Neuro-D17B - Gesundheitsforschung

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Neuro-D17B - Gesundheitsforschung
Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland
Aktionsfeld Gesundheitswirtschaft
Fördermaßnahme „BioPharma-Wettbewerb: Neuroallianz“
Verbundprojekt:
Multimodale Biomarker zur längerfristigen Vorhersage
und Stadieneinteilung einer wahrscheinlichen Alzheimer-Erkrankung bei prädementiellen Zuständen
(Neuro-D17B)
Koordinator:
jung diagnostics GmbH
Dr. Lothar Spies
Martinistr. 52
20251 Hamburg
Tel.-Nr.: +49 40 81976967-11
E-Mail: [email protected]
Projektvolumen:
397.109 € (281.049 € Förderanteil durch das BMBF inkl.
Projektpauschale)
Projektlaufzeit:
01.05.2015 bis 30.04.2017
Projektpartner:
Georg-August-Universität Göttingen
Charité – Universitätsmedizin Berlin – Campus Mitte
(CCM), Berlin
Projektbeschreibung
Das Projekt stammt aus dem Konsortium Neuroallianz, einem von drei Konsortien innerhalb
der Förderinitiative „BioPharma – Der Strategiewettbewerb für die Medizin der Zukunft“. Das
Vorhaben leistet im Sinne der förderpolitischen Ziele einen wichtigen Beitrag zur Stärkung
der Erforschung und Entwicklung von innovativen Medikamenten in Deutschland.
Unter den zahlreichen Demenzerkrankungen ist die häufigste und bekannteste der Morbus
Alzheimer. Dies ist eine Erkrankung, bei der in bestimmten Bereichen des Gehirns Nervenzellen zugrunde gehen. Dabei wird die Ablagerung von speziellen Proteinen beobachtet.
Dies führt zu morphologischen Schädigungen und funktionellen Veränderungen von Nerven.
Als Folge kommt es zu Störungen der kognitiven Leistungen und längerfristig zum Verlust
der Fähigkeit zur selbstständigen Lebensführung. Bei 60 % der weltweit etwa 24 Millionen
Demenzerkrankungen handelt es sich um Alzheimer-Erkrankung. Hauptrisikofaktor für die
Entstehung der Krankheit ist das Alter. Da immer mehr Menschen ein höheres Lebensalter
erreichen, ist damit zu rechnen, dass künftig auch mehr Patientinnen und Patienten von der
Alzheimer-Demenz betroffen sein werden. Damit werden auch die Kosten für die Pflege von
Demenzerkrankten stark ansteigen. Eine frühe Behandlung der Alzheimer-Erkrankung vor
Eintreten des Verlustes der kognitiven und körperlichen Fähigkeiten ist von enormer Bedeutung.
Für die Entwicklung solcher Therapien, zur Überwachung des Krankheitsverlaufs sowie zur
Beurteilung eines Behandlungserfolges sind messbare zelluläre Marker, sogenannte Biomarker, wichtig. Sie sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Arzneimittelentwicklungskette, da sie den Nachweis der Wirksamkeit eines neuen Wirkstoffes messbar machen.
In einem neuen Ansatz verfolgt die Firma jung diagnostics GmbH in Zusammenarbeit mit der
Universität Göttingen und der Charité Universitätsmedizin Berlin die Erforschung und Nutzbarmachung von Biomarkern, die eine präzise Erkennung der Alzheimer-Erkrankung im
Frühstadium und damit eine Vorhersage des Eintritts einer Demenz und deren Verlauf ermöglichen. Dazu werden biochemische und genetische Faktoren aus Blutproben sowie Bilder aus magnetresonanztomografischen Untersuchungen von Alzheimer-Erkrankten, die zu
Beginn einer Langzeitstudie erfasst wurden, klassifiziert und mit aktuellen Diagnosen korreliert. Aus der Kombination der bildgebenden, genetischen und molekularen Messparameter
werden geeignete Prädiktoren extrahiert, die die Basis für die Entwicklung eines Algorithmus
bilden, um Vorhersagen zum Krankheitsverlauf zu treffen. Darüber hinaus sollen Faktoren
identifiziert werden, welche sowohl das Auftreten und den Verlauf der Erkrankung als auch
die Biomarker selbst beeinflussen. Diese Störfaktoren können das Ergebnis des VorhersageModells verfälschen und müssen daher in die Analysen einbezogen werden. Anhand einer
frühzeitigen Diagnose durch die identifizierten Biomarker wäre eine Therapie vor Einsetzen
der Demenz möglich. Eine erfolgreiche Therapie würde nicht allein das Leiden der Patientinnen und Patienten lindern, sondern auch deren Teilhabe in der Gesellschaft enorm verbessern.

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