Das Posing-Buch für Fotografen

Transcrição

Das Posing-Buch für Fotografen
Kathy Hennig, Lars Ihring
Das Posing-Buch für Fotografen
Modelle perfekt inszenieren
Inhalt
4  Inhalt
Vorwort ........................................................................................................
6
Grundlagen Gutes Posing für gute Bilder .......................................
8
Warum Posing so wichtig ist .....................................................................
10
Das Posing im Wandel der Zeit .................................................................
14
Posing und Bildidee ..................................................................................
18
Das Modell Ihr »Rohstoff« für gute Bilder ......................................
24
Das »richtige« Modell ...............................................................................
26
Ein Modell finden .....................................................................................
28
Der erste Kontakt .....................................................................................
32
Shootingvorbereitung und -ablauf ............................................................
34
Visagie & Styling Der Schein trügt ....................................................
40
Mit Make-up zum Ideal ............................................................................
42
Visagie für Fotografen verständlich erklärt .................................................
44
Gesichtstypen erkennen ...........................................................................
53
Für jedes Gesicht das Richtige ..................................................................
55
Styling und Bildwirkung ............................................................................
58
Figurtypen und was Sie daraus machen .....................................................
60
Technik Kleine Helferlein für gutes Posing ......................................
64
Objektive und ihre Bildwirkung ................................................................
66
Aufnahmeperspektiven .............................................................................
73
Gutes Posing mit Licht und Schatten .........................................................
79
Anleitung Das Modell in die richtige Pose bringen .....................
84
Das richtige Posing für Ihre Bildidee ..........................................................
86
Posen entwickeln .....................................................................................
89
Das Modell zur Pose anleiten .................................................................... 107
Posen vormachen ..................................................................................... 112
Akt – Posing ohne Kleider oder Accessoires ............................................... 113
Mimik und Emotion ................................................................................. 116
Anti-Posing .............................................................................................. 117
Posen, Posen, Posen! Vorschläge für alle Lebenslagen ............... 118
Klassische Posen – zeitlos elegant ............................................................. 120
Emotionen – Posing und Mimik ................................................................ 140
Fashion – Kleidung und Accessoires .......................................................... 160
Styling – »en vogue« ................................................................................. 182
Männer – von hart bis sensibel ................................................................. 202
Paare und Gruppen .................................................................................. 222
Freies Posing – spontane Ideen ................................................................. 258
Akt – Posing ohne alles ............................................................................. 280
Bildbearbeitung Digitale Posenkorrektur ........................................ 302
Generelles zur Bildbearbeitung ................................................................. 304
Körper und Kleidung optimieren ............................................................... 304
Lichter und Schatten modellieren ............................................................. 310
Danksagung ................................................................................................... 320
Index ........................................................................................................... 322
Um bestimmte Merkmale eines Modells besonders zu betonen, zu kaschieren
oder auch den Typ des Modells völlig zu verändern, reicht manchmal das Posing
allein nicht aus. Hier ist die Visagie eine große Hilfe. Dieses Kapitel gibt einen
kurzen und verständlichen Einblick in die Welt der Farben und Formen.
Visagie & Styling
Der Schein trügt
Mit Make-up zum Ideal 42
Visagie für Fotografen verständlich erklärt 44
Gesichtstypen erkennen 53
Für jedes Gesicht das Richtige 55
Styling und Bildwirkung 58
Figurtypen und was Sie daraus machen 60
Mit Make-up zum Ideal
Gutes Posing und gekonnte Lichtsetzung sind wichtige
Voraussetzungen für gute Fotos und können in vielen
Fällen schon ausreichend sein. Es gibt jedoch Bereiche
in der Peoplefotografie, die ihren Schwerpunkt nicht auf
die Dokumentation der Realität legen, sondern auf eine
Idealisierung des abgebildeten Motives. Zur Idealisierung trägt auch schon die Wahl des Ausschnittes, der
Perspektive etc. bei, aber die Visagie ermöglicht uns,
Korrekturen auch direkt am Modell anzubringen.
Stellen Sie sich einfach einmal ein Foto eines jungen
Modells mit perfektem Körper, perfektem Licht, tollem
Posing, aber unreiner Haut vor. Dieser »Makel« nimmt
dem Foto den Glanz und die Wirkung und macht es
für den Betrachter weniger attraktiv. Hier schlägt die
42  Visagie & Styling
Ist Visagie Frauensache?
Visagie ist keineswegs nur Frauensache, denn auch bei
männlichen Modellen sind Puder und Konturierungen
durchaus angebracht. Auch wenn vielleicht Lidschatten
und Wimperntusche eher weniger Anwendung finden,
kann die Gesichtsform auch bei Männern über geschickte Konturierung durchaus noch männlicher werden, und
Glanzstellen werden bei Männern und Frauen gleichermaßen durch Grundierung und Puder eliminiert.
Von normal zu Vamp
Wie stark das Make-up die Erscheinung eines Modells verändern
kann, sehen Sie an diesen beiden Beispielen. Mit den richtigen
Mitteln verwandeln Sie jedes Modell in einen Vamp.
Die Visagistin bei der Arbeit
Sorgen Sie für einen Arbeitsplatz der gut
ausgeleuchtet ist, damit Ihre Visagistin
das abgesprochene Make-up perfekt
umsetzen kann.
Stunde der Visagie – oder Sie investieren viele Stunden
in die Nachbearbeitung mit einem Bildbearbeitungsprogramm.
Damit das Bild also rundum passt, müssen alle enthaltenen Elemente genau auf den Zweck des Bildes abgestimmt sein. Haben Sie vor, ein vom Leben gezeichnetes
Gesicht zu porträtieren, dann dürfen ruhig tiefe Falten
das Gesicht durchziehen und vielleicht auch kleine Narben von den Ereignissen des Lebens künden. Soll aber
ein Beautyporträt entstehen, das Ihr Modell von seiner
schönsten Seite zeigt, dann ist die Visagie ein wichtiges Hilfsmittel, um Ihr Foto zu etwas Besonderem zu
machen.
Ein weiterer Aspekt, der Ihr Foto ebenfalls aufwertet,
ist der Umstand, dass Sie das Make-up natürlich auch
thematisch an Ihre Bildidee anpassen können. Soll Ihr
Modell eine natürliche Ausstrahlung haben oder eher
wie ein Vamp wirken? Möchten Sie weiche Gesichtszüge, oder würde ein härter konturiertes Gesicht besser
zur Pose und zu Ihrer Idee passen?
Wenn Sie zumindest eine Idee davon haben, wie eine
gute Visagie Ihre Fotos aufwerten kann, dann können
Sie dieses Wissen schon bei der Planung Ihrer Bildidee
mit einfließen lassen und so Ihre Fotoergebnisse noch
um eine Facette ausdrucksstärker machen.
Lohnend ist es auf alle Fälle, wenn Sie eine Visagistin
schon frühzeitig in die Bildkonzeption einbinden. Genau
wie das Modell steuert diese wichtigen Input und sicher
viele kreative Ideen für Ihre Bildidee bei. Erklären Sie
dabei der Visagistin Ihre Bildidee und vor allem die
Ausstrahlung, die das Modell auf Ihrem Foto haben
soll. Erzählen Sie »die Geschichte zum Bild«, damit die
Visagistin das Make-up passend planen kann. Kann
das Modell die Visagie selbst umsetzen, ist es natürlich
wichtig, dass Sie im gemeinsamen Vorgespräch auch
den Punkt »Make-up« einbeziehen.
Fragen, die Sie sich bezüglich Visagie stellen sollten:
›› Welche Aussage soll Ihr Foto haben?
›› Welche Stimmung/Emotion soll Ihr Modell rüber­
bringen?
›› Welche Art von Make-up würde dies unterstützen?
›› Kann das Modell das gewünschte Make-up/Styling
selbst umsetzen?
Diese Fragen helfen Ihnen einzuschätzen, ob und in welchem Umfang Visagie für Ihre Bildidee passend ist.
Mit Make-up zum Ideal  43
Visagie für Fotografen verständlich erklärt
Auf den folgenden Seiten erklären wir Ihnen nun anhand
von Beispielen, mit welchen einfachen Mitteln auch von
ungeübten Modellen und/oder Fotografen gute VisagieErgebnisse erreicht werden können.
Grundsätzlich unterscheidet sich das Make-up für ein
Fotoshooting von einem normalen Alltags-Make-up. Es
muss in der Regel stärker sein, da durch das sehr helle
Blitzlicht das Make-up in seiner Intensität und Leuchtkraft wieder stark abgeschwächt wird. Wenn Sie vorhaben, Ganzkörperaufnahmen zu schießen, bedeutet
dies, dass das Gesicht – also der Körperbereich, der
geschminkt wird – im Bild relativ klein dargestellt ist.
Auch dies ist ein Grund, beim Auftragen des Foto-Makeups zu übertreiben, damit dieses am Ende auf dem Foto
so wirkt wie gewünscht. Auch wenn Ihr Modell im ersten Moment überschminkt wirkt – erst auf dem Foto
können Sie die letztendliche Wirkung beurteilen.
Die Grundierung – in Form von Flüssig- oder Creme-Makeup – wird mit einem speziellen Make-up-Pinsel oder
Schwämmchen auf das ganze Gesicht aufgetragen, damit
ein gleichmäßiges Hautbild erreicht wird. Die Farbe der
Grundierung
Die Basis für ein Foto-Make-up ist die Grundierung
(engl. Foundation). Sie lässt den Teint ebenmäßig und
frisch aussehen.
Das ungeschminkte Modell
Grundsätzlich sollte Make-up nicht als reelle Farbe sichtbar sein,
dafür gibt es dekorative Kosmetik wie Rouge, Lidschatten und
Lippenstift. Auch ist es hilfreich, das Make-up bei Tageslicht auszuwählen, da künstliches Licht die eigentliche und richtige Farbe
verfremden kann.
Die Werkzeuge eines Visagisten
Für Visagisten ist ein Make-up ohne Schminkpinsel undenkbar.
Es gibt sie in allen Größen und Formen. Sie sind das Werkzeug,
um den perfekten Look zu kreieren. Von der Grundierung bis hin
zum Lidstrich benötigt man diese kleinen Helfer.
44  Visagie & Styling
Grundierung muss unbedingt auf den jeweiligen Hauttyp
abgestimmt sein, sonst wirkt das Ergebnis unnatürlich
und fleckig. Den richtigen Farbton testen Sie am besten
auf dem Handrücken des Modells. Wenn das Make-up
nach Verreiben mit der Haut »verschwimmt« und Sie
keinen Übergang erkennen, haben Sie den richtigen Ton
gefunden. Im Zweifelsfall sollte eher zu einer helleren als
zu einer dunkleren Farbe gegriffen werden. Auch sollte
der Ton mit dem Dekolleté übereinstimmen, damit ein
einheitliches, natürliches Hautbild im Übergang zwischen
Gesicht und Dekolleté entsteht.
Wichtig für das Foto-Make-up sind gut deckende
Produkte. Diese erkennen Sie meist an den Beinamen
Cover oder longlasting.
Die Grundierung
Links: Für die Grundierung
benötigen Sie Pinsel und
Schwämmchen. Rechts:
Mit Puder und Puderpinsel
schließen Sie die Grundierung
ab. Puderpinsel sind rund gebunden und besonders weich,
wodurch sie losen Puder gut
festhalten. Damit ist eine
gleichmäßige Verteilung auf
der Haut gewährleistet.
Modell mit aufgetra­
gener Grundierung
Das Gesicht wirkt gleichmäßiger. »Problemstellen« wie
z. B. die Augenringe wurden
abgedeckt bzw. gemildert.
 45
Hautunreinheiten und rote Stellen werden mit einem
Abdeckstift oder Concealer ausgeglichen. Sehr wichtig
hierbei ist, dass die Farbe des Concealers und der Grundierung übereinstimmen.
Mit einem Concealer können Sie auch Augenringe
verschwinden lassen. Das lässt den Blick wacher und frischer aussehen. Hierfür sollte der Farbton eine Nuance
heller sein als die Foundation, weil dadurch nicht nur
Augenschatten aufgehellt werden, sondern auch der
Bereich um die Augen optisch geglättet wird.
Zum Schluss wird die Grundierung noch mit einem
Puder fixiert, um das Make-up haltbar zu machen und
zu verhindern, dass das Modell glänzt. Das ist besonders
bei Studiobeleuchtung sehr wichtig und erspart Ihnen
viel Zeit bei der nachträglichen Retusche. Auch hier
Rouge
Rougepinsel sind zum optimalen Arbeiten abgeschrägt. Sie eignen sich dadurch am besten,
um Konturen der Wangen zu setzen.
Modell mit aufgetragenem Rouge Rosige Wangen wirken immer frisch und lassen
Ihr Modell jünger erscheinen. Rouge kann dabei
wahre Wunder bewirken. Wichtig ist, das Rouge
an den richtigen Stellen aufzutragen, ansonsten
kann es schnell auch künstlich aussehen.
46  Visagie & Styling
muss auf den passenden Farbton des Puders geachtet
werden.
Rouge
Durch Rouge können Sie das Gesicht frischer wirken lassen und ihm zusätzlich Kontur verleihen. Die Stärke und
Farbe des Rouges richtet sich danach, wie intensiv Augen
und Lippen geschminkt sind. Wo genau das Rouge aufgetragen wird, ist von der Gesichtsform abhängig. In der
Regel ist die höchste Erhebung der oberen Wangenknochen der richtige Platz. Ein natürliches, weiches Ergebnis
erreichen Sie mit einem großen Rougepinsel. Tragen Sie
das Rouge in Richtung Schläfe auf, und achten Sie auf
weiche und konturlose Übergänge.
Augen
Das wohl wichtigste Element im
Gesicht eines jeden Modells sind
die Augen. Diese sollten auf dem
Foto strahlen und offen wirken;
durch Make-up können Sie das
unterstützen.
Bei der Wahl des Lidschattens
sollten Sie sich zuallererst darüber
im Klaren sein, welche Wirkung Sie
erzielen möchten: natürlich oder
intensiv, verrucht oder verspielt?
Weiterhin sollten Sie die Lidschattenfarben auf Augen-, Haar- und
Hautfarbe des Modells abstimmen,
um eine bestmögliche Wirkung zu
erzielen. Während zu einem warmen Typ eher warme Farbtöne
passen, sollte ein kühler Typ eher
mit kühlen Farbtönen geschminkt
werden.
Ein Foto-Make-up unterscheidet sich von einem alltäglichen
Make-up hauptsächlich durch die
Intensität. Das helle Blitzlicht im
Studio ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass ein Großteil des
Make-ups weniger sichtbar ist. Es
empfiehlt sich daher matter Lidschatten, da dieser weniger »verschluckt« wird. Wenn ein Glanzlidschatten verwendet werden soll,
dann eher nur unter der Braue
oder im Innenwinkel der Augen
und weniger intensiv. Für ein ausdrucksstarkes Auge darf die Kontur
des Auges dunkler gewählt werden. Matter Lidschatten trägt auch zu einem natürlichen
Look bei. Ausnahmen können natürlich für ausgefallene
Fashion-Make-ups gelten. Auch hier ist wieder darauf
zu achten, dass die Farben gut deckend und langanhaltend sind.
Warmer Typ
Bei diesem Modell passt ein Lidschatten in warmen Farbtönen
perfekt zu der weichen Ausstrahlung und den benutzten Requisiten. Ein kühler Lidschatten z. B. in Blautönen wäre völlig
fehl am Platz.
85 mm | f3,5 | 1/160 s | ISO 50
Visagie für Fotografen verständlich erklärt  47
Kühler Typ
Blautöne passen wiederum perfekt zu dieser Aufnahme,
da die Bildwirkung eine kühle, eher distanzierte ist und
kühle Farbtöne dies noch unterstützen.
106 mm | f9 | 1/160 s | ISO 50
48  Visagie & Styling
Zum Auftragen werden Lidschattenpinsel benutzt.
Das Angebot an Pinseln ist breit gefächert, wie Sie auf
dem Foto auf der nächsten Seite sehen können. Um viel
Farbe aufzutragen, z. B. als Grundierung, benutzt man
einen flachen Pinsel mit dichtem Haar; um Farbverläufe
zu erzeugen, werden buschige,
weiche Pinsel eingesetzt.
Zum Grundieren tragen Sie
einen hellen Lidschatten auf das
gesamte Lid auf. Dunkle Töne
werden dann in die Lidfalte einschattiert, um das Auge optisch
zu vergrößern. Den Lidschatten
tragen Sie in scheibenwischerartiger Bewegung in der Lidfalte
auf und lassen die Schattierung
zum Wimpernkranz hin auslaufen. Akzente können zusätzlich
erzeugt werden, indem Sie mit
Hilfe von sehr hellen, schimmernden Farbtönen »Lichtpunkte« unter der Augenbraue
und im inneren Augenwinkel
setzen. Diese lassen die Augen
strahlen und vergrößern sie
optisch. Den optisch positivsten
Effekt erreichen Sie mit einem
Farbverlauf von innen hell nach
außen dunkel.
Für ausdrucksstärkere Augen
ziehen Sie eng am Wimpernkranz entlang einen Lidstrich.
Dafür gibt es verschiedene
Hilfsmittel: Flüssigeyeliner, Eyeliner als Stift, Geleyeliner oder
aber einfach ein sehr dunkler,
matter Lidschatten. Die beiden
Letzteren tragen Sie mit einem
sogenannten Konturpinsel auf.
Der Lidstrich erfordert eine
ruhige, konzentrierte Hand.
Anfangs sollten Sie erst einmal
mit einem dünnen Lidstrich
Von natürlich zu intensiv
Links: Das Modell hat natürlich geschminkte Augen und definierte Augenbrauen. Beim Augen-Make-up sollte man sich
nicht nur auf die Fläche zwischen Augenbrauen und Wimpern
konzentrieren, sondern auch auf den Rahmen der Augen, die
Augenbrauen. Da die Lippen nicht geschminkt sind, ziehen uns
sofort die Augen des Modells in den Bann. Rechts: Das Modell
hat intensiv geschminkte Augen und Lippen. Wichtig beim FotoMake-up ist, dass das Gesicht konturiert wird, andernfalls kann
es im Blitzlicht flach und maskenartig wirken. Damit die Lippen
in der hellen Beleuchtung voll zur Geltung kommen, sollten auch
sie sehr sorgfältig geschminkt werden. Bitte achten Sie darauf,
dass auch hier das Licht die Farbe reduziert. Im Alltag wirkt das
zwar etwas viel, auf einem Foto kommt es jedoch wiederum
nicht so stark zur Geltung.
Pinselset für das Auftragen von Lidschatten
Auch für den Lidschatten gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Pinseln. Sie arbeiten flächendeckend, sind aber auch für die
Feinarbeit geeignet.
Visagie für Fotografen verständlich erklärt  49
Vom Lid bis zu den Wimpern und
den Augenbrauen
Links: Ein Konturpinsel für den Lidstrich.
Die schmalsten Pinsel eignen sich für den
Lidstrich, z. B. um einen dunkleren Farbton
in der Lidfalte aufzutragen oder um eine
Aufhellung nur unter den Brauen zu platzieren. Rechts: Eine Wimpern- und Augenbrauenbürste. Diese Bürstchen werden fast
immer aus unnachgiebigem synthetischem
Haar hergestellt. Sie trennen die Wimpern
nach dem Tuschen und bringen die Brauen
in Form.
beginnen. Nach genug Übung können Sie den Lidstrich,
je nach gewünschter Wirkung, in Dicke und Form variieren.
Für definiertere Augenbrauen können Sie ein Augenbrauenbürstchen verwenden und die Brauen mit einem
Augenbrauenstift und/oder einem speziellen Augenbrauenpuder oder aber einem farblich passenden, matten Lidschatten mittels Konturpinsel nachziehen und
verdichten. Damit wirkt der Blick definierter und intensiver. Aber Achtung: Auch hier muss auf einen typgerechten Farbton geachtet werden! Blonden Frauen sollte
man beispielsweise keine zu dunklen Augenbrauen
verpassen, es sei denn, es ist für einen ausgefallenen
Fashion-Look so gewünscht.
Ein absolutes Muss beim Augen-Make-up sind die
Wimpern, die Sie am besten mit einem verlängernden
Mascara kräftig tuschen. Für einen schöneren Schwung
der Wimpern können Sie zusätzlich eine Wimpernzange
verwenden. Um ein noch intensiveres Ergebnis zu
erzielen, können auch künstliche Wimpern angeklebt
werden.
Lippen
Die Farbe des Lippenstifts sollte auf den Typ des Modells
und das Augen-Make-up abgestimmt sein. Allgemein
gilt die Regel, entweder Augen oder Lippen intensiv zu
betonen. Auf Lippenstifte mit zu viel Gloss sollte zudem
verzichtet werden, da diese durch die Studiobeleuch-
50  Visagie & Styling
tung sehr stark glänzen. Ausnahmen in der FashionFotografie bestätigen wie immer die Regel.
Zuerst ziehen Sie die Lippenkontur sorgfältig mit
einem Lipliner/Konturenstift nach. Wichtig ist hier, dass
die Farbe des Lipliners und des Lippenstifts übereinstimmen. Alternativ können Sie einen speziellen Lippenpinsel benutzen, mit dem Sie Farbe vom Lippenstift
aufnehmen, um damit präzise die Kontur zu ziehen.
Anschließend malen Sie die Lippen mit dem Lippenstift
aus. Auch hier kann ein Lippenpinsel sehr nützlich sein.
Pinsel zum Auftragen von Lippenstift
Mit einem feinen und etwas härteren Lippenpinsel können
Sie die Farbe präzise auftragen. Es gibt sie in runder
oder gerader Form – verwenden Sie den Pinsel, mit dem
Sie besser zurechtkommen.
Die Umsetzung Ihrer Bildidee steht und fällt mit Ihrer Fähigkeit, sie dem
Modell zu vermitteln. In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, worauf es bei
der Kommunikation mit dem Modell ankommt und mit welchen einfachen
Tricks Sie bei Posinganweisungen schneller ans Ziel kommen.
Anleitung
Das Modell in die richtige Pose bringen
Das richtige Posing für Ihre Bildidee 86
Posen entwickeln 89
Das Modell zur Pose anleiten107
Posen vormachen 112
Akt – Posing ohne Kleider oder Accessoires 113
Mimik und Emotion116
Anti-Posing 117
Das richtige Posing für Ihre Bildidee
In der Peoplefotografie wird die Bildwirkung maßgeblich durch das Posing und den Ausdruck der abgebildeten Person bestimmt. Schließlich erhält das Bild seine
endgültige Aussage nicht durch eine vorgegebene Form
oder Geometrie, wie dies z. B. bei der Architekturfotografie der Fall ist. Die abgebildete Person bzw. abgebildeten Personen hauchen Ihrem Motiv Leben ein, geben
Ihrem Foto eine emotionale Komponente – es kommt
eine weitere Bedeutungsebene hinzu. Die Umgebung –
sei es jetzt Studio, Landschaft oder Architektur – tritt in
den Hintergrund. Das Modell ist hier Hauptmotiv und
prägt die Bildwirkung.
Die Location ohne Modell
Ein modernes Bürogebäude wurde als Hintergrund
für unsere Businessfrau gewählt.
24 mm | f5,6 | 1/200 s | ISO 125
86  Anleitung
Behalten Sie Ihr Ziel im Blick!
Analysieren Sie schon im Vorfeld des Shootings das angestrebte Bildergebnis. Was wollen Sie dem Betrachter vermitteln? Welche Botschaft soll transportiert werden? Wo
wollen Sie das Modell im Bild platzieren? Welche Gesten
und welche Körperhaltung bieten sich an? Brauchen Sie
Accessoires? Machen Sie sich dazu ruhig Stichpunkte. Diese helfen Ihnen, Ihre Idee wirklich reifen zu lassen.
Aus diesem Grund ist es immens wichtig, dass Ihr Modell
das richtige Posing und den richtigen Ausdruck hat, um
die Ihrer Bildidee entsprechende Stimmung zu transportieren und beim Betrachter die gewünschte Bildwirkung
zu erzeugen.
Damit dies beim Shooting konkret umgesetzt werden
kann und nicht untergeht, bietet es sich für den Anfang
an, mit kleinen Scribbles, Notizen oder Referenzfotos
zu arbeiten. Schnell können sich während des Shootings
unvorhergesehene Dinge wie technische Probleme, Störungen durch Dritte oder sonstige ungeplante Änderungen in den Vordergrund schieben, und man verliert als
Einsteiger schnell den Überblick. Ein weiterer Vorteil ist,
dass Sie – sollten Ihnen einmal die Ideen ausgehen – nur
einen Blick auf Ihre Notizen werfen müssen, und weiter
geht’s! Damit vermeiden Sie peinliche Shootingpausen,
in denen Sie krampfhaft nach Ideen suchen.
Aber auch für Fortgeschrittene hat diese Arbeitsweise den Vorteil, sich immer mal wieder an die eigentlich gedachte Bildidee erinnern zu können. Ein Shooting
ist ein kreativer Prozess, und es passiert häufig, dass es
in eine Richtung driftet, die nicht vorhersehbar ist. So
finden Sie – wenn gewünscht – immer den Weg zurück
zur eigentlichen Idee.
Wollen Sie Outdoor oder on location fotografieren,
besuchen Sie den zukünftigen Shootingort ein paar Tage
vor dem Fototermin. Nehmen Sie ruhig eine Kamera
mit, und schießen Sie ein paar Fotos von der Umge-
1 Beispiel 1
Aufgrund der unpassenden Platzierung
des Modells im Bild ist dies ein schlechtes
Beispiel. Die dominante silberne Säule
im Hintergrund lenkt vom Modell ab und
hätte hinter diesem verschwinden sollen.
1
2
3
4
47 mm | f10 | 1/200 s | ISO 125 |
Belichtungskorrektur –1,67 | Speedlite
580EX mit Belichtungskorrektur +1
2 Beispiel 2
Ein weiteres schlechtes Beispiel: Das Modell verdeckt jetzt zwar die Säule, nimmt
aber eine für die gewünschte Aussage
unpassende Körperhaltung ein.
47 mm | f4 | 1/200 s | ISO 125 |
Belichtungskorrektur –0,67 | Speedlite
580EX mit Belichtungskorrektur +0,67
3 Beispiel 3
Zu sexy passt auch nicht zu einer erfolgreichen Businessfrau.
45 mm | f5 | 1/200 s | ISO 100 |
Belichtungskorrektur –0,67 | Speedlite
580EX mit Belichtungskorrektur +1
4 Beispiel 4
Auch nicht passend: Ein Foto aus der
Froschperspektive aufgenommen lässt
das Modell eher dominant als erfolgreich
wirken.
24 mm | f5,6 | 1/200 s | ISO 125 |
Belichtungskorrektur –0,67 | Speedlite
580EX mit Belichtungskorrektur +1
Das richtige Posing für Ihre Bildidee  87
Beispiel 5
Jetzt passt es: Eine selbstbewusste, sichere Haltung mit
freundlicher, aber bestimmter Ausstrahlung und einer
richtigen Platzierung im Bild geben dem Foto genau das,
was wir erwartet haben.
45 mm | f10 | 1/200 s | ISO 125 | Belichtungskorrektur –1.67 | Speedlite 580EX mit Belichtungskorrektur +1
88  Anleitung
bung. Auch dies wird Ihnen helfen,
Ihre Bildidee und damit Ihre Vorstellung vom passenden Posing zu festigen. Vergewissern Sie sich auch, ob
Sie eine Shootinggenehmigung benötigen!
Haben Sie auf diese Weise ein
paar Shootings geplant und Ihre Idee
erfolgreich umgesetzt, werden Sie
merken, dass eine so detaillierte Planung bald nicht mehr nötig sein wird,
da Sie mehr oder weniger bewusst
von ganz allein auf genau die wichtigen Details bei der Vorbereitung des
Shootings achten.
Wie stark das Posing und der Ausdruck das Bildergebnis beeinflussen,
sehen Sie an der folgenden kleinen
Bildserie. Ziel des Shootings war es,
das Modell als selbstbewusste Businessfrau zu zeigen.
Dazu suchten wir uns eine Location,
die für das Thema Business typisch
ist, und überlegten, in welchem Kontext wir »Business« für unser Foto
einordnen wollten. Wir entschieden
uns für ein modernes Gebäude, bei
dem Beton, Stahl und Glaselemente
dominieren, um dem Foto einen
modernen Charakter zu geben. So
schafften wir eine positive Grundstimmung, die Erfolg und Kompetenz
ausstrahlt.
Schon das Foto ohne Modell sollte
gut gestaltet sein. Wir achteten dabei
auf eine klare Bildaufteilung. Störende Elemente, die später von unserem Modell ablenken würden, wurden durch eine geeignete Wahl des
Bildausschnittes eliminiert.
Für eine positive Bildaussage mit einem Modell, dass
Selbstsicherheit und Erfolg ausstrahlt, kommt es sehr
drauf an, wo Sie das Modell platzieren und was es über
Mimik und Körpersprache ausdrückt.
Posen entwickeln
Um Posings gezielt anweisen und damit entwickeln zu
können, ist es wichtig, sich mit der Wirkung einzelner
Körperteile im Bild genauer zu befassen. Schließlich
hängt die Bildwirkung entscheidend mit der Körpersprache und Körperhaltung Ihres Modells zusammen.
Körpersprache wird von jedem Menschen eher unbewusst erfasst und interpretiert, so dass es sich in jedem
Fall lohnt, sich intensiver damit zu beschäftigen. Auch
gibt es gerade für die Haltung von Armen, Händen, Beinen oder Füßen eine Menge zu beachten, um die Bildwirkung nicht zu zerstören.
Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen nun Beispiele, wie Sie Ihr Modell gut in Szene setzen. An dieser
Stelle werden wir uns mit einzelnen wichtigen Körperteilen beschäftigen und detailliert darauf eingehen, wie
diese wirkungsvoll in Szene gesetzt werden können.
Problemzonen? Tipps und Tricks
für gutes Aussehen
Egal wen Sie fragen – sogenannte Problemzonen hat jeder
Mensch. Ob dies nun objektive Problemzonen wie z. B.
Cellulite oder Narben sind oder eher subjektive Problemzonen (»Mein Hintern ist zu groß«), sei dahingestellt.
Sie als Fotograf haben über Posing, Lichtsetzung oder
auch Accessoires viele Möglichkeiten, diese vermeintlichen Nachteile zu kaschieren und Ihr Modell auch in
dessen eigenen Augen gut dastehen zu lassen. Für uns
sind Problemzonen also »fotografische Herausforderungen« und kein Makel der Person. Wir bezeichnen mit
dem Begriff Problemzonen daher Körperbereiche eines
Modells, die unter Umständen schwierig zu fotografieren sind.
Für alle Posings gilt:
»Ganz oder gar nicht!«
Halbherziges Posing wirkt nicht, und Sie
werden spätestens bei der Durchsicht
der Bilder merken, dass die Bildwirkung
bei weitem nicht so stark ist, wie erwartet. Bitten Sie also Ihr Modell, das Posing wirklich bewusst umzusetzen!
Bedenken Sie dabei: Nur Sie können
beurteilen, wie das Posing aus der Kameraperspektive wirkt. Dies verursacht
in der Regel ein komisches Gefühl beim
Modell, da es sich meist in der für das
Posing verkrampften und unnatürlichen
Haltung nicht wohl fühlt. Zeigen Sie Ihrem Modell also die geschossenen Fotos
auf dem Kameradisplay. Wenn das Modell eine Idee davon hat, wie die Pose
wirkt, dann kann es diese noch intensiver umsetzen, und die Ergebnisse werden besser.
Posen entwickeln  89
Bedenken Sie aber: Jeder Mensch hat ein individuelles
Selbstbild, das unter Umständen erheblich vom Fremdbild abweicht. Nehmen Sie also Hinweise des Modells
auf seine Problemzonen ernst, auch wenn Sie persönlich anderer Meinung sind.
In den folgenden Abschnitten werden wir an den
entsprechenden Stellen immer wieder auf mögliche
problematische Körperpartien eingehen und Ihnen ver-
raten, welche Tricks wir bei unserer täglichen Arbeit
anwenden. Einen guten Rat geben wir Ihnen aber schon
jetzt mit auf den Weg: Seien Sie, was den Umgang mit
den Problemzonen des Modells angeht, sensibel. Versuchen Sie, auf die Wünsche des Modells einzugehen,
und achten Sie bei Lichtsetzung, Stylings und vor allem
bei den Posinganweisungen darauf, dass Sie die Schokoladenseiten Ihres Modells in den Vordergrund rücken.
Körperspannung
Gutes Posing braucht Spannung
Links: Eine schlechte Körperhaltung bringt die Schokoladenseiten Ihres Modells nicht zur Geltung. Rechts: Ein
aufrechter und unter Spannung stehender Körper lässt
Ihr Modell gleich viel schöner erscheinen!
90  Anleitung
Mit der Körperspannung steht oder fällt die Wirkung
einer Pose. Egal ob Sie Ganzkörper- oder auch nur Halbporträts anfertigen. Achten Sie darauf, dass Ihr Modell
Spannung im ganzen Körper hat. Selbst bei Posen, die
Proportionen durch Körperspannung verbessern
Links: Entspannte, aber unvorteilhafte Körperhaltung. Ihr
Modell wirkt lustlos und unmotiviert, Problembereiche um
Bauch und Hüfte herum werden betont. Mitte: Vorteilhaftere Proportionen durch Körperspannung. Eine Streckung
des Körpers wirkt hier Wunder! Vermitteln Sie Ihrem Modell
die Vorstellung, dass ein am Hinterkopf befestigtes Seil den
Körper nach oben zieht. Rechts: Letzter Schritt: einatmen!
Wenn das Modell jetzt noch kurz vor dem Auslösen einatmet (Achtung: keine Bauchatmung!), dann erhalten Sie eine
ansprechende Pose mit schön gestreckter Körperhaltung.
z. B. Niedergeschlagenheit ausdrücken sollen und bei
denen der Körper eher in sich zusammenfällt, ist es
wichtig, dass diese Pose ganz bewusst eingenommen
wird. Und genau dieses Bewusstsein für die Pose führt
dazu, dass der Körper nicht einfach »zusammensackt«,
sondern trotz allem unter Spannung steht.
Gerade wenn der Körper Ihres Modells nicht den
Idealmaßen entspricht, ist Körperspannung von großer Bedeutung. Achten Sie als Fotograf darauf, dass Ihr
Modell aufrecht steht oder sitzt. Dadurch erreichen Sie
eine Streckung im Bauch- und Hüftbereich. Wenn Sie
das Modell kurz vor dem Auslösen einatmen lassen, verstärkt sich die Aufrichtung nochmals, und die Körperproportionen werden vorteilhafter.
Kopfhaltung
Wollen Sie ein Porträt Ihres Modells anfertigen, haben
Sie die Wahl zwischen ganz unterschiedlichen KopfPositionierungen. Als wichtigste sind hier das frontale
Porträt, das Dreiviertel-Porträt und das Profil zu nennen. Auch die Neigung des Kopfes spielt für die Bildaussage eine wichtige Rolle.
Das frontale Porträt ist besonders passend, wenn
Sie den Betrachter direkt ansprechen wollen. In dieser
Pose können bestimmte Emotionen wie Provokation,
Ärger oder ein starker Willen gut rübergebracht werden. Die Verbindungslinie der Augen verläuft dabei
hori­zontal und gibt dem Bild ein solides, kraftvolles
Fundament.
Posen entwickeln  91
1
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4
5
6
7
8
Eine Frau, acht Kopfhaltungen
1 Diese Kopfhaltung führt zu einem frontalen aggressiven Porträt. 2 Ein erhobener
Kopf wirkt schnell arrogant. 3 Der gesenkte
Kopf wirkt auffordernd. 4 Diese Kopfhaltung wirkt eher fragend. 5 Ein geneigter
und erhobener Kopf wirkt abschätzend.
6 Dieses Dreiviertel-Porträt wirkt durch die
entsprechende Mimik eher skeptisch. 7 Hier
haben wir ein ruhiges und nachdenkliches
Dreiviertel-Porträt. 8 Das Modell im Profil.
92  Anleitung
Beim frontalen Porträt mit geneigtem Kopf nimmt die
Neigung des Kopfes dem frontalen Porträt die direkte
Wirkung und erzeugt damit eine weichere Bildaussage. Die Verbindungslinie der Augen und auch die Linie
Stirn – Nase – Mund verlaufen als Diagonalen und
lockern das Bild auf.
Die emotionale Wirkung eines geneigten Kopfes kann
sehr unterschiedlich sein: von provokativ bis unterwürfig, von Abneigung bis hin zu großem Interesse. Am
besten testen Sie an sich selbst verschiedene Kopfhaltungen und beobachten, welche Emotionen in Ihnen
aufkommen. Übertragen Sie diese Erfahrung jetzt auf
das Posing Ihres Modells, können Sie leicht verschiedenste Wirkungen beim Bildbetrachter auslösen.
Das Dreiviertel-Porträt eignet sich mehr für nachdenklichere, weichere Bilder. Dabei ist das hintere Ohr
nicht mehr sichtbar, und die Nase schneidet die Konturlinie der Wange nicht. Diese Pose eignet sich gut, um
die Kontur des Gesichts sichtbar zu machen.
Im Profil wendet sich das Modell um 90 Grad von
der Kamera ab; es ist nur eine Gesichtshälfte zu sehen.
Achten Sie bei dieser Pose verstärkt auf einen gestreckten Hals, durch die Seitenansicht fällt ein Doppelkinn
mehr auf.
Hals
Achten Sie darauf, dass Ihr Modell einen schlanken Hals
bekommt und kein Doppelkinn entsteht! Die Kopfhaltung ist entscheidend dafür, wie der Hals des Modells
auf dem Foto dargestellt wird. Wenn Ihr Modell den
Kopf nach hinten schiebt und diesen vielleicht auch
noch senkt, dann sieht der Hals dick und unschön aus,
und es bildet sich schnell ein Doppelkinn. Bitten Sie
Ihr Modell, den Kopf wie eine Schildkröte nach vorn
zu schieben. Dadurch erreichen Sie eine Straffung der
Halspartie – das Doppelkinn verschwindet, und der Hals
wirkt viel schlanker.
Schultern
Viele Modelle neigen dazu, die Schultern nach vorn zu
schieben oder zu den Ohren zu ziehen. Beide Angewohnheiten mindern die Bildaussage.
Achten Sie also darauf, dass Ihr Modell die Schultern nicht zu weit nach vorn schiebt und einen runden
Rücken macht. Dies führt zu einer unschönen Haltung,
da die Brüste betont werden und Ihr Modell keinen
selbstbewussten Eindruck macht.
Den Hals formen
Links: Ein verkrampfter Hals,
der durch das Nach-hintenZiehen des Kopfes entsteht.
Durch die Anspannung des
Halses und den nach hinten
verschobenen Kopf wirkt
der Hals unnatürlich dick
und unschön. Rechts: Ein
entspannter und dadurch
schmaler Hals. Durch ein
leichtes Verschieben des
Kopfes in Richtung Kamera
wird der Hals gestrafft –
und dieser sieht gleich viel
schöner aus.
Posen entwickeln  93
Klassische Posen
Klassische Posen sind zeitlos elegant und müssen dennoch
nicht langweilig sein. Doch wie geht das?
120
121
Blickführung
Diese Reihe entstand bei einem Fotoworkshop der Fotoschule Leipzig. Als Location diente ein Apartment mit
einem riesigen Wintergarten mit wunderbar weichem
Licht. Unser Modell sollte einen entspannten, leicht verträumten Ausdruck vermitteln, ohne aber in sich zusammenzufallen. Das Ambiente an sich sollte
dezent sichtbar sein, um dem Bild ein
gewisses Flair zu geben.
Da wir uns mit der Kamera auf Höhe
der Sitzfläche befanden und uns das
Modell frontal zugewandt war, war es
notwendig, eine Pose mit geschlossenen
Beinen zu wählen, um dem Bild keinen
plumpen Beigeschmack zu geben. Für
eine entspannte Fußhaltung ist die Sitzfläche leider etwas zu hoch gewesen. Der
Körper würde in einem solchen Fall nach
vorn kippen, und wir hätten eine völlig
andere Bildwirkung. Die Streckung der
Füße hat noch einen anderen Effekt: Die
Beine wirken dadurch optisch viel länger – eine Freude für jede Frau. Der nach
vorn geneigte Oberkörper und die locker
aufgelegten Arme vermitteln Entspanntsein, der gestreckte Rücken eine gewisse
Eleganz, ohne zu steif zu wirken.
Die Mimik und der leicht schräge, dem
Licht zugewandte Kopf erzeugen den Eindruck, als verfolge das Modell sehr aufmerksam einen Vorgang außerhalb des
Bildes. Dies macht das Bild spannender,
da der Betrachter nicht genau weiß, was
da vor sich geht.
Für dieses Foto verwendeten wir ein
Festbrennweitenobjektiv mit 85 mm.
Dadurch erreichten wir eine leichte Komprimierung der Bildebenen und somit
eine kompaktere Bildwirkung. Die einge-
122  Posen, Posen, Posen!
Das Modell sitzt in recht entspannter Haltung
auf einem Sessel und schaut ins Licht.
85 mm | f2 | 1/200 s | ISO 200 |
mit Belichtungskorrektur –1/3
setzte sehr offene Blende von f2 erzeugt eine geringe
Schärfentiefe. Dadurch gelingt es uns, das Modell vom
Hintergrund abzulösen und als Hauptmotiv in Erscheinung treten zu lassen, der Umgebung aber dennoch so
viel Raum zu geben, dass sie die Bildwirkung bereichert.
Die Perspektive leicht von unten (Froschperspektive) vermittelt den Eindruck, dass der Bildbetrachter
Bestandteil der Szene ist und auf dem Boden sitzend
leicht zum Modell aufschaut.
Rechts: Der Blick des Betrachters wird über die Linien der Beine
nach oben auf das Gesicht gelenkt und folgt dann dem Blick
nach außen. Unten links: Ein gesenkter Kopf lässt den Blick des
Betrachters im Bild bleiben, vermittelt aber eine eher niedergeschlagene Stimmung. Unten rechts: Bei der Drehung des Kopfes
nach links (aus Modellsicht) platzierten wir das Modell weiter
an den linken Rand des Bildes, damit der Blick mehr Raum im
Bild hat.
Blickführung  123
Arroganz und Dynamik
Diese Bilder sind das Ergebnis eines freien Shootings.
Unser Modell hatte wenig Erfahrung vor der Kamera,
machte seine Sache aber sehr gut, so dass nur kleinere
Korrekturen notwendig waren. Bestimmte Posen hat
jeder Mensch auf Lager – Sie müssen diese nur durch
nachvollziehbare Anweisungen »herauskitzeln«!
Unser Anliegen war, das Modell selbstsicher und
etwas arrogant darzustellen. Um die Ausgangspose zu
erhalten, reichte hierfür die einfache Anweisung: »Stell
dir vor, du schaust arrogant und abschätzend auf jemanden herab.« Da jeder Mensch schon einmal in so einer
Situation war, war es für unser Modell ein Leichtes, dies
auch im Posing umzusetzen. Um die Bildwirkung zu
intensivieren, waren durch uns nur noch kleine Korrekturen notwendig.
Das Outfit unseres Modells ließ bei frontaler Pose
ein sehr breites Becken vermuten. Daher gaben wir
die Anweisung »Bitte dreh dich nach rechts! Füße bleiben an der Stelle, winkel dafür aber das linke Bein an.«
Dadurch erreichten wir eine Drehung des Körpers, so
dass dieser nicht mehr so breit wirkte. Die Linien der
Beine verjüngen sich nach oben und verschmälern so
das Becken optisch. Ein guter Nebeneffekt war, dass uns
das Modell nun buchstäblich »die kalte Schulter« zeigte
und der Blick noch abschätzender wirkte. Um das noch
zu verstärken, folgte diese Anweisung: »Bitte bei Kommando ›Jetzt!‹ die Spannung der Pose vergrößern. Dafür
bitte den Körper weiter durchbiegen, so dass die linke
Schulter in einer Linie über dem linken Fuß bleibt, der
Körper aber stärker gekrümmt ist!«.
Sollte eine Anweisung schwierig zu formulieren sein,
machen Sie einfach vor, was Sie von Ihrem Modell
erwarten – das lockert die Stimmung, und Ihr Modell
bekommt zudem einen visuellen Eindruck.
Um die Wirkung auch durch Technik und Perspektive zu unterstützen, verwendeten wir für das finale
Foto eine Brennweite von 70 mm und einen sehr tiefen
Kamerastandpunkt. Damit ließen wir das Modell etwas
größer und den Blick intensiver erscheinen.
Unser Modell hatte die Anweisung, arrogant von oben
herab zu schauen. Diese Anweisung reichte schon, und
es nahm die hier abgebildete Pose von allein ein.
88 mm | f11 | 1/160 s | ISO 100
124  Posen, Posen, Posen!
Eine Übertreibung der Krümmung verleiht dem Bild mehr
Ausdruck und Dynamik. So können Sie den Bildeindruck
wesentlich verstärken.
70 mm | f11 | 1/160 s | ISO 100
Links: Die vom Modell eingenommene Ausgangspose ist eine
sehr aufrechte Pose, die nur durch den erhobenen Kopf und
den Blick wirkt. Mitte: Da uns die Ausgangspose zu frontal
(breites Becken) und insgesamt zu spannungslos war, gaben wir
die Anweisung: »Bitte dreh dich nach rechts! Füße bleiben an
der Stelle, winkel dafür aber das linke Bein an.« Das sieht doch
schon besser aus. Rechts: Damit die Pose noch mehr an Ausdruck
gewinnt, ist eine leichte Übertreibung notwendig. Dies erreichten wir durch eine Spannung des Körpers und die Krümmung des
Körpers zu einem Bogen.
Arroganz und Dynamik  125
Einmal Bauch weg bitte!
Dieses Foto entstand bei einem spontanen Fotoshooting in einem Hotelzimmer. Eine Blitzanlage hatten wir
nicht im Gepäck, und eigentlich war unser Ziel, mit
den vorhandenen Leuchten im Zimmer auszukommen.
Schließlich wollten wir die Lichtsituation so authentisch wie möglich einfangen, um dem Bild eine gewisse
Ausstrahlung zu geben. Das fertige Bild sollte später
schwarzweiß sein und – um einen analogen Anstrich
zu bekommen – nachträglich noch mit etwas Körnung
versehen werden, um den analogen Anschein noch zu
verstärken.
Als Sitzgelegenheit diente in diesem Fall eine kleine
Sitzbank direkt im Eingangsbereich des Hotelzimmers
direkt vor dem Garderobenspiegel. Als Lichtquelle standen uns eine Deckenleuchte und Halogenspots direkt
über dem Modell zur Verfügung. Unser Modell sollte
126  Posen, Posen, Posen!
sich entspannt setzen, sich an den linken Schrank anlehnen und beide Füße vor sich auf der kleinen Sitzbank
abstellen. Der rechte Arm des Modells sollte entspannt
auf dem Oberschenkel/Knie ruhen. Dadurch wurde leider ein kleiner »Sitzbauch« sichtbar, den wir nun über
verschiedene Posinganweisungen kaschierten. Eine
Möglichkeit ist in diesem Fall, das Modell zu bitten, die
linke Hand entspannt auf dem Bauch abzulegen, um so
die Aufmerksamkeit von diesem wegzunehmen. Aus
Links: Eine zu hohe Armhaltung bringt den »Sitzbauch«
deutlich zur Geltung, zumal dieser durch das einfallende
Licht auch optisch hervorgehoben wird. Rechts: Die linke
Hand des Modells als Sichtschutz zu nutzen ist eine
Mög­lichkeit, den ungewollten »Sitzbauch« zu kaschieren.
Allerdings ist der Erfolg noch nicht perfekt.
unserer Sicht brachte diese Anweisung aber noch nicht
den gewünschten Erfolg, da die Hand ein Aufmerksamkeitsfänger ist und so der Blick des Betrachters auf
diesen Bereich gezogen wird. Wir entschieden uns also,
das Modell zu bitten, die rechte Hand weiter in Richtung Hüfte zu verschieben, bis der Arm den kritischen
Bereich völlig verdeckt und wir so ein für uns optimales
Ergebnis erhielten.
Die verwendete Brennweite von
85 mm war für das kleine Hotelzimmer fast zu lang, doch wir wollten
nicht auf eine kürzere Brennweite
ausweichen, um die Proportionen
des Modells nicht unschön zu verändern. Um den Motivabstand für
den optimalen Bildausschnitt zu vergrößern, fotografierten wir also aus
dem Badezimmer heraus durch die
Türöffnung. Damit wir die bei einer
Brennweite von 85 mm notwendige
Belichtungszeit von 1/100 Sekunde
erhielten, erhöhten wir den ISOWert und öffneten die Blende weit.
Dadurch erreichten wir auch eine
Trennung vom Hintergrund, der
schön in Unschärfe versinkt.
Eine Schwierigkeit bei dieser Pose
war das starke von oben einfallende
Licht, das unschöne Schatten im
Gesicht – speziell in den Augen –
verursachte. Wir behalfen uns hier,
indem wir die Beleuchtung im Bad
ebenfalls einschalteten und so dieses indirekte Licht als frontalen Aufheller nutzten.
Achten Sie bei solch sitzenden
Posen also darauf, dass Problemstellen wie Bauchfalten oder der Halsbereich gut aussehen. Kaschieren
Sie notfalls den Bauch, und bitten
Sie Ihr Modell, den Kopf zur Streckung des Halses leicht nach vorn zu
schieben.
Die Haltung des dem Betrachter zugewandten Armes
kaschiert den in dieser Pose nicht zu vermeidenden
»Sitzbauch« optimal.
85 mm | f2 | 1/100 s | ISO 1600
Einmal Bauch weg bitte!  127
Füßlein streck dich!
Diese Fotos zeigen sehr schön, wie die Bildwirkung
durch eine unpassende Körperhaltung massiv leiden
kann. Unser Modell sollte entspannt und ein wenig
melancholisch auf einem Stuhl sitzen und »einen Vorgang außerhalb des Bildes« beobachten. Damit nichts
ablenkt, fotografierten wir dieses Motiv im Studio und
nutzten als Lichtquelle eine Softbox von links, um weiches Licht zu erreichen.
Die Anweisung an das Modell war, sich relaxt auf den
Stuhl zu setzen, den Po weit in Richtung Rückenlehne zu
schieben und beide Fersen auf der Kante der Sitzfläche
abzulegen. Um sich abzustützen, zog das Modell beide
Füße an und verlagerte das Gewicht auf die Fersen.
Das Modell erscheint auf diesem Bild keineswegs relaxt, und
der Bereich an den Füßen wirkt durch die Anspannung und die
hervortretenden Adern und Sehnen grob und unschön.
Lichtaufbau zum Bild: Das Modell sitzt vor einem dunklen
Papierhintergrund, erhellt wird es von einer großen Softbox
von links, Abstand ca. 1,5 m.
128  Posen, Posen, Posen!
Hier bilden die Gliedmaßen unseres Modells schöne Linien, denen das Auge folgen
kann. Achten Sie darauf, dass diese Linien
nicht durch »Knicke« oder Ähnliches gestört werden.
95 mm | f7,1 | 1/160 s | ISO 50
Als Ergebnis traten Adern und Sehnen
auf den Füßen deutlich hervor, was in
starkem Gegensatz zu der gewünschten
weichen und leicht melancholischen
Ausstrahlung des Bildes stand. Das
Modell sollte entspannt und relaxt sein
– verkrampfte Füße sprechen aber eine
andere (Bild-)Sprache.
Unsere Anweisung war daher, das
Gewicht weiter nach hinten in Richtung
Stuhllehne zu verlagern, die Füße zu
entspannen und zu strecken. Auf diese
Weise verschwinden die Zeichen von
Anspannung, das Bild wird insgesamt
ruhiger und ausgewogener.
Mit der Brennweite von 95 mm
erreichten wir eine vorteilhafte Abbildung des Modells ohne starke Verzerrungen der Proportionen. Der tiefe
Kamerastandpunkt suggeriert eine Position des Betrachters, die etwas über der
Sitzfläche liegt – vielleicht den Blick von
einer Couch –, und versetzt ihn damit
bewusst in eine Beobachterrolle.
Durch die zusammengekauerte Haltung kann es zu unschönen Falten und
Pölsterchen im Bauchbereich kommen.
Achten Sie darauf, und kaschieren Sie
diese dann durch eine entsprechende
Haltung z. B. der Arme.
Füßlein streck dich!  129
Linien betonen
Ein kleines Holzpodest diente für diese Serie als »Location«. Wir baten das Modell, Platz zu nehmen, und
variierten dann das Posing. Es ist erstaunlich, wie viele
verschiedene Posen auf so kleinem Raum realisierbar
sind. Symmetrische Posen bieten sich bei dieser Art
Requisite immer an. Dabei fielen uns die dominanten
Linien auf, die durch die Arme und Beine des Modells
gebildet werden, und wir entschieden uns, diese stärker
zu akzentuieren.
Links: Unser Modell sitzt aufrecht mit extrem gestreckten
Beinen und leicht gesenktem Kopf auf dem Podest. Die
leicht nach hinten gelehnte Haltung vermittelt eine taxierende, ab­wartende Stimmung. Rechts: Zwei kleine Ände­
rungen der Pose – abgeknickte Zehen und ein herausfordernder Blick – haben eine gravierende Änderung der Bildaussage
zur Folge. Unser Modell wirkt jetzt wesentlich provokanter.
130  Posen, Posen, Posen!
Es ist wichtig, dass die Linien im Bild auch als solche
wahrgenommen werden und dominante Bildelemente
sind. Das bedeutet für Sie, extrem auf die Streckung
z. B. der Füße und einen weichen Verlauf von Fingern
und Händen zu achten. Idealerweise sollten sich die
durch die Gliedmaßen gebildeten Linien harmonisch
(z. B. in Form von Diagonalen, Horizontalen oder Vertikalen) in den Bildaufbau integrieren. Sinnvoll ist auch
eine Fortsetzung von Linien durch verschiedene Bildelemente.
Da Ihr Modell all diese Linien nicht sehen kann, ist
es wichtig, dass Sie klare und konkrete Anweisungen
geben. Schauen Sie durch den Sucher, analysieren Sie
das Bild, und benennen Sie die zu korrigierenden Körperteile sehr genau. Eine Schwierigkeit besteht darin,
dass z. B. die Hände gekreuzt sind und es so zu Verwirrungen bei der Bezeichnung von Richtungen kommen
4
1
2
5
3
kann, da sich die rechte Hand des Modells
ja auf der linken Seite befindet und umgekehrt.
Die verwendete Brennweite von 50 mm
verzerrt die Proportionen des Modells nicht zu stark. Bei
längerer Brennweite käme es durch eine Komprimierung der Bildebenen zu einer Verkürzung von Armen
und Beinen, und damit wäre das Bild wesentlich kompakter. Möglich wäre auch eine kürzere Brennweite im
Weitwinkelbereich. Dadurch käme es zu einer leichten
Verzerrung der Proportionen und damit zu einer optischen Verlängerung von Armen und Beinen, was den
grafischen Effekt noch mehr unterstützen würde.
Achten Sie bei solchen Posen nicht nur auf die sichtbaren Linien. Denn auch gedachte Linien spielen eine
Rolle bei der Bildwirkung. In unserem Beispielbild verläuft die Achse des Kopfes 4 annähernd in der Diagonalen »links unten nach rechts oben«, und die gedachte
Linie der Augen 5 verläuft in etwa in der gleichen Richtung wie die abgeknickte Hand und das bildrechte Bein.
Links: In dieser Aufnahme bildet der rechte Arm unseres Modells
eine Verlängerung der Linie seines rechten Beines. Gemeinsam
bilden sie eine aufsteigende Diagonale 1, die in ihrer gedachten
Verlängerung aus der linken unteren Ecke des Bildes in die rechte
obere Ecke verläuft. Die gegenläufige Diagonale bilden der rechte
Oberarm und das linke Bein des Modells. 3 Die abgeknickte
Hand verläuft parallel zum bildrechten Bein 2, so dass die Pose
in sich geschlossen wirkt.
Rechts: Das gleiche Bild größer. Der Körper des Modells dient
als Zentrum, die Gliedmaßen bilden dann die entsprechend zu
positionierenden Linien. Das Zentrum liegt am Treffpunkt von
Knie und Ellbogen. Von da aus laufen Arme und Beine jeweils
in die entsprechenden Ecken des Bildes. Die abgeknickte Hand
und das Auslassen der Linie nach links oben machen das Bild
spannend.
50 mm | f14 | 1/160 s | ISO 50
Linien betonen  131
Mit Führungslinien arbeiten
Diese Fotos entstanden bei einem Outdoorshooting an
einem See. Als Location diente ein kleiner Holzsteg, der
von Bäumen umstanden im Schatten lag. Der Bildeindruck sollte leicht verträumt, melancholisch und etwas
nachdenklich sein. Im Fokus sollte das Gesicht sein, und
der Betrachter sollte animiert werden, dem Blick des
Modells zu folgen – er sollte mit ihr gemeinsam »in die
Weite schweifen«.
Wir analysierten also die Location – unseren Steg –
und die Bildidee und entschieden uns dafür, vorhandene Linien und Linien, die durch das Posing selbst
entstehen, zu nutzen, um den Blick des Betrachters zu
lenken und so die gewünschte Bildwirkung zu erzielen.
Das Modell wurde auf der bildrechten Seite platziert, um dem Blick
nach links Raum zu geben. Der Betrachter wird dem Blick des Modells
folgen und so das Bild »erkunden«.
Die Pose, die sich nach links öffnet,
unterstützt dies.
165 mm | f4 | 1/200 s | ISO 640
132  Posen, Posen, Posen!
Wir ließen unser Modell eine sitzende Position einnehmen und korrigierten diese so, dass die Beine und
Arme entsprechende Führungslinien ergeben, die den
Blick des Betrachters aufnehmen und diesen dann wie
gewünscht auf das Gesicht lenken.
Damit das Bild etwas dichter wird und der Betrachter
den Eindruck bekommt, das Modell aus einiger Entfernung zu beobachten, nutzten wir Brennweiten im Telebereich. Durch den engeren Bildwinkel konnten wir so
ablenkende Details der Umgebung ausblenden und die
Bildebenen leicht verdichten. Ein schöner Nebeneffekt
ist die geringe Schärfentiefe, die das Modell, das direkt
im Schärfebereich positioniert wurde, klar als Hauptmotiv herausstellt.
Wichtig bei solch einem Posing ist, dass nicht zu viele
Führungslinien durch Arme, Beine und die Umgebung
entstehen und den Betrachter verwirren. Erzeugen Sie
über konkrete Posinganweisungen parallele Linien, nehmen Sie Linien der Umgebung auf, und führen Sie diese
im Posing fort. So können Sie harmonische Bilder erzeugen und den Blick des Betrachters bewusst lenken.
Die Pose des Modells wurde hier
so gewählt, dass die Beine parallele
Linien bilden, die den Blick des Betrachters auf die Augen des Modells
lenken. So können Sie über das Posing
beeinflussen, worauf der Blick des
Bildbetrachters gelenkt werden soll.
127 mm | f4 | 1/200 s | ISO 640
Die Blickführung des Betrachters
wird bei diesem Foto über den
Linienverlauf des Untergrundes eingeleitet und setzt sich im Posing des
Modells fort: Der Blick des Betrachters folgt also den Fugen des Steges
über die Beine des Modells zum Gesicht und dann dem Blick nach links
in das Bild hinein.
121 mm | f4 | 1/200 s | ISO 640
 133
Haare vom Winde verweht
Jeder hat es schon einmal versucht – den Klassiker mit
wehenden Haaren. Spätestens seit Marilyn Monroe und
dem Ventilationsschacht ist eine Windmaschine aus
einem Fotostudio nicht mehr wegzudenken. Vermitteln
fliegende Haare und wehende Kleidungsstücke doch
Eleganz, Leichtigkeit und einfach ein gutes Gefühl. Dies
wollten wir natürlich auch ausprobieren, suchten uns
ein Modell, organisierten ein Set mit Ventilator, und los
ging es.
134  Posen, Posen, Posen!
Da die Haare ja nicht einfach irgendwie wehen, sondern
schön nach oben fliegen sollten, kam nur ein frontaler Wind von schräg unten in Frage. Dies stellte aber
besondere Anforderungen an das Posing des Modells.
Links: Als Pose ein Klassiker – ein schönes Modell im Wind mit
fliegenden Haaren –, für Modell und Fotograf eine Herausforderung. Rechts: Das Posing spielt natürlich auch hier eine große
Rolle. Diese Haltung zum Beispiel verkürzt den Oberkörper und
verändert damit die Proportionen extrem – leider nicht zum
Vorteil des Modells. Die geschlossenen Beine geben der Pose ein
wackeliges Fundament. Durch den im Verhältnis breiten Oberkörper wirkt das Bild daher instabil.
Es musste den Oberkörper weit
nach vorn lehnen, damit der
Wind die Haare gut erfassen
konnte. Zudem sollte es noch
selbstbewusst und charakterstark in die Kamera schauen.
Insgesamt keine leichte Aufgabe. Wir experimentierten mit
verschiedenen Beinstellungen,
damit der Oberkörper zwar
nach vorn geneigt, aber nicht
verkrampft oder merkwürdig
aussah. Auch durfte der Oberkörper perspektivisch nicht zu
sehr verkürzt sein, da sonst die
Proportionen des Modells zu
dessen Ungunsten verschoben
worden wären. Wir entschieden uns schlussendlich für eine
offene Beinstellung mit breiter
Basis. Die Hüfte wurde stark
gekippt, und so erhielten wir
über die bildrechte Hüftlinie
eine diagonale Linie, zu der der
bildlinke Unterarm eine schöne
Parallele bildet. Der durch den
erhobenen Kopf gestreckte Hals
bot dem Wind wenig Widerstand, so dass die Haare schön
flogen. Jetzt kam es nur auf den
richtigen Moment der Auslösung an.
Wir arbeiteten bei diesem Bild mit leichten Telebrennweiten, da wir den Oberkörper und den Kopf des
Modells durch eine Verzerrung der Proportionen bei
zu kurzen Brennweiten nicht zu stark betonen wollten.
Auch hilft ein Kamerastandpunkt in leichter Froschperspektive, um den richtigen Bildeindruck zu erhalten.
Achten Sie bei solchen Aufnahmen nicht nur auf die
besonders kritischen Bereiche wie Kleidung oder Haare.
Dadurch, dass diesen Dingen sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, kann es leicht passieren, dass z. B.
unschöne Hand-, Schulter- oder Beinstellungen über­
sehen werden.
Gerade bei »Venti-Fotos« spielt der Zufall eine große
Rolle, lassen sich die Bewegungen von Haaren und
Kleidungsstücken durch den Wind doch nur schwer vorhersagen. Denken Sie auch daran, dass der Wind für die
Augen des Modells unangenehm sein kann.
70 mm | f13 | 1/160 s | ISO 100
Haare vom Winde verweht  135
Alles eine Frage der Perspektive
Die Aufnahmen mit Maria entstanden während eines
freien Shootings im Sommer 2011. Neben On-locationund Studioaufnahmen haben wir auch ein wenig die
Umgebung erkundet und unweit des Studios an einer
Straßenkreuzung mitten im Herzen der Stadt eine kleine
Wiese mit uralten Bäumen gefunden. Die Sonne stand
günstig, so dass diese Wiese völlig im Schatten lag – die
perfekte Location also für unsere Fotos.
Wir setzten unser Modell in das Gras und ließen es
eine gestreckte Haltung einnehmen. Da wir vorhatten,
die Aufnahme etwa aus Kniehöhe – also aus einer sehr
tiefen Perspektive – aufzunehmen, kümmerten wir uns
nicht um die Haltung der bildlinken Hand, da diese später im Gras verschwinden würde.
Mehr Aufmerksamkeit erhielten die Beine und der
bildrechte Arm, da diese blickführende Linien ergeben
würden. Wir ließen unser Modell das obere Bein leicht
gestreckt nach vorn legen. Dadurch vermieden wir,
dass sich die Linien der Beine bei umgekehrter Haltung
kreuzten und so einen unschönen Aufmerksamkeits-
136  Posen, Posen, Posen!
punkt bildeten. Den bildrechten Arm platzierten wir
locker gestreckt auf dem Oberschenkel, Hand und Finger ebenfalls locker und entspannt.
Der Oberkörper stützte sich leicht auf die bildlinke
Hand, wobei wir darauf achteten, dass die bildlinke
Schulter nicht nach oben gezogen, sondern für einen
schönen Hals nach unten gestreckt wurde.
Die Körperlinie vom Kopf zu den im Gras versunkenen Füßen bildet nun eine absteigende Diagonale.
»Liest« man das Bild von links kommend, so nimmt der
bildlinke Arm den Blick des Betrachters auf und führt
Dieses Foto wurde aus dem Stand fotografiert – sozusagen aus
der Vogelperspektive eines Erwachsenen auf ein im Gras sitzendes Modell. Durch das Fehlen von Tiefe und den eintönigen
grünen Hintergrund wirkt das Bild eher zweidimensional. Das
Modell wird völlig aus dem Kontext der Umgebung herausgerissen, wodurch wesentliche Informationen verloren gehen.
78 mm | f4 | 1/400 s | ISO 320
ihn über das Gesicht nach rechts am Körper entlang
durch das Bild. Diese Pose bietet dem Betrachter also
eine perfekte Gelegenheit, das gesamte Bild zu erkunden.
Schauen wir uns nun zum Schluss die Perspektive
der beiden Beispielfotos genauer an. Der tiefe Kamerastandpunkt im Bild oben vermittelt Tiefe im Bild. Die
offene Blende und die damit verbundene geringe Schärfentiefe lassen das Modell, das im Schärfebereich sitzt,
automatisch zum Hauptmotiv werden, da der Blick von
allein zum schärfsten Punkt im Bild wandert. Außerdem
gibt die (wenn auch unscharf sichtbare) Umgebung dem
Bild eine ganz eigene Atmosphäre. Dem Bild auf der linken Seite, aus stehender Perspektive, fehlt diese gänzlich. Das Bild wirkt flach und unspektakulär. Sie sehen
also, für gute Fotos muss man zuweilen vor dem Modell
einfach auf die Knie fallen!
Die sichtbaren alten, knorrigen Bäume, die weite Wiese und der
angedeutete Hintergrund bilden den Rahmen für die nachdenklich-verträumte Pose unseres Modells. Der tiefe Kamerastandpunkt gibt dem Foto eine große Tiefe. Der durch die geringe
Schärfentiefe unscharfe Vordergrund verstärkt diesen Eindruck.
135 mm | f4 | 1/400 s | ISO 320
Alles eine Frage der Perspektive  137
Lass Hände sprechen!
Beobachten Sie einmal, wohin Ihr Blick wandert, wenn
Sie sich angeregt mit Ihrem Gegenüber unterhalten. Ihr
Blick wird sicher überwiegend im Gesicht dieser Person
verweilen – aber ein Großteil Ihrer Aufmerksamkeit werden Sie der Körpersprache und damit den gestikulierenden Händen widmen. Denn die Sprache der Hände sagt
viel über Ihr Gegenüber aus. Gestik unterstreicht das
Gesagte oder lässt uns das Gegenteil glauben.
Bei der Umsetzung Ihrer Bildidee sollte Ihnen aber
vor allem bewusst sein, dass der Gesamteindruck eines
Bildes von der Körpersprache des Modells abhängt. Erst
wenn Mimik, Bildstimmung und Körpersprache eine
Einheit bilden, wird der Gesamteindruck rund. Achten
Sie daher nicht nur auf Lichtsetzung, Requisiten und das
generelle Posing, sondern auch auf die kleinen, aber
wichtigen Dinge.
Die hier gezeigten Beispiele verdeutlichen einen kleinen Ausschnitt aus dem Repertoire der »Sprache der
Hände«. Mit großen Gesten können Sie viel sagen, aber
auch kleine und dezentere Handhaltungen spielen für
die Bildwirkung eine immense Rolle.
Achten Sie darauf, dass die Handhaltung immer zu der
von Ihnen gewünschten Emotion passt. Ein verführerischer Blick mit abwehrender Handhaltung ist genauso
unlogisch wie eine einladende Geste mit aggressivem
Blick.
Verschränkte Arme bedeuten normalerweise nur eins:
Schutz und Blockade. Das freundliche Lächeln kann nicht
darüber hinwegtäuschen, dass unser Modell einen eher
verhaltenen Eindruck macht.
84 mm | f9 | 1/160 s | ISO 100
Das Zeigen der Handflächen bedeutet in der Regel
»Ich habe nichts zu verbergen.«
88 mm | f8 | 1/160 s | ISO 100
Links: Ein energischer Blick, geöffnete Arme und zielgerichtet
weisende Hände machen einen eher entschlossenen Eindruck.
Mitte: Die einladende Bewegung der bildlinken Hand wird
unterstützt durch die offene Haltung der bildrechten Hand.
Rechts: Stopp! Das ist die Aussage dieser Handhaltung. In
Kombination mit der lachenden Mimik assoziiert man diese
Geste jedoch eher mit einem freundschaftlichen »Hör auf, jetzt
ist es genug.« Mit einem aggressiven Blick würde diese Handhaltung durchaus bedeutungsschwer wirken.
Links: 154 mm | f8 | 1/160 s | ISO 100
Mitte: 142 mm | f8 | 1/160 s | ISO 100
Rechts: 96 mm | f8 | 1/160 s | ISO 100
138  Posen, Posen, Posen!
Lass Hände sprechen!  139
Index
A
Abschatter  82, 205, 282
Accessoire  35, 58, 100, 150, 151,
164, 194, 219, 265, 268
Adobe Camera Raw  306, 310, 312
Adobe Photoshop  303
Aktfotografie  113, 280
kompakte Pose  284
offene Pose  286
Anti-Posing  17, 117, 198
Arroganz  124, 154
Aufblasen-Werkzeug  306
Augenblick
der richtige Augenblick  178
Augen-Symbol  314
Authentizität  144, 228
Available Light  148, 260
B
Bauch  126
Beauty-Dish  230
Begleitperson  32
Beine
lange Beine  263
optisch verlängern  298
Beispielgeschichte  116, 181
Bewegungsablauf
fotografieren  210
Bildanalyse  23
Bildausschnitt  176
Bildbearbeitung  304
Bildeindruck  148
Bildidee  10, 18
Bildkreis  66
322  Index
Bildwahrnehmung  10
Bildwirkung  10
Blickführung  122, 132
Brennweite  67
Bildeindruck  148
Bildwirkung  67, 72
kurze Brennweite  262, 263
Brust  65
C
Catsuit  184
Cellulite  114
Comp Card  " Sedcard
Cropfaktor  66
D
Detail  212
Distanz  154
Dominanz  146
Dreiviertel-Porträt 91, 143
Drittelregel  289
Dynamik  124
E
Ekel  152
Emotion  116, 140, 264
F
Fahrzeug  166
Fashion  160
Figurtyp
Dreiecksfigur  60
Gerade Körperform  62
Runde Körperform  62
Sanduhrfigur  60
Schmale Sanduhrfigur  60
Umgekehrte Dreiecksfigur  62
Finger  97
optische Amputation 99
Fluchtpunkt  170
Fotografie
technische Entwicklung  15
Fotorecht  30
Froschperspektive  123, 154, 206, 214,
298
Führungslinie  97, 132, 166, 299
Füße  122, 128
Füße und Beine  103
G
Gaußscher Weichzeichner  317
Gegenlicht  208
Gegensätze   234
Geschäftsmann  206
Geschichten erzählen  242
Gesichtsform
dreieckig  53
oval  53
rund  53
viereckig  53
Gestik  138
Gruppenaufnahmen  224
Botschaft  227
Dokumentation  225
Präsentation  226
H
Kuba  260
Kühl und distanziert  192
Kurven und Linien  188
Haare  63, 134
Hals  93
Hand  138, 96
Aufmerksamkeitsfänger  127
Handtasche  194
Handzeichen  108
Hochfrontales Licht  " Licht,
Beautylicht
Hochzeitspaar  228
Höhlenmalerei  14
Hohlkreuz  95
Homestory  168
Hotelshooting  272
Hüfte und Oberschenkel  102
Hundertwasser, Friedens-
reich  188
Latex  170
Licht  79
Beautylicht  83, 150, 208
hartes Licht  80
Streiflicht  82
weiches Licht  79
Lichtaufbau
Streiflicht  282
Lifestyle  168
Linie  130
betonen  130
Führungslinie  132
I
M
Inspiration  23
Internetdatenbank  28
Make-up  42
Augen  47, 55, 57
Ausstrahlung beeinflussen  43
Grundierung  44
Konturieren  51
kühler Typ  48
Lidschatten  47
Lidstrich  48
Lippen  50
Lippenform verändern  51
Merkmale betonen oder abschwächen  55
Nase  56
Rouge  46
warmer Typ  47
Werkzeuge  44
Making-of-Fotos  36
Malerei  14
Männer 202
markant in Szene setzen  204
Männertraum  184
Mimik  116, 138, 142
J
JPEG  304
K
Kleidung
präsentieren  162
Kleidungsabdrücke  35
Kleinbildformat  66
Kommunikation  32, 35
Kopfhaltung  91, 142
Kopfkino  174, 236
Kopierstempel-Werkzeug  313
Körperhaltung  89
Körperspannung  90, 125, 162, 186
nur selektiv  292
Körpersprache  89
Körperteile
und ihre Wirkung im Bild  89
Korrekturen-Palette  315
L
Modell  19
als Präsentationsfläche  200
aus dem Bekanntenkreis  29
finden  26, 28
in Bewegung  210, 216
in die Location integrieren  170
in Konflikt zur Location setzen  170
schauspielerisches Talent  145
von Internetplattformen  29
Vorgespräch  32
Modelrelease  31 " Modelvertrag
Modelvertrag  31
Pay-Vertrag  31
TfP-Vertrag  31
Moment
der richtige  178
Motivation  26
des Fotografen  26
des Modells  27
Muskeln betonen  220
N
Nach-links-schieben-Werkzeug  306
O
Objektive  66
Normalobjektiv  66
Teleobjektiv  70
Weitwinkelobjektiv  68
On location  18
Optische Amputation  97
P
Peoplefotografie  10
Perspektive  73, 136
extreme Perspektive  16
Froschperspektive  77, 298
Normalperspektive  73
Vogelperspektive  75, 136
Zentralperspektive  170
Porträt
emotionales  156
Index  323
Posen
Akt  282
Akt im Liegen  296
Akt im Sitzen  294
Amphorenform  300
Anstrengung  107
Anti-Posing  17, 117
Arbeitsalltag   255
Arbeitsplatz   256
arrogant  10
Assoziationen auslösen  10
auf Kommando  268
aufrecht  146
authentisch  210
beim Tanzen  276
Beine verlängern  298
Bewegungsablauf  210
Bildideen vorbereiten  18
Businessbereich   256
businesslike  254
die Umgebung nutzen  288
dominant  10
Einfluss der Emanzipation  17
Einfluss der sexuellen Revolution  17
Erforschung neuer Blickwinkel  17
Finger  97
für Gruppenaufnahmen  224
für Layout, Flyer etc.  254
für Teleobjektive  70
für Weitwinkelobjektive  68
Füße und Beine  103
gesellschaftliche Stellung der
Personen  16
halbherzig  89
Hals  93
Hände  96
Hohlkreuz  95
Hüfte und Oberschenkel  102
im Gespräch  256
im Wandel der Zeit  14
in der Aktfotografie  113
324  Index
in der Schwangerschaft  290
kompakt  12, 189, 284
Kompetenzen nutzen  240
Kopf  91
Körperspannung  90
Licht  79
Lichtsetzung  238
Männer  204
mit Auto  166
mit Fahrzeug  186
mit Tieren  274
nach Figurtyp  60, 62, 63
offen  286
romantisch  10
Schultern  93
sich bewegende Modelle  241
springendes Modell  266
Spontaneität  16
symmetrisch  130, 154, 194
Talente nutzen  240
Teamfotos  252
verführerisch  10, 184
vormachen  112
unnahbar  154
weit  13, 262
Posinganweisung  144, 278
Anekdote  142
eigene Erfahrung  142
gewissenhaft und präzise arbeiten  36
Handzeichen  108
Rahmenhandlung  144
Posingskizze  20
Problemzonen  89
Doppelkinn  94
Hände weg  101
Knie  106
Proportionen
verzerrte  263
Provokation  158
R
Rangordnung   230
RAW  304
Recht  30
Requisiten  174, 256
Retrolook  186
S
Sanduhrfigur  189
Schlenkerpuppe  198
Schuhe  194
Schultern  93
Schwangerschaft  290
Schwarzweiß  288
Sedcard  29
Selbstbewusst  184
Sensorgröße  66
Shooting
Ablauf  36
Begleitperson  32
Dos and Don'ts  34, 38
Pausen  37
Vorbereitung  34
Sitzbauch  126
Skizze  20
Softbox  146
Soziales Netzwerk  28
Spiegeln-Werkzeug  306
Spontaneität   228
Sprungpose  266
Status   230
Stichwort
Denkerpose  286
Rundung  290
Storyboard  20, 34
Streiflicht  114, 204, 220, 282
Striplight  20, 82, 207, 282
Strudel-Werkzeug  306
Studio  18
Studioset  20
Styling  58
Summerfeeling  186
T
Tanzfotos  276
Teleobjektiv  70
TfP " Time for Pictures
Tiere  274
Time for Pictures (TfP)  31
Trenchcoat  194
Turbulenzen-Werkzeug  306
Türrahmen  270
U
Umgebung
im Blick behalten  288
nutzen  288
Unzulänglichkeiten  145, 229
V
Venti-Fotos  135
Verflüssigen-Werkzeug  304
Verführerisch  184
Visagie  41
auch für Männer  43
Vorgespräch
mit dem Modell  32
Vorwärts-Krümmen-Werkzeug  306
W
Weitwinkel  262
Weitwinkelobjektiv  68
Wiederherstellungswerkzeug 312
Windmaschine  134, 190
Z
Zusammenziehen-Werkzeug  306
Index  325

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