Stücklisten in BUSINESSLINE 1. Vorbemerkungen

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Stücklisten in BUSINESSLINE 1. Vorbemerkungen
Stücklisten in BUSINESSLINE
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Nachfolgend die Erklärung zu Stücklisten in BUSINESSLINE . Da diese relativ umfangreich sind, haben
wir sie der Übersichtlichkeit halber in fünf Kapitel unterteilt.
1. Vorbemerkungen
2. Handels-Stückliste (einstufig)
3. Produktions-Stückliste (ein- oder mehrstufig)
4. Kalkulation in der Stückliste
5. Arbeitszeiten
1. Vorbemerkungen
In einem produzierenden Betrieb werden, vereinfacht dargestellt, verschiedene Waren eingekauft und
zu einem Endprodukt zusammengesetzt. Hierbei sind folgende Lagerbewegungen zu verzeichnen:
Teil(e) ins Lager (vom Lieferanten)
Teil(e) aus dem Lager (ins Endprodukt)
Endprodukt ins Lager (aus den Teilen)
Endprodukt aus dem Lager (an den Kunden)
Diese Übersicht ist stark vereinfacht, da noch mehrere Zwischenstufen vorkommen können, bis z. B.
ein Auto gebaut ist (Chassis, Karosserie, Motor usw.). BUSINESSLINE bietet hierfür die mehrstufige
Fertigungsstückliste an, bei der in 25 Stufen jeweils 50 Teile enthalten sein können. [Auch andere
Stückelungen als Sonderprogrammierung erhältlich]. Was aber, wenn ihr Artikel ganz einfach
aufgebaut ist? Dann genügt die als nächstes beschriebene immer nur einstufige Handelsstückliste.
2. Handels-Stückliste (einstufig); Sortiment
Wir haben als einfaches Beispiel einen Kugelschreiber gewählt, dieser besteht aus:
1 Mine;
1 Hülle;
1 Feder;
1 Druckknopf
Beachten Sie bitte noch, dass bei Stücklisten-Stammdaten immer von "unten", also mit den
Einzelteilen zuerst, begonnen wird. Legen Sie nun die vorher genannten Teile als Artikel an. Wichtig in
diesem Zusammenhang ist nur, dass das Feld Bestand in den Teilen mit „Standard“ vorbelegt wird.
Nehmen Sie bitte manuell jeweils 100 Stück an Lager, von den Minen jedoch nur 80.
Nunmehr können Sie den
Artikel "Kugelschreiber"
anlegen, wobei hier bei
Bestand "Sortiment“ hinterlegt
wird. Unter Ergänzen
Stückliste
Bearbeiten wird anschließend die Stückliste angelegt.
Bei der Belegbearbeitung kann jetzt der "Kugelschreiber" in Belegen verarbeitet werden.
Der Kugelschreiber selbst wird dabei nie im Bestand geführt, sondern nur dessen Einzelteile. Diese
werden wiederum beim entsprechenden Beleg (Lieferschein, Rechnung) direkt vom Lager gebucht.
Daher interessiert uns bei der Belegbearbeitung insbesondere die Statusanzeige, die nach Eingabe
des Artikels am unteren Bildschirmrand erscheint
Hierbei bedeuten:
L-KIT:
VK:
RS:
PR:
VF:
Es handelt sich um einen Sortiments-Artikel
Verkauft, hiermit ist die Menge gemeint, die in Auftragsbestätigungen
erfasst wurden und daher nicht mehr frei verfügbar sind.
Rückstände, bei L-KIT ohne Funktion.
Produzierbare Menge, entspricht dem Unterartikel mit dem kleinsten Bestand.
(hier 80 Minen)
Verfügbar= Produzierbar - Verkauft.
3. Produktions-Stückliste (ein- oder mehrstufig)
Schauen wir uns unseren mehrstufigen Artikel zunächst an
Gesamtartikel (GESAMT)
besteht aus:
2 x Zwischenartikel 1
3 x Zwischenartikel 2
und
diese Zwischenartikel
bestehen aus:
(TEIL1)
(TEIL2)
4 x Unterteil 1 zu Zwischenartikel 1 (UT1/1)
4 x Unterteil 2 zu Zwischenartikel 1 (UT2/1)
5 x Unterteil 1 zu Zwischenartikel 2 (UT1/2)
5 x Unterteil 2 zu Zwischenartikel 2 (UT2/2)
und
und
und
Bei der Anlage der Artikel gehen Sie bitte nach folgenden Gesichtspunkten vor:
1. Alle Stufen erhalten bei Bestand die Kennung Standard
2. Arbeiten Sie von "unten" nach "oben", also erst Einzelteile, dann Zwischenstufe, dann
Endprodukt.
3. Nehmen Sie bei den Einzelteilen (nur unterste Stufe) jeweils 100 Stück manuell an Lager.
Wenn Sie nun die Stammdaten-Erfassung abgeschlossen haben, werden wir in die "Produktion" der
Artikel gehen. Dazu müssen Sie aber noch einen Lieferanten (sich selbst bzw. Ihre
Produktionsabteilung) anlegen. Benutzen Sie hierzu eine Lieferanten-Nummer zwischen 99901 und
99998. Diese Nummern
sind vom System für "Eigenfertigung" vorgesehen.
Die eigentliche Produktion
ist nichts anderes als eine
Selbst-Belieferung. Daher
müssen Sie in den
Menüpunkt Bearbeitung
Lagerführung
Zubuchung Lager.
Beginnen Sie mit Ihrer
Lagerzubuchung wieder
von "unten":
Aufgrund der hinterlegten Stückzahlen sieht unsere Bestandliste wie folgt aus:
ARTIKEL-BESTANDSLISTE
Lager von : 1 bis : 1
ID: 1 Datum: 02.07.97 Seite: 1
Warengr. von : 5000 bis : 5000
-------------------------------------------------------------------------------------Artikel-Nummer Artikel-Text
BESTÄNDE
-------------------------------------------------------------------------------------GESAMT
Gesamtartikel
1,00
(1 x produziert)
TEIL1
Teil1
2,00
(4 x produziert minus 2 x weiterverarbeitet)
TEIL2 Teil2
1,00
(4 x produziert minus 3 x weiterverarbeitet)
UT1/1
Unterteil 1 zu Teil 1
84,00
(100 Anfangsbestand minus 4 x 4 weiterverarbeitet)
UT1/2
Unterteil 1 zu Teil 2
80,00
(100 Anfangsbestand minus 4 x 4 weiterverarbeitet)
UT2/1
Unterteil 2 zu Teil 1
84,00
(100 Anfangsbestand minus 4 x 5 weiterverarbeitet)
UT2/2
Unterteil 2 zu Teil 2
80,00
(100 Anfangsbestand minus 4 x 5 weiterverarbeitet)
4. Kalkulation in der Stückliste
Sinn der Stücklisten-Kalkulation ist es, aus den Einkaufspreisen der Einzelteile unter
Berücksichtigung von Material- und Fertigungsgemeinkosten den Einstandspreis des
Endprodukts zu ermitteln. Dabei spielt es für die nachfolgende Erklärung keine Rolle, ob ein- oder
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mehrstufige Stückliste.
Es gilt: Einkaufspreise werden nur auf der untersten Ebene eingegeben, sonst kalkuliert.
Verkaufspreise auf unteren Ebenen sind nur notwendig, falls die Einzelteile/Zwischenprodukte
auch einzeln abverkauft werden.
Einkaufsdaten ein. Die Werte
Geben Sie für die unterste Stufe die Einkaufspreise unter Ergänzen
in den Feldern Letzter EK und Durchschnittlicher EK werden später automatisch aktualisiert, wenn
Eingangsrechnungen freigegeben werden.
Haben Sie alle Artikel-Einstandspreise der untersten Stufe eingegeben, so wechseln Sie jetzt in einen
Artikel der nächst höheren Ebene um dort die eigentliche Kalkulation zu sehen. In dem Fenster
Ergänzen
Stückliste gehen Sie - nach Eingabe der Einzelteile - in Ergänzen
Kalkulation
(Stückliste).
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Bei der mehrstufigen bitte wieder Stufe für Stufe von "unten" nach "oben".
Aus der Summe der Einstandspreise wurde (in unserem Beispiel = EUR 80,00) automatisch der
durchschnittliche EK ermittelt, zu dem hier noch Gemeinkosten (Materialgemeinkosten)
hinzugerechnet werden können. (im Beispiel = 80 %). Die Gesamtkosten sind hier identisch, da die
Fertigung (Arbeitszeiten) noch nicht berücksichtigt wurde.
Nach Speichern mit F3 haben Sie die Möglichkeit den ermittelten Preis als Einskaufspreise in den
Artikel zu übernehmen. Sie können zusätzlich in die Verkaufskalkulation wechseln und sofort
Verkaufspreise kalkulieren.
5. Arbeitszeiten
Bei der Kalkulation können auch Arbeitszeiten berücksichtigt werden. Da hier i. d. R. wesentlich andere
Gemeinkostensätze (Fertigungsgemeinkosten) zum Tragen kommen, wurde eine Möglichkeit
geschaffen, diese separat zu Kalkulieren.
Zunächst müssen Sie die Arbeitszeiten als Artikel anlegen (Minuten, Arbeitseinheiten, Stunden, Tage
usw.). Dabei müssen die Arbeitszeiten einer Warengruppe zugeordnet werden, der bei Art
"Dienstleistung" zugeordnet wurde!
Ansonsten wird die Arbeitszeit wie gewohnt in die Stückliste integriert.
Uns so kann dann die Kalkulation aussehen:
© Luis M. Rückert 1991-2002