Rolands tragisches Ende
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Rolands tragisches Ende
Rolands tragisches Ende Ein Epilog zu Ann Ladiges Roman „Hau ab, du Flasche! von Regina Schwamm Roland wachte mitten in der Nacht auf und dachte sich ,,Wo bin ich?“ Er schaute sich um sah neben sich auf dem Boden zwei leere Whiskeyflaschen und eine leere zerbrochene Kornflasche. Zwei andere Obdachlose lagen neben ihm, Roland rappelte sich auf und suchte sich eine Bank zum Schlafen. Als er dann am nächsten Morgen wieder aufstand, hatte er einen totalen Kater. Auf der anderen Straßenseite starrten ihn ein paar Leute an und redeten. Er stand auf und dachte sich ,,Ich gehe jetzt zu Herrn Thiele, ich habe ihm doch versprochen sein Manuskript zurückzugeben.“ Also machte er sich auf den Weg zur Schule. Er war in Gedanken total woanders und bemerkte das Auto nicht, das abbiegen wollte. Auf einmal krachte es und Roland wurde schwarz vor Augen. Später wachte er auf und sah weiße Wände und bemerkte, dass er im Krankenhaus lag, mit Verbänden am Arm und einem am Bein. Dann hörte er eine flehende Stimme ,,Bitte, ich möchte zu Roland, ich muss ihn unbedingt sehen!“ Es war seine Mutter! Also ließ der Arzt sie doch noch rein, und die Mutter sagte: ,,Roland! Was ist mit dir passiert? Ich bin sofort hierher gefahren, als ich gehört habe, dass du im Krankenhaus liegst!“ Die Mutter umarmte ihn und Roland weinte ein bisschen. Dann kam auch noch der Vater rein und sagte sofort: ,,Roland, was machst du für Sachen?! Betrinkst dich und baust nochmal so einen Unfall! Wegen dir muss ich jetzt die Kosten für dich übernehmen!“ ,,Karl Heinz! Setz´ den Jungen nicht so unter Druck, natürlich kümmert dich es nicht, wie es ihm geht, du denkst nur an das andere Unwichtige! Das ist dein Sohn, Karl!“ Roland sah dem Vater nicht in die Augen. Die Eltern tauschten Blicke aus. ,,Roland?“, sagte die Mutter. ,,Wir schicken dich auf´s Internat, aber nicht in dem, wo Buddi ist, sondern weiter weg!“ ,,Was?! Nein, ich werde nicht gehen, auf gar keinen Fall, lieber lebe ich auf der Straße, als in so einem Kasten eingesperrt zu werden!“ ,,Und ob du das wirst!“, sagte der Vater. ,,So wirst du vernünftig werden! Ich habe keine Lust, dir noch mehr Schläge zu verabreichen für den ganzen Scheiß, den du hier baust!“ Der Arzt kam rein und sagte: ,,Roland braucht jetzt Ruhe, könntet ihr jetzt bitte den Raum verlassen?“ Die Eltern standen auf und gingen. Dann hatte Roland etwas Ruhe und dachte nach. ,,Vielleicht kann ich ja zu Elisabeth abhauen und mich bei ihr ver- stecken. Was denkt dann mein Alter?!“ Einen Tag später wurde Roland dann entlassen und die Mutter holte ihn ab. ,,Roland, es tut mir Leid, aber ich musste deinem Vater einfach nachgeben und es wäre besser für uns, und besonders für dich!“ ,,Ich glaube es einfach nicht, dass du mich loswerden willst!“ Die Mutter sagte nichts mehr, als sie dann zu Hause ankamen, gingen sie zusammen nach oben und Roland sah in der Wohnung Elisabeth, die wartete und ein besorgtes Gesicht hatte. ,,Roland, geht´s dir gut? Ich habe mir totale Sorgen gemacht!“ Roland sagte: ,,Ja mir geht´s gut, komm lass uns in mein Zimmer gehen.“ Zusammen gingen sie in Rolands Zimmer. ,,Elisabeth? Meine Eltern wollen mich aufs Internat schicken!“ ,,Was?! Nur wegen dem Unfall?“ Roland guckte etwas böse und sagte: ,,Elisabeth? Kann ich nicht bei dir unterkommen, ich habe echt keinen Bock auf so einen Kasten!“ Elisabeth sah in ernst an. ,,Ich weiß nicht, meine Eltern hätten sicher was dagegen! Aber ich kann dich ja verstecken, wir haben da noch so eine alte Hütte.“ ,,Ok, ich komme so um 23 Uhr zu dir, ich muss mich hier irgendwie wegschleichen und dann bin ich endlich weg!“ Danach verabschiedete er sich von Elisabeth. Er verkroch sich in seinem Zimmer und wartete sehnlich, bis es endlich 23 Uhr war. Den ganzen Tag kam niemand in sein Zimmer, als es dann endlich soweit war, schlich er nach unten. Er war angezogen und wollte gerade rausgehen, als sein Vater ihn brutal wegzog. ,,WO WILLST DU HIN?“ schrie er. ,,Lass mich jetzt, ich möchte nur kurz raus!“ ,,Ach ja, um noch mehr Scheiße zu bauen, die ich dann am Ende bezahlen muss?!“ Roland riss sich los und stolperte schnell die Treppen herunter, sein Vater lief ihm hinterher, doch Roland war schon verschwunden. Roland lief schnell Richtung Elisabeths Haus, ohne Pause zu machen. Als er schon das Haus sichtete, sah er eine weibliche Gestalt draußen stehen. Es war Elisabeth: ,,Roland! Ich dachte, du kommst gar nicht mehr.“ ,,Es dauerte etwas, mein Vater hat mich erwischt.“ ,,Ok Roland, komm zur Hütte, ich zeig dir, wo du schlafen kannst.“ Elisabeth ging dann mit Roland zur Hütte. ,,Sieht gemütlich aus hier.“ ,,Ok, hier guck, ich habe dein Bett schon gemacht. Morgen sehen wir weiter.“ Roland legte sich hin. ,,Ach, und Roland? Bitte hör auf mit dem Saufen, ich möchte keinen Alki als Freund!“ Roland sah sie an. ,,Elisabeth, ich versuch´s für dich, du weißt, dass ich dich liebe!“ ,, Ok, dann Gute Nacht Roland.“ ,,Gute Nacht.“ Als Elisabeth ging, konnte Roland nicht einschlafen, er ging ein bisschen herum, und da stand ein brauner Wandschrank. Roland öffnete ihn ein wenig und sah ein paar Flaschen. Er öffnete die Tür ganz und sah vier Whiskeyflaschen. Er konnte sich nicht beherrschen, und dachte sich ,,Nur eine Flasche...Ich will ja nur eine, ich betrink mich ja nicht!“ Dann öffnete er die Flasche und nahm einen großen Schluck. ,,Schön, wie das prickelt. Jetzt kann ich alles vergessen!“ Dann nahm er automatisch schon die zweite Flasche. Am Ende konnte er kaum stehen. Er ging raus und ging die Straße herunter, er hielt an einem Neubauhaus an und ging wackelig die Treppen herauf, bis nach ganz oben, und da setzte er sich neben eine Öffnung. Er spürte den Wind und dachte an viele Sachen. ,,Ich. Möchte nicht. Mehr leben. Elisabeth. Habe es ihr versprochen! Sie will mich eh nicht. Mehr. Es will mich eh…Keiner!“ Er stand auf und sah herunter, herunter auf die Straße. Es war tief, sehr tief! Tief genug um einen Selbstmord durchzuführen. Er ging noch mehr am Rand entlang. Er dachte kurz an seine Mutter. Dann an seinem Vater. Und er sah Buddi und Elisabeth und die alte Marecke. Dann stürzte er sich hinunter. Es war ein totales Durcheinander, ein Krankenwagen kam und ein paar Polizeiautos. Da war eine Frau, die ununterbrochen heulte. Neben ihr stand ein Mann, der ganz verstört guckte. Auf dem Boden wurde über eine Person eine Decke ausgebreitet. Wahrscheinlich eine Leiche. Ein paar Leute standen da und schüttelten ihre Köpfe. ,,Mit so jungen Jahren, einfach tot! Er hätte doch so eine tolle Zukunft haben können.“ Dann war es vorbei, alle verschwanden vom Gelände des Neubauhauses. Roland hieß der Tote.