor 4-1BB auf T-Zellen vorkommt und nach Aktivierung hochreguliert wird. Neben aktivierten T-Tellen exprimieren auch Mastzellen, Eosinophile und neutrophile Grnaulozyten diesen Rezepor. Die ubiquitäre Expression von 4-1BB und 4-1BB Ligand legt bereits nahe, dass der Signalweg in ganz unterschiedlichen Prozessen eine Rolle zu spielen scheint. Um die Bedeutung von 4-1BB/4-1BB Ligand Interaktionen für die Induktion und Regulation von Immunantworten in der Haut zu untersuchen, haben wir transgene Mäuse generiert, die unter Kontrolle des Keratin-14 Promotors 4-1BB in der Haut überexprimieren. Interessanterweise entwickeln K14-4-1BB transgene Mäuse im Alter von drei Monaten spontan entzündliche Hautläsionen and den Ohren und der Schnauze. Die Ursache dieser Hautentzündungen wird im Rahmen des Projekts auf zellulärer und molekularer Ebene erforscht. Darüber hinaus wird untersucht, ob sich durch gezielte Blockierung des 4-1BB/4-1BB Ligand Signalwegs die Hautentzündungen in den transgenen Mäusen behandeln lassen. Effekte des Neuropeptids alpha-Melanozyten-stimulierendes Hormon (α α-MSH) auf die Funktion von dendritischen Zellen sowie auf Zellen mit Relevanz bei Psoriasis Herr Maik Voskort Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass das neuroendokrine Peptidhormon AlphaMelanozyten-stimulierendes Hormon (α-MSH) anti-entzündliche Eigenschaften besitzt und bei- 65 spielsweise in der Lage ist, eine allergische Kontaktdermatitis zu unterdrücken. Interessanterweise genügt eine ex vivo Inkubation dendritischer Zellen (DZ) mit α-MSH und einem Kontakt-Allergen, um nach Injektion der Zellen in Mäusen eine antigen-spezifische Unterdrückung der Kontaktallergie zu erreichen. Durch Koinkubation von Antigen + α-MSH behandelten DZ mit T-Zellen und anschließender Injektion dieser T-Zellen in naive Mäuse konnte gezeigt werden, dass offensichtlich T-Zellen die Mediatoren der beobachteten α-MSH vermittelten Toleranzinduktion sind. Während Tiere, denen TZellen gespritzt wurden, die zuvor mit Antigen behandelten DZ koinkubiert worden waren, eine Kontaktallergie entwickelten, zeigten Rezipienten-Tiere, die T-Zellen erhielten, welche mit Antigen + αMSH stimulierten DC koinkubiert wurden, keine Kontaktallergie-Reaktion sondern entwickelten eine Antigen-spezifische Toleranz. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts soll zunächst der direkte Effekt von α-MSH auf DZ untersucht werden. Dazu werden einerseits Genexpressionsprofile von DZ vor und nach Stimulation mit α-MSH erstellt, andererseits wird der Phänotyp von α-MSH stimulierten DC durchflusszytometrisch charakterisiert. Anschließend sollen α-MSH stimulierte DZ mit T-Zellen kokultiviert werden, um den Einfluss von α-MSH auf die Wechselwirkung von DZ mit T-Zellen zu untersuchen. Zu diesem Zweck werden die T-Zellen aus den Kokulturen isoliert und phänotypisch sowie funktional charakterisiert. Da T-Zellen auch eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Pathophysiologie der Psoriasis spielen, soll weiterhin erforscht werden, ob durch α-MSH-Behandlung die Aktivität und/oder Proliferation der Effektor-T-Zellen aus Psoriasis-Patienten moduliert werden kann. Dazu werden mononukleäre Zellen aus dem peripheren Blut von Psoriasis-Patienten und gesunden Probenden isoliert und in vitro mit α-MSH stimuliert. Anschließend erfolgt die Quantifizierung der Zytokin-Expression in diesen T-Zellen mittels Durchflusszytometrie und quantitativer realtime-PCR. Diese Forschungsarbeiten werden durch Industriepartner (Firma Dr. August Wolff Arzneimittel, Bielefeld) gefördert. Effekte des Neuropeptids alpha-Melanozyten-stimulierendes Hormon (α α-MSH) auf die Progression einer experimentellen Autoimmun-Enzephalomyelitis Frau M.Sc. Nadine Sucker Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Das Neuropeptid α-MSH besitzt anti-inflammatorische sowie immunmodulatorische Eigenschaften und es konnte gezeigt werden, dass α-MSH in der Lage ist, Immunsuppression und Toleranz zu induzieren. In der Haut wird α-MSH u.a. von Keratinozyten gebildet und in einem Mausmodell für eine 66 Psoriasis-ähnliche Hautentzündung ließ sich die Progression der Erkrankung durch α-MSHBehandlung aufhalten. Im Rahmen dieses Projekts wurde untersucht, ob α-MSH lediglich kutane Entzündungen moduliert oder aber auch die Progression einer entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems beeinflussen kann. Zu diesem Zweck wurde durch Immunisierung mit dem Myelin-Oligodendrozyten- (MOG) Peptid eine experimentelle Autoimmun-Enzephalomyelitis in Mäusen ausgelöst. Diese Erkrankung entspricht in wesentlichen Teilen der Multiplen Sklerose (MS) bei Patienten und kann daher als Modell für MS angesehen werden. Nach Immunisierung wurde eine Gruppe von Mäusen systemisch mit α-MSH behandelt. Überraschenderweise zeigten die α-MSH behandelten Tiere keinerlei Lähmungserscheinungen des Schwanzes oder der Hinterbeine wohingegen PBS-behandelte Kontrolltiere ca. 10 Tage nach Injektion des MOG-Peptids erste Bewegungseinschränkungen des Schwanzes aufwiesen und 18 Tage nach Immunisierung Lähmungen der Hinterbeine festzustellen waren. Um das therapeutische Potential von α-MSH zu analysieren, wurden die Tiere erst nach Auftreten von Bewegungsstörungen der Hinterbeine mit α-MSH behandelt. Dies führte interessanterweise dazu, dass die Beweglichkeit der hinteren Extremitäten bereits nach 3 Injektionen von α-MSH wieder hergestellt werden konnte. In einem von der Industrie geförderten Projekt sollen nun die zellulären und molekularen Mechanismen, die dem protektiven Effekt von αMSH während der Entstehung und Progression einer EAE zugrunde liegen, untersucht werden. Zudem soll in einem weiteren Mausmodell für MS das therapeutische Potential von α-MSH im Detail charakterisiert werden. Bedeutung des alpha-Melanozyten-stimulierenden Hormons (α α-MSH) für die Entstehung von Hauttumoren Frau M.Sc. Nadine Sucker Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Die Hautkrebsentstehung durch UV-Strahlung oder mutagene Substanzen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Aufgrund seiner seit langem bekannten Effekte auf die Pigmentierung der Haut würde häufig spekuliert, dass α-MSH möglicherweise protektiv wirken könnte während der Entstehung und Progression von Hauttumoren. Um diesen Aspekt zu untersuchen, wurden Mäuse einmalig mit einem Kanzerogen und anschließend für mehrere Monate chronisch mit einem Tumorpromotor behandelt. In diesem gut etablierten Modell für chemisch induzierte Hautkarzinogenese konnte eindeutig gezeigt werden, dass die Tiere, die zusätzlich zu Kanzerogen und Tumorpromotor α-MSH er- 67 hielten, deutlich weniger Hauttumoren entwickelten. Erste Untersuchungen zeigen, dass dies auf einer verbesserten anti-tumoralen Immunität beruhte. Daher sollen im Folgenden die protektiven Effekte von α-MSH während der Hautkrebsentstehung genau charakterisiert und zudem die Rolle von α-MSH während der Induktion und Regulation von anti-tumoraler Immunität analysiert werden. Die Rolle von undifferenzierten Melanomzellen in der Metastasierung Frau Meike Steinert Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Dr. med. Carsten Weishaupt Das maligne Melanom ist ein hochgradig maligner Tumor der Haut mit einer in den Industrienationen immer noch ansteigenden Inzidenz. Melanome sind heterogene Tumoren, die sich aus unterschiedlich stark differenzierten Zellen zusammensetzen. In den letzten Jahren wuchs die Evidenz für ein Tumorprogressionsmodell, das die Bildung von Melanomen aus wenig differenzierten Melanomzellen, sogenannten „Malignes Melanom-initiierenden Zellen“ postuliert. Es wurde nachgewiesen, daß diese Zellen maßgeblich an der Generierung von Melanomen beteiligt sind. Unklar ist jedoch, ob diese Zellen eine Rolle in der Metastasierung spielen. Daher sollen durch vergleichende Untersuchungen von niedrig und hoch differenzierten Melanomzellen Unterschiede in der Metastasierungsaktivität herausgearbeitet werden. Dazu sollen proinvasive Charakteristika wie Migrationsverhalten, Kollagenaseaktivität, Expression von proinvasiven Proteinen wie Matrixmetalloproteinasen, Adhäsionsmolekülen und Chemokinrezeptoren in vitro analysiert werden. Um die in vivo Relevanz der molekularen Profile zu überprüfen, soll das Metastasierungsverhalten von niedrig und hoch differenzierten Melanomzellen in einem humanen MelanomXenograft-Modell untersucht werden. Kann nachgewiesen werden, daß niedrig differenzierte Melanomzellen entscheidend für den Metastasierungsprozess sind, könnte in Zukunft eine gezielte Hemmung dieser Zellen klinisch eingesetzt werden, um den Metastasierungsprozess aufzuhalten. Modulation von Tumorgefäßendothelien zur Optimierung der Melanomimmuntherapie Frau Meike Steinert Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge 68 Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Dr. med. Carsten Weishaupt Trotz intensiver Forschung bleibt das maligne Melanom im Stadium IV eine Erkrankung mit steigender Inzidenz und einer Lebenserwartung von wenigen Monaten. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien versucht, eine endogene Immunantwort gegen das Melanom zu verstärken oder zu induzieren. Es gelang eine Melanom-spezifische Immunantwort zu aktivieren, jedoch führte diese nur in Einzelfällen zu einer Verlängerung der Lebensdauer. Aus diesem Grund, ist es notwendig, so genannte „tumor escape“ Mechanismen zu verstehen, die erklären wie der Tumor durch Resistenzentwicklung gegenüber den Immuneffektormechanismen einer spezifischen Immunantwort entkommt. Unsere Untersuchungen von Melanommetastasen ergaben, dass zytotoxische T-Zellen (CTL) nicht in das Tumorgewebe eindringen, sondern lediglich in der Tumorperipherie nachweisbar sind. Die Infiltration mit CTL ist jedoch essentieller Bestandteil einer effektiven antitumoralen Immunantwort und somit der Immuntherapie des malignen Melanoms. Für eine erfolgreiche Extravasation in ein peripheres Gewebe ist das Vorhandensein von Adhäsionsmolekülen auf den Gefäßendothelien und die Expression der entsprechenden Liganden auf den Lymphozyten Voraussetzung. Unsere Analyse der Adhäsionsrezeptoren auf Tumorendothelien zeigte eine geringere oder fehlende Expression von E-Selectin, P-Selectin und ICAM-1 im Vergleich zum tumorangrenzenden gesunden Gewebe. Basierend auf diesen Ergebnissen wird in dem aktuellen Projekt untersucht, ob durch Aktivierung von Tumoregfäßendothelien die Expression von relevanten Adhäsionsmolekülen induziert werden kann. In einem humanisierten Mausmodel soll geprüft werden, ob durch die Aktivierung der Tumorgefäßendothelien die Infiltration von CTL in humanes Melanomgewebe verbessert wird. Die Rolle der Thombozyten bei der Leukozytären Extravasation in kutanen Entzündungsmodellen Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge Frau Birgit Pöppelmann Dipl. Biol. Carina Hillgruber Dr. rer.nat. Annika Steingräber Dr. med. Carsten Weishaupt 69 Thrombozyten sind als primäre Effektorzellen der Hämostase bekannt. Neuere Arbeiten belegen, dass diese Blutzellen auch eine maßgebliche Rolle für die Entzündungsreaktion spielen. So unterstützen Thrombozyten einerseits die Extravasation von Leukozyten, andererseits spielen sie auch eine wichtige Rolle bei der Regulation der Vaskulären Integrität und Permeabilität. In unterschiedlichen Entzündungsmodellen der Haut (Kontaktdermatitis, UV-Dermatitis, Allergisches Kontaktekzem) wird in unserer AG der Einfluß der Thrombozyten auf die Leukozyten-Extravasation untersucht. Ein besonderes Anliegen ist dabei die Visualisierung dieser Prozesse. Mit Hilfe der Rückenhautskammer versuchen wir die einzelnen Schritte der kutanen Entzündungsreaktion zu visualisieren. Das Projekt wird über die Emmy-Noether-Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Pathophysiologie der Rosazea Prof. Dr. Dr. M. Steinhoff Frau Heike Hinte Frau Verena Schwab Herr Pawel Novak Herr Matthias Sulk Mithilfe immunhistochemischer, proteinbiochemischer und molekularer Methoden (Genomik, Proteomik, real time PCR) werden Biopsien von Patienten unterschiedlicher Stadien mit Rosazea untersucht und analysiert. Das Entzündungsgewebe und die neuroimmunologischen Mechanismen werden weiter entschlüsselt. Das Projekt wird von der Industrie und Rosacea foundation unterstützt. Untersuchung der Rolle von Transient-receptor potential A1 (TRPA1) bei der allergischen und toxischen irritativen Kontaktdermatitis Prof. Dr. Dr. M. Steinhoff Dr. rer. nat. Jörg Buddenkotte Herr Mathias Sulk Herr Benjamin Meyknecht Kürzlich publizierte Untersuchungen weisen auf eine wichtige Rolle von TRPA1 bei der Induktion der neurogenen Entzündung hin. Doch obwohl TRPA1 in basalen Keratinozyten und peripheren sensori- 70 schen Nervenfasern der Haut exprimiert wird, seine exogenen Aktivatoren zu den klassischen Hautirritantien zu zählen sind und hierbei insbesondere der TRPA1 spezifische Aktivator Senföl kutane Entzündungsprozesse initiiert, ist die Funktion des Kanals in der kutanen Entzündung noch gänzlich unbekannt. Daher untersuchen wir die in vivo Funktion von TRPA1: 1. im Mausmodell der (allergischen und irritativen toxischen) Kontaktdermatitis (ACD bzw ICD) unter Verwendung von TRPA1-defizienten versus TRPA1-Wildtypmäusen (Ohrschwellung, Plasmaextravasation, Ödembildung, Leukozytenrekrutierung), sowie 2. die Regulation von Entzündungsmediatoren, die für die Manifestierung der ACD sowie ICD essentiell sind (pharmakologische Untersuchungen mittels Inhibitorgabe von NF-κB- und NOS-Inhibitoren, Zytokinprofile von Interleukin 6 (IL-6) und IL-8, Regulation der Zelladhäsionsmoleküle E-selektin und „intracellular adhesionmolekule-1“ (ICAM-1;). Vergleich der TRP-Expression in krankhaften Hautgeweben Prof. Dr. Dr. M. Steinhoff Dr. rer. nat. Jörg Buddenkotte Herr Matthias Sulk Mithilfe immunhistochemischer, proteinbiochemischer und molekularer Methoden (Genomik, Proteomik, real time PCR) werden Biopsien von Patienten, die an unterschiedlichen entzündlichen Erkrankungen wie beispielsweise Psoriasis, chronische Dermatitis und Rosazea leiden untersucht und analysiert. Das Entzündungsgewebe und die neuroimmunologischen Mechanismen werden weiter entschlüsselt. Biologische Bedeutung des Melanokortin-1-Rezeptors bei der experimentellen Fibrose und systemischen Sklerodermie Prof. Dr. med. Markus Böhm Dr. rer. nat. Agatha Stegemann α-Melanozyten-stimulierendes Hormon (α-MSH) bindet an den Melanokortin-1-Rezeptor (MC1R), der auch auf dermalen Fibroblasten exprimiert ist. Vorarbeiten belegen eine modulierende Wirkung von Melanokortin-Peptiden auf die Transforming-Growth Factor-β1-(TGF-β1)- und Bleomycin (BLM)induzierte Kollagensynthese und Fibrose (Böhm et al. J. Biol. Chem. 2004; Kokot et al., Arthritis & 71 Rheum. 2009). Im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes wird untersucht, ob speziell der MC-1R eine protektive Rolle bei der experimentellen Fibrose (BLM-Modell) besitzt. Anhand von ex vivo generierten dermalen Fibroblastenkulturen von Patienten mit systemischer Sklerodermie prüfen wir zudem die These ob, dieser Rezeptor eine pathogenetische Bedeutung bei dieser fibrosklerotischen Erkrankung hat. Wir konnten zeigen, dass in signaldefizienten MC-1R-Tieren (Mc1re/e) die Bleomycin-induzierte Kollagensynthese signifikant gegenüber Wildtyp-Tieren aggraviert ist. In Übereinstimmung damit zeigten die signaldefizienten MC-1R-Tieren auch erhöhte Zytokinspiegel von MCP-1 und CTGF, wurden im Zusammenhang mit der BLM-induzierten Fibrose beschrieben. Präliminäre Daten an dermalen Fibroblasten von Patienten mit systemischer Sklerodermie deuten darauf hin, dass sowohl die mRNA-Expression sowohl von MC-1R als auch von POMC signifikant reduziert ist. Intestinale Fibroblasten –neue Zielzellen von α-MSH und mögliche Implikationen bei fibrotischen Umbauvorgängen des Darms Dr. med. Dominik Bettenworth, Medizinische Klinik B Frau Mara Apel Dr. rer. nat. Agatha Stegemann Prof. Dr. med. Markus Böhm Fibrotische Umbauvorgänge des Darms sind bei Patienten mit M. Crohn eine gefürchtete Komplikation. Unsere Vorarbeiten zeigen, dass der Melanokortin-1-Rezeptor (MC-1R) protektiv bei der experimentellen Kolitis wirkt und auf intestinalen Epithelien exprimiert ist (Maaser et al., Gut 2006). Das vorliegend Projekt widmet sich der Erforschung der Rolle des MC-1Rs bei der Fibrose des Darms. Hier sind kollagenproduzierende intestinale Fibroblasten Schlüsselzellen. Humane intestinale Fibroblasten exprimieren den MC-1R, nicht jedoch MC-2-5R. POMC wird von diesen Zellen zwar als trunkierte POMC mRNA (Exon 3) exprimiert, nicht aber als vollständiges Transkript (Exon 2-3) oder als POMC-Protein. Dies schließt eine endogene Produktion von Melanokortinen aus. Interessanteweise unterdrückt α-MSH die Transforming-Growth Factor-β1-(TGF-β1)-induzierte Kollagensynthese auf Protein-, nicht jedoch auf mRNA-Ebene, was unter den gegebenen experimentellen Bedingungen auf einen posttranskriptionellen Mechanismus wie bei dermalen Fibroblasten (Böhm et al. J. Biol. Chem. 2004) hinweist. Aktuell untersuchen wir die Signalwege von α-MSH in intestinalen Fibroblasten in vitro und wollen anhand von Gewebematerial fibrotischen Darms prüfen, ob das MC1R-POMC-System alteriert ist. 72 Nox4 als vielversprechendes Target-Molekül bei der Fibrose und systemischen Sklerodermie M. Sc. Heba Dosoki Prof. Dr. med. Markus Böhm Ziel des vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Projektes ist es, die funktionale Rolle von NADPH-Oxidase (NOX), speziell Nox4, bei der Kollagensynthese humaner dermalen Fibroblasten und bei der systemischen Sklerodermie zu untersuchen. Anhand von Expressionsanalysen auf RNA-und Proteinebene konnten wir zeigen, dass NOX4, p22phox und POLDIP2 in Fibroblasten konstitutiv exprimiert sind. Andere NOX-Isoformen sind demgegenüber auf RNA-Ebene in humanen dermalen Fibroblasten nicht nachweisbar. Bemerkenswerterweise induziert Transforming Growth Factor beta-1 (TGF-β1) zeit- und dosisabhängig die Nox4-Expression auf RNA- und Proteinebene. Pharmakologische Hemmung von NADPH-Oxidase oder Gene silencing (siRNA) von Nox4 unterdrückt den Effekt von TGF-β1. Interessanteweise attenuiert die Vorinkubation mit α-MSH, nicht aber mit Everolimus oder Tropisetron, die TGF-β1-induzierte Expression sowohl von Nox4 als auch von Myofibroblastenmarkern wie α-SMA und Fibronectin-1. Aktuelle Untersuchungen konzentrieren sich auf die Expression von Nox4 in Fibroblasten von Patienten mit systemischer Sklerodermie und auf die Induktion von oxidativem Stress durch TGF-β 1 bzw. Nox4 in diesen Zellen. Langfristig soll geklärt werden, ob Nox4 auch im Bleomycin-Modell der experimentellen Fibrose eine Rolle spielt. Funktionelle Rolle von Melanokortin-Rezeptoren bei der Osteoarthrose Prof. Dr. rer. nat. Susanne Grässel, Regensburg Frau Dr. rer. nat. Julia Kaps, Regensburg Frau Anne Erpenbeck-Leuer Prof. Dr. med. Markus Böhm Im Rahmen eines von der DFG geförderten interdisziplinären Projektes (Molecular Analyses and Interactions at Articular Interfaces; Forschergruppe FOR699) wird die funktionelle Bedeutung von Melanokortin-Rezeptoren (MC-R), speziell MC-1R und MC-5R, bei der experimentellen Osteoarthrose untersucht. Beide Rezeptoren sind in artikulären Chondrozyten exrpimiert. An Mäusen mit genetie/e scher Defizienz (Mc1r und MC5-KO) soll daher der Verlauf einer experimentell-induzierten Osteo- 73 arthrose untersucht werden. Bislang haben wir das Modell einer experimentell induzierten Osteoarthrose durch Transektion des vorderen Kreuzbandes (ACLT) etablieren können. Unsere präliminären Ergebnisse deuten auf einen protetiven Effekt von Mc1r in diesem Modell hin (Kaps et al. in Vorbereitung). Synoviale Fibroblasten – neue Zielzellen für Melanokortine Prof. Dr. med. Markus Böhm Frau Anne Erpenbeck-Leuer Prof. Dr. med. Rainer Straub, Regensburg Prof. Dr. rer. nat. Susanne Grässel, Regensburg In einem weiteren Teilprojekt des von der DFG geförderten interdisziplinären Forschungsvorhabens (Molecular Analyses and Interactions at Articular Interfaces; Forschergruppe FOR699) wird die biologische Rolle von Melanokortinen in der Synovia erforscht. In Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass humane artikuläre Chondrozyten von Patienten mit Osteoarthrose einen funktionellen Melanokortin-1-Rezeptor (MC1R) sowie Transkripte für MC-2R und MC-5R besitzen (Grässel et al., Arthritis Rheum. 2009). Im Gegensatz dazu exprimieren synoviale Fibroblasten von Osteoarthrose-Pateinten allerdings nur den MC1R. Basierend auf quantitativen RT-PCR-Analysen ist der MC-1R im Vergleich zu normalen Melanozyten jedoch deutlich geringer exprimiert. Der auf synovialen Fibroblasten nachgewiesene MC-1R zeigt eine schwache, aber nachweisbare funktionelle Kopplung (cAMP-Induktion), jedoch kein Calcium-Influx. Auch im Synovialgewebe von Patienten mit Osteoarthrose ist MC-1R auf synovialen Fibroblasten detektierbar, was anhand von Doppelfärbungen mit Antikörpern gegen MC1R und Prolyl-4-hydroxylase nachgewiesen werden konnte. Synoviale Fibroblasten exprimieren trunkierte POMC-mRNA, aber kein POMC-Protein und sezernieren daher keine detektierbare Mengen an α-MSH. Funktionelle Untersuchungen zeigen weiter, dass zumindest bei einem Teil der Spenderzellen α-MSH modulierende Wirkungen auf die IL-1β-induzierte Sekretion von bestimmten proinflammatorsichen Zytokinen (IL-6, IL-8 und MCP-1) hat und die Zelladhäsion an bestimmte extrazelluläre Matrixbestandteile regulieren kann (Böhm et al., in Vorbereitung). Modulierende Effekte von α-MSH auf Suppressoren des Zytokin-Signalling (SOCS)-1/3 in Melanozyten Dr. rer. nat. Agatha Stegemann 74 Prof. Dr. med. Markus Böhm Suppressors of cytokine signalling (SOCS) gehören zur Familie der Proteine, welche die Wirkung von proinflammatorischen Zytokinen negativ regulieren können. SOCS-Proteine werden von einer Reihe von Zytokinen induziert, wie z. B. Tumornekrose-Faktor-(TNF)-α oder Interleukin (IL)-1β. Diese Zytokine werden auch bei der UV-Antwort der Epidermis freigesetzt und haben hemmende Effekte auf die Melanogenese. Da α-MSH ein Schlüsselinduktor der Melanogenese im Rahmen der epidermalen UV-Antwort ist, wollen wir die Frage klären, ob dieses Peptid als Koordinator der Expression von bestimmten SOCS-Proteinen in Melanozyten fungiert. Unsere Ergebnisse zeigen, dass α-MSH dosisund zeitabhängig die Expression von SOCS-1 und SOCS-3 induziert. Western Blot Analysen belegen zudem, dass α-MSH auch auf Proteinebene SOCS-3 hochreguliert. Bezüglich des Mechanismus haben wir gezeigt, dass die Induktion von SOCS-1/3 durch α-MSH einer transkriptionellen Regulation unterliegt. Der SOCS-1/3-Promoter enthält mehrere CREB-Konsensus-Elemente. In Übereinstimmung damit wird der Effekt von α-MSH durch artifizielle cAMP-Induktoren imitiert und durch Protein-KinaseA-Signalweg-Inhibitoren neutralisiert. Es konnte gezeigt werden, dass eine α-MSH-Vorinkubation die TNF-α-induzierte Degradierung von IκBα verhindern konnte. Weiterhin reduziert eine α-MSHVorinkubation die TNF-α-induzierte p65/NF-κB-Aktivierung und die TNF-α-induzierte Hochregulierung der mRNA-Expression von IL-6 und IL-8. Interessanterweise antagonisiert α-MSH auch die TNFα-vermittelte Unterdrückung der Schlüsselenzyme der Melanogenese wie Tyrosinase, TRP-1- und Dopachrom-Tautomerase. Um die kausale Rolle von SOCS-1/3 beim Zustandekommen dieses Effektes von α-MSH auf die IL-6/8-, Tyrosinase-, TRP-1- und Dopachrom-Tautomerase-Expression zu bestätigen, führen wir aktuell SOCS-1/3-Gene silencing-Studien durch. Diese Ergebnisse sollen eine neue Funktion von α-MSH im Rahmen der Sonnenlicht-Reaktion der Haut erarbeiten. Antifibrotische Effekte von Tropisetron im System Haut Dr. rer. nat. Agatha Stegemann Prof. Dr. med. Markus Böhm Dieses DFG-geförderte Projekt untersucht die Fragestellung, ob Tropisetron, ein zugelassenes Antiemetikum, welches zu den Serotonin (5-HT)-Rezeptor-modulierenden Stoffen gehört, bisher unbekannte antifibrotische Effekte im System Haut besitzt. Unsere kürzlich publizierten Ergebnisse (Stegemann et al., Arthritis Rheum. 2013) zeigen, dass Tropisetron sowohl in neonatalen als auch in adulten humanen dermalen Fibroblasten (HDF) signifikant die transforming growth factor (TGF)-β1- 75 vermittelte Kollagensynthese und Expression des Myofibroblastenmarkers α-smooth-muscle actin (α-SMA) inhibiert. Interessanterweise wird dieser Effekt nicht durch die 5-HT-Rezeptoren vermittelt, da diese in HDF weder auf RNA noch auf Proteinebene detektierbar sind. Mechanistisch wirkt Tropisetron unabhängig vom SMAD-, cAMP-, MAPK-, Akt, c-Jun-Signalweg. Stattdessen konnten wir mittels genetischer Ablation des α7nAchR nachweisen, dass der Effekt von Tropisetron durch den α7 nikotinischen Acetylcholinrezeptor (α7nAchR) vermittelt wird, welcher in HDF auf RNA- und Proteinebene exprimiert ist. Zudem wurde die Funktionalität dieses Rezeptors durch die Aktivierung des Kalziumsignalwegs durch Tropisetron in HDF belegt. Experimente mit einem spezifischen α7nAchRAgonisten zeigen, dass der Agonist den unterdrückenden Effekt von Tropisetron auf die Kollagensynthese imitiert, während ein α7nAchR-Antagonist diesen aufgehoben hat. In vivo, im BleomycinMausmodell der Sklerodermie, schützt Tropisetron nicht nur vor der Entstehung einer Hautfibrose, sondern hat sogar einen therapeutischen Effekt, indem es eine bereits bestehende Fibrose reduzierte. Die vielversprechende Wirkung von Tropisetron als eine neue antifibrotische Substanz wird durch die Tatsache unterstützt, dass dieses Agens auch in Sklerodermiefibroblasten die Kollagensynthese und α-SMA-Expression attenuiert. Insgesamt zeigen diese Ergebnisse ein völlig neues antifibrotisches Potenzial von Tropisetron. Zum anderen sind sie richtungsweisend und vielversprechend für die Entwicklung zukünftiger antifibrotischer Therapeutika, die am α7nAchR angreifen und die Kollagensynthese über einen bislang unbekannten Mechanismus modulieren. Biologische Effekte von Tropisetron auf die inflammatorische Antwort epidermaler Zellen Dr. rer. nat. Agatha Stegemann Prof. Dr. med. Markus Böhm Epidermale Keratinozyten sind ständig Stressoren wie z.B. UV-Licht ausgesetzt, welche proinflammatorische Zytokine wie Tumornerkrosefaktor (TNF)-α induzieren. Kürzlich konnten wir zeigen, dass der Serotonin-Rezeptor (5-HAT-R)-Antagonist Tropisetron die Kollagensynthese in humanen dermalen Fibroblasten inhibiert und antifibrotisch im Bleomycin-Mausmodell der Sklerodermie wirkt (Stegemann et al., Arthritis Rheum. 2013). Da das Bleomycin-Modell ein entzündungsvermitteltes Modell der Fibrose darstellt, wird in diesem Projekt untersucht, ob Tropisetron anti-inflammatorische Effekte in humanen Keratinozyten (NHK) besitzt. Tropisetron unterdrückt dosisabhängig die TNF-α- und UVB-induzierte mRNA-Expression von Interleukin (IL)-6, IL-8 in NHK. Weiterhin ist der Effekt von Tropisetron auch auf die TNF-α- und UVB-induzierte IL-6 und IL-8 Proteinexpression in den Zellüberständen von NHK detektierbar. In diesen Zellen reguliert Tropisetron zudem die mRNA- und Protein- 76 Expression von TNF-α nach UVB-Bestrahlung signifikant herunter. Mechanistisch scheint weder der NF-κB Signalweg noch die mitogen-activated protein kinases (MAPK)-Signalkaskaden wie p38 oder ERK1/2 in den Effekt von Tropisetron involviert zu sein. Interessanterweise sind beide putative Tropisetron-Rezeptoren, 5-HT3-R und 5-HT4-R, in NHK weder auf mRNA noch auf Proteinebene nachweisbar. Wir konnten hingegen die Expression des α7 nikotinischen Acetylcholinrezeptors (α7nAchR) in NHK demonstrieren. Dieser Rezeptor kann durch seine hohe 5-HT3-R-Homologie Tropisetron binden und ist an der Vermittlung von anti-inflammatorischen Effekten beteiligt. Analysen mit αBungarotoxin, einem spezifischen α7nAchR-Antagonisten und AR-R17779, einem hochaffinen Agonisten des α7nAchR lassen vermuten, dass dieser Rezeptor die anti-inflammatorischen Effekte von Tropisetron in NHK vermittelt. Ob der α7nAchR tatsächlich der Mediator des Tropisetron-Effektes in NHK ist wird derzeit in unserem Labor mittels α7nAchR-silencing durch siRNA untersucht. Zusammenfassend zeigen unsere Ergebnisse, dass Tropisetron ein völlig neues anti-inflammatorisches Potenzial im System Haut besitzt, wobei dem α7nAchR offenbar eine wichtige Rolle zukommt (Stegemann et al., in Vorbereitung). Oxidativer Stress, p53 und POMC-Expression in humanen epidermalen Keratinozyten Prof. Dr. med. Markus Böhm Frau Mara Apel Vorangegangene Untersuchungen anderer Arbeitsgruppe haben gezeigt, dass UVB-Bestrahlung über das Tumorsuppressorgenprodukt p53 die Expression von POMC stimuliert (Cui et al., Cell 2007). Im vorliegenden Projekt, prüfen wir die Hypothese, ob POMC auch unabhängig von p53, welches typischerweise durch UVB-Exposition in humanen epidermalen Keratinozyten induziert wird, reguliert werden kann. Im Vordergrund steht hierbei oxidativer Stress, speziell H2O2, welches unmittelbar nach UVA/B-Exposition in millimolaren Mengen in der Epidermis gebildet wird und somit als alternativer, p53-unabhängiger und möglicherweise initialer POMC-Induktor in epidermalen Keratinozyten nach UV-Exposition fungieren könnte. Unsere Untersuchungen zeigen, dass H2O2 dosis- und zeitabhängig die POMC-Expression auf RNA- und Proteinebene induziert. Diese POMC-Induktion verläuft p53-unabhängig, da durch H2O2 auch in p53-Null-Zellen (z. B. SaOs-2) durch H2O2 induziert werden kann. Zudem unterdrückt die pharmakologische Blockade von p53 mit Pifithrin nicht die H2O2 induzierte POMC-Expression in humanen epidermalen Keratinozyten. Über welche Transkriptionsfaktoren H2O2 die POMC-Induktion in diesen Zellen triggert, ist Gegenstand aktueller Untersuchungen., Im Zentrum stehen dabei bestimmte Mitglieder der Nuclear Orphan Receptors (u. a. NOR1 und Nur77), 77 welche in der Hypophyse die POMC-Expression steuern und die auch in humanen Keratinozyten innerhalb weniger Minuten nach bei H2O2-Exposition induziert werden. Funktionelle Charakterisierung der Prohormonkonvertase „Paired basic amino-acid-cleaving enzyme 4“ (PACE4) beim malignen Melanom Prof. Dr. med. Markus Böhm Dipl. Biol. Nina Weiss Prof. Dr. med. Dieter Metze Dr. rer. nat. Björn Kemper, CeBOP Prof. Dr. rer nat. Gert von Bally, CeBOP Prof. Dr. med. Karin Schallreuter, Greifswald/Bradford Dr. med. Carsten Weishaupt Prohormonkonvertasen (PC) sind Serinproteasen, die initial im Rahmen der Prozessierung von Hormon-Vorstufen charakterisiert wurden. PC können jedoch noch andere Substrate wie Vorstufen von Wachstumsfaktoren, Adhäsionsmolekülen, Wachstumsfaktor-Rezeptoren oder Matrix- Metalloproteasen (MMP) aktivieren. In dem ursprünglich von der Innovativen Medizinischen Forschung (IMF) geförderten Projekt wird speziell die biologische Rolle der Prohormonkonvertase PACE4 (Paired basic amino-acid-cleaving enzyme 4) beim Melanom untersucht. Zu diesem Zweck wurden Melanomzellen generiert, die rPACE stabil überexprimieren (A375-rPACE4-Transfektanten). In vitro zeigten die PACE4-Transfektanten eine erhöhte metabolische Aktivität und Proliferation bei ähnlichem Melaningehalt. Die Transfektanten wiesen zudem eine erhöhte Zellmigration gemessen durch digitalholographische Mikroskopie (in Kooperation mit dem CeBOP) sowie anhand von Matrigel-Invasions-Assays auf und zeigten eine verstärkte Expression bzw. Aktivität von MMP1/2. Subkutane Injektion dieser Zellen in immundefiziente SCID Hairless Outbred-Mäuse führte zu einer signifikant erhöhten Tumorgröße gegenüber Zellen, die nur mit dem Vektor transfiziert wurden. Diese Ergebnisse lassen auf eine proliferationsfördernde Rolle von PACE4 beim Melanomwachstum schliessen. Weiterführende mRNA- und Protein-Expressionsanalysen zeigten dass PACE4 in vitro in 6 von 9 Melamomzelllinien stärker exprimiert ist als in normalen Melanozyten. PACE4 war hierbei primär zytoplasmatisch und nicht in den Melanosomen lokalisiert. In situ zeigten fortgeschrittene kutane Melanome, nicht jedoch in situ-Melanome eine deutliche PACE4-Immunreaktivität. Diese Daten deuten auf eine Rolle von PACE4 bei der Tumorprogression des Melanoms hin (Böhm et al., Pigm. Cell Melanoma Res., eingereicht). Aktuelle Untersuchungen konzentrieren sich auf die Etablie- 78 rung eines PACE4-Enzym-Assays sowie auf Experimente zur Hemmung von PACE4 in Melanomzellen in vitro und in vivo. Die Prohormonkonvertase Subtilisin-Kexin-Isozym-1 – ein neuer Apoptose-Regulator von Melanomzellen in vitro und von Tumorwachstum in vivo MA. rer. nat. Nina Weiß Prof. Dr. med. Dieter Metze Prof. Dr. med. Markus Böhm Subtilisin-Kexin-Isozym-1 (SKI-1) ist eine erst in jüngster Zeit identifizierte Prohormonkonvertase, die initial bzgl. der Cholesterinbiosynthese charakterisiert wurde. Mithilfe von Expressionsanalysen auf RNA- und Proteinebene konnten wir zeigen, dass SKI-1 in einer Vielzahl von humanen MelanomzellLinien in vitro auf RNA- und Proteinebene exprimiert ist. Interessanterweise konnte mittels eines neu etablierten SKI-1-Fluorochrom-Enzymassays demonstriert werden, dass die Aktivität von SKI-1 in Melanomzellen in vitro signifikant gegenüber normalen Melanozyten erhöht ist. Auch in Melanommetastasen war die Gesamt-SKI-1-Aktivität gegenüber Normalhaut erhöht. In Übereinstimmung damit zeigte SKI-1 eine signifikant höhere RNA Expression in Gewebeproben primärer Melanome und Melanommetastasen als in normaler Haut. Immunfärbungen normaler Haut zeigten, dass SKI-1 in Melanozyten gesunder Haut in situ nicht nachweisbar ist. Funktionelle Untersuchungen zur Regulierung von SKI-1 in normalen Melanozyten verdeutlichen, dass dieses Enzym nur durch wenige Signale reguliert wird: ER-Stress und Phorbolester, nicht jedoch UVB, α-MSH, Forskolin oder eine Reihe von proinflammatorischen Zytokinen. Dies lässt auf eine essentielle Funktion von SKI-1 als konstitutiv exprimiertes Gen schließen. Durch pharmakologische Inhibition von SKI-1 mit dem zellpermeablen Inhibitor Decanoyl-RRLL-cmk wurde die biologische Funktion von SKI-1 weiter spezifiziert. Die Behandlung von normalen Melanozyten und Melanomzellen mit diesem SKI-1-Inhibitor bewirkte eine dosisabhängige Hemmung der metabolischen Aktivität und Proliferation in vitro. In Melanomzellen führte decanoyl-RRLL-cmk dosis- und zeitabhängig zu Apoptose. Molekulare Untersuchungen zum Apoptose-Mechanismus von Decanoyl-RRLL-cmk zeigten anhand von genetischer Blockade (siRNA des SKI-1-Zielgens ATF6), dass dieser SKI-1-Inhibitor über einen ATF6-unabhängigen Mechanismus wirkt. Um die in vivo-Relevanz dieser Ergebnisse zu untermauern führten wir sodann Versuche mit decanoyl-RRLL-cmk in immundefizienten Mäusen nach Induktion kutaner Melanome durch. Der SKI-1-Inhibitor führte zu einer signifikanten Wachstumshemmung der Tumore. Diese Ergebnisse 79 deuten auf ein mögliches Potential von SKI-1-Inhibitoren bei der zielgerichteten Therapie des malignen Melanoms hin (Weiß et al., J. Invest. Dermatol., im Druck). Expression und Regulation der Prohormonkonvertase PC5/6 in humanen Pigmentzellen MA. rer. nat. Nina Weiß Prof. Dr. med. Markus Böhm In einem weiteren Teilprojekt zur biologischen Rolle von Prohormonkonvertasen (PC) in humanen Pigmentzellen untersuchen wir die Expression, Regulation und Funktion von PC5/6. Interessanterweise zeigte PC5/6 in 5 von 9 Melanomzell-Linien eine signifikant höhere Expression auf RNA-Ebene als in normalen Melanozyten. Auf Proteinebene war PC5/6 in normalen Melanozyten nicht detektierbar. Immunzytochemisch konnte PC5/6 in Melanomzellen zytoplasmatisch lokalisiert werden. Mittels in silico-Promoter-Analyse von PC5/6 konnten Konsensusequenzen für die Binding der Transkriptionsfaktoren CREB, AP-1, ATF6 und NF-κB identifiziert werden. Von zahlreichen getesteten Stimuli bewirkte nur der ER-Stressor Tunicamycin eine zeitabhängige Induktion der PC5/6-Expression in normalen Melanozyten. Mittels Gene silencing von PC5/6 konnte eine signifikante Unterdrückung der Expression von PC5/6 in Melanomzellen erreicht werden, die aktuell Grundlage für weitere funktionelle Untersuchungen bzgl. der Rolle dieser PC auf das Tumorzellwachstum, die Migration und Invasivität ist. Rolle von Nrf2 beim Melanom MA. rer. nat. Nina Weiß Prof. Dr. med. Markus Böhm In einem von der Firma Unilever/UK geförderten Forschungsprojekt wird geprüft, ob der Transkriptionsfaktor Nrf2, der die Expression von verschiedenen antioxidativen Schutzenzymen steuert, modulierende Effekte auf das Überleben von Melanomzellen besitzt. Bislang konnten unsere Untersuchungen zeigen, dass Nrf2 in vitro in dem überwiegenden Anteil der getesteten 8 Melanomzelllinien auf RNA- und Proteinebene gegenüber normalen humanen Melanozyten überexprimiert ist. Erhöhte Nrf2-mRNA-Level ließen sich auch in Proben von Melanommetastasen nachweisen. Gene silencing von Nrf2 in vitro resultierte nicht nur in einer Unterdrückung von Nrf2 und Nrf2-abhängiger Enzyme, sondern reduzierte auch signifikant das Überleben von Melanomzellen alleine oder in Gegenwart 80 von Etoposid, einem klassischen Apoptose-Induktor. Aktuell werden diese Ergebnisse anhand von Apoptose-Assays konsolidiert und sollen auch im Kontext klinisch aktuell genutzter KinaseInhibitoren (B-Raf-und MEK-Inhibitoren) getestet werden. Zytoprotektive Wirkungen des α-MSH-Tripeptid-Derivats KdPT auf die Glukotoxizität in humanen epidermalen Keratinozyten in vitro und ex vivo Dr. med. Paraskevi Gkogkolou Prof. Dr. rer. nat. Tadeusz Sarna, Krakau Prof. Dr. med. Ralf Paus, Lübeck/Manchester Prof. Dr. med. Markus Böhm Wundheilungsstörungen der Haut sind eine wichtige Komplikation bei Patienten mit Diabetes mellitus und deren Therapie ist nach wie vor eine große interdisziplinäre Herausforderung. Im vorliegenden Projekt werden die Wirkungen pathologischer (hyperglykämischer) Glukosespiegel (10-30 mM) auf epidermale Keratinozyten untersucht. Zudem wird das Potential von KdPT, eines MelanokortinTripeptid-Derivates mit anti-oxidativen und anti-inflammatorischen Wirkungen getestet. In Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass dieses Peptid anti-inflammatorische Effekte in vitro und in vivo besitzt (Mastrofrancesco et al., J. Immunol. 2010; Bettenworth et al., Am. J. Pathol.). Bisher konnten wir zeigen, dass hyperglykämische Bedingungen eine dosis- und zeitabhängige Unterdrückung der metabolischen Aktivität, Zellviabilität, Proliferation und Migration von Keratinozyten bewirken. Diese Effekte sind mit profunden morphologischen Veränderungen sowohl auf mikroskopischer Ebene (Phasenkontrastmikroskopie: Vakuolisierung) als auch auf ultrastruktureller Ebene (Atomkraftmikroskopie: Veränderungen des Zytoskelettes, der Größe und Elastizität der Zellen) verbunden. Zellbiologisch induzieren hohe Glukosekonzentrationen in Keratinozyten im Gegensatz zu anderen Zellarten allerdings keine klassische Apoptose oder Autophagie, sondern eine alternative Form des Zelltods. Dieser ist mit einer Anreicherung reaktiver Sauerstoffspezies sowie mit endoplasmatischem Stress verbunden. KdPT hatte protektive Effekte auf die Unterdrückung der metabolischen Aktivität, Proliferation und Migration sowie auf die Induktion von oxidativem Stress durch abnorme Glukosekonzentrationen. Aktuell werden diese vielversprechenden in vitro-Wirkungen von KdPT an Hautorgankulturen konsolidiert. In Übereinstimmung mit den obigen in vitro-Daten haben hyperglykämische Bedingungen zytotoxische Effekte auf epidermale Keratinozyten und unterdrücken dosisabhängig die Migration dieser Zellen am Wundrand. KdPT hatte in diesem Modell erneut protektive Effekte auf diese Glukotoxizität (Gkogkolou et al., in Vorbereitung). Das Forschungsprojekt wird von der Staatli- 81 chen Stipendien-Stiftung Griechenlands und der Alexander S. Onassis gemeinnützigen Stiftung gefördert. Unterdrückung von UVA-induziertem oxidativen Stress in humanen dermalen Fibroblasten durch α-MSH – eine neue protektive Wirkung von Melanokortinen im Kontext der Lichtalterung der Haut Prof. Dr. med. Markus Böhm Dr. rer. nat. Agatha Stegemann Dr. rer. nat. Arianna Mastrofrancesco, Rom Dr. med. Mauro Picardo, Rom Dr. rer. nat. Zalfa Abdel-Malek, Cincinnati α-MSH besitzt eine Reihe von zytoprotektiven Effekten, die unabhängig von der Pigmentinduktion sind (Böhm et al., J. Biol. Chem 2005; Kokot et al., Endocrinol. 2009). Im vorliegenden Projekt untersuchen wir die Wirkung und den molekularen Mechanismus des Melanokortin-Peptids α-MSH auf die UVA-induzierte Bildung von oxidativem Stress. UVA-Bestrahlung von humanen dermalen Fibroblasten bewirkt eine intrazelluläre Anreicherung speziell von H2O2, was mittels verschiedener redoxsensitiver Fluorochrom-Sonden und durch Inkubation der Zellen mit Katalase demonstriert werden konnte. α-MSH unterdrückte dosisabhängig die UVA-vermittelte intrazelluläre Ansammlung von H2O2. Dieser Effekt von α-MSH war mit einer Unterdrückung der Expression von MMP1 und MMP3 verbunden. Mittels pharmakologischer Blockade mit dem Melanokortin-1-Rezeptor-(MC-1R)Antagonist Agouti-Signal-Protein sowie durch Versuche mit Fibroblasten von Individuen mit funktionslosem MC-1R konnte belegt werden, dass der antioxidative Effekt von α-MSH über den MC-1R definitiv vermittelt wird. Forskolin, ein artifizieller cAMP-Induktor, imitiert die Wirkung von α-MSH, während Inhibitoren von Adenylatzyklase oder von PKA dessen Wirkung aufheben. Interessanterweise haben bestimmte Peptidfragmente und Derivate von α-MSH (KPV, KdPT, TRH) ebenfalls attenuierende Wirkungen auf die UVA-induzierte Ansammlung von H2O2, in humanen dermalen Fibroblasten. Der protektive Effekt von α-MSH ist nur bei Vorinkubation der Zellen nachweisbar, was auf einen indirekten anti-oxidativen Mechanismus des Peptids hinweist. In der Tat zeigen weiterführende Untersuchungen zur Expression und Aktivität von antioxidativen Schlüsselenzymen, dass αMSH Superoxid-Dismutase, Katalase und den Transkriptionsfaktor Nrf2 induziert. Unterdrückt man die Katalase-Expression mittels siRNA, ist die attenuierende Wirkung von α-MSH auf die UVAinduzierte Ansammlung von oxidativen Stress aufgehoben. Dies belegt, dass α-MSH über eine Modulierung der Katalasefunktion antioxidativ gegenüber UVA wirkt. Zusammenfassend verdeutlichen 82 diese Untersuchungen einen neuen zytoprotektiven Effektormechanismus von α-MSH im Kontext der kutanen Photobiologie und Lichtalterung (Böhm et al., in Vorbereitung). Funktionelle Bedeutung von Melanokortin-Rezeptoren in ekkrinen Schweißdrüenepithelien Prof. Dr. med. Markus Böhm Frau Mara Apel Priv.-Doz. Dr. med. Roland Lang, Salzburg Die Frage, ob Schweißdrüsenzellen funktionell durch Melanokortin-Peptide beeinflusst werden, ist eine noch unbeantwortete Fragestellung innerhalb der Biologie des kutanen Proopiomelanokortin (POMC)-System. Seit längerer Zeit wurde von unserer Gruppe bereits eine Expression des Melanokortin-1-Rezeptors (MC-1R) in situ in ekkrinen und apokrinen Epithelien der Haut bemerkt (Böhm et al., Exp. Dermatol.). Anhand der immortalisierten humanen ekkrinen Schweißdrüsen-Linie NCL-SG3 sowie mit Hilfe primärer humaner Schweißdrüsenepithelzellen konnten wir nun zeigen, dass diese Zellen den MC-1R und MC-3R (NCL-SG3) bzw. den MC-1R und MC-5R (primäre humane ekkrine Schweißdrüsenepithelzellen) exprimieren. POMC wird in NCL-SG3-Zellen dagegen nicht exprimiert, während es in primären humanen ekkrinen Schweißdrüsenepithelzellen nur in trunkierter Form (Exon 3), nicht in jedoch in für die Translation essentiell vollständiger Form (Exon 2-3) nachweisbar ist. Aktuelle Untersuchungen konzentrieren sich auf die funktionelle Kopplung der detektierten MC-R in Schweißdrüsenepithelzellen, was mittels cAMP-Assays und Calcium-einstrommessungen nachgewiesen wird. An signaldefizienten MC-1R-Tieren (Mc1re/e) soll hiernach in vivo die Frage geprüft werden, ob dieser Rezeptor bei der Schweißbildung eine biologische Rolle spielen könnte. Nicht-Opioid-Rezeptor-vermittelte Unterdrückung der TGF-β-induzierten Kollagensynthese in humanen dermalen Fibroblasten durch β-Endorphin – Opioide als neue antifibrotische Substanzen in der Dermatologie? Prof. Dr. med. Markus Böhm Dr. rer. nat. Agatha Stegemann Die Bedeutung von endogenen Opioiden wie β-Endorphin (β-ED) ist in Bezug auf die Hautfibrose bislang weitgehend unerforscht. Unsere Arbeitsgruppe konnte bereits vor längerer Zeit zeigen, dass humane dermale Fibroblasten (HDF) β-ED konstitutiv exprimieren und sezernieren (Schiller et al., J. 83 Invest. Dermatol. 2001). In diesem Projekt untersuchen wir die Wirkung von β-ED auf die Transforming growth factor (TGF)-β1-induzierte Kollagensynthese in HDF in vitro. β-ED in Dosen von 10-6 M bis 10-10 M unterdrückt signifikant die TGF-β1-induzierte Expression von Kollagen Typ I in HDF. In Übereinstimmung damit attenuiert β-ED (10-6 M) die TGF-β1-vermittelte Synthese von intrazellulärem Kollagen Typ I und supprimiert dosisabhängig bis in den pikomolaren Bereich die Kollagen-Typ-ISekretion in HDF. Dieser dosisabhängige Effekt deutet auf einen Rezeptor-vermittelten molekularen Mechanismus von β-ED hin. Der anti-TGF-β1-Effekt von β-ED ist spezifisch für die Kollagensynthese, da die Expression weiterer Proteine der extrazellulären Matrix wie connective tissue growth factor, Fibronectin 1, tissue inhibitor of matrixmetalloproteinases, plasminogen activator inhibitor 1 und des Myofibroblastenmarkers α-smooth muscle actin nicht durch dieses Neuropeptid moduliert wird. Mechanistisch scheint β-ED unabhängig von dem durch TGF-β1 aktivierten SMAD-Signalweg zu wirken. Um zu klären, ob β-ED in HDF seine modulierenden Effekte auf die TGF-β1-vermittelte Kollagensekretion über klassische Opioidrezeptoren (MOR, DOR, KOR) vermittelt, untersuchten wir die Expression dieser Rezeptoren auf RNA- und Proteinebene. Wir konnten in HDF keinen dieser Opioidrezeptoren auf RNA- und Proteinebene nachweisen. In Übereinstimmung mit der fehlenden Expression aller untersuchten Opioidrezeptoren bewirkt β-ED keine Hemmung der Freisetzung von cAMP und hat keinen Effekt auf intrazelluläre Calciumspiegel in HDF. Zusammengefasst verdeutlichen diese Ergebnisse eine potente, im subnanomolaren Bereich nachweisbare, Hemmung der Kollagensynthese durch β-ED in dermalen Fibroblasten. Dieser Effekt von β-ED verläuft über einen unbekannten Mechanismus, der keine klassischen Opioidrezeptoren involviert. Ob β-ED antifibrotische Relevanz in vivo besitzt, werden wir in vivo am Bleomycin-Mausmodell der Sklerodermie untersuchen. 84 6.2 Angeborene Immunantwort bei Infektion, Entzündung und Tumoren Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Priv. -Doz. Dr. med. Dr. rer. nat Ehrchen Dr. Georg Varga Dr. med. Ilka Herrgott Dr. med. Athanasios Tsianakas Dr. Nadine Nippe Anne Brockhausen Niels Münck Mihael Betz Eva Natkemper Andrea Stadtbäumer Die AG Sunderkötter arbeitet eng mit dem Institut für Immunologie (ehemals Experimentelle Dermatologie) zusammen (Leitung Prof. Dr. Johannes Roth), aber auch mit den anderen Forschergruppen an der Hautklinik. Außerdem hat sie mehrere Kooperationen am UKM sowie in Deutschland und im Ausland. In den letzten Jahren hat sie ihre grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisse dazu verwandt Lösungsvorschläge für die Definition, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen einzubringen, wie für das Raynaud Phänomen und digitale Ulzera bei systemischer Sklerodermie, Immunkomplex- Vaskulitis, Weichgewebeinfektionen oder die kutane sowie experimentelle Leishmaniasis. Sie außerdem für die Charakterisierung der verschiedenen Monozyten oder Makrophagen und deren Funktionen in Infektionen und Tumoren bekannt. Klinisch ist sie beteiligt an epidemiologischen Untersuchungen zu epidermalen Tumoren, zur Interferontherapie und an neuen Verfahren der Tumortherapie. Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter ist Sprecher der EADV Task Force Vaskulitis und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Infektiologie und Tropendermatologie. Vaskuläre Komplikationen bei systemischer Sklerodermie (Expertenzentrum innerhalb des Deutschen Netzwerkes für systemische Sklerodermie e.V.) 85 Diagnostik und Therapie des Raynaud Phänomens und anderer vaskulärer Komplikationen Frau Dr. med. Ilka Herrgott Univ.-Prof. Dr. med. Sunderkötter Funktionsstörungen der Gefäße gehören zu den ersten Symptomen der systemischen Sklerodermie (SSc). Werden sie rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, können weitere Gefäßkomplikationen verhindert und die Sklerose möglicherweise hinausgezögert werden. Ziel dieses Projektes ist es, diagnostische und therapeutische Verfahren zu prüfen oder weiterzuentwickeln und mit der Abfassung von nationalen und internationalen Leitlinien mitzuwirken. Nach ersten Auswertungen der vaskulären Diagnostik (Versorgungsforschung) im DNSS ergab sich ein deutlicher Mangel in der Diagnostik und Therapie der vaskulären Komplikationen bei SSc (Herrgott, Riemekasten et al. 2008). Wir haben daraufhin ein standardisiertes Stufenschema zur Diagnostik des vaskulären Status und der vaskulären Komplikationen (Hunzelmann et al., 2009) erarbeitet und ein standardisiertes, evidenzbasiertes Stufenschema zur Therapie des Raynaud Phänomen (Riemekasten and Sunderkotter 2006; Sunderkotter and Riemekasten 2006) und zur Therapie bei digitalen Ulzera (Riemekasten et al., 2011) ausgearbeitet. Die Häufigkeit von vaskulären Komplikationen bei den verschiedenen Formen der Sklerodermie ist anhand der gesamten Daten des DNSS Registers ermittelt worden (Hunzelmann, Genth et al. 2008) Kapillarmikroskopie Frau Dr. med. Ilka Herrgott Univ.-Prof. Dr. med. Sunderkötter Die Kapillarmikroskopie ist neben den typischen Autoantikörpern das beste Verfahren zur Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Raynaud Phänomen und hat einen hohen prädiktiven Wert (Sunderkötter and Riemekasten 2006). Sie wurde in Deutschland nicht nach einem allgemeinen Konsens standardisiert durchgeführt. Aus diesem Grund hat eine von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie unter Leitung von Herrn Prof Genth eingesetzte Kommission ein Curriculum erarbeitet, in der Prof. Dr. Cord Sunderkötter und Dr. Ilka Herrgott die Dermatologie bzw. die Deutsche Gesellschaft für Dermatologie vertreten. Für 86 die erfolgreiche Teilnahme gibt es ein Zertifikat der Rheuma Akademie (zur Nomenklatur und Durchführung siehe Sander, Sunderkötter et al., 2010). Digitale Ulzera – Risikofaktoren und Therapie Frau Dr. med. Ilka Herrgott Univ.-Prof. Dr. med. Sunderkötter Da digitale Ulzera bei SSc schlecht heilen, schmerzhaft sind und die Funktion der Hände beeinträchtigen, haben wir im DNSS erhobene Daten von über 1880 Patienten mittels einer statistischen Multivariat-Analyse ermittelt, bei welchen unabhängigen Faktoren bzw. Konstellationen die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Ulzera erhöht ist. Wir fanden durch eine Multvariat Analyse folgende unabhängige Risikofaktoren: junges Alter bei Beginn Raynaud Phänomen, Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH), Diffuse Sklerodermie (mit PAH), Vorliegen von Anti-Scl 70 Antikörper, männliches Geschlecht, Beteiligung des Ösophagus und erhöhte BSG (Sunderkötter, Herrgott et al., 2009). Die erstellten Kriterien ermöglichen es, auch bei einer hohen Anzahl von Patienten den prognostischen Wert von Vaskulopathien für den Krankheitsverlauf der SSc zu untersuchen. Zur Zeit ermitteln wir in einer von Prof. Krieg in Köln und Prof. Sunderkötter in Münster geleiteten multizentrischen Studie mögliche prospektive Risikofaktoren für die Bildung von Geschwüren an den Fingern (PREDICT). Hintergrund dieser Frage ist, bei welchen Risikofaktoren eine prophylaktische Gabe von systemischen Medikamenten wie Antagonisten von Endothelinrezeptoren angezeigt sein kann. Prof. Dr. Cord Sunderkötter ist Mitglied einer Konsensusgruppe welche die Evidenz-basierten Standards zur Therapie digitaler Ulzera herausgegeben hat (Riemekasten et al., 2011). Vaskulitis Frau Dr. med. Ilka Herrgott Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Die leukozytoklastische Vaskulitis (LcV) stellt eine Entzündung dar, deren primäres Ereignis die Zerstörung der postkapillären Venolen durch Granulozyten (PMN) ist. Sie tritt sowohl eigenständig als auch im Rahmen von Autoimmunkrankheiten auf und verursacht Schäden an der Haut und an den viszeralen Organen. 87 Klinisch geht es um die besondere Risikoabschäzung bei bestimmen Formen der Vaskulitis (Purpura Schönlein Henoch versus IgG/IgM-positive Vaskulitis versus ANCA-positive Vaskulitiden) Grundlagenwissenschaftlich um die Pathomechanismen der Gefäßschädigung bei der leukozytoklastischen Vaskulitis. Die postkapillären Venolen sind der Ort der Diapedese. Bislang ist nicht geklärt, warum es hier bei der LcV, nicht aber bei anderen akuten Entzündungen, durch die PMN zur Gefäßschädigung kommt. Durch die Untersuchung bekannter und neuer Mausmodelle für eine kutane LcV (Arthus Reaktion, lokale Shwartzmanreaktion und LcV nach Injektion eines Sphingomyelinase D enthaltenen Spinnengiftes) und den Vergleich mit einer Entzündung ohne Gefäßschaden (irritiative Kontaktdermatitis), haben wir gezeigt, daß die LcV a) auf mehreren Wegen ausgelöst werden kann, aber b) offensichtlich jeweils mit Veränderungen solcher Mechanismen einherging, die an der Aktivierung und Adhärenz bzw. Diapedese der PMN beteiligt sind. Unsere Arbeitshypothese besagt daher, daß eine Vaskulitis dann entsteht, wenn eine bestimmte Konstellation aus Adhärenzphänomenen und Aktivierung der PMN vorliegt. Die Erforschung der Vaskulitis ist somit auch Erforschung der Diapedese und ist damit ein elementarer Teil der Entzündungsforschung. Zurzeit befassen sich nicht viele Gruppen mit dieser Erkrankung. International haben wir Anerkennung dafür gefunden, pathophysiologische Aspekte in die Klassifikation (und Therapieindikationen) aufzunehmen. Unsere Erkenntnisse sollen helfen, die vaskulitischen Reaktionen im Rahmen von Nierenentzündungen, Autoimmunkrankheiten oder Infektionen gezielter therapieren zu können. Prof. Sunderkötter hat die Dermatologie in der internationalen Konsensusgruppe zur Klassifikation der Vaskulitiden (im Auftrag der EULAR im Verbund mit dem American College of Rheumatology) vertreten. Er und Frau Dr. Ilka Herrgott betreuen zusammen mit der Rheumatologie (Prof. Jacobi) in Münster eine EULAR-finanzierten Folgestudie. Glukokortikoid-induzierte Monozyten und sog. Myeloid-derived suppressor cells unterschiedliche Subpopulationen von Blutmonozyten in Entzündung und malignen Tumoren (Melanom) Dr. rer. nat. Georg Varga, Priv. -Doz. Dr. med. Dr. rer. nat Ehrchen Anne Brockhausen Dr. med. Athansios Tsianakas Niels Münck 88 Mihael Betz Eva Natkemper Andrea Stadtbäumer Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Die Blutmonozyten stellen eine mobile Quelle funktionell kompetenter Zellen dar, aus denen dendritische Zellen (DC), Makrophagen und ihren jeweiligen Subtypen hervorgehen. Der unterschiedliche Verlauf bestimmter Entzündungs- oder Immunreaktionen wird auf die Rekrutierung unterschiedlicher Subtypen dieser Zellen zurückgeführt. Wir haben beschrieben, dass es bereits auf Ebene der murinen Monozyten Subtypen mit unterschiedlichen Phänotypen gibt und ihre Differenzierung nach Freisetzung aus dem Knochenmark aufgezeigt, sowie auf ihre unterschiedliche Rekrutierung in das Gewebe hingewiesen. Unsere phänotypische und teilweise funktionelle Einteilung ist von der internationalen Konsensusgruppe für Monozytensubtypen 2010 übernommen worden. Durch Behandlung mit Glukokortikoiden konnten wir einen Subtyp generieren (sowohl murin wie auch human), welcher aufgrund seines Genexpressions- und Funktionsmusters das Potential hat, Entzündungen zu begrenzen und in der Maus u.a. aktivierte CD4-Lymphozyten hemmt. In Tumoren (Melanom) beobachteten wir sog. Myeloide Suppressor Monozyten welche ebenfalls einen ähnlichen Phäntoyp haben. Ziel dieses Projektes ist die Charakterisierung der immunsuppressiven und antientzündlichen Mechanismen der Glukokortikoid- und Tumor-induzierten Monozyten, im Vergleich zu den physiologischerweise vorkommenden Monozyten. Der Fokus liegt auf der Regulation von CD4+ oder CD8+ TLymphozyten und den Prozessen, die dazu führen sowie auf dem therapeutischen Potential dieser Monozyten für Mausmodelle (Melanom, Colitis) die wesentlich durch Lymphozyten beeinflust werden). Weichgewebeinfektionen - Die Haut als Barriere und Ziel für Staphylococcus aureus (von der Kolonisierung zur invasiven Infektion (BMBF-gefördertes Forschungsnetzwerk “SkinStaph”) Univ.-Prof. Dr. Cord Sunderkötter (Koordinator) Staphylococcus aureus ist der hauptsächliche Verursacher von Hautinfektionen. Wenn dieser Erreger nicht von der epithelialen Barriere in Schach gehalten wird, so kann er von einer Kolonisierung zu einer lokalen Infektion fortschreiten, in die Dermis eindringen und zu einer disseminerenden Infekti- 89 on mit Sepsis führen. Das Aufkommen hoch resistenter und virulenter Stämme mit ihrer Möglichkeit, fatale Infektionen zu verursachen sowie die hohen, dadurch verursachten Kosten, lassen den Ruf nach neuen Strategien zu Prävention und Kontrolle kutaner S. aureus Infektionen aufkommen. Das Ziel des Verbundes „SkInStaph“ ist es, Ansätze für Strategien zur Prävention, Kontrolle und Therapie kutaner S. aureus Infektionen zu entwickeln. Dies soll geschehen, indem die entsprechenden Mechanismen der natürlichen Resistenz („innate immunity“) analysiert und gestärkt werden. Dafür sollen die Teilschritte einer Infektion mit S. aureus definiert werden, d.h. von der Kolonisierung bis zur ausweitenden Infektion und Bakteriämie, und darin im Einzelnen die Mechanismen und möglichen Gegenmaßnahmen untersucht werden. An diesem Netzwerk sind ausgewiesene Experten für Staphylokokken und die angeborene Immunantwort in mehreren Zentren (Universitäten, Helmholtz Institute) Deutschlands beteiligt. Alle Projekte verfolgen eine klinische Anwendung. In Münster ist das CoC für den Aufbau der Biomaterialbank zuständig und für die administrativen und organisatorischen Aufgaben. Einfluß der Leukozyten Antwort auf die Kontrolle oder Disseminierung von Staphylococcus aureus in Hautinfektionen (Teilprojekt im Forschungsnetz SkInStaph) Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Dr. rer.nat. Nadine Nippe Dr. med. Volker Meyer Dr. rer.nat. Georg Varga Priv. -Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Ehrchen Frau Andrea Stadtbäumer Kolonisierende S. aureus können Hautinfektionen verursachen, wenn der Erreger in den subepidermalen Raum gelangt. Ob die Infektion lokal kontrolliert bleibt oder sich in die Dermis ausbreitet, hängt nicht nur von Virulenzfaktoren des S. aureus ab, sondern auch von der angeborenen Immunantwort der Granulozyten und Makrophagen (Nippe et al., 2011). Wir haben bereits gezeigt, dass die Persistenz und Aktivierung bestimmter Leukozyten geknüpft ist an die Empfänglichkeit für einige Infektionen. Dieses Projekt untersucht, 1) welche der vielen Bakterien in einer Wunde eine Weichteilinfektion auslösen, 2) wie es von der Kolonisierung von Wunden zur lokalen Infektion und anschließend zur möglichen Weichteilinfektion oder gar zum Eindringen der Bakterien in das Blut kommt. Hierbei soll geschaut werden, inwieweit diese Vorgänge von den verschiedenen Bakterien- 90 stämmen und/oder von der natürlichen Resistenz und Immunantwort des Wirtes abhängen. Definition und Kriterien für Weichgewebeinfektionen sowie deren Therapie Dr. rer. nat. Nadine Nippe Dr. med. Volker Meyer Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter In dem obigen Projekt hat sich die Notwendigkeit gezeigt, die verschiedenen Formen der Weichgewebeinfektionen voneinander zu unterscheiden und darauf bei der Therapie Rücksicht zu nehmen. Die bisherigen Erkenntnisse wurden von Prof. Dr. Cord Sunderkötter in die neuen (2010) PEG Empfehlungen für parenterale anit-infektive Therapie, in die Revision der Staphylokokken Leitlinien und in die MiQ für Haut- und Weichgeweninfektionen eingebracht. Er ist Schriftleiter der 2012 entstehenden PEG Empfehlungen für parenterale anit-infektive Therapie von Haut- und Weichgewebeinfektionen. Einfluss der initialen Zytokinexpression in der Epidermis auf die spezifische Immunantwort in der experimentellen Leishmaniasis Priv. -Doz. Dr. med. Dr. rer. nat Ehrchen Dipl. Biol. Nils Münck Michael Belz Frau Eva Nattkemper Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Die Infektion suszeptibler und resistenter Mausstämme mit L. major (experimentelle Leishmaniasis) ist eine Modellerkrankung für Mechanismen der unspezifischen (innate) Immunantwort und für die Entwicklung einer Th2- oder Th1- Antwort. Sie hat auch zur Entdeckung mehrerer, für die chronische Entzündung wichtiger Pathomechanismen geführt. Wichtig für die Ausbildung einer Th1- oder Th2-Antwort, und damit für die Resistenz oder Suszeptibilität gegenüber L. major, ist das lokale Zytokinmilieu (IL-4, IL-12) in der Frühphase der Infektion. Allerdings ist noch nicht vollständig geklärt, wie es zu einem Th1-oder Th2-fördernden Milieu kommt. Wir haben in unseren Vorarbeiten unterschiedliche Reaktionsmuster der Makrophagen und Granulozyten gefunden, die mit Suszeptibilität oder Resistenz einhergingen. Auf der Suche nach deren 91 Regulation und deren Bedeutung für die Th1/Th2 Entwicklung haben wir erstmalig in der Epidermis Unterschiede zwischen resistenten und suszeptiblen Stämmen in der frühen Induktion von Zytokinen gefunden, welche für die Th1- oder Th2-Antwort wichtig sind (IL-4, Osteopontin, Faktor X, MRP8 und CXCL11). Wir möchten in diesem Projekt daher der Hypothese nachgehen, dass die Zellen der Epidermis über Chemokine und Zytokine nicht nur lokal an Rekrutierung, Aktivierung und Hemmung der Infiltratzellen in der Entzündungsreaktion beteiligt sind, sondern auch die adaptive Immunantwort und damit Resistenz oder Suszeptibilität beeinflussen können. Wir werden zunächst untersuchen, ob in vivo durch lokale Gabe oder Neutralisierung von CXCL11, Faktor X und MRP8 der Infektionsverlauf und die Th1/Th2 Antwort entscheidend verändert werden. Mit Hilfe der Real-Time-PCR und der „Laser capture microdissection“ sollen außerdem weitere differentiell regulierte Gene identifiziert, zellulär zugeordnet und auf ihren Einfluss in der Th1/Th2Differenzierung und Infektion untersucht werden. Außerdem soll untersucht werden, wie diese epidermale Zytokinexpression induziert wird. Wir erwarten dadurch Erkenntnisse über die Pathophysiologie der Leishmaniasis und immunologischen Entzündungsabläufe, sowie über neue Ansätze der Therapie. Prof. Dr. Cord Sunderkötter ist Mitglied der Konsensusgruppe für die Formulierung von Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der kutanen Leishmaniasis, deren revidierte Version 2011 erschienen ist (Boecken et al., 2011). Analyse der Wirkungsweise verschiedener TNF neutralisierender Agentien auf die funktionelle Genexpresion in psoriatischen Hautherden Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Priv. -Doz. Dr. med. Dr. rer. nat Ehrchen Die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) wurde seit längerem als eine Erkrankung betrachtet, die durch das spezifische Immunsystem, und dort vor allem, durch Lymphozyten (bestimmte weiße Blukörperchen) vermittelt wird. Daher hilft gegen Schuppenflechte oft das Medikament Cyclosporin. Ebenso ist bekannt, dass eine Entzündungsreaktion an der Schuppenflechte beteiligt ist. Ein wichtiger Botenstoff dieser Entzündungsreaktion ist der Tumor Nekrose Faktor (TNF). Daher sind auch solche Medikamente erfolgreich gegen die Schuppenflechte, welche die Wirkung von TNF spezifisch unterdrücken. Diese Medikamente sind Etanercept (Enbrel), Adalimumab (Humira) oder Infliximab (Remicade). Allerdings,sind Wirkungsdauer und Wirkungsstärke dieser Medikamente bei Patienten 92 manchmal unterschiedlich. Die Ursachen hierfür möchten wir in diesem Projekt untersuchen, indem wir mittels Gene Array analysieren welche Gene infolge der Therapie angeworfen oder abgeschaltet werden. Genetik und Biologie entzündlicher Hautkrankheiten Prof. Dr. med. Heiko Traupe Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji Dr. rer. nat. Karin Aufenvenne Irina Zaraeva (Doktorandin) Ana Maria Perusquia-Ortiz (Doktorandin) Tatjana Tarinski (MTA) Brigitte Willis (Netzwerk-Koordinatorin) Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der AG Traupe liegen auf dem Gebiet der Genetik und Biologie entzündlicher Hautkrankheiten. Dabei bearbeitet die Arbeitsgruppe einerseits seltene monogene Hautkrankheiten, wie zum Beispiel die autosomal rezessive kongenitale Ichthyosis, die Ichthyosis vulgaris oder das Netherton-Syndrom, andererseits sind wir in Kooperationen zur Genetik der häufigen Krankheit Psoriasis einbezogen. Molekulare Genetik der Psoriasis Prof. Dr. med. Heiko Traupe Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji Unsere Arbeitsgruppe ist Teil eines größeren Forschungsverbundes zur Psoriasisgenetik. Es besteht insbesondere eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. A. Reis und Frau PD Dr. U. Hüffmeier Institut für Humangenetik, Erlangen, Prof. Dr. H. Burkhardt, Klinik für Innere Medizin II, Frankfurt, und Professor Kristian Reich, Dermatologikum, Hamburg. Im Rahmen dieses Forschungsverbundes haben wir entscheidend zum Aufbau einer großen Fallkohorte und entsprechender Kontrollen beigetragen. In einer genomweiten Assoziationsstudie waren wir zusammen mit Forschern vom Welcome Trust aus Großbritannien daran beteiligt, ERAP1 als neuen Lokus zu identifizieren und eine Interaktion mit HLA-C nachzuweisen. In einer weiteren genomweiten Assoziationsstudie waren wir gemeinsam mit 93 unseren Partnern in Erlangen daran beteiligt, Varianten im TRAF3IP2-Gen als ursächliche Mutationen für Suszeptibilität sowohl für Psoriasis Arthritis als auch für Psoriasis vulgaris zu identifizieren. Beide oben angeführten Arbeiten wurden in der absolut führenden Zeitschrift „Nature Genetics“ veröffentlich. In einer jüngsten Arbeit waren wir mit unseren Partnern daran beteiligt, 15 neue PsoriasisDispositions-Loci zu identifizieren, die insbesondere die Rolle der angeborenen Immunabwehr unterstreichen (Tsoi et al. 2012). Auch diese Arbeit wurde in Nature Genetics veröffentlich. Außerdem waren wir an der Identifikation dreier neuer Loci für Psoriasis im HLA-Komplex beteiligt. (Knight et al 2012). Zellbiologie von Ichthyosen und anderen Verhornungsstörungen Prof. Dr. med. Heiko Traupe Dr. rer. nat. Karin Aufenvenne Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji Ichthyosen sind seltene genetisch bedingte Hauterkrankungen, bei denen fast die gesamte Haut von früher Kindheit an schuppt. Die Erkrankung kann sehr vielfältig und zum Teil auch klinisch sehr schwerwiegend sein und geht oft mit einer Entzündung der Haut und einer Barriere-Störung einher. Die zellbiologischen Mechanismen, die bei diesen Erkrankungen von Bedeutung sind, stehen im Fokus der Untersuchungen unserer Arbeitsgruppe. Ein Schwerpunkt liegt derzeit bei der Analyse von Filaggrin-Mutationen bei der Ichthyosis vulgaris und bei der Aufklärung der Bedeutung solcher Mutationen für die epidermale Barriere der Haut und für assoziierte Erkrankungen wie atopische Dermatitis und Rhinitis allergica (s. IMF-Projekt Oji). Netzwerk für Ichthyose und verwandte Verhornungsstörungen (NIRK) (BMBF-Förderung) Prof. Dr. med. Heiko Traupe Dr. rer. nat. Karin Aufenvenne Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji Irina Zaraeva Brigitte Willis (Netzwerk-Koordinatorin) Der Arbeitsgruppenleiter ist Sprecher des nationalen Netzwerkes für Ichthyosen und verwandte Verhornungsstörungen, das seit dem 1. Oktober 2003 im Rahmen einer Fördermaßnahme des BMBF zu 94 den seltenen Erkrankungen gefördert wird. Dieses Netzwerk durchlief erfolgreich im Jahr 2006 eine Zwischenbegutachtung und wurde nach erneuter Begutachtung ab dem 01.07.2009 für eine dritte und dann letzte Förderphase von 3 Jahren bewilligt. Für den Zeitraum 01.07.2012 bis 30.06.2013 haben wir eine kostenneutrale Laufzeitverlängerung erhalten und schließen mit zusätzlicher finanzieller Hilfe durch die Patientenorganisation Selbsthilfe Ichthyose e.V. (SI) die laufenden Vorhaben ab. Das Netzwerk für Ichthyosen und verwandte Verhornungsstörungen (NIRK) verfolgt einen interdisziplinären Forschungsansatz unter Einbeziehung von Grundlagenfächern wie dem Zentrum für funktionelle Genomik in Köln, dem Institut für Allgemeine Humangenetik in Marburg, dem Institut für Zoophysiologie in Mainz, Einbeziehung von angewandten Fächern wie dem Institut für Biomathematik und medizinische Informatik (Münster), dermatologisch-experimentellen Arbeitsgruppen (Marburg, Köln, Münster) und der Selbsthilfegruppe Ichthyose e.V. Ziele sind die weitere Aufklärung von Gendefekten und die Entwicklung neuer Therapieverfahren. Entwicklung einer Enzymsubstitutions-Therapie für Transglutaminase-1-defiziente autosomal rezessive kongenitale Ichthyose Dr. rer. nat. Karin Aufenvenne Prof. Dr. med. Heiko Traupe In Münster beschäftigt sich Frau Dr. rer. nat. K. Aufenvenne in einem wissenschaftlichen Projekt mit dem Vorhaben einer Enzymsubstitutionstherapie für den Transglutaminase-1-Mangel, der häufigsten Ursache für autosomal rezessive kongenitale Ichthyose (30%). Hier wird eine gezielte Behandlung mit rekombinant hergestellter Transglutaminase-1 entwicklet für eine Erkrankung, die bislang nur symptomatisch behandelt werden kann. Weitläufiges Ziel ist es, einen so genannten Orphan Drug Status für die Entwicklung eines Medikamentes für seltene Erkrankungen zu erreichen. In ersten grundlegenden Arbeiten wurde die Transglutaminase-1 in Insektenzellen rekombinant exprimiert, gereinigt und die Aktivität des Enzyms nachgewiesen. Aufgrund der intrazellulären Lokalisation der Transglutaminase-1 stellte ein wesentlicher Schritt die Entwicklung eines Vektor-Systems dar, welches das Einschleusen des Enzyms in Keratinozyten erlaubt. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Frau Dr. M. Dathe (Leibnitz-Institut für Molekulare Pharmakologie, Berlin) wurden spezielle Liposomen als „Shuttle“ für die Transglutaminase-1 entwickelt. Es konnte zum einen gezeigt werden, dass die Liposomen in isolierte primäre Keratinozyten aufgenommen werden und zum anderen, dass die Transglutaminase-1-Aktivität nach Behandlung mit den Liposomen in Transglutami- 95 nase-1 defizienten Zellen wiederhergestellt werden konnte. Die Arbeiten zur liposomalen Verpackung der Transglutaminase-1 wurden durch eine zusätzliche Förderung der amerikanischen Selbsthilfegruppe F.I.R.S.T. unterstützt. Ein weiterer essentieller Schritt ist die Entwicklung eines geeigneten Test-Systems für die Liposomen. In Zusammenarbeit mit Dr. F. Larcher (CIEMAT, Madrid) wurde von Frau Dr. Aufenvenne ein humanisiertes Maus-Modell entwickelt, in welchem Hautäquivalente aus zuvor isolierten primären Keratinozyten und Fibroblasten auf immundefiziente Mäuse transplantiert werden. Dieses Modell-System rekapituliert in hervorragender Weise den humanen Phänotyp, was durch immunhistochemische und ultrastrukturelle Untersuchungen nachgewiesen werden konnte. Zudem zeigt dieses System den Vorteil, dass die Versuche zur Enzymsubstitution an humaner Haut durchgeführt werden können. Die Arbeiten zum humanisierten Maus-Modell der Transglutaminase-1-defizienten lamellären Ichthyosis wurden inzwischen abgeschlossen und veröffentlicht (Aufenvenne et al. 2012). Erstmalig werden in dieser Arbeit auch Proteom-Analysen bei lamellärer Ichthyosis durchgeführt. Als weiteren Meilenstein ist es uns im Jahr 2012 gelungen, mit Hilfe der topischen Applikation von Liposomen mit rekombinanter Transglutaminase-1 im humanisierten Maus-Modell die Ichthyose klinisch erfolgreich zu behandeln und eine Wiederherstellung der normalen histologischen Architektur zu erzielen. Dabei konnte ein Dosis-Effekt beobachtet werden, der bei der höheren Dosis zu einer vollständigen Abheilung geführt hat. Wir betrachten dies als therapeutischen Durchbruch und haben auf der Jahrestagung der ESDR in Venedig darüber berichtet. Eine ausführliche Publikation ist in Vorbereitung. Nächstes Ziel unserer Arbeiten ist die Erlangung einer „Orphan drug designation“ der European Medicines Agency, um so das neue Therapieverfahren für die Pharmaindustrie interessanter zu machen und einen Partner für die weitere Entwicklung zu finden. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Abteilung für Zelluläre Neurobionik der RWTH Aachen waren wir weiterhin an Untersuchungen zur Bedeutung von Beta-Actin als Target für Transglutaminase-Aktivität an synaptischen Endplatten von teleenzephalischen Zellkulturen von Hühnern beteiligt. Die Ergebnisse legen nahe, dass Transglutaminase-1 auch an synaptischen Endplatten durch Calcium-Einstrom aktiviert werden kann und intramolekulare Crosslinks in Beta Actin katalysiert und auf diese Weise das Zytoskelett in Nervenzellen stabilisiert. (Dolge et al. 2012). Histochemische Diagnostik von autosomal rezessiver kongenitaler Ichthyosis (ARCI) Dr. rer. nat. Karin Aufenvenne Prof. Dr. med. Heiko Traupe 96 Insbesondere auch aufgrund der diagnostischen Arbeiten zum Thema Ichthyose erhält die Arbeitsgruppe Unterstützung und finanzielle Zuwendungen der deutschen Selbsthilfe Ichthyosis e.V. (www.ichthyose.de). Hier steht die Testung auf Transglutaminase-1 Aktivität durch ein in situmonitoring an Kryoschnitten von Patienten mit ARCI im Vordergrund. Zudem wird das Projekt von Frau Dr. rer. nat. K. Aufenvenne durch die amerikanische Selbsthilfe F.I.R.S.T. in einer zweiten Förderperiode unterstützt (www.firstskinfoundation.org). Bedeutung von Cystatin M/E für die Embryologie der Haut In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis von Prof. Schalkwijk, Nijmegen, Niederlande, waren wir an Untersuchungen beteiligt, in denen nachgewiesen wurde, dass ein knock down von Cystatin M/E mit Hilfe von lentiviraler shRNA zu einer erheblichen Störung der Morphologie von Hautäquivalenten führt (Jansen et al. 2012). Diese Untersuchungen legen nahe, dass ein Cystatin M/E-Mangel (Cystatin 6-Mangel) beim Menschen nicht zu einer Ichthyose führt, sondern mit der Ausbildung einer mehrschichtigen Epidermis unvereinbar ist und die normale fötale Entwicklung der Haut verhindert. Untersuchungen zur epidermalen Protease-Aktivität bei Filaggrin-Mangel und allergischen Erkrankungen (IMF-Fond: I-OJI120817) Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji Irina Zaraeva Tatjana Tarinski (MTA) Prof. Dr. med. Heiko Traupe Ichthyosis vulgaris (IV) ist mit einer Prävalenz von 1:100 die häufigste Form der Ichthyosen. Ursächlich sind Mutationen im FLG Gen, die zu einem Mangel von Filaggrin in der Epidermis führen. Gleichzeitig stellen die FLG Mutationen den wichtigsten genetischen Risikofaktor für die Neurodermitis und andere allergische Erkrankungen dar. Pathophysiologisch lässt sich diese Assoziation mit dem Vorliegen einer gestörten epidermalen Barriere bei Filaggrin Mangel erklären. Es ergibt sich die Frage, ob es in der Epidermis bei IV zu einem Ungleichgewicht verschiedener Protease-Aktivitäten kommt, das die gestörte epidermale Barriere bei Ichthyosis vulgaris erklärt. In dem Projekt wurde deshalb die Protease-Aktivität in der Epidermis bei IV und ihre Auswirkung auf die epidermale Differenzierung untersucht. Gleichzeitig wurden Zellkulturmodelle (dreidimensionale Hautäquivalente) entwickelt. Wir konnten Ungleichgewichte epidermaler Protease bei der Ichthyosis 97 vulgaris identifizieren, die möglicherweise auch die Entstehung von Neurodermitis bei diesem Krankheitsbild erklären (Zaraeva et al. 2012). Neu begonnen wurden Arbeiten zur Funktion der epidermalen Barriere bei Patienten mit Ichthyosis vulgaris. Dabei wurden Patienten mit 2 FilaggrinMutationen mit Patienten mit nur einer Filaggrin-Mutation und gesunden Kontrollen verglichen. Es zeichnet sich ab, dass ausschließlich Patienten mit 2 FLG-Mutationen einen überraschend mild ausgeprägten Barrieredefekt aufweisen. Klinische Genodermatologie In unserer Genodermatosen-Spezial-Sprechstunde sehen wir nicht nur Patienten mit Ichthyosen, sondern mit dem gesamten Spektrum der Genodermatologie. Wir betreuen unter anderem einen Patienten mit einer primären hypertrophen Osteoarthropathie mit einer Auftreibung der Fingerendglieder („digital clubbing“). Bei diesem Patienten waren wir an Untersuchungen beteiligt, bei denen ein neues Gen, nämlich der Prostaglandin Transporter SLCO2A1 als Ursache der Erkrankung bestätigt wurde (Busch et al 2012) (2. Publikation weltweit). 6.3 Dermatohistologie Stellenwert der Klonalitätsdiagnostik von kutanen T-Zell-Lymphome im Erkrankungsverlauf Priv.-Doz. Dr. Almut Böer-Auer Prof. Dr. med. Dieter Metze Valentina Getova In Kooperation mit Dr. Thomas M. Falk, Dermatologikum Hamburg Stellenwert und Verlässlichkeit der Klonalitätsdiagnostik in den Frühläsionen und im weiteren Krankheitsverlauf der T-Zell-Lymphome vom Typ der Mykosis fungoides sind noch umstritten. Klonale TZell Populationen sind auch in entzündlichen Hauterkrankungen nachweisbar (z.B. PLEVA, lichenoide Purpura, LSA). Ziel einer Retrospektive Analyse sind Korrelation der Klonalitätsdiagnostik mit klinischen Merkmalen und Verlauf, mit dem histologischen Subtyp und Immunphänotyp der Mykosis fungoides. Erstmalig wird auch versucht, die Klonkonsistenz in repetitiven Biopsien über Jahre mit der Progredienz und einer Systembeteiligung zu korrelieren. Weitere soll untersucht werden, ob die Molekularen Diagnostik durch eine mögliche Pseudoklonalität limitiert ist (i.e. Darstellung eines dominanten Zellklons, der bei mehrfach wiederholten PCR-Untersuchungen an verschiedenen Positio- 98 nen auftritt). Typisierung von humanpathogenen Genospezies von Borrelia burgdorferi an paraffinfixierten Hautbiopsien Priv.-Doz. Dr. Almut Böer-Auer Prof. Dr. med. Dieter Metze Friederike Brandt In Kooperation mit Dr. Beyhan Ertas, Dr. Thomas M. Falk, Dermatologikum Hamburg Die Lyme Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit in Europa. Borrelien gelangen über den Stich der Schildzecke Ixodes ricinus in die Haut und führen an der Haut zunächst zum Erythema migrans oder zum Borrelien-Lymphozytom. Im Verlauf kann es zur hämatogenen Streuung und zur disseminierten und chronischen Infektion kommen, bei der verschiedenste Organe, insbesondere die Haut, die Gelenke und das Nervensystem betroffen sein können. Bisher sind vier humanpathogene Genospezies identifiziert (Borrelia afzelii, garinii, burgdorferi sensu strictu und spielmanii), die genetisch sehr heterogen sind. Nach heutigem Kenntnisstand unterscheiden sich die Erreger hinsichtlich ihres Organotropismus. Die Diagnose der Borreliose erfolgt in der Regel anhand des klinischen Befundes. Serologische Diagnostik ist insbesondere bei Frühinfektionen wenig verlässlich und erlaubt auch bei Spätinfektionen keine sicherer Speziesdifferenzierung, da Reinfektionen bei Risikopatienten häufig sind. Beweisend ist die Anzucht des Erregers aus Biopsiematerial, jedoch ist die Kultur von Borrelien immer noch äußerst schwierig und nur wenigen Speziallabors vorbehalten. Eine Subtypisierung erfolgt anhand zusätzlicher PCR-Diagnostik am Kulturmaterial. Inzwischen ist zusätzlich der Nachweis von Borrelien-spezifischer DNA an nativem oder paraffinfixiertem Biopsiematerial möglich. Es handelt sich jedoch um einen Pan-Borrelien-Nachweis ohne exakte Identifizierung der Genospezies. In dieser Studie sollen PCR-Verfahren zur BorrelienSubtypisierierung auf Paraffinmaterial adaptiert werden, um an fixierten Biopsien eine sichere Speziesdifferenzierung zu etablieren. Die Methodik soll anhand von Biopsiematerial von Zeckenstichreaktionen, Erythemata migrantia, Borrelienlymphozytomen und Acrodermatitis chronica atrophicans Läsionen überprüft werden. Dabei sollen neben der Etablierung der diagnostischen Subtypisierung auch epidemiologische Daten zur Verbreitung der humanpathogenen Borrelianarten in unserer Region und hinsichtlich ihres Organotropismus gewonnen werden. Darüber hinaus soll überprüft wer- 99 den, ob sich die inzwischen bekannte morphologische Variationsbreite der Hautmanifestationen der Borreliose durch Zuordnung zu verschiedenen Genospezies erklären lässt. Neutrophilic urticarial Dermatosis – ein unverstandenes histologisches Reaktionsmuster Dr. med. S. Broekaert Prof. Dr. med. Dieter Metze Die Neutrophilic urticarial Dermatosis ist ein unverstandenes histologisches Reaktionsmuster, das bei infektiösen, verschiedenen immunologischen Erkrankungen, aber auch autoinflammotorischen Syndromen beschrieben wurde. In einem eigenen Patientkollektiv konnte dieses Reaktionsmuster auch bei neuen, bisher kaum beschriebenen Dermatosen, wie dem Postimplantationssyndrom gefunden werden. Dabei treten diffus interstitiell in der Dermis neutrophile und eosinophile Granulozyten ohne weitere Vaskulitiszeichen auf, die an eine Urtikaria erinnern. Bei einzelnen Erkrankungen konnte eine Hochregulierung von epithelialen Adhäsionsmolekülen gefunden werden, was eine weitere histologische Spezifizierung ermöglicht. Histologische Veränderungen von Ichthyosen und Palmoplantarkeratosen Prof. Dr. med. Dieter Metze Prof. Dr. med. Heiko Traupe Priv.-Doz. Dr. med. V. Oji Die histologische Beurteilung der verschiedenen Formen der Ichthyosen und Palmoplantarkeratosen ist schwierig. Bisher sind in der Literatur nur unstrukturierte Beschreibungen der histologischen Veränderungen zu finden. In den Hautbiopsien aus dem großen Patientenkollektiv der Genodermatosen-Sprechstunde der Hautklinik konnten zahlreiche histologische Patterns identifiziert werden. Anhand dieser ließ sich ein Algorhithmus erstellen, der zu einer spezifischen Diagnose dieser Genodermatosen führt. Histologische Kriterien zur Identifizierung von syndromischen Zysten bei Goltz-Gorlin Syndrom Prof. Dr. med. Dieter Metze Mariantonieta Tirado 100 Epitheliale Zysten der Haut sind neben multiplen Basalzellkarzinom ein typisches Merkmal bei GoltzGorlin Syndrom. Untersucht wurden in eine Vergleichsstudie mit nicht-syndromischen Zysten ihre histologischen, immunhistochemischen und ultrastrukturellen Veränderungen. Es konnten dabei Charakteristika bei syndromischen Zysten gefunden werden, die als Marker für das Vorliegen eines Goltz-Gorlin Syndroms dienen und damit die Identifizierung von Hochrisiko Patienten ermöglichen. 5-Intravitaltomographie: Entwicklung, Validierung und klinischer Einsatz des dynamischen Pruritusscores - Teilprojekt Intravitaltomographie, UKM Dr. med. V. Huck Dr. med. S. Broekaert Prof. Dr. med. S. Ständer Prof. Dr. med. D. Metze Prof. Dr. med. S. W. Schneider (Klinik für Dermatologie Mannheim) Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Die Intravitaltomographie ist ein bildgebendes System, welches auf dem Prinzip der sog. Multiphotonen-Tomographie basiert. Diese ist, ähnlich wie die bekannte Ultraschalluntersuchung, eine nicht invasive, klinisch zugelassene Untersuchungsmethode. Bei der Multiphotonen-Tomographie wird Infrarotlicht (Licht, wie es z.B. von Wärmelampen abgestrahlt wird) eines besonderen Lasers benutzt, um in der zu untersuchenden Haut des Patienten den natürlichen Effekt der Eigenfluoreszenz hervorzurufen, der nach Anregung zur Aussendung kleinster Lichteinheiten (Photonen) führt. Diese Photonen werden gemessen und zur Darstellung hochauflösender Bilder verwendet (3D). Studien zur Sicherheit der Methodik haben ergeben, dass diese Technik an menschlicher Haut ohne Gefahren anwendbar ist. Das in unserer Studie zur Anwendung kommende fünfdimensionale Verfahren unterscheidet sich von der alleinigen Multiphotonen-Tomographie dadurch, dass es durch den Einsatz weiterer Detektionsinstrumente möglich wird, die exakte Zeit zu messen, die ein Molekül in der menschlichen Haut nach Anregung leuchtet. Diese Fluoreszenzabklingzeit (4D) wird für jeden aufgenommenen Bildpunkt mit Genauigkeit im Picosekundenberich (10-12 Sekunden) berechnet und schafft einen direkten Einblick in den molekularen Aufbau und den aktuellen Energiezustand der untersuchten Zellen. Im Rahmen der aktuellen Studie ermöglicht die Messung der spezifischen Eigenfluoreszenzen und deren 101 Abklingzeiten, zusätzlich aufgelöst nach Ihrer Wellenlänge (5D), die Charakterisierung und Diagnostik entzündlich veränderter Haut. Ziel ist, bei Patienten mit entzündlichen Hauterkrankungen wie beispielsweise der Neurodermitis (= Atopische Dermatitis) den Zustand der Haut zu erfassen und unter Therapie zu beobachten. Somit soll eine bessere Beurteilung der Hautbeschaffenheit bei der Neurodermitis im Vergleich zu Hautgesunden mit objektiven Parametern ermöglicht werden, ohne dass eine Hautprobe entnommen werden muss. Die Untersuchung ist vollständig schmerzfrei und erfolgt intravital, also direkt am Patienten, so dass mögliche Verfälschungen vermieden und wiederholte Messungen während der gesamten therapeutischen Behandlung durchgeführt werden können. Insgesamt werden 12 Neurodermitis-Patienten and drei Zentren untersucht. Erste Vorauswertungen zeigten vielversprechende Resultate zum Therapieansprechen der Neurodermitis und ermöglichten einen tieferen Einblick in die Pathophysiologie entzündlicher Hauterkrankungen. Eine Veröffentlichung der Gesamtergebnisse der klinischen Studie erwarten wir in naher Zukunft. 6.4 Allergologie Prof. Dr. med. Randolf Brehler Frau Dr. med. Grundmann Herr Stöcker Frau Scheffler Bedeutung von IgE Antikörpern gegen CCD (Crossreaktive-Carbohydrat-Determinante) Für serologisch nachweisbare Kreuzreaktionen zwischen Pollen, Nahrungsmitteln und Insektengift sind häufig IgE Antikörper gegen die Kohlenhydratstrukturen von Glykoproteinen verantwortlich. Es handelte sich um reine Kohlenhydrat-Epitope, die unabhängig von der Peptidkette eines Glykoproteins spezifische IgE Antikörper binden. IgE Antikörper gegen CCDs werden hauptsächlich im Rahmen der Sensibilisierung gegen Pollen und Insektengifte induziert. Wir haben gezeigt, dass für Kreuzreaktionen zwischen Latex, tropischen Früchten und weiteren Allergenen IgE Antikörper gegen CCD verantwortlich sind. Derzeit analysieren wir diese Antikörper genauer. IgE gegen CCD haben meist keine klinische Relevanz, in einigen Allergenen beruht die klini- 102 sche Reaktion aber auf s.-IgE ausschließlich gegen CCD. Relevanz hat die Fragestellung daher insbesondere in der Diskussion um die Verwendung von rekombinanten Allergenen (die nicht-glycolysiert sind) in der allergologischen Diagnostik. Besonders interessiert uns derzeit, warum nicht häufiger Reaktionen auf Kohlenhydrat-Epitope eine Rolle spielen. Im Basophielen Stimulationstest überprüfen wir die Zellaktivierung nach Stimulation mit reinen Proteinen, reinen Kohlehydraten und Glykoproteinen. Bedeutung von IgE Antikörpern gegen alpha-Gal Zunehmend wird bei Patienten mit einer Soforttyp Sensibilisierung gegen rotes Fleisch eine zu Grunde liegende Sensibilisierung gegen Kohlenhydratpitope, in diesem Falle α-Gal nachgewiesen. In Amerika wurde gezeigt, dass diese Antikörper insbesondere durch Zeckenstiche induziert werden, in Afrika auch durch parasitäre Infektionen (insbesondere Wurminfektion). Ob in Deutschland Zeckenstiche für die primäre Sensibilisierung verantwortlich sein können, ist bislang nicht geklärt worden. Im Patientenserum finden sich üblicherweise IgG-Antikörper gegen α-Gal. Offen ist, warum unter bestimmten Bedingungen plötzlich IgE-Antikörper gebildet werden die einer verzögert auftretenden anaphylaktischen Reaktion münden. Ziel unserer Untersuchung ist die Klärung von Mechanismen, die zu Toleranz beziehungsweise Überempfindlichkeit führen. Bewertung der spezifischen IgE Antikörper gegen einzelne Insektengproteine In der Diagnostik von Soforttypallergien werden derzeit allergenspezifische IgE Antikörper in der Regel gegen natürliche Allergenextrakte bestimmt. Für eine zunehmende Zahl von Allergenen sind Allergenkomponenten für in vitro Tests verfügbar. Überprüft wird die Sensitivität und Spezifität von in vitro Tests auf einzelne Allergenkomponenten im Vergleich zur Bestimmung von IgE Antikörpern gegen natürliche Extrakte. Allergenkomponenten werden in E.coli exprimiert und sind daher nicht glykolisiert. Bei klinischer Bedeutsamkeit von IgE-Antikörpern gegen Kohlenhydratseitenketten kann die Verwendung von Rekombinantenproteinen üblicherweise auch von Nachteil sein. Untersucht wird die Wertigkeit der IgE Bestimmung mit rekombinanten Allergenkomponenten. Wertigkeit der Tryptasebestimmung im Serum Als Mastzellmediator wird Tryptase im Rahmen allergischer Reaktionen freigesetzt und kann im Serum auch 1-2 Stunden nach einer anaphylaktischen Reaktion nachgewiesen werden. Untersucht wird 103 die Wertigkeit dieses Parameters im Rahmen des Projektes: Sensitivität zur Erfassung von Patienten mit Mastozytose. Einführung eines Qualitätsmanagements in die Ernährungsberatung Im Rahmen dieses wissenschaftlichen Projektes wird die Ernährungsberatung bei Patienten mit Urtikaria und Nahrungsmittelallergien standardisiert. Erstellt werden wissenschaftlich fundierte Behandlungs- und Diätanweisungen, die Patienten-Adhärenz und -Compliance wird untersucht. Ein weiterer Inhalt des Projekts ist die Erstellung standardisierter Provokationsprotokolle mit Allergenen und Pseudoallergenen. Langzeitbetreuung von Patienten mit Kohlenhydratmalabsorption Die Sorbitmalabsorption ist ein häufiger Befund bei Patienten mit Urtikaria, Pruritus und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Die Diagnose wird durch einen Atemtest und anschließendem Diätversuch gestellt. Üblicherweise werden Eliminationsdiäten über einen Zeitraum von 5 Wochen durchgeführt, Langzeitbeobachtungen an Patienten mit Kohlenhydratmalabsorption liegen nicht vor. In diesem Projekt werden Langzeitdaten erhoben, vorgesehen sind Untersuchungen bezüglich weiterer Resorptionsstörungen in Relation zur Kohlenhydratmalabsorption. Bewertung des Sensibilisierungspotenials von Berufsallergenen Mehr als 250 verschiedene Substanzen, mit denen man im beruflichen Umfeld in Kontakt kommen kann, können eine Sensibilisierung aufgrund inhalativer Exposition auslösen. Als Folge können schwere allergische Reaktionen bis hin zu Asthma auftreten, was häufig dazu führt, dass der Beruf nicht mehr ausgeführt werden kann. Bei den Berufsallergenen handelt es sich meist um Enzyme bakteriellen oder fungalen Ursprungs. Aufgrund verbesserter Herstellungsverfahren durch rekombinante Techniken, wird die Anzahl potentieller Berufsallergen in Zukunft weiter ansteigen. Für die meisten dieser Proteine stehen keine kommerziell-beziehbaren Präparate für die Diagnostik zur Verfügung. Mittels selbst hergestellten ImmunoCAPs zur Quantifizierung von spezifischen IgE Antikörpern, sowie Western Blot Analysen und dem Basophilen-Aktivierungstest haben wir die Möglichkeit, das Sensibilisierungspotential auch seltener Berufsallergene zu untersuchen. Im Rahmen einer freiwilligen klinischen Untersuchung mit Mitarbeitern einer Firma für Nahrungsergänzungsmittel konnten wir auf diese Weise nachweisen, dass ein Großteil der Probanden gegen das dort verarbeitete Enzym 104 Laktase sensibilisiert war. Das Auftreten allergischer Reaktionen am Arbeitsplatz konnte mit den Sensibilisierungen in Verbindung gebracht werden. Bestimmung von freiem IgE im Rahmen der anti-IgE-Therapie Omalizumab ist ein monoklonaler IgG-Antikörper, der an frei zirkulierende Allergie-spezifische IgEAntikörper bindet, was zum Abbau der Antikörper führt. Eine Reduktion der Konzentration an freiem IgE im Serum führt u.a. zu einer stark verminderten Expression des Rezeptors FcεRI und II auf Mastzellen und Basophile. Dies führt wiederum dazu, dass im Rahmen einer allergischen Reaktion weniger Mediatoren von den Effektorzellen ausgeschüttet werden und die klinischen Symptome abgeschwächt werden. Omalizumab ist bereits für die Behandlung von schwerem Asthma zugelassen und eine Zulassung zur Behandlung der Chronisch Idiopathischen Urtikaria folgt in Kürze. Eine Therapie mit anti-IgE ist möglichweise auch bei vielen anderen allergischen Erkrankungen indiziert. Im Rahmen der Omalizumab-Therapie ist eine Verlaufskontrolle der freien IgE Konzentrationen im Blut sinnvoll, um das Ansprechen des Patienten auf das Medikament zu beurteilen, jedoch ist eine Bestimmung an freiem IgE mit den gängigen Diagnostiktools nicht möglich. In Kooperation mit der Milenia Biotec GmbH testen wir derzeit die Spezifität und Sensitivität eines Lateralfluss-Immunoassay zur quantitativen Bestimmung von nicht komplexiertem IgE in Serum. 6.5 Neurodermatologie und Kompetenzzentrum Chronischer Pruritus (KCP) Nachweis und Funktion von Cannabinoidrezeptoren in der Haut Dipl. Biol. Tobias Lotts Prof. Dr. Dieter Metze Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Die Haut verfügt über Endocannabinoide und entsprechenden Rezeptoren auf Keratinozyten, Mastzellen und sensorischen Nervenfasern. Die endogenen Cannabinoide Anandamid (AEA) und 2Arachidonoylglycerin (2-AG) werden bei der Aktivierung des endogenen Cannabinoidsystems durch zum Beispiel entzündliche Erkrankungen oder durch Schmerzen im Körper hergestellt und aktivieren die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Durch die Aktivierung dieser Rezeptoren wird unter anderem die Ausschüttung von Neurotransmittern moduliert, was einen Einfluss auf die Schmerz- und Pruritusweiterleitung hat. Am Abbau der endogenen Cannabinoide sind mehrere Komponenten des 105 endogenen Cannabinoidsystems beteiligt. Die körpereigenen Cannabinoide Anandamid und 2Arachidonoylglyerin werden zunächst von einem Transporterprotein (AEAT) in den intrazellulärer Raum transportiert. Dort findet der eigentliche Abbau der körpereigenen Cannabinoide durch spezifische Enzyme statt. Anandamide wird durch die Fettsäureamidhydrolase (FAAH) und 2Arachidonoylglycerin wird durch die Monoglyceridlipase (MGL) zu inaktiven Spaltprodukten abgebaut. Nicht alle Hautzellen haben eine basale Expression dieser Enzyme, die jedoch durch Zytokine stimuliert werden können. Die Wirkung der beiden körpereigenen Cannabinoide und extern zugeführter Cannabinoide ist deshalb auf einen kurzen Zeitraum beschränkt. Modulierte CannabinoidAgonisten können die Funktion verschiedener Hautzellen langfristig beeinflussen wie z.B. die Differenzierungsförderung von Keratinozyten oder Inhibition der Mastzelldegranulation. Dadurch können modulierte Cannabinoid-Agonisten anti-inflammatorische, analgetische und antipruritische Effekte auf kutane Zielzellen haben. Die Expression und weitere Funktionen von Cannabinoid-Rezeptoren und neuen Cannabinoid-Agonisten in der Haut wird in diesem Projekt untersucht. Das Projekt ist von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert. Expression von kappa Opioid-Rezeptoren und Neurokinin 1 Rezeptoren in der Haut juckender Erkrankungen Cand. med. dent. Falk Rülander Cand. med. dent. Isabel Born Prof. Dr. Dieter Metze Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Dipl. Biol. Tobias Lotts Es sind bereits eine Vielzahl von kutan und spinal exprimierten Rezeptoren beschrieben worden, die bei der Transmission oder Inhibition von Pruritus eine Rolle spielen. Häufig ist dabei unklar, welche Expressionsebene entscheidend für die pruritusmodulierenden Effekte sind. Zwei Beispiele für sowohl in der Haut als auch in der Lamina I des spinothalamischen Traktes vorkommende Rezeptoren sind der kappa-Opioidrezeptor (KOR) und der Neurokinin 1 Rezeptor (NKR 1). In diesen Vorhaben soll die kutane Rolle der Rezeptoren geklärt werden. In der Haut existieren drei verschiedene Opioidrezeptoren: µ-Rezeptoren und δ-Rezeptoren, die auf sensorischen Nervenfasern lokalisiert sind und KOR auf Keratinozyten, Mastzellen und Fibroblasten. Gemäß bisherigen experimentellen Untersuchungen haben Opioidrezeptoren eine biologische Doppelrolle in der Haut und im ZNS (erregend und hemmend hinsichtlich der Juckempfindung). Zum 106 Beispiel führt die Aktivierung von zentralen µ-Opioid-Rezeptoren zu einer Pruritusinduktion bzw. von zentralen KOR zu einer Pruritusinhibition, was therapeutisch durch die Applikation von Antagonisten bzw. Agonisten genutzt werden kann. Der KOR-Agonist Nalfurafin zeigte in einer randomisierten doppel-blinden, plazebo-kontrollierten Phase III Studie signifikante antipruritische Wirksamkeit bei Hämodialysepatienten. Die Rolle der kutanen Opioidrezeptoren ist noch nicht ausreichend erforscht und wird in diesem Projekt untersucht. Das Projekt wird von der DFG gefördert. Das Neuropeptid Substanz P (SP) bindet nach Freisetzung aus den sensorischen Nervenendigungen mit hoher Affinität an den NKR1 auf Keratinozyten, Endothelien und Mastzellen. Dadurch werden pro-inflammatorische Zellen angelockt, Mastzellen degranuliert mit Freisetzung pruritogener, proinflammatorischer Zytokine wie z.B. tumor necrosis factor (TNF)-alpha oder Leukotrien B4. Die Neurokinin-Rezeptoren 1 bis 3 werden auch auf spinalen Hinterhornneurone exprimiert und sind an der Transmission von Pruritus beteiligt. Eine Therapie mit dem NRK1-Antagonist Aprepitant konnte bei einzelnen Patienten mit Prurigo nodularis, nephrogenem Pruritus, Sézary Syndrom, paraneoplastischem und medikamentösem Pruritus antipruritische Effekte in unterschiedlichen Ausmaß erzielen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, daß der NRK1 unterschiedlich in der Haut exprimiert wird. In diesem Vorhaben wird RNA- und Protein-Ebene untersucht, in welchem Umfang und auf welchen Zellen der NKR1 bei verschiedenen juckenden Dermatosen vorhanden ist. Mittels Immunhistochemie wird beschrieben, auf welchen Zelltypen die Rezeptoren exprimiert sind. Untersuchung der Thermorezeptor-Expression und Polymorphismen bei Patienten mit chronischem Pruritus und Kälte-/Wärmeempfinden Cand. med. Johanna Hidding Dipl. Biol. Tobias Lotts Dr. Heike Benecke, Zellphysiologie Bochum Dr. Janine Währing, Zellphysiologie Bochum Univ.-Prof. Dr. H. Hatt, Zellphysiologie Bochum Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Seit langem ist bekannt, dass Kälte Pruritus inhibieren und Wärme Pruritus aggravieren kann. Interessanterweise geben ca. 15% der Patienten mit chronischem Pruritus eine Subqualität von Wärmeoder Kältegefühl bei der Empfindung an. Die Ursachen für die unterschiedlichen Subqualitäten sind 107 unklar. Wir überprüfen die Hypothese, dass eine veränderte Expression der Thermorezeptoren in der Haut eine Rolle spielt. Kandidaten hierfür sind hierbei die Wärme-Rezeptoren TRPV1 bis TRPV 4 bzw. die Kälte-Rezeptoren TRPM8 und TRPA1. Vor kurzem wurde gezeigt, dass mechano-insensitive Fasern, die hitzeempfindlich sind (eine andere Faserklasse als die rein Histamin-empfindliche C-Fasern), ebenfalls Histamin-vermittelden Pruritus mediieren können und dazu eine Signalvermittlung über den hitzesensitiven Kanal TRPV1 benötigen. In früheren Arbeiten konnte gezeigt werden, dass Polymorphismen des TRPV1 und des TRPA1 zu Veränderungen in der Schmerzempfindlichkeit auf Kältebzw. Hitzereize führt (Kim et al. 2006, 2004). Wir vermuten daher, dass Polymorphismen in den thermosensitiven TRP-Kanälen auch zu einer veränderten klinischen Wahrnehmung des Symptoms Pruritus mit veränderter Reizschwelle für Kälte- und Wärmeempfindung und/oder Subqualität Kälteoder Wärmegefühl führen. Für den TRPV1 sind sechs Polymorphismen bekannt, die z.B. zu einem unterschiedlichen Ansprechen auf in vitro Stimulation mit dem Liganden Capsaicin führen. Seit langem wird Capsaicin und Derivate als topisches Therapeutikum bei Schmerzen (z.B. als ABC-Pflaster) und Pruritus eingesetzt. Die erste Applikation von Capsaicin führt zu einer neurogenen Entzündung, die unterschiedliche klinische Reaktionen verursacht, wie z.B. Brennschmerz (am häufigsten), Stechen, Wärmegefühl, Rötung und Juckreiz. Einige Untersuchte geben keine Reaktion an. Die Variation im klinischen Ansprechen könnte ein Hinweis auf zugrunde liegende Polymorphismen sein. Per Hautbiopsie bei Patienten mit chronischem Pruritus und verschiedenen Subqualitäten wird die Expression der Thermokanäle auf RNA- und Proteinebene sowie das Vorhandensein von Polymorphismen über Blutanalysen bestimmt. Mittels Applikation von Histamin, Capsaicin und der quantitativen sensorischen Testung (QST) wird untersucht, ob bei den Patienten eine veränderte Schwelle für das Kälte- und Wärmempfinden besteht. Charakterisierung von Patienten mit Mischempfindungen (Jucken, Schmerzen) Cand. med. Laura Fischer Priv.-Dorz. Dr. Martin Marziniak Prof. Dr. Gudrun Schneider Univ.-Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Chronischer Pruritus wird von ca. 10% der Patienten der Pruritusambulanz Münster als Mischempfindung angegeben: Die Patienten beklagen neben Jucken auch Schmerzen, Brennen, Stechen und Kribbeln. Die Genese dieser Juckreizformen ist unklar. Zum Beispiel kann Juckreiz mit Mischempfin- 108 dungen im Rahmen von systemischen oder neurologischen Erkrankungen auftreten. Es wird vermutet, dass es hierbei zu einer Schädigung der kleinen Hautnerven im Sinne einer „small fiber neuropathy“ kommt. Daten zur Häufigkeit dieser Patientengruppe und zugrunde liegenden Erkrankungen existieren bislang nicht. In einem klinisch-translationalen Kooperationsprojekt wird bei diesen Patienten die intraepidermale Nervenfaserdichte (Hautklinik), die Funktionalität von C- und Ad-Fasern mittels quantitativer sensorischer Testtung (Anästhesie, Neurologie) und psychosomatische KoFaktoren (Psychosomatik) bestimmt. Die Auswertung der bislang gemessenen Patienten (n=100) soll die Definition von Subgruppen zulassen. Neurophysiologische Untersuchung zur sensorischen Reizverarbeitung im Cowhage-Model Cand. med. Christiano Caetano da Silva Dipl. Biol. Tobias Lotts Univ.-Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Chronischer Pruritus (CP) ist ein schlecht zu therapierendes Symptom vieler Erkrankungen. Die zugrunde liegenden neuro-immunologischen kutanen Mechanismen sind immer noch unbekannt. Vermutet wird eine periphere Sensibilisierung kutaner Nervenfasern durch Entzündungsmediatoren wie z.B. Interleukin (IL)-6, IL-8, TNF-alpha oder nerve growth factor (NGF), die von kutanen Zellen freigesetzt werden. Bei diesen Pruritus-sensiblen Nervenfasern handelt es sich um mechanoinsensitive C-Nozizeptoren (sog. CMi-Fasern), die durch Histamin oder Capsaicin erregbar sind. Eine Sensibilisierung dieser Fasern kann CP nicht alleine erklären. Wir vermuten, dass auch mechano- und Hitze-sensitive, Histamin-insensible C-Fasern (CMH-Fasern) an der peripheren Sensibilisierung beteiligt sind, die durch Cowhage aktiviert werden können. Cowhage ist eine Proteinase der „Juckbohne“ Mucuna pruriens. Das Cowhage-Model soll hier erstmalig bei Patienten mit verschiedenen Formen von CP wie atopischer Dermatitis, brachioradialem Pruritus und Prurigo nodularis einsetzten werden. Es ist zu vermuten, dass Cowhage zu einer verstärkten Erregung der CMH-Fasern bei CP-Patienten, bei denen diese Fasern sensibilisiert sind, führt. Die sensibilisierten Fasern sollen anhand von neurophysiologischen Untersuchungen mittels quantitativer sensorischer Testung (QST) charakterisiert werden. In Untersuchungen zur endogenen Hemmung mittels diffuse noxious inhibitory control (DNIC) und diffuse pruritic inhibitory control (DPIC) soll eine Bedeutung inhibiotischer Phänomene bei CP untersucht werden. Anhand von Hautbiopsien sollen die Entzündungsmediatoren und Rezeptoren, die an der Sensibilisierung beteiligt sind, histologisch, immunhistochemisch und molekularbio- 109 logisch bestimmt werden. Das Projekt liefert damit dringend benötigte Erkenntnisse für die bislang unbekannte kutane Neurophysiologie von CP. Aprepitant in der Therapie des chronischen Pruritus Dr. Claudia Zeidler Cand. med. Julia Danglmaier Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Das Neuropeptid Substanz P (SP) bindet nach Freisetzung aus den sensorischen Nervenendigungen mit hoher Affinität an den Neurokinin 1 Rezeptor (NKR1) auf Keratinozyten, Endothelien und Mastzellen. Dadurch werden pruritogene Mediatoren hochreguliert und pro-inflammatorische Zellen angelockt sowie Mastzellen degranuliert. Freisetzung von Substanz P in der Haut kann so bei vorbestehendem Pruritus zu einer Verstärkung der Entzündung und des Pruritus beitragen. Darüber hinaus ist der Neurokinin-Rezeptoren 1 auf spinalen Hinterhornneurone exprimiert und an der Transmission von Pruritus beteiligt. Aprepitant ist ein Antiemetikum, das zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei hoch emetogener, auf Cisplatin basierender Chemotherapie zugelassen ist. Es blockiert selektiv den NKR1. Da Substanz P bei kutanem Pruritus eine wichtige Rolle spielt, wurde Aprepitant bei über 60 Patienten mit chronischem Pruritus verschiedener Genese eingesetzt. Innerhalb von einer Woche konnte eine signifikante eine Reduktion der Symptomintensität auf der visuellen Analogskala (VAS) beobachtet werden. Patienten mit dermatologischen Erkrankungen (z.B. atopischer Diathese, Prurigo nodularis) zeigten das beste Ansprechen. Derzeit werden in weiteren Untersuchungen Parameter des Ansprechens in weiteren Indikationen untersucht, um den antipruritischen Effekt von NK1-Antagonisten weiter zu beschreiben. Bis zum Vorliegen der Bestätigung des antipruritischen Effekts in Plazebo-kontrollierten Studien ist die off-label Applikation von Aprepitant nur schweren Fällen von chronischem Pruritus an Zentren vorbehalten. Mobile Erfassung pruritusspezifischer Parameter in einem Single Source Ansatz und Aufbau eines nationalen Registers für chronischen Pruritus Fleur Fritz, Medizinische Informatik, UKM Sebastian Balhorn, Medizinische Informatik, UKM Bernhard Breil, Medizinische Informatik, UKM 110 Philipp Bruland, Medizinische Informatik, UKM Univ.-Prof. Dr. Martin Dugas, Medizinische Informatik, UKM Dr. Christine Blome, UKE, Hamburg Univ.-Prof. Dr. Matthias Augustin, UKE, Hamburg Evangelos Chatzigeorgakidis Dr. Sabine Steinke Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Chronischer Pruritus ist ein Symptom unterschiedlicher Erkrankungen und somit ist das Kollektiv der Erkrankten sehr heterogen. Dementsprechend geben die Patienten stark variierende Symptome und Verläufe an. Um spezifische Charakterisitika bestimmten Formen zuzuordnen und des weiteren Parameter zur Versorgung und Gender-Differenzen zu erhalten, haben wir eine biomedizinische Datenbank aufgebaut, in die über 100 Parameter jedes Patienten eingepflegt werden. In der Folge soll anhand dieses Models ein nationales Register aufgebaut werden, welches die Eingabe einer großen Anzahl an Patientendaten ermöglicht, um wissenschaftliche, klinische und gesundheitsökonomische Analysen durchzuführen. Die Pruritusintensität, Angst, Depression, auch Therapienutzen und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität werden von den Patienten mit chronischem Pruritus und deren behandelnden Ärzten oft abweichend beurteilt, daher ist eine Erhebung dieser Daten durch die Patienten sinnvoll. Oftmals füllen Patienten, typischerweise im Kontext von klinischen Studien, während der Wartezeit vor der Behandlung Fragebögen auf Papier aus. Bei der Pruritusintensität und Lebensqualität werden die entsprechenden Scores später per Hand ausgerechnet. Zu Forschungszwecken werden die Daten anschließend von Dokumentationsassistenten in Forschungsdatenbanken übertragen. Dieses Verfahren ist ressourcenintensiv und wird deshalb von Medizinern außerhalb von klinischen Studien, in denen diese Daten verpflichtend sind, selten angewandt. Um die Intensität, Angst, Depression und Lebensqualitätsdaten in die Therapieentscheidung zu integrieren, ist eine effiziente Methode notwendig, die Daten direkt vom Patienten elektronisch erfassen zu lassen und an zentraler Stelle, z.B. im Klinikinformationssystem (KIS) weiter zu verarbeiten. Daher haben wir eine mobile Applikation entwickelt, die es den Patienten erlaubt, die Symptom- und Lebensqualitätsrelevanten Fragebögen elektronisch auszufüllen. Die Ergebnisse werden direkt in das KIS importiert, um den behandelnden und forschenden Ärzten ohne weiteren Ressourceneinsatz zur Verfügung zu stehen. Das System ist seit März 2011 in der Evaluierungsphase im KCP. Pruritusmessung: Bestimmung der „MCID“ (minimal clinical important difference) auf der visuel- 111 len Analogskala und verbalen Ratingskala Cand. med. Claudia Riepe Dr. Adam Reich, Wroclaw, Poland Univ.-Prof. Dr. Jacek Szepietowski, Wroclaw, Poland Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Die Erfassung der Pruritusintensität ist eine gängige Methode, die momentane Pruritusschwere und deren Verlauf in der Routine und in Studien zu erfassen. Da es sich bei Pruritus um eine subjektive Empfindung handelt, ist eine objektive Messung der Pruritusintensität und deren Verlauf nicht möglich. Es existieren mehrere Methoden, die zur subjektiven Beurteilung der Pruritusintensität eingesetzt werden; das am häufigsten genutzte Instrument zur Erfassung der Pruritusintensität ist die visuelle Analogskala (VAS) oder die Numerische Rating Skala (NRS). Lange Zeit waren diese Skalen für den Einsatz bei Pruritus nicht validiert. Dies wurde kürzlich anhand von zwei Studien nachgeholt (Phan et al. 2011, Reich et al. 2011). Bislang ist unklar, welche Reduktion der VAS- und NRSPunktezahl auf den Skalen nötig ist, um eine relevante Symptomreduktion anzuzeigen. Dies wird gegenwärtig in einer klinischen Interview- und Fragebogenstudie analysiert. Entwicklung spezifischer Fragebögen und Scores für die Erfassung von chronischem Pruritus Cand. med. Ulla Koch Cand. med. Benjamin Warlich Cand. med. Henk Wassmann Cand. med. Frederik Braun Dr. med. Fiona Schedel Fleur Fritz, Medizinische Informatik, UKM Laura Dieckmann, J. Hinrichs, Psychosomatik, UKM Prof. Dr. Gudrun Schneider, Psychosomatik, UKM Dr. Christine Blome, UKE, Hamburg Univ.-Prof. Dr. Matthias Augustin, UKE, Hamburg Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Mit einer Prävalenz von ca. 20% ist chronischer Pruritus als Symptom vieler Erkrankungen von erheblicher gesundheitsökonomischer Relevanz. Der Mangel an spezifischen Therapien macht die Entwick- 112 lung neuer Substanzen und deren Überprüfung in klinischen Studien dringend notwendig. Die objektive Messung der Empfindung Pruritus ist derzeit noch nicht möglich. Aus diesem Grund soll Pruritus anhand eines standardisierten Sets an verschiedenen Instrumenten erfasst werden. In dem KCP wird in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Informatik und der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie am UKM und dem Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die Kongruenz verschiedener Skalen untereinander überprüft, neue Module für den bestehenden NeuroDerm-Fragebogen validiert und neue Instrumente für die Erfassung der Verlaufsänderung von Pruritus für die Praxis und für klinische Studien entwickelt. 6.6 Klinik und Pathophysiologie von Autoimmunerkrankungen Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA Die AG Kuhn beschäftigt sich mit klinischen und experimentellen Fragestellungen von kutanen Autoimmunerkrankungen, insbesondere widmen sich die Mitarbeiter dem Krankheitsbild des Lupus erythematodes. Als Vorsitzende der „European Society of Cutaneous Lupus Erythematosus e.V.“ (EUSCLE e.V.), die ihren Sitz in Münster hat, arbeitet Prof. Kuhn mit zahlreichen Kooperationspartnern im europäischen und internationalen Ausland zusammen. Das Studienzentrum für Autoimmunerkrankungen, das von Prof. Kuhn geleitet wird, führt translationale Studien nach dem Arzneimittelund Medizinproduktegesetz durch. Weiterhin besteht eine langjährige Kooperation mit der Abteilung für Immungenetik (Leiter: Prof. Krammer), Schwerpunkt Tumorimmunologie, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg. European Society of Cutaneous Lupus Erythematosus e.V. (EUSCLE e.V.) Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA Dr. med. Gisela Bonsmann Frau Katharina Bachmann Herr Cyrus Biazar Frau Aysche Landmann Frau Sonja Nozinic Frau Larissa Rößler Herr Vincent Ruland 113 Frau Johanna Sigges Die “European Society of Cutaneous Lupus Erythematosus e.V.“ (EUSCLE) wurde im September 2004 im Rahmen des „1st International Congress of Cutaneous Lupus Erythematosus“ initiiert. Im Mai 2007 wurde offiziell das „Executive Board“ gewählt, dem Prof. Kuhn (Vorsitzende), Prof. Ruzicka (Finanzvorstand) und Prof. Nyberg (Schriftführerin) angehören. Seit Februar 2009 ist EUSCLE e.V. ein eingetragener Verein mit Sitz in Münster, dem mittlerweile über 180 Mitglieder in 30 europäischen Ländern angehören. Im Jahr 2009 hat EUSCLE e.V. einen Fragebogen („Core Set Questionnaire“) entwickelt, um die Datenerhebung bei Patienten mit kutanem Lupus erythematodes (CLE) zu erleichtern und europaweit zu vereinheitlichen. Zunächst war es das Ziel, den Fragebogen hinsichtlich seines Nutzens als Instrument für eine standardisierte Datenerhebung in der klinischen Praxis zu evaluieren. Dazu wurden 50 Patienten mit verschiedenen Subtypen des CLE von zwei europäischen Zentren (Deutschland und Schweden) mit Hilfe des Fragebogens analysiert. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie und Klinische Forschung des UKM wurde eine Datenbank (SPSS) erstellt und die Daten statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Arbeiten, die zu zwei Publikationen geführt haben, zeigten, dass dieser standardisierte EUSCLE-Fragebogen es ermöglicht, europaweit die verschiedenen klinischen Merkmale des Krankheitsbildes zu erheben und die verschiedenen Subtypen zu analysieren, um diagnostische und therapeutische Kriterien für diese Erkrankung zu definieren. Bis Ende 2011 konnten über 1000 Patienten mit CLE aus 30 Zentren in 14 Ländern mit Hilfe des EUSCLE-Fragebogens in der Datenbank erfasst werden. Eine ausführliche statistische Analyse ist erfolgt und hat 2012 zur Publikation von zwei weiteren Manuskripten geführt, die die Erkrankung unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten, ein weiteres Manuskript ist derzeit zur Veröffentlichung eingereicht. Die Auswertung dieser umfangreichen Daten zeigte, dass die Erstdiagnose des CLE bei den Patienten durchschnittlich im Alter von 43.0 ± 15.7 Jahren erfolgte, wobei sich signifikante Unterschiede hinsichtlich der verschiedenen Subtypen zeigten. Eine Untersuchung der therapeutischen Strategien verdeutlichte, dass Antimalariamittel die systemische Therapie der ersten Wahl ist. Auch konnte festgestellt werden, dass die Krankheitsaktivität bei CLE-Patienten, die rauchen, erhöht ist. Ein hoher Prozentsatz der Patienten (87.2%), die zum Zeitpunkt der Befragung rauchten, gab an, bereits bei Diagnosestellung der Erkrankung geraucht zu haben. Weiterhin waren Antimalariamittel bei Nichtrauchern signifikant wirksamer als bei Rauchern. Die Analyse der Daten einer so großen Anzahl von Patienten mit CLE wird dazu beitragen, die Erkrankung in ihrer Heterogenität und Komplexität besser zu verstehen und weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu entwickeln. 114 Studienzentrum für Autoimmunerkrankungen Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA Dr. med. Gisela Bonsmann Frau Katharina Bachmann Herr Cyrus Biazar Dr. rer. nat. Sabine Herzog Frau Aysche Landmann Frau Sonja Nozinic Frau Larissa Rößler Herr Vincent Ruland Frau Johanna Sigges Die Medikamente, die zur Behandlung des CLE zur Verfügung stehen, sind begrenzt und vor allem kommen „off-label“ Präparate wie z.B. Antimalariamittel, Methotrexat und Retinode zum Einsatz. Diese Therapien sind jedoch teilweise mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden, die ihre Anwendung für eine langfristige Anwendung einschränken. Um neue, wirksame und gut verträgliche Möglichkeiten zur Behandlung des Lupus erythematodes zu finden, wurde im Jahr 2012 eine monozentrische, nicht-verblindete, prospektive Pilotstudie (Investigator-Initiated Trial, Principal Investigator: Prof. Kuhn) durchgeführt, welche die Wirksamkeit und Sicherheit von Fumarsäureestern (Fumaderm®) bei Patienten mit CLE untersucht. Da beim CLE aktivierte und regulatorische T-Zellen sowie verschiedene Zytokine eine Rolle spielen, wurde vermutet, dass Fumarsäureester bei dieser Autoimmunerkrankung eine Wirksamkeit haben könnten. Von der AG Kuhn wurde daher eine prospektive, nicht-verblindete Pilotstudie (Investigator-Initiated Trial, Principal Investigator: Prof. Kuhn) mit 10 CLE-Patienten (ohne Systembeteiligung) initiiert, die nach dem Arzneimittelgesetz und unter Einhaltung der Good Clinical Practice (GCP) durchgeführt wird. Der RCLASI (Revised Cutaneous Lupus Erythematosus Disease Area and Severity Index) wird zu Evaluierung der Wirksamkeit von Fumaderm® verwendet, um alle Subtypen, die verschiedenen Lokalisationen und morphologischen Charakteristika der Erkrankung zu erfassen. Aufgrund der Reduktion der Krankheitsaktivität bei den bisher mit Fumaderm® behandelten Patienten wird eine gute Wirksamkeit vermutet. Eine erste Analyse einer Patienten mit diskoidem Lupus erythematodes (DLE), deren Hautläsionen sich nach 6monatiger Therapie mit Fumaderm® signifikant verbessert hatten, wurde 2012 zur Publikation vorbereitet. 115 Eine weitere multizentrische, prospektive Pilotstudie (Investigator-Initiated Trial, Principal Investigator: Prof. Kuhn), die die Wirksamkeit und Sicherheit von Alitretinoin (Toctino®) bei Patienten mit CLE untersucht, wurde ebenfalls im Jahr 2012 durchgeführt. Alitretinoin ist ein Vitamin-A Derivat, das im Jahr 2008 erstmalig als ein systemisches Medikament für das chronische Handekzem zugelassen wurde. Die ausgesprochen gute Wirksamkeit bei allen Formen dieser Erkrankung ist mehrfach in Rahmen klinischer Phase-II- und -III-Multicenterstudien an großen Patientenkollektiven belegt worden. Seit vielen Jahren ist bekannt, dass Retinoide, z.B. Acitretin, auch beim CLE eine Wirksamkeit haben, insbesondere werden diese Präparate bei Unverträglichkeit oder Therapieresistenz gegenüber Antimalariamitteln, z.B. bei der hyperkeratotisch-verrukösen Variante des DLE, eingesetzt. Die dosisabhängigen Nebenwirkungen wie reversible Haut- und Schleimhauttrockenheit, diffuse Alopezie und Störungen des Fett- und Leberstoffwechsels schränken den Einsatz der Retinoide jedoch ein. Im Vorfeld der Pilotstudie wurden von der AG Kuhn drei Patienten mit therapierefraktärem CLE mit Alitretinon behandelt, bei denen im Verlauf der Behandlung eine deutliche Besserung bzw. Abheilung der Hautläsionen beobachtet werden konnte. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden 2012 publiziert. Photosensitiviät bei kutanem Lupus erythematodes Prof. Dr. med Annegret Kuhn, MBA Dr. Merle Haust Herr Vincent Ruland Herr Roman M. Stilling Die Photosensitivität ist ein wichtiges Kriterium bei der Diagnose der verschiedenen Subtypen des CLE und ist auch als eines der 11 Kriterien des American College of Rheumatology (ACR) zur Klassifikation des systemischen Lupus erythematodes aufgeführt. Zur objektiven Evaluierung der Photosensitivität wurde 1986 ein Protokoll entwickelt, das mittlerweile europaweit für die Diagnostik des CLE eingesetzt wird. Weiterhin ist die Photoprovokationstestung ein einzigartiges humanes Modell, um auch die Pathophysiologie des CLE zu untersuchen, da unter standardisierten experimentellen Bedingungen Hautläsionen durch UVA und UVB bei Patienten mit dieser Erkrankung induziert werden können. In einer monozentrischen retrospektiven Analyse untersuchte die AG Kuhn Daten von 431 Patienten mit verschiedenen Subtypen des CLE und 315 Patienten mit polymorpher Lichtdermatose (PLD), die nach dem standardisierten Protokoll an der Hautklinik des Universitätskli- 116 nikums Düsseldorf bestrahlt worden sind. Insgesamt 61,7% der 431 Patienten zeigten eine positive Photoprovokation mit einer signifikant längeren Latenzzeit bei der Entwicklung von Hautläsionen als Patienten mit PLD (p<0,001). Eine mehrfach durchgeführte Photoprovokation bei 35 Patienten mit CLE ergab, dass bei einem positiven Ergebnis der ersten Photoprovokation eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch in einer nachfolgenden Photoprovokation Hautläsionen induziert werden können (p<0,05). Jedoch ist das Ergebnis einer Photoprovokation kein sicherer Hinweis dafür, dass auch eine nachfolgende Testung zu demselben Ergebnis führt. Da die Photoprovokation nach einem standardisierten Protokoll durchgeführt wurde, ist zu vermuten, dass bei der Aktivität der Erkrankung auch andere Faktoren eine Rolle spielen. Darüber hinaus war auch die Anamnese der Lichtempfindlichkeit kein Prädiktor für das Ergebnis der Photoprovokation. Die Daten dieser Studie wurden 2012 publiziert. Untersuchung der Wirksamkeit von Daylong Actinica bei Patienten mit kutanem Lupus Erythematosus und gesunden Kontrollen. Prof. Dr. med Annegret Kuhn, MBA Frau Aysche Landmann Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger Prof. Dr. med. Dieter Metze Herr Nikolaos Patsinakidis In einer weiteren prospektiven Studie wurde untersucht, ob ein Sonnenschutzpräparat (Daylong actinica) bei 20 Patienten mit CLE und bei 10 gesunden Kontrollen Hautläsionen unterdrücken kann. Das Sonnenschutzpräparat wurde 20 Minuten vor einer standardisierten UV-Bestrahlung auf zwei Hautareale am oberen Rücken aufgetragen; zwei weitere Hautareale blieben ungeschützt. Zur Bestätigung der klinischen Ergebnisse wurden fünf Hautbiopsien entnommen (Baseline, ungeschützte/geschütze Haut 24h nach UV-Bestrahlung, ungeschützte/geschützte Haut 72h nach UVBestrahlung). Bei 9 der Patienten (45%) konnten auf ungeschützten Hautarealen CLE-spezifische Läsionen durch UV-Bestrahlung provoziert werden, während weder bei den Patienten noch bei den Kontrollen auf den mit dem Sonnenschutzpräparat behandelten Arealen eine Reaktion auf die UVBestrahlung beobachtet wurde. Eine ausführliche klinische und histologische Auswertung der Daten ist erfolgt und wurde 2012 publiziert. Die Ergebnisse weiterer wissenschaftlicher Projekte, die z.B. den Einfluss eines Sonnenschutzpräparates auf die Produktion von Interferon Typ I/III untersuchen, wurden gemeinsam mit der AG von Prof. Wenzel, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universi- 117 tätsklinikum Bonn, durchgeführt und 2012 zur Publikation vorbereitet. Untersuchung von Apoptose auf die Immunantwort und periphere Toleranz beim Lupus erythematodes Prof. Dr. med Annegret Kuhn, MBA Dr. rer. nat. Lucie Abeler-Dörner Herr Bartec Berger Dr. rer. nat. Sabine Herzog Dr. rer. nat. Cosima Kretz Dr. med. Ferdinand Toberer Dr. rer. nat. Heiko Weyd Eine verminderte Aufnahme bzw. Entsorgung apoptotischer Zellen stellt einen zentralen pathogenen Prozess in der Entwicklung und im Verlauf von Autoimmunerkrankungen dar. Trotz anfänglich bestehender Toleranz kann sich im Laufe der Zeit, besonders in Situationen vermehrter Apoptose, eine chronische Entzündung entwickeln, die unter bestimmten Voraussetzungen Autoimmunreaktionen nach sich ziehen kann. In den letzten Jahren sind große Fortschritte bei der Aufklärung von molekularen Mechanismen der Apoptosesignalwege gemacht worden, die in Zukunft auch für rationale Therapieansätze Konsequenzen haben werden. Bei Patienten mit SLE wurden in peripheren Makrophagen heterogene Defekte bei der Aufnahme und Entsorgung („Clearance“) von apoptotischen Zellen nachgewiesen. Ob es sich bei dieser komplexen Autoimmunerkrankung jedoch ausschließlich um einen Defekt der phagozytierenden Zelle oder aber auch der apoptotischen Zellen handelt oder ob eine mangelnde Aufnahme apoptotischer Zellen auf andere Ursachen zurückzuführen ist, konnte bisher noch nicht hinreichend geklärt werden. Um den Einfluss von Apoptose auf die Immunantwort bei Patienten mit SLE zu untersuchen, wurden in der AG Kuhn apoptotische neutrophile Granulozyten in Kokultur-Experimenten mit primären dendritischen Zellen eingesetzt. In diesem System führt die Phagozytose apoptotischer Zellen von Kontrollpersonen zu einer deutlichen Inhibition der LPS-induzierten Reifung von dendritischen Zellen. Zusätzlich zeigen gehemmte dendritsche Zellen eine reduzierte Expression von ko-stimulatorischen Oberflächenmolekülen (CD86, MHC Klasse 2) und eine signifikant reduzierte Sekretion von pro-inflammatorischen Molekülen (z.B. TNF). Diese Untersuchungen von Patienten mit SLE lassen vermuten, dass dendritsche Zellen zwar gegenüber inflammatorischen Stimuli sehr sensitiv sind, aber eine Aktivierung dieser Zellen durch apoptotische neutrophile Granulozyten von Kontrollpersonen oder apoptotische Jurkat T-Zellen 118 trotzdem unterdrückt werden kann. Um zu analysieren, ob apoptotische neutrophile Granulozyten von Patienten mit SLE auch die Zytokinsekretion von dendritischen Zellen unterdrücken können, wurden in der AG Kuhn diese Zellen mit U-937, einer Tumorzelllinie mit dendritischen Eigenschaften, ko-kultiviert. Bei den Zellen von SLE-Patienten konnte jedoch kein Anstieg der entzündlichen Parameter gemessen werden. Diese Ergebnisse, die 2012 zur Publikation vorbereitet wurden, widersprechen daher der Hypothese, dass ein molekularer Defekt in der peripheren Toleranz von Patienten mit SLE besteht, der auf eine gestörte Apoptose zurückzuführen ist. Weitere Untersuchungen, die in Zusammenarbeit mit der Abteilung Immungenetik (Leiter: Prof. Krammer), Schwerpunkt Tumorimmunologie, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, durchgeführt wurden, haben jedoch ergeben, dass vermutlich Zytokine, z.B. Interferon-α und Interleukin-17, sowie und Annexin-1, einen Einfluss auf die periphere Toleranz bei dieser Erkrankung haben. Um apoptische Signalwege auch in humaner Haut zu untersuchen, wurde in der AG Kuhn die so genannte Tissue-Micro-Array (TMA)-Technik in Zusammenarbeit mit dem Institut für Molekulare Genetik, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, etabaliert. Diese neue innovative Technik wurde ursprünglich entwickelt, um die Expression krankheitsrelevanter Kandidaten-Gene oder Genprodukte simultan in einer großen Anzahl von Gewebeproben (bis zu ca. 1000) gleichzeitig untersuchen zu können, finden aber heute zusätzlich in Qualitätskontrollen oder Testungen diagnostisch einsetzbarer Antikörper Verwendung. Mit Hilfe dieser TMA-Technik werden von verschiedenen Präparaten gewonnene Gewebeproben in einen neuen Paraffinblock eingebracht werden, so dass die so hergestellten Präparate einen im Vergleich mit konventionellen Färbetechniken wesentlich schnelleren und effizienteren Arbeitsablauf ermöglichen. Mit geeigneten Mikrotomen können dann bis zu 200 Schnitte hergestellt werden, die in einem einzigen Arbeitsgang immunhistochemisch untersucht werden. Ein Manuskript mit dem Titel „Apoptotic Signal Molecules in Skin Biopsies of Cutaneous Lupus Erythematosus: Analysis Using Tissue Microarray“ wurde 2012 zur Publikation vorbereitet. 119 7 Experimental Dermatology Experimental Dermatology ist das offizielle Journal der folgenden Gesellschaften: European Immunodermatology Society, Australasian Hair and Wool Research Society, Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung, European Hidradenitis Suppurativa Foundation e. V. und Hidradenitis Suppurativa Foundation (USA), Inc. Herausgeber: Thomas Luger und Ralf Paus Stellvertretende Herausgeber: Markus Böhm (Associate Editor) und Sabine Eming (ADF Associate Editor) Experimental Dermatology erscheint monatlich. Der aktuelle Impact Factor ist 3.578 (6/58 Dermatologie) (Online ISSN: 1600-0625) Zielsetzung: Experimental Dermatology ermöglicht die schnelle Publikation von innovativen Originalarbeiten, Briefen an den Herausgeber und Übersichtsarbeiten, die die gesamte Bandbreite der expe- 120 rimentellen Dermatologie abdecken. Vorzugsweise werden Artikel veröffentlicht, die von unmittelbarem Interesse für andere Forscher sind, entweder wegen des Wertes ihrer neuen Methoden, der experimentellen Daten oder innovativer Ideen. Die grundlegenden Publikationskriterien sind Klarheit, experimentelle Stichhaltigkeit und Innovation. 210 Artikel wurden im Jahr 2012 publiziert: 19 Viewpoints 9 Übersichtsarbeiten 2 Methods Reviews 89 Originalarbeiten 9 Methods in EXD 76 Letters to the Editor 3 Methods Letter 3 ADF Perspectives 121 8 Publikationen gemäß EVALuna Biblio Hautklinik Stand 16.03.2013 Notalgia paraesthetica: a descriptive two-cohort study of 65 patients from Brazil and Germany. Acta Derm Venereol. 2012;92(5): 535-40 (Impact(2011)=3.176, Typ=Article; Journal Article) Huesmann T, Cunha PR, Osada N, Huesmann M, Zanelato TP, Phan NQ, Gontijo GM, Marziniak M, Ständer S Assessment of pruritus intensity: prospective study on validity and reliability of the visual analogue scale, numerical rating scale and verbal rating scale in 471 patients with chronic pruritus. Acta Derm Venereol. 2012;92(5): 502-7 (Impact(2011)=3.176, Typ=Article; Journal Article) Phan NQ, Blome C, Fritz F, Gerss J, Reich A, Ebata T, Augustin M, Szepietowski JC, Ständer S Systemic kappa opioid receptor agonists in the treatment of chronic pruritus: a literature review. Acta Derm Venereol. 2012;92(5): 555-60 (Impact(2011)=3.176, Typ=Review; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Phan NQ, Lotts T, Antal A, Bernhard JD, Ständer S Visual analogue scale: evaluation of the instrument for the assessment of pruritus. Acta Derm Venereol. 2012;92(5): 497-501 (Impact(2011)=3.176, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Reich A, Heisig M, Phan NQ, Taneda K, Takamori K, Takeuchi S, Furue M, Blome C, Augustin M, Ständer S, Szepietowski JC THEME ISSUE: ATOPIC DERMATITIS, URTICARIA AND ITCH Acta Derm Venereol. 2012;92(5): 449-450 (Impact(2011)=3.176, Typ=Editorial Material) Szepietowski JC, Staender S European guideline on chronic pruritus. Acta Derm Venereol. 2012;92(5): 563-81 (Impact(2011)=3.176, Typ=Article; Journal Article) Weisshaar E, Szepietowski JC, Darsow U, Misery L, Wallengren J, Mettang T, Gieler U, Lotti T, Lambert J, Maisel P, Streit M, Greaves MW, Carmichael AJ, Tschachler E, Ring J, Ständer S Prurigo nodularis in hepatitis C infection: result of an occupational disease? Acta Derm Venereol. 2012;92(5): 532-3 (Impact(2011)=3.176, Typ=Letter; Letter) Weisshaar E, Ständer S 122 Injectable administration privileges among pharmacists in the United States. Am J Health Syst Pharm. 2012;69(22): 2002-5 (Impact(2011)=1.962, Typ=Article; Journal Article) Oji V, McKoy-Beach Y, Pagan T, Matike B, Akiyode O Mimicry of hydroxyurea-induced leg ulcer by distal vena saphena parva insufficiency. Ann Hematol. 2012;91(3): 471-2 (Impact(2011)=2.615, Typ=Letter; Journal Article) Goerge T, Schellong G, Mesters RM, Berdel WE European League Against Rheumatism recommendations for the management of psoriatic arthritis with pharmacological therapies. Ann Rheum Dis. 2012;71(1): 4-12 (Impact(2011)=8.727, Typ=Article; Journal Article; Practice Guideline; Consensus Development Conference; Research Support, Non-U.S. Gov't) Gossec L, Smolen JS, Gaujoux-Viala C, Ash Z, Marzo-Ortega H, van der Heijde D, FitzGerald O, Aletaha D, Balint P, Boumpas D, Braun J, Breedveld FC, Burmester G, Cañete JD, de Wit M, Dagfinrud H, de Vlam K, Dougados M, Helliwell P, Kavanaugh A, Kvien TK, Landewé R, Luger T, Maccarone M, McGonagle D, McHugh N, McInnes IB, Ritchlin C, Sieper J, Tak PP, Valesini G, Vencovsky J, Winthrop KL, Zink A, Emery P, European League Against Rheumatism UV-induced production of immunosuppressive mediators in human skin: Prevention by a broadspectrum sunscreen. Australas J Dermatol. 2012;53 1: 50-50 (Impact(2011)=1, Typ=Meeting Abstract) Kalden H, Brzoska T, Schwarz T, Richard A, Rougier A, Luger T, Seite S Advances in the pathogenesis and treatment of atopic dermatitis Australas J Dermatol. 2012;53(SI): 18-18 (Impact(2011)=1, Typ=Meeting Abstract) Luger TA Investigation of the male pattern baldness major genetic susceptibility loci AR/EDA2R and 20p11 in female pattern hair loss. Br J Dermatol. 2012;166(6): 1314-8 (Impact(2011)=3.666, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Redler S, Brockschmidt FF, Tazi-Ahnini R, Drichel D, Birch MP, Dobson K, Giehl KA, Herms S, Refke M, Kluck N, Kruse R, Lutz G, Wolff H, Böhm M, Becker T, Nöthen MM, Messenger AG, Betz RC Investigation of selected cytokine genes suggests that IL2RA and the TNF/LTA locus are risk factors for severe alopecia areata. Br J Dermatol. 2012;167(6): 1360-5 (Impact(2011)=3.666, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Redler S, Albert F, Brockschmidt FF, Herold C, 123 Hanneken S, Eigelshoven S, Giehl KA, Kruse R, Lutz G, Wolff H, Blaumeiser B, Böhm M, Becker T, Nöthen MM, Betz RC Inhibition of benzalkonium chloride-induced skin inflammation in mice by an indol-1-ylpropan-2-one inhibitor of cytosolic phospholipase A2 ?. Br J Dermatol. 2012;166(2): 306-16 (Impact(2011)=3.666, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Roebrock K, Wolf M, Bovens S, Lehr M, Sunderkötter C [Management of digital ulcers in patients with systemic sclerosis]. Dtsch Med Wochenschr. 2012;137(1-2): 34-40 (Impact(2011)=0.528, Typ=Review; Journal Article; Review) Riemekasten G, Hoffmann U, Sunderkötter C, Weiss N, Kuhn A, angiologisch-dermatologisch-rheumatologische DUExpertenboard , Ahmadi-Simab K, Hellmich B, Bauersachs RM, Baumhäkel M, Beissert S, Creutzig A, Distler J, Fierlbeck G, Fischer-Betz R, Gaubitz M, Hein R, Hehrlein C, Hiepe F, Himsel A, Hunzelmann N, Kreuter A, Kuipers J, Lawall H, Mengden T, Messer G, Müller-Ladner U, Norgauer J, Schaefer C, Schröder F, Schulte KL, Seidel M, Wenzel J Role of proopiomelanocortin-derived peptides and their receptors in the osteoarticular system: from basic to translational research. Endocr Rev. 2012;33(4): 623-51 (Impact(2011)=19.929, Typ=Review; Journal Article; Review; Research Support, Non-U.S. Gov't) Böhm M, Grässel S Genome-wide pooling approach identifies SPATA5 as a new susceptibility locus for alopecia areata. Eur J Hum Genet. 2012;20(3): 326-32 (Impact(2011)=4.4, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Forstbauer LM, Brockschmidt FF, Moskvina V, Herold C, Redler S, Herzog A, Hillmer AM, Meesters C, Heilmann S, Albert F, Alblas M, Hanneken S, Eigelshoven S, Giehl KA, Jagielska D, Blume-Peytavi U, Garcia Bartels N, Kuhn J, Hennies HC, Goebeler M, Jung A, Peitsch WK, Kortüm AK, Moll I, Kruse R, Lutz G, Wolff H, Blaumeiser B, Böhm M, Kirov G, Becker T, Nöthen MM, Betz RC TrpV1 and TrpV3 are upregulated in chronic pruritus skin. Exp Dermatol. 2012;21(3): e41-e41 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Benecke H, Wordehoff J, Lotts T, Marziniak M, Waring J, Luger TA, Hatt H, Stander S KU812 basophils express urocortin, CRH-R, MC1R and steroidogenic enzymes and secrete progesterone. Exp Dermatol. 2012;21(7): 541-3 (Impact(2011)=3.543, Typ=Letter; Letter; Research Support, 124 Non-U.S. Gov't; Research Support, U.S. Gov't, Non-P.H.S.) Böhm M, Zmijewski MA, Wasiewicz T, Straub RH, Raap U, Luger TA, Slominski A Anti-TNF treatment with etanercept results in early changes of functional gene cluster expression in psoriatic skin lesions. Exp Dermatol. 2012;21(3): e14-e14 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Ehrchen JM, Munck N, Sunderkotter C Mobile Capture of the DLQI (Dermatology Life Quality Index) for medical Care and Research in Dermatology. Exp Dermatol. 2012;21(3): e49-e49 (Impact(2011)=3.543, Typ=Article) Fritz F, Riek M, Breil B, Dugas M, Stander S Differential effects of high glucose on human keratinocytes and fibroblasts and the impact of KdPT on glucotoxicity. Exp Dermatol. 2012;21(3): e16-e16 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Gkogkolou P, Luger TA, Bohm M Targeting pruritus in lactase deficiency. Exp Dermatol. 2012;21(3): e40-e41 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Grundmann SA, Stander S Integrin-mediated leukocyte recruitment leads to UVB-induced skin hemorrhage during thrombocytopenia. Exp Dermatol. 2012;21(3): e5-e5 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Hillgruber C, Steingraber AK, Poppelmann B, Loser K, Goerge T Impaired epidermal skin barrier in atopic dermatitis - non-invasive characterisation using multiphoton tomography. Exp Dermatol. 2012;21(9): E3-E3 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Huck V, Gorzelanny C, Thomas K, Schwarz M, Riemann I, Mess C, Getova V, Niemeyer V, Metze D, Luger TA, Konig K, Schneider SW Non-invasive repetitive in vivo analysis of inflammatory skin diseases by intravital multiphoton tomography. Exp Dermatol. 2012;21(3): e12-e12 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Huck V, Gorzelanny C, Getova V, Mess C, Thomas K, Niemeyer V, Metze D, Luger TA, Schneider SW Cystatin M/E knockdown by lentiviral delivery of shRNA impairs epidermal morphogenesis of human skin equivalents. Exp Dermatol. 2012;21(11): 889-91 (Impact(2011)=3.543, Typ=Article; Letter; Re- 125 search Support, Non-U.S. Gov't) Jansen PA, van den Bogaard EH, Kersten FF, Oostendorp C, van Vlijmen-Willems IM, Oji V, Traupe H, Hennies HC, Schalkwijk J, Zeeuwen PL Cutaneous over-expression of RANKL up-regulates MHC class I-mediated anti-viral immunity. Exp Dermatol. 2012;21(3): e25-e25 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Klenner L, Hafezi W, Kupas V, Lorentzen E, Luger TA, Kuhn J, Beissert S, Loser K Dual role of cutaneous RANK-RANKL signaling during skin carcinogenesis. Exp Dermatol. 2012;21(3): e41-e42 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Kupas V, Klenner L, Metze D, Luger TA, Beissert S, Loser K FAAH- and AMT- inhibitors exhibit anti-inflammatory and antipruritic effects: a role of the endocannabinoid system in atopic dermatitis. Exp Dermatol. 2012;21(3): e41-e41 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Lotts T, Stander S, Soeberdt M, Nicolussi S, Guhl S, Maurer M, Abels C, Gertsch J Causative pathogens of soft tissue infections. Exp Dermatol. 2012;21(3): e38-e38 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Meyer V, Becker K, Gorge T, Glaser R, Sunderkotter C Is there a modulatory role for the aryl hydrocarbon receptor in experimental leishmaniasis? Exp Dermatol. 2012;21(3): e38-e38 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Munck N, Roth J, Esser C, Sunderkotter C, Ehrchen JM Host-pathogen interaction during Staphylococcus aureus induced skin infection. Exp Dermatol. 2012;21(3): e38-e38 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Nippe N, Varga G, Loeffler B, Becker K, Roth J, Ehrchen JM, Sunderkoetter C Suppression of UV-induced damage by a liposomal sunscreen: a prospective, open-label study in patients with cutaneous lupus erythematosus and healthy controls. Exp Dermatol. 2012;21(12): 95861 (Impact(2011)=3.543, Typ=Article; Letter; Research Support, Non-U.S. Gov't) Patsinakidis N, Wenzel J, Landmann A, Koch R, Gerß J, Luger TA, Metze D, Surber C, Kuhn A Ustekinumab is well-tolerated & effective in patients with psoriasis inadequately responsive to methotrexate: Week 12 results from the TRANSIT study. Exp Dermatol. 2012;21(3): e13-e13 (Im- 126 pact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Paul C, Puig L, Luger TA, Lambert J, Chimenti S, Girolimoni G, Nicolas JF, Kragballe K, Rizova E, Mistry S, Bergmans P, Barker J, Reich K The TRPM8 agonist cooling compound (R) improves chronic itch and quality of life in pruritic patients. Exp Dermatol. 2012;21(3): e41-e41 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Phan NQ, Augustin M, Blome C, Neufang G, Stander S Selected variants of the steroid-5-alpha-reductase isoforms SRD5A1 and SRD5A2 and the sex steroid hormone receptors ESR1, ESR2 and PGR: no association with female pattern hair loss identified. Exp Dermatol. 2012;21(5): 390-3 (Impact(2011)=3.543, Typ=Letter; Letter; Research Support, NonU.S. Gov't) Redler S, Tazi-Ahnini R, Drichel D, Birch MP, Brockschmidt FF, Dobson K, Giehl KA, Refke M, Kluck N, Kruse R, Lutz G, Wolff H, Böhm M, Becker T, Nöthen MM, Betz RC, Messenger A Ustekinumab improves quality of life outcomes in psoriasis patients transitioned from methotrexate regardless of transition strategy: Week 16 results from the TRANSIT study. Exp Dermatol. 2012;21(3): e13-e13 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Reich K, Puig L, Luger TA, Lambert J, Chimenti S, Girolimoni G, Nicolas JF, Kragballe K, Rizova E, Mistry S, Schenkel B, Bergmans P, Barker J, Paul C Anti-inflammatory and anti-pruritic activity of topical kappa-opioid receptor agonists in a murine model of oxazolone-induced delayed type hypersensitivity. Exp Dermatol. 2012;21(3): e16-e16 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Soeberdt M, Lotts T, Schepmann D, Wunsch B, Metze D, Stander S, Abels C Tropisetron, a serotonin antagonist, modulates the inflammatory cell response of human epidermal melanocytes and keratinocytes after exposure of UVB light or TNF-alpha. Exp Dermatol. 2012;21(3): e17-e17 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Stegemann A, Luger TA, Bohm M Dual role of platelets in cutaneous inflammation. Exp Dermatol. 2012;21(3): e7-e7 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Steingraber AK, Hillgruber C, Poppelmann B, Goerge T The immunomodulatory tripeptide K(D)PT, related to the C-terminal sequence of alpha-melanocytestimulating hormone, ameliorates ongoing psoriasis by inducing tolerogenic DC. Exp Dermatol. 127 2012;21(3): e29-e29 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Sternemann C, Soeberdt M, Brzoska T, Auriemma M, Abels C, Luger TA, Loser K Tumor-derived myeloid-derived suppressor cells change immune response in experimental leishmaniasis. Exp Dermatol. 2012;21(3): e36-e36 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Tsianakas A, Kran N, Brockhausen A, Nippe N, Ehrchen JM, Roth J, Varga G, Sunderkoetter C TNF-alpha blockade ameliorates systemic autoimmunity by inducing functional regulatory T cells Exp Dermatol. 2012;21(3): e25-e25 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Voskort M, Gorge T, Luger TA, Beissert S, Loser K Proinflammatory adhesion molecules can be induced on metastatic melanoma vasculature in a xenograft model. Exp Dermatol. 2012;21(3): e43-e43 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Weishaupt C, Luger TA, Fuhlbrigge RC, Goerge T Inhibition of subtilisin-kexin isozyme-1, a member of the prohormone convertase family, induces apoptosis of human melanoma cells. Exp Dermatol. 2012;21(3): e18-e18 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Weiss N, Kokot A, Luger TA, Weishaupt C, Bohm M Expression and localization of Artemis serine 516 phosphorylation in human scalp skin. Exp Dermatol. 2012;21(11): 881-3 (Impact(2011)=3.543, Typ=Article; Letter; Research Support, Non-U.S. Gov't) Wu XJ, Jing J, Zhu JW, Xue D, Liu H, Böhm M, Lu ZF, Zheng M Filaggrin deficiency in ichthyosis vulgaris (IV): increase of skin pH and evidence for imbalance of KLK activity in a 3D keratinocytic model for IV. Exp Dermatol. 2012;21(3): e23-e23 (Impact(2011)=3.543, Typ=Meeting Abstract) Zaraeva I, Perusquia A, Tarinski T, Seller N, Aufenvenne K, Breitkreuz D, Hausser I, Traupe H, Oji V Increasing long-term safety of seasonal grass pollen sublingual immunotherapy: the ECRIT study. Expert Opin Drug Saf. 2012;11(1): 7-13 (Impact(2011)=3.015, Typ=Review; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Sieber J, Neis M, Brehler R, Fölster-Holst R, Kapp A, Klimek L, Merk H Medical treatment of pruritus. Expert Opin Emerg Drugs. 2012;17(3): 335-45 (Impact(2011)=3.207, Typ=Review; Journal Article; Review) Ständer S, Weisshaar E 128 Chronic pruritus. G Ital Dermatol Venereol. 2012;147(2): 161-9 (Impact: liegt nicht vor, Typ=Article; Journal Article; Review) Ständer S, Grundmann SA [Skin infections with MRSA. Epidemiology and clinical features]. Hautarzt. 2012;63(5): 371-80 (Impact(2011)=0.576, Typ=Article; Journal Article; English Abstract) Becker K, Sunderkötter C [Pain and pruritus : Differences and similarities as revealed by the PainDetect questionnaire parameters]. Hautarzt. 2012;63(7): 539-46 (Impact(2011)=0.576, Typ=Article; Journal Article; English Abstract) Depenau C, Schröder R, Osada N, Baron R, Schmelz M, Pogatzki-Zahn E, Ständer S [Chronic pruritus in autoimmune dermatoses : results of a comparative survey]. Hautarzt. 2012;63(7): 558-66 (Impact(2011)=0.576, Typ=Article; Journal Article; English Abstract; Comparative Study) Schröder L, Hertl M, Chatzigeorgakidis E, Phan NQ, Ständer S Acquisitions of Pruritus: Curremt Standards and Implications for Practice (vol 63, pg 521, 2012) Hautarzt. 2012;63(9): 723-723 (Impact(2011)=0.576, Typ=Correction) Stander S, Blome C, Breil B, Bruland P, Darsow U, Dugas M, Evers A, Fritz F, Metz M, Phan NQ, Raap U, Reich A, Schneider G, Steinke S, Szepietowski J, Weisshaar E, Augustin M [Pruritus]. Hautarzt. 2012;63(7): 520 (Impact(2011)=0.576, Typ=Editorial Material; Introductory Journal Article) Ständer S, Raap U [Assessment of pruritus - current standards and implications for clinical practice : Consensus paper of the Action Group Pruritus Parameter of the International Working Group on Pruritus Research (AGP)]. Hautarzt. 2012;63(7): 521-31 (Impact(2011)=0.576, Typ=Article; Journal Article; English Abstract) Ständer S, Blome C, Breil B, Bruland P, Darsow U, Dugas M, Evers A, Fritz F, Metz M, Phan NQ, Raap U, Reich A, Schneider G, Steinke S, Szepietowski J, Weisshaar E, Augustin M Conditional analysis identifies three novel major histocompatibility complex loci associated with psoriasis. Hum Mol Genet. 2012;21(23): 5185-92 (Impact(2011)=7.636, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Knight J, Spain SL, Capon F, Hayday A, Nestle FO, Clop A, Wellcome Trust Case Control Consortium , Genetic Analysis of Psoriasis Consortium , I-chip for Psoriasis Consortium , Barker JN, Weale ME, Trembath RC, Donnelly P, Barroso I, Blackwell JM, Bramon E, 129 Brown MA, Casas JP, Corvin A, Deloukas P, Duncanson A, Jankowski J, Markus HS, Mathew CG, Palmer CN, Plomin R, Rautanen A, Sawcer SJ, Trembath RC, Viswanathan AC, Wood NW, Spencer CC, Band G, Bellenguez C, Freeman C, Hellenthal G, Giannoulatou E, Pirinen M, Pearson R, Strange A, Su Z, Vukcevic D, Donnelly P, Langford C, Hunt SE, Edkins S, Gwilliam R, Blackburn H, Bumpstead SJ, Dronov S, Gillman M, Gray E, Hammond N, Jayakumar A, McCann OT, Liddle J, Potter SC, Ravindrarajah R, Ricketts M, Waller M, Weston P, Widaa S, Whittaker P, Barroso I, Deloukas P, Mathew CG, Blackwell JM, Brown MA, Corvin A, Spencer CC, Lepre T, Novelli G, Perricone C, Trembath RC, Barker JN, Burden AD, Cork MJ, Estivill X, Griffiths CE, Kere J, McManus R, Novelli G, Reis A, Samuelsson L, Schalkwijk J, Ståhle M, Tazi-Ahnini R, Weger W, Worthington J, Allen MH, Barker JN, Capon F, Hayday A, Knight J, Nestle FO, Smith CH, Trembath RC, Weale ME, Hofer A, Salmhofer W, Weger W, Wolf P, Kainu K, Kere J, Saarialho-Kere U, Suomela S, Badorf P, Hüffmeier U, Kurrat W, Küster W, Lascorz J, Mössner R, Reis A, Schürmeier-Horst F, Ständer M, Traupe H, Bergboer JG, den Heijer M, Schalkwijk J, van de Kerkhof PC, Zeeuwen PL, Barnes L, Campbell LE, Coleman C, Conroy J, Cusack C, Ennis S, Fitzgerald O, Gallagher P, Kirby B, Irvine AD, Markham T, McLean WH, McManus R, McPartlin J, Rogers SF, Ryan AW, Zawirska A, Giardina E, Estivill X, Martín-Ezquerra G, Pujol RM, Riveira-Munoz E, Inerot A, Naluai ÅT, Samuelsson L, Mallbris L, Ståhle M, Wolk K, Burden AD, Leman J, Barton A, Griffiths CE, Warren RB, Worthington J, Young HS, Cork MJ, Tazi-Ahnini R, Franke A, Ellinghaus E, Wijmenga C, Schreiber S, Trynka G, Gutierrez-Achury J Induction of an anti-inflammatory human monocyte subtype is a unique property of glucocorticoids, but can be modified by IL-6 and IL-10. Immunobiology. 2012;217(3): 329-35 (Impact(2011)=3.205, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Tsianakas A, Varga G, Barczyk K, Bode G, Nippe N, Kran N, Roth J, Luger TA, Ehrchen J, Sunderkoetter C Invasive capacity of Staphylococcus aureus isolates identified as causative agents of woundsurrounding soft tissue infections. Int J Med Microbiol. 2012;302 1: 76-77 (Impact(2011)=4.173, Typ=Meeting Abstract) Drescher M, Kriegeskorte A, Meyer V, Peters G, Sunderkotter C, Becker K Modern aspects of phototherapy for atopic dermatitis. J Allergy (Cairo). 2012;2012: 121797 (Impact: liegt nicht vor, Typ=Journal Article) Grundmann SA, Beissert S Modulation of basophil activity: a novel function of the neuropeptide ?-melanocyte-stimulating hormone. J Allergy Clin Immunol. 2012;129(4): 1085-93 (Impact(2011)=11.003, Typ=Article; Journal 130 Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Böhm M, Apel M, Sugawara K, Brehler R, Jurk K, Luger TA, Haas H, Paus R, Eiz-Vesper B, Walls AF, Ponimaskin E, Gehring M, Kapp A, Raap U Alitretinoin for cutaneous lupus erythematosus. J Am Acad Dermatol. 2012;67(3): e123-6 (Impact(2011)=3.991, Typ=Letter; Letter) Kuhn A, Patsinakidis N, Luger T Skin cancer screening in Germany - perception by the public. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(1): 42-9 (Impact(2011)=1.471, Typ=Article; Journal Article) Augustin M, Stadler R, Reusch M, Schäfer I, Kornek T, Luger T Susceptibility to infections in Cancer patients is caused by dysfunctional Monocytes (monocytes exhausted). J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(9): 690-691 (Impact(2011)=1.471, Typ=Meeting Abstract) Brockhausen A, Nippe N, Varga G, Kran N, Stadtbaumer A, Ehrchen J, Roth J, Luger TA, Tsianakas A, Sunderkotter C Post-implantation erythema. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(11): 839-41 (Impact(2011)=1.471, Typ=Letter; Letter) Broekaert SM, Brehler R, Metze D Calciphylaxis induced by acquired protein S deficiency in a patient with multiple myeloma - effective treatment with low-molecular-weight heparin. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(7): 518-9 (Impact(2011)=1.471, Typ=Letter; Letter; Case Reports) Kerk N, Meyer V, Goerge T [Virtual worlds, virtual microscopy]. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(4): 215-6 (Impact(2011)=1.471, Typ=Editorial Material; Comment; Editorial) Metze D MRSA eradication in dermatologic outpatients - theory and practice. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(3): 186-96 (Impact(2011)=1.471, Typ=Article; Journal Article; Clinical Trial) Meyer V, Kerk N, Mellmann A, Friedrich A, Luger TA, Goerge T Severe soft tissue infection caused by Morganella morganii with extensive Necrosis. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(11): 869-870 (Impact(2011)=1.471, Typ=Meeting Abstract) Meyer V, Kemper S, Kaserer ML, Sunderkotter C 131 New Insights into Tumaric Acid Esters (Fumaderm (R)): Results of the second Expert Workshops J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10 8: 1-15 (Impact(2011)=1.471, Typ=Article). Mrowietz U, Altmeyer P, Augustin M, Boehncke WH, Bonnekoh B, Frambach Y, Gambichler T, Ghoreschi K, Hertl M, Hund AC, Jacobi A, Kuhn A, Ludwig RJ, Luger T, Martin SF, Merk H, Norgauer J, Reich K, Rostami-Yazdi M, Sabat R, Schakel K, Scharffetter-Kochanek K, Schon MP, Scola N, Sticherling M, Thaci D, Wilsmann-Theis D, Viehweg A, Wozel G, Zouboulis CC, Neureither M Opportunistic filamentous mycoses: aspergillosis, mucormycosis, phaeohyphomycosis and hyalohyphomycosis. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(9): 611-21; quiz 621-2 (Impact(2011)=1.471, Typ=Article; Editorial) Perusquía-Ortiz AM, Vázquez-González D, Bonifaz A Induction of muscular sarcoidosis in a metastastic melanoma patient treated with ipilimumab. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(11): 861-861 (Impact(2011)=1.471, Typ=Meeting Abstract) Plachouri KM, Mohr M, Sunderkotter C, Weishaupt C [In Process Citation]. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10 Suppl 4: S1-27 (Impact(2011)=1.471, Typ=Article; Journal Article) Ständer S, Darsow U, Mettang T, Gieler U, Maurer M, Ständer H, Beuers U, Niemeier V, Gollnick H, Vogelgsang M, Weisshaar E Muscular sarcoidosis in a metastastic melanoma patient treated with ipilimumab. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(9): 683-683 (Impact(2011)=1.471, Typ=Meeting Abstract) Weishaupt C, Mohr M, Sunderkotter C Diagnostics of autoimmune bullous diseases in German dermatology departments. J Dtsch Dermatol Ges. 2012;10(7): 492-9 (Impact(2011)=1.471, Typ=Article; Journal Article; Research Support, NonU.S. Gov't) van Beek N, Knuth-Rehr D, Altmeyer P, Assaf C, Babilas P, Bayerl C, Benoit S, Dippel E, Effendy I, Eming R, Fischer M, Glaenz T, Gläser R, Goebeler M, Gollnick H, Götze S, Gross G, Hadaschik E, Herbst R, Hermes B, Homey B, Hunzelmann N, Jünger M, Kapp A, Kern JS, Körber A, Luger T, Mechtel D, Megahed M, Moll I, Peters KP, Pfeiffer C, Ring J, Röcken M, Sárdy M, Seitz CS, Stadler R, Steinbrink K, Sticherling M, Szeimies RM, Tronnier M, Ulrich J, Vogt T, Wagner N, Welzel J, Wenzel J, Wozel G, Zouboulis CC, Zillikens D, Schmidt E Comparison of pegylated interferon ?-2b plus psoralen PUVA versus standard interferon ?-2a plus PUVA in patients with cutaneous T-cell lymphoma. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2012;26(1): 71-8 132 (Impact(2011)=2.98, Typ=Article; Journal Article) Hüsken AC, Tsianakas A, Hensen P, Nashan D, Loquai C, Beissert S, Luger TA, Sunderkötter C, Schiller M Topical immunotherapy with diphenylcyclopropenone of patients with alopecia areata--a large retrospective study on 142 patients with a self-controlled design. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2012;26(4): 503-7 (Impact(2011)=2.98, Typ=Article; Journal Article; Controlled Clinical Trial) Ohlmeier MC, Traupe H, Luger TA, Böhm M Guidelines for treatment of atopic eczema (atopic dermatitis) part I. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2012;26(8): 1045-60 (Impact(2011)=2.98, Typ=Review; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Ring J, Alomar A, Bieber T, Deleuran M, Fink-Wagner A, Gelmetti C, Gieler U, Lipozencic J, Luger T, Oranje AP, Schäfer T, Schwennesen T, Seidenari S, Simon D, Ständer S, Stingl G, Szalai S, Szepietowski JC, Taïeb A, Werfel T, Wollenberg A, Darsow U, European Dermatology Forum (EDF) , European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) , European Federation of Allergy (EFA) , European Task Force on Atopic Dermatitis (ETFAD) , European Society of Pediatric Dermatology (ESPD) , Global Allergy and Asthma European Network (GA2LEN) Guidelines for treatment of atopic eczema (atopic dermatitis) Part II. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2012;26(9): 1176-93 (Impact(2011)=2.98, Typ=Review; Journal Article; Review; Research Support, Non-U.S. Gov't) Ring J, Alomar A, Bieber T, Deleuran M, Fink-Wagner A, Gelmetti C, Gieler U, Lipozencic J, Luger T, Oranje AP, Schäfer T, Schwennesen T, Seidenari S, Simon D, Ständer S, Stingl G, Szalai S, Szepietowski JC, Taïeb A, Werfel T, Wollenberg A, Darsow U, European Dermatology Forum , European Academy of Dermatology and Venereology , European Task Force on Atopic Dermatitis , European Federation of Allergy , European Society of Pediatric Dermatology , Global Allergy and Asthma European Network Topical enzyme replacement therapy restores transglutaminase 1 activity and corrects architecture of transglutaminase 1 deficient skin grafts. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S89-S89 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Aufenvenne K, Larcher F, Hausser I, Del Rio M, Dathe M, Traupe H Long-term faithful recapitulation of transglutaminase 1-deficient lamellar ichthyosis in a skinhumanized mouse model, and insights from proteomic studies. J Invest Dermatol. 2012;132(7): 1918-21 (Impact(2011)=6.314, Typ=Letter; Letter; Research Support, Non-U.S. Gov't; Research Sup- 133 port, N.I.H., Extramural) Aufenvenne K, Rice RH, Hausser I, Oji V, Hennies HC, Rio MD, Traupe H, Larcher F ?-MSH-stimulated tolerogenic dendritic cells induce functional regulatory T cells and ameliorate ongoing skin inflammation. J Invest Dermatol. 2012;132(7): 1814-24 (Impact(2011)=6.314, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Auriemma M, Brzoska T, Klenner L, Kupas V, Goerge T, Voskort M, Zhao Z, Sparwasser T, Luger TA, Loser K Mutations in the prostaglandin transporter SLCO2A1 cause primary hypertrophic osteoarthropathy with digital clubbing. J Invest Dermatol. 2012;132(10): 2473-6 (Impact(2011)=6.314, Typ=Letter; Letter; Case Reports) Busch J, Frank V, Bachmann N, Otsuka A, Oji V, Metze D, Shah K, Danda S, Watzer B, Traupe H, Bolz HJ, Kabashima K, Bergmann C ?-1-Antitrypsin and IFN-? reduce the severity of IC-mediated vasculitis by regulation of leukocyte recruitment in vivo. J Invest Dermatol. 2012;132(9): 2286-95 (Impact(2011)=6.314, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Feld M, Goerge T, Hillgruber C, Steingräber AK, Fastrich M, Shpacovitch V, Steinhoff M Effects of high glucose on human keratinocytes and the beneficial effect of KdPT against glucotoxicity. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S12-S12 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Gkogkolou P, Sarna M, Luger TA, Bohm M Ultrastructural evaluation of the stratum corneum in peeling skin disease suggests a compensatory tight junction upregulation. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S77-S77 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Haftek M, Callejon S, Pirot F, Traupe H, Oji V Differential effects of IL-1 beta and TNF-alpha on NF-kappa B signaling and cytokine expression in SZ95 sebocytes and the impact of L-ascorbyl-2-phosphate. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S31-S31 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Ikeno H, Mara A, Zouboulis CC, Bohm M Follow-up study of the first genome-wide association scan in alopecia areata: IL13 and KIAA0350 as susceptibility loci supported with genome-wide significance. J Invest Dermatol. 2012;132(9): 2192-7 (Impact(2011)=6.314, Typ=Article; Journal Article; Meta-Analysis; Research Support, Non-U.S. Gov't) Jagielska D, Redler S, Brockschmidt FF, Herold C, Pasternack SM, Garcia Bartels N, Hanneken S, Eigel- 134 shoven S, Refke M, Barth S, Giehl KA, Kruse R, Lutz G, Wolff H, Blaumeiser B, Böhm M, Blume-Peytavi U, Becker T, Nöthen MM, Betz RC Cystatin M/E knockdown by lentiviral delivery of shRNA impairs epidermal morphogenesis in a human skin equivalent. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S82-S82 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Kersten F, Jansen P, van den Bogaard E, Oostendorp C, van Vlijmen-Willems I, Oji V, Traupe H, Hennies H, Schalkwijk J, Zeeuwen P Tazarotene cream in lamellar ichthyoses: a randomized, double-blind, vehicle-controlled and dosefinding clinical study. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S55-S55 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Ruzicka T, Emmert S, Bodemer C, Traupe H, Stalder J, Hoeger P, Lacour J, Blume-Peytavi U, Mazereeuw-Hautier J, Dupuy P Tropisetron via alpha 7 nicotinic acetylcholine receptors modulates the inflammatory response of human epidermal keratinocytes after exposure to UVB light or TNF-alpha. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S118-S118 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Stegemann A, Bohm M The alpha 7 nicotinic acetylcholine receptor mediates suppression of collagen synthesis in human dermal fibroblasts - a novel target for antifibrotic strategies. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S46-S46 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Stegemann A, Sindrilaru A, Eckes B, del Rey A, Grando SA, Fiebich BL, Scharffetter-Kochanek K, Luger TA, Bohm M Detection of prohormone convertase PC5/6 in normal and transformed human melanocytes. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S130-S130 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Weiss N, Stegemann A, Weishaupt C, Luger TA, Bohm M Imbalances of epidermal proteases are found in ichthyosis vulgaris and may have role for eczema susceptibility. J Invest Dermatol. 2012;132 2: S94-S94 (Impact(2011)=6.314, Typ=Meeting Abstract) Zaraeva I, Perusquia A, Aufenvenne K, Tarinski T, Seller N, Breitkreuz D, Hausser I, Traupe H, Oji V Beta-actin is a target for transglutaminase activity at synaptic endings in chicken telencephalic cell cultures. J Mol Neurosci. 2012;46(2): 410-9 (Impact(2011)=2.504, Typ=Article; Journal Article; Research Support, Non-U.S. Gov't) Dolge L, Aufenvenne K, Traupe H, Baumgartner W 135 Antibodies to the C-terminus of laminin ?1 are present in a distinct subgroup of patients with systemic and cutaneous lupus erythematosus. Lupus. 2012;21(13): 1482-3 (Impact(2011)=2.337, Typ=Letter; Letter) Groth S, Vafia K, Recke A, Dähnrich C, Zillikens D, Stöcker W, Kuhn A, Schmidt E Identification of 15 new psoriasis susceptibility loci highlights the role of innate immunity. Nat Genet. 2012;44(12): 1341-8 (Impact(2011)=35.532, Typ=Article; Journal Article; Meta-Analysis; Research Support, Non-U.S. Gov't; Research Support, N.I.H., Extramural; Research Support, U.S. Gov't, Non-P.H.S.) Tsoi LC, Spain SL, Knight J, Ellinghaus E, Stuart PE, Capon F, Ding J, Li Y, Tejasvi T, Gudjonsson JE, Kang HM, Allen MH, McManus R, Novelli G, Samuelsson L, Schalkwijk J, Ståhle M, Burden AD, Smith CH, Cork MJ, Estivill X, Bowcock AM, Krueger GG, Weger W, Worthington J, Tazi-Ahnini R, Nestle FO, Hayday A, Hoffmann P, Winkelmann J, Wijmenga C, Langford C, Edkins S, Andrews R, Blackburn H, Strange A, Band G, Pearson RD, Vukcevic D, Spencer CC, Deloukas P, Mrowietz U, Schreiber S, Weidinger S, Koks S, Kingo K, Esko T, Metspalu A, Lim HW, Voorhees JJ, Weichenthal M, Wichmann HE, Chandran V, Rosen CF, Rahman P, Gladman DD, Griffiths CE, Reis A, Kere J, Collaborative Association Study of Psoriasis (CASP) , Genetic Analysis of Psoriasis Consortium , Psoriasis Association Genetics Extension , Wellcome Trust Case Control Consortium 2 , Nair RP, Franke A, Barker JN, Abecasis GR, Elder JT, Trembath RC, Duffin KC, Helms C, Goldgar D, Li Y, Paschall J, Malloy MJ, Pullinger CR, Kane JP, Gardner J, Perlmutter A, Miner A, Feng BJ, Hiremagalore R, Ike RW, Christophers E, Henseler T, Ruether A, Schrodi SJ, Prahalad S, Guthery SL, Fischer J, Liao W, Kwok P, Menter A, Lathrop GM, Wise C, Begovich AB, Onoufriadis A, Weale ME, Hofer A, Salmhofer W, Wolf P, Kainu K, Saarialho-Kere U, Suomela S, Badorf P, Hüffmeier U, Kurrat W, Küster W, Lascorz J, Mössner R, Schürmeier-Horst F, Ständer M, Traupe H, Bergboer JG, den Heijer M, van de Kerkhof PC, Zeeuwen PL, Barnes L, Campbell LE, Cusack C, Coleman C, Conroy J, Ennis S, Fitzgerald O, Gallagher P, Irvine AD, Kirby B, Markham T, McLean WH, McPartlin J, Rogers SF, Ryan AW, Zawirska A, Giardina E, Lepre T, Perricone C, Martín-Ezquerra G, Pujol RM, Riveira-Munoz E, Inerot A, Naluai ÅT, Mallbris L, Wolk K, Leman J, Barton A, Warren RB, Young HS, Ricano-Ponce I, Trynka G, Pellett FJ, Henschel A, Aurand M, Bebo B, Gieger C, Illig T, Moebus S, Jöckel KH, Erbel R, Donnelly P, Peltonen L, Blackwell JM, Bramon E, Brown MA, Casas JP, Corvin A, Craddock N, Duncanson A, Jankowski J, Markus HS, Mathew CG, McCarthy MI, Palmer CN, Plomin R, Rautanen A, Sawcer SJ, Samani N, Viswanathan AC, Wood NW, Bellenguez C, Freeman C, Hellenthal G, Giannoulatou E, Pirinen M, Su Z, Hunt SE, Gwilliam R, Bumpstead SJ, Dronov S, Gillman M, Gray E, Hammond N, Jayakumar A, McCann OT, Liddle J, Perez ML, Potter SC, Ravindrarajah R, Ricketts M, Waller M, Weston P, Widaa S, Whittaker P 136 THE ROLE OF NOREPINEPHRINE IN HUMAN ARTICULAR CHONDROCYTES. Osteoarthritis Cartilage. 2012;20 1: S144-S145 (Impact(2011)=3.904, Typ=Meeting Abstract) Kaps J, Straub RH, Bohm M, Beckmann J, Grifka J, Grassel S Quality of life of parents living with a child suffering from atopic dermatitis before and after a 3month treatment with an emollient. Pediatr Dermatol. 2012;29(6): 714-8 (Impact(2011)=1.072, Typ=Article; Journal Article) Gelmetti C, Boralevi F, Seité S, Grimalt R, Humbert P, Luger T, Stalder JF, Taïeb A, Tennstedt D, Garcia Diaz R, Rougier A ASSESSING ORGAN INVOLVEMENT AND CURRENT SYMPTOMS AS INDICATORS FOR DISEASE PROGRESSION IN 3047 PATIENTS COHORT. Rheumatology. 2012;51 2: 87-87 (Impact(2011)=4.058, Typ=Meeting Abstract) Hunzelmann N, Moinzadeh P, Krieg T, Blank N, Genth E, Koetter I, Melchers I, Pfeiffer C, Muller-Ladner U, Riemekasten G, Sunderkoetter C, Fierlbeck G, Seitz C HOW TO TREAT SKIN MANIFESTATIONS IN LUPUS. Rheumatology. 2012;51 1: I6-I6 (Impact(2011)=4.058, Typ=Meeting Abstract) Kuhn A Origin and differentiation of breast nipple syringoma. Sci Rep. 2012;2: 226 (Impact: liegt nicht vor, Typ=Article; Journal Article) Boecker W, Junkers T, Reusch M, Buerger H, Korsching E, Metze D, Decker T, Loening T, Lange A, Samoilova V, Buchwalow I ALPHA MELANOCYTE STIMULATING HORMONE: A MAJOR COMPONENT OF THE SKIN IMMUNE SYSTEM WITH A THERAPEUTIC POTENTIAL. Wound Repair Regen. 2012;20(5): A61-A61 (Impact(2011)=2.911, Typ=Meeting Abstract) Luger TA 137 9 Kongresse und Fortbildungsveranstaltungen • Einführung in die Dermatohistologie – von der Biopsie zur Diagnose, Münster, 11-12.02.2012 • DDG Workshop Prurigo, DDG kompakt, Berlin, 24.02.2012 • EADV Verona, Workshop Pruritus management, Verona, 07.06.2012 • EADV Workshop “Vasculitis”, Verona, 08.06.2012 • 18. Münsteraner Diaklinik, Münster, 13.06.2012 • Mikroskopierkurs, Entzündliche Dermatosen, Kutane Neoplasien und mehr, Münster, 16.17.06.2012 • EADV fostering course Pruritus, Brüssel, 22.-24.06.2012 • 3. Münsteraner Pruritussymposium, Münster, 14.-15.09.2012 • EADV Prag, Workshop Pruritus, Prag, 27.09.2012 • EADV Workshop “Vasculitis”, Prag, 29.09.2012 • International Skinstaph meeting (“The Skin: Barrier and Target to Staphylococcus aureus - From Colonization to Invasive Infection”) in Rauischholzhausen (Koordinatoren Cord Sunderkötter und Juliane Sperfeld) 22-24.10.2012 • Workshop on Dermatohistology, 21th Congress of the European Acadamy of Dermatology and Venereology, Prag, 30.10.2012 • Arbeitsgemeinsachft Dermatologische Infektiologie und Tropendermatologie (ADI-TD), München, 23-24.11.2012 • Schnittseminar der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Histologie (ADH), Köln, 02.12.2012 • Dermatologie und Onkologie: Der interdisziplinär gefragte Dermatologe (Fortbildung des Hauttumorzenterums des UKM), Münster, 05.12.2012 • Onkofortbildung „Dermatologie und Onkologie: Der interdisziplinär gefragte Dermatologe“, Münster, 5.12.2012 • Transfusionsschulung, Münster, 19.12.2012 138 10 Universitäre Lehre Die Lehre an der medizinischen Fakultät Münster zeichnet sich durch ein innovatives Lehrkonzept mit hohem Praxisbezug aus. Das Fach Dermatologie eignet sich hervorragend, um dieses Lehrkonzept unter Vermittlung der neuesten klinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse umzusetzen. Unsere Lehre besteht daher aus verschiedenen curricularen und einen großen Angebot an nicht-curricularen Vorlesungen, Praktika und Seminaren. Die dermatologischen Themen orientieren sich an dem Lernzielkatalog der Medizinischen Fakultät. Dabei wird auf hohen Praxisbezug, Darstellung von Lehrinhalten in einem fächerübergreifenden Kontext und Nutzbarkeit des Wissens im späteren Berufsleben geachtet. Hervorgehoben werden daher häufige Dermatosen, die Vermittlung wichtiger dermatologischer Fertigkeiten, die umfangreiche klinische Demonstration anhand Patientenvisiten und Bildmaterial sowie Demonstration von dermatologischen Krankheitsbildern im interdisziplinären Kontext (z.B. Kollagenosen und Autoimmunerkrankungen, allergische Erkrankungen, kutane Symptome bei Systemerkrankungen z.B. Diabetes mellitus, Phakomatosen). Pathogenetische Analogien zu anderen Erkrankungen erlauben dem Studierenden selbst Rückschlusse auf Therapieoptionen im späteren klinischen Alltag zu vollziehen (z.B. gemeinsame immunologische Basis der Psoriasis und Multiplen Sklerose). Bevölkerungsrelevante Faktoren der Gesundheit (z.B. Hautkrebsinzidenzen, Sonnenschutz) einschließlich Bedeutung der Hautkrebsvorsorge im Gesundheitssystem runden die Vermittlung von praxisrelevantem Wissen ab. Bei allen Lehrveranstaltungen wird Wert auf einen interaktiven Austausch gelegt. • Klinik der Haut- und Geschlechtskrankheiten für Studierende der Ärztlichen Approbationsordnung, 6. Klinisches Semester („Hauptvorlesung“) • − Nach Semesterplan, 08.15 bis 09.45 Uhr, Hörsaal Hautklinik − Univ.-Prof. Dr. med. Thomas A. Luger − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer − Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Dermatologisches Repetitorium für das 6. Klinische Semester − Nach Semesterplan, 08.15 bis 09.30 Uhr, Hörsaal Hautklinik − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer − Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter 139 • • • • • Dermatologie für Studierende der Zahnheilkunde („Vorlesung Zahnmedizin“) − Dienstag und Donnerstag (14tägig), 18.00 bis 20.30 Uhr, Hörsaal Hautklinik − Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji − Prof. Dr. med. Heiko Traupe − Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter Praktisches Jahr − Ganztägig, Hautklinik − Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger − Prof. Dr. med. Dieter Metze − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Praktikum Dermatologie − Nach Semesterplan, 14.00 bis 16.00 Uhr, Hautklinik − Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger − Priv.-Doz. Dr. med. Almut Böer-Auer − Prof. Dr. med. Markus Böhm − Prof. Dr. med. Randolph Brehler − Priv.-Doz. Dr. med. Jan Ehrchen − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge − Prof. Dr. med. Dieter Metze − Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji − Prof. Dr. med. Meinhard Schiller − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer − Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter − Prof. Dr. med. Heiko Traupe − Dr. med. Athanasios Tsianakas − Dr. med. Carsten Weishaupt Vorlesung Einführung in die klinische Medizin / Berufsfelderkundung − Nach Semesterplan, 11.15 bis 12.00, Hörsaal Hautklinik − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Praktikum Einführung in die klinische Medizin / Berufsfelderkundung − Nach Semesterplan, 11.15 bis 12.00 Uhr, Hörsaal Hautklinik − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge 140 • • Wahlblockpraktikum − Semesterferien, ganztags, Hautklinik − Prof. Dr. med. Dieter Metze − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Dermatologische Vorlesungen, Kurse und Praktika im Rahmen anderer Fächer − Angiologisches Kolloqium: Gefäßerkrankungen der Haut, nach Plan Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge − Interdisziplinäre Vorlesungsreihe Infektiologie: Hautinfektionen, nach Plan Priv.-Doz. Dr. med. Jan Ehrchen − Kursus der Klinischen Pharmakologie: Atemwegserkrankungen, nach Plan Prof. Dr. med. Randolph Brehler − Pharmakologie: Arzneitherapeutische Konferenz mit Patientenvorstellung: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen an der Haut, nach Plan Priv.-Doz. Dr. med. Jan Ehrchen − Problemorientiertes Lernen (PoliT) – interdisziplinäre Tumormedizin, nach Plan Dr. med. Athanasios Tsianakas Priv.-Doz. Dr. med. Jan Ehrchen Dr. med. Carsten Weishaupt − Nahrungsmittelunverträglichkeit, nach Plan, Fachhochschule Münster Prof. Dr. med. Randolf Brehler − Umweltmedizin, nach Plan Prof. Dr. med. Randolf Brehler • • • • Kolloquium Molekulare Immunologie − nach Vereinbarung, Hautklinik − Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA − Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Seminar: Biochemie II – Immunologie und Molekularbiologie − nach Plan, Hautklinik − Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Seminar: Biochemie II – Immunologie und Blut − nach Plan, Hautklinik − Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser Dermatohistologisches Seminar 141 • • • • • − Donnerstag, 16.45 bis 17.45 Uhr, Seminarraum Histologie − Priv.-Doz. Dr. Almut Böer-Auer − Prof. Dr. med. Dieter Metze − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Dermatohistologie für Doktoranden − Donnerstag, nach Vereinbarung, Seminarraum Histologie − Priv.-Doz. Dr. Almut Böer-Auer − Prof. Dr. med. Dieter Metze − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Dermatologische Demonstrationen an Moulagen − nach Vereinbarung, Bibliothek Hautklinik − Prof. Dr. med. Dieter Metze − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten − nach Vereinbarung, Hörsaal/Seminarraum Hautklinik − Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas A. Luger − Prof. Dr. med. Markus Böhm − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge − Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA − Prof. Dr. rer. nat. Karin Loser − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer − Univ.-Prof. Dr. med. Cord Sunderkötter − Prof. Dr. med. Heiko Traupe − Dr. med. Carsten Weishaupt Doktorandenkolloquium − nach Vereinbarung, Hautklinik − Prof. Dr. med. Markus Böhm − Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Görge − Prof. Dr. med. Annegret Kuhn, MBA − Univ.-Prof. Dr. med. Sonja Ständer − Dr. med. Carsten Weishaupt Ausgewählte Themen der Dermato-Endokrinologie und Neurobiologie der Haut − nach Vereinbarung − Prof. Dr. med. Markus Böhm 142 • Unterricht Krankenpflegeschule: Pflege von Patienten mit Hautkrankheiten − nach Plan, Hautklinik − Priv.-Doz. Dr. med. Jan Ehrchen − Priv.-Doz. Dr. med. Vinzenz Oji − Dr. med. Athanasios Tsianakas 143