RFID – Zwischen Hype und realen Anwendungen
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RFID – Zwischen Hype und realen Anwendungen
14. Deutscher Materialfluss-Kongress München, 07. und 08.04.2005 RFID – Zwischen Hype und realen Anwendungen Prof. Dr.-Ing. R. Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund Prüflaboratorium Logistisches Identifikations-Labor für ausgewählte mechanisch-technologische Prüfungen an Verpackungen und Verpackungsmitteln nach DIN EN ISO/IEC 17025 DAP Deutsches Akkreditierungssystem Prüfungswesen GmbH, vertreten im Deutschen Akkreditierungs Rat Logistisches Demonstrationsund Versuchsfeld (Laborhallen und Freigelände) des Prüf- und Testmöglichkeiten aller RFID-Technologien und deren Einflussgrößen Prüfstelle Gefahrgutverpackung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin nach UN, RID, ADR, IATA WarensicherungsTestlabor Systemtests und Zertifizierungen nach VDI 4470 Qualitätsprüfung von Sicherungsmitteln nach VDI 4471 Quellensicherung nach VDI 4475 Prüflabor Wellpappe nach DIN CERTCO Qualitätssicherung von Etiketten (nach VDI 4473) Logistisches Demonstrationsund Versuchsfeld Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 1 Anwendungen/Pilotrealisierungen unter Betriebsbedingungen / Umgebungsbedingungen zur Performance zu den elektromagnetischen Eigenschaften • Thermische Widerstandsfähigkeit • Applikationsuntergründe (Metall, Flüssigkeit etc.) • Elektrische und magnetische Feldstärken • Widerstandsfähigkeit gegen klimatische Einflüsse • Stoffdurchdringung • Schwingkreisgüte induktiver Systeme • Mechanische Widerstandsfähigkeit (statisch / dynamisch) • Lesereichweite • Widerstandsfähigkeit gegen chemische Stoffe • Pulkfähigkeit • Erfassungsbereiche verschiedener Antennenlösungen • Bandbreite und Resonanzfrequenz • Minimale magnetische Flussdichte bei unterschiedlichen Frequenzen zum Lesen und Schreiben Test- und Prüfprogramme für RFID-Systeme (Auswahl) Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 2 BioBiometrische metrische Verfahren Verfahren Optical Optical Character Character (OCR) (OCR) BarcodeBarcodeSysteme Systeme AutoAutoID ID ChipChipKarten Karten RFID RFID RFID: Radio Frequency Identification (Verfahren zur Kommunikation zwischen Transponder und Schreib-/Leseeinheit) Automatische Identifikationssysteme Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 3 Die unbestreitbaren Vorteile von RFID gegenüber dem Barcode werden zu einer ungeahnten Entwicklung der Informationslogistik führen: Schreib-/Lesevorgänge ohne Sichtkontakt Lesbarkeit durch verschiedene Materialien hindurch Pulkfähigkeit (gleichzeitiges Lesen mehrerer Datenträger) Erfassbarkeit bei hohen Relativgeschwindigkeiten Anpassungsfähigkeit der Informationen auf dem Datenträger Hohe Speicherkapazität Widerstandsfähigkeit bei rauen Umgebungsbedingungen Argumente für die RFID-Einführung Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 4 Interne Computerapplikation Schreib-/Leseeinheit mit Antenne Lokale Schnittstelle Transponder Luftschnittstelle Antenne/Spule Gehäuse Mikrochip Steuerung und Datenverarbeitung (Backend) Magnetisches Feld (induktive Kopplung) oder elektromagnetische Wellen (Backscatter-Kopplung) Funktionsprinzip von RFID-Systemen Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 5 Lese-/ Schreibeigenschaften - Read-Only-Transponder - Read-Write-Transponder - Write-Once-Read-Many-Transponder (WORM) Funktionsprinzip - Induktive-Kopplung (LF-, HF-Bereich) - Backscatter-Kopplung (UHF-, SHF-Bereich) Energieversorgung/Kommunikation - Aktiv/Passiv - Semiaktiv (mit Sensorfunktion) Bauformen, Arbeitsfrequenzen, Lesereichweiten usw. Transponder-Unterscheidungsmerkmale Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 6 Der Einsatz der Transpondertechnologie erfolgt in zahlreichen Bereichen und reicht von A wie Automobilbranche bis Z wie Zugangskontrolle. Produktionssteuerung Sicherheitstechnik Personalidentifikation Automatische Verkehrskontrolle Steuerung von Kommissionierbehältern Automatische Paketidentifikation ... Förder-/ Lagertechnik (Materialflusssteuerung) Lagerbewirtschaftung ... RFID-Anwendungsbeispiele Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 7 TM-RFID Tags Case-RFID Tag Pallet-RFID Tag Product-RFID Tag ITEM-, CASE- und PALLET-Tagging sowie Transportmittelapplikation Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 8 • Einfache Integration in Produkte, Verpackungen und Transporteinheiten 13,56 MHz 13,56 MHz 125 kHz 125 kHz • Hohe Speicherkapazitäten, große Lesereichweiten • Durchgängige Nutzbarkeit in der gesamten Supply Chain 868 MHz 868 MHz 2,45 GHz 2,45 GHz • Identifikation über Distanz und durch verschiedene Materialien hindurch Auswahlproblem: Differenzierung nach der Übertragungsfrequenz Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 9 Korea 125kHz, 13.56MHz 910-914MHz*** Europe 125kHz, 13.56MHz 865-868MHz* 2.45GHZ US & Canada 125kHz, 13.56MHz 915MHz 2.45GHz China 915MHz**** 2.45GHz South Africa 125kHz, 13.56MHz 913-915MHz 2.45GHz * ** *** **** Japan 125kHz, 13.56MHz 950-956MHz** 2.45GHz Australia 125kHz, 13.56MHz 918-926MHz 2.45GHz Proposed by ETSI Approval currently required, likely available by 2004 Used by industry but not allocated by government until the end of 2003 Used in some projects Weltweite Frequenzverteilung Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 10 Arbeitsfrequenz 100-135 kHz Funktionsprinzip 13,56 MHz 868/915 MHz 2,45 GHz Backscatter-Kopplung oder Erzeugung eigener elektromagnetischer Wellen Induktive Kopplung Energieversorgung Passiv Passiv und Semiaktiv (Batterie für Sensorik) Passiv und Aktiv Datenspeicherung Read Only und Read Write (i.d.R. bis 2 kBit Speicherkapazität) Fast ausschließlich Read/Write (i.d.R. bis 2 kBit Speicherkapazität) Read Only und Read Write (i.d.R. bis 256 kBit Speicherkapazität bei aktiven Systemen) Reichweite < 1,0 m Bis ca. 1,7 m Bis ca. 6,0 m bei passiven Systemen; Bis 100 m bei aktiven Systemen Einfluss von Metall Abschwächung des magnetischen Feldes, Verstimmung der Resonanzfrequenz, Ferritschichten oder -kerne können Metalleinflüsse mindern Einfluss von Flüssigkeiten Niedrig Pulkfähigkeit (mehrfaches Auslesen) Lebensdauer Datenübertragungsraten Transponderbauformen ca. Preis je Transponder [€] Technisch möglich, derzeitig wenig realisiert Reflexionen an Metalloberflächen, bei direkter Applikation der Antenne auf Metalluntergrund (Labeltransponder) Anpassungen notwendig Hoch Sehr hoch Möglich (z.Z. bis 100 Stück) Möglich (z.Z. bis 500 Stück) Möglich (z.Z. bis 500 Stück) EEPROM-Speicher (passive Read/Write Systeme) ca. 10.000 bis 100.000 Schreibzyklen, SRAM (aktive Read/Write-Systeme) nahezu unbegrenzte Anzahl von Schreibzyklen möglich, bei aktiven und semiaktiven Systemen abhängig von der Lebensdauer der Batterie Niedrig (ca. 4 kbps) Hoch Glasröhrchen, Stick, Nagelform Label Sehr Hoch (bis 848 kbps) Label, Kunststoff-Gehäuse Coin, Karte, Disc 0,50 - 1,00 passiv 0,40 - 0,70 passiv 8,00 mit Temperatursensor 0,40 - 0,70 passiv 60,00 mit Temperatursensor Systemübersicht – z. T. verifiziert durch 30,00 bis 50,00 aktiv Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 11 ISO/IEC 15693 ISO/IEC 14443 ISO/IEC 18000 ... EPC Class 0 EPC Class 1 „Generation 2“ ... VDI 4472 – Anforderungen an Transpondersysteme zum Einsatz in der Supply Chain z Internationale Normen Technologiestandards Datenstandards Anwendungsstandards z Funkzulassungsvorschriften z EPC-Netzwerk von EPCglobal z Nationale Richtlinien Standardisierungen Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 12 Anwendung / Frequenzbereich Codestruktur Kompatibilität Position des Transponders Testmethoden DIN-V 30745 Abfallentsorgung (100-135 kHz) ISO 11784 / ISO 14223 Tieridentifikation (100-135 kHz) z z ISO 10536 / ISO 14443 / ISO 15693 „ISO-Transponder“ Kontaktlose Chipkarten (13,56 MHz) ISO 10374 Containeridentifikation (868 MHz, 2,45 GHz) EN 301489 Elektromagnetische Kompatibilität (alle Frequenzen) z EN 300330 Kompatibilität: Testmethoden (100-135 kHz, 13,56 MHz) z z EN 300220 Technische Charakteristiken (868 MHz) z z EN 300440 Kompatibilität: Testmethoden (2,45 GHz) z z z Datensicherheit Performance z z z z z z z z z z In Normen definiert Beispiele für durch Standards abgedeckte Kriterien Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 13 VDI 4472 – Anforderungen an Transpondersysteme zum Einsatz in der Supply Chain Blatt 1: Einsatz der Transpondertechnologie (Allgemeiner Teil) (erschienen im Januar 2005) Blatt 2: Einsatz der Transpondertechnologie in der textilen Kette (HF-Systeme) (erschienen im Januar 2005) Blatt 3: Einsatz der Transpondertechnologie in der textilen Kette (LF-/UHF-Systeme) (z. Z in Planung) Blatt 4: Kostenbewertung von RFID-Systemen (am Beispiel der textilen Kette) (z. Z. in Bearbeitung) Blatt 5: Einsatz der Transpondertechnologie in der Mehrweglogistik (z. Z. in Bearbeitung) Blatt 6: Einsatz der Transpondertechnologie in der Kühlkette (z. Z. in Planung) Blatt 7: Einsatz der Transpondertechnologie in der Entsorgungslogistik (z. Z. in Planung) Ermittlung und Dokumentation von - branchenspezifischen Anforderungsprofilen - technologischen Leistungsbeschreibungen Richtlinienarbeit im Themenfeld RFID Tests im Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 14 Nach EAN UCC existieren vier Parteien in einem Mehrwegsystem • MTV – Lieferant • Versender • Empfänger • Pooldienstleister diesen können folgende Prozesse zugeordnet werden: • Befüllung • Transport • Lagerung • Entleerung / Entnahme Identifikation erforderlich • Prüfung • Reparatur • Reinigung Vorteile / Potenziale • Kontinuierliche Bestimmung des aktuellen Bestandes • Analyse des Zustandes der MTV • Bestandsreduzierungen • Bessere Kostenverteilung • Verringerung von Schwund- und Verwaltungskosten • Verbesserung des Servicegrades VDI Richtlinienprojekt 4472 - Blatt 5 Transpondereinsatz in der Mehrweglogistik Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 15 Zulieferer Hersteller Spediteur Produktion Hersteller Spediteur Lager Hersteller Spediteur Lager Handel Spediteur Filiale Handel Manuelle Zähl-, Scann-, Erfassungs- und Kontrollvorgänge, die sich mit Hilfe von RFID vereinfachen lassen Supply Chain – RFID Schnittstellen Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 16 Ziel: Schaffung einer soliden Planungsgrundlage, die Unternehmen unmittelbar bei ihren Investitionsentscheidungen bzgl. der Transpondertechnologie unterstützt Wegfall von manuellen händischen Zähl-, Such- und Sortierprozessen Vereinfachung der Wareneingangs-/ -ausgangserfassung und -kontrolle Sofortiger Abgleich von Lieferschein/Begleitschein mit der realen Warenanlieferung ... Zeitnahe Verfügbarkeit der Lagerbestände Schnelles Erfassen von Bestandsveränderungen Authentifikations-/ Produktschutz- und Artikelsicherungsfunktion ... Quantifizierung und Qualifizierung von Nutzenpotentialen Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 17 Mit einem Gatesystem (2 Antennen) werden Paletteninhalte auf einmal gelesen (PulkLesung). Die Daten werden automatisch ins Warenwirtschaftssystem übertragen und mit der Bestellung abgeglichen. Wareneingangskontrolle Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 18 ¾ Bei der Beladung von Transportmitteln sollten die eingebrachten Packstücke bzw. LE automatisch erfasst werden. ¾ Prozesssicherheit – z. B. Vermeidung von falscher Zuordnung bzw. nicht registriertem Entfernen zugeordneter Packstücke aus dem Container ¾ Entfall des Scannens von z. B. schlecht zugänglichen BarcodeEtiketten Verlässliche Kontrollen auf Basis der Transpondertechnologie Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 19 Probleme Lösung z Fehlermöglichkeiten bei der Zuordnung von Ladungsträgern zu Lagerplätzen z Ausstattung von GST mit RFID-Technologie (HF- bzw. UHFAntenne + Reader) z Zeitaufwändige manuelle Identifikationsprozesse z z Barcodeeinsatz häufig nicht möglich Applikation von Transpondern an Lagerplätzen und Ladungsträgern z Erfassung der Lagerplatzinformation und „Verheiratung“ mit der Ladungsträgerinformation z Datenaustausch mit Host (LVS) via WLAN RFID-Antenne Intelligente Ladungsträger- und Lagerplatzidentifikation auf Basis der Transpondertechnologie Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 20 Elektrohängebahn mit RFID-Ausstattung zur Transportauftragssteuerung Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund (Tag in Palette integriert) 21 „Echtzeit“-Ortung Ereignisgesteuerte Ortung Real Time Location System (RTLS) über große Distanzen: - Aktives Transpondersystem (2,45 GHz, Read-Only) mit 4 Antennen - Identifikation beim Überfahren, Vorbeioder Hindurchfahren bzw. Heranfahren - Ortungsgenauigkeit 3 Meter - Erhöhte Anzahl Lesestellen (Markierung z. B. an Lagerplätzen) - Transponder kann nur im Sendemodus geortet werden, d.h. er muss eingeschaltet sein (beschränkte Lebensdauer) - Raster auf definiertem Fahrweg/Durchgang oder auf beliebigem Areal (inkl. Bestimmung der Richtung) Antenne mit Erfassungsbereich Objekt mit Tag Container Lagerplatz Erkennungsmarke (Transponder) Ortung von Objekten mithilfe von RFID Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 22 Verfolgung des Rohmaterials bis zum Endprodukt Spediteur Rohstofferzeuger z.B. Landwirt Produzent z.B. Fleischverarbeitungsbetrieb Distributeur Spediteur Lagerhalter/ Großhandel Einzelhandel Rückverfolgung des Endprodukts bis zum Rohmaterial Tracking & Tracing / Rückverfolgbarkeit (durch RFID (nach EU 178/2002)) Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 23 Enterprise Recource Planning (ERP) Warehouse Management System (WMS) Customer Relationship Management (CRM) Supply Chain Management (SCM) Enterprise Application Integration (EAI) Infomationsund Datenanforderung aufbereitete Daten und Informationen RFID Middleware Hardwarekonfiguration Rohdaten RFID Hardware (Transponder, Lesegeräte etc.) Middleware im RFID-System Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 24 Erfassung und Analyse aller relevanten Kosten, die durch die Implementierung von RFID-Systemen in den Unternehmen verursacht werden: Investment Hardware (Transponder, Lesegeräte etc.) Applikations- /Rüstkosten Systemintegrationskosten (Software, Schnittstellenprogrammierung etc.) ... Kosten für Systemtests und Ausfälle Zulassungs- und Prüfkosten (CE) Mitarbeiterschulungskosten ... Die Reduktion der Diskussion auf den Transponderstückpreis ist grundsätzlich unsachlich! Gesamtkostenbetrachtung Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 25 Im Vergleich zur konventionellen Barcode-Technologie fallen drei Aspekte auf: • Großes Einsparpotenzial beim Personalaufwand • Hohe Anfangsinvestitionen • Deutlich höhere Kosten bei Verbrauchsmaterialien „Die RFID-Tags sind mit zurzeit 50 Cent pro Stück noch immer sehr teuer, weshalb sich der Einsatz der Technologie zum jetzigen Zeitpunkt wirtschaftlich noch nicht lohnt. [...] Viele Experten gehen davon aus, dass über einen längeren Zeitraum der Barcode und RFID parallel zum Einsatz kommen“. Quelle: Jahresbericht 2004 des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes e.V., Bonn „Im Rahmen der Transportlogistik lohnt sich RFID noch nicht“ Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 26 Automobilindustrie ROI 8,5 Monate Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit bis zu 8 % Reduzierung von Schwund (MTV) bis zu 3 % Reduzierung von Aufwand für die Suche nach Behältern bis zu 75 % Reduzierung von Irrläufern bis zu 95 % Quelle: Silverstroke AG Dienstleistungsbranche Reduzierung von Sicherheitsbeständen (MTV) bis zu 10 % Verbesserung des Handlings in Distributionszentren (pro Palette) bis zu 8,5 % Quelle: RFID Benchmark study Handel Reduzierung der Be- und Entladezeiten bis zu 13 % Reduzierung der Handlingskosten auf der Rampe bis zu 20 % Reduzierung des administrativen Aufwandes beim Wareneingang (in Verbindung mit elektronischem Lieferavis und NVE) bis zu 70 % Quelle: EPC-Global „Nachgewiesener“ Nutzen durch RFID-Einsatz im Rahmen diverser Pilotprojekte (Stand 2004) Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 27 Umfrage unter 70 Experten bei Anbietern von RFIDTechnologien Zu geringe Reichweiten beim Auslesen der RFID-Etiketten Probleme bei der Erkennung einzelner Kartons auf einer Palette Zu viele unterschiedliche Standards Probleme aufgrund von Metall-/ Flüssigkeitseinfluss 0% 10% 20% 30% hohe Hemmnisse Geplante Investitionen über 5 Jahre bis 2010 in Mio. $ / Jahr 40% 50% 60% 70% mittlere Hemmnisse Zahl zusätzlicher Mitarbeiter im RFID-Sektor in 5 Jahren 1.350 50 1.000 Berater 30 Mitarbeiter IBM HP Technische Hürden/Investitionen RFID-Entwicklung (Quelle: www.silicon.de, 2004) IBM HP Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 28 RFID-Etikettenvolumen bzw. EAN/EEPC Einsatz EPC-Tag EAN-Label Item Case Pallet 2004 2008 Milliarden US-$ Schritt 3: Fokussierung auf die Vertriebsfläche und den POS Schritt 2: Fokussierung auf die Supply Chain (Store Level) Schritt 1: Fokussierung auf die Supply Chain (Distribution) 2014 ** nach Prognosen von ABI Research, 2004 Stufenweise Einführung der RFIDTechnologie/Wachstumsmarkt Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 29 • Angst vor (kriminellem) Datenmissbrauch • Unsicherheit über die gesetzliche Kontrolle • „Big Brother“ • ... • Unzureichende Kenntnisse über tatsächliche Fähigkeiten von RFID • Mangelhafte Informationspolitik der Industrie Sicht der Verbraucher- und Datenschützer Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 30 Abhören der Kommunikation zwischen Tag und Leseeinheit Unautorisiertes Auslesen/ Verändern der Daten ... Ablösen des Tags vom Trägerobjekt Mechanische/chemische Zerstörung Zerstörung durch Feldeinwirkung/Missbrauch eines Kill-Kommandos Blocken, Störsender, Frequenzverstimmung, Abschirmung Inhalt fälschen Daten inkl. ID Abhören Identität fälschen Luftschnittstelle Lesegerät Identität fälschen Deaktivieren Transponder Ablösen Trägerobjekt Blocken Stören Quelle: BSI Datenschutz ≠ Informationssicherheit Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 31 Der Einsatz der Auto-ID-Technologie wird in vielen Branchen deutliche Nutzenpotenziale generieren! Grundsätzlich besteht jedoch bezüglich der RFID-Technologie nach wie vor ein hoher Aufklärungsbedarf. Prozesse, die vorher ineffizient waren, werden nicht automatisch durch den Einsatz von RFID-Technologie wirtschaftlich. Die Auseinandersetzung mit der Technologie ermöglicht, Chancen und Risiken Spezifische Vor- und Nachteile Kosten-/Nutzen-Effekte Leistungsmerkmale aufzuzeigen. Fazit Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 32 Der Einsatz derEntwicklungen Auto-ID-Technologie wird in vielen Branchen deutliche Nutzenpotenziale generieren! z Aufgrund der Transponderkosten zunächst schnelle Amortisation in geschlossenen Kreisläufen z Einsatz im Zusammenhang mit der EU-Verordnung 178/2002 zur Rückverfolgbarkeit Grundsätzlich besteht jedoch bezüglich der RFID-Technologie nach z Sensornetzwerke (u. a. Informationsweitergabe an Tags wie vor ein hoher Aufklärungsbedarf. auch außerhalb des Ansprechbereichs) Prozesse, die vorher ineffizient waren,chiplose werden nicht automatisch z Polymer-Tags, Transponder, leitfähige Druckfarben durch den Einsatz von RFID-Technologie wirtschaftlich. Die Auseinandersetzung mit der Technologie ermöglicht, Chancen und Risiken Spezifische Vor- und Nachteile Kosten-/Nutzen-Effekte Leistungsmerkmale aufzuzeigen. Fazit Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 33 Item-Tagging 1. Anwendung Wrap-Around-Anlage Prüfung Trays Case-Tagging Palettierer 2. Anwendung Pallet-Tagging Ein- und Auslagerung Gabelstapler mit RFID-System Palettenregal 3. Anwendung Haubenstretcher 4. Anwendung Warenausgangskontrolle Warenausgangstor 5. Anwendung LogIDLab®-Halle Versuchs- und Demonstrationszentrum Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 34 Antenne 4 Ortungssystem Überdachung Bürocontainer/ Leitstand Antenne 3 Ortungssystem Binnen-/ Seecontainer mit Container- und Ortungstranspondern Gabelstapler mit Zufahrtskontrollund Ortungstranspondern Readerantenne 8. Anwendung Rolltor 7. Anwendung Antenne 1 Ortungssystem Wechselbrücke mit Wechselbrückentransponder und Ortungstransponder Antenne 2 6. Anwendung Ortungssystem und Empfänger zur Zufahrtskontrolle LogIDLab®-Freigelände Versuchs- und Demonstrationszentrum Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 35 Test der RFID-Technologien auf Applikationsmöglichkeiten und Praxistauglichkeit sowie Einsatzbewertung Ziel: Anpassung/Umstrukturierung/Neuorganisation/Automatisierung bestehender Logistikprozesse über die gesamte Supply Chain bis hin zum Aufbau selbststeuernder Netze Aufbau dezentraler Systeme durch „intelligente“ Fördergüter bzw. Verpackungs- und Transporteinheiten unter Einsatz von: mobilen/stationären Schreib- und Lesegeräten über alle Frequenzbereiche (große Bandbreite an Transpondern unterschiedlicher Hersteller) HW/SW zur Datenverwaltung Ortungssysteme für Objekte im Innen- und Außenbereich Logistikoptimierung im LogIDLab® Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 36 Kooperationspartner und Sponsoren Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 37 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen Fachgebiet Logistik Universität Dortmund 38