2016-08-16_Suedostschweiz_Graubuenden

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2016-08-16_Suedostschweiz_Graubuenden
KULTUR REGION
Südostschweiz | Dienstag, 16. August 2016
13
Kulturtipp
In der «Höflibeiz» im Theater Klibüh­
ni in Chur spielen am Donnerstag,
18.August, um 21 Uhr Me & Marie.
Maria de Val und Roland Scandella
lassen laut Mitteilung mit perfekt
harmonisierenden Stimmen, Drums
und Gitarre ihre Verbundenheit
hörbar und spürbar werden.
Zur Seite steht ihnen bei Auftritten
der Gitarrist, Organist und Sänger
Erie Thomson. (so)
Churer Fests zum vierten Mal das Fes­
tival Kulturplatz auf dem Hegisplatz
durch. Wohlklang wird am Freitag,
19.August, um 18.45 Uhr ein Musik­
festival mit Nguru, Me & Marie, Pascal
Gamboni und den Luigis veranstal­
ten. Kulturraum Chur präsentiert am
Samstag, 20.August, eine Kultur­
bühne, die unterschiedliche Kultur­
bereiche abdeckt. Eröffnet wird die
Kulturbühne um 13 Uhr durch die
Teilnehmer der Sommeracademia
des Jungen Theaters Graubünden.
Danach bringt Comedian Flurin
Caviezel das Publikum zum Lachen.
Der Musiker Kaufmann, die Tänzerin
Bianca Sutter und die Band Tawnee
stehen danach auf der Bühne.
Anschliessend zeigt Radiotelevisiun
Svizra Rumantscha den Film «Dal
magic wood, al action wood». Und
zum Schluss betreten Polyphone und
No Future die Bühne. Am Sonntag,
21.August, lädt die Kammerphilhar­
monie Graubünden um 11 Uhr zum
Klassikfrühstück ein, das vom Ensem­
ble Quattro Colori mit «Perlen der
Musik» begleitet wird. (so)
Evelyne Grandy
spielt Orgel und Piano
Junge Musiker laden zum
ersten Chesa-Planta-Musiktag
In der evangelischen Dorfkirche in
Samedan gibt Evelyne Grandy, Orga­
nistin und Pianistin aus Solothurn,
am Donnerstag, 18.August, um
20.30 Uhr ein Konzert. Auf dem Pro­
gramm stehen unter anderem Werke
von Johann Sebastian Bach, Johann
Gottfried Walther und Jan Pieters­
zoon Sweelinck. Der Eintritt zum
Konzert ist frei. (so)
Im Kulturzentrum Chesa Planta in
Samedan findet am Samstag, 20.Au­
gust, um 16.30 Uhr und am Sonntag,
21.August, um 10.30 Uhr der erste
Chesa­Planta­Musiktag statt. Junge,
hochbegabte Musiker – alle Studen­
ten aus den Meisterklassen der
Zürcher Hochschule der Künste – tre­
ten in den historischen Räumen der
Chesa Planta auf, bei schönem Wetter
auch im Garten. Ein Apéro riche
steht an beiden Tagen bereit. In den
Konzertpausen stehen die Musiker
zudem für Gespräche und Erfah­
rungsaustausch zur Verfügung. Der
Eintritt zu den Konzerten ist frei. (so)
MUSIK
Corin Curschellas stellt
ihr Album «Origins» vor
Im Kulturzentrum Chesa Planta in
Samedan findet morgen Mittwoch,
17.August, um 19.30 Uhr ein Konzert
mit Corin Curschellas und ihrer
Band statt. Vorgetragen werden die
Lieder des Albums «Origins». Dieses
beinhaltet 24 vergessene traditionelle
romanische Liedschätze. Der Eintritt
zum Konzert ist frei. (so)
Me & Marie beehren
die «Höflibeiz»
Ohne Stab: Unter der Leitung von Philippe Bach (links) spielt die Kammerphilharmonie Graubünden im Auditorium der Graubündner
Bild Olivia Item
Kantonalbank in Chur unter anderem Werke von Felix Mendelssohn und Benjamin Britten.
Bach brilliert bei
seinem Antrittskonzert
In sehr gutem Licht hat sich der neue Chefdirigent der Kammerphilharmonie
Graubünden, Philippe Bach, bei seinem Antrittskonzert am Sonntag in Chur
präsentiert. Unaufgeregt, aber präzis als Ensembleleiter und mit einem klaren
Konzept in Bezug auf die ausgewählten Werke.
S
ent, Soglio, Poschiavo: Von
den Rändern her erkundete
Philippe Bach als neuer Chef­
dirigent und künstlerischer
Leiter der Kammerphilhar­
monie Graubünden den Kanton. Am
Sonntag spielte das Orchester in Chur,
im Auditorium des Sponsors Grau­
bündner Kantonalbank, ein weiteres
Konzert dieser Serie findet am 21.Au­
gust in Reichenau statt. Vorerst stand
nicht die grosse Besetzung des Bünd­
ner Ensembles auf der Bühne, son­
dern das Gegenteil, ein von den Blä­
sern dominiertes Kammer­Ensemble.
Das ist kein Zufall: Bach, im Berner
Oberland aufgewachsen, war Hornist,
bevor er die Laufbahn des Dirigenten
einschlug, die ihn zu Johannes Schla­
efli in Zürich, dann zu Mark Elder in
Manchester führte, weiter zur Assis­
tenz am Madrider Teatro Real bei Je­
sús López Cobos und als Kapell­
meister nach Lübeck. Schon 2011 er­
hielt Bach seine erste Generalmusik­
direktorenstelle, beim traditions­
reichen Orchester in Meiningen, wo
Richard Strauss oder Max Reger wirk­
ten, aber etwa auch Kirill Petrenko,
der neue Chefdirigent der Berliner
Philharmoniker.
Namhafte Orchester wie das Lon­
doner Philharmonic oder das Helsinki
Philharmonic hat Bach schon diri­
giert. Aber gerne auch Kammer­
orchester, die Zuger Sinfonietta, das
Berner Kammerorchester, wo er noch
immer Chef ist, und jetzt neu ab die­
ser Saison die Kammerphilharmonie
Graubünden.
Abwechslungsreiche Werkfolge
Aber nicht nur die vielseitigen Bläser­
farben seiner virtuosen, gut gelaunt
spielfreudigen Musiker präsentierte
Bach in seinem ersten Konzert. Er be­
wies mit einer interessanten, ab­
wechslungsreichen Werkfolge auch
Sensibilität und Intelligenz im Gestal­
ten des Programms. Lauter unbekann­
te Stücke von grossen Komponisten­
namen: ein fulminanter Geniestreich
des 15­jährigen Felix Mendelssohn
(«Nocturno» für Bläser), das Opus 1
von Benjamin Britten, die selbst­
bewusste, noch einer gewissen Avant­
garde­Idee verpflichtete «Sinfonietta»
für Streicher und Bläser, von Charles
Gounod eine hübsche, aber eher
harmlose «Petite symphonie» über
weite Strecken im Charakter einer
Opernparaphrase (deren Finale man
nicht unbedingt als Zugabe hätte wie­
derholen müssen.)
Dazu kam von Jacques Ibert eines
der ganz wenigen Konzerte für das
jüngste Blasinstrument, das Saxofon.
Der 23­jährige Andreas Mader aus Ti­
rol spielte den Solopart, virtuos in den
bewegten und jazzigen Teilen, sensi­
bel singend im Larghetto.
Nicht nur da zeigte Bach, dass er
zuhören kann, dass er dem Gesang fol­
gen will, komme er von einer Stimme
wie in seinem Meininger Theater, oder
Bach bewies mit
einer interessanten,
abwechslungsreichen
Werkfolge
Sensibilität und
Intelligenz im
Gestalten des
Programms.
eben von einem Soloinstrument. Ein
Dirigent, der mitatmet mit seinen
Musikern, der manchmal auch vor­
atmet, so wie man das auch bei guten
Chorleitern manchmal sieht. Er diri­
gierte ohne Stab, was mit dieser Beset­
zung angezeigt ist, seine Gestik war
ebenso klar wie einfach, Metrum und
Puls erhielten präzisen Ausdruck,
ebenso die dynamischen Abläufe.
Praktisch jeder Einsatz wurde deut­
lich und als freundliche Aufforderung
angezeigt.
Nicht alles musste Bach vorgestiku­
lieren, eine solistische Passage wartete
er ruhig ab, um den folgenden Einsatz
umso entschiedener zu markieren,
oder bei den jazzigen Passagen in
Iberts Konzert konnte er wie ein Band­
leader auch einfach locker aus den
Hüften mitschwingen. Und schon gar
nicht dirigierte Bach für das Publi­
kum: Koordination und Kontrolle,
aber kein bisschen abgehobene Eksta­
se mit imaginären Luftmalereien.
Am Freitag, 19. August, und Samstag,
20.August, finden im Kulturhaus
Rosengarten in Grüsch die Barocktage
Grüsch statt. Am Freitag spielt um
20 Uhr Ilton Wjuniski deutsche
Clavichord­Musik des 17.Jahrhun­
derts. Martin Zeller (Viola da gamba)
und Margarete Kopelent (Cembalo)
tragen am Samstag um 20 Uhr Werke
von Johann Sebastian Bach vor.
Anschliessend tritt um 22 Uhr im
Rahmen eines Nocturne­Konzerts
Paul Simmonds (Clavichord) auf. Auf
dem Programm stehen Werke von
Johann Jakob Froberger und Kompo­
sitionen aus der Wiezel­Handschrift
für Tasteninstrumente. Weitere Infos:
www.barocktage­gruesch.com. (so)
Das Festival Kulturplatz
findet zum vierten Mal statt
Die Vereine Wohlklang, Kulturraum
Chur und Kammerphilharmonie
Graubünden führen während des
THEATER
Kabarettabend mit
Valsecchi & Nater
Im Chastè da Cultura in Fuldera
zeigen Valsecchi & Nater am Freitag,
19.August, um 20.30 Uhr ihr drittes
Bühnenprogramm «Grenzwertig».
Darin berichten die beiden Kabaret­
tisten Diego Valsecchi und Pascal
Nater laut Mitteilung von einer Welt,
in der Grenzen verteidigt, verschoben
oder verschwommen werden. Im
Spiel mit ihren Mundartliedern und
satirischen Anekdoten schneiden sie
neue Ränder in alte Muster. Mit
warmer Stimme und kaltblütiger
Präzision beissen sie in den harten
Kern der Schweiz und besingen die
eigene weiche Schale. Reservation
unter der Telefonnummer
081 858 57 06. (so)
Konzerte mit Tutti-Besetzung
Weitere Facetten im Pflichtenheft
eines Chefdirigenten, vor allem das
Ausformen der einzelnen Register
und die Balance unter ihnen, kann
Bach in den kommenden Konzerten
mit der Tutti­Besetzung des Orches­
ters beweisen. Da steht zum Beispiel
schon im Oktober eine vierte Sinfonie
von Robert Schumann auf dem Pro­
gramm, mit der man sich auch in der
Zürcher Tonhalle zeigen wird – im
Rampenlicht des internationalen Ver­
gleichs.
Angst haben aber muss man nach
diesem Churer Auftritt nicht um Phi­
lippe Bach und seine Fähigkeiten,
auch die grössere Formation seines
neuen Orchesters in gutem Licht zu
präsentieren.
Pressebild
von Reinmar Wagner
Barocktage Grüsch
mit drei Konzerten
MUSIK
Jazzpresso tritt zusammen
mit der Sängerin Samira Darby auf
In der Kulturbar «Werkstatt» in Chur steht am Donnerstag, 18.August, um
20 Uhr die Formation Jazzpresso & Samira Darby auf der Bühne. Gespielt
werden unter anderem Kompositionen von Herbie Hancock, Nat Adderly,
Ray Charles, Eddie Harries und John Scofield. (so)