BAYERISCHE LANDESTIERÄRZTEKAMMER

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BAYERISCHE LANDESTIERÄRZTEKAMMER
BAYERISCHE LANDESTIERÄRZTEKAMMER
Bavariastr. 7a
80336 München
Tel.: 0 89 / 21 99 08 - 0
Fax: 0 89 / 21 99 08 - 33
e-Mail: [email protected]
Pressemitteilung
29. Juni 2006
Schutz von Öffentlichkeit und eigener Familie:
Hundeführerschein hilft Gefahren zu vermeiden
Die meisten Bissverletzungen ereignen sich mit dem
eigenen oder einem bekannten Hund
Die Bayerische Landestierärztekammer empfiehlt allen Hundehaltern das
Absolvieren eines „Hundeführerscheinkurses“, um Sachkunde und Sicherheit im
Umgang mit dem Hund zu erlangen. Der Hund ist vielen der beste Freund des
Menschen. Dennoch können Fehler im Umgang mit Hunden – unabhängig von
deren Rasse – zu schwerwiegenden Gefährdungen der menschlichen Gesundheit
führen.
Es gibt verschiedene „Hundeführerschein“-Modelle – von Tierärzten,
Hundeverbänden und Hundeerziehern. Alle diese Kurse vermitteln
Grundkenntnisse über Entwicklung, Verhalten, Erziehung und korrektes Führen
des Hundes in der Öffentlichkeit. Dieses Wissen hilft, Gefahren mit Hunden
vorzubeugen.
Die von eigens hierzu geschulten Tierärzten durchgeführten Kurse* legen
zusätzlich einen Schwerpunkt auf die Gefahrenvermeidung in der Familie und dem
häuslichen Umfeld einschließlich des eigenen Grundstücks. Das Augenmerk wird
dabei auch besonders auf den Umgang des Hundes mit Babys und (Klein)Kindern gerichtet. Die Hundehalter lernen, Situationen zu erkennen, die gefährlich
werden könnten, und erhalten ganz konkrete Tipps, wie sie bestimmte Situationen
entschärfen und in akuten Gefahrensituationen Verletzungen des Menschen
verhindern können.
Wie wichtig und richtig dieses Konzept ist, beweisen leider gerade wieder die
jüngsten Opfer von Hundebissen: im Kreis Pfaffenhofen (Bayern) wurde ein
Fünfjähriger in Gesicht und Bein gebissen, als er am Grundstück eines
Dobermanns und eines Appenzellers vorbeiradelte; in Dortmund biss ein kleiner
Jack Russell im Garten des Hundehalters einer Zweijährigen ins Gesicht und in
Holland zog ein Husky sogar ein Baby aus der Wiege und biss es tot. Diese
Unglücksfälle ereigneten sich mit Hunden, die i.d.R. nicht in den Rasselisten der
Gefahrhunde-Verordnungen der einzelnen Bundesländer genannt sind und somit
nicht als gesteigert gefährlich gelten. Die meisten Bissverletzungen fügen Hunde
ihrer eigenen Familie oder Bekannten zu. Aus diesen Gründen ist es so wichtig,
dass Halter von Hunden aller Rassen und Größen durch Teilnahme an einem
Hundeführerscheinkurs lernen Gefahren vorzubeugen, zu erkennen und
abzuwenden – auch wenn sie oft meinen, dass dies mit ihrem (kleinen)
Familienhund nicht nötig sei.
Bereits 3000 Hundehalter in Bayern und in Schleswig-Holstein haben bis Ende
letzten Jahres an den Hundeführerscheinkursen der Tierärzte teilgenommen. Die
anschauliche, interaktive und einprägsame Wissensvermittlung macht – zur
Überraschung der begeisterten Teilnehmer – regelrecht Spaß. Die Teilnahme an
einem Hundeführerscheinkurs ist in Bayern freiwillig, während sie in SchleswigHolstein seit 2005 von Haltern bestimmter Hunde gefordert wird.
* Informationen zum tierärztlichen Kurs „Hundeführerschein – Grundwissen
Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ und zum dazugehörigen Buch gibt
es bei der Bayerischen
Hundeführerschein).
Landestierärztekammer
(www.bltk.de,
Button
Kontakt: Dr. Pia Geppert, Bayerische Landestierärztekammer, Tel. 089/21990813

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