Am Ende wird alles
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Am Ende wird alles
Am Ende wird alles... Samstag 15. März 2003 Naval Academy Annapolis Annapolis, MD. Harm stand vor dem Altar der Kapelle und blickte in die Richtung, aus der Nicole kommen sollte. Die Doppeltür ging auf und Jamie kam mit einem Kissen in der Hand den Gang hoch, er trug einen kleinen weißen Matrosenanzug und war sehr darauf konzentriert, genau so zu gehen, wie es seine Mom mit ihm geübt hatte. Als ihm die Ringe vom Kissen rutschten, kniete er sich hin und sammelte sie schnell auf, danach achtete er nur noch auf die Ringe und nicht mehr auf seine Schritte. Er stellte sich zu seinen Vater, der als Trauzeuge neben Harm stand und strahlte ihn an. Der Hochzeitsmarsch begann und Harm hielt den Atem an, als Nicole an der Seite ihres Vaters in den Gang trat. Harms Augen waren nur auf sie gerichtet, die anderen Personen um ihn herum nahm er gar nicht wahr. Ihm fiel nicht mal auf, dass Jessica in einem Kleid vorweg Rosenblätter streute. Nicole trug ein langes weißes Brautkleid, bei dem sich die Schneiderin alle Mühe gegeben hatte, den Bauch so gut wie möglich zu kaschieren, was ihr sehr gut gelungen war. Sie lächelte Harm an, sie fand, dass er in seinen Dress Whites mit den Goldwings einfach nur atemberaubend aussah. Sie war glücklich, den Mann ihrer Träume gefunden zuhaben. Harm schaute sie von oben bis unten an und sein Blick blieb schließlich an ihren Augen hängen. Es schien, als würden sie nur über ihre Augen ein langes Gespräch führen. Der Pfarrer holte die beiden in die Realität zurück, als er mit der Trauung begann. Er sprach das Eröffnungsgebet und die Lesungen, bevor er um die Ringe bat. Jamie trat mit seinem Kissen neben Harm, der ihn lächelnd anschaute. Der Kleine strahlte zurück, stolz darauf, alles so zu machen, wie er es geübt hatte. Der Pfarrer segnete die Ringe, Harm nahm Nicoles Ring und folgte weiter den Worten des Pfarrers. "Und hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau" beendete der Pfarrer schließlich die Trauung. "Sie dürfen die Braut jetzt küssen." Harm hob Nicoles Schleier, nahm zärtlich ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie auf den Mund. Der Pfarrer räusperte sich schließlich und alle Beteiligten blickten das Brautpaar lächelnd an. Harm löste sich wieder von ihr, hielt aber weiter ihre Hände, ihre Blicke waren nur aufeinander gerichtet... Die Hochzeitsgäste versammelten sich vor der Kirche und sahen zu, wie die Ehrengarde Aufstellung nahm. Der Hochzeitsmarsch begann wieder und Harm und Nicole schritten Arm in Arm den Gang entlang bis sie die Ehrengarde erreichten. "Offiziere, zieht ... Säbel!" befahl Jason. "Präsentiert Säbel!" "Die Klingen zum Wind!" "Wir präsentieren zum ersten Mal in der Öffentlichkeit, Commander und Mrs. Harmon Rabb Junior" sagte Jason. Das Brautpaar durchschritt die Gasse. Jason und Matt stoppten Harm und Nicole, indem sie die Säbel vor den beiden kreuzten, als diese das Ende erreicht hatten. Harm und Nicole sahen sich wieder in die Augen und küssten sich dann, bevor Jason und Matt die Säbel wieder hoben. Nachdem die beiden an Jason und Matt vorbeikamen schlug Jason Nicole sanft mit dem Säbel auf den Hintern und sagte "Willkommen in der Navy, Ma'am." "Säbel ab." "Achtung!" "Und wegtreten!" Das Brautpaar nahm die Glückwünsche aller Anwesenden entgegen. "Herzlichen Glückwunsch" sagte Keeter und gab der Braut einen für Harm recht langen Kuss, bevor er Harm die Hand gab. "Danke, Keeter" sagte Harm, warf ihm aber einen warnenden Blick zu. Keeter grinste nur und ging weiter. Als nächstes kamen Mac und Webb zum gratulieren. "Herzlichen Glückwunsch" sagte Mac zu Nicole und gab ihr die Hand, "der Bräutigam sollte auch was von der Hochzeit haben" meinte sie weiter und gab Harm einen Kuss. Harm lächelte und erwiderte den Kuss leicht, ließ aber Nicoles Hand nicht los. Webb dagegen gab Nicole und Harm nur die Hand. "Herzlichen Glückwunsch" sagte Kevin lächelnd und gab Nicole seine Hand. "Wie, kriege ich keinen Kuss?" fragte sie. "Doch" sagte Kevin und stellte sich auf seine Zehenspitze. Sie kam ihm entgegen und bekam ihren Kuss. "Danke" sagte sie lächelnd. Kevin reichte auch Harm seine Hand. Harm sah ihn strahlend an und schüttelte ihm feierlich die Hand. "Diesmal bin ich dran" meinte Harriet lächelnd, als sie mit Bud vor dem Brautpaar stand. Harm grinste, beugte sich zu ihr hinunter und ließ sich von ihr einen recht intensiven Kuss geben. "Wow, Lieutenant" meinte er dann. "Harriet" sagte Bud leicht entsetzt und sah seine Frau an. Nicole lächelte und musste sich zusammenreißen, nicht zu lachen. "Endlich in festen Händen, Sir?" meinte Meg, die mit Kate an der Reihe war. "Meg, Kate, schön euch auch hier zu sehen!" begrüßte Harm sie freudig. "Ihre Hochzeit würden wir uns doch nie entgehen lassen, Harm" meinte Kate lächelnd. "Vielen Dank" sagte Harm und nahm die Glückwünsche entgegen. Als nächstes tauchte Steven auf. "Herzlichen Glückwunsch" sagte er und gab der Braut einen Kuss auf die Wange. "Danke, Steven" sagte Nicole lächelnd. Harm schüttelte ihm die Hand. "Ich...." fing Steven an, "also mein Geschenk steht bei euch zuhause, erst öffnen, wenn ihr alleine seid." Harm sah ihn erstaunt an. "Wir lassen uns überraschen" meinte er dann. "Danke." "Das werdet ihr" meinte Steven noch und ging dann. "Da bin ich ja mal gespannt" sagte Nicole leise zu Harm. "Nicht nur du" flüsterte er zurück. Nicole und Harm schnitten mit seinem Säbel die Torte an und fütterten sich anschließend gegenseitig. Jenn und Kelly kümmerten sich darum, dass jeder etwas von der Torte abbekamen, als das Brautpaar zum ersten Tanz auf die Tanzfläche gingen. "Du bist die schönste Frau in diesem Raum" flüsterte Harm ihr ins Ohr, als sie den Tanz begannen. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch und du siehst in Uniform einfach zum anbeißen aus" antwortete sie ihm leise. Sie tanzten und sahen sich dabei die ganze Zeit nur in die Augen. Nach dem Tanz brachte Harm Nicole wieder zu ihrem Tisch und holte dann für sie und sich selbst etwas zu Essen vom Büffet. Als er sich wieder gesetzt hatte, sah Harm, wie Kevin mit einem Teller zusammen mit Jamie, der auch einen Teller mit Torte hatte, zum Kindertisch rüber ging. "Schau dir die zwei an, die sind ja richtig niedlich" meinte Harm zu Nicole. Jamie kippte der Teller nach vorn und sein Stück Torte fiel auf den Boden. Der Kleine fing sofort an zu weinen. Kevin beruhigte ihn und hob die Torte auf, dann ging er mit Jamie zum Tisch und half ihm auf seinen Stuhl. Kevin stellte Jamie seine eigene Torte hin und reichte ihm einen Löffel, das andere Stück stellte er mitten auf den Tisch und sah Jamie lächelnd zu, wie der die Torte verdrückte. "Bringst du Kevin ein neues Stück?" bat Nicole Harm lächelnd. "Natürlich" sagte Harm, der die kleine Szene ebenso wie Nicole beobachtet hatte. Er stand auf, holte ein neues Stück und ging damit zu Kevin, der nun wieder auf dem Stuhl neben Jamie saß. "Du solltest auch mal davon probieren, es schmeckt sehr gut" sagte Harm und stellte ihm den Teller hin. "Danke" sagte Kevin und lächelte. Harm strich ihm noch über den Kopf bevor er wieder zu Nicole hinüberging. "Er ist wirklich ein braver Junge" meinte sie, als Harm sich wieder neben sie gesetzt hatte. "Ja, das ist er. Wie war es gestern Abend mit den ganzen Kindern im Haus?" fragte er. "Sie waren ganz brav und wir hatten viel Spaß" sagte sie. "Das kann ich mir schon denken" meinte Harm lächelnd. "Was haben dir Meg und Kate denn so alles erzählt über mich?" "Och, so einiges" meinte sie und gab ihm einen Kuss. "Vielleicht sollte ich dann froh sein, dass du mich überhaupt noch haben willst" meinte er und sah ihr tief in die Augen. "Warum sollte ich nicht? Gibt es da noch was anderes, was du mir erzählen willst?" hakte Nicole nach. "Ich bin halt nicht ganz einfach" gab Harm zu bedenken und strich ihr über die Wange. "Darum liebe ich dich doch, weil du einfach nur du bist" lächelte Nicole ihn an. "Ich liebe dich auch und uns wird niemand mehr auseinander bringen" versprach er und küsste sie. "Schön" sagte sie verliebt und sah dann rüber zu Kevin, "und ich glaube unsere Familie versteht sich auch gut." Kevin kam auf Harm und Nicole zu, er strahlte übers ganze Gesicht. "Hey, Partner, was ist los?" fragte Harm ihn lächelnd. "Onkel Matt hat gesagt, ich darf auf die Truman, aber nur wenn du es mir erlaubst" erzählte Kevin. "Natürlich darfst du" meinte Harm erfreut und schaute dankbar zu Matt, der hinter Kevin aufgetaucht war. "Wir haben nächstes Wochenende Familientag, und da Kevin ja jetzt offiziell mein Neffe ist, wäre es kein Problem, ihn an Bord zu bekommen" erklärte Matt. "Du machst ihm eine riesige Freude damit, weißt du das, Matt? Wir haben erst letzte Woche ein Modell der Truman zusammengebaut" meinte Harm. "Dann weiß er ja, wo alles ist" grinste Matt und strich Kevin über den Kopf. "Ich lass dich mal kurz alleine" meinte Nicole und stand auf, "oder vielleicht etwas länger, bei dem Kleid." "Okay, bis gleich" sagte Harm lächelnd. Nicole verschwand mit Jenn und Kelly zu den Waschräumen. Harm stand auf und ging zu Frank, Admiral Jackson, seinem CO und seinem Schwiegervater hinüber, die beieinander standen. "Das hat er wirklich gemacht?" fragte Admiral Jackson nach. "Ich habe was gemacht?" fragte Harm nach, als er merkte, dass die Blicke auf ihm hängen blieben. "Ich habe gerade nur von einem Vorfall im Gerichtssaal erzählt" meinte AJ. "Sie meinen nicht zufällig das, was mich einen Monatslohn und das Ansehen bei Admiral Morris gekostet hat, oder, Sir?" fragte Harm kleinlaut nach. "Doch, genau das" bestätigte AJ. "So etwas wird nie wieder vorkommen, Sir" versprach Harm. "Glaub ich dir, Harm" meinte Frank, "wenn die Babys erst mal da sind, werdet ihr euer Geld noch brauchen." "Babys? Mehr als eins?" fragte AJ überrascht nach und schaute Harm erwartungsvoll an. In diesem Moment kam Kevin dazu und griff nach Harms Hand, er lächelte. Harm lächelte ihn an, legte eine Hand auf Kevins Schulter und schob ihn leicht vor sich. "Kennt eigentlich schon jeder unseren Sohn Kevin?" wechselte er das Thema. "Wir hatten noch nicht das Vergnügen" sagte Admiral Jackson und gab Kevin die Hand. Kevin bekam den Mund nicht mehr zu, weil ein vier Sterne Admiral vor ihm stand. "Hy" brachte er dann schüchtern hervor. "Admiral Jackson ist jetzt dein Großonkel" erklärte Harm Kevin. Kevin nickte und dachte kurz nach, dann sah er Harm fragend an. "Er ist Jason Vater, und da Jason jetzt dein Onkel ist, ist der Admiral jetzt dein Großonkel" versuchte Harm ihm die Familienverhältnisse noch einmal zu erklären. "Ok" meinte Kevin. "Also, Commander, wie viele Babys erwarten Sie?" fragte AJ, als sich die kleine Gruppe auflöste und Harm zurück zu Nicole gehen wollte. Harm schaute kurz zur Seite. "Es werden Zwillinge, Sir" sagte er dann leise. "Und das wollten Sie verheimlichen, Rabb?" fragte AJ nach. "Es sollte eine Überraschung werden, Sir" meinte Harm, als sie wieder bei Nicole waren. "Was sollte eine Überraschung sein?" fragte Nicole. "Die Zahl unserer Kinder, Frank hat sich etwas versprochen" meinte Harm. "Verstehe" meinte Nicole. "Ich werde es schon nicht rum erzählen" versprach AJ. "Danke, Sir" sagte Harm und legte den Arm um Nicole. Jason kam auf sie zu. "Ich soll euch fragen, wie es mit dem Brautstrauß aussieht" meinte er. "Wollt ihr uns schon los werden?" wollte Nicole wissen. "Dann lass uns mal, Nic" meinte Harm und folgte Jason. Kevin kam dazu und nahm Harms freie Hand. "Darf ich wirklich hier übernachten?" fragte er nach. "Ja" sagte Harm lächelnd, "Jason hat das so eingerichtet für dich. Gefällt es dir?" "Ja, das glaubt mir in der Schule keiner" meinte Kevin glücklich. Gemeinsam gingen sie in die Mitte des Raumes, wo sich die Frauen um das Paar herum aufbauten, dabei waren Mac, Kate und Meg als unverheiratete Frauen in der ersten Reihe. Nicole drehte sich mit den Rücken zu ihnen und warf den Strauß, der von Mac gefangen wurde. Unter großem Jubel verließ das Brautpaar den Raum und gingen hinaus auf den Parkplatz. Harm öffnete die rechte hintere Tür der Limousine und half dann Nicole beim Einsteigen, was mit dem Kleid nicht ganz einfach war. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, ging er um das Auto herum und stieg von der anderen Seite hinten ein. Der Gunny saß auf dem Fahrersitz, Jason hatte auch für eine ChauffeursUniform gesorgt. "Es ist mir eine Ehre, das junge Paar fahren zu dürfen" sagte er jetzt galant. Er schloss das verdunkelte Zwischenfenster und fuhr langsam los. Er setzte Nicole und Harm in Georgetown ab. "Kann ich noch irgendwas tun, Sir?" fragte er, als Harm seiner Frau aus dem Auto half. "Ja, können Sie" sagte Harm und warf dem Gunny die Haustürschlüssel zu. Im nächsten Moment nahm Harm Nicole auf den Arm und trug sie über die Schwelle des Hauses. Der Gunny steckte den Schlüssel von innen ins Schloss der Haustür, als Harm und Nicole eingetreten waren und zog dann die Tür leise von außen zu. Bevor Harm sie herunterließ, gab er ihr noch einen innigen Kuss. Sie griff nach Harms Hand und ging mit ihm die Treppe hoch ins Schlafzimmer. "Öffnest du mir bitte den Reißverschluss?" bat sie ihn und drehte sich um. Harm zog ihn sanft herunter und achtete darauf, dass keine Haare hineingerieten. Sie drehte sich wieder zu Harm um. "Und jetzt Augen zu" sagte sie lächelnd. "Ok" sagte Harm, schloss die Augen und legte noch seine Hand darüber. Er hörte leises Rascheln, ließ aber die Augen geschlossen, auch wenn es ihm schwer fiel. "Du darfst wieder" sagte sie schließlich. Harm nahm die Hand weg und schaute Nicole an, sein Mund blieb vor Erstaunen offen stehen. Nicole trug ein hauchdünnes Seidennachthemd und lächelte ihn an, drunter schien sie nur einen knappen weißen Tanga zu tragen. Als Harm genauer hinsah erkannte er etwas Eingesticktes auf dem Tanga, er trat heran und konnte seinen Namen in einem Herzchen lesen. Er blickte wieder auf und grinste breit. "Gefällt dir, was du siehst?" fragte Nicole und gab ihm einen zärtlichen Kuss. "Ja" brachte Harm nur noch hervor, bevor sie sich leidenschaftlich küssten und erst wieder trennten, als beide keine Luft mehr bekamen. "Wie wäre es, wenn wir erst mal was auspacken" brachte Nicole etwas atemlos hervor und fing langsam an, die Knöpfe an seiner Uniformjacke zu öffnen. Sie streifte ihm diese ab und zog ihm das Unterhemd aus, bevor sie sich seiner Hose zuwandte. Während Harm sich von ihr ausziehen ließ, fuhr er mit seinen Händen durch ihre Haaren und hauchte zärtliche Küsse auf ihren Hals und ihren Nacken. Es dauerte nicht lange bis er nur noch in Shorts vor ihr stand. "Wollen wir Stevens Geschenk auspacken?" fragte Nicole und sah auf das Bett, wo das Paket noch immer stand. Harm sah sie lächelnd an und ließ sich zum Bett führen. Gemeinsam zogen sie an der roten Schleife, die um den Karton war und hoben den Deckel ab. Zum Vorschein kamen drei Videos, ein Buch und eine Menge verschiedene Gegenstände. Nicole nahm den Zettel aus dem Karton, der oben auf lag und las vor, "Alles zum sofortigen Gebrauch geeignet. Viel Spaß, Steven!" Sie nahm das Buch heraus. "Das Kamasutra, wie praktisch" meinte sie lächelnd und reichte es Harm. Harm öffnete es und betrachtete die künstlerisch dargestellten Liebespositionen, während Nicole ein Video herausnahm. "Ich glaub, das ist für dich" sagte sie und gab es Harm rüber. "Was ist das?" fragte er und nahm es in die Hand. 'Wie man seine Frau verwöhnt' konnte er dort lesen. "Und das ist für mich" sagte Nicole und zeigte Harm das Cover. 'Wie Frau ihren Mann verwöhnen kann.' "Was ist das dritte?" wollte Harm wissen. "Mehr Spaß beim Sex" antwortete Nicole. "Ich glaub, das kennen wir schon" meinte Harm grinsend. Nicole legte die beiden Videos auf den Nachttisch und griff noch mal in den Karton. Harm wurde leicht rot, als er sah, was sie hervorholte. Sie schaltete den Vibrator ein und drückte ihn gegen Harms Oberkörper. Harm zuckte zurück als sie damit tiefer ging und in Richtung seiner Leistengegend fuhr. Nicole nahm den Vibrator wieder weg und schaltete ihn aus. Sie nahm etwas anderes aus dem Karton und sah Harm fragend an. "Wofür ist das?" Harm wurde nun rot bis unter die Haarwurzeln, als er ihr die Tube Gleitgel abnahm. "Ich glaube, Steven dachte da bei der Verwendung des Vibrators eher an mich als an dich" sagte er dann verlegen. Nicole sah ihn etwas verwundert an, verstand dann aber. "Wenn du möchtest" bot sie an. Da Harm sie erschrocken und sprachlos ansah, nahm Nicole einen anderen Gegenstand aus dem Karton und sah ihn sich an. "Und was macht man damit?" Sie hielt ihm eine Schachtel mit zwei Kugeln hin. "Die wären dann für dich" meinte Harm. "Du führst sie ein und... versuchst, sie mit deinen Muskeln festzuhalten und loszulassen" erklärte er dann leise und ließ die Kugeln über ihren Bauch nach unten rollen. "Ganz alleine?" fragte Nicole verführerisch. Harm stellte den Karton auf den Boden neben dem Bett, legte die Kugeln beiseite und glitt dann langsam und zärtlich streichelnd unter Nicoles Nachthemd. Nicole ließ eine Hand über seinen Rücken gleiten. Als sie die Hand aufs Bett legte, berührte sie den Vibrator, den Harm dort abgelegt hatte. Sie nahm ihn und zeigte ihn Harm. "Guck mal was hier noch rum liegt" meinte sie lächelnd. Sie schaltete ihn auf der schwächsten Stufe ein, drückte ihn sanft gegen Harms Bauch und ließ ihn langsam tiefer gleiten, bis in seine Shorts. "Weißt du, was du mir antust?" stöhnte er leise und zog an ihrem Tanga. "Ich habe eine vage Vorstellung" meinte sie mit Blick auf seine Shorts, wo sich eine Reaktion deutlich sichtbar machte. Im nächsten Moment hatte er ihr den Hauch von Tanga ausgezogen und nahm ihr den Vibrator ab, den er vorsichtig zwischen ihre Beine gleiten ließ. Nicole schloss die Augen und stöhnte leise. Harm liebte es, Nicole so zu sehen, er erregte sie weiter mit dem Liebesspielzeug und sah fasziniert zu, wie sie den ersten Höhepunkt erreichte. Er hörte nicht auf, sondern fuhr nun mit dem Vibrator etwas höher und reizte ihre linke Seite, während er mit dem Mund ihren Hals liebkoste. Nicole zitterte und schrie laut stöhnend auf, was Harm sehr erregte. "Oh Gott, Harm" stöhnte sie laut, als sie sich auf den dritten Orgasmus zu bewegte. "Kann ich dir helfen, Schatz?" fragte Harm verführerisch und fuhr wieder mit dem Vibrator nach unten. "Ja" brachte sie atemlos raus. Harm ließ den Vibrator achtlos auf der Bettdecke liegen und küsste sie auf den Mund. Dann zog er seine Shorts aus und stöhnte leise, als er tief in sie eindrang. "Ja" stöhnte Nicole und hatte ihren nächsten Orgasmus, noch bevor Harm auch nur anfing, sich zu bewegen. Das Zucken ihrer Muskeln erregte Harm nur noch mehr, er bewegte sich nur wenig und schrie schon wenige Sekunden später laut auf, als er seinen ersten Orgasmus erreichte. "Ich liebe dich, Harmon Rabb junior" flüsterte Nicole ihm ins Ohr, als sie beide zufrieden neben einander lagen und kuschelten. "Und ich dich, Mrs Rabb" sagte Harm ebenso leise und küsste sie dann. "Sag es noch mal" bat sie lächelnd. "Ich liebe dich, Mrs Rabb" wiederholte er und sah ihr tief in die Augen. "Mrs Rabb, das gefällt mir" lächelte sie und gab Harm einen sanften Kuss. Harm zog die Bettdecke über sich und Nicole und machte dann das Licht mit dem Schalter neben dem Bett aus. Nicole kuschelte sich an Harm und schlief glücklich ein. Harm hauchte noch einen Kuss auf ihre Stirn und legte seinen Kopf an ihren, bevor auch er einschlief. Mitten in der Nacht wurde Harm sanft von Nicole geweckt, in dem sie den Vibrator von zuvor auf kleinster Stufe zärtlich gegen seinen Penis hielt. Harm reagierte sofort darauf, er küsste sie auf den Mund, während sich sein Penis bereits wieder seinen Weg suchte. Nicole legte den Vibrator beiseite und ließ Harm machen, sie stöhnte leise und streichelte mit ihren Händen über seinen Rücken, als er wieder in sie eindrang. Er bewegte sich immer schneller und küsste sie dann auch wieder, bevor sie schreien konnte. Harm zog sich ein wenig zurück um dann wieder kraftvoll eindringen zu können, sein Puls raste, als er lustvoll stöhnend seinen Höhepunkt erreichte. "Harm!" schrie Nicole, als auch sie zum Höhepunkt kam. Schwer atmend aber glücklich blieb er neben ihr liegen, als er sich von ihr gelöst hatte und streichelte zärtlich ihre Wange. Sie gab ihm einen liebevollen Kuss und streichelte über seine Seite. Harm beugte sich wieder zu ihr herüber und küsste sie zärtlich, dabei liebkoste er ihre Brüste mit den Händen. Nicole nahm die Liebeskugeln zur Hand und gab sie Harm, sie sah ihn auffordernd an. Er fuhr sich über die Lippen, als er sie aus ihrer Hand nahm. Dann glitt er mit den Kugeln nach unten, führte sie vorsichtig ein und zog sie mit aufreizender Langsamkeit wieder heraus. Nicole stöhnte leise, ihre Augen waren geschlossen und sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Harm verwöhnte sie weiter mit den Kugeln und beobachtete im Mondlicht, das durch das Fenster schien, ihre Reaktion. Sie stöhnte immer lauter bis sie mit einem Schrei erneut zum Orgasmus kam. Sie drückte Harm sanft aufs Bett, so dass er auf dem Rücken lag, die Kugeln waren noch in ihr. Sie merkte wie sich die Kugeln in ihr bewegten und stöhnte leise, aber das hielt sie nicht von ihrem Vorhaben ab. Langsam küsste sie sich den Weg von seinem Mund nach unten über seinen Bauch bis zu seiner Leistengegend. Er hatte die Augen geschlossen und fuhr mit seinen Händen leise stöhnend durch ihre Haare. Nicole ließ kurz von ihm ab und suchte sich aus dem Karton einen kleinen Vibrator raus, gerade mal so groß wie ein Finger. Dann widmete sie sich mit ihrem Mund wieder eingehend seinem Körper. Sie legte erst eine Hand um seinen Penis und streichelte sanft darüber, bevor sie ihre Lippen drum schloss. Harm stöhnte nun lauter und ließ sich von Nicole verwöhnen. Sie leckte und saugte abwechselnd an ihm, während sie den kleine Vibrator einschaltete und zärtlich damit über die Innenseite seiner Oberschenkel strich. "Oh Gott, Nic" stöhnte er. Als sie merkte, dass Harm kurz vor dem Orgasmus war, drückte sie leicht seinen Penis kurz über der Wurzel und verhinderte dies. Sie feuchtete den kleine Vibrator mit ihrer Zunge an und führte ihn Harm langsam eingeschaltet ein, während sie mit ihrem Mund wieder seinen Penis verwöhnte. Harm schrie laut auf, als sie mit dem Vibrator seine Prostata traf, Nicole zog diesen daraufhin ein Stück raus und wiederholte die Bewegung, bis Harm zum Orgasmus kam. Dann zog sie den Vibrator ganz heraus und schaltete ihn ab, bevor sie Harm intensiv küsste. "So was habe ich noch nie erlebt" stöhnte Harm schwer atmend. "Hat es dir gefallen?" fragte Nicole lächelnd nach. Harm nickte nur und küsste sie, während er mit der Hand wieder bei ihr nach unten wanderte und ganz langsam die Kugeln herauszog. Nicole vertiefte den Kuss. Harm reizte sie mit den Kugeln und den Fingern weiter, während seine Zunge mit ihrer spielte. Sie stöhnte in seinem Mund, ihr Atem raste, als sie wieder zum Orgasmus kam. Sie kuschelte sich an Harm. Mit ihrem Kopf auf seiner Brust liegend schliefen die beiden wieder ein. Gegen 1100 am nächsten Morgen kam Harm mit Frühstück auf einem Tablett wieder ins Schlafzimmer. Nicole schlief noch. Harm stellte das Tablett auf dem Boden, schlüpfte wieder unter die Decke und weckte sie sanft mit einem Kuss. "Guten Morgen, Mrs Rabb" sagte er, als sie die Augen aufschlug. "Morgen, Mr Rabb" antwortete sie zurück. Harm nahm das Tablett auf und stellte es auf das Bett. "Wie wäre es mit Frühstück?" "Ich sterbe vor Hunger" meinte sie lächelnd. "Das wollen wir natürlich nicht" meinte er lachend und nahm die Hauben von den Tellern. Harm hatte zwei Portionen Rührei gemacht und Brot dazu gelegt. "Das sieht gut aus" sagte Nicole anerkennend. "Und schmeckt genauso gut" meinte er und nahm sich noch von dem Brot. Während des Frühstücks aß Harm mehr von Nicoles Teller und sie mehr von seinem, weil sie sich wieder gegenseitig fütterten. Sie alberten herum und nachdem Harm das Tablett wieder auf den Boden gestellt hatte, kuschelten sie sich zufrieden wieder aneinander. Nach über einer Stunde Kuscheln und sanftes Streicheln klingelte das Telefon neben dem Bett. "Rabb" meldete sich Harm. "Hy, ich bins, Steven" meldete der sich etwas atemlos. Harm hielt den Hörer so zwischen sich und Nicole, dass auch sie das Gespräch hören konnte. "Morgen, Steven" begrüßte er ihn. "Habt ihr mein Paket gefunden?" fragte Steven. "Haben wir, danke für die Überraschung" meinte Harm lachend. "Und auch schon ein paar Sachen ausprobiert" ergänzte Nicole. "Und... Spaß gehabt?" fragte Steven, dessen Atmung offensichtlich schneller wurde. "Also zum Schlafen sind wir in der letzten Nacht kaum gekommen" meinte Harm. "Aaah" stöhnte Steven mit einer Mischung aus Schmerz und Lust. Nicole sah Harm entsetzt an. "Steven, ist alles in Ordnung mit dir?" fragte Harm besorgt. Er hörte Steven auf der anderen Seite nur stöhnen und schwer atmen. "Steven?" rief er noch einmal in den Hörer. "Sie stören, Rabb" sagte Webb leicht atemlos in den Hörer und legte auf. "Da war wohl jemand schwer beschäftigt" meinte Harm lächelnd zu Nicole, nachdem er den Hörer wieder weggelegt hatte. "Du meinst...?" fragte Nicole nach. "Ja, genau das meine ich" antwortete Harm und ließ seine Finger über ihre Vorderseite wandern. "Wollen wir dann auch noch ein bisschen" schlug Nicole vor und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Statt einer Antwort glitt Harm mit einer Hand tiefer und streichelte sie intensiv. Sie stöhnte leise und schloss die Augen, streichelte aber ihrerseits Harm sanft an seinen empfindlichen Stellen. Sie reizten einander nur durch zärtliche Berührungen und Küsse. Harm ließ seine Hände über ihren Körper wandern und schien jeden einzelnen Fleck erkunden zu wollen. Nicole stöhnte immer lauter, bis sie zum Höhepunkt kam, ihre Atmung beruhigte sich nur langsam, während sie Harm weiter streichelte und massierte. Harms Finger strichen sanft über ihren Rücken, er sah ihr zärtlich in die Augen. "Wollen wir noch mal sehen was noch in dem Karton ist?" fragte Nicole verführerisch. Harm lächelte, drehte sich zur Seite und hob den Karton auf das Bett. Nicole kramte interessiert in dem Karton herum. "Gibt es noch etwas nettes da drin?" fragte Harm. Sie hatte einen dunkelblauen Vibrator in der Hand, an dem noch ein Zettel hing und las diesen. "Ich glaube ja" meinte sie. "Was ist damit?" fragte er interessiert. "Der ist zum Einsatz unter Wasser geeignet, zum Beispiel in der Badewanne" erklärte sie lächelnd. "Sollen wir ihn gleich einmal ausprobieren?" schlug Harm vor und blickte sie verführerisch an. "Können wir" sagte Nicole und machte den Zettel ab, bevor sie aufstand. Harm ging voraus und drehte das Wasser auf. Nicole beobachtete ihn, den Vibrator noch immer in der Hand. Harm legte noch ein paar Handtücher bereit. "Kommst du?" sagte er dann und hielt ihr eine Hand hin. Sie griff nach seiner Hand und stieg mit Harm in die Wanne. Harm setzte sich so, dass Nicole zwischen seinen Beinen saß und ihr Rücken auf seiner Brust lag. Zärtlich streichelte er mit beiden Händen ihre Vorderseite. Er nahm ihr den Vibrator aus der Hand, schaltete ihn ein und glitt damit tiefer. Sie legte ihren Kopf zurück auf Harms Schulter und stöhnte leise, ihr Körper entspannte sich vollkommen. Harm reizte sie noch weiter und führte ihr dann vorsichtig den Vibrator ein. Sie stöhnte lauter und spreizte ihre Beine so weit es ging, sie drückte sich an Harm und hielt sich am Beckenrand fest. Harm hielt sie mit einer Hand um die Hüfte, mit der anderen bewegte er langsam den Vibrator in ihr. Nicole konnte seine eigene Erregung in ihrem Rücken spüren, doch bevor sie etwas deswegen sagen oder tun konnte, kam sie laut stöhnend zum Höhepunkt. Ganz langsam entspannte sie sich wieder und ihre Atmung beruhigte sich. Sie nahm Harm den Vibrator aus der Hand und drehte sich auf die Seite, damit sie besser an ihn herankam. Harm schaute sie nur an und ließ sie gewähren. Sie legte den angeschalteten Vibrator auf Harms Bauch und ließ ihn in kreisenden Bewegungen tiefer gleiten. Er schloss die Augen und begann zu stöhnen. Einen kleinen Moment verharrte sie mit dem Vibrator gegen Harms Penis gedrückt, bevor sie damit noch etwas tiefer glitt und zwischen seine Backen sanft drückte. Harm stöhnte noch mehr und legte sich dann leicht auf die Seite. Nicole küsste ihn leidenschaftlich und ließ die Spitze langsam in Harm eindringen. Harm stöhnte nun lauter, diesmal in einer Mischung aus Erwartung und Schmerz. Nicole zog langsam den Vibrator wieder raus und schaltete ihn ab, bevor sie ihn neben die Wanne fallen ließ und Harm leidenschaftlich küsste, ihre Hand wanderte nach unten und massierte mit sanften Druck seinen Penis. Sie ließ ihn los und setzte sich auf ihn, damit er langsam in sie eindringen konnte. Die beiden bewegten sich im gleichen Rhythmus, und durch die vorherige Reizung dauerte es nicht lange, bis Harm mit einem lustvollen Schrei kam. Nicole küsste ihn intensiv und war noch immer mit ihm verbunden. "Ich liebe dich" flüsterte sie und strich ihm mit einer Hand über die Wange. Harm küsste den Ring an ihrer Hand. "Ich dich auch" sagte er und streichelte sie zärtlich über den Arm. Nicole stand auf, als das Wasser langsam zu kalt wurde, nahm Harms Hand und stieg mit ihm aus der Wanne. Sie trockneten sich gegenseitig ab und gingen wieder ins Schlafzimmer. "Wir sollten wohl mal alles, was wir benutzt haben, sauber machen und dann wegschließen, damit Kevin nichts findet" meinte sie. "Sollten wir, ich möchte die Fragen nicht beantworten, wenn er wissen will, was das für Spielzeug ist" stimmte Harm ihr lächelnd zu und ging mit den drei benutzten Vibratoren ins Bad. Nicole folgte ihm mit den Liebeskugeln in der Hand. "Die haben wir auch benutzt" sagte sie lächelnd. Sie gab ihm die Kugeln und stellte sich hinter Harm, legte die Arme um ihn und lehnte sich an ihn. Ihre Hände lagen auf seinem Bauch und streichelten ihn sanft, während er alles reinigte. "Nicole" sagte Harm mit einem warnenden Unterton in der Stimme. Nicole ließ ihn widerstrebend los. "Dann überzieh ich mal das Bett" meinte sie und ging ins Schlafzimmer. Harm sah ihr hinterher, wie sie nackt wieder ins Schlafzimmer zurückging. Sorgsam trocknete er alles ab und folgte ihr dann. Nicole hatte einen von Harms Navy Sweatshirt an und strich das frisch bezogene Bett glatt. Harm legte das Spielzeug in den Karton zurück und holte sich dann ein paar Shorts aus dem Schrank. "Wo stellen wir den jetzt hin?" fragte sie ihn und zeigte auf den Karton. "In den hinteren Teil des Kleiderschrankes?" schlug Harm vor. "Hoffen wir mal, dass Kevin nicht neugierig ist" meinte sie und hob den Deckel auf, um ihn auf den Karton zu tun. "Lass uns noch was darum binden" meinte Harm. "Wir wollten da aber noch mal ran" sagte Nicole und gab Harm einen zärtlichen Kuss, sie legte ihre Hände auf seine Hüften. Harm legte selbst seine Hände um sie und erwiderte ihren Kuss, der ewig zu dauern schien. Dabei bemerkte er, dass Nicole außer dem Pulli nichts trug. Er glitt mit den Händen unter den Pulli und streichelte ihre zarte Haut. "Wie wäre es, wenn wir uns vor den Fernseher kuscheln und ein Video ansehen" schlug sie vor. "Du meinst, eines der Videos aus dem Karton?" fragte Harm nach, während er sie weiter streichelte. "Wenn du möchtest." "Aber nicht im Wohnzimmer" meinte Harm. "Warum nicht? Jason bringt Kevin nicht vor 1900" sagte Nicole. "Na gut" willigte er ein. "Such dir einen aus" lächelte Nicole und gab Harm noch einen liebevollen Kuss, bevor sie vor nach unten ging. Harm nahm alle drei Filme aus dem Karton und außerdem noch eine Decke und folgte ihr damit. Nicole hatte für Harm und sich was zu trinken auf den Couchtisch gestellt. Er schob eine der Cassetten in den Recorder, machte den Fernseher an und setzte sich dann zu ihr auf die Couch. Die Decke legte er über ihren und seinen Schoß. "Welcher ist es?" fragte sie und kuschelte sich an ihn. Harm sagte nichts, sondern startete den Recorder. Auf dem Bildschirm tauchte der Titel "Mehr Spaß beim Sex", auf und ein Pärchen war dabei, die Vorzüge eines Vibrators vorzuführen. Nach wenigen Minuten fing Nicole an langsam mit einer Hand über Harms Bauch zu streicheln und bewegte diese dann immer tiefer bis in seine Shorts. "Dir gefällt wohl der Film" bemerkte sie und massierte mit sanften Druck seinen Penis. Harm veränderte etwas seine Position und stöhnte leise. Sie versiegelte seine Lippen mit ihren und küsste ihn leidenschaftlich, dabei erhöhte sie den Druck mit ihren Fingern. "Nicole..." murmelte er, er wanderte mit einer Hand zu ihrem Bauch und strich aufreizend über ihre Seite. "Ja?" fragte sie und strich mit der freien Hand über seine rechte Brustwarze und kniff diese leicht. Er atmete schneller und bewegte sich im Rhythmus ihrer auf- und abgleitenden Finger, dabei fuhr er fort, sie über den Bauch zu streicheln. Es klingelte an der Tür. Nicole ließ von Harm ab und sah ihn überrascht an. "Wer kann das sein?" fragte sie. "Ich weiß es nicht" sagte er etwas außer Atem. Er stand auf, ging hinauf und kam Sekunden später in Jogginghose und Shirt wieder herunter, um die Tür zu öffnen. Vor der Tür stand ein Bote mit einem Paket. "Commander Harmon Rabb?" fragte dieser. "Ja?" sagte Harm. "Dann bekomme ich hier bitte eine Unterschrift und das Paket ist für Sie, Sir" sagte der Bote und reichte Harm das Brett auf dem er zu unterschreiben hatte, samt Stift. "Von wem ist es?" wollte Harm wissen. "Das weiß ich nicht, Sir, ich liefere es nur aus." Harm unterschrieb und nahm dann das Paket entgegen. Harm schloss die Tür hinter ihm und ging mit dem Paket zur Couch. Nicole hatte sich in die Decke gewickelt. "Von wem ist das?" wollte sie wissen. Harm setzte sich wieder auf die Couch und öffnete das Paket. Er hob den Deckel ab und nahm erst ein rosafarbenes und dann ein blaues Taufkleid heraus, darunter befand sich noch ein Foto. "Die sind ja niedlich" meinte Nicole und hielt das in rosa hoch. "Ist keine Karte dabei?" Harm nahm erst das Foto heraus, ein Schnappschuss von der Hochzeit, als Kevin gerade Nicole mit einem Kuss gratulierte. Dann drehte er die Karte um, die noch unter dem Foto war und las diese. Er erstarrte und wurde blass. Sie nahm ihm die Karte ab und las sie. "Ist Clark ein Freund von dir? Warum war er nicht auf der Hochzeit?" wollte sie wissen. Harm schüttelte den Kopf und schluckte, als er noch einmal auf die Karte sah. "Clark Palmer" murmelte er leise. "Harm, was ist los? Wer ist dieser Clark?" fragte sie besorgt und strich ihm mit der Hand über die Stirn, da er kreideweiß war. "Jemand, von dem ich gehofft habe, dass er nie wiederkommt" sagte Harm. "Ist er gefährlich?" fragte Nicole vorsichtig nach. Harm schaute sie nur an und wusste nicht, was er ihr sagen sollte, ohne sie aufzuregen. Er legte den Karton auf den Tisch und nahm sich das Telefon. Mit der Karte in der Hand wählte er eine Nummer. "Ich hoffe für Sie, es ist wichtig" ging Webb ihn an. "Tut mir leid, für mich ist es sogar sehr wichtig" entschuldigte sich Harm mit einem leichten Zittern in der Stimme. "Einen Moment" bat Webb. Harm konnte im Hintergrund Steven leise stöhnen hören und Webb flüstern, "schlaf weiter." Dann atmete Webb tief durch. "Was ist los?" fragte er. "Wir haben gerade ein... Paket bekommen" begann Harm. "Zwei Taufkleider und ein Foto von der Hochzeit. Auf der beiliegenden Karte steht: 'Schade, dass ich nicht zur Hochzeit kommen konnte, aber bei der Taufe bin ich dabei.' Unterzeichnet ist die Karte mit Clark Palmer" sagte Harm stockend. "Palmer sitzt, er kann das nicht geschickt haben" sagte Webb und versuchte, nicht laut zu reden. "Aber es ist seine Schrift" sagte Harm. "Ich komme sofort vorbei" sagte Webb. 'Nicht gehen' murmelte Steven im Hintergrund. 'Es ist wichtig, meine kleine Computermaus' flüsterte Webb, aber Harm hörte es trotzdem. 'Bei dir ist alles wichtig' kam müde von Steven. 'Es ist für Harm wichtig' erklärte Webb. 'Ok' gab Steven nach. "Ich bin gleich bei Ihnen" sagte Webb noch mal zu Harm in den Hörer. "Danke" sagte Harm und beendete dann das Gespräch. "Harm, was ist los? Rede mit mir" bat Nicole ihn und sah besorgt aus, da Harm noch immer blass war. "Webb wird gleich hier sein" sagte er. "Wir sollten uns erst einmal anziehen." "Warum?" fragte sie weiter, als die beiden die Treppe hoch und ins Schlafzimmer gingen. "Palmer ist ein Psychopath, der einigen Leuten nach dem Leben trachtet" versuchte Harm vorsichtig zu erklären. "Und was hast du mit ihm zu tun?" fragte Nicole und zog sich einen Slip, eine Jogginghose und ein paar Wollsocken an. "Ich habe ihn hinter Gittern gebracht." "Und warum will er dann zur Taufe kommen? Ich versteh das nicht" meinte Nicole verwirrt. "Weil er mich leiden sehen will, Nic" sagte Harm mit einem ernsten Gesichtsausdruck. "Aber er sitzt im Gefängnis, also wird er nicht an uns herankommen können." "Wenn er sitzt, wie konnte er uns das schicken und vor allem das Foto von Kevin und uns machen?" wollte sie ängstlich wissen. "Deswegen brauche ich Webb" erklärte Harm, als es gerade an der Tür klingelte. "Wie kann er helfen?" fragte Nicole weiter, als die beiden runter gingen. Es klingelte ein zweites Mal. "Er kennt Palmer, er weiß, wie er ist" sagte Harm noch, bevor er zur Tür ging. Nicole sah ihn besorgt und ängstlich an, sie rieb sich unbewusst über den Bauch. Die Türklingel ging ein drittes Mal. Harm öffnete die Tür. "Danke, dass Sie so schnell gekommen sind" sagte er und ließ Webb herein. "Klar, kein Problem" meinte Webb und leise hinterher, "habe ja grad nichts Besseres zu tun." Harm sah ihn nur an und nahm dann das Paket und die Karte vom Tisch. "Das ist es" sagte er und gab es Webb. "Ok, unsere Leute werden sich die Sachen ansehen. Sie wollten die Sachen vermutlich eh nicht behalten" sagte Webb. "Ganz sicher nicht" sagte Harm. "Wollen sie, dass ich Leute um das Haus positioniere, bis geklärt ist, dass Palmer noch da ist, wo er sein sollte?" bot Webb an, dem nicht entgangen war, wie ängstlich Nicole war. Harm dachte einen Moment nach und atmete tief durch. "Es wäre besser" sagte er dann leise. "Ich werde es veranlassen" versprach Webb. "Es ist nicht wegen mir, ich mache mir nur Sorgen um Nicole und die Kinder" erklärte Harm. "Sie werden langsam vernünftig" meinte Webb. Harm brachte Webb noch zur Tür. "Es... tut mir leid, dass ich Sie und Steven gestört habe" entschuldigte er sich. "Was tut man nicht alles für Freunde" meinte Webb und ging. Nachdem Harm die Tür geschlossen hatte, setzte er sich zu Nicole auf die Couch und nahm sie in den Arm. "Es tut mir leid, Liebes" sagte er und strich ihr über den Rücken. "Du kannst doch nichts dafür" meinte sie und lehnte sich an ihn. Harm hielt sie fest an sich gedrückt und küsste sie auf die Stirn. "Es ist meine Schuld, ich bin es, den er will und ich bringe euch in Gefahr" murmelte er. "Wir sind eine Familie, Harm, wir werden das gemeinsam durchstehen" sagte sie und versuchte, zuversichtlicher zu klingen, als sie war. Um Punkt 19 Uhr klingelte es an der Haustür. Harm stand von der Couch auf und öffnete. "Hi, ihr zwei" begrüßte er Jason und Kevin. "Hy" sagte Jason und kam mit Kevin rein, der sehr müde aussah, der Junge trug eine Baseballcap der Academy. "Hey, Kevin, ich glaub, dich stecken wir gleich ins Bett, was?" meinte Harm, als er die Tür schloss. "Nein" sagte Kevin leise. "Komm, du kannst mir gleich alles erzählen" sagte Harm und hielt ihm die Hand hin. Kevin griff nach Harms Hand. "Bye, Onkel Jason" sagte er, als Harm mit ihm hoch ging. "Bleibst du noch was, Jason?" fragte Harm noch. "Ja" meinte Jason und ging mit Kevins Sachen ins Wohnzimmer zu Nicole. Harm brachte Kevin in sein Zimmer und zog ihm erst einmal die Jacke aus. Kevin streifte die Schuhe aus, ohne sie zu öffnen. "Onkel Jason, hat mir alles gezeigt" erzählte er. "Hat es dir dort gefallen?" fragte Harm, nahm ihm die Mütze ab ab und wuschelte durch Kevins Haar. "Ja, da ist alles so groß" meinte Kevin, er war zwar aufgeregt, hatte aber trotzdem Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten. "Ich war auch einmal dort" erzählte Harm, als er ihm den Pulli hochzog und ein Academy-T-Shirt darunter zum Vorschein kam. "Zu Besuch?" fragte Kevin nach. "Nein, ich war als Offiziersanwärter dort" antwortete Harm. "Wow" sagte Kevin begeistert und müde gleichzeitig. "Aber darüber sprechen wir später mal" meinte Harm und führte den Jungen ins Bad. Kevin putze sich schon halbschlafend die Zähne und ließ sich dann von Harm wieder ins Zimmer bringen. Der öffnete die Bettdecke und ließ Kevin darunter rutschen. Er deckte ihn zu und setzte sich noch auf die Bettkante. "Wenn ich groß bin, will ich auch zur Academy" sagte Kevin leise und schlief ein. Harm lächelte. "Wir werden sehen" meinte er und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn. Dann stand er auf, machte das Licht aus und ging hinunter. "Er ist bestimmt direkt eingeschlafen" meinte Jason zu Harm. "Aber nicht, ohne mir vorher noch seine Begeisterung zu zeigen. Es scheint ihm wirklich sehr gefallen zu haben" sagte Harm. "Das glaube ich, er wollte sich alles ansehen" grinste Jason. Harm setzte sich zu Nicole auf die Couch. "Gab es gestern noch was, nachdem wir weg waren?" fragte er. "Nein, nicht das ich wüsste" sagte Jason. "Die Navy und die Marines haben sich auch vertragen?" wollte Nicole wissen. "Klar, wir sind ja friedliebend" grinste Jason breit. "Und das soll ich dir glauben?" hakte sie lächelnd nach. "Ja, und wie war eure erste Nacht und der erste Tag als Ehepaar?" wollte Jason wissen. "Atemberaubend" meinte Harm lächelnd und legte den Arm um Nicole. "Ah ja, ich denke ich fahr dann mal wieder, damit ihr eure traute Zweisamkeit noch was genießen könnt" sagte Jason und stand auf. "Lass von dir hören, Jason" sagte Harm, der sich nur zögernd von Nicole gelöst hatte und Jason zur Tür begleitete. "Klar, bis nächstes Wochenende" sagte Jason. "Bist du auch auf der Truman am Wochenende?" fragte Harm. "Wenn die mich noch mal drauf lassen" lachte Jason. "Der Skipper wird sich freuen, uns alle zusammen zu sehen" grinste Harm. "So lang du diesmal nichts und niemanden kaputt machst" meinte Jason unschuldig. "Iiiich? Niemals!" wehrte sich Harm. "Klar, glaub ich dir" grinste Jason. "Natürlich! Also dann, wir sehen uns" sagte er. "Und denk an deine Uniform" erinnerte ihn Jason und öffnete die Tür. "Wie, ich auch?" fragte Harm verwundert. "Klar" meinte Jason nur noch und ging zu seinem Auto. "Und was machen wir zwei jetzt noch schönes?" fragte Nicole lächelnd, als Harm wieder zurück zu ihr kam. "Lass uns erst mal was essen" schlug Harm vor. Am nächsten morgen um 0700 ging Harm in Kevins Zimmer und weckte den Jungen vorsichtig auf. Nicole war bereits in der Küche und bereitete das Frühstück vor. "Morgen" sagte Kevin noch etwas verschlafen. "Guten Morgen, Kevin, aufstehen, wir wollen gleich frühstücken." Kevin kletterte aus dem Bett und nahm das Academy T-Shirt in die Hand. "Hey, das kannst du nicht anziehen, Kevin, das muss erst in die Wäsche" stoppte Harm ihn. "Bitte" sagte Kevin und sah Harm bettelnd an. "Kevin, das hast du doch gestern schon den ganzen Tag getragen" wandte Harm ein. "Aber dann glaubt mir keiner, dass ich da war" konterte Kevin. "Nimm die Mütze mit" schlug Harm vor. "Wir dürfen keine Mützen tragen" sagte Kevin. "Hmmm, ok, dann komm mal mit" meinte Harm zu ihm und ging vor ins Schlafzimmer. Kevin folgte Harm neugierig. Harm zog eine Schublade heraus und brauchte einen Moment, bis er fand, was er suchte. "Wenn du magst, kannst du das hier tragen. Es wird dir aber etwas groß sein" sagte er und hielt Kevin ein Academy-Shirt hin, das genauso wie sein eigenes, nur größer, war. Kevin zog sein Schlafanzugoberteil aus und schlüpfte in das T-Shirt, aber es war ihm viel zu groß. "Nein, das geht nicht" meinte Harm bedauernd. "Schade" sagte Kevin, zog das Shirt wieder aus und gab es Harm zurück. Harm sah Kevins traurigen Blick und folgte ihm, als er wieder in sein Zimmer ging. "Na gut, kann aber sein, dass du dann heute etwas zu spät kommst" sagte er zu ihm, nahm Kevins Shirt und ging damit hinunter zur Waschmaschine. Kevin zog sich fertig an und ging dann mit seinem Pulli in der Hand runter zu Nicole in die Küche. "So gehst du aber nicht zur Schule, junger Mann" meinte sie, als er mit nacktem Oberkörper vor ihr stand. "Kevin, zieh solange deinen Pulli an" meinte Harm, der gerade in die Küche kam. "Er will unbedingt sein Academy-Shirt tragen, aber das ist noch nicht gewaschen" erklärte er Nicole. Kevin zog den Pulli an und setzte sich an den Tisch. "Er hat doch genug T-Shirts im Schrank" meinte sie. "Das ist aber was besonderes, Nic" sagte Harm. "Das wird aber doch nicht mehr rechtzeitig fertig" gab sie zu bedenken. "Das reicht schon, ich fahr ihn hin" meinte Harm zuversichtlich. Nicole schüttelte ungläubig mit dem Kopf. "Dann lasst uns mal frühstücken." "Ist euch aufgefallen, dass wir jetzt eine richtige Familie sind?" sagte Harm einen Moment später. Nicole lächelte ihn glücklich an. "Wieso?" fragte Kevin. "Weil wir jetzt alle den gleichen Namen tragen" erklärte Harm. "Ich auch?" fragte Kevin nach. "Ja, du auch, Kevin" antwortete Harm. "Aha" sagte Kevin und biss in sein Brötchen. "Hast du deinen Rucksack schon gepackt?" fragte Nicole Kevin, als sie mit dem Frühstück fertig waren. "Nein" sagte Kevin und schüttelte mit dem Kopf. "Dann mach das mal" bat sie ihn lächelnd. Kevin stand auf und lief hoch in sein Zimmer. Harm hatte derweil das Shirt bereits in den Trockner getan und kam gerade wieder zurück, als Nicole begann den Tisch abzuräumen. Kevin kam mit seinem Rucksack wieder runter in die Küche. "Ich hab alles" sagte er. "Noch fünf Minuten, dann ist das Shirt auch fertig" sagte Harm. "Ok" meinte Kevin und setzte sich an den Tisch. "Jetzt erzähl mal, was hat dir denn am besten gefallen in der Academy?" fragte Harm. Kevin zuckte nur mit den Schultern. Harm bemerkte, dass Kevin bedrückt wirkte. "Hey, was ist los?" fragte er ihn und setzte sich zum ihm. "Nichts" meinte Kevin. Harm sah hilfesuchend zu Nicole, aber sie konnte ihm auch keinen Rat geben. Er stand wieder auf und ging zu dem Trockner, zwei Minuten später kam er mit Kevins Shirt zurück. "Ich bügle es schnell, damit ihr los könnt" sagte Nicole und nahm Harm das T-Shirt ab. Kevin stand neben ihr und sah ihr zu. Als sie fertig war zog Kevin seinen Pulli aus und das T-Shirt an. "Den Pullover ziehst du aber auch wieder an, es ist noch zu kalt" sagte sie. Kevin nickte und zog den Pulli wieder an, dann holte er seinen Rucksack. Harm nahm seine Autoschlüssel und wartete an der Tür. Kevin zog seine Jacke an und folgte Harm dann zum Auto. "Schnall dich an" sagte Harm, als Kevin hinten eingestiegen war. Kevin tat, was Harm sagte, aber er sagte auf der ganzen Fahrt bis zur Schule nicht ein Wort. Vor der Schule stellte Harm den Wagen ab, stieg aus und öffnete dann Kevin die Tür. "Ich hol dich nachher wieder ab" sagte er. "Ok" sagte Kevin, er zog seinen Rucksack an und ging auf den Eingang zu. Harm sah ihm noch hinterher, bis Kevin im Gebäude verschwunden war. Solange er nicht wusste, was es mit Palmer auf sich hatte, wollte er ihn so wenig wie möglich allein lassen. Dann ging er wieder zum Auto zurück und fuhr wieder nach Hause. Als er ausstieg fiel ihm an der gegenüberliegenden Straßenecke dasselbe abgedunkelte Fahrzeug auf, dass er bereits vorhin gesehen hatte. 'Webb scheint Wort zu halten' dachte er erleichtert, als er die Haustür aufschloss und wieder hineinging. Nicole begrüßte ihn mit einem liebevollen Kuss. "Und was machen wir heute?" "Was hältst du davon, wenn wir uns noch mal den Dachboden vornehmen?" schlug Harm vor. "Dann lass uns mal anfangen" meinte Nicole und ging Richtung Treppe. Harm folgte ihr hinauf. Auf dem Dachboden holte er einen Schaukelstuhl aus der Ecke und ließ Nicole darauf sitzen, während er einen Stuhl nahm und einen der Kartons heranholte. Nicole öffnete diesen und zum Vorschein kamen Puppen und Stofftiere. "Die sehen aber noch sehr ordentlich aus, stammen die aus einer Sammlung deiner Großmutter?" fragte Harm. "Nein, die sind von Jenn und mir, aber wir haben nicht viel damit gespielt" erklärte sie. "Meinst du, dieser Bär könnte Kevin gefallen?" fragte Harm und nahm einen fast schwarzen Grizzly-Bären heraus. "Man müsste ihn nur einmal waschen." "Da sind bestimmt noch mehr Stofftiere unter den Puppen, und ich glaube, es gibt noch mindestens einen weiterer Karton mit Spielzeug" meinte sie lächelnd. "Vielleicht ja auch noch eine Eisenbahn" grinste Harm. "Du hast doch schon eine, du Spielkind" sagte Nicole und gab ihm einen Kuss. "Der Trend geht zur Zweitbahn" scherzte er und nahm noch ein paar Stofftiere heraus. "Kevin war auf der Fahrt zur Schule seltsam ruhig" sagte er nach einer Weile. "Vielleicht war er noch müde" meinte Nicole. "Nein, er war vorher fit. Ich glaube, ich habe ihn verstimmt, als ich das mit dem gleichen Namen sagte" vermutete er. "Es ist alles neu für Kevin, sein Name bedeutet für ihn eine Bindung zu seinen Eltern, die jetzt weg ist" meinte sie. "Ich weiß. Aber ich hatte mich halt gefreut, eine richtige Familie, verstehst du?" "Ich auch. Aber es geht Kevin alles etwas schnell, vielleicht sollte er mit jemanden reden, der das gleiche durchgemacht hat" schlug Nicole vor. Harm dachte einen Moment nach, während er eine Spielzeugmaus in den Händen hielt. "Ich werde mal Jason fragen, ob er etwas Zeit für ihn hat" sagte er schließlich. "Vielleicht hilft es Kevin" meinte Nicole. Harm stellte den Karton beiseite und zog eine große dunkle Truhe heran. Nicole hob den Deckel an und klappte ihn ganz auf. Zum Vorschein kam oben auf eine große Schatulle und darunter eine Ausgehuniform. "Eine Army-Uniform?" stellte Harm verwundert fest. "Ja, die von meinem Großvater" sagte Nicole lächelnd und holte ein Foto unter der Uniform hervor, auf dem anscheinend ihre Großeltern waren. Ihr Großvater war etwa in Matts Alter auf dem Bild und trug die Uniform, er sah Matt sehr ähnlich. "Das könnte wirklich dein Bruder sein" stellte Harm fest. "Du würdest Matt nie in Army-grün kriegen" gab Nicole zu bedenken. "Hatte ich auch gar nicht vor. Wie kommt es, dass dein Großvater in der Army war, der Rest deiner Familie aber Marines sind? Ich dachte, so was vererbt sich praktisch?" fragte Harm. "Das sind die Eltern meiner Mutter, Großvater war mit Dad nie einverstanden, er hat nur das nötigste mit ihm geredet" erklärte sie und klang etwas traurig. "Ich denke, dein Vater war darüber nicht sehr glücklich, oder? Jetzt verstehe ich, warum er so mehr oder weniger... tolerant ist, obwohl beide seiner Töchter jemanden von der Navy geheiratet haben. Er wollte nicht, dass jemand anderes das gleiche durchmacht" vermutete Harm. "Er liebt uns, Harm, wenn uns Squids glücklich machen, ist er damit einverstanden. Ich glaube, es ist für ihn nicht so wichtig wie für Matt" sagte Nicole und gab Harm für das Squid einen zärtlichen Kuss. "Stimmt, dein Bruder hat damit wirklich ein Problem. Dabei ist er sonst eigentlich ganz sympathisch" meinte Harm. "Er ist halt ein Jarhead, wie ihr so schön sagt" sagte Nicole lächelnd. Harm schaute wieder in die Truhe. "Eine Geige?" fragte er, als er einen Koffer unter der Uniform hervorzog. "Ja, sie gehörte meiner Großmutter, sie hat sie schon von ihrer Mutter bekommen" erzählte Nicole und öffnete den Koffer. "Sie hat immer versucht, mir beizubringen, wie man sie spielt, aber als Kind hatte ich keine Lust dazu. Meinst du, ich könnte noch damit anfangen?" "Sicher, du solltest es einmal versuchen. Lass sie uns nachher mit hinunter nehmen, dann schauen wir mal nach einer Musikschule" meinte Harm. Sie räumten noch eine Zeit lang den Dachboden auf und nahmen dann die Geige und ein paar Fotoalben mit nach unten ins Wohnzimmer. Nach dem sie etwas gegessen hatten, setzten sie sich auf die Couch und blätterten durch die Alben. Als Nicole ihm gerade ein paar Fotos zeigte, auf denen sie auf einer Eisfläche Schlittschuh lief, klingelte es an der Tür. Harm legte das Album auf dem Tisch und ging, um die Tür zu öffnen. "Hi Mom" sagte er, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Hi Frank, schön, dass Ihr vorbeischaut!" "Ich hoffe wir stören nicht" sagte Trish und ging zu ihrer Schwiegertochter. "Wie das letzte mal" ergänzte Frank leise zu Harm. "Nein, Ihr stört nicht, wir schauen gerade nur ein paar Fotos" sagte Harm. "Das trifft sich gut" sagte Trish lächelnd und holte aus der mitgebrachten Tasche auch ein paar Alben raus, "ich habe auch noch welche dabei." Sie setzte sich neben Nicole und öffnete das erste Album. "Ist das Harm?" fragte Nicole lächelnd. "Ja, ist er nicht süß" meinte Trish. Frank setzte sich in einen Sessel und sah Harm mitfühlend an. Harm setzte sich jetzt auf die andere Seite von Nicole auf die Couch und sah zu, wie seine Mom ihr ein Babybild nach dem anderen zeigte. Verlegen kratzte er sich an der Stirn, als ein Foto kam, das ihn mit etwa drei Jahren zeigte. Er saß in einer Badewanne, in einer Hand ein Schiffchen, in der anderen eine quietschgelbe Gummiente, und er schien die beiden gegeneinander auflaufen zu lassen. Nicole gab Harm einen Kuss auf die Wange. "Du wusstest wohl schon früh was du werden wolltest" meinte sie lächelnd. "Aber ich habe doch gar keine Ente" grinste Harm. "Ich kauf dir eine, wenn du möchtest" versprach sie ihm. Das erste Album endete mit Fotos von einem Weihnachtsfest, aber auf den Fotos schien Harm niemals wirklich glücklich zu sein. "Du mochtest Weihnachten wohl noch nie" stellte Nicole fest. "Davor schon" sagte Harm leise. Nicole nahm seine Hand und hielt sie fest. "War es in dem Jahr?" Er nickte. "Weihnachten 1969." "Tut mir leid" sagte Nicole leise und strich ihm sanft über die Wange. Harm nahm ihre Hand und küsste sie sanft, während seine Mom ein weiteres Album hervorholte. "Ich muss jetzt los, Kevin hat gleich Schulschluss" sagte er dann nach einem Blick auf die Uhr. "Bis gleich" sagte Nicole und gab ihm noch einen Kuss zum Abschied. "Ihr bleibt doch noch was, oder?" fragte er seine Mom und Frank. "Ja, aber nicht mehr so lange, wir wollten noch mit Nicoles und Jasons Eltern Essen gehen" erklärte Frank. "Ich bin ja gleich zurück" sagte Harm, nahm seine Lederjacke vom Haken und ging hinaus. Vor der Schule musste er noch ein paar Minuten auf Kevin warten. Kevin verabschiedete sich von seinen Mitschülern und kam dann auf Harm zu. "Hy" begrüßte er ihn und zog seinen Rucksack aus. "Hi, wie war es heute?" erkundigte sich Harm und öffnete die hintere Tür für Kevin. "Ganz gut" meinte Kevin und kletterte in den Wagen, er legte den Rucksack neben sich und schnallte sich an. "Konntest du mit deinem Shirt beeindrucken?" fragte er. "Sie fanden es toll" antwortete Kevin. Harm lächelte leicht, weil Kevin wieder etwas entspannter zu sein schien. "Irgendwelche Hausaufgaben?" "Ja, richtig viel" sagte Kevin. "Vielleicht kann ich dir ja helfen" meinte Harm. "Weiß nicht" meinte Kevin. "Komm zu mir, wenn du eine Frage hast" ermunterte ihn Harm. "Ok" sagte Kevin nur und sah während der Fahrt aus dem Fenster. Etwas später parkte Harm vor dem Haus und ließ Kevin aussteigen. "Meine Eltern sind zu Besuch" sagte er noch zu ihm, bevor sie zur Haustür gingen. "Wir sind da" kündigte sich Harm an, als er mit Kevin hereinkam. "Da ist ja mein erster Enkel" begrüßte Trish Kevin lächelnd. "Hy" sagte Kevin etwas zögerlich, aber versuchte ein Lächeln. "Ihr kommt doch diesen Sommer, oder?" wollte Trish wissen. "Das haben wir zumindest eingeplant" meinte Harm lächelnd und gab Nicole einen Kuss. "Wir wollen uns mit Jason und Jenn absprechen und zusammen kommen" erklärte Nicole. "Sagt Bescheid, sobald ihr ein Datum habt" bat Trish. "Machen wir, das wird in jedem Fall in den Ferien sein, Kevin muss ja sonst zur Schule" sagte Harm. "Darf ich auf mein Zimmer? Ich muss noch Hausaufgaben machen" fragte Kevin Harm vorsichtig. "Natürlich, ich hol dich dann später zum Essen" sagte Harm. Kevin verabschiedete sich von Trish und Frank, nahm dann seine Sachen und ging hoch in sein Zimmer. "Was ist los mit ihm?" fragte Frank, als Kevin weg war. "Es fällt ihm etwas schwer, sich einzugewöhnen" meinte Harm. "Ihm wird langsam klar, dass er seinen Vater wahrscheinlich nie wieder sehen wird." "Ich dachte sein Vater lebt noch, dann kann er ihn doch auch besuchen" meinte Frank. "Sein Vater möchte es nicht, er sagt, Kevin wird darüber hinwegkommen, und es wäre auf Dauer gesehen besser für den Jungen." "Glaubst du das auch, Harm?" fragte Frank nach. "Ich muss den Wunsch seines Vaters respektieren, Frank" antwortete Harm. "Und wer respektiert die Wünsche des Junge?" wollte Trish wissen. "Er wird es verstehen, aber er braucht Zeit und die müssen wir ihm geben" meinte Nicole. "Also, welche Geschichten hast du noch über mich erzählt, als ich nicht da war?" wechselte Harm das Thema. "Das kann dir ja deine Frau gleich erzählen" meinte Trish lächelnd und stand auf, "wir müssen langsam los, sonst kommen wir noch zu spät und das, wo Marines doch so pünktlich sind." Harm lachte und nahm Trish in den Arm. "Danke, dass ihr da wart" sagte er dann. "Seid ihr noch länger in DC?" wollte Nicole wissen und umarmte Trish. "Nur noch bis morgen Nachmittag" sagte Trish. "Wie wäre es, wenn wir morgen Mittag noch zusammen Essen gehen?" schlug Frank vor. "Höchstens in meiner Mittagspause" sagte Harm bedauernd. "Ich muss morgen wieder arbeiten." "Ich eigentlich auch" meinte Nicole, "aber ich komme leicht weg und kann länger Pause machen." "Wir holen dich in der Uni ab, Nicole" bot Frank an. "Sollen wir dich auch abholen oder ist deine Pause zu kurz?" "Treffen wir uns doch in der Nähe des Hauptquartiers, da gibt es ein nettes Restaurant" schlug Harm vor. "Gut, dann kommen wir mit Nicole dahin, so gegen halb eins?" meinte Frank. "Einverstanden" meinte Harm lächelnd. "Dann bis morgen" verabschiedete Trish sich. Harm und Nicole brachten die beiden noch zur Tür. "Bis morgen, und ruft an, wenn sich etwas ändern sollte" sagte Harm noch. "Ach, eh ich es vergesse, der Wagen müsste im Laufe der nächsten Woche geliefert werden" sagte Frank, "ihr wolltet doch dunkelblau?" "Vielen Dank, dass du dich darum gekümmert hast, Frank" sagte Harm. "Ist doch selbstverständlich, meine... unsere Enkel sollen doch sicher durch die Gegend kutschiert werden" meinte Frank lächelnd. Trish legte den Arm um ihren Mann. "Also, wir sehen uns morgen" verabschiedete sich Harm noch einmal. "Wiedersehen" sagten Trish und Frank, dann gingen sie zu ihrem Mietwagen. Nicole ging zum Wohnzimmertisch und klappte die Fotoalben zu. "Wollen wir Abendbrot machen?" fragte sie. "Ja, was sollen wir denn schönes machen?" fragte er, als sie in die Küche gingen. "Spaghetti mit Tomatensoße" sagte Nicole und suchte die Zutaten zusammen. Harm nahm die Tomaten und begann, sie in Stücke zu schneiden. Die beiden schnitten das Gemüse klein und kochten die Zutaten weich, damit eine Soße entstand. Als Nicole gerade Wasser für die Nudeln aufgesetzt hatte, hörten die beiden Geigenspiel aus dem Wohnzimmer. Harm sah sie irritiert an und gemeinsam gingen sie leise ins Wohnzimmer. Kevin stand neben der Couch und spielte auf der Geige, seine Augen waren zu und Tränen liefen seinen Wangen runter. Als das Lied zu Ende war legte er die Geige wieder in den Kasten und schloss diesen, dann wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht. Harm und Nicole blieben still und sahen Kevin nur zu. Kevin blickte auf und sah die beiden. "Es tut mir leid ich wollte nicht..." fing er an. Nicole ging auf Kevin zu. "Es ist alles in Ordnung, Kevin" sagte sie sanft und strich ihm über die Wange. Sie setzte sich auf die Couch und zog den Jungen neben sich. Kevin nickte zaghaft. "Die Geige gehörte meiner Großmutter, sie hat sie mir geschenkt, als ich noch klein war, aber ich kann nicht spielen, möchtest du sie haben und darauf spielen?" fragte sie Kevin lächelnd. Kevin schüttelte zaghaft mit dem Kopf. "Es war wunderschön, Kevin" sagte Harm, der langsam herankam. "Das war Mom's Lieblings Lied" flüsterte Kevin. Nicole legte den Arm um Kevin und drückte ihn sanft an sich. "Sie hat dich sicher sehr lieb gehabt, vergiss das nie, Kevin" sagte Harm und setzte sich zu den beiden auf die Couch. Kevin nickte leicht und wieder liefen ihm die Tränen über seine Wangen. Nicole strich ihm beruhigend über den Rücken und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. "Was ist, wenn ich sie vergesse und meinen Dad auch?" fragte Kevin leise. "Du wirst sie nie vergessen, Kevin, ich weiß das" sagte nun Harm und strich ihm zärtlich über die Wange. "Und wenn doch? Ich habe ja nicht mal gemerkt, dass sich mein Name geändert hat" gab Kevin zu bedenken und drückte sich näher an Nicole. "Nur, weil ich es dir nicht früher gesagt habe. Das ist einfach nur Papierkram, aber deine Gefühle wirst du niemals vergessen" erklärte ihm Harm und sah ihm in die Augen. Kevin nickte zaghaft, er hatte Nicole losgelassen und wischte sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht. "Wein ruhig, Kevin, es hilft dir, und wenn du mit uns reden möchtest, sind wir für dich da" meinte Harm. "Ok" sagte Kevin leise, "was riecht hier so komisch?" "Die Soße!" rief Harm und sprang auf, um in die Küche zu laufen und den Topf vom Herd zu ziehen. Er gab den Teil der Soße, der noch zu retten war, in einen anderen Topf und stellte den Rest in die Spüle. "Nudeln mit Ketchup?" schlug Nicole vor, die mit Kevin in die Küche gefolgt war. "Nein, es geht schon, es sei denn, du möchtest unbedingt Ketchup" meinte Harm lächelnd, während er die Spaghetti aufsetzte. "Was meinst du, Kevin, geben wir Harms Soße eine Chance?" fragte sie Kevin lächelnd. "Ja, ich mag was er kocht" meinte Kevin. "Setzt euch schon mal drüben an den Tisch, ich komme gleich" sagte Harm und holte Teller und Besteck aus dem Schrank. Wenig später brachte Harm zunächst das Geschirr und dann die Schüssel mit den Spaghetti und der Soße ins Esszimmer. "Kannst du dir meine Hausaufgaben ansehen, ob ich alles richtig gemacht habe?" fragte Kevin nach dem Essen Harm. "Aber sicher" meinte Harm. "Wann schreibt ihr eure nächste Arbeit?" "In vier Wochen" antwortete Kevin. "Wir lernen vorher gemeinsam dafür, einverstanden?" fragte Harm, während er Kevin hinauffolgte. "Ja" sagte Kevin und ging in sein Zimmer. Auf dem Schreibtisch lagen noch seine Aufgaben und ein Zettel. Obenauf stand sein Name, Kevin Jason Mallet, er hatte Mallet durchgestrichen und Rabb drüber geschrieben. Kevin sah den Zettel, genau wie Harm, er nahm ihn und zerknüllte ihn schnell, damit Harm ihn nicht sah. "Dann zeig mir mal deine Hausaufgaben" bat Harm und vermied es, darauf einzugehen. Kevin setzte sich auf den Schreibtischstuhl und legte Harm das erste Heft vor. Harm kontrollierte dieses, ebenso wie das zweite, das ihm Kevin gab. "Das sieht sehr gut aus, nur hier ist ein kleiner Fehler" sagte er und wies ihn auf einen Zahlendreher in einer Rechenaufgabe hin, den Kevin sofort korrigierte. Nur durch Zufall bemerkte Harm später am Abend, wie die Agenten vor dem Haus gewechselt hatten, als er gegen 2100 noch einmal zu seinem Auto ging. Ansonsten verlief der Abend ruhig, es kamen keine neuen 'Geschenke' oder ungeliebte Glückwünsche. Harm und Nicole blieben noch eine Weile im Wohnzimmer und Nicole erzählte ihm, was ihr seine Mom heute Nachmittag über ihn erzählt hatte. Harm blickte einige Male verlegen zur Seite, ihm war es peinlich, dass Nicole seine Streiche als Kleinkind kannte, aber sie nahm ihn nur in den Arm und sagte ihm, dass ihn das nur noch liebenswürdiger machen würde. Als sie dann später nach oben gingen und Harm noch kurz nach Kevin schaute, schlief der Junge bereits. Am nächsten Tag, kurz bevor Harm gegen Mittag das Büro verlassen wollte, um mit Nicole und seinen Eltern essen zu gehen, klingelte sein Telefon. Webb informierte ihn, dass sie einen Agenten, der Palmer persönlich kannte, nach Leavenworth geschickt hätten und dieser zweifelsfrei bestätigt hätte, dass Palmer da war, wo er hingehörte. Harm bedankte sich für Webbs Hilfe und Webb veranlasste daraufhin, dass die Leute vor Nicole und Harms Haus wieder abgezogen wurden. Wesentlich erleichtert und mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck verließ Harm das Gebäude. Frank und Trish warteten bereits mit Nicole, als er herauskam. Nach dem Essen bedauerte Trish es, dass sie schon wieder abreisen mussten, gern hätte sie Nicole noch mehr von Harm und ihrer Familie erzählt. Sie verabschiedeten sich voneinander mit dem Versprechen, möglichst bald einen Termin für den Sommerurlaub auszumachen. Als Harm wieder im Büro war ging er noch zum Admiral und informierte ihn über Palmers seltsames Hochzeitsgeschenk. Er sagte ihm aber auch, dass er Webb um Mithilfe gebeten hatte und es sich herausgestellt hätte, dass Palmer noch weiter sitzen würde. Der Admiral war besorgt und bat Harm darum, ihn zu informieren, wenn es etwas neues geben würde und sicherte ihm seine Hilfe zu. Freitagnachmittag holte Harm Kevin und Nicole nach der Arbeit ab, um mit ihnen zu dem Familientag auf der Truman nach Norfolk zu fahren. Sie hatten sich entschieden, nicht erst am Samstag zu fahren, weil die Aktivitäten bereits um 0900 am Samstagmorgen beginnen sollten und sie ansonsten sehr früh von DC aus hätten losfahren müssen. Kevin war ganz aufgeregt und stellte während der Fahrt eine Menge Fragen zu Flugzeugträgern allgemein und der Truman. Harm lächelte und bemühte sich, jede Frage zu beantworten. Sie verbrachten den Abend bei Nicoles Eltern und trafen dort auch auf Jason und Jenn und Matt und Kelly. "Können wir uns Tomcats ansehen?" fragte Kevin, als sie am nächsten Tag an Bord der Truman gingen. "Wie wäre es mit richtigen Kampfjets? Hornets?" bot Matt grinsend an. "Darf ich mich in deine setzen, Dad?" wollte Daniel wissen. "Klar" meinte Matt. Die kleine Gruppe ging an Deck und Harm und Kevin steuerten auf eine Tomcat zu. Für den Familientag waren einige Maschinen für die Besucher zugänglich gemacht worden, und Harm zeigte Kevin, wie man die Treppe herunterließ und an Bord kam. Jason stand mit Jamie auf dem Arm daneben und beobachtete Harm dabei. "Was machen Sie denn hier, Commander, das ist ein Familientag" sagte der Skipper, der hinter Harm aufgetaucht war. Da Harm in Uniform war, nahm er Haltung an. "Ja, Sir, das weiß ich" sagte er. Kevin sah aus dem Cockpit und versuchte wieder herunterzukommen. "Rühren" sagte der Skipper und beobachtete, wie Harm Kevin aus dem Sitz hob und ihm die Leiter herunter half. "Darf ich Ihnen meinen Sohn vorstellen, Sir?" "Sie haben doch erst vor einer Woche geheiratet" meinte Skipper überrascht. "Kevin ist unser Adoptivsohn" erklärte Harm. "Guten Tag, Sir" sagte Kevin brav und gab dem Skipper die Hand. Die Frauen kamen dazu, Nicole nahm Harms Hand und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. "Und dies ist meine Frau, Captain Logsdon" stellte Harm Nicole vor. "Schön, Sie wieder zusehen" meinte der Captain und gab Nicole die Hand, "wann ist es denn soweit?" "Noch drei Monate" sagte sie lächelnd. Matt kam mit Daniel an der Hand und seiner Tochter auf dem Arm zu der kleinen Gruppe. "Tag, Sir" begrüßte er den Skipper. "Tag, Captain Turner, wie ich sehe, haben Sie sich mit der Situation arrangiert" meinte der Skipper zu Matt über die Ehe von Harm und Nicole. "Es blieb mir ja nichts anderes übrig, meine kleine Schwester lässt sich nichts sagen" meinte er lächelnd. Nicole stieß Matt kräftig mit dem Ellenbogen in die Rippen. "Au" sagte Matt grinsend und rieb sich die Stelle, er stellte Jessica auf den Boden. Die Kleine ging rüber zu Kevin und griff nach dessen Hand, sie strahlte ihn an. "Onkel Harm" rief Tommy und kam auf Harm zugelaufen, gefolgt von Sean und Sarah, jeweils mit einem Zwilling auf dem Arm. "Das ist wirklich ein Familientag" sagte der Skipper lächelnd. "Hey, Tommy!" freute Harm sich, ihn zu sehen und ließ ihn in seine Arme laufen. "Dann noch viel Spaß und das mir keine Klagen kommen" meinte der Skipper noch und ging, nachdem die Herren im Chor "Aye aye, Sir" gesagt hatten. "Harm?" fragte Kevin leise. "Ja, was ist, Kevin?" fragte Harm, der Tommy inzwischen wieder losgelassen hatte. "Darf ich mir auch die Hornets ansehen?" fragte Kevin vorsichtig nach. "Aber natürlich, sollen wir zusammen rüber gehen?" fragte Harm. Kevin nickte lächelnd. "Moment, ihr zwei" meinte Nicole und hielt die Kamera hoch, "wollt ihr kein Foto?" Harm drehte sich mit Kevin wieder um. "Na, wollen wir?" fragte er ihn. Kevin nickte und ließ sich von Harm noch einmal ins Cockpit helfen. Harm stellte sich selbst auf die Leiter und zeigte Kevin die Instrumente in der Maschine, während Nicole das Foto machte. Anschließend half er ihm wieder hinaus und sie gingen, gefolgt von Nicole, Matt und den anderen zu den Hornets. "Wie sieht es aus, Commander, auch mal in einem richtigen Kampfjet sitzen?" fragte Matt Harm, als er Kevin in die Hornet geholfen hatte. "Die Marines waren schon immer leicht zufrieden zu stellen" konterte Harm grinsend mit einem betont abschätzigen Blick auf die Hornet. "Jungs, seid friedlich" bat Kelly und legte einen Arm um ihren Mann. "Möchtest du auch von der Hornet ein Foto?" fragte Nicole Kevin. Kevin sah zögerlich zwischen Harm und Nicole hin und her. "Soll ich mit drauf" bot Matt grinsend an. "Es ist ok, Kevin" sagte Harm mit einem aufmunternden Lächeln. Kevin nickte und lächelte. "Also, wer will jetzt mit drauf, oder nur Kevin und der Flieger?" fragte Nicole. "Was heißt hier Flieger? Das ist eine Hornet" sagte Matt und tat getroffen. "Lass es Kevin entscheiden" meinte Harm. "Ok, Hornet, also Kevin?" Nicole sah Kevin fragend an. Kevin zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht." "Ok, ich habe eine Idee" meinte Nicole, "ich mach drei Bilder, eins nur Kevin, eins mit Harm und das dritte mit euch drei." Nicole machte die Bilder so, wie sie gesagt hatte und gab dann Harm einen zärtlichen Kuss. "Und was wollt ihr Kinder jetzt sehen?" fragte sie. Während Nicole mit den anderen Frauen an Deck blieben, zogen Matt, Jason und Harm mit den Kindern los und zeigten ihnen das gesamte Schiff. Kevin war fasziniert von der Brücke und der Skipper zeigte ihm die Instrumente und erklärte ihm das Radar. Der Rundgang dauerte gut zwei Stunden, sie trafen sich dann wieder mit den Frauen, um an Bord gemeinsam zu Mittag zu essen. Die Messe war für den Familientag feierlich geschmückt worden und das Essen erstaunlich gut. Nach dem Essen schauten sie sich noch auf dem Stützpunkt um. Während Jason und Harm mit Nic, Jenn, Kelly und Sarah sowie den Kindern anschließend nach Hampton zurückfuhren, mussten Sean und Matt an Bord bleiben, da sie an diesem Wochenende zur Notbesetzung eingeteilt wurden. "Jason, hättest du einen Moment Zeit?" fragte Harm ihn, als Kevin im Wohnzimmer mit den anderen Kindern spielte. "Sicher, was gibts?" "Kevin fällt es schwer, sich einzugewöhnen. Er denkt wahrscheinlich, es liegt an ihm, dass er nicht mehr bei seinem Vater sein kann. Könntest du dich vielleicht einmal mit ihm unterhalten? Als jemand, dem es ähnlich gegangen ist?" fragte Harm ihn leise, so dass Kevin ihn nicht hören konnte. "Sein Vater lebt aber noch, Harm" meinte Jason. "Ja, aber du bist auch bei Adoptiveltern aufgewachsen, Jason" meinte Harm. "Sein Vater möchte keinen Kontakt mehr zu ihm." "Ich werde es versuchen, aber versprechen kann ich nichts" sagte Jason. "Das reicht mir schon, Jason. Danke" sagte Harm. "Ist ok. Wann soll ich mit ihm reden?" wollte Jason noch wissen. "Wir fahren ja erst morgen zurück, vielleicht ergibt sich ja bis dahin eine Gelegenheit" meinte Harm. "Vielleicht" stimmte ihm Jason zu. Harm ging wieder zu Nic hinüber. "Wie geht es dir?" fragte er, weil sie ein wenig blass aussah. "Ich glaube es war etwas viel heute" meinte sie. "Dann setzen wir uns lieber etwas hin" meinte er, legte den Arm um sie und ging mit ihr zur Couch. "Kann ich dir etwas bringen?" "Danke, es geht schon" sagte sie lächelnd und setzte sich mit Harm hin. Er ließ sie an seine Schulter anlehnen und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich habe Jason gebeten, sich einmal mit Kevin zu unterhalten" sagte er einen Moment später. "Vielleicht hilft es ihm" hoffte Nicole. "Ich hoffe es. Es schien ihm heute gefallen zu haben." "Ja, aber ihr hattet auch euren Spaß. Männer und ihr Spielzeug" lächelte Nic. Er lachte. "Stimmt schon, und Jarheads und Squids haben einander sogar zufrieden gelassen" meinte er. "Ihr scheint euch wirklich zu vertragen, oder habt ihr nur Angst vor uns Frauen?" "Was denkst du eigentlich von mir?" meinte Harm mit gespielter Entrüstung. Nicole lächelte ihn nur an. "Nein, ich denke, wir kommen jetzt einfach besser miteinander aus" meinte Harm. "Das freut mich" sagte Nicole. Nach dem Abendessen sah Harm, wie Jason mit Kevin an seiner Seite hinausging. Da Sean ebenso wie Matt auf der Truman geblieben war, hatten Sarah und Kelly einiges damit zu tun, alle anderen Kinder ins Bett zu bekommen, also sprang Harm ein und nahm sich Tommy vor. "Ich will noch nicht ins Bett" sagte Tommy entschlossen. "Es ist schon spät, Tommy" sagte Harm und nahm ihn auf den Arm. "Ich bin aber nicht müde und Kevin muss ja auch noch nicht ins Bet" entgegnete Tommy. "Kevin ist auch älter als du, Tommy" sagte Harm. "Und Daniel geht auch schon ins Bett." "Ich will zu meinem Dad" sagte Tommy und sah Harm traurig an. "Tut mir leid, Tommy, das geht nicht. Aber ich geh jetzt mit dir, ok?" fragte Harm und strich ihm über den Kopf. Tommy nickte leicht und legte seinen Kopf auf Harms Schulter. Harm brachte ihn ins Gästezimmer, wo Sarah und Kelly schon dabei waren, die anderen ins Bett zu bringen. "Wenn bringst du denn da noch?" fragte Sarah sanft und strich Tommy über den Rücken. "Er ist traurig, weil sein Dad nicht da ist" erklärte Harm und strich ihm über die Wange. "Wir sehen Daddy doch morgen wieder" erinnerte Sarah ihren Sohn. Harm legte Tommy in das Gästebett, wo Kelly gerade Jessica zudeckte. "Ich vermisse meinen Dad" sagte Tommy leise. Harm setzte sich zu ihm auf die Bettkante und strich ihm über den Arm. "Ich weiß, Tommy. Was meinst du, möchtest du Nicole und mich mal besuchen kommen, wenn es deine Mom erlaubt?" fragte er ihn "Ja" sagte Tommy. "Dann will ich aber auch" meinte Daniel, der dazu gekommen war. "Ich werd mal mit Nicole reden, wie viele wir bei uns unterbringen" grinste Harm. "Mach das" sagte Daniel entschlossen und kletterte ins Bett. "Aber wehe, du bringst diesmal die Masern mit" neckte Harm Daniel. "Es tat mir doch leid und ich hab es doch nicht mit Absicht gemacht" sagte Daniel kleinlaut. "Weiß ich doch, du kannst immer gern mal vorbeikommen, wenn es bei uns geht" meinte Harm. Daniel nickte und legte sich hin. "Gute Nacht, und schlaft gut" sagte Harm noch und stand auf. "Gute Nacht" sagte Daniel und Tommy, während Jessica schon schlief. Harm verließ leise mit Kelly das Schlafzimmer, Sarah war bereits raus gegangen. "Das solltet ihr auch mal ausprobieren" meinte Nicole zu Jenn, als Harm wieder ins Wohnzimmer kam. Die beiden hatten ihn noch nicht bemerkt. "Jason macht da bestimmt nicht mit" gab Jenn zu bedenken. "Hatte ich bei Harm auch nicht gedacht" lächelte Nicole. Die beiden verstummten, als sie Harm sahen. "Worum geht es?" fragte Harm, verstand dann aber, was Nic meinte und spürte, wie er rot wurde. Nicole gab ihm einen zärtlichen Kuss und legte ihre Arme um ihn. "Frauengespräch" sagte sie lächelnd. Harm gab ihr einen Kuss. "Ich glaub, dann stör ich wohl nur, oder?" meinte er. "Nein, bleib hier" bat Nicole und zog ihn runter auf die Couch. Dazu ließ sich Harm gern überreden und setzte sich wieder. "Wie sieht es in Quantico aus, noch jemand da, der sich über einen bestimmten Gunny beschwert?" fragte er lächelnd. "Die sind schon alle weg" lachte Jenn, als sie daran dachte wie Harm in ihrem Büro stand. "Du und Jason, ihr hattet wirklich euren Spaß mit mir, nicht wahr?" meinte Harm. "Nein, nur Jason" sagte Jenn. Die drei unterhielten sich und eine Weile später kam Jason mit Kevin zurück. Jason ging direkt mit Kevin hoch in Nics altes Zimmer, damit der Junge etwas alleine sein konnte. Dann kam er wieder runter ins Wohnzimmer. "Harm" sagte er nur und sah diesen auffordernd an, bevor er in die Küche ging. Harm stand auf und folgte ihm. "Er ist jetzt oben und beruhigt sich langsam wieder" meinte Jason. "Was hat er gesagt?" wollte Harm wissen und sah besorgt aus. "Er hatte ein paar Fragen, wie es jetzt weiter geht und so" erzählte Jason. "Wegen seinem Vater?" fragte Harm nach. "Das auch." "Was wollte er noch wissen?" "Die Sache mit seinem Namen und ob das Jugendamt ihn doch wieder holen kann, halt so Sachen, nichts schlimmes" meinte Jason nur. "Danke, dass du mit ihm gesprochen hast, Jason" sagte Harm. "Verspreche ihm nichts, was du nicht halten kannst" bat Jason. "Das tu ich nicht, Jason" versprach Harm. "Kevin würde zerbrechen, wenn er noch mal woanders hin muss" gab Jason zu bedenken. "Er bleibt bei uns, ich würde ihn nie wieder hergeben, es sei denn, er will es" meinte Harm. "Gut, vielleicht solltest du gleich noch mit ihm reden oder ihn wenigstens ins Bett bringen" meinte Jason, "ich hab ihn erst mal in Nics Zimmer gesetzt, damit er sich beruhigen kann." "Werd ich machen" meinte Harm und ging dann wieder zu den anderen ins Wohnzimmer. Jason blieb noch in der Küche, er nahm sich was zu trinken und dachte noch mal über das Gespräch mit Kevin nach. "Ich geh jetzt mal zu Kevin" sagte Harm etwas später zu Nic. Sie nickte ihm aufmunternd an. "Bis gleich" sagte er und gab ihr noch einen Kuss, bevor er hinauf zu Nics Zimmer ging. Vorsichtig klopfte er an die Tür. Harm öffnete die Tür und ging hinein, Kevin lag auf dem Bett und schlief. Er ging zu ihm, setzte sich auf das Bett und berührte ihn sanft an der Schulter. Kevin wurde langsam wach und drehte sich zu Harm um. "Du schläfst gleich im Gästezimmer bei den anderen" sagte Harm. "Wie wäre es, soll ich dich jetzt da hinbringen?" Kevin sagte nichts, sondern stand nur auf. "Wenn du möchtest, könnten wir die Luftmatratze aber auch noch hier hineinlegen" schlug Harm vorsichtig vor, er wusste nicht, wie Kevin im Moment darauf reagieren würde oder lieber allein bleiben würde. Kevin nickte zögerlich. "Ich will aber nicht stören" flüsterte er. "Kevin, du störst nicht, wir haben dich doch gern" sagte Harm sanft. "Ich euch auch" sagte Kevin leise. Harm nahm ihn in die Arme. "Wenn irgendwas ist, komm zu mir, ich helfe dir" versprach er. Kevin klammerte sich an Harm und fing an zu weinen. "Sssh, ganz ruhig, ich bin ja da" flüsterte Harm und hielt ihn fest. "Es tut mir leid, ich habe doch nur Angst, wieder meine... Eltern zu verlieren" gab Kevin leise zu. "Du verlierst uns nicht, wir geben dich nie wieder her" versprach Harm ihm und streichelte ihm über den Rücken. Kevin nickte leicht, aber ließ Harm nicht los. Nicole kam hoch ins Zimmer und sah Harm fragend an. Harm hatte Kevin noch immer im Arm und redete beruhigend auf ihn ein, Nicole konnte sehen, dass auch Harm feuchte Augen hatte. Sie ging ans Bett und legte Harm eine Hand auf die Schulter und drückte diese sanft. Harm griff mit einer Hand nach ihrer und streichelte sie, seinen anderen Arm hielt er weiter um Kevin. Kevin schlief in Harms Armen ein, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Harm ließ ihn vorsichtig auf das Bett sinken. "Ich hole mal die Luftmatratze aus dem Gästezimmer, Kevin kann auch hier schlafen" meinte er. Nicole nickte und setzte sich zu Kevin aufs Bett, sie strich ihm sanft über die Wange und durch die Haare. Harm kam einen Moment später wieder und legte die Matratze auf den Boden. Er hatte auch noch ein Kissen und zwei Decken mitgebracht und legte eine Decke und das Kissen auf die Matratze bevor er Kevin wieder weckte. Kevin sah ihn müde und mit leicht roten Augen an. "Du kannst gleich weiterschlafen" sagte Harm. "Ok" sagte Kevin leise und stand auf. Harm reichte ihm seinen Schlafanzug und sagte ihm den Weg ins Bad. "Was ist los?" fragte Nicole besorgt, als Kevin außer hörweite war. "Er hatte Angst, dass er wieder weggeschickt wird" erklärte Harm. "Das würden wir nie tun" meinte Nic, "und wo war Jason mit ihm?" "Ich weiß nicht, wo Jason mit ihm war, ich hab ihn nicht danach gefragt. Sie haben sich lange miteinander unterhalten, und er hat Jason gefragt, wie alles weitergehen würde." "Meinst du, dass es ihm geholfen hat?" fragte Nic. "Ich denke schon. Ich hoffe nur, er wird mich irgendwann mal genauso gern haben, wie ich ihn" meinte Harm. Kevin stand in der Tür und sah Harm und Nicole nur an. "Kevin, komm her" bat Nicole lächelnd und streckte ihm ihre Hand entgegen. Kevin kam näher und ließ sich von Nic noch näher ran ziehen. "Du bist müde, nicht wahr?" fragte Harm leise und strich ihm über die Haare. "Ja, aber ich will noch nicht ins Bett" sagte Kevin. "Möchtest du reden?" Kevin zuckte mit den Schultern. "Setz dich zu uns" meinte Harm, streifte seine Schuhe ab und zog seine Beine auf das Bett. Kevin kletterte aufs Bett und setzte sich zwischen Harm und Nicole. Nicole gab Harm einen liebevollen Kuss auf den Mund, dann legte sie einen Arm um Kevin und gab ihm einen auf die Wange. Kevin lehnte sich an sie und schloss die Augen. Sie blieben noch einige Zeit liegen, Harm und Nicole unterhielten sich leise, während Kevin schon eingeschlafen war. "Wir sollten noch mal zu den anderen" meinte Harm, nahm Kevin vorsichtig auf den Arm und brachte ihn zu der Luftmatratze. Kevin drehte sich im Schlaf, als Harm ihn mit der zweiten Decke zudeckte. Leise verließen Harm und Nic das Zimmer und gingen wieder zu den anderen. "Wo ist Jason?" fragte Harm. "Draußen" sagte Jenn. "Ist etwas passiert?" "Er wollte etwas frische Luft schnappen" erklärte Jenn. "Soll ich mal nach ihm sehen?" "Wenn du möchtest" sagte Jenn. Harm drückte noch einmal Nic und ging dann hinaus. Er fand ihn im Garten einige Meter vom Haus entfernt auf einer kleinen Mauer sitzend. "Wie ist denn die Luft hier draußen so?" begann er. "Kalt, also was willst du hier?" fragte Jason direkt. "Ich habe mich nur gewundert, wo du bist" meinte Harm und setzte sich dazu. "Ich hätte dich nicht bitten sollen, mit Kevin zu reden, oder?" fragte er, weil er ahnte, dass das Gespräch unliebsame Erinnerungen bei Jason hervorgerufen hatte. "Ist schon ok, ich hoffe, dass ich ihm helfen konnte" meinte Jason. "Ich denke schon, wir haben uns vorhin unterhalten." "Freut mich" sagte Jason. "Was ist mit dir, Jason, kann ich dir helfen?" "Nein, ist schon gut. Wir sollten wieder rein gehen." "Lauf nicht davon, Jason, du weißt, dass ich dir zuhören kann" meinte Harm. "Kevin könnte wirklich dein Sohn sein" meinte Jason und musste kurz grinsen, "er stellt gute Fragen." "Vielleicht hat er das ja schon von mir übernommen" ging Harm lächelnd darauf ein. "Und er gibt auch nicht auf, wenn man ihm den kleinen Finger reicht...." "Was wollte er denn wissen?" fragte Harm. "Er wollte wissen, ob ich meine leiblichen Eltern schon vergessen hätte, er hat wohl Angst, dass ihm das passiert" erzählte Jason. "Das hat er mir auch gesagt" meinte Harm. "Aber das passiert nicht." "Das habe ich ihm auch gesagt." "Gab es noch etwas?" "Er wollte wissen, warum er seinen Namen nicht...." fing Jason an, aber stoppte dann, "nichts weiter." "Warum ist dein Nachname eigentlich MacKay und nicht Jackson? Die Jacksons haben dich doch adoptiert, oder?" fragte Harm. "Ja, haben sie" meinte Jason nur. "Und?" hakte Harm nach. "Was und?" "Warum heißt du dann nicht Jackson?" wiederholte Harm seine Frage. "Das habe ich" meinte Jason. "Und warum jetzt nicht mehr?" "Ich wollte meine Identität wieder haben" sagte Jason und klang aber nicht glücklich darüber. Harm blieb einen Moment still. "Meinst du, es war falsch für Kevin, dass wir ihn adoptiert haben?" fragte er dann. "Nein, es wäre besser gewesen, ich würde noch Jackson heißen" gab Jason zu. "Wann hast du es geändert?" "Vor dem College," sagte Jason, "ich habe meinem Vater damit sehr weh getan." "Aber er hat dich immer noch sehr gern, Jason" meinte Harm. "Ich weiß, er hat mir ja sogar geholfen, meine Nachnamen wiederzubekommen. Sean hat mir später mal erzählt, dass es ihm weh tat, dass ich nicht mehr seinen Namen tragen wollte" erzählte Jason. "Hast du später einmal mit ihm darüber gesprochen?" "Nein" gab Jason zu. "Rede mit ihm, er hat es verdient" meinte Harm. "Wir wollen im Sommer zu meinen Eltern fliegen, willst du dann nicht auch mit Jenn zu deinen Eltern?" "Haben wir vor, aber ich kann mit ihm darüber nicht reden" meinte Jason. "Warum nicht, Jason? Was ist so schwer daran?" "Ich kann nicht mit ihm darüber reden, es geht nicht, Harm." "Ich habe meinem Stiefvater nie wirklich eine Chance gegeben, heute würde ich das gern ändern" meinte Harm bedauernd. "Hast du es ihm jemals gesagt?" wollte Jason wissen. "Nein" gab Harm zu. "Aber ich soll?" "Ich mach dir einen Vorschlag, du redest mit deinem Vater und ich mit Fr... meinem Vater, einverstanden?" meinte Harm. "Deine Seite ist aber einfacher" meinte Jason. "Das glaube ich nicht, er hat es nicht leicht mit mir gehabt" "Meine Eltern auch nicht" grinste Jason bei den Gedanken an seine Jugend. "Ich meine keine Streiche, Jason" sagte Harm. "Nein, was ich meine, ist, ich hab ihn oft genug spüren lassen, dass er nicht mein Dad ist." Jason nickte. "Dann mach du mal" sagte er und ging Richtung Haus. Harm lief hinter ihm her und holte ihn schnell ein. "Jason, bleib hier, das ist nicht fair" meinte er und hielt ihn an der Schulter fest. "Was ist nicht fair?" wollte Jason wissen, er blieb stehen und sah Harm an. "Mir einfach auszuweichen. Was macht es so schwer, mit deinem Dad zu reden?" "Weißt du, wann ich ihn das erste mal Dad genannt habe?" Harm schüttelte den Kopf. "Wann?" "Mit 14" gab Jason leise zu. "Er hat sicher vorher schon gespürt, dass du ihn gern hast" meinte Harm nach einer kurzen Pause. "Kevin wird bestimmt nicht so lange brauchen, Harm" sagte Jason. "Ich mache es nicht davon abhängig, er bekommt soviel Zeit wie er braucht, und selbst wenn er es nie tut, ändert es nichts" entgegnete Harm. "Hatte ich auch, aber vielleicht hätte etwas Druck mir ganz gut getan" gab Jason zu bedenken. "Ich weiß nicht, ich möchte nicht, dass er irgendwann bedauert, bei uns zu sein" wandte Harm ein. "Musst du wissen, aber ich weiß heute, wie es sich anfühlt, wenn ein Kind das erste mal Dad sagt" meinte Jason mit einem Lächeln. "Und es tut mir leid, dass ich es nicht früher gesagt habe." "Es ist gerade erst drei Wochen her, dass wir ihn adoptiert haben, er braucht noch etwas Zeit, sich daran zu gewöhnen" meinte Harm verständnisvoll. "Er liebt euch, Harm, er wird es nicht bereuen" sagte Jason. Harm lächelte. "Ich glaub, wir gehen jetzt wirklich mal rein, es ist schon dunkel" meinte er dann. "Die suchen uns bestimmt schon" sagte Jason und ging voraus. "Na ihr zwei, was hat den so lange gedauert?" fragte Jenn und gab Jason einen Kuss, als er sich auf die Armlehne setzte. "Wir haben uns ein wenig unterhalten" meinte Harm. "Es ist doch bestimmt kalt draußen" meinte Nic besorgt und nahm Harm in den Arm, der sich neben sie gesetzt hatte. "Dann lass uns mal ins Bett, damit ich mich wieder aufwärmen kann" meinte Harm mit einem verführerischen Lächeln und gab ihr einen Kuss auf den Mund. "Dann komm mal mit, wir wollen ja nicht, dass du wieder krank wirst" sagte Nicole und stand mit Harm auf. "Gute Nacht, schlaft gut" verabschiedete sich Harm von den anderen. "Der Kleine erkältet sich ja so leicht" neckte Jason ihn grinsend. "Du warst auch noch nicht im Februar in Alaska!" wehrte sich Harm. "Nein, aber wer will auch schon im Februar nach Alaska" meinte Jason. "Tja, ich wollte ja auch nicht" meinte Harm und ließ sich dann von Nic weiterziehen. "Nacht" rief Nic und ging mit Harm hoch in ihr Zimmer. Leise schloss sie die Tür hinter sich und Harm. Kevin lag zusammengerollt auf der Luftmatratze und schlief tief und fest. Nicole lächelte, sie gab Harm noch einen zärtlichen Kuss, bevor die beiden sich umzogen und ins Bett gingen. Harm legte den Arm um Nic und zog sie eng zu sich heran. "Ich liebe dich" sagte er leise und gab ihr einen Kuss. "Ich dich auch" antwortet Nicole und kuschelte sich an Harm, ihren Kopf legte sie auf seine Schulter. Einige Minuten später hörten sie, wie sich Kevin auf der Matratze drehte und im nächsten Moment stand Kevin neben Harm. "Harm" flüsterte Kevin. "Ja, was ist, Kevin?" "Darf ich zu euch ins Bett?" fragte er vorsichtig. "Na gut, ist aber ein bisschen eng" meinte Harm, nachdem er Nicoles Lächeln dazu gesehen hatte. Er öffnete die Bettdecke und ließ Kevin hineinrutschen. Kevin kletterte vorsichtig über Harm in die Mitte des Bettes, wo Nicole den Arm um ihn legte. Sie frühstückten am nächsten Tag noch zusammen. Sarah und Kelly fuhren dann wieder mit ihren Kindern zur Truman, die gegen Mittag ablegen sollte. Vorher verabschiedeten sie sich noch von den anderen, die noch einen längeren Heimweg vor sich hatten. Harm schmiegte sich eng an Nicole, als sie Montag abend im Bett lagen. Kevin schlief schon lange, er war von dem anstrengenden Wochenende noch etwas erschöpft und hatte schon beim Abendessen Mühe gehabt, die Augen offen zu halten. Langsam ließ Harm seine Hand über Nics Rücken gleiten und streichelte sie sanft. "Jenn hat mich gefragt, ob ich nächstes Wochenende nicht Lust hätte, mit ihr ein Wellness Wochenende zu machen" erzählte Nic. "Das würde dir bestimmt gut tun" meinte Harm. "Wann wollt ihr denn los?" "Freitag, sobald du zuhause bist" sagte sie. "Gut, Kevin und ich machen uns dann ein schönes Wochenende zu zweit." "Kommt ihr alleine auch wirklich zurecht?" wollte Nic wissen. "Natürlich, ich bring sogar was Essbares zustande, wenn ich koche" scherzte Harm. "Das weiß ich doch" meinte sie lächelnd und strich ihm sanft über die Wange. "Mach dir keine Sorgen, wir kommen schon klar. Ich besorg noch ein paar Videos und dann warten Kevin und ich sehnsüchtig, bist du wieder da bist" meinte er lächelnd und gab ihr einen Kuss. "Stopft euch mit lauter ungesundem Zeug und Eis voll, und bleibt die ganze Nacht auf" sagte Nicole und versuchte streng zu klingen. "Ungesundes Zeug? Ich? Wo denkst du hin!" gab sich Harm entrüstet. "Ja ja, wenn die Katze aus dem Haus ist" fing Nic lächelnd an und gab Harm einen Kuss. "Du machst das schon, alles richtig." Harm fuhr fort, sie sanft zu streicheln. "Ich bin froh, dass sich Jason mit Kevin unterhalten hat, dem Jungen scheint es gut getan zu haben" nahm Harm das Gespräch wieder auf. "Jason hingegen ist es schwer gefallen, es hat ihn an seine eigene Zeit erinnert, ich hatte mich ja noch länger mit ihm darüber unterhalten." "Ihr zwei versteht euch sehr gut, das finde ich schön" stellte Nic fest. "Jenn und du, ihr scheint euch ja auch gut unterhalten zu haben." "Ja" gab Nic zu und wurde dabei leicht rot, da sie ahnte, dass Harm wusste worüber. Harm gab ihr einen liebevollen Kuss auf den Mund. "Machst du das eigentlich nur mir zu liebe?" fragte sie ihn vorsichtig. "Was meinst du, Nic?" fragte Harm nach. "Du weißt schon" meinte sie etwas verlegen und ließ eine Hand über seine Hüfte nach unten in seine Shorts gleiten, wo sie sanft anfing ihn zu streicheln. Harm stöhnte leise und drückte sich an sie. "Du weißt schon" fing sie noch mal an, "wenn wir ein wenig was anderes machen, als 'normal'...." Sie küsste ihn leidenschaftlich. "Ich liebe dich, Nic, aber wenn ich etwas derartiges mache, dann sicher nicht, nur um dir zu gefallen" meinte Harm, als sie sich wieder voneinander lösten. "Ich... ich war selbst... überrascht von mir, aber... ich fand es gut. Ich habe das noch nie mit jemand anderem gemacht." "Ich liebe dich, Harm" sagte sie und küsste ihn intensiver. "Aber wenn dir was nicht gefällt oder du nicht machen willst, sag es bitte vorher" bat sie, als sie sich von ihm löste. "Das werde ich" versprach er. Freitag Abend 28. März 2003 Harm kam Freitag abend erst gegen 1800 nach Hause, Nicole war bereits weg, aber sie hatte ihm am Telefon noch gesagt, dass Steven bei Kevin war, damit er sich keine Sorgen um ihn machen musste. Kevin saß schon wartend auf der Couch. "Hi, alles bereit für unseren Video-Abend?" fragte Harm ihn. "Ja" sagte Kevin begeistert. Steven kam aus der Küche. "Auch schon da?" fragte er. "Tut mir leid, heute war es etwas hektisch. Ich zieh mich nur eben um" entschuldigte sich Harm und ging nach oben. Steven folgte Harm hoch und traf ihn im Schlafzimmer an, wo Harm gerade dabei war seine Uniformhose auszuziehen. "Eigentlich müsste ich ja langsam los, aber ich glaube, ich kann auch noch ein paar Minuten warten" meinte Steven grinsend, er genoss die Aussicht und lehnte sich gegen den Türrahmen. Harm zog eine Jogginghose über und hängte seine Uniformhose auf einen Bügel. "Ich will dich nicht aufhalten" grinste er und holte ein Shirt aus dem Schrank. "Ich glaube, ein paar Minuten geht noch, er kann auch mal warten" meinte Steven und ließ seine Augen auf Harm, doch der machte dem Schauspiel ein Ende, als er ein Navy-Shirt überzog. "Das die Jungs vom Militär auch immer so schnell sind beim umziehen" beklagte sich Steven. "Dann lass ihn mal nicht länger warten, viel Spaß" meinte Harm und die beiden gingen wieder die Treppe hinunter. "Danke, euch zwei auch viel Spaß" verabschiedete sich Steven, er nahm seine Jacke und verließ das Haus. Harm ging noch in die Küche und machte eine Schüssel Popcorn, bevor er sich zu Kevin auf die Couch setzte. Die beiden schauten bereits den zweiten Film, als es an der Tür klingelte. Harm stellte die Schüssel mit den Resten vom Popcorn auf den Tisch und ging, um sie zu öffnen. "Hy, kann ich mitkucken? Ich hab auch Eis dabei" begrüßte Steven ihn, er sah nicht sehr glücklich aus. "Ja, komm rein, aber warst du nicht verabredet?" fragte Harm, er ließ ihn eintreten und schloss dann die Tür hinter ihm. "Hat sich erledigt" meinte Steven nur. Harm warf ihm einen fragenden Blick zu, wollte aber wegen Kevin nicht weiter nachfragen. Er ging in die Küche, um Löffel und Schüsselchen für das Eis zu holen. Steven hatte seine Jacke ausgezogen und sich in einen Sessel gesetzt. "Danke für das Eis" sagte Harm, als er wieder zurückkam. Er öffnete eine der Packungen, reichte Steven einen Löffel und eine Schale und gab dann etwas Eis für Kevin und sich in zwei weitere Schalen. "Wenn ich mich schon selber einlade, sollte ich auch was mitbringen" meinte Steven und fing mit seinem Eis an. Am Ende des Films saß Kevin müde an Harm gelehnt auf der Couch und schlief fast ein. "Ich bring Kevin ins Bett, bin gleich wieder unten" sagte Harm zu Steven und nahm Kevin auf den Arm. "Kann ich nicht noch aufbleiben?" fragte Kevin leise. "Du schläfst doch schon fast, Kevin, morgen ist auch noch ein Tag, da können wir weitergucken" sagte Harm zu ihm. Kevin lehnte sich wieder an seine Schulter und ließ sich ohne weitere Widerrede von Harm ins Bett bringen. Es dauerte nicht lange, bis Harm wieder nach unten ins Wohnzimmer kam. Er sammelte noch die Löffel und die Schalen ein und brachte sie in die Küche, bevor er sich auf die Couch setzte. "Ich geh dann jetzt auch mal" meinte Steven und stand auf. "Du kannst ruhig hier bleiben, Steven" sagte Harm zu ihm. "Was ist passiert?" "Nichts, warum soll was passiert sein?" meinte Steven nur und stand noch. "Setz dich. Du hattest doch eine Verabredung, was ist daraus geworden?" "Er ist nicht gekommen... es ist vorbei" sagte Steven und setzte sich hin. "Er hat sich vielleicht nur verspätet" vermutete Harm. Steven schüttelte mit dem Kopf. "Ich hab ihn gesehen, mit jemand anderes." "Bist du dir sicher? Mit wem, Steven?" fragte Harm. "Ja, ich bin mir sicher, sie sind zu ihm nach Hause gefahren" erzählte er. "Das muss doch noch nichts bedeuten, Steven, vielleicht hatte er nur etwas Geschäftliches zu besprechen und er hat es einfach nur vergessen, dich anzurufen" versuchte Harm ihm zu beruhigen. "Geschäftlich? Mit einer Frau? Mit Colonel MacKenzie?" fragte Steven nach und Tränen fingen an, seinen Wangen runter zulaufen. "Beruhig dich, es gibt sicher eine Erklärung dafür" sagte Harm, der sich dabei selbst nicht so ganz sicher war. Harm überzeugte Steven, die Nacht über bei ihm zu bleiben und machte ihm die Couch im Arbeitszimmer fertig. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen machte Harm eine Einkaufsliste. "Darf ich mit zum einkaufen?" fragte Kevin ihn. "Steven schläft noch, ihm geht es nicht so gut. Könntest du bei ihm bleiben?" bat Harm ihn. "Das ist aber unser Wochenende und du hattest gesagt, dass wir zwei alles zusammen machen" sagte Kevin und klang leicht enttäuscht. "Ich brauche nicht lange, das ist sowieso langweilig, nur im Supermarkt, Kevin" versuchte Harm ihn zu überzeugen. "Na gut" sagte Kevin nicht sehr überzeugt. "Ich bring auch noch was Süßes mit, einverstanden?" sagte Harm. "Ok, wie wäre es mit Oreos?" fragte Kevin. "Einverstanden, aber sag Nic nichts davon!" meinte Harm. "Bis gleich, Kevin." "Ich sag nichts" grinste Kevin, "bye." "Sieh mal zwischendurch nach Steven" bat er Kevin noch und verließ dann das Haus. Er beeilte sich mit dem Einkaufen und machte sich anschließend auf den Weg nach Alexandria. "Sind Sie allein?" fragte er Webb, als dieser die Tür öffnete. "Ja, Rabb, was soll die Frage?" wollte Webb wissen und ließ Harm ins Haus, bevor er die Tür schloss. "Was verstehen Sie an der Aufforderung nicht, Steven niemals zu verletzten?" begann Harm aufgebracht. "Regen Sie sich ab, Rabb, ich hab ihm nichts getan" meinte Webb und sah Harm verwundert an. "War es schön mit Mac?" fragte Harm stattdessen. "Ja, wir hatten einen netten Abend, aber woher wissen Sie das?" "Einen schönen Abend, dann will ich mal hoffen, dass die Nacht genauso gut war, Webb! Für Steven war es das sicher nicht, er sitzt seit gestern mit verheulten Augen bei uns zu Hause!" fuhr Harm ihn an. "Warum? Ich versteh nicht" fing Webb an. "Sie hatten gestern eine Verabredung mit ihm, schon vergessen? Er hat auf sie gewartet, und als sie nicht kamen, fuhr er hierhin und hat nur noch gesehen, wie Sie mit Mac im Haus verschwanden!" "Es ist nichts gelaufen zwischen Mac und mir" versicherte Webb und ging ein paar Schritte zurück, da Harm bedrohlich nah vor ihm stand. "Sie brauchen nicht mich zu überzeugen, Webb, überzeugen Sie Steven. Er glaubt, er wäre für Sie nichts weiter als ein netter Zeitvertreib gewesen." "Nein, das ist er nicht, wirklich" versicherte Webb Harm. "Warum haben Sie ihn dann gestern versetzt?" wollte Harm wissen. "Das habe ich nicht, wir wollten uns heute Abend sehen, Steven muss das vertauscht haben" meinte Webb. "Dann reden Sie mit ihm, Webb, und erklären Sie es ihm!" forderte Harm ihn auf. "Ich kann nicht, ich muss weg" sagte Webb und zeigte auf die bereits gepackte Tasche, die neben der Couch stand und Harm in seiner Wut gar nicht aufgefallen war. "Die Zeit müssen Sie sich nehmen, wenn Ihnen Steven wirklich etwas bedeutet. Rufen Sie ihn wenigstens an" meinte Harm, mittlerweile etwas ruhiger geworden. "Das habe ich ja versucht, aber ich habe ihn nicht erreicht und mittlerweile bin ich schon sehr spät dran" sagte Webb. "Und das soll ich Ihnen glauben, dass Sie es versucht hätten? Steven hat ein Handy und einen Peeper, wenn Sie es wollten, hätten Sie ihn erreicht" sagte Harm nur noch und ging zur Tür. "Das geht nicht. Sie wissen ganz genau warum nicht, und Steven weiß das auch" sagte Webb und nahm seine Tasche. "Dann machen Sie doch, was Sie wollen" herrschte Harm ihn noch einmal an und wollte gehen. "Harm?" hielt Webb ihn auf, bevor er die Tür öffnen konnte. "Was noch?" fragte Harm "Halten Sie bitte ein Auge auf Steven" bat Webb, "ich weiß nicht, wie lange ich weg bin." Harm nickte nur, er wusste noch nicht, ob er Webb glauben sollte. Er öffnete die Tür und war im nächsten Moment verschwunden. "Ich bin wieder da" rief er zwanzig Minuten später, als er wieder nach Hause kam. "Hy" rief Kevin von der Couch, wo er mit Steven Cartoons ansah. "Gut, dann kann ich ja fahren" meinte Steven und stand auf. "Du kannst bleiben, Steven, das hier reicht für mehr als drei" meinte Harm und zeigte zwei voll gepackte Einkaufstüten. "Nein, ich stör hier nur bei eurem Vater und Sohn Wochenende" meinte Steven, "und außerdem muss ich noch was erledigen." "Du störst nicht, Steven" sagte Harm und gab ihm ein Zeichen, ihm in die Küche zu folgen. Steven folgte Harm widerwillig. Harm stellte die Tüten auf den Tisch. "Wenn du wirklich gehen willst, kann ich dich nicht aufhalten, aber versprich mir, dass du keinen Blödsinn machst, hörst du? Das ist es nicht wert" sagte er. "Was für Blödsinn meinst du?" fragte Steven. "Du weißt genau, was ich meine, Steven. Ich will Nicole nicht erklären, warum du dir was angetan hast. Denk noch mal über alles nach, vielleicht stellt sich ja heraus, dass alles ein Missverständnis war" sagte Harm. "Ja ja, kann ich jetzt gehen?" "Ja, hau ab. Aber meld dich, wenn was ist. Und denk daran, nicht alles ist so, wie es scheint" sagte Harm und packte die Einkaufstüten aus. "Du klingst, wie jemand aus einem schlechten Science Fiction Film" meinte Steven kopfschüttelnd und verließ die Küche. Harm schaute ihm nur hinterher und packte dann die übrigen Einkäufe weg. Als er wieder ins Wohnzimmer kam, war Steven bereits gegangen. Harm setzte sich zu Kevin auf die Couch und gab ihm ein Paket Oreos. "Danke" sagte Kevin lächelnd. "Was möchtest du heute noch machen?" fragte Harm ihn. "Jetzt wo Steven weg ist, können wir vielleicht doch noch gemeinsam einkaufen gehen?" "Du warst doch schon einkaufen" meinte Kevin. "Ich dachte da auch eher an ein paar Spielzeuggeschäfte" meinte Harm lächelnd. Kevin strahlte ihn an. "Au ja. Aber ich brauch noch mein Geld" sagte er begeistert und lief hoch in sein Zimmer. Harm wunderte sich und wartete, bis Kevin wieder zurück war. Kevin kam mit einem Briefumschlag mit Geld drin wieder runter. "Wir können" sagte er. "Woher hast du das Geld?" fragte Harm, der mehrere Scheine in dem Umschlag sehen konnte. "Das habe ich von verschiedenen Leuten auf der Hochzeit bekommen" erklärte Kevin. "Darf ich es behalten?" Harm strubbelte ihm durch die Haare. "Natürlich darfst du das, es gehört dir" sagte er lächelnd. "Wie viel hast du denn bekommen?" "Mit dem Geld, was ich mir verdient habe, sind es 290 $" sagte Kevin. "So viel? Und das bewahrst du einfach so in deinem Zimmer auf?" fragte Harm. "Gut, dann lass uns mal gehen, aber gib mir den Umschlag, damit du es nicht verlierst, ich passe darauf auf." "Ok" stimmte Kevin ihm zu und gab Harm den Umschlag. Harm steckte ihn die Innentasche seiner Jacke und gemeinsam verließen sie das Haus. Eine viertel Stunde später standen sie in dem ersten Spielzeuggeschäft. Kevin zog Harm an seiner Hand an das Regal mit den Modellbausätzen. "Ich komm ja schon, was hast du gesehen?" fragte Harm ihn. "Ich will so eine Tomcat wie du sie geflogen hast und den gelben Doppeldecker" sagte Kevin. Harm suchte zuerst den Bausatz einer F-14 im Maßstab 1:48 heraus. "Das wäre die Tomcat" sagte er. "Mit der Stearman ist es nicht so einfach, die sehe ich hier nicht. Aber wir gehen ja noch in einen anderen Laden. Willst du die Tomcat hier schon mal mitnehmen oder noch woanders schauen?" "Die ist toll" meinte Kevin strahlend. Harm lächelte, als er mit Kevin zur Kasse ging. Kurz vor der Kasse gab er Kevin seinen Umschlag. "Du bezahlst" sagte er. Kevin nahm den Umschlag und war ganz stolz, dass Harm ihm das zutraute. Harm stellte sich hinter ihm, als Kevin bezahlte und achtete darauf, dass er auch passend Wechselgeld zurückbekam. Hinter der Kasse gab Kevin Harm den Umschlag zurück, er strahlte noch immer übers ganze Gesicht. Harm nahm ihn an die Hand und führte ihn zum nächsten Laden. Wie schon zuvor ging Kevin zielstrebig auf die Modellbausätze zu. Er suchte das ganze Regal ab. "Siehst du eine?" fragte er Harm hoffnungsvoll. Harm schaute durch die Reihen und entdeckte dann in einer der oberen Reihe einige Doppeldecker. "Hier ist sie" sagte er und zog einen Karton mit der Navy-Ausführung der Stearman heraus. "Zeig" bat Kevin. Harm hielt ihm den Karton hin. "Siehst du, das ist die gelbe, wenn der Rumpf blau wäre, dann wär es die von der Air Force" erklärte er ihm. "Ich will Navy" sagte Kevin entschlossen. Harm lächelte. "Und irgendwann fliegen wir auch mal in ihr, einverstanden?" sagte er. "Ja" nickte Kevin begeistert. Harm nahm noch Farbe und Kleber mit und ging dann mit Kevin in Richtung Kasse. "Die Stearman kauf ich, ist ein Geschenk" sagte er. "Danke schön" sagte Kevin, er schien gar nicht aufzuhören zu lächeln. "Möchtest du etwas essen?" fragte er, als sie aus dem Laden heraus waren. "Ja." "Dann lass uns dort vorn hingehen" schlug Harm vor und zeigte auf einen Carls jr.. "Such dir was aus" forderte er Kevin auf, als sie vor der Theke standen und nahm für sich selbst einen Salat. "Kann ich so ein Cool Kids Combo haben?" fragte Kevin. "Mit Hamburger oder mit Cheeseburger?" fragte Harm. "Cheeseburger." Harm bestellte und die beiden setzten sich an einen freien Tisch. Kevin versuchte eins von den Ketchup-Tütchen auf zubekommen. "Ich helfe dir" sagte Harm, nahm ihm das Tütchen ab und riss eine Ecke ab. "Danke" sagte Kevin und steckte sich ein paar Fritten mit Ketchup drauf in den Mund. Für sich selbst öffnete Harm eine Tüte Dressing und gab es über den Salat. "Warum isst du kein Fleisch?" wollte Kevin wissen. "Mir schmeckt es einfach nicht" meinte Harm. Kevin nickte nur, da er den Mund jetzt voll mit Cheeseburger hatte. "Was meinst du, hast du Lust noch ein paar Flugzeuge zu schauen?" fragte Harm einen Moment später. Kevin nahm einen Schluck von seinem Getränk. "Gerne" sagte er dann und lächelte Harm wieder an. "Dann fahren wir noch zum Smithsonian, da gibt es ein Museum nur mit Flugzeugen" sagte Harm. "Cool" sagte Kevin begeistert. Harm gab ihm noch eine Serviette, als Kevin fertig war. Sie liefen zwei Stunden durch das Museum und Harm bemühte sich, so viele Fragen wie möglich zu beantworten. "Warum haben die Kinder Navy Uniformen an?" fragte Kevin, als eine kleine Gruppe von Kindern an ihnen vorbei ging. "Das sind Sea Cadets" erklärte Harm. "Und was sind Sea Cadets?" fragte Kevin weiter. "Also das ist so ähnlich wie Pfadfinder, aber sie werden von der Navy unterstützt" versuchte Harm ihm zu erklären. "Und was machen die?" "Sie lernen, wie es ist, in der Navy zu sein. Das sind dann nautische Grundbegriffe oder auch ein Training, ähnlich wie dem in der Navy" sagte Harm. "Könnte ich das auch machen?" wollte Kevin wissen. "Im Moment bist du noch etwas zu jung dafür, aber wir können uns das mal zusammen ansehen" meinte Harm. "Wie alt muss ich denn sein?" "Mindestens 11, dann kannst du in das Navy League Cadets Corps eintreten" erklärte Harm. "Die Sea Cadets sind dann aber 14." "Das dauert ja nicht mehr so lange" meinte Kevin und sah den Cadets nach, wie sie in eine andere Ausstellung gingen. Eine halbe Stunde später fuhren sie heim. Harm bereitete noch ein Abendessen vor, als das Telefon klingelte. "Rabb" meldete er sich. "Hier auch" sagte Nic. "Hey, schön, dass du anrufst, wie geht es euch dort?" fragte er. "Gut, wir werden richtig verwöhnt, aber ich vermisse euch. Was habt ihr heute schönes gemacht?" "Ein bisschen einkaufen und im Museum" sagte Harm. "Wie, kein Fast Food und Eis?" hakte Nic nach. Harm lachte. "Du hast es doch verboten" meinte er ausweichend. "Jetzt soll ich es gewesen sein" lachte Nic, "ich hatte nur gesagt nicht voll stopfen damit." "Okay, du hast gewonnen, wir waren bei Carls jr., aber im Moment bereite ich was ganz Gesundes zu" meinte Harm. "Ich trau dir, Harm, du machst das schon" sagte Nic zuversichtlich. Kevin kam dazu. "Kevin ist gerade hier, ich geb ihn dir mal eben" meinte Harm und reichte ihm den Hörer. "Hy" sagte Kevin in den Hörer. Leider hatte Nicole nicht mehr so viel Zeit, dass Kevin ihr alles erzählen konnte, daher versprach sie ihm, dass sie morgen Abend zuhören würde, wenn sie wieder zu hause wäre. "Bye" sagte Kevin und reichte Harm den Hörer wieder. "Hi Nic, ich bins wieder. Wann kommst du morgen zurück?" fragte Harm. "Gegen 18 Uhr" sagte sie. "Ich wollte nur wissen, ab wann ich anfangen kann, die Minuten zu zählen" sagte er sanft. "Soll ich früher kommen?" "Nein, Kevin und ich kommen klar. Ich liebe dich" sagte er. "Ich liebe dich auch, aber ich muss jetzt los. Jenn und ich haben einen Termin" meinte sie leicht enttäuscht, dass sie schon auflegen musste. "Okay, grüß Jenn von mir. Bis morgen" sagte er und gab ihr einen Kuss durch den Hörer. "Mach ich, bis morgen und habt viel Spaß" verabschiedete Nic sich und legte auf. Harm legte den Hörer weg und wandte sich wieder dem Abendessen zu. Wenig später ging er mit zwei Tellern ins Wohnzimmer, wo Kevin bereits auf der Couch saß. "Lass uns erst mal was essen, und dann sehen wir uns im Internet noch die Sea Cadets an, einverstanden?" schlug Harm vor. Kevin nickte begeistert und bis in sein Sandwich. Sie schauten sich noch einige Zeit lang die Homepage der Navy League und der Sea Cadets an. Als Kevin zu gähnen begann, brachte Harm ihn zu Bett und versuchte danach, Steven zu erreichen. Steven ging jedoch nicht ans Telefon und auch sein Handy war ausgeschaltet. Harm begann, sich Sorgen um ihn zu machen, er hatte Steven zwar das Versprechen abgenommen, nichts dummes zu tun, aber wer wusste, wozu der im Moment in der Lage war. Er überlegte noch einen Moment und ging dann noch mal zu Kevin hinauf. Der Junge schlief zwar bereits, wurde aber wach, als Harm hereinkam. "Hi Kevin, ich muss noch mal kurz weg, ich brauche nicht lange. Bleib in deinem Bett und öffne nicht die Tür, wenn es klingelt" sagte Harm leise und gab ihm noch das Telefon. "Ok" sagte Kevin müde und schloss auch schon wieder die Augen. "Ruf an, wenn was ist" sagte Harm noch und zog seine Bettdecke zurecht. "Mmmh" brummte Kevin leise und drehte sich auf die Seite. Harm ging wieder hinunter und verließ kurz darauf das Haus. Als erstes fuhr er zu seinem Apartment, doch niemand öffnete die Tür und da er auch keine Geräusche von innen hörte, ging er davon aus, dass Steven nicht da war. Harm dachte einen Moment nach und fuhr dann zu der am nächsten gelegenen Bar, doch ohne Erfolg. Steven konnte überall sein und Harm wollte schon fast aufgeben, als er Steven in der vierten Bar fand. Steven saß an einem Tisch in der Ecke, vor ihm ein halbleeres Bierglas und daneben zwei leere Tequila Gläser. Er sah in sein Glas und drehte dieses. "Hey, Steven" sagte Harm leise, als er auf ihn zukam. Steven sah ihn nur kurz an und trank dann sein Glas aus, sagte aber nichts. Harm setzte sich dazu, bestellte sich eine Cola und ließ sich dazu auch gleich die Rechnung für Steven geben. Der Barkeeper zählte die Striche und nannte Harm die Summe, die dieser sofort bezahlte. Steven sagte nichts, während Harm bei ihm saß und seine Cola trank. Er protestierte auch nicht, als Harm ihn anschließend zum Aufstehen bewegte und dann zu seinem Auto brachte. Harm wusste, dass er Steven in diesem Zustand nicht allein lassen konnte, nach der Rechnung zu urteilen, hatte er wesentlich mehr getrunken, als auf seinem Junggesellenabschied und schon da war er nicht mehr wirklich zurechnungsfähig gewesen. "Ich nehme dich mit zu uns" sagte er daher, nachdem er Steven auf den Beifahrersitz geholfen hatte und dann selbst eingestiegen war. "Ich bin alt genug" protestierte Steven leise. "Aber offensichtlich nicht vernünftig genug" meinte Harm und fuhr los. "Ich will alleine sein" maulte Steven. "Ja, das kannst du morgen wieder, aber erst einmal schläfst du gleich und mir ist egal, ob du protestierst" entgegnete Harm und fuhr nach Georgetown zurück. Vor dem Haus stellte er den Wagen ab und half dann Steven beim Aussteigen. Steven versuchte, sich gegen Harms Griff zu wehren, aber es brachte nichts. "Lass mich" ging er Harm an, als dieser ihn ins Arbeitszimmer verfrachtet hatte. Harm brachte ihn mit etwas Mühe auf die Couch und deckte ihn zu, aber davon schien Steven schon nichts mehr mitzubekommen. Leise verließ Harm danach das Zimmer und ging hinauf zu Kevin. Kevin saß verschlafen im Bett und sah ihn an. "Alles ok, schlaf weiter, ich wollte dir nur sagen, dass ich wieder da bin" sagte er leise zu ihm. "Wo warst du denn?" fragte Kevin leise. "Ich habe nach Steven gesucht" erklärte Harm, "er schläft jetzt unten." "Ist er krank?" wollte Kevin wissen. "Im Moment geht es ihm nicht gut, aber er ist bald wieder ok" sagte Harm. Kevin nickte leicht und sah auf seine Bettdecke. "Möchtest du drüben bei mir schlafen?" sagte Harm nach einer kurzen Pause. Kevin nickte. "Aber nur, wenn es dir nichts ausmacht." "Sonst würde ich doch nicht fragen" meinte Harm. Er nahm Kevin auf den Arm und trug ihn hinüber in das Schlafzimmer, wo er die Bettdecke aufschlug und Kevin auf Nicoles Seite des Bettes hinlegte, bevor er sich selbst umzog. Kevin lächelte ihn noch immer müde an, aber versuchte die Augen offenzuhalten. Harm legte sich unter die Bettdecke und machte das Licht aus. "Gute Nacht, schlaf gut" sagte er. "Nacht" flüsterte Kevin und schlief ein. Als Harm am nächsten Morgen aufwachte, lag Kevin mal wieder quer über ihn und schlief tief und fest. Vorsichtig versuchte er sich von ihm zu lösen und drehte ihn etwas auf die Seite. Der Junge protestierte im Schlaf, wachte jedoch nicht auf. Harm deckte ihn wieder zu und stand dann auf. In Jogginghose und Shirt ging er hinunter und schaute zuerst bei Steven vorbei. Der zog die Decke höher, als das Licht aus dem Flur ins Zimmer fiel und brummte irgendwas Unverständliches. Harm ging noch einmal hinaus und holte ein paar Aspirin und ein Glas Orangensaft. "Wach auf, Steven" sagte er, als er wieder bei ihm war. "Nicht so laut" bat Steven heiser. "Nimm das hier" sagte Harm nun leiser und hielt ihm die Tabletten und das Glas hin. Steven sah unter der Decke hervor. "Was ist das?" fragte er und nahm schon mal die Tabletten in die Hand. "Aspirin, das hilft gegen die Kopfschmerzen" antwortete Harm. Steven schluckte das Aspirin und spülte mit dem Saft nach. Dann legte er sich wieder hin und zog die Decke über seinen Kopf. Harm nahm das Glas und ging wieder hinaus. In der Küche machte er Pfannkuchen für sich und Kevin, bevor er hinaufging. Kevin schlief noch immer, als Harm an das Bett trat. Er setzte sich auf die Kante und berührte den Jungen leicht an der Schulter. Kevin öffnete langsam die Augen und sah Harm noch etwas verschlafen an. "Frühstück?" fragte Harm lächelnd. Kevin nickte und kletterte aus dem Bett. Erst lief er ins Bad und in sein Zimmer, um sich anzuziehen, dann ging er runter in die Küche wo Harm gerade die Beilagen für die Pfannkuchen und Teller auf den Tisch stellte. "Kann ich helfen?" fragte Kevin. "Nein, es ist alles fertig, setz dich" sagte Harm und nahm noch Besteck heraus, bevor er sich selbst setzte. Kevin nahm die Serviette, die neben seinem Teller lag und legte sie sich auf den Schoß. "Wozu hast du heute Lust?" fragte Harm Kevin während des Frühstücks. "Weiß nicht" meinte Kevin und zuckte mit den Schultern. Harm überlegte einen Moment. "Sollen wir ein wenig Baseball spielen oder möchtest du mir mal zeigen, wie gut du auf dem Skateboard bist?" fragte er ihn schließlich lächelnd. "Was willst du machen?" wollte Kevin wissen. "Ist mir gleich, entscheide du" ermunterte Harm ihn. Kevin sah ihn an und dachte nach, er wusste nicht so recht was er machen wollte. Es machte ihm eigentlich alles Spaß, was er bis jetzt mit Harm an dem Wochenende gemacht hatte, Hauptsache er machte es mit Harm. "Wir haben genug Zeit, wir könnten auch beides machen" sagte Harm, der merkte, dass Kevin sich nicht entscheiden konnte. Kevin nickte und lächelte dann. "Wir versuchen es dann erst mal mit dem Baseball" meinte Harm und räumte die Teller weg, als die beiden mit dem Essen fertig waren. "Ja" sagte Kevin und half Harm beim Abräumen. "Du kannst jetzt noch ein wenig Fernsehen, wenn du möchtest, ich sehe noch mal nach Steven" sagte Harm. "Wie geht es ihm denn heute?" fragte Kevin. "Ich werde es gleich sehen" meinte Harm ausweichend. "Ok" sagte Kevin und ging ins Wohnzimmer. Harm ging wieder zum Arbeitszimmer und öffnete leise die Tür. "Aufstehen, Steven" sagte er. "Geh weg" sagte Steven leidend. "Keine Chance" sagte Harm und zog ihm die Decke weg. Steven hielt sich schützend die Arme vor die Augen. "Sadist!" "Stell dich nicht so an, wer trinken kann, muss auch mit den Folgen leben" meinte Harm. Steven drehte sich auf den Bauch und drückte seinen Kopf ins Kissen. "ich will nicht." "Los jetzt, steh auf, oder die nächste Aufforderung ist mit einem nassen Schwamm verbunden" drohte Harm und sprach absichtlich etwas lauter. "Nur, wenn du still bist" bat Steven und drehte sich langsam wieder um. "Okay" sagte Harm nun wieder leiser. "Komm in die Küche, ich mach dir noch was." Steven suchte langsam seine Klamotten zusammen und fing an sich anzuziehen. Harm ging in die Küche und machte Rühreier für Steven, die er mit mehr Salz als üblich versetzte. Steven setzte sich an den Tisch, er kniff die Augen zusammen. "War das hier schon immer so hell?" Harm grinste nur und stellte ihm den Teller mit den Rühreiern hin. Steven nahm die Gabel und fing an zu essen. Er griff nach dem Salzstreuer und tat sich noch mehr aufs Ei. Harm zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. "Kevin und ich gehen gleich Baseball spielen, du kannst mitkommen, oder hier bleiben, wie du möchtest" meinte Harm. "Kann ich auch nach Hause?" fragte Steven und schob den Teller ein Stück von sich weg, er legte seinen Kopf auf seine Arme. "Harm, kann ich ein Messer haben?" fragte Kevin, der in die Küche kam. Steven stöhnte leise. "Das machen wir besser nachher zusammen, Kevin" sagte Harm. Kevin sah Steven an, er wusste was mit ihm los war, aber sagte nichts sondern ging nur zurück ins Wohnzimmer. "Wenn du unbedingt willst, kann ich dich nicht aufhalten, aber es wäre besser für dich, hier zubleiben" beantwortete Harm Stevens Frage. "Tut das immer so weh?" wollte Steven plötzlich wissen. "Es gibt Leute, die gewöhnen sich daran, aber wenn du eine Menge trinkst, vor allem noch ohne zu essen, bekommst du es zu spüren" sagte Harm und stellte ihm noch ein großes Glas Mineralwasser hin. "Ich trink ja normalerweise nichts" meinte Steven und trank das Glas aus. "Dann wirkt es sich um so schwerer aus" sagte Harm. "Du solltest auch nicht trinken." "Ich bin alt genug und... einen guten Grund hatte ich auch" meinte er leise. "Frische Luft wird dir helfen. Komm mit uns" sagte Harm, ohne auf Stevens Bemerkung einzugehen. "Na gut" gab sich Steven geschlagen und stand auf. "Geh erst mal unter die Dusche, ich leg dir was zum Anziehen hin" forderte Harm ihn auf. Steven ging, ohne noch was zu sagen, ins untere Bad, er zog sich rasch aus und stellte sich unter die Dusche. Entgegengesetzt seiner Erwartungen, war die Dusche angenehm und er fühlte sich schon viel besser. Harm hatte ihm in der Zwischenzeit ein paar Sachen hingelegt, die noch von Stevens letztem Aufenthalt zurückgeblieben waren. Steven kam wenig später fertig angezogen zu Harm und Kevin ins Wohnzimmer. "Kevin, wir können gehen" meinte Harm zu ihm und hielt ihm seine Jacke hin. Kevin zog seine Jacke an, ebenso wie Steven. Harm nahm die beiden Handschuhe und den Ball, den er auf dem Schrank neben die Tür gelegt hatte. Sie gingen auf eine große Wiese in der Nähe, die bereits zum Universitätsgelände gehörte, und Harm warf Kevin den ersten Ball zu. Kevin hatte anfangs Schwierigkeiten, den Ball zu fangen, auch beim Werfen kam er nicht ganz so weit, aber mit der Zeit wurde er etwas besser. "Hey, das machst du gut" sagte Harm, als Kevin einen etwas schwierigeren Ball fing. Steven beobachtete die beiden aus der Distanz, ihm ging es durch die frische Luft schon viel besser. Kevin strahlte Harm an und warf den Ball so kräftig er konnte, leider viel zu hoch und er kam steil runter. Harm kam ihm entgegen und fing den Ball, bevor er auf den Boden aufkam. "Weiter so, du schaffst das" ermunterte er den Jungen. Steven ging auf Kevin zu, nachdem dieser den nächsten Ball gefangen hatte. "Warte mal" meinte er zu Kevin, bevor der Junge den Ball zurückwerfen konnte. Kevin sah Steven an und hielt den Ball fest. Steven hockte sich neben Kevin und zeigte ihm wie er den Ball beim Werfen halten sollte. Kevin probierte den Tip von Steven aus, aber der Ball flog nicht sehr weit. "Steven, komm her und spiel mal den Fänger" rief Harm. "Ich kann nicht fangen" meinte Steven und machte eine Handbewegung, dass Harm ihm den Ball zu werfen sollte. Harm warf ihn und Steven fing ihn mit einer Hand. "Dann sieh mal gut hin" meinte er zu Kevin. Er sah zu Harm. "Bereit?" fragte er laut. "Klar, dann zeig mal, was du kannst" forderte Harm ihn auf. Kevin stellte sich mit etwas Abstand zu Steven hin und beobachtete ihn. Steven rieb den Ball mit seinen Händen und sah Harm an, er holte aus und warf den Ball. Es wäre ein Strike gewesen, wenn es ein Spiel gewesen wäre. Harm fing den Ball trotzdem ohne große Mühe. "Der war gut" sagte er und warf ihn im lockeren Bogen wieder zurück. Steven fing den Ball wieder mit links. "Dabei bin ich nicht fit und aus der Übung" meinte er und gab Kevin den Ball wieder. "Du bist dran." Kevin nickte und versuchte, den Ball wie Steven zu werfen, aber wieder war der Wurf nicht so gut. "Ich kann das nicht" meinte er traurig. "Ich musste lange üben, um das zu können, Kevin, so was dauert" versuchte Steven ihn aufzubauen. Harm kam zu dem beiden, zog seinen Handschuh aus und gab ihn Steven. "Fang du jetzt mal den Ball" sagte er zu ihm und stellte sich dann neben Kevin. Steven zog den Handschuh an. "Rechtshänder" meinte er abwertend und ging rüber, wo Harm vorher gestanden hatte. Harm stellte sich so hinter Kevin, dass er seinen Arm führen konnte. Er zeigte ihm mehrmals die Bewegung und den Punkt, an dem er den Ball werfen sollte. "Und jetzt versuchen wir einen Wurf" sagte er nach ein paar Trockenübungen und führte Kevins Arm noch einmal. Er ließ ihn genau im richtigen Moment den Ball abwerfen und dieser flog im richtigen Bogen auf Steven zu, nur etwas zu kurz. "Und jetzt versuchst du es einmal allein" sagte Harm. "Ok" sagte Kevin und warf den Ball, diesmal kam er deutlich weiter. "Sehr gut" lobte Harm ihn. Kevin strahlte ihn an, er sah zu Steven, der ihm den Ball wieder zu warf. Kevin versuchte es noch mal und bekam den Ball wieder genau so weit wie zuvor. Diesmal fing Steven den Ball, weil er etwas näher gekommen war. Harm ging zu Steven. "Ich lös dich wieder ab" sagte er. Steven gab Harm den Handschuh wieder und machte Platz. Kevin und Harm warfen sich noch eine Weile den Ball zu und Harm zeigte ihm noch ein par Drehungen und Tricks. Kevin wurde immer besser und er schien Spaß an dem Spiel zu haben. "Es wird langsam zu kalt" sagte Harm schließlich. "Wir sollten wieder zurückgehen." "Noch ein bisschen" bat Kevin und sah Harm bettelnd an. "Noch fünf Minuten, aber dann ist Schluss" gab Harm nach und warf ihm den Ball wieder zurück. Kevin strahlte ihn an und warf weiter. "Jetzt ist aber wirklich genug für heute" sagte Harm nach noch mal zehn Minuten. Kevin sah ihn wieder bettelnd an. "Bitte." "Wir spielen nächstes Wochenende wieder, Kevin" versprach Harm. "Na gut" gab Kevin nach und griff nach Harms Hand. "Steven, kommst du?" rief Harm ihm zu. "Bin ja schon da" meinte Steven und schloss zu Harm und Kevin auf. "Wir wollen später noch zur Skateboard-Halle, willst du mitkommen, Steven?" fragte Harm ihn, als sie wieder ins Haus gingen. "Nein, danke. Ich habe eine Verabredung mit einem Eisbeutel und einem Aspirin" sagte Steven. Harm machte ein leichtes Mittagessen, bevor Kevin sein Skateboard und seine Ausrüstung holte und die beiden wieder loszogen. Bevor sie zur Skateboardhalle fuhren, setzte Harm Steven noch bei seinem Apartment ab, ihm war es zwar nicht recht, ihn dort allein zu wissen, aber Steven hatte recht, er war alt genug für seine eigenen Fehler. Kevin setzte sich in der Halle auf eine Bank und zog seine Schutzausrüstung an. In der Halle waren hauptsächlich Kinder und Jugendliche, ein paar Eltern waren anwesend und beobachteten ihren Nachwuchs beim skaten. "Dann zeig mal, was du kannst" forderte Harm Kevin auf. Kevin machte seinen Helm noch zu, bevor er sein Skateboard in die Hand nahm. "Ok" strahlte er Harm an. Kevin lief los, er ließ sein Board auf den Boden fallen und sprang auf. Erst fuhr er sich ein bisschen ein, dann ging er die Hindernisse an. Harm sah stolz zu, wie Kevin das erste Hindernis nahm. Kevin fuhr eine Rampe hoch, sprang und drehte sich in der Luft, dann fuhr er auf eine Stange zu. Bevor er diese erreichte machte er auf dem flachen Grund ein paar Ollies und auch Kickflips. Dann hob er mit dem Skateboard ab und machte einen Grind über die Stange. Er drehte danach ab und fuhr auf Harm zu, kurz vor ihm machte er noch ein paar Sprünge und stoppte dann vor Harm, in dem er das Board hoch kippte. "Wow" sagte Harm begeistert. "Wie lange machst du das schon?" "Mit vier hab ich angefangen, es war ein Ausgleich fürs Geigespielen" erklärte Kevin. "Man sieht, dass du Erfahrung hast. Wer hat es dir beigebracht?" "Niemand" meinte Kevin. "Hat sich deine Mom nicht ständig Sorgen um dich gemacht?" "Doch, aber ich hatte ihr versprochen, aufzupassen" erzählte Kevin. "Okay, dann pass jetzt auch mal auf dich auf und mach weiter" forderte Harm ihn lächelnd auf. "OK" strahlte Kevin und lief mit seinem Board rüber zur Halfpipe, er sah rüber zu Harm, als er die Treppe hoch gelaufen war und wartete, dass er dran war. Harm ging näher heran, um Kevin besser beobachten zu können. Vor Kevin war noch ein Junge dran, der etwas größer als Kevin und vermutlich auch älter war. Der sah rüber zu dem Mann, der neben Harm stand, bevor er sich in die Halfpipe mit seinem Board stürzte. Allerdings schaffte er nicht viele Stunts und landete unsanft auf seinem Knien. Der Junge stand auf und stellte sich wieder an. "Autsch, das sah nicht gut aus" murmelte Harm. "Der verkraftet das schon" meinte der Vater des Jungen nur. Harm sah ihn mit einem Seitenblick an und schaute dann wieder zu Kevin, der jetzt an der Reihe war. Kevin sah auch zu ihm rüber und strahlte ihn an, bevor er sich in die Halfpipe stürzte. Er schaffte im Gegensatz zu seinem Vorgänger alles was er vor hatte und beendete nach ein paar Minuten seinen Kurs in dem er wieder oben auf der Plattform landete. "Yeah! Super, Kevin!" jubelte Harm ihm zu. "Ihr Sohn?" fragte der Mann neben ihm. "Ja" sagte Harm stolz. Kevin nahm sein Board und kletterte wieder runter von der Halfpipe, er kam auf Harm zu gefahren. "Das hast du klasse gemacht, Kevin" sagte Harm strahlend zu ihm. "Danke, ich hab Durst" meinte Kevin lächelnd. "Dann lass uns dort rüber gehen" meinte Harm und zeigte in Richtung eines ImbissStandes. Kevin hob sein Board auf und griff nach Harms Hand. Harm bestellte zwei Cola. "Möchtest du auch noch was zu essen?" fragte er Kevin. Kevin nickte. "Ja." "Was möchtest du denn haben, such dir was aus" forderte Harm Kevin auf. "Kann ich einen Hotdog haben?" "Natürlich." "Danke" sagte Kevin, als Harm ihm den Hotdog gab und biss rein. "Willst du noch ein bisschen weitermachen?" fragte Harm ihn, als sie fertig waren. "Wir können auch wieder gehen und was machen bei dem du auch mitmachen kannst" bot Kevin an. "Ach, mach ruhig weiter, ich seh dir gern zu" sagte Harm. "Ok" meinte Kevin lächelnd und ging mit Harm zurück zu den Hindernissen. Wieder fuhr er, wie zuvor, ein paar Runden über die Hindernisse. Bei einem etwas steileren Hindernis verlor Kevin das Gleichgewicht und knallte bei der Landung mit den Kopf auf den Boden. "Kevin!" rief Harm besorgt und lief auf ihn zu. Kevin stand wieder auf und nahm sein Board, eigentlich wollte er weiter fahren, aber als er Harm auf sich zu kommen sah, blieb er stehen. "Alles in Ordnung mit dir?" fragte Harm. "Nichts passiert" meinte er und man hörte, dass ihm das etwas peinlich war, dass Harm zu ihm gelaufen war. "Sorry, ich... dachte, es wäre schlimmer" sagte Harm und ging, weil er im Weg war, ein paar Schritte zurück. "Du kannst weitermachen" meinte er noch, sah aber noch immer etwas besorgt aus. Kevin wartete einen Moment, bevor er noch ein paar Runden fuhr. Dann kam er wieder zu Harm rüber gerollt. Er stoppte und hob sein Board auf, dann legte er es auf die Bank und fing an seine Schutzausrüstung auszuziehen. "Wollen wir gehen?" fragte er Harm. Harm sah auf seine Uhr. "Ja, es wird langsam Zeit" meinte er dann. "Ich hätte nicht auf dich zulaufen sollen, oder?" fragte Harm, als sie später im Auto waren. "Ja, die anderen werden mich noch für ein Weichei halten" gab Kevin leise zu. "Es tut mir leid, ich wollte nicht... Es sah für mich nur schlimm aus. Du bist ja gerade erst zwei Wochen deinen Gips los..." entschuldigte sich Harm. "Ich weiß, und ich find es ja toll, dass du.... es ist nur..." stotterte Kevin und sah aus dem Fenster. "Ich mach es nicht wieder" versprach Harm. "Und wir gehen wieder hin, versprochen" fügte er hinzu und bog in die Straße ein, in der sie wohnten. "Danke" sagte Kevin und lächelte wieder leicht. "Komm, wir müssen noch ein bisschen aufräumen, bevor Nicole kommt" meinte Harm, als sie ausstiegen. "Ok. Können wir dann gleich noch mit der Tomcat anfangen?" fragte Kevin. "Ja, in Ordnung." Sie gingen hinein und Harm räumte den Wohnzimmertisch leer. Während Kevin den Modellbausatz der Tomcat und was sie sonst noch brauchten auf den Tisch stellte, spülte Harm in der Küche. "Ok, dann lass uns mal" sagte Harm, als er zurück ins Wohnzimmer kam. Er hatte eine feine Klinge mitgebracht, um erst einmal die Teile voneinander zu lösen. Kevin schaute zu, wie Harm sorgfältig die Plastikteile auseinanderschnitt und die Einzelteile auf einem Tuch, dass er noch mitgebracht hatte, legte. Dann nahm er die ersten Teile und fügte sie zusammen. "Was kommt hier hin?" fragte er dann Kevin, um diesen nicht unbeteiligt zu lassen. Kevin nahm den Plan und suchte nach besagtem Bauteil. "Das kommt hinten an die Triebwerke" erklärte er, "darf ich es ankleben?" "Aber sicher" meinte Harm und reichte es ihm. Kevin nahm das Bauteil und klebte es vorsichtig an. Harm ließ ihn weitermachen und nahm noch die letzten Teile auseinander. Die Haustür ging auf und Nicole kam mit Jenn zusammen rein, die beiden lachten. "Hey, ihr seid ja schon da!" freute sich Harm und kam auf sie zu. "Ja, und ihr zwei spielt schön" meinte Nicole lächelnd und gab Harm einen liebevollen Kuss zur Begrüßung. Harm erwiderte den Kuss und ließ sie nur zögernd los. "Hi Jenn, wie gehts?" fragte er dann. "Gut, wir haben uns mal so richtig verwöhnen lassen und konnten in Ruhe reden" meinte Jenn lächelnd. "Dann sollte ich das auch mal machen" meinte Harm scherzend und half Nic dabei, ihren Mantel auszuziehen. "Ich glaube nicht, dass das was für dich ist" meinte Nicole. "Hy" sagte Kevin lächelnd, der sein Modell auf den Tisch gelegt hatte, nachdem der Kleber wirkte und nun rüber gegangen war. Nicole begrüßte Kevin mit einer Umarmung. "Hy, wie war es, hattet ihr viel Spaß?" fragte sie ihn und strich ihm durch die Haare. "Ja" nickte Kevin begeistert, "wir waren gestern in einem Spielzeugladen und im Museum und heute haben wir Baseball gespielt und Skateboard fahren waren wir auch und..." "Ganz ruhig, Kevin, du kannst mir ja alles in Ruhe erzählen" meinte Nic lächelnd. "Ich muss langsam los" verabschiedete sich Jenn. "Schade, aber ich hoffe, ihr kommt bald mal wieder zu uns" meinte Harm. "Sicher doch, bye" sagte sie. Nicole verabschiedete sich noch von Jenn und ging dann mit Kevin an der Hand zur Couch rüber. "Also, Kevin, dann erzähl mal" forderte sie ihn lächelnd auf, als sie zusammen auf der Couch saßen. Harm setzte sich dazu und ließ Kevin reden. "Steven war hier" meinte Kevin, nachdem er Nicole sonst alles erzählt hatte. Nicole sah Harm fragend an, aber bevor der was sagen konnte, redete Kevin weiter, "er war betrunken." "Ich erzähl es dir später, Nic" sagte Harm. "Ok" meinte Nic, "und jetzt habt ihr mit der Tomcat angefangen?" lenkte sie Kevin ab. "Ja, aber wir sind noch lange nicht fertig" sagte Kevin. "Wir haben auch erst vor zwei Stunden angefangen, Kevin" erinnerte ihn Harm. "Können wir noch weiter machen?" wollte Kevin wissen. "Wir essen gleich erst mal, Kevin, und dann wird es auch bald Zeit fürs Bett" sagte Harm. "Ich bin aber gar nicht müde" protestierte Kevin. "Du hast morgen Schule" sagte Harm. "Schade" maulte Kevin. "Hey, wir haben soviel gemacht, dieses Wochenende" erinnerte Harm. "Ja, haben wir und es war alles ganz toll" versicherte Kevin ihm und viel ihm um den Hals, dann fing er an ihn zu kitzeln. Harm lachte und begann seinerseits, ihn zu kitzeln. Bald waren sie wie ein Knäuel auf der Couch und lachten beide. Nicole saß lächelnd daneben. "Willst du nicht mitmachen, Nic?" fragte Harm lachend, als Kevin ihn auf den Rücken gedreht hatte. "Nein, macht ihr zwei mal" meinte sie. Harm ließ Kevin noch einen Moment, dann hob er ihn so hoch, dass Kevin nicht mehr an ihn herankam und setzte sich auf. "Dann lass uns mal sehen, was wir zu essen finden" sagte er, noch immer nach Luft schnappend. "Ich will helfen" rief Kevin lachend. "Okay, komm mit" meinte Harm und nahm ihn kurzerhand unter den Arm. Nicole folgte den beiden in die Küche und setzte sich dort auf einen Stuhl. Harm machte mit Kevins Hilfe ein paar Sandwiches mit Käse und Salami. Nach dem Essen redeten sie noch eine Weile, dann brachte Harm Kevin ins Bett. "Warum hat Steven getrunken?" fragte Nicole direkt, als Harm ins Schlafzimmer kam. "Er hatte Freitag eine Verabredung mit Webb, zumindest dachte er das" begann Harm und zog sich um. "Als Webb nicht auftauchte, fuhr er zu ihm, und hat ihn mit Mac gesehen." "Und darum hat er getrunken? Warum?" hakte sie nach. "Da noch nicht, er ist dann Freitag hierhin gekommen und wollte erst nicht mit der Sprache raus. Nach einer Weile hat er es dann aber doch erzählt. Ich hab ihn überreden können, wenigstens über Nacht hierzubleiben" erzählte Harm weiter, während Nic ihm zuhört. "Am nächsten Morgen aber wollte er dann doch wieder nach Hause." "Und du hast ihn gehen lassen?" "Was blieb mir anderes übrig, ich hätte ihn höchstens anbinden können" wehrte sich Harm. "Ich hab ihm aber gut zugeredet, keinen Blödsinn zu machen" fügte er noch hinzu. "Und wie nennst du sich besaufen?" wollte Nic wissen. "Ich war wohl nicht sehr erfolgreich" gab Harm zu, und man sah ihm an, dass er sich deshalb Vorwürfe machte. "Kevin und ich haben dann den Tag miteinander verbracht, aber das weißt du ja schon. Abends hab ich dann versucht, Steven zu erreichen, nachdem ich Kevin ins Bett gebracht habe. Als das nicht klappte, bin ich dann zu seinem Apartment gefahren." "Du hast Kevin allein gelassen?" fragte sie. "Er schlief bereits, ich hab ihn kurz geweckt und ihn angewiesen, die Tür nicht zu öffnen und ihm noch das Telefon gegeben" sagte Harm. "Ich konnte ihn doch nicht mitnehmen, ich wusste doch nicht, was mit Steven war." Nicole seufzte. "Und wo hast du ihn gefunden?" "Ich war erst am Apartment und habe dann die Bars in der Nähe abgesucht. Irgendwann fand ich ihn dann... Er brachte kaum noch einen geraden Satz heraus, wollte aber unbedingt nach Hause. Aber ich konnte ihn nicht sich selbst überlassen, also hab ich ihn einfach mitgebracht. Kevin hat ihn dann am nächsten Morgen gesehen." "Und wo ist Steven jetzt?" fragte sie weiter. "Er ist wieder zu Hause, er wollte nicht mehr bleiben. Ich habe ihn aber vorhin noch mal angerufen, er ist ok" sagte Harm. "Seinem so genannten Freund würde ich gern mal was erzählen" meinte Nic wütend. Harm blieb still und sah sie nur an. "Harm?.... Was hast du ihm getan?" "Steven weiß nichts davon, aber ich war Samstag morgen bei Webb" sagte Harm leise. "Ich hab ihm nichts getan, Nic, ich hab ihn nur zur Rede gestellt, glaub mir!" sagte er sofort, als er ihren Gesichtsausdruck sah. "Und was hat er zu den Vorwürfen gesagt?" "Er beteuerte, er hätte nichts mit Mac, da wäre nichts gewesen und die beiden waren nur zum Abendessen" sagte Harm und machte eine kurze Pause. "Ich weiß nicht, ob ich ihm das glauben soll, aber er hat es mehrfach gesagt und mir versichert, dass Steven ihm was bedeuten würde." "Hat er auch vor, das Steven zu sagen?" "Webb musste weg, er hatte bereits erfolglos versucht, Steven zu erreichen" sagte Harm. "Warum passiert so was immer Steven?" meinte Nic traurig. "Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist das ja wirklich alles ein Missverständnis" meinte Harm. "Vielleicht liegt Webb ja wirklich was an Steven." "Hoffentlich, Steven war so glücklich in letzter Zeit" sagte sie und kuschelte sich an Harm. Harm legte den Arm um sie und zog sie noch näher an sich heran. "Sei mir nicht böse, dass ich Steven nicht dazu bewegt habe, noch länger hier zu bleiben, aber nach dem letzten Mal... wollte ich nicht schon wieder... alles falsch machen" sagte er. "Du hast nichts falsch gemacht, er ist halt stur" versicherte sie ihm und küsste ihn zärtlich. Harm sah sie erleichtert an und streichelte ihr sanft über die Wange. "Und nun erzähl mal, was habt ihr schönes gemacht?" "Wir haben uns so richtig verwöhnen lassen" meinte Nicole lächelnd. "Und wie hat man euch verwöhnt? "Maniküre, Schlammbäder, Massage und und und" erzählte Nicole. "Massage?" fragte Harm nach. "Ja, du weißt, was das ist. Man wird so richtig schön durch geknetet, von einem gutaussehenden jungen Mann mit einfühlsamen Händen" neckte Nicole ihn. "Einem gutaussehenden Mann?" fragte Harm und zog die Augenbrauen hoch. "Ja, Sven, er ist Schwede und hat sehr talentierte Hände" erklärte Nicole, die sehr wohl gemerkt hatte, dass Harm eifersüchtig war. "Ich habe aber auch talentierte Hände" sagte Harm und ließ eine Hand über ihre Seite gleiten lassen. "Ach ja?" forderte Nicole ihn heraus. "Soll ich es dir zeigen?" fragte er verführerisch und streichelte sie mit zärtlichen Händen über den ganzen Körper. "Wenn du nach eurem anstrengendem Wochenende noch genügend Energie hast" meinte sie und lächelte. Harm streichelte ihr zärtlich über den Bauch und glitt dann mit einer Hand tiefer. "Für den Anfang gar nicht mal so schlecht" ärgerte sie ihn weiter. "Mach nur so weiter" murmelte er und ließ seine eine Hand über ihre Brust und die Finger seiner anderen Hand zwischen ihre Schenkel gleiten. "Vielleicht solltest du noch ein bisschen üben" stöhnte sie leise und legte ihren Kopf zurück auf Harms Schulter. Er erregte sie weiter mit seinen zärtlichen Berührungen. "Vergiss das Üben, du kannst direkt zur Abschlussprüfung antreten" stöhnte Nicole nun lauter. Es dauerte nicht mehr lang, bis Nicole nur durch Harms Berührungen ihren Höhepunkt erreichte und Harm begann, zärtlich an ihren Ohrläppchen zu knabbern. Langsam normalisierte sich ihre Atmung wieder, Harm küsste sie zärtlich und zog sie eng an sich heran und wenig später schliefen die beiden ein. "Guten Morgen" sagte Chegwidden, als er wie gewohnt auch an diesem Montag morgen den Konferenzraum betrat. "Ich hoffe, Sie hatten am Wochenende Gelegenheit, sich zu erholen, diese Woche wird für alle arbeitsreich. Zuerst haben wir hier einen Fall von Befehlsverweigerung. Colonel MacKenzie, Ihr Fall" sagte er und reichte ihr die Akte und versorgte auch alle anderen anwesenden Anwälte mit neuen Fällen. "Als letztes geht es noch um einen Mord, ein Army-Sergeant wurde auf dem Gelände des Naval Districts Washington gefunden. Die Army würde gern diesen Fall allein bearbeiten, da der Tote jedoch auf Navy-Gelände gefunden wurde, will der Secnav die Aufklärung in unserer Hand. Commander Rabb, da Sie eindrucksvoll bewiesen haben, dass für Sie der Unterschied der Waffengattungen zweitrangig ist, übernehmen Sie diesen Fall." Er reichte auch ihm eine Akte. "Alles, was Sie fürs Erste wissen müssen, finden Sie in dieser Akte. Finden Sie heraus, was ein Army-Sergeant auf Navy-Gelände getan hat und vor allen Dingen, warum er dort getötet wurde. Ein Major Justin Hadford von der Army wird Ihnen über den Weg laufen, sehen Sie zu, dass Sie ihn an der langen Leine halten.“ Der Admiral legte seine übrigen Unterlagen wieder zusammen. "Noch irgendwelche Fragen?" Er sah in die Runde. "Nicht? Gut, wegtreten" sagte er dann, und die Anwälte verließen den Raum. Harm nahm seine Unterlagen und fuhr als erstes zum Navy-Yard, um die in dem Protokoll angegebenen Personen nochmals zu befragen. Möglicherweise gab es noch was, was bisher unbedeutend erschien, oder was erst im Nachhinein aufgefallen war. Nach dem Bericht handelte es sich bei dem Toten um Staff Sergeant Eric Hudson der US Army. Gefunden wurde er am Samstagmorgen auf dem Gelände des Naval District in Washington DC. Der Gerichtsmediziner hatte festgestellt, dass Hudson an mehreren Messerstichen gestorben war. Mindestens 3 der insgesamt 27 gezählten Stiche wären tödlich gewesen. Die Tatwaffe war in der Nähe der Leiche gefunden worden, ein Messer mit einer feststehenden Klinge von 20 cm ohne besondere Merkmale. Die Fingerabdrücke waren zu sehr verwischt um einen brauchbaren Abdruck abnehmen zu können. Der Sergeant war in Zivil, trug aber seine ID bei sich und wurde damit identifiziert. Da er auch seine Geldbörse mit einem kleineren Geldbetrag bei sich hatte ging man davon aus, dass es sich nicht um einen Raubmord handelte. Im Navy Yard angekommen suchte Harm den Petty Officer auf, der die Leiche am frühen Samstagmorgen gefunden hatte. Der Petty Officer konnte ihm jedoch nicht weiterhelfen, er sagte nur das aus, was bereits in der Akte stand. Er hatte Hudson gefunden, nachdem er um 0600 auf seiner Wache abgelöst wurde und ihm war nichts weiter aufgefallen. Harm ließ ihn wegtreten und machte sich auf dem Weg zur Militärpolizei. Bevor er das Büro erreichen konnte, war Major Hadford bereits neben ihm. "Wie ich höre, haben Sie schon ohne mich angefangen" meinte Hadford zu Harm. "Mir war nicht bekannt, dass ich erst auf Sie zu warten habe, MAJOR" reagierte Harm kühl. "Mein Befehl beinhaltet, dass wir diesen Fall gemeinsam klären sollen, SIR" konterte Hadford. "Nun, das mag Ihr Befehl sein, aber nicht meiner. Sie befinden sich auf Navy Gelände und es ist ein Fall der Navy" sagte Harm und ging weiter in Richtung Büro der MP. Hadford folgte ihm, "aber das Opfer gehört zu uns, Sir." Harm blieb wieder stehen. "Wir können uns jetzt hier streiten, wer hier die größere Kompetenz hat oder wir können versuchen, uns zu ergänzen" lenkte er ein. "Wie wäre es, wenn Sie erst einmal ermitteln, wo wir die Kollegen von Hudson finden und ich unterhalte mich mit der MP hier vor Ort? Ich denke, dass ich hier mehr ausrichten kann als Sie." "Sie haben vermutlich Recht, Sir" gab Hadford zu. "Sagen wir, wir treffen uns in drei Stunde in der Messe und vergleichen dann unsere Ergebnisse" schlug Harm vor. "Ja, Sir" sagte Hadford. "Gut, dann bis später" sagte Harm und ging weiter. "Rühren" sagte Harm zu dem MP, der sofort Haltung angenommen hatte, als er das Büro betrat. "Ich bin Commander Rabb vom JAG-Corps und untersuche den Tod des Army-Sergeants, der Samstag hier gefunden wurde. Wer ist mit den Ermittlungen betraut?" "Der NCIS hat das übernommen, Sir." "Sind die noch vor Ort?" fragte Harm. "Die haben das gesamte Gebiet um den Tatort abgeriegelt, Sir, und suchen noch immer nach Spuren" berichtete der MP. "Gut, dann seh ich mich selbst dort um" sagte Harm. Harm ließ ihn stehen und ging wieder hinaus zum westlichen Teil des Geländes, wo Hudson gefunden worden war. "Guten Morgen" begrüßte er einen der Männer des NCIS. "Wer führt hier die Ermittlungen?" "Er" meinte der Mann und zeigte auf einen anderen Mann, dann beachtete er Harm nicht weiter. Harm blickte ihm kurz hinterher und wandte sich dann in die angegebene Richtung. "Sie Leiten hier die Ermittlungen?" sprach er den Mann an. "Ja, wer will das wissen?" "Commander Rabb vom JAG Corps" stellte Harm sich vor. "Und mit wem habe ich die Ehre?" "Agent Gibbs, NCIS" sagte Gibbs. "Gibt es bei dem Fall Hudson schon etwas neues, das noch nicht in den Akten steht?" fragte Harm. "Wir haben ein paar Spuren gefunden" meinte Gibbs, "Sie bekommen, dann meinen Bericht." Er widmete sich wieder den Spuren. "Was für Spuren?" fragte Harm weiter. "Alles was Sie mir sagen, könnte mir weiterhelfen, den Täter zu finden." "Fußspuren, abgebrochene Zweige und ein abgerissenes Stück Stoff" zählte Gibbs auf, "genaueres kann ich erst später dazu sagen." "Alles am gleichen Ort oder über einen größeren Bereich verteilt?" wollte Harm wissen. "Quer über den Yard verteilt, wie eine Spur, als wäre er gejagt wurden" meinte Gibbs. "Aus den Akten weiß ich, dass er erstochen wurde und die Tatwaffe gefunden wurde, aber keine Fingerabdrücke genommen werden konnte. Haben Sie andere Hinweise auf den Täter gefunden?" "Wir haben ein Stück Stoff, dass nicht zu der Kleidung des Opfers zugehören scheint." "Sind Sie in der Lage, davon auf den Täter zu schließen?" fragte Harm. "Vielleicht, dass wird eine Untersuchung ergeben, wie gesagt, sie erhalten einen Bericht. Haben Sie sonst noch fragen?" "Wie lange wird es dauern, bis ich den Bericht erhalten kann?" "Bis wir fertig sind." "Danke" sagte Harm und entfernte sich ein Stück. Er sah sich um und konnte anhand der Verteilung der Leute vom NCIS sehen, wo Hudson langgelaufen sein musste. Harm versuchte den Weg zu verfolgen und ging an mehrere der NCIS-Agenten vorbei. Scheinbar war er auf der östlichen Seite des Geländes hereingekommen, zumindest war dort gerade einer der Agenten damit beschäftigt, ein paar abgeknickte Äste zu untersuchen. Da der Agent ihm einen mißbilligenden Blick zuwarf entschied sich Harm, zurück zu seinem Auto zu gehen und sich dort den außerhalb des Geländes liegenden Bereich auf der Straßenkarte anzusehen. In der Nähe des Geländes konnte Harm jedoch nichts finden, was darauf hindeuten würde, warum der Sergeant dort in Zivil unterwegs gewesen sein könnte. Harm zog einen immer größeren Bogen und fand dann einige Lokale, aber das war zu weit hergeholt, um der nächste Ort seiner Ermittlungen zu sein. Ihm blieb nicht viel übrig, als auf den Bericht der NCIS zu warten... oder auf Major Hadford von der Army. Harm sah auf die Uhr, jetzt noch ins HQ zurückzufahren, dazu war es zu spät, wenn er sich pünktlich mit Hadford treffen wollte, also nahm er seine Unterlagen und ging schon jetzt zur Messe. Vielleicht konnte er bei der nochmaligen Durchsicht noch etwas finden, was er bisher übersehen hatte. Zur verabredeten Zeit kam Hadford in die Messe des Navy Yards und an Harms Tisch, er nahm Haltung an. "Sir" machte er sich bemerkbar. "Rühren, Major, setzen Sie sich" bat Harm. "Ja, Sir" sagte Hadford und setzte sich Harm gegenüber. "Haben Sie die Kollegen des Toten in Erfahrung bringen können?" begann Harm. "Ja, Sir" sagte Hadford und legte eine Akte auf den Tisch, die er zurerst neben sich gelegt hatte. Er entnahm ihr eine Liste mit Namen und legte sie vor Harm, "ich war so frei und habe eine Liste gemacht, Sir." "Sehr gut, Major" sagte Harm anerkennend. "Vielleicht sollten wir die Leute für die Befragung aufteilen, damit wir schneller damit fertig werden." "Gute Idee, Sir" meinte Hadford, "wenn Sie mir das zutrauen..." "Hören Sie, Hadford, Army und Navy kommen vielleicht nicht gut miteinander aus, aber wir sollten an diesem Fall zusammen, nicht gegeneinander arbeiten. Es geht um einen Toten und in erster Linie ist wichtig, dass wir den Täter finden, nicht dass wir unseren eigenen Kleinkrieg ausführen." "Ja, Sir, wird nicht wieder vorkommen" versicherte Hadford. "Ich sehe, wir verstehen uns. Wir sollten in der Lage sein, die gewonnenen Informationen auszutauschen und ich erwarte von Ihnen, dass Sie nichts zurückhalten, nur, weil die Army der Navy etwas auswischen will." "Ich 'arbeite' für Sie, Sir, solange der Fall nicht geklärt ist" meinte Hadford. "Danke." Harm nahm die Liste und teilte sie in der Mitte, er reichte einen Teil an Hadford zurück. "Wenn es Ihnen recht ist, sollten wir, bevor wir anfangen, noch was essen" schlug er vor und stand auf. "Ja, Sir." Nach dem Essen machten sie sich getrennt auf dem Weg. Hadford hatte in der kurzen Zeit gute Arbeit geleistet, die Liste war, was aktuelle Adressen betraf, vollständig. Der erste, den Harm befragen sollte, war der direkte Vorgesetzte des Staff Sergeants. Es gab nichts, was an Hudson zu beanstanden war, es hätte lediglich einmal einen unbegründeten Vorwurf von sexueller Belästigung gegeben, wobei sich herausgestellt hatte, dass die Dame sich an Hudson rächen wollte, weil er sie hatte abblitzen lassen. Einen Grund, warum jemand Hudson töten wollte, konnte sich der Lieutenant Colonel jedoch nicht vorstellen, weder etwas, woran der Staff Sergeant gearbeitet hatte, noch irgendeiner der Kollegen kam für ihn in Betracht. Das Gespräch mit einem früheren CO brachte auch nichts anderes zu Tage, Hudson schien ein guter Mann gewesen zu sein, dem man seine gelegentlichen Eskapaden leicht verzieh. Die ersten Befragungen hatten mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant, da beide außerhalb von DC waren. Gegen 1800 war Harm wieder zurück in Georgetown. Er hatte mit Hadford vereinbart, dass sie sich am Mittwochabend wieder treffen wollten, um die bis dahin gewonnen Informationen auszutauschen. Das gab ihm noch fast zwei Tage Zeit, die übrigen auf der Liste zu befragen. Abends "Steven hat am Samstag Geburtstag, bist du einverstanden, wenn wir ihn einladen, zu uns zu kommen?" fragte Nicole, als Harm und sie am Montagabend im Bett lagen. "Kein Problem, er sollte sowieso nicht allein sein" willigte Harm ein. "Was wollen wir mit ihm machen? Ich meine, damit er auf andere Gedanken kommt." "Wir könnten mit ihm zum Six Flaggs nach Maryland fahren, das würde Kevin sicher auch gefallen" schlug Harm vor. "Klingt gut, für euch Jungs" meinte Nicole lächelnd. "Du hast mich gefragt" wehrte sich Harm grinsend. "Ich habe heute mit Steven telefoniert" sagte sie, "es geht ihm schon wieder besser, aber er ist noch immer geknickt. So schlimm hat es ihn noch nie erwischt." "Klingt, als wäre er wirklich verliebt" meinte Harm. "Ja, ich hoffe, sein Freund ist es auch" hoffte Nicole, "hat er sich bei dir gemeldet, wann er wieder kommt?" "Nein, hat er nicht. Ich hab auch nichts von ihm gehört heute" sagte Harm. "Wenn sein Arbeitgeber ihn auf einen Einsatz geschickt hat, hat er oft auch nicht die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen." "Ich verstehe" sagte Nicole. Am nächsten Morgen setzte Harm seine Befragungen fort, er begann mit Frank Miller, einem Kameraden aus einer anderen Einheit und der nächste auf der Liste war Brian Fisher, der in der gleichen Einheit wie Hudson Dienst tat. Harm wusste erst nicht, warum der Name ihm bekannt vorkam, erst als er ihm gegenüberstand, erkannte er ihn. "Staff Sregeant Brian Fisher meldet sich wie befohlen, Sir" sagte Fisher, der vor dem Schreibtisch Haltung angenommen hatte. Harm musterte ihn kurz. "Rühren, nehmen Sie Platz. Ich untersuche den Mord an Ihrem Kameraden, Staff Sergeant Hudson und habe dazu ein paar Fragen an Sie." "Ja, Sir" sagte Fisher, er sah sich Harm genau an, als er sich setzte, aber seine Körperhaltung blieb recht steif. "Kannten Sie den Staff Sergeant auch privat?" "Ja, Sir" meinte Fisher und überlegte noch immer woher er Harm kannte. "Was haben Sie mit ihm so unternommen?" "Was man in seiner Freizeit so unternimmt, Sir, mal ein Bier trinken und Pool spielen" meinte Fisher. "Wie sieht es mit Frauen aus?" "Er hatte keine Probleme jemanden zukriegen, wenn er wollte, Sir." "Können Sie sich einen Grund vorstellen, warum jemand ihn getötet haben könnte?" "Vielleicht war jemand eifersüchtig auf ihn, Sir" meinte Fisher, er versuchte noch immer Harms Gesicht einzuordnen. "Könnten Sie sich vorstellen, wer auf ihn eifersüchtig gewesen sein könnte?" "Nein, Sir." "Gab es eine Frau in seinem Leben, jemand, mit der er zusammen war?" "Ja, Sir." "Kennen Sie einen Namen?" "Irgendwas mit M, Sir" überlegte Fisher laut. "Geht es auch genauer?" "Melissa, nein, Sir, ehm... Melinda, ja, genau, das war der Name." "Wissen Sie einen Nachnamen?" "Nein, Sir." "Schade. Irgendetwas noch, was Ihnen einfällt? Ein Kamerad, der missgünstig war, ein Typ aus einer Kneipenschlägerei oder irgendwas anderes?" "Nein, Sir" sagte Fisher, er war noch immer nicht dahinter gekommen, woher er Harm kannte. "Wegtreten, Staff Sergeant" sagte Harm und machte ein paar Notizen in seiner Akte. "Ja, Sir" sagte Fisher, er nahm kurz Haltung an und verließ den Raum. Harm grinste kurz, als Fisher sein Büro verließ, er schien ihn nicht erkannt zu haben. Abends zu Hause bei Harm und Nicole Es war schon spät und Harm lag neben Nicole im Bett und strich ihr zärtlich durch die Haare. "Ich habe heute Brian Fisher befragt" begann er. "Warum?" fragte sie. "Es geht um einen Mordfall, den ich im Moment untersuche. Er ist ein Kamerad des Verstorbenen" erklärte Harm. "Ich hatte Brian sofort erkannt, aber er wusste bis zuletzt nicht, wo er mich hinstecken sollte." "Er hat dich ja auch immer nur kurz gesehen und nie in Uniform" meinte Nicole. "Ja, ich weiß. Was ist aus Shayla geworden, ist sie noch mit ihm zusammen?" "Nein, nachdem was er mit Steven gemacht hatte, wollte sie von ihm nichts mehr wissen. Sie hat was viel besseres gefunden und ist glücklich" erzählte Nicole. "Was ist mit dem Baby, das sie erwartet? Was denkt ihr neuer Freund darüber?" "Sie erwartet kein Baby" meinte Nicole. "Was... wieso?" "Sie war nicht schwanger, Schatz, solche Test sind nicht 100%ig." "Das heißt, sie hatte unnötig Angst davor, mit Brian zu sprechen?" "Ja, Harm, aber er war sowieso nicht der Richtige für sie" meinte Nicole, "kann ja nicht jeder soviel Glück haben wie ich." Er legte den Arm um sie. "Ich liebe dich, Nicole Samantha" sagte er und gab ihr einen Kuss. "Und ich dich erst, Harmon Rabb junior" erwiderte Nicole samt Kuss. Sanft streichelte er über ihren Bauch. "Hi, ihr zwei" sagte er leise. Am nächsten Tag zur verabredeten Zeit kam Major Hadford zu Harm ins Büro. "Setzen Sie sich" sagte Harm, bevor Hadford Haltung annehmen konnte. "Ja, Sir" sagte Hadford und nahm Platz. "Haben Sie bei Ihren Befragungen etwas erreicht, was uns weiterhilft?" fragte Harm. "Nicht viel, Sir, nur dass das Opfer wohl eine Freundin hatte und recht beliebt war" meinte Hadford. "Ja, so weit bin ich auch. Und seit einer halben Stunde habe ich einen vollständigen Namen zu dieser Freundin" sagte Harm. "Melinda Berger, Sir?" fragte Hadford. "Ja, kennen Sie sie?" "Nein, Sir, aber mir wurde der Name im Verhör von einem seiner Kameraden gesagt" erklärte Hadford. "Melinda Berger ist verheiratet. Könnte sein, dass wir auf der richtigen Spur sind, vielleicht sollten wir sie gemeinsam befragen." "Ja, Sir." Harm sah auf die Uhr. Ich schlage vor, das machen wir am besten morgen Vormittag. Melinda Berger ist Hausfrau, ihr Mann ist berufstätig, da können wir sie vormittags allein sprechen" meinte er. "Einverstanden, Sir." "Kommen Sie morgen um 1000 hierher, wir fahren dann gemeinsam" "Ja, Sir" sagte Hadford. "Dann war es das für heute. Bis morgen, Major." "Bis morgen, Sir" sagte Hadford, er stand auf und nahm kurz Haltung an, bevor er Harms Büro verließ. "Na, Harm, wie macht sich ihre Hilfe von der Army" meinte Mac, die in sein Büro gekommen war. Harm zog die Augenbrauen hoch. "Erinnern Sie mich daran, dass ich nie wieder was negatives über die Marines sage" meinte er. "So schlimm?" "Ach, Hadford ist ganz ok, er macht seine Arbeit gut. Ich denk da eher an die Leute, die ich gestern und heute befragt habe. Scheint mir so, als hätte man in die Army die reingesteckt, die bei der Navy oder den Marines durchgefallen sind" entgegnete er grinsend. "Wie war das mit den Vorurteilen?" grinste Mac. "Wieso Vorurteile, ich hab die doch erlebt!" lachte Harm. "Vielleicht lag es ja an Ihnen" gab Mac zu bedenken. "Ich denke nicht" meinte Harm. "Ich habe keinen von denen unter Druck gesetzt." "Bei der Uniform nicht nötig" meinte Mac und ging wieder. Kopfschüttelnd blickte Harm ihr hinterher und machte sich dann wieder an seine Notizen. "Ich glaube, Sir, dass mit dem vormittags zuhause, war wohl ein Irrtum" meinte Hadford zu Harm, als sie am nächsten Morgen vor dem Haus der Bergers standen und niemand öffnete. "Sie sollte aber hier sein" meinte Harm und klingelte noch einmal. "Ist sie aber nicht... Sir." Harm warf ihm einen abfälligen Blick zu. "Da können Sie lange klingen" sagte eine Nachbarin, die auf die beiden zukam, "da ist niemand zuhause." "Wissen Sie, wo wir Mrs. Berger finden?" fragte Harm. "Sie ist ins Krankenhaus gebracht wurden, aber schon am Sonntag" sagte die Dame. "Was ist ihr passiert?" wollte Harm wissen. "Das weiß ich nicht, warum suchen sie nach ihr?" fragte die Dame neugierig. Harm warf Hadford einen Blick zu. "Möglicherweise ist ihr Auto in einen Unfall verwickelt" log er dann die Frau an. "Wissen Sie, in welches Krankenhaus man sie gebracht hat?" "Ich nehme an, in das nächstgelegene" meinte sie. "Danke für Ihre Hilfe" sagte Harm und ging mit Hadford wieder zu seinem Auto. Sie mussten bei drei Krankenhäusern nachfragen bis sie das richtige fanden. "Ich kann Sie nicht zu ihr lassen" sagte der behandelnde Arzt, nachdem sie nach Melinda Berger gefragt hatten. "Wann ist sie wieder ansprechbar?" wollte Harm wissen. "Ich darf Ihnen keinerlei Auskünfte geben" sagte der Arzt. "Was ist ihr passiert?" fragte Harm trotzdem weiter. "Wenn Sie etwas wissen wollen, besorgen Sie sich einen Gerichtsbeschluss oder warten Sie, bis Mrs Berger das selber entscheiden kann" sagte der Arzt ruhig und ließ die beiden stehen. "Verdammt" murmelte Harm. "Und nun, Sir?" fragte Hadford. "Wir könnten noch Bergers Arbeitgeber aufsuchen" meinte Harm. "Also Mr Berger befragen, Sir?" "Ich sehe im Moment keine andere Möglichkeit, oder fällt Ihnen noch was ein?" "Nein, Sir, aber wenn er nichts von der Affäre seiner Frau weiß, verursachen wir so einen Ehekrach" gab Hadford zu bedenken. "Schon möglich, aber hier kommen wir nicht weiter" sagte Harm und ging in Richtung Ausgang. "Wir könnten auch erst noch mal bei der NCIS nachfragen, ob die weitere Erkenntnisse haben." "Das sollten wir dann lieber zuerst versuchen, Sir" meinte Hadford. Harm hatte bereits zu seinem Handy gegriffen und ließ sich mit dem NCIS verbinden. "Agent Gibbs bitte" sagte er. "Gibbs" meldete sich dieser wenig später. "Commander Rabb vom JAG Corps. Konnten Sie im Mordfall Hudson schon etwas finden, dass uns auf den Täter bringt?" fragte Harm. "Ja, so einiges, am besten kommen Sie vorbei" meinte Gibbs. "Geht in Ordnung, sagen wir in einer Stunde?" sagte Harm. "Dann bis später" sagte Gibbs und legte auf. "Dann lassen Sie uns mal schauen, was der NCIS uns zu bieten hat" sagte Harm, als er das Handy wegsteckte. "Was können Sie uns sagen?" fragte Harm, als er Gibbs gegenüberstand. "Das Opfer hat sich gegen seinen Angreifer gewehrt, nachdem der ihn quer über die Base gejagt hatte" fing Gibbs an, als er mit Harm und Hadford in die Leichenhalle ging. "Konnten Sie Spuren finden, die auf den Täter hinweisen?" "Wir haben unter den Fingernägeln des Opfers Spuren von DNA gefunden, wenn Sie also einen Verdächtigen haben und der Kratzspuren hat, brauchen wir nur eine Probe" erklärte Gibbs. "Verdächtiger ist zuviel gesagt, wir haben nur Vermutungen" gab Harm zu. "Dann werden sie weiter suchen müssen" meinte Gibbs und zog eine Schublade in der Leichenhalle heraus. "Ihr Opfer." Hadford hatte Schwierigkeiten hinzusehen und seinen Mageninhalt bei sich zu behalten, er war ganz blass geworden bei dem Anblick und auch Harm musste tief durchatmen. Der Sergeant war übel zugerichtet worden, ein Stich hatte ihn in den Hals getroffen und eine tiefe Wunde hinterlassen. "Wie sie sehen, hat der Täter nicht aufgehört, selbst als das Opfer schon tot war" sagte Gibbs unbeirrt. Harm bemühte sich, nicht weiter hinzusehen. "Umso wichtiger, dass wir den finden, der dafür verantwortlich ist" sagte er zu Gibbs. "Wenn wir Ihnen den Namen eines Verdächtigen geben, können Sie damit dann was anfangen?" "Wenn Sie einen Gerichtsbeschluss haben oder ausreichen begründeten Verdacht, vielleicht" meinte Gibbs. Hadford verließ ohne noch etwas zusagen eiligst den Raum. "Ich sehe zu, was sich machen lässt" meinte Harm. "Tun Sie das" sagte Gibbs, er schob die Leiche wieder rein und schloss die Tür, "ihr Partner hat wohl einen sensiblen Magen." "Er ist nicht mein Partner" sagte Harm nur. "Wie auch immer, also wie lautet der Name ihres Verdächtigen?" fragte Gibbs und ging mit Harm rüber in den Büroraum zu seinem Schreibtisch. "Robert Berger" antwortete Harm. "Nach unseren bisherigen Ermittlungen hatte Hudson ein Verhältnis mit seiner Ehefrau." "Ein guter Grund" meinte Gibbs und setzte sich, "nehmen Sie platz, Commander." Harm setzte sich ihm gegenüber. "Sollten wir in der Lage sein, Ihnen einen Gerichtsbeschluss zu beschaffen, wie genau wäre der Vergleich Ihrer Spuren mit den Proben von Berger, wenn er wirklich der Täter wäre?" wollte er wissen. "Zu 99,99%, also sehr sicher" sagte Gibbs. "Gehört der zu euch?" fragte eine junge flippige Dame, die sich bei Hadford eingehakt hatte und ihn so zu Gibbs Schreibtisch dirigierte, er war noch immer etwas blass um die Nase. "Ja, Abby, danke" meinte Gibbs. "Kann ich dich wohl doch nicht behalten" grinste sie zu Hadford und ging dann. Harm stand auf und gab Hadford seinen Stuhl, er zog sich selbst einen anderen heran. "Es tut mir leid, Sir" fing Hadford an. "Macht nichts, kann passieren" sagte Harm. "Hat einer der Leute, die Sie befragt hatten, etwas über Mr Berger gesagt? Ist er in irgendeiner Weise mal aufgefallen?" wollte er wissen. "Ja, Sir, er ist wohl einmal seiner Frau gefolgt und hat sie weggezogen und in den Wagen, als sie mit dem Sergeant ausgehen wollte" sagte Hadford. "Ist er dabei gewalttätig geworden?" "Nicht direkt gewalttätig, Sir, er hat den Sergeant wohl geschupst und versucht zu schlagen, der hat ihn aber abgewehrt und dann ist Berger gefahren." "Ich weiß nicht, ob das schon reicht, um einen Richter zu überzeugen, einen Beschluss zu unterzeichnen" meinte Harm. "Aber es besteht ein begründeter Tatbedacht. Was wir brauchen ist ein Zeuge, der Berger am Freitagabend gesehen hat. Ich vermute, dass Hudson mit der Frau in einem Restaurant war und Berger seiner Frau dort aufgelauert hat. Es bleibt uns nicht viel übrig, wir werden uns die umliegenden Restaurants vornehmen müssen." "Vielleicht helfen Ihnen seine persönlichen Sachen weiter" bot Gibbs an. "Wo kann ich die finden?" fragte Harm. "Im Labor" meinte Gibbs und stand auf, "wenn sie mir folgen." Harm und Hadford standen auf und gingen hinter ihm her. "Ist das Bild nicht falsch rum?" fragte Hadford und zeigte auf ein großes Bild an der Wand im Labor. "Ja, ist es" bestätigte Abby und sah mit ihm auf das Bild. "Warum?" wollte Hadford wissen. "Wir hätten gerne die persönlichen Sachen von Staff Sergeant Hudson" unterbrach Gibbs die beiden. "Ok" meinte Abby und legte ein paar Beutel vor Harm und Gibbs auf den Tisch. "Ist das ein Streichholzheftchen?" fragte Harm und zeigte auf einen kleineren Beutel. "Ja, es ist von einer Bar mit dem Namen 'The Box' " sagte Abby. "The Box" wiederholte Harm. "Ich kenne mich hier in der Gegend nicht so gut aus, kennt einer von Ihnen die Bar?" "Ja, Sir" meinte Hadford. "Was für eine Bar ist das? Kann es sein, dass Hudson mit Mrs Berger dort war?" "Ja, da gehen viele von der Army hin, um abzuschalten auch mit ihren Freundinnen" sagte Hadford. "Dann sollten wir uns da mal umschauen" meinte Harm. "Sie sollten da lieber nicht in Uniform hingehen, Sir" gab Hadford zu bedenken. "Was denn, ist die Army etwa diskriminierend gegenüber der Navy?" neckte Harm ihn. "Keine Sorge, ich kann auch Zivil tragen." "Wäre besser, Sir" sagte Hadford. "Vielen Dank für Ihre Hilfe, Agent Gibbs. Und Ihnen natürlich auch" sagte Harm und lächelte Abby an. "Gern geschehen" meinte Abby und lächelte Hadford an, der auch sie anlächelte, "heute Abend schon was vor?" fragte sie ihn dann. "Nein" sagte Hadford etwas unsicher. "Würden Sie vielleicht mit mir ausgehen?" fragte sie weiter. "Ja, schon" fing Hadford an. "Aber?" hakte Abby nach. Harm grinste, als er die beiden beobachtete. "So schnell bekomme ich keinen Babysitter" gab Hadford zu bedenken. "Tja Abby, schon wieder einer verheiratet" meinte Gibbs. "Nein, verwitwet mit Kind" erklärte Hadford. Abby sah Gibbs bittend an. "Nein, ich kann nicht mit Kindern" wehrte Gibbs ab. "Vielleicht ein andermal" meinte Hadford. "Ruf mich an" bat Abby und gab Hadford einen kleinen Zettel mit ihrer Telefonnummer. "Wenn ich Zeit habe" meinte Hadford verlegen und steckte den Zettel ein. "Wir sollten mal langsam, Major" machte Harm sich bemerkbar. "Ja, Sir" sagte Hadford und lächelte Abby noch mal an und folgte dann Harm. "Scheint mir so, als hätten Sie eine neue Freundin" meinte Harm grinsend, als die beiden zum Parkplatz gingen. "Scheint so" meinte Hadford nur. "Sie haben also ein Kind?" erkundigte sich Harm. "Ja, Sir, Benjamin" sagte Hadford. "Wie alt ist er?" "Er wird fünf…" fing Hadford an, als sein Handy klingelte, "Hadford" meldete er sich."Das geht jetzt nicht" meinte Hadford am Telefon und ging neben Harm weiter zum Auto. "Ja, ich verstehe, ich versuch es... bis dann" sagte er weiter und steckte das Handy weg, als das Gespräch zu Ende war. "Gibt es Probleme?" fragte Harm. "Wenn Sie Zeit brauchen, ich kann das auch allein machen." "Nein, Sir, oder doch, im Kindergarten meines Sohnes gab es einen Wasserrohrbruch, ich soll ihn abholen" erklärte Hadford. "Ist es weit weg? Wir können ihn ja noch vorher abholen" schlug Harm vor, "Es ist in Arlington, Sir." "Wohnen Sie auch dort?" fragte Harm. "Ja, Sir, nicht weit vom Kindergarten" sagte Hadford. "Wir müssen uns ja noch umziehen" meinte Harm. "Fahren wir doch zu Ihnen, ich hab meine Sachen im Auto." "Danke, Sir." "Kein Problem." "Ich beeil mich, Sir" versprach Hadford, als sie vor dem Kindergarten angekommen waren. Er stieg aus und ging hinein. Harm blieb im Auto und wartete auf Hadfords Rückkehr. Als es länger dauerte, stieg Harm aus, stellte sich neben das Auto und sah sich um. "HARM!" rief David, der mit seiner Mutter aus dem Kindergarten kam und sie zu Harm rüber zog. "Hey, David!" rief Harm und ließ den Kleinen in seine Arme laufen. "Hallo, Harm, was machst du hier?" fragte Marie ihn. "Ich bin dienstlich unterwegs" sagte Harm. "Na, nicht so ganz dienstlich, ich arbeite gerade mit jemanden von der Army zusammen und der holt seinen Sohn aus dem Kindergarten." "Mit der Army? Und ihr vertragt euch?" lachte Marie. "Ich komm auch mit den Marines aus, Marie" erinnerte sie Harm lächelnd und fuhr David durch die Haare. "Tut mir leid, dass es länger gedauert hat, Sir" entschuldigte sich Hadford, der mit einem kleinen Jungen auf dem Arm dazu kam. Der Kleine klammerte sich mit einem Holzpanzer an seinen Vater. "Kein Problem, Major" sagte Harm. "Das hier ist Marie Walker, und der kleine Kerl hier ist David, ein guter Freund von mir." "Guten Tag, Ma'am" sagte Hadford lächelnd und gab Marie die Hand. "Guten Tag" lächelte Marie. "Und der Kleine schüchterne hier, ist mein Sohn Benjamin" stellte Hadford seinen Sohn vor, der sich nur noch mehr an seinen Vater drückte. "Hallo, ich bin Harm" sagte er lächelnd und reichte ihm die Hand. "Benny" bat Hadford seinen Sohn sanft, doch der schüttelte nur mit dem Kopf, "er redet nicht mit Fremden, Sir" entschuldigte er seinen Sohn. "Nicht schlimm" meinte Harm. "Marie, tut mir leid, wir müssen jetzt wieder" entschuldigte er sich ihr gegenüber. "Wir sehen uns bestimmt noch, Nicole hat sich angeboten auf David aufzupassen" informierte sie Harm. "Schön, dann sehen wir uns" sagte Harm. "Bis bald, David!" Er streichelte ihm über den Rücken. "Bye, Harm" lachte der Kleine und ging dann mit seiner Mutter. Harm nahm Kevins Kindersitz aus dem Kofferraum und reichte ihn Hadford. "Danke, Sir" sagte Hadford, er stelle Benny auf den Boden und bauten den Kindersitz ein, bevor er den Jungen drauf setzte und anschnallte. "Wir können, Sir" sagte er, als er neben Harm saß. "Wo gehts lang?" fragte Harm. Hadford dirigierte Harm bis zu seinem Haus, was wie Harm auffiel, nicht weit von dem der Walkers entfernt lag. "Schöne Gegend" bemerkte Harm, als er den Wagen abstellte. "Ja, Sir" meinte Hadford und half seinem Sohn aus dem Wagen. Harm holte seine Tasche aus dem Auto und folgte Hadford. "Die Unordnung tut mir leid, Sir, aber wir sind erst vor einer Woche eingezogen" meinte Hadford, als sie ins Haus kamen, da noch überall Kartons rum standen. "Wo haben Sie zuvor gewohnt?" wollte Harm wissen. "Fort Monroe, Sir" sagte Hadford und stellte seinen Sohn auf den Boden. "In Hampton? Meine Schwiegereltern wohnen dort" stellte Harm fest. "Ja, Sir" sagte Hadford. "Wo kann ich mich umziehen?" fragte Harm. "Hier, Sir, ich habe meine Sachen oben" meinte Hadford und nahm Benny wieder auf den Arm. "Was machen wir mit Ihrem Sohn?" fragte Harm, als er fertig war und Hadford wieder runterkam. "Er kann im Auto warten, Sir, er stellt nichts an" meinte Hadford. "Das wird aber zu langweilig für ihn" gab Harm zu bedenken. "Ich kenne hier noch niemanden, Sir." "Ich habe Hunger, Dad" sagte der Kleine leise. "Wir könnten vorher noch was essen" sagte Harm, bevor Hadford fragen konnte. "Ja, Sir" meinte Hadford und nahm Benny wieder auf den Arm. "Essen Sie italienisch?" fragte Harm. "Ja" meinte Hadford zu Harm, "wie ist es mit Spaghetti, Benny?" "Nudeln" grinste der Junge. "Ich seh schon, Kleiner, heute Abend gehts in die Badewanne" lächelte Hadford. "Nein, nicht baden" wehrte Benny ab. "Typisch Army, wasserscheu" lachte Harm. "Ich glaube, dass liegt eher an dem Alter, Sir" grinste Hadford und setzte Benny wieder ins Auto. "Mein Neffe ist auch fünf, der ist mittlerweile eine Wasserratte" sagte Harm nachdem er wieder eingestiegen war. "Er badet nur nicht gerne, schwimmen geht er gerne" erklärte Hadford. "Dann lässt sich daraus auch was machen" meinte Harm zuversichtlich und fuhr los. Benny saß brav mit seinem Holzspielzeug in den Händen auf der Rückbank und sah aus dem Fenster. "Ist er eigentlich immer so still?" fragte Harm. "Ja, Sir, er redet nicht viel, wenn jemand dabei ist, den er nicht kennt." "Und wie ist er im Umgang mit anderen Kindern?" "Im Moment etwas zurückhaltend, er hat den Umzug wohl noch nicht verarbeitet" meinte Hadford. "Nehmen wir das hier" sagte Harm, als er vor einem Restaurant parkte. "Ich hab hier schon ein paar Mal gegessen." Hadford half seinem Sohn wieder aus dem Auto und nahm den Jungen zur Sicherheit auf den Arm. Harm ging vor und bestellte einen Tisch für drei. Obwohl das Restaurant um diese Tageszeit gut besucht war, wurden sie sofort zu einem Tisch geführt. "Ich lade Sie ein" sagte Harm, nachdem der Ober ihnen die Karte gebracht hatte. "Nein, Sir, dass geht doch nicht" wehrte Hadford ab. "Doch, natürlich. Und anschließend lassen Sie uns mal sehen, ob wir in unserem Fall weiterkommen" sagte Harm und wählte einen Salat und bunte Nudeln für sich aus. "Danke, Sir" sagte Hadford und half seinem Sohn mit der Speisekarte. "Haben Sie eigentlich Kinder, Sir, wenn ich fragen darf?" wollte Hadford wissen, als sie mit essen fertig waren und nur noch Benny mit seinen Nudeln kämpfte. "Kevin ist zehn" antwortete Harm lächelnd, "und meine Frau ist im siebten Monat." "Dann ist er ja aus dem gröbsten raus, bevor es bei Ihnen wieder anfängt, Sir" meinte Hadford und versuchte Benny wieder sauber zu bekommen. "Ich mach das zum ersten Mal" sagte Harm lächelnd. "Aber Sie haben doch schon einen Sohn, Sir." "Kevin ist mein Adoptivsohn" erklärte Harm. "Ich habe es auch geschafft den Kleinen hier durch zubringen, Sir, dann wird das bei Ihnen wohl kein Problem" meinte Hadford und strich seinem Sohn durch die Haare. "Was ist mit Ihrer Frau? Wenn ich das fragen darf" meinte Harm vorsichtig. "Es gab Komplikationen bei der Geburt" sagte Hadford nur und drückte Benny an sich, der sich eingehend mit seinem Holzpanzer beschäftigte. "Das tut mir leid" sagte Harm und sah betroffen aus. "Ist lange her" meinte Hadford, "wenn Sie uns kurz entschuldigen, ich versuch ihn mal ein wenig sauberer zubekommen." Er stand auf und nahm Benny an die Hand. "In Ordnung" sagte Harm und blickte den beiden nachdenklich hinterher. Dann nahm er sein Handy heraus. "Hi, ich bins" sagte er, als Nicole sich meldete. "Hy, Schatz" lächelte Nicole ins Telefon. "Alles ok zu Hause?" fragte er. "Ja, David hat mir schon erzählt, dass er dich getroffen hat" meinte sie. "Ach, ist er schon bei dir?" "Ja, wir sind gerade zuhause rein gekommen" sagte Nicole. "Was habt ihr jetzt vor?" "David will deine Legoeisenbahn ausgiebig testen" lachte Nicole. "Meinst du, David könnte noch jemanden brauchen, der ihm beim testen hilft?" fragte Harm. "An wen hast du denn da gedacht?" "Ich bin mit Major Hadford unterwegs, ich hatte dir von ihm erzählt. Und er musste vorhin seinen Sohn vom Kindergarten abholen, irgendwas wegen eines Rohrbruchs. Wir sind allerdings noch bei den Ermittlungen zu unserem Fall und ich möchte eigentlich nicht, dass der Kleine zwischendurch längere Zeit allein im Auto ist" erklärte Harm. "Dann bringt mir den Kleinen vorbei, dann hat David jemandem zum spielen" meinte Nicole. "Danke, Nicole" sagte Harm lächelnd, als Hadford mit seinem Jungen wieder zum Tisch zurückkam. "Bis gleich" sagte Nicole und legte auf. "Ich habe gerade mit meiner Frau telefoniert. Wenn es Ihnen recht ist, könnten wir Ihren Sohn zu ihr bringen, David ist auch dort, das ist der Junge, den wir vorhin gesehen haben" sagte Harm zu Hadford, während er sein Handy wieder einsteckte. "Danke, Sir, aber nur, wenn es nicht zuviel wird für Ihre Frau" meinte Hadford. "Die beiden Jungen werden sich schon gegenseitig beschäftigen" meinte Harm lächelnd. Er beglich die Rechnung und stand auf. "Bestimmt" sagte Hadford, er nahm Benny und dessen Spielzeug hoch, er folgte Harm wieder zum Wagen. Es dauerte nicht lange bis sie in Georgetown ankamen. "Hi Nic" begrüßte Harm sie mit einem Kuss, bevor er ihr Hadford und seinen Sohn vorstellte. "Das hier ist Major Hadford, und der Kleine hier ist Benjamin" sagte er, "Hallo" lächelte Nicole die beiden an, "also das ist dein Anhängsel von der Army?!" Harm grinste. "So kann man das auch sagen." "Guten Tag, Ma'am" lächelte Hadford, dann hockte er sich vor seinen Sohn, "glaubst du, dass du für ein paar Stunden hier bleiben kannst?" Benny klammerte sich an seinen Vater, "bleib." Hadford löste den Griff seines Sohnes, "hey, hier hast du jemanden zum spielen und du kennst David doch aus dem Kindergarten" versuchte er es weiter. David kam dazu. Harm ging vor Benjamin in die Hocke. "Ich hab auch eine Legoeisenbahn" sagte er lächelnd. "Und David zeigt dir sicher gern, wie sie fährt." Benjamin sah seinen Vater nur an und die ersten Tränen liefen über seine Wangen, "ich will nicht" flüsterte der Kleine. "Du bist doch schon groß, Benny" fing Hadford wieder an, "und du wolltest mir doch helfen." Benny nickte zögerlich und David nahm seine Hand, "spielst du mit mir?" Hadford lächelte seinen Sohn aufmunternd an, der David ansah und nickte. "Ich hab dich lieb, Benny" sagte Hadford und gab seinem Sohn noch einen Kuss auf die Wange, bevor der mit David rüber zur Legoeisenbahn ging. "Wir können, Sir" sagte Hadford, als er wieder stand. "Nic, es könnte sein, dass es etwas später heute wird, je nachdem, was sich noch ergibt. Ich melde mich aber" versprach Harm und gab ihr noch einen Kuss. "Wenn was ist mit den Kindern, ruf mich an, ja?" "Mach ich, passt auf euch auf" bat sie noch, bevor die beiden gingen. "Gut, wie kommen wir jetzt zu 'The Box'?" fragte Harm, als sie wieder im Auto saßen. "Das ist nur ein paar Blocks vom Navy Yard entfernt, Sir" sagte Hadford und dirigierte Harm zu der Bar. Harm stellte den Wagen in einer Seitenstraße ein Stück von der Bar entfernt ab. "Dann lassen Sie uns mal unser Glück versuchen" sagte er beim Aussteigen. Hadford nickte und ging voraus. "Sagen Sie, Sie sind doch erst seit einer Woche hier, wieso kennen Sie dann den Laden?" fragte Harm. "In der Bar habe ich meine Frau kennen gelernt, sie war hier Kellnerin" meinte Hadford lächelnd. "Nett" meinte Harm lächelnd. "Waren Sie vorher schon einmal in DC stationiert?" "Ich habe hier studiert, Sir." "Jura?" fragte Harm. "Ja, Sir" bestätigte Hadford. Die beiden betraten die Bar. Um diese Tageszeit war es eher ruhig, nur ein paar Single waren am Tresen und ein Pärchen saß an einem der Tische. Hadford zog ein paar Fotos aus der Tasche, "fragen wir mal, oder Sir?" "Ja, fangen wir an." "Was kann ich Ihnen geben?" fragte der Barkeeper, als Harm und Hadford näher kamen. Hadford legte ihm das Foto von Hudson vor, "haben Sie den Mann hier schon mal gesehen?" "Das ist eine Bar, hier wird was getrunken" meinte der Barkeeper nur. "Dann bringen Sie uns zwei Cola und sehen sich bitte das Foto noch mal genauer an" bat Harm. "Cola" sagte der Barkeeper abfällig und machte jedem eine fertig. Dann sah er sich das Foto an, "kann sein." "Haben Sie ihn öfter hier gesehen?" fragte Harm. "Hier kommen viele hin" meinte er. "Was ist mit ihr?" fragte Hadford und legte ein Foto von Mrs Berger daneben. "Die ist fast jeden Abend hier, auf Männer fang" sagte der Barkeeper. "Wann war sie das letzte Mal hier?" "Ich glaube am Samstag" meinte der Barkeeper nach kurzem überlegen. "War sie allein? Oder hat sie sich mit jemanden getroffen?" "Sie hat die Bar mit jemandem verlassen." "Wie war die Stimmung zwischen den beiden?" "Gut, sie hatten beides was getrunken" meinte der Barkeeper. "Gab es einmal ein Problem mit ihr? Ist sie von jemanden abgeholt worden, der sie beschimpft hat?" "Ja, ein paar Mal, passiert wenn man verheiratet ist" sagte der Barkeeper. Hadford legte noch das Bild von Mr Berger auf die Theke, "kennen Sie ihn?" "Ja, ihr Ehemann" bestätigte der Barkeeper. "War er am Samstag auch hier?" fragte Harm. "Ja, aber seine Frau war schon weg" sagte der Barkeeper. "Wie war er an dem Abend, war er ruhig oder eher aufgebracht?" "Er war wütend, als ich ihm gesagt habe, dass er sie verpasst hat" meinte der Barkeeper. "Wissen Sie wohin er dann gegangen ist?" wollte Hadford wissen. "Er hat gefragt in welche Richtung sie ist und ist dann hinterher." "Haben Sie ihm gesagt, dass sie nicht allein war?" "Ein Gast hat ihm gesagt, dass sie zu zweit weg sind und wohin" erklärte der Barkeeper. "Haben Sie ihn danach noch einmal gesehen?" wollte Harm wissen. "Nein." "In welche Richtung sind sie denn gegangen?" fragte Harm weiter. "So weit ich das mit bekommen habe, sind sie aus der Bar und links runter" meinte der Barkeeper. Richtung Navy Yard, dachte Harm. "Danke für Ihre Hilfe" sagte Harm laut. Hadford legte 10 Dollar auf die Theke für die Getränke, die beide nicht angerührt hatten. Der Barkeeper nahm den Schein und beachtete die beiden nicht weiter. Harm gab Hadford einen Wink, ihm zu folgen. "Gut, links herum. Gehen wir mal ein paar Meter zu Fuß, vielleicht finden wir ja noch jemanden, der was beobachtet hat" sagte er, als die beiden draußen waren. "Ich glaubs zwar nicht, Sir" meinte Hadford. "Einen Versuch ist es wert" meinte Harm. "Wir sollten vielleicht doch mal mit dem Ehemann reden" sagte Hadford. "Ich hab die Adresse seines Arbeitgebers" sagte Harm. "Wir schauen uns hier noch kurz um und fahren dann dort hin." "Einverstanden, Sir." Sie gingen in die angegebene Richtung los, auf dem Weg zum Navy Yard, das nur drei Blocks entfernt war, begegnete ihnen niemand. Vor dem Navy Yard lag rechts eine große Baustelle. "Was ist das dort?" fragte Harm und zeigte auf einen Stofffetzen an einem der Bauzäune. "Das könnte von jedem sein, Sir" gab Hadford zu bedenken. "Möglich" meinte Harm. "Aber das Stück hat das gleiche Muster wie das Hemd, das Hudson trug." Harm holte ein Taschentuch heraus und nahm damit den Stofffetzen ab, den er in das Taschentuch einwickelte. "Mal sehen, ob uns das NCIS dabei weiterhelfen kann" sagte er. "Hoffen wir es mal, Sir. Gehen wir noch weiter?" "Ich denke, wir kehren um, davon ist schon das Navy Yard" meinte Harm und sah auf die Uhr. "Mr Berger müsste noch auf der Arbeit sein, sehen wir uns erst mal dort um." "Mal sehen, was er dazu sagt, Sir" meinte Hadford und ging mit Harm zurück Richtung Auto. "Wäre auch zu einfach gewesen" meinte Harm, als sie eine halbe Stunde später erfahren hatten, dass Berger seit Montag nicht mehr zur Arbeit erschienen war. "Wieder ins Krankenhaus zu Mrs Berger, Sir?" schlug Hadford vor. "Haben Sie vielleicht einen anderen Vorschlag?" "Nein, Sir." "Hoffen wir, dass Mrs Berger jetzt wach und ansprechbar ist und uns der Arzt zu ihr lässt." "Ich würde gerne wissen, was sie hat" meinte Hadford. Inzwischen waren sie wieder im Auto. "Wenn sich wirklich alles so zugetragen hat, wie wir vermuten, wird sie bei Hudson gewesen sein, als es passiert ist, oder zumindest in der Nähe" vermutete Harm. "Also Schock, aber ob sie dann schon ansprechbar ist und wenn, wird sie gegen ihren Ehemann aussagen?" zweifelte Hadford. "Wir werden es sehen, aber sie ist unsere einzige Möglichkeit" sagte Harm. Als sie wieder im Krankenhaus waren ging Harm zielstrebig zur Information, ohne nach einem Arzt zu suchen. "Können Sie mir bitte sagen, auf welchem Zimmer Mrs Melinda Berger liegt?" fragte er die diensthabende Schwester. "Zimmer 309" sagte sie ohne zu zögern. "Vielen Dank" sagte Harm mit einem Lächeln und ging dann mit Hadford in Richtung der Fahrstühle. "Wir können doch nicht einfach da rein gehen, Sir" meinte Hadford leise zu Harm. "Ich bin für Vorschläge ganz offen, wenn Sie eine andere Möglichkeit wissen" meinte Harm. "Das nicht, Sir, aber..." "Ja?" hakte Harm nach. "Ist das nicht illegal?" "Das hier ist ein öffentliches Krankenhaus, es ist nichts illegales daran, jemanden zu besuchen" meinte Harm. "Aber Sie können ja gern draußen bleiben." "Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir, wäre mir das lieber" meinte Hadford etwas unsicher. Harm sah ihn einen Moment prüfend an. "Dann halten Sie mir wenigstens den Rücken frei" sagte er dann und betrat das Zimmer 309. Mrs Berger saß auf einem Stuhl und sah geistesabwesend zum Fenster hinaus, sie war die einzige Patientin in dem Raum. "Mrs Berger?" machte Harm leise auf sich aufmerksam. Sie drehte sich um, sagte aber nichts, ihr Blick war leer. "Mein Name ist Harmon Rabb, ich... suche Ihren Mann" sagte er. Mrs Berger sah ihn nur an und Harm wollte seine Frage gerade wiederholen, als sie leise etwas sagte. "Ich will ihn nicht wiedersehen." "Wissen Sie, wo er sein könnte?" versuchte Harm es noch einmal. "Nein" sagte sie nur und drehte sich wieder zum Fenster um. Harm sah ein, dass es nicht viel Sinn hatte, sie weiter zu befragen, sie war verstört und schien noch immer unter Schock zu stehen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie etwas gesehen hatte, mit dem sie nicht umgehen konnte. "Danke, Mrs Berger" sagte er daher nur und ging wieder zu Tür. "Hat sie was gesagt, Sir?" wollte Hadford wissen, als Harm wieder auf dem Flur war. "Sie weiß nicht, wo ihr Mann ist" sagte Harm. "Und sie steht eindeutig unter Schock, aus ihr ist nicht viel herauszubekommen." "Schade, sie hätte uns vermutlich helfen können" meinte Hadford. "Es wird nichts bringen, sie weiter zu befragen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie etwas gesehen hat" sagte Harm. "Lassen Sie uns nach DC zurück, ich denke, unsere Vermutungen gegenüber Mr Berger reichen aus, die Polizei um Mithilfe zu bitten und ihn zur Fahndung auszuschreiben." Hadford nickte und ging mit Harm wieder zum Wagen, "wegen vorhin, Sir" fing er an, als sie losfuhren. "Ja?" "Das ich nicht mit rein gegangen bin, Sir, es ist nur" sagte er und atmete tief durch, "meine Schwiegereltern warten nur darauf, dass ich ihnen einen Grund liefere mir meinen Sohn wegzunehmen." Harm sah ihn kurz an, bevor er wieder nach vorn schaute. "Ihre Eltern machen Sie dafür verantwortlich, was Ihrer Frau passiert ist, nicht wahr?" fragte er. "Ja, Sir, sie wollen Benny seit seiner Geburt, bis jetzt konnte ich es verhindern" erklärte Hadford. "Ist schon ok. Wenn der Arzt uns erwischt hätte, hätten wir alt ausgesehen" meinte Harm und lächelte vorsichtig. "Danke, Sir" sagte Hadford. Auf ihre Veranlassung hin schrieb die Polizei Mr Berger zur Fahndung aus, sie deuteten aber an, dass es ein oder zwei Tage dauern könnte, bis er gefunden werden würde. Da Mr Berger weder zur Army noch zur Navy gehörte, hatten Harm und Hadford keine andere Möglichkeit, als sich auf die Mitarbeit der örtlichen Polizei zu verlassen. Nachdem sie das Polizeirevier wieder verlassen hatten, fuhren sie noch einmal zum NCIS-Labor, Harm hatte noch immer den Stofffetzen, den sie in der Nähe des NavyYards gefunden hatten. "Sir" hielt Hadford Harm auf, bevor sie rein gingen. "Was gibt es?" "Wegen der Dame im Labor" fing er verlegen an. Harm lächelte. "Gibt es da ein Problem?" "Sie ist nett und will mit mir ausgehen, aber Benny ist mir wichtiger, ich will nichts riskieren, Sir" sagte Hadford, "falls Sie mir zur Not helfen könnten...." "In Ordnung. Aber ich geh ganz sicher nicht mit ihr aus, ich bin glücklich verheiratet!" meinte Harm grinsend. "Erwartet auch niemand von Ihnen, Sir" lachte Hadford und ging mit Harm rein. "Haben Sie wieder was für uns, Commander?" fragte Gibbs direkt, als er die beiden sah. "Vielleicht" meinte Harm und nahm das Taschentuch aus seiner Tasche. "Könnte das hier von dem Opfer stammen?" Er zeigte ihm den Stofffetzen, achtete aber darauf, ihn nicht direkt anzufassen. "Das wird Abby feststellen" meinte Gibbs und ging voraus Richtung Labor. "Hy" grüßte Abby sie, "mein lieblings Major von der Army." "Hallo" sagte Hadford und lächelte zaghaft. "Es ist der einzige Major, den du kennst" meinte Gibbs, "und der Commander hat wieder arbeit für dich." "Ich hoffe, Sie können uns helfen" sagte Harm, er sah sie freundlich an und lenkte sie von Hadford ab. "Dies hier haben wir in der Nähe des Navy Yards gefunden und vermuten, dass es zu der Kleidung des Staff Sergeants gehört." Harm reichte ihr das Taschentuch mit dem Fetzen. Sie nahm den Fetzen und legte ihn mit einer Vergleichsprobe unters Mikroskop. "Bingo, wir haben einen Treffer" meinte sie. "Scheint, dass wir auf dem richtigen Weg sind" meinte Harm und sah zu Hadford. "Dann müssen wir jetzt nur noch warten, bis die Polizei Mr Berger gefunden hat, Sir" sagte Hadford. "Danke" sagte Harm zu Gibbs und Abby. "Schon so spät" bemerkte Hadford, als sie wieder am Wagen waren und er auf die Uhr sah. "Feierabend für heute" meinte Harm, sie stiegen ein und Harm fuhr in Richtung Falls Church, wo noch Hadfords Wagen vor dem HQ stand. Hadford stieg in seinen Wagen und fuhr hinter Harm her nach Georgetown. "Hy" begrüßte Nicole die beiden und gab Harm einen Kuss. Harm nahm sie in die Arme und drückte sie. "Hi" sagte er lächelnd. "Wie geht es den Kindern?" "David und Benny liegen brav im Bett und schlafen" meinte sie, "und Kevin sitzt im Wohnzimmer." "Ich begrüße erst meinen Sohn, bevor wir zu Benny gehen" sagte Harm zu Hadford und ging ins Wohnzimmer. Kevin lag im Schlafanzug auf der Couch und schlief. "Ich glaube, die beiden haben ihn geschafft" lächelte Nicole. "Sieht so aus" meinte Harm lächelnd und hockte sich vor Kevin hin. Ganz sanft strich er ihm über die Wange. "Hallo mein Großer, jetzt schon schlafen?" fragte er. "Mmmh" kam von Kevin, der zwar nicht wach wurde, sich aber auf den Rücken drehte. "Wir bringen dich mal besser in dein Bett" sagte Harm und hob ihn vorsichtig auf den Arm. "Ich bin gleich wieder da, Major" sagte er noch und ging dann mit Kevin die Treppe hinauf. Kevin lehnte seinen Kopf an Harm und hielt sich mit einer Hand an ihm fest. In seinem Zimmer deckte Harm das Bett auf und legte Kevin hin. "Gute Nacht, Kevin" sagte er und strich ihm zärtlich über die Wange, nachdem er die Decke wieder hochgezogen und festgesteckt hatte. Kevin rollte sich zusammen und in die Bettdecke, er schlief weiter. Harm sah ihn noch einmal an und verließ dann leise das Zimmer. "Die beiden schlafen tief und fest" informierte Nicole Harm, die mit Hadford zusammen vom Arbeitszimmer kam. "Möchten Sie dann Benny nicht lieber bis morgen hier lassen?" fragte Harm ihn. "Ich will Ihnen nicht noch mehr mit Benny zur Last fallen, Sir" wehrte Hadford ab. "Er schläft, was für eine Last sollte er wohl sein?" meinte Harm lächelnd. "Machen Sie sich keine Gedanken." Hadford sah noch mal unsicher Richtung Arbeitszimmer, "ich hole ihn dann morgen früh ab" meinte er. "So weit ich weiss, ist der Kindergarten morgen noch immer nicht trocken" gab Nicole zu bedenken. "Ja, Schon" fing Hadford an. "Dann bringen Sie morgen einfach nur ein paar saubere Sachen vorbei und Benny kann den Tag mit David spielen" bot Nicole an. "Aber..." "Keine Widerrede, Major" sagte Harm lächelnd. "Ja, Sir" gab Hadford nach. "Die beiden verstehen sich gut, er hat seinen Spaß" beruhigte Nicole ihn. "Dann bis morgen" verabschiedete sich Hadford. "Bye" sagte Nicole und brachte ihn zur Tür. "Komm" sagte Harm und führte sie an der Hand ins Wohnzimmer auf die Couch. Sanft streichelte er ihr über die Wange und gab ihr dann einen Kuss. "War wirklich alles in Ordnung heute?" fragte er. "Ja, Benny ist wirklich ein lieber Junge" meinte sie. "Er ist sehr schüchtern" stellte Harm fest. "David hat ihn geknackt. Er lässt ja kein nein zu, wenn er spielen will." "David ist die beste Therapie, die Benny haben könnte!" lachte Harm. Dann sah er ihr einen Moment in die Augen. "Aber wird dir das nicht zuviel, drei Kinder um dich und dann noch die beiden hier?" Zärtlich strich er ihr über den Bauch. "David und Benny beschäftigen sich alleine und Kevin war mir heute eine große Hilfe, wir kriegen das schon hin." "Ich liebe dich" sagte er und küsste sie sanft. "Ich dich auch" erwiderte sie, "und wie macht sich deine Hilfe von der Army so?" "Er ist gut" gab Harm zu. "Und das, obwohl er Army ist" fügte er lächelnd hinzu. "Du hast ja Übung mit nicht Navy Leuten" grinste Nicole. "Das hat der Admiral auch gesagt, als er mir den Fall übertragen hat" meinte Harm lachend. "Er kennt dich halt." "Sollen wir dann jetzt auch mal ins Bett?" fragte er einen Moment später. "Hast du keinen Hunger?" wollte Nicole wissen. "Ein bisschen" gab er zu. "Und vor allem nach dir..." Er gab ihr einen Kuss auf den Mund. "Die Jungs haben dir sogar was zu essen übrig gelassen" meinte Nicole und stand auf, sie nahm seine Hand. "Wie nett" meinte er grinsend. Sie gingen in die Küche und Nicole machte ihm einen Teller zurecht, "guten Appetit" meinte sie und setzte sich zu ihm an den Tisch. Am nächsten Morgen klingelte es schon sehr früh an der Tür, als Harm sich gerade fertigmachte um ins Büro zu fahren. "Kommen Sie rein, Major" ließ er Hadford herein. "Die Jungs schlafen noch." "Morgen, Sir, ich habe ein paar Sachen für Benny" meinte Hadford, "gab es irgendwelche Probleme?" "Nein, keine, Ihr Sohn war ein ganz lieber" meinte Harm lächelnd. "Dad" rief Benny fröhlich und kam in einem von Harms Navy T-Shirts auf ihn zu gerannt, er schleppte noch immer seinen Holzpanzer durch die Gegend. "Hey, mein Großer" lächelte Hadford und nahm den Jungen auf den Arm, "na gehst du mir fremd?" "Nein, war doch nur zum schlafen" erklärte Benny. "Ich weiß doch" beruhigte Hadford ihn. "Bleibst du jetzt?" fragte Benny. "Nein, ich muss ins Büro und David will doch mit dir spielen" meinte Hadford. "Mein Stichwort" meinte Harm und nahm seine Jacke. "Ich bin jetzt zur Schule, Harm" sagte Kevin, der mit seinem Rucksack neben Harm auftauchte. "Soll ich dich eben bringen?" fragte Harm. "Ich kann auch den Schulbus nehmen" meinte Kevin etwas unsicher. "Ich muss jetzt auch los, es ist ja kein großer Umweg" meinte Harm. "Ich werde heute erst einmal Bericht erstatten und ein paar andere Fälle aufarbeiten, Major Hadford, wie ist es mit Ihnen?" "Wenn Sie für mich in dem Fall nichts zu tun haben, Sir, kann ich mal sehen, was sich auf meinem Schreibtisch türmt" sagte Hadford. "Die Polizei wird Berger sicher noch nicht gefunden haben, uns bleibt nichts anderes als abwarten. Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich etwas höre. Und ansonsten sehen wir uns heute Abend" meinte Harm und nahm noch seine Mütze. "Fertig, Kevin?" "Ok, Sir" sagte Hadford, der noch immer seinen Sohn auf dem Arm hatte. Kevin nickte und griff nach Harms Hand. "Morgen, Major" grüßte Nicole Hadford, die mit David fertig angezogen an der Hand dazu kam. "Morgen, Ma'am" lächelte Hadford. "Sagen Sie einfach Nicole" bot sie an. "Bis heute abend" sagte Harm zu ihr und gab ihr einen Kuss. "Bis heute Abend" sagte auch Nicole lächelnd, sie strich Kevin durch die Haare, "und du bis heute Mittag." "Bye, Harm" lachte David. "Bye" sagte Kevin und verließ mit Harm das Haus. "Pass auf dich auf" sagte Harm lächelnd, als er Kevin an der Schule aussteigen ließ. "Mach ich" versprach Kevin und ging Richtung Eingang. Harm sah ihm noch einen Moment hinterher, bevor er den Wagen drehte und sich auf dem Weg zum Hauptquartier machte. Im Büro ging Harm zuerst die Post der letzten drei Tage durch, bevor er sich mit seinem Bericht über den Fall Hudson beschäftigte. Tiner klopfte an den Türrahmen und kam in Harms Büro. "Ja?" "Der Admiral will Sie sprechen, Sir" sagte Tiner. "Ich komme sofort, Tiner" sagte Harm und stand auf. "Sie können direkt durchgehen" meinte Tiner, als sie ins Vorzimmer kamen. Harm betrat das Büro des Admirals und nahm Haltung an. "Sie wollten mich sprechen, Sir?" "Rühren, Commander" sagte AJ, "wie steht ihr Fall mit der Army?" "Vermutlich Mord aus Eifersucht, Sir. Der Staff Sergeant hatte wahrscheinlich ein Verhältnis mit der Frau eines Zivilisten und war am Abend vor seinem Tod mit ihr zusammen. Wir haben herausgefunden, in welcher Bar sie waren und von dort noch zusammen losgegangen waren. Nachdem sie weg waren, tauchte ihr Mann in der Bar auf und hat nach seiner Frau gesucht" berichtete Harm. "Haben Sie Beweise, dass es der Ehemann war?" "Am Tatort wurde ein Stofffetzen gefunden, der nicht zum Opfer gehörte, aber so lange wir den Ehemann noch nicht gefunden haben, kann der NCIS noch keinen Vergleich durchführen, Sir." "Konnten Sie schon mit der Ehefrau reden?" fragte AJ nach. "Sie liegt im Krankenhaus, scheinbar ein Nervenzusammenbruch, Sir. Der Arzt wollte uns nicht zu ihr lassen, aber es gelang mir trotzdem, sie kurz zu sehen. Sie war keine große Hilfe, praktisch nicht ansprechbar" sagte Harm. "Das einzige, was sie gesagt hatte, war, dass sie ihren Mann nicht wiedersehen wollte." "Und der ist wohl unauffindbar" meinte AJ. "Bisher ja, wir haben die Polizei eingeschaltet, weil Berger Zivilist ist." "Dann heißt es jetzt, abwarten" sagte AJ. "Ja, Sir. Major Hadford ist jetzt auch ins Büro gefahren und wartet auf meinen Anruf, falls sich etwas tut." "Und wie sah die Zusammenarbeit mit dem Major aus?" wollte AJ noch wissen. "Erstaunlicherweise sehr gut, Sir" meinte Harm lächelnd. "Erstaunlicherweise, Commander? Sie hatten doch wohl keine Vorurteile gegenüber der Army" sagte AJ. "Ich? Nein, Sir" sagte Harm, konnte sich aber ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. AJ schüttelte leicht mit dem Kopf, "dann merk ich mir Sie für den nächsten Fall mit der Army oder Air Force vor." "Wenn es notwendig ist, Sir." "Hoffen wir mal nicht, Commander." "Ich reiche den vorläufigen Bericht gleich rein" versprach Harm. "Gut, weggetreten" sagte AJ. Harm nahm wieder Haltung an. "Aye, Sir" sagte er, drehte sich zur Tür und ging hinaus. "Kevin, gehst du mal zur Tür?" bat Harm, als er abends mit ihm das Essen vorbereitete. "Ja" sagte Kevin und lief zur Haustür, er ließ Hadford rein und kam mit ihm in die Küche. "Guten Abend, Sir, tut mir leid, dass es etwas später geworden ist" entschuldigte er sich sofort bei Harm. "Kein Problem, Benny ist im Wohnzimmer bei meiner Frau. Möchten Sie noch mitessen?" "Nein, danke, Sir" sagte Hadford. "Es ist mehr als genug da" meinte Harm. "Aber gehen Sie schon mal ins Wohnzimmer, ich komme gleich nach." Hadford nickte und ging ins Wohnzimmer, wo Nicole mit Benny auf der Couch saß, der Kleine hatte sich an sie gekuschelt und dabei sogar sein Holzspielzeug losgelassen. Die beiden sahen sich ein Disneyvideo an. Hadford lächelte und ging leise zurück in die Küche. "Haben Sie ihn gefunden?" fragte Harm. "Ja, Sir, aber ich stör da gerade nur" meinte Hadford. "Ich werde da jetzt auch stören, das Essen ist fertig" meinte Harm lächelnd. "Kevin, deckst du bitte den Tisch?" bat er noch. "Ok" meinte Kevin, "für wie viele?" "Major?" Harm sah ihn fragend an. "Wir wollen nicht weiter stören, Sir" meinte Hadford. "Für fünf, Kevin" sagte Harm. "Sie stören nicht, Major Hadford. Und lassen Sie das 'Sir', zumindest hier ihm Haus." "Ok" sagte Hadford und half Kevin beim Tisch decken. Harm stellte die Schüsseln bereit und ging dann ins Wohnzimmer. "Hey" sagte er leise, als er an die Couch herantrat und Nicole einen Kuss gab. "Das Essen ist fertig." "Unser Film ist auch zu Ende" meinte sie und löste Benny sanft von sich. Der Junge setzte sich nicht besonders Glücklich wieder richtig hin. "Du bleibst noch ein bisschen, Benny, dein Dad isst mit uns." sagte Harm. "Mein Dad ist hier?" fragte Benny und rutschte von der Couch. "Ja, im Esszimmer" bestätigte Harm und half Nicole auf. "Danke, Schatz" lächelte Nicole und nahm Benny an die Hand, dann ging sie mit ihm und Harm in die Küche. "Daddy" sagte Benny fröhlich und ließ sich von seinem Vater, der sein Jackett ausgezogen hatte, auf den Arm nehmen. "Hattest du heute spaß?" wollte Hadford wissen. "Ja, hier ist es schöner, als im Kindergarten" meinte Benny, als sein Vater ihn auf einen Stuhl setzte. "David ist doch auch in deinem Kindergarten" sagte Hadford. "Aber hier steht er im Mittelpunkt" sagte Harm und lächelte Nicole an. Die beiden hatten sich inzwischen auch hingesetzt. "Guten Appetit!" Samstag 5. April Stevens Geburtstag. 0930 OZ Georgetown. "Wo bleibt er denn?" fragte Nicole besorgt. "Ich weiß nicht, hat er gesagt, dass er vorher noch was erledigen wollte?" meinte Harm. "Nein, er wollte pünktlich sein" sagte sie. "Er ist schon eine Stunde zu spät dran" stellte Harm fest. "Ich ruf ihn an" meinte Nicole und griff nach dem Hörer, sie wählte Stevens Nummer, aber niemand nahm ab. "Er geht nicht ran." "Vielleicht ist er ja gerade auf dem Weg" versuchte Harm sie zu beruhigen. "Er hätte doch angerufen, wenn er sich nur verspätet" gab Nicole zu bedenken. "Hast du sein Handy versucht?" Sie versuchte auch die Nummer, aber wieder nahm keiner ab. "Nichts." Sie sah ihn fast panisch an. "Vielleicht hat er einfach nur verschlafen und hört das Telefon nicht" meinte Harm. "Harm, fahr hin und sieh nach" bat Nicole und sie klang sehr besorgt. "Ja, ok" willigte Harm ein und nahm seine Jacke. "Es ist bestimmt alles in Ordnung, Nicole" versuchte er sie noch einmal zu beruhigen und gab ihr einen Kuss. "Ruf an, sobald du bei ihm bist" bat Nicole noch, bevor Harm das Haus verließ. Harm brauchte nicht lange bis zum Apartment, und Stevens Auto stand auf dem üblichen Platz. Er lief nach oben und klopfte an die Tür. "Steven, bist du da?" fragte er leise, bekam jedoch keine Antwort. Er versuchte es noch mal, jedoch ebenfalls erfolglos. Schließlich nahm er den Schlüssel aus der Tasche, den Steven für den Fall, dass er einmal für ein paar Tage nicht da wäre, bei Nicole gelassen hatte und öffnete die Tür. Harm sah sich um, im Wohnbereich war alles normal und auch aus der Dusche war nichts zu hören und er stieg die Treppe zu dem Schlafbereich hinauf. Im Bett lagen Clayton und Steven. Clay lag auf den Bauch und halb auf Steven, der seine Arme um Clay gelegt hatte. Beide schliefen anscheinend noch. Harm grinste bei dem Anblick. Da die Bettdecke etwas verrutscht war, konnte Harm sehen, dass Clay Manschetten an den Handgelenken trug, mit denen man ihn mittels Karabinern, die am Kopfende des Bettes befestigt waren, ans Bett fesseln konnte, dazu hatte er noch die Augen verbunden. Steven öffnete langsam die Augen und sah Harm an, mit einem kurzen Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch, neben der noch Schokoladensoße und das Gleitgel standen, wusste er was los war und warum Harm da war. Er sah ihn wieder an und legte einen Finger auf seinen Mund, der Harm andeuten sollte, still zu sein. Clay bewegte sich leicht und murmelte etwas. "Sssh, schlaf weiter" flüsterte Steven und streichelte ihm sanft über den Rücken. Clay entspannte sich wieder und streckte sich leicht, wodurch ein Fuß unter der Bettdecke heraus sah, an dessen Gelenk auch eine Manschette war. Harm fiel erst jetzt auf, dass zwei dünne Ketten am unteren Ende des Bettes befestigt waren, deren anderes Ende an den Manschetten an Clays Fußgelenken mit kleinen Schlössern angebracht waren. "Mitmachen oder gehen, Rabb" sagte Clay zu Harm, der eine weitere Person im Raum atmen gehört hatte, dabei ließ er seine Hand, die bei Steven auf dem Bauch lag, langsam nach unten gleiten. "Ok, ich... geh dann mal wieder. Happy Birthday, Steven" sagte Harm, als er sich wieder gefasst hatte. Steven schloss die Augen und stöhnte leise, als Clay anfing, ihn sanft zu streicheln. Clay rutschte etwas höher und fand trotz verbundener Augen auf Anhieb Stevens Mund und küsste ihn erst zärtlich und dann immer intensiver. Steven ließ seine Hand über Clays Rücken bis unter das Lacken gleiten, er massierte sanft dessen Hintern. "Müssen Sie nicht, Rabb" meinte Webb ruhig. Es schien den beiden nichts auszumachen, dass Harm noch immer regungslos dastand und sie beobachtete. Clay zog die Augenbinde aus und deckte Steven ganz auf, er streichelte ihn erst wieder sanft, dann schloss er seine Lippen um Stevens Penis. Dieser stöhnte etwas lauter und griff mit den Händen nach dem Kopfteil des Bettes, um sich festzuhalten. "Ich bin weg" sagte Harm, wandte den Blick ab und eilte aus dem Apartment. "Jetzt ist er weg" meinte Clay, als die Tür hinter Harm ins Schloss gefallen war und er von Steven abließ. "Wer?" brachte Steven atemlos raus. Clay hatte seine Hand wieder an Steven. "Harm" meinte er. Steven stöhnte immer lauter und übte so mehr Druck auf Clay aus. "Wäre das nicht ein nettes Geburtstagsgeschenk gewesen, wenn er geblieben wäre?" flüsterte Clay Steven verführerisch ins Ohr. Steven stöhnte laut, er bekam kein Wort raus, bei dem was Clay mit ihm tat, der mittlerweile seine zweite Hand auf Steven hatte und ihn verwöhnte. "Steven, rede mit mir" bat Clay begann, Steven Nacken zu küssen und sanft zu knabbern. "Bitte" brachte Steven raus. "Was möchtest du?" fragte Clay leise, er hatte seine Lippen nahe an Stevens Ohr. Steven lief ein Schauer durch den Körper. "Bitte" flehte er leise und atemlos. "Hat Harm dir eigentlich erzählt, dass er letzten Samstag bei mir war?" fragte Clay ruhig, aber hörte nicht auf Steven zu streicheln. Steven öffnete überrascht die Augen und sah Clay an. "Was?" Clay erhöhte das Tempo leicht, was Steven veranlasste wieder die Augen zu schließen und zu stöhnen. Clay lächelte kurz und redete dann weiter. "Er ist dir wirklich ein guter Freund. Falls ich mit Mac geschlafen hätte, hätte er mir sämtliche Knochen gebrochen." Clay versiegelte Stevens Lippen mit seinen, bevor dieser etwas sagen konnte und küsste ihn leidenschaftlich. "Ich finde das gut, so brauch ich mir keine Sorgen um dich zu machen, wenn ich mal nicht da bin" meinte er, nachdem er den Kuss gelöst hatte. Er beugte sich wieder runter zu Steven und küsste ihn intensiv, während er das Tempo und den Druck auf Stevens Penis noch mal erhöhte. Steven kam mit einem Aufschrei, der von Clays Kuss unterdrückt wurde, zum Orgasmus. "Wow" brachte Steven atemlos hervor. Clay kniete neben ihm auf dem Bett und strich ihm sanft über die Wange. "Soll ich jetzt gehen? Damit du zu deiner Verabredung kannst?" wollte er wissen und lächelte Steven an. "Nein, außerdem gebe ich dir den Schlüssel nicht" sagte Steven und zog Clay zu sich runter. "Mit etwas mehr Freiheit könnte ich viel mehr machen" meinte Clay und zog an der Kette an seinen Fußgelenken. "Du bist mein Geburtstagsgeschenk und mein Geburtstag ist noch nicht um" meinte Steven und fing seinerseits Clay mit seinen Händen und den Mund zu verwöhnen, nachdem er ihn aufs Bett gedrückt hatte. So unkonzentriert wie er war konnte Harm von Glück sagen, dass an diesem Samstagmorgen das Verkehrsaufkommen nicht so hoch wie üblich war. Vor dem Haus stellte er den Wagen ab und ging dann hinein. Nicole erwartete ihn bereits an der Tür, sie hatte seinen Wagen gehört. "Was ist? Warum hast du nicht angerufen? Ist was mit Steven?" fragte sie ihn panisch. "Mit Steven ist alles in Ordnung, der feiert schon seinen Geburtstag" sagte Harm mit einem seltsamen Lächeln. "Was meinst du damit?" fragte Nicole nach. "Kommt Steven nicht?" fragt Kevin. "Nein, aber wir können ja auch allein fahren" sagte Harm. "Wir fahren ein andermal" meinte Nicole, "es ist ja schon recht spät." "Ok" meinte Kevin und zog seine Turnschuhe wieder aus, dann kniete er sich auf den Boden vor den Wohnzimmertisch und bastelte weiter an der Stearman. Harm hatte mittlerweile seine Jacke ausgezogen und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Nicole griff nach Harms Hand und zog ihn in die Küche. "Also? Was war los?" fragte sie ihn, kaum war die Tür ins Schloss gefallen. "Steven war etwas beschäftigt" meinte Harm, "Webb ist bei ihm." "Hast du mit Steven geredet?" "Also zum reden ist keiner von denen wirklich gekommen, wie gesagt, die waren beschäftigt... miteinander" meinte Harm und grinste verlegen. "Du meinst, du hast sie im Bett erwischt?" fragte Nicole ungläubig nach. Harm nickte nur und schien noch mehr verlegen zu sein, als vorher. Nicole nahm ihn in den Arm und gab ihm einen zärtlichen Kuss. "Und, war es interessant?" wollte sie wissen. "Sagen wir mal so, ich hab das Weite gesucht, als Webb mich fragte, ob ich nicht dabei bleiben wollte" meinte Harm und küsste sie ebenfalls. "Harm, hilfst du mir bei der Stearman?" kam Kevin fragend in die Küche. Harm ließ Nicole los. "Ja, hast du ein Problem?" "Die Flügel bekomme ich nicht hin" meinte er. "Ich komme mit" sagte Harm und folgte ihm. Während Harm und Kevin an der Stearman bastelten, kümmerte sich Nicole um die Wäsche. Sie brachte die schmutzige Wäsche in die Maschine und stellte sich dann mit dem Bügelbrett ins Wohnzimmer, sie sah den beiden zu und bügelte dabei. "Wie wäre es, wenn wir ein bisschen raus gehen würden" schlug sie vor, als sie die Hälfte der Wäsche fertig hatte. "Ja, gern. Stört es dich, wenn Kevin und ich dann noch was Baseball spielen?" fragte Harm "Nein, macht ihr ruhig, ich setz mich dann auf eine Bank und seh euch zu" sagte sie lächelnd. "Kevin, holst du schon mal die Handschuhe?" bat Harm. "Ja" sagte Kevin begeistert und lief die Treppe hoch in sein Zimmer, wo er die Handschuhe und den Ball verstaut hatte. Harm ging zu Nicole und legte seine Arme um sie. "Alles in Ordnung mit dir?" fragte er besorgt und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Du siehst ein bisschen müde aus, es wäre sicher auch nicht gut gewesen, wenn wir heute einen so langen Ausflug gemacht hätten." "Es geht schon, ein bisschen frische Luft wird mir gut tun" sagte sie und gab ihm einen Kuss. "Wir können los" rief Kevin, als er die Treppe runter gerannt kam. "Klar, Kevin, aber erst wenn du deine Schuhe anziehst" sagte Harm. "Und gerannt wird nicht im Haus, junger Mann" meinte Nicole streng, aber lächelte dann wieder. "Ja" meinte Kevin etwas gedrückt und zog seine Schuhe an. Die drei gingen wieder in den Garten und während Nicole sich auf die Bank setzte, warf Harm Kevin den ersten Ball zu. Nicole sah sich ein wenig im Garten um und bemerkte so einiges, das getan werden musste. "Um den Garten sollte ich mich in der nächsten Zeit mal kümmern" meinte sie. Harm hörte sie. "Für dich ist der Garten in der nächsten Zeit nur zum Sitzen, mein Schatz" sagte er streng. "Darum kümmern Kevin und ich uns." "Au ja" rief Kevin. "Harm, ich bin schwanger, nicht krank, mir geht es gut und ich kann ruhig helfen" warf Nicole ein. "Ich will nicht, dass dir irgendwas passiert, Nic" sagte Harm und klang besorgt. "Es wird schon nichts passieren" versuchte Nicole es weiter, Harm zu beruhigen. Harm hielt den Ball einen Moment fest und ging zu ihr. "Wahrscheinlich hast du ja auch recht, aber ich möchte kein Risiko eingehen" sagte er leise. "Lass es uns machen." "Na gut, aber kannst du das auch?" wollte sie wissen. "Ich schaff es noch so gerade, Unkraut von Blumen zu unterscheiden, Nic, und eine Heckenschere hatte ich auch schon in der Hand" meinte Harm lächelnd. "Weißt du auch, wie man Rosen pflegt? Oder soll ich vielleicht noch Steven bitten, euch zu helfen?" "Wenn du mir das nicht zutraust" meinte Harm. "Ich trau dir, Harm, aber Rosen sind empfindlich, wenn man da nur eine Kleinigkeit falsch macht, gehen sie ein oder werden krank" erklärte sie. "Genauso wie ich" sagte er leise, schien aber in keiner Weise gekränkt. Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss. "Mach ich denn alles richtig bei dir?" fragte Nicole ihn lächelnd. "Ja, und ich habe bedeutend weniger Dornen...." Nicole gab ihm einen Kuss. "Und an dich würde ich auch Steven nie ran lassen" versprach sie lächelnd. "Harm, können wir weiter spielen?" fragte Kevin laut. Harm lächelte, er ließ Nicole nur zögernd los und gab ihr noch einen Kuss, bevor er sich wieder Kevin gegenüberstellte. "Ok, also dann, hier kommt jetzt ein angeschnittener" meinte er und warf ihm den Ball zu. Kevin und Harm warfen sich den Ball noch eine lange Zeit zu, Nicole war zwischendurch wieder rein gegangen, als es ihr etwas kühl wurde und bereitete schon einmal ein verspätetes Mittagessen vor. Dann rief sie die beiden rein zum essen. Anschließend erledigte Harm den Rest der Bügelwäsche und Nicole saß mit Kevin auf der Couch und las mit ihm in einem Buch. Zum Abend hin kuschelten die drei sich in eine Decke auf die Couch und sahen ein Video. Harm machte ein paar Sandwiches, die sie während eines weiteren Films aßen. Gegen 22 Uhr brachte Harm Kevin ins Bett. Als Harm noch mit Kevin im Bad war, klingelte das Telefon und Nicole nahm das Gespräch an. "Rabb" meldete sie sich. "Hy, ich bins, Steven" sagte Steven. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag" wünschte Nicole ihm. "Danke" meinte Steven, "ich wollte mich für heute früh entschuldigen." "Musst du nicht, du hattest ja einen guten Grund" meinte Nicole. "Ja, hatte ich" sagte Steven und leise noch, "und habe ich noch." "Gute Nacht, Kevin" hörte Nicole noch von oben und wenig später kam Harm die Treppe hinunter. "Also, ihr zwei habt euren Spaß?" fragte Nicole lächelnd, als Harm sich wieder neben sie setzte. "Ja, ich muss jetzt auch Schluss machen, da wartet schon wieder jemand" grinste Steven ins Telefon. Harm schaute Nicole fragend an. "Steven?" flüsterte er. Nicole nickte. "Wann kommst du noch mal vorbei?" wollte sie noch von Steven wissen. "Vielleicht morgen Abend, wenn mein Besuch weg ist" meinte Steven. "Schön, wir freuen uns" meinte Nicole. "Ach ja, geht es Harm gut?" "Ja, warum sollte es ihm nicht gut gehen?" wunderte sich Nicole. Sie sah Harm an. "Clay meinte, er wäre so überstürzt geflüchtet" erklärte Steven. "Glaub mir, es geht ihm gut, er wollte euch nicht weiter stören" beruhigte Nicole ihn lächelnd. "Er hat nicht gestört" meinte Steven. "Wartet nicht jemand auf dich?" "Ich lass ihn warten, dann ist er... na du weißt schon" lachte Steven. Harm hatte derweil den Arm um Nicole gelegt und begann, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. "Ja, wir sehen uns ja dann morgen Abend" meinte Nicole. "Bye und euch viel Spaß" meinte Steven und legte auf. Nicole lag den Hörer auf den Tisch und gab Harm einen zärtlichen Kuss. Er küsste sie auf den Mund und den Hals und ließ seine Hand über ihren Rücken gleiten. "Geht es ihm gut?" murmelte er. "Ja, und wie" sagte Nicole und fuhr mit den Händen über Harms Oberkörper. Harm versuchte, nach der Fernbedienung zu greifen. "Ich glaube... wir verlegen... das hier lieber" murmelte er zwischen den Küssen und schaltete den Fernseher ab. Er legte die Fernbedienung wieder weg und nahm Nicole in die Arme. "Einverstanden" stimmte sie ihm zu und ging mit ihm die Treppe hoch ins Schlafzimmer. Harm begann sie zärtlich zu entkleiden, erst zog er ihr das Shirt aus, dann folgte die Hose, die sich über ihren Bauch spannte. Sanft streichelte er mit einer Hand über ihren Bauch. Nicole küsste ihn liebevoll und fing nun ihrerseits an, ihn auszuziehen und entkleidete ihn ganz langsam. Harm öffnete ihren BH und streichelte ihre Brüste. Während seine Hände dann weiter nach unten wanderten, folgte sein Mund seinen Händen. Als er sie vollständig entkleidet hatte legte er sie sanft auf das Bett und streichelte sie weiter. Nicole genoss leise stöhnend seine Berührungen und streichelte ihn auch an seinen empfindlichen Stellen. Die beiden gaben sich einander hin, jeder streichelte den anderen und erhöhte so dessen Erregung. Harm umschloss eine ihrer Brustwarzen mit den Lippen und saugte zärtlich daran. Nicole übernahm die Initiative und drückte gegen Harms Schultern, bis er auf dem Rücken lag, sie verwöhnte ihn mit ihrem Mund bis er vollständig erregt war, was nicht lange dauerte. Harm hatte nur noch seine Hände frei, er fuhr fort, sie sanft zu streicheln und strich über ihre Seiten und nach unten. Sie setzte sich langsam auf Harms Hüften, so das er in sie eindrang, doch als er etwa zur Hälfte in ihr war stöhnte sie schmerzhaft auf und löste sich wieder von ihm, sie kniete sich neben ihn und hielt sich ihren Bauch. Harm löste sich sofort von ihr und setzte sich auf. "Nicole, alles in Ordnung, was ist los?" fragte er besorgt und legte die Arme um sie. "Es tat weh" sagte sie leise und lehnte sich an ihn. "Es... tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun" sagte er leise und hielt sie an sich gedrückt. "Ich weiß, du kannst nichts dafür" beruhigte sie ihn und gab ihm einen sanften Kuss. Vorsichtig half er ihr, sich wieder hinzulegen und deckte sie und sich selbst zu. "Ich werde vorsichtiger sein" versprach er. Nicole kuschelte sich an ihn und legte ihre Hand auf seine Hüften, sie spürte Harms Erektion an ihrem Bein, ließ ihre Hand tiefer gleiten und legte die Finger um ihn. "Es ist schon ok, Nic, du musst nicht..." "Ich will aber, Harm" versicherte sie ihm und küsste ihn liebevoll, während sie ihre Finger mit Druck über ihn gleiten ließ. Er stöhnte und folgte ihren Bewegungen, die immer schneller wurden, traute sich dabei aber nicht, Nicole zu reizen, aus Angst, ihr wieder weh zu tun. Mit einem Aufschrei erreichte er schließlich seinen Höhepunkt. Nicole legte ihr Hand wieder auf seine Hüfte und zog ihn zu sich ran, sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er legte liebevoll seine Arme um sie und hielt sie fest. "Meinst du irgendwas stimmt nicht?" fragte Nicole nach ein paar Minuten besorgt. "Es wird immer schwerer, das ist ganz normal, ich hätte besser aufpassen müssen" sagte er. "Aber wenn es dich beruhigt, bringe ich dich morgen früh zum Krankenhaus, dann können wir schauen, ob wirklich alles in Ordnung ist." "Ja, bitte. Ich will sicher gehen, dass es den beiden gut geht" sagte Nicole. "Vielleicht sollten wir besser sofort" meinte Harm, er machte sich Sorgen um sie und strich zärtlich über den Bauch. Sie zögerte etwas. "Ja" sagte sie schließlich und stand langsam auf. Harm schwang seine Beine aus dem Bett und half ihr dabei, sich anzuziehen. "Wir müssen Kevin aber mitnehmen" meinte Nicole, als Harm sich anzog. "Ich wecke ihn sofort, bleib solange noch hier sitzen" bat er sie. Nicole lächelte ihn dankbar an und blieb sitzen. Er ging hinaus und schlüpfte leise in Kevins Zimmer. "Kevin, wach auf" sagte er leise und schüttelte ihn leicht an der Schulter. Kevin drehte sich auf den Bauch, anstatt aufzuwachen. "Kevin, aufwachen" bat Harm und schüttelte ihn ein wenig mehr. Kevin wurde langsam murrend wach. "Ich will noch nicht" murmelte er. "Du musst aufstehen, Kevin, Nicole geht es nicht gut, wir müssen ins Krankenhaus" erklärte Harm leise. Kevin drehte sich um und setzte sich auf. "Was ist mit ihr?" fragte er besorgt. "Sie hat Schmerzen, es wird wahrscheinlich alles in Ordnung sein, aber es wäre besser, wenn wir das untersuchen lassen" beruhigte Harm ihn. Kevin nickte und kletterte aus dem Bett, er suchte seinen Sachen zusammen und zog sich an. "Geh schon mal runter, wenn du fertig bist" sagte Harm und ging wieder ins Schlafzimmer zu seiner Frau. Er half ihr, langsam aufzustehen und brachte sie vorsichtig die Treppe hinunter. Kevin stand schon unten und hatte seine Schuhe und Jacke an, er hatte Nicoles Jacke in der Hand und hielt sie auf. Harm half ihr zusammen mit Kevin, die Jacke anzuziehen und gemeinsam gingen sie dann hinaus, Dann gab er gab Kevin den Schlüssel, damit dieser die Beifahrertür öffnen konnte. Kevin war zwar Müde, aber in dieser Situation war ihm das egal, er tat alles was Harm ihm sagte, gab ihm den Schlüssel wieder, als Nicole saß, kletterte dann selbst auf den Rücksitz und schnallte sich an. Harm half noch Nicole beim Anschnallen und fuhr dann los. Am Krankenhaus half er ihr mit Kevin wieder beim Aussteigen und brachte sie dann zur Notaufnahme. Sie mussten nicht lange warten, bis sie an der Reihe waren. Kevin musste vor dem Untersuchungsraum warten, was ihm nicht wirklich gefiel. Besorgt blickte er immer wieder zur Tür. Im Untersuchungsraum half Harm Nicole, sich auf den Tisch zu legen und löste ihre Kleidung. "Wo liegt das Problem?" fragte die Ärztin Nicole. "Ich habe einen stechenden Schmerz gespürt" sagt Nicole. Harm stand neben ihr und streichelte besorgt ihre Hand. "Wobei? Haben sie schwer gehoben oder sich überdehnt?" fragte die Ärztin nach. "Beim Sex" sagte Nicole und klang etwas verlegen. Die Ärztin lächelte leicht. "Ich weiß, dass ist etwas unangenehm, aber ich müsste das schon etwas genauer wissen" erklärte sie. "Es war beim... Verkehr, als ich..." Harm wurde leicht rot und stockte. "Verstehe" unterbrach die Ärztin ihn, "und sie haben sofort aufgehört?" "Ja" sagte Nicole. "Gut, ich werde sie jetzt erst mal untersuchen, aber ich denke, dass es etwas ganz natürliches ist und ihr Körper einfach nicht mehr bereit ist für Geschlechtsverkehr" erklärte die Ärztin und untersuchte Nicole gründlich. "Sie können sich wieder anziehen" sagte sie, als sie fertig war. Harm half Nicole dabei und sie beide schauten die Ärztin fragend an. "Es ist alles in Ordnung, aber um sicher zu gehen und da es Ihre erste Schwangerschaft ist und dazu gleich Zwillinge, werde ich Sie jetzt schon krankschreiben" erklärte die Ärztin und füllte das Formular für Nicoles Arbeitgeber aus. Harm nahm Nicole in den Arm und hielt sie an sich. Nicole nahm das Formular entgegen und verabschiedete sich von der Ärztin. "Und?" fragte Kevin kaum waren Nicole und Harm bei ihm. "Es ist alles in Ordnung" versicherte Nicole ihm und strich ihm über die Wange. Kevin umarmte sie und lächelte glücklich, während Nicole ihm über den Kopf strich und Harm anlächelte. Harm lächelte wieder entspannt und nahm Kevin an die Hand, gemeinsam verließen sie das Krankenhaus. Wenig später waren sie wieder zu Hause, Harm brachte zuerst Nicole ins Schlafzimmer und dann Kevin ins Bett. "Schlaf gut" sagte er zu ihm und fuhr ihm durch die Haare. "Und es ist wirklich alles ok mit Mom?" fragte Kevin noch mal. Harm lächelte leicht. "Sie ist in Ordnung, Kevin, nur etwas überanstrengt" sagte er. "Dann müssen wir ihr mehr helfen" sagte Kevin entschlossen, er hatte Mühe, seine Augen offen zu halten. "Wir machen das schon" sagte Harm, "und du schläfst jetzt erst mal." Er gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn und deckte ihn zu. Kevin nickte leicht und schlief ein. Harm ging lächelnd zurück ins Schlafzimmer. Nicole hatte sich schon ausgezogen und lag im Bett. "Was ist, du bist so glücklich" meinte sie lächelnd. "Kevin, er hat dich gerade Mom genannt" sagte er. "Er schlief bestimmt schon fast" meinte Nicole, aber freute sich natürlich, dass Kevin sich anscheinend immer mehr bei ihnen wohl fühlte und sie langsam als Eltern zu akzeptieren schien. "Ich kümmere mich dann mal um das Frühstück" sagte Harm am nächsten Morgen, als die beiden sich anzogen. "Und ich um Kevin" sagte Nicole lächelnd. "Ok" sagte Harm und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Nicole ging leise in Kevins Zimmer, der Junge schlief noch friedlich. Sie beobachtete ihn eine Zeit lang ruhig und setzte sich dann zu ihm auf die Bettkante. Kevin drehte sich im Schlaf und deckte sich dabei auf. Nicole zog die Decke wieder hoch und strich ihm ein paar Strähnen aus der Stirn. Kevin öffnete langsam die Augen und sah sie an. "Morgen, mein Großer" sagte sie lächelnd und strich ihm sanft über die Wange. "Morgen" lächelte Kevin zurück. "Harm macht Frühstück" sagte Nicole. Kevin machte keine Anstalten aufzustehen. "ist wirklich alles in Ordnung mit dir und den Babys?" wollte er nun auch von ihr wissen. "Ja, Kevin, es ist alles in Ordnung, ich soll mich nur etwas schonen" erklärte ihm Nicole und legte seine Hand auf ihren Bauch. Kevin lächelte sie an. "Du kannst ihren Herzschlag hören, wenn du dein Ohr auf meinen Bauch legst" erzählte Nicole ihm, "möchtest du?" "Ja" sagte Kevin und setzte sich auf. Nicole schob ihr T-Shirt ein Stück hoch, damit der Bauch frei war. "Komm her" sagte sie und half Kevin, der sich neben sie kniete und sein Ohr auf ihren Bauch legte. Harm kam in diesem Moment in das Zimmer und lächelte bei dem Anblick. "Ich kann sie wirklich hören" sagte Kevin begeistert und setzte sich wieder auf, er strahlte übers ganze Gesicht. "Und in ein paar Wochen wirst du sie sehen" versprach Nicole ihm. "Darf ich mit ins Krankenhaus, wenn es soweit ist?" wollte Kevin wissen. "Ja, ohne meine beiden liebsten Männer wäre es doch nur halb so schön" meinte sie lächelnd. "Aber erst einmal frühstücken wir" sagte Harm, der mit Kevin um die Wette strahlte. Kevin nickte und kletterte aus dem Bett. "Willst du dir nicht was anderes anziehen?" fragte Nicole ihn sanft. "Doch, ich komme sofort nach" versprach er und nahm seine Sachen aus dem Schrank. Nicole lächelte und ging mit Harm schon mal runter in die Küche. "Er ist wirklich ein lieber Junge" meinte sie zu Harm. "Und ich hab ihn gern" bestätigte Harm. Wenig später kam Kevin herunter. Den Vormittag verbrachten sie im Garten, Kevin und Harm waren mit Rechen bewaffnet und beseitigten das Laub, das noch vom Herbst dort lag, Nicole schaute ihnen zu und genoss die ersten warmen Sonnenstrahlen. Spät am Abend, als Harm bereits Kevin ins Bett gebracht hatte, kam Steven noch vorbei. "Hy" sagte Steven und setzte sich vorsichtig in einen Sessel. "Hast du deinen Geburtstag noch angenehm gefeiert?" erkundigte sich Harm mit einem Lächeln. "Das hast du doch gesehen" grinste Steven. "Ich... wollte nur wissen, wo du bleibst" entschuldigte sich Harm. "Warum bist du nicht noch was geblieben, wurde noch richtig gut" meinte Steven. Harm schluckte. "Steven, also bitte" wehrte er ab. "Lass es endlich sein, Steven" warnte Nicole ihn. "Ist doch nur Spaß" meinte Steven und stand auf, "aber ich geh jetzt wieder, hab ein wenig Schlaf nachzuholen." Er ging zu Nicole rüber und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Und du hast recht, das Alter ist klasse" flüsterte er ihr ins Ohr. Nicole wurde leicht rot und lächelte. "Bye." "Bis bald, Steven" verabschiedete sich Harm von ihn und brachte ihn noch zur Tür. "Bis dann" sagte Steven und ging. "Was hat er noch gesagt?" fragte Harm Nicole, nachdem er die Tür geschlossen hatte und zu ihr zurückgekommen war. "Wir sollten auch ins Bett gehen" lenkte sie ab und stand auf. "Nicole, du verheimlichst mir was" sagte er lächelnd und hielt sie am Arm. "Ist nur zu deinem Besten" lächelte Nicole und gab ihm einen Kuss. Er erwiderte den Kuss und legte die Arme um sie, bevor die beiden hinauf ins Schlafzimmer gingen. Montagmorgen JAG HQ Falls Church, Virginia. Major Hadford klopfte kurz an und betrat dann Harms Büro, er nahm vor dem Schreibtisch Haltung an, "Sir." "Rühren, setzen Sie sich. Die Polizei hat Berger in Pennsylvania gefunden. Er wollte eine Polizeisperre, die wegen eines umgestürzten Baumes errichtet wurde, umfahren. Da er sich der Überprüfung der Papiere widersetzen wollte, haben sie ihn festgenommen und dann seine Daten verglichen und hierhin weitergemeldet. Er sollte in drei Stunden in DC sein." "Dann können wir endlich diesen Fall abschließen, Sir" meinte Hadford. "Ich hoffe es. Das NCIS wird die Proben heute Nachmittag erhalten und morgen sollten wir das Ergebnis haben" meinte Harm. "Hoffen wir mal, dass wir Richtig lagen, Sir." "Morgen wissen wir mehr" sagte Harm und spielte mit seinem Kugelschreiber. "Ist irgendwas nicht in Ordnung, Sir?" fragte Hadford nach, da Harm nachdenklich wirkte. "Nein, alles in Ordnung" meinte Harm. "Ich mach mir nur Sorgen um meine Frau." "Falls ich irgendwie helfen kann, Sir" bot Hadford an. "Ich glaube nicht, ich will Sie auch nicht belasten. Die Schwangerschaft ist beschwerlich, zumal wir Zwillinge erwarten" sagte Harm nicht ohne Stolz. "Zwillinge, schön" meinte Hadford, "Sie können jederzeit anrufen, wenn Sie etwas brauchen, Sir" bot er dann noch mal an. Die Tür ging auf und AJ kam mit Benny in der Hand in Harms Büro. Hadford und Harm nahmen direkt Haltung an. "Rühren" sagte AJ, "gehört der Junge zu Ihnen, Commander?" "Nein, diesmal nicht, Sir, das ist Major Hadfords Sohn" sagte Harm. Benny hielt mit einem Arm sein Holzspielzeug fest und zu seinem Vater. "Es tut mir leid, Sir, sein Kindergarten steht unter Wasser und wir sind noch nicht lange in DC" erklärte Hadford. "Passen Sie einfach besser auf Ihren Sohn auf, Major" sagte AJ und schloss die Tür beim verlassen des Büros wieder. "Was hast du angestellt, Benny?" fragte Hadford und hockte sich vor seinen Sohn. "Ich hab mich nur ein wenig umgesehen" meinte Benny verlegen. "Ist schon gut" beruhigt Hadford seinen Sohn und strich ihm durch die Haare. "Das Büro des Admirals hat ihn sicher angezogen" meinte Harm lächelnd. "Das ist nichts Neues für den Admiral." "Mein CO sah das nicht so locker, Sir" sagte Hadford und stand wieder auf, Benny griff nach seiner Hand. "Der Kindergarten macht Mittwoch wieder auf, David ist für heute noch mal bei uns. Möchten Sie Benny nicht für heute noch mal zu Nicole bringen?" schlug Harm vor. "Morgen wird David dann bei seiner Mutter sein, vielleicht lässt sich da ja auch noch was machen, falls Sie noch keinen Babysitter haben." "Sie haben doch gerade gesagt, dass es Ihrer Frau nicht gut geht, Sir, dass wird doch zuviel für sie" gab Hadford zu bedenken. "Nein, das ist nicht so schlimm. Sie hat bis letzte Woche auch noch gearbeitet, ist jetzt aber krankgeschrieben" sagte Harm. "Benny wird sie nicht stören, glauben Sie mir." Hadford hockte sich wieder vor seinen Sohn, "wie sieht es aus, Benny, willst du mit David spielen?" Benny nickte zaghaft. "Hat dir doch spaß gemacht" meinte Hadford, er nahm seinen Sohn in den Arm und stand mit ihm auf, "danke, Sir." "Ich rufe Nicole an, dass Sie kommen" sagte Harm. "Bis später, Benny." Wieder hielt er ihm die Hand hin. Benny zögerte erst, aber gab Harm dann doch die Hand. "Spiel schön mit David" meinte Harm. "Wir sehen uns heute abend, falls sich nicht vorher was ergibt, Major." "Ja, Sir, und noch mal Danke" sagte Hadford und verließ mit seinem Sohn das Büro. Harm sah den beiden hinterher, als sie zum Fahrstuhl gingen. Er sah wie Benny ihn anlächelte und winkte. Harm lächelte ebenfalls und winkte zurück, bis die beiden verschwunden waren. Dann griff er zum Telefon und informierte Nic, dass Benny mit seinem Vater auf dem Weg war. Nachdem das NCIS am Montagnachmittag die Blutprobe von Robert Berger erhalten hatte verglichen sie damit die DNS auf dem Stück Stoff vom Tatort. Am Dienstagmittag stand das Ergebnis fest und Gibbs informierte Harm darüber telefonisch, dass es eine eindeutige Übereinstimmung gab. Berger blieb weiterhin standhaft dabei, dass er unschuldig sei und nichts getan hätte, doch ein paar weitere Blutstropfen, so wie ein halber Fingerabdruck auf der Tatwaffe überführten ihn schließlich. Mittwochabend hatten es sich Nicole, Harm und Kevin gerade im Wohnzimmer gemütlich gemacht, als es klingelte. Harm ließ Nic etwas widerwillig los und ging, um die Tür zu öffnen. "Guten Abend, Sir" grüßte Hadford ihn, der mit Benny an der Hand und einem Blumenstrauß vor der Tür stand. "Guten Abend, kommen Sie rein" sagte Harm und trat beiseite. Benny ließ seinen Vater los und lief vor ins Wohnzimmer. Hadford lächelte und folgte seinem Sohn mit Harm. "Besuch, Nicole" sagte Harm lächelnd. "Danke, Benny" lächelte Nicole den Jungen an, der ihr ein Selbstgemaltes Bild überreicht hatte. "Ich seh es und mit so netten Geschenken" meinte sie zu Harm und zeigte ihm das Bild. "Hey, bin ich das?" fragte er und zeigte auf eine große Person mit einer dunklen Uniform. "Ja" sagte Benny verlegen. "Hat Benny extra gemalt" meinte Hadford, "ach ja, ich bin nicht so talentiert, daher habe ich nur Blumen." "Danke" sagte Nicole, die einen Arm um Benny gelegt hatte, der sich auf Harms Platz gesetzt hatte. "Ich habe zu danken, für Ihre Hilfe mit Benny" meinte Hadford. "Kevin, holst du bitte eine Vase?" bat Harm. "Ja, Harm" sagte Kevin und ging in den Flur, er kam mit zwei Vasen wieder, "welche ist für die Blumen besser, Mom?" "Die bauchige" sagte Nicole. "Lassen wir die drei mal einen Moment allein" sagte Harm zu Hadford und ging vor in die Küche. "Unser Fall ist erledigt, Berger hat gestanden" sagte er auf dem Weg. "Und was ist an dem Abend jetzt genau passiert?" wollte Hadford wissen. "Wie wir schon vermutet hatten, ist Berger seiner Frau und Hudson von 'The Box' aus gefolgt und hat sie etwa dort eingeholt, wo wir den Stofffetzen gefunden hatten. Es kam zu einem Wortgefecht zwischen Hudson und Berger, Hudson hat ihm wohl deutlich gesagt, dass er nicht Mann genug wäre, seine Frau genug zu beeindrucken, dass sie sich keine anderen Männer sucht. Berger hatte daraufhin Hudson ein paar verpasst und wollte zu einem weiteren Schlag ansetzen, als Hudson davonlaufen konnte in Richtung Navy Yard. Berger ist sofort hinterher und obwohl Hudson noch ein paar Haken geschlagen hatte, hat er ihn wieder zu packen bekommen und zog das Messer aus dem Stiefel. Warum er das Messer dabei hatte, darüber schweigt er noch, aber fest steht, dass er Hudson dann keine Chance mehr ließ" berichtete Harm. "Also war es reiner Zufall, dass er auf Navy Gelände gelaufen ist" meinte Hadford. "Genau, das hätte überall sonst, auf einem Parkplatz oder in einer Seitengasse auch passieren können" bestätigte Harm. "Aber dafür wissen wir jetzt, wer es war und warum" sagte Hadford. "Ja, und wir waren von Anfang an auf dem richtigen Weg" meinte Harm. "Gute Zusammenarbeit, kann ich da nur sagen." "Army und Navy, es geht also doch" meinte Hadford grinsend. "Scheint so. Ich hab aber auch einen Vorteil, für mich ist es nichts neues, mit den anderen zu spielen" grinste Harm. "Mein Partner im Büro ist ein Marine, die Familie meiner Frau besteht aus Marines und mein Schwiegervater ist ein Marine-General" erzählte er weiter. "Hoffentlich kommen Sie mit ihren Schwiegereltern besser klar." "Tut mir leid für Sie" meinte Harm mitfühlend. "Wir kommen schon klar, solange ich keinen Fehler mache" sagte Hadford, "aber ich wollte Sie damit nicht belasten." "Reden Sie ruhig, vielleicht kann ich Ihnen ja auch helfen" ermunterte Harm ihn. "Ich denke nicht" meinte Hadford, "aber irgendwie kann ich sie verstehen, ich wollte ohne Benny auch nicht mehr Leben wollen." "Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihnen allen der Tod Ihrer Frau zugesetzt hat" meinte Harm ernst. "Ja, ich dachte damals ich könnte nicht mehr, aber als die Krankenschwester mir meinen Sohn in die Arme gelegt hatte" fing Hadford an, "Benny ist das wertvollste was ich besitze." "Das glaube ich, er ist ein liebenswürdiger kleiner Kerl" sagte Harm. "Noch zwei Monate, dann werde ich das Gefühl auch aus erster Hand kennen." "Und dann direkt zweimal" meinte Hadford und lächelte leicht. "Ja, ich als Dad. Meine Mutter hat es schon nicht mehr zu glauben gewagt" grinste Harm nun wieder. Er ging an den Kühlschrank und nahm eine Flasche Mineralwasser heraus. "Möchten Sie auch?" "Ja, Danke" sagte Hadford. "Meine Eltern haben Benny leider nicht mehr kennen gelernt." "Sie hätten ihn sicher geliebt" meinte Harm. "Ja, man kann ihm einfach nichts abschlagen und auch nicht böse sein, egal was er anstellt." "Ja, bei meinem CO das Gemälde anhimmeln zum Beispiel. Da hatte der Admiral ihn nämlich aufgegriffen" sagte Harm grinsend. "Da kann ich ja froh sein, dass ich noch lebe" grinste Hadford. "Halb so wild, mein CO ist ein netter Mensch. Obwohl, man sollte sich schon vor ihm in Acht nehmen, er ist ein Seal" sagte Harm. "Dann habe ich wirklich Glück gehabt" meinte Hadford. "Ach, ich hatte Kevin auch schon mal im Büro, und der ist ebenfalls bei ihm im Büro gelandet. Der Admiral ist gut im Umgang mit Kindern." "Kevin ist auch ein netter Junge" meinte Hadford. "Ja, das ist er" bestätigte Harm. "Ich mag ihn gern." "Mir ist aufgefallen, dass er zu Ihrer Frau Mom sagt, er scheint sich hier Wohlzufühlen" sagte Hadford. "Er ist erst seit Weihnachten bei uns, aber er hat sich schnell eingelebt" bestätigte Harm. "Ich würde ihn nicht mehr hergeben wollen." "Kann ich verstehen" lächelte Hadford, "und irgendwann wird er auch Dad sagen." "Vielleicht" sagte Harm lächelnd. "Aber ich mach es nicht davon abhängig, er soll es so machen, wie es ihm am liebsten ist." "Ich denke, dass Sie ein guter Vater sind" meinte Hadford anerkennend. "Danke" nahm Harm lächelnd entgegen. "Das Kompliment gebe ich gern zurück, Ihren Sohn muss man einfach mögen." "Danke, aber ich denke, der kleine Kavalier muss langsam ins Bett" meinte Hadford. "Ja, ich sollte mir sowieso langsam Gedanken darüber machen, meine Frau mit einem so gut aussehenden jungen Mann allein zu lassen" grinste Harm und ging vor ins Wohnzimmer. Benny saß noch immer an Nicole gelehnt auf der Couch, sie strich ihm sanft durch die Haare. Der Kleine hatte die Augen zu und genoss ihre Aufmerksamkeit einfach nur. Kevin saß auf der anderen Seite von Nicole und lass aus einem Buch vor, er stoppte, als Harm und Hadford dazu kamen. "Ich stör ja ungern, aber wir müssen langsam wieder" meinte Hadford lächelnd. Benny reagierte nicht. Hadford ging zu ihm und hob erstmal das Holzspielzeug auf, das achtlos auf dem Boden lag, dann strich er Benny über die Wange, "hey, willst du nicht lieber in deinem Bett schlafen?" fragte er sanft. Benny setzte sich langsam auf und sah seinen Vater traurig an. "Du darfst ja wiederkommen" sagte Harm zu ihm. Benny nickte und ließ sich von seinem Vater hoch nehmen. "Noch mal Danke für alles" sagte Hadford. "Gern geschehen" meinte Nicole lächelnd. "Sie kennen ja unsere Nummer, rufen Sie an, wenn was ist" sagte Harm und brachte die beiden zur Tür. "Danke, Sir" sagte Hadford und gab Harm die Hand. Freitag 11. April Als Harm an diesem Nachmittag nach Hause kam fuhr gerade der Wagen eines Kurierdienstes davon. Er öffnete die Tür und sein Blick fiel unmittelbar auf Nicole, die in der Nähe der Tür reglos auf dem Boden lag, einen Zettel verkrampft in der rechten Hand haltend. Harm warf seinen Koffer auf die Seite und eilte zu ihr. "Nicole!" schrie er besorgt, setzte sich auf den Boden und nahm ihren Kopf und legte ihren Kopf in seinen Schoß. "Nic, wach auf, was ist passiert?" Harm zog sein Handy aus der Tasche und rief den Notarzt. Langsam kam Nicole wieder zu sich. Harm strich ihr durch die Haare und murmelte ein paar beruhigende Worte, mehr, um sich selbst zu beruhigen, was ihm aber nicht ganz gelang. Er nahm ihr den Zettel aus der Hand, las ihn und erschrak: 'Wir haben ihren Sohn, verständigen Sie nicht die Polizei, wir melden uns wieder. Clark Palmer.' Harm wurde blass, er hielt Nicole weiter in seinem Schoß, während sie versuchte, sich aufzurichten. "Bleib liegen, der Arzt kommt gleich" sagte er, griff noch einmal nach seinem Handy und wartete auf die Verbindung. "Webb, ich brauche Ihre Hilfe" sagte er, kaum dass dieser seinen Namen nennen konnte. "Bitte" fügte er noch hinzu. "Ganz ruhig, Harm, was ist passiert?" fragte Webb ruhig. "Nicole, sie ist zusammengebrochen. Sie hat eine Nachricht bekommen... wegen Kevin... Palmer hat ihn entführt" brachte er stockend hervor. "Bleiben Sie ruhig, ich bin auf den Weg" sagte Webb. "Danke" sagte Harm noch und legte das Handy beiseite. Zärtlich streichelte er Nicoles Wange. "Sie haben Kevin" brachte Nicole unter Tränen raus und drückte sich an Harm. To be continued...