lesen

Transcrição

lesen
SAE Welt Kongress 2011: Charging Forward
Together
Society of Automotive Engineers lud wieder nach Detroit ein
Margit Mills, AußenwirtschaftsCenter in Chicago berichtet aus erster Hand vom SAE Weltkongress in
Detroit. Der Frühling ist auch dort eingekehrt und die Stimmung ist wieder positiv. 324 Ausstellern
(+40%) und 35.822 Besuchern trafen sich auf ein Stelldichein der neuesten Innovationen und
Technologien runds ums Auto.
Von 12.-14. April 2011 fand im Cobo Center/Detroit das weltweit größte Treffen von
Automobilingenieuren statt. Der Weltkongress des Verbands der Automobilingenieure (Society of
Automotive Engineers SEA) wurde dieses Jahr unter dem Motto „Charging Forward Together“ von
General Motors (GM) eröffnet. Eine Vielzahl von Ingenieuren, Forschern und Führungskräften, nahmen
an den Foren und technischen Sitzungen des Kongresses teil. Dabei wurde der Schwerpunkt auf
Elektromobilität, Brennstoffzellenantriebe der nächsten Generation, alternative Treibstoffe, sowie
Sicherheitsvorrichtungen für Fahrzeuginsassen gelegt.
GM als Hauptsponsor
In seiner Position als Geschäftsführer von Opel/Vauxhall und Vorsitzender des SAE Kongresses hielt Karl
Stracke die Eröffnungsrede. GM hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von segmentführenden
Fahrzeugen, darunter u.a. Chevrolet Volt, Chevrolet Cruze und Buick La Crosse, auf den Markt
gebracht. Stracke kündigte die Mitfinanzierung eines 3-jähriges Programm „EcoCAR 2“ an. Dieses wird
vom amerikanischen Energieministerium und dem Argonne National Laboratory (ein research and
development Labor des Energieministeriums) unterstützt. Ausgewählte Universitätsstudenten sollen
Stipendien erhalten, um neue Technologien und Design für Fahrzeuge zu entwickeln. General Motors
stellt dafür Straßenfahrzeuge, Fahrzeugteile und Know-How zur Verfügung. AVL Nordamerika ist ein
weiterer Sponsor des Programmes.
Neue Mitspieler
Ray Lane, Managing Partner bei Kleiner Perkins Caufield & Buyers, eine der größten USKapitalbeteiligungsgesellschaften (KBG), sagte in seiner Eröffnungsrede: Wenn KBGs am Bildschirm
erscheinen, sind Veränderungen im Anmarsch. Er meinte damit, dass sich das Weltbild des Automobils
ändern wird. Kleiner Perkins hält unter anderem das Elektrosportmodell von Fisker, den Karma, in
ihrem Risikofonds. Fisker hat insgesamt 750 Mio. USD an Kapital aufgestellt, um den neuen Karma auf
den Markt zu bringen (Verkaufspreis von 95.900 USD). Lane kritisierte die US-Autoherstellerstrategie
aus der Vergangenheit. Im Mittelpunkt der Überlegung zur Mobilität soll statt dem Produkt das Auto
stehen. Deutlich zum Vorschein kam, dass alternativ angetriebene Fahrzeuge nur dann als
Massenprodukt akzeptiert werden, wenn der Vergleich zum herkömmlichen Fahrzeug in Punkto Preis,
Komfort, Leistungsfähigkeit sowie Benutzerfreundlichkeit standhält.
Wettlauf der Antriebsstränge
Über eines sind sich alle einig: Die USA arbeiten daran, Elektromobilität für den Endverbraucher
zugänglich zu machen, es ist jedoch noch ein weiter Weg. In der Zwischenzeit wird eifrig an anderen
alternativen Treibstoffen, wie E85 und Wasserstoff, gearbeitet. Während die Großanbieter den Fokus
auf die Entwicklung alternativer Brennstoffen legen, gibt es mehr und mehr unabhängige Anbieter und
Startups, die - nicht zuletzt mit Hilfe der Regierung - an alternativen Treibstoffen wie Biosprit (z. B.:
Fa. Mascoma) arbeiten. Im Staatsbudget für 2012 sind bereits 590 Mio. USD zur Seite gelegt, um die
Ölunabhängigkeit zu reduzieren. Chrylser´s Powertrain Chef Paolo Ferrero ist der Meinung, dass sich
Chrysler nur sehr vorsichtig an der Entwicklung von Elektrofahrzeugen beteiligen wird. Nur wenn die
Kosten für die Endverbraucher reduziert werden können, wird Chrysler mitmischen.
Mitsprache der Regierung
Der Einfluss der Regierung ist nach wie vor sehr stark. Grund dafür sind die Beteiligung bei GM, die
gegebenen Kredite an Chrysler und der starke Einfluss der UAW Gewerkschaft (United Auto Workers).
Der angekündigte „Drei Komponentenplan“ des Budgets für 2011 beinhaltet die Unterstützung von
Elektroautoherstellern, großzügige Hilfen für Konsumenten zur Beschaffung von Elektrofahrzeugen und
Investitionen in Forschung & Entwicklung.
Abgasbestimmungen
Aufgrund der Weiterentwicklungen von Antrieben, sowie der Anwendung leichterer Materialien und
aerodynamischeren Formen, sind die führenden US-Hersteller von Antriebssträngen zuversichtlicher als
je zuvor, die Vorgaben der US-Treibstoffgesetzgebung („Corporate Average Fuel Economy Programm“)
für den Zeitraum von 2012 bis 2016 einhalten zu können.
Elektromobilität
Das „Top 5 Elektromobilitäts-Technologien für 2011“ Panel diskutierte über die Wichtigkeit der
Elektrifizierung nicht nur als neue Technologie, sondern auch als „elementare Notwendigkeit“ wie
Larry T. Nitz, Executive Direktor, Hybrid & Electric Powertrain, General Motors Co. es nannte. 96% der
Erdölförderungen werden im Verkehrsbereich verwendet. Mit den Markteinführungen des Chevrolet
Volt, NissanLeaf, und TeslaRoadsters, sowie weiteren Newcomern, schlägt die Fahrzeugindustrie eine
neue Richtung ein – und das ist erst der Anfang! Kurzfristigen Technologielösungen dafür:
Generatorische Bremssysteme und leichtere Baumaterialien. Das Stromverbrauchsanalysesystem
(eAssist) des 2012 Buick LaCrosse, macht den Lenker auf sein Fahrverhalten aufmerksam und erhöht
dadurch die Fahrdauer.
Wertschöpfungskette
Die speziell durch die Japankrise hervorgerufenen Engpässe von Materialien machen deutlich, dass die
Hersteller in hohem Maße von ihren Zulieferern abhängig sind. Obwohl die Autohersteller ihre Teile
gerne dem billigsten Anbieter – wo auch immer dieser seine Niederlassung hat – abkaufen würden, wird
es immer deutlicher, dass Aspekte wie Wechselkursschwankungen, steigende Transportkosten oder
Naturkatastrophen auch zu berücksichtigen sind. Deshalb überlegen sich die Hersteller, Verträge mit
globalen Zulieferern welche am eigenen Kontinent produzieren, abzuschließen. Eine neue Dynamik,
nämlich „Preis- und Verfügbarkeit“ speziell in Bezug auf seltene-Erden-Materialen stellt eine neue
Herausforderung zur Entwicklung von neuen Motortechnologien dar.
Auszeichnung für beste Ingenieurleistung
Die Leser der Zeitschrift „SAE International Automotive Engineering International (AEI)“ haben den
Chevrolet VOLT 2011 zum "Best Engineered Vehicle of 2011" gewählt. Konkurrenzkandidaten waren
unter anderem: Nissan Leaf, BMW 5 Series, Kia Optima und Volkswagen Jetta.
SAE 2012
Der 2012 SAE Weltkongress wird vom 24. bis 26. April 2012 wieder in Detroit stattfinden.