Konzeption der KiTa Bad Säckingen - bei AWO
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Konzeption der KiTa Bad Säckingen - bei AWO
Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ „RHEIN-AU“ Bad Säckingen Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 1 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ In aller Kürze Adresse: AWO – Kinderhaus „Rhein-Au“ Hauensteinstr.49 79713 Bad Säckingen Telefon: FAX: E-Mail: Internet: 07761/99886-55 07761/99886-57 [email protected] www.awo-waldshut.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag Ganztagsbetreuung VÖ-Gruppen von 07.00 – 16.00 Uhr von 07.30 – 14.00 Uhr Schließzeiten: 3 Wochen Sommerferien im August 24.12. – 06.01. Winterschließzeit 1 Woche Pfingstferien Zwei pädagogische Planungstage Angebot: 57 Plätze, die sich wie folgt aufteilen: zwei Gruppen U 3 von 1-3 Jahren mit je 10 Kindern zwei Gruppen Ü 3 von 3 – 6 Jahren mit 12 und 25 Kindern Leitung: Stellvertretung: Träger: Corina Gerspach Elke Borho AWO Waldshut Soziale Dienste gGmbH Moltkestr. 3 79761 Waldshut-Tiengen Tel. 0 77 51 – 91 12-0 Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 2 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Gliederung Teil A Einleitung 1 2 2.1 Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Träger von Kindertageseinrichtungen Einrichtungsdaten Elternbeitrag 3 3.1 3.2 3.2.2 3.2.3 3.3 3.4 3.5 Funktion und Ziele der Einrichtung 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Rahmenbedingungen Unser AWO Kinderhaus „Rhein-Au“ Ausstattung Tagesablauf Betreuungsschlüssel Betreuungstage Was ist eine Konzeption? gesetzliche Grundlagen UN - Kinderrechtskonvention Sozialgesetzbuch Orientierungsplan gesellschaftliche Bedingungen Aufgaben unserer Einrichtung 5 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 Arbeitsgrundlagen Das infans-Konzept Ziele, Grundlagen und Eckpunkte Erziehungs- und Handlungsziele formulieren Von der Beobachtung zum individuellen Curriculum - IC Das Portfolio Haltung zum Kind Wertschätzung vermitteln Sicherheit geben Persönlichkeit stärken Selbsttätigkeit unterstützen Soziale Kompetenz stärken 5.2.6 Mit den Stärken arbeiten und Schwächen erkennen 6. 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10 6.11 6.12 Pädagogischer Ansatz - Arbeitsweise und Methoden Beschwerdemanagement Eingewöhnung Bildung für die Jüngsten Beziehungsvolle Pflege nach Emmi Pickler Das Spiel = Lernen Bildung / Erziehung Abstimmung mit dem Orientierungsplan Bewegungsangebot Bedeutung des Freispiels Jahreskreis / Feste / Projekte Kinderkonferenz altershomogene Angebote Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 3 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 6.13 6.14 6.15 6.16 6.17 Geschlechtsbewusste Erziehung Interkulturelle Öffnung Öffnung nach Außen Aufenthalt im Freien Ausgewöhnung und Übergang zur Schule 7. Erziehungspartnerschaft 8. 8.1 8.2 Zusammenarbeit mit Eltern Erwartungen an unsere Eltern Elternangebote 9. 9.1 9.2 9.3 Qualitätsentwicklung und –sicherung Teamarbeit und Fortbildung Meinungsbildung und Entscheidungsfindung Kommunikation, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit 10. 10.1 10.2 10.3 10.4 Organisation der Einrichtung Organisation der Gruppenarbeit Anmeldung Platzvergabe Kosten und Finanzierung des Kinderhauses „Rhein-Au“ 11. Wie Sie uns erreichen Teil B Konzepte Eingewöhnungskonzept Übergangskonzept vom Kindergarten in die Grundschule Konzept zur Anleitung von Praktikanten Selbstbildendes Freispiel Aufsichtskonzept Beobachtungskonzept Bewegungskonzept Konzept zur rhythmisch-musikalischen Erziehung Konzept zur Gestaltung des Essenssituation Integration im Kinderhaus „Rhein-Au“ Raumkonzept Konzept zur Begleitung der Sprachentwicklung Abschied von der Windel Übergangskonzept von der Krippe in den Kindergarten Einarbeitungsplan für neue pädagogische Fachkräfte Literaturangaben Adressen Um den Lesefluss in dieser Konzeption nicht zu stören, wird zur Vereinfachung die weibliche Berufsbezeichnung gewählt. Mit „Eltern“ sind auch die Personensorgeberechtigten gemeint. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 4 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Einleitung In seiner Sitzung am 13.05.2013 hat der Gemeinderat Bad Säckingen die Grundsatzentscheidung getroffen, im Neubaugebiet „Rhein-Au“ ein Kinderhaus mit 2 Krippengruppen und 2 Kindergartengruppen zu bauen. In seiner Sitzung am 24.06.2013 hat der Gemeinderat entschieden, der AWO Waldshut die Betriebsträgerschaft über das Kinderhaus „Rhein-Au“ zu übertragen. Die Fertigstellung selbst ist bis Februar 2015 geplant. Warum also jetzt schon eine ausführliche Konzeption? Ist diese bis zur Fertigstellung des Gebäudes selbst zumindest in Teilen schon wieder von gesetzlichen und kommunalpolitischen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen überholt worden? Engt eine ausführliche Konzeption die zukünftige reale Entwicklung des Kinderhauses nach dessen Inbetriebnahme nicht unnötig ein? Ist es überhaupt sinnvoll eine Konzeption zu entwickeln, bevor die Leitung und das Personal ihre praktische Arbeit aufnehmen konnten? Dies alles sind berechtigte Fragen an den zukünftigen Betreiber des Kinderhauses. Und doch haben wir uns dazu entschieden, schon früh dieses ausführliche Konzept zu entwickeln. Weil wir eben doch schon einen „Leitfaden“ für unser erstes Kinderhaus im Landkreis Waldshut entwerfen wollten. Weil wir glauben, dass in den derzeit sehr bewegten Zeiten (was die Entwicklung von Kinderbetreuungs-, Bildungs- und Erziehungsangeboten in unserer Region und im ganzen Land betrifft) gut ist, sich schon sehr früh intensive Gedanken darüber zu machen, was wir in und mit dem Kinderhaus „Rhein-Au“ erreichen wollen. Weil es einfach wichtig ist, sehr früh als Träger auch „Farbe“ zu bekennen, was man/frau will. Richtig ist: mit der Eröffnung im Februar 2015 werden eventuell Teile dieser Ausarbeitung schon wieder überarbeitet, vielleicht sogar geändert sein. Weil eben die Entwicklungen einige Punkte schon „überholt“ haben. Weil die Leitung und das Team andere, bessere, genauere und zielführendere Ideen entwickelt haben. Trotzdem ist es richtig, diese Konzeption schon jetzt für alle heute und zukünftig handelnde Akteure als vorläufige verbindliche Leitlinien erstellt zu haben. Denn: ohne klare Vorstellungen ist ein Diskurs über das zukünftig Folgende umso schwieriger. Übrigens gehen wir schon heute davon aus, dass sich unser Kinderhaus schon sehr bald in eine Ganztagseinrichtung für alle Gruppen entwickeln wird. Aber auch hier wollen wir den realen Entwicklungen nicht vorgreifen und abwarten, ob es dann tatsächlich so kommt. Waldshut/Bad Säckingen, im Oktober 2014 Thomas Bomans Geschäftsführer Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Corina Gerspach Leiterin des AWO-Kinderhauses „Rhein-Au“ Seite 5 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 1 Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Träger von Kindertageseinrichtungen Die AWO ist ein unabhängiger, anerkannter Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege, in dem sich Menschen in haupt- und ehrenamtlicher Tätigkeit zusammengefunden haben. Sie wurde am 13. Dezember 1919 durch Marie Juchacz (Regierungsabgeordnete und Frauensekretärin im Vorstand der SPD) gegründet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die AWO zerschlagen, sämtliche Einrichtungen und das Vermögen wurden beschlagnahmt und die führenden Personen verfolgt. Im Januar 1946 wurde sie offiziell wieder gegründet. Die AWO ist bundesweit föderativ organisiert. Neben dem Bundesverband gibt es Verbände auf Landes-, Bezirks-, Kreis- sowie Ortsvereinsebene. Die besondere Prägung der AWO ergibt sich aus den Grundwerten Solidarität, Toleranz, Freiheit und Gerechtigkeit sowie dem AWO Leitbild und den neun Leitsätzen. Neben den Grundwerten der Arbeiterwohlfahrt erachten wir für unsere Kindertagesstätten/Kindergärten folgende Leitsätze als besonders bedeutsam: Wir fördern demokratisches und soziales Handeln Wir haben gesellschaftliche Visionen Wir praktizieren Solidarität und stärken die Verantwortung der Menschen für die Gemeinschaft Wir unterstützen Menschen dabei, ihr Leben eigenständig und verantwortlich zu gestalten und fördern alternative Lebenskonzepte Wir bieten soziale Dienstleistung mit hoher Qualität für alle an Diese Grundwerte und Leitsätze spiegeln sich in unserer konkreten Arbeit wieder. Unsere Tageseinrichtungen orientieren sich an dem beruflichen Alltag einer modernen Gesellschaft. Vor allem unsere flexiblen Bring- und Abholzeiten orientieren sich an den Bedürfnissen der Familien. Wir berücksichtigen unterschiedliche Lebensentwürfe – Verheiratete, Unverheiratete, Alleinerziehende, Groß- und Kleinfamilie. Als Kindertagesstätte mit Öffnungszeiten von mehr als 6 Std./Tag richtet sich unser Betreuungsangebot vor allem an berufstätige und allein erziehende Eltern. Wir sehen darin einen Beitrag zur Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kindertagesstätte ist häufig die erste Institution, in der Kinder aus unterschiedlichen Familien zusammentreffen. Auch hinsichtlich ihres sozialen und kulturellen Hintergrundes bieten wir allen Kindern in unseren Einrichtungen ein differenziertes Angebot zur Realisierung ihres gleichen Rechtes auf Betreuung, Bildung und Erziehung. Akzeptanz statt Ausgrenzung ist eine wichtige Orientierung in unserer Arbeit. Da unsere Einrichtung für Kinder aus unterschiedlichen Kultur- und Religionskreisen offen ist, verfolgen wir keine religionspädagogischen Ziele. Die Kindertagesstätte Rheinau ist eine Einrichtung der AWO Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH. Die AWO Waldshut unterhält zahlreiche Einrichtungen im Landkreis Waldshut in den Bereichen Sozialpsychiatrie, Jugendgerichtshilfe, Altenhilfe und Seniorenzentren. Ein Ziel unserer Einrichtung ist es, mit hoher Qualität und guter Leistung zu arbeiten. Hierbei berücksichtigen wir den besonderen Bedarf unserer Kunden. Ein wichtiger Grundsatz der AWO Waldshut ist es, soziale Aufgaben entsprechend ihrem wandelnden gesellschaftlichen Bedarf zu übernehmen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 6 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 2 Einrichtungsdaten Betriebsform Unser Kinderhaus wird als viergruppige Einrichtung geführt. Folgende Gruppenformen werden den Eltern in unserem Haus angeboten: Krippenbereich: U3 VÖ von 7.30-14.00 Uhr GT von 07.00-16.00 Uhr Kindergartenbereich: Ü3 VÖ Kleingruppe von 7.30-14.00 Uhr Ü3 Zeitgemischt von 07.00–16.00 Uhr: VÖ Kinder von 7.30-14.00 Uhr, Ganztagskinder von 07.00-16.00 Uhr Erklärung: U3= unter drei Jahre Ü3= über drei Jahre VÖ= verlängerte Öffnungszeit GT= Ganztags Zeitgemischt: 15 VÖ Kinder und 10 Ganztagskinder Platzzahlen Krippengruppen: je 10 Kinder von ein bis drei Jahren Kleingruppe: 12 Kinder von drei bis sechs Jahren Zeitgemischtegruppe: 25 Kinder von drei bis sechs Jahren. Arbeitszeiten Die Arbeitszeit der pädagogischen Fachkräfte setzt sich zusammen aus der Arbeit am Kind und der Verfügungszeit. Die Verfügungszeit ist ein unverzichtbarer Bestandteil der pädagogischen Arbeit, sie dient der Vor- und Nachbereitung von alltäglichen pädagogischen Prozessen, sowie der Vorbereitung und Reflektion von Angeboten, Projekten, Elterngesprächen und den Auswertungen und Dokumentationen von Beobachtungen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 7 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH 2.1 Elternbeitrag Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ (Stand November 2014) Die Elternbeiträge werden in 11 Monatsbeiträge wie folgt erhoben: 1. Verlängerter Öffnungszeiten: Für das Kind aus einer Familie mit einem Kind 110,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit zwei Kindern unter 18 Jahren 85,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit drei Kindern unter 18 Jahren 56,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit vier und mehr Kindern unter 18 Jahren 18,00 Euro 2. Ganztagesplatz: Für das Kind aus einer Familie mit einem Kind 325,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit zwei Kindern unter 18 Jahren 248,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit drei Kindern unter 18 Jahren 178,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit vier und mehr Kindern unter 18 Jahren 90,00 Euro 3. Kinderkrippe VÖ: Für das Kind aus einer Familie mit einem Kind 309,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit zwei Kindern unter 18 Jahren 230,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit drei Kindern unter 18 Jahren 156,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit vier und mehr Kindern unter 18 Jahren 63,00 Euro 4. Kinderkrippe Ganztagsplatz: Für das Kind aus einer Familie mit einem Kind 485,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit zwei Kindern unter 18 Jahren 370,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit drei Kindern unter 18 Jahren 295,00 Euro Für ein Kind aus einer Familie mit vier und mehr Kindern unter 18 Jahren 180,00 Euro Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 8 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 3. Funktionen und Ziele 3.1 Was ist eine Konzeption? Eine Konzeption ist eine umfassende Zusammenstellung der Ziele und daraus abgeleiteten Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung der größeren und deshalb strategisch zu planenden Vorhaben in einer Tageseinrichtung für Kinder. Sie beinhaltet die dazu notwendigen Informationen und Begründungszusammenhänge und ist die Beschreibung des Ganzen als reflektierte Antwort auf die vielfältigen Anforderungen, die an die Verantwortlichen einer Tageseinrichtung für Kinder gerichtet werden. Die Konzeption ist eine verpflichtende Arbeitsgrundlage des Trägers und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in einem gemeinsamen Prozess entstanden ist. Sie wird immer wieder weiter entwickelt und überprüft. Sie stellt eine verbindliche Grundlage für das Handeln der Fachkräfte dar. Innerhalb der Konzeption werden Konzepte vorgestellt, die Teilbereiche der Arbeit in der Tageseinrichtung für Kinder differenziert erläutern. Daraus ergibt sich ein individuelles Profil der Einrichtung, das in der Alltagsarbeit der Tageseinrichtung für Kinder gelebt wird. Die Konzeption gibt einen Einblick in die Grundlage, Haltungen und Arbeitsabläufe in der Einrichtung. Diese Transparenz ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. 3.2 gesetzliche Grundlagen Die Arbeit in Tageseinrichtungen für Kinder ist im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII §§ 22-26), dem Orientierungsplan Baden-Württemberg und dem Landesgesetz (Kindergartengesetz Baden-Württemberg) verankert. Im Vordergrund stehen Bildung, Erziehung und Betreuung. Die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit soll in enger Zusammenarbeit mit den Eltern gefördert werden. Die Fachkräfte orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder und Familien. Darüber hinaus sind weitere gesetzliche Vorgaben zum Wohl und Schutz von Kindern, Eltern, Mitarbeiter/innen zu beachten (z.B. Infektionsschutzgesetz, Datenschutz, Arbeitsschutzgesetz etc.) 3.2.2 UN - Kinderrechtskonvention Die UN Kinderrechtskonvention enthält unter anderem Aussagen zum Kindeswohl, zur altersgemäßen Teilhabe an Entscheidungen bei allem, was Kinder betrifft, zur Gesundheitsvorsorge, zum Recht auf angemessene Lebensbedingungen und auf Bildung. 3.2.3 Sozialgesetzbuch (SGB) VIII - Bund Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG) - Baden Württemberg In §22, SGB VIII werden folgende Grundsätze zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege aufgestellt: (2) Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege sollen: 1. die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern, 2. die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen, 3. den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 9 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ (3) Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen. (siehe auch § 2 Abs.1, KiTaG Interkulturalität § 22 SGB VIII). Weitere Anforderungen: Schutzauftrag § 8a, SGB VIII: Werden in der Einrichtung gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohles eines Kindes bekannt, so hat das pädagogische Fachpersonal dem nachzugehen und bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos eine insoweit erfahrene Fachkraft beratend hinzuziehen. Die Eltern sowie ggf. das Kind sind einzubeziehen, hierdurch der wirksame Schutz des Kindes nicht in Frage gestellt wird. In diesem Fall wird mit der KiWO-Skala (Einschätzskala Kindeswohlgefährdung in Kindertageseinrichtungen) gearbeitet. Gesellschaftliche und sprachliche Integration, gesundheitliche Vorsorge und medizinische Betreuung, Mitwirkung und Beschwerde (§ 45, SGB VIII) Die Betriebserlaubnis wird erteilt, wenn gesellschaftliche und sprachliche Integration in der Einrichtung unterstützt wird die gesundheitliche Vorsorge und die medizinische Betreuung der Kinder nicht erschwert werden zur Sicherung der Rechte von Kindern in der Einrichtung geeignete Verfahren der Beteiligung sowie die Möglichkeit der Beschwerde Anwendung finden. Partizipation der Eltern (SGB VIII, § 22a, Abs.2, KiTaG § 5) Die Erziehungsberechtigten sind an den Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten der Erziehung, Bildung und Betreuung zu beteiligen. Partizipation der Kinder (§ 8, Abs.1) Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen. Inklusion (§ 22 a SGB VIII + KiTaG § 2) Kinder mit und ohne Behinderung sollen, sofern der Hilfebedarf dies zulässt, in Gruppen gemeinsam gefördert werden. Geschlechtsspezifische Erziehung (§ 9 SGB VIII) Bei der Ausgestaltung der Leistungen sind die unterschiedlichen Lebenslagen der Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern. Wie diese Anforderungen im Kinderhaus „Rhein-Au" umgesetzt werden, wird in den weiteren Kapiteln konkretisiert und beschrieben. 3.3 Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten Der Orientierungsplan lädt ein, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen. Wie ein roter Faden zieht sich diese Perspektive durch die Texte und die Fragen, auf die es im Kindergarten ankommt: Was kann das Kind? Was will das Kind? Was braucht das Kind? Wie erfährt das Kind die Welt? Wie wird es ein Mitglied der Gemeinschaft? Wie entwickelt es sich zu einem Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 10 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ unverwechselbaren Menschen, der aktiv am Leben teil hat? Wie wird man in Bildungs- und Erziehungsprozessen der unaufgebbaren Würde des Kindes gerecht? Im Teil A des Orientierungsplanes geht es um das Grundverständnis von Bildung und Erziehung, den sich daraus ableitenden Zielen und den Kooperationsfeldern des Kindergartens. Darüber hinaus geht es um die Verordnung der Institution Kindergarten im Bildungssystem, um Vernetzung und Qualitätssicherung. Der Teil B bietet mit den eng miteinander verknüpften Bildungs- und Entwicklungsfeldern konkrete Anhaltspunkte für die pädagogische Arbeit. Die sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder „Sinne, Körper, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion“ sind so benannt, weil sie für die Persönlichkeitsentwicklung, das Hineinwachsen in die Kultur und die Sozialisation eines Kindes von Geburt an leitend sind. Deshalb wird sowohl bei den direkten Interaktionen mit dem Kind als auch bei der Raumgestaltung und den Anregungen durch Materialangebote die Kinderperspektive vorausgesetzt. Der Bildungsplan für den Elementarbereich bietet Orientierung für Fachkräfte, Träger und Eltern und soll die Grundlage für eine frühe, individuelle und begabungsgerechte Förderung der Kinder schaffen. Für unsere Einrichtung bedeutet das, dass der ganze Bildungsprozess von Kinderperspektive und eigenen Motivationen der Kinder ausgeht. „Was will das Kind?“ / „Was braucht das Kind?“ / „Was kann das Kind?“, sind dabei die leitenden Fragen, die durch die Entwicklungsfelder des Kindes führen. Die sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder: Körper, Sinn und Wahrnehmung, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion, sind eng miteinander verknüpft und können nicht getrennt (voneinander isoliert) funktionieren. Durch unsere Angebote und der Gestaltung des Alltags im Kinderhaus „Rhein-Au“ geben wir den Kindern die Möglichkeit sich „ganzheitlich“ zu entwickeln und zu bilden. 3.4 gesellschaftliche Bedingungen Die gesellschaftlichen Bedingungen sind einem großen Wandel unterworfen. In der Gestaltung unserer Arbeit berücksichtigen wir die Lebenswelten der Kinder, wie z.B. die Berufstätigkeit der Eltern, alleinerziehende Eltern, Patchwork-Familien oder Arbeitslosigkeit und die damit immer wieder verbundene Armut. Die Zunahme von Einzelkindern, die eingeschränkten Spiel- und Erlebnismöglichkeiten in der Wohnumgebung und auf der Straße sowie abnehmende authentische Umwelterfahrungen prägen die Lebenssituation der Kinder. Kinder verbringen immer mehr Zeit in Betreuungseinrichtungen. Die Kindertagesstätte ist somit für Kinder, unabhängig von der spezifischen Situation ihrer Familien, ein wesentlicher Sozialisationsfaktor. 3.5 Aufgaben unserer Einrichtung Die gesetzlichen Grundlagen und die Lebenssituation des Kindes geben uns vor, die Eltern in der Erziehung ihres Kindes zu unterstützen und zu ergänzen. Die Kindertagesstätte ist ein Bildungsort für alle Kinder. Im Kontakt mit dem Elternhaus verhilft die Kindertagesstätte dem Kind zur größtmöglichen Selbstständigkeit und Eigenaktivität. Die Lernfreude des Kindes wird aufgegriffen und gestärkt, das Kind hat die Möglichkeit, sich emotional, kognitiv, sprachlich, sozial und motorisch weiter zu bilden. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 11 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Unser Kinderhaus verfolgt insbesondere die Schwerpunkte: Wertschätzung vermitteln Sicherheit geben Persönlichkeit stärken Selbsttätigkeit unterstützen Soziale Kompetenzen fördern Bildung ermöglichen und herausfordern Mit den Stärken arbeiten und Schwächen erkennen Nähere Erläuterungen zur Umsetzung dieser Schwerpunkte finden sich unter Punkt 4. 4. Rahmenbedingungen 4.1 Unser AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Unsere Kindertagesstätte liegt im Stadtteil Rheinau, Bad Säckingen. Sie ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Auto und auch zu Fuß gut zu erreichen. Das Gebäude ist in zwei Stockwerke aufgeteilt. In der unteren Etage befinden sich die beiden Krippengruppen für Ein- bis Dreijährige, in der zweiten Etage sind die beiden Gruppen der Drei- bis Sechsjährigen untergebracht. Jedem Gruppenraum werden jeweils 2 Räume zugeordnet. Daneben gibt es Wirtschaftsräume, Büro, Küche, Besprechungszimmer, Schlafraum usw. Unser Garten ist aus jeder Gruppe direkt über die Terrasse oder die Treppe mit Rutsche im 1.Stock zu erreichen. Hier können die Kinder im Sand, mit Wasser spielen, klettern und ihrem Bewegungsdrang ausleben. Unser Wunsch wäre für die Zukunft, dass im Sommer Obstbäume, Beerensträucher und ein kleiner Kräutergarten zu sinnlichen Erfahrungen einladen. 4.2 Ausstattung Alle Räume sind mit pädagogisch sinnvollen Materialien entsprechend ihrer Funktion ausgestattet. Im Erdgeschoss befinden sich die Räumlichkeiten, in denen die unter Dreijährigen entsprechend ihres Alters Spiel- und Bewegungsmaterial und jeweils einen Ruheraum vorfinden. Außerdem steht den Kindern aller Altersstufen das Atelier zur kreativen Gestaltung zur Verfügung. Das Essen wird hier, in der Hauptküche, von einer Hauswirtschaftskraft zubereitet. Im Küchenbereich haben die Kinder durch Podeste die Möglichkeit, sich mit einer Erzieherin, bei der Zubereitung einzelner Speisen zu beteiligen. Im Obergeschoss gibt es zwei Gruppenräume mit einem gemeinsamen Rückzugsraum, ein Bauzimmer zum Bauen und Konstruieren, einen Werkraum, einen großen Bewegungsraum mit vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten, eine Küche und einen Intensivraum für Kleingruppenarbeit. Die Flure bilden weitere breite Spielflächen. Die Einrichtung ist vernetzt mit der AWO-Geschäftsstelle und allen dazugehörigen AWOEinrichtungen. Dem Personal stehen PC mit Internetzugang zur Verfügung. Für die Bildungsdokumentationen ist eine Digitalkamera ein vorteilhaftes Handwerkszeug. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 12 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 4.3 Tagesablauf Im „Kinderhaus „Rhein-Au“ dauert die Bringzeit von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr. Um 9.00 Uhr wird die Eingangstür geschlossen. Eine rechtzeitige Ankunft ist für alle Seiten von enormer Bedeutung. Kindergarten: Die Kinder finden sich langsam in die jeweilige Situation im Kinderhaus ein, teilen bereits am Morgen geschehene Ereignisse mit oder haben noch einen Moment, um sich von den Eltern zu lösen. Den Eltern stehen sämtliche Türen des Kinderhauses offen und wenn das Bedürfnis nach einem kurzen „Tür-und-Angel-Gespräch“ besteht, so ist nun Zeit dafür. Auch für die Erzieherinnen ist ein pünktliches Eintreffen von Kind und Eltern wichtig, denn danach planen sie die Angebote und Aktivitäten, der Tagesablauf hat einen zeitlichen Rahmenplan. Los geht es für die Kinder mit dem Freispiel. Parallel zum Freispiel werden Projekte, Angebote, Aktivitäten…durchgeführt. Ab 9.00 Uhr sind alle Bereiche geöffnet und stehen den Kindern zur Verfügung. Sie können ihren individuellen Bildungsprozessen nachgehen und werden von Erzieherinnen darin fachlich unterstützt und gefördert. Der Morgenkreis ist fester Bestandteil des Tages und findet in den Gruppen zu festgelegten Zeiten statt. Hier werden aktuelle Interessen und Fragen der Kinder, jahreszeitliche und einrichtungsspezifische Themen besprochen. Der Morgenkreis wird auch für Kinderkonferenz, Geburtstagsfeiern und verschiedene Angebote genutzt. Das Frühstück am Vormittag wird je nach Tagesablauf gemeinsam eingenommen oder frei angeboten. Detaillierte Angaben sind im Konzept „selbstbildendes Freispiel“ und dem „Konzept zur Gestaltung der Esssituation“ im Teil B zu finden. Wenn es das Wetter erlaubt, gehen die Erzieherinnen mit den Kindern täglich in den Garten. Ausflüge, Naturtage, Wanderungen, Spaziergänge und Exkursionen bereichern je nach Projekt und Thema den Kindergartenalltag der Kinder. Die Kinder werden regelmäßig an der Zubereitung des Mittagessens einbezogen. Alle Kinder haben die Möglichkeit, ein warmes Mittagessen einzunehmen. Das Mittagessen wird täglich, zu den gleichen Zeiten, von den Kindern in der Gemeinschaft genossen. Die Kinder und Erzieherinnen treffen sich dazu in zwei Gruppen, zu unterschiedlichen Zeiten. Gemeinsames Zähne putzen der Ganztagskinder. Für die Kinder beginnt die „Mittagspause“, die Phase mit ruhiger Beschäftigung. Hier können sich die Kinder auch im Rückzugsraum ausruhen, ein Buch lesen, CD hören. Danach findet das Freispiel für die Ganztagskinder in der Regel im Garten statt (Zeitdauer abhängig von Jahreszeit und Wetterlage) Es gibt nochmals eine kleine Stärkung mit Obst, Gemüse... Die Abholzeit dauert in den VÖ Gruppen von 12.00 bis 12.30 Uhr und 13.30 Uhr bis 14.00 Uhr. In den Ganztagsgruppen von 15.30 bis 16.00 Uhr. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 13 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Kinderkrippe: Auch im Krippenbereich ist ein pünktliches Ankommen von enormer Bedeutung, damit die Kinder gut in die Gruppe integriert werden. Die Eltern und die Erzieherinnen haben die Möglichkeit, sich gegenseitig kurz auszutauschen und wichtige Informationen weiterzugeben. Gerade in dieser Altersstufe, der Ein- bis Dreijährigen, ist ein guter Informationsaustausch und eine enge Zusammenarbeit von Eltern und Erzieherin sehr wichtig. Der Vormittag beginnt auch hier mit dem Freispiel. Der Tagesablauf in der Krippe unterliegt einer festen Struktur, diese gibt den Kindern Orientierung und Halt. Im Freispiel können sich die Kinder, je nach Situation, verschieden Angeboten und Projekten widmen. Der Morgenkreis ist fester Bestanteil des Vormittags. Im Anschluss findet das gemeinsame Frühstück im Essbereich, auf dem Flur statt. Danach ist Wickelzeit. Natürlich werden Kinder - je nach Bedarf - auch zu einer anderen Zeit gewickelt. Jetzt gehen die Kinder mit den Erzieherinnen auf das Außengelände nach draußen. Die Kinder können an der frischen Luft ihrem Bewegungsdrang nachgehen. Frische Luft macht hungrig, gemeinsam wird das Mittagessen eingenommen. Die VÖKinder haben auch hier die Möglichkeit zu Essen. Nach dem Hände waschen, wickeln und Zähne putzen, beginnt die Schlafenszeit unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes und des Schlafrhythmus des einzelnen Kindes. Die Kinder, die nicht mehr schlafen, können sich im Gruppenzimmer oder bei einem ruhigen Angebot, angeleitet von der Erzieherin, beschäftigen. Die VÖ-Kinder werden abgeholt. Der Nachmittag wir individuell gestaltet. Darin enthalten sind Freispiel, nach draußen gehen, Angebote und der Mittagsimbiss. Die Abholzeit dauert in der VÖ Gruppe von 11.45 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 14.00 Uhr. In der Ganztagsgruppe von 15.00 bis 16.00 Uhr. 4.4 Betreuungsschlüssel Unsere Einrichtung umfasst 4 Gruppen mit unterschiedlichen Belegungszahlen und Betreuungszeiten. Unser Team besteht aus 13 Erzieherinnen, einer Krankheitsvertretung, einer hauswirtschaftlichen Kraft und einem Hausmeister. 4.5 Betreuungstage Um dem Anspruch einer Tagesstätte und dem Bedarf der Eltern gerecht zu werden, werden wir unsere Einrichtung bis auf wenige Ausnahmen im Jahr (siehe Schließzeiten) öffnen. Die Schließzeiten sind dennoch notwendig, damit durch das vorhandene Personal die tägliche Qualität der Arbeit garantiert werden kann (Fortbildungen, Urlaubsansprüche, Arbeitszeitausgleich). Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 14 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 5. Arbeitsgrundlagen 5.1 Das infans – Konzept 5.1.1 Ziele, Grundlagen und Eckpunkte Der Orientierungsplan Baden-Württemberg soll uns den rechtlichen und inhaltlichen Rahmen für unsere Arbeit vorgeben. Umgesetzt soll er bei uns über das infans – Konzept werden. Ziele des Konzeptes Infans ist ein frühpädagogisches Bildungskonzept, das vom Institut für angewandte Sozialisationsforschung (kurz:infans) durch H.J. Laewen und B. Andres entwickelt und in der Praxis seit über 10 Jahren erprobt und eingesetzt wird. Das Ziel des Konzeptes ist es, die natürliche Neugier der Kinder, ihre Interessen und Themen aufzugreifen und mit definierten und reflektierten Erziehungszielen in Bezug zu setzen. Durch eine anspruchsvolle materielle und räumliche Gestaltung und durch pädagogische Interaktionen, die sich auf das individuelle Wollen eines jeden einzelnen Kindes und auf konkrete Erziehungsziele stützen, werden Bildungsprozesse der Kinder auf höchstmöglichem Niveau unterstützt und herausgefordert. Im Rahmen des Konzeptes findet kein Training statt, sondern die Pädagogik folgt mit hoher Achtsamkeit den Kindern, lässt ihnen Freiräume und achtet auf ihr Wollen, nimmt sie ernst. Jedes Kind soll an seine Grenzen gelockt und behutsam darüber hinaus geführt werden. Grundlage des Konzeptes Das Konzept baut in seinen theoretischen Grundlagen auf den neuesten Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie, der Erziehungswissenschaft und der Hirnforschung auf. Das Kind wird nicht länger als ein von außen zu füllendes Gefäß gesehen, sondern als ein von Anfang an selbst denkendes Individuum, das seinen eigenen Bildungsweg in seinem eigenen Tempo geht. Dazu benötigt es Erwachsene und Kinder, die ihm achtsam und vertrauensvoll begegnen. Eckpunkte des Konzeptes Entwicklung von Erziehungszielen, die durch Handlungsziele konkretisiert werden – sie geben unmittelbar Orientierung für das pädagogische Handeln. Bindungsaufbau über eine individuell gestaltete Eingewöhnungsphase. Nur sicher gebundene Kinder entwickeln ein positives Bild von sich selbst, behalten ihre Neugier und können selbst tätig ihre Lebensumwelt entdecken. Identifizierung der Themen und Interessen der Kinder mit Hilfe verschiedener Instrumente der freien und gezielten Beobachtung, ihrer Dokumentation und kollegialen Auswertung. Entwicklung eines individuellen Curriculums (IC) für jedes Kind. Beantwortung der Themen des Kindes über Angebote in unterschiedlichen Bildungsbereichen, Bereitstellung von Materialien usw. Herausforderung von Bildungsprozessen durch die Zumutung von Themen, die über die Erziehungsziele legitimiert sind. Spielen bleibt der natürlichste Weg, die Umwelt und sich selbst kennen zu lernen und soziale Kompetenz zu erwerben. Gestaltung eines Portfolios für jedes Kind, das die Grundlage für Entscheidungen über das pädagogische Vorgehen bildet. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 15 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 5.1.2 Erziehungs- und Handlungsziele formulieren Pädagogisches Handeln braucht Orientierung. Es ist deshalb eine der wichtigsten Aufgaben, sich mit allen Beteiligten über die Erziehungsziele, die in unserer Gesellschaft als legitimierbar und zukunftsfähig gelten, zu verständigen und einen Konsens mit den Erzieher/innen im Team, mit den Eltern und dem Träger zu erzielen. Diese Ziele beschreiben kein erzieherisches Handeln, sondern drücken Vorstellungen von bestimmten Zuständen und Fähigkeiten aus, beschreiben ein „Ideal“ für den zu Erziehenden. Handlungsziele beschreiben, bezogen auf ein bestimmtes Erziehungsziel, die sozialen, räumlichen und materiellen Bedingungen, die gegeben sein oder geschaffen werden müssen, damit sich die Kinder die angestrebten Fähigkeiten und Haltungen aneignen können. 5.1.3 Von der Beobachtung zum individuellen Curriculum – IC Kinder verfolgen mit ihrem Tun, genau wie die Erwachsenen, immer ein Ziel. Sie sind aber selten in der Lage, dies für uns verständlich verbal zu beschreiben. Um herauszufinden, was die Kinder wirklich wissen und wie sie sich die Welt aneignen, beobachten wir regelmäßig das Tun der Kinder. Über diese Beobachtungen finden wir die Interessen und Themen heraus, mit denen sich die Kinder aktuell beschäftigen. Die Bearbeitung dieser individuellen Themen wird dann auf unterschiedliche Art unterstützt. Materialien werden bereitgestellt oder in speziellen Angeboten kann das Thema weiterführend bearbeitet werden. Mit Hilfe erneuter Beobachtungen wird die Wirksamkeit dieser pädagogischen Handlungen überprüft. Das individuelle Curriculum ist das „Herzstück“ des infans-Konzeptes. In ihm werden alle Informationen während eines bestimmten Zeitraumes, die Interessen und Themen sowie die fachlichen Überlegungen der Erzieher/innen in einem individuellen Plan für das einzelne Kind gebündelt und systematisch mit den Erziehungs- und Handlungszielen der Kita verknüpft. 5.1.4 Das Portfolio Das Portfolio ist in erster Linie Arbeitsinstrument der pädagogischen Fachkraft. Die darin gesammelten Beobachtungen bilden die Grundlage für die pädagogische Arbeit und fokussieren die Aufmerksamkeit auf die Bildungsprozesse der Kinder. Gleichzeitig bildet es eine fachlich fundierte Grundlage für Elterngespräche. Es enthält u.a. Aussagen zur Eingewöhnung, zu den bevorzugten Bildungsbereichen und Zugangsformen des Kindes, zu bevorzugten Interessen und Tätigkeiten, zu den sozialen Kontakten, die Beobachtungen der Bildungsprozesse und fachlich kommentierte Fotos, Bilder und Zeichnungen des Kindes. 5.2 Haltung zum Kind Neben diesem fundierten pädagogischen Konzept ist für uns eine bewusste und reflektierte Haltung zum Kind eine wesentliche Voraussetzung der täglichen Arbeit. Wir sehen das Kind als eine individuelle, eigenständige Persönlichkeit. Jedes Kind ist einzigartig – in seinem Aussehen, seiner Art zu Lachen, seiner Art und Weise mit sich selbst, anderen Menschen und Dingen umzugehen. Einzigartig aber auch in seinen Bildungsprozessen. Durch den Austausch mit der belebten und unbelebten Umwelt, bildet es individuelle Strukturen und wird so zu einem unverwechselbaren Subjekt. Das Kind benötigt für seine Entwicklung Anleitung und Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 16 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Unterstützung. Dem Lerneifer und der Wissbegierde des Kindes wird begegnet und es soll in allen Lernbereichen unterstützt werden. Folgende Grundhaltungen sind uns dabei wichtig: 5.2.1 Wertschätzung vermitteln Durch unsere pädagogische Haltung sehen wir das Kind als eine Persönlichkeit, die wir annehmen und mit all ihren Facetten wertschätzen. Hierbei sind Sprache, Mimik und Gestik wichtige Instrumente. Wertschätzung heißt, die eigenen Werke des Kindes zu schätzen, kindliche Vorstellungen von schön, cool, eklig … nicht unterschwellig zu manipulieren, sondern sie anzuerkennen. Kinder setzen Wertungen von Dingen bzw. persönliche Leistungen oft mit persönlicher Wertung gleich. Deshalb haben wir positive und negative Bewertungen für Dinge, Produkte und Leistungen der Kinder stark minimiert und heben mehr das Tun als solches hervor. Wichtig sind auch das Respektieren von Grenzen und die Privatsphäre der Kinder. Dazu gehört auch das „Nein“ eines Kindes. 5.2.2 Sicherheit geben Nur wenn Kinder sich sicher fühlen und vertraute Bezugspersonen als Begleitung zur Verfügung stehen, sind grundlegende Bildungs- und Lernerfahrungen möglich. Deshalb legen wir großen Wert auf eine individuelle Eingewöhnungsphase eines jeden Kindes. Die Gruppengemeinschaft mit den Kindern in der Gruppe bietet Sicherheit. Die Raumgestaltung gibt ebenso einen sicheren Rahmen. Deshalb werden räumliche Umgestaltungen mit den Kindern besprochen und gemeinsam umgesetzt. In den einzelnen Bereichen finden die Kinder entsprechend ihren Neigungen und Bedürfnissen eine anregungsreiche Umgebung. Sich mit seinen Fähigkeiten und gleichgesinnten Kindern weiter zu entwickeln macht stark und sicher. Die Gemeinschaft basiert auf klaren Regeln und Grenzen, die mit den Kindern aufgestellt und verändert werden. So sind sie für die Kinder verständlich und nachvollziehbar. Regeln geben Orientierung und ermöglichen den Kindern sich sicher zu fühlen. Der Tagesablauf mit seiner Strukturierung bildet bestimmte Fixpunkte und Rituale, wie z.B. der Morgenkreis oder der Imbiss am Nachmittag. Sie geben dem Kind Orientierung und diese Orientierung gibt Sicherheit, z.B. weiß das Kind „ich habe noch viel Zeit zum Spielen“ oder „jetzt werde ich bald abgeholt“. Sicherheit bedeutet auch, als Erzieher/in berechenbar zu sein und in den pädagogischen Handlungen eine klare Linie zu zeigen. Nur wenn Kinder täglich erfahren, dass das Grundverhalten der erziehenden Person konstant ist, können sie sich ihres Verhaltens sicher sein. Das Kind kann sicher und autonom handeln. 5.2.3 Persönlichkeit stärken Zur Entwicklung einer starken Persönlichkeit sind vor allem Vertrauen, Selbstständigkeit, Unabhängigkeit von Anderen, ein gesundes Selbstwertgefühl und Toleranz notwendig. Ein Kind kann nur Vertrauen zu sich selbst gewinnen, wenn es ihm auch von anderen entgegengebracht wird. Durch dieses gegenseitige Vertrauen sind grundlegende Lernerfahrungen möglich. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 17 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Täglich kann es seine Persönlichkeit entwickeln, indem es seinen Interessen und Themen nachgehen und eigenverantwortlich handeln kann. Durch unser Vertrauen in die kindlichen Fähigkeiten können wir abwartend beobachten, ohne immer vorschnell zu reagieren, zu erklären und zu zeigen. Vertrauen bedeutet bei uns auch, dass die Kinder in Bereichen spielen können, die von uns Erwachsenen nicht gleich einsehbar sind. Im Alltag nimmt die Erzieherin nicht jede Handlung und Entscheidung ab, sondern legt Wert auf das selbstständige Tun der Kinder. Mit einer zunehmenden Selbstständigkeit werden die Kinder unabhängiger vom Erwachsenen. Das Kind erlebt im Kita-Alltag, dass sein Tun und Denken wichtig sind. Beispielsweise erlebt es in der Kinderkonferenz, dass seine Ideen und Wünsche gehört, besprochen und realisiert werden. Damit das Kind ein eigenes Selbstwertgefühl entwickeln kann ist es notwendig ihm immer wieder zu zeigen, dass es, unabhängig von seinem Tun, eine wertvolle Persönlichkeit ist. Das bedeutet aber auch Fehlverhalten anzusprechen, Grenzen aufzuzeigen oder gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Toleranz leben wir u. a. durch eine breite Altersmischung, die Aufnahme von Kindern unterschiedlicher Kultur und Religion und das Integrieren von einzelnen Kindern mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerungen. Dazu gehört, dass jedem Kind ein eigenes Entwicklungstempo zugestanden wird, dass es sich in Situationen individuell verhalten darf und Alltagserfahrungen unterschiedlich erleben und empfinden kann. 5.2.4 Selbsttätigkeit unterstützen Ein Kind ist dann selbst tätig, wenn es durch Eigenmotivation eine Aktivität startet. Es bestimmt allein, was es tun will und ist für sein eigenes Handeln selbst verantwortlich. Dies ist eine wichtige Kompetenz im Hinblick auf die Arbeitshaltung in Freizeit, Schule und Beruf. Selbsttätigkeit ist die aktive Bestimmung des eigenen Lebens und wirkt Abhängigkeiten entgegen. In den unterschiedlichen Bereichen können die Kinder entsprechend ihres Themas individuell tätig werden. Selbsttätigkeit zu unterstützen heißt, sich zurückzunehmen, zu beobachten und das Kind eigene Erfahrungen machen zu lassen. Nirgendwo wird mehr gelernt, geschieht Bildung intensiver als in einer selbst gewählten Beschäftigung, da das Kind seinen inneren Bedürfnissen entsprechend handelt. Es ist sehr wichtig, diesen Prozess nicht durch gut gemeinte Ratschläge, schnelles Eingreifen zu beeinflussen. Selbsttätigkeit ist ein wichtiger Grundstein für das Leben. Die Kinder erfahren: Ich kann etwas tun, begreife meine Welt und ich kann sie verändern. 5.2.5 soziale Kompetenz fördern Das Kinderhaus ist ein Ort an dem Wünsche, Meinungen und Bedürfnisse der Kinder aufeinander stoßen. Hier bieten wir den Kindern eine Hilfe im Umgang miteinander an. So begleiten wir Konflikte zwischen den Kindern, greifen nicht sofort ein, sondern beobachten sie und geben ihnen die Möglichkeit, diese selbst zu bewältigen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 18 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Gelingt dies den Kindern nicht, liegt unsere Aufgabe darin, Unterstützung durch das Eröffnen verschiedener Sichtweisen und das Verbalisieren der Gefühle der Kinder zu geben. Gewalt wird unterbunden. Wir ermuntern die Kinder im Alltag und in Kinderkonferenzen ihre Meinung auszusprechen und zeigen Ihnen damit, dass ihre Äußerungen auch Wirkung auf die Umwelt haben können, indem z. B. Gruppenregeln verändert oder neue Absprachen getroffen werden. Das gemeinschaftliche Zusammensein bedeutet für uns, dass wir die Kinder an Mitverantwortung heranführen, z. B. sind sie für das mitgebrachte Kuscheltier allein verantwortlich und erfahren auch Konsequenzen für ihr eigenes Handeln, wenn sie es selbst suchen oder ohne das Kuscheltier nach Hause gehen müssen. Auch Fragen, wie gehe ich mit Spielkameraden um, wie pflege ich Freundschaften, werden im sozialen Miteinander geübt. 5.2.6 Mit den Stärken arbeiten und Schwächen erkennen Entsprechend seiner Stärken wird das Kind gefördert und es erhält die Chance, mögliche Defizite auszugleichen. Durch gezielte Beobachtung kann die Erzieherin Stärken und Schwächen des einzelnen Kindes erkennen. Ihre Aufgabe ist es: “Stärken zu stärken und Schwächen zu schwächen“. Erst auf der Grundlage von positiven Erfahrungen und Erfolgserlebnissen kann Lernen in Freude stattfinden und mögliche Schwächen kompensiert werden. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 19 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 6. pädagogischer Ansatz – Arbeitsweisen und Methoden 6.1 Beschwerdemanagement „In jeder Beschwerde, steht die Chance zu einer Verbesserung!“ Um eine gute, effektive Arbeit im Kinderhaus „Rhein-Au“ zu leisten ist es wichtig, immer wieder die pädagogische Konzeption zu überdenken und von Zeit zu Zeit zu überarbeiten. So wirkt das pädagogische Fachpersonal einer „sogenannten Betriebsblindheit“ entgegen. Hilfreich ist hierbei das Beschwerdemanagement, denn zufriedene Eltern und Kinder erleichtern die alltägliche pädagogische Arbeit mit den Kindern und mit den Eltern. Um dieses Thema verständlicher darzustellen wird der Begriff Beschwerdemanagement wie folgt definiert: „Als Beschwerdemanagement werden alle systemischen Maßnahmen bezeichnet, die ein Unternehmen oder eine Einrichtung bei der Äußerung von Unzufriedenheit durch Kunden ergreift, um die Zufriedenheit des Beschwerdeführers wieder herzustellen.“ Kinder spüren sehr genau, ob ihre Eltern mit einer konkreten Situation zufrieden sind, oder eben unzufrieden. Wenn Eltern sich angenommen fühlen, übertragen sich diese positiven Gefühle auch auf die Kinder. Wichtig ist eine gegenseitige Vertrauensbasis zu schaffen, damit die Eltern offen Kritik, Wünsche und Verbesserungsmöglichkeiten äußern können. Der gegenseitige Umgang im Kinderhaus „Rhein-Au“ ist achtsam und respektvoll. Die Erzieherinnen nehmen die Belange ernst und gehen den Beschwerden nach, um diese möglichst zu lösen. Des Weiteren werden die Beschwerdeursachen zur Weiterentwicklung genutzt. Die Leitlinien des Kinderhauses „Rhein-Au“ im Bezug auf Beschwerden sind folgende: Beschwerden sind als konstruktive Kritik erwünscht. Die Mitarbeitenden sind für Beschwerden offen. Beschwerden werden zügig und sachorientiert bearbeitet. Beschwerden werden schriftlich aufgenommen, ausgewertet und Verbesserungsmöglichkeiten eingeleitet. Die aufgrund von Beschwerden ergriffenen Maßnahmen dienen der Weiterentwicklung der Qualität des Kinderhauses und dem Gelingen der Erziehungspartnerschaften mit den Eltern und anderen Kooperationspartnern. Es wird ein angemessener und offener Umgang mit Beschwerden gepflegt. Das Team des Kinderhauses „Rhein-Au“ weiß um die negativen Auswirkungen des unprofessionellen Umgangs mit Beschwerden. Die Erzieherinnen haben ihre Haltung dazu reflektiert und sind sensibel für die Sichtweisen der Eltern. Die Zufriedenheit der Eltern wird ermittelt und ihnen Raum und Zeit für die Äußerung von Unzufriedenheit gegeben: im Rahmen des jährlichen Entwicklungsgespräches im Rahmen von Elternabenden Fragebögen zur Ermittlung von Zufriedenheit Sitzungen der Elternvertretungen in Gesprächen Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 20 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Die Eltern sind mit der Beschwerdekultur der Einrichtung durch das geführte Aufnahme- und Entwicklungsgespräch, über den regelmäßig erscheinenden Elternbrief und über Elternabende vertraut. Die Eltern wissen, dass sie sich mit ihren Beschwerden an die Erzieherinnen, die Leitung, den Träger und an den Elternbeirat wenden können. Zu diesem Zweck ist ein Kummerkasten im Kindergarten angebracht. Er wird regelmäßig geleert und mit dem Erzieherteam gemeinsam ausgewertet. Nicht nur Eltern können ihre Beschwerde im Kindergarten loswerden, sondern natürlich auch die Hauptpersonen, um die sich alles dreht: die Kinder. Jedes Kind hat ein Recht darauf gehört zu werden, die Erzieherinnen nehmen sich dem Anliegen an und suchen gemeinsam mit dem Kind nach Lösungen. Es ist den pädagogischen Fachkräften wichtig, die Befindlichkeiten der Kinder herauszufinden und ihren Bedürfnissen nachzugehen. Sie werden ermutigt, Kritik und ihren Unmut zu äußern. Das geschieht: in Einzelgesprächen und in Gesprächskreisen nach verschiedenen Aktionen und Unternehmungen mit statt findenden Feedbackrunden mit Informationen und Verbesserungsvorschlägen, die in künftige Planungen mit einfließen Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 21 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Aufnahme von Reklamationen im Kinderhaus „Rhein-Au“ Datum:______________________ Uhrzeit:_____________________________________ Wer beschwert sich:_________________________________________________________________ Wer nimmt die Beschwerde auf:________________________________________________________ Worum geht es (möglichst konkret):_____________________________________________________ ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Wann wird die Beschwerde bearbeitet: Wer ist an der Bearbeitung beteiligt? O sofort O am: ________________________ _________________________________________________ Was sind Auslöser/Ursachen für die Beschwerde? ___________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ Welcher Auslöser ist der wichtigste? _________________________________________________ Wie/wodurch kann er beseitigt werden?_________________________________________________ Welche Maßnahme wird durchgeführt? __________________________________________________ Von wem? __________________________________________ Bis wann? _____________________ Mitteilung an die Person, die die Beschwerde eingebracht hat. Durch wen?_________________________ Wann? ________________________________________ War die Korrekturmaßnahme erfolgreich? O ja O nein (neue Maßnahme planen) weil:_____________________________________________________________________________ Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 22 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 6.2 Eingewöhnung Die Grundlage von Bildung ist eine gute Bindungsfähigkeit. Deshalb ist die Eingewöhnung eines Kindes in unserem Kinderhaus der erste Bildungsschritt. Hat ein Kind eine stabile Beziehung aufbauen können, kann es sicheren Schrittes mit seiner angeborenen Neugier die Welt für sich erobern und erlebbar machen. Eltern begleiten ihr Kind während der Eingewöhnungsphase gemeinsam mit der BezugsErzieherin beim Aufbau neuer Beziehungen. Die Eingewöhnungsphase kann 2 – 6 Wochen dauern und wird in Absprache mit den Eltern individuell gestaltet. (siehe Eingewöhnungskonzept, Teil B). 6.3 Bildung für die Jüngsten Kinder unter 3 Jahren haben einen großen Drang, ihre Welt zu entdecken, zu erforschen und zu experimentieren. Sie lernen in den ersten Lebensjahren mit allen Sinnen und sie lernen, indem sie sich frei bewegen. Durch Tasten und Fühlen (z.B. auch mit dem Mund) und über die Bewegung lernen die Kinder ihre Umwelt kennen, sie lernen sich im Raum zu orientieren und erkennen Ordnungen, Regeln und Gesetzmäßigkeiten. Sie versuchen ihre Welt zu greifen und zu begreifen. Durch Tätigkeiten wie Aus- und Einräumen, Öffnen und Schließen, Sortieren, Testen, Beobachten und Wiederholen versuchen sie, sich ihre „Weltordnung“ zu erstellen und einfachste Systeme zu finden, die die Welt für sie verständlich machen. Diesem entsprechen wir mit zwei speziell für unsere Jüngsten gestalteten Räumen, in denen sie viele Bewegungsangebote und Materialien in erreichbarer Höhe vorfinden. Die sprachliche Entwicklung der Kinder wird durch Lieder, einfache Finger- und Kreisspiele unterstützt, das tägliche Tun wird durch die Erzieherin sprachlich begleitet. Ein strukturierter und für die Kinder nachvollziehbarer Tagesablauf mit kürzeren Einheiten und möglichst vielen kleinen Ritualen vermittelt Sicherheit und motiviert zu „neuen Taten“. 6.4 Beziehungsvolle Pflege nach Emmi Pickler Das Kinderhaus „Rhein-Au“ gestaltet die Pflegesituation nach dem Konzept von Emmi Pickler. Sehr wichtig sind hier Ruhe, Zeit und Respekt. Es geht darum die Beziehung zum Kind aufzubauen und diese zu pflegen. Beim Wickeln, Anziehen, Füttern gehört dem Kind die volle Aufmerksamkeit, es bekommt das Gefühl: „Jetzt bin ich am Wichtigsten.“ Dadurch wird es „satt“ an zwischenmenschlicher Zuwendung und kann so in Bewegung und Spiel selbständig agieren und die Umgebung erforschen. Alle Pflegeutensilien sind vorbereitet in greifbarer Nähe. Das Tun und alle Dinge werden angekündigt und mit Worten begleitet, Gesten und Blickkontakt sind sehr wichtig. Die Kinder sind dabei aktiv miteinbezogen. Das „gemeinsame Tun“ während der Pflege ist wichtig. Jedes Kind wird zur Teilnahme ermutigt. 6.5 Das Spiel = Lernen Das Spiel hat in der heutigen Zeit eine besonders hohe Bedeutung, da viele Kinder nur noch ein eingeschränktes Erfahrungsumfeld haben. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 23 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ So steht ihnen zum Beispiel immer weniger Zeit für ein selbstbestimmtes und zweckfreies Spiel zur Verfügung. Kinderräume gehen durch Verkehr und Bebauung verloren, verlässliche und dauerhafte emotionale Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie wechseln häufiger. Durch die freie Wahl des Spiels werden die Selbstverantwortlichkeit und das Planungsverhalten des Kindes gefördert. Innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens können die Bildungsbereiche zum Spiel selbst gewählt werden, so entwickeln sich Raum- und Zeitverständnis. Im Spiel mit anderen Kindern werden Rücksichtnahme, Kooperationsfähigkeit, Konfliktregulation und gegenseitige Hilfe erlernt. Gemeinsam festgelegte Grenzen und Regeln geben dabei emotionale Sicherheit. Im Spiel kann das Kind Erlebtes verarbeiten. Die Kinder üben im Verlauf eines Tages, mit ihren Gefühlen umzugehen, Anlässe dafür gibt es im Freispiel mehr als genug. Zum Beispiel erleben sich Kinder glücklich, abgewiesen, wütend, traurig, freudig erwartet und lernend, belehrend, geliebt, verärgert, als Gewinner, als Verlierer, als Spielverderber, als Macher, als Kleine, als Große … Wesentliche Grundlage für das Spiel ist eine von der Erzieherin kindgerecht vorbereitete Umgebung. Sie ist klar strukturiert, bietet Orientierung und ermöglicht Selbstständigkeit entsprechend den Fähigkeiten, Bedürfnissen und Bildungsthemen des Kindes. Ein Kind sollte bis zum Eintritt in die Schule die Möglichkeit haben, täglich sieben Stunden frei und spontan zu spielen. Denn was ganz einfach als „spielen“ bezeichnet wird, ist die Arbeit des Kindes. So wie Erwachsene zur Arbeit gehen, gehen Kinder zum Spielen. 6.6 Bildung / Erziehung Im Mittelpunkt von Bildung und Erziehung steht das Kind. Bildung ist der umfassende und lebenslange Prozess der Entwicklung und Entfaltung all der Fähigkeiten, die für ein selbständiges, eigenverantwortliches und erfülltes Leben nötig sind, d.h. das Kind ist selbst aktiv, nimmt die Welt und ihre Zusammenhänge wahr, erforscht sie und eignet sie sich an. Der Baden - Württembergische Orientierungsplan für Bildung und Erziehung nimmt so Stellung dazu: „Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Feuer, die entfacht werden wollen.“ Francois Rabelais (1484 – 1553) Mönch, Priester, Arzt, Schriftsteller Bildung dauert das ganze Leben lang. Durch eigene Handlungen und Erfahrungen erschaffen sich Kinder ihr Wissen über die Welt und sich selbst. Verlässliche Beziehungen und Bindungen zu Erwachsenen sind Grundvoraussetzung für die kindliche Bildung. Bildung ohne Bindung ist nicht möglich! Erziehung wirkt als Unterstützung und Begleitung, Anregung und Herausforderung der Bildungsprozesse durch pädagogische Fachkräfte und Eltern. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 24 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Aneignung von Welt und Wirklichkeit Kinder müssen erst lernen und erfahren, welches Verhalten als richtig oder falsch angesehen wird. Dazu dienen ihnen unsere gesellschaftlichen Werte und Normen. In Ritualen erlebt das Kind Entlastung und Orientierung. Durch gelebte Traditionen wird den Kindern das Selbstverständnis einer Gemeinschaft vermittelt. Kinder lernen jedoch auch in hohem Maße durch Nachahmung, d.h. am Vorbildverhalten der Eltern und der Erzieherinnen. Rolle der Erzieherinnen im Entwicklungs- und Bildungsprozess Die Erzieherin beobachtet das Kind beim Spielen, nimmt seine Interessen wahr und begleitet es in seinem Tun. Sie gibt Hilfestellung, ist präsent und unterstützt das Kind bei seinen Tätigkeiten. Somit ergibt sich die Rolle der professionellen Erzieherin im Kinderhaus „Rhein-Au“: Sie schafft ein entspanntes Klima, indem sich alle Kinder willkommen und anerkannt fühlen. Sie stellt eine emotionale Verbundenheit zu den Kindern her. Sie geht auf Lebensäußerungen, Fragen und Probleme der Kinder feinfühlig ein. Sie ermutigt die Kinder immer wieder, sie fordert sie heraus und traut ihnen Neues zu. Sie bietet Rahmen und Sicherheit. Sie ist Entwicklungsbegleiterin. Sie gestaltet Lernprozesse, kognitiver, emotionaler und sozialer Art. Sie beobachtet und dokumentiert die individuellen Lern- und Bildungswege des Kindes. Sie gestaltet die Räume zu einer anregenden Umgebung für alle Bildungs- und Entwicklungsfelder, die aus sich heraus die Bildungsprozesse der Kinder in Gang setzt. Sie ist Vorbild für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung Baden - Württemberg nimmt so dazu Stellung: „Die Erzieherin ist eine Frühpädagogin, ihr Auftrag ist es, die gesamte Entwicklung des Kindes durch ihre Haltung, ihrem Auftreten und Geschick zu fördern und kindliche Bildungsprozesse zu unterstützen und anzuregen.“ 6.7 Abstimmung mit dem Orientierungsplan In dem alltäglichen pädagogischen Handeln mit den Kindern ist das größte Ziel, die Kinder ganzheitlich zu fördern. Die Erzieherinnen nutzen jede Gelegenheit, sie für sämtliche Bereiche zu interessieren und diese spielerisch zu entdecken. Passende Materialien werden in unseren Räumen ansprechend präsentiert. Der Orientierungsplan für Baden - Württemberg legt sechs große Entwicklungs- und Bildungsbereiche fest. Jeder Einzelne von ihnen wird in der pädagogischen Arbeit berücksichtigt. Im Folgenden werden alle Felder mit Beispielen genannt, welche die ganzheitliche Förderung im Kinderhaus „Rhein-Au“ veranschaulichen: Feld 1: Körper Beispiele: Turnstunden, Bewegungsbaustellen, Spiele in der Natur, Malen, Basteln, Werken Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Bewegungsprojekte, Tänze, Seite 25 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Feld 2: Sinne Beispiele: Wahrnehmungsspiele (Hörmemory, Sandkasten...), Musikangebote, Massagen Feld 3: Sprache Beispiele: Gesprächskreise, Geschichten, Fingerspiele, Lieder, Bilderbücher, Theater Feld 4: Denken Beispiele: Gemeinschaftsspiele, Puzzle, Vorschule, Bauen und Konstruieren Feld 5: Gefühl und Mitgefühl Beispiele: Kreisspiele, Bilderbücher, soziales Miteinander, Gruppenaktivitäten Feld 6: Sinn, Werte und Religion Beispiele: Feste, Bedeutung, Traditionen Reime, Diese sechs Entwicklungsfelder können nicht isoliert voneinander gesehen werden, sie fließen im Alltag ineinander über und sind getrennt voneinander nicht zu verwirklichen. 6.8 Bewegungsangebot Das Maß an Bewegungserfahrung, das eine gesunde kindliche Entwicklung ermöglicht, ist oft nur unter einem hohen Aufwand und in Begleitung von Erwachsenen möglich (Spielplatz, Wald, verschiedene sportliche Aktivitäten). Wir sind uns dieser eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten bewusst und achten deshalb auf besondere Anreize zur Bewegungsentwicklung. Hierzu soll auch der geplante Bewegungsraum mit fest installierten und frei zugänglichen Bereichen dienen. Daneben gibt es auch im Haus unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten, sei es der breite Flur, der vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zulässt, die Treppe, die die Stockwerke verbindet oder die Bewegungslandschaft im Raum der jüngeren Kinder. Eine besondere Stellung nimmt unser Spielplatz ein. Hier können die Kinder nach Herzenslust rennen, sich verstecken, klettern, bauen, graben, schaukeln, balancieren, krabbeln, springen… Der Garten wird sich im Laufe der Jahre entwickeln. Hierbei möchten wir auch die Eltern in die Entwicklung und Pflege einbeziehen. Auch für die Feinmotorik gibt es viele Erfahrungsbereiche. Ganz typisch ist das Arbeiten mit Schere und Stift am Maltisch, im Atelier mit Pinsel, Fingerfarbe und Wasserfarbe. Hier dürfen die Kinder mit der Farbe nach Herzenslust experimentieren. Eine Malwand lädt zum großflächigen Malen ein. Im Werkraum schulen die Kinder ihre Feinmotorik im Umgang mit Hammer und Säge. Die motorische Geschicklichkeit wird je nach Thema und Projekt auch durch das Arbeiten mit Ton oder anderen Werkstoffen angeregt. Experimente z.B. das Schütten von Wasser sprechen, die feinmotorischen Sinne an. Auch im weiteren Spielangebot wird die Feinmotorik gefördert: Regelspiele für Geschicklichkeit und Präzision, Bau- und Konstruktionsspiele wie Bauklötze, Murmelbahn, Lego, Knete … Genauso dazu gehören feinmotorische Übungen im Alltag, sei es beim Schneiden von Obst und Gemüse, beim Plätzchen ausstechen und beim Brot streichen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 26 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 6.9 Bedeutung des Freispiels Das pädagogische Fachpersonal misst dem freien Spiel in der täglichen Arbeit mit den Kindern eine hohe Bedeutung zu. Die Freispielzeit ist die Zeit, in der sich das Kind als Individuum am Besten spüren und entwickeln kann. Es handelt und entscheidet eigenverantwortlich, wählt Spielart, -dauer, -partner und –Intensität selbst. Für viele Kinder ist gerade diese Art der Selbstbestimmtheit notwendig, um sich ohne Druck und Fremdbestimmung selbst zu erproben und neue Dinge zu erkunden. Die Kinder bewegen sich während der Freispielphase auch außerhalb des Gruppenraumes. Nach Absprache mit den Bezugserziehern stehen den Kindern fast alle Räumlichkeiten der Einrichtung zum Spiel und Lernen zur Verfügung. So besuchen sie beispielsweise die anderen Gruppen, arbeiten im Werkraum, im Atelier, bauen in der Bauecke, bewegen sich im Turnraum oder spielen auf dem einsehbaren Außengelände. (Siehe auch Konzept Selbstbildendes Freispiel, Teil B) 6.10 Jahreskreis / Feste / Projekte Der Tagesablauf und Wochenplan richtet sich unter anderem nach dem Jahreskreis und nach den Festen, welche in die jeweilige Zeit fallen. Geburtstage, Verabschiedungen oder themenbezogene Feste sind Grund zum gemeinsamen Feiern. Beispiele: Ostern, Sommerfest. Jahreskreis und Feste finden in der Planung ihre Berücksichtigung. Zudem versucht das Fachpersonal so oft es geht, Projekte zu aktuellen Themen und Kinderinteressen zu verwirklichen. Die Projektthemen ergeben sich aus den Beobachtungen der Kinder. Entweder wird ein Thema aus den Interessen der Kinder gewählt oder es ergibt sich aus einem von uns Erwachsenen zugemuteten Thema. Hierfür werden die Kinder für dieses gemeinsame Projekt zusammengefasst. Im Gespräch mit den Kindern wird das Thema entwickelt. Es werden den Kindern sowohl zielorientierte als prozessorientierte Projekte angeboten. Die Kinder bringen ihre Vorstellungen und Ideen mit ein. Auch die Erzieherinnen erstellen eine ergänzende Stoffsammlung, so wird die ganzheitliche Förderung der Kinder gewährleistet. Die einzelnen Projektschritte werden mit den daran beteiligten Kindern festgelegt. Ausflüge und Exkursionen verändern den regulären Kindergartenalltag und tragen zur Öffnung des Blickwinkels bei. 6.11 Kinderkonferenz In den beiden Kindergartengruppen ist eine Pinnwand angebracht, an der die Kinder und Erzieherinnen ihre Wünsche, Ideen, Kritik und Änderungsvorschläge anheften können. Einmal pro Woche werden diese Anliegen in der Kinderkonferenz besprochen und gegebenenfalls darüber abgestimmt . Die Kinder sollen so durch Wertschätzung, Mitverantwortung und Mitsprache bei Entscheidungen erleben, dass sie etwas verändern können. Raum haben dort auch Gespräche und Gefühle. Manchmal werden die Ansichten und Vorstellungen der Kinder und Erzieherinnen nicht konform sein. Dass wir uns hier auch auf ungewohnt Neues einlassen, wird nicht immer leicht fallen. Außerdem zeigt sich im Alltag , dass gemeinsam Abgesprochenes und Beschlossenes eine größere Akzeptanz erfährt. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 27 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 6.12 altershomogene Angebote Um den Kindern Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit Gleichaltrigen zu ermöglichen, sollen spezielle Angebote in altershomogenen Zusammensetzungen stattfinden. Dazu gehören auch altershomogene Ausflüge. 6.13 geschlechtsbewusste Erziehung Mädchen oder Junge, der Vorname, das Alter, die Haarfarbe, das Herkunftsland oder die gesprochene Sprache – das sind wichtige Identitätsmerkmale für unsere Kinder. Darüber definieren sie sich schon früh selbst. Die Erzieherinnen wollen sie in dieser Definition bestätigen, indem sie diese Merkmale benennen oder benennen lassen. Mädchen und Jungen kommen mit Vorstellungen darüber, was das jeweilige Geschlecht ausmacht. Im Kinderhaus „Rhein-Au“ wird ihnen die Gelegenheit gegeben , sich darüber auszutauschen, ihre Rolle ihrem Bedürfnis nach auszuleben, aber auch ihre Sicht zu erweitern und sich in anderen Rollen zu erproben. Wir sind uns bewusst, dass wir selbst bestimmte Vorstellungen darüber mitbringen, was „typisch“ für Mädchen oder Jungen ist. Die pädagogischen Fachkräfte wollen den Mädchen und Jungen im Kinderhaus „Rhein-Au“ dabei helfen, in ihre zukünftigen Geschlechterrollen hineinzuwachsen. Sie haben ein Recht darauf, in ihrer Individualität wahrgenommen zu werden. Zusammen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdeckt und dem jeweils anderen dabei stets mit Achtung begegnet. Die Bildungen von Rollenklischees werden dabei vermieden. Zur Achtsamkeit und zum Respekt für jedes Kind, seiner Persönlichkeit und seinem individuellen Bildungsprozess gehören, die Unterstützung der Kinder sich als Mädchen bzw. Junge wahrnehmen zu können. Die Erzieherinnen verwirklichen dies durch: Einen achtsamen und respektvollen Umgang mit dem Kind. Die Berücksichtigung der Persönlichkeit und der individuellen Bildungsprozesse jedes Kindes. Die Unterstützung der Kinder sich als Mädchen und Jungen wahrzunehmen. Die Bereitstellung und Zugänglichkeit von Literatur und Spielmaterialien für beide Geschlechter. Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen. Die gleichberechtigte Förderung von Mädchen und Jungen. Die Überprüfung aller Regeln und Aktivitäten und ihre geschlechtsspezifischen Auswirkungen, um ggf. Benachteiligungen abzubauen. Schaffung von Freiräumen für Bewegung und das Messen von Kräften. Die Beachtung der unterschiedlichen Art der Konfliktaustragung. Die Anregungen der Erzieherinnen, sich mit den Rollen der Jungen und Mädchen auseinanderzusetzen, Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse zu entwickeln. Die Sensibilisierung der Eltern zu diesem Thema. 6.14 Interkulturelle Öffnung Kinder sind, wenn sie in die KiTa kommen, offen für jeden Menschen. Sie haben noch keine Vorurteile, ihr Interesse und ihre Neugier sind grenzenlos. Hier treffen sie auf verschiedene Kulturen, unterschiedliche Sprachen, Religionen und Lebensweisen und machen die Erfahrung, dass alle Kinder ähnliche Bedürfnisse und Gefühle haben wie sie selbst. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 28 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Die Erzieherinnen werden die Kinder in ihrer offenen Haltung anderen Kulturen gegenüber unterstützen. Das Kinderhaus „Rhein-Au“ ist für alle Familien aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen zugänglich. Die Mitarbeiterinnen stehen anderen Ländern, Sprachen und Religionen offen gegenüber und sind sich ihrer Rolle als Treffpunkt verschiedener Kulturen bewusst. Sie vermitteln mit dieser Haltung den Kindern einen toleranten Umgang mit allen Menschen, leben ihnen vor wie wichtig es ist, alle als gleichwertig und gleichberechtigt anzusehen. Ziel ist es, dass sich alle Familien, unabhängig von ihrer Herkunft, im Kinderhaus „Rhein-Au“ respektiert und wertgeschätzt fühlen. Die Mitarbeiterinnen der Einrichtung sind sich bewusst, dass es zu ihrer Aufgabe gehört, Kinder auf eine Gesellschaft vorzubereiten, in der Menschen mit unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft zusammenleben. Das wird verwirklicht, indem: Kinder durch Spiel und Lernmaterialien (Bücher, Landkarten…) aufgefordert werden, sich mit anderen Ländern und Kulturen auseinanderzusetzen. Kinder andere Schriftzeichen und Sprachen kennenlernen. Erzieherinnen sich mit der Herkunftskultur der Kinder auseinandersetzen. Ein friedliches Miteinander fördern durch Projekte, welche den kindlichen Horizont über den eigenen Wohnort hinweg erweitert. Feste, Sitten und Bräuche anderer Kulturen thematisiert und den Kindern dies so nahegebracht wird. Die Kinder Lieder und Spiele aus verschiedenen Kulturkreisen kennenlernen. Die Kinder den Klang fremder Worte hören, wenn Kinder mit ihren Eltern sprechen. Erzieherinnen sich mit den Kindern in Gesprächen austauschen über unterschiedliche religiöse Bräuche und Gewohnheiten. 6.15 Öffnung nach Außen Das Leben findet nicht nur im Kinderhaus statt! Um Zusammenhänge des täglichen Lebens erlebbar zu machen, gehen wir z. B. in den Schlosspark oder in die Stadt, um Bad Säckingen kennen zu lernen. Ebenso wichtig erscheint uns, dass die Kinder die Natur erleben, z.B. bei den Ausflügen in den Wald oder zum Bergsee. Diese Ausflüge dienen der sozialräumlichen Orientierung der Kinder. Das heißt, sie lernen ihr kulturelles Umfeld kennen und können zwischen der Einrichtung und der Außenwelt einen Zusammenhang herstellen. Bei Ausflügen ist immer ein großes Stück Wissensvermittlung dabei. Auch wenn es „nur“ zum Einkaufen auf den Markt oder in den Supermarkt gehen soll, werden die Kinder z.B. auch mit den Verkehrsregeln konfrontiert. Nicht zu vergessen sind die vielen Eindrücke, die „auf dem Weg liegen“: Ein Auto wird mit einer Seilwinde abgeschleppt, eine Begegnung mit einem Rollstuhlfahrer, der Sperrmüll am Straßenrand … Während des Spaziergangs werden auf diese Weise wichtige Themen im „Vorbeigehen“ besprochen und gelernt. Regelmäßig besuchen die Kinder mit ihren Erzieherinnen die Senioren der AWO-Tagespflege. Die Kinder erfreuen die Senioren mit Liedern, Gedichten und kleinen Aufführungen. Jährlich wird am ersten Elternabend der Elternbeirat gewählt. In den Elternbeiratssitzungen besprechen die Erzieherinnen mit den Eltern die Ferienregelung, Termine, Elternabende und Veranstaltungen. Der Elternbeirat ist die Schnittstelle für die Anliegen, Wünsche und Anregungen der Elternschaft gegenüber den Erzieherinnen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 29 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Elternabende werden von der Einrichtung für die Eltern angeboten. Dabei greift das Kinderhaus auf Angebote externer Referenten oder Förderstellen zu. Die Einrichtung arbeitet bei Bedarf mit dem örtlichen Jugendamt zusammen. In Fällen von ansteckenden Krankheiten besteht die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt in Waldshut. Zudem auch zur Einschulungsuntersuchung (ESU), bei der Zahnprophylaxe und wenn der Zahnarzt die Einrichtung besucht. Mit dem Landratsamt, psychologischen Beratungsstellen, Therapeuten, Logopäden, der Frühförderung, Ärzten usw arbeitet das Kinderhaus bei notwendigen Hilfen für einzelne Kinder und Familien zusammen. Um die Betreuung der Praktikanten positiv zu gestalten, findet die Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten wie Fachschulen, Berufskollegen, Realschulen, Hauptschulen usw statt. Durch Erste-Hilfe-Kurse sind immer ausreichend Erzieherinnen des Kindergartens als Ersthelfer ausgebildet. Diese Vielfalt und Notwendigkeit der Kontakte des Kinderhauses „Rhein-Au“ zu anderen Institutionen zeigt auf, dass er selbst ein Ort der Begegnung und ein wichtiger Teil des Gemeinwesens ist. 6.16 Aufenthalt im Freien Die Gesundheit ist für den menschlichen Körper sehr wichtig und sollte immer gut gepflegt werden. Dazu gehören vor allem auch der Aufenthalt und die Bewegung an frischer Luft. So möchten wir täglich dem Wetter entsprechend angezogen, unser schönes Außengelände nutzen. 6.17 Ausgewöhnung und Übergang zur Schule Die Bedürfnisse und Interessen der älteren Kinder ändern sich im Verlauf der Kita-Zeit. Der Kitaalltag ist bekannt und langsam macht man sich mit dem Gedanken vertraut, bald in die Schule zu kommen, eine Ablösung beginnt. Für die Kinder, die das letzte Jahr in der Kita sind, bieten wir im letzten Kindergartenjahr eine Schulanfängergruppe an. Ein neues Gruppengefüge entsteht, in dem sie sich neu orientieren und ihren Platz finden. Die Erzieherinnen, die diese Gruppe begleiten werden, gehen auf die veränderten Bedürfnisse der Kinder ein und entwerfen mit ihnen Aktivitäten, um Neues innerhalb und außerhalb des Kinderhauses zu erfahren. Wir streben die Kooperation, mit der für uns zuständigen Grundschule in Bad Säckingen an, damit eine Lehrkraft regelmäßig in die Kita kommt und die Kinder eine Schulstunde in der ersten Klasse miterleben dürfen. Ein Ausflug oder das Abschiedsfest sollen diese Übergangszeit abrunden. (Siehe auch Übergangskonzept von Kindergarten zu Grundschule, Teil B) Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 30 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 7. Erziehungspartnerschaft Das Kinderhaus „Rhein-Au“ ist nach dem Kindergartengesetz eine familienergänzende Einrichtung. Pädagogische Fachkräfte und Eltern erleben sich als gleichwertige und gleichberechtigte Partner, die sich auf Augenhöhe begegnen. Im Sinne der Erziehungspartnerschaft mit der Familie knüpft der Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag an die Erfahrungen des Kindes in der Familie an. Dies bedeutet: Familie und Kindertagesstätte öffnen sich füreinander, machen ihre Erziehungsvorstellungen transparent und kooperieren zum Wohle der ihnen anvertrauten Kinder. Sie kennen die Bedeutung der jeweils anderen Lebenswelt des Kindes und teilen die Verantwortung für die Förderung der kindlichen Entwicklung. Durch die gemeinsame Erziehungspartnerschaft zwischen Familie und Kindertageseinrichtung werden Ängste, Unsicherheit, Überlegenheits- oder Unterlegenheitsgefühle, überzogene Forderungen, mangelndes Verständnis für die Belastungen der jeweiligen anderen Seite, sowie Vorurteile bezüglich anderer Kulturen, Familienformen, Erziehungsstile und Geschlechtsrollenbilder abgebaut. Die vielfältigen Lebenslagen von Familien und deren Entscheidungen für die jeweilige Betreuungsform werden respektiert. Eine positive Haltung, insbesondere der außerhäuslichen Betreuung haben eine positive Auswirkung auf das Selbstwertgefühl und die Sicherheit des Kindes und der Familie. Eine positive Haltung der Familie, Vertrauen in das Kinderhaus, Verständnis für einen regelmäßigen Kinderhausbesuch, Einhaltung der Bring- und Abholzeiten, Offenheit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit sind wichtige Faktoren für den Bildungs- und Entwicklungsprozesses des Kindes. So tragen Elternhaus und die Kindertagesstätte gemeinsam Verantwortung für die bestmögliche Entwicklung und Förderung und sind bestrebt, Brüche in der Bildungsbiografie zu vermeiden. Dadurch findet das Kind hier die besten Entwicklungsbedingungen vor: Es erlebt, dass Familie und das Kinderhaus an seinem Wohl und aneinander interessiert sind, sich ergänzen und wechselseitig bereichern. Ziele für die Erziehungspartnerschaft im Kinderhaus „Rhein-Au“: Im Kinderhaus „Rhein-Au“ spielt die Erziehungspartnerschaft zwischen Fachkräften und Eltern eine wichtige und zentrale Rolle. Denn eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Kinderhaus und den Eltern zum Wohle der Kinder, ist nur in einer Atmosphäre von gegenseitigem Vertrauen und Achtung möglich. Dies bedeutet Eltern und Fachkräfte kooperieren systematisch und kontinuierlich, dadurch wird eine effiziente und effektivere pädagogische Arbeit ermöglicht. Der Kinderhausalltag und die Arbeitsweise werden für die Eltern transparent und nachvollziehbar, aber auch die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse der Eltern werden erkennbar. Dies führt zu einer Vertrauensbasis zwischen Eltern und Fachkräften, um gemeinsame Ziele für das Kind im Kinderhaus aber auch zu Hause zu verfolgen und durchzuführen. Eltern werden motiviert, inhaltlich Themen aufzugreifen, zu ergänzen, zu vertiefen und zu unterstützen. Auch die Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern, die Unterstützung der Familie bei Übergängen, die Beratung von Eltern bei Problemen (inklusive Vermittlung relevanter Hilfsangebote) ist wichtiger Bestandteil der Arbeit in der Einrichtung. Ein wichtiges Ziel im Kinderhaus „Rhein-Au“ ist es, dass sich die Eltern in der Einrichtung persönlich angesprochen und willkommen fühlen, dadurch wird das Kennenlernen und der Austausch der Eltern untereinander gefördert. Durch eine offene Atmosphäre werden selbst Krisen- und Konfliktsituationen leichter überwunden. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 31 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 8. Zusammenarbeit mit Eltern Zur Umsetzung unserer Erziehungsziele und Schwerpunkte soll die Zusammenarbeit mit den Eltern eine Voraussetzung und fester Bestandteil unserer Arbeit werden. Wir möchten den Eltern unsere Ziele und Arbeitsweisen vorstellen. Die Eltern bringen ihre Ziele mit ein, die ggf. die Ziele der Kita ergänzen. Damit schaffen wir Transparenz und die Grundlage für eine Vertrauensbasis. Während der Eingewöhnungszeit erleben Eltern den Kita – Alltag und haben so Einblick in die pädagogische Arbeit. Im jährlichen Entwicklungsgespräch zwischen Erzieherin und Eltern soll ein Austausch über die Entwicklung des Kindes stattfinden. Dabei sollen Absprachen für die gemeinsame Erziehung getroffen werden. Die Eltern haben als Sorgeberechtigte die erste und höchste Verantwortung gegenüber ihren Kindern. Sie übergeben für eine begrenzte Zeit die Aufsicht über ihre Kinder an die pädagogischen Mitarbeiterinnen. Aufgabe der Einrichtung ist es, die Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsverantwortung zu unterstützen, die Eltern als Partner einzubeziehen und ihre Mitwirkung zu ermöglichen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist es möglich, eine wertvolle pädagogische Arbeit zu leisten. Eine gute Elternarbeit, die von gegenseitiger Wertschätzung getragen ist, kommt in jedem Falle dem Kind zu Gute und ist eine wichtige Voraussetzung, damit Bildung und Erziehung überhaupt möglich sind. Unsere Arbeit kann letztlich ohne eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern nicht erfolgreich sein, da diese in hohem Maße die kindliche Entwicklung prägen. Nur durch den Austausch von Erfahrungen mit dem Kind und von anderen relevanten Informationen, sowie durch die Abstimmung von Erziehungszielen und Praktiken, kann es zu einer Kontinuität zwischen öffentlicher und privater Erziehung kommen. 8.1 Erwartungen an unsere Eltern: Akzeptanz gegenüber unserer Konzeption Teilnahme am Gruppenelternabend Mindestens ein Elterngespräch im Jahr 2 Stunden aktive Mitarbeit im Garten bzw. den Außenanlagen pro Kita-Jahr und Kind 8.2 Elternangebote Unsere geplanten vielfältigen und zahlreichen Elternkontakte haben wir im Folgenden in eine zeitliche Abfolge gebracht; beginnend beim ersten Kita-Kontakt und endend als aktives KitaElternteil: Informations-Nachmittag Für uns beginnt Elternarbeit bereits vor der Aufnahme des Kindes, indem wir interessierten Eltern am Informations-Nachmittag die Möglichkeit geben wollen, unsere Einrichtung und unsere pädagogische Arbeitsweise kennen zu lernen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 32 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Informations-Elternabend Unser pädagogisches Konzept möchten wir im Detail in einem Informations-Elternabend für neue Eltern vorstellen. Aufnahmegespräch Ein persönliches Kennenlernen erfolgt im Aufnahmegespräch zwischen Leitung, Gruppenerzieherin und Eltern. Informationen zum Kind, das Durchgehen der Aufnahmeunterlagen, Absprachen mit Eltern und die Organisation der Eingewöhnungsphase sowie des Kinderhaus-Alltags werden Gesprächsinhalte sein. Offene Fragen können geklärt und Wünsche geäußert werden. Durch Schnupperstunden am Nachmittag während einer festgelegten Woche können die Kinder in Anwesenheit der Eltern vor der eigentlichen Aufnahme Kontakt zum neuen Lebensumfeld „KiTa“ aufnehmen. Eingewöhnungsphase Dies ist eine bekanntermaßen äußerst sensible Zeit. Der Ablauf dieser Phase soll ausführlich im Aufnahmegespräch besprochen werden, um sie für das Kind, die Eltern und die Erzieherinnen bestmöglich und individuell gestalten zu können. Während die Kinder die ersten Tage gemeinsam mit einem Elternteil in der KiTa verbringen, sollen die Trennungszeiten nach und nach verlängert werden. Dieser Ablöseprozess wird von den Erzieherinnen unterstützend begleitet werden. Der Eingewöhnungsprozess kann 2 – 6 Wochen dauern. Am Ende dieser Phase soll ein Elterngespräch zur Reflexion stattfinden. (Siehe Eingewöhnungskonzept, Teil B) Informationsaustausch Während der Bring- und Abholzeit soll ein kurzer Informationsaustausch möglich sein. Elterngespräche Ausführliche Gespräche zum Entwicklungsstand des Kindes finden regelmäßig (ca. einmal jährlich) jeweils nach dem Geburtstag des Kindes statt. Grundlage dieses Gespräches sind die vorausgegangenen intensiven Beobachtungen des Kindes von der Bezugserzieherin, dokumentiert im Beobachtungsbogen. Im gemeinsamen Austausch wird die Entwicklung des Kindes besprochen. Dieses Gespräch zeigt die Stärken und Interessen des Kindes auf und macht sichtbar in welchen Bereichen noch eine verstärkte Entwicklungsbegleitung notwendig ist. Um ein ganzheitliches Bild vom Kind zu bekommen, ist es sehr wichtig zu erfahren, wie sich das Kind zu Hause gibt und wo seine Interessen im häuslichen Umfeld liegen. Hier liegt den Erzieherinnen ein Austausch mit den Eltern sehr am Herzen. Natürlich können bei Bedarf weitere Gesprächstermine vereinbart werden. Beim Auftreten von Problemen werden zusätzliche Beratungs- und Konfliktgespräche durchgeführt. Für diese Gespräche können Eltern mit den Erzieherinnen Terminabsprachen treffen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 33 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Elternabende Ca. zweimal jährlich finden Elternabende statt. Themen und Interessen der Gesamtgruppe werden in Gruppenelternabenden behandelt. Sie dienen dem Informationsaustausch und der Förderung sozialer Kontakte untereinander. Dazu kommen gruppenübergreifende Themenelternabende, die zu allgemein interessierenden Erziehungsthemen oder zu unserer Arbeitsweise Informationen geben. Die Wünsche und Anliegen der Eltern werden bei der Themenwahl berücksichtigt. Gartentage Bei der Erhaltung und Pflege unseres kindgerechten und naturnahen Gartens werden wir auf Mithilfe der Eltern angewiesen sein. Alle Eltern sollen mit der Aufnahme ihrer Kinder die Verpflichtung eingehen, sich mit 2 Stunden im Jahr an der Gartenpflege zu beteiligen. Schriftliche Kontakte Neben den schon erwähnten Gesprächen und Veranstaltungen sollen auch die vielfältigen schriftlichen Kontakte wie Portfolio, Elternbrief, Infowände, Elternecke dem Informationsaustausch und der Zusammenarbeit dienen. Kind-Eltern-KiTa – Aktivitäten Höhepunkte im Kita Jahr sollen gemeinsame Aktivitäten von Kindern, Eltern und Erzieherinnen darstellen. Dazu gehören z.B. Herbstfeuer, Laternenfest, Gruppenfeste, Gartentage … Elternbeirat § 5 des Kindergartenbetreuungsgesetzes für Baden Württemberg lautet: (1) Bei den Einrichtungen werden Elternbeiräte gebildet. Sie unterstützen die Erziehungsarbeit und stellen den Kontakt zum Elternhaus her. (2) Elternbeiräte können sich örtlich und überörtlich sowie landesweit zu Gesamtelternbeiräten zusammenschließen. Zu Beginn des Kindergartenjahres werden in allen vier Gruppen von der Elternschaft die Vertreter/innen für den Elternbeirat gewählt. Der Elternbeirat wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Die Amtszeit des Elternbeirates beträgt in der Regel ein Jahr. Der Elternbeirat hat die Aufgabe, die Erziehungsarbeit im Kinderhaus zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen der Kindertagesstätte, den Elternhäusern und des Trägers zu fördern. Ebenso werden interne Veränderungen, Umstrukturierungen und aktuelle Themen mit ihm besprochen. Der Elternbeirat setzt sich dafür ein, dass der Anspruch der Kinder auf Erziehung und Betreuung in der Einrichtung verwirklicht wird. Er hat zu diesem Zweck insbesondere das Verständnis der Eltern für die Bildungs- und Erziehungsziele der Einrichtung zu wecken, Wünsche, Anregungen und Vorschläge der Eltern entgegenzunehmen und dem Träger oder der Leitung der Einrichtung zu unterbreiten. Der Elternbeirat arbeitet mit den pädagogischen Kräften, der Leitung und dem Träger der Einrichtung zusammen. Außerdem organisiert und unterstützt er Veranstaltungen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 34 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Die Gestaltung von Übergängen Die verschiedenen Übergänge, mit denen die Kinder und Eltern konfrontiert werden, ob die Eingewöhnungsphase in das Kinderhaus, den Übergang der Krippenkinder in die Kindergartengruppen, den Wechsel in die Schule, gestalten die Erzieherinnen gemeinsam mit den Eltern und stellen sich individuell auf jedes Kind ein. Im gemeinsamen Gespräch mit den Eltern werden die Inhalte der verschiedenen Übergangskonzepte besprochen und auf das Kind abgestimmt. Ziel ist, dass das Kind sich in jeder neuen Situation von Eltern und Erzieherinnen gestärkt fühlt und so die neue Aufgabe meistert. Elternbildung Bildung wird hier verstanden als Selbst - Bildung; d.h. durch eigenes Aktivsein „die Welt und ihre Zusammenhänge“ zu erforschen, wahrnehmen, sich aneignen. In dem wir das tun, konstruieren wir in uns ein „Bild“ von der Welt, ihre Zusammenhänge sowie unserer Position in ihr. Wir „bilden“ uns selbst. Bildungsarbeit ermöglicht nur Einflussnahme auf die Bildungsprozesse, nicht jedoch auf die Bildung an sich. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen haben ein fachlich begründetes und reflektiertes Wissen. Dieses Wissen stellen sie den Eltern zur Verfügung und können dadurch Bildungsprozesse bei den Eltern unterstützen. Thematische Angebote ermöglichen den Eltern die Erweiterung ihrer pädagogischen Kompetenzen. Zudem vermittelt die Einrichtung Kontakte zu weiteren Fachleuten. Elternbildung findet im Kinderhaus „Rhein-Au“ durch Elternabende, Beratungsgespräche sowie das Auslegen und Aufhängen von Informationsmaterial über Veranstaltungen oder bestimmte Themen statt. Im Eingangsbereich befindet sich ein Bildschirm, in jedem Stockwerk hängt zudem eine Informationstafel jeder Gruppe, die die Eltern über alles Aktuelle informiert. Hospitation Wenn die Eltern einen Einblick in den Kinderhausalltag wünschen, bietet sich eine Hospitation in der jeweiligen Gruppe an. Sie erleben so den Alltag hautnah und die pädagogische Arbeit wird für die Eltern klarer und transparenter. Angebote von und für Eltern Im Kinderhaus „Rhein-Au“ legt das Fachpersonal großen Wert auf Angebote von und für Eltern. So werden gemeinsam mit den Eltern Feste und Feiern, Kuchenverkäufe, Fahrdienste zu Ausflugszielen u.v.m. organisiert. Die Feste bieten Kontaktmöglichkeiten zu anderen Eltern und zu den Erzieherinnen. Durch die gemeinsame Vorbereitungsarbeit werden sie zu positiven Gemeinschaftserlebnissen. Elternbeteiligung Es ist eine Freude, wenn Eltern oder Großeltern sich in den Alltag des Kinderhauses einbringen. Hierbei gibt es ein weites Feld von Möglichkeiten: Die Mitarbeit bei der Gestaltung von einzelnen Bereichen in unserer Einrichtung, die Bereicherung durch das Darstellen oder Vermitteln von besonderen Fertigkeiten z.B. Hobbys oder handwerkliche Fähigkeiten. Die Fachkräfte sind offen für die Wünsche und Ideen der Eltern und helfen ihnen gerne bei der praktischen Umsetzung. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 35 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 9. Qualitätsentwicklung und –sicherung Die Begriffe Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung haben im Bereich der sozialen Dienstleistungen, eine tiefgreifende Bedeutung bekommen. Dazu zählt auch der Bereich der Kindertagesstätten. Das heißt für das Kinderhaus „Rhein-Au“, dass es mit seinen konzeptionellen Überlegungen, seinen Angebotsstrukturen und seinen Prozess- und Strukturqualitäten, die Lebens- und Bedarfsanlagen von Kindern- und ihren Familien berücksichtigt. Es sichert als Ort der Bildung, Erziehung und Betreuung das Wohl und die Rechte der Kinder. Der Träger verantwortet und gewährleistet gemeinsam mit seinem pädagogischen Personal die kontinuierliche Weiterentwicklung, Sicherung und Evaluierung der pädagogischen und strukturellen Qualität (vgl. Kindergartengesetz, Orientierungsplan). 9.1 Teamarbeit und Fortbildung Die wichtigste Grundlage für qualitativ gute Arbeit ist ein Team, das mit großem beruflichem Engagement und Freude an die Bewältigung seiner Aufgaben geht. In den wöchentlichen Team-Sitzungen finden Beobachtungsauswertungen sowie ein reger Meinungsaustausch zu pädagogischen Themen statt, die ihren Ausdruck in täglich guter pädagogischer Arbeit findet. Um die Qualität unserer Arbeit weiter zu entwickeln und auszubauen, werden Themen, die für die pädagogische Arbeit des Kinderhauses wichtig sind, in Fortbildungen behandelt (werden). Es ist für die Erzieherinnen selbstverständlich, sich mit aktuellen Erscheinungen der Fachliteratur zu beschäftigen sowie durch kollegiale Beratung auftauchende pädagogische Probleme zu lösen. Der Austausch mit den Eltern auf einer partnerschaftlichen Ebene ist dem Fachpersonal sehr wichtig. Die daraus entstehende produktive Kritik wird in der täglichen Arbeit umgesetzt. Zur Qualitätsentwicklung gehört auch, dass wir uns der Ausbildung zukünftiger Erzieher/innen stellen werden. Deshalb bietet das Kinderhaus „Rhein-Au“ die Möglichkeit, verschiedene Praktika zu absolvieren. Die Anleitung von Praktikanten ist eine vielfältige und anspruchsvolle Aufgabe. Zur fachlichen Begleitung werden wöchentliche Anleitungsgespräche und der Austausch mit den Fachschulen – wie z. B. die Justus-von-Liebig-Schule in Waldshut stattfinden. 9.2 Meinungsbildung und Entscheidungsfindung Durch die bereits erwähnten Arbeitstreffen im Team sowie durch rege Kontakte zwischen Eltern und Erzieherinnen wollen wir ein umfassendes Meinungsbild zu allen den Kindertagesstätten Alltag betreffenden Fragen erreichen. Ergänzt werden soll dieses z.B. weiter durch Elternbriefe Elternumfragen Elternbriefkasten Informationswände Fortbildungen Kontakte mit anderen Institutionen. Dieses Meinungsbild soll in die tägliche Arbeit einfließen. Entscheidungen werden dann vom Team oder dem Träger getroffen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 36 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat als Vertretung der Eltern. Durch regelmäßige Treffen des Elternbeirats mit der Leiterin soll eine kontinuierliche Arbeit möglich sein, die sich an aktuellen Themen orientieren wird. Bei der Entscheidungsfindung hat der Elternbeirat beratende Funktion. 9.3 Kommunikation, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Für die pädagogische Arbeit werden die regen Kontakte mit anderen Institutionen genutzt. wie z.B. pädagogischen Einrichtungen (Kindergärten, Schulen) therapeutische Einrichtungen (Frühförderstelle, Ergotherapie, Logopädie) sozialpädagogischen Fachschulen anderen gesellschaftlichen Einrichtungen (z.B. Feuerwehr, Polizei, Bäcker, Umweltamt) Einige Ergebnisse der pädagogischen Arbeit des Kinderhauses „Rhein-Au“ wird man auch in Veröffentlichungen in der Presse, sowie im Internet nachlesen können. Alle AWO – Einrichtungen sind untereinander vernetzt. Ein Kurzportrait unserer Kindertagesstätte wird man erhalten auf der Internetseite unter: http://www.awo-waldshut.de Einrichtungen/Kinderhaus/Rheinau. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 37 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 10. Organisation der Einrichtung 10.1 Organisation der Gruppenarbeit In den Gruppen arbeiten die Erzieherinnen gleichberechtigt und leiten die Gruppe(n) gemeinsam. Um die Betreuung zu gewährleisten, ist der Dienst in Schichten geregelt. Ausfälle durch Krankheit, Fortbildung oder Urlaub werden intern durch eine „Springkraft“ überbrückt. Gruppenteam Um eine kontinuierlich gute Arbeit in der Gruppe zu erreichen, sind wöchentliche gruppeninterne Besprechungen notwendig. Hier werden pädagogische und organisatorische Themen der einzelnen Gruppen geregelt. „Mittwochs-Team“ Wöchentlich findet immer mittwochs verpflichtend für alle Erzieherinnen eine zweistündige Dienstbesprechung statt. Inhalte dieser Sitzung sind Beobachtungsauswertungen, pädagogische-, elternbezogene- und organisatorische Themen, Reflektionen der pädagogischen Arbeit und kollegiale Beratungen. Planungstag Zweimal jährlich arbeitet das gesamte Team an einem sogenannten Planungstag, an der Jahresplanung. Das Kinderhaus ist an diesen Tagen geschlossen. Zielvereinbarungsgespräche Einmal im Jahr hat jedes Teammitglied einen Termin zum Zielvereinbarungsgespräch mit der Leitung der Einrichtung. Diese führt wiederum ihr Zielvereinbarungsgespräch mit dem zuständigen Vorgesetzten, dem Geschäftsführer. Ziel eines solchen Gespräches ist, dass jedes Teammitglied individuell für die eigene Person und des eigenen Arbeitsfeldes, Ziele vereinbart werden, die es gilt im kommenden Jahr zu verwirklichen. Grundideen für solche Ziele werden im Gespräch gemeinsam von der Leitung und der pädagogischen Fachkraft erarbeitet. Im gegenseitigen Einvernehmen werden die Ziele konkretisiert, formuliert, festgeschrieben, terminlich geregelt und in einem Protokoll festgehalten. Evaluation der pädagogischen Arbeit und Kritikmanagement Das pädagogische Team des Kinderhauses „Rhein-Au“ freut sich jederzeit über Feedback bezüglich der geleisteten Arbeit. Die Erzieherinnen und auch die Leitung haben ein offenes Ohr für die Anliegen, Wünsche, Anregungen und Ideen der Eltern. Je nach Anliegen und Handlungsspielraum lassen die Mitarbeiterinnen das Feedback in die Arbeit im Kinderhaus mit einfließen. Ziel der Evaluation ist es, das Recht der Eltern der Einrichtung auf Mitsprache und Mitgestaltung nachzukommen und auch die Qualität der Einrichtung von außerhalb kontrollieren zu lassen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 38 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 10.2 Anmeldung Anmeldungen für einen Platz in unserem Kinderhaus nehmen wir, oder die Kindergartenkoordinatorin Frau Götz von der Stadt Bad Säckingen entgegen. Bitte hierzu das Anmeldeformular der Stadt Bad Säckingen ausfüllen. Dieses kann direkt im Kinderhaus oder auf der Homepage der Stadt Bad Säckingen bezogen und dort wieder abgegeben werden. Dabei sind die allgemeinen Anmeldefristen der Stadt Bad Säckingen zu beachten. Zuständig für die Vergabe der Plätze ist eine gemeinsame Konferenz der Kindertagesstätten Leitung und dem Referat „Kindergärten“ der Stadt Bad Säckingen. Anmeldeschluss für das jeweils kommende Kindergartenjahr ist der 15.03. eines Jahres. Die Aufnahme erfolgt hauptsächlich im Sommer und Herbst, wenn zum Schulbeginn Plätze frei werden. Zwischendurch frei werdende Plätze werden umgehend neu besetzt. 10.3 Platzvergabe Die Platzvergabe erfolgt im März – Mai, die Zu- und Absagen erfolgen in schriftlicher Form. Danach müssen Anmeldungen, die nicht berücksichtigt werden konnten, erneut in schriftlicher Form bestätigt werden, damit sie weiterhin auf der Warteliste bleiben. Die Vergabe von frei werdenden Plätzen erfolgt nach mehreren Kriterien: Wohnsitz befindet sich in Bad Säckingen Eltern gehen einer Erwerbstätigkeit nach oder nehmen an einer Eingliederungsmaßnahme nach dem SGB II Eltern befinden sich in einer beruflichen Bildungsmaßnahme oder Schulausbildung Kindeswohl wäre ansonsten nicht gewährleistet Besondere Lebenssituation der Kinder/Familien Altersmischung nach den Vorgaben der Betriebserlaubnis Geschwisterkinder in der KiTa Verhältnis Jungen/Mädchen in der Gruppe. 10.4 Kosten und Finanzierung des Kinderhauses „Rhein-Au“ Das Kinderhaus wird derzeit durch Kostenbeteiligung der Stadt Bad Säckingen, des Landes Baden-Württemberg, durch Elternbeiträge und durch Eigenmittel des Trägers finanziert. Je nach Gruppenart und Höhe der einrichtungsspezifischen Kosten variieren die Finanzierungsanteile. 11. Wie Sie uns erreichen Die Leiterin ist in der Regel montags bis freitags von 07:00 Uhr bis 13:00 Uhr im Kinderhaus erreichbar. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 39 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Teil B Eingewöhnungskonzept des AWO-Kinderhauses „Rhein-Au“ Warum eine Eingewöhnung? Die Aufnahme von Kindern ab einem Jahr erfordert eine sorgfältige organisatorische und fachliche Vorbereitung, um negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder und die Beziehung zu den Eltern zu vermeiden. Der Übergang von der gewohnten Familie in eine neue Umgebung erfordert von Ihrem Kind eine hohe Anpassungsleistung. Neben den ungewohnten Räumlichkeiten trifft Ihr Kind auf fremde, Erwachsene und Kinder. Auch der Tagesablauf und die Lautstärke sind für das Kind neu und ungewohnt. Der Übergangsprozess vom Elternhaus in das Kinderhaus ist für Ihr Kind anstrengend und sollte deshalb behutsam gestaltet werden. Aus diesem Grund ist es dringend notwendig, dass Kinder in der Anfangsphase grundsätzlich von einem Elternteil begleitet werden. Während dieser Zeit kann das Kind eine verlässliche Beziehung zur Erzieherin aufbauen und Vertrauen in die neue Umgebung entwickeln. Der begleitende Elternteil oder eine andere vertraute Bezugsperson steht dabei für das Kind als „sichere Basis“ zur Verfügung, Trennungsängste können vermieden werden. Kinder die bereits eine Spielgruppe oder die Kindergruppe besucht haben, sind die Trennung von den Eltern zwar grundsätzlich schon gewohnt. Dennoch ist auch dieser Übergang von der einen Institution in die andere, von den Eltern in den ersten Tagen zu begleiten. Welche Chancen birgt die Eingewöhnungszeit für Sie als Eltern? Sie tauchen mit allen Sinnen, in die Lebenswelt „Kinderhaus“ ein Sie erleben gemeinsam mit Ihrem Kind die verschiedenen Sequenzen des Tagesablaufes Sie lernen die Spielkameraden Ihres Kindes kennen Sie erfahren pädagogisches Handeln und konzeptionelle Ansätze im Alltag Sie erleben wie Kinder aktiv das Tagesgeschehen gestalten Sie bauen Beziehungen zu den Erzieherinnen auf, die viel Zeit mit Ihrem Kind verbringen Sie entwickeln gemeinsame Gesprächsimpulse mit Ihrem Kind Sie bekunden Ihr Interesse Sie können Ihr Kind „langsam“ loslassen Wie läuft die Eingewöhnungszeit konkret ab? Die Eingewöhnungszeit gliedert sich in drei Phasen: 1.Die Grundphase 2.Die Stabilisierungsphase 3.Die Schlussphase 1. Die dreitägige Grundphase: In der Eingewöhnungszeit, sollten Sie sich beruflich und privat den Rücken freihalten, damit Sie das Kind gut begleiten können. Mit dem Wissen, dass sich Ihr Kind in der Einrichtung wohl fühlt, gehen Sie später viel beruhigter zur Arbeit oder nach Hause. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 40 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Die ersten drei Tage sollte der Kinderhausbesuch maximal 2 Stunden betragen. Für Kinder, die bereits die Krippe besucht haben, kann die Grundphase nach Absprache mit der Erzieherin individuell gestaltet werden. Ab dem zweiten Tag wird das Kind von der begleitenden Bezugsperson gewickelt. Dies geschieht im Wickelraum. Die Erzieherin begleitet die Pflegesituation und beteiligt sich, indem sie im Blickfeld des Kindes zuschaut. Sie bereitet die jeweilige Situation vor. Wie sollen sich die Eltern verhalten: Ein Elternteil oder eine andere enge Bezugsperson begleitet das Kind in die Einrichtung und hält sich mit ihm zusammen in den Gruppenräumen auf. Eltern sollten sich eher passiv verhalten, Ihr Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihnen zu entfernen und es immer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht. Das Kind wird irgendwann von selbst beginnen, die neue Umgebung zu erkunden, wenn es dazu bereit ist. Sie sind der sichere Hafen für Ihr Kind. Die Erzieherin versucht vorsichtig und ohne zu drängen, am besten über Spielangebote oder Beteiligung am Spiel des Kindes, Kontakt zu ihm auf zu nehmen. Die Erzieherin beobachtet die Interaktion zwischen Kind und Elternteil und sucht nach Anhaltspunkten, welche für eine kürzere oder längere Eingewöhnungszeit sprechen. Wichtig: In den ersten drei Tagen findet kein Trennungsversuch statt. Während der dreitägigen Grundphase wird der weitere Eingewöhnungsprozess mit der Erzieherin besprochen und je nach Befindlichkeiten des Kindes ganz individuell gestaltet. 2. Stabilisierungsphase In Absprache mit dem Kind verlässt der Elternteil den Gruppenraum bleibt aber innerhalb der Einrichtung für das Kind erreichbar. Der erste Trennungsversuch, sollte auch bei positivem Verlauf nicht länger als 30 bis max. 40 Minuten dauern. Während der Stabilisierungsphase bleiben Eltern und Erzieher in regelmäßigem Austausch über die Entwicklung des Kindes und besprechen den weiteren Verlauf der Eingewöhnung. Die Abwesenheit der Eltern wird kontinuierlich verlängert. 3. Schlussphase Das Kind wird darüber informiert, dass das Elternteil ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr in der Einrichtung anwesend, aber jederzeit telefonisch erreichbar ist. Das Kind kann sich darauf verlassen, dass es zur verabredeten Zeit abgeholt wird. Die Eingewöhnungszeit ist grundsätzlich abgeschlossen, wenn das Kind die Erzieherin als „sichere Basis“ akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass das Kind beim Weggang seiner Eltern protestiert, das ist sein gutes Recht. Entscheidend ist, ob es sich von den Erzieherinnen beruhigen lässt, wenn die Eltern gegangen sind und sich danach interessiert und in guter Stimmung Aktivitäten zuwendet. Ungefähr nach 2- 3 Monaten findet ein kurzes Elterngespräch statt. Dieses dient dem Austausch zwischen Eltern und Erzieherin, wie sich das Kind in der Gruppe eingelebt hat. Grundsätzliches zur Eingewöhnungszeit: Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem im Verlauf der Besuche erlangten Informationen setzen wir voraus. Das Gesehene, Gehörte bleibt unter den Beteiligten. Ein Reden „über Dritte“ darf auf keinen Fall Ergebnis der Eingewöhnungszeit sein. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 41 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Übergangskonzept vom Kindergarten in die Grundschule „Kontinuität beim Übergang von der Tageseinrichtung in die Schule kann gerade dadurch gefördert werden, dass die Fachkräfte beider Einrichtungen die unterschiedlichen Wege des Lernens der Kinder unterstützen und anregen und damit dem Prinzip der Entwicklungsangemessenheit in dem Sinne gerecht werden, dass sie die Kinder weder überfordern noch unterfordern. Das Erleben des einzelnen Kindes steht im Zentrum, das den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule nicht als Bruch, sondern als Kontinuum erleben soll. Wie erfolgreich Kinder diese Herausforderungen meistern, hängt von den individuellen Persönlichkeitsmerkmalen als auch von den vorschulischen Erfahrungen ab. Damit der Wechsel nicht als Bruch erlebt und das Kind in seiner Bildungsbiographie belastet wird, ist die Anschlussfähigkeit zwischen beiden Institutionen und Kontinuität in der pädagogischen Arbeit von elementarer Bedeutung. Kinder auf der Basis individueller Beobachtungen in ihren Bildungsprozessen zu begleiten und zu unterstützen, ist das gemeinsame Ziel von Kindergarten und Grundschule.“ (Vgl. Julia Höke, Kindergarten Heute 4/2013) Im Kinderhaus „Rhein-Au“ ist der Übergang der Vorschüler von der gewohnten Atmosphäre des Kindergartens in die zumeist unbekannte Grundschule der zentrale Punkt im Kindergartenjahr. In ihrem letzten Jahr in der Einrichtung werden den „Großen“ besondere Rechte und Pflichten eingeräumt. So wird ihnen von Anfang an bewusst, dass es ein besonderes Jahr wird, ein Jahr voller Veränderung, in dem sie eine spezielle Rolle spielen. Beispiele hierfür sind auf der einen Seite der Vertrauens-Vorschuss von Seiten der Erzieher. Den Ältesten wird mehr zugetraut, mehr zugestanden, mehr ermöglicht. Dem gegenüber stehen die erhöhten Erwartungen, wie besondere Einhaltung der Regeln, die Vorbildfunktion für jüngere Kinder, eigene Auftritte an Festen usw. Jeder Schulanfänger bekommt über das Jahr hinweg besondere Aufgaben und nimmt an besonderen Aktivitäten teil. Vorschul-Angebote sind fest integrierter Bestandteil des Wochenplanes in der Einrichtung. Die Vorschüler werden hierbei gruppenübergreifend, gruppenintern, von den Erziehern oder der Kooperationslehrkraft der Grundschule in der altershomogenen Gruppe gefördert. Bei diesen Angeboten steht im Vordergrund die zukünftigen Erstklässler miteinander und mit der Lehrkraft vertraut zu machen, gemeinsame Aktionen zu erleben, erste Kontakte zu knüpfen. Das Niveau und die Inhalte der Angebote und Aktivitäten sind dabei an den Entwicklungsstand der Kinder angepasst. Dem Team des Kinderhauses „Rhein-Au“ ist es wichtig, den Kindern in ihrem letzten Jahr in der Einrichtung neue und besondere Erlebnisse zu ermöglichen, daher stehen besondere Exkursionen und Ausflüge über das Jahr verteilt auf dem Programm, welche von den Erziehern auch im Portfolio dokumentiert werden. Auch der Elternarbeit kommt im Vorschuljahr eine besondere Bedeutung zu. Der Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen ist enorm wichtig, um zeitnah auftretende Fragen zu klären, auf Sorgen zu reagieren und die Situation des Kindes bestmöglich zu begleiten. Wie jedes Jahr wird um den Geburtstag herum der Beobachtungsbogen mit dem Kind gemeinsam ausgefüllt. Bei Vorschülern legen die Erzieher ein besonderes Augenmerk auf die einzelnen Bereiche, um vor dem Eintritt in die Schule eventuelle Hindernisse frühzeitig aufzudecken und darauf zu reagieren. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 42 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Das jährliche Elterngespräch wird auch für Kinder, welche erst kurz vor dem Einschulungstermin Geburtstag haben, frühzeitig geführt. Das Thema Einschulung wird bei diesem Gespräch mit jedem Elternteil angesprochen, um individuell auf Anliegen der Familien eingehen zu können. Kinder, welche schon im Vorfeld besondere Förderbedürfnisse aufzeigten, können zur ESU 2 geschickt werden. Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Einschulungsuntersuchung, bei dem der genaue Förderbedarf und Entwicklungsstand eines jeden Kindes geprüft wird und die Möglichkeit besteht, bestimmte Vermutungen abzuklären. Bei Familien mit besonderen Bedürfnissen, beispielsweise Familien mit Migrationshintergrund, ist die Erziehungspartnerschaft mit der Kindertagesstätte von spezieller Bedeutung, denn hier ist es enorm wichtig, Ängste und Unklarheiten abzubauen, um den Kindern einen sicheren Weg vorleben zu können. An der Elternarbeit beteiligt sich auch die zuständige Lehrkraft der Grundschule. Auch sie ist für Eltern als Ansprechpartner greifbar, beispielsweise durch Anwesenheit beim Elternabend, der Möglichkeit zu Elterngesprächen und „runden Tischen“ bei speziellen Fällen. Hierbei sind auch die Familien mit sogenannten „Kann-Kindern“ eine besondere Zielgruppe. Ihre Kinder sind um den Stichtag geboren und haben die Möglichkeit, eingeschult zu werden. Hier ist es wichtig, die Kinder von allen Seiten gut einzuschätzen, um individuell für sie die richtige Entscheidung zu treffen. Doch wie ist die Schulfähigkeit bzw. die Schulreife zu definieren? Unter Schulreife versteht das Team des Kinderhauses „Rhein-Au“ einen gewissen Grad an allgemeinem Entwicklungsstand und auch der Persönlichkeitsentwicklung, welcher dem Kind ermöglicht, den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule physisch und psychisch zu bewältigen. Es kommt auf das Zusammenspiel zwischen kognitiven, motorischen, sprachlichen, emotionalen und sozialen Bereichen an, das dem Kind die Reife verleiht, vom Kindergarten- zum Schulkind zu werden. Jedes Kind ist anders, hat einen anderen Entwicklungsstand zu einem anderen Alter, andere Stärken und Schwächen und lernt in einem anderen Tempo. Deshalb gibt es Kinder, die zum passenden Zeitpunkt noch nicht über die Schulfähigkeit verfügen. Für sie suchen Familien, Schule und Erzieher gemeinsam eine passende Alternative. Die Einschulung an einem zu frühen oder zu späten Zeitpunkt kann Folgen für Kind und Familie haben. Lösungen sind beispielsweise die Einschulung mit Beanspruchung eines sonderpädagogischen Förderbedarfes, der Besuch in einer Grundschulförderklasse oder die Einschulung in eine Schule mit besonderem Förderschwerpunkt. Die Kooperation zwischen dem Kinderhaus „Rhein-Au“ und der Grundschule gliedert sich wie folgt: Ein Lehrer aus dem Kollegium ist sogenannter „Kooperationslehrer“. Er vertritt die Anliegen und Interessen der Schule in der Zusammenarbeit mit dem Kindergarten. In der ersten Hälfte des Vorschuljahres kommt dieser Kooperationslehrer im 14-tägigen Rhythmus in den Kindergarten, um dort ein Vorschul-Angebot mit den Kindern zu gestalten. Diese Phase dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Soweit von den Eltern genehmigt, tauschen sich Erzieher und Lehrer über einzelne Kinder aus, geben Hintergrundinformationen, welche für den Lehrer von ungeheurem Nutzen sein können, um die Kinder besser zu verstehen und angemessen zu reagieren. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 43 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Im Frühjahr besuchen die Vorschulkinder mit einer betreuenden Erzieherin die Grundschule. Dort lernen sie das Gebäude, andere Schüler, Sitten und Rituale des Schullebens kennen. Der Kooperationslehrer baut gemeinsam mit der Erzieherin Ängste der Kinder vor dem Neuen, Ungewissen ab und macht sie Schritt für Schritt mit der Schule vertraut. Diese Phase erleichtert den Kindern den Übergang. Sie kennen die Schule nun bereits, haben eine gewisse Orientierung im Gebäude und im Ablauf. Die Kooperationsarbeit zwischen Kindergarten und Grundschule stellt für beide Einrichtungen eine große, wichtige Aufgabe dar. Alle Beteiligten müssen sich darauf einlassen, ein neues und unbekanntes Terrain zu betreten. Diese Bereitschaft ist unbedingt von Nöten, denn nur wenn die Erzieher als jahrelange Entwicklungsbegleiter, die Lehrer als unvoreingenommene Schulkenner und die Eltern als Experten für ihre Kinder sich gegenseitig unterstützen, respektieren und austauschen, können die Kinder in dieser heiklen Zeit bestmöglich unterstützt werden. Alle drei Perspektiven sind wichtig, um die Vorschüler gut beurteilen zu können und ihnen einen barrierefreien Übergang zu ermöglichen. Wenn die Bezugspersonen des Kindes, die es während dieser Zeit begleiten, positiv gestimmt sind und einen gemeinsamen Weg einschlagen, kann das Kind die Zeit des Abschiedes, der Trennung und des Neuanfanges unbeschadet überstehen. Es gilt, die Kinder vor einem Bruch zu bewahren. So eine Umstellung erfordert von den Schulanfängern Mut und Selbstbewusstsein, ebenso wie einen guten, altersentsprechenden Umgang mit den eigenen Emotionen und den Gefühlen anderer Menschen. Es kommen in den Kindern negative Gefühle wie Angst und Trauer auf, oft rutschen sie von einer Gefühlsphase in die nächste. Sie fühlen sich zu groß für den Kindergarten, vielleicht wird es ihnen langweilig und gleichzeitig hängen sie doch an dem Bekannten, Vertrauten. Es gilt diese Schwankungen abzufedern, den Kindern einen Weg zu zeigen, der sie sicher durch diese Zeit bringt. Kooperationsarbeit ist für einen gelingenden Übergang unverzichtbar. „Beide Einrichtungen erleben in der eng verzahnten pädagogischen Arbeit eine Bereicherung. Die Entwicklungsstände der Kinder können zuverlässig erfasst, Förderbedarf früh festgestellt und individualisierte Bildungsprozesse realisiert werden. Nicht zuletzt können die Eltern von Fachkräften beider Institutionen kompetent beraten werden, sodass die Zusammenarbeit an Qualität gewinnt. Den Übergang in die Grundschule erleben die Kinder gleitend und positiv.“ (Vgl. Julia Höke, Kindergarten Heute 4/2013) Konzept zur Anleitung von Praktikanten Die Einrichtung als Ausbildungsort Mit der Aufnahme eines Praktikanten wird die Einrichtung zum Ausbildungsplatz. Das Kinderhaus „Rhein-Au“ öffnet seine Türen für Interessierte und Praktikanten jeder Art und Schulform. Das Team übernimmt so eine Mitverantwortung für die Darstellung des Berufes und der Arbeit mit Kindern, sowie für den jeweiligen Abschnitt der Ausbildung. Das Kinderhaus bietet sich als Ausbildungsort an, da das gesamte Team über die Notwendigkeit weiß, in den Nachwuchs des Berufsstammes zu investieren. Die Mitarbeiterinnen nutzen die Kontakte gerade mit Berufs-Praktikanten, um kreative Impulse und frischen Wind in die Einrichtung und den Alltag mit den Kindern zu bringen, sowie sich fachlich mit Neuerungen in der Ausbildung und betreffend des Berufsbildes auseinander zu setzen. Um sich voll auf den Praktikanten, seine Themen und Bedürfnisse einzulassen, ist dessen Betreuung ein fest integrierter Bestandteil in der pädagogischen Arbeit des Teams. Hierfür werden so früh es geht Freiräume geschaffen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf des Praktikums zu gewährleisten und es nicht für einzelne Fachkräfte zur Last werden zu lassen. Jedes Mitglied Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 44 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ des Teams sieht sich verantwortlich für die Praktikanten, nimmt diese als Berufseinsteiger bzw. –interessierte wahr und unterstützt so weit es geht deren Entwicklung. Die Rolle der anleitenden Fachkraft Im Vorfeld wird innerhalb des Teams vereinbart, welche pädagogische Fachkraft die Anleitung des Praktikanten übernimmt. Dabei steht im Vordergrund, dass die betreffende Mitarbeiterin alle Voraussetzungen für eine qualifizierte Anleitung erfüllt, beispielsweise über genügend Berufserfahrung verfügt, Zeit für anstehende Termine und zusätzliche Arbeiten hat und motiviert ist, sich mit der jeweiligen Person, sowie Fachschulen und Lehrkräften auseinander zu setzen. Wichtig ist dabei, dass die Erzieherin selbst, sich über ihre Rolle als Anleiterin in fachlicher Hinsicht, als Wegbegleiterin und Vorbild, sowie in persönlicher Hinsicht als Ansprechpartnerin, bewusst ist. Die anleitende Fachkraft hat während des Praktikums die Aufgabe, den Praktikanten zu begleiten. Dazu gehört die Inhalte des Praktikums und seine konkreten Aufgaben zu kennen, sich als Hilfe anzubieten, Ziele zu vereinbaren, deren Verwirklichung zu prüfen, Möglichkeiten für neue Erfahrungen und Handlungschancen zu schaffen und das Verhalten in der Praxis, speziell im Umgang mit den Kindern, zu beurteilen. Eine essentielle Rolle spielen hierbei die Anleitungsgespräche. Inhalte dieser Gespräche sind die Planungen der Aufgaben, Auswertungen der Beobachtungen, Reflexion von Angeboten und Aktivitäten, Festlegung und Verwirklichung von Zielen, Selbsteinschätzungen des Praktikanten und Beurteilung durch die Anleitung. Diese Gespräche finden zu festgelegten Zeiten und in regelmäßigen Abständen im Gesprächs- oder Personalraum der Einrichtung statt. Die angesprochenen Themen werden von der anleitenden Fachkraft und dem Praktikanten protokolliert. Die anfallenden zusätzlichen Arbeiten erfüllt sie im Rahmen ihrer regulären Verfügungszeit. Die Position des Praktikanten Der Praktikant gehört für den Zeitraum des Praktikums zum pädagogischen Team des Kinderhauses „Rhein-Au“. Zum Beginn des Praktikums wird mit dem Praktikanten besprochen, was es heißt, Teil der Einrichtung zu sein und welche Verhaltenserwartungen damit verknüpft sind, beispielsweise Zuverlässigkeit und Freundlichkeit. Im besonderen Maße wird hierbei die Verschwiegenheit mit einem Verweis auf die Schweigepflicht erwähnt, sowie die Vorbildfunktion den Kindern gegenüber. Dazu unterschreibt er zu Beginn des Praktikums eine Verpflichtungserklärung. Alle Grundlagenpapiere des Kinderhauses sind für den Praktikanten bei der Leitung erhältlich und werden jederzeit im Anleitungsgespräch thematisiert. Das Praktikum ermöglicht dem Praktikanten das Berufsfeld eines Erziehers kennen zu lernen und eigene Kompetenzen zu erproben und weiter zu entwickeln. Jedes Mitglied des Teams trägt dazu bei, dem Praktikanten während seiner Zeit in der Einrichtung, alle Arbeitsbereiche nahe zu bringen. Es wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dem Praktikanten auf Augenhöhe zu begegnen, ihn in seiner Selbstständigkeit zu fordern und ihn dabei zu unterstützen, seine Fähigkeiten und sein Wissen in der Praxis zu erproben. Besonders die anleitende Fachkraft ermöglicht dem Praktikanten Freiräume für eigenständiges Handeln und zur Entfaltung seiner Fähigkeiten, welche sein Handlungsspektrum zunehmend erweitern. Durch seine Rückmeldung bietet ein Praktikant den Mitarbeitern die Chance, ihre Arbeit und die Einrichtung insgesamt weiterzuentwickeln. Soweit machbar, hospitiert ein Praktikant im Kinderhaus „Rhein-Au“ in allen Gruppen und lernt dabei alle Teammitglieder kennen. Nicht nur im Rahmen der Anleitungsgespräche ist der Praktikant befähigt, seine Meinungen und Ansichten zu vertreten. Alle Erzieherinnen haben ein offenes Ohr für Fragen, Anliegen und Anregungen von Seiten des Praktikanten. Die Mitarbeiter verfügen über die Bereitschaft, konstruktives Feedback anzunehmen und umzusetzen. Dabei sehen sie den Praktikanten zwar als Berufseinsteiger, seine Meinung jedoch als fachlich qualifiziert. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 45 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Kooperation mit den Fachschulen Die anleitende Fachkraft nimmt die angebotenen Termine der Fachschule wahr und besucht diese mit Interesse. Sie nutzt die Gespräche als Angebot, die gegenseitigen Erwartungen und Vorgaben zu diskutieren, anzupassen und somit qualifiziert in die Einrichtung tragen zu können. Sie nimmt daran Teil, Ziele und Inhalte des Praktikums mit der betreuenden Lehrkraft zu erarbeiten. Nur wenn betreuende Lehrkraft und anleitende Fachkraft miteinander kommunizieren und sich abstimmen, ist eine einheitliche Anleitung und Unterstützung des Praktikanten, sowie ein reibungsloser Ablauf des Praktikums gesichert. Zudem nutzen die Mitarbeiterinnen der Einrichtung die Kooperation mit Schülern und Lehrern der Fachschule für Sozialpädagogik, um auf dem neusten Stand der Informationen zu bleiben und neue Impulse für die eigene pädagogische Arbeit mit den Kindern zu bekommen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 46 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ selbstbildendes Freispiel Freispiel bedeutet: Die Kinder bestimmen selbst, wie sie die Freispielzeit verbringen und entscheiden sich eigenständig für Spielmaterial, -orte, -partner, -dauer. Diese vielfältigen Bedürfnisse des Kindes können nur in einer Atmosphäre befriedigt werden, in der es sich sicher fühlt, so dass es täglich mit positiven Erwartungen, mit Spannung und Neugier in die Kindertagesstätte kommt. Die Erzieherinnen im Kinderhaus „Rhein-Au“ achten darauf, dass den Kindern während des Tages genug Zeit für das selbstbildende Freispiel bleibt. Es hat einen fundamentalen Wert in der pädagogischen Arbeit. Das Kind beschäftigt sich allein oder mit Spielpartnern intensiv mit den Materialien / Spielen / Themen, die es selbst ausgesucht hat. Das Kind sucht sich intuitiv die Spielinhalte, wozu es momentan die größte Lernbereitschaft hat. Dadurch bildet es sich selbst. Die Kinder werden durch das „Selbst Tun“ zur Selbständigkeit erzogen. Die in den Gruppenräumen zu findenden Spielmaterialien sind mit Fotos auf den Regalen gekennzeichnet, dies gibt dem Kind Orientierung und hilft ihm Ordnung zu halten. Das selbstbildende Freispiel setzt eine ansprechende und anregende Raumgestaltung und ausreichend, vielfältiges und zugängliches Material voraus. Die pädagogischen Fachkräfte achten darauf, dass die Raumgestaltung und das Materialangebot den Kindern entsprechend ausgewählt wird. Wichtig ist das Beobachten, Reflektieren und der gegenseitige Austausch der Erzieherinnen. Sie schaffen genügend Rückzugsmöglichkeiten, so dass ein konzentriertes Arbeiten der Kinder möglich ist. Neue Materialien werden von der pädagogischen Fachkraft eingeführt, ggf. mit kindgerechten Schautafeln gekennzeichnet, damit die Kinder die Einhaltung der Regeln selbst überprüfen können und diese nicht in Vergessenheit geraten. Vorhandenes Material wird von Zeit zu Zeit ausgetauscht und auf seine Vollständigkeit geprüft. Die Grundlage dafür, wird durch die Beobachtung geschaffen. Was spielen die Kinder gerne? Welche Materialen werden nicht mehr genutzt? Wo brauchen die Kinder neue Impulse? Welche Spielbereiche müssen den Bedürfnissen der Kinder entsprechend verändert werden? Bei diesem Prozess werden die Kinder mit einbezogen. Sie dürfen neues Spielmaterial mit auswählen, ihre Wünsche äußern und bei der Umgestaltung der Spielbereiche aktiv teilnehmen. Bei der Raumgestaltung achten die Erzieherinnen darauf, dass einer Reizüberflutung entgegengewirkt wird. Vorhandene Spiele und Materialien sind nur begrenzt vorhanden und werden immer wieder ausgetauscht. Im selbstbildenden Freispiel wird die Persönlichkeit des Kindes gestärkt. Das Kind entscheidet sich selbst für den Schwierigkeitsgrad seiner Arbeit und erfährt Erfolg und Misserfolg. Das Freispiel bietet den Kindern Gelegenheit, ihre Persönlichkeit im Spiel auszuleben und weiter zu entwickeln. Die Erzieherinnen im Kinderhaus „Rhein-Au“ geben dem Kind den Freiraum den es hier braucht. Es kann möglich sein, dass ein Kind zuerst lieber zuschaut und beobachtet, bevor es selbst wirksam wird. Hier wird dem Kind die Zeit gegeben, sich in seinem Tempo zu entfalten. Grundlage ist auch hier wieder die vorausgegangene Beobachtung. Das selbstbildende Freispiel bietet den Kindern die Möglichkeit, verschiedene soziale Gruppierungen zu erleben und sich darin zurechtzufinden. Die Jüngsten spielen noch nicht miteinander sondern sie spielen meist noch neben einander her. Sie müssen sich erst mit sich selbst auseinandersetzen, dann sind sie bereit, sich anderen Kindern im Spiel zu öffnen. Diese Kinder beobachten noch viel und übernehmen Spielideen anderer, was sich aber mit zunehmendem Alter ändert. Die Kinder spielen immer mehr miteinander. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 47 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Es bilden sich verschiedene Gruppierungen. Dies können sein: Paare, Gruppen mit mehreren Kindern, Kinder die gerne alleine spielen... Im Freispiel sind immer wieder verschiedene Gruppierungen von Kindern jeden Alters zu finden. Das Freispiel erfordert verlässliche Regeln. Diese werden mit den Kindern erarbeitet und weiterentwickelt. Nichteinhalten der festgelegten Regeln führt zu Konsequenzen. Die Kinder im Kindergartenbereich können im Freispiel die Gruppenräume wechseln, sich für eine Tätigkeit im Flurbereich in der Bauecke, im Atelier, im Werkraum, im Bewegungsraum oder für das Spiel draußen entscheiden. Es dürfen nur eine begrenzte Anzahl Kinder auf das einsehbare Außengelände, in das Atelier, in den Werk-, und den Bewegungsraum. Sie müssen sich zuvor bei der entsprechenden Erzieherin abmelden, diese ist für die Aufsicht außerhalb des Gruppenraumes verantwortlich. In beiden Kindergartengruppen hängt eine Lightboardtafel mit einem Foto jedes Kindes und den entsprechenden Bereichen. Die Kinder heften beim Verlassen des Raumes ihr Foto auf den entsprechenden Bereich. Bei ihrer Rückkehr entfernen sie ihr Foto wieder. Bei diesem System haben die Erzieherinnen und die Kinder, beim Blick auf die Liste, die Übersicht wo sich welches Kind zum Spielen befindet. Das Spiel „alleine“ außerhalb des Gruppenraumes kann nur für Kinder ab dem 3. Lebensjahr genutzt werden. Die Kinder von ein bis drei Jahren dürfen nur in Begleitung einer Erzieherin die Spielbereiche außerhalb des Gruppenraumes nutzen. Ansonsten gelten bei uns die Regeln, die wichtig sind, um in einer Gemeinschaft zu leben. An oberster Stelle steht der respektvolle und wertschätzende Umgang mit dem Anderen. Dies wird auch von den Erzieherinnen im Kinderhaus „Rhein-Au“ vorgelebt. Bei Konflikten werden die beteiligten Kinder gehört, Hilfe zur Aussprache wird gegeben. Die Kinder sollen lernen, gewaltfrei mit Konflikten umzugehen, eine Austragung des Streites auf gemeinsamer Augenhöhe ist den pädagogischen Mitarbeiterinnen sehr wichtig. Jedes Kind soll sich bei uns ernst genommen fühlen. Die Erzieherin schreitet nicht sofort bei Konflikten oder Problemen ein, sondern lässt dem Kind die Zeit es selbst zu lösen. Natürlich kommt es auf die entsprechende Situation und das Kind an. Die Mitarbeiterin gibt Unterstützung, wenn nötig, ermutigt und hilft dem Kind selbst zur Lösung zu kommen und gibt sie ihm nicht gleich vor, zwingt ihm auch nicht ihre Sichtweise auf, sondern lässt Spielraum für eigene Gedanken. Den Erzieherinnen eröffnen sich durch diese Arbeitsweise auch oft neue Sichtweisen, sie sind nicht stur in ihrem Denken gefangen, sondern offen für andere mögliche Wege. Die vorhandenen Regeln werden immer wieder mit den Kindern im Morgenkreis besprochen und bei Bedarf mit ihnen verändert. Das selbstbildende Freispiel erfordert entsprechende Rahmenbedingungen. Wichtig ist den Erzieherinnen ein klar strukturierter Tagesablauf, der für die Kinder nachvollziehbar ist. Den Kindern wird genügend Zeit für das Freispiel gegeben. Sie haben Zeit ins Spiel zu finden, nur so werden sie aktiv tätig und erleben und begreifen ihre Umwelt durch „Selbst tun“. Während der Freispielzeit ist die pädagogische Mitarbeiterin Beobachterin, Bezugsperson, Vorbild, Ansprechpartnerin und Begleiterin. Die Erzieherinnen sind sich diesen unterschiedlichen Rollen bewusst und stellen sich individuell und flexibel auf die jeweilige Situation ein. Grundvoraussetzung ist die Bindung zum Kind. Erst wenn sich das Kind im Kinderhaus „Rhein-Au“ sicher und geborgen fühlt, wird es auf Entdeckungsreise gehen und die Umgebung selbst erkunden. Es wird sich öffnen und seine Möglichkeiten entfalten. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 48 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Während der Freispielzeit finden vielfältige Angebote von den Mitarbeiterinnen statt, die durch die Kinder nach Interesse genutzt werden können. Die Angebote fordern die Kinder heraus, sich z.B. mit Neuem auseinander zu setzen, sich mit Materialien vertraut und neue Erfahrungen zu machen, Erkenntnisse zu sammeln und Lernerfahrungen zu vertiefen. Diese Angebote orientieren sich an den Bedürfnissen und am Entwicklungsstand der Kinder. Sie entstehen durch vorausgegangene Beobachtungen der Erziehrinnen, durch Impulse und Themen der Kinder. Die zu Beginn des Kindergartenjahres erstellten Gruppenanalysen (Alter, Geschlecht, Zusammensetzung, Besonderheiten) sind Grundlagen für die Gestaltung und Planung des Freispiels. Aktuelle Ereignisse und Ideen der Kinder beeinflussen und verändern das Freispiel. Die Zeit- und Raumgestaltung und das Materialangebot für das Freispiel werden gruppenintern von den jeweiligen Erzieherinnen in Zusammenarbeit geplant. In der Dienstbesprechung findet ein Gesamtaustausch im Team statt. Die Bildungsinseln außerhalb des Gruppenraumes werden gruppenübergreifend geplant. Dabei werden die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt und sie werden bei einer Umgestaltung / Änderung mit einbezogen. Aktuelle Ereignisse, die die Kinder beschäftigen, werden aufgegriffen und mit ihnen zusammen erarbeitet. Die Erzieherin versteht sich als Entwicklungsbegleiterin und nicht als Animateurin. Sie denkt nicht für das Kind, sondern mit dem Kind. Sie begreift das Kind in seiner Ganzheitlichkeit und sieht davon ab, Einzelbereiche zu fördern. „Lernen durch Handeln“ ist ein wesentlicher Leitsatz. Auch steht die Qualität und nicht die Quantität im Vordergrund, nach dem Motto „weniger ist mehr“. Aufsichtskonzept Die pädagogisch tätigen Mitarbeiterinnen sind während der vereinbarten Betreuungszeit der Einrichtung für die ihnen anvertrauten Kinder verantwortlich. Auf dem Weg zur und von der Einrichtung sind die Personensorgeberechtigten für ihre Kinder verantwortlich. Die Aufsichtspflicht der Personensorgeberechtigten endet in der Regel mit der Übergabe des Kindes in den Räumen der Einrichtung an die pädagogisch tätigen Mitarbeiterinnen und beginnt wieder mit der Übergabe des Kindes in die Obhut eines Personensorgeberechtigten bzw. einer von dieser mit der Abholung beauftragten Person. Bei gemeinsamen Veranstaltungen (z.B. Feste, Ausflüge) sind die Personensorgeberechtigten aufsichtspflichtig, sofern vorher keine andere Absprache über die Wahrnehmung der Aufsicht getroffen wurde. Die Aufsicht ist jederzeit unter Beachtung der aktuellen gegebenen Umstände und Bedingungen wahrzunehmen. Die Erzieherin im Kinderhaus „Rhein-Au“ sollte einen Blick für die aktuelle Situation des Kindes haben. Sie sollte wahrnehmen, in welchem Gefühlszustand sich das Kind befindet, was sie ihm zutrauen kann und wie es in der momentanen Situation einzuschätzen ist. Auch sollte sie wissen, wie sich das Kind in der Gruppe verhält, welche Konstellationen der Kinder eher ungünstig sind und welche eine Bereicherung darstellen. Mögliche Gefahrenquellen sollten von der Mitarbeiterin im Vorfeld erkannt und beseitigt oder gemildert werden. Die pädagogischen Fachkräfte beachten die Unfallverhütungsvorschriften und sind vertraut mit dem Infektionsschutzgesetz. Die Kindergartenkinder können während des Freispiels nach vorheriger Absprache mit der entsprechenden Erzieherin - die Gruppenräume wechseln, sich im Flur, in der Bauecke aufhalten, in das Atelier, in den Werkraum, den Bewegungsraum gehen oder ihren Bewegungsdrang draußen auf dem einsehbaren Außengelände freien Lauf Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 49 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ lassen. Dies ist nur für Kinder ab 3 Jahren möglich. Hier gelten klare Regeln, die mit den Kindern erarbeitet wurden. Die Erzieherin achtet auf die Konstellation, auf das Alter und den Entwicklungsstand der Kinder. Bevor die Kinder alleine das Atelier aufsuchen, oder im Erdgeschoß die Krippengruppen besuchen, muss die Eingangstüre geschlossen sein. So wird verhindert, dass sich die Kinder unbemerkt aus dem Kinderhaus entfernen oder dritte Personen sich den Kindern unbemerkt nähern. Sie dürfen sich draußen nur auf dem vom Fenster aus einsehbaren Außengelände aufhalten. Die Erzieherin versichert sich in gewissen Abständen immer wieder, ob die Regeln eingehalten werden und welche Spielsituationen sich ergeben. Wird gegen die Regeln verstoßen, tritt eine Konsequenz in Kraft. Diese Regel wird dann im Morgenkreis erörtert, um sicher zugehen, dass die Kinder sie verstanden haben. Die Mitarbeiterinnen befinden sich in Hör- und Rufweite. Wenn die Kinder auf dem Außengelände sind, wird ein Fenster gekippt, so kann bei Rufen sofort reagiert werden. Im Flurbereich können die Kinder im Notfall schnell nach einer Erzieherin rufen. Im Gruppenzimmer nutzen die Kinder die zweite Ebene und den Ruheraum auch ohne Erzieherin, hier gilt ebenso das oben genannte. Auch an Waldtagen und in der Waldwoche wird das Erwähnte berücksichtigt. Die Aufsicht ist eingebettet in das pädagogische Konzept der Einrichtung. Das Verständnis vom Kind wurde im Kinderhaus „Rhein-Au“ in der pädagogischen Zielsetzung festgelegt und ist in der Konzeption und im Leitbild verankert. Hier wird ersichtlich, welche Ziele in der Einrichtung verfolgt werden. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen Aufsichtspflichterfüllung einig. sind sich über die Art und Weise der Für die Erfüllung der Aufsichtspflicht hat die pädagogische Begründung des erzieherischen Verhaltens der Mitarbeiterin ausschlaggebende Bedeutung. Jedes Ringen um Aufsichtsfragen ist im Kern eine Auseinandersetzung um pädagogische Ziele und ihre Umsetzung. Die Erziehrinnen verstehen die Erfüllung der Aufsichtspflicht als eine Aufgabe innerhalb ihres pädagogischen Handelns. Sie sind in der Lage, ihr Handeln nachzuvollziehen und pädagogisch zu begründen. Sie sind sich ihrer persönlichen Grenzen und dem, was sie verantworten können bewusst. In Teamsitzungen oder in Gesprächen untereinander wird diese Frage bei Bedarf diskutiert. Keiner wird hier mit seinen Ängsten alleine gelassen. Verschiedene Einstellungen werden erörtert und ein gemeinsamer Konsens gefunden. Nur durch ein gemeinsames Miteinander kann hier eine Basis geschaffen werden, in der sich jeder ernst genommen fühlt und eine gute pädagogische Arbeit gelingen kann. Die Aufsichtspflicht umfasst den Schutz der Kinder vor Gefahren und den Schutz vor sich selbst, sowie den Schutz Dritter vor Gefahren, die von den Kindern ausgehen können. Die baulichen und hygienischen Bedingungen sind im Kinderhaus „Rhein-Au“ erfüllt. Die personelle Besetzung und die Dienstplangestaltung entsprechen den Erfordernissen. Bei Krankheit und Personalausfall gibt es einen Notfallplan nach dem vorgegangen wird. Er wird regelmäßig aktualisiert, ist im Team besprochen und hängt für alle Erzieherinnen zugänglich im Büro. Bei der Raumgestaltung und bei beweglichen Gegenständen wird die Unfallverhütung bedacht. Gemeinsam mit den Kindern werden Regeln entwickelt, die Gefahren vermeiden und Unfälle verhüten helfen. Die Erzieherinnen beobachten die Kinder im Spiel und sehen so, ob sie die Regeln verstanden haben und diese befolgt werden. Ist dies nicht der Fall, werden sie mit den Kindern neu erarbeitet. Grundvoraussetzung ist die Beobachtung, nur dadurch wird es der Erzieherin möglich sein, ein Kind in seiner aktuellen Situation einzuschätzen. Das Spielen der Kinder in der Gruppe, auf dem Außengelände oder im Wald zu analysieren und Schlüsse für sich daraus zu ziehen. Jedes Kind braucht Freiräume, um seine Möglichkeiten zu erproben, seine Grenzen zu erkennen und Risiken einzuschätzen. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen achten darauf, dass Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 50 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ die Rahmenbedingungen erfüllt sind und handeln pädagogisch durchdacht, aber auch nach ihrem gesunden Menschenverstand. Den Kindern wird in der Einrichtung etwas zugetraut, denn ohne entsprechende Freiräume kann sich das Kind nicht entwickeln. Das Kind hat das Recht darauf, sich zurückzuziehen und selbst Erfahrungen zu machen. Die Erzieherin beobachtet und schätzt ein, was sie dem Kind zutrauen kann, wo es Hilfe und Unterstützung benötigt. Das Kind soll jedoch erst selbst ausprobieren. Nur wer selbst wirksam wird, wird die gemachten Erfahrungen verinnerlichen und somit ein Stückchen mehr die Welt begreifen. Beobachtungskonzept Zu den wichtigsten pädagogischen Aufgaben der Erzieherinnen des Kinderhauses „Rhein-Au“ gehört es, Kinder zu verstehen und sie in ihren Bildungs- und Entwicklungsprozessen zu unterstützen. Die Beobachtung ist das Fundament der pädagogischen Arbeit. Grundlage ist hierfür das infans-Konzept. Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, bringen -unabhängig von ihrem Alter- bereits Erfahrungen, Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten mit, auf die sie aufbauen und die sie, mit Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte, weiterentwickeln können. Um einem Kind individuelle Entwicklungsimpulse geben zu können, wenden sich die Erzieherinnen dem Kind zu und beobachten es gezielt und regelmäßig. Vor allem im Freispiel, in unterschiedlichen Alltagssituationen, aber auch in gezielten Angeboten und Projekten, bei einer Aktivität allein oder als Gruppenmitglied, erlauben gezielte Beobachtungen wirkliches Kennenlernen. Es werden Talente, Potentiale und das Entwicklungstempo wahrgenommen und die pädagogischen Fachkräfte stellen fest, welche Impulse helfen, neue Schritte im Entdecken und Begreifen der Welt zu gehen. Ziele der Beobachtung Die Erzieherinnen des Kinderhauses „Rhein-Au“ erkennen die Fähigkeiten und Stärken der Kinder und knüpfen daran an. Die individuellen Entwicklungsverläufe werden erkannt. Die Ressourcen der Kinder werden deutlich. Die Entwicklungsrisiken werden erkannt und Fehlentwicklungen vorgebeugt. Die Kinder werden durch entwicklungsangemessene und gezielte Anregungen, Entwicklungs- und Bildungsanreize unterstützt. Welche Bereiche der Entwicklung eines Kindes werden beobachtet? die gesamte Entwicklung des Kindes seine Bildungsprozesse seine Interessen seine Lernbereitschaft sein Wohlbefinden seine sozialen Bezüge zu anderen Kindern und zu Bezugspersonen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 51 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Wie wird beobachtet? Beobachtung ist eine achtsame Zuwendung zum Kind. Beobachtung geschieht wohlwollend und mit Wertschätzung. Die pädagogischen Fachkräfte arbeiten mit den Beobachtungsbögen des infans-Konzeptes. Bei der Beobachtung von Entwicklungsrisiken unterstützen die „Grenzsteine der Entwicklung“. Dabei handelt es sich um ein Instrument, mit dem Erzieherinnen Entwicklungsbeeinträchtigungen von Kindern feststellen können (Laewen 2009, Michaelis und Niemann 2004). Da die Erzieherinnen Wert auf die regelmäßige Erfassung des kindlichen Entwicklungsstandes legen, wird für jedes Kind ein Portfolioordner angelegt und geführt. Dieser enthält relevante Informationen, sowie auch Fotos zur Dokumentation von Erlebnissen und Entwicklungsvorgängen. Ein Verfahren, welches die Bildungs- und Lernprozesse der Kinder beim Beobachten in den Mittelpunkt rückt, ist das Konzept der Lerngeschichten, d.h. um Geschichten oder Erzählungen vom Lernen eines Kindes, das während einer Tätigkeit beobachtet wurde. Dies ist ebenfalls Inhalt des Portfolios. Die Ergebnisse der Beobachtungen werden schriftlich dokumentiert. Sie bilden die Grundlage für Austausch und Reflexion im Team und mit den Eltern. Sie sind Grundlage und Ausgangspunkt für gezieltes und individuelles pädagogisches Handeln. Bewegungskonzept „In keinem Lebensabschnitt spielt Bewegung eine so große Rolle wie in der Kindheit und zu keiner Zeit sind körperlich sinnliche Erfahrungen so wichtig. Bewegung, ausgewogene Ernährung und ein positives Selbst- und Körperkonzept sind Motoren für die gesamte körperliche, soziale, psychische und kognitive Entwicklung des Kindes.“ (Orientierungsplan) Bewegung ist unmittelbarer Ausdruck kindlicher Lebensfreude. Sie trägt in hohem Maße zur Förderung der kindlichen Entwicklung bei, denn Kinder machen über Bewegung Erfahrungen mit ihrem eigenen Körper und damit auch zu ihrer Person. Durch mehr Bewegungssicherheit gewinnen sie an Selbstvertrauen und lernen, sich richtig einzuschätzen. Das Kind nimmt über Bewegung Kontakt zu seiner Umwelt auf und entdeckt, erkennt und beginnt sie zu verstehen. Damit werden körperliches Gleichgewicht, die kognitive und seelische Entwicklung gefördert. Das Kinderhaus „Rhein-Au“ verfügt über einen Bewegungsraum mit Sprossenwand, Matten und einem Therapiegerät. Hier können sich die Kinder gezielt in Begleitung der Erzieherinnen oder auch in der Freispielzeit alleine bewegen. Es werden Bewegungsbaustellen, Turnstunden, Rhythmik, Bewegungsspiele etc. angeboten. Die breiten Flure und Treppen laden zum Bewegen ein. In der dort angesiedelten Bauecke kann nach der Bringzeit der Flur, für gebaute Fahrzeuge genutzt werden. Damit die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben können gehen sie, wenn es das Wetter zulässt, in Begleitung der pädagogischen Fachkräfte, täglich ins Freie. Während des Freispiels dürfen die Kinder nach Absprache der Erzieherin in das einsehbare Außengelände. Die Anzahl richtet sich nach der Situation und der Konstellation der Kinder. Hier können die Kinder rennen, klettern, toben usw. Auch die Möglichkeit für Kreis- und Bewegungsspiele auf der Rasenfläche ist gegeben. Das Außengelände ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Im U3 Bereich Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 52 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ finden die Kinder dieses Alters entsprechende Bewegungsmöglichkeiten. Den Drei- bis Sechs Jährigen steht ein Sandspielbereich, eine Rennbahn für Fahrzeuge, zwei Schaukeln, ein Klettergerüst, eine Rutsche zur Verfügung. Hier können die Kinder uneingeschränkt klettern, schaukeln, laufen, Ball spielen, rutschen, buddeln… Auf der Rennbahn ist es möglich mit Roller und allerlei Fahrzeugen zu fahren. Weitere Bewegungserfahrungen machen die Kinder an Natur- und Waldtagen. Gemeinsam mit den Eltern wird die Fahrt in den Wald organisiert. Zu Fuß mit den Kindern können verschiedene Gebiete, wie beispielsweise ein Bachlauf und das Rheinufer erreicht werden. Dort klettern, springen, laufen, balancieren… die Kinder über Wurzeln, Hügel, Baumstämme und was das natürliche Umfeld sonst noch bietet. In den Sommermonaten findet zusätzlich eine Waldwoche statt, in der es allen Kindern gegeben ist, ihren Bewegungsdrang in der Natur auszuleben. Jedes Kind hat ein ausgeprägtes, individuelles Bewegungsbedürfnis, was es im Kinderhaus „Rhein-Au“ auf vielfältige Weise ausleben kann. Konzept zur rhythmisch-musikalischen Erziehung Musik umgibt uns überall, ist Bestandteil unseres Lebens und wirkt auf das Kind sogar schon im Mutterleib. Es gibt wohl kaum ein Kind, das sich nicht in irgendeiner Weise von Klängen und Geräuschen faszinieren lässt. Singen, tanzen, musizieren oder einfach nur mit Klängen experimentieren macht den Kindern Spaß und gibt ihnen die Möglichkeit, sich kreativ zu entwickeln und die Welt der Musik mit allen Sinnen zu erforschen. Rhythmisch-musikalische Erziehung ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit im Kinderhaus „Rhein-Au“, es ergeben sich daraus folgende Zielsetzungen: Rhythmisch-musikalische Erziehung … erweitert die Wahrnehmungsfähigkeit in allen Sinnesbereichen und fördert somit die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ganzheitlich. regt die Fantasie und Kreativität an. hilft eigene Gefühle auszudrücken und die Gefühle anderer zu verstehen. stärkt das Gemeinschaftsgefühl hilft Hemmungen abzubauen wirkt entspannend und ausgleichend fördert im rhythmischen Bereich die Grob- und Feinmotorik, die Kinder entwickeln ein eigenes Körperbewusstsein Musik und Bewegung bilden im Erleben des Kindes eine Einheit. Die Ziele, Elemente und Inhalte dieser beiden Bereiche sind eng verflochten. Die rhythmisch- musikalische Erziehung hat einen sehr hohen Stellenwert in der Arbeit des Kinderhauses „Rhein-Au“. Sie durchwirkt den gesamten Kindergartenalltag. Jede Gelegenheit zum Singen, Musizieren und Bewegen wird aufgegriffen und Lieder, Verse, Gedichte, Fingerspiele, usw. sind im gesamten Tagesablauf zu finden. Täglich wird im Morgenkreis gesungen. Einmal wöchentlich treffen sich die beiden Kindergartengruppen zum gemeinsamen Singen. Klingende Geschichten, musizieren mit Orff-Instrumenten, Stimmbildungsübungen, Stimmbildungsgeschichten u.v.m. fließen in den Alltag ein. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 53 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Konzept zur Gestaltung der Essenssituation Im Kinderhaus „Rhein-Au“ wird eine Mischform zwischen dem gemeinsamen und dem freien Essen praktiziert. Im Kinderhaus „Rhein-Au“ steht neben allen Wochen-, Tages- und Angebotsplänen das Wohlergehen der Kinder im Vordergrund. Anhand der Durchführung beider Essformen erhalten sich die Erzieherinnen so die Flexibilität, situativ auf die Tagesform der Kinder, die Gruppendynamik, einzugehen. Beispielsweise bei festen Terminen wie dem Besuch des Zahnarztes o.ä., welche einen ganzen Vormittag in Anspruch nehmen, wird so zum Wohle des Kindes spontan entschieden. Grundlegend wurde anhand der Terminplanung festgelegt, an welchen Wochentagen frei bzw. gemeinsam gefrühstückt wird. Die Kinder verinnerlichen diesen Rhythmus sehr schnell. An Tagen des freien Frühstücks wird der Essbereich am Morgen im Flur gemeinsam mit Bechern, Tellern und Getränken wie Tee und Wasser gedeckt. Die Kinder entscheiden nach ihrer Ankunft im Kindergarten selbst, wann und mit wem sie frühstücken. Wenn ein Kind gegessen hat, stellt es sein benutztes Geschirr in das Küchengitter und deckt den Platz am Tisch für das nächste Kind neu. Zu einer gewissen Uhrzeit rufen die Erzieher den letzten Esstermin aus, erinnern somit nochmals an das Essen. Eine Erzieherin ist für den Essbereich zuständig. An Tagen des gemeinsamen Frühstücks werden nach dem Aufräumsignal von allen Kindern die Tische im Essbereich im Flur gedeckt. Jedes Kind wäscht sich die Hände, sucht sich einen Platz und packt sein mitgebrachtes Essen aus. Zwei Kinder verteilen Tee und Wasser. Nach dem gemeinsamen Tischspruch beginnt das Essen. Die Essenszeit wird gemeinsam beendet und jedes Kind räumt sein Geschirr selbst ab. Das Team des Kinderhauses „Rhein-Au“ versteht das Essen in der Einrichtung als zentralen Punkt im gemeinschaftlichen Leben, dem eine wichtige soziale Bedeutung zugemessen wird. Die Erzieherinnen nutzen die Vorteile aus beiden Essformen, um die Kinder bestmöglich zu unterstützen. Anhand des freien Frühstücks werden die Kinder als autonome Persönlichkeiten wahrgenommen, welche selbsttätig den Zeitpunkt und die Gesellschaft für ihr Frühstück auswählen und ihrem Hungerbedürfnis selbstentscheidend nachkommen. Die frei gewählte Esssituation am Tisch wird als positiv aufgefasst. Die Kinder haben die Chance Tischgespräche zu führen, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, sich eine Auszeit zu gönnen. Die Kinder werden darin gefördert, ein Gefühl für sich selbst, ihre Bedürfnisse und Anliegen zu bekommen, darauf zu achten und dementsprechend zu handeln. Dies ist ein wichtiger Punkt im Prozess des Selbständig-Werdens. Anhand des gemeinsamen Essens wird das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe gestärkt. Die Kinder erleben sich als große Gemeinschaft mit „Wir“- Charakter. Viele erleben die Mahlzeit am Tisch als Form des Miteinanders und der Gesprächskultur. Alle können in Ruhe Essen, niemand hat das Gefühl etwas zu verpassen. Es bieten sich viele Lernsituationen, wie beispielsweise Tischmanieren, Rücksichtnahme, Geduld. Wichtig sind auch die gleichbleibenden Rituale, die mit dem gemeinsamen Essen verbunden sind. Diese geben den Kindern Sicherheit und Geborgenheit. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 54 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Zudem wird die Beziehung zwischen Kindern und Erzieherinnen intensiviert. Erzieherinnen erleben die Kinder untereinander, beobachten sie in ihrem Zusammensein, sind Teil der Gruppe und ihrer Kommunikation. Gerade für jüngere Kinder ist dieses gemeinsame Miteinander von fundamentaler Bedeutung. Das Mittagessen und der Nachmittagsimbiss in den Kindergartengruppen werden gemeinsam eingenommen. In den Kinderkrippen findet zu jeder Tageszeit das gemeinsame Essen statt. Die Kinder werden erst im Kindergartenalter an das freie Frühstück herangeführt. Die Eltern haben die Möglichkeit, für alle Kinder ein warmes Mittagessen zu bestellen. Die beiden Krippengruppen treffen sich im Essbereich, um das Mittagessen gemeinsam einzunehmen. Die Kindergartengruppen essen in ihrem Essbereich zu versetzten Zeiten. Um besonders den Ganztagskindern einen möglichst familiennahe Erziehung zu ermöglichen, möchten wir den Kindern auch regelmäßig einen Einblick in die Küche mit ihren Abläufen geben. Die Kinder werden bei der Zubereitung von Salaten und Nachspeisen miteinbezogen. Integration im Kinderhaus „Rhein-Au“ Integration bedeutet im Kinderhaus „Rhein-Au“, jedes Kind mit seiner familiären Geschichte, seiner Kultur, seinen Fähigkeiten und Einschränkungen, Stärken und Schwächen anzunehmen. Dies bedeutet die Integration von entwicklungsverzögerten, behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern. Dies kann sowohl Körper (Motorik, Sehen, Hören…), Geist (Entwicklungsverzögerung), wie auch die Seele (emotionale und soziale Blockaden…) betreffen. Oft machen erst Beobachtungen im Kita-Alltag deutlich, dass eine Förderung durch Integration notwendig ist. Im Kinderhaus ist pädagogische, pflegerische und begleitende Hilfe z.B. beim An- und Ausziehen, Nahrungsaufnahme usw. möglich. Durch den Besuch der wohnungsnahen Kindertagesstätte bleiben die sozialen Kontakte im Ort erhalten. Das soziale Leben in der Gruppe ermöglicht das gegenseitige Kennenlernen, Tolerieren und miteinander Spielen. Dadurch werden die Kinder integriert und nehmen am Alltagsleben teil. Die Bereitschaft der Eltern / Erziehungsberechtigten zur engen Zusammenarbeit mit dem Kinderhausteam, dem Fachpersonal / Facheinrichtung ist zum Wohle des Kindes notwendig und sehr wichtig. Durch Gespräche fällt die Leitung in Absprache mit dem Träger, dem Team und den Eltern gemeinsam mit dem Fachdienst die Entscheidung, ob das Kind integrativ betreut werden kann. Menschen mit Behinderung oder die von einer solchen bedroht sind, können grundsätzlich Leistungen der Eingliederungshilfe beantragen. Hierbei gilt es folgendes zu beachten: 1. Antragsstellung Die Eltern stellen beim Landratsamt (Amt für Soziale Hilfen, Behinderten- und Altenhilfe) einen Antrag auf Integrationshilfe für ihr Kind. 2. Vorlage von ärztlichen Unterlagen (Kinderarzt, SPZ, Uniklinik...) 3. Bericht der Kindertagesstätte Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 55 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 4. Stellungnahme bereits kontaktierter Stellen 5. Landratsamt Das Landratsamt leitet eine Prüfung der medizinischen Voraussetzungen durch das Gesundheitsamt in die Wege. Die Bedarfsermittlung erfolgt über die Hilfeplanung des sozialen Dienstes gemeinsam mit der Verwaltung. Hierzu erfolgen Gespräche zu Hause, in der Kita und evtl. an einem "runden Tisch" mit allen Beteiligten. Nach ca. 1/2 Jahr – 1 Jahr werden die Ziele des Hilfeplans neu festgelegt. Ein wichtiger Aspekt ist die vernetzte Zusammenarbeit mit anderen fördernden Institutionen und Therapeuten wie Frühförderung, Logopädie, Ergotherapie usw. Raumkonzept Das Umfeld für die Kinder gestaltet das pädagogische Fachpersonal so anregend und interessant, dass die Kinder in der Lage sind, eigene Erfahrungen zu machen, ihre Kreativität und Phantasie auszuleben, selbsttätig zu werden und auf ihre Fragen eigene Antworten zu finden. Die Raumgestaltung gibt hierbei Hilfe, Sicherheit und Orientierung. Im Erdgeschoss befinden sich die beiden Krippengruppen mit dem gemeinsamen WC-, und Wickelraum, das Atelier, ein großer, breiter Flur mit Garderoben und Essecke, die Küche, der Hauswirtschafts- und Putzraum, das Elternzimmer, die Personaltoilette, das Büro und der Personalraum. Der Eingangsbereich Der Eingangsbereich des Kinderhauses „Rhein-Au“ ist großzügig gestaltet. Die Eltern haben die Möglichkeit ihr Kind mit dem Buggy in die Einrichtung zu schieben und diesen im Foyer zu „parken“. Um gleich beim Ankommen mit allen wichtigen Informationen versorgt zu werden, ist für die Eltern ein Bildschirm angebracht. Dort finden Sie alle wichtigen Vorkommnisse. Der Zugang zum Fahrstuhl befindet sich ebenfalls im Eingangsbereich. Krippengruppen Beide Krippengruppen sind so konzipiert, dass sich die Kinder von ein bis drei Jahren, ihrem Alter entsprechend gut entwickeln können. Geachtet wird auf viel Bewegungsfreiheit, so haben die Kinder die Möglichkeit, im Gruppenraum vielfältige Bewegungs-, und Sinneserfahrungen zu sammeln. Der Gruppenraum und dessen Materialien sprechen alle Sinne des Kindes an. Die Fenster reichen bis zum Boden, damit die Kinder uneingeschränkt, das Treiben draußen betrachten können. Diese werden auf keinen Fall bemalt, sodass den Kindern die Sicht nach draußen nicht genommen wird. Die Podest Landschaft lädt zu vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten ein. Die Kinder können die Rampe und das Wellenpodest hoch und runter klettern. Feinmotorische Fähigkeiten können an den integrierten Motorikplatten, erworben werden. Die Kinderküche inspiriert die Kinder zum Rollenspiel. Vor allem das Drehen an den Knöpfen, das Aus- und Einräumen der Küchenutensilien, sind zu erwähnen. Auf dem Liegepolster kann verweilt, ein Buch angeschaut aber auch getobt werden. Die Bauecke dient den Kindern zum Bauen mit Naturmaterialien und verschiedenen Holzklötzen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 56 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Die Kinder machen verschiedene Erfahrungen mit Alltagsgegenständen. Es wird Spielmaterial verwendet, das umfunktioniert werden kann und Sinneserfahrungen zulässt. Kneten, Malen… können die Kinder am Tisch mit den dazugehörigen Hockern. Wobei die Hocker selbst auch von den Kindern zum Spielen verwendet werden. Ein großer Spiegel ist für die Kinder zum „sich selbst entdecken“ und „sich selbst anschauen“ im Gruppenzimmer angebracht. Die daran befestigte Stange, ermöglicht den Kleinsten das Hochziehen zum Spiegel. Das Raumkonzept im U3 Bereich ist so konzipiert, dass die Kinder auf Entdeckungsreise gehen können, Spielmaterialien werden umfunktioniert, experimentieren ist unbedingt erlaubt. Im Schlafraum hat jedes Kind seinen persönlichen Bereich. Das Kind darf die Farbe der Bettwäsche selbst wählen und mit dem mitgebrachte Kuscheltier oder „Schnuffeltuch“ kann das Einschlafen besser gelingen. Im Schlafraum ist eine große Podest Landschaft vorzufinden, auf der die Matratze jedes Kindes gelegt wird. Somit ist es der Erzieherin möglich, das Kind bei Einschlafproblemen direkt zu trösten und sich gegebenenfalls neben das Kind zu legen. Der WC- und Wickelbereich ist für beide Gruppen zugänglich. Darin befinden sie je zwei „Töpfchen-Wc`s“ und je zwei Kindertoiletten. Das Töpfchen-WC hat den Sinn, die Kinder ab einem gewissem Alter, abhängig vom Entwicklungsstand, zur Sauberkeitserziehung heran zu führen. Ein großer Wickelbereich mit je zwei Wickelplätzen, zwei ausziehbaren Treppen und integrierter Duschwanne sind Bestandteil dieses Bereiches. Eine Waschrinne mit vier Waschplätzen lädt nicht nur zum Händewaschen ein. Zum Zähneputzen finden die Ganztagskinder ihre Zahnputzutensilien in den dafür montierten Halterungen. Atelier Im Kreativraum befindet sich eine Malwand, Regale und ein Tisch mit Hockern. In diesem Bereich, werden die angebotenen Materialien wie verschiedenen Farben, Papier, Kleister, Kleber usw. von den Kindern genutzt, um ihre Kreativität und Phantasie gestalterisch zum Ausdruck zu bringen. Spielerisch wird die Feinmotorik gefördert. Großflächiges Malen ist auf der Malwand mit Pinsel und den Händen möglich. Der Raum ist so gestaltet, dass die Kinder, die von ihnen verwendeten Materialien, selbst holen und wieder aufräumen können. Flur Im Flur sind die Garderoben der Kinder und die Essecke für beide Krippengruppen zu finden. In der Essecke werden das Frühstück, das Mittagessen und der Nachmittagsimbiss von den Kindern beider Krippengruppen eingenommen. Küche In der Küche werden die Speisen für das Mittagessen von einer Hauswirtschaftskraft zubereitet. Die Hauptmahlzeit wird in gefrorener Form geliefert und mit Hilfe eines Kombidämpfers vitaminschonend erwärmt. Salate und Nachspeisen werden vor Ort, je nach Saison, frisch zubereitet. Die Kinder werden bei dieser Zubereitung regelmäßig miteinbezogen. Eine Erzieherin und eine Auswahl Kinder wird die Hauswirtschaftskraft in diesem Bereich tatkräftig unterstützen. Die Küche soll kein isoliertes Arbeitsfeld im Kinderhaus „Rhein-Au“ sein, sondern für die Kinder wie selbstverständlich dazu gehören. Die Kinder werden mit den Abläufen der Küche vertraut gemacht und die Hauswirtschaftskraft in die tägliche Arbeit integriert. Zu verschieden Anlässen wird mit den Kindern zudem gekocht und gebacken. Die Küche kann durch ein Podest gut von den Kindern mitgenutzt werden. Elternzimmer Im Elternzimmer können sich die Eltern während der Eingewöhnungszeit zurückziehen. Außerdem bietet der Raum den Eltern die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch. Auch Elterngespräche werden in diesem Raum geführt. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 57 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Büro Das Büro wird von der Leitung der Einrichtung genutzt. Zur Verfügung steht ein Schreibtisch mit Notebook, Schränke, Regale für Unterlagen und Akten. Zudem befindet sich, für kleine Meetings, ein kleiner zusätzlicher Tisch im Büro. Personalraum Im Personalraum halten sich die Erzieherinnen während ihrer Verfügungszeit auf, auch in den Pausen kann dieser Raum genutzt werden. Sie haben die Möglichkeit ihre Planungsarbeit für den nächsten Tag zu leisten, Projekte und Angebote vorzubereiten, Beobachtungen auszuwerten, Portfolioarbeit zu erledigen, die pädagogische Arbeit zu reflektieren, Lerngeschichten zu schreiben, Elterngespräche vorzubereiten, u.v.m. Ein PC - Arbeitsplatz mit Internetzugang und Schreibtisch steht dem Personal zur Verfügung. Eine kleine Küchenzeile steht zur Nutzung bereit. Jeder Mitarbeiter kann sein Eigentum in einem persönlichen Schließfach verwahren. Regale und Schränke bieten Platz für Fachliteratur und eigene Unterlagen. Im Obergeschoß befinden sich die beiden Kindergartengruppen, der Bewegungs- und Werkraum, eine Küche, ein Intensivraum, die Kindertoiletten mit Wickelbereich, ein großer, breiter Flur mit Garderoben, der Bauecke und der Essecke, zwei Personaltoiletten, eine davon mit barrierefreier Dusche, ein Materialraum und der Besprechungsraum. Kindergartengruppen Die Kindergartengruppen sind für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren eingerichtet. Die Raumgestaltung soll auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt werden. Die Materialien werden so ausgewählt, dass sie auch von den Kindern umfunktioniert werden können. Geachtet wird bei der Materialauswahl auf die Funktionalität und die Beschaffenheit. Eine große bodentiefe Fensterfront durchflutet die Räume mit Licht. Um den Kindern einen ungehinderten Blick aus dem Fenster zu ermöglichen, dürfen keine Malereien an den Fenstern aufgehängt werden. Folgende Bereiche sind in den Gruppenräumen zu finden: Die Leseecke bietet den Kindern Raum, um zur Ruhe zu kommen, Bücher anzuschauen, vorgelesen bekommen und sich zu unterhalten. Sie können sich in eine gemütliche Ecke zurückziehen und aus diversen Büchern auswählen, die mit dem Jahreszeitenwechsel und nach Interessen der Kinder ausgetauscht werden. Der Ruheraum, der sich in der Mitte der beiden Gruppenräume befindet, und somit von beiden Gruppen zugänglich ist, dient zum Rückzug. Kinder beider Gruppen treffen sich und können die Ruhe genießen, sich Bücher anschauen oder einem Hörbuch lauschen. Eine Liegefläche mit Kissen lädt zum Verweilen ein. An den Spieltischen oder auf dem Teppich spielen die Kinder gemeinsam Brettspiele, legen Puzzle, weben, machen Steck-, Lege-, und Hammerspiele. Kognitive Fähigkeiten, Sozialverhalten sowie Feinmotorik werden gefördert. In unmittelbarer Nähe der Tische befinden sich Regale, in denen die Spiele für die Kinder frei zugänglich ausliegen. Am Maltisch können die Kinder kreativ tätig werden. Unterschiedliche Verbrauchmaterialien wie beispielsweise Papprollen, Kleber, Kleister usw. stehen ihnen zur Verfügung. Natürlich dürfen unterschiedliche Stifte, wie Holzfarben, Wachsfarben auf keinen Fall fehlen. Prickelnadeln, Stanzer, Scheren usw. runden das Angebot ab. Die zweite Ebene wird jeweils als Rollenspielzimmer verwendet. Eine kleine Kinderküche, Puppen, Tisch und Stühle, sowie Kleider zum Verkleiden laden die Kinder ein, in andere Rollen zu schlüpfen und sich ganz nach ihren Vorstellungen in das „TunAlsOb“Spiel hineinzuversetzen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 58 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Bewegungsraum Im Bewegungsraum kommen die Kinder ihrem Bewegungsdrang beim Klettern, Balancieren, Rennen, Tanzen… nach. Verschiedene Turnmaterialien stehen den Kindern zur Verfügung. Eine Sprossenwand, verschiedene Matten, eine Langbank und ein Therapiegerät können von den Kindern genutzt werden. Werkraum Der Werkraum lädt die Kinder zu handwerklichen Tätigkeiten ein. Darin ist eine Werkbank zu finden. An dieser können Kinder nach Einweisung des pädagogischen Personals selbständig hämmern, sägen und werkeln. Grobe Werkarbeiten mit unterschiedlichsten Materialien wie, Ton, Holz usw. sind hier möglich. Auch soll in diesem Raum eine Experimentierecke ihren Platz finden. Intensivraum In diesem Raum finden Kleingruppenangebote statt. Dieser Raum bietet unter anderem Therapeuten die Möglichkeit, sich intensiv mit einem einzelnen Kind zu beschäftigen. Die Sprachförderung könnte in diesem Raum stattfinden. Bauecke Der gemeinsame Baubereich für die Kindergartenkinder befindet sich im Flur. Im Baubereich dient ein Teppichboden den Kindern zur Raumerfahrung auf bodentiefer Ebene, hier kommen verschiedene Konstruktions- und Naturmaterialien sowie Spieltiere etc. zum Einsatz. Die Kinder bauen experimentell mit dem Material, sie erproben spielerisch die Regeln der Statik und Konstruktion, die feinmotorischen Fähigkeiten werden herausgefordert. Besprechungsraum Der Besprechungsraum wird für Besprechungen jeglicher Art genutzt. Teamsitzungen, Elterngespräche, runde Tische usw. finden darin statt. Auch wird er vom Personal während der Verfügungszeit, als Arbeitsraum in Anspruch genommen. Internetzugang, ein Schreibtisch mit Arbeitsplatz, genügend Tische und Stühle, eine kleine Küchenzeile, Schränke und Regale sind vorhanden. Außengelände Auf dem Außenspielgelände haben die Kinder auf großem Raum Platz sich auszutoben, zu schaukeln, zu klettern, zu sandeln, zu rollern, sich zu bewegen und ihre eigenen Grenzen kennen zu lernen. Die Räume sind für die Kinder von den Erzieherinnen nach Bedarf veränderbar und können für Klein und Groß passend eingerichtet werden. Hierbei werden die Interessen, der Bewegungsdrang, die Spielsituation und die Umwelt der Kinder berücksichtigt. Die Spielbereiche werden so gestaltet, dass die Bildung spontaner Kleingruppen begünstigt wird. Das Kind soll durch die Raumgestaltung ganzheitlich gefordert und angeregt werden. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 59 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Konzept zur Begleitung der Sprachentwicklung Sprache ist das grundlegende Verständigungsmittel zwischen Menschen. Es ist das wichtigste Medium, um mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen, Gefühle auszudrücken, Erlebnisse zu verarbeiten, Erfahrungen auszutauschen, Wünsche und Erwartungen zu formulieren. Sprachentwicklung ist der zentrale Motor für die Gesamtentwicklung der kindlichen Persönlichkeit. Kinder entwickeln von Geburt an entscheidende Schritte in ihrer sprachlichen Entwicklung. Eine wichtige Bedeutung spielen dabei eine gute Bindung zu Bezugspersonen und der Erwerb der Muttersprache. Jeder Fortschritt in der Sprachkompetenz ist ein Schritt zu mehr Selbständigkeit und hilft dem Kind sich in der Welt zurechtzufinden. Ziele für den Bildungsbereich Sprache / Sprachförderung Sprachförderung unterstützt, erweitert und verbessert die kommunikativen, sprachlichen und sozialen Kompetenzen der Kinder. Die Kinder nutzen Sprache, um mit anderen zu kommunizieren, eigene Ziele zu erreichen und mit ihren Mitmenschen zu leben. Sie dient der Integration und verhindert Ausgrenzung. Die Kinder erfahren unterschiedliche Sprachen als Bereicherung, dies dient ebenso als Integrationsbeitrag. Sprachförderung unterstützt die Kinder im sicheren Umgang mit der deutschen Sprache, als gemeinsame Verständigungssprache. Sprachförderung baut auf den vorhandenen sprachlichen Kompetenzen in der Erstsprache (Muttersprache) auf. Sprachförderung erweitert den Wortschatz. Die Kinder lernen Schrift als alltäglichen Teil ihrer Lebensumwelt kennen und setzen sie ein. Beschreibung der Ausgangssituation der Kinder Das Kinderhaus „Rhein-Au“ liegt im schönen Bad Säckingen und ist eine Kleinstadt am Hochrhein. Die Mehrzahl der Kinder sprechen Hochdeutsch, nur wenige sprechen den alemannischen Dialekt. Auch Kinder mit Migrationshintergrund besuchen die Einrichtung. Die Mehrzahl der Kinder spricht als Erstsprache deutsch. Die Erzieherinnen sind sich der grundlegenden Bedeutung der Muttersprache bewusst und offen gegenüber anderen Sprachen und Nationen. Im Kinderhaus „Rhein-Au“ werden Kinder ab einem Jahr betreut. Die pädagogischen Fachkräfte wissen um den Spracherwerbsprozess geraden in diesem Alter. Es gibt Kinder, die mit Sprachauffälligkeiten und Sprachstörungen in das Kinderhaus kommen. Die Erzieherinnen beobachten und dokumentieren diese. Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes, bezüglich der Sprache, werden diese ausgewertet und gefördert. In Gesprächen werden Eltern miteinbezogen und gegebenenfalls auf eine logopädische Beratung hingewiesen. Aufgabe und Rolle der pädagogischen Fachkräfte in der Sprachförderung Wesentlich für das Gelingen sprachlicher Prozesse sind stabile Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen. Die pädagogischen Fachkräfte des Kinderhauses „Rhein-Au“ sind sich dieser Grundvoraussetzung bewusst und schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Kinder wohlfühlen, akzeptiert und angenommen wissen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 60 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Wenn das Kind morgens ankommt, wird es persönlich, namentlich begrüßt, aktuelle Befindlichkeiten werden aufgegriffen und es hat Zeit anzukommen und sich auszusprechen. Manche Kinder suchen bei der Begrüßung auch die körperliche Nähe zur Erzieherin. Das Kind erfährt, dass es ernst genommen wird und fühlt sich in seiner Einzigartigkeit respektiert. Um eine erfolgreiche Sprachförderung durchführen zu können, bedarf es seitens der pädagogischen Fachkräfte Kenntnisse zum allgemeinen Spracherwerb, zum Zweitspracherwerb, sowie über Spracherwerbsstörungen. Die Erzieherinnen sind sich darüber bewusst, dass sie für die Kinder Sprachvorbilder sind und dementsprechend gestalten sie ihre Interaktionen. Sie wissen um die Grenze, wann sie die Kooperation mit Fachleuten suchen, um dem Kind die bestmögliche Förderung zukommen zulassen. Maßnahmen im Kinderhaus „Rhein-Au“ Im Kinderhaus „Rhein-Au“ wird Wert auf eine ganzheitliche Sprachförderung gelegt. Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten wird Sprachförderung nicht als isoliertes Sprachtraining verstanden, sondern als gezielte Erweiterung der Sprachkompetenz durch in den Alltag integrierte sprachanregende Angebote. Dies sind im Kinderhaus „Rhein-Au“ praktiziert durch: Vorlesen: Beim Vorlesen entsteht für Kinder ein erster Kontakt zu Büchern, die Lesesituation ist geprägt von Zuwendung und Nähe. Die Freude und Vertrautheit fördert eine positive Beziehung zum Buch. Erzählen: Im Stuhl- bzw. Morgenkreis haben die Kinder immer wieder die Möglichkeit, über Erlebnisse oder Befindlichkeiten zu erzählen. Dies geschieht mit Hilfe eines Erzählsteines oder der „Erzählkugel“. Das Kind, das den Stein / die Kugel in der Hand hält, darf erzählen, die anderen hören zu („Ich bin ich und du bist du, wenn ich rede, hörst du zu.“). Die Kinder entwickeln beim Erzählen die Fähigkeit, Erlebnisse chronologisch zu ordnen. Aber auch Märchen und Geschichten werden von den Erzieherinnen erzählt. Bilderbuchbetrachtung: Vor allem die dialogische Bilderbuchbetrachtung ermöglicht Gespräche mit den Kindern und wirkt sich positiv auf den Erwerb der sprachlichen Kompetenzen, wie Wortschatz und Grammatik aus. Wichtig sind uns dabei stets die Wiederholung und Vertiefung der jeweiligen Geschichten und Bilderbücher. Rollenspiel: Es werden Bereiche geschaffen, die zum sprachlichen Rollenspiel anregen, aber auch mit Schriftmaterial ausgestattet sind z.B. die Puppenecke. Diese Bereiche laden zum Sprechen und Spielen ein. Theater: Das Rollenspiel kann zum „Theater“ werden. Die Kinder können selbst eine Geschichte erfinden, die sie den anderen Kindern vorspielen möchten. Auch werden den Kindern Theaterstücke zum Spiel angeboten. Die Kinder setzen sich mit den verschiedenen Rollen auseinander. Wie geht meine Rolle? Wie könnte sie aussehen? Welche Eigenschaften hat sie? Wie fühlt sich diese Rolle? Der eigene Horizont wird dadurch erweitert. Das „Schlüpfen“ in andere Rollen macht Spaß und lädt ein, die Sprache als Ausdrucksmittel zu verwenden. Mit der Sprache zu spielen, zu erfahren welche Wirkung sie hat. Durch das „Theater spielen“ wird der Wortschatz und die sprachlichen Fähigkeiten spielerisch erweitert. Portfolio: Durch die Portfolioarbeit werden die Kinder immer wieder miteinbezogen, Gespräche werden geführt oder besondere Erlebnisse dokumentiert. Weitere Inhalte des Portfolios sind Schreibblätter, die die Kinder zum Ausprobieren mit der Schrift einladen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 61 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Partizipation: Durch Befragungen, Wünsche äußern, Anliegen vorbringen, Kompromisse finden und die Möglichkeit Fragen zu stellen, durch die Kinderkonferenz, werden die Kinder stets sprachlich in den Tagesablauf mit einbezogen und in ihrer Ausdrucksfähigkeit unterstützt. Umgang mit Schrift: In den Gruppenräumen sind die Materialien beschriftet. Die Kinder erleben Buchstaben und Zahlen als etwas ganz alltägliches im Gruppenraum. Umgang mit Fremdsprachen: Die Kinder erleben Fremdsprachen als etwas ganz Natürliches. Sie fließen in die pädagogische Arbeit bei Spielen und Liedern ein. Gerade Lieder in anderen Sprachen werden gerne von den Kindern gesungen. Rhythmisch-musikalische Angebote, wie Lieder, Fingerspiele, Reime, etc. sind Inhalte des täglichen Morgen-, bzw. Stuhlkreises und begegnen den Kindern täglich. Sprache und Bewegung sind eng miteinander verflochten und werden nicht voneinander isoliert gelebt. Sprachliche Angebote bei Kleinkindern, wie Fingerspiele oder einfache Verse werden zur Unterstützung beim Wickeln oder gezielten Angeboten vorgetragen. Differenzierte Sprachförderung Für jedes Kindergartenjahr können Träger von Kindertageseinrichtungen unter dem Dach von SPATZ (= „Sprachförderung in allen Tageseinrichtungen für Kinder mit Zusatzbedarf“) für jede Fördergruppe eine der beiden folgenden Förderwege wählen, um eine Sprachfördermaßnahme durchzuführen: Singen-Bewegen-Sprechen (=SBS- Maßnahme), und/oder Intensive Sprachförderung (=ISK- Maßnahme). Je nach Förderbedarf können beide Maßnahmen im Kinderhaus „Rhein-Au“ in Absprache mit dem Träger angeboten werden. Bei der ISK - Gruppe umfasst die Sprachförderung im Kindergartenjahr 120 Stunden, gestaltet von einer qualifizierten Sprachförderkraft. Zur SBS - Maßnahme gehören 36 Stunden, die im Tandem von einer Erzieherin und einer musikpädagogischen Fachkraft gestaltet werden. Die SBS -Inhalte werden von den Erzieherinnen in den Kindergartenalltag übernommen. Im ersten und zweiten Kindergartenjahr entscheidet die Erzieherin, ob ein Sprachförderbedarf vorliegt. Kriterien sind die nichtdeutsche Muttersprache oder Sprachauffälligkeiten von Kindern. Im dritten Kindergartenjahr entscheidet in der Regel das Gesundheitsamt in Kooperation mit dem Kindergarten. Hier geht ein verbindliches Sprachscreening voraus, dem bei Sprachauffälligkeiten der standardisierte Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK3-5) folgt. Dies findet in der Regel im Rahmen der Einschulungsuntersuchung des Gesundheitsamtes (ESU) statt. Bei der ISK-Gruppe entstehen Sprachanlässe, die durch liebevoll vorbereitete Angebote geschaffen werden. Hierbei steht die Verknüpfung der Sprachförderangebote mit den Bildungsinteressen der Kinder an erster Stelle. Bei der SBS-Gruppe entsteht eine Verbindung zwischen Musik, Sprache und Bewegung. Inhalte sind klingende Geschichten, Rhythmus- und Klatschspiele, Tänze, Lieder, Sing- und Sprechspiele usw. um nur einiges zu nennen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 62 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Beobachtung und Dokumentation Im Kinderhaus „Rhein-Au“ dokumentieren die Erzieherinnen die Entwicklung der Kinder mit Hilfe des infans-Konzeptes und der Grenzsteine der Entwicklung. Einmal jährlich, meist um den Geburtstag des Kindes, findet das jährliche Entwicklungsgespräch statt. Die Beobachtungsinhalte fließen in dieses Gespräch ein und werden gemeinsam mit den Eltern besprochen. Gezielte Beobachtungen einzelner Kinder betreffend der Sprache, der Ausdrucksfähigkeit und des Wortschatzes finden regelmäßig über das ganze Jahr verteilt statt. Zusammenarbeit mit den Eltern Die Eltern sind als Partner im Erziehungsprozess unentbehrlich. Für die Sprachentwicklung eines Kindes ist das Einbeziehen der Eltern in die Sprachlernprozesse ihrer Kinder eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung. Wenn die Sprachförderung der Kinder im direkten Zusammenwirken mit den Eltern geschieht, erleben die Kinder einen hohen Gewinn an Wertschätzung. Informationen über die familiäre Sprachsituation sind Inhalte von Elterngesprächen, sowie auch Informationen über die dafür zuständigen Fachleute, wie Logopäden, Kinderärzte oder HNO-Ärzte, usw. Um direkt den Umgang mit Sprache und Büchern zu fördern und zu unterstützen, finden Bilderbuchausstellungen direkt im Kinderhaus statt. Mehrsprachigkeit Interkulturelle Kompetenz ist ein Bildungsziel für alle Einrichtungen, unabhängig vom Anteil ausländischer Kinder. Die Erzieherinnen sind sich durch Fortbildungen im Bereich sprachlicher Bildung und Förderung der Bedeutung der Muttersprache bewusst und ein großes Ziel ist es, im Kinderhaus „Rhein-Au“ eine Umgebung zu schaffen, in der fremde Sprachen und Kulturen willkommen sind. Abschied von der Windel Wenn Ihr Kind von sich aus Interesse an Toilette, Töpfchen, Kinderklo, Windelinhalt & Co. zeigt, ist der Zeitpunkt gekommen: Ihr Kleines wird sauber. Die meisten Kinder lernen zuerst, den Darm zu kontrollieren, die Blase braucht ein wenig länger. So helfen Sie dabei: In der Regel gehen Kinder zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag von selbst aufs Töpfchen oder auf die Toilette. Sie können Ihr Kind bei diesem wichtigen Schritt unterstützen, indem Sie sein Körpergefühl und sein Selbstbewusstsein stärken, das macht den Abschied von der Windel leichter. Wenn Sie Ihr Kind am Morgen in die Kita bringen, können sie das „Pipi“- Ritual einführen. Jetzt können Sie Ihrem Kind zu Hause Topf, Toilette (mit Aufsatz und Hocker), und in der Kita unser Kinderklo anbieten - immer wieder, aber ohne Druck: Kommt nichts – kein Problem! Wenn es geklappt hat, sollten Sie wissen: Alle Kinder sind mächtig stolz auf ihr "Produkt", sie ekeln sich nicht. Viele Kinder schauen sich auch gerne auf der Toilette Bilderbücher an: z.B. „Toilettenkönig“! Manche Kinder haben ein Probleme mit der Toilettenspülung: Für sie verschwindet damit ein Teil von ihnen. Wenn Ihr Kind verstört reagiert, sollten Sie den Töpfchen- bzw. Toiletteninhalt nicht in seiner Gegenwart entsorgen. Umgekehrt gibt es Kinder, die geradezu darum betteln, auf den Spülknopf drücken zu dürfen. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 63 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Keine Panik:“ Rückfälle“ sind noch bis zum Schulalter normal. Jedoch ist es wichtig, dass die Garderobenfächer immer mit Wechselkleidung gefüllt werden. Voraussetzungen, um sauber zu werden Das Kind muss am Druck in Blase und Darm erkennen, dass es "muss". Es muss seine Blasen- und Darmmuskulatur benutzen können (ganz kontrollieren kann es sie frühestens mit drei). Es sollte den Zusammenhang zwischen Pipi-machen-Müssen und dem Entleeren seiner Blase erkennen. So helfen Sie Ihrem Kind: Setzen Sie das Kind nicht „nur“ zu festen Uhrzeiten aufs Töpfchen, sondern nur, wenn es muss. Nur so erkennen Kinder den Zusammenhang zwischen Müssen, Hinsetzen und Machen. Loben Sie Ihr Kind, wenn es diesen Zusammenhang richtig umsetzt. Etwa wenn es sagt, dass es jetzt muss, den Topf ansteuert, die Hose runterzieht und sich setzt. Auch dann, wenn die Sache noch nicht ganz geklappt hat. Schimpfen Sie nicht, wenn mal wieder etwas schiefgeht. Besser ist Trösten und Aufmuntern ("Dein Plan war richtig, nächstes Mal klappt es sicher!") Ziehen Sie Ihrem Kind Kleidung an, aus der es schnell wieder herauskommt - etwa eine Hose mit Gummizug. Wenn es Ihnen nichts ausmacht: Nehmen Sie Ihr Kind mit, wenn Sie zur Toilette gehen, und lassen Sie Ihr Kind zusehen. Lassen Sie Puppe oder Teddy immer mal wieder auf Topf oder Toilette sitzen. Das ermutigt Ihr Kind, es nachzumachen. Wenn Ihr Kind von sich aus anfängt sich von der Windel zu verabschieden, unterstützen wir Sie in der Kita gerne dabei. So werden wir gemeinsam mit dem Kind Schritt für Schritt die Windel verabschieden und die Toilette erkunden. Übergangskonzept von der Krippe in den Kindergarten Im Kinderhaus “Rhein-Au“ wird der Übergang von der Krippe in den Kindergarten behutsam und dem Kind entsprechend gestaltet. Die Krippengruppen sind kein isolierter Teil der Einrichtung, die Kinder haben regelmäßig Kontakt mit den Kindergartenkindern, sei es draußen auf dem Spielpatz oder beim Benutzen des Bewegungsraumes im Freispiel, bei gruppenübergreifenden Angeboten usw. Bevor ein Kind von der Krippe in den Kindergarten wechselt, wird es behutsam darauf vorbereitet. Die Erzieherin besucht mit dem Kind mehrmals vorher die entsprechende Gruppe und begleitet die Eingewöhnung des Kindes, Ziel ist eine schrittweise Eingewöhnung in den Kindergarten. Die Erzieherin gibt Informationen, wichtige Beobachtungen und alle relevanten Unterlagen an die entsprechende Erzieherin weiter. Die Eingewöhnung lehnt sich an das Eingewöhnungskonzept an. Die Erzieherin besucht mit dem Kind die neue Gruppe an drei aufeinanderfolgenden Tagen, zu je einer Stunde. Hier findet kein Trennungsversuch statt. Nach dieser Grundphase ist am vierten Tag der erste Trennungsversuch. Dieser sollte eine halbe Stunde nicht überschreiten. Die Trennungsversuche werden in den nächsten Tagen ausgedehnt und individuell auf das Kind abgestimmt. Damit die Eltern die Übergangszeit gut begleiten können und einen Einblick erhalten, werden Sie von der Erzieherin bei einem Gespräch über die einzelnen Schritte des Überganges informiert. Sie lernen die Abläufe im Kindergarten und die Bezugserzieherin kennen. Ängste können so abgebaut und eine Vertrauensbasis hergestellt werden. Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 64 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Einarbeitungsplan für neue pädagogische Fachkräfte im Kinderhaus „Rhein-Au“ Zeitschiene am ersten Tag Inhalt Verantwortlich Vorstellung des Teams Neue Mitarbeiterin ermuntern, Fragen zu stellen Leiterin Räumlichkeiten kennen lernen (Räume für Kinder, Personalräume, Material- und Lagerräume, Außenbereich u. ä.) Leiterin/ Mentorin Kinder der Gruppe kennen lernen neue MA Leitbild und Konzeption der Einrichtung zur Ansicht aushändigen Leiterin Wichtige Unterlagen und Checklisten aushändigen Leiterin/ Mentorin Klären: -Datenschutz -Regeln der Einrichtung - Kennt sie die Bedeutung der Schweigepflicht? Leiterin Einführung in die Arbeitszeitregelungen und Arbeitszeitlisten in der ersten Woche Leiterin Standort des Telefons, wichtige Telefonnummern und ihren Aufbewahrungsort kennen Leiterin Eltern kennen lernen (Abholpersonen) neue MA Aufbewahrungsorte der wichtigen Dinge kennen lernen (Erste-Hilfe-Kasten, Feuerlöscher, Akten, Reinigungsmittel, Materialien, Bücher/Fachzeitschriften u. ä.) Dienstplan kennen lernen Leiterin/ Mentorin Leiterin Elternbeirat kennen lernen Leiterin Regeln in der Gruppe kennen lernen im ersten Monat neue MA Einführung ins Team: Teamverständnis, Zusammenarbeit Leiterin/ Team Spezielle Aufgaben der Mitarbeiterinnen kennen lernen (z. B. Küchendienst) Leiterin Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Datum erl. Seite 65 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Zeitschiene in den ersten drei Monaten im ersten halben Jahr Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ Inhalt Verantwortlich Verständnisfragen zu Leitbild und Konzeption klären Leiterin Wichtige Kontaktpersonen kennen lernen Leiterin Zwischengespräch nach der Hälfte der Probezeit Leiterin Regelungen und Absprachen kennen lernen Leiterin/ Mentorin Über Kooperationspartner informieren: andere Einrichtungen Fachstellen Grundschule Vereine, Firmen… Leiterin Abschlussgespräch am Ende der Probezeit Leiterin Zielvereinbarung für die neue Mitarbeiterin gemeinsam erarbeiten Leiterin Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption erl. Datum Seite 66 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 10. Literaturangaben Laewen / Andres: „Forscher, Künstler, Konstrukteure“ Laewen / Andres: „Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit“ Laewen / Andres: „Das infans-Konzept der Frühpädagogik“ www.infans.net Wild: „Freiheit und Grenzen – Liebe und Respekt“ Hengstenberg: „Entfaltungen“ KJHG – Kinder- und Jugendhilfegesetz Die ersten Tage; Laewen, Hans-Joachim / Andres, Beate / Hédervári – Heller, Éva Ein Modell zur Eingewöhnung in Krippe und Tagespflege 7. Auflage, 2011Cornelsen Verlag Scriptor & Co. KG, Berlin Ohne Eltern geht es nicht; Laewen, Hans-Joachim / Andres Beate / Hédervári – Heller, Éva Fortbildungsunterlagen IKS Weiterbildung für sprachliche Bildung und Förderung, Modul 7/2, März 2013 „Kindergarten heute“ Wissen kompakt, Kinder beobachten, Herder Verlag Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2007): Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 67 von 68 12.03.2015 Waldshut Soziale Dienste gemeinnützige GmbH Konzeption des AWO-Kinderhaus „Rhein-Au“ 11. Adressen Ansprechpartner/-innen Abteilungsleitung Fachberatung Thomas Bomans AWO Waldshut Soziale Dienste gGmbh Moltkestraße 3 79761 Waldshut-Tiengen Tel. 07751 – 91 12-0 FAX 07751 – 91 12-66 mail: [email protected] Elisabeth Marggrander AWO Karlsruhe gGmbH Rahel-Straus-Straße 2 76137 Karlsruhe Tel. 0721 – 35 00 7-141 FAX 0721 – 35 00 7-170 mail: [email protected] Bankverbindung: Sparkasse Hochrhein IBAN DE04 6845 2290 0077 0186 87 BIC SKHRDE 6 WXXX Angela Kromer AWO Elternschule Landkreis Waldshut Fürstabt-Gerbert-Weg 25 79865 Grafenhausen Tel. 0 7748 – 56 78 FAX 0 7748 – 91 98 97 mail: [email protected] Konzeption Kita „Rhein-Au“ Bad Säckingen M86-Verwinter-Kinderhaus Bad Säckingen-Betriebskonzeption Seite 68 von 68 12.03.2015