Der Anwalt der Wildtiere Emilies Handeck
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Der Anwalt der Wildtiere Emilies Handeck
Ruedi Rohrbach Der Anwalt der Wildtiere Familienferien Emilies HandeckTagebuch Naturverträgliche Stromproduktion Die Ökologie im Visier 2 grimselwelt grimselwelt 3 Willkommen in der Grimselwelt I Inhalt m November 2010 wurde die Grimselwelt mit dem Milestone, dem bedeutendsten Schweizer Tourismuspreis, ausgezeichnet. Wir haben uns riesig gefreut darüber! Der Preis bestätigt den Innovationswert des von uns lancierten «Industrietourismus», und er setzt dieser Entwicklung an Grimsel und Susten eine Krone auf. 4 Simon Fankhauser und seine Familie erkunden die Ferienwelt Handeck 4 Familienferien Emilies Handeck-Tagebuch Simon Fankhauser, Ex-Bagatello-Sänger, und seine Familie zu Besuch in der Grimselwelt 8 Wildhüter Ruedi Rohrbach – Vermittler zwischen Mensch und Natur 8 Steingletscher Der Anwalt der Tiere Ruedi Rohrbach über die Konflikte zwischen Menschen, Natur und Tieren 10 Persönlich Die Grimselwelt – ganz persönlich 12 Pionier Christian Menn Der Schweizer Meister im Brückenbau 14 Im Gespräch Wir stehen vor einer «Speicherlücke» Interview mit KWO Direktor Dr. Gianni Biasiutti 16 Engagement Die Ökologie im Visier Engagement für eine naturverträgliche Stromproduktion 20 Streiflichter Grimselgeschichten 14 Dr. Gianni Biasiutti im Gespräch 22 Auf einen Blick Veranstaltungen und Serviceadressen Hinter uns liegt eine 12-jährige Aufbauarbeit. Schritt um Schritt haben wir bestehende, meist sehr alte Kraftwerks-Infrastrukturen zu neuem und öffentlichem Leben erweckt; wir haben diese Infrastrukturen aufgewertet und zu einem touristischen Gesamtangebot vernetzt. Aus Werkbahnen wurden Bergbahnen, aus Unterkunftsgebäuden wurden Hotels, Restaurants und Berghäuser, und aus der Schwerlastbahn durch die Aareschlucht ein Tram im Halbstundentakt. Bauernläden mit lokalen Produkten sind dazugekommen, die Pflege und Markierung der Sandra Studer interviewt Dr. Gianni Biasiutti nach der Milestone Übergabe. Bergwege wurde an die Hand genommen, bei Hindernissen wurden neuartige Hängebrücken gebaut, und in frastrukturen laden zum Besuch der grossmehreren Kraftwerken und Staumauern wurden die Türen für ge- artigen Gebirgslandschaft ein – dies aber führte Besichtigungen geöffnet. Und alle Ausgangsorte sind mit mit der nötigen Zurückhaltung und unter dem Postauto erschlossen. Wahrung der Authentizität. Die meisten Einrichtungen sind in der originalen Struktur geblieben, und die Kapazitäten bei den Bahnen sind entsprechend dem ursprünglichen Ausbau beschränkt. Die geöffneten alten In- Kernthema unserer touristischen Aktivitäten ist das Wasser im Berggebiet – denn wir sind ja nur wegen der ausserordentli- Milestone-Gewinner 2010 · Tourismuspreis Schweiz 16 KWO Ökologen im Einsatz für die Natur chen Kraft dieses Wassers hier, als Wasserkraftwerk. Die heikle Frage ist jedoch: Erleben Sie als Besucher heute nur noch den Aspekt der Nutzung des Wassers, oder erleben Sie ebenso den ursprünglichen Charakter des Wassers als zentrales Landschaftselement sowie als Lebensraum für Tiere und Pflanzen? Ich möchte darauf eine Antwort wagen: Die grossen Kraftwerksanlagen prägen zwar die Landschaft und zweigen viel Wasser in die Druckstollen ab. Aber im Gesamten betrachtet hat die Landschaft mit ihren riesigen vergletscherten Hochtälern ihre Werte behalten; sie ist voller Schönheit, wild und grossartig. Das Wasser bleibt ein eindrückliches Landschaftelement, teils intensiv fliessend, teils als Kontrast in den fjordartigen Seen. Und die Fliessgewässer sind ökologisch hochwertig geblieben (siehe Bericht ab Seite 16). Die Grimselwelt fasziniert und berührt das Herz. Schön, dass Sie die Grimselwelt besuchen und unser Magazin in den Händen halten! Dr. Gianni Biasiutti, Direktor KWO, Kraftwerke Oberhasli AG Erster Preis «Herausragendes Projekt»:Grimselwelt 4 grimselwelt · familienferien grimselwelt · familienferien 5 Simon Fankhauser, Ex-Bagatello-Sänger und heutiger Solo-Musiker, verbrachte mit seiner Familie Kurzurlaub im Kinder- und Familienhotel Handeck. Seine 4-jährige Tochter Emilie hat einiges zu erzählen. Aufgezeichnet durch Annette Marti, Fotos: Rolf Neeser Emilies Handeck-Tagebuch H eute regnet es. Mama und Papa beraten, was zu tun ist. Sie wollen das Kraftwerk besuchen. «Dort wird Strom produziert, Emilie», erklärt mir Papa. «Das Wasser aus den Stauseen wird durch riesige Maschinen geschleust und zum Schluss kommt das heraus, mit dem wir Licht anzünden oder das Radio einschalten – Strom eben.» Von mir aus könnten wir auch im Hotel bleiben. Das Spielzimmer ist super. Der grosse Hund und der Tiger sind schon meine Freunde ge- Emilie im Urwald Widmannshöhe. Vielfältige Menüauswahl für Gross und Klein. Thomas zeigt Emilie das Kraftwerk. Thomas arbeitet im Kraftwerk und beworden. Ich habe sie sogar in die Gaststube mitgenommen zum Essen. Mama mein- gleitet uns. Er hat den Schlüssel für eine te, es sei keine gute Idee, meine Freunde riesige Türe im Berg, die sich öffnet. Dahinter liegt ein Tunnel, in den wir mitsamt am Boden zu platzieren, weil dann die Kellnerin stolpere. Aber das war über- dem Bus hinein fahren. Für eine ziemlich lange Zeit rollt der Bus durch den Stollen. haupt kein Problem. Die Frau, die uns das Essen bringt, ist sehr nett. Sie hat mir auch Wir verschwinden immer weiter im Berg ein Tisch-Set gebracht und farbige Stifte drin. Am Ende des Tunnels ist ein kleiner zum Malen. Auf dem Papier war ein lusti- Parkplatz. Dort halten wir an. Thomas öffges Bähnli abgebildet, ich habe es ausge- net eine Metalltür und wir stehen in einer malt. Papa sagt, das sei die Gelmerbahn. riesigen Halle. «Das ist jetzt das KraftSie ist gleich neben dem Hotel. Wir gehen werk», flüstert Papa. Ein Haus im Berg hin, sobald das Wetter besser ist. Zum Es- – komisch. Die Grossen sagen, wir befinden sen habe ich das «Stauseeabenteuer» ge- uns unter dem Stausee, den wir noch kurz wählt: Kartoffelstock mit einem Pilzsee. vorher von oben gesehen haben. Thomas Aus Pilzen kann man keinen Strom erzeu- erklärt, wenn die Menschen im Tal unten gen. Dafür haben wir gleich neben dem Strom brauchen, dann geht es los – dann Hotel im Wald welche wachsen sehen. würden die Maschinen hier drinnen so fest lärmen, dass wir nichts mehr verstehen. Ich bin grad froh, dass das nicht passiert. Sobald es niemand sieht, versuche ich, das dicke Rohr hinauf zu klettern. Es geht nicht so gut. Thomas zeigt uns einen Kugelschieber, ein Ding, das die Wassermenge in den Rohren reguliert. Ich verstehe nicht alles, was er erklärt, aber Papa findet es «uh» spannend. Meine Mutter sagt, sie komme sich vor wie im Krimi hier drin. Auf einer Zeichnung zeigt uns Thomas, wie das Wasser durch steile Rohre ins Kraftwerk kommt. Dann wird es durch die grossen Maschinen gewirbelt, da sind Turbinen drin. Weshalb dann plötzlich Strom herauskommt, mit dem ich das Licht anzünden 6 grimselwelt · familienferien grimselwelt · familienferien 7 den. Während wir die Würste am Stecken braten, erzählt mir Mama von den Säumern, die vor langer Zeit hier vorbeikamen. Sie gingen auf dem gleichen plattigen Weg wie wir. In grossen Kisten und Säcken haben sie auf ihren Pferden Zeug über den Pass gebracht, Käse, Reis, Gewürze oder Wein. Damals gab es noch keine Lastwagen und keine Eisenbahn. Im Hotel wurden die Pferde gewechselt, weil die vom vielen Marschieren müde waren. Ich bin auch müde. Aber es gibt keine zweite Emilie zum Auswechseln, dafür wieder ein super feines Nachtessen und mein Kajütenbett. Im Traum verwandelt es sich in eine Seilbahn – man könnte damit sicher auch über den Pass in den Süden reisen. Emilie bestaunt die jahrmillonenalte Kristallkluft. Als Lokführerin auf dem Spielplatz Handeck. Familie Fankhauser auf dem kann, begreife ich nicht ganz. Die Maschinen sehen irgendwie aus wie schlafende Tiere, vermutlich schlurfen sie nachts durch die Halle und machen Dummheiten. Ich meine, auf die vielen leuchtenden Knöpfe an der Wand würde ich ja auch gerne drücken. Aber Mama schaut ganz genau, dass ich dort gar nicht in die Nähe komme. zen. Ich darf den Schlüssel mitnehmen es langsam bergabwärts gleitet. «Es ist an und die Türe aufschliessen. Es ist die zwei- einem Seil festgemacht», erklärt mir Papa. te im obersten Stock. Die Leute vom Hotel «Sonst könnte es nicht so steil auf und ab haben mir ein Bärli aufs Bett gelegt. Es ist fahren.» süss und Mama sagt, wenn ich gut zuhöre, dann erzählt es mir von den Zwergen und Die Gelmerbahn hat seltsame Sitze. Bei Feen, die am Grimselpass leben. Nimmt der Talstation liegen wir wie in einem Liemich wunder, ob die auch so gerne auf gestuhl und gucken in den Himmel. Aber dem Spielplatz hinter dem Hotel spielen. dann geht es los und jetzt merke ich auch, Das Trampolin dort ist prima und der weshalb alle sagen, es gibt keine Bahn, die kleine Eisenbahnwagen auch. Mit so einem steiler ist. Plötzlich kippt man nämlich fast Weg zur Gelmerbahn. Adagio Alpina Familienabenteuer in der Grimselwelt Die Outdoorfirma Adagio Alpina bietet vielseitige Angebote für Familien in den Bereichen Klettern, Wandern, Gletschertouren und Biken. Wie jedem Musiker das Adagio als genüssliche, geruhsame Gangart bekannt ist, will Adagio Alpina keinesfalls hektische Verausgabung zelebrieren, sondern eine ganze Route genussvoll und bewusst zurücklegen. Bei den so genannten ELKI-Angeboten sollen Eltern und Kinder bei einem gemeinschaftlichen Erlebnis mit Respekt voneinander lernen und profitieren. ELKI-Klettererlebnistage BASIC, Grimsel (5–8 Jahre) An diesen Tagen werden Sie nicht nur spielerisch und sanft in die Wir gehen zurück in den Tunnel zu unserem Bus. Papa testet die Akustik im Fels. Ich singe viel mit Papa und hier drin tönt es super. Wir probieren es zuerst mit «Oh du goldigs Sünneli» und machen dann noch eine Weile weiter. Zum Schluss könnte man meinen, ein Rudel Wölfe sei im Stollen unterwegs. Auf der Fahrt zum Berg hinaus halten wir an einem Fenster. Dahinter sieht man eine Höhle mit unendlich vielen Bergkristallen. Es funkelt und glitzert wie verrückt. Hat hier eine Königin ihren Schatz verloren? «Die Kristalle sind vor ganz langer Zeit entstanden», sagt mir Mami. Als die Berge fast so wie ein Papierschiff aufgefaltet wurden. Komisch. Welt des Kletterns eingeführt, Ihnen wird auch die Natur nähergebracht – sie wird Sie zum Staunen bringen. Datum 18.07.11 - 21.07.11 Zur Familie ELKI-Klettererlebnistage PLUS, Grimsel (ab 7 Jahren) Simon «Simu» Fankhauser ist Musiker, Lehrer und Hausmann. Bis zu ihrer Auflösung war er mit der Schweizer A-cappella-Gruppe «Bagatello» unterwegs. Seither gibt «Simu» Solo-Konzerte. Seine Frau Regula hat soeben das Medizin-Studium abgeschlossen. Neben den Prüfungen blieb wenig Zeit für die Familie und so genoss Emilie die Tage an der Handeck mit ihren Eltern ganz besonders. Aufbauend auf dem Basiswissen und -können wird Neues dazugelernt. Sie klettern in einer gelösten Atmosphäre im Top Rope und in tollen Mehrseillängen-Routen. Datum 25.07.11 - 28.07.11 Gletscher und Wissen, Oberaar (ab 9 Jahren) Anderthalb Tage im Banne des Gletschers, seines Umfeldes und der Umwelt! Schon seit jeher übte der Gletscher eine anziehende und faszinierende Wirkung auf den Menschen aus. Sie begeben sich in das Gebiet des Oberaargletschers und sein Vorfeld. Und lernen dabei viel Spannendes über die Natur und den Gletscher. Daten 29.07.11 - 30.07.11 / 05.08.11 - 06.08.11 Information/Reservation adagio-alpina I m Hotel schläft man super. Ich liege im unteren Stock eines Hochbetts und habe eine grosse Bettdecke wie die Erwachsenen. Überhaupt darf ich hier viel mehr als zu Hause. Mama und Papa haben mir erlaubt, selber die Treppen zum Zimmer hinauf zu gehen, wenn sie nach dem Essen jeweils noch so lange am Tisch sit- Postfach 256 Seestrasse 1a CH-6072 Sachseln Tel. +41 41 661 24 00 [email protected] www.adagio-alpina.ch Das Hotel Handeck liegt mitten in einem Zauberwald, ein cooler Ort zum Verstecken spielen. Mini-Bahnwagen fahren die Leute vom Kraftwerk im Winter unterirdisch vom einen Ort zum anderen, hat mir Papa erzählt. Ich möchte nicht in so einem finsteren Loch reisen. Wenn ich am Steuer sitze, geht es nach Italien ans Meer. Mama und Papa locken mich schon wieder weg vom Spielplatz. Sie wollen noch weiss-ich-wo-überall hinwandern, dabei ist es hier doch so schön. Jetzt reden sie von einer hohen Brücke, die an Seilen aufgehängt ist. Ich habe gehört, wie sie sich darüber unterhielten, ob ich Angst hätte, über die Brücke zu gehen. Angeblich schaukelt sie ziemlich. So schlimm ist es aber nicht. Im Gegenteil, ich finde es lustig. Links und rechts hat es Drahtseile und ein Gitternetz, an dem man sich festhalten kann. Ganz weit unten rauscht das Wasser durch richtige Rutschbahnen. Auf der anderen Seite der Brücke liegt die Station der Gelmerbahn. Die Schienen führen schnurgerade den Berg hinauf. Von der Brücke aus sehen wir das knallrote Bähnchen, wie nach vorne und guckt über die Fussspitzen direkt hinunter zum Hotel und zur Hängebrücke. Die werden immer kleiner. Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass früher hier nicht Emilies und andere Kinder angebunden waren, sondern ganze Maschinen und Baumaterial. Die Grossen sagen, diese Bahn stamme aus der Zeit, als sie oben die Staumauer gebaut haben. Eine Strasse gibt es nicht zum Gelmersee, nur einen steilen Wanderweg. Wir wählen den Weg dem See entlang. Die Felsbuckel am Rand sehen aus wie die Rücken einer entlaufenen Elefanten-Herde. Darüber hinab kann man super Steine rollen lassen. Wenn sie in den See plumpsen, gibt es schöne Ringe im Wasser. Wir machen eine riesige Wanderung, so dass am Schluss sogar Mama und Papa ein bisschen müde sind. An verschiedenen Stellen wachsen Heidelbeeren gleich neben dem Weg. Gibt das blaue Zungen! Ich habe trotzdem noch einen Bärenhunger, als wir endlich Halt machen und ein Feuer anzün- Cervelats vom offenen Feuer – pures Abenteuer für Emilie. Bin in den Bergen! Gruss Peter. Wir bringen Sie hin und weg. www.zentralbahn.ch 8 grimselwelt · steingletscher grimselwelt · steingletscher 9 Der Anwalt der Wildtiere Ruedi Rohrbach schaltet sich überall dort ein, wo Konflikte zwischen Menschen, Natur und Tieren entstehen. TEXT: ANNETTE MARTI, FOTOS: ROLF NEESER B ianca lebt am Sustenpass. Die grandiose Berglandschaft, der Gletscher, die Geröllfelder und alpinen Wiesen sind ihr Zuhause. Im Winter trägt sie ein weisses Kleid, im Sommer wechselt sie in ein unauffälliges grau-gelbliches Outfit. Bianca ist ein Schneehuhn – nennen wir es so, auch wenn Schneehühner vermutlich ohne Namen auskommen. Um ihren Lebensraum könnte man Bianca beneiden. Eine Wohnlage mit solcher Aussicht, guter Luft und viel Freilauf ist einmalig. Es gibt aber Lärm in dieser Welt, der Bianca mehr stört als manchen Anwohner die Autos an der Zürcher Rosengartenstrasse. Schneehühner sind äusserst sensibel. Wird ihr Lebensraum auch nur wenige Male gestört, verlassen sie ihre Mulde und verschwinden. Wildhüter Ruedi Rohrbach, in dessen Aufsichtsgebiet Sustenpass und Steingletscher liegen, hat beobachtet, dass nur zweimal in der Woche ein Wanderer oder ein Hund zu nahe an einem Nest vorbeikommen muss, um die Schneehühner endgültig zu verscheuchen. Eine solche Störung ist schnell geschehen. Umso mehr, als die Bilderbuch-Landschaft rund um den Sustenpass stets neue Bewunderer findet. Die Besucherzahlen haben stark zugenommen. «Wir mussten uns etwas überlegen», erzählt Rohrbach, der seit 35 Jahren als Wildhüter in der Region arbeitet. «Bei einer so vielfältigen Nutzung geht die Natur zugrunde, wenn nichts unternommen wird. Meine Hauptaufgabe ist, die verschiedenen Nutzungsansprüche zu koordinieren.» Die Landschaft am Sustenpass ist aus naturschützerischer Perspektive einzigartig. Sie wird aber in den wenigen Sommermonaten sowohl touristisch als auch landwirtschaftlich und militärisch genutzt. Die KWO als Grundeigentümerin, das VBS als Betreiberin des militärischen Schiessplatzes, das Jagdinspektorat, die Abteilung Naturförderung und der Wildhüter haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen zugunsten der Natur geeinigt. Im Schutz- und Nutzkonzept Steinalp sind die Massnahmen festgelegt, die in den letzten Jahren strikt umgesetzt wurden. So dürfen zum Beispiel heute nur noch ein Drittel der früheren Anzahl Schafe auf die Alp, damit die Gämsen nicht in Bedrängnis geraten. Eine wesentliche Verbesserung brachte die Instandstellung des historischen Wanderweges über den Pass. Die Gäste bewegen sich jetzt auf einem klar festgelegten Weg und nicht kreuz und quer durchs Gelände, wo Schaden an Tier- und Pflanzenwelt entsteht. Interessant daran ist, dass sich auch ein Schneehuhn offenbar an eine regelmässige und klar einschätzbare Störung gewöhnen kann. Bleiben die Wandernden auf dem Weg und der Hund an der Leine, so fühlt sich ein Schneehuhn wie Bianca auch 30 Meter neben dem Weg in seinem Nest wohl. Grosse Verbesserungen brachte auch das Campingverbot auf dem ganzen Gebiet der Steinalp sowie die aufwendigen Renaturierungen der Gletschervorfelder Umpol und Steinlimmi. Dort haben die KWO und das VBS mehr als 500’000 Franken investiert und damit neue Lebensräume für Flora und Fauna geschaffen. Ein Dorn im Auge sind dem Wildhüter frei laufende Hunde, die Wildtiere jagen. «Das ist ein natürlicher Instinkt aller Hunde», sagt Rohrbach. Hier sollen Info-Broschüren eine Verbesserung bringen, solange keine Leinen-Pflicht besteht. «Bei uns sind alle willkommen», sagt Ruedi Rohrbach, «es braucht aber klare Rahmenbedingungen, sonst leidet die Natur.» Der Wildhüter schaltet sich überall dort ein, wo Konflikte entstehen. Er kontrolliert, ob sich FilmTeams am Steingletscher korrekt verhalten, ob die Anliegen von Natuschutz und Tierwelt bei Grossanlässen oder bei der Ausübung von Sportarten wie Heliskiing, Skitourenfahren, Fallschirmspringen oder QuadFahren berücksichtigt werden. Schiessübungen der Armee müssen so abgehalten werden, dass sie die Existenzgrundlage der Tiere nicht übermässig belasten. Heikel sind auch Störungen im Winter, wie Schneeschuhwanderungen, grössere Biwak-Gruppen oder Feuerwerke. An den Wochenenden wird Rohrbach von zwei ehrenamtlich tätigen Naturschützern in seiner AufsichtsFunktion unterstützt. «Über die Zusammenarbeit mit Nutzern und Grundeigentümern bin ich sehr glücklich», äussert sich Ruedi Rohrbach. Man habe am Sustenpass deutliche Fortschritte erzielen können, um den Lebensraum der Wildtiere nachhaltig zu schützen. Steinalp Spezialitäten aus Leidenschaft TEXT: ANNETTE MARTI, FOTOS: ROLF NEESER H inter dem Hotel Steingletscher gleich neben dem Bach steht eine Art Mini-Supermarkt im Alp-Format: die Käserei Steingletscher. Neben Käse und Butter ist frisch produziertes Joghurt in verschiedenen Aromen zu haben, Glace, Trockenfleisch, Wurst, Speck, Bauernbrot, Eier, Konfitüre, Honig, Alpenkräuter, Tee und Likör. Produziert wird unmittelbar hinter der Ladentheke, zumindest was die Milchprodukte angeht. Die anderen Lebensmittel stammen ebenfalls aus nächs- ter Nähe. Meist werden sie auch gleich über die Strasse verspeist, von den Gästen im benachbarten Hotel oder von Passanten. Der Gebirgslandschaft derartige Köstlichkeiten zu entlocken, fordert ein hohes Mass an Einsatz. Peter Luchs ist der Pächter der Steinalp, die sich rund um den Steingletscher ausbreitet. Luchs ist Herr über 22 Kühe, 12 Rinder und 200 Schafe, die das 300 Hektaren Alpgebiet beweiden. Er bewirtschaftet die Alp zusammen mit seiner Partnerin Jeanne Lirot, den Kindern und einem saisonalen Angestellten. Im Sommer betreibt Luchs als grösster Bauer im Tal sozusagen Multitasking. An schönen Tagen fährt er zusammen mit seinem Mitarbeiter am Morgen von der Alp hinunter nach Gadmen, um das Heu einzubringen. Gegen Abend gilt es, rechtzeitig für das Melken wieder oben am Berg zu sein. Neben dem Melken und Käsen bleiben an Schlechtwetter-Tagen natürlich auch viele anderen Arbeiten wie etwa das Kontrollieren und Errichten der Zäune. «Das ist streng», sagt Peter Luchs, «aber ich möchte es nicht anders haben.» Die Nähe zur Passstrasse bringt Luchs viele Vorteile bezüglich Kunden und Absatz seiner Produkte. Treibt er die Tiere aber über die Strasse, um von einer Weide zur anderen zu wechseln, stellt ihn der Verkehr vor Probleme. Nicht alle schätzen es gleich, wenn sich das Tempo abrupt reduziert, sobald diese zwei Welten aufeinander treffen. Den längsten Fussmarsch absolvieren die Kühe beim Alpabzug hinunter ins Tal. Dann werden ihnen die Glocken umgehängt, die den Sommer über die Fassade des Mini-Alpmarktes dekorieren. Wie so vieles in der Kuhwelt folgt auch das Glockentragen klaren Regeln. «Die grössten Glocken tragen diejenigen Kühe, die gut gehen und schön trycheln», erklärt Luchs. Das «Trycheln» im richtigen Rhythmus ist in Gadmen nicht nur beim Alpabzug von Bedeutung, sondern auch dann, wenn die Einheimischen Ende Jahr die bösen Geister aus dem Haslital vertreiben. Information Alpkäserei Steingletscher Telefon +41 79 432 94 31 www.alpsteingletscher.ch Steingletscher gie, Geologie, Flora und Fauna im Gebiet des Stein- und Steinlimmigletschers. Wildnisküche, Kanufahren, Slackline bis hin Das Alpin Center Sustenpass hat sich zur Als Kletter-Eldorado für Anfänger wie auch für zu Tierbeobachtungen. Aufgabe gemacht, Gästen die Natur rund um Fortgeschrittene ist das Sustengebiet bestens ge- den Steingletscher erlebnisorientiert näher eignet. Der Klettersteig Tierbergli ist leicht zu er- Information zu bringen. Hierfür steht eine umfangreiche obern. Er ist ideal für Einsteiger und ist eine gute Alpin Center Sustenpass Stationen Attraktionen von Klettern, Abseilen, Infrastruktur für Ausbildungen und Seminare Vorbereitung für den Tälli-Klettersteig auf der ge- Thomas und Jacqueline Michel aller Art zur Verfügung. genüberliegenden Talseite. CH-3863 Steingletscher Ein Abstecher auf den Gletscherpfad beim Am Samstag und Sonntag, 2./3. Juli 2011 finden Telefon +41 33 975 12 22 Steingletscher lohnt sich. Auf der Wanderung rund um den Steinsee die Swiss Outdoor Family [email protected] lernen Sie an 15 Stationen viel über Glaziolo- Days statt. Familien erleben an verschiedenen www.sustenpass.ch 10 grimselwelt · persönlich grimselwelt · persönlich 11 Ramona und Thomas Breitenstein wählten einen grandiosen Schauplatz für ihre Hochzeit: Das Historische Alpinhotel Grimsel Hospiz. TEXTE: ANNETTE MARTI, FOTOS: ROLF NEESER Grosse Bühne für den grossen Tag Für Ramona und Thomas Breitensteins Hochzeit hatte sich Petrus nicht in Partylaune gezeigt: Er hielt mit dem fantastischen Panorama hinter dem Berg, als die Gäste beim Historischen Alpinhotel Grimsel Hospiz eintrafen. Nichts als Wolken und Regenschwaden. Das Hochzeitspaar aus dem Kanton Solothurn liess sich nicht beirren. Das Wetter ändert in den Bergen schnell, sagte es sich, und vertraute auf den nächsten Morgen. Der grosse Arvensaal im Grimsel Hospiz nahm die Gesellschaft in seine Obhut und im Kontrast zum Regen wurde der historische Raum umso behaglicher. Hotelcrew zauberte Gang um Gang köstlicher Speisen auf die Tische, das offene Feuer im Kamin verbreitete eine angenehme Wärme. Irgendwann spät in der Nacht begab sich die Hochzeitsgesellschaft hinaus ins Dunkel der Nacht. Die alte Kapelle St. Niklaus neben dem Hotel war mit Fackeln beleuchtet. Alle liessen einen Ballon mit einem kleinen Feuerwerk steigen. Die fliegenden Lichter tanzten mit vielen guten Wünschen hinaus in die nächtliche Bergwelt. Für Ramona und Thomas Breitenstein ein ganz besonderer Moment. Wundervolle Natur, faszinierende Technik «Wir wollten etwas Spezielles», erklärte Thomas Breitenstein, «etwas, das uns besonders gut gefällt.» Die Tatsache, dass das Grimsel Hospiz auf fast 2000 Meter Höhe liegt, war für einige Gäste und die 80-jährige Grossmutter eine Herausforderung. In der Grimselwelt ist es die Kombination von Stein, Wasser und Technik, die das Paar fasziniert. Als gelernter Elektriker interessierte sich Thomas Breitenstein schon immer für diese Landschaft. Mit seiner Frau hat er Touren durch die Kraftwerke gemacht, gemeinsam wanderten sie bergauf und bergab, fuhren mit dem Motorrad über die Pässe. Nachdem sie das umgebaute Hotel besichtigt und die Gerichte ausprobiert hatten, war klar, dass sie auch für ihren grossen Tag ins Grimsel Hospiz kommen würden. Die Grimselwelt – ganz persön lich Naturspektakel vom Zimmer aus Am nächsten Morgen zahlte sich der Optimismus aus: Ein frisch polierter Himmel wölbte sich über das Hospiz. Thomas Breitenstein weckte seine Frau deshalb schon früh am Morgen – Schlafmanko hin oder her. Durchs Fenster beobachtete das Paar das Naturspektakel: Wie im Scheinwerferlicht leuchteten die Berge, vollkommene Ruhe breitete sich über dem See aus. Genau das hatten sie gesucht. Wie sie so in den sonnigen ersten Tag ihres Ehelebens starteten, nahm auch das nächste Bergziel Gestalt an: Ein Aufenthalt in der winterlichen Grimselwelt. Sägerei Mühletal Tanzende Lichter in der Nacht Sägereibetrieb Den Entscheid bereuten sie keinen Augenblick. Die Hochzeitsgesellschaft – mitsamt Grossmutter – war begeistert. Die Mit historischen Informationen über das Eisenbergwerk und die Säge. Daten Jeweils Donnerstag, 14./21./28. Juli 2011, 16 Uhr. Preise Erwachsene CHF 5.- / Kinder gratis Greti Willener ist Wirtin mit Herz und Seele – bei ihr im Berghaus Oberaar möchte man immer wieder einkehren. Peter Streit kennt das Innenleben der Grimsel-Kraftwerke bestens: seit 14 Jahren arbeitet er als Handwerker, meistens unter Tag. Fred Jaggi hat in Zusammenarbeit mit der Baukommission die Sägerei im Mühletal vor dem Zerfall gerettet und entriss damit ein Stück Geschichte der Vergessenheit. Im Element mitten im Panorama Zuhause im Kraftwerk Der Vergangenheit verpflichtet bei genügend Wasser möglich. «Es ist wie bei einem richtigen Alpaufzug: Ich freue mich jedes Jahr», sagt Greti Willener. Seit 30 Jahren führt sie das Berghaus Oberaar. Immer Ende Juni zügelt sie hinauf in ihr Sommerquartier auf 2500 Metern über Meer, Anfang Oktober wieder zurück ins Tal. Die Saison ist kurz und Nicht nur Staumauer und See gehören zur Wasserkraft: Unter der Oberfläche verbirgt sich ein riesiges System aus Kavernen, Schächten, Treppen, unterirdischen Bahnen und Maschinen. Peter Streit arbeitet in dieser Unterwelt, in der es weder Tag noch Nacht gibt. Er ist Handwerker in den Kraftwerken Grimsel 1 und 2. Einen so abenteuerlichen Arbeitsweg wie er haben nicht viele. Zuerst geht es im Postauto die Passstrasse hoch, dann durch einen langen Tunnel in den Berg hinein. Im Winter, bei hoher Lawinengefahr, nimmt Peter Streit bereits in Guttannen Platz in der Stollenbahn – «unsere U-Bahn», wie er stolz sagt. Später steigt er um auf eine Seilbahn, um zuletzt wieder mit dem Bus unterirdisch zum Kraftwerk zu fahren. Manchmal führen ihn die handwerklichen Expeditionen noch weiter, zum Beispiel, wenn in einem entlegenen Stollen eine Lampe ausgewechselt werden muss oder ein Schieber nur mit Schneeschuhen erreichbar ist. Zur Arbeit von Peter Streit gehören auch Pikett-Schich- An der Sustenpass-Strasse zwischen Innertkirchen und Gadmen steht eine alte Sägerei. Dieses unscheinbare Gebäude erzählt ein Stück fast vergessene Geschichte. Wo heute der Freizeit-Verkehr über die Passstrasse rollt, befand sich einst ein Eisenbergwerk. Die Sägerei ist das letzte Gebäude dieses «Industriegebietes». Fred Jaggi kann die alten Zeiten aufleben lassen. Unter den Schilderungen des Lokalhistorikers aus Gadmen erhalten die Arbeiter ein Gesicht, die hier im 17. und 18. Jahrhundert mit schweren Schlitten voller Eisenerz unterwegs waren. Man hört förmlich das Tosen im Hochofen und das Hämmern in der Schmitte. Das Eisenbergwerk produzierte Kanonenkugeln und beschäftigte bis zu 70 Personen. Die Sägerei lieferte Holz für den Unterhalt von Gebäude und Werkzeug. «Die Sägerei ist der letzte Zeuge dieser Zeit», sagt Jaggi. «Deshalb muss sie unbedingt erhalten bleiben.» Als ehemaliger Präsident des Museumsvereins der Landschaft Hasli hat er sich stark für Schweizer Mühlentag intensiv. Bis zu 35 Hotelgäste gehen im Berghaus ein und aus, tagsüber geben sich Tagestouristen die Klinke in die Hand. Die «gute Stube» im alten Steinhaus hoch über der Staumauer wirkt wie eine kleine Oase für müde Bergsteiger und Wanderer, für Ausflügler und Geniesser. Greti Willener liebt den Sommer am Oberaarsee. «Wenn ich diese schönen Berge sehe», erzählt sie, «dann denke ich manchmal: Andere müssen «z’Berg» gehen und ich kann das alles von meinem Arbeitsplatz aus geniessen!» Weil sie im Winter im waadtländischen Pays-d’Enhaut arbeitet, gleicht ihr Leben ein bisschen dem einer Nomadin. In der Zwischensaison verbringt die Gastronomin einige Wochen in Guttannen, wo sie aufgewachsen ist. Das viele Zügeln bringe Vielseitigkeit, sagt Willener. «So wird man auf jeden Fall nicht träge.» Und was macht sie, wenn sie einmal nicht mehr so intensiv arbeiten wird? «Als Gast auf der Terrasse an der Oberaar sitzen», lautet die logische Antwort. ten an der Grimsel. Dann übernachtet er eine Woche lang oben beim Hospiz. Falls etwas schief läuft mit den Maschinen, müssen Streit und sein Kollege aus den Federn. Nach 14 Jahren auf dem Job erschrickt er nicht mehr so schnell und hat sich auch an die Einsamkeit der Winterabende gewöhnt. den Erhalt der Säge Mühletal engagiert. Er und sein Gesinnungsgenosse Ulrich Zahn begannen zu recherchieren, knüpften Kontakte, sammelten Geld – ja, sie legten selber Hand an. Und tatsächlich: im Frühjahr 2010 konnte das frisch renovierte Gebäude eingeweiht werden. Es zeigt eine pure, elementare Mechanik, die in ihrer Einfachheit fast eine Kunstform ist. Besichtigung Die Säge kann jederzeit besichtigt werden. Schausägen für Gruppen ist Kontakt Tel. +41 33 982 26 26 Programm Sägereibetrieb. Historische Informationen über das Eisenbergwerk und die Säge. Daten Samstag, 4. Juni 2011, 10 - 16 Uhr. Preise Teilnahme gratis. «Der Strom entsteht» Führung Programm Treffpunkt vor dem Eingang zum Kraftwerk Grimsel 1 beim Sommerloch, Besichtigung des unterirdischen Kraftwerks Grimsel 1 und der Kristallkluft. Daten täglich, Juni - Oktober. Zeit ab 13 Uhr; keine Reservation möglich. Dauer 1 Stunde. Preise Erwachsene CHF 16.-; Jugendliche/ Studenten CHF 14.-. Information Grimselwelt Tel. +41 33 982 26 26 www.grimselwelt.ch/besichtigung 12 grimselwelt · pionier grimselwelt · pionier 13 Prof. Dr. Christian Menn hat überall auf der Welt Brücken gebaut, noch nie aber hat er ein Projekt in solcher Szenerie realisiert. Text: Annette Marti, Foto: Robert Bösch Der Schweizer Meister im Brückenbau T echnik und Natur prägen das Landschaftsbild am Grimselpass seit Jahrzehnten. Im Rahmen des Investitionsprogramms «KWO plus» wird ein Bauwerk entstehen, das sich deutlich von allem anderen abhebt: eine Schrägseilbrücke über den Grimselsee. Die Erhöhung der Staumauer bedingt nämlich, dass die Passstrasse den See überquert. Diese Brücke hat der bekannte Schweizer Brückeningenieur Christian Menn geplant. Es gibt kaum eine wichtige Brücke neueren Datums in der Schweiz, bei der Menn nicht als Konstrukteur oder Experte beteiligt war, etwa die Sunnigbergbrücke im Prättigau, die Autobahnbrücken auf der Südseite des San Bernardino oder die Ganterbrücke im Wallis. Prof. Dr. sc. techn. Dr. Ing. h. c. Christian Menn Mit der geplanten Brücke über den Grimselsee ist Christian Menn besonders stark emotional verbunden, wie er in einem Interview mit dem «Oberhasler» verriet. Er ist nämlich in Meiringen geboren und dies erst noch an einem richtigen Föhntag: dem 3. März 1927. Die Familie stammte aus dem Kanton Graubünden. Christian Menns Vater arbeitete aber in den 1920er-Jahren im Oberhasli und zwar ebenfalls als Ingenieur beim damaligen Bau der KWO. So gelangt der heute über 80-jährige Ingenieur mit dem Projekt zurück zu seinen Wurzeln. Christian Menn arbeitete an vielen Stationen auf der Welt, führte lange ein eigenes Ingenieurbüro in Chur und war später Professor für Baustatik und Konstruktion an der ETH in Zürich. Er hat überall auf der Welt Brücken gebaut, noch nie aber in solcher Szenerie. Die Eigenheiten der hochalpinen Landschaft stellen besondere Herausforderungen: Eis, Schnee und Wind treffen sonst nicht so zusammen. Wirtschaftlichkeit und Sicherheit bei Schnee und Sturm sprechen für eine Schrägseilbrücke, die besonders widerstandsfähig ist. Die 75 Meter hohen Ausleger mit Stahlseilen sollen zudem ein «Willkommen» signalisieren. Allerdings will Christian Menn die Brücke nicht als «architektonisches Happening» verstanden wissen, sondern als «optimale Visualisierung der Physik». Das ist in seinem Verständnis Baukunst. Grimselbrücke Typ Schrägseilbrücke Brückenlänge 352 m Höhe der Pylone 75 m Breite der Fahrbahn 10.4 m Baukosten CHF 32 Mio. grimselwelt · im gespräch 15 14 grimselwelt · im gespräch Interview mit KWO-Direktor Dr. Gianni Biasiutti Wir stehen vor einer Speicherlücke zent, von heute 95 Millionen auf rund 170 Millionen Kubikmeter. KWO plus – Investitionen in die Wasserkraft Was heisst das für die Stromerzeugung? Die Flexibilität wird deutlich erhöht. Die potenzielle Energie steigt mit dem grösseren Speicher von 260 GWh auf 485 GWh. Zum Vergleich: Das würde den gesamten Stromverbrauch der Stadt Bern während eines halben Jahres decken. Dieses «Energielager» wäre ein wesentlicher Beitrag zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in der Schweiz. schlossene Wasserkraftpotenzial zukünftig noch Bei der KWO stehen mit der Seevergrösse- sind beim Kanton Bern die Konzessionsgesuche KWO plus besteht aus verschiedenen, voneinander unabhängigen Projekten zur Aufwertung der KWO-Kraftwerksanlagen. Durch Investitionen von rund 1 Mia. CHF kann das bereits erbesser genutzt werden. Es wird zusätzliche Energie, Leistung und Speichervolumen gewonnen. Für drei Projekte des Investitionsprogramms TEXT: STEFAN REGEZ, FOTO: OLIVER OETTLI rung und anderen Erneuerungsprojekten eingereicht. Diese drei Vorhaben sind die der- grosse Investitionen an. Ist diese Phase mit zeit wichtigsten Elemente des Programms KWO der Gründerzeit vor gut 80 Jahren zu ver- plus. Die Konzessionsentscheide des Grossen gleichen? Rates werden ab Januar 2012 erwartet. Wir dürfen uns nicht anmassen, uns mit den Gründern zu vergleichen. Seinerzeit war die KWO das weltgrösste Kraftwerk. Es war damals ein enorm mutiger Schritt. Aber zweifelsohne gründen wir heute eine neue Phase, indem wir die Funktion der Wasserkraft als Speicher in einem langfristig umgebauten Energiesystem stärken. Ich bin überzeugt, dass sich diese langfristige Optik für eine nachhaltige Energieproduktion und für die KWO auszahlen wird. Wie beurteilen Sie denn das Potenzial einer wertet die Aare ökologisch auf. Aufwertung Kraftwerke Handeck 2 und Innertkirchen 1 Die über 60-jährigen Kraftwerksanlagen Innertkirchen 1 und Handeck 2 werden aufgewertet. Neue Druckschächte verringern Reibungsverluste und dank dem Einflechten von zwei neuen Maschinen wird das Leistungsangebot um 280 Megawatt gesteigert. Ein neues Beruhigungsbecken bei der Wasserrückgabe in Innertkirchen Herr Biasiutti, die Energiebranche warnt vor einer Stromlücke. Das ist doch Stimmungsmache? Das Wort mag etwas polemisch sein, aber es zeichnet ein treffendes Bild: Viele alte Kraftwerke müssen in den nächsten zwei Jahrzehnten abgestellt werden; und für neue Kraftwerke gibt es noch zu wenig konkrete Pläne. … obschon sich viele Stromkonsumenten den Ausbau von erneuerbaren Energien, von Sonne und Wind wünschen? Ja, die langfristige Energiezukunft ist von Wind- und Sonnenenergie geprägt. Wir müssen in den nächsten drei bis fünf Jahrzehnten wegkommen von der totalen Abhängigkeit von fossilen Energien. Also von Erdöl, Erdgas, Kohle. Wo ist da der Platz für die Wasserkraft? In der Schweiz kommen rund 60 Prozent des Stroms aus der Wasserkraft. Und die Wasserkraft spielt auch künftig eine tragende Rolle für unsere Energieversorgung. Absolut matchentscheidend wird aber die Speicher-Funktion. Für die Zukunft braucht es viel mehr Speicher; wir stehen vor einer Speicherlücke! Na ja, weil die Kraftwerke Oberhasli den Grimselsee vergrössern will … Es geht nicht nur um konkrete Projekte, sondern um langfristige Zusammenhänge: Künftig wird Energie immer mehr dann produziert, wenn die Sonne scheint und der Wind bläst, und nicht dann, wenn die Kunden Strom benötigen. Es braucht also einen Puffer zwischen Produktion und Nachfrage, da Strom im Netz nirgendwo zwischengespeichert werden kann. Die Physik hat das nicht vorgesehen. dratkilometer. So viel Land wird in der Schweiz in zehn Tagen verbaut. Trotzdem ist es ein Eingriff in die Landschaft. Und die Lösung sind Speicher in Form von Wasser? Ja, Speicher dienen erstens als zyklische Kurzzeitspeicher, die im Stunden- oder Tagesrhythmus aufgeladen und entladen werden und so die Differenzen zwischen Erzeugung und Bedarf ausgleichen. Das ist die Funktion der Pumpspeicherung. Und zweitens als L ang zeitspeicher zur Abdeckung von Engpässen mit einem Energievorrat von Tagen bis Monaten. Das ist die Funktion der Speicherseen. In meinen Augen ein vertretbarer Eingriff, da das Grimselgebiet bereits erschlossen ist. Zudem füllt sich der Grimselsee natürlich, braucht keine Energie für Pumpen und der Strom ist CO2 frei. Und: Im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem Gletscherschwund wird der Wasserabfluss in den Alpen viel unregelmässiger. Um diese Unregelmässigkeiten teilweise auszugleichen, braucht es mehr Wasserspeicher. Sie übernehmen die Ausgleichsfunktion der Gletscher zwischen trockenen und nassen Zeiten. Sehr bedeutungsvoll ist auch, dass die Speicherseen bei starken Niederschlägen vor Hochwasser schützen. Beim Hochwasser im August 2005 konnten dank dem Grimselsee grössere Schäden vermieden werden. Unsere Auswertungen haben gezeigt, dass die Abflussspitzen in Meiringen um die letzten besonders kritischen 15 bis 25 Prozent reduziert werden können. «Für die Energiezukunft mit Wind und Sonne sind Speicher matchentscheidend.» Die Speicher in den Alpen sind doch längst gebaut? Die sind gebaut, ja. Aber es gibt ein paar Standorte, wo ein Ausbau noch möglich ist. Der beste Standort ist die Grimsel. Weshalb? Weil der Felskopf beim Grimsel Hospiz bereits einen Hauptteil der Mauer natürlich bildet. Und damit viel weniger Beton für eine Staumauer nötig ist. Zudem bildet der Granit die ideale, feste, dichte Grundlage. Und das Unteraartal ist lang und flach. Das heisst, mit relativ wenig Stauhöhe schaffen wir ein grosses Stauvolumen. Entsprechend klein ist der Landbedarf für die geplante Seevergrösserung: 0,87 Qua- Welches Potenzial bietet die Seevergrösserung? Jährlich fliessen ca. 200 Millionen Kubikmeter Wasser in den Grimselsee. Davon kann heute nur ein Teil gefasst werden. Mit der Seevergrösserung erhöht sich das natürliche Speichervolumen um 75 Pro- nachhaltigen Energieproduktion insgesamt? Der springende Punkt ist nicht das Potenzial. Sondern der Zeit- und Geldbedarf, bis man das Potenzial in grösserem Umfang nutzen kann. In der Zielsetzung besteht ja Einigkeit. Aber in der Vorstellung, wie rasch man dort ist, gibt es Missverständnisse. Für mich sind zwei bis vier Jahrzehnte realistisch. Und die Schlüsselrolle hat die Elektrizität. Neues Pumpspeicherwerk Grimsel 3 Das Pumpspeicherwerk Grimsel 3 wird unterirdisch liegen und Wasser zwischen den beiden bestehenden Stauseen Oberaar und Räterichsboden verarbeiten. Mit einer Leistung von 600 Megawatt und einem hohen Wirkungsgrad kann Strom bedarfsgerecht produziert werden. Vergrösserung Grimselsee Dem Grimselsee fliesst jährlich mehr Wasser zu In welcher Hinsicht? als er fassen kann, dies hauptsächlich in den Einerseits ist sie ein Mittel, um all die weit verteilten Quellen von erneuerbaren Energien anzuzapfen. Andererseits ist sie der Schlüssel schlechthin für die Effizienzsteigerung. Sommermonaten. Mit einer Aufstockung der bestehenden Staumauern um 23 m kann das Seevolumen um 75% gesteigert werden. Dieser grössere Speicher erlaubt es, das Wasser besser über das Jahr verteilt für die Stromproduktion einzusetzen. Wie bitte? Mit Strom lässt sich die Energieeffizienz steigern? Ja! Heute wird der grösste Teil der Energie durch Verbrennung von Brennstoffen erzeugt. Zum Beispiel im Automotor, bei Heizungen, in Industrieprozessen. Das funktioniert zwar hervorragend, ist aber sehr ineffizient, weil im Durchschnitt über alle Prozesse etwa zwei Drittel der eingesetzten Energie verloren gehen. Wenn wir denselben Energienutzen auf dem elektrischen Pfad erzeugen, das heisst wenn wir diese Rohenergie zuerst verstromen und die Nutzenergie mit einem elektrischen Apparat erzeugen, können wir die Energieeffizienz im Schnitt verdoppeln. Wir brauchen also für die gleiche Menge Nutzenergie nur noch halb so viel Rohenergie. Und vor allem haben wir die Möglichkeit über elektrische Leitungen erneuerbare Energien anzuzapfen. 16 grimselwelt · engagement grimselwelt · engagement 17 Die Ökologie im Visier Kantonale Begleitgruppe KWO plus Runder Tisch mit allen Betroffenen Engagement für eine naturverträgliche Stromproduktion TEXT: STEFFEN SCHWEIZER, MAGDALENA NÄGELI, FOTOS: ROLF NEESER K WO plus ist ein Investitionsprogramm mit einer Reihe von Projekten zur Sanierung und Aufwertung der Kraftwerksanlagen an Grimsel und Susten. Das grosse Wasserkraftpotential soll damit effizienter genutzt werden. Gewonnen wird zusätzliche Energie, Leistung und Speichervolumen. Der Ausbau trägt wesentlich zur Sicherheit der Stromversorgung der Schweiz bei, und er schafft wichtige Voraussetzungen, um in Zukunft vermehrt Wind- und Sonnenenergie einzubinden. Derzeit stehen drei Projekte im Bewilligungsverfahren. In der kantonalen Energiestrategie ist der Ausbau der Wasserkraft an Grimsel und Susten ein wichtiges Element. Die Regierung legt Wert darauf, dass die aktuell verfolgten Projekte rasch realisiert werden können, d.h. nicht in Gerichtsverfahren stecken bleiben. Die zuständige Energiedirektorin, Frau Barbara Egger-Jenzer, hatte deshalb Mitte 2009 eine Begleitgruppe einberufen. In dieser sind die betroffenen Gemeinden, die politischen Parteien, die Fischereiverbände, die involvierten Umweltorganisationen sowie die KWO vertreten. Die Aufgabe dieses «Runden Tisches» war, bereits im Vorfeld des Bewilligungsprozesses Lösungen zu suchen, um die Projekte in allseits akzeptabler Weise mit den Ansprüchen betreffend Landschaft und Gewässer in Einklang zu bringen. Dies ist bei zwei der drei Projekte gelungen. Beim dritten, der Vergrösserung des Grimselsees, erkannte die Begleitgruppe schon zu Beginn, dass ein Konsens nicht möglich ist. Dies, weil die Umweltverbände der Ansicht sind, der Bundesrat hätte bei der Festlegung des Perimeterverlaufs der Moorlandschaft am Grimselsee keine Rücksicht auf die geplante Erhöhung des Seespiegels nehmen dürfen. D ie Nutzung der Wasserkraft zur Stromproduktion beeinflusst zwangsläufig die Umweltbedingungen im und am Gewässer und wirkt sich an den Eingriffsstellen auf das Landschaftsbild aus. Um den Anliegen des Umwelt- und Landschaftsschutzes, gerecht werden zu können, bildete die KWO vor acht Jahren eine Fachstelle Ökologie mit ausgewiesenen Spezialisten im aquatischen und terrestrischen Bereich. Diese Fachstelle betreut bei allen Investitionsprojekten von Anfang an die ökologischen Aspekte. Sie erarbeitet Vorschläge für Ersatzund Ausgleichsmassnahmen und testet mittels Pilotversuchen deren Machbarkeit. Dies mit Erfolg. In der kantonalen Energiestrategie ist der Ausbau der Wasser- kraft an Grimsel und Susten ein wichtiges Probenentnahme zur Bestimmung der Vielfalt der Wasserlebewesen. «Miseren» – wilde Natur- und Flusslandschaft unweit des Steingletschers. Gewässerökologische Untersuchungen und Massnahmen durch eine relativ hohe Artenvielfalt der Wirbellosen sowie einer äusserst seltenen Rotalgenart belegt, die zum ersten Mal in der Schweiz nachgewiesen wurde. gungsbecken beim Kraftwerk Innertkirchen 2 deutlich reduziert werden. An verschiedenen Stellen konnte die natürliche Fortpflanzung von Bachforellen nachgewiesen werden, was auf gute Bedingungen und eine funktionierende Ökologie hindeutet. Im Rahmen der Ausbauprojekte KWO plus und der bis 2012 durch den Kanton verfügten Gewässersanierung wird sich ab diesem Jahr sehr viel ändern im Oberhasli – und zwar zum Guten: Künftig wird die Restwassermenge unterhalb von elf Wasserfassungen erhöht. Zwei Wasserfassungen werden aufgegeben und auf die künftige Nutzung von drei geeigneten Flüssen für die Stromproduktion wird verbindlich verzichtet. Weiter wird ein Fischpass zwei sehr lange Flussstrecken wieder miteinander verbinden. Mit drei Blockrampen werden künstliche Stauwehre wieder für die aquatischen Tiere durchgängig gemacht. Weiter werden acht Flussabschnitte so revitalisiert, dass es dort wieder naturnahe Flussauen geben wird. Element. Die Einigung in den beiden konsensfähigen Projekten beruht auf einem gemeinsam entwickelten Paket von rund 50 Umweltmassnahmen. Diese Massnahmen verteilen sich über das gesamte Wassereinzugsgebiet der KWO und betreffen sowohl die Landschaft wie auch die Gewässer. Ein so umfangreiches Massnahmenpaket zu Wasserkraftprojekten gab es in der Schweiz bisher noch nie. In den Verhandlungen ist es gelungen, eine faire Gesprächskultur aufzubauen; die Auseinandersetzungen waren aber sehr intensiv und oft aufreibend. Schliesslich waren aber alle Vertreter vom ausgehandelten Ergebnis überzeugt. Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer zeigte sich von der Einigung in den zwei Projekten erfreut. Sie drückte den Wunsch aus, dass der erzielte Erfolg im nun beginnenden Bewilligungsverfahren Bestand haben möge. Die Wasserkraftnutzung kann Fliessgewässer auf zweierlei Arten beeinflussen: Einerseits fliesst unterhalb einer Wasserfassung oder einer Staumauer nur noch ein Teil der ursprünglichen Wassermenge im Bachbett (Restwassermenge) und andererseits beeinflusst der Bedarf der Stromproduktion die Wassermenge, die ins Gewässer zurückläuft (Schwall/Sunk-Thematik). Bezüglich beider Themenfelder hat das Ökologenteam der KWO vielzählige Untersuchungen durchgeführt. Bei unterschiedlicher Restwassermenge sind verschiedene hydraulische Kenngrössen wie Fliessgeschwindigkeit, Abflusstiefe und die benetzte Breite untersucht worden. Die Messungen gaben Aufschluss darüber, wie viel Wasser für die Stromproduktion genutzt werden kann, ohne das Gleichgewicht des Gewässers zu stören. Zudem wurden Untersuchungen durchgeführt, die den Zustand der Gewässer anhand von Wasserpflanzen, Insektenlarven (z.B. Köcher-, Eintags- und Steinfliegenlarven) und Fischen beschreiben. Hierbei zeigte sich, dass direkt unterhalb der Wasserfassungen grössere ökologische Mängel zu beobachten sind. Die zahlreichen Zuflüsse gleichen die ökologische Situation jedoch relativ schnell wieder aus. Dies wird in der noch jungen Aare Auch die ökologischen Beeinträchtigungen durch die künstlichen Pegelschwankungen (Schwall/Sunk) wurden eingehend untersucht. Die Beobachtungen ergaben, dass bei zurückgehendem Abfluss unterhalb der Wasserrückgabe keine strandenden Fische gefunden worden sind und bei erhöhtem Abfluss die Lebewesen Zuflucht in der stabilen Flusssohle fanden. Allerdings tritt bei schnellem Abflussanstieg eine verstärkte Verdriftung der Wirbellosen auf – dies kann aber mit dem geplanten Beruhi- Umfangreiche Gewässerverbesserungen Temperatur- und Salzgehaltmessungen im Steinwasser. grimselwelt · engagement 19 18 grimselwelt · engagement Artenvielfalt in Gefahr Neue Bewirtschaftungsformen Trockenwiesen und -weiden sind sehr artenreiche Lebensräume, die viele spezielle Pflanzen und Tiere beheimaten. Doch ihre Existenz ist bedroht: Dies infolge Abwanderung der Arbeitskräfte, die sich fast ausschliesslich aus der Bergbevölkerung rekrutieren. Weiter nimmt der Bewirtschaftungsdruck auf den Schultern der verbliebenden Landwirte stetig zu. Die sieben im Gadmental verbliebenen Bauern, die noch haupterwerblich einen Landwirtschaftsbetrieb führen, müssen sich auf die Bewirtschaftung der mit Maschinen zugänglichsten und ergiebigsten Flächen konzentrieren. Immer mehr abgelegene, steile und nicht gut erschlossene Grünlandflächen können so nicht mehr bewirtschaftet werden. Als Folge wachsen wertvolle, artenreiche Wiesen mit Gebüsch und Wald zu, was zu einem drastischen Rückgang der Biodiversität führt. Seit vier Jahren fördert die KWO gemeinsam mit der Abteilung Naturförderung des Kantons Bern den Erhalt der Artenvielfalt. Mit verschiedenen Landwirten wurden auf 14 Flächen (rund 30 Hektaren) Aufwertungsmassnahmen entwickelt. In den Pilotprojekten wird die Verbuschung durch eine Beweidung mittels robuster Rassen, wie Schottische Hochlandrinder, Galloway-Rinder, Dexter und afrikanische Buren-Ziegen, vermindert. Andere Bewirtschaftungsmethoden auf den Pilotierungsflächen sind das Mähen oder Wildheuen. Weiter werden verschiedene Flächen auch zur Heugewinnung für die Wildtierfütterungen genutzt. Die Zwischenbilanz nach vier Jahren Pilotierung mit verschiedenen Bewirtschaftungsmethoden zeigt, dass sich die innovativen Bewirtschaftungsformen bewährt haben und von der lokalen Bevölkerung sehr positiv aufgenommen werden. Durch die neue Bewirtschaftungsart kann die Verbuschung von Trockenwiesen erfolgreich gestoppt werden. Glossar Restwassermenge Aquatische Ökologie Ökologischer Kennwert für die durchschnittliche Abflussmenge, die an einer bestimmten Stelle unterhalb einer Wasserfassung dem Gewässer mindestens zu belassen ist, damit das Fliessgewässer seine ökologische Funktion noch aufrechterhalten kann. Ein Fachgebiet innerhalb der Ökologie, das Vorgänge untersucht, die sich auf die Gewässer beziehen oder in Gewässern stattfinden. Fischpass Dr. Steffen Schweizer, dipl. Geoökologe, Dr. der Umweltnaturwissenschaften Dr. Steffen Schweizer ist bei der KWO für die Gewässerökologie zuständig. Er befasst sich mit der Festlegung von Restwassermengen, der Planung und Durchführung von Ausgleichs- bzw. Revitalisierungsmassnahmen. Eine wasserbauliche Vorrichtung, die in Fliessgewässern installiert wird, um vor allem Fischen im Rahmen der Fischwanderung die Möglichkeit zu geben, Hindernisse (etwa Stauwehre oder Wasserfälle) zu überwinden. Flussaue Eine vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägte Niederung entlang eines Baches oder Flusses. Auen sind Uferlandschaften von Bächen bzw. Flüssen, deren Geländeformen und Lebensgemeinschaften vom Wechsel zwischen niederer und hoher Wasserführung geprägt werden. Sammeln von Samen. Flusssohle Zwischen den Ufern liegender unterer Teil des Flussbettes. 2500 neue Arvenbäume Biologische Rasenmäher am Südhang des Gadmentals. Ein ganz anderer Themenbereich der terrestrischen Ökologie sind die Pilotprojekte zur Arven-Ersatzaufforstung. Durch die Vergrösserung des Grimselsees würden 46 der insgesamt 250 in der «Sunnig Aar» stehenden Arven überflutet. Als Ersatz will die KWO pro betroffenen Baum 50 Arven pflanzen – insgesamt 2500 Arven. Für die Arven-Aufforstung im Gelände ist eine sorgfältige Auswahl des Standortes entscheidend. Dabei haben die Ökologen anhand von Luftbildern und Beobachtungen Standorte ausgesucht, die im Frühling früh schneefrei sind und ausserhalb der Anrisszone von Schneebrettern liegen. So haben die Jungarven bestmögliche Überlebenschancen. Das Pflanzverfahren (Ballenpflanzungen) und die notwendigen Pflegemassnahmen sind ebenso für den Erfolg der Wiederaufforstung entscheidend. Die ausgewählten Standorte liegen im Raum Steingletscher und Chessibidmer beim Räterichsbodensee. Es sind Standorte, wo früher Arven natürlich gewachsen sind. Sie wurden im 18. und 19. Jahrhundert stark gerodet. Weiter hat die damals intensive Beweidung durch Geissen und Schafe den nachwachsenden Baumbestand regelrecht zum Verschwinden gebracht. Nach der ersten Wirkungskontrolle der Pilotprojekte wurde ein Überlebenserfolg der Arven von 94% nachgewiesen – ein wichtiges Resultat, um die Machbarkeit der Ersatzaufforstung aufzuzeigen. Ökologie Magdalena Nägeli, dipl. UmweltIngenieurin Magdalena Nägeli betreut bei der KWO das Themengebiet der terrestrischen Ökologie. Sie beschäftigt sich mit verschiedenen Projekten im Rahmen der Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen rund um die Investitionsvorhaben der KWO. Aufzucht der Arven. Eine Teildisziplin der Biologie. Sie ist die Wissenschaft von den wechselseitigen Beziehungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt. Diese Wechselwirkungen umfassen sowohl die Interaktionen unter den verschiedenen Organismen, als auch die Einwirkungen der unbelebten Umweltfaktoren auf die Organismen. Schwall/Sunk-Thematik Die durch die Stromproduktion beeinflusste Wassermenge unterhalb eines Kraftwerks. Unter Schwall versteht man einen plötzlichen Anstieg der Wassermenge und unter Sunk die plötzliche Verminderung der Wassermenge. Terrestrische Ökologie Ein Fachgebiet innerhalb der Ökologie, das Vorgänge untersucht, die sich auf unsere Erde beziehen oder sich auf der Erde befinden beziehungsweise dort stattfinden. Trockenstandorte Als Trockenstandorte werden Magerwiesen und Weiden auf trockenem Untergrund mit ihren besonders schützenswerten Pflanzenbeständen bezeichnet. Trockenstandorte nehmen nur noch rund 1 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein. Bis ins letzte Jahrhundert waren sie die häufigste Form von Wiesund Weideland. Verdriftung Bezeichnet das Phänomen, dass Pflanzen oder deren Samen sowie Tiere vom Wasser in Fliessrichtung abgedriftet und irgendwo wieder angelandet werden, wo die Strömung nachlässt. «Biodiversität» Gadmental Fortschreitende Verwaldung mit Verlust der Artenvielfalt machen auch vor dem Gadmental nicht Halt. Auf seiner Tour führt der Ranger Sie an Orte, wo die Biodiversität wieder gefördert wird. Trockenwiesen, robuste Nutztierrassen und Auenprojekte lassen das Tal als Lebensraum aufblühen. Treffpunkt Talstation Tällibahn. Dauer ca. 5 Stunden. Preis pro Person CHF 25.-. Ausrüstung gute Kleidung und Schuhe, Picknick für unterwegs. Daten 15. Juli; 9. August; 20. August 2011. Information/Reservation Grimselwelt · CH-3862 Innertkirchen Tel. +41 33 982 26 26 [email protected] www.grimselwelt.ch/ranger Auspflanzen an geeigneten Standorten. LS_414 Anzeige Camino_273x157.indd 1 01.02.11 13:38 20 grimselwelt · streiflichter grimselwelt · streiflichter 21 Das etwas andere Wintererlebnis D em Alltagstrubel einmal für kurze Zeit den Rücken kehren, diese Möglichkeit bietet das Historische Alpinhotel Grimsel Hospiz seinen Gästen im Winter auf ganz besondere Art. Die Reise beginnt mit dem Postauto in Innertkirchen, führt zur Handeck, von dort mit der Luftseilbahn zur Gerstenegg und dann weiter durch das Labyrinth der unterirdischen Kraftwerke, vorbei an der jahrmillionenalten Kristallkluft. An einem Stollenfenster taucht man wieder auf und gleitet mit einer weiteren Seilbahn über die einsame Winterlandschaft hinauf zum Grimsel Nollen. Hier eröffnet sich der spektakuläre Blick auf die schlafende, unberührte Bergwelt – oder man fühlt das raue Gebirgsklima. Am Ziel angekommen, wenn das Hotel seine Besucher mit der wohligen Wärme des Kaminfeuers empfängt, scheint die Zeit plötzlich langsamer zu laufen. Ab jetzt ist man ganz bei sich selber, mit seinen Nächsten, seinem Buch, seinen Gedanken, beim Spiel, im heissen Badebottich auf der Terrasse, ohne Pflicht und Programm. Die Seele darf baumeln, in einem der gemütlichen Salons oder im wohligen Zimmer. Freuen darf man sich ganz besonders auch auf das feine Abendessen mit dem Wein, den man vorher selber im Keller entdeckt hat. – Dem eigenen Rhythmus folgen, Leib und Seele etwas Gutes tun, sich an der faszinierenden Landschaft und der absoluten Stille laben, ist eine Kostbarkeit. Grimselgeschichten Winter-Ruheoase Abenteuerlich per Luftseilbahn und durch kilometerlange Stollen geht’s bis zum historischen Gasthaus. Erleben Sie die exklusive Winter-Ruheoase. Inklusive Frühstücks- und Brunchbuffet, Kaffee und Kuchen am Nachmittag, 4-GangGeniesser-Menü am Abend und organisiertem Transport ab Innertkirchen. Preis pro Person für 1 Nacht ab CHF 255.zuzüglich einmalige Transportpauschale pro Person von CHF 100.- (Postauto, Luftseibahn Handeck-Gerstenegg, Bustransfer durch den Stollen, Sommerloch Bahn). Für Dich und Mich Buchen Sie eine Übernachtung von Sonntag auf Montag in den Grimselhotels und wir schenken Ihnen einen Tag mit dem Elektroauto. Inklusive Eine Übernachtung im Doppelzimmer mit, reichhaltigem Frühstücksbuffet, 4-Gang-Geniesser-Menü am Abend, Alpmobil für einen Tag Preis pro Person ab CHF 233.Information/Reservation Historisches Alpinhotel Grimsel Hospiz CH-3864 Guttannen Tel. +41 33 982 46 11 [email protected] www.grimselwelt.ch/hotelangebote Elektrisierender Fahrspass pur Der Tradition verpflichtet Im Einsatz für die Wanderwege D B H ie Pilotphase des Projektes Alpmobil wurde im letzten Herbst mit einer «Alpabfahrt» abgeschlossen Die Bilanz fiel positiv aus. Und es geht weiter – Alpmobil wird auch diesen Sommer unterwegs sein. Seit dem 29. Juni boten die Energieregion Goms, die KWO und Progetto Regio San Gottardo mit Alpmobil ein alternatives Transportsystem an. 60 Elektroautos standen in 19 Orten im Goms und im Haslital für Gäste und Einheimische zur Verfügung. In der Zeitspanne von Juli bis Ende September waren die 60 Autos zusammengezählt an 2800 Tagen unterwegs. Insgesamt haben sie dabei rund 250’000 Kilometer zurückgelegt. Die Zahlen sind nicht nur touristischer Leistungsausweis, sondern sprechen auch aus ökologischer Sicht für sich: Hätte man die Strecke mit herkömmlichen Benzin- oder Dieselmotoren und nicht mit Elektroenergie zurück- gelegt, wäre dies einem Ausstoss von 45 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) gleichgekommen. Das Projekt Alpmobil strahlte über unsere Region hinaus. So gewann die Trägerschaft in Stuttgart den Nachhaltigkeitspreis des Reisemagazins Tavel One und beim Schweizer Tourismuspreis «Milestone» war Alpmobil ebenfalls beim Nachhaltigkeitspreis unter den drei Nominierten. Die erfreuliche Nachricht aus Sicht der Promotoren: die Elektroautos von Alpmobil verkehren auch diesen Sommer wieder. Mit zusätzlichen Massnahmen soll das Projekt weiter vorangetrieben werden. Die Elektroautos rücken im Sommer aus den Alpentälern näher an die Zentren. Weitere Standorte wie Brig, Interlaken, Andermatt und Airolo sind geplant. Durch kombinierte Produkte soll das Angebot für Gäste noch attraktiver werden. ier aus Gletscherwasser, Whisky gelagert in Fels und Eis – es ist naheliegend, dass gerade in den Grimselhotels solche Produkte besonders guten Anklang finden: alpine Kostbarkeiten für ein alpines Umfeld. Und die Produkte sind tatsächlich naheliegend, im wörtlichen Sinne. Denn sie stammen aus der Brauerei Rugenbräu in Interlaken. Dort, am Fusse der Jungfrau, wird seit bald 150 Jahren Bier produziert. Der Whisky ist eine Neuerfindung. «Wir suchen Lieferanten, die auch unsere Werte pflegen», erklärt Mark von Weissenfluh (im Bild rechts), Leiter Grimselhotels. «Die Rugenbräu produziert mit Leidenschaft und hoher Qualität und denkt dabei nachhaltig.» Gutes Bier, so ist er sich sicher, sei Handwerk, ja, es sei ein Stück Kultur. Und die lokale Bier-Kultur sei für die Gäste interessant. Auf diesen wesentlichen Faktor konzentriert sich die Rugenbräu AG seit eh und je. «Die zunehmende Globalisierung der Brauereien kommt uns zugute», sagt Direktor Bruno Hofweber (im Bild links). «Die Konsumenten suchen die regionalen Produkte.» Die Kombination einer einmaligen Region und einmaliger Produkte sieht er als beste Voraussetzung. «Zu jedem Bier aus unserem Haus und zu jedem Whisky gibt es eine Geschichte.» Zum Beispiel diejenige vom Whisky, der aus einer Mischung von Traditionsbewusstsein und Einfallsreichtum entstanden ist. Er lagert zu einem Teil auf dem Jungfraujoch und zu einem Teil im Felsenkeller der Brauerei, die wiederum aus dem Jahre 1874 stammt. Beides scheint ihm gut zu bekommen – der «Swiss Highland Single Malt Whisky» ist gesucht und erhält auch aus Schottland beste Noten. err Gemeinderat Feuz sieht nicht aus wie ein Gemeinderat: viel zu jung, viel zu sportlich, ohne Bart oder Schnauz, keine Aktenmappe. Nicht, dass in Gadmen einer ohne Bart nicht Gemeinderat werden könnte – im Gegenteil, bei den knapp 270 Einwohnerinnen und Einwohnern sind Gemeinderäte Mangelware. Wird man vorgeschlagen und gewählt, ist dies ein Auftrag. So hat auch Christian Feuz das Amt nicht gesucht, aber wenn er sich einer Sache annimmt, dann tut er es mit ganzem Einsatz. Am liebsten ist Feuz auf den Wanderwegen unterwegs, deren Unterhalt zu seinem Ressort gehört. Die neuen Tourismus-Magnete der Region wie Triftbrücke oder Tällibahn locken stets neue Wanderfreunde auf die Strecke und so müssen die Wege an vielen Stellen verbessert werden. Die Gemeinden Gadmen, Guttannen und Innertkirchen entschieden, den Ausbau und Unterhalt der Hauptwanderrouten gemeinsam anzugehen. In einem ersten Schritt ist der Weg vom Berghaus Tälli übers Sätteli zur Engstlenalp saniert worden. Christian Feuz hat die Arbeiten koordiniert, im Sommer 2010 betreute er auch verschiedene Lehrlingslager. Er legt aber gerne auch selber Hand an, ist mit Pickel und Schaufel unterwegs. Gemeinderat Feuz schneidet oft selber Büsche weg, die im Weg sind. Je nach Winter gibt es im Frühjahr viel zu tun, um die Routen wieder passierbar zu machen. Christian Feuz wohnt mit seiner Familie in einem alten Haus in Gadmen. «Ich bin glücklich, wenn rundherum nicht zu viele Nachbarn wohnen», sagt Feuz. «So kann ich auch spätabends noch hämmern und sägen.» Zudem hat er Platz genug, um so Dinge zu sammeln wie eine alte Kegelbahn oder eine antike Hobelmaschine. Im Winter liebt er die Einsamkeit, im Sommer gefällt ihm das touristische Leben im Tal. «Es braucht Risikobereitschaft und Unternehmergeist, in diesem Tal etwas zu tun», sagt er. «Dafür ist es doppelt schön.» grimselwelt · auf einen blick 23 22 grimselwelt · auf einen blick Veranstaltungen Juni Sonntag, 12. Juni 2011 · Hotel Handeck Serviceinformationen und Adressen Kulturkraftwerk Ort Grimselwelt Feinstem vom Buffet und stossen Sie mit uns Alle Konzerte finden im Kraftwerk Grimsel 1 Postfach 63 auf die Schweiz an. statt. Beginn jeweils 17.00 Uhr. Sie in der Ruhe der Schweizer Bergwelt mit Pfingstbrunch Bahnen Besuch im Kraftwerk und Besucherzentrum CH – 3862 Innertkirchen Gelmerbahn (Standseilbahn) Tel. +41 33 982 26 26 Betriebszeiten 10. Juni bis 23. Oktober 2011 von Führung «Der Strom entsteht» Älplerbrunch à discrétion im Alpgarten, Sonntag, 7. August 2011 · Kraftwerk Grimsel 1 Preise Fax +41 33 982 20 05 9 bis 16 Uhr; Juli und August von 8 bis 17 Uhr. Treffpunkt beim Sommerloch (Eingang Kraftwerk Musikalische Unterhaltung. Kulturkraftwerk – Philipp Fankhauser Konzert CHF 25.- [email protected] Fahrplan Bergfahrten .00 und .30 Uhr/ Talfahr- Grimsel 1), Besichtigung des Kraftwerks und Juli Sa und So, 2./3. Juli 2011 · Steingletscher Konzert mit Nachtessen (4-Gang-Menü) CHF 79.- ten .15 und .45 Uhr. der Kristallkluft. Sonntag, 21. August 2011 · Kraftwerk Grimsel 1 Konzert mit Nachtessen und Übernachtung Preise Erwachsene retour CHF 27.-/ Daten täglich, Juni – Oktober Kulturkraftwerk – Martin O. (Handeck/Hospiz) CHF 142.- einfach CHF 17.-, Kinder 6–16 Jahre retour Zeit ab 13 Uhr, keine Reservation möglich. CHF 17.-/einfach CHF 12.-. Dauer ca. 1 Stunde. www.grimselwelt.ch/gelmerbahn Preise Erwachsene CHF 16.-, Jugendliche/Stu- Sonntag, 28. August 2011 · Hotel Handeck 7. August 2011 · Philipp Fankhauser Unterkunft und Verpflegung Transport 5. Handegg Älplerchilbi Der Schweizer Ausnahme-Blueser präsentiert Meiringen - Grimsel 1 CHF 10.- (Anmeldung Handeck – Kinder- und Familienhotel Älplerbrunch à discrétion im Alpgarten, Ländler- sein neues Album «Try My Love». erforderlich) CH – 3864 Guttannen Samstag, 2. Juli 2011 · Hotel Handeck musik, «Chäsbrätel, Bradwirschd vum Grill und Guttanner Chorabend – Stimmen der Alpen Gaffee usem Chessi». Swiss Outdoor Family Days und Kulinarik Sommerliches Menü in vier Gängen, Musikalische Begleitung durch den Männerchor Guttannen. September Samstag, 9. Juli 2011 · Grimsel Hospiz Sonntag, 4. September 2011 · Kraftwerk Grimsel 1 Kochen und geniessen mit Freunden Kulturkraftwerk – Zauberpack «Irritation». www.grimsewelt.ch/besichtigung Tel. +41 33 982 36 11 Betriebszeiten 10. Juni bis 23. Oktober 2011 von Anmeldung Fax +41 33 982 36 05 9 bis 16 Uhr; Juli und August von 8 bis 17 Uhr. Besucherzentrum Ausstellung «Stromzukunft – Anmeldung erforderlich. www.grimselwelt.ch/handeck Fahrplan durchgehender Betrieb. In Zukunft Strom» Information und Buchung Öffnungszeiten: täglich vom 1. Juni Preise Erwachsene retour CHF 22.-/ Treffpunkt beim Grimsel Hospiz. [email protected], Tel 033 982 26 26 bis 23. Oktober 2011 einfach CHF 14.-, Kinder 6–16 Jahre retour Öffnungszeiten täglich vom 1. Juni bis CHF 14.-/ einfach CHF 10.-. 23. Oktober 2011, von 8 bis 20 Uhr. www.grimselwelt.ch/triftbahn Eintritt frei Hospiz – Historisches Alpinhotel www.grimselwelt.ch/besucherzentrum CH – 3864 Guttannen 21. August 2011 · Martin O. Das Team des Restaurants Büner in Bern kocht denten CHF 14.Triftbahn (Luftseilbahn) … der mit der Stimme tanzt. Martin O. singt mit Tel. +41 33 982 46 11 Tällibahn (Luftseilbahn) Fax +41 33 982 46 05 Betriebszeiten 27. Mai bis 23. Oktober 2011 Abonnieren Sie unseren Newsletter www.grimselwelt.ch/newsletter gemeinsam mit dem Hospiz-Team ein köstliches Samstag, 24. September 2011 · Hotel Handeck Menü in 11 Gängen zum Thema Priorat und Tessin. Wild und Wein sich selbst im Kanon und klingt, als ob er einen www.grimselwelt.ch/hospiz von 8.30 bis 17 Uhr; 1. Juli bis 14. September Die passenden Weine dazu werden von unserem Herbstliches Menü mit Wildspezialitäten von ganzen Chor verschluckt hätte. Unterhaltung für Öffnungszeiten: täglich vom 28. Mai von 7 bis 18 Uhr. Weinlieferanten «La passion du vin» ausgewählt der hiesigen Jagd, begleitet von den Weinen der Aug und Ohr, die fesselt, fasziniert und amüsiert. bis 23. Oktober 2011 Fahrplan durchgehender Betrieb. und von den Winzern René Barbier und den Johanniter Kellerei, Twann, präsentiert durch Brüdern Meroni kommentiert. Den krönenden Winzer Martin Hubacher. Preise Erwachsene retour CHF 12.-/einfach CHF 8.-, Impressum Oberaar – Restaurant und Berghaus Kinder 6–16 Jahre retour CHF 8.-/ einfach CHF 5.-. Herausgeber Grimselwelt, Postfach 63, 3862 Innertkirchen Abschluss bildet das einladende Käsebuffet vom Bäregg – Alpinhütte www.grimselwelt.ch/taellibahn Konzept, Gestaltung und Realisation Laufwerk, Bern Käse-Affineur Jumi aus dem Emmental. CH – 3864 Guttannen Oktober Samstag, 23. Juli 2011 · Hotel Handeck Druck Stämpfli AG, Bern Auflage 35’000 Exemplare. Tel +41 33 982 36 11 Meiringen-Innertkirchen-Bahn (MIB) Fax +41 33 982 36 05 Betriebszeiten ganzjährig. 1. Handegg Sommerfest Sa, 15. und 22. Oktober 2011 · Grimsel Hospiz www.grimselwelt.ch/oberaar Fahrplan Pendelbetrieb 6 - 23 Uhr. Spiel und Spass für die Kinder, grosses Grillfest Genusswochenende Öffnungszeiten: täglich vom 22. Juni Ausflugstipp Kombiticket MIB und Aareschlucht im Alpgarten. Kommentierte Degustation gefolgt von 5-Gang- bis 2. Oktober 2011 Öffnungszeiten April bis Oktober August neutral Drucksache Preise Erwachsene CHF 9.- / Kinder CHF 5.- Geniesser-Menü begleitet mit feinsten VersuTälli – Restaurant und Berghaus chungen aus dem Felsenkeller. www.grimselwelt.ch/aareschlucht CH – 3863 Gadmen Sonntag, 23. Oktober 2011 · Hotel Handeck No. 01-11-445515 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership Tel. +41 33 982 36 11 Montag, 1. August 2011 · Grimsel Hospiz Saisonschluss-Brunch 4. September 2011 · Zauberpack «Irritation» www.grimselwelt.ch/taelli Tarifreduktion auf den Bahnen und in den Ho- Nationalfeiertag Reichhaltiger Brunch mit viel musikalischer Wahn vs. Wirklichkeit: Ein Zauber-Theater zum Öffnungszeiten: täglich vom 27. Mai tels bei Anfahrt mit dem öffentlichen Verkehr. Genussvolle Schweizer Spezialitäten – Geniessen Unterhaltung. Verrückt werden! bis 23. Oktober 2011 www.grimselwelt.ch/anreise Mix Produktgruppe aus vorbildlicher Waldwirtschaft und anderen kontrollierten Herkünften Cert no. SQS-COC-023903, www.fsc.org SQS-COC-100061 © 1996 Forest Stewardship Council Erkunden, entdecken, erleben Mit PostAuto ins Freizeitvergnügen Sonnenweg Ideen für unvergessliche Erlebnisse finden Sie unter: www.postauto.ch/freizeitklick Trotti Bike Muggestutz Zwergenwege Unvergesslich, fröhlich, lustig. Liebevoll gestaltete Zwergenwege, eine Trotti Bike Strecke in einmaliger Umgebung und Wanderwege auf denen Ihnen die Berner Alpen zu Füssen liegen. Dies sind nur einige der Highlights am Hasliberg. Erleben Sie unvergessliche Momente mit der ganzen Familie! www.meiringen-hasliberg.ch 272x121_de_Ins_Grimselwelt_Magazin.indd 1 31.01.11 14:18 24 grimselwelt23 In sechs Tagen durch die Grimselwelt. Ohne Gepäck Grimselwelt Trail A m Oberaarsee starten. Und, sechs wunderbare Wandertage später, auf der Engstlenalp landen. Dazwischen liegen die Höhepunkte der Grimselwelt: Naturerlebnisse à discrétion, eine steile Gelmerbahnfahrt, eine Schluchtenquerung auf der schwankenden Triftbrücke und eine Odyssee in die «Unterwasser-Welt» der Kraftwerke Oberhasli. Und jede Nacht wartet ein anderes Bett, mal im komfortablen Hotel, mal in einem urchig alpinen Berghaus. Das Schönste am Ganzen: Die Wanderung geht ganz leichtfüssig. Denn das Gepäck wird wie von Geisterhand transportiert und wartet schon im Zimmer, wenn wir ankommen. Wenn das nicht ein Angebot ist! w w w. g r i m s e l w e l t . c h - w e l c o m e @ g r i m s e l w e l t . c h - T e l + 4 1 3 3 9 8 2 2 6 2 6 M i l e s t o n e - G e w i n n e r D i e G r i m s e l w e l t i s t e i n 2 0 1 0 E n g a g e m e n t · T o u r i s m u s p r e i s d e r K W O , K r a f t w e r k e S c h w e i z O b e r h a s l i A G