LUTHERKIRCHE - Evangelisch-lutherische Lutherkirche München

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LUTHERKIRCHE - Evangelisch-lutherische Lutherkirche München
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Gemeindebrief
Nr. 4/2012 November – Januar
Schwerpunktthema:
Glocken
EV.-LUTH. KIRCHENGEMEINDE
LUTHERKIRCHE, Martin-Luther-Straße 4, 81539 München
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I M P R E S S U M
Der Gemeindebrief, herausgegeben von der Lutherkirche, erscheint vierteljährlich und kostenlos.
Redaktion:
C. Müller-Tief, J. Röhner,
A. Schmid, A. Spitzauer,
V. Übler (v.i.S.d.P.)
Layout + Titel: S. Paul
www.paul-grafik.de
Fotos in dieser Ausgabe:
S. Paul, Team Lumaus,
Archiv Lutherkirche
Illustrationen: Emma +
Leonie Paul, S. Paul
Druck:
[email protected]
Titelfoto + S. 2: Sabine Paul
Pfarramtsbüro Martin-Luther-Straße 4
Sarah Schuster, Sekretärin
Tel.: 69 79 89-60, Fax: 69 79 89-89
E-Mail: [email protected]
Mo–Mi, Fr
9–12 Uhr
Do
16–19 Uhr
Während der Schulferien:
Bitte Aushang beachten!
Gemeindehaus
Weinbauernstraße 9
Pfarrerin Karin Wolfgang (Pfarramtsleitung)
Tel.: 69 79 89-63 und 69 79 89-83
Pfarrerin Verena Übler Tel.: 66 39 46
Diakon Helmut Brunsch Tel.: 69 79 89-65
Vikar Simon Stritar Tel.: 0176/96 65 66 54
Altenheimseelsorge:
Pfarrerin Barbara Franke
Tel.: 0172/1 32 60 80
Kantorin: Dorothea Leberfinger
Tel.: 6 92 45 86
Hausmeister/Mesner: Artur Kurz
Michael Schmotz (Büroassistent)
Eva Cepiga (Raumpflege)
Diakonie im Münchner Süden e. V.
Tel.: 69 79 89-61
(Mo, Mi–Fr 9–12, Di 14–17 Uhr)
Ökumenische Sozialstation
Giesing-Harlaching GmbH
Tel.: 6 92 72 84
Alten- und Service-Zentrum Untergiesing
Tel.: 66 11 31
Vertrauensleute des KV:
Achim Schmid, Tel.: 65 04 01
Henrike Steen, Tel.: 6 92 37 90
BANKVERBINDUNGEN
Lutherkirche:
Evang. Kreditgenossenschaft eG,
Kassel BLZ 520 604 10
Beiträge etc.: Konto 1 423 096
Spenden:
Konto 501 423 096
Diakonie im Münchner Süden e.V.:
Evang. Kreditgenossenschaft eG,
Kassel BLZ 520 604 10
Konto 2 423 090
Foto: Sabine Paul
Panorama vom Turm der Lutherkirche aus, Fortsetzung Seite 21–22
Liebe Leserinnen und Leser
haben Sie heute schon die Glocken unserer Lutherkirche
läuten gehört? Vermutlich nicht bewusst, denn das Glockengeläut der Kirchen unserer Stadt ist für uns im Alltag eher
ein Hintergrundgeräusch, das wir nur selten wirklich wahrnehmen. Für einige Menschen ist das Läuten der Kirchenglocken
vielleicht sogar störender Lärm, vor allem früh morgens wenn man
eigentlich doch noch ein bisschen schlafen wollte. Dabei hat jede
Kirchenglocke ihre eigene Geschichte, und jedes Glockengeläut seine ganz eigene wichtige Bedeutung. Mehr über die Geschichte, die
Herstellung und die Symbolkraft der Kirchenglocken, gerade auch
zur Weihnachtszeit, erfahren Sie in diesen Heft. Ausserdem stellen
wir Ihnen die Glocken vor, die im Turm unserer Lutherkirche hängen
und die auch heute morgen wieder für Sie geläutet haben.
Die Glockenfotografien in diesem Gemeindebrief zeigen allesamt
die Glocken der Lutherkirche.
Wie immer finden Sie Termine und Informationen kompakt zusammengefasst in den gelben Seiten.
Über das Ergebnis der Kirchenvorstandswahl werden wir im nächsten Gemeindebrief berichten, da das Endergebnis zu Redaktionsschluss noch nicht feststand.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen im Namen der Redaktion
Ihre
Jeannine Röhner
3
»Süßer die Glocken nie klingen
als zu der
Weihnachtszeit,
’s ist, als ob Engelein singen
wieder von Frieden und Freud’.
Wie sie gesungen in seliger Nacht,
Glocken mit heiligem Klang,
klinget die
Erde entlang!«
Als Kind war das eines meiner Lieblingsweihnachtslieder. Sowohl Melodie als
auch Text haben genau die naive Saite in
mir zum Klingen gebracht, die angeschlagen werden soll: Weihnachten – das Fest
des Friedens und der Liebe. Und die Glocken, ja die rufen uns weltweit mit ihrem
heiligen Klang genau dazu auf.
in die Freiheit führen kann. Gott gibt uns
den Geist und alle nötigen Gaben, damit
in Freiheit unser Leben gelingt.
So heißt es in der ersten und in der letzten Strophe:
1. »Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute
Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller
Not, die uns jetzt hat betroffen.«
4. »Das Wort sie sollen lassen stahn und
kein Dank dazu haben; er ist bei uns wohl
auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben.«
Das Lied will Mut machen und etwaige Angst nehmen. Und wann immer die
Glocken läuten, ob zum Gottesdienst,
während des Vaterunsers, zu einer bestimmten Tageszeit oder anlässlich eines
Festes erinnern sie daran, dass wir unser
Vertrauen auf Gott allein setzen.
In der Bibel ist von Kirchenglocken noch
nicht die Rede. Wohl aber vom tönenden Erz und der klingenden Schelle. So
schreibt Paulus im 1. Korintherbrief:
»Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich ein tönendes Erz oder eine Gott ist unsere feste Burg, wo wir sicher
klingende Schelle.«
und geschützt sind. Und Gott stattet uns
Allein die Glocke macht es also nicht, sie mit allem aus, was wir in der Welt brauist Symbol, mahnt, erinnert, ruft zusam- chen.
men. Dann aber ist der Mensch gefragt.
Und was immer der Mensch vorhat, es
muss die Liebe zu seinem Reden und
Tun hinzukommen, sonst ist alles nichtig.
Sonst bleibt die Glocke ein Klanginstrument, das eben Töne von sich gibt.
Das größte Geschenk feiern wir auch an
diesem Weihnachtsfest wieder: Jesu Geburt. Gott wird Mensch. Er, Jesus ist der
einzige Helfer, den wir brauchen: »Fragst
du, wer er ist, er heißt Jesus Christ.« heißt
es in Strophe zwei.
Unsere Glocken tragen Inschriften von
Strophenanfängen des Reformationsliedes von Martin Luther, das er 1529 geschrieben und komponiert hat: »Ein feste
Burg ist unser Gott.« Im Gesangbuch steht
es in der Rubrik »Angst und Vertrauen« bei
Nr. 362.
Gegen Angst und Ohnmacht, in allen Dunkelheiten und Bedrohungen, aber auch in
Fest und Freude ist er das Licht, dem wir
vertrauen und folgen dürfen.
Und begleiten wird uns dabei der Klang
der Glocken.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes WeihEntstanden ist es vielleicht unter dem Einnachtsfest,
druck der Bauernkriege (1525–1526). Die
kämpferische Sprache deutet darauf hin, Ihre Pfarrerin Verena Übler
wobei der Inhalt einschärft, dass allein
Gott bzw. Jesus Christus den Menschen
4
Glocken – Symbol
des
Friedens
Foto: Sabine Paul
Liebe Gemeinde
Zu ihren Kirchenglocken hatten die Men-
schen seit jeher eine enge Verbindung. Der individu-
elle Klang,
das vertraute Geläut eines jeden Kirch-
turms bedeutet für viele Menschen ein Symbol für Heimat
und vertraute Umgebung. Glocken waren seit immer
auch ein Friedenssymbol, denn während Kriegszeiten mussten viele
Glocken verstummen. Sie wurden dann konfisziert, eingeschmolzen
und zu Munition verarbeitet. Schon im Dreißigjährigen Krieg und unter Napoleon wurden Kirchenglocken in großem Stil zu Kanonen und
Kanonenkugeln umgeschmolzen. Im 1. Weltkrieg wurden ca. 65.000
Glocken verschrottet und der Kriegsmaschinerie zugeführt, im 2.
Weltkrieg wurden dann ca. 45.000 Glocken aus Deutschland und
ca. 35.000 Glocken aus den von Deutschland besetzten Gebieten
zerstört.
Während im 1. Weltkrieg die Glocken noch wahllos vernichtet wurden, ließen die Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg die Kirchenglocken von Kunsthistorikern zunächst auf ihren historischen Wert
untersuchen. Die meisten Glocken wurden als wertlos beurteilt, eingezogen und zu den sogenannten Glockenfriedhöfen geschafft, wo
die Glocken zwischengelagert wurden und nach und nach zerstört
wurden. Nur sehr alte und sehr kunstvoll gefertigte Glocken wurden als historisch wertvoll angesehen und zunächst verschont, von
manch eifrigem Bürgermeister aber doch noch für den »Endsieg« herausgegeben. Viele berühmte Glocken gingen so für immer verloren.
Ein Zeitzeuge berichtete: »Die sogenannten Glockenfriedhöfe, auf
denen die Glocken zur letzten Ruhe gebettet wurden, bevor sie der
Vernichtung anheim fielen, hatten etwas unsagbar wehmütiges. Da
lagen die schönen, mit soviel Mühe und Kunst verfertigten Glocken,
die von Turmeshöhen den Menschengeschlechtern mit eherner Zunge Freud und Leid verkündigt, wild übereinander gestürzt, ein ungeheures Trümmerfeld. Die Zertrümmerung der Glocken ging auf dem
5
in der Nähe der Schmelzöfen gelegenen Zertrümmerungsplatz vor
sich. Hier wurden die kleinen Glocken mit einem schweren Hammer
zerschlagen, die grösseren gesprengt. Gewöhnlich ertönte die Glocke im Augenblick des Sprengens noch einmal, wie wenn sie ihren
letzten Klagelaut von sich gegeben hätte.«
Zu Kriegsende lagerten auf dem grössten deutschen Glockenfriedhof in Hamburg noch ca. 10.000 Kirchenglocken. Nach der Kapitulation bemühten sich viele Gemeinden umgehend um die Rückholung
ihrer Glocken, ca. 9.000 Stück konnten identifiziert und an die Heimatgemeinden zurückgegeben werden, darunter alle übriggebliebenen Glocken aus Bayern. Die erste deutsche Kirche, die ihre alten
Glocken zurückerhielt, war der Hamburger Michel, dessen Glocken
fünf Jahre lang auf dem Glockenfriedhof überlebt hatten. Mit einer
grossen Feier wurden die Glocken 1947 neu eingesegnet, für viele
Menschen war der Krieg nun erst wirklich vorbei. Bei vielen Glocken
jedoch war, oft durch Witterungsschäden nach vielen Jahren auf dem
Glockenfriedhof, keine Identifizierung mehr möglich. Diese sowie die
Glocken aus den ehemaligen Ostgebieten wurden auf westdeutsche
Gemeinden verteilt. So erhielt zum Beispiel die evangelische Petruskirche in Geretsried 1953 die Breslau-Glocke.
Seit der Wende Anfang der Neunziger Jahre suchen einige Gemeinden in Polen und Tschechien heute noch nach Spuren ihrer alten, im
Krieg verloren gegangen Glocken. Dies zeigt die enge Beziehung die
viele Menschen zu ihren Kirchenglocken auch heute noch haben.
Ein Verstummen der Glocken hat immer für unheilvolle Zeiten gestanden und für eine emotionale Entwurzelung der Menschen. Der
Schriftsteller Reinhold Schneider schrieb schon 1936: »Verlieren
die Glocken ihre Gewalt über den Lärm, die Türme die Herrschaft
über die Dächer, so ist keine Hoffnung und kein Leben mehr.«
Jeannine Rohner
Alle Glockenfotos
dieser Ausgabe
zeigen die Glocken
der Lutherkirche.
Fotografiert von
Sabine Paul
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Glocken
Glocken zählen zu den frühesten Erfindungen der Menschheit und
gelten als die ältesten Musikinstrumente überhaupt. Schon vor
fünftausend Jahren waren sie in China bekannt, wo ihre spirituelle
Bedeutung so gross war, dass jeder neue Kaiser neue Glocken nach
seiner eigenen Vorstellung im ganzen Reich verteilen ließ. Über den
Orient kamen die Glocken ca. im 4. Jahrhundert n. Chr. nach Europa, wo sie von den frühen Christen zunächst noch wegen ihrer
heidnischen Bedeutung abgelehnt wurden. Trotzdem verbreiteten
sie sich über Italien und Frankreich schnell über den ganzen Kontinent und avancierten schliesslich zum akustischen Signal für die
Verkündigung der christlichen Botschaft.
Eingesetzt wurden die Glocken zunächst in den Klöstern, Wenn im Turm die
wo sie die Mönche zum Gebet zusammenriefen. Dieser Glocken läuten,
Brauch wurde schliesslich von den Kirchengemeinden Kann das vielerlei
übernommen. Seit dem 13. Jhr. wurde es üblich, Glocken bedeuten.
in den Kirchturm oder auch in einen gesonderten Glockenturm zu hängen Die Glocken wurden nun geläutet, um die Erstens: Dass ein
Gemeindemitglieder zum Gebet zusammen zu rufen, um Festtag ist.
bestimmte Handlungen im Gottesdienst wie Taufe oder Dann: Dass du geboEinsegnung anzuzeigen, oder um Nichtanwesende zum teil- ren bist.
nehmenden Gebet zu mahnen. Das Läuten zum Vaterun- Drittens: Dass dich
ser in den protestantischen Kirchen zum Beispiel wird seit jemand liebt.
1629 bezeugt.
Viertens: Dass es
Bis in das späte Mittelalter wurden Glocken solistisch ge- dich nicht mehr gibt.
läutet, jede einzelne entsprechend ihrem Anlass. Die Glo- Erich Kästnercken bekamen schon damals Namen und Inschriften und
wurden bestimmten Heiligen oder bestimmten Funktionen
gewidmet. Im Laufe der Zeit begann man dann, die Glocken gemeinsam nach musikalischen Gesichtspunkten zu läuten, und nach
und nach entwickelte sich eine große Vielfalt an unterschiedlichen
Glockengeläuten. Diese unterschieden sich von Gemeinde zu Ge7
meinde und wurden so differenziert, dass teilweise eine regelrechte
Sprache entstand, um Informationen der verschiedensten Art weiterzugeben.
Neben der religiösen Bedeutung hatte das Glockenläuten immer
schon auch eine weltliche Bedeutung. Da der Glockenton über weite
Entfernungen zu hören ist, nutzte man schon früh die Kirchenglocken
als Signalgeber oder Informationsquelle, zum Beispiel zur Zeitangabe, zur Orientierung für Wanderer, als Sieges- oder Friedensgeläut,
oder auch um etwa den Geburtstag des Landesherrn anzusagen.
Mit Sturmläuten wurde die Bevölkerung bei Katastrophen wie Brände oder Unwetter alarmiert. Die Pestglocke warnte bei Ausbruch
der Seuche, mit dem Armsünderläuten wurde der Angeklagte zur
Hinrichtungsstätte geführt. Die Menschen glaubten lange Zeit auch,
dass man durch die Macht der Glocken Unwetter vertreiben könne.
So entstand oft ein Wettstreit zwischen benachbarten Gemeinden
um die größten Kirchenglocken, hoffte man doch
durch das imposanteste
Glockengeläut Gewitter
und Hagel zu den Nachbargemeinden schieben
zu können. So mancher
Glöckner wurde bei diesem Einsatz vom Blitz
getroffen. Aus alter Zeit
erhalten hat sich heute
noch das Neujahrsläuten, mit dem ursprünglich durch Läuten sämtlicher Glocken einer Stadt
böse Geister vertrieben
und gute Geister angelockt werden sollten.
Jeannine Röhner
Für
Der Schatz im
Kirchturm
die Glocken ist der
Münchner
Kunsthistorikerin Verena Große keine Stiege zu steil und kein Turm zu hoch.
Sie ist die erste Frau in Bayern, die als Glockensachverständige die
Läutewerke in den Gemeinden begutachtet und den Gemeinden mit
Rat und ganz praktischen Empfehlungen zur Seite steht. In einem
Interview mit dem Gemeindebrief berichtet sie aus ihrer Arbeit.
Woher kommt Ihr Interesse an Glocken?
Große: Das war an sich ein Zufall. Als Studentin habe ich im Münchner Landeskirchenamt als Aushilfskraft/Studentenjob Kunstwerke
elektronisch erfasst und habe im Rahmen der Inventarisierung die
Aufgabe übertragen bekommen, einen 3 Meter hohen Berg an Glockengutachten aus den 1990er Jahren elektronisch zu erfassen. Irgendwann wollte ich dann wissen, wie die theoretischen Aufzeichnungen in der Praxis auf dem Turm aussehen. Seitdem haben mich die
Glocken nicht mehr losgelassen.
Was macht diese Faszination aus?
Große: Als Kunsthistorikerin beeindruckt mich immer wieder aufs
Neue die lange Tradition der Glocken und ihre kulturelle Bedeutung.
Glocken werden bereits seit 5.000 Jahren als Signalzeichen verwendet, die christlichen Glaubensgemeinschaften der Apologeten und
Kopten nutzten sie später als Rufzeichen. Die Mehrzahl der Christen
stand der Glocke anfangs ablehnend gegenüber, erst ab dem 5. Jahrhundert versammelt die Glocke die Gemeinde zum Gottesdienst.
In der praktischen Arbeit gefällt mir, dass ich Theorie und Praxis verbinden kann und es mit verschiedenen Materialen, wie Holz und Metall, zu tun habe und eben das ganze Ambiente – die Kirchtürme, Glockenstuben, verschiedene Gemeinden, Menschen und Gießereien. .
Wie wird man eine Glockensachverständige?
Große: Voraussetzung war eine längere Ausbildung an der katholischen Hochschule für Kirchenmusik in Regensburg, mit einem Glo-
8
9
ckenseminar pro Halbjahr. Dazu kam als praktischer Part die Betreuung eines Mentors, den ich bei seinen »Glocken-Terminen« begleitet
habe und bei einem Praktikum in einer Glockengießerei habe ich
erlebt, wie eine Glocke entsteht. Am Ende der Ausbildung stand eine
umfangreiche schriftliche und mündliche und praktische Prüfung.
Und was machen Sie jetzt als examinierte Glockenfachfrau?
Große: In erster Linie beraten wir die Gemeinden. Wir überprüfen
die Glocken, entwerfen zusammen mit den Gemeinden Läuteordnungen und stellen fest, ob die Glocken gut musikalisch aufeinander
abgestimmt sind. Denn jede Glocke, die übrigens bis zu 300 Jahren halten, hat eine eigene Klangfarbe und ganz spezielle Intervalle, Obertöne, die zusammen mit den anderen Glocken harmonieren
müssen. Außerdem überprüfen wir, ob die Glocken gut und sicher im
Glockenturm hängen, ob die Schallfenster und die gesamte Läuteanlage in Ordnung sind. Die Glockensachverständigen sind also auch
so eine Art Glocken-TÜV.
Diese Arbeit direkt an den Glocken macht mir immer sehr viel Spaß,
was allerdings manchmal nicht ganz ungefährlich ist. Den teilweise
führen nur ganz schmale Hühnerleitern zu den Glocken, ist das Holz
morsch, der Boden löchrig und die Glockenstuben sind dunkel und
verschmutzt. Da kann es schon vorkommen, dass man erst mal
über einen Reihe von Vögelkadavern steigen muss.
Was ist Ihr Rat an eine Gemeinde wie die Lutherkirche?
Große: Jeder Gemeinde würde ich dringend empfehlen, sich bewusst
zu machen, welcher Schatz da eigentlich in ihrem Kirchturm hängt.
Wie wir immer wieder erleben, ist der Kirchturm für viele Gemeinden
ein nahezu unbekanntes Terrain. Dabei spielen die Glocken eine große Rolle als individuelles, akustisches Rufzeichen für eine Gemeinde, die weit über die Kirche hinausreicht. Deshalb sollten sich die
Gemeinden wieder darauf besinnen, welche Ausdruckskraft die Glocken haben und die Glocken ganz gezielt zu bestimmten Anlässen
und Kasualien, etwa als Tauf- oder Hochzeitsglocke, zum Klingen
bringen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es eine passende Läuteordnung gibt und bei den Glocken und in der Glockenstube alles in Ordnung ist. Das können schon Kleinigkeiten sein wie
beispielsweise falsch dimensionierte Schall-Läden, die verhindern,
dass sich der Glockenklang gezielt entfalten kann. Ich würde also jedem Kirchenvorstand dringend raten, den Kirchturm und die Glocken
in Augenschein zu nehmen. Doch Vorsicht: Vor jeder Begehung der
Glockenstube muss unbedingt der Hauptschalter, der meistens in
der Sakristei und in der Glockenstube selbst ist und das Läutewerk
in Gang setzt, umgelegt und ausgeschaltet werden.
Vielen Dank für das Gespräch!
Dieses Interview führte Achim Schmid
10
GOTTESDIENSTE
in der Lutherkirche–sonntags, 10.00 Uhr
Beim Abendmahl werden stets Traubensaft und Wein gereicht
Die Kirche ist zu Gebet und Andacht geöffnet; werktags von 8 bis 16 Uhr
(außer in den Schulferien)
4. November – 22. Sonntag nach
Trinitatis Abendmahlsgottesdienst /
Brunsch
gleichzeitig Kindergottesdienst
16. Dezember – 3. Advent
Abendmahlsgottesdienst / Stritar
Sa, 10. November, 11 Uhr
Taufgottesdienst / Wolfgang
23. Dezember – 4. Advent
Gottesdienst / Brunsch
11. November – 23. Sonntag nach
Trinitatis Gottesdienst / Wolfgang
anschließend Luthercafé
Montag, 24. Dezember – Heiligabend
15 Uhr Krabbelgottesdienst / Stritar
Abendmahl / Brunsch
im Anschluss lädt die Jugend zur Feuerzangenbowle ins Gemeindehaus ein
Samstag, 22. Dezember, 18 Uhr
Abendgebet im Advent / Brunsch und Team
16 Uhr Familiengottesdienst / Übler und
18. November – vorletzter Sonntag des Team
Kirchenjahres
17.30 Uhr Vesper / Wolfgang
Abendmahlsgottesdienst / Stritar
23 Uhr Christmette / Übler und
Mi, 21. November - Buß- und Bettag,
Team der Jugend
19 Uhr Gottesdienst mit Beichte und
25. November – Ewigkeitssonntag
Gottesdienst mit Totengedenken / Übler Dienstag, 25. Dezember – 1. Weihnachtstag, 17 Uhr Abendmahlsgottesdienst /
Samstag, 1. Dezember, 18 Uhr
Abendgebet im Advent / Wolfgang und Stritar
Team
Mittwoch, 26. Dezember – 2. Weihnachtstag, 10 Uhr Gottesdienst / Wolfgang
2. Dezember – 1. Advent
Abendmahlsgottesdienst mit Einführung 30. Dezember – 1. Sonntag nach dem
des neuen Kirchenvorstandes /
Christfest Gottesdienst / Franke
Wolfgang
31. Dezember – Silvester, 17 Uhr Abendgleichzeitig Kindergottesdienst
mahlsgottesdienst / Wolfgang
anschließend Luthercafé
2013
Samstag, 8. Dezember, 11 Uhr
6. Januar – Epiphanias: Fest der ErscheiTaufgottesdienst, Übler
nung Gottesdienst / Brunsch
Samstag, 8. Dezember, 18 Uhr
17 Uhr Waldweihnacht
Abendgebet im Advent / Übler und
Zusammen mit der Emmaus- und der PhiTeam
lippusgemeinde. Treffpunkt am Giesinger
9. Dezember – 2. Advent
Forsthaus, Säbener Platz
Gottesdienst / Übler
13. Januar – 1. Sonntag nach Epiphanias
Samstag, 15. Dezember, 18 Uhr
Abendmahlsgottesdienst / Übler
Abendgebet im Advent / Stritar
gleichzeitig: Kindergottesdienst
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20. Januar – letzter Sonntag nach
Epiphanias Segnungsgottesdienst /
Wolfgang und Team
anschließend Luthercafé
oder musizieren und bereit sind, etwas
Zeit für die Mitgestaltung unserer Gottesdienst und Konzerte (Frühjahr, Sommer, Advent) und Feste mitzubringen.
Sa, 26. Januar, 11 Uhr
Taufgottesdienst / Stritar
Wir bieten…
keinen finanziellen Ausgleich, dafür jedoch das Ergebnis einer Gemeinschaft,
27. Januar – Septuagesimä
die sich ein besonderes Ziel gesetzt
Abendmahlsgottesdienst / Stritar
11.30 Uhr Krabbelgottesdienst / Übler hat.
Wir erwarten…
Sa, 2. Februar, 11 Uhr
keine ausgebildeten Sänger im SingTaufgottesdienst / Wolfgang
kreis der Lutherkirche und keine
3. Februar – Sexagesimä
Profimusiker für unsere Musikgruppen,
Abendmahlsgottesdienst / Wolfgang
sondern Menschen, die bereit sind,
etwas Zeit für die Gemeinschaft zu
10. Februar - Estomihi
investieren.
Gottesdienst / Brunsch
gleichzeitig Kindergottesdienst
Wenn Sie…
Luther-Café
Nach dem Gottesdienst noch ein
bisschen beieinander bleiben, eine
Tasse Kaffee oder Tee trinken, in
Kontakt kommen, reden und …
An jedem 2. Sonntag im Monat im
hinteren Teil der Lutherkirche
KIRCHENMUSIK
Alle Musikgruppen treffen sich im
Chorraum der Lutherkirche.
Kinderflötenkreise
montags und donnerstags, 16–18 Uhr
Flötenorchester
montags, 19.30–21 Uhr
Saxofonquartett
montags, 18–19 Uhr
also gerne singen oder ein Instrument
spielen, z.B. Blockflöte, Violine, Klarinette oder Saxofon, dann kommen sie
doch vorbei und probieren Sie aus, ob
es Ihnen bei uns gefällt.
Sollten Sie noch Fragen haben, rufen
Sie mich doch einfach an:
Dorothea Leberfinger, Kantorin der
Lutherkirche, T. 6 92 45 86
GOTTESDIENSTE
in den Altenheimen
Wohnstift am Entenbach,
Entenbachstraße 29
montags, 17 Uhr im Vortragssaal am
19.11., 17.12., 7.1.2013
Chor für Jung und Alt
mittwochs, 19.30–21 Uhr
Seniorenresidenz
»Am Wettersteinplatz«, St.-Johannes-Kapelle, dienstags, 16 Uhr am
20.11., 18.12., 8.1.2013
KlariSax (Klarinetten und Saxofone)
donnerstags, 19–19.30 Uhr:
Übungsstunden und Einzelstimmprobe
19.30–21 Uhr: Zusammenspiel
Senioren-Appartements
Reichenhaller Straße 7
dienstags, 17 Uhr im Vortragsraum
am 20.11., 18.12., 8.1.2013
Wir suchen…
Damen und Herren, die gerne singen
Münchenstift-Haus St. Martin
St.-Martin-Straße 34
Besuche nach Wunsch.
12
St.-Alfons-Heim
Am Bergsteig 12
Besuche nach Wunsch.
Altenheim St. Franziskus
Hans-Mielich-Straße 4
Besuche nach Wunsch.
Zu allen Gottesdiensten in den Altenheimen ist die Gemeinde sehr herzlich
eingeladen!
MEDITATION
Offene Übungsgruppe
Sitzen – Schweigen – Bewegen – Tanzen – Erfahrungen (mit)teilen
im Nebenraum der Lutherkirche
dienstags, 19–20.30 Uhr, am 13.11.,
27.11., 04.12., 18.12., 8.1.2013,
22.1., 5.2. und 19.2.2013.
Leitung:
Gerlinde Singldinger, T. 6 51 65 61
Stellvertr.:
Anneliese Spitzauer, T. 65 74 95
Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich, kommen Sie einfach vorbei
mit bequemer Kleidung und dicken
Socken.
ÖKUMENISCHER
BESUCHSDIENST
Lutherkirche – Hl. Kreuz
Monatlich Mittwochnachmittag.
Näheres über Diakon Brunsch,
T. 69 79 89 65
TREFFPUNKTE FÜR
ÄLTERE MENSCHEN
Veranstaltungsort: Gemeindehaus,
Weinbauernstraße 9.
Gesprächskreis – Fragen der Zeit,
donnerstags, 14.30 Uhr am 8.11.,
22.11., 6.12., 10.1.2013, 24.1.,
7.2., 21.2. mit Herrn Andreas Bohm,
Politologe; Gespräche über das
politische Tagesgeschehen und seine
Hintergründe. Kosten 1,50 €
Erzählcafé
Senioren erzählen aus ihrem Leben
dienstags, 14.30 Uhr am 20.11.: Treffen mit griechischen Frauen, Thema:
»Die Rolle der Frau in der Gesellschaft
und der Familie«; am 29.1.2013:
Treffen mit griechischen Frauen, Thema: »Ich bin dann mal da!« oder »Wie
halten Sie es mit der Pünktlichkeit?«
Gemeinsamer Mittagstisch
Senioren kochen für Senioren preiswerte und schmackhafte Mittagsmenüs
donnerstags, 12 Uhr (außer in den
Ferien). Anmeldungen bei Frau Doll,
Tel. 6 92 16 08. Kosten 3,50 €
Seniorengymnastik
dienstags, 9.45–10.45 Uhr (außer in
den Ferien) mit Frau Hummy. Kosten
1,50 €
Gesellige, fröhliche Tänze für Jung
und Alt. Entfällt bis auf Weiteres. Im
Frühjahr geht es mit neuem Schwung
wieder los!!!
ANGEBOTE FÜR MENSCHEN
MIT BEHINDERUNG
Singen ohne Barrieren
im Gemeindehaus der Lutherkirche
um 14 Uhr am Samstag, 3.11., 8.12.,
12.1.2013, 2.2., 2.3. und 13.4.
Musikalische Leitung:
Dorothea Leberfinger, Kantorin
Kontakt: Marion Geiger,
Tel. 2 01 65 80
Freizeitclub für Erwachsene mit und
ohne geistige Behinderung in Kooperation mit der Lebenshilfe e.V.
mittwochs, 18–20 Uhr
Leitung: Sigrid Stieren und
Wolfgang Dobler, Tel. 6 92 89 04
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TREFFEN MIT
WOHNUNGSLOSEN
»Ökumenischer Arbeitskreis« Gemeinden der offenen Tür
Frühstücksgespräch im Pfarrheim von
Hl. Kreuz ab 8 Uhr: 8.11., 22.11.,
6.12., 17.1.2013, 31.1., 28.2.
Begegnungsnachmittage im Gemeindehaus der Lutherkirche ab 14 Uhr:
24.11., 15.12., 26.1.2013, 23.2.
ANGEBOTE FÜR
JUGENDLICHE
Veranstaltungsort: Jugendkeller im
Gemeindehaus – wenn nicht anders
vermerkt
Jugendcafé
sonntags 17–21 Uhr
Kontakt: Johannes Büttner,
T. 0152-53 84 54 37,
Tina Göls,Tel. 0176-63 66 06 92
Jugendgruppe - Konfis 2012
montags 18-20 Uhr
Kontakt: Edwina Gramotke,
Tel. 0170-7 74 01 53, Johannes
Büttner
Feuerzangenbowle
Legendär - Liebevoll - Lecker
Am 24.12. nach der Christmette.
Jugend & Christmette
Herzliche Einladung zur Christmette am
Heiligen Abend um 23 Uhr.
Pfarrerin Verena Übler und ein Team von
Jugendlichen gestalten den Gottesdienst.
Danach: Alte Bekannte treffen, entspannte Musik hören, den Heiligen Abend
einfach weiterklingen lassen bei der legendären »Feuerzangenbowle« im Gemeindehaus, Weinbauernstr. 9.
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MÜTTER, VÄTER, KINDER
Mutter-Vater-Kind-Gruppe
im Gemeindehaus:
»Die Bärengruppe« – Integrativer
Spielkreis für Kinder von 2 1⁄2 bis 4
Jahren mit und ohne Beeinträchtigung
– ohne Eltern! – mittwochs, 8.45–
10.45 Uhr, Kosten jeweils 5,00 €
Leitung: Gisela Bartels,
Tel. 6 51 79 56
Der Weihnachts-Krabbelgottesdienst
ist am 24.12. um 15 Uhr.
27.1. um 11.30 Uhr Krabbelgottesdienst.
BIBELGRUPPEN
Begegnungen im Glauben
Reden über Gott und die Welt
– es darf auch gelacht werden.
Jeden letzten Montag im Monat:
um 19.30 Uhr im Gemeindehaus,
Kontakt:
Gisela Bartels,Tel. 6 51 79 56
Bibel teilen – Bibelgespräch
jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat
um 20 Uhr im Gemeindehaus
Kontakt: Barbara Nickolai,
T. 62 48 96 99
BESONDERE
VERANSTALTUNGEN
Herbstdult
vom 17.11. – 19.11.
im Gemeindehaus
der Lutherkirche
Weinbauernstr. 9
Abendmusik im Advent
9. Dezember 2012, 17 Uhr, siehe S. 16
ARBEIT MIT MIGRANTEN
UND MIGRANTINNEN
Die Nachbarschaftshilfe – deutsche
und ausländische Familien, Goethestraße 53, 80336 München,
T. 53 71 02 (Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.die-nachbarschaftshilfe.de)
Café der Nationen:
Jeden Mittwoch
von 10 bis 12 Uhr in der Philippuskirche. Inzwischen trifft sich eine kleine
Gruppe von Frauen regelmäßig im
Café. Die Frauen kommen aus Polen,
Armenien, Afghanistan und Nigeria und wünschen sich nichts mehr, als
deutsche Frauen kennenzulernen, um
mit ihnen Deutsch zu sprechen und
Deutschland auf diese Weise besser
kennenzulernen. Unser ganz besonderer Aufruf geht deshalb an die weiblichen Mitglieder der Gemeinde, uns
in unserem »Café der Nationen« zu
besuchen. Wir freuen uns auf Sie!
Musik Büffet:
18.1.2013 um 19
Uhr im Gemeindesaal der Lutherkirche
Ein Konzert mit iranischem
Hackbrett Santur und chinesischer
Zither Guzheng und einem Überraschungsgast. Mit anschließendem
Büfett mit Speisen der verschiedenen
Länder.
Eine Kooperation mit dem
Konfuzius-Institut und Khane-Iran.
TAUFEN
Juli – Oktober
Jule Schulz
Bruno Schelter
Florian Brenner
Isabella Adler
Annika Dillberger
Anna Kniepeiss
Frederik Feiler
Jonathan und Benjamin Otto
Marlene Unger
Maria Buttinger
Quentin Freiherr von Imhoff
Alexander Fieth
Franziska Kubitza
Mia Radünz
Carolina Kindler
»Einfach Spitze,
dass du da bist!«
»Kinder, kommt doch
mal alle zu mir
nach vorne!«
So ruft die
Handpuppe Max einmal
im Monat die Kinder zu sich
und lädt sie ein zum Kindergottesdienst. Wenn die
KiGo-Kerze angezündet ist, gehen die
Kinder nach nebenan in ihre Gruppe
(eine für Kindergartenkinder und eine
für Schulkinder).
Gemeinsamer Beginn ist um 10 Uhr mit
der ganzen Gemeinde in der Kirche.
Die nächsten Termine sind: 4.11.,
13.1.2013 und 10.2.2013
Herzliche Einladung zum
nächsten
Kindergottesdienst
Juliane Merk
Wir freuen uns
auf Euch!
Alexander Merk
Das KiGo-Team
Ella Stettner
15
TRAUUNGEN
Juli – Oktober
Julia und Matthias Deuser
Katharina und Tom Meinert
Magdalena und Nikolaus Gerhardinger
Elke und Markus Födisch
Janet und Volker Schmidt
Marion und Benedikt Klinger
Dorothee und Felix Petermann
Cornelia Mahl-Kowalick und Jens
Kowalick
Signe Tuborgh und Moritz Tränkner
Alexandra und Tobias Weinzierl
Tanja und Marc Heckner
Tanja und Andreas Wittmann
Katrin und Dominik Damaschke
BEERDIGUNGEN
Juli – Oktober
Katharina Pfeiffer, 73 Jahre
Hildegard Rixner, 88 Jahre
Gisela Fritz, 89 Jahre
Ankündigung der
Abendandachten
Stille Zeiten im Advent:
Siehe, ich sende einen Engel vor dir
her – Gott begegnen – Stille Zeiten
im Advent
Inzwischen ist es schon eine kleine
Tradition geworden:
Zusammenkommen im Altarraum
Stillwerden
Singen
Beten
Auf Weihnachten freuen
»Blick der Engel« – das Labyrinth
von Chartres – 1.12.
Verkündigungsengel – 8.12.
Musizierender Engel – 15.12.
Engel mit Olivenzweig – 22.12.
in der Lutherkirche
um 18 Uhr
danach:
Tee, Glühwein,
Lebkuchen
Elisabeth Wild, 87 Jahre
Ursula Scheuermayer, 83 Jahre
Dietrich Kolf, 78 Jahre
Abendmusik im Advent
Ilse Schach, 97 Jahre
9. Dezember 2012, 17 Uhr
Heinz Landherr, 73 Jahre
Erika Schweidler, 88 Jahre
Weihnachtliche Chormusik. Werke für
Blockflöte aus der Barockzeit.
Heinz Fricke, 81 Jahre
Christian Klaubert, 62 Jahre
Friedrich Heß, 84 Jahre
Stand: Oktober 2012
16
Fuge g-moll von J. S. Bach für Klarinetten und Saxofone (»Klari-Sax«-Gruppe).
Leitung: Kantorin Dorothea Leberfinger
»Ich-Bin-Dann-Mal-Hier«
20.11.2012: Plätzchen backen von
A(-nisbusserl) bis Z(-imtsterne)
Treffpunkt für Menschen, die mal einfach »da-sein« wollen, um einen entspannten Abend mit kontaktfreudigen,
offenen Leuten zu verbringen.
11.12.2012: Weihnachts-Bowling
Weitere Termine finden sich zum
neuen Jahr auf der Homepage:
lutherkirche-muenchen.elkb.org
Einmal im Monat um 19.30 Uhr im Gemeindehaus der Lutherkirche (wenn
nicht anders angegeben):
Infos bei Andreas Walter
[[email protected]] oder
Verena Übler [[email protected]]
–
»König David
der Kleinste
raus«
kommt groß
Waldweihnacht
2013
Unsere Nachbargemeinde Emmauskirche lädt ein zur Waldweihnacht am
6. Januar um 17 Uhr, Treffpunkt:
Forsthaus, Säbener Platz.
Musikalisch werden wir begleitet
vom Posaunenchor der Gustav-AdolfKirche aus München-Ramersdorf.
Herzliche Einladung an alle Grundschulkinder zum ökumenischen
Kinderbibeltag.
Wann? 21. November
von 8–14.30 Uhr
Wo? Pfarrheim Heilig Kreuz, Gietlstr. 19 (Tagesheim Ichoschule und
Lutherkirche)
Wer? Gemeindeassistentin Marina
Bauer, Pfarrerin Verena Übler und
ökumenisches Team
Kosten? 5€ (darin enthalten sind
Kosten für Material und Mittagessen im Tagesheim der Icho-Schule)
Gemeinsam gehen wir zur 16er-Wiese, wo wir miteinander Gottesdienst
feiern. Der Fußweg dauert etwa 20
Minuten.
Das braucht es zum Feiern und
Wohlfühlen:
warme wetterfeste Kleidung
geschlossene Laternen oder Taschenlampen (bitte kein offenes
Feuer wegen der Brandgefahr)
bei Schnee gerne einen Schlitten
und für Hinterher: Plätzchen, Glühwein, Kinderpunsch zum Teilen,
Becher
Genauere Infos bekommen die
Kinder über Handzettel in den
Schulen.
17
Küchenchefin
Hildegard Doll
An jedem Donnerstag hat Hildegard Doll das Kommando über Herd
und Töpfe in der Küche im Gemeindehaus: Zusammen mit ihrem
Team – darunter auch zwei Männer – bereitet sie den »Gemeinsamen
Mittagstisch« vor. Rund 35 ältere Menschen, vorwiegend Frauen,
versammeln sich einmal in der Woche im »kleinen Saal« zu einem
gemeinsamen Mittagessen. Ihnen serviert das Kochteam eine abwechslungsreiche, liebevoll zubereitete Hausmannskost mit Salat
und Nachtisch.
Bei der Planung des Mittagessens legt Frau Doll auf Abwechslung
und vor allem frische Zutaten großen Wert. Dafür investiert sie ehrenamtlich viel Zeit: Bereits am Mittwoch kauft sie die Zutaten ein – das
Fleisch bewusst nicht im Großmarkt, sondern bei einem Giesinger
Metzger. Am Donnerstag steht Frau Doll dann ab acht Uhr früh in der
Küche. Fertigprodukte kommen nicht auf den Tisch, auch Blaukraut
und Kartoffelbrei werden von Hand gemacht. Für ein Mittagessen
muss das Kochteam beispielsweise 10 Kilo Kartoffeln verarbeiten.
nehmen«, erinnert sich Frau Doll. Auch ihre Mutter habe sich wie der
Großvater sehr zu Kirche und christlichem Glauben gehalten. Während des »Dritten Reiches« wurde die Familie dann von den Nazis in
den Warthegau umgesiedelt, aus dem sie dann in den Westen fliehen musste. Von der Leistung ihrer Mutter, die in diesen schlimmen
Zeiten allein die Familie durchbringen musste, spricht Frau Doll auch
heute noch mit größter Hochachtung.
Eine neue Heimat fand Frau Doll zuerst in
Sendling, bevor sie dann 1978 nach Obergiesing umzog. Auch dort machte sie tatkräftig in der Gemeinde mit: Noch heute
engagiert sie sich bei der Dult, der Seniorengymnastik und dem Erzähl-Cafe. Wünschen würde sie sich aber eine Nachfolgerin bei dem wöchentlichen Mittagstisch,
weil, wie sie sagt, die Jahre auch an ihr
nicht spurlos vorübergehen und sie gerne
etwas mehr Zeit für die Familien ihrer vier
Kinder hätte.
Achim Schmid
30 Jahre Mittagstisch
Dass sich der »Gemeinsame Mittagstisch« bewährt und das Essen
aus der Doll-Küche schmeckt, beweisen allein schon die Mittagsgäste: Die Kapazität von Küche und Saal ist jedes mal voll ausgelastet,
die Gäste kommen meist schon seit vielen Jahren. Vor allem für die
alleinstehenden Seniorinnen und Senioren, für die allein häufig Kochen zu aufwändig ist, sei es wichtig und eine Abwechslung in ihrem
Alltag, sich mit anderen zu treffen und ins Gespräch zu kommen,
vermutet Frau Doll. Manche Senioren gehen deshalb nach dem Mittagessen noch gemeinsam in ein Café.
Zum Kochen kam Frau Doll eher zufällig: 1995 sprach sie der damalige Diakon Fritz Wiesinger an und seitdem steht sie am Herd. Sie
ist zwar keine gelernte Köchin, kocht aber gerne und hat durch ihre
große Familie – vier Kinder und inzwischen auch mehrere Enkel und
Urenkel – immer schon in größeren Mengen und für mehrere Esser
gekocht. Sie selbst hat, wie sie sagt, keine besonderen Vorlieben,
sondern kocht gerne das gesamte Spektrum der guten Hausmannskost – von Braten bis Süßspeise.
Die Nähe zu Kirche und Gemeinde ist Frau Doll schon in die Wiege
gelegt. In ihrer Heimat Wohlynien, ein von deutschen Auswanderern
besiedeltes Gebiet in der nordwestlichen Ukraine, war ihr Großvater
Lehrer, Kantor und eine Art Hilfspfarrer. Deshalb mussten auch »wir
Kinder Vorbild sein und uns bei Besuchen immer besonders gut be-
18
oben: Das Mittagstisch-Team von links
nach rechts: Herr
Graupensberger,
Herr Stangl, Frau
Mayer, Frau Doll.
Was duftet am Donnerstag kurz vor 12 Uhr so köstlich
durch Giesing?
Ganz klar – es ist das leckere 3-Gänge-Menu, das sich ein mal
wöchentlich ca. 35 Seniorinnen und Senioren schmecken lassen
dürfen. Ob Braten oder Gemüsepfanne, Auflauf oder Apfelstrudel, es schmeckt immer. Dank des ehrenamtlich tätigen Kochteams – in wechselnder Besetzung – können die Kosten klein
gehalten werden.
»Essen hält Leib und Seele zusammen« so sagt man. In diesem
Sinne Gratulation und alles Gute für die weiteren Jahre, wenn es
am Donnerstag um 12 Uhr im Gemeindehaus heißt: Gesegnete
Mahlzeit!
Pfarrerin Verena Übler
Fotos + Illustration: Sabine Paul
Engel unserer Gemeinde:
19
Panorama-Farbfoto in 2 Größen bei Sabine Paul erhältlich.
Ein selbstbewusster akustischer Auftritt:
Kirche wird von Menschen gemacht, von den Menschen, die Kirchen-
gemeinde gestalten und vor Ort präsent sind; von Gemeindegliedern,
die sich einsetzen. So wurde 1920 in Giesing ein evangelischer Verein gegründet, dessen erstes Ziel alsbald die Installation eines eigenen Pfarrers war. Dieses Ziel erreichte der Verein sehr bald und
der ehemalige Hilfspfarrer in St. Johannes in Haidhausen, Pfr. Albert
Schübel, wurde der erste Pfarrer der Lutherkirche. Er trieb zusammen mit acht Kirchenvorstehern den Kirchenneubau voran. Auch das
gelang dem Verein. Die Lutherkirche in Giesing wurde gebaut und
im Dezember 1927 eingeweiht, mit der Kirche die vier Glocken der
Kirche.
Das 4,5 Tonnen schwere Geläut ziert unsere Lutherkirche und hängt
hoch oben im Glockenturm. Die Tonlagen der Glocken wurden abgestimmt auf die knapp 30 Jahre ältere katholische Nachbarkirche,
deren Glockenläuten bereits 30 Jahre früher über den Mühlbach in
Giesing ertönte. Und auch heute noch bimmeln zu den Gottesdiensten die Glocken der katholischen Schwester zeitlich versetzt
etwas früher, es wird »eingeläutet«, d.h. die Anwohner daran erinnert, pünktlich im Gotteshaus zu erscheinen. 1927
beschreibt Pfr. Albert Schübel in seiner Festschrift »Die Luthergemeinde in München – Ihr Werden und der Bau ihrer
Kirche«, wie die Glocken bei der Hofglockengießerei Franz
Schilling in Apolda in Thüringen in Auftrag gegeben wurden.
Er beschreibt detailliert das Gewicht der vier Glocken:
Anzeige der Glockengießer-Firma Schilling
aus der Festschrift
von 1927
Die 1. Glocke hat den Ton »Deo« und wiegt 2.300 kg
Die 2. Glocke hat den Ton »F« und wiegt 1.100 kg
Die 3. Glocke hat den Ton »As« und wiegt 650 kg
Die 4. Glocke hat den Ton »B« und wiegt 450 kg
= mit insgesamt 4.500 kg (im Vergleich, ein VW Golf wiegt
1.200 kg Leergewicht)
Apolda, die Kleinstadt im Weimarer Land wird aufgrund der über
250-jährigen Tradition des Glockengießens als Glockenstadt bezeichnet. Von 1722 bis 1988 wurden dort etwa 20.000 Glocken, Geläute
und Carillon gegossen, so kommt z.B. aus der gleichen Werkstatt
des Franz Schilling die Friedensglocke (fis0, Ø 2343 mm, 8.330 kg)
in der Friedenskirche in Nürnberg.
In der Chronik findet sich auch ein Foto vom »Einholen der Glo-
20
Foto: Sabine Paul
die Glocken der Lutherkirche in Giesing
cken«, das die Anlieferung der vier mit Blumen
geschmückten Glocken zeigt und sie beschreibt,
wie unter großer Beteiligung der Gemeinde die
neuen Glocken am 4. September 1927 in Gegenwart des Glockensachverständigen, Musikdirektor
Böhm aus Nürnberg, das erste Mal Probe geläutet wurden. In jeder Weise hielten sie der Prüfung
stand.
Die Glocken tragen folgende Aufschriften und
Kennzeichen:
1. Glocke: Eine feste Burg ist unser Gott.
Einholen der Glocken
Darstellungen: Lutherwappen Lutherbildnis.
Foto: Archiv Lutherkirche
Psalm 46, 1. Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den
großen Nöten, die uns betroffen haben.
2. Glocke: Er heißt Jesus Christ. Darstellungen: Kreuz.
Eph. 2.9, Aus Gnaden. Röm. 3.28. Allein durch den Glauben
3. Glocke: Das Wort sie sollen lassen stahn.
Darstellung: Offene Bibel. Röm. 1,18. Ich schäme mich des Evangeliums von Christe nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig
macht alle, die daran glauben.
4. Glocke: Das Reich muss uns doch bleiben. Darstellung: Auge
Gottes. Hebr. 13,8. Jesus Christus gestern und heute und derselbe
auch in Ewigkeit.
Es folgten bewegte Jahre, die Machtergreifung Hitlers und Kriegsbeginn 1939. Die NS-Machthaber gingen systematisch vor. Glockenbeschlagnahme wurde angeordnet. Die Metallschwergewichte, oft
Bronze wurden eingeschmolzen und zu Kanonen verarbeitet. Das war
der Höhepunkt der so genannten »Metallspenden« für den Krieg. So
traf es auch die Lutherkirche. Im Mai 1942 mussten mit Ausnahme
der zweitkleinsten die Bronzeglocken abgenommen und abgeliefert
werden.
Mehr als 20 Jahre (Mai 1942 – Sept 64) repräsentierte diese zurückbehaltene 3. und 650kg schwere Glocke, eingestimmt auf den
Ton »as« akustisch – ganz alleine nun – die Kirchengemeinde, sie
begleitete die Erschütterungen der Kriegs- und der Nachkriegszeit
bis hinein in die Wirtschaftswunderjahre. Sie überstand die Zerstö-
21
rung der Kirche durch einen Luftangriff und zog mit und um zu den
Ersatzkirchenräumen, wo die Lutherkirchen-Gemeinde ihren Glauben
unbeirrt weiter lebte. Gemeindeglieder, die in den frühen 50er-Jahren
geboren sind, erzählen mit Begeisterung, wie sie die Glocke läuten
durften. Die Inschrift dieser Glocke von 1927: Das Wort sie sollen
lassen stahn, passte wundervoll in die Nachkriegszeit und demonstrierte den Beweis, dass sie stehengelassen wurde – bis zum heutigen Tage. Sehr schön vieldeutig auch die Abbildung einer offenen
Bibel, so wie die Widmung an Röm. 1,18. Ich schäme mich des Evangeliums von Christe nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die da
1 Ein Carillon [kariˈjɔ̃]
selig macht alle, die daran glauben.
ist ein spielbares, großes Glockenspiel, das
sich
typischerweise
in einem Turm oder
einem eigens errichteten Bauwerk befindet. Es besteht aus
chromatisch oder diatonisch
gestimmten
Glocken, die mittels
einer Klaviatur durch
einen Spieler oder mechanisch (etwa mittels
einer Walze oder durch
elektronische Steuerung) gespielt werden
können.
Der Wiederaufbau der zerstörten kirchlichen Gebäude war aus
Materialmangel und aus finanziellen Gründen vor der Währungsreform von 1948 nicht möglich. Von 1951 an konnte die Gesamtkirchenverwaltung Mittel für den Kirchenbau bereitstellen,
der gegenüber der alten Kirche wesentliche Veränderungen des
Innenraumes brachte. Die Bauarbeiten begannen unter Pfarrer
Hennighaußen, der am 31.8.61 in den Ruhestand ging. Pfarrer
Petzel blieb es überlassen, den weiteren Ausbau zu betreiben.
An äußeren Dingen sind der Umbau des Gemeindehauses, die
Innenrenovierung der Kirche samt Einbau der neuen Heizung
und der Lautpsrecheranlage und nicht zuletzt die Anschaffung
der neuen Glocken zu nennen. Es ist davon auszugehen, dass
im Jahr 1964 – analog zu der neu gegründeten und von der
Lutherkirche sich »abgezweigten« Philippuskirche, eine große
Anzahl Gemeindeglieder, voran der Pfarrer, an dem eindrucksvollen Geschehen des Glockengießens teilnahmen. Dort wurden die Glocken am 8. Februar 1964 in der Glockengießerei
Karl Czudnochowsky in Erding gegossen. Die Gemeindedelegation
nahm an dem eindrucksvollen Geschehen teil, als das flüssige Metall
wie feurige Schlangen in die eingegrabenen Formen schoß. Die drei
im Krieg verlustig gegangenen Glocken in der Lutherkirche wurden
ersetzt mit gleicher Abbildung und Inschrift, mit den gleichen Tonstimmungen und eingeweiht am 10. September 1964.
Die Kirche wird von Menschen gemacht, von den Menschen, die in
die Kirche kommen und Sorge für sie tragen, sich kümmern, sich
beziehen und bezogen fühlen. Ich glaube nicht, dass sich dies so
schnell ändern wird, dass das Gespräch und das Tun, die Diskussion
und Aktion ersetzt werden kann durch eine Abstimmung per Mouseklick und dass anstatt Kasualien Zimmerantennen, anstatt Obdachlosenfrühstück Kabelanschlüsse und anstelle von Kirchencafe Bildschirme gespendet werden.
Anneliese Spitzauer
22
Glockentransport mit Pferden Foto: Archiv Lutherkirche
Auch
im 21. Jahrhundert ist Glockengießen immer noch ein Handwerk. Soweit man
weiß, wurden die ersten Glocken bereits vor
ca. 5000 Jahren gegossen, und das heute
noch übliche, relativ aufwendige Verfahren
geht auf das 12.–16. Jahrhundert zurück.
Wie
eine
Glocke
entsteht
Die Kunst des Glockengießens beginnt damit, dass der Glockengießer aufgrund des
gewünschten Tons Durchmesser und Gewicht der Glocke errechnet und daraus ein Profil erstellt. Dieses Profil
wird auf ein Buchenbrett gezeichnet und ausgesägt und dient später
als Schablone.
Zunächst wird in einer Gussgrube im Erdreich aus Ziegelsteinen und
mehreren Lehmschichten ein »Glockenkern« gemauert, der anschließend mit Lehm bestrichen und mit der Schablone glatt gezogen wird.
Ist der Glockenkern getrocknet, wird er mit einem Trennmittel aus
Talg, Fett oder Graphit überzogen und anschließend nochmals mit
Lehm bedeckt. Diese Lehmschicht, die in Form und Umfang der späteren Glocke exakt entsprechen muss, ist die sogenannte »falsche
Glocke«.
Alle Verzierungen oder Inschriften, die die spätere Glocke tragen soll,
werden jetzt auf die getrocknete Lehmschicht der »falschen Glocke«
mit Wachs aufgetragen. Auf die Wachsschicht werden wiederum mehrere Schichten Lehm aufgebracht. Man beginnt dabei mit sehr feinem Lehm, damit die Verzierungen und Inschriften sich genau in den
23
Lehm einprägen können. Diese Lehmschichten bilden den »Mantel«. Wenn er fertig ist, wird die Form von innen ausgebrannt.
Der getrocknete Mantel wird abgehoben, und die darunter liegende
»falsche Glocke« wird zerschlagen. Anschließend wird der Mantel
wieder auf den Glockenkern aufgesetzt. Zwischen Kern und Mantel
ist nun in Hohlraum entstanden, in den dann die Glocke gegossen
wird. Vorher wird die Gussgrube mit Erde aufgefüllt, damit der Mantel dem ungeheuren Druck standhält, der beim Gießen entsteht. In
den Hohlraum zwischen Kern und Mantel wird über ein Einfüllloch
»Glockenspeise« eingefüllt, eine Mischung aus 20-24% Zinn und 7680% Kupfer, die auf Temperaturen zwischen 1000 und 1100 Grad
erhitzt wird. Über zwei weitere Löcher entweichen die Luft und die
beim Gießen entstehenden Gase. Gegossen wird traditionell am
Freitagnachmittag um 15 Uhr, der Sterbestunde Christi.
Ungefähr vier Wochen später ist die Glocke abgekühlt und wird ausgegraben. Der Lehmmantel wird abgeschlagen und die Glocke vom
Kern abgehoben. Nun wird die Glocke zum ersten Mal angeschlagen, und erst jetzt weiß man, ob sie wirklich den gewünschten Ton
gibt. Claudia Müller-Tief
Lumauseindrücke
Bilder vom Lagerleben inclusive
Geburtstagstorte.
Fotos Team Lumaus
Jede Lumaus
ein Gottesgeschenk
Das LuMaus Zeltlager ist jedes Jahr sowohl für die Leiter als auch
für die Kinder ein großes Ereignis. Bis zu 87 Kinder zwischen acht
und 16 Jahren fahren jedes Jahr mit uns Jugendleitern nach Niederwies bei Peiting am Lech. Doch
das Zeltlager 2012 war ein ganz besonderes. Denn
dieses Mal haben wir unser zwanzig jähriges Jubiläum gefeiert. Das Wetter war zu diesem Anlass besonders schön und bis auf einen einzigen verregneten Vormittag,
hatten wir strahlendes Sommerwetter. Gerade wegen des Wetters
war das Programm voll mit Badetag, zwei Postenläufen, von denen
der eine von den Kindern für die Leiter vorbereitet wurde und einer großen Geburtstagsfeier für unsere LuMaus mit SchokokussWettessen, Würstelschnappen und Zeitungstanz. Für alle, die noch
nicht dabei sein konnten: Der Postenlauf ist ein Geländespiel, bei
dem verschiedene Aufgaben in kleinen Gruppen gelöst werden müssen. Innerhalb der Gruppen sind alle Altersstufen vertreten, sodass
große und kleine Lumäuse gemeinsam Aufgaben meistern können.
An den Abenden saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer und haben
Kaba getrunken und den Sternenhimmel bewundert. Natürlich durften auch die klassischen Lagerfeuerlieder wie »Über den Wolken«
und »Country Roads« nicht fehlen. Neben all dem Sterne schauen,
singen und Spiele spielen, blieb auch genug Zeit zum Baden im
Lech, spielen auf den großen Wiesen rund um den Zeltplatz oder
für Entdeckungstouren durch den angrenzenden Wald. Zum großen
Abschiedsfest, wo unter anderem auch die Gründer des Zeltlagers
dabei waren, kam unsere Pfarrerin, Verena Übler, um mit uns eine
Andacht zu feiern und den Menschen zu danken, die Lumaus auf
die Beine gestellt haben. Zum Abschied erhielt jeder ein Armband,
auf welchem »Du bist ein Gottesgeschenk« geschrieben steht. Und
mit all diesen Gottesgeschenken werden wir nächstes Jahr hoffentlich ein weiteres tolles Zeltlager verbringen.
Leonie Tief
20 Jahre LUMAUS
Ein herzliches Vergelt's Gott an die vielen Generationen Jugendleiter und Jugendleiterinnen, die jedes Jahr so vielen Kindern
eine Woche Gemeinschaft, Spaß, Abenteuer, Herzklopfen, Schlafmangel, Romantik, Natur, action undundund beschert haben und
bescheren.
Wir wissen Euer Engagement zu schätzen!
Gratulation und Dank von den Mitgliedern des Kirchenvorstands.
24
25
Wer Lust hat kann verschiedene Muster und
Garne versuchen, ideal
um Garnreste zu verarbeiten. Je dünner das
Garn, desto kleiner die
Glocke
Klöppel: 2 Lm.anschlagen; R. 1. in die 1.
Lm. 6 f. M. häkeln, Reihe mit Km. schließen; R. 2. eine Runde ohne Zunahme; R. 3.
jeweils 2 M in 1 f. M. zusammenarbeiten; R. 4.
durch die restlichen M. jeweils eine Schlinge
ziehen 1 Km. (R.1. bis R. 4. kann durch Perlen etc ersetzt werden), dann ca. 24 Lm., je
nachdem wie groß die Schlaufe werden soll.
Durch das Loch der Glocke ziehen und
annähen, dabei die Schlaufe schließen.
?
Der Gewinn dieses Rätsels:
Unter den richtigen Einsendungen
verlosen wir zwei Häkel-Glocken!
Bitte schicken Sie die Lösung per Post an das »REDTeam des
Gemeindebriefs«, Martin-Luther-Str. 4, 81539 München.
Einsendeschluss: 21. Januar 2013
Das Lösungswort des Rätsels im letzten Gemeindebrief war:
KIRCHENVORSTAND.
Fotos:
Sabine
Paul
Viel Spass und Erfolg
Waagrecht, senkrecht und diagonal sind hier 12 Vornamen versteckt. In der richtigen Reihenfolge ergeben die Anfangsbuchstaben das Lösungswort. hfos
A L
Anleitung
Papierglocke:
Kann mit Silber- oder
lien, die sich schneiden
werden. So geht es:
Bruchkante, Glockendurchgezogenen Liebesten mit einem
– - – - gestrichelLoch Faden binViel Spass beim
Sabine Paul
Goldfolie oder allen Materiaund falzen lassen, gebastelt
Papier falten, - - - Linie ist
vorlage übertragen. Die
nien schneiden (geht am
Schneidemesser), an den
ten Linen falten, durch das
den, aufhängen fertig!
häkeln und basteln,
E
O N I
zum gemeinsamen Cristbaumschmücken
am 7. Dezember um 14 Uhr
am Hans-Mielich-Platz.
Jeder kann seinen selbstgebastelten Baumschmuck mitbringen und aufhängen, wenn die Arme zu kurz werden, hilft
die Feuerwehr, um zu den höheren Zweigen zu gelangen.
Z S
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Lösungswort dieses Rätsels ist:
__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
26
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R X C W S
Herzliche Einladung
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Ausgabe 4/2012
Hier wird in Runden (R.) mit festen Maschen (f. M.) gearbeitet, am Anfang jeder Runde eine Luftmasche (Lm.) häkeln und am Ende mit einer Kettmasche (Km.) schließen:
2 Lm.anschlagen; R. 1. in die 1. Lm. 7 f. M. häkeln,
Reihe mit Km. schließen; R. 2. eine Runde ohne
Zunahme; R. 3. in jede f. M. 2 f. M. häkeln (14 M.);
R. 4. in jede 2te M. 2 f. M. (21 M.) R. 5. bis 10.
Runden häkeln, ohne Zunahme; R. 11. in jede
3. M. 2 f. M. (28 M.) R. 12. in jede 7. M. 2 f. M.
(32 M.); R. 13. in jede 8. M. 2 f. M. (36 M.).
??
Rätsel
Das Rätsel dieser Ausgabe:
Ecke
Glocken häkeln
27
T
Postvertriebsstück
B 11055 F
Entgelt bezahlt
DPAG
Kunstausstellung
in der Lutherkirche
Ankündigung
Der Maler Lothar Kaspar Wurm
stellt in der Karwoche 2013
von Palmsonntag, 24.3.2013,
bis einschließlich Ostermontag,
1.4.2013, in der Lutherkirche
Bilder zur Passion aus.
Bitte achten Sie auf weitere
Informationen, die zeitnah
erfolgen werden.
wollen Sie in unserem Gemeindebrief inserieren? Kontakt:
Pfarramt Lutherkirche
Redaktionsschluss für den nächsten Gemeindebrief: 7.1.2013
Der Überweisungsträger für Kindergottesdienst und Familienarbeit
wurde zum steuervergünstigten Zweck vom Verleger kostenlos beigefügt.