Aktion im Wochenblatt

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Aktion im Wochenblatt
Asylrecht ist Menschenrecht - Für Menschlichkeit im Landkreis Regen
Menschen in Not helfen
Gleichwohl müssen wir
auch die Befürchtungen
mancher Menschen bei
uns wahr- und ernstnehede Christin, jeder men. Der oder das FremChrist ist dazu aufgerufen, Menschen in
Not zu helfen. Wir dürfen die Augen vor den
Ängsten und Sorgen
der Flüchtlinge nicht
verschließen, wenn wir
tagtäglich in den Medien oder auch bei uns
vor Ort mit eigenen
Augen sehen, welche
Schicksale diese Menschen erleiden.
Wir sehen verfolgte
und missbrauchte Menschen, gefolterte und
solche, die den grausamen Tod von Angehörigen erleben mussten.
Wir sehen kranke oder
von Hunger und wirtschaftlicher Not bedrohte Menschen, die
zu uns kommen.
Deutschland war und
ist ein Land, das Zuflucht schenken kann
und ich wünsche mir, de beunruhigt besonders
dass es das bleibt.
dann, wenn die eigene
Identität und Zugehörigkeit nicht stabil ist. Es
braucht daher den geduldigen Dialog, das gegenseitige Kennenlernen und
es braucht Toleranz.
Als Bischof von
Passau wünsche
ich mir, dass dieses Miteinander
auch im Landkreis Regen ein
starkes
Band
wird zwischen
Einheimischen
und Menschen
auf der Flucht.
Lassen Sie uns
gemeinsam dafür arbeiten und
lassen Sie uns
auch darum beten. Besonders
möge auch der
Frieden erbetet
werden, damit
die Menschen
in den jetzigen
Kriegsgebieten
wieder
sicher
leben und die
Geflüchteten dort zurückkehren können.
von Pfarrer
Matthias Schricker
muss seinen Beitrag leisten. Denn es ist keine Zeit
mehr für das Abschieben
von Verantwortung auf
andere Akteure oder für
das Sankt-Floriansprinzip: Hauptsache nicht bei
uns.
5. Es braucht ein Willkommen von Anfang
an und die dafür nötigen Rahmenbedingungen. Die Integration von
Flüchtlingen wird umso
besser gelingen, je früher
die Unterstützung einsetzt: Menschenwürdige
Unterbringung, gesundheitliche
Versorgung,
Beratung, Deutschkurse,
Arbeitserlaubnisse, Ausbildungsmöglichkeiten,
Anerkennung ausländischer Abschlüsse, private
Wohnmöglichkeiten und
Bewegungsfreiheit. Ziel
muss es sein, dass Zuwanderer baldmöglichst
für sich selber sorgen
können. Es ist die falsche
Strategie, den Zufluchtssuchenden den Aufenthalt möglichst unattraktiv
zu machen, sie jahrelang
in Gemeinschaftsunterkünften festzuhalten oder
ihnen die Arbeitsaufnahme zu verwehren.
6. Gemeinsam können
wir diese Herausforderung meistern, so wie
auch frühere Generationen die Zuwanderungsbewegungen ihrer Zeit
bewältigt haben. Bayern
und seine zivilgesellschaftlichen Kräfte haben genügend Ressourcen und Ideen, um auch
einer größeren Zahl von
Neuankömmlingen einen
guten Start und eine gelingende Integration zu
ermöglichen. Eine plumpe „das-Boot-ist-voll“Rhetorik entspricht nicht
unseren wahren Möglichkeiten. In allen diesen
Fragen sehen wir uns gerade auch in der Kirche
besonders gefordert, weil
die Hilfe für Notleidende
und Schutzsuchende zum
Herzstück
christlicher
Glaubenspraxis gehört!
von
Bischof Dr. Stefan Oster
J
Wir sind ein Zufluchtsland
B
ereits zum vierten
Mal seit dem Zweiten
Weltkrieg wird Bayern zu einer Zuflucht
für eine große Zahl von
Menschen: Nach 1945
kamen Schlesier und Sudetendeutsche, ab 1970
Siebenbürger und Russlanddeutsche, in den 90er
Jahren bosnische Flüchtlinge.
Seit 2012 hat
ein neuer Zustrom von
Flüchtlingen aus Nordafrika, dem Nahen und
Mittleren Osten und dem
Balkan eingesetzt.
Seitdem schwanken Gesellschaft und Politik
zwischen
Hilfsbereitschaft und Ablehnung.
Als evangelischer Vertreter der Kirche plädiere
ich dafür, dass sich die
Bürgerinnen und Bürger
unseres Landkreises und
alle
Verantwortlichen
in unserer Gesellschaft
eindeutig zu einer neuen
Haltung bekennen:
Wir sind
ein Zufluchtsland!
Denn:
1. wir bieten Menschen
Zuflucht, die aus Not
und Gefahr zu uns kommen. Das entspricht der
christlichen
Prägung,
der Geschichte und dem
freiheitlichen Grundverständnis Bayerns: Der
Freistaat ist prädestiniert
dafür, eine Freistatt für
Bedrängte zu sein.
Bayern kann keine isolierte Insel sein, die sich
die Probleme anderer
Völker so weit wie möglich vom Leib hält und
nur notgedrungen ein
humanitäres Pflichtsoll
erfüllt.
2. Flüchtlinge sind zugleich Hoffnungsträger:
Als Menschen mit Fähigkeiten und dem Erfahrungsschatz anderer Kulturen, die das Leben in
unserem Land bereichern
und ihren Beitrag für die
Gesellschaft von morgen,
für einen ausgewogenen
Altersaufbau und gegen
den drohenden Fachkräftemangel leisten können.
Wir dürfen durch die
Zufluchtssuchenden die
Identität unseres Landes
und unserer Kultur nicht
als bedroht ansehen und
wir müssen keine Angst
vor Veränderungen haben.
3. Nehmen wir die Herausforderung an, für die
Aufnahme einer größeren
Zahl von Schutzsuchenden bereit zu werden. Sie
erfordert vorausschauendes Handeln und erhebliche Finanzmittel in
vielen Bereichen – von
den Kindertagesstätten
bis zur Berufsausbildung,
von der Gesundheitsversorgung bis zum Wohnungsmarkt. Diese Mittel
sind zugleich Investitionen in die Zukunft unseres Landes. Es nützt
nichts, die Augen vor der
Dimension der Herausforderung zu verschließen, nur halbherzig und
kurzfristig auf die jeweils
dringendsten Notlagen zu
reagieren oder sich der
Illusion hinzugeben, die
Lage würde sich bald ändern.
4. Alle müssen wir zusammenhelfen. Um die
immer größer werdende
Zahl von Flüchtlingen
aufzunehmen, braucht es
das entschlossene Zusammenwirken aller Akteure:
Staatliche und kommunale Stellen, Kirchen und
Verbände, Wirtschaft und
Gewerkschaften, Initiativen und Vereine, und
nicht zuletzt die Medien.
Jeder Bereich kann und
„Wir erleben derzeit den
Höhepunkt einer traurigen Entwicklung. Tausende Menschen kommen
Monat für Monat nach
Deutschland auf der Suche nach Hilfe in der Not.
In vielen Regionen der
Erde herrscht momentan
Krieg. Ein Blick in die Tagesszeitungen oder in die
TV-Nachrichten zeigt uns,
wie nah der Schrecken
ist. Krieg, Not und Elend
bringt die Menschen dazu
ihre Heimat zu verlassen.
Die Verzweiflung führt
sie zu uns, immer in der
Hoffnung auf ein Leben
in Frieden. Angesichts
dieser Not können wir
unsere Blicke nicht abwenden. Den anderen zu
helfen ist eine Sache der
Menschlichkeit. Bitte unterstützen Sie uns und die
Hilfesuchenden. Lassen
Sie die Fremden bei uns
ankommen und zu Freunden werden.“
Michael Adam
Landrat
Bezirksrat
„Helfen und integegrieren, das ist die Botschaft
der Stunde. Wir brauchen
keine Populisten, sondern
Humanisten.“
Willi Killinger
Stellvetreter des Landrats
„Für viele Menschen
bleibt wegen Verfolgung,
Vertreibung oder Krieg
als letzter Ausweg nur
die Flucht aus ihrer Heimat. Es ist ein Zeichen
der Menschlichkeit, hier
nicht wegzusehen, sondern zu helfen. Zu dieser
humanitären Verpflichtung sollten wir uns alle
ausdrücklich bekennen.“
Erich Muhr,
1. weiterer Stellvertreter
des Landrats
„Bedenke bitte, niemand
verlässt freiwillig seine
Heimat.“
Helmut Plenk „Sicher leben immer und
2. weiterer Stellvertreter überall!!“
Franz Wittmann
des Landrats
Bürgermeister
der Stadt Viechtach
„Menschlichkeit,
eine
Selbstverständlichkeit für
alle Menschen.“
Werner Blüml
Bürgermeister in Böbrach
„Vor 25 Jahren stand ich
selber an der Grenze und
wurde mit Applaus begrüßt, lasst uns in dieser
emotionalen Erinnerung
neue Werte setzen, für
uns, für Alle!“
Dr. Thomas Koy
InhaberHolzmanufaktur
Max Liebich GmbH
„Rechtsstaat, Demokratie und Grundrechte heißt
hier: Humanität leben.“
Joachim „Joli“ Haller
Bürgermeister
in Bodenmais
Wie gut Integration funktionieren kann, das zeigt sich
in Ruhmannsfelden, meint Bürgermeister Werner
Troiber. In der Gemeinde engagieren sich die Asylbewerber für die Gemeinschaft. Unser Bild zeigt einige
von ihnen bei der Friedhofspflege.
Foto: Troiber
„Auch wir hatten einmal
Krieg in Deutschland
und unsere Bürger wurden verfolgt und baten um
Asyl in fremden Ländern.
Michael Dachs
Bürgermeister in Zachenberg
„Miteinander Leben im
Landkreis Regen! - das
müssen wir jetzt den Menschen zeigen, die Ihre
Heimat verlassen mussten, weil ihr Leben oder
das Ihrer Familien bedroht ist.“
Sigrid Weiß
Fraktionssprecherin der
Grünen-Bündis90-Fraktion im Kreistag Regen
V.i.S.d.P.: Pressestelle des Landkreises Regen, Heiko Langer, Poschetsriederstraße 16, 94209 Regen,
Tel. 09921/601-122, Fax: 0 99 21 / 9 70 02-122 E-Mail: [email protected]