Eine gesunde Branche in Rhein-Berg - Rheinisch

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Eine gesunde Branche in Rhein-Berg - Rheinisch
Rheinisch-Bergische
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
09
NR. 62
2.2015
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DEN RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS
20 Jahre Radio Berg:
„Wissen, was vor der Haustür los ist“
Uhrmacherei Boxberg, Overath:
Alles läuft im Takt
KölnLED & KölnLaser, RBTZ:
Es werde Licht – LED-Licht
Rasspe Systemtechnik, Wermelskirchen:
Mit Knoten zum Weltmarktführer
Medizintechnik
Eine gesunde Branche in Rhein-Berg
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09
03
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
hinter dem etwas abstrakt daherkommenden Begriff Medizintechnik verbergen sich Produkte, mit denen
jeder von uns im Laufe des Lebens in Berührung kommt – sei es auf dem Zahnarztstuhl, beim regelmäßigen
Gesundheitscheck oder während eines Krankenhausaufenthaltes. Auch in Ihrem Schuh könnte Medizintechnik stecken, wenn Sie eine Einlage verwenden. Im Rheinisch-Bergischen Kreis gibt es gleich mehrere Medizintechnik-Firmen, die führend in ihren Bereichen sind. So stellt die Firma Spiggle & Theis GmbH in Overath
beispielsweise Mittelohrimplantate und andere spezialisierte Produkte her, die bei HNO-Ärzten zum Einsatz
kommen, die Weyer GmbH aus Kürten entwickelt und produziert Wärmetische, Fototherapieleuchten und
Inkubatoren für Säuglinge. Grund genug also, die Branche im Titelthema dieser Ausgabe ausführlich zu beleuchten.
Im Februar hat die RBW – gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen aus Oberberg und Leverkusen – eine
strategische Innovationspartnerschaft mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dessen
Hauptverwaltung sich im benachbarten Köln-Porz/Wahnheide befindet, geschlossen. Mitte März wurde diese Partnerschaft durch eine gelungene Auftaktveranstaltung auf dem DLR-Gelände bereits zum ersten Mal
mit Leben gefüllt. Wenn Sie sich jetzt fragen, was Sie als mittelständisches Unternehmen von einer Kooperation mit einer nationalen Forschungseinrichtung haben, die sich vornehmlich um Luft- und Raumfahrt kümmert, lautet die Antwort an dieser Stelle erst einmal: mehr, als Sie denken! Die spannenden Details erfahren
Sie auf den Seiten 6 bis 9.
Außerdem bieten wir bis zum Sommer noch einige interessante Veranstaltungen an wie das Wirtschafts­
forum zum Thema „IT-Sicherheit“ oder die Informationsveranstaltungen, in denen es um erfolgversprechende Personalrekrutierung geht.
Und auch sonst gibt es wieder viele interessante Neuigkeiten –
sowohl von der RBW als auch von Unternehmen aus dem
Rheinisch-Bergischen Kreis. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen
bei der Lektüre der neuen punkt.RBW.
Volker Suermann
Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW)
Nr. 2 | 2015
L
Inhalt
Rheinisch-Bergische
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
im TechnologiePark
Friedrich-Ebert-Straße 75
51429 Bergisch Gladbach
Volker Suermann
Geschäfts­führer
Tel.: +49 2204.9763-11
[email protected]
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(in alphabetischer Reihenfolge)
Natascha Ern
Sekretariat
Tel.: +49 2204.9763-0
[email protected]
06 RBW aktuell
06| DLR möchte mit Unternehmen aus der Region kooperieren
07| Auftaktveranstaltung: Ein Ausflug ins Weltall
10|Schutz von Innovationen: Das ist alles nur geklaut!
12|Wie gelingt Stellenbesetzung heute?
13|Betrifft Cyber-Kriminalität auch den Mittelstand?
14|Breitbandnetz: Wichtiger Schritt zur Standortstärkung
16|Berufsfelderkundung: Firmen ziehen positive Zwischenbilanz
18 Wirtschaft aktuell
Peter Jacobsen
Existenzgründung
Unternehmenssicherung
Tel.: +49 2204.9763-14
[email protected]
Marion Marschall-Meyer
Fachkräftesicherung
Fachkräftemarketing
Tel.: +49 2204.9763-21
[email protected]
Silke Ratte
Standortmarketing
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 2204.9763-16
[email protected]
18| Marktführer kommt nach Bergisch Gladbach
24| Das Bergische soll zur LEADER-Region werden
26| RI Research bleibt auf Expansionskurs
27|Federal-Mogul: Mehr Mitarbeiter, mehr Umsatz
28| Wanderevent: 100 Kilometer in 24 Stunden
30Titel-Thema
Eine gesunde Branche
in Rhein-Berg
Über die besonderen
­Herausforderungen in rheinisch-­
bergischen ­Unternehmen, die zum
­„innovativen Rückgrat“ einer
der forschungsintensivsten
Branchen zählen
Foto: Lawrenz
Slawomir Swaczyna
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Projektentwicklung
Tel.: +49 2204.9763-15
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www.rbw.de
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„punkt.RBW – Das Wirtschaftsmagazin
für den Rheinisch-Bergischen Kreis“
erscheint quartalsweise und ist für Firmen
aus dem Kreisgebiet, die im Verteiler der RBW
aufgenommen sind, kostenlos.
Nr. 2 | 2015
L 38
Foto: Beck
Redaktion: Philipp Nieländer (v. i. S. d. P.), Silke Ratte,
[email protected]
Foto: Landschoof
Herausgeber:
Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH,
Geschäftsführer: Volker Suermann
L 40
38 Marken & Macher
38| Bei den Boxbergs läuft alles im Takt
40| Rasspe: Mit Knoten zum Weltmarktführer
42| KölnLED, KölnLaser: Es werde Licht –LED-Licht
44| 20 Jahre Radio Berg:
„Die Menschen wollen wissen, was vor der Haustür los ist!“
46| ... und dann war da noch
RBW aktuell
DLR möchte mit Unternehmen
aus der Region kooperieren
RBW, WfL und OBK schließen Partnerschaft mit der nationalen Forschungseinrichtung
Die RBW, die Wirtschaftsförderung Leverkusen GmbH (WfL) und die Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises
(OBK) haben im Februar eine Partnerschaft mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterzeichnet. Ziel ist
es, vor allem mittelständischen Unternehmen der Region den Zugang zu Know-how und Technologien des DLR zu erleichtern.
Foto: Lawrenz
I
nnovationen sind in der heutigen Zeit
der Erfolgsmotor der Wirtschaft und vor
allem für mittelständische Unternehmen
unabdingbar, sind sich die Wirtschaftsförderer einig. Denn: Unternehmen, die in
immer kürzeren Abständen neue Lösungen, Produkte oder Dienstleistungen auf
den Markt bringen, können im Wettbewerb bestehen. Dabei setzen erfolgreiche
Unternehmen oftmals auf die Expertise
und Unterstützung erfahrener und versierter Partner.
Gemeinsames Ziel der strategischen
Innovationspartnerschaft ist es, den Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis, in
Leverkusen und im Oberbergischen Kreis
die Möglichkeiten einer Kooperation mit
dem DLR vorzustellen und Unternehmen
die Gelegenheit zu verschaffen, ihre individuellen Fragestellungen mit Unterstützung
des DLR zu lösen sowie gemeinsam mit
dem DLR Innovationsprojekte zu initiieren.
Als Basis dafür dient das sehr breit gefächerte technische Portfolio des DLR mit
vielfältigen Kompetenzen, welches nicht
nur auf die Bereiche Luft- und Raumfahrt
beschränkt ist. „Unsere Rolle als RBW ist es,
als Türöffner zu den Forschungsinstituten
zu fungieren“, sagt RBW-Geschäftsführer
Volker Suermann. „Wir koordinieren und
vermitteln die Anfragen der Unterneh-
men, die sich gerne zunächst an uns wenden können.“
Knapp einen Monat nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags in
Bergisch Gladbach fand am 17. März bereits eine große Auftaktveranstaltung auf
dem Gelände des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt in Köln-Wahn (siehe
folgende Seiten) statt.
Unterzeichneten die ­Vereinbarung
(v. l.): Dr. Frank Obermaier (WfL-­
Geschäftsführer), Dr. Rolf-Dieter
Fischer (Leiter DLR-Technologie­
marketing), Volker Suermann
(RBW-Geschäftsführer) und Uwe Cujai
(Leiter OBK-­Wirtschafts­förderung).
www.rbw.de
07
Ein Ausflug
ins Weltall
DLR lud Unternehmer zu
Auftaktveranstaltung ein und
stellte Möglichkeiten einer
Zusammenarbeit vor
Dass die zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und der
RBW geschlossene Partnerschaft (siehe
linke Seite) nicht nur auf dem Papier
existiert, sondern schnell mit Leben gefüllt werden soll, hat sich bereits Mitte
März bei der Auftaktveranstaltung auf
dem DLR-Gelände in Köln gezeigt.
Nr. 2 | 2015
Die Teilnehmer besichtigten – unterteilt in zwei Gruppen – das Astronautentrainingszentrum der ESA auf dem DLR-Gelände, hier das Modell der ­
Internationalen Raumstation ISS (Foto oben). Im Anschluss an die Führung
stellten Dr. Ute Gerhards und Jochen Krampe vom DLR-Technologiemarketing
die Möglichkeiten der Kooperation vor (Foto unten).
Fotos: Lawrenz
Rund 50 Unternehmer aus Rhein-Berg,
Oberberg und Leverkusen waren der
Einladung gefolgt und erlebten einen
spannenden Nachmittag, der mit einer
Führung über das 1959 eröffnete und 55
Hektar große Gelände unweit des Flughafens Köln/Bonn begann. Aufgeteilt in
zwei Gruppen ging es zunächst in das Europäische Astronautenzentrum (EAC) der
Europäischen Weltraumorganisation. „Die
ESA ist Europas Tor zum Weltraum“, sagte
Gästeführerin Harriet Berkhahn. „Hier am
Standort Köln sind etwa 100 Mitarbeiter
für die Auswahl, Ausbildung, medizinische
Betreuung und Überwachung von Astro­
nauten zuständig.“ Unter der Decke im
Foyer hängt ein Modell der Internationalen Raumstation ISS. „Im Original hat die
ISS eine Spannweite von 109 Metern und
ist der größte Außenposten der Menschheit im Weltall“, so Berkhahn. „Mit einer
Geschwindigkeit von bis zu 28.000 Stundenkilometern umkreist das fliegende
Labor die Erde in einer Höhe von rund
400 Kilometern.“ In der Trainingshalle
gab es anschließend verschiedene Model-
le der Komponenten der Internationalen
Raumstation in Originalgröße zu sehen
– beispielsweise einen ATV-Weltraumtransporter, das Columbus-Labor und eine
Sojus-Kapsel. „Hier lernen die Astronauten
alle wichtigen Handgriffe und Manöver“,
erläuterte Berkhahn.
Im Anschluss konnten die Unternehmer
einen Blick in das Kontrollzentrum des
Landegeräts „Philae“ der Rosetta-Mission
werfen. Mehr als zehn Jahre nach dem
Start im März 2004 wurde die Sonde am
6. August 2014 in 100 Kilometern Entfernung zu dem Kometen
67P/Tschurjumov-Gerassimenko auf relative Schrittgeschwindigkeit abgebremst. Gut drei Monate später landete „Philae“ auf dem
Kometen – und lieferte wertvolle Daten, bevor das „Minilabor“
sich in den Winterschlaf verabschiedete.
Nach diesem Ausflug ins All landeten die Teilnehmer im DLR-Casino, wo Dr. Rolf-Dieter Fischer, Dr. Ute Gerhards und Jochen
Krampe vom DLR-Technologiemarketing den Gästen aus der
Wirtschaft erläuterten, welche Formen der Zusammenarbeit zwischen dem nationalen Forschungszentrum und mittelständischen
Unternehmen möglich sind. „Wir können viel mehr als Raumfahrt“, sagte Fischer. „Und wir möchten unsere Forschung für irdische Anwendungen nutzbar machen.“ Das Technologiemarketing
ist dabei der Ansprechpartner für Unternehmen. Fischer: „Wir
bilden die Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie. Durch
den Zugriff auf das umfangreiche Know-how des DLR können Sie
von zukunftsträchtigen und marktorientierten Technologien profitieren.“ Dr. Ute Gerhards stellte klar: „Wir kooperieren auch mit
Konzernen – aber eben nicht nur. Wir haben auch Partnerschaften mit Ein-Mann- oder Ein-Frau-Unternehmen.“
Es gibt verschiedene Möglichkeiten
einer Zusammenarbeit:
Strategische Innovationspartnerschaft
Eine strategische Innovationspartnerschaft „Science2Business“ mit dem DLR setzt bereits im Vorfeld des Innovationsprozesses an. Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen werden Chancen identifiziert, die systematisch in
Innovationsprojekte überführt werden.
Chance-Risiko-Partnerschaften
DLR und Unternehmen tragen ihre jeweiligen Kosten selbst.
Abhängig davon, wie sich das Investment prozentual aufteilt, werden auch die Gewinne ausgeschüttet.
Entwicklungs- und
Vermarktungspartnerschaften
Zum Transfer von Technologien bietet das DLR Kooperationspartnern Lizenzen an Schutzrechten, Software und
Know-how zu marktüblichen Konditionen.
Auftragsarbeiten
Das DLR forscht im Auftrag von Unternehmen. Unternehmensgründungen: Gemeinsam wird ein Unternehmen gegründet.
Foto: Lawrenz
RBW aktuell
Astronauten können in Köln an detailgetreuen Modellen und
Simulatoren Handgriffe und Manöver trainieren.
Jochen Krampe stellte im Anschluss mehrere Beispiele von erfolgreich im Markt platzierten Innovationen vor: von der Carbonbremse, über ein Anti-Kollisions-System für Züge und ein
Waldbrandfrüherkennungssystem bis hin zu einem kompakten
piezoelektrischen Energiewandler. Er ermunterte die Gäste: „Es
muss auch nicht immer gleich ein ganzes Projekt sein, es kann sich
gerne auch um eine einzelne Fragestellung handeln. Vielleicht haben wir ja eine Antwort darauf – oder können gemeinsam eine
finden. Einfach mal darüber reden schadet auf jeden Fall nicht.“
Fischer ergänzte: „Wenn wir in dem Bereich Basiskompetenzen
haben, kann man den Weg auf jeden Fall gemeinsam gehen. Aber
wir gehen auch immer wieder mal neue Wege und mögen Ideen,
die auf den ersten Blick verrückt erscheinen mögen.“ RBW-Geschäftsführer Volker Suermann sagte zum Abschluss der Auftaktveranstaltung: „Wir freuen uns sehr, dass die Kooperation
zustande gekommen ist. Wir als Wirtschaftsförderung können
damit kleinen und mittelständischen Unternehmen die Tür zu
einer Forschungseinrichtung mit schier unerschöpflichen Kompetenzen öffnen.“ Suermann weiter: „Damit Anfragen direkt an
der richtigen Stelle beim DLR landen, können sich Unternehmen
gerne an uns wenden. Wir kümmern uns dann um den passenden
Ansprechpartner.“ Und Fischer fügte lächelnd hinzu: „Wir beißen
nicht!“
Ansprechpartner:
RBW: Slawomir Swaczyna,
Telefon: +49 2204.9763-15, [email protected]
DLR: Jochen Krampe, Regionalbüro Köln,
Telefon: +49 2203.601-3665, [email protected]
www.rbw.de
09
DLR-Kompetenzfelder
Innerhalb der fünf großen Aufgabengebiete Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr, Energie und Sicherheit verfügt
das DLR über folgende Kompetenzen
(Auswahl):
• Auslegung von Teilsystemen des Automobilbaus und der
Fertigung sowie der Kraftwerkstechnik
• Konzeption von Transport-, Führungs-, Leit- und
Verkehrssystemen
• Entwicklung von Systemen zur Fernsteuerung und
Überwachung sowie deren Betrieb
• Entwicklung und Betrieb von Fernerkundungssystemen,
Datenerfassung, -übertragung, -verarbeitung, -auswertung
• Verbrennungsforschung und effiziente Energieumwandlung
• Auslegung von Unterstützungssystemen zum Erhalt der
Gesundheit des mobilen Menschen
• Optimierung von Systemen zur Verminderung von
Emissionen und Verbesserung der Umweltverträglichkeit
Foto: Lawrenz
Stil ist ein richtiges
Weglassen des
Unwesentlichen.
Die Unternehmer konnten einen Blick in das Kontrollzentrum
des Landegeräts „Philae“ werfen und erfuhren am Modell
spannende Details über die Rosetta-Mission.
Nr. 2 | 2015
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RBW aktuell
Das ist alles nur geklaut!
RBW veranstaltete Innovationsforum
zum Thema „Schutz von Innovationen“
Foto: Lawrenz
Stellen Sie sich vor: Ihr Unternehmen entwickelt über Monate oder gar Jahre hinweg ein innovatives Produkt. Schon
kurz nach der Markteinführung ist klar: Die Erfindung sorgt
innerhalb der Branche für Furore und entwickelt sich binnen
weniger Wochen zum Verkaufsschlager. Als Sie jedoch einige Zeit später auf den Seiten eines Internet-Auktionshauses
stöbern, stutzen Sie: Dort wird Ihr Produkt für einen Bruchteil des eigentlichen Verkaufspreises angeboten. Sie schauen
genauer hin und stellen fest: Das angebotene Produkt ist eine
Fälschung. Der Händler, der es anbietet, sitzt in Asien. Sofort
stellt sich die Frage: Und nun?
Mögliche Antworten auf diese Frage hat im Februar ein von der RBW veranstaltetes Innovationsforum geliefert. Es ging aber auch darum,
wie Kosten, die für den Schutz von Neuentwicklungen oder auch geistigem Eigentum entstehen, durch Fördergelder reduziert werden
können. Gastgeber war die Firma B
­ ornemann
Signiertechnik in Wermels­kirchen. Nach einer
Begrüßung durch RBW-Geschäftsführer Volker S­uermann, der
betonte, dass Unternehmen ohne Innovationstätigkeit nicht wettbewerbsfähig seien, stellten Bornemann-­Geschäftsführer Michael
Wisniew­ski (kleines Foto) und sein Sohn Marcus Wisniewski das
Unternehmen vor, das – passenderweise – im vergangenen Jahr
mit dem Innovationspreis des Bundesverbandes mittelständische
Wirtschaft (BVMW) ausgezeichnet wurde. „Wir hatten zum Glück
noch nie Probleme mit Fälschungen oder Plagiaten“, sagte Michael­
Wisniewski.
Den Unterschied zwischen Plagiat und Fälschung erläuterte im
Anschluss Christine Lacroix, Geschäftsführerin des Vereins Aktion
Plagiarius, der alljährlich die dreistesten Nachahmungen mit dem
Negativpreis „Plagiarius“, einem schwarzen Zwerg mit goldener
Nase, auszeichnet. Während bei Plagiaten das Design und/oder
die Technik nachgemacht und unter einem anderen Marken­
namen als das Original angeboten wird, werden bei einer Fälschung zusätzlich die Markenrechte verletzt, weil das Produkt mit
dem Markennamen des Originals auf den Markt gebracht wird.
„Das Nachahmen von Produkten wird häufig als Kavaliersdelikt
wahrgenommen“, sagte Lacroix, „sowohl aufseiten der Käufer als
auch aufseiten der Fälscher.“ Die entstehenden finanziellen Schä-
den seien jedoch immens. Die Expertin räumte danach gleich mit
zwei Vorurteilen auf: „Es kommen längst nicht alle Fälschungen
aus Fernost: Es gibt auch viele innerdeutsche oder innereuropäische Fälle. Und längst nicht jedes Plagiat ist minderwertig oder
gar gefährlich. Es gibt mittlerweile auch hochwertige Nachahmungen.“
Ein nationales Patent bietet nur in Deutschland Schutz
Der Schutz von Innovationen ist laut Lacroix nur dann wirkungsvoll, wenn Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen ergriffen werden. Auf juristischer Ebene müsse man im Einzelfall prüfen, welche Schutzmechanismen infrage kommen. Das Patent sei nur eine
Möglichkeit. So lassen sich beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) auch Gebrauchsmuster, Marken und Designs schützen. Ganz wichtig, so die Fachfrau, sei es, an den Schutz im Ausland zu denken. „Patente gelten nur in dem Land, für das sie erteilt
werden.“ Für den europaweiten Schutz müsse ein eigenständiges
Patentierungsverfahren durch das Europäische Patentamt durchgeführt werden, für den weltweiten Schutz müsse eine internationale Anmeldung nach dem Patentzusammenarbeitsvertrag (PCT)
eingereicht werden. Bei Markenrechten verhalte es sich ähnlich.
www.rbw.de
11
Die nationale Markenanmeldung beim DPMA bietet lediglich
Schutz für die Bundesrepublik Deutschland. „Soll der Schutz
ausgedehnt werden, können Sie auf der Basis der eingetragenen
deutschen Marke einen Antrag auf internationale Registrierung
bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum, kurz WIPO, stellen“, erläuterte Lacroix. Wichtig sei aber auch die organisatorische
Ebene: „Dazu gehört beispielsweise eine Marktüberwachung, aber
auch, die Kunden vom Mehrwert des Originals zu überzeugen.“
„Seine Produkte vor Nachahmern zu schützen, kostet neben
Zeit leider auch Geld“, sagte Frédéric M. Casañs, Prokurist der
ATHENA Technologie Beratung GmbH. „Der erste Schritt muss
aber gar kein Geld kosten. Und auf dem weiteren Weg lässt sich
Geld sparen.“ Das Kölner Unternehmen ist einer von drei nordrhein-westfälischen Partnern im bundesweiten SIGNO-Netzwerk.
Dort erhalten Unternehmen eine kostenlose – bis zu vierstündige
– Erstauskunft. Folgende Fragen können besprochen werden: Ist
meine Erfindung neu? Wie schütze ich meine Erfindung? Wie vermarkte ich meine Idee? Wo finde ich weitere Unterstützung und
Kooperationspartner? Mit welchem finanziellen Aufwand muss
ich rechnen? Reduziert werden können die Kosten beispielsweise
durch die KMU-Patentaktion des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Unternehmen, die erstmals (oder zum ersten
Nr. 2 | 2015
Mal nach fünf Jahren) ein Patent anmelden möchten, können für
die Recherche zum Stand der Technik, für die Kosten-Nutzen-­
Analyse, die Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldung im In- und
Ausland sowie die Vorbereitung zur Verwertung der Erfindung
eine Förderung von 50 Prozent der Kosten (maximaler Zuschuss:
8.000 Euro) erhalten.
„Das hat sehr unkompliziert funktioniert“, berichtete beim
Innovationsforum Michael Enzenauer, Geschäftsführer der Enzenauer Flügel Manufaktur GmbH aus Burscheid. Zusammen mit
seinem Bruder hat er an einem neuartigen Gussrahmen für Konzertflügel getüftelt. Gefördert durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) konnten mehrere Kooperationspartner eingebunden werden, unter anderem das auf Computer
Aided Engineering (CAE) spezialisierte Technologieunternehmen ­TECOSIM. So konnte für die Entwicklung des Rahmens die
Oberfläche am Computer immer wieder neu berechnet und die
Wirkung simuliert werden. Mittlerweile ist der Gussrahmen patentiert. „Wir haben die SIGNO-Erstberatung in Anspruch genommen und waren sehr zufrieden. Einfacher geht’s kaum“, lobte
Enzenauer, dessen Unternehmen am Ende die Maximalförderung
von 8.000 Euro erhalten hat. „Das ist für uns viel Geld.“
Unternehmen, die sich über verschiedene
Förderprogramme informieren möchten, können sich
an die RBW wenden. Ansprechpartner ist Slawomir
Swaczyna, Telefon: +49 2204.9763-15, [email protected]
Foto: Nieländer
Foto: Plagarius
Nur einer der beiden Hochdruckreiniger ist echt,
der andere ist eine
Fälschung.
Beide echt: Christine Lacroix, Geschäftsführerin des Vereins
Aktion Plagiarius, und RBW-Geschäftsführer Volker Suermann.
RBW aktuell
Kluge Köpfe bewegen
Fachkräfte für den Rheinisch-Bergischen Kreis
Wie gelingt Stellenbesetzung heute?
„Kluge Köpfe bewegen“ gibt Tipps zum Thema Personalplanung
N
ach wie vor ist für manche Unternehmen die Suche nach neuen Mitarbeitern gleichbedeutend damit, eine Stellenanzeige in einer Tageszeitung und/oder
in einem Internet-Jobportal zu schalten.
Die Resonanz auf solch eine Anzeige ist
jedoch oft sehr gering. Also stellt sich die
Frage: Welche Schritte sind notwendig, um
qualifiziertes Personal zu finden? Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt
es nicht, wohl aber verschiedene Ansätze,
die im Rahmen von mehreren kostenlosen Informationsveranstaltungen unter
dem Titel „Stellenbesetzung heute: Durch
­vo­raus­schauende Personalplanung Schritt
für Schritt die richtigen Mitarbeiter gewinnen“ vorgestellt werden. Organisiert werden die Veranstaltungen von der Initiative
„Kluge Köpfe bewegen – Fachkräfte für
den Rheinisch-Bergischen Kreis“ – einem
Zusammenschluss verschiedener Akteure
unter Federführung der RBW.
Für zwei der angebotenen Termine sind
noch Anmeldungen möglich:
•
11. Juni, 15 bis 17 Uhr in Rösrath
Bürgerforum Bergischer Hof,
Bürgersaal, 2. Etage, Rathausplatz,
51503 Rösrath-Hoffnungsthal
•
18. Juni, 15 bis 17 Uhr in Kürten
Bürgerhaus – Clubraum,
Karlheinz-Stockhausen-Platz 1,
51515 Kürten
In der Veranstaltung erfahren die Teilnehmer, wie eine Bedarfsermittlung durchgeführt wird und wie ein dafür erforderliches
Stellen- und Kompetenzprofil aussehen
kann. Außerdem werden Wege aufgezeigt,
über die die Rekrutierung heutzutage gelingen kann (Stichworte: Online-Recruiting
und soziale Netzwerke).
Nach einer Begrüßung durch den
Bürgermeister und RBW-Geschäftsführer Volker Suermann führt Marion Mar-
schall-Meyer, bei der RBW zuständig für
die Bereiche Fachkräftesicherung und
-marketing, in das Thema ein. Im Anschluss
referiert Zuzana Blazek vom Institut der
deutschen Wirtschaft Köln, zum Thema
„Wie gelingt Stellenbesetzung heute?“.
Zudem erhalten die Teilnehmer Informationen von einem Handwerksbetrieb
aus der Praxis, wie durch eine vorausschauende Personalplanung und durch außergewöhnliche Wege wertvolle Mitarbeiter gefunden und ans Unternehmen gebunden
werden können. Als Best-Practice-Beispiel
konnte die RBW für die Termine in Rösrath
und Kürten Jörg Julius Kapune, Inhaber
von Julius Möbel aus Overath, gewinnen.
Eine verbindliche Anmeldung zu den
kostenfreien Veranstaltungen ist erforderlich. Ein ausführliches Infoblatt zu den Veranstaltungen mit der Faxanmeldung finden
Sie unter www.kluge-koepfe-bewegen.de.
Gerne können Sie sich auch telefonisch anmelden unter +49 2204.9763-0 oder per
E-Mail an: [email protected].
www.rbw.de
13
Betrifft Cyber-Kriminalität
auch den Mittelstand?
Experten beraten einen Tag
lang Unternehmer
Am 9. Juni findet ein Wirtschaftsforum zum
Thema „IT-Sicherheit“ statt
Das Wirtschaftsforum widmet sich dem Thema „IT-Sicherheit“.
Kriminalhauptkommissar Stefan Becker vom Cybercrime-Kompetenzzentrum des Landeskriminalamtes NRW wird in das Thema
einführen und darstellen, wie Cybercrime heute begangen wird.
Wolfgang Straßer von der Leichlinger @-yet GmbH wird im Anschluss die Frage „Ist der Mittelstand auch von Cybercrime betroffen?“ beantworten.
Das Wirtschaftsforum am Dienstag, 9. Juni, beginnt um 18
Uhr in der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch
Gladbach. Eine Anmeldung zu der kostenfreien Veranstaltung ist
erforderlich und möglich per E-Mail: [email protected] oder telefonisch unter +49 2204.9763-0.
IT-Sicherheit –
Schützen Sie Ihr Unternehmen vor der digitalen Kriminalität!
Ort: BASt, Brüderstraße 53, 51427 Bergisch Gladbach
Beim Expertentag am 19. Mai geht es um die
Themen „Energie- und Ressourceneffizienz“
RBW, Effizienzagentur NRW und die EnergieAgentur.NRW laden
Unternehmen ein, sich in Einzelgesprächen zum Thema Energieund Ressourceneffizienz zu informieren. Wir laden Sie herzlich
ein, Ihre Fragestellungen in einem persönlichen Gespräch mit Experten der Effizienz-Agentur NRW zu erläutern.
• Was bedeutet Energie- & Ressourceneffizienz für mein
Unternehmen?
• Wie optimiere ich am effizientesten den Material- und meinen
Energieverbrauch?
• Wie organisiere ich meinen Betrieb?
• Wie wird Effizienz in meinem Unternehmen kommuniziert?
• Sind Fördermittel erstrebenswert und möglich?
Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es bei einem Exper•„Computerkriminalität – die Täter, ihre Attacken und der tensprechtag, den die RBW gemeinsam mit der Effizienzagentur
Schutz dagegen“; Kriminalhauptkommissar (KHK)
NRW, Regionalbüro Rheinland, und der EnergieAgentur.NRW am
Stefan Becker, Cybercrime-Kompetenzzentrum LKA
19. Mai durchführt. Unternehmen können zwischen 10 und 18
• „Cybercrime – Fiktion oder Wirklichkeit“; Wolfgang Straßer,
Uhr (je nach Verfügbarkeit) einen Zeitkorridor von 30 Minuten
Geschäftsführer der @-yet GmbH, Leichlingen
für ein Einzelgespräch mit den Experten reservieren – per E-Mail
• Fragen und Diskussion
an die Adresse [email protected] oder telefonisch unter der Nummer
• Get-together bei einem Imbiss
+49 2204.9763-0. Die Teilnahme ist kostenfrei.
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Nr. 2 | 2015
RBW aktuell
Breitbandnetz: Wichtiger Schritt zur Standortstärkung
Foto: Lawrenz
Die Telekom hat 26 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 49 Verteilerkästen errichtet
Seit Mai 2014 wurde das Breitbandnetz in den Gewerbegebieten von Bergisch Gladbach, Kürten, Overath, Rösrath und
Wermelskirchen ausgebaut. Dazu hat die Telekom 26 Kilometer Glasfaser verlegt und 49 neue Verteilerkästen errichtet.
Nun sind die Arbeiten an der Datenautobahn abgeschlossen. Zum Startschuss trafen sich Anfang Februar Landrat
Dr. Hermann-Josef Tebroke, Kreisdirektor Dr. Erik Werdel,
Dr. Bodo Klein von der Bezirksregierung, die Bürgermeister
von Bergisch Gladbach, Lutz Urbach, Overath, Jörg Weigt,
Rösrath, Marcus Mombauer, und Kürten, Willi Heider, sowie
RBW-Geschäftsführer Volker Suermann und Anja Oppermann von der Telekom.
Für den Ausbau des Breitbandnetzes erhielt der Rheinisch-Bergische Kreis über die RBW eine Förderung. Der Fördersatz liegt
bei 75 Prozent der Gesamtkosten, die sich insgesamt auf 1,379
Millionen Euro belaufen. Davon trägt die Europäische Union 50
Prozent. Weitere 25 Prozent kommen aus Mitteln des Landes,
vertreten durch die Bezirksregierung Köln, die das gesamte Projekt begleitete. Die RBW übernimmt nach Absprache mit den
Kommunen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis das verbleibende Viertel und die weitere finanzielle Abwicklung. Die technische
Begleitung erfolgte durch kommunale Experten vor Ort.
Die Kreisverwaltung hatte in dem gesamten Prozess eine
Koordinierungs- und Bündelungsfunktion. „Mit der Fördermaßnahme konnten wir einen ersten wichtigen Schritt verwirklichen
und so die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes verbessern“, resümierte Landrat Dr. Tebroke. „Die Kreisverwaltung
wird alle Initiativen in den Kommunen weiterhin unterstützen
und gerne die interkommunale Zusammenarbeit koordinieren.“
Dr. Bodo Klein, Pressesprecher der Bezirksregierung, ergänzte
stellvertretend für die verhinderte Regierungspräsidentin Gisela
Walsken: „Der heutige Termin ist ein wichtiges Signal sowohl für
den Wirtschaftsstandort als auch für die privaten Haushalte und
Familien im Rheinisch-Bergischen Kreis.“
Die Gewerbegebiete, in denen nun der Ausbau abgeschlossen
wurde, sind laut Zuwendungsbescheid der Bezirksregierung die
Gewerbegebiete West, Zinkhütte und Frankenforst in Bergisch
Gladbach. In Kürten wurden die Gebiete Broch, Broich, Neuensaal
und Herweg angeschlossen. Schnelles Internet erhielten in der
Stadt Overath jetzt die Gewerbegebiete Hammermühle und Marialinden. In Rösrath profitieren die Unternehmen im Gewerbegebiet Kleineichen von schnellen Verbindungen und in Wermelskirchen das Gewerbegebiet Ost. Interessierte können sich bei den
Kundenberatern der Telekom informieren.
Birgit Franke
www.rbw.de
RBW aktuell
Berufsfelderkundung:
Firmen ziehen positive Zwischenbilanz
Die ersten beiden Termine sind aus Sicht der beteiligten Unternehmen positiv verlaufen
A
n den ersten beiden Berufsfeld­
erkundungstagen haben sich am
28. Januar und am 23. April mehr
als 2.700 Jugendliche aus 27 Schulen im
ganzen Kreis auf den Weg gemacht, um in
die Arbeitswelt hineinzuschnuppern. „Wir
möchten damit dazu beitragen, dass es weniger Ausbildungs- und Studienabbrüche
gibt“, sagt Kreisdirektor Dr. Erik Werdel.
„Außerdem lernen die Unternehmen frühzeitig Nachwuchs kennen.“ Die 13- und
14-Jährigen unterziehen sich an insgesamt
drei Berufs­felderkundungstagen – ein weiterer Termin folgt am 22. Juni – einem
„Realitätscheck“. Sie finden dabei heraus,
ob ihre Erwartungen an die gewählten Berufe auch der Wirklichkeit entsprechen.
Dadurch sollen sie in die Lage versetzt werden, eine qualifizierte Entscheidung über
ihren weiteren Ausbildungsweg zu treffen.
Unterschiedliche Schwerpunkte
Damit die Jugendlichen einen möglichst
breiten Eindruck gewinnen, „gibt es drei
verschiedene Säulen mit bekannten, weniger bekannten und unbekannten Berufen.
Aus jedem Bereich muss eine Berufsfeld­
erkundung gebucht werden“, erklärt
Xandra Wildung, Leiterin des Koordinierungsbüros Übergang Schule – Beruf beim
Rheinisch-Bergischen Kreis. „Das ist eine
echte Horizonterweiterung für die Jugendlichen, denn viele Berufe kennen sie gar
nicht und sie haben in diesem Alter auch
häufig noch keine Vorstellung, in welche
Richtung es gehen soll“, sagt Klaus MeyerStoll, Studien- und Berufskoordinator am
Geschäftsführerin Monika Gieraths-Heller und vier Schüler, die im Autohaus die
Berufswelt erprobten. Foto: RBK
„Ein Tag im Betrieb
bringt mehr als
stundenlange Theorie“
Michael Odinius
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium
Gymnasium in Leichlingen „Deshalb wollen sie Sachen kennenlernen.“ Und das hat
dann noch einen weiteren Vorteil, denn in
den unbekannten, aber oftmals dennoch
spannenden Berufen ist die Konkurrenz
um einen Ausbildungsplatz häufig viel geringer. „Ein Tag im Betrieb bringt mehr
als stundenlange Theorie“, macht Michael
Odinius vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymna-
sium in Bergisch Gladbach deutlich. „Die
Praxis ist durch nichts zu ersetzen.“
Bei Bornemann Signiertechnik in
Wermelskirchen schnupperten bereits
am ersten Termin gleich sechs Schüler.
Adem Kücükhüseyn von der Hauptschule
Wermelskirchen schaute in den Beruf des
Zerspanungsmechanikers hinein. Interesse
weckte der Beruf bei ihm, weil er Mathematik-Kenntnisse voraussetzt und der Schüler
in diesem Bereich eine seiner Stärken erkannt hat. Als Industriegraveur versuchte
sich Oliver Hanke. „Ich war neugierig auf
das Berufsfeld und fand es interessant“,
erklärte der Leichlinger Gymnasiast seine
Wahl. Vielleicht kommen die beiden ja für
www.rbw.de
17
ein zweiwöchiges Praktikum im kommenden Schuljahr zurück. Das wäre dann auch
im Sinne der Unternehmen. Besonders,
da die Zahl der Schulabsolventen immer
weiter sinkt. „Wir wollen den Jugendlichen die Chance zum Schnuppern geben“,
sagt Marcus Wisniewski von Bornemann
Signiertechnik. „Aber natürlich hoffen wir
auch, dadurch Nachwuchs kennenzulernen
und für uns zu begeistern.“
beim Erfassen von Aufträgen die Schüler
im wahrsten Sinne des Wortes den Beruf
erkunden. Personalleiter Alexander Phlippen zeigte sich zufrieden mit der Teilnahme an der Berufsfelderkundung: „Der
Handel mit Fliesen und Baustoffen ist ein
Geschäft von Mensch zu Mensch. Da ist es
für uns von größter Bedeutung, die richtigen Mitarbeiter zu finden und langfristig
an uns zu binden. Das beginnt schon mit
der Auswahl der Auszubildenden. Durch
Verknüpfung von Theorie und Praxis
die Berufsfelderkundung konnten wir nun
Das wünscht sich auch Monika Gieraths-­ Interessenten schon vor der eigentlichen
Heller, Geschäftsführerin vom Ber­
gisch Entscheidung für den eigenen Werdegang
Gladbacher Autohaus Gieraths, das am einen aufschlussreichen Einblick in das Beersten Schnuppertag neun Jugendliche rufsleben geben.“
an seinen zwei Standorten aufnahm. „Die
Die ganze Region macht mit
Verknüpfung von Theorie und Praxis in
einer Ausbildung sorgt aus meiner Sicht
dafür, dass man später auch zielstrebiger Die Berufsfelderkundungstage zeigen, dass
durch ein Studium geht“, machte die Ge- die ganze Region an einem Strang zieht,
schäftsführerin Werbung, nach dem Abi­ um die Mammutaufgabe zu stemmen und
tur vielleicht zunächst eine Ausbildung genügend Tagespraktika anzubieten. Der
zu absolvieren. Vielleicht ist auch Yvonne Rheinisch-Bergische Kreis, die IndustrieHuppertz vom Dietrich-Bonhoeffer-Gym- und Handelskammer zu Köln, die Kreisnasium nach ihrem Abitur nicht abgeneigt, handwerkerschaft Bergisches Land, die
diesen Weg einzuschlagen. „Ich wollte ein- Handwerkskammer, die Agentur für Arfach herausfinden, wie es in einem Auto­ beit, die ARBEITGEBER KÖLN, die Bezirksregierung, das Jobcenter Rhein-Berg, die
haus läuft“, begründete sie ihre Wahl.
Einen guten Eindruck vom Arbeitsalltag RBW, natürlich die Schulen und viele mehr
eines Groß- und Außenhandelskaufmanns engagieren sich, damit alle Schüler der 8.
haben drei Schüler an den Bensberger Jahrgangsstufen in den kommenden JahStandorten der beiden Handelsfirmen ren in die Arbeitswelt hineinschnuppern
Schmidt-Rudersdorf und Kipp & Grünhoff können. Eine ganz besondere Bedeutung
bekommen. So ließen erfahrene Mitarbei- kommt den Unternehmen zu. Schließlich
ter beider Firmen im Verkaufsgespräch, sind sie es, die die Berufsfelderkundungsbei der Materialkommissionierung oder plätze zur Verfügung stellen.
Nr. 2 | 2015
BERATUNG
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Wirtschaft aktuell
Der Baufortschritt ist sichtbar. Bereits im Sommer möchte das Unternehmen einziehen. Foto: Nieländer
Marktführer kommt nach Bergisch Gladbach
Brüssel Steel und „EIGENart“ bauen im neuen Gewerbegebiet Obereschbach
Bergisch Gladbach | Schon seit fast einem halben Jahrhundert handelt die Firma
Brüssel Steel weltweit mit Weißblech. Sie
beliefert vor allem die Lebensmittel- und
Agrarindustrie. Pro Jahr werden mehrere
Hundert Seecontainer mit elektrolytisch
spezialverchromtem Feinstblech und ver­
zinntem Weißblech in alle Welt verschifft –
Tendenz steigend. Das Unternehmen hat
hohe Zuwachsraten. Während sich die
Lagerhallen des 1966 von Wilfried Brüssel (der Name des Unternehmens hat also
nichts mit der belgischen Hauptstadt zu
tun) in Bergheim befinden, ist der Hauptsitz des Unternehmens in Köln-Poll. Noch.
Denn das Wachstum der vergangenen Jahre und die Suche nach einer Kombination
aus Lager- und Büroflächen hat die Brüssel
Steel GmbH nach Bergisch Gladbach geführt. Im Gewerbegebiet Obereschbach
entsteht derzeit auf einer Fläche von 4.500
Quadratmetern ein Neubau. Der Umzug
soll bereits im Juli erfolgen, sodass Brüssel
Steel als erste Neuansiedlung ihre Zelte im
neuen Gewerbegebiet nahe der Autobahn
A 4 aufschlägt.
Auch der Firmenbereich „EIGENart“
wird dann in Obereschbach ansässig sein.
Schon vor knapp 14 Jahren begann Marc
Brüssel, der seinem Vater im Jahr 2000 in
der Geschäftsführung nachfolgte, ein zweites Standbein aufzubauen. Mit dem Wissen um Weißblech gestaltete und fertigte
Brüssel Schmuck-, Kaffee- und Teedosen.
Viele Designs und Formen wurden selbst
entwickelt – mit großem Erfolg. Heute ist
EIGENart nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Das jährlich wechselnde
Sofortlieferprogramm umfasst etwa 200
Produkte. Mit der qualitativ hochwertigen Verarbeitung, der Konstruktion mit
Tiefzug und Wölbung im Deckel gehören
die Dosen zum Premiumsegment. Große
Teehandelshäuser sowie Kaufhausketten
zählen zu den Kunden.
Durch den Umzug will das Unternehmen mit dem dann integrierten Lager die
Flexibilität gewinnen, um auf Kundenwünsche noch schneller reagieren zu können.
www.bruessel-steel.com
www.eigenart.me
www.rbw.de
Soennecken: Das Reich
der Agger-Piraten ist fertig
Die Genossenschaft bietet am Unternehmenssitz in Overath
eine Kinderbetreuung an
Overath | Die Soennecken eG hat an ihrem Overather Unternehmenssitz eine Betreuung für Kinder ab einem Alter von vier Monaten eröffnet. Mitte März konnten
die „Agger-Piraten“ die liebevoll gestalteten Räume und den Außenbereich entern.
Als Leiterin der Kinderbetreuung konnte Soennecken Nicole Peters-Lurz gewinnen –
eine erfahrene und staatlich anerkannte Erzieherin, die über eine Zusatzqualifikation
in Psychomotorik verfügt. Aktuell können fünf Kinder gleichzeitig betreut werden,
eine Erweiterung ist aber bereits angedacht. Die Vertragsdauer wird individuell gestaltet. Soennecken bezuschusst die Beiträge der Mitarbeiter für die Kinderbetreuung bis zu 200 Euro pro Monat.
Die Eröffnung der Kindertagespflege ist für Soennecken ein weiterer Baustein
für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So gilt bei Soennecken schon lange die
Vertrauensarbeitszeit – also die individuelle Absprache von Arbeitszeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben auch die Möglichkeit, im Homeoffice oder in
Teilzeit zu arbeiten. Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten beträgt bei Soennecken in
der Verwaltung 21 Prozent.
Soennecken-Mitarbeiter hatten bei der Befragung „Great Place to Work“ die
Möglichkeit einer Kinderbetreuung gewünscht. Die Befragung wird bei Soennecken
regelmäßig durchgeführt. „Gute, verlässliche und zugleich flexible Kinderbetreuung
ohne lange zusätzliche Wege hilft in der Phase des Wiedereinstiegs nach der Elternzeit“, erklärt Elke Nentwich, Personalleiterin der Genossenschaft. Grund genug
für Soennecken, selbst aktiv zu werden und die kleinen Agger-Piraten zu gründen.
www.soennecken.de
Bürgermeister Jörg Weigt (li.), Soennecken-Vorstandssprecher Dr. Benedikt
Erdmann (Mitte) und der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe eröffneten gemeinsam die Kinderbetreuung. Foto: privat
Nr. 2 | 2015
19
Neue Nutzung für
alte Schalterhalle
Zwei Firmen siedeln sich
im Leichlinger Bahnhof an
Leichlingen | Bahn-Fahrkarten werden in
der Schalterhalle des Leichlinger Bahnhofs
schon lange nicht mehr verkauft. Zuletzt
war dort der Party-Club „Alte Schalterhalle“ beheimatet. Seit März sind im Bahnhof
die Firmen SHM GmbH – ein Planungsbüro
für Einfamilienhäuser und Geschossbau –
und die neu gegründete Bawona – Bauen,
Wohnen, Natur GmbH, die mit ökologischen Baustoffen handelt, beheimatet.
Die beiden Firmen teilen sich in Leichlingen Ausstellungsfläche und Büro. „Kunden können sich ökologische Baumaterialien wie Schafwolle, Hanf, Lehm oder
Holzweichfasern anschauen und sich dazu
beraten lassen“, sagt Tischlermeister Jens
Geibel (44). Er ist in Leichlingen kein Unbekannter. Nach dem Großbrand der Verpackungsfabrik Schäben sorgte er als Projektentwickler und technischer Leiter der
domosan GmbH dafür, dass wieder Leben
auf der Industriebrache einkehrte. Heute
ist dort ein Handwerkerzentrum samt Café
beheimatet. Geibel selbst entschied sich im
November 2014 aus persönlichen Gründen zu einem Ausstieg bei domosan und
einem beruflichen Neuanfang – zusammen mit dem Bauingenieur und Stadtplaner Jürgen von Hörsten aus dem niedersächsischen Winsen an der Aller. Bawona
wendet sich vor allem an Handwerker, aber
auch an private Kunden. „Der Trend zur
Nutzung alternativer Baumaterialien hält
an“, erklärt Geibel. „Klassische Holzbauten
wie Fachwerk, Blockbohlenhaus und Massivholzhäuser erfreuen sich wachsender
Beliebtheit.“
Wirtschaft aktuell
Initiative befasst sich
mit Bergisch Gladbachs Zukunft
ILA-GL stellt bei Kamingespräch Erkenntnisse vor
und diskutiert mit Unternehmern
Bergisch Gladbach | Wie kann sich Bergisch Gladbach aus wirtschaftlicher Perspektive entwickeln? Welche Branchen haben das
entsprechende Zukunftspotenzial? Wie sehen die
Konsequenzen für den Standort aus? Und welche
Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden?
Diesen und anderen Fragen widmete sich die Initiative „Leben und Arbeiten in Bergisch Gladbach
(ILA-GL)“ bei einem Kamingespräch in der Villa
Zanders.
Der Bergisch Gladbacher Wolfgang Maus
(Foto), der 1986 mit drei Mitarbeitern in Lohmar die Firma Emitec gründete und diese zum
Weltmarktführer auf dem Sektor Metallträger für Abgas-Katalysatoren und
metallische Dieselpartikelfilter für Kraftfahrzeuge mit 1.000 Mitarbeitern ausbaute, präsentierte zunächst eine gesamtübergreifende Perspektive, worauf
Wohlstand und Wachstum gründen. Sein kurzer volkswirtschaftlicher Exkurs
widmete sich den Zusammenhängen von verfügbarer Energie, ihrer Nutzung
durch Technologie bei entsprechender Infrastruktur sowie einer Bevölkerungsstruktur mit guter Ausbildung. Sein Vorschlag: Um ein attraktiver Standort für
anspruchsvolles Gewerbe – Stichwort Industrie 4.0 – zu sein, sind Investitionen in Bildung sehr vielversprechend, wie das Beispiel Aachen zeigt, häufig als
deutsches Silicon Valley bezeichnet. Er regte an, ein Bildungszentrum für die
Anforderungen von Industrie 4.0 aufzubauen, in Kooperation und mit Erweiterung der FHDW.
Besonders lebhaft diskutierten die zahlreich erschienenen Unternehmer,
Selbstständigen und Freiberufler über einen Vergleich Bergisch Gladbachs mit
ähnlich großen Städten in NRW (Witten, Siegen, Moers). Ausgearbeitet vom
ILA-GL-Arbeitskreis „Vision“ und vorgestellt von Karlheinz Kockmann, ehemaliger Vorstand der Praktiker AG, zeigte der Bericht, dass Bergisch Gladbach in
vielerlei Hinsicht gut aufgestellt ist: ein überdurchschnittliches Einkommen der
Privathaushalte, die höchste Anzahl steuerpflichtiger Millionäre und eine sehr
hohe Kaufkraft. Auffällig ist die hohe Anzahl von Gewerbebetrieben bei sehr
geringen Beschäftigtenverhältnissen. Das heißt: Viele Betriebe haben weniger
als drei Mitarbeiter und sind eine Ursache für das unterdurchschnittliche Aufkommen an Gewerbesteuer. Das liege zum einen, so der ILA-Bericht, an der
Historie und Wirtschaftsstruktur, zum anderen an den verteilten und kleinteiligen Gewerbeflächen. Thematisiert wurde während des Kaminabends, dass die
verfügbare Menge an Flächen für Wachstum und Expansion gering sei.
Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, so das Fazit, soll in drei Richtungen weitergedacht werden: Wie können Flächendefizite beseitigt werden?
Wie kann die Infrastruktur entwickelt werden? Und wie lässt sich über neue
Ausbildungsangebote zusätzliche Attraktivität schaffen? Die ILA-GL will sich
weiter intensiv mit diesen Fragen beschäftigen.
www.ila-gl.de
Neue Ansiedlungen
in Kürten-Broich
Mehrere Unternehmen teilen sich
die früheren Räume von HDG
Kürten | Das sind erfreuliche Nachrichten aus
Kürten. Nach dem Wegzug des Verpackungsmaschinenherstellers HDG im Herbst 2014 ist
der daraus resultierende Leerstand im Gewerbegebiet Broich bereits so gut wie beseitigt.
Sechs neue Firmen haben sich in den letzten
Monaten an der Industriestraße angesiedelt.
Rund 500 Quadratmeter hat beispielsweise Hendrik Damps angemietet. „Weil hier alles
passte“, wie er sagt, ist er mit seiner Firma CNC
Damps von Lindlar in seinen Wohnort Kürten gezogen. Auf die Nähe zur Autobahn sei
er nicht angewiesen, der günstigere Mietpreis
habe für den Standortwechsel gesprochen, so
der 27-Jährige, der acht Mitarbeiter beschäftigt.
Als Zulieferer von HDG habe er bereits früh von
den Umzugsplänen des Verpackungsmaschinenherstellers gehört und sich zeitnah mit Vermieter Beringer in Verbindung gesetzt.
Durch den Nachbarn hat auch Ulrich Siering
von den Flächen in Kürten gehört – und sofort
zugegriffen. Der Hersteller von Zuführ- und Dosiereinrichtungen war bereits in Lindlar Nachbar
von Hendrik Damps und ebenfalls HDG-Zulieferer. „In Lindlar hätte der Kauf der Immobilie
angestanden. Das wollte ich nicht“, sagt Siering,
der privat ebenfalls in Kürten verwurzelt ist
und den neuen Standort als „ideal“ bezeichnet.
Trichter aus Stahl gehören zum Beispiel zum
Sortiment: Sie sorgen dafür, dass das Befüllen
von Beuteln und Tüten gelingt und nichts danebengeht im Füllprozess. Vier Mitarbeiter in
Vollzeit und weitere vier in Teilzeit arbeiten für
Siering.
Mitgebracht hat Ulrich Siering mit dem
Wasserstrahl-Schneideservice seines Sohnes
Tim gleich ein zweites Unternehmen. Der Junior hat seine Firma just mit dem Einzug in Broich
gegründet.
www.cnc-damps.com
www.ulrich-siering.com
www.rbw.de
21
Zwölf Unternehmen aus dem IHK-Bezirk haben die Charta der Vielfalt unterschrieben – sehr zur Freude von Andrea Schmitz, Mitglied im Vorstand der „Charta der
Vielfalt“ und Head of Employer Branding, Inclusion & Diversity and Employee Engagement der Metro AG. Foto: IHK
Offizielles Bekenntnis der
Wertschätzung für alle Beschäftigten
Rhein-Berg | Zwölf Unternehmen aus der IHK-Region Köln haben ein offizielles Zeichen für die
Vielfalt in ihren Unternehmen gesetzt: Sie unterzeichneten im Rahmen der Veranstaltung „Vielfalt
zeigen“ in der IHK Köln die „Charta der Vielfalt“.
Mit ihrer Unterschrift verpflichten sie sich, in ihren Betrieben ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das
frei ist von Vorurteilen: Alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer
Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.
Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK
Köln, unterstreicht die Signalkraft dieses offiziellen Bekenntnisses der Unternehmerinnen und
Unternehmer: „Durch den Beitritt zur Charta zeigen sich die Unternehmen auch nach außen als
fortschrittliche Arbeitgeber. Bislang gehörten vor
allem Großunternehmen zu den Unterzeichnern
der ‚Charta der Vielfalt‘. Die IHK Köln unterstützt
deshalb auch kleine und mittelgroße Unternehmen, die dieses offizielle Statement abgeben wollen. Denn besonders für sie kann das im Rahmen
der Fachkräftesicherung existenziell sein.“
„Vielfalt im Unternehmen zu fördern, erfüllt
die gesellschaftlichen und zum Teil auch die gesetzlichen Erwartungen“, betont auch die Vorsitzende des AK Gender & Diversity der IHK Köln,
IHK-Vizepräsidentin Dr. Sandra von Möller. „Aber
vor allem können Unternehmen damit auch bei
der Rekrutierung und Förderung von Beschäftigten punkten.“
Nr. 2 | 2015
Aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis sind dabei:
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BÜRO.KULTUR.GUT.
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„Charta der Vielfalt“
Wirtschaft aktuell
Blick zurück und nach Neuen Standort
vorne zum Jubiläum bezogen
Odenthal | Ale­­jandro und Chris­topher Wilbrand
tauschen ihr Hotel-Restaurant
„Zur Post“ in
Odenthal gegen ein royales Schiff – allerdings nur für kurze Zeit. Vom 22. August
bis zum 2. September sind die beiden Spitzenköche zu Gast auf der „Royal Clipper“,
einem fünfmastigen Luxus-Segelschiff, das
in Volltakelung für die Reederei „Star Clippers“ auf allen Weltmeeren unterwegs ist.
Die Brüder werden auf der Reise, die von
Civitavecchia/Rom nach Venedig führt, bis
zu 227 Passagiere bekochen.
www.hotel-restaurant-zur-post.de
Kürten | Unter dem Motto „Blick zurück
nach vorn – was Sie schon immer über
Montag & Rappenhöner wissen wollten“
hat das Kürtener Unternehmen Mitte
März mit Kunden und Geschäftspartnern
das 30-jährige Bestehen gefeiert. Die Gäste
erlebten eine 90-minütige Show mit dem
Bergisch Gladbacher Kabarettisten Ferdinand Linzenich, die so manche Überraschung und Anekdote bereithielt. Danach
gab es die Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre über die Vergangenheit und vor allem die Zukunft zu plaudern. Die Montag
& Rappenhöner GmbH bietet handwerkliche Leistungen in den Bereichen Bad, Heizung und Energie.
www.montag-rappenhoener.de
Foto: Lawrenz
Die Sterneköche
zieht es aufs Meer
Wermelskirchen | Die VeriTreff GmbH
hat zum 1. Januar ihren neuen Standort
an der Handelsstraße 2 in Wermelskirchen bezogen. Die bisherigen Räumlichkeiten an der Berliner Straße wurden nach
mehreren Jahren stetigen Wachstums
den Ansprüchen des Unternehmens nicht
mehr gerecht. Durch den Umzug in der
Handelsstraße stellt die VeriTreff GmbH
die Weichen für weiteres Wachstum. Die
VeriTreff GmbH betreibt und vermarktet
die beiden IT- bzw. SAP-spezialisierten
Jobbörsen IT-Treff und FORUM für SAP.
Darüber hinaus bietet die VeriTreff GmbH
Agenturdienstleistungen im Bereich Online-Personalmarketing/Rekrutierung an.
www.it-treff.de, www.dv-treff.de
Bonnie und Clyde: Agentur-Duo geht neue Wege
Rösrather Werbeagentur zieht in neue Räume und baut Geschäft aus
Rösrath | Hinter „Bonnie&Clyde“ verbirgt sich in Rösrath kein
Gangsterduo, sondern eine Kreativagentur, die den Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis digitale und klassische Werbung anbietet. „Eine gute Marke bleibt in den Köpfen. Deswegen
sparen wir uns den üblichen Agentur-Schnickschnack und bringen
die Werbebotschaft unserer Kunden auf den Punkt. In einer Sprache, die jeder versteht. Mit den passenden Medien für die richtige
Zielgruppe“, beschreibt Nicola Koniezny die Arbeit der Werbeagentur Bonnie&Clyde, die vor einiger Zeit neue Büroräume an
der Hofferhofer Straße in Hoffnungsthal bezogen hat. Bei diesen
Schritten wurde das junge Unternehmen von der RBW begleitet.
„Das hat uns sehr geholfen“, fügt die Social-Media-Managerin und
Texterin hinzu.
Der zweite Inhaber ist Tomek Koniezny, der vor der Selbstständigkeit bereits als Art Director für diverse namhafte Agenturen tätig war, darunter Schwitzke Graphics in Düsseldorf. Zu seinen Kunden gehörten Vodafone, BECK’s, Mazda und AOK. „Gute
Werbung braucht die richtige Idee, Mut zur Kreativität und eine
konsequente Umsetzung“, so Koniezny und ergänzt: „Dank unseres Netzwerks an Spezialisten bieten wir alle Leistungen aus einer
Hand. Das spart nicht nur Zeit für unsere Kunden, sondern garantiert auch eine erfolgreiche Positionierung bis ins letzte Detail.“
Die Kunden, zu denen unter anderem der größte Radsportgroß-
Bonnie und Clyde: Nicola und Tomek Koniezny. Foto: privat
handel Deutschlands, die JBS GmbH & Co. KG, der Marktführer
in der Sportnahrungsergänzungsbranche, NaskorSports, und eine
der größten Bio-Käsereien Deutschlands gehören, schätzen laut
Koniezny die Vorteile einer kleinen, inhabergeführten Agentur:
direkte Ansprechpartner, keine ständig wechselnden Projektmanager und schnelles, effizientes Arbeiten.
www.bonnieundclyde.com.de
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23
Im Café Büchel duftet es
nach Backtradition
Nach einem Pächterwechsel und Umbauten
ist das Traditionshaus wieder geöffnet
Leichlingen | Nachdem gut drei Monate lang der Ofen im Café Büchel an der
Leichlinger Bahnhofstraße im wahrsten
Sinne des Ortes aus war, duftet es nun
wieder, wenn man die Eingangstür öffnet.
Wer genauer reinschnuppert, stellt fest:
Es riecht anders als in den Backshops, wo
Brötchenrohlinge lediglich fertig gebacken
werden. Im Reich von Bäckermeister Martin Scheppen­heim duftet es nach Getreide,
nach Sauerteig, nach frischem Obst, das er
für seine Torten verwendet. „Ich will backen wie früher und aus den Backwaren
das echte Aroma herauslocken“, sagt der
55-jährige Witzheldener.
Es sei immer schon sein Traum gewesen, so zu arbeiten, wie er es früher einmal
gelernt habe, sagt Schneppenheim, der
einst seine Gesellenprüfung als Jahrgangsbester abschloss und bereits im Alter von
23 Jahren Bäckermeister wurde. Fertigpro-
dukte bleiben für ihn darum in der Tüte.
Traditionsbewusst backen bedeutet für
Schneppenheim aber nicht, aktuelle Entwicklungen zu ignorieren. So bietet er auch
Produkte für Allergiker an, beispielsweise
einen Kuchen für Allergiker.
Vorpächter Ingo Fritsch hatte Mitte Dezember 2014 das traditionsreiche
Café Büchel geschlossen. In den Monaten
vor der Neueröffnung glich das Café einer Großbaustelle. Ladeneinrichtung und
Fußboden wurden erneuert – „ein Spagat
zwischen traditioneller Gemütlichkeit und
Moderne“, wie es Schneppenheim beschreibt. In der Backstube wurde der 70
Jahre alte Ofen ausgetauscht und im oberen Stockwerk wurden von Hauseigentümerin Renate Becker die Gesellschaftsräume gemäß den Brandschutzvorschriften
umgebaut, sodass sie künftig wieder zur
Verfügung stehen.
Man merkt Schneppenheim die Freude an seinem Beruf an – und die scheint
sich auf die nächste Generation zu übertragen: Sohn Luis absolviert gerade seine
Bäcker-Ausbildung bei seinem Vater.
Fachkräftemangel entgegenwirken
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Keine passenden Fachkräfte und keine Ideen bzgl.
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Telefon: 02202 9333 206 oder per mail:
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@arbeitsagentur.de
Martin Scheppenheim mit zwei seiner Mitarbeiterinnen.
Foto: Nieländer
Publication name: Qualiberatung BGL klein generated: 2015-02-11T15:09:24+01:00
Nr. 2 | 2015
Wirtschaft aktuell
Über 1,3 Millionen Übernachtungen im Bergischen
Rhein-Berg | Die Übernachtungszahlen 2014 im Gebiet der Naturarena Bergisches Land sind minimal um 0,2 Prozentpunkte
gesunken. Dabei zeigen die beiden Kreise abweichende Tendenzen. Während im Oberbergischen Kreis die Übernachtungen
gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent zurückgingen, konnte der Rheinisch-Bergische Kreis um 3,8 Prozentpunkte zulegen.
Insgesamt gab es im letzten Jahr in den beiden bergischen Landkreisen der Naturarena 1.313.038 Übernachtungen. „Wir gehen
nach vielen Gesprächen mit Beherbergungsbetrieben davon aus, dass die Geschäftsreisenden kontinuierlich zurückgehen und
wir im Bereich der Freizeitgäste diese Rückgänge auffangen. Gerade die von uns fokussierte Zielgruppe der Wanderer scheint
vermehrt die Region als Reiseziel zu wählen“, betont Mathias Derlin, Geschäftsführer der Naturarena.www.dasbergische.de
Das Bergische soll zur LEADER-Region werden
Rheinisch-Bergischer und Oberbergischer Kreis hoffen auf Förderung
Zum Abschluss der Bewerbungsphase kamen die verschiedenen Akteure und engagierte Bürger zusammen. Rhein-Berg | Eine 120 Seiten starke Projektmappe dokumentiert den erfolgreichen Abschluss der Bewerbungsphase des
LEADER-Prozesses für die Region Bergisches Wasserland. Der Rheinisch-Bergische und der Oberbergische Kreis hoffen
gemeinsam auf den Zuschlag für das europäische Förderprogramm zur Stärkung des
ländlichen Raums. Zahlreiche Menschen im
Bergischen hatten dazu seit Oktober 2014
Ideen und Konzepte in Workshops vorgestellt und gemeinsam weiterentwickelt.
Landrat Hagen Jobi zeigt sich ebenso wie
die Spitze des Rheinisch-Bergischen Kreises
optimistisch, zur Stärkung der Region bald
in den Genuss der 3,1 Millionen starken
Förderung zu gelangen. Er bedankte sich
„bei den engagierten Bürgern. ­
LEADER
ist eine tolle Perspektive für die Zukunft.“
Hagen Jobi garantierte: „Hier geht kein
Projekt verloren!“ Auch Gerd Wölwer,
Leiter des Amtes für Standortentwicklung
und regionale Projekte, der die Bürger
und Akteure stellvertretend für Landrat
Dr. Hermann-Josef Tebroke begrüßte, ist
davon überzeugt: „Die Region wuppt das!“
Zur
Abschlussveranstaltung
des
LEADER-­
Bewerbungsverfahrens in Wipperfürth hatte Stefan Gothe (Agentur
kommunare GbR) die zahlreichen Projekte zusammengefasst und die Regionale
Entwicklungsstrategie vorgestellt. Mehr
als 200 Bürger, Vertreter aus Politik, Vereinen und Organisationen waren zu Gast,
um sich über die insgesamt 163 Projekt­
ideen­zu informieren. Unter dem Dach „im
bergischen :wasserleben“ präsentieren sich
Rhein-Berg und Oberberg gemeinsam mit
Foto: RBK
jeweils vier Kommunen. Verbindend sind
unter anderem die Talsperren und die Bedeutung des Wassers.
Ein Schwerpunkt im Rahmen der Bewerbung ist die Stärkung des Tourismus.
Ein Baustein dabei: ein E-Bike-Verleih, der
es ermöglicht, die Fahrräder möglichst
großflächig einzusetzen, etwa durch flexible Rückgabestellen. Bessere Mobilität
wünschen sich auch Jugendliche, die sich
an einer Jugendwerkstatt in Wermelskirchen beteiligt haben. Daneben stand auch
die bessere Kooperation von Schulen und
Vereinen auf der „Wunschliste“ der Jugendlichen. Im Juni entscheidet sich dann,
welche erfolgreichen 24 Bewerbungen
(von 40) in den Genuss der LEADER-Förderung gelangen.
www.leader-bergisches-wasserland.de
www.rbw.de
25
Neues Geschäftshaus,
neues Filial-Konzept
Kreissparkasse verbindet die beiden Standorte
in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte
Namen und Nachrichten
Bergisch Gladbach | Mit der Enthüllung des Namenszugs „Lindlar-Haus“ ist am 21. März das neue Geschäftshaus der Kreissparkasse Köln in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte feierlich eingeweiht worden. Zahlreiche Gäste nutzten am Eröffnungstag die
Gelegenheit, das neue Geschäftshaus, in dem die Sparkasse und
das Textilhandelsunternehmen H&M mit Filialen vertreten sind,
zu besichtigen.
„Ich bin davon überzeugt, dass unser Lindlar-Haus die Attraktivität
der Bergisch Gladbacher Innenstadt als Einkaufsstandort weiter
steigern wird“, sagte Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender
der Kreissparkasse Köln, bei der Begrüßung der Gäste. Benannt
ist das Gebäude nach dem Bergisch Gladbacher Landschaftsmaler
Johann Wilhelm Lindlar. „Diese Namensgebung ist für uns Ausdruck regionaler Identifikation. Nachdem bereits die angrenzende
Straße und ein nahe gelegenes Denkmal an den Künstler erinnern,
wächst mit dem Lindlar-Haus rund um diesen traditionsreichen
Sparkassenstandort so etwas wie ein kleines Johann-­WilhelmLindlar-Viertel“, so Wüerst weiter.
Nach der Einsegnung der Räumlichkeiten durch Kreisdechant
Norbert Hörter und Pfarrer Thomas Werner überreichte Marianne­
Brochhaus, Direktorin der Kreissparkasse Köln, symbolisch den
Schlüssel der neuen Filiale an Regionaldirektorin Tessa Hahn und
Filialdirektor Axel Pleuger. Die Filiale im Lindlar-Haus wird unter
dem Motto „Doppelt gut im Herzen der Stadt“ personell mit der
Regional-Filiale in der oberen Hauptstraße verbunden, sodass alle
Beratungsleistungen künftig flexibel an beiden Standorten angeboten werden können. www.ksk-koeln.de
Dipl.-Ing. Uwe Wiemer hat zu Beginn dieses Jahres die Leitung der Böhnke + Partner
Steuerungssysteme GmbH in Bergisch Gladbach-Bensberg übernommen. Sein Vorgänger,
Joachim Ramrath, ging im Dezember 2014 in
Pension. Die Böhnke + Partner Steuerungssysteme GmbH konstruiert und fertigt Komponenten, Steuerungen sowie Ferndiagnosesysteme für die Aufzugsindustrie und
zählt in diesem Segment zu den führenden Anbietern.
Neuer Genuss-Botschafter für das Bergische Land
ist Sternekoch Philipp Wolter vom Landhaus
Spatzenhof in Wermelskirchen. Er tritt die Nachfolge von Nils Henkel an und reiht sich damit ein
in das Team der 14 Genuss-Botschafter, die den
Regionen Nordrhein-Westfalens ein Gesicht geben sollen.
Der Rheinisch-Bergische Kreis hat seit Anfang
des Jahres eine Klimaschutzmanagerin: Die
aus Berlin stammende Diplom-Geografin
Maria Stanik (34) wird sich in den kommenden Jahren darum kümmern, das integrierte
Klimaschutzkonzept des Kreises umzusetzen
und mit konkreten Projekten zum Leben zu erwecken. Im Mittelpunkt stehen dabei praktische Lösungen für Energieerzeugung und Energieeinsparung.
Foto: privat
Der neue Geschäftsführer der Bergischen Energieund Wasser-GmbH (BEW) heißt Jens Langner
(Foto). Der 45-Jährige hat den Posten von Wilhelm Heikamp übernommen. Heikamp hat sich
nach 15 Jahren als BEW-Chef in den Ruhestand
verabschiedet. Langner war zuvor Prokurist und
Bereichsleiter Vertrieb für die „Enervie Gruppe“.
Nr. 2 | 2015
Johannes Pink, seit 2011 Geschäftsführer
und Werksleiter von Federal-Mogul in Burscheid, hat das Unternehmen Ende April verlassen und eine neue Aufgabe mit globaler
Verantwortung bei einem Automobilzulieferer in der Nähe seines Wohnortes Boppard
übernommen. Ein Nachfolger für Pink stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Wirtschaft aktuell
RI Research bleibt auf Expansionskurs
Durch neue Halle im TechnologiePark wächst das Unternehmen weiter
Bergisch Gladbach | Für das weltweit
tätige Ingenieur- und Fertigungsunternehmen RI Research Instruments wurde
im TechnologiePark Bergisch Gladbach
eine neue, rund 400 Quadratmeter große Fertigungshalle erbaut. So erweiterte
sich die Gesamtfläche des Hightech-Unternehmens auf 7.000 Quadratmeter.
Am 11. März übergab der Parkmanager
Albert Hanseder-­Schiessl gemeinsam mit
dem stellvertretenden Bürgermeister
von Bergisch Gladbach, Dr. Peter Baeumle-Courth, symbolisch den Schlüssel an den
Geschäftsführer von RI Research, Dr. Michael Peiniger.
RI Research ist bereits seit 1994 auf
dem Campus ansässig und hat als „Dinosaurier des Parks“, so Peiniger, auch den
Vertrag für die restlichen Mietflächen um
zehn Jahre verlängert. „Der TechnologiePark ist für uns der ideale Standort, denn
hier können wir als dynamisches Unternehmen ‚atmen’, wie jetzt wieder mit der flexiblen Erweiterung um eine vom Park für
uns errichtete neue Produktionshalle. Dazu
kommt die gute Verkehrsanbindung, die
für uns als international agierendes Unternehmen entscheidend ist“, erklärt Peiniger.
RI Research Instruments beschäftigt rund
180 Mitarbeiter, ist ein auf Projektarbeit
ausgerichtetes Unternehmen, das innovative Komponenten und Systeme für Wissenschaft, Energietechnik, Medizin und Industrie entwickelt und produziert. „Neben
Die symbolische Schlüsselübergabe (von links nach rechts): Stefan Bauer, Fertigungsleiter RI, Hanspeter Vogel, Geschäftsführer RI, Dr. Michael Peiniger, Geschäftsführer RI, Albert Hanseder-Schiessl, Parkmanager, Jürgen Schmidt, Bauleiter, Dr. Peter Baeumle-Courth, stellv. Bürgermeister Bergisch Gladbach, Jens
Fischer, Bauunternehmung BBT. Foto: Franke
RI Research Instruments haben wir in den
letzten Monaten auch die Verträge mit
der Mehrzahl der anderen großen Mieter
im Park langfristig verlängern können. Einige Firmen haben auch gleich erweitert“,
erklärt Schiessl zufrieden. „Die Erweiterung und der Verbleib eines solch großen
Hightech-Unternehmens sind ein Beleg
für die sehr guten Rahmenbedingungen
des Wirtschaftsstandorts Bergisch Glad-
bach insgesamt“, so der stellvertretende
Bürgermeister Dr. Baeumle-Courth. „Für
den TechnologiePark hat sich seit rund
20 Jahren bewährt, dass er Unternehmen
die Chance bietet zu wachsen, ohne den
Standort zu wechseln.“ In diesem Jahr feiert der Campus sein 20-jähriges Bestehen
und zählt zu den großen, etablierten Unternehmensstandorten im Wirtschaftsraum
Köln. www.research-instruments.de
Baufortschritt an Haus Altenberg gezeigt
Odenthal | Einen Eindruck vom Fortschritt der umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten an der Jugendbildungsstätte
Haus Altenberg konnten sich interessierte Bürger bei einem „Tag der offenen Baustelle“ am 1. Mai machen. Im Rohbau des
neuen Speisesaals standen Getränke, Kuchen und Würstchen bereit. Im Kapitelsaal erläuterten der leitende Architekt, Professor
Gernot Schulz, und sein Team an einem großformatigen Modell die Baumaßnahme und ihre Voraussetzungen. Im neuen Anbautrakt konnten sich die Besucher anhand einer Präsentation über die bisherige Geschichte von Haus Altenberg und die Bedeutung
der Sanierung für die Zukunft des Hauses und des Vereins informieren.www.haus-altenberg.de
www.rbw.de
Mehr Mitarbeiter, mehr Umsatz
27
Federal-Mogul investiert am Standort Burscheid
Burscheid | Zwölf Millionen Euro hat Federal-Mogul im vergangenen Jahr in Burscheid investiert. In diesem Jahr werden
es gar 15 Millionen Euro werden. Dieses
klare Bekenntnis zum Standort kommunizierte Michael Hedderich, Senior Vice
President und General Manager für den
Bereich Kolbenring-Fertigung, im Rahmen einer Pressekonferenz. „Wir haben
Marktanteile gewonnen, indem wir auf
die richtigen Innovationen gesetzt haben“,
sagte Hedderich. Das spiegele sich auch
im Geschäftsergebnis wider: Der Umsatz
der Federal-Mogul Burscheid GmbH ist
im Vergleich von 2013 zu 2014 um sieben
Prozent gestiegen, der Umsatz der Federal-Mogul TP Europe GmbH & Co. KG,
die in Werk 2 vor allem Stahlringe für Benzinmotoren herstellt, gar um 21 Prozent.
Der positive Trend des Jahres 2014 habe
sich zu Beginn des Jahres 2015 fortgesetzt.
Das führt dazu, dass die Anzahl der Mitarbeiter von 1.699 im Dezember 2013 auf
1.879 (Stand: 1. März 2015) gestiegen ist.
Mit sieben Prozent ist der Anteil der
Leih- bzw. Zeitarbeiter niedriger als in
vergleichbaren Unternehmen, so Andrea
Vogt-Schulz, Senior Manager Human Re­
sources. „Diese Quote benötigen wir, um
flexibel auf die Auftragslage reagieren zu
können.“ Ansonsten setzt Federal-Mogul
in Burscheid darauf, Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden und zu
qualifizieren. Im vergangenen Jahr haben
nach Unternehmensangaben fast 1.400
Mitarbeiter an einer Weiterbildung teilgenommen. Dafür wurden 330.000 Euro investiert. Zudem wurde ein Qualifizierungsprogramm für Schichtführer eingeführt,
das acht Module zu den Themen Führung,
Konflikte, Arbeitsorganisation etc. umfasst.
Bis Ende des Jahres werden 60 Schichtführer an dem Programm teilgenommen
haben. „Auch die MeisternachfolgeplaNr. 2 | 2015
nung ist für uns ein wichtiges Thema“, sagt
Vogt-Schulz, „da wir wissen, dass in den
kommenden Jahren viele unserer Meister
in den Ruhestand gehen werden.“ Derzeit
widmen sich 16 Federal-Mogul-Beschäftigte nebenberuflich einer Meisterqualifikation.
Dr. Stefan Hoppe, Director Technology Rings & Liners, stellte im Rahmen der
Pressekonferenz die Federal-Mogul-Neuentwicklung „DuroGlide“ vor – eine paten-
tierte Technologie für Kolbenringe, die die
Reibung deutlich vermindert und so Verbrauch und CO2-Emissionen um bis zu 1,5
Prozent vermindert. „Mit einem einfachen
Kolbenring kann man heute keinen Blumentopf mehr gewinnen“, sagte Hedderich. „Innovationen werden künftig einen
noch höheren Stellenwert haben.“ Darauf
werde sich Federal-Mogul in Burscheid
konzentrieren.
www.federalmogul.com
Dr. Stefan Hoppe, Director Technology Rings & Liners (l.), und Michael Hedderich,
Senior Vice President und General Manager für den Bereich Kolbenring-Fertigung,
stellten positive Zahlen und Neuentwicklungen vor. Foto: Nieländer
Vollsortimenter soll im Herbst eröffnen
Leichlingen | Im Westen Leichlingens hat der Bau eines Edeka-Vollsortimenters begonnen. Betrieben wird der Markt vom Witzheldener Edeka-Kaufmann Hans-Ulrich
Bonus. Auf dem insgesamt etwa 8.300 Quadratmeter großen Grundstück wird Bonus
die Nahversorgung der Anwohner mit einem insgesamt 1.200 Quadratmeter großen
Lebensmittel-Vollsortimenter, einem Café und ergänzendem Einzelhandel sichern.
Rund sieben Millionen Euro werden investiert, 45 Arbeitsplätze entstehen.
Wirtschaft aktuell
Die Veranstalter, Sponsoren und Markenbotschafter Manuel Andrack freuen sich auf die „Bergische 100“. Foto: Nieländer
Wanderevent: 100 Kilometer in 24 Stunden
„Die Bergische 100“ soll 1.500 Wanderer in den Kreis locken
Bergisch Gladbach | 1.500 Teilnehmer erwarten die Veranstalter
des neuen Wanderevents „Bergische 100“, das am 22. und 23. August stattfindet. Die Zahl im Titel der Veranstaltung steht dabei für
die Streckenlänge: 100 Kilometer. „Das ist kein Spaziergang, sondern eine sportliche Herausforderung“, betont Veranstalter Klaus
Malorny, dessen in Bergisch Gladbach ansässiges Unternehmen
MasterLogistics ansonsten unter anderem Marathon-Großveranstaltungen (Köln und Bonn) organisiert und durchführt. „100
Kilometer – das ist schon eine Hausnummer – vor allem, wenn
man die Nacht durchwandert“, sagt auch Manuel Andrack, der als
Redaktionsleiter der Harald-Schmidt-Show bekannt wurde und
im Laufe der Jahre zahlreiche Wanderbücher geschrieben hat.
Andrack ist Markenbotschafter von „Bergische 100“, rührt im
Vorfeld die Werbetrommel für die Veranstaltung – und wird selbst
die 50-Kilometer-Distanz bestreiten. So wird Andrack um 8 Uhr
morgens in Bergisch Gladbach starten und von dort aus via Bensberg, Dürscheid und Bechen, dann entlang der Großen Dhünntalsperre, weiter in Richtung Altenberger Dom und Odenthal laufen,
bevor er nach spätestens zwölf Stunden wieder in der Kreisstadt
ankommt. Die 100-Kilometer-Route, die um 21 Uhr freigegeben
wird, führt zusätzlich um die Große Dhünntalsperre und durch
Dabringhausen und macht noch einige weitere Schlenker – zum
Beispiel durch Neschen und Klasmühle. Hierfür haben die Teilnehmer maximal 24 Stunden Zeit. „Zwei unserer Scouts haben
etwa 4.000 Kilometer abgewandert, um die schönsten Wege zu
finden“, sagt Malorny. Die Route sei mit der Unteren Landschaftsbehörde unter Berücksichtigung des Artenschutzes abgestimmt
worden. Die Veranstaltung kommt zur richtigen Zeit – hat sich
der Rheinisch-Bergische Kreis in den vergangenen Jahren mehr
und mehr (unter anderem durch die Eröffnung des Bergischen
Weges und des Bergischen Panoramasteigs sowie die Einrichtung
verschiedener „Streifzüge“, siehe www.bergisches-wanderland.de)
zur Wanderregion entwickelt. Und so sagt auch Andrack: „Wir
haben tolle Naturerlebnisse vor der Haustür, man muss nicht im
Himalaya trekken.“ Das ist eine Aussage, die BELKAW-Geschäftsführer Klaus Henninger unterschreibt: „Das Bergische Land ist
wunderschön. Man muss es nur entdecken.“ Und darum ist es für
den Energieversorger „selbstverständlich“, die „Bergische 100“ zu
unterstützen und den Teilnehmern der 100-Kilometer-Distanz
Stirnlampen für die Nacht zu sponsern. Auch andere regionale Unternehmen sind im Boot: Die Gebr. Gieraths GmbH stellt
Fahrzeuge für die Vorbereitung der Strecke und den Transport
von verletzten oder erschöpften Wanderern. Die Linzenich Fitnessgruppe bietet allen Interessierten eine 100-tägige Unterstützung bei der Vorbereitung für die sportliche Herausforderung. Im
Odenthaler Klettergarten K1, der durchwandert wird, können die
Teilnehmer zwei kleine Parcours absolvieren oder bei einer Pause
dem Treiben in luftiger Höhe zuschauen.
Unternehmen können zudem an der „Bergische 100 Firmenstaffel“ teilnehmen. Vier Mitarbeiter eines Unternehmens
teilen sich die Gesamtdistanz. „Das ist ein tolles Gemeinschaftserlebnis“, sagt Projektleiterin Anna Malorny-Hey. Die bisherigen
Anmeldungen kommen vor allem aus der Region. „Unser Ziel ist
es aber, Menschen aus ganz Deutschland in unsere wunderschöne
Region zu locken und so den Tourismus zu fördern. Hotels und
Gastronomie sollen von der Veranstaltung profitieren.“
www.bergische100.de
www.rbw.de
Krüger Gruppe übernimmt
Fuchs & Hoffmann komplett
Bergisch Gladbach | Mit Wirkung zum 1. Januar hat die Krüger
Gruppe die noch fehlenden 25,1 Prozent Geschäftsanteile an der
Fuchs & Hoffmann GmbH im saarländischen Bexbach übernommen. Die Anteile wurden der WAWI Schokolade AG abgekauft.
Damit ist die Krüger Gruppe alleinige Beteiligungsgesellschaft und
setzt so ihre Strategie der Absicherung wesentlicher Rohstoffe
durch eigene Aktivitäten oder strategischer Partnerschaften konsequent fort. Das mit Fuchs & Hoffmann bereits seit fünf Jahren
gemeinsam betriebene Engagement im größten Kakao-Anbauland Elfenbeinküste wird weiter ausgebaut und ist zwischenzeitlich durch Gründung einer eigenen Organisation vor Ort gefestigt
worden. Dabei macht der Ausbau nachhaltiger Beschaffungskonzepte für Rohkakao bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität
stetige Fortschritte und kann bei Bedarf auch auf weitere Anbauländer ausgeweitet werden.
www.krueger-unternehmen.de
MEDIZINTECHNIK
MACHT DIE WELT BESSER.
WIR MACHEN
CHAMPIONS STÄRKER.
WWW.INDUS.DE
Nr. 2 | 2015
29
Neue LED-Leuchtmittel in der
Hilgener Sporthalle gefördert
Burscheid | In der Dreifach-Sporthalle in Burscheid-Hilgen sind
jetzt die herkömmlichen Leuchtstoffröhren durch moderne und
kostensparende LED-Leuchtmittel ersetzt worden. Über eine
damit deutlich verbesserte Lichtausbeute in der viel genutzten
Sporthalle freuen sich nicht nur die Sportvereine. Dank bewilligter Fördermittel des regionalen Stromversorgers BELKAW GmbH
wird der städtische Haushalt um rund 60 Prozent der Umrüstungskosten entlastet. Darüber hinaus führt die LED-Umstellung
zukünftig auch zu einer jährlichen Ersparnis der bisherigen Stromkosten. www.belkaw.de
Titelthema
„Die Medizintechnik ist eine der forschungsintensivsten Branchen, die am Standort Deutschland seit Jahren überdurchschnittliche Erfolge vorzuweisen hat“, heißt es im Schlussbericht des Nationalen Strategie­
prozesses „Innovationen in der Medizintechnik“, der von den Bundesministerien für Bildung und Forschung
(BMBF), Gesundheit (BMG) sowie Wirtschaft und Technologie (BMWi) gemeinsam initiiert wurde, um
eine einheitliche Innovationspolitik in der Medizintechnik zu entwickeln. Neben einigen Großunternehmen, die insbesondere bei Großgeräten den Markt dominieren, bilden laut Schlussbericht „die rund 1.200
klein- und mittelständischen Unternehmen das innovative Rückgrat der Branche“.
Medizintechnik
Eine gesunde Branche in Rhein-Berg
Gleich mehrere dieser Firmen befinden sich im Rheinisch-Bergischen
Kreis. Wir haben mit einigen exemplarisch ausgewählten Unternehmen über die Chancen, aber auch die besonderen Herausforderungen
der Branche gesprochen.
„Medizintechnik“, sagt Klaus Weyer, „ist
definitiv eine Branche mit vielen Besonderheiten.“ Der Kürtener Unternehmer weiß,
wovon er spricht, hat er doch im Laufe der
letzten knapp 30 Jahre aus einer Garagenfirma, die einfache Absauggeräte herstellte, ein Unternehmen gemacht, das heute
Marktführer im Bereich Wärmetechnologie für die Pädiatrie ist. Die Weyer GmbH
hat 42 Mitarbeiter und stellt verschiedenste Wärmestrahler, ganze Pflegeeinheiten
mit Wärmestrahler und Liegeflächenheizung, aber auch Inkubatoren her. Rückblickend sagt der 69-Jährige: „Heute wäre so
eine Firmengeschichte, wie wir sie haben,
wahrscheinlich kaum noch möglich.“
„Vor 40 Jahren war das noch anders“,
erinnert sich Klaus Weyer, der in den
1960er-Jahren in Odenthal lebte und eine
Techniker-Ausbildung bei Götze (heute Federal-Mogul) in Burscheid absolvierte („Ich
bin jeden Tag mit dem Bus dorthin gefahren“), danach in der Qualitätskontrolle ei-
ner großen Firma in Köln-Deutz arbeitete
und, weil ihn die Messtechnik faszinierte,
eine weitere Ausbildung zum Mess- und
Regeltechniker machte. „Selbstständigkeit
war für mich bis dahin überhaupt kein Thema“, erinnert sich Weyer. Und so landete
er zunächst als Angestellter in einer kleinen
Firma, tüftelte nächtelang und entwickelte
das „Reanimobil“ für die Intensivbehandlung von Frühchen nach der Geburt. Während die Resonanz darauf sehr positiv war,
entwickelte sich das Verhältnis zu seinem
Arbeitgeber, der Weyers Erfindung vermarkten sollte, negativ. „Am Ende musste ich wieder bei null anfangen. Ich hatte
kaum Geld, aber zum Glück einige Ideen
im Kopf.“ Am Ende entschied sich Weyer,
ein kompaktes Absauggerät zu bauen, das
von Patienten mit Kehlkopfkrebs eingesetzt werden sollte. „Ich habe einfach einen
Prototypen gebaut und bin damit zu einem
Sanitätshaus in Köln gefahren. Der Inhaberin hat es so gut gefallen, dass sie direkt
einige Absauger bestellt hat“, sagt Weyer
heute. „Von GS-Zeichen oder Zertifizierungen war damals noch keine Rede.“ Heute
bestimmen Dokumentationen und Audits
einen großen Teil von Weyers Arbeit – und
damit steht der Unternehmer nicht allein
da.
„Es gibt ein Medizinproduktegesetz mit
mehr als 40 Paragrafen“, sagt Micha Hilverkus, neben Remo Pleuser Geschäftsführer
der provita medical gmbh in Wermels­
kirchen, einem Hersteller von Leuchten,
Infusionsständern, Decken- und Wandinfusionssystemen und Hygienecentern mit
rund 100 Mitarbeitern, von denen mehr
als 25 selbst ausgebildet wurden. „In den
Gesetzen ist alles bis ins letzte Detail geregelt – was wir zu dokumentieren haben,
wie lange etwas aufbewahrt werden muss,
wer berechtigt ist, unsere Produkte zu prüfen, wer sie vertreiben darf oder wie eine
Risiko­analyse für ein Produkt durchzuführen ist“, nennt Hilverkus nur einige Beispiewww.rbw.de
Foto: Lawrenz
Firmenchef Klaus Weyer mit seinen
Söhnen Jörg (links, Leiter Vertrieb)
und Dirk (Konstruktion).
Nr. 2 | 2015
31
le: „Wir müssen unter anderem umfangreiche Beweise erbringen, dass unser Produkt
kein Risiko verursacht. Genau dies wird in
einer Risikoanalyse abgefragt und muss
stichhaltig dokumentiert werden.“ Das alles
führe dazu, dass die Zeit, bis eine Entwicklung auf den Markt gebracht werden kann,
länger als in anderen Branchen ist. „Unter
einem Jahr geht es definitiv nicht“, sagt
Remo Pleuser, „es können auch schnell mal
zwei Jahre vergehen.“ Der große Aufwand
habe natürlich dann auch Auswirkungen
auf den Verkaufspreis.
„Wir haben neben den sowieso schon
stattfindenden internen Audits mittlerweile auch einmal pro Jahr einen weiteren
unangekündigten Audit“, sagt Klaus Weyer,
der meint, dass die EU überreagiert habe,
nachdem 2011 der Skandal um gefälschte
Brustimplantate aufgedeckt wurde. „Natürlich steht die Gesundheit der Patienten
im Mittelpunkt“, so Weyer, aber seiner
Meinung nach habe die deutsche Medizintechnik-Branche bis auf ein paar wenige
schwarze Schafe auch in der Vergangenheit
seriös gearbeitet.
Stichwort: Ausländische Mitbewerber
Mehr Sorgen – nicht nur aus Wettbewerbs-Sicht – bereiten Weyer da schon
Produkte, die aus Nicht-EU-Ländern eingeführt sind und nach Weyers Einschätzung
häufig gravierende Mängel aufweisen. „Ich
führe regelmäßig Testkäufe durch und wundere mich immer wieder, wie so etwas nach
wie vor möglich ist.“ Leider würden manche
Kunden nur auf den Preis schauen. Über
die Funktionalität von Schuheinlagen, die
in Asien produziert und in Deutschland zu
Schnäppchenpreisen angeboten werden,
möchte sich Anne Tuchtfeldt, kaufmännische Leiterin der PISANA ­Orthopädie
Technik GmbH in Wermelskirchen, nicht
im Detail äußern. Nur so viel: „Einlagen,
die industriell gefertigt werden und nicht
individuell an die Bedürfnisse und den Fuß
Foto: Lawrenz
Titelthema
Die provita-medical-Geschäftsführer Micha Hilverkus (rechts) und Remo Pleuser
mit dem ,„Infuboy“ – einem seit 2013 erhältlichen und gerade einmal 1,6 Kilogramm leichten Rucksack, mit dem Infusionsflaschen bequem auf dem Rücken getragen werden können.
zu kombinieren, dass das optimale Ergebnis
für den Fuß entsteht. „Durch die Verwendung von hochwertigen Weichschäumen,
Kunststoffen, Textilien, Carbon-Elementen,
Folien, Lederarten und Naturmaterialien in
verschiedenen Festigkeiten, Stärken und
Stichwort: Qualität made in Germany Farben ergibt sich eine unglaubliche Vielzahl unterschiedlicher Kombinationsmög„Bei uns sind eine sehr gute Verarbeitbar- lichkeiten“, sagt Tuchtfeldt. Das Spektrum
keit durch unsere Fachhändler, eine Top- reicht von traditionellen, hochwertigen
qualität und der therapeutische Nutzen Kork-Leder- und Kunststoff-Leder-Rohlindie Maxime“, sagt Tuchtfeldt lächelnd. Das gen bis zu Hightech-Carbon-Einlagen, die
Unternehmen mit aktuell rund 80 Mitar- in Wermelskirchen-Elbringhausen gefertigt
beitern, das 2000 in Remscheid-Lennep werden.
„Die Qualität unserer Produkte hat für
gegründet wurde, seit 2002 in Wermels­
kirchen ansässig ist und seit 2012 zur medi-­ uns oberste Priorität“, sagt Micha HilverUnternehmensgruppe gehört, wurde erst- kus. „Als Unternehmen, das ausschließlich
mals im Jahr 2005 nach DIN EN ISO 9001 in Deutschland produziert, sind wir oft
und 13485 zertifiziert. „Unsere jahrzehn- nicht die günstigsten Anbieter“, so Hilvertelange Branchenerfahrung ermöglicht kus, „können dafür aber mit der Zuveres uns, die Erwartungen unserer Kunden lässigkeit und einer langen Lebensdauer
mit hochwertigen Produkten erfüllen zu punkten.“ Der provita-Geschäftsführer
können.“ PISANA stellt – vorwiegend in weiter: „Wir setzen nicht auf den schnell
Kleinserien – Einlagen-Rohlinge aus ver- verdienten Euro, sondern auf langfristige,
schiedenen Materialien her und ist so Zu- vertrauensvolle Beziehungen zu unseren
lieferer für das Handwerk. Die Herausfor- Kunden, von denen einige schon seit Jahrderung sei es, verschiedene Materialien so zehnten bei uns bestellen.“
angepasst werden, sind eben nicht medizinisch wirksam, sondern bieten höchstens
einen gewissen Komfort im Schuh. Die Anforderungen des medizinischen Fachhandels an unsere Produkte sind ganz andere.“
www.rbw.de
33
Auch die Weyer GmbH produziert ausschließlich in Deutschland – aus Überzeugung. „Hier vor Ort haben wir das Wissen,
die Erfahrung und die Kompetenz“, sagt
Klaus Weyer. „Wenn wir einzelne Teile im
Ausland herstellen lassen würden, hätten
wir mit langen Lieferzeiten und unterschiedlichen Rechtssystemen zu tun. Und
wenn es zu Reklamationen kommt, kann
ich mich nicht mal eben ins Auto setzen,
das vor Ort klären und Ersatz besorgen.“
Weyer geht darum den entgegengesetzten Weg: „Ich setze auf Regionalität. Wenn
möglich, beauftragen wir Zulieferer im
Umkreis von 200 Kilometern“, sagt der
Geschäftsführer und fügt schmunzelnd
hinzu: „Manchmal sind es auch nur 200
Meter und zwei Minuten Fußweg, denn
alle Edelstahlteile bekommen wir beispielsweise von der Oberbörsch GmbH.“
Stichwort: Export
Während die Unternehmen also auf eine
Produktion in Deutschland setzen, spielt
der Export hingegen eine große Rolle. „Mit
einer Exportquote von 68 Prozent im Jahr
2012 sind die deutschen Firmen international gut aufgestellt und gehören in vielen
Bereichen zur Weltspitze“, heißt es in dem
bereits erwähnten Schlussbericht „Innovationen in der Medizintechnik“.
„
In 25 Minuten vom Büro zum Check-in
am Airport Köln/Bonn – für uns als
international agierendes Unternehmen
ein entscheidender Standortvorzug.“
Mike Bublitz, Geschäftsführer der BioGenius
GmbH, schätzt nicht nur die erstklassige Verkehrsanbindung, sondern auch Service und Infrastruktur
des TechnologiePark Bergisch Gladbach. BioGenius
ist der Spezialist für die Prüfung von Biozid- und
Pflanzenschutzprodukten. Im Jahr 2004 gegründet
verfügt BioGenius über langjährige Erfahrung bei
der Produktentwicklung und -prüfung globaler Marken und befindet sich weiter auf Wachstumskurs.
Flächen für alle(s) – Full-Service inbegriffen
www.tbg.de . 02204-84-2220 . [email protected]
Wie sieht das in den rheinisch-bergischen Firmen aus? „Wir liefern an rund
700 Krankenhäuser in Deutschland und exportieren in etwa 70 Länder, China ist der
größte Auslandsmarkt“, sagt David Spiggle,
Geschäftsführer der Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH, die rund 3.500 Einzelprodukte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde im Sortiment hat. Der Export-Anteil
wurde dabei kontinuierlich gesteigert: Lag
er 1996, zwei Jahre nach der Unternehmensgründung, noch bei drei Prozent,
betrug er 2002 – ein Jahr vor dem Umzug
von Dieburg nach Overath – bereits bei 18
Prozent. Mittlerweile ist er auf mehr als 35
Prozent angestiegen.
Foto: RBW
Titelthema
Geschäftsführer David Spiggle im Warenlager von Spiegel &Theis Medizintechnik GmbH. Im Fokus der Overather Firma
stehen Einwegprodukte, die bei Operationen ge- und verbraucht werden.
Auch bei PISANA meldet man deutlich
steigende Exportzahlen. „Aktuell nimmt
die Internationalisierung stark Fahrt auf
– beschleunigt durch die Übernahme des
Vertriebes durch medi im Jahr 2012. „Beide Seiten schätzen die Synergien, die sich
durch die Fertigungsmöglichkeiten ergeben“, betont Tuchtfeldt. „Die Division medi
Footcare wurde durch PISANA zum Vollsortimenter ausgebaut und für den internationalen Vertrieb können nun die bereits
vorhandenen und etablierten Strukturen,
die Vertriebs- und Marketingpower sowie
die Kontakte der Geschäftsbereiche Orthopädie und Prothetik von medi genutzt
werden. Das hätten wir als eigenständiges
Unternehmen in der Form nicht leisten
können.“
Dass die Produkte auch im Ausland
erfolgreich sind, erklärt Anne Tuchtfeldt
so: „Der Markt für orthopädische Einlagen ist in keinem Land so entwickelt wie in
Deutschland – und genießt in der ganzen
Welt einen guten Ruf. Die hohe Diversifikation im Sortiment sowie die permanente
Weiterentwicklung und Ausrichtung auf
die therapeutischen Anforderungen sind
aufgrund der Versorgungsstrukturen über
den medizinischen Fachhandel und den
Förderung
D
amit die deutschen Unternehmen
ihrem Ruf als Innovationsführer auf
dem Weltmarkt weiterhin gerecht werden können, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung
den Mittelstand schon seit Jahren bei
der Entwicklung neuer Produkte und
Dienstleistungen: in der Vergangenheit
im Rahmen des „Innovationswettbewerbs Medizintechnik“, heute mit der
auf industrielle Forschung ausgerichteten Fördermaßnahme „KMU-innovativ
Medizintechnik“. Gefördert werden
risikoreiche Vorhaben der industriellen
Forschung (Förderquote: 50 Prozent)
und experimentellen Entwicklung (Förderquote: 25 Prozent). Es gibt keine
thematische Einschränkung innerhalb
der Medizintechnik – es kann also für
F&E-Vorhaben aus allen Zweigen der
Medizintechnik eine Förderung beantragt werden. Die Zuwendung ist dabei
nicht auf einen Höchstbetrag begrenzt.
Ein Leitfaden zu diesem Thema kann
im Internet heruntergeladen werden:
www.bmbf.de/de/1170.php
Facharzt in Deutschland auf einem guten
Niveau. Die Spezifikationen, die eine Einlage erfüllen muss, sind genau definiert. In
anderen Ländern werden Einlagen häufig
aus dem Regal verkauft oder mit wesentlich geringerem Anspruch an Wirksamkeit
und Patientenaktzeptanz eingesetzt.“ Auch
die Vielfalt der erhältlichen Einlagenmodelle sei weltweit einmalig. „Wir allein haben
rund 20.000 Einlagemodelle im Angebot.“
Die Schweiz, Österreich, die Niederlande und Schweden – das sind die vier
Länder, die Klaus Weyer auf die Frage nach
den Ländern, in die sein Unternehmen am
meisten exportiert, nennt. „Vor einem Jahr
hätte ich noch ,die Ukraine‘ geantwortet“,
ergänzt der Geschäftsführer. „Dort waren
wir Marktführer. Aber das Geschäft ist
durch die politischen Entwicklungen von
einem Tag auf den anderen komplett eingebrochen.“ Die Krise in dem osteuropäischen Staat beschäftigt Weyer nicht nur
wirtschaftlich, sondern auch menschlich:
„Ich war viel dort unterwegs, habe viele tolle Menschen kennengelernt und gesehen,
wie positiv das Land sich entwickelt hat.“
Derzeit versucht die Firma Weyer, ihre Produkte im arabischen und im afrikanischen
Raum zu platzieren. „Das geht aber nicht
www.rbw.de
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partner ist für die Produktion und ich für
den Vertrieb und die kaufmännische Seite
zuständig“, sagt Spiggle. Bereits vier Jahre
nach Firmengründung standen 500 deutsche Krankenhäuser auf der Kundenliste.
Und das in einer Zeit, als das Internet noch
in den Kinderschuhen steckte. „Damals
wurden die Produkte noch in Katalogen
aufgeführt“, erinnert sich Spiggle. Heute
gibt es einen Onlineshop. Und inzwischen
arbeitet das Unternehmen mit mehr als
250 verschiedenen Herstellern zusammen
und entwickelt gemeinsam mit HNO-Chirurgen neue Produkte. Erst kürzlich wurde
eine neue Patientenwebsite ins Netz gestellt, die sich – auch in englischer und tür-
von einem Tag auf den anderen“, erläutert
Weyer eine weitere Besonderheit der Branche. „Wenn ein Produkt in Deutschland zugelassen ist, bedeutet das nicht, dass es automatisch auch eine Zulassung für andere
Länder gibt“, so Weyer. Und Micha Hilverkus ergänzt: „Das ist häufig ein langwieriger
Prozess.“ Man müsse langfristig denken
und versuchen, Entwicklungen vorherzusehen – was allerdings selbst innerhalb Europas immer schwerer werde. Provita stellt
den Export darum auf breite Füße, „um
möglichst unabhängig von politischen oder
wirtschaftlichen Entwicklungen in einzelnen Ländern zu sein“.
kischer Sprache) mit dem Thema „Druck
auf dem Ohr“ beschäftigt (www.druck-aufdem-ohr.de).
Stichwort: Innovationen
Ein weiterer Grund für den wirtschaftlichen
Erfolg der deutschen Medizintechnik sind
laut Schlussbericht des Nationalen Strategieprozesses aber vor allem „die vielen
innovativen Produkte“ – rund ein Drittel
des Umsatzes wird laut Bericht mit Produkten erzielt, die jünger als drei Jahre sind.
„Bei uns wird kontinuierlich geforscht und
weiterentwickelt“, sagt PISANA-Marketingleiterin Anne Tuchtfeldt. Aktuell spiele
Eine spannende Frage ist, mit welchen Strategien – neben der Qualität – sich die mittelständischen rheinisch-bergischen Unternehmen im Markt positionieren und gegen
internationale Konzerne, die es auch im Bereich der Medizintechnik gibt, durchsetzen.
„Wir setzen auf Spezialisierung und Fokussierung“, sagt David Spiggle. „Produktspezialitäten für die HNO-Heilkunde waren
und sind auch heute noch das Kernstück
unseres Sortiments“, so der 64-Jährige.
Dass die Firma heute knapp 60 Mitarbeiter
hat und so erfolgreich ist und vor drei Jahren in Overath neu baute, weil der Platz am
alten Standort nicht mehr ausreichte, war
bei der Gründung 1994 (mit sieben Mitarbeitern) nicht abzusehen. Spiggle und
sein Kompagnon Detlef Theis arbeiteten
ursprünglich für ein amerikanisches Unternehmen und gründeten schließlich eine
eigene Vertriebsfirma in Deutschland. „Wir
ergänzten uns sehr gut. Mein GeschäftsNr. 2 | 2015
Foto: RBW
Stichwort: Spezialisierung
In den Rohlingen der
PISANA Orthopädie Technik
GmbH steckt viel Erfahrung.
Gefertigt werden sie zum
größten Teil in Handarbeit.
Damit heben sie sich von
der Massenware aus dem
asiatischen Raum ab.
beispielsweise das extrem leichte Material
Carbon eine Rolle für den Hersteller von
Schuheinlagen-Rohlingen.
„Wir überlegen stetig, welche Produkte in unser Portfolio passen könnten“, sagt
Remo Pleuser von provita. Basis der provita-Produkte ist häufig ein innovatives System teleskopierbarer Rohre. „Das System
kann dann für Lampen ebenso eingesetzt
werden wie für Infusionsständer oder auch
Andockwagen“, sagt Pleuser. Oder aber für
den „Infuboy“ – ein seit 2013 erhältlicher
und gerade einmal 1,6 Kilogramm leichter Rucksack, mit dem Infusionsflaschen
bequem auf dem Rücken getragen werden können. Die Idee dazu hatte bereits
Ende der 1990er-Jahre der Schweizer Prof.
Dr. Bruno Krapf. „Nach zwei schwierigen
Operationen und längerem Krankenhaus­
aufenthalt kam ich in die Reha-Klinik: drei
Wochen, alle vier Stunden eine Infusion“,
erinnert sich Krapf. „Mit dem Infusionsständer war es unmöglich, sich im Garten
der Klinik zu bewegen. Meine Frau und ich
überlegten uns, wie Bergbauern sich früher
im steilen Gelände verhielten, wenn sie etwas transportieren mussten, und wir erinnerten uns an das hölzerne Traggestell, das
die Bauern auf dem Rücken trugen. Meine
Frau konstruierte noch am gleichen Tag ein
Gestell aus Dachlatten, in der Mitte mit einem etwas längeren Stab mit Haken für die
Infusionsflaschen.“ Der erste Infuboy war
entstanden. 2003 erfolgte die erste Patent­
Foto: Lawrenz
Titelthema
Fertigung in Rhein-Berg: Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ ist auch für die
provita medical wichtig, die viele Teile in Wermelskirchen selbst herstellt.
eingabe, danach Tragversuche und technische Weiterentwicklungen. Die Schweizer
überlegten zunächst, eine eigene Firma
zu gründen. „Es wäre uns aber zu viel gewesen“, so Krapf. Nach langer Suche kam
der Kontakt zu provita zustande. „Wir waren schnell überzeugt von der Idee“, sagt
Micha Hilverkus, „haben sie gemeinsam
zur Serienreife weiterentwickelt und dann
2013 auf der Messe Medica vorgestellt.
Das ist eines der Produkte, bei denen man
sich fragt: Wieso gab es das eigentlich noch
nicht?“
„Man muss mit offenen Augen durch
die Welt gehen“, sagt Klaus Weyer, „und
mit gespitzten Ohren.“ Er pflegt seit jeher
Kontaktadressen der im Text vorkommenden Firmen:
Weyer GmbH
Herrenhöhe 4, 51515 Kürten-Herweg
Telefon: +49 2207.9698-0, [email protected], www.weyermed.de
provita medical GmbH
Auf der Huhfuhr 8, 42929 Wermelskirchen
Telefon: +49 2193.5105-0, [email protected], www.provita.de
PISANA Orthopädie Technik GmbH
Elbringhausen 2 + 4, 42929 Wermelskirchen
Telefon: +49 2196.8860-0, [email protected], www.pisana.de
Spiggle & Theis Medizintechnik GmbH
Burghof 14, 51491 Overath
Telefon: +49 2206.9081-0, [email protected], www.spiggle-theis.de
einen guten Kontakt zu Ärzten, Krankenschwestern und anderem Klinikpersonal.
„Ich schaue ihnen bei der Arbeit über die
Schulter, schaue mir an, wie sie arbeiten,
und sehe so, wo es möglicherweise Optimierungsmöglichkeiten gibt“, sagt der Firmengründer. „Und ich höre ihnen zu.“ So
habe er im Laufe der Jahre viele Geräte neu
oder weiterentwickeln können. „Im Schnitt
überarbeiten wir pro Jahr eines unserer
Produkte komplett“, sagt der Geschäftsführer, dessen Firma sich gerade am bestehenden Standort Kürten vergrößert – im
ersten Bauabschnitt entstehen neue Lagerund Produktionsflächen, in einem zweiten
Abschnitt neue Räume für Schulungen und
Vertrieb. „Bei unseren Inkubatoren wird
die Software permanent weiterentwickelt“,
sagt Weyer und verrät: „Rund fünf Prozent
unseres Jahresumsatzes investieren wir in
Entwicklung.“
Es handelt sich also in der Tat um eine
Branche mit einigen Besonderheiten, aber
zugleich auch um eine Branche, die erfolgreich den stetigen Spagat zwischen Reglementierung und Innovation meistert. Die
Unternehmen im Rheinisch-Bergischen
Kreis blicken positiv in die Zukunft und
investieren am Standort. Hippokrates, der
zeitlebens forschte, hätte sicher seine Freude an den Medizintechnikern von heute.
Philipp Nieländer
www.rbw.de
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Porträt
Bei den Boxbergs läuft alles im Takt
Das Unternehmen in Overath repariert und wartet Uhren – fürs Handgelenk und Kirchtürme
Das Handwerk verlangt den Mitarbeitern Präzisionsarbeit ab, egal ob Armband-, Kamin- oder alte Kirchturmuhren.
Firmengründer Heinz Boxberg (r.) vor dem Materialschrank, in dem unzählige Ersatzteile aufbewahrt werden.
Uhren, wohin das Auge auch blickt.
Direkt am Eingang des ehemaligen Supermarktes in Overath-Vilkerath steht ein
mannshohes Exemplar mit imposantem
Uhrwerk. Es zeigte früher an einem Turm
die Zeit an. An den Wänden hängen zahlreiche Wanduhren. Pendel schlagen hin
und her. Es lohnt sich, das Geschäft zur
vollen Stunde aufzusuchen. Dann kommen
zu dem Grundgeräusch, dem vielfältigen
Ticken, noch die zahlreichen Gongschläge
dazu. „Nur nicht hier“, sagt Heinz Boxberg
und zeigt auf die Glocke der Turmuhr. „Wir
haben den Schlagmechanismus außer Gang
gesetzt, das wäre einfach zu laut.“ Doch
obwohl die teilweise sehr eindrucksvollen
Ausstellungsstücke zum Verkauf stehen,
haben sie mit der Uhrmachermeisterwerkstatt nur indirekt etwas zu tun. „Wir nehmen Uhren von Kunden in Kommission“,
erklärt Timo Boxberg. „Unser eigentliches
Geschäft ist die Reparatur und Wartung
von Uhren aller Art.“
Vor vier Jahren zog das Unternehmen
von Engelskirchen nach Overath. „Wir
brauchten mehr Platz“, begründet Timo
Boxberg die Entscheidung. Den gibt es in
dem ehemaligen 365 Quadratmeter großen Lebensmittelmarkt reichlich. Zunächst
vermietete er den vorderen Teil an einen
Obsthändler. „Wir brauchen kein Ladenlokal und wollten den örtlichen Einzelhandel
fördern“, so der Uhrmacher. Doch das Geschäft wurde nicht angenommen. Dort, wo
früher Lebensmittel auslagen, befindet sich
jetzt das Büro.
Der Uhrmachermeisterbetrieb floriert
dagegen. 15 Mitarbeiter sind hier angestellt, davon neun Uhrmacher. Ihre Arbeitsplätze befinden sich in den hinteren Räumen. Bei den Aufträgen handelt es sich zu
90 Prozent um Armbanduhren, meist wird
mit Pinzette und Lupe gearbeitet. Und mit
moderner Technik. „Mit diesem Gerät kann
ich prüfen, ob ich eine Armbanduhr nur
säubern muss oder ob eine Generalüber-
holung ansteht“, erklärt der Fachmann und
legt eine Uhr in eine dafür vorgesehene
Halterung. Auf einem Bildschirm erscheint
eine gezackte, ungleichmäßige Linie. „Daran kann ich sehen, dass diese Uhr schon
sehr aus dem Takt gekommen ist und komplett überholt werden muss.“
Noch immer kommen viele Aufträge
von Juweliergeschäften. „Doch inzwischen
werden wir auch übers Internet gefunden.
Wir bekommen die Uhren dann direkt von
den Kunden“, sagt Boxberg. Es sind vor allem hochpreisige Chronometer und Erinnerungsstücke, die nach Overath geschickt
werden. Boxberg hat sich im Laufe der Zeit
für viele Nobelmarken zertifizieren lassen.
Im Regal liegen aber auch Kamin-, Schrankund Standuhren, die repariert oder überholt werden sollen. Wobei es mit den
Standuhren etwas heikel ist. „Die richtige
Einstellung ist abhängig von der Pendellänge und der Erdanziehung“, erklärt der Uhrmacher. „Eine Uhr, die in Kiel richtig tickt,
www.rbw.de
39
Uhrmacherei Boxberg
würde bei gleicher Einstellung in München
falsch laufen.“ Und für manche Uhren klettert Boxberg auch schon mal in schwindelige Höhen. „Wie letztens, als wir eine Turm­
uhr im Bergischen repariert haben.“
Die Auftragslage ist gut und Boxberg
sucht Verstärkung für sein Unternehmen.
Auch, weil sein Werkstattleiter sich kürzlich
beide Arme brach. Doch die Resonanz auf
die Stellenausschreibung war gleich null.
Der Fachkräftemangel hat für Boxberg
mehrere Gründe. „Die Juweliere haben die
Uhrenreparatur lange Zeit als kostenlosen
Service angeboten und so das Handwerk
als Subvention für den Verkauf genutzt“,
so der Uhrmacher. Das Handwerk habe dadurch seinen Wert und die Wertschätzung
verloren. „Zudem verknappen die Hersteller die Ersatzteile, sodass viele Uhrmacher
keine Reparatur durchführen können“, sagt
er. Es sei denn, die Uhrmacher würden sich
extra zertifizieren lassen. „Aber das kostet.
Zudem ist das nur für Meister möglich.“
Damit langsam ein Umdenken stattfindet, engagieren sich Vater und Sohn bei Innung und Handwerksjunioren. Mit Erfolg:
„Uhrmacher können sich jetzt zertifizieren
und erhalten damit Zugang zu vielen Ersatzteilen hochrangiger Hersteller“, erklärt
Timo Boxberg. „An dieser Zertifizierung
hat auch mein Vater als ehrenamtlicher
Obermeister mitgearbeitet.“ Um künftig
wieder ausreichend Mitarbeiter zu haben,
überlegen die Boxbergs, die lange Zeit als
einziges Unternehmen im Handwerkskammerbezirk Köln Uhrmacher ausgebildet
haben, künftig jeden Ausbildungsjahrgang
doppelt zu besetzen. „Und natürlich bieten
wir Praktika an“, sagt Timo Boxberg.
Elke Landschoof
Nr. 2 | 2015
Der 35-jährige Timo Boxberg ist von Jugend an den Umgang mit Uhren
gewöhnt. Sein Vater Heinz Boxberg ist Uhrmachermeister und begann vor
über 20 Jahren im Keller des elterlichen Hauses Uhren zu reparieren, nachdem er 1969 die Gesellen- und 1982 die Meisterprüfung im Uhrmacherhandwerk abgelegt und anschließend bei der Firma Montana Erfahrungen
gesammelt hatte.
Timo Boxberg machte zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann. 2003 stieg er in den väterlichen Betrieb mit ein, übernahm die kaufmännische Leitung. Doch schnell merkte er, dass die Lehre nicht ausreichte.
Parallel zur Arbeit absolvierte er nacheinander eine Uhrmacherlehre, ein
Studium der Betriebswirtschaft und schließlich die Meisterausbildung. „Ich
wollte ein fundiertes Hintergrund- und Fachwissen, um den Laden hier weiterzuführen“, sagt er. Neben den Aufgaben in der Uhrmacherei engagiert
sich Timo Boxberg bei den Handwerksjunioren der Handwerkskammer zu
Köln, bei denen er ehrenamtlich im Vorstand arbeitet.
Timo Boxberg
Kölner Straße 64
51491 Overath-Vilkerath
Telefon: +49 2206.8647044
[email protected]
www.uhrmacherei-boxberg.de
Uhrmachermeister Timo Boxberg trägt auch schon mal mehrere Uhren
am Handgelenk: Als Dauertest nach einer Reparatur.
Foto: Beck
Porträt
Geschäftsführer Michael Flanhardt (r.) und sein Mitarbeiter Vito Caputa prüfen die Qualität des Strohhäckslermessers, das
gerade den automatisierten Schleifprozess verlassen hat.
Mit Knoten zum Weltmarktführer
Rasspe Systemtechnik fertigt Teile für Heu- und Strohpressen sowie Mäh-Klingen
W
In den folgenden Jahren florierte das Unternehmen, pflegte internationale Kontakte und hatte Niederlassungen in Berlin,
München und England. Und bereits seit 1900 wurden Knoter-­
Ersatzteile für Pressen aus den USA gebaut. Nach dem Zweiten
Weltkrieg reagierte Rasspe auf die Entwicklungen in der Landwirtschaft und fertigte Zwischenachs-Mähwerke für die nun verstärkt
eingesetzten Traktoren. In den 1960er-Jahren erweiterte das Unternehmen sein Sortiment im Bereich der Bindetechnik. Neben
der Fertigung von Knoter-Ersatzteilen begann nun die Produktion
von eigenen Knoter-Konstruktionen für Hochdruckballenpressen.
„In den 1970er-Jahren waren bis zu 1.000 Mitarbeiter bei Rasspe
beschäftigt“, so Michael Flanhardt. Außer den Garnknotern gehörten Aufschnittmesser für die Nahrungsmittelindustrie zum
Foto: Beck
enn Michael Flanhardt die alten Produktkataloge aus
dem Regal holt, liegt ein beachtliches Stück Firmengeschichte auf dem Tisch. Vorsichtig schlägt der Geschäftsführer der Rasspe Systemtechnik GmbH eines der umfangreichen Verzeichnisse auf und blättert in den vergilbten Seiten. Im
Jahr 1930 ist dieses Exemplar erschienen, das Impressum verweist
auf die 17. Auflage. Im Innern sind zahlreiche Zeichnungen zur Bebilderung des Sortiments zu finden, die Produktbeschreibungen
und -informationen sind in fünf Sprachen nachzulesen. „Schon
Anfang des 20. Jahrhunderts war Rasspe international erfolgreich“, sagt der Geschäftsführer. „Das Unternehmen hatte sich auf
die Fertigung von Verschleißteilen für Landmaschinen spezialisiert,
die aus den USA nach Europa importiert wurden und für die sonst
nur schwer Ersatzteile zu bekommen waren.“ Heute liefert das
Traditionsunternehmen von Wermelskirchen aus Garnknoter für
Hochdruckballenpressen, mit denen Stroh und Heu direkt bei der
Ernte auf dem Feld zu Ballen gepresst wird, sowie Messer für landwirtschaftliche Maschinen in alle Welt.
Die Geschichte des Traditionsunternehmens begann bereits im
19. Jahrhundert. 1827 gründete Peter Daniel Rasspe eine Schmiede für Stiefeleisen in Wuppertal. Damit knüpfte er erste Kontakte
zur Landwirtschaft, denn unter anderem waren es Landarbeiter,
die die Absätze ihrer Stiefel mit entsprechenden Eisen verstärken ließen. Schnell konnte Rasspe sein Sortiment erweitern, stieg
doch mit der aufstrebenden bergischen Wirtschaft der Bedarf an
Messern und Ersatzteilen für landwirtschaftliche Maschinen. 1860
siedelte das Unternehmen nach Solingen um. Acht Jahre später
wurde die Pfeife eingetragenes Warenzeichen der Marke.
Der erste am Standort
Wermelskirchen gefertigte Doppelknoter bekam
einen Ehrenplatz im
Unternehmen. Geschäftsführer Michael Flanhardt
zeigt hier am Beispiel der
Kordel die beiden Knoten,
die mithilfe des Doppel­
knoters erstellt werden
und mit denen der in der
Hochdruckballenpresse
gepresste Stroh- oder
Heuballen gesichert wird.
www.rbw.de
Nr. 2 | 2015
41
Foto: Rasspe
Sortiment, Rasspe war im Gasleitungsbau aktiv und fertigte bis in
die 1990er-Jahre hinein in der eigenen Gießerei Teile für die Autoindustrie.
Mit der Jahrtausendwende vollzog sich dann ein entscheidender Wechsel: Der Familienbetrieb Rasspe wurde von der mittelständischen Gesellschaftergruppe GROUP SCHUMACHER mit
Sitz im Westerwald übernommen. „Die heutige Entwicklung des
Unternehmens begann im Jahr 2000“, sagt der Geschäftsführer.
Zum Unternehmensverbund gehören die Spezialisten für landwirtschaftliche Systeme und Komponenten, Gebr. Schumacher
GmbH und EWM GmbH. Der studierte Landmaschineningenieur Michael Flanhardt stieß 2002 als Geschäftsführer dazu. Seit
2007 ist er zudem Mitgesellschafter. Unter seiner Leitung erfolgte
2008/2009 der Umzug von Solingen nach Wermelskirchen. „Der
damalige Standort erwies sich als nicht zukunftsträchtig“, erklärt
er und erinnert sich gerne an den konstruktiven und kooperativen
Kontakt mit Wirtschaftsförderung, Politik und Verwaltung in Wermelskirchen. „Hier auf dem ehemaligen Rhombus-Gelände fanden
wir ideale Bedingungen. Wir fühlen uns sehr wohl hier.“
Seit 2009 produziert Rasspe nun in Wermelskirchen Knoter
(Einfach- und Doppelknoter) für Hochdruckballenpressen. „Damit
besetzen wir eine kleine Nische, in der wir Weltmarktführer sind“,
betont Michael Flanhardt. Zweites Standbein ist die Fertigung von
Klingen für die Gras- und Getreideernte. 135 Fachkräfte gehören
zur Stammbelegschaft, darunter sind zwölf Auszubildende im gewerblichen und kaufmännischen Bereich beschäftigt. 70 Prozent
der Produkte gehen in den Export, 30 Prozent bleiben im Inland.
90 Prozent der Knoter werden an Maschinenhersteller geliefert,
von den Klingen gehen 60 Prozent an den Großhandel, 40 Prozent direkt an die Maschinenhersteller. Geliefert wird weltweit, mit
stetigen Zuwächsen. „Zwar wirken sich die momentan niedrigen
Agrarerzeugerpreise sowie die Eurokrise auf das Investitionsverhalten aus“, so Michael Flanhardt, „doch wir können die Absatzrückgänge aus Südeuropa oder auch Russland durch aufstrebende
Märkte wie China oder die Türkei kompensieren. Auch Brasilien
entwickelt sich im Rahmen seiner politischen Strukturen langsam,
aber stetig.“ Und die USA seien, trotz Beeinflussung durch politische Schwankungen, aufgrund ihrer Größe ein verlässlicher Agrarmarkt.
Um weiterhin von Deutschland aus wettbewerbsfähig bleiben
zu können, hat Rasspe in den letzten Jahren enorm investiert. Allein in die Automation der Fertigungstechnik wurden rund vier
Millionen Euro gesteckt. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser
Programm von der Produktseite her sowie fertigungstechnisch
zu erweitern und modern zu gestalten“, sagt der Geschäftsführer
und betont, dass „immerhin 60 Prozent der weltweiten Landtechnik-Entwicklungen aus Deutschland stammen“. Flanhardt weiter:
„Die Anforderung an moderne Landtechnik, die Ernteerträge zu
optimieren und letztlich die Ernährung zu sichern, sehen wir als
Verpflichtung.“
Dunja Beck
Die Rasspe Systemtechnik GmbH gehört
seit dem Jahr 2000 zusammen mit den in
Eichelhardt (Westerwald) ansässigen Unternehmen Gebr. Schumacher GmbH (spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion
von Mähsystemen, Ährenhebern und Haspeln) und EWM Eichelhardter Werkzeug- &
Maschinenbau GmbH (spezialisiert auf die
Entwicklung & Produktion von Mähmesserantrieben) zur GROUP SCHUMACHER. Der
Unternehmensverbund ist weltweit an acht
Standorten – Deutschland, USA, Russland,
Brasilien – mit insgesamt mehr als 400 Mitarbeitern vertreten.
Um die Vertriebs- und Serviceleistungen
der drei Unternehmen und ihrer Marken aus
einer Hand anbieten zu können, wurde die
Vertriebsgesellschaft SCHUMACHER.plus
im Jahr 2013 gegründet. Sie betreut von ihrem Firmen­sitz in Eichelhardt aus Kunden in
Europa, Afrika, Asien und Australien.
Rasspe Systemtechnik GmbH
Albert-Einstein-Str. 15
42929 Wermelskirchen
Telefon: +49 2196.8820-0
[email protected]
www.rasspe.de
RBTZ
Pendelleuchte mit LEDs: Immer wieder
findet Michael Jatrakos spezielle Produkte, auch für anspruchsvolles Design.
Ideen muss man haben. Logos mit LED
(s. rechte Seite), das ist ein Geschäftsfeld von KölnLED.
Er ist ein Lebenskünstler. Schwierige Situationen spornen ihn
an, das Beste daraus zu machen. Er lebt von seinen kreativen
Ideen und von den Lösungen, die er dazu entwickelt – vor
allem, wenn sie mit Licht zu tun haben. Michael Jatrakos ist
KölnLED.
Wir schreiben das Jahr 1980. Der 21-jährige Michael Jatrakos hat
gerade seine Lehre bei Nixdorf als Werkzeugmacher Elektronik
abgeschlossen. Inspiriert durch Raumschiff Orion und Enterprise
kauft er eine Laserröhre. Er experimentiert damit herum und erkennt schnell: Wenn er den Strahl mittels rotierender Spiegel in
Bewegung setzt, verändern sich die Muster, die er an die Wand
projiziert. Zur Hochzeit des Nachbarn führt er eine Lasershow
mit Nebelkerzen auf und „die Leute fanden das toll“, erinnert sich
­Jatrakos heute. Aber Geld für einen stärkeren Laser, den er für
größere Shows benötigte, hatte er nicht.
Er machte daraufhin eine zweite Ausbildung zum Flugzeugwartungsmechaniker beim Militär und verdiente sein Geld im
Messebau. Seine Liebe zum Licht ließ er allerdings nie aus den Augen und besuchte Fortbildungen im elektronischen und lichttechnischen Bereich mit Halogen und Lasertechnik. Dann gründete
der gebürtige Kölner 2004 KölnLaser, verewigte seine Heimat im
Firmennamen und bekam schnell die Möglichkeit, auf einem großen Firmenevent eines Konzerns der Domstadt eine Lasershow zu
veranstalten. Das sprach sich herum und fortan konnte er seinen
Lebensunterhalt damit verdienen. Heute berät er Kunden zum
Thema Laser, verkauft sie, installiert und wartet sie in Diskotheken.
Foto: Franke
KölnLED und KölnLaser sind seit Januar Mieter
im Bergisch Gladbacher TechnologieZentrum
Foto: KölnLED
Es werde Licht – LED-Licht
Weiterhin inszeniert er Lasershows und Animationen mit Ton, Bild
und Pyrotechnik bei Firmenpräsentationen und Jubiläen.
Mittlerweile gibt es ein weiteres Standbein. Und das kam so:
Vor ein paar Jahren wurde Jatrakos von einem Kölner Juwelier angesprochen, dem es durch die Strahlerhitze im Geschäft zu heiß
wurde. Jatrakos ließ sich das ganze Problem schildern und überlegte: Hell? Nicht heiß? Und gut aussehend? LED-Strahler! Der Juwelier war begeistert. Und so eröffnete der findige Unternehmer
2006 die KölnLED. LEDs geben bis zu 80 Prozent weniger Wärme ab und sind langfristig gesehen günstiger als herkömmliche
Leuchtmittel. Zwar sind LEDs in der Anschaffung teurer, weisen
aber eine bis zu 35-fach höhere Lebensdauer und eine Energie-­
Ersparnis bis zu 85 Prozent auf. Mittlerweile gibt es mit etwa 256
Millionen Farbnuancen so viele verschiedene Farbtöne, dass man
auch unter zahlreichen Weißtönen von kalt bis warm wählen kann.
Bei den LEDs setzt Jatrakos nicht nur auf Beratung und Vertrieb von herkömmlichen Produkten. Er verbaut sie in Firmen-Logos oder in Glas. Er bietet Produkte an, in denen die Licht-Technik
verarbeitet wird. Wie zum Beispiel Glasfaser, die in Textilien verwebt als Kleidung oder als Vorhang zum Leuchten kommt – ein
toller Effekt im Dunkeln. Er berät seine Kunden bei der Umrüstung liebgewonnener alter Lampen zu LED-Technik, entwickelt
Prototypen, produziert Kleinserien und spezielle Kundenwünsche
und nimmt Lichtberechnungen vor. Mittlerweile war er für viele namhafte Unternehmen tätig: Radisson Köln, Maritim Bonn,
Rhein­Energie, RTL, Schwartau, die Stadtverwaltungen Bergisch
Gladbach und Köln, Alive AG (Nachfolger der EMI Electrola Köln),
OVB Köln, Ford Strunk und viele mehr.
Michael Jatrakos ist KölnLaser und KölnLED und lebt von
seinen kreativen Ideen.
www.rbw.de
Immer wieder findet Jatrakos spezielle Produkte für anspruchsvolle Kunden, wie zum Beispiel Lautsprecher aus Glas, die er auch
vertreibt. Hier sieht man lediglich eine Scheibe an zwei Edelstahlseilen von der Decke hängen. Über Schallwandler, die auf dem
Glas befestigt sind, kommt die Musik. Oder unsichtbar verbaute
LEDs in Glas setzt er zum Beispiel in Trennwänden, Logos oder
Möbeln ein. Wie ein leuchtender Wohnzimmertisch ohne Kabel,
weil die Akkus unsichtbar in die Beine eingearbeitet wurden. Sein
neuester Coup: „Eine Hightech-Taschenlampe für Taucher, die fast
alles kann, außer sprechen. Sie ist leistungsstärker und günstiger als
die Modelle, die derzeit auf dem Markt sind“, so Jatrakos.
Seit dem 1. Januar 2015 ist der 55-Jährige im Rheinisch-Bergischen Technologie­Zentrum ansässig und freut sich über die Synergien. „Hier im professionell aufgestellten Netzwerk kann ich gut
arbeiten.“ Man darf gespannt sein, was sich dieser Mann noch alles
einfallen lässt. Birgit Franke
Fotos: KölnLED
43
KölnLED/KölnLaser
Friedrich-Ebert-Straße 75
Technologiepark Haus 8
51429 Bergisch Gladbach
Telefon: +49 2204.302305
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nach der Betriebsgründung
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Nutzung zentraler Infrastruktur
und Gemeinschaftseinrichtungen
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jungen Unternehmern
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und Wissenschaft
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mit der Option auf Erweiterung
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Nr. 2 | 2015
www.tz-bg.de
Kreis-Beteiligungen
„Die Menschen wollen wissen,
was vor der Haustür los ist“
Der lokale Sender „Radio Berg“ feiert sein 20-jähriges Bestehen
Fotos: Radio Berg
Radio Berg macht im Jubiläumsjahr viele Aktionen, bei denen
die Hörer eingebunden werden,
zum Beispiel die Weihnachtsmann-Wette, den Radio-BergPutztag oder das gemeinsame
Betrachten der Wolken bei der
Sonnenfinsternis.
S
eit 20 Jahren wachen die Bürger im
Rheinisch-Bergischen Kreis mit Nachrichten aus ihrer Heimat auf. Am 7.
Oktober 1995 ist Radio Berg zum ersten
Mal auf Sendung gegangen und hat sich im
Laufe der Jahre zum beliebtesten Sender
in der Region entwickelt. Laut der aktuellen Reichweitenanalyse hören an einem
durchschnittlichen Werktag rund 130.000
Menschen zu, wenn Morgenmoderator
Basti Wirtz von 6 Uhr bis 10 Uhr gute Laune versprüht oder Melanie Schicha in den
Lokalnachrichten die wichtigsten Neuigkeiten aus dem Rheinisch-Bergischen und
Oberbergischen Kreis präsentiert. Mit dieser Tagesreichweite von 31,7 Prozent bei
den 30- bis 49-Jährigen liegt Radio Berg im
Sendegebiet vor den Mitbewerbern 1Live
(27,5 Prozent), WDR2 (25,7 Prozent) und
SWR3 (2,6 Prozent).
„Unsere Stärke ist, dass wir ganz nah an
den Menschen dran sind, ihnen zuhören
und uns in sie hineinversetzen“, sagt K
­ atrin
Rehse, seit Januar 2013 Chefredakteurin
des Senders. „Weil fast alle Mitarbeiter
im Sendegebiet leben und täglich in den
Städten unterwegs sind, wissen wir, was die
Menschen bewegt.“ Rehse weiter: „Wir berichten dabei aber nicht nur über Skandale,
Probleme und negative Ereignisse, sondern
erzählen ganz bewusst auch viele schöne,
positive Geschichten, damit unsere Hörer
motiviert und mit einem Lächeln das Bett
verlassen. Die Kunst ist es, Unterhaltung
und Journalismus zu kombinieren – nicht
banal, aber auch nicht zu verkopft.“
Die Stimmen der Radio-Berg-Moderatoren kennen also viele Menschen im Rheinisch-Bergischen. Was hingegen viele nicht
wissen ist, dass der Rheinisch-Bergische
Kreis mit 12,5 Prozent der Anteile einer der
Gesellschafter von Radio Berg ist – genauer gesagt: der Radio Berg GmbH & Co. KG.
Weitere Gesellschafter sind mit 75 Prozent
die Rundfunk-Holding Rhein-Berg/Oberberg GmbH & Co. KG (die ihrerseits vor allem die Interessen des Verlags M. DuMont
Schauberg vertritt), der Oberbergische
Kreis (6,3 Prozent) und fünf oberbergische
Städte und Gemeinden mit zusammen 6,2
Prozent.
Um zu verstehen, warum sich kommunale Träger an einem Radiosender beteiligen, muss man einen Blick auf die Entstehungsgeschichte der NRW-Lokalradios und
das Modell dahinter werfen. Um lokalen
Rundfunk zu ermöglichen, zugleich aber
Zeitungsverlage nicht zu schwächen, hat
die damalige NRW-Landesregierung das
Konzept eines Zwei-Säulen-Modells gewählt, das eine Veranstaltergemeinschaft
und eine Betriebsgesellschaft vorsieht. Die
inhaltlich verantwortliche Veranstaltergemeinschaft ist als Verein organisiert, in
dem die örtlichen gesellschaftlichen Gruppen zusammenkommen – also ein ausgewogener Mix aus Politik, Kirchen, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Sport-,
Wohlfahrts- und Naturschutzverbänden
und vielen weiteren. Vorsitzender des Vorstands der Veranstaltergemeinschaft Radio
Berg ist seit 1992 Dr. Horst Bongardt, langjähriger Kreistagsabgeordneter und ehemaliger stellvertretender Landrat im Oberbergischen Kreis sowie Geschäftsführer der
GEW Oberberg.
Die Veranstaltergesellschaft steht in
einer engen vertraglichen Bindung mit
der Betriebsgesellschaft, die zu 75 Prozent
von den lokalen Zeitungsverlegern und
zu 25 Prozent von den Kommunen getragen wird. Diese Gesellschaft akquiriert
Werbung und finanziert den Sender. „Auf
den Inhalt nehmen wir keinerlei Einfluss“,
betont Kreis-Pressesprecher Alexander
Schiele auf Nachfrage. Und Katrin Rehse
bestätigt: „Ich habe noch keinen Versuch
der Einflussnahme erlebt.“
www.rbw.de
45
Foto: Nieländer
Basti Wirtz ist einer der Radio-Berg-­
Morgenmoderatoren. Seine Aufgabe:
Die Hörer sollen informiert, aber auch mit
einem Lächeln das Haus verlassen.
Aber zurück zum Jubiläum: Das wird dio-Berg-Sonnendeck am Studio in Kürmit zahlreichen über das Jahr verteilten ten-Herweg. Und beim Radio-Berg-PutzAktionen gefeiert. Im Winter wurde bei- tag wurden 20 Tonnen Müll gesammelt.
spielsweise mit 20 Hörern gerodelt. Und Höhepunkt ist dann am 30. August ein Tag
Bergisch Gladbachs Bürgermeister Lutz der offenen Tür. Rehse glaubt übrigens fest
Urbach musste im Rahmen einer Wette daran, dass es Radio Berg auch in weiteren
20 Weihnachtsmänner ins Refrather Win- 20 Jahren noch geben wird. „In Zeiten der
terdorf locken. Bei der Sonnenfinsternis Globalisierung werden Traditionen und die
Engels_Anzeige_210x148,5mm_punktRBW_DU_Layout 1 25.08.14 15:51 Seite 1
Mitte März durften 20 Hörer aufs Ra- Heimat wieder wichtiger. Und man möchte
darum nicht nur wissen, was am anderen
Ende der Welt los ist, sondern auch, was
vor der eigenen Haustür los ist.“
Philipp Nieländer
Radio Berg
Cliev 19, 51515 Kürten
Telefon: +49 2207.70160
[email protected]
www.radioberg.de
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Foto: Nieländer
... und da war dann noch
Autorin Annette Langen, Illustratorin
Constanza Droop, Felix höchstpersönlich und Arnim Hölzer präsentierten die
neuen Marken.
… eine hasige Angelegenheit. Ein berühmter Leichlinger ziert neuerdings gleich zwei
Briefmarken: der Hase Felix. Die Deutsche Post AG hat Anfang März zwei Sondermarken
im Wert von 45 Cent („Felix auf Reisen“) und 62 Cent („Post von Felix“) in einer Gesamtauflage von 66 Millionen Stück herausgegeben. Weil Felix-Autorin Annette Langen
in der Blütenstadt lebt und sich dort seit mehr als 20 Jahren immer neue Abenteuer des
abenteuerlustigen Langohrs ausdenkt, fand die Präsentation als „Heimspiel“ auf Schloss
Eicherhof statt. Sehr zur Freude von Arnim Hölzer. Der Leichlinger Geschäftsmann hatte
als Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Briefmarkenhandels rund fünf Jahre
lang hartnäckig und immer wieder seine Idee einer Felix-Marke bei der Deutschen Post
vorgetragen. Ein fester Bestandteil der Bücher sind die humorvollen und informativen
Briefe, die der Hase von seinen Reisen an seine Freundin Sophie schreibt. „Weil Felix im
Zeitalter von E-Mails und WhatsApp für das Schreiben von Briefen wirbt, hat er sich eine
Briefmarke mehr als verdient“, so Hölzer. Annette Langen, die als Jugendliche fast so viele
Briefe wie der Kinderbuch-Held geschrieben hat, betonte, dass Felix außerdem zur Völkerverständigung beitrage. So habe „Briefe an Felix“ als erstes deutsches Buch der Nachkriegszeit den Sprung auf die israelische Bestsellerliste geschafft. „Im Laufe der Jahre habe
ich ganz viele Kinderbriefe aus aller Welt bekommen. Das ist für mich Motivation und
Auszeichnung zugleich“, so Langen.
… ein glasiges Arbeitsjubiläum. Vor 30 Jahren hat Barbara Muders ihre Ausbildung zur
Glaserin im Handwerksbetrieb von Glasermeister Peter Schneider begonnen. Aufgrund
ihrer sehr guten Leistungen konnte sie bereits nach zweieinhalb Jahren die Gesellenprüfung ablegen. 1992 folgte dann die Meisterprüfung. Nur unterbrochen durch zwei Mutterschaftsurlaube kann sie heute auf 30 Jahre in der Bergisch Gladbacher Firma Schneider
GLAS zurückblicken.
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Wir ber
Befreien Sie Ihren Kopf
von Finanzfragen.
Mit dem
s-
Finanzkonzept.
Brummt Ihnen der Kopf vor lauter Zahlen? Mit einem ausführlichen Finanz-Check bekommen Sie einen genauen Überblick über Ihre
jetzige Finanzsituation. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen individuelle und maßgeschneiderte Lösungen rund um Ihre Finanzfragen – geschäftlich und privat. Damit bei Ihnen das Geschäft brummt und nicht der Kopf. Mehr dazu erfahren Sie in Ihrer Filiale
oder unter www.ksk-koeln.de im Internet. Wenn’s um Geld geht – S-Kreissparkasse Köln.
www.rbw.de

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