der Zeitschrift der Bethanien Kinder- und Jugenddörfer

Transcrição

der Zeitschrift der Bethanien Kinder- und Jugenddörfer
Die Zeitschrift der Bethanien Kinder- und Jugenddörfer
Nr. 29 · 1/2013
kidoblick
Abschied nehmen –
mit dem Sterben leben
■
■
■
■
Schwalmtal: Ehrenamtler eröffnen Kinderboutique „Wie neu“
Bergisch Gladbach: Frau Ritter – Musik ist ihre Leidenschaft
Eltville: Baubeginn der Kindertagesstätte
Dominikanerinnen: Liebe über den Tod hinaus
2 Herzlich Willkommen
Inhalt
3
Zwischen Himmel und Erde
7
Kinder Kinder
8
Leben in Schwalmtal
• Gedenkbuch für Verstorbene
• Eröffnung der Kinderboutique
„Wie neu“
Liebe Freundinnen und Freunde der Bethanien
Kinder- und Jugenddörfer,
Ein neues Jahr hat begonnen. Voller Tatendrang schauen wir
nach vorn, auf die Projekte, auf die Aufgaben, die wir uns vorgenommen haben. Mit dieser Ausgabe wollen wir auch den
Blick zurück werfen.
Wir haben in den vergangenen Jahren Kolleginnen und Kollegen zu Grabe getragen, ehemalige Kinder, Freunde des Kinderdorfes, Eltern unserer Kinder, Jugendlichen und auch schon mal
Kinder, die noch bei uns gelebt haben. Dass der Tod zum Leben
dazu gehört, das wissen wir. Doch wie schwer ist es, dieses
Wissen in den Alltag zu integrieren?
Wie gehen die Kinder damit um, wenn sich ankündigt, ein
Elternteil wird bald sterben? Wie schaffen unsere Pädagogen
es, dieses Kind zu stützen, wie die weiteren Kinder in der jeweiligen Familie oder Wohngruppe? Wie gehen wir selbst damit
um, wenn wir aus unserem Kollegenkreis jemanden viel zu
schnell und plötzlich verabschieden müssen? Während der
Gestaltung dieser Ausgabe ist genau das passiert. Eine langjährige Mitarbeiterin, die gerade den Ruhestand angetreten
hatte, verstarb viel zu früh kurz vor Weihnachten.
Lange haben wir darüber diskutiert, ob dies ein guter Hefttitel
für uns ist. Jetzt merken wir, dass genau das Leben mit dem
Tod eine wichtige Rolle spielt. Wir wagen uns an dieses Thema
und glauben, dass man noch viel öfter darüber reden sollte.
Denn nur wenn wir zwischendurch innenhalten können, zurückblicken, trauern und gedenken, können wir die kommenden
Aufgaben angehen und mit dem Leben gehen.
Zu Ostern sprechen wir vom Leben, vom Tod, vom Neuanfang
und vor allem von der Hoffnung. Hoffen gegen alle Hoffnungslosigkeit ist ein Credo unserer Ordensschwestern.
In diesem Sinne wollen wir besonders zu Ostern Hoffnung
schenken und Mut machen, das wünsche ich Ihnen von Herzen.
4
Titelthema
Abschied nehmen –
mit dem Sterben leben
• Interview mit einer Trauerbegleiterin
12
Leben in Bergisch Gladbach
• Staffelübergabe am Altar
• Treffen der drei KiDoRäte
15
Leben in Eltville
• Baubeginn
• Imagefilm für zukünftige Bewohner
17
Persönlich & Termine
18
Das Neueste
20
Leben bei den Dominikanerinnen
von Bethanien
• Liebe über den Tod hinaus
• Trauern braucht Zeit und Raum
22
Fachlich
23
Ihre Hilfe
• „Und es werde Licht“
Sie möchten den kidoblick 3 x jährlich kostenfrei
lesen? Melden Sie sich an unter 02163 4902-220
oder per E-Mail an [email protected]
Ihr
Impressum
Werner Langfeldt
Geschäftsführer
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Titelfoto:
Chelsea Durou, Melanie Klomann
Fotografiert von Uwe Nölke (Frankfurt)
Herausgeber: Bethanien Kinderdörfer gGmbH
Ungerather Straße 1–15 · 41366 Schwalmtal-Waldniel
Fon: 02163 4902-220 · Fax: 02163 4902-230
www.bethanien-kinderdoerfer.de
V.i.S.d.P.: Werner Langfeldt, Geschäftsführer
Redaktion: Susanne Gonswa (SGO)
Gestaltung: Ulrike Jasser, Heinsberg
Unsere Zeitschrift kidoblick erscheint dreimal jährlich
in einer Auflage von 3.000 Exemplaren. Sie wird von
den Caritas Werkstätten Köln auf umweltfreundlichem
Papier gedruckt.
Zwischen Himmel und Erde 3
Oskar und das Sterben
Kürzlich fiel mir die Geschichte von Oskar
in die Hände, die Geschichte eines 10jährigen Jungen, der weiß, dass er sterben muss. Er hat an der Tür gelauscht,
als der Arzt den Eltern die Diagnose mitteilte. Alle Versuche, seine Leukämie zu
behandeln, sind fehlgeschlagen. Was
ihm aber am meisten zusetzt ist, dass
niemand mit ihm darüber spricht. Er fühlt
sich schuldig gegenüber den Ärzten, die
doch ihr Bestes getan haben, um ihm zu
helfen, und nun selbst traurig sind. Er
fühlt sich ausgegrenzt, weil nach der
erfolglosen Knochenmarktransplantation
die Schwestern auf der Station nicht
mehr mit ihm lachen und scherzen. Aber
am meisten leidet er unter der Sprachlosigkeit seiner Eltern, die ihn jeden
Sonntag besuchen und alles versuchen,
um das entscheidende Thema zu vermeiden.
die entscheidende Entdeckung: alle Menschen werden einmal sterben, auch seine
Eltern. Denn das Leben auf dieser Erde
ist eine Gabe „auf Zeit“. Als es ihm
gelingt, diese Erkenntnis mit seinen
Eltern zu teilen, ist die furchtbare Sprachlosigkeit endlich überwunden, und Oskar
kann in Frieden sterben.
Glaubenden: ich darf damit rechnen,
dass jemand, eine liebevolle Person, sich
so für mich interessiert, dass ich mich
direkt an ihn wenden kann. Der jüdische Philosoph Schalom Ben Chorin hat
das mal so ausgedrückt: „Der Glaubende
stellt die Frage an Gott – der moderne
Mensch stellt Gott in Frage.“
Wer redet schon gern vom Tod! Vor allem,
wenn es um das Sterben eines geliebten
Menschen geht – wir fürchten uns vor
den eigenen Emotionen, vor dem Eingeständnis, dass wir einen geliebten Menschen loslassen müssen, vor der Trennung, vor so vielem, was uns Angst
macht angesichts der Begrenzung unseres Lebens. Die Sprachlosigkeit, die
daraus entsteht, lähmt und verhindert
Leben – auch neues Leben, das durch
den Tod hindurch kommen kann.
Der Schmerz bleibt. Aber durch den
Schmerz wird es Leben geben, für Oskar
anders als für seine Eltern, aber für alle
bleibt die Aussicht auf Leben in Fülle.
Mit Hilfe einer alten Dame, die ihn als
Freiwillige auf der Krebsstation besucht,
gelingt es ihm zunächst, seine eigene
Sprachlosigkeit zu überwinden: er
schreibt Briefe an Gott, in denen er alles
erzählt, was ihn bewegt. Dabei macht er
Mit dem Sterben leben ist wohl die größte Herausforderung unseres Menschseins. Einfache Antworten und Rezepte
hierzu gibt es nicht. Oskars Weg, zuerst
mit Gott über seine Gedanken und Erfahrungen zu sprechen, ist der Weg der
Gott sei Dank. Denn Christus ist wahrhaft
auferstanden. Frohe Ostern!
(Eric-Emmanuel Schmitt, Oskar und die
Dame in Rosa, Fischer Taschenbuch,
Frankfurt 2005)
Sr. Sara Böhmer OP,
Generalpriorin
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
4 Titelthema
Interview
mit einer Trauerbegleiterin
Der Verlust eines geliebten Menschen
kann Jeden, auch Kinder, treffen und aus
der Bahn werfen. In dieser schwierigen
Phase haben bei uns lebende Kinder
bereits Unterstützung von der Trauerbegleiterin Frau Witt-Loers bekommen. Wir
haben sie befragt, um mehr über ihre
Arbeit und die Möglichkeiten der Unterstützung im Trauerfall zu erfahren.
Guten Tag Frau Witt-Loers.
Was können sich die Leser unter Trauerbegleitung vorstellen?
Halt- und Hilflosigkeit, Einsamkeit und
widersprüchliche Gefühle verunsichern
Trauernde. Trauerbegleitung arbeitet stabilisierend und ressourcenorientiert. Sie
unterstützt in einer Zeit der Veränderung auf der Suche nach Handlungsweisen, Lebensentwürfen und Perspektiven.
Ich begleite Trauernde dabei, einen eigenen Ausdruck der Trauer, heilsame Formen des Erinnerns und neue Sichtweisen
und Strukturen zu finden.
Wer kann ihre Hilfe in Anspruch nehmen?
Kinder, Jugendliche und Erwachsene können vor dem absehbaren Tod und/oder
nach dem Tod eines nahe stehenden
Menschen begleitet werden. Positiv für
den Trauerprozess ist, wenn Kinder und
Jugendliche vor dem absehbaren Tod
begleitet werden oder Bezugspersonen
zum Umgang mit Kindern in solchen
Lebenssituationen informiert sind.
matischen Trauerprozess sind sie nicht
geeignet. Deshalb ist das Vorgespräch
von wesentlicher Bedeutung.
Was machen Sie in der Trauerbegleitung?
Trauernde werden bei der Bearbeitung
der „Traueraufgaben“ angeregt und
unterstützt. Sie müssen den Trauerschmerz durchleben und sich an eine
Welt ohne den Verstorbenen anpassen.
Begleitung unterstützt dabei und hilft,
dass Trauernde dem erlebten Verlust und
dem Verstorbenen einen Platz in ihrem
Leben einräumen können. Kinder sollen
in einem stabilen und geschützten Rahmen Möglichkeiten und Wege eines individuellen, stärkenden Erinnerns finden
und ein fortdauerndes, nicht belastendes
Verbundensein entwickeln können.
Was legen Sie unseren pädagogischen
Mitarbeitern im Umgang mit Tod und
Trauer besonders ans Herz?
Sie sollten sich präventiv mit Sterben,
Tod und Trauer sowie eigenen Trauererfahrungen auseinandersetzen. Ich
empfehle unbedingt auch qualifizierte
Fortbildungen. Grundsätzlich sind Verlässlichkeit, Vertraulichkeit, Wertschätzung, Zuhören, Dasein, Gefühle aushalten, Authentizität und Empathie sowie
die Anerkennung des Verlusts wichtige
Grundvoraussetzungen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Wann ist für ein Kind eine Gruppe von
betroffenen Kindern hilfreich?
Kinder in einem nicht erschwerten Trauerprozess, ohne zusätzliche Belastungen
sind in einer Gruppe gut aufgehoben. Für
Kinder in einem komplizierten oder trau-
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Stephanie Witt-Loers, Institut Dellanima
Kinder- und Familientrauerbegleiterin (BVT)
Das Interview führte Katharina Helbach,
Gruppenleiterin Haus 6,
Kinderdorf Bergisch Gladbach
Titelthema 5
Auf Leben und Tod –
Gedanken aus der Religionspädagogik
„Gut, dass meine Mutter endlich
gestorben ist, dann muss ich mir keine
Sorgen mehr um sie machen.“ – „Ich
wünschte, ich wäre tot.“ Schockieren
Sie solche Äußerungen? Wissen Sie
nicht recht, wie Sie darauf reagieren
sollen? So geht es vielen Menschen.
Im Buchladen finden Sie viele Ratgeber, die Anworten bereit halten, wie
wir Erwachsenen antworten können,
wenn Kinder schwierige Fragen stellen,
zum Beispiel die nach dem Tod. Ich
habe keinen davon gelesen.
Kinder reagieren nicht auf das, was
wir sagen, sondern auf das, was wir
empfinden und nonverbal ausdrücken.
Es wird also ernst für Sie: Was empfinden Sie wirklich angesichts des Todes?
Macht Ihnen der Tod Angst? Vermeiden
Sie, über ihn zu sprechen? Haben Sie
„Leichen im Keller“, Erfahrungen, mit
denen Sie sich lieber nicht auseinander setzen möchten?
Wir alle wünschen uns einen versöhnten Blick auf den Tod. Wer selbst schon
mit dem Sterben in Kontakt gekommen
ist, durch eigene Krankheit oder den
Tod nahestehender Menschen, ist vielleicht durch die Trauer hindurch gegangen und hat seinen Blick verändert.
Das steht uns allen übrigens immer
wieder bevor, wir sind nie fertig. Wir
werden immer wieder aus der Bahn
gestoßen, müssen neuen Halt suchen,
unsere Haltung neu finden. Religiöse
Menschen können sich vielleicht, wenn
ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen wurde, auf einer tieferen
Ebene neu im Gottvertrauen verwur-
zeln. Unser Glaube sagt: Gott fängt
dich auf, wenn du fällst.
Zwei Dinge sind sicher: Wir werden
nie die richtigen Antworten haben.
Und: Dem Tod entgeht niemand von
uns.
Was tun wir also bis dahin? Gehen wir
mit dem Sterben um, wenn sich die
Gelegenheit dazu bietet.
Unser täglicher Fußweg zum Kindergarten führt über den Friedhof. Wir lesen
vor, wer in den Gräbern liegt. Manchmal können wir uns eine vorbereitete
Grube anschauen oder die Schleifen an
den Gestecken von der Beerdigung.
Wir haben schon miteinander beraten,
wie unsere eigenen Gräber aussehen
sollen. Wir teilen miteinander die Traurigkeit über Familienmitglieder, die ein
Kind nie kennenlernen konnte, weil
sie schon gestorben sind. Ab und zu
zünden wir stellvertretend auf dem
Grab der Schwestern eine Kerze an
und denken an alle Abschiede, die
jemand von uns schon erlebt hat.
Denn eines ist auch sicher: Der Tod ist
wohl das endgültigste, aber nicht das
schlimmste, das uns passieren kann.
So verstehe ich den eingangs zitierten
Jugendlichen gut.
Ursula Mecke,
Kinderdorfmutter in Eltville
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
6 Titelthema
„So stell ich mir den Himmel vor …“
oder „Wie ist das eigentlich mit dem Tod?“
Zu den wohl individuellsten Bereichen eines jeden Menschen
gehört die eigene Vorstellung vom Sterben und dem, was
danach kommt, von Hoffnungen und Ängsten. Jeder wird sich
anders äußern und jeder hat ein Recht darauf, seine Gedanken und Visionen zu empfinden und darzustellen – oder aber
auch nicht darüber zu sprechen.
Auf dieser Seite kommen Menschen verschiedener Altersstufen zu Wort, die mit dem Kinderdorf verbunden sind.
Unzensiert und unkommentiert beschreiben sie ihre Vorstellungen und Empfindungen.
Marlene Altevers,
Heilpädagogin und Kinderdorfmutter in Schwalmtal
g. Das ist
nn ist er einfach we
da
,
ist
t
to
r
ne
ei
sind. Die
„Wenn
ute, die noch da
Le
n
re
de
an
e
di
r
dann könblöd fü
und weinen. Aber
ig
ur
tra
nz
ga
nn
den, der
sind da
chen. Und wenn ich
la
er
ed
wi
ch
au
e
nen di
m Friedhof.“
dann gehe ich zu
ll,
wi
en
ch
su
be
,
Tod ist
e)
(Mädchen, 5 Jahr
„Der Tod, ob mein eigener oder der eines anderen
Menschen, der mir nahe steht, ist etwas, an das ich
nicht gerne denke. Ich möchte daran glauben, dass
nach dem Tod nicht alles zu Ende ist, doch es fällt
mir schwer. Und deshalb tue ich gerne so, als ob es
den Tod überhaupt nicht gibt.“
(Mann, 23 Jahre)
Menschen ist, der
„Ich weiß ja nicht, wie das für den
so ein rübergerade stirbt. Bestenfalls ist es wie
ke schon, dass
gehen in eine andere Welt. Ich den
Menschen das
es diese andere Welt gibt, die wir
Ganz schlimm
.
Paradies oder „bei Gott sein“ nennen
Da stimmt dann
finde ich es, wenn ein Kind stirbt.
wenn jemand
etwas mit der Reihenfolge nicht. Und
ste, weil er z. B.
vorher ganz schrecklich leiden mus
n, dass sie sich
Krebs hatte. Manche Leute sagen dan
ereiten konnauf dessen Tod doch wenigstens vorb
gewesen sei; so
ten und dass es deswegen leichter
e trotzdem liewas wie eine Erlösung. Also mir wär
Wer mich wirklich
ber, wenn es bei mir schnell geht.
sterbe.
mag, der ist traurig, egal, wie ich
(Frau, 22 Jahre)
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
„Manchmal ist einer einfach tot.
Dann wird man
morgens wach und da liegt einfach
einer und ist tot.
Das war bei meinem Papa so. Der
ist jetzt im Himmel. Im Grab, da ist nur seine Hau
t. Aber das richtige von meinem Papa ist jetzt im
Himmel. Ich glaube, dass es da schön ist und ich glau
be auch, dass
mein Papa da besonders gut auf
mich aufpasst.“
(Junge, 9 Jahre)
„Welche Vorstellungen habe ich vom Tod und dem
Leben danach? Zuerst einmal: ich habe keine Angst
davor. Leben und Tod gehören für mich zusammen.
Ich bin davon überzeugt, dass es so etwas wie „ein
Leben nach dem Tod“ gibt, das also mit unserem
Ende hier auf der Erde nicht alles vorbei ist. Da noch
niemand uns von dieser Zeit danach erzählen konnte, bleibt mir nur meine Phantasie.“
(Mann, 52 Jahre)
„Für mich ist die schlim
mste Vorstellung die,
dass
ich vor meinem Tod noch
lange leiden muss. Den
Tod
selber sehe ich als ein
en Übergang in eine
neue
Welt. Und da ich Chris
tin bin, ist für mich die
se
neue Welt bei Gott. Mit
der Hölle und dem Fege
feuer tue ich mich schwer.
Ich bin fest davon überz
eugt,
dass Gott diese „Neben
schauplätze“ nicht nötig
hat
und er meine Seele durch
seine Liebe und seine Ve
rgebung reinigt, sodass
mein Platz dann auch
im
Himmel sein kann.“
(Frau 63 Jahre)
Kinder Kinder 7
von unseren
„Diese Seite wird
inderdörfern
Kindern aus den K
fen die Kinder
gemacht! Dabei dür
nach Herzenseine ganze Seite
ihum ist jedes
lust gestalten. Re
dieses Mal
Kinderdorf dran,
dem Kinderdorf
haben Kinder aus
illustriert.“
Eltville die Seite
Gestaltet von Jasmin (11 Jahre)
Das Rezept ist von Vanessa (13 Jahre)
Kindermund
Einige Kinder sitzen im Frühjahr auf einer Bank, die Sonne scheint, es ist noch recht
kühl. Eine Erzieherin kommt dazu, sieht einen Jungen im T-Shirt auf der Bank sitzen:
„Sag mal, ist dir nicht zu kalt, du solltest einen Pullover anziehen“.
Der neunjährige betont: „Wieso, die Sonne scheint doch!“.
„Ja aber ihr sitzt mit der Bank doch im Schatten!“.
Daraufhin der Junge „Am besten hätte man zwei Sonnen, dann hätte man auch
keinen Schatten!“
8 Leben in Schwalmtal
Umzug mit Kindern und Kegeln
Unsere Kinderdorfkinder erzählen vom Umzug in die zwei
neuen Wohnhäuser
„Boah, das Haus ist ja mal richtig cool!!“
war Leons erster Kommentar über das
neue Wohnhaus der Außenwohngruppe
Ungerath (benannt nach der Wohnstraße). Und pünktlich zum 1. Dezember
2012 war dann auch schon der Einzug,
die benachbarte Außenwohngruppe Kivit
(benannt nach dem Baugebiet) folgte
zwei Wochen später. Wand an Wand
wohnen nun die beiden Wohngruppen,
haben viel Platz und wunderschöne helle
Zimmer. Patricia stellt fest „Ich liebe
mein neues Zimmer“ und die Jungs freuen sich schon auf den Sommer und den
tollen großen Garten: „Hier fehlen ja nur
noch die Fußballtore“.
„Jetzt sind wir ja fast im Kinderdorf,
ne?“ darüber freut sich Sarah besonders,
denn jetzt kann sie in nur wenigen Minuten zu Fuß ihre Freunde besuchen und
muss sich nicht mehr von einem Erzieher
fahren lassen. Und Leoni hatte zum
Umzug eine ganz besondere Frage: „Ziehen die Erzieher auch mit um?“ dabei
konnte nicht geklärt werden, ob Leoni
lieber mit oder ohne die Erzieher im
neuen Haus wohnen würde. Fest steht
aber, auch sie ist mittlerweile glücklich
im neuen Haus angekommen und freut
sich über das neue Zuhause.
Das große, gemütliche Wohnzimmer mit Blick
auf den tollen Garten ist zentraler Treffpunkt
für alle Kinder und Erzieher geworden.
Als Dank für den gelungen Umzug luden die
Kinder Herrn Joebges zum Mittagessen in die
neue Küche.
Stephan Joebges, Verwaltungsleiter
Gedenkbuch für Verstorbene
Schon seit einer ganzen Zeit ist die Kinderdorfleitung mit dem Waldnieler Konvent
der Dominikanerinnen von Bethanien im Gespräch, um eine Form des Gedenkens an
die Verstorbenen des Kinderdorfes zu finden. Ausgangspunkt waren Todesfälle, die
das ganze Kinderdorf betroffen haben, wie der Tod einer Kinderdorfmutter nach schwerer Krankheit oder der plötzliche Tod eines noch jungen Ehemaligen, der oft im Kinderdorf zu Besuch war. In bewegenden Trauerfeiern hat die Kinderdorfgemeinschaft
Abschied genommen, danach fehlte ein Ort der Erinnerung an diesen liebgewonnenen Menschen. Herausgekommen bei den Überlegungen ist ein Gedenkbuch, das
einen besonderen Ort in der Kapelle der Schwestern und des Kinderdorfes erhalten
soll. Das Gedenkbuch enthält jeweils eine Erinnerungsseite mit dem Namen des Verstorbenen und dem Geburts- und Sterbedatum. Ein Foto und ein Text kann individuell hinzugefügt werden. Gedacht werden soll verstorbenen ehemaligen Kindern und
Jugendlichen und verstorbenen Ordensschwestern der Dominikanerinnen von Bethanien und auch verstorbenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die einen intensiven Bezug zum Kinderdorf hatten. Das Gedenkbuch erhebt nicht den Anspruch, jemals
vollständig zu sein. Von manchen ehemaligen Kindern und Jugendlichen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fehlt die Information, wohin sie ihr weiteres Leben geführt hat. Die einzelnen Seiten des Gedenkbuches sollen heutigen Lesern und Angehörigen die Gelegenheit geben, den nahestehenden Verstorbenen in stiller Erinnerung und im Gebet in der Kapelle zu gedenken. Wer möchte, dass ein Verstorbener des Waldnieler Kinderdorfes in dieser Form in Erinnerung bleiben soll, kann sich bei
der Priorin des Konventes der Dominikanerinnen von Bethanien oder bei der Kinderdorfleitung melden. Wir bemühen uns dann,
diese Person in das Gedenkbuch aufzunehmen.
Dr. Klaus Esser, Kinderdorfleiter
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
– Verabschiedung von Thomas Ahlers –
Leben in Schwalmtal 9
Herzensangelegenheit: Kinderdorf
– Verabschiedung von Thomas Ahlers –
Schon als Kind kommt Thomas Ahlers ins
Kinderdorf Schwalmtal, weil seine besten
Kumpels Harald und Rainer hier wohnen. Später absolviert der Waldnieler seinen Zivildienst in der Haustechnik und
Gärtnerei, später dann bei Sr. Ludgera
und ihrer Kinderdorffamilie. Er hilft wo er
kann, auch, als er im Brunnenhaus die
damalige Kinderdorfmutter unterstützt.
Die beiden ältesten Jungs (6 & 7 Jahre
alt) setzen prompt das Badezimmer unter
Wasser. „Und zwar so, dass, als ich die
Tür öffnete, mir beide Jungs entgegen
schwammen, so hoch stand das Wasser
schon!“ erinnert er sich lachend. Nach
dem Zivildienst wird er Erzieher, der Plan
eines Sozialpädagogikstudiums durchkreuzt die Leitung des Tannenhauses,
die er sechs Jahre lang inne hat. In seiner gesamten Zeit im Kinderdorf unter-
stützt er die Kinderdorfleitung beim Aufbau der Schichtdienstarbeit. Während
dieser Zeit entdeckt er auch seine Leidenschaft für die Naturheilkunde. Er entscheidet sich zur Ausbildung in Karlsruhe, aus zeitlichen Gründen verlässt er
deshalb das Kinderdorf. Doch ganz weg
ist er nie: ein Kind aus dem Kinderdorf
betreut er weiterhin, später auch als Heilpraktiker.
Als die örtliche Grundschule ihn für die
Schulsozialarbeit anfragt, schlägt der
Pragmatiker kurzerhand eine Kooperation mit dem Kinderdorf vor. Doch nach
der Erkrankung des Vaters kümmert er
sich vermehrt um seine Mutter und die
Anliegen seines derweil verstorbenen
Vaters. Die Entscheidung, seine Aufgaben
als Berater im Schulsozialdienst abzugeben, fällt ihm schwer. Doch der Vater
Thomas Ahlers übergibt die Schulsozialarbeit
an Anke Straeten
von zwei Kindern (12 & 16 Jahre) bleibt
weiterhin dem Kinderdorf „herzensverbunden“, wie er sagt. Auch im Kinderdorf
ist klar, er bleibt ein Teil der Gemeinschaft: als ehemaliger Kollege, als Nachbar und für ganz viele auch als Freund.
Für seine pragmatische und liebevolle
Einstellung in Erziehungsfragen werden
wir ihn sehr vermissen.
SGO
Nachruf Erika Forche
In tiefer Verbundenheit und in Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer langjährigen Mitarbeiterin und Kollegin, Erika Forche, geb. am 31.01.1952,
die am 14.12.2012 verstorben ist.
Erika Forche war seit einiger Zeit an Krebs erkrankt. Trotzdem kam die Nachricht von ihrem Tod für viele sehr plötzlich und unerwartet. Erst vier Wochen
vor ihrem Tod hat Erika Forche sich in die Freizeitphase ihrer Altersteilzeit verabschiedet. Mit ihrer Familie trauern vor allem die Kollegen und Kolleginnen,
mit denen sie in den letzten Jahren zusammengearbeitet hat und die Kinder
der Kinderdorffamilien und Gruppen, für die sie immer mit großer Herzenswärme tätig war.
Wir behalten Erika Forche als eine liebenswürdige, immer am Wohl der Kinder interessierte, fröhliche und positiv denkende Kollegin in Erinnerung.
Dr. Klaus Esser, Kinderdorfleiter
Auszeichnung für Fußballtrainer
Mike (l) und Pascal (2.v.l) ehren „die besten
Fußballtrainer der Welt“
Überraschung für René Schellbach und Christopher Jablonka! Seit kurzem trainieren
die beiden die Kinderdorf-Fußballmannschaft, nachdem der vorige Trainer ausgeschieden ist. Bei Wind und Wetter bolzen die beiden Erzieher mit den Jungs und Mädels,
was das Zeug hält. Dabei behalten sie stets ihre gute Laune, den richtigen Biss zur
Motivation und vor allem: eine gehörige Portion Humor! Zusätzlich organisieren sie
interne Fußballturniere, Trainingseinheiten in einer Halle oder auch neue Trainingsanzüge, wenn die alten nicht mehr tragbar sind. Dafür bedankte sich nun die Kinderdorfelf mit der Auszeichnung zu den „besten Trainern“ und überreichte beim letzten Training eigens angefertigte Urkunden und jedem einen goldenen Pokal.
Mike (16 Jahre) aus der Jugendwohngruppe
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
10 Leben in Schwalmtal
Eröffnung der Kinderboutique „Wie neu“
Gemeinsam mit dem Bündnis für Familie eröffnet das Kinderdorf eine Boutique für gebrauchte Kindersachen zur Unterstützung von Schwalmtaler Familien.
Öffnungszeiten: Mo: 10 –13, Mi: 10 –13 & 15–18, Fr: 15–18 Uhr
Adresse: Ungerather Str. 27, 41366 Schwalmtal
„Wir danken all den Spendern, die uns so großzügig mit Kinderkleidung und allen Dingen „rund ums Kind“ versorgen, doch
diese Mengen können wir nicht alleine bewältigen.“ Mit diesen Worten wandte sich Dr. Esser vom Bethanien Kinderdorf
an das Bündnis für Familie in Schwalmtal. Dort war man von
der Idee begeistert, Familien zu helfen – sie traf genau die Zielsetzung des Bündnisses.
Man setzte sich zusammen und plante das gemeinsame Projekt. Alle Unkosten sollten geteilt werden. Ein Name war
schnell gefunden: Kinder- und Jugendboutique „Wie Neu“.
Gute Ware zu kleinen Preisen für Familien. Ein Kooperationsvertrag wurde geschlossen. Die Organisation der Boutique
wurde weitgehend von Mitgliedern des Bündnisses übernommen, immer wieder mit Hilfestellung des Kinderdorfes.
Zuerst gingen wir daran, so viel Geld durch Spender zu sammeln, dass für gut ein Jahr die Miete zur Verfügung stand. Ein
schöner Raum, groß und günstig neben dem Kinderdorf gelegen, konnte angemietet werden. Dank der großzügigen Geldspenden, der beachtlichen Hilfsangebote von Handwerkern und
vieler Sachspenden, nahm das Projekt Form an. Immer wieder
hat uns die großzügige Unterstützung all derer, die wir um Hilfe
baten, wenn es um Arbeitskraft und Zeit, um Waschmaschine
oder Trockner, um Teppichboden oder Regale ging, überwältigt.
Ehrenamtlerinnen fanden sich, die mit Begeisterung und selbstlosem Einsatz die vielen Spenden sichteten und sortierten und
den Raum zu einem attraktiven Geschäftsraum umgestalteten.
Am 28. Oktober 2012 fand die Eröffnung statt. Seitdem wurde
die Boutique so gut angenommen, wie wir es nicht zu hoffen
gewagt hatten. Ein tolles Projekt, das sich hoffentlich auch in
Zukunft für alle Beteiligten lohnen wird.
Michaela Erdmann,
Schwalmtaler Bündnis für Familie
Sommerfest 2013: „Kinder dieser Welt“
Einen Tag lang verwandelt sich das Kinderdorfgelände in eine große bunte Erdkugel. Unterteilt in alle fünf Kontinente präsentieren sich die Kinderdorffamilien und -gruppen mit tollen
Spielständen und internationalen, kulinarischen Spezialitäten. Wir wollen Kinder dieser Welt
sein, machen Sie mit beim Reiten und Burgergrillen in Amerika, besuchen Sie das BullerbüParadies in Skandinavien, tanzen Sie zu Trommelklängen und tollen Kostümen in Afrika und
entdecken Sie noch vieles mehr. Am 30. Juni 2013 nach dem Gottesdienst geht’s los.
SGO
Kinderdorf
im Schnee
Eine Zauberwelt in weiß – wer das Kinderdorf
in diesem Winter betrat, tauchte ein in eine
Welt aus Schnee. Sogar die Spielplätze waren
unter einer dicken Schneeschicht versteckt.
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Bei den Indianern gibt’s Kriegsbemalung, Tomahowk-Werfen
und Traumfänger basteln
Leben in Schwalmtal 11
Musical der K-Town Kids war ein voller Erfolg
Gesangslehrerin
des Kinderdorfs
Franka von Werden
hat es geschafft:
das erste Musical
ihrer Gesangsgruppe machte sogar
den Kinderdorfleiter sprachlos.
dass mit kleinen schauspielerischen
Übungen die Kinder ihr großes Potential
noch besser zum Ausdruck bringen. Sie
begannen sich selbst zu spielen, Franka
Die Texte für das
Musical schrieb
Gesangslehrerin und
Schauspielerin
Franka von Werden
selbst
Als vor knapp fünf
Jahren der Kinderdorfmusiklehrer
Wolli Ostendarp
auf die Suche nach
einer Gesangslehrerin für die Kinder im
Kinderdorf ging, konnte er ja nicht ahnen,
welchen Glücksgriff er mit Franka von
Werden tat. Die damals 23jährige steckte
noch in ihrer Ausbildung zur Schauspielerin (Schwerpunkt Gesang). 2011 übernahm sie die Chorleitung des Kinderdorfchores. Schon bald erkannte sie,
Auf der Bühne durfte jeder sein eigenes
Solostück singen, Yasmin (2. v. vorne) wuchs
dabei über sich hinaus
schrieb den Kids kleine Rollen auf den
Leib und plötzlich wurde aus dem Chor
eine Musicalgruppe. Die „K-Town-Kids“
probten über ein Jahr, die größte Hürde
war, dass bei den Proben fast nie alle
gleichzeitig da waren. Und der Tiefpunkt
kam mit dem Ausscheiden einer der
Hauptrollen. „Da wollte ich alles hinschmeißen“ erinnert sich die gebürtige
Neusserin. Doch was dann passierte,
überraschte alle: die zurückhaltende
Yasemin sprang ins kalte Wasser und
übernahm die Bühnenrolle der extrovertierten Gruppenanführerin. Auch bei den
anderen neun Kids kamen ähnliche ungeahnte Schauspieltalente zu Tage. „Ich
wusste ja, die sind gut, aber dass sie so
gut sind, hat mir auf der Bühne glatt
die Sprache verschlagen!“. Und auch Kinderdorfleiter Dr. Esser bedankte sich
sprachlos vor dieser großartigen Leistung
mit einer Verbeugung und überreichte
dabei jedem Darsteller eine Rose.
Neue Präventionsmanagerin in Schwalmtal
vor sexuellen Übergriffen in Einrichtungen zu schützen. Thematisiert wurden
sowohl sexuelle Grenzüberschreitungen
zwischen Kindern und Jugendlichen als
auch sexuelle Übergriffe von Erwachsenen gegenüber Kindern und Jugendlichen. Brigitte Jacobs: „Wir müssen sehr
wachsam sein und uns die Gefahren
bewusst machen. Nur so ist ein besserer Schutz der uns anvertrauten Kinder
und Jugendlichen möglich.“
Brigitte Jacobs ist nicht nur Erziehungsleiterin
sondern sei Neuestem auch Präventionsmanagerin
Seit Ende letzten Jahres ist Erziehungsleiterin Brigitte Jacobs auch Präventionsmanagerin im Kinderdorf Schwalmtal. In
der Weiterbildung beim Institut für
Psychologie und Bedrohungsmanagement
aus Darmstadt wurden Handlungsstrategien erarbeitet, Kinder und Jugendliche
Kinderdorfleiter Dr. Klaus Esser bezeichnet die Qualifikation als einen weiteren
Baustein zu einem Kinderdorf, in dem
Kinder und Jugendliche geschützt und
sicher aufwachsen können. Besonders
zwei Aspekte waren Brigitte Jacobs in
der Weiterbildung wichtig:
■ Besonnenes Agieren und gute
Kooperation mit anderen Institu-
tionen ist wichtig, um dadurch
zeitnah die notwendigen Hilfen für
die Opfer zu gewährleisten.
■ Prävention ist besser möglich,
a) wenn sensibel auf mögliche
Signale von Überschreitungen
reagiert wird und ein Klima
der Offenheit herrscht.
b)wenn wir die Ressourcen
unsere Kinder und Jugendlichen sehen und uns noch
mehr bemühen, sie stark zu
machen.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden
nun in die Arbeit der Kinderdorfleitung
eingebracht und weiterentwickelt. In diesem Jahr gibt es eine umfangreiche Fortbildung zum Thema Prävention für alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kinderdorf Schwalmtal.
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
12 Leben in Bergisch Gladbach
Staffelübergabe am Altar
Pfarrer Jan Opiela (l) hielt viele Gottesdienste mit Pater Thiomir (m), jetzt folgt Msgr. Ansgar Puff
Fast fünf Jahre lang hat Pfarrer Jan Opiela
mit einzelnen Mitarbeiterteams das Evangelium gelesen und auf die Lebenswelt
von Kindern oder Jugendlichen passende
Texte und Lieder vorbereitet. So gab es
bald zehn mal im Jahr neben den Sonn-
tagsgottesdiensten mit Pater Tihomir
auch besonders gestaltete Gottesdienste
für Kinder.
Am 21.01. war nun Staffelübergabe an
den „Neuen“. Zu Beginn des Neujahrs-
empfangs feierten sie gemeinsam mit
allen Mitarbeitern die heilige Messe:
Pater Tihomir, Jan Opiela und Ansgar
Puff. Der Priester mit dem für seinen
Berufsstand etwas ungewöhnlichen
Nachnamen studierte erst Sozialarbeit,
dann Theologie, setzte zusammen mit
Franz Meurer in Köln-Vingst wichtige
seelsorgerische Akzente und leitete viele
Jahre eine große Pfarrei in Düsseldorf.
Dass er nun seit Mai 2012 Hauptabteilungsleiter der Abt. Seelsorge im Erzbistum Köln ist, merkt man ihm nicht an.
Auf Ehrentitel legt er keinen gesteigerten
Wert, sondern wünscht sich einfach, gut
in die Fußstapfen von Pfarrer Opiela
zu treten und die segensreiche Arbeit
weiter fortzuführen. Neben der administrativen Aufgabe, sich auch vor Ort für
Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter einzusetzen, das ist seine Motivation.
Wir alle danken Herrn Opiela für sein großes Engagement, und heißen ebenso
Herrn Puff herzlich willkommen und wünschen ihm und uns allen ein segensreiches Wirken.
Martin Kramm, Kinderdorfleiter
„Hurra, das Team ist wieder komplett!“
Mein Name ist Robert Mueller, ich bin 38 Jahre jung, Vater einer kleinen Tochter, und
möchte mich Ihnen gerne als neuer Erlebnis- & Freizeitpädagoge im Pädagogischen
Fachdienst des Bethanien Kinder- und Jugenddorfs in Bergisch Gladbach vorstellen.
Schon als kleiner Junge durchstreifte ich die Wälder und durfte in Jugendfreizeiten
so manches Abenteuer erleben. So habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht,
Sozialpädagogik studiert und dabei durch viele Fortbildungen meinen Schwerpunkt
auf die ganze Bandbreite der Freizeit- und Erlebnispädagogik gelegt. Meinen Weg
ins Bethanien Kinder- und Jugenddorf in Bergisch Gladbach fand ich im Jahr 2009
als Freiberufler. Damals war ich in der Schulsozialarbeit tätig und Herr Kramm
sprach mich an mit der Idee, wieder regelmäßige Kanugruppen mit den kinderdorfeigenen Kajaks für die „Kids“ und die Jugendlichen ins Leben zu rufen. Seit dem
01.01.2013 bin ich nun ein „fester“ Mitarbeiter und freue mich auf eine spannende
Arbeit, den Ausbau erlebnis- und individualpädagogischer Angebote für die Kinder
und Jugendlichen aller Häuser im Kinderdorf. Eine Fortführung und Weiterentwicklung
bereits etablierter freizeitpädagogischer Angebote wie z. B. die Fahrradwerkstatt, Fußball, Streethockey, erlebnisorientierte Ausflüge, sowie eine gezielte Jugendarbeit
in den Freizeit- und Jugendräumen sind für mich selbstverständlich. Also – packen
wir´s an.
Robert Mueller, Pädagogischer Fachdienst
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Der neue Freizeitpädagoge ist gut im Kinderdorf angekommen
Leben in Bergisch Gladbach 13
Hilfe für Bollerwagen und PC
Eine ganzes Unternehmen schenkte uns Zeit!
Einen Tag lang engagierten sich 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma
Hewlett-Packard Professional in unserem Kinderdorf und leisteten praktische
Hilfe:
Ob Fahrräder reparieren, Kinder-Computer auf Vordermann bringen, Reifen für
Kettcars oder Bollerwagen austauschen
und aufpumpen, backen, Schuppen aufräumen oder Gruppenfotos erstellen für
die Weihnachtspost – in allen Wohngruppen und Kinderdorffamilien stellten
die fleißigen Helfer ihre Tatkraft zur Ver-
fügung. Freudig wurden sie von Kindern
und Erwachsenen empfangen und einen
Tag in das turbulente und bunte Familienleben eingebunden. Gemeinsam
konnten so viele kleine und große Dinge
erledigt werden, die im Alltag häufig
liegen bleiben. Und die Mitarbeiter aus
Ratingen bekamen einen tollen Einblick
in das Leben der Kinderdorfgemeinschaft. Das war ein unvergesslicher Tag
für alle!
Katharina Helbach,
Gruppenleiterin Haus 6
Treffen der drei Kinderdorfräte
Was ist eigentlich der
Kinderdorfrat?
Der Kinderdorfrat vertritt die Interessen der Kinder und Jugendlichen im
Kinderdorf und übt gleichzeitig das
Verständnis von Demokratie und
Verantwortungsübernahme. Er stärkt
die Mitbestimmungsrechte, fördert
die Gemeinschaft und übernimmt
Verantwortung im Rahmen des
Kinderdorfalltags.
Wir als KiDoRat sind ja ständig auf der Suche nach neuen Ideen und Anregungen,
wie wir uns verbessern können und was alles möglich ist, um mitwirken zu können.
Wir hatten die Idee, uns einmal mit den KiDoRäten aus den zwei anderen Kinderdörfern zu treffen, um zu hören, wie diese aufgestellt sind und was die so machen.
Wir haben die anderen KiDoRäte dann an einem Samstag zu uns ins Kinderdorf eingeladen, und tatsächlich, es kamen zahlreiche Menschen aus den KiDoRäten zu uns!
Aus Schwalmtal kamen neun Personen und aus Eltville sechs. Da waren wir zu fünft
schon mal der kleinste KiDoRat!
Unser Ziel für den Tag war, zu erfahren, was die anderen KiDoRäte so machen, wie
oft sie sich treffen, welche Aufgaben sie übernehmen, und wie sie es schaffen, sich
dauerhaft bekannt zu machen. Das war wichtig, damit wir voneinander lernen und
uns gegenseitig Anregungen geben können.
Wir haben zunächst ein Brainstorming als Rundlauf gemacht, wo jeder seine Idee
von Mitbestimmumng aufschreiben konnte. Daraus haben wir uns die drei am meisten genannten Ideen ausgesucht und dies als Arbeitsgrundlage genommen. Die Themen waren dann: welche Feste und Aktionen machen wir, wie können wir als
Sprachrohr für alle Kinder und Jugendlichen im Kinderdorf gesehen werden und wie
können wir Spaß an der Arbeit im KiDoRat behalten, so dass wir immer engagiert
sind. Wir haben gemeinsam mit den KiDoRäten gekocht und gegessen, ihnen unser
Kinderdorf gezeigt und unser Fazit vom Tag war, dass unser kleiner KiDoRat BergischGladbach ganz schön engagiert ist und wir sehr aktiv sind!
Wir hoffen, dass nach dem Treffen alle motiviert sind, Anregungen umzusetzen, und
die wichtige Arbeit im KiDorat weiterhin ernst zu nehmen!
Gruppenleiterin Alice Siebenmorgen für den KiDoRat
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
14 Leben in Bergisch Gladbach
Musik ist ihre Leidenschaft ...
Nach vielen Jahren beendet Frau Ritter ihre ehrenamtliche Tätigkeit
Sie gehört zu den Urgesteinen unseres
Bethanien Kinderdorfes in Bergisch Gladbach. Schon im Jahr 1987 kam Frau Ulrike
Ritter, damals noch als Leiterin der MaxBruch-Musikschule Bergisch Gladbach, zu
uns und prägte über viele Jahre hinweg die
musikpädagogische Arbeit des Kinderdorfes. Mit ihrem hohen fachlichen Können
und ihren Beziehungen zu anderen Musikpädagogen verstand sie es, vielen musikbegeisterten Kindern entsprechende Angebote zu machen, aber auch besondere
Talente zu entdecken und gezielt zu fördern. Ein besonderer Schwerpunkt lag stets
auf der Chorarbeit sowohl im Kinder-, wie
auch im Jugend- und Erwachsenenbereich.
Legendär und vielen im Kinderdorf in guter
Erinnerung sind die Konzerte für unsere
Freunde und Förderer, besonders zu nennen sind hier die Opernszenen aus „Zar
und Zimmermann“ und „Der Freischütz“
für deren Aufführungen in den Jahren 1994
und 1998 das ganze Kinderdorf aktiviert
wurde und auch ihr hohes Engagement
für das Projekt „Echte Kinderrechte“.
Ihr Herz hat Frau Ritter vor allem an den
Bethanienchor gehängt, ein Zusammenschluss von Schwestern, Mitarbeitern und
Freunden mit Freude am Chorgesang,
ergänzt durch Kinderstimmen, für den sie
sich in besonderer Weise stark gemacht hat
und dem sie ihren individuellen Stempel
aufgedrückt hat. Der Bethanienchor stand
immer für eine hohe Qualität im mehrstimmigen Gesang von klassischen, aber auch
modernen Liedern der Kirchenmusik bis
hin zu Gospel oder Stücken aus den verschiedensten Erdteilen. Der Chor sang in
erster Linie bei hohen Kirchenfesten im
Jahreskreis, bei Festen und Jubiläen der
Dominikanerinnen und Dominikaner aber
es gab auch Konzertauftritte zusammen
mit dem SWR und Chorreisen mit Gastauftritten in Rendsburg, Limasol (Zypern),
Bracciano (Nähe Rom) und Leipzig.
Nachdem Frau Ritter schon vor einigen Jahren ihre allgemeine musikpädagogische
Arbeit für das Kinderdorf beendet hat, hat
sie nun zum Ende vergangenen Jahres aus
gesundheitlichen Gründen auch die Leitung des Bethanienchores an unseren derzeitigen Musikpädagogen Herrn Volkher
Kusche abgegeben.
Sehr schön war jedoch, dass es noch
gelungen ist, quasi als Schluß- und Höhepunkt ihres Schaffens, zusammen mit dem
Bethanienchor und einigen Solisten die
dritte CD fertig zustellen mit dem Titel
“Masithi“. Die Produktion dieser CD war
noch einmal ein gutes Stück Arbeit, aber
der Erfolg und die Qualität der unterschiedlichsten Stücke auf dieser CD lassen die
Mühen schnell vergessen.
Dieser kleine Beitrag kann nicht umfassen, was Frau Ritter alles für das Kinderdorf
geleistet hat. Wir möchten an dieser Stelle nur DANKE sagen für über 25 Jahre engagierter Arbeit und unermüdlichen Einsatzes
im Dienst unserer Kinder, Mitarbeiter und
im Dienste der Musik. Frau Ritter wird
weiterhin für unsere Schwestern da sein,
denen sie sich ganz besonders verbunden
fühlt. Für die kommenden Jahre wünschen
wir ihr vor allem Gesundheit und Gottes
Segen – und Herrn Kusche einen guten
Einstieg in die Nachfolge der Chorleitung.
Martin Kramm, Kinderdorfleiter
Damit sich alle von der Leistung und tollen Arbeit Frau Ritters für unser Kinderdorf überzeugen können, verlosen wir 3 aktuelle CDs „Masithi“. Bei Interesse schicken Sie einfach eine
Mail oder einen Brief bis zum 12.07.2013 an: [email protected] bzw. an Bethanien Kinderdörfer gGmbH, z. Hd. Susanne Gonswa, Ungerather Str. 1–15, 41366 Schwalmtal.
Unter allen Einsendungen werden die Gewinner ausgelost, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
!
„Tiger, sei fröhlich! Tiger, sei wütend!“
Aileen lernt als Tiger, Emotionen auszudrücken
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Ich heiße Aileen und bin neun Jahre alt. Ich bin in der heilpädagogischen Tagesgruppe 3. Heute erzähle ich euch von meiner Theatergruppe. Wir treffen uns immer dienstags mit sechs Kindern und Astrid Westerboer vom pädagogischen Fachdienst. Letztens
haben wir ein Spiel gespielt: Der Eine war Hugo, der Andere ein Tiger. Hugo brauchte zehn
gute Fotos von dem Tiger und sagte „Tiger, sei fröhlich“ oder „Sei wütend“. Der Tiger
machte dann das Gefühl und das kommt dann wieder bei Hugo an. Der musste z. B. vor
Angst wegspringen. Das war lustig. Oder wir denken uns wahre und gelogene Geschichten aus und alle raten, was stimmt. Oder es gibt einen Erfinder und einen Roboter, der
machen muss, was der Erfinder sagt. Das macht immer Spaß.
Aileen, 9 Jahre
Leben in Eltville 15
Der Anfang ist gemacht
Baubeginn der Bethanien Kindertagesstätte im Kinderdorf
Vor fast drei Jahren entwickelten wir
zusammen mit dem Eltviller Bürgermeister Patrick Kunkel die Idee, eine Kinderkrippe auf der großen, grünen Freifläche
nordwestlich der Bebauung auf unserem Bethanien Kinderdorfgelände in
Erbach zu errichten.
Ein umfangreicher Betreibervertrag zwischen Stadt und Kinderdorf regelt die
Finanzierung aus öffentlichen Mitteln,
das pädagogische Konzept und den
Betrieb der Einrichtung.
Nachdem vor Weihnachten alle Gremien
der Stadt Eltville zugestimmt hatten,
sind die ersten Laster nach Baubeginn
am 15.01. 2013 auf dem Weg.
„Der Anfang ist gemacht“, verkündete
Bürgermeister Patrick Kunkel stolz beim
Spatenstich auf der Marienhöhe.
„Wir sind dankbar für die Unterstützung
der Stadt und freuen uns auf die
Zusammenarbeit. Die liebevolle Betreuung von 40 Kleinstkindern unter 3 Jahren und ein guter Umgang mit deren
Eltern gehört zum Selbstverständnis des
pädagogischen Kinderdorfkonzeptes und
passen zu unserem Leitgedanken „Wo
Vertrauen wächst“, so Werner Langfeldt,
Geschäftsführer der Bethanien Kinderdörfer.
Nach langer Planungsphase freuen sich
alle Beteiligte, dass das Kinderdorf nun
bauen kann.
Kinderdorfleiter Andreas Linden hat
bereits viele Schritte unternommen,
damit das Projekt wie geplant zum Jahresende Wirklichkeit werden kann.
Und der Bedarf dafür ist da: zahlreiche
Eltern haben ihre Kinder bereits vormerken lassen.
Andreas Linden, Kinderdorfleiter
Geschäftsführer Werner Langfeldt (l) und Kinderdorfleiter Andreas Linden (r) beim Spatenstich mit Bürgermeister Patrick Kunkel (m)
Imagefilm für zukünftige Bewohner
Die Jugendlichen stellen das Kinderdorf in
einem eigenen Film vor.
Unter der Begleitung des Pädagogischen Fachdienstes produzierten vier Jugendliche
des Bethanien Kinder- und Jugenddorfes Eltville-Erbach einen Image-Film für alle
zukünftigen Bewohner des Kinderdorfes. Hierbei geht es darum, dass Kindern und
Jugendlichen, die in Zukunft ihren Lebensmittelpunkt im Kinderdorf haben werden,
der Start und die Orientierung im neuen zu Hause, erleichtert werden soll. Der Film
enthält alle wichtigen Informationen und Tipps für den neuen Lebensort und zwar
aus Expertensicht: Von Kindern für Kinder!
Die Kombination aus Video- und Bildmaterial soll dazu beitragen, dass sich Kinder
und Jugendliche von Anfang an im Kinderdorf gut zu Recht finden können.
Stefan Immesberger, Pädagogischer Fachdienst
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
16 Leben in Eltville
DIS AG beschert das Kinderdorf
Die Vorfreude war auf beiden Seiten
groß: Wie schon 2011 hat die Niederlassung des Geschäftsbereichs Finance der
DIS AG in Frankfurt auch im letzten Jahr
eine Nikolausfeier im Bethanien Kinderdorf Eltville organisiert. In der Vorweihnachtszeit nahm sich das Team einen
Nachmittag lang Zeit, mit rund 50 Kindern
zu spielen, zu basteln und zu singen.
Außerdem durfte natürlich auch eine
Bescherung nicht fehlen. Hierfür hatten
Mitarbeiter und Kunden der DIS AG in
Frankfurt im Vorfeld Sachspenden gesammelt – und sorgten mit hochwertigen
Geschenken für leuchtende Kinderaugen.
„Nach der gelungenen Erstauflage im
vergangenen Jahr stand für uns schnell
fest, dass wir auch im Jahr 2012 einen
schönen Nachmittag auf die Beine stellen wollen“, sagt Niederlassungsleiterin
Bärbel Paduch. „Unser ganzes Team hat
sich richtig darauf gefreut, sich persönlich zu engagieren und Zeit mit den Kindern zu verbringen.“ Auch die Vorfreude
im Kinderdorf war groß, wie Stefan
Immesberger, Mitarbeiter des pädagogischen Fachdienstes, weiß. „Wir finden
es toll, dass die DIS AG über Sachspenden hinaus eine so tolle Aktion mit uns
gemeinsam gestaltet. Natürlich wären wir
begeistert, wenn diese Veranstaltung
langfristig zu einer richtigen Tradition
wird.“
Stefan Immesberger
Backen, Spielen, Spaß haben – Ein Nachmittag
im Kinderdorf Eltville mit den Mitarbeiterinnen
der DIS AG.
Abschied und Neubeginn - Familie Mecke wandert aus
Acht Jahre lang lebten wir als Hauseltern im Kinderdorf Eltville. Eine prägende Zeit für uns, zumal
hier auch unsere beiden Kinder geboren wurden. Jetzt heißt es für uns und unsere Kinderdorfkinder Abschied nehmen, denn wir ziehen im April nach Schweden. (Wer einmal schauen möchte, wohin es uns verschlägt: www.auszeit-in-schweden.de)
Der Wechsel in der Leitung der Kinderdorffamilie ist gut vorbereitet. Den beiden Großen wünschen wir kraftvolle Schritte in die Selbstständigkeit. Die Jüngeren und unsere Kollegen bilden
zusammen mit dem bisherigen Haus 4b eine neue Kinderdorffamilie – wir wünschen allen eine
gute Eingewöhnung und alles Gute! Vielleicht sehen wir uns ja einmal in Schweden wieder?
Ursula und Thomas Mecke
Küchenprojekt findet erfolgreichen Abschluss
Das lange beworbene Küchenprojekt des Bethanien Kinder- und
Jugenddorfes Eltville-Erbach findet Anfang 2013 einen sehr erfolgreichen Abschluss. Die dringende Neuanschaffung einer multifunktional zu nutzenden Küche, für die kinderdorfeigenen Kochkurse
sowie für den Bedarf der gesamten Kinderdorfgemeinschaft, kann
jetzt endlich dank zahlreicher Unterstützer realisiert werden.
Dazu wird die kleine, alte Küche, die sich angrenzend an die
Kinderdorf-Aula befindet, räumlich vergrößert und mit einer neuen
Einbauküche ausgestattet, die dem Bedarf der Kinderdorfgemeinschaft gerecht wird. In der neuen Küche finden zukünftig die regelmäßigen Kochkurse des Pädagogischen Fachdienstes statt, die
sich unmittelbar an alle Jugendlichen des Eltviller Kinderdorfes
richten. Darüber hinaus steht sie allen Bewohnern des Kinderdorfes für Feierlichkeiten zur Verfügung.
Ein großes Dankeschön an alle Förderer und Unterstützer, ohne die diese dringende Neuanschaffung nicht hätte wahr werden
können!
Stefan Immesberger
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Persönlich & Termine 17
Schwalmtal
Runde Geburtstage
Hans-Peter Busch, 21.02.13:
60 Jahre
Sandra Jüngst, 18.04.13: 30 Jahre
Petra Maack, 14.06.13: 50 Jahre
Iris Porz, 29.06.13: 50 Jahre
Winfried Weiß, 05.07.13: 60 Jahre
Bergisch
Gladbach
Jubiläum
Termine
Margarete Otten, 01.05.13: 35 Jahre
Markus Hermanns, 01.01.13:
10 Jahre
09.03.13
Misereor-Aktionstag der Kinderdorfgemeinschaft
Jubiläum
Günter Gerhards, 01.07.13: 25 Jahre
Eltville
Termine
14.03.13
Mitarbeitervertretung – Wahlen
21.03.13
Termine
30.03.13
Mitarbeiter-Besinnungstag
21.30 Uhr: Auferstehungsfeier mit
Osterfeuer
23./24.03.13
30.03.13
31.03.13
21.00 Uhr: Osternachtsmesse
Osterfestmesse mit dem Bethanienchor
Hobby-Kunst-Kultur-Ausstellung
des pastoralen Raums Eltville in der
Kinderdorf-Aula
16./17.04.13
07.04.13
Fortbildung Prävention
6 Kinder feiern im Kinderdorf ihre
1. Hl. Kommunion
20.04.13
Tag der offenen Tür in der Kindertagesstätte
18.04.13
Termine
Mitarbeitervertretung – Wahlen
20.–23.03.13
02./03.05.13
30.04.13
Begegnungstag der pädagogischen
Mitarbeiterinnen
Maibaum aufstellen
22.06.13
Klausurtagung der Erziehungsleitungen der Bethanien Kinderdörfer
mit dem Geschäftsführer und den
Kinderdorfleitern
23.05.13
Mitarbeitervertretung – Wahlen
Musicalaufführung „Nunsensations“ in
der Aula
24./25.04.13
30.06.13
10.07.13
Sommerfest „Kinder dieser Welt“
Tagung der Sport- und Erlebnispädagogen aus dem ganzen Rheinland im
Kinderdorf Bergisch Gladbach
05.07.13
Mitarbeiterausflug
12.07.13
15.00 Uhr: Talentschuppen Musiknachwuchs
14.07.13
Marathonlauf Athletik Waldniel
Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der deutschen Kinderdörfer in Wahlwies/Bodensee
15.05.13
Treffen der Gruppenleitungen
der Bethanien Kinderdörfer in
Bergisch Gladbach
17.–20.05.13
Kido-Cup der BAG Kinderdörfer
04.– 06.06.13
Fachtagung des Bundesverband
katholischer Einrichtungen und
Dienste der Erziehungshilfen e.V.
in Hildesheim
05.– 08.06.13
Eucharistischer Kongress in Köln
www.eucharistie2013.de
18 Das Neueste
Stabwechsel im Aufsichtsrat
Vernetzung zum Gesellschafter und damit auch zur Generalleitung des Ordens, ist aber nun, nach fast 12 Jahren erfolgreichen Wirkens der Bethanien Kinderdörfer gGmbH, nicht
mehr notwendig.
Sr. Sara dankte Sr. Marjolein ganz herzlich für ihr über sechsjähriges Engagement als Vorsitzende des Aufsichtsrates.
Nachfolger von Sr. Marjolein wird Christoph Hauke, der seit
2008 Mitglied des Aufsichtsrates ist. Herr Hauke ist Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Personalführung mbH
in Düsseldorf.
Sr. Marjolein übergibt den Vorsitz des Aufsichtsrats an Christoph Hauke
Herr Hauke hat sich über die Ernennung sehr gefreut und ist
sehr stolz, in dieser sowohl für den Orden als auch für die
Bethanien Kinder- und Jugenddörfer verantwortlichen Position
tätig sein zu dürfen.
Die Aufsichtsratssitzung der Bethanien Kinderdörfer gGmbH
am 12. Dezember 2012 wurde letztmalig von Sr. Marjolein
Bruinen OP als Vorsitzende geleitet. Sr. Sara Böhmer OP, die
Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, nahm die Verabschiedung vor und berichtete über Veränderungen in den
Gremien der Gesellschaft.
Bisher war der Vorsitz im Aufsichtsrat gekoppelt an den Vorsitz des Bethanien Werke E.V., der die Gesellschafterfunktion
wahrnimmt. Dies war in den ersten Jahren nach Gründung der
Bethanien Kinderdörfer gGmbH wichtig und eine optimale
Kirsten Hols ist neu im Aufsichtsrat
Neu in den Aufsichtsrat
berufen wurde Kirsten Hols,
Diplom-Volkswirtschafterin
und Geschäftsführerin zweier
Servicetöchter der Diakonie
Michaelshoven in Köln. Wir
heißen Frau Hols herzlich
willkommen und wünschen
ihr alles Gute für ihr Wirken
in Bethanien.
Umzug der Geschäftsführungszentrale
Nach über 12 Jahren zieht die Zentrale der Bethanien Kinderdörfer schweren Herzens aus dem wunderschönen Haus
Clee aus. In das historische Gebäude ziehen im Laufe des
Jahres die Schwestern des Konvents in Waldniel, die es
zukünftig als Schwesternhaus nutzen werden (s.S. 21).
Bereits jetzt packen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fleißig Kartons. Pünktlich zum Frühjahr werden sie die neuen
Räumlichkeiten im ehemaligen Schwesternkonvent und Noviziat Haus Tabgha auf dem Kinderdorfgelände Schwalmtal
beziehen können.
Dorothée Imdahl packte zahlreiche Kartons, bevor der Umzugswagen kam
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Das Neueste 19
Karneval in den Kinderdörfern
Unsere Bethanien Kinderdörfer sind
regelrecht karnevalsjeck. Im Kinderdorf
Bergisch Gladbach gingen knapp 80 Kinder und Mitarbeiter beim örtlichen Karnevalsumzug mit, in Schwalmtal feierten
Prinzessin Marina I und Prinz Robyn I in
einer Karnevalsgala einen ganzen Abend
lang und verteilten Kamelle. Auch in
Eltville kostümierten sich die Kinder und
waren mitten im Geschehen. Ein buntes
Highlight im Jahreskalender!
SGO
Kölner Stunksitzung unterstützt
die Bethanien
Kinderdörfer
Seit über 20 Jahren ist Thomas Köller (vorne mittig) Regisseur der Stunksitzung, jetzt hat er die
Bethanien Kinderdörfer als Elferat eingeladen
Hoch über allem schwebten die Bethanien Kinderdörfer und machten auf das Engagement für die
Kinder aufmerksam
Die Bethanien Kinderdörfer waren dieses Jahr eingeladen, als Elferrat in der
legendären Kölner Stunksitzung teilzunehmen. Verkleidet als „Helden der Kindheit“ durften wir einen Abend lang auf
unsere Arbeit aufmerksam machen. In
dem restlos ausverkauften E-Werk haben
wir so rund 1000 Jecke über unsere Arbeit
informiert und vier Stunden fröhlichen
Rabatz hoch oben über der Bühne
gemacht. Der Abend bleibt uns unvergessen, zu verdanken haben wir das dem
Stunksitzungs-Regisseur Thomas Köller,
der die Kinderdörfer vergangenes Jahr
kennen- und schätzen gelernt hat. Kurzerhand hat er beschlossen, unsere Arbeit
zu unterstützen und ein Herz für unsere
Kinder und Jugendlichen gezeigt. Wir
bedanken uns für diese tolle Möglichkeit
im Namen aller Kinder und Jugendlichen!
SGO
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
20 Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien
Liebe über den Tod hinaus
Das Gemeinschaftsgrab der Schwestern
Auf dem Friedhof in Waldniel haben die
Dominikanerinnen von Bethanien ein großes Gemeinschaftsgrab. Über 40 Schwestern liegen inzwischen hier. Es gibt einen
Grabstein mit der Darstellung der Maria
Magdalena, die dem auferstandenen
Jesus begegnet und sieben Grabplatten
mit den Namen und Daten der Schwestern. Diese Platten sind bewusst schlicht
gehalten, für jede Schwester zwei Zeilen,
das genügt.
Manchen genügt es aber nicht. Vor einigen Jahren starb Sr. Editha, eine ehemalige Kinderdorfmutter. Da fing es an:
plötzlich saß neben ihrem Namen ein
kleiner Engel, dazu ein Herz aus Ton „Ich
vermisse dich“. Manche waren erstaunt,
dass die Strenge der bildlosen Platten
einfach außer Kraft gesetzt wurde. Doch
keiner mochte etwas dagegen sagen,
denn es waren die Ehemaligen aus Sr.
Edithas Kinderdorffamilie, die auf diese
Weise ihre Liebe ausdrückten. Immer
wieder und immer wieder neu.
„Nicht vom Brot allein“
Das Wichtigste vor Gott ist nicht,
viel getan zu haben, sondern
ihn viel geliebt zu haben.
Das Grab des Kinderdorfkindes Marco wird
liebevoll von seiner Kinderdorfmutter
Sr. Ludgera gepflegt.
Achtung: Kinder in der Kirche!
„Irgendwann kommt jeder einmal in den Himmel, und mein Papa ist schon da, hat es geschafft!
Sicher freut sich Gott sehr über diesen Lümmel, denn mein Papa, der ist clever und hat Kraft.
Also tritt er durch die riesengroße Pforte, und die Sonne scheint ihm strahlend ins Gesicht.
Und vor Freude fehlen ihm bestimmt die Worte. So was Schönes sah der Papa vorher nicht:
Da sind Engel, die ihn liebevoll begleiten, und Musik des Himmels klingt von irgendwo.
Und was werden sich dann Papas Augen weiten: Er kriegt den 207er Peugeot!
So stelle ich mir den Himmel vor, mit silbernen Klinken und goldenem Tor,
und Gott lädt uns irgendwann ein, und Gott selbst lädt uns ein.“
Aus der CD „Echte Kinderrechte“. Der Liedtext „So stelle ich mir den Himmel vor“ wurde von M. Ehrhardt
geschrieben – nach Bildern, die die Kinder der Bethanien Kinderdörfer gemalt und erklärt hatten.
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Seitdem sind noch mehrere andere
Schwestern gestorben, die im Kinderdorf
waren. Auch bei ihnen liegen solche kleinen Liebesbeweise. Nicht immer kann
man sicher erkennen, wem sie gelten, so
nah stehen die Namen zusammen. Uns
ist das gerade recht. Wir arbeiten schließlich alle gemeinsam für „unsere Kinder“.
Gleich neben unserem Grab ist das vom
ehemaligen Kinderdorfkind Marco. Er ist
nicht alt geworden, nur 24 Jahre. Ein
Herzfehler. Marco hat – wie manche unserer Ehemaligen – keine Eltern, die sein
Grab besuchen könnten. Er war bei Sr.
Ludgera in der Kinderdorffamilie. Und
so, wie sie sich im Leben immer um ihn
gekümmert und gesorgt hat, so sorgt
sie jetzt auch für sein Grab – genau wie
manch eine unserer ehemaligen Kinderdorfmütter.
Auch diese kleinen Zeichen, eine frische
Blume, eine Kerze, ein Herz aus Ton,
machen sichtbar, worauf es uns an kommt: Unsere Kinderdorfmütter teilen
ihr ganzes Leben mit „ihren“ Kindern –
und manchmal reicht die so gewachsene
Liebe und Nähe sogar über den Tod hinaus.
Sr. Barbara-Johanna
Sel. Pater Jean Joseph Lataste
Termine
Am 20. Mai wird Sr. Sabina (Waldniel)
80 Jahre alt.
Am 9. Juni feiert Sr. Josefa (Waldniel)
ihr 50jähriges Ordensjubiläum.
Am 16. Juli wird Sr. Gaudete (Meckenheim) 92 Jahre alt.
Herzliche Glück- und Segenswünsche!
Leben bei den Dominikanerinnen von Bethanien 21
Trauern braucht Zeit und Raum
Wenn wir von Abschied nehmen sprechen, denken wir zuerst an den Tod. Er
ist der endgültige Abschied. Aber wir
wissen auch um die vielen „kleinen
Tode“, die wir mitten im Leben sterben.
Abschiede von liebgewordenen Menschen, Orten, Ausstieg aus der Berufstätigkeit, Durchtragen von Krankheiten,
Loslassen der Kinder, Enttäuschungen,
Scheitern, …
Sterben ist ein Lebensthema, wir sollten
Mut fassen, es öfter zur Sprache zu bringen. Doch unsere Gesellschaft verdrängt
dieses Thema. Aber wenn der Tod eintritt,
wenn wir vom Tod eines lieben Menschen betroffen sind, können wir uns
dem nicht mehr entziehen. Da ist es gut,
Menschen in ähnlicher Situation zu erleben, Fragen stellen zu können, trauern zu
dürfen, Menschen zu treffen, die Zeit
haben, Trauer miteinander zu teilen, zu
trösten, zuzuhören. Trauern braucht seine
Zeit und seinen Ort.
Es gibt in vielen Gemeinden das Trauercafé – hier gibt es feste, regelmäßige
Termine, offene Gruppen, jeder ist willkommen.
Es gibt die Trauergruppe – das ist eine
feste Gruppe, die sich über einen längeren Zeitraum trifft. Es gibt Menschen, die
sich intensiv mit dem Thema beschäftigen (Trauerbegleiter), die dann für Menschen in Trauersituation da sind.
Die Trauernden trösten gehört zu den
Werken der Barmherzigkeit. Wir sind aufgerufen, Menschen in dieser Lebensphase nicht allein zu lassen, sondern sie
durch unsere Nähe etwas spüren zu lassen von Gottes Fürsorge und Liebe.
Wir Christen wissen, dass die Toten nicht
einfach gegangen sind. Wir glauben an
die Gemeinschaft der Lebenden und der
Toten. Wir glauben an Gottes Zusage: „Ich
bin die Auferstehung und das Leben!“
Sr. Roswitha-Veronika,
Frankfurt-Rödelheim
Eine doppelte Einkleidung
Das hatten wir schon lange nicht mehr: am 16.12.2012 haben
unsere beiden damaligen Postulantinnen ihr Noviziat begonnen. Sie empfingen den Habit, das „Kleid des Hl. Dominikus“
und heißen jetzt Sr. Anna Maria (re) und Sr. Martha Maria
(li). Wir wünschen Gottes reichen Segen für die zweijährige
intensive Ausbildungszeit.
Sr. B-J
Wir bauen unser Haupthaus um!
Unser Haupthaus in Schwalmtal-Waldniel, das „Haus Clee“ ist mitten im Kinderdorf
gelegen, fast so etwas wie ein Wahrzeichen von Bethanien Schwalmtal – und muss
dringend renoviert werden. Wir Schwestern wohnen in einem kleineren Flachbau daneben. Der bräuchte sogar noch dringender eine Sanierung, aber für zwei so umfangreiche Baumaßnahmen fehlt uns schlicht das Geld. Die Generalleitung hat schon seit
geraumer Zeit nach einer Lösung gesucht und jetzt eine Entscheidung getroffen: Wir
renovieren nur das Haupthaus, bauen es dabei gleich um, ziehen dort ein und reißen dann das bisherige Schwesternhaus (zu großen Teilen) ab!
Inzwischen sind die Büros, die im Haupthaus waren, ins Kinderdorf umgezogen. Auch
die Pforte, erste Anlaufstelle für Gäste, Post und Telefonate, ist inzwischen schon
seit Februar im Kinderdorf untergebracht. Der Umbau hat begonnen und wir hoffen,
bis zum Ende des Jahres in das „neue“ Haupthaus einziehen zu können.
Sr. B-J
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
22 Fachlich
Das „Social-circus-project“ – Torkelini
Unser Zirkus Torkelini ist ein sogenanntes „Social-circus-Project“ im Kinder- und Jugenddorf Bethanien in Bergisch Gladbach. Zirkus spricht viele
Entwicklungsbereiche an (s. Kasten) und lässt sich an die Möglichkeiten und Grenzen jedes Einzelnen anpassen, wodurch es auch für Jeden
geeignet ist.
Die Kinder und Jugendlichen bei uns in Bergisch Gladbach haben einmal die Woche in Kleingruppen ihr Training. Am Anfang steht immer die
Akrobatik. Diese wird genutzt zum Aufbau von Beziehung und Vertrauen. Akrobatik spielt auch weiterhin eine zentrale Rolle, doch haben die
Artisten auch die Möglichkeit sich auf andere Techniken zu konzentrieren. Wir bieten verschiedenste Möglichkeiten an, u.a. aus den Bereichen
Balancieren, Theatertechniken wie Clown, Zaubern und das Jonglieren.
Wichtig bei unserem Projekt ist, dass nach den Fähigkeiten und Bedürfnissen der Kinder geschaut wird. Unsere Ziele liegen in
dem Kind und nicht in einer gelingenden Aufführung oder der Außendarstellung. Bei uns ist es wichtig, die Stärken in den Kindern zu entdecken, damit jedes Kind stolz sein kann auf das, was es schafft. So ist das geistig behinderte Kind mal der Star
der Manege, weil es super Einrad fahren kann. Ein Kind mit Bindungsstörungen wird zum Fesselkönig und der total verängstigte Jugendliche möchte die Macht über das Feuer haben.
Wir arbeiten viel mit Geschichten und Spielen. Unsere Trainings und Auftritte sind meist lustig und überraschend. Bei Auftritten sind wir Trainer oft mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam in der Manege. Das erweitert die Möglichkeiten und bietet den Kindern und Jugendlichen die Erfahrung, dass Erwachsene in jeder Lage zu ihnen stehen, eine Erfahrung, die für unsere Zielgruppe nicht selbstverständlich ist.
Persönliche Ziele der Kinder und Jugendlichen im …
motorischen Bereich: Förderung der Grob- und Feinmotorik, des Rhythmusgefühls, der Auge-Hand-Koordination uvm.
sozialem Bereich: Vertrauen, Einschätzen eigener Möglichkeiten, Selbstwertgefühl, Einhalten von Verabredungen,
wöchentlichen Termin wahrnehmen, Konzentration, Selbstkontrolle, Verarbeiten von Erlebtem, positive Körpererfahrung,
Grenzen erkunden, Verantwortung übernehmen, Fantasieentwicklung, Durchhaltevermögen, lösungsorientiertes Denken
Astrid Westerboer, Koordination Päd. Fachdienst und Leiterin des Zirkusprojekts
„Trauerbegleiter Bücher“
„Servus Opa“ sag ich leise!“ – „Abschied von Rune“ und
einige andere Werke sind Klassiker, wenn es darum geht,
Kindern in ihrer Trauer zu begleiten. Inzwischen gibt es eine
Vielfalt von Büchern, die sich diesem Thema zugewandt
haben.
Ein Buchvorschlag:
„Über den großen Fluss“ von Armin Beuscher und Cornelia Haas. In dem 2010 erschienenen Buch verabschiedet sich
der Hase vom Waschbären. Er wird über den großen Fluss
gehen und niemand kann mitkommen. Die Trauernden
bleiben zurück und füllen den Tag mit Erzählungen und
Erinnerungen. Als sie spät in der Nacht schlafen gehen, ist
die Trauer nicht weg – und doch sind alle getröstet. Faszinierend selbstverständlich wird von der Hoffnung vom Sein
über den Tod hinaus erzählt.
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
Das besondere an diesem Buch: Es eignet sich
besonders gut für Kinder aus unterschiedlichen Familien mit ebenso unterschiedlichem
kulturellem oder religiösem Hintergrund.
Und noch ein Vorschlag:
„Die besten Beerdigungen der Welt“ von Ulf Nilsson und Eva Eriksson. Das Buch
macht deutlich, dass der Tod wie auch immer zum Leben
dazugehört. Die Ängste der Kinder werden aufgegriffen
und verarbeitet. Und auch das Lächeln kommt nicht zu kurz.
Marlene Altevers, Heilpädagogin und Kinderdorfmutter
Ihre Hilfe 23
„Und es werde Licht“
Unsere Aula im Kinderdorf Bergisch Gladbach ist seit über 40 Jahren Mittelpunkt des Kinderdorfes für Veranstaltungen und Feste aller
Art, aber leider ist die Beleuchtung und die Technik auch schon
über 40 Jahre alt. Es war daher an der Zeit, den Startschuss zu
geben für eine Neuinstallation der Leitungen und den Einbau
einer Traverse mit entsprechenden Beleuchtungskörpern, damit das
Licht die ganze Bühne ausleuchtet und nicht nur von oben auf die
Köpfe scheint.
An dieser Stelle möchten wir uns sehr herzlich bedanken bei der
Firma oktalite Lichttechnik GmbH aus Köln und ihrem Geschäftsführer Herrn Jean-Pierre Castanié, die uns mit einer großherzigen
Spende von 5000,- € unterstützt haben, damit wir uns eine solche Anlage überhaupt leisten konnten. Wir meinen: unsere Aula hat
es nach allen den Jahren verdient. Wir Kinder und Mitarbeiter freuen uns über neues und besseres Licht in unserer Aula. Übrigens:
die Firma Oktalite GmbH stellt selbst Leuchten aller Art her, insofern passen Spender und Spendenzweck wunderbar zusammen.
Ein Konzert in unserer Kinderdorfaula ist dank neuer
Lichtanlage ein ganz besonderes Highlight
ren
wir allen unse
Hiermit danken
r
de
en
Freund
Spendern und
.
er
rf
Kinderdö
ele
können wir vi
Dank Ihrer Hilfe
e Projekte für
kleine und groß
ermöglichen.
unsere Kinder
nen
e stellen wir Ih
Einige Beispiel
vor.
stellvertretend
Edeka Steffen aus Waldniel:
neuer Nachbar und Freund des Kinderdorfes Schwalmtal
Vor noch nicht einmal einem Jahr hat der neue Edeka-Markt Steffen in
Waldniel in der Nähe vom Kinderdorf Schwalmtal seine Türen geöffnet. Seitdem sind nicht nur wir Fan vom Angebot des Lebensmittelanbieters sondern umgekehrt unterstützt uns die Crew des Marktes wo
sie kann: Weihnachtsgebäck, Grillwürstchen, Schlumpf T-Shirts und
zuletzt sogar eine Charityveranstaltung während des Weihnachtsmarktes in Waldniel: über 500 Würstchen grillten da die Edeka-Mitarbeiter bei klirrender Kälte und spendeten kurzerhand den Erlös an das
nachbarschaftlich gelegene Kinderdorf. „Danke“ sagten nun zwei
Mitarbeiterinnen den Edeka-Marktleitern Herrn Urban und Herrn
Schneider. Auf weitere gute Nachbarschaft!
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
● Titelthema:
Ausbildung und Beruf
erdoerfer.de
Danke!
Wir alle freuen uns, Ihnen mit dieser Zeitung dreimal jährlich kostenlos einen Einblick in unser Leben
geben zu können.
Mehr als 650 Kinder, Jugendliche und Erwachsene leben und arbeiten in den Bethanien Kinderdörfern. Sie alle beteiligen sich an
Mit freundlicher
Unterstützung dieser
von:
der Erscheinung
Zeitung. Mit Ideen, Artikeln oder Bildern. Das geht aber nur, weil wir Menschen gefunden haben, die die
Produktion unseres kidoblicks mit einem Geldbetrag unterstützen. Dafür sagen wir an dieser Stelle aus vollem Herzen Danke!
Rudolf Böhm e.K.
Generalagentur
Adressen – Spendenkonten
Bethanien Kinder- und Jugenddorf
Schwalmtal
Ungerather Straße 1 – 15
41366 Schwalmtal
[email protected]
Sparkasse Krefeld
BLZ 320 500 00 · Konto 1008
DE 76320500000000001008
Bethanien Kinder- und Jugenddorf
Bergisch Gladbach
Neufeldweg 26
51427 Bergisch Gladbach
[email protected]
Kreissparkasse Köln
BLZ 370 502 99 · Konto 56 054
DE 29370502990000056054
Bethanien Kinder- und Jugenddorf
Eltville
Marienhöhe 1
65346 Eltville
[email protected]
Rheingauer Volksbank
BLZ 510 915 00 · Konto 40 40 40 40
DE 32510915000040404040
Träger:
Bethanien Kinderdörfer gGmbH
Ungerather Straße 1 – 15
41366 Schwalmtal
[email protected]
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00 · Konto 8 350 000
DE 91370205000008350000
Fr
Wollen Sie die Arbeit unserer Kinderdörfer unterstützen
und noch mehr über uns erfahren? Dann lernen Sie
den Freundeskreis Schwalmtal oder Förderverein Eltville
kennen und sprechen Sie uns an!
eu
Sc
ndeskre
is
kidoblick Nr. 29 · 1/2013
www.bethanien-kinderdoerfer.de
h wa l mt al