Nach dem Film - Abschlussbericht - DiMeB
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Nach dem Film - Abschlussbericht - DiMeB
Nach dem Film: ein Bauplan Universität Bremen Hochschule Bremen Hochschule für Künste Bremen Digitale Medien & Kunstwissenschaft Nach dem Film: ein Bauplan Projektbericht als Arbeitsgrundlage zur Weiterentwicklung von nachdemfilm.de Universität Bremen Hochschule Bremen Hochschule für Künste Bremen Digitale Medien & Kunstwissenschaft Bremen, 31.3.2005 Inhalt 1. Einführung 3. Konzept & Spezifikation 1.1. Zielsetzung 9 3.1. Basisanforderungen 53 1.2. Projektbeteiligte 9 3.2. Innovative Ideen 54 1.2.1. Studentisches Projekt 9 3.2.1. Das Clusterkonzept 54 1.2.2. Redaktion „nachdemfilm“ 10 3.2.3. UserColor 58 1.3. Gliederung des Berichts 11 3.3. Angestrebter Funktionsumfang 60 2. Recherche 4. Gestaltung 2.1. Theoretische Recherche 13 4.1. Entwicklung aus der CI 69 2.1.1. Einleitung 13 4.2. Entwurfsphasen 71 2.1.2. Erste Überlegungen 13 4.3. Schlussbetrachtung zum Design 76 4.4. Kritische Betrachtung 76 2.1.3. Ferdinand de Saussure 14 2.1.4. Roland Barthes 17 2.1.5. Über Jacques Lacan 19 5. Implementierung 2.1.6. Walter Benjamin 21 5.1. Projektplanung 79 2.1.7. Leslie Fiedler 23 5.2. Technische Überlegungen 80 2.1.8. Lev Manovich 25 5.3. Architektur 88 2.1.9. Max Wertheimer 28 5.4. Entwicklungsstand 91 2.1.10. Corporate Identity 30 5.4. Analyse und Schlussbetrachtung 93 2.1.11. Interaktion 32 2.1.12. Internettechnologien 34 6. Kritische Betrachtung 2.1.13. Net Art 39 6.1. Organisation 97 2.1.14. Abbas Kiarostami 41 6.2. Gruppendynamik 99 2.1.15. ILM – Industrial Light & Magic 42 6.3. Resümee 101 2.2. Praktische Recherche 45 2.2.1. Einleitung 45 7. Ausblick 2.2.2. Recherche und Analyse 45 7.1. Ausblick 2.2.3. Assoziationen zu „nachdemfilm“ 48 2.2.4. Treffen mit der Redaktion in Berlin 49 2.2.5. Corporate Identity 51 Inhalt 103 7 8 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 1.1. Zielsetzung Astrid Hassenbach N verbundenen Intentionen und die dieses mit sich bringt. Dies die Ermittlung der Anforderun- soll im Folgenden noch näher gen für die zu gestaltende Onli- betrachtet werden. Darüber hi- ne-Plattform. Seitens des studen- naus zeichnete sich das studen- achdemfilm ist ein Experiment auf zwei ver- tischen Projekts schiedenen Ebenen: Zum einen als Versuch wurden ent- 1. Einführung ambitionierter Filmwissenschaftlerinnen und -wis- sprechende Konzepte entwickelt tische Projekt durch eine nicht- senschaftler, neue Wege der in der Auseinander- und mit der Redaktion diskutiert. hierarchische Struktur aus. Es setzung mit dem Medium “Film” zu gehen. Zum Im nächsten Schritt wurden die wurde stets versucht, Entschei- anderen als studentisches Projekt an der Universi- technischen Möglichkeiten ab- dungen im Konsens zu treffen. tät Bremen, in dem Studierende gewogen und die entwickelten aus den Studiengängen Digitale Ideen soweit wie möglich realisiert. Dieser Prozess Ein interessanter Umstand sei hier Medien, Kunstwissenschaft/-pä- soll in diesem Bericht nachgezeichnet werden. Da noch erwähnt: selbst, wenn man dagogik und Kulturwissenschaf- dieser in besonderem Maß von der Zusammenar- die Teilnehmenden aus den geis- ten ihre spezifische Ausbildung beit zwischen den Mitgliedern des studentischen teswissenschaftlichen Disziplinen einbringen, um eine neue Visi- Projekts und der Redaktion geprägt war, soll den nicht mit rechnet, in denen Frau- on einer bestehenden Internet- Projektbeteiligten eigener Abschnitt dieser Einlei- en meist sehr hoch repräsentiert Plattform zu entwickeln und die- tung gewidmet werden. sind, verfügte das Projekt über ei- se Wirklichkeit werden zu lassen. Während ersteres in der Zukunft 1.2. Projektbeteiligte nen für die Digitalen Medien ungewöhnlich hohen Frauenanteil. fortgeführt wird, findet das stu- Astrid Hassenbach dentische Projekt mit dem vorlie- Prof. Dr. Heidi Schelhowe genden Bericht seinen Abschluss. Ziel und Inhalt des Projekts war die kritische Analyse der filmwissenschaftlichen Online-Zeitschrift nachdemfilm und eine auf die- Betreuende: 1.2.1. Studentisches Projekt E Herkunftsort: Achern / Baden Hochschullehrerin an der Univer- in wesentliches Merkmal sität Bremen für „Digitale Medi- dieses Projekts war Interdis- en in der Bildung“ und Leiterin ser basierenden Neugestaltung. ziplinarität. Wie oben bereits Ein zentraler Aspekt war daher angeklungen ist, fanden hier Stu- die Zusammenarbeit mit der Re- dierende aus unterschiedlichen daktion von nachdemfilm. Dabei Fachrichtungen zusammen. Dies ging es um die Beleuchtung der führte zu einer sehr heterogenen schaft und Kunstpädagogik und Hindergründe für die Entstehung Struktur der Gruppe, verbunden Redaktionsmitglied von nach- von nachdemfilm und die mit ihr mit allen Vor- und Nachteilen demfilm Einleitung der Arbeitsgruppe DiMeB Prof. Dr. Winfried Pauleit Juniorprofessor für Kunstwissen- 9 Dipl.-Inf. Christina Dörge Björn-Eric Nagel Herkunftsort: Bremerhaven Herkunftsort: Bremen Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Studiengang: Digitale Studiengang: der AG Digitale Medien in der Bil- Medien / Medien- Digitale Medien dung, Fachbereich Informatik, Univer- informatik, 5. sität Bremen, wo sie am Aufbau des Zentrums für Jessica Vilela Herkunftsort: Peru / Medieninformatik, 5. Sem. Sem. Interaktion mit Digitalen Medien beteiligt ist Nataly Vovk Henning Petersen Studierende: Herkunftsort: Uk- Herkunftsort: raine Schafflund bei Shahrzad Al-sharif Flensburg, Studiengang: Herkunftsort: Iran Studien- Studiengang: Digitale Medien Digitale Medien / gang: System Engineering / Medieninfor- Medieninformatik, 5. Sem. matik, 5. Sem. Mieke Dahlhaus Katrin Waldeck Gela Sädtler Herkunftsort: Hamburg, Studiengang: Digitale Herkunftsort: Kühlungsborn / Herkunftsort: Ostsee Studiengang: Medien / Medien- Studiengang: Kunst / Geschichte informatik, 5. - Lehramt, 11. Sem. Kunst / Geschichte Sem. - Lehramt, 11. Sem. Johannes Springer Ali Fakhraei Herkunftsort: Gelsenkirchen Herkunftsort: Iran, Studiengang: Studiengang: Kulturwissenschaften und Kunstwissen- Kunstwissenschaft / Kunstpäda- schaft D gogik Andreas Stahl Astrid Hassenbach Herkunftsort: Wiesbaden, Studiengang: Digitale Medien / Medieninformatik, 9. Sem. 1.2.2. Redaktion „nachdemfilm“ ie Redaktion von nachdemfilm setzt sich aus neun Filmwissenschaftler/Innen und Filmschaf- fenden zusammen. Auch hier herrscht eine nicht- Herkunftsort: Dortmund hierarchische Struktur mit basisdemokratischen Studiengang: Entscheidungsprozessen. Es ist zudem anzumerken, dass alle Redaktionsmitglieder die Aktivitäten bei Digitale Medien / Mediengestaltung, 7. Sem. nachdemfilm nebenberuflich neben ihren sonstigen Verpflichtungen betreiben. 10 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Michaela Ott: Robin Curtis: Kulturwissenschaftlerin im Bereich Literatur-, Film- Filmwissenschaftlerin wissenschaften und Philosophie; ab 01.07.2005: Professur für ästhetische Theorien an der Kunst- Lars Nowak: hochschule Hamburg. Filmwissenschaftler, Universität Weimar Kathrin Peters: Kultur- und Medienwissenschaftlerin; Ulrich Brinkmann: wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthoch- Amerikanist/Kunsthistoriker mit schule für Medien Köln Berufserfahrung in Systemadministration Birgit Kohler: Film- und Theaterwissenschaftlerin, Mitarbeiterin im Arsenal-Kino, Berlin 1.3. Gliederung des Berichts Z um Aufbau des vorliegenden Berichts: im Anschluss finden sich die Ergebnisse der Recher- che-Phase, die dazu diente, (film-)theoretisches Sabine Nessel: und technisches Hintergrundwissen für die Neuge- Filmwissenschaftlerin, staltung von nachdemfilm zu erwerben. Es folgen wissenschaftliche Mitarbeiterin Konzept und Spezifikation, in deren Rahmen der Universität Frankfurt zu entwickelnde Funktionsumfang definiert und konzeptuelle Ideen für die Umsetzung entwickelt Christine Hanke: wurden. Das Kapitel „Gestaltung“ beschreibt die Soziologin, unterschiedlichen Phasen in der Entwicklung des wissenschaftliche Mitarbeite- Screendesigns. Im Anschluss daran werden techni- rin Medienwissenschaft an der sche Überlegungen und die Fort- Universität Potsdam schritte in der Implementierung dokumentiert. Eine kritische Be- Judith Keilbach: trachtung des Gesamtprozesses Film- und Medienwissenschaftlerin, und ein Ausblick in die Zukunft wissenschaftliche Mitarbeiterin Filmwissenschaften runden diesen Bericht ab. FU Berlin Einleitung 11 12 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 2.1. Theoretische Recherche 2.1.1. Einleitung Gela Sädtler (Mieke Dahlhaus) Idee, uns gegenseitig Referate zu nis sein kann, und aus wie vielen halten, entstand aus der Gruppe unterschiedlichen heraus als das Projekt das erste ein solches zu beschreiben ist, Mal aufeinander traf. Das Ergeb- bzw. dass diese berücksichtigt nis wird in diesem Bericht noch werden sollten. Dies gilt für Perspektiven einzeln aufgeführt. Die Theo- den Kinobesuch, und ebenso für n der ersten Phase des Sommersemesters (2004) retische begann die Arbeit an und mit Referaten, die cherche nahm 2. Recherche verschiedene Themen aus den unterschiedlichen großzügig betrachtet die Vor- die Texte auf der nachdemfilm- Disziplinen, aus denen das Projekt bestand, zum lesungszeit des ersten Semesters Webseite. Inhalt hatten. Ziel dieser theoretischen Recherche in Anspruch, wobei die Zeit auch ist gewesen, ein gemeinsames zur „Meditation“ (Zit. Andreas) Hintergrundwissen aufzubauen. über das Projekt und insbesondere dessen Ziele Wir legten in einer der Folgesit- Dazu war es nötig, einerseits genutzt wurde. Die ersten Schritte der praktischen zungen die Referatsthemen fest: die Kunst- und Filmtheorie zu Recherche wurden teilweise parallel vollzogen. behandeln, I Re- Referate Der Besuch des Begleitseminars „Was ist Film, was Ferdinand de Saussure auch einen groben Überblick ist Kino?“ bei Roland Barthes über unterschiedliche Konzepte Weiteren einen tieferen Einblick in die Filmtheorie Jacques Lacan der Digitalen Medien zu geben. und die der Seite zu Grunde liegende Thematik. Walter Benjamin andererseits aber Winfried Pauleit ermöglichte des Leslie Fiedler Sich zusätzlich auf der Ebene der Sprache anzugleichen, war ein 2.1.2. Erste Überlegungen Lev Manovich Max Wertheimer Wunsch aller Beteiligten, um eine Grundlage für eine erfolgreiche Kommunikation innerhalb Katrin Waldeck Interaktion der Gruppe zu schaffen. Es erschien uns nicht zuletzt aus diesem Grund sinnvoll, dass die Vorträge tatsächlich interdisziplinär Corporate Identity (CI) Kinoerlebnisse E Internet-Technologie Industrial Light and Magic s standen im Rahmen des Begleitseminars 15 Net-Art Filmvorstellungen auf dem Programm. Zu mind- Abbas Kiarostami gehalten werden sollten. Die estens der Hälfte der vorgegebenen Filme sollten Möglichkeit, die Sprache des jew- kurze Inhaltsangaben angefertigt bzw. die dazu Die Zuordnung zu den einzelnen eils anderen Fachgebietes kennen gestellte Frage beantwortet werden. Im Laufe des Referenten erfolgte etwas später. zu lernen war somit gegeben. Im Semesters schauten wir uns also mindestens 7-8 Besonders aufschlussreich waren Einzelnen wurde das oft, wenn dieser Filme im Kino 46 an. Mir persönlich ist daran die Diskussionen nach jedem Re- auch nicht immer praktiziert. Die besonders aufgefallen, wie subjektiv ein Filmerleb- ferat, die uns oft auf eigene Ideen Recherche 13 brachten, z.B. Corporate Identity ser Erfahrung in die Filmtheorie? soll das der normalsterbliche User, der versehentlich was bedeutet es für unser Projekt, Der Mensch lebt längst als „Ver- auf die nachdemfilm-Webseite klickt verstehen? wie entwickelte sich das Internet, suchsobjekt “bei Kosmetika, den Könnte die Seite nicht als Instrument dienen, erst und wie wird es heute genutzt. Meinungsumfragen, einmal der Allgemeinheit „Wissen “nahe zu brin- Die Referate halfen uns, eine ge- Student/In wird man beobachtet, meinsame Diskussionsgrundlage nur um einige Beispiele zu nen- zu schaffen. Wir beschäftigten nen. Das Kino dient nicht nur der uns mit Manovich, Benjamin, bloßen Unterhaltung, es dient ja Barthes, de Saussure und an- auch der „Beeinflussung der Massen“ (W. Benja- deren wissenschaftlichen Texten. min).Der Film hat politische Relevanz. In Amerika Texte, wie sie auch für die Crew ist dies gerade sichtbar geworden. Alle diese The- von nachdemfilm von Bedeutung men sehe ich als diskussionswürdig, die Webseite sind. Es geht um Wahrnehmung, nachdemfilm betreffend. Welche anderen sinnvol- Ästhetik, unterschiedliche Be- len Veröffentlichungen soll diese Seite sonst bein- trachtungsweisen, Entwicklung halten? Wohin sich der Film „entwickelt “ ist sowi- von Film, der historische Abriss eso nicht absehbar. Wie wir merkten, ist selbst eine von Filmgeschichte und ähnliche, subjektive Bewertung von Filmen sehr problema- dem normalsterblichen Bürger tisch, und sollte möglichst unterlassen werden. Dies dieser Gesellschaft verschlossen sagen auch die Macher/Innen von nachdemfilm und eines Naturwissenschaftlers und bleibende Themen. Und dennoch sie haben recht. Zu bedenken wäre jedoch: wenn Enkel des Naturforschers Horace sind die Wirkung und Inhalte eine Seite die Öffentlichkeit, also die User im Inter- Bénédict de Saussure geboren. auch dem normalen Bürger hin- net nicht betrifft oder konkret Bezug auf sie nimmt, reichend bekannt: Er geht auch ist das Internet dann das geeignete Medium um die 1875/76: Studium aus Familien- ins Kino, bemerkt diese und jene Inhalte dort zu diskutieren? Die Definition einzelner tradition Physik und Chemie an Beeinflussung Begriffe kann vielleicht nicht abgeschlossen werden. der Universität Genf, aber nur an seinem Leib Schallwellen, nim- Wissenschaft setzt sich aus Wis- zwei Semester. mt Kinoatmosphäre wahr, nimmt sen und Schaffen zusammen. Da 1876: Aufnahme in Société Linguistique de Paris. wahr, wenn man seine Psyche stellt sich die Frage, für wen? Erst 1876 -1880: Studium der Philologie an der Univer- beeinflussen will, „Angst “erzeugt einmal gilt dies für alle,„Wissen sität Leipzig. oder „Ablehnung “. Er versteht, schaffen “für alle, da kommen wir 1881 -1891: Lehrer für Gotisch und Althochdeutsch wie eingeblendete bereits an das Problem. Die Uni an der École des Hautes Etudes in Paris. Außerdem Bilder Einfluss auf seine Gedanken ist ein Elfenbeinturm, und gesell- seit 1882 Secrétaire adjoint an der Société Linguis- nehmen. Sinnvoll wäre doch eine schaftlich nicht offen, diskutiert tique de Paris mehrere Auszeichnungen. Reflexion bzw. Einarbeitung die- in der eigenen Fachsprache. Wie 1891 -1896: Saussure folgt einem Ruf an die Uni- 14 kurzzeitig (Werbung),spürt selbst als gen. 2.1.3. Ferdinand de Saussure Andreas Stahl Biografie D er schweizerische Sprachforscher wurde am 26.No- vember 1857 in Genf als Sohn Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht versität Genf als außerordentlicher Professor für Konzepten zufällig ist. Zwischen nur als soziales Konstrukt funk- “Geschichte und Vergleich der indogermanischen “Signifikant ”,dem Lautbild des tioniert, und damit auf Normen Sprachen”. Wort (beispielsweise die Klang- beruht die per se nicht hinter- 1896: Ernennung zum ordentlichen Professor für folge “’tA-b&l ”)und “Signi- fragt werden können. Außerdem “Geschichte und Vergleich der indogermanischen fikat”, der damit verknüpften können Bezeichnungen nicht Sprachen ”. Zehn Jahre ist sein Forschungsschwer- Vorstellung (in diesem Falle die willkürlich ersetzt werden. punkt Geschichte und Vergleich der griechischen Idee eines Tisches)gibt es keine Es gibt keine Möglichkeit von und lateinischen Grammatik außerdem Sanskrit. rationell nachvollziehbare Ver- außen steuernd in den Vokabu- 1906 -1912: Ordinarius für “Allgemeine Linguis- bindung. lar- und Sprachbildungsprozess tik, Geschichte und Vergleich Indoeuropäischer Die Sprachen ”. Seine Forschungen weiten sich auf Ana- lein durch Differenz zu anderen wird Sprache auch weitervererbt grammstudien und allgemeine Zeichen und hafte nicht den Din- und ist dadurch auch keiner in- Linguistik aus, vor allem Pho- gen und Sachverhalten der Realität an. Aufgabe der dividuellen Revision ausgesetzt. nologie und Phonetik des Franzö- Sprachwissenschaft sei es, die Einheiten der Sprache Zum anderen gibt es aber auch sischen. (Zeichen)zu identifizieren, zu klassifizieren und zahlreiche Bedeutung entstehe al- einzugreifen. Darüber hinaus Eigenschaften die die Regeln ihrer Kombination in einer synchronen Sprache grundsätzlich veränder- Theorie Struktur zu beschreiben. Dabei bedeute synchron, bar machen. Sprache wird näm- Er entwickelte eine allgemeine dass von Veränderungen in der Zeit (diachronen lich in der Tat über einen längeren Theorie, Sprache als Zeichensys- Veränderungen) abgesehen werden soll. Dadurch Zeitraum verändert. Außerdem tem zu analysieren. Im Gegensatz ergeben sich eine der zwei Haupteigenschaften von ist sie im Endeffekt nichts Weit- zu allen bisherigen Konzepten Sprache – sie ist beliebig. Dazu kommt noch, dass eres als die Gesamtsumme alles stützt sich dieser Ansatz auf die Sprache von Natur aus nur linear funktioniert und Sprachlichen Gewohnheiten eines sogenannte synchronische Be- verstanden werden kann. Eine andere wichtige Ei- Individuums. Des Weiteren ist so- trachtung. Konventionellerweise genschaft von Sprache ist es dass Sprache ambiva- wohl Zeit als auch eine Sprachge- wurde vor Saussure Sprache im- lent ist, was hier bedeutet dass Sprache gleichzeitig meinschaft für den Erhalt einer mer nur als historisches Produkt unveränderlich und veränderlich Sprache unverzichtbar, weil sonst gesehen, das heißt Wörter wur- ist. Diese gegensätzlichen Aus- die soziale Realität einer Sprache abhanden kommt. den auf ihre historische Herkunft drücke stehen allerdings nicht im Außerdem führt er noch die beiden Begriffe “langue und Ihren Wortstamm betrachtet. Widerspruch zueinander. Dass ”und parole ein, die helfen Sprache differenzierter Saussure lässt jedoch die ge- Sprache überhaupt zu Kommuni- zu betrachten: “langue ”bezeichnet das soziale schichtliche Betrachtung vollstän- kation taugt ist die Produkt, welches Sprache in seiner Gesamtheit dig außen vor. Er sieht Sprache als Tatsache, dass es noch andere Ei- beschreibt, wobei “parole ”die individuelle Rede ein komplett beliebiges System, genschaften von Sprache gibt, die bezeichnet. Saussure ist im Kontext von nachdem- welches in der Lautzuordnung zu damit zusammenhängen, dass sie film deswegen besonders wichtig, weil bei ihm die Recherche 15 Grundlagen für die Postmoderne auf vielerlei Weise didee bis zu den bekannteren und nach Möller als schwa in- gelegt wurden. Um den post-modernen Ansatz der Anagrammstudien. „Mé- dogermanicum bezeichnet. Die Filmkritik zu verstehen ist es von Nutzen, zunächst moire sur le système primitif des Promotion über den absoluten de Saussures ursprünglichen Ansatz, der sich ledi- voyelles dans les langues indoeu- Genitiv im Sanskrit macht ihn glich auf Sprache bezog, verstehen. Das Weiteren ist ropéennes“ ver-öffentlicht Sau- zum Doktor der Philosophie sum- de Saussure auch wichtig um viele weiterführende ssure sein im indogermanischen ma cum laude. Theoretiker, die später wirkten, zu verstehen, weil Kontext wichtigstes Werk. Das De l ‘emploi du génitif absolu sich diese oftmals in vielerlei Hinsicht auf de Sau- Mémoire wird von Zeitgenossen en sanscrit bleibt aber hinter ssure direkt beziehen. sehr kritisch beurteilt, gilt jedoch dem Mémoire zurück und findet inzwischen als Anstoß für wich- wenig Beachtung. Diese beiden tige Folgerungen seiner Nachfol- Schriften sind Saussures einzige Der Cours de linguistique gé- ger, wie Möller und Kurylowicz. geschlossene Veröffentlichungen. nérale ist das bekannteste und Saussure liefert mit dieser Arbeit den Höhepunkt Die Abhängigkeit seiner Theorien bedeutendste Werk Saussures. Es der historischvergleichenden Grammatik und gibt von Opposition und Identität wird ist zudem das am häufigsten ziti- zum ersten Mal eine vollständige Darstellung des in seinen frühen Schriften nicht erte Werk in den Sprachwissen- indoeuropäischen Vokalsystems. Dabei überwindet ausformuliert, schaften. Er selbst hat ihn jedoch er die bisher dominanten Leipziger Junggramma- nachhaltig zum Tragen in seiner nicht geschrieben. Zeit seines tiker, indem er von einer vereinzelten Betrachtung systematisierenden Lebens beschäftigte er sich mit der Vokale zu einer Systematisierung des gesamten weise. Volle Geltung erhält sein den indogermanischen Sprachen, Vokabelschatzes übergeht. Er zeigt dabei die ersten Denken erst in seinen drei Vor- schreibt bereits mit 15 Jahren für interessanten Ansätze für eine später noch maßge- lesungen zur allgemeinen Linguis- seinen Nachbarn und sein Vor- blich weiterentwickelte Kehlkopflaut-Theorie auf. tik. Seine Vorträge in den Jahren bild Adolphe Pictet einen Aufsatz Die herausragende Erkenntnis des Mémoire war die 1906/07,08/09 und 10/11 bilden über ein allgemeines Sprachsys- theoretische Annahme des coefficient sonatique, die Grundlage für den Cours de tem. Darin versucht Saussure dem lautlichen Koeffizienten. Durch seine Überle- linguistique générale. Basierend die Ursprünge des Deutschen, gungen konnte S. alle Ablauter- auf Vorlesungsmitschriften von Griechischen und Lateinischen scheinungen auf einen einzigen Studenten erarbeiteten Charles Bally und Albert auf wenige gemeinsame Wurzeln Grundvokal und seine Ablaut- Sechehaye 1916 die Theorien, die für die heutige zurückzuführen. Er versucht dies stufe zurückführen und dadurch Linguistik und Semiotik wegweisend sind. Sie geben durch Systematisierung von Laut- ein regelmäßiges Modell des in- das Buch unter dem Namen Ferdinand de Saussure gruppen zu beweisen. In reiferem doeuropäischen Vokalismus er- heraus. Alter sieht er diese Versuche je- stellen. Später wurde S. lautlicher doch als Spielerei an. Nichts- Koeffizient durch das hethitische destotrotz begleitet ihn die Grun- h von Kurylowicz nachgewiesen Publikationen 16 Mit kommt jedoch Vorgehens- Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 2.1.4. Roland Barthes Astrid Hassenbach Motivation D gige Thema seines Werks ist die Sicht, in dem für ihn Semiologie Frage nach der Natur der (liter- weniger diagnostizierende Wis- arischen) Zeichen [vgl. Huegli & senschaft als aktive Teilnahme am Lübke, 1991]. Prozess darstellt: Bei nachdemfilm findet sich Fol- “Der Semiologe wäre im Grunde gendes über Barthes: ein Künstler […]: er spielt mit den er Name „Roland Barthes“ begegnete mir er- „In Frankreich hat er einen wes- Zeichen wie mit einem als solchen stmals auf unserem ersten Workshop im April. entlichen Beitrag zur Erforschung erkannten Köder, dessen Ver- Den Äußerungen der Redaktion von nachdemfilm- der Textualität geleistet, indem lockung er auskostet, auskosten zufolge, schien er eine zentrale Figur der Filmwis- er die libidinöse Dimension des lassen und begreiflich machen senschaft zu sein. Meine Neugier war geweckt und Schreibens und Lesens in die Se- möchte … ich nenne ‘Semiolo- ich wollte entdecken, welche miologie einbrachte”. [NdF, o.J.] gie’ gern den Verlauf der Opera- zentralen Gedanken und Theo- Auf die hervorgehobenen Begriffe möchte ich im tionen, bei denen es möglich ist rien sich hinter diesem Namen Weiteren näher eingehen. – ja erwartet werden kann – , mit verbergen. dem Zeichen zu spielen wie mit Semiologie einem bemalten Schleier oder Biografie Bei der Semiologie handelt es sich um die Wis- auch: mit einer Fiktion“ [Kolesch, Roland Barthes wurde 1915 in senschaft von den Zeichensystemen. Bei der Be- 1997: S. 58]. Cherbourg geboren und starb zeichnung dieser Wissenschaft werden die Begriffe Mit 1980 in Paris. Er wirkte als Literat, „Semiologie“ und „Semiotik“ scheinbar synonym Barthes Auflösung des semiolo- Essayist und Semiologe. Seit 1976 verwendet, manche Autoren sprechen allerdings gischen Dilemmas bei, das darin war er außerdem Professor am von einem Fokus der Semiologie auf linguistische, besteht, dass sich die Semiolo- College de France, das 1530 als also sprachliche, Aspekte. Unter einem Zeichen- gie mit der Sprache befasst und Gegen-Institution zur Sorbonne system ist hierbei ein „Code oder Regelsystem für das wiederum mit dem Mit- gegründet wurde und das als ein Kommunikation in einer Gemeinschaft (Gesell- tel der Sprache. Durch offen- „privilegierter Frei-Raum der wis- schaft)“ [Huegli & Lübke, 1991] sive Herangehensweise Barthes, senschaftlichen Forschung“ [Ko- zu verstehen. Es umfasst damit durch seine künstlerische Annäherung an Zeichen lesch, 1997, S. 42] gilt. Barthes sowohl soziale als auch kulturelle und Zeichensysteme werden diese zu Material, das gehört neben Ferdinand de Sau- Codes. Saussure begreift die Se- entfaltet, kombiniert und neu zusammengesetzt ssure und zu den Zentralfiguren miologie daher auch als „Wissen- werden kann: „Die Zeichen sind ihm kein Gegen- des Strukturalismus, wobei seine schaft, die das Leben der Zeichen stand, über den er etwas aussagen kann, sonder mit Gedanken auf den Überlegungen im sozialen Kontext untersucht“ dem er etwas sagen, etwas gestalten kann.“ [Ko- Saussures aufsetzen und diese [Huegli & Lübke, 1991]. lesch, 1997: S. 59]. transzendieren. Das durchgän- Roland Barthes erweitert diese Recherche dieser Auffassung trägt 17 Strukturalismus Zeichen lichen Praxis, einer Tätigkeit, bei Der Strukturalismus ist ein Forsc- Ein Zeichen ist das Grundelement zum Aufbau von der das Begehren und die Lust hungsansatz Sprachen jeglicher Art. Saussures Begriff des Zeichens des Subjekts eine fundamentale der setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Rolle spielen. [Kolesch, 1997: S. Liter- Bezeichnetem (Signifikat) und der Bezeichnung (= 67] “ sen-schaft, der Geisteswis- besonders Sprachwissenschaft, der aturwissenschaft, der Psycholo- Signifikant, Bezeichnendes). Das Bezeichnete ent- gie, der Soziologie und der An- spricht einer Vorstellung oder einem Konzept, das Barthes und Literatur thropologie. Er beruht auf der Bezeichnende ist ein Lautbild. Das Lautbild ist auch Obgleich Barthes sich auch mit Grundannahme, dass Phänomene etwas Gedachtes, da man für sich selber eine Laut- Film beschäftigt hat, wie der im nicht isoliert auftreten, sondern folge gedanklich „aussprechen“ kann, ohne die Lip- Seminar behandelte Text „Beim in Verbindung mit anderen Phän- pen zu bewegen. Der Zusammenhang zwischen Be- Verlassen des Kinos“ oder sein omenen stehen. Diese Verbindun- zeichnetem und Bezeichnendem Text über Cinematographie zei- gen gilt es aufzudecken; genauer ist beliebig Beliebig bedeutet hier gen, liegt der Schwerpunkt seines Werks doch eher gesagt bilden die Phänomene nicht, dass jede Person frei einen auf der Literatur. Diese ist für ihn kein geschlossenes einen strukturierten (strukturi- Signifikanten für ein Signifikat sprachliches Kunstwerk, sondern eine Tätigkeit, die erbaren) Zusammenhang. Dabei aussuchen kann, sondern dass die sich in und mit der Sprache vollzieht. Das Schreiben wird die Struktur jedoch durch ursprüngliche Festlegung eines selbst begreift er nicht als einen Ausdruck von Ge- den Beobachter in einem Modell Zeichens unmotiviert ist. Zeichen danken und Gefühlen, sondern als ein Spiel mit den konstruiert. Die Struktur existi- für die Kommunikation zwischen Einheiten der Sprache: ert also nicht auf der Ebene der Menschen bedürfen der „Ve- “Schreiben heißt, den Sinn der Welt zu erschüttern, Wirklichkeit, sondern nur auf der rabredung“, einer Konvention. eine indirekte Frage in ihr aufzuwerfen, auf die zu Ebene des Modells. In der Sprach- Ist das Zeichen erst einmal zur antworten sich der Schriftsteller untersagt. [zitiert wissenschaft existiert die struk- Konvention nach Kolesch, 1997: S. 12]“ turalistische es fest zugeordnet [vgl. http:// Betrachtungsweise geworden, bleibt seit Saussure. Die strukturelle de.wikipedia.org/wiki/Zeichen]. Film als Text Linguistik untersucht die Sprache Barthes erweitert den Begriff des Signifikanten. Im Folgenden möchte ich den als ein System von Zeichen, die Für ihn umfasst er alle Aspekte, die die materi- Versuch unternehmen, Film aus durch die zwischen ihnen beste- elle Gestalt des linguistischen Zeichens in Zeit und einer semiologischen Sicht her- henden Differenzen und Abhän- Raum konstituieren. Das sind neben dem Lautbild aus zu betrachten und die Frage gigkeiten bestimmt sind. Das beispielsweise das Schriftbild oder der Klang in ei- nach der Anwendbarkeit dieser einzelne Zeichen ist nichts in sich nem musikalischen Sinn. Darüber hinaus weigert er Sichtweise auf das Medium Film selbst, sondern wird erst durch in sich, wie Kolesch darstellt, Sprache und Zeichen auf zu beleuchten. Obgleich ich mich Verbindung mit anderen Zeichen ein bloßes Kommunikationsinstrument zu reduzie- beim erneuten Betrachten dieser der Sprache gebildet. ren: „Vielmehr sind die Signifikanten teil einer sinn- Gedanken aus meinem Kurzrefer- 18 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht at zum Verfassen des vorliegenden Textes frage, in Bezug zum Projekt • Die Lust am Text (1974) wie weit sie der Barthes’schen Denktradition ent- Wie lässt sich nun eine Verbind- • Sade, Fourier, Loyola (1974) sprechen, möchte ich sie dennoch nicht ignorieren. ung zwischen der Herangehen- • Lektion (1977) Die beschriebenen Ebenen sind mir als semiotische weise von Roland Barthes und • Über mich selbst (1978) Grundbegriffe geläufig, beruhen aber eher auf den dem • Elemente der Semiologie Arbeiten Charles Peirce als auf denen von Roland herstellen? Barthes. Dennoch lassen sich meines Erachtens auf einen aktiver Prozess der Analyse diesem Weg interessante Beobachtungen machen: – einen ähnlichen Ansatz verfol- Medieninformatik-Projekt Barthes steht für (1979) • Die helle Kammer (1985). gen wir im Projekt. Wir unter- Quellen Zeichen-Ebene: suchen auf verschiedene – dur- Huegli, A. & Lübke, P. (Hrsg.). Film kann als ein audiovisuelles und auditives Kon- chaus auch spielerische – Weisen Philosophielexikon. strukt begriffen werden, dass dekodiert werden muss. Hamburg. die vorhandene Website zu nach- Rowohlt. demfilm und versuchen, aus den Elementen etwas Kolesch, Neues zu schaffen. Barthes. Frankfurt. Campus. syntaktische Ebene: D. (1997). Roland NdF. (o.J.) Roland Barthes. nach- Film folgt bestimmten Regeln in Publikationen von Barthes demfilm. Aufbau und Inhalt und nur wer Im Weiteren soll ein Überblick über die Publika- http://www.nachdemfilm.de/au- diese kennt, kann sie auch durch- tionen von Roland Barthes gegeben werden. Die tor/barautor.html brechen. Regeln können beispiels- folgenden Werke werden der frühen, strukturalist- http://www.nachdemfilm.de/au- weise durch das Genre oder auch isch-semiologische geprägten Phase zugerechnet: tor/barautor.html. den struktureller Aufbau (im Gro- Abgerufen am 20.04.04. ben: Vorspann, Hauptfilm, Ab- • Über Cinemascope (1954) spann) gegeben sein. • Am Nullpunkt der Literatur (1959) 2.1.5. Über Jacques Lacan • Mythen des Alltags (1964) semantische Ebene: • Kritik und Wahrheit (1967) Die Betrachtenden messen dem Gesehenen und • Literatur oder Geschichte Gehörten eine Bedeutung bei. Diese ist abhängig (1969) von der persönlichen Perspektive, von individuellen • Im Reich der Zeichen (1970) Gela Sädtler J acques Lacan war einer der einflussreichsten praktizierenden Erfahrungen, Wissen und Emotionen. (1901-1981) Psychoanaly- Die folgenden Werke kennzeich- tiker. Er genoss eine klassisch- pragmatische Ebene: nen die späte, von einem kör- humanistische Schulausbildung. Das Gesehene und Gehörte kann Auswirkungen auf perbetonten Umgang mit Texten Anschließend studierte er an der menschliches Handeln haben, indem der Film Im- geprägten Phase (s.eingangs an- Pariser Faculté de médicine und pulse gibt. geführtes Zitat): absolvierte die Fachausbildung Recherche 19 zum Psychiater. Lacan bezog sich in seinen Aus- Hg. Von Norbert Haas. Olten: sich selbst, es erfährt zum ersten führungen zunächst auf die freudsche Theorie, um Walter, 1980. Mal das andere, also sich selbst. sie aber später neu zu interpretieren und in Frage Die Ethik der Psychoanalyse. Das Jedoch ist dieses andere im Spie- zu stellen. In den dreißiger Jahren sagte Lacan der Seminar, Buch VII (1959--1960). gel, es ist „außen“, „weg“. So er- Ich-Psychologie, deren Vertreter auf die Erkenntni- Hg. von lebt sich das Subjekt in einer Art skräfte des Ich schwören, den Kampf an. In Lacans Norbert Haas und Hans-Joachim Zustand des Mangels, es erfährt Augen war das Ziel der Analyse nicht die Heilung, Metzger. Berlin: sich zu allererst als entfremdet, sondern eben die Analyse selber. Sein radikales Quadriga, 1986. Lacan sagt, das Subjekt ex-sisti- Freud-Verständnis führte nicht nur zur Trennung Die vier Grundbegriffe der Psy- ert. Das andere stellt das Objekt zwischen ihm und der psychoanalytischen Vereini- choanalyse. Das Seminar, Buch der Begierde dar. Bei Lacan heißt gung Frankreichs, sondern auch zum Ausschluss aus XI (1964). Hg. von Norbert Haas. dieses Objekt klein a, darunter der Internationalen Gesellschaft Weinheim, wird ein „schon immer verloren Weinheim, Berlin: Quadriga, der Psychoanalyse. 1987. gegangenes“ Auch greift Lacan auf die linguist- Encore. Das Seminar, Buch XX (1972-1973). Hg. von den. Seine einzige „Seinsweise“ ischen Konzepte des de Saussure- Norbert Haas und Hans-Joachim Metzger. Wein- besteht eben darin, verloren zu schen Strukturalismus zurück und heim, Berlin: Quadriga, 1991. sein. ist als Philosoph der Postmoderne hoch geachtet. Ausgewählte Werke Objekt verstan- Die Intuition des anderen erTheorie scheint dem Säugling als ein Das bekannteste System Lacans ist das des Imag- ideelles Bild, mit dem er sich inären, des Symbolischen und des Realen. Lacan identifiziert und an dessen Stelle von zufolge bestimmen sie den Psychismus des Men- er treten möchte. Dies „läßt das Norbert Haas. Frankfurt a.M.: schen. Diese drei Kategorien sollen als eine inein- Spiegelstadium zu einem span- Suhrkamp, 1975. ander verflochtene Ordnung verstanden werden. nungsgeladenen Drama werden, Schriften II (1966). Hg. von Nor- Das Imaginäre liegt im Bereich des so genannt Spie- das ein ‚unbefriedigtes Begehren‘ bert Haas. Weinheim, Berlin: glstadiums. Die Aufnahme des eigenes Leibes eines hervorruft.“ (Pagel, S. 25) Um sich Quadriga, 1991 Säuglings (um den 8. Monat sein Idealbild anzueignen, müsste Schriften III (1966). Hg. von Norbert Haas und herum, körperlich also noch völ- das Ich an die Stelle des anderen Schriften I (1966). Hg. Hans-Joachim Metzger. Wein-heim, Berlin: Quad- lig mangelhaft) im Spiegel bedeu- treten, würde aber so das narzis- riga, 1986. tet für das Kind die Illusion einer tisch besetzte Subjekt beseitigen. Freuds technische Schriften. Das Seminar, Buch I Einheit. Diese Einheit jedoch ist Ein „Teufelskreis von Faszination, (1953-1954). Hg. von Norbert Haas. Weinheim, antizipiert und stimmt in keiner Rivalität und Aggression“. Um Berlin: Quadriga, 1990. Weise mit dem inneren Erleben diesen zu sprengen bedarf es ei- Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der des Kindes überein. Das Subjekt nem weiteren Ort „jenseits der Psychoanalyse. Das Seminar, Buch II (1954-1955). bekommt eine erste Ahnung von dual-imaginären Identifikation“. 20 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht (Pagel, S. 31) Durch das Erreichen des symbolischen stellung dessen; Singifikant ≈ Quellen: Bereichs wird diese dualistische Situation überwun- Lautbild. Nach de Saussure steht Pagel, Gerda. Jacques Lacan. Zur den, das heißt in dem Augenblick, da das Subjekt der Singnifikat (Bedeutung) über Einführung. 2002. Hamburg. Ju- beginnt zu sprechen. Es tritt, Lacan zufolge, neben dem Signifikant (Lautbild) (S/s), nius Verlag. das kleine andere eine weitere Instanz, der große An- was Lacan umkehrt (s/S), womit Karakassi, dere, der zwischen den Rivalen vermittelt, Distanz die Sprache nicht von der Bedeu- zur Literaturtheorie II: Jacques schafft, Regeln einführt. Die Sprache wird nicht als tung, sondern von ihrer lautlichen Lacan. eine geistige Tätigkeit verstanden. Sie bedeutet im Seite her betrachtet wird. „Das de weitesten Sinne die Fähigkeit, nicht unmittelbar auf Signifikat ist eine Funktion des www.wikipedia.org (03.07.04) den kleinen anderen reagieren zu müssen, sondern Signifikanten. Der Signifikant ist agiert im Gebiet des Symbolischen. eher Un-Sinn, der Sinn erzeugt, Katerina. Portraits www.kritische-ausgabe. (10.03.2005) Wikipedia: 2.1.6. Walter Benjamin indem er seine Funktion erfüllt.” Die Bereiche des Imaginären und des Symbolischen werden ergän- (Karakessi, S.90) Es besteht keine feste Bindung zt durch den Bereich des Realen. zwischen Signifikat und Signifikant. Das Reale bedeutet nicht Realität, Im Gegensatz zum Strukturalismus, gehen die post- sondern ist das, was nicht symbol- strukturalistischen Ansätze, so wie sie von Lacan ver- isierbar ist; ist etwas Unfassbares, treten werden, nicht von der Idee eines abgeschlos- nicht Kontrollierbares, eine Art senen Systems aus, sondern von der Annahme, dass Trauma. Das Subjekt unterliegt die Struktur offen ist, weshalb ihre Strukturen nicht der Symbolischen Ordnung und völlig rekonstruierbar sind. dische Großbürgertum geboren. alles, was außerhalb der Symbol- Die Auseinandersetzung mit Lacan ist insofern von Er studierte Germanistik, Phi- isierung gerät, mündet ins Reale Wichtigkeit, als dass sich die Filmwissenschaft, so losophie ein, quasi ins Unsagbare. auch die Macher von nachdemfilm, oft auf seine und wurde einer der wichtigsten Theorien beziehen. Vorzustellen ist, das insbeson- Rezensenten und Literaten seiner Sprache dere seine Begehrensstruktur für das Feld Kino von Zeit; er formulierte relativ offene Mieke Dahlhaus Kurzbiografie W alter Benjamin, deutscher Philosoph, Essayist und Kri- tiker, wurde am 15.7.1892 ins jü- und Kunstgeschichte Lacan bezieht sich in seinen großem Interesse ist. Theorien zur Sprache zunächst auf Ferdinand de Ein Saussure. “Die Sprache ist keine Substanz, sondern „lacanische“ Untersuchungen im Kunstauffassung. eine Form. Was sie als solche auszeichnet, sind ihre Film ist der Slowene Slavoj Zizek, Nach seiner Emigration nach Par- Zeichen, die in differentieller Beziehung zueinander „der mit seinen Arbeiten im is 1933, wo er freier Mitarbeiter stehen. Das einzelne Zeichen (signe) besteht aus Grenzbereich zwischen Philoso- bei der von Max Horkheimer he- dem Signifikat (Bezeichneten) und dem Signifikant phie und Psychoanalyse interna- rausgegebenen kulturkritischen, (Bezeichnenden). [... tionale Aufmerksamkeit erlangt“ neomarxistischen Zeitschrift für “ (Karakessi, S.90) Signifikat ≈ Begriff bzw. die Vor- hat. (Perlentaucher.de) Sozialforschung wurde, beging er Recherche wichtiger Vertreter Kritik an der Denkweise seiner für Zeit und begründete eine neue 21 die „Echtheit entzieht sich der Reproduzierbarkeit“. im September 1940 Selbstmord weisen, primär durch Film und auf der Flucht vor den National- Fotografie, die zu einem Ende der Vor diesem Hintergrund mache der Begriff des Orig- sozialisten. bisherigen Kunst führten, zum inals keinen Sinn mehr, bzw. werde dessen Einma- Die von Benjamin formulierten Ende des Kunstwerkes als au- ligkeit durch Replikat, wenn auch unterscheidbare, Ansätze tonomem Gegenstand. zerstört. wurden wichtig für diesem Ausschlag gebend ist außerdem der von Benjamin reibung und –wissenschaft, eine Zusammenhang ist wohl das geprägte Begriff der Aura. Dieser bezeichnet die Wiederentdeckung fand insbe- Werk Das Kunstwerk im Zeital- magische Geheimnisstruktur ei- sondere in den sechziger Jahren ter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Hierbei sei nes jeden Kunstwerks, die ihm statt, als vor Allem die marxist- also vor Allem eine Veränderung in der Kunstrez- innewohnende Unnahbarkeit und ischen Ansätze interessant für die eption zu betonen, nicht primär des Kunstwerks an Einmaligkeit. Diese Eigenschaft linksorientierte Studentenbewe- sich. Der Unterschied in der Rezeption bestehe da- eines Kunstwerkes habe ihren Ur- gung wurden. rin, dass der darzustellende Gegenstand nicht län- sprung im kultischen Ritual und spätere Kulturgeschichtssch- Wichtigster Text in ger von einem bewussten Künstler wahrgenommen seinem Traditionszusammenhang, Kunstwerke im Zeitalter der wird, der im Folgenden eine Darstellung des Rezipi- Es wird vom Kultwert des Werkes technischen Reproduzier- erten vornimmt. Vielmehr wird der entsprechende gesprochen. barkeit Gegenstand durch einen anderen – unbewussten Auch dieser Wert verschwin- Für die Thematik unseres Projek- – Gegenstand rezipiert und dargestellt. Erst hierauf det nun mit der technischen tes ist Walter Benjamin insbe- folgt die bewusste Rezeption des durch den Appa- Reproduktion, weil er an das sondere durch die Formulierung rat wahrgenommenen seitens des Betrachters. Original, an dessen Hier und Jetzt einer eigenen Kunsttheorie von Des Weiteren führten die technologischen Verände- gebunden bleibt. Bedeutung. rungen auch zu einer Vertiefung in der Apperzep- Vorgenommen wird hierbei eine tion, durch neue technische Möglichkeiten ergeben Abkehr von der klassischen Auf- sich neue Strukturbildungen der Materie. Kunstwerte und Verwissenschaftlichung In diesem Zusammenhang for- fassung vom autonomen Kunstwerk zu Gunsten einer eher ma- Einmaligkeit und Aura terialistischen Auffassung vom Ein weiterer wichtiger Faktor der polare Kunstwerte. Er stellt dem Kultwert den so entmythologisierten Kunstwerk technologischen Entwicklung ist genannt Ausstellungswert gegenüber, die Informa- in der Moderne. nach Benjamin die unendliche tion, die vermittelt werden kann; der Tradition die Reproduzierbarkeit. muliert Benjamin verschiedene Dadurch Aktualität. Er vergleicht außerdem die kontempla- Wahrnehmung werde die Gleichheit zu einem tive mit der nun eher taktilen Erfahrung/Rezeption Zu betrachten seien laut Benja- Hauptaspekt der Wahrnehmung, (nicht der Betrachter versenkt sich in das Kunstwerk, min zunächst die technologisch das Kunstwerk als echtes, einma- die zerstreute Masse versenkt es in sich). veränderten liges Objekt sei getroffen, denn Durch die technische Reproduzierbarkeit findet nun 22 Wahrnehmungs- Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht eine Verschiebung zwischen diesen Kunstwerten dem die ‚mémoire Volontaire. dem, was NACH dem Film ge- statt, damit verbunden ist eine Lösung vom kul- Gerade durch neue Technologien schieht, so bieten Benjamins tischen Fundament. Es ist also eine Qualitätsverän- können eingespielte Wahrneh- Theorien über die veränderte derung des Kunstwerkes selbst zu beobachten, ein mungsmuster wieder durchbro- Rezeption von Kunst im Zeital- Funktionswandel der Kunst an sich. chen werden und neue Aspekte ter der technischen Reproduzier- Dementsprechend findet eine Verwissenschaftlic- ins Bewusstsein der Rezipienten barkeit, ihren damit verbundenen hung der Kunst statt, sie besitzt nun einen Erken- gebracht werden. Es kommt zu neu gewonnenen Erkenntniswert ntniswert, insbesondere bezüglich sozialer und einem Gewinn an ‚Spielraum’. und das Moment des Schocks geschichtlicher Vorgänge. Es entsteht so die relevante und interessante Den- Möglichkeit einer Politisierung, Benjamin betrachtet Politik die Politik als potentielles neues Fundament. Diese Bei all diesen Überlegungen ist es neuen Werte finden nun laut Benjamins Intention der Kunst- Benjamin ihre volle Realisation theorie einen gegenwärtigen Charakter zu geben. In im Film. Durch eine genauere der Zeit des Faschismus ist dieser veränderte Kunst- Angabe der Situation und eine charakter wesentlich, ein Verfall der Aura positiv. größere Isolierarbeiten kommt Im Gegensatz zum Aura-Begriff, durch seine Ve- es zu einer insgesamt größeren rankerung in Tradition und Kult verwendbar für Analysiertheit. faschistische Theorien, stehen nun die filmische kansätze. Möglichkeiten mit Hilfe der faschistischen Werte 2.1.7. Leslie Fiedler Bianca Lassen Motivation: I ch habe mich für das Referatsthema Leslie Fiedler entsch- Schock Masse und Technik Schocks zu erzeugen und diese Anstelle der Aura tritt außerdem ihrerseits gegen den Faschismus zu verwenden. noch nie vorher gehört hatte und im Zuge von Schnelllebigkeit und Man spricht in diesem Zusammenhang von der Tren- mir die Idee gefiel, ein Thema zu Reizüberflutung der Gesellschaft nung von kommunistischer Politisierung der Kunst wählen, dass mit dem eigenen der Schock. Beispielsweise durch und faschistischer Ästhetisierung der Politik. Studiengang wenig bis gar nichts die Zerstörung von Erwartung- „die neu in die Kunsttheorie eingeführten Begriffe zu tun hat. shaltungen lässt dieser, vergleich- unterscheiden sich von geläu- Im Nachhinein betrachtet, war es bar mit Ansätzen des Dadaismus, figeren dadurch, dass sie für die zwar interessant etwas über Fiedler zu lesen, aber Erkenntnismomente frei werden. Zwecke des Faschismus vollkom- einen Bezug zum Projekt konnte ich nicht finden. Das Medium Film sei gerade die- men unbrauchbar sind. ser Entwicklung angemessen und Dagegen sind sie zur Formulierun- Biografisches ermöglicht die Vermittlung von gen revolutionärer Forderungen in Leslie Fiedler wurde am 8.3.1917 in New Jersey ge- Schocks. Durch die Ermöglichung der Kunstpolitik brauchbar.“ boren. 1965 ist er nach Buffalo, NY gezogen, wo er der Wiederholung momentaner Beschäftigte man sich also mit am 29.1.2003 verstarb. Er war zweimal verheiratet Erfahrungen erweitert es außer- Film an sich und außerdem mit und hatte 3 Töchter, 3 Söhne und 2 Stiefsöhne. Recherche ieden, weil ich diesen Namen 23 Berufliches Ag‘n, Houck Honey“ (1948), Revolution bis in die Gegenwart. Leslie Fiedler war von 1941 bis 1964 Professor der Love andre Death in the Ameri- Dabei untersucht er Klassiker wie Amerikanischen Literatur an der University of Mon- can Novel“ (1960) und „Cross the „Moby-Dick“ und Mark Twain‘s tana. 1965 ging er an die staatliche University of Boarder. Close the Gap“ (1969). „Adventures of Huckleberry Finn“ New York in Buffalo, in dieser Zeit war er auch an “Come Back to the Raft Age’s, nach Rassen- und Geschlechter- den Universitäten in Princeton, Harvard und Colum- HUAC Honey” war Fielders er- ungleichheiten. bia tätig. Er reiste viel und hielt Gastvorlesungen ster großer Artikel. Er schrieb in “Cross the Border. Close the Gap” überall in der Welt: USA, Kanada, England, Italien, im Alter von 31 Jahren in seinem sorgte nicht nur aufgrund seines Tunesien, Irland, Frankreich, Deutschland, Japan, speziellen Schreibstil, der ihn Inhaltes für Aufsehen und Dis- Indien, Griechenland, Jugoslawien, Türkei, Brasilien, von anderen Autoren abhob. Ein kussion, sondern auch aufgrund Niederlanden, Dänemark, Spanien, Israel, Venezu- derart offenes Schreiben über seines ela und Korea. Neben seiner Pro- Rassen- und Geschlechterfragen Artikel wurde nämlich 1969 im fessur an der Universität schrieb war zu dieser Zeit schockierend. Der Artikel begann Playboy veröffentlicht und the- er Kurzgeschichten, Romane und mit folgendem als Skandal angesehenden Satz: „It matisiert die Anfänge der Post- Literaturkritiken. is perhaps to be expected that the Negro and the moderne und somit das Ende der Erscheinungsortes. Der homosexual should become stock literary themes in Moderne. Hier einige Zitate aus Literaturkritisches a period when the exploration of responsibility and dem Artikel: In den späten 40ern begann failure has become again a primary concern of our „Die neue Kritik muss ästhetisch Fiedler mit seinen Texten die literature.“ und poetisch in Form und Inhalt amerikanische Kritikerwelt auf In „Love and Death in the American Novel“ stellt sein, gleichzeitig aber auch ko- den Kopf zu stellen. Er war chro- Leslie Fiedler die These auf, dass jeder klassische misch, respektlos und vulgär. Bei- nisch unfähig etwas ungesagt zu Amerikanische, männliche Schriftsteller gehemmt spiele dafür gibt es gegenwärtig lassen. Die guten Benimmregeln ist und in einer zwanghaften Art immer wieder überall – man nehme Angus Wil- der New Yorkern Intellektuellen auf seine begrenzten Erfahrungen zurückgreift, son, der seine Kritik des Romans ließ er völlig außer Acht, er wollte die meist mit seiner Kindheit verbunden sind. Da- „Nacht in der Stadt“ mit folgen- nicht wirklich einer von ihnen her entstehen immer wieder die dem Satz begann: „ Jeder weiß, sein. Außerdem war Fiedler der gleichen Bücher bis der Autor in dass John Rechy ein kleiner Scheißer ist.“.“ (Zitat S. erste, der den Begriff Postmod- Selbst-Parodie versinkt. Fiedler 59, Z. 17-22) erne in die Literatur einführte. spielt damit auf Schriftsteller- „Kein Medium der Kommunikation verschwindet, größen an wie Cooper, Twain, einfach weil ein neues und wirksameres erfunden Veröffentlichungen Fitzgerald Hemingway. worden ist. … Ein Kommunikationsmedium muss, Leslie Fiedler´s bekannteste Ver- Er Kritisiert in diesem Werk die wenn es aus der Mode gerät, zu einer Form der öffentlichungen sind unter an- Amerikanische Literatur und Ge- Unterhaltung werden, was gegenwärtige Entwick- derem: „Come Back to the Raft sellschaft von der Amerikanischen lungen im Rundfunk ausreichend andeuten (zum 24 und Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Beispiel das Verschwinden aller hochsinnigen Kom- Zitate sind aus dem Buch: „Wege men ästhetische und kulturelle mentatoren und prätentiösen Stückeschreiber).“ aus der Moderne“, Wolfgang Techniken, insbesondere Kino, (Zitat S. 60, Z. 21-28) Welsch, Acta humaniora, 1988 Film und Fotografie verändern. „Der Postmodernismus schließt die Kluft zwischen Ausführungen zu letzterem Feld Kritiker und Publikum, selbst wenn man unter dem galt es für unser Projekt deshalb Kritiker den Anführer in Geschmacksfragen versteht und unter Publikum seine Gefolgschaft. Wichtiger ist, dass er die Kluft zwischen Künstler und Publi- 2.1.8. Lev Manovich, die digitalen Medien und der Film kum schließt oder, in jenem Fall, zwischen ProfesJohannes Springer D „In der unmittelbaren Vergangenheit – als man noch einen absolu- Erschließung des „nachdemfilmUniversums“ beitragen zu können schien, zudem zu einer Reflektion sionalität und Amateurtum in den Gebieten der Kunst.“ (Zitat S. 69, Z. 12-16) zu eruieren, da es zur inhaltlichen über die Wirkungen des eigenen Mediums einlud und damit Wech- ie der selwirkungen zwischen Film und neuen Medien scheint gleich Bilderproduktion neuen Medien greifbarer machte. ten Unterschied zwischen hoher aus zahlreichen, sehr interdisziplinären Blickwinkeln Kunst und Pop-Kunst machte interessant zu sein. Während Maurizio Lazzarato Das Realismusproblem – war es jedoch so, dass die Wer- als Sozialwissenschaftler in seiner Videophilosophie Zunächst möchte ich kurz skizzie- ke der Pop-Kunst so etwas wie versucht, die Zeitkonstruktionen der digitalen Tech- ren, welche Rolle der Realismus, heilige Schriften einer Art schäbi- nologien in Verbindung mit Analysen postfordist- Lev Manovich zufolge, im Film ger Slumkirche waren – eine Re- ischer Arbeitsverhältnisse zu einer Reformulierung gespielt hat und welche er in Zu- ligion, die in ihrem Versuch, be- der Marxschen Werttheorie zu nutzen, und Filme- kunft spielen wird. Ausgehend scheidener Besitz der Armen im macher/Innen wie Lynn Hershman Leeson digitale von drei großen Kunstformen, Geiste der Ungebildeten zu blei- Design- Realitäts- und Gender- spiele zu subtilen wie sie James Monaco skizziert: ben, nicht weniger exklusiv war Botschaften cyberfeministischer Bewegtheit ma- den wie die kanonischen Werke der chen, widmet sich besonders der Designer, Program- die in Echtzeit stattfinden ( hohen Kunst in ihrem Anspruch, mierer und Medienwissenschaftler Lev Manovich aus Theater, Konzert, Lesung...) den ein esoterisches Evangelium der medientheoretischer Sicht dem symbolischen Kunst selbst zu sein, zugänglich nur einer gebildeten Themenkomplex Digitale Me- über Konventionen und Codes, darstellenden Künsten, Künsten, die Elite. (Zitat S. 73, Z. 18-25) dien. Er nähert sich seinem Stoff bildlicher wie auch sprachlicher „Aber Amerikaner heißt nichts anderes, als sich ein aus der Motivation, zu erkunden, Art, Informationen über den Schicksal einzubilden, anstatt eines zu erben, da wir wie die kulturellen Implikationen Gegenstand vermitteln (Male- immer schon, sofern wir überhaupt Amerikaner wa- digitaler Technologien medienge- rei, Schrift...)und den reproduz- ren, im Mythos und nicht in der Geschichte gelebt schichtlich einzuordnen sind, wo- ierenden Künsten wie Film und haben – nur haben wir es eben erst begriffen.“ (Zitat durch sie sich auszeichnen sowie Foto wird eines klar: S. 65, Z. 7-10) abgrenzen und wie ihr Aufkom- letztere stellen einen direkteren Recherche 25 Weg her zwischen Gegenstand er Wahrheitseffekt diskreditiert, mehr in Frage gestellt, es kann zudem eine Referenz und Betrachter und in Sachen denn die Veränderbarkeit von gezogen werden zu präkinematischen Praktiken des Nachahmungskraft und Realis- digitalen Daten beeinträchtigt 19. Jahrhunderts. muspotenz eröffneten sie in ihrer den Wert von Filmaufnahmen Phase des Take-Off ein neues als Level. Die Protokollkünste bil- Die Realitätsvorspiegelungen Hier wird von Manovich folgendermaßen argu- deten also einen neuen Realis- von digitalen Bildlichkeiten, die mentiert, dass das nach seiner musdiskurs, indem sie in puncto keine rezeptive Unterscheidung mehr ermöglichen Einschätzung Unterdrückte des Aufzeichnungsfähigkeit und auch zwischen manuell-digitaler Bildproduktion und Films, die Animation und die Wahrheitskapazität die Malerei materiellstofflicher Aufzeichnung, unterminieren Malerei, mit den digitalen Me- und den Roman übertrafen. Somit das Vertrauen in den ontologischen Status des dien wieder Einzug erhält. wurde eine wesentliche selbstfor- Bildes als Realitätsvermittler. Beim numerischen Das Handgemachte, manuell kon- mulierte Aufgabe der Kunst, über Digitalbild ist die Analogie zwischen Repräsenta- struierte ersetzt den Realismus Wirklichkeits dokumente. Digitaler Film trifft prä-kinematische Technik Mimesis einen Weg zur Wah- tion und repräsentiertem Gegenstand aufgehoben. im Zentrum des Films. So kann rheit zu finden, optimiert und die Die Pixelisierung der Bilder lässt den glaubwür- man von einem runden Zyklus Wiedergabetreue maximiert. Die digen Referenten aus den Bildern verschwinden, des bewegten Bildes sprechen, Schwierigkeit, Bilder zu verän- schließlich besteht nun eine Unabhängigkeit von denn in allen präkinematischen dern, wenn sie einmal aufgenom- wirklichen Objekten und lässt nicht mehr an so et- Apparaten des 19 Jhr.( Thau- men waren, verlieh dem Film was wie authentische Darstellung glauben. matrop, Zootrop, Praxinoskop...) seinen Wert als Dokument und Die Simulationskraft der digitalen Medien erschüt- wurden farbige Zeichnungen in produzierte seine Glaubwürdig- tert grundsätzlich den Glauben an Wiederga- Bewegung gesetzt. In diesen Sta- keit, denn schließlich wurden die betreue in den eigentlich mimetisch ope-rierenden, dien existierte noch ein klares Be- Wirklichkeitsabspeicherungen reproduzierenden Künsten. Dazu Manovich: „Wenn wusstsein von der Künstlichkeit mit Linsen erzielt, was Manovich man nahezu alles, unter Voraussetzung der notwen- der Bilder, die animiert wurden. zum Anlass nimmt, all diese Wer- digen Zeit und des notwendigen Geldes, in einem Der Film im 20.Jhr hingegen ver- ke, die dem 20 Jhr. noch ihren Computer simulierenkann,ist das suchte zumeist alle Spuren seiner Stempel aufdrücken konnten, zu Filmen der materiellen Wirklich- Künstlichkeit zu tilgen, um sich als direkte Auf- einer aussterbenden Familiengat- keit nur noch eine Möglichkeit“. nahme der Wirklichkeit zu inszenieren: so ist zwar tung zu zählen. An dem Punkt, an dem all die Godards Aussage ein Film sei „eine Wahrheit mit 24 Mit der technologischen Revo- Wirklichkeitsabspeicherungen Bildern pro Sekunde“ hier etwas zweckentfremdet, lutionierung der aufzeichnenden via Linse durch Computerkon- trifft aber den Kern der Mythologie des Films im Künste via Digitalisierung wird struktionen/Simulationen sub- 20.Jhr. Die materielle Wirklichkeit ist hingegen so- wie schon hinlänglich beklagt, stituiert und ergänzt werden, ist wohl im 19. Jhr. als auch im digitalen Zeitalter keine bejubelt und analysiert eben jen- nicht nur Repräsentation noch notwendige Grundlage bewegter Bilder. Der Film 26 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Wirkung der digitalen Medien Anfang und Ende usw. kommt zu der spitzen These veranlasst, ein Film werde zu eröffnet sich bei einer Betrach- demnach der Code der digitalen einer Reihung von Gemälden. tung neuer Mediensprachen. Medien aus, der durch Verweis- Die Kunst- und Filmgeschichte überblickend, meint Den Wandel von einer „informa- strukturen, Verzeichnisse, lndizes Manovich, dass die vorübergehende Herrschaft des tion-poor“ zu einer „information- funktioniert -in dieser Anhäu- visuellen Realismus, oder zumindest seiner Doktrin, rich“ Gesellschaft beschreibt Ma- fung, Sammlung verschiedener welche der Film im 20.Jhr als Endpunkt einer Ge- novich u.a. als Verschiebung im Informationselemente verschiebt schichte von der Zentralperspektive in der Malerei Bereich der symbolischen Formen sich die Rezeptionsarbeit zum über die Fotografie errichtet hatte nun zu Ende sei. und kulturellen Ausdrucksvari- aktiven Suchprozess in offenen In der Konsequenz lässt sich nun, mit der manuellen anten. Strukturen. Konstruktion von Bildern, Film wieder unter Maler- Herkömmliche Narrationen ver- „Like new Media in general, da- ei subsumieren, als Malen in der suchen öffnet sich also wieder der Malerei, was Manovich Informa- tabases allow for coexistence of Zeit. „Es gibt kein Kino-Auge tionen zu verbinden und zu einer sinnhaften Einheit zirkulierende different point of views, differ- mehr, sondern jetzt gibt es einen zu schnüren, was Manovich in Anlehnung an die ent models of the world, differ- Kino-Pinsel“ Befreiend ist dies in Literaturtheorie von Mieke Bal durchaus angreifbar ent ontologies and, potentially den Augen Manovichs deshalb, formuliert. Bei Bal heißt es, dass es neben weiteren different ethics” Narrative, in weil so der Mythos des Films, Kriterien bezüglich des Inhalts Minimalvorausset- contrast, offers a singular inter- eine einfache Aufnahme einer zung einer Erzählung ist „a series of connected pretation of the world, a single bereits existierenden Wirklichkeit events caused or experienced by actors“ zu bein- model”. Das meint, dass Struk- zu sein dekonstruiert wird.„Im halten. turen, die in narrationsgeleiteten Rückblick können wir erkennen, Manovich legt dar, dass sich Subjekte in unserer zeit- Kulturtechniken noch fixiert und dass die vom Film des 20.Jhr aus- genössischen Gesellschaftsformation einem immens geschlossen waren, nun zum of- geübte Herrschaft des visuellen großen Informationsaufkommen gegenüber sehen, fenen, endlosen System werden. Realismus nur eine Ausnahme das zudem einem ständigen Veränderungsproz- Exemplarisch deutet Manovich war, ein isoliertes Ereignis in der ess unterworfen ist. Zeitdiagnostisch konstatiert er das virtuelle Museum entsprech- Geschichte der visuellen Darstel- nun, dass unter diesen Vorausset- end: die auf einer Museums-CD lung, die stets - und jetzt wieder zungen die Verknüpfung von In- vorhandenen Objekte lassen sich zwar weiterhin - die manuelle Konstruktion von formationen zu einem Narrativ- als Simulation traditioneller Museumsbesuche nar- Bildern einschließt“. Set nicht mehr möglich. In Folge rativ ansehen, aber strukturell hat der Benutzer viele dieses Veränderungsprozesses ist Möglichkeiten auf diese Datenbank zuzugreifen, Symbolische Formen: Narra- die Datenbank der angemessene ohne auf eine bestimmte Narration wie Chronolo- tion vs. Database symbolische Code, die neue kul- gie eingehen zu müssen. Der Zugriff auf die Daten Eine weitere, direkt auf die Funk- turelle Form des 21. Jhr. ist somit nicht mehr auf Narrationen angewiesen, tionsweise des Filmes abhebende Ohne Linearität, Dramatisierung, sondern kann eigene Wege entwickeln. Es ist also Recherche 27 im besten Sinne eine Sammlung, aber keine zusam- mit ihren Produktionen auch in menhängende Geschichte. Zudem kann man hier unserem Projekt noch auf ihre bestens erkennen, dass man es eher mit loop- oder aktuelle Relevanz hin diskutiert schleifenartigen Erzählweisen zu tun hat, die ohne werden könnten. 2.1.9. Max Wertheimer Jessica Vilela Biografisches Anfang, Ende oder linearen Fortschritt auskommen. Conceiving Ada – R: Lynn Hersh- „As a cultural form, database represents the world man Leeson USA, 1997 as a list of items and it refuses to order this list. In Teknolust – Lynn Hershman Lee- contrast, a narrative creates a cause-and-effect son USA, 2002 trajectory of seemingly unordered items (events). Thomas Kay gilt Wertheimer als der Hauptbe- Therefore, database and narrative are natural en- Hoffmann(Hg.): Cinema Futures: gründer der Gestaltpsychologie emies. Competing for the same Cain, Abel or Cable? The Screen bzw.der Gestalttheorie (zusam- G eboren am 15.April 1880 in Prag; gestorben 12.Oktober 1943 in New Rochelle,New York Elsaesser; territory of human culture, each Arts in the Digital Age, Amsterdam 1998 men mit Wolfgang Köhler und claims an exclusive right to make Maurizio Lazzarato: Videophilosophie. Zeitwahr- Kurt Koffka).1905-1912 betrieb meaning out of the world“ nehmung im Postfordismus, Berlin 2002 er private Universitätsstudien in Auf den Film angewendet stellt Lev Manovich: The Language of New Media, Cam- Berlin,Würzburg,Frankfurt,Prag Manovich fest, dass in der gesa- bridge. Massachussetts and London 2001 und Wien. Von 1910-1914 erar- mten Filmgeschichte Database Lev Manovich: Database as a Symbolic Form. Mille- beitete die Grundlagen der Ge- und Narration interagiert haben. nium Film Journal No.34 (Fall 1999) Lev Manovich: stalttheorie und führte die ents- Seine Begründung entwirft das Was ist digitaler Film? Telepolis 14.02.1997 cheidenden Experimente zu den insgesamt aufgezeichnete Ma- James Monaco: Film verstehen, Hamburg 2000 Gestaltgesetzen mit Wolfgang terial als Database, aus der im Köhler und Kurt Koffka in Frank- Montage- und Selektionsprozess furt durch,wo er sich 1912 mit eine konstruierte Narration wird. seinen “Experimentellen Studien Es gibt allerdings auch Regisseure, über das Sehen von Bewegung denen Manovich nicht mehr das ” habilitierte. Nach einer Privat- prosaische, narrative zuschreibt, dozentur (1912-1926)an der Universität Frankfurt sondern die sich Formen wählen, war Wertheimer von 1916 bis 1922 Privatdozent, die jenen einer Datenbank äh- anschließend (1922-1929)u.a.Professor für Psy- neln. Für die aussagekräftigsten chologie an der Universität Berlin. 1921 gründete Typen, die diese These unterstüt- zusammen mit Köhler, Koffka,Kurt Goldstein und zen sollen hält Manovich Peter dem Psychiater Hans Gruhle die Zeitschrift Psy- Greenawav und Dziga Vertov. chologische Forschung,die zum Haupt-Publikation- Unter Umständen Figuren, die sorgan der Gestalttheorie werden sollte. 1929-1933 28 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Gestalttheorie bei der Erstel- Websites erfordern mehr als ein Universität Frankfurt. lung von Webseiten beeindruckendes Design. “It is 1933 wanderte Max Wertheimer angesichts des Auf dem Referat über Max Wert- not enough to say that a design is “good ”.Know why it is good ” war ordentlicher Professor für Psychologie an der aufstrebenden Nationalsozialismus über die Ts- heimer, wird am meistens über die chechoslowakei in die USA aus, wo er von 1933 bis Gestalttheorie geschrieben (“Das 1943 an der New School for Social Research in New Ganze ist etwas anderes/mehr als Das Prinzip der Kontinuität York lehrte. Seine dortigen Seminare beeinflussten die Summe seiner Teile ”) Wir be- Die zahlreiche amerikanische Wis- gegnen diese Theorie täglich, und werden als Einheit wahrgenom- senschaftler und trugen entschei- zwar, auf verschiedenen Arten: Entweder auf einer men, die kontinuierliche Form Wahrnehmungselemente dend zur Verbreitung gestaltthe- zufälligen Art, z.B. manchmal, wenn wir zum ersten haben =>Wahrnehmung der Ab- oretischen Denkens in den USA mal „etwas “ziemlich schnell sehen, bilden wir uns bildung als Gerade und Schwin- bei. Max Wertheimer publizierte eine falsche Meinung danach, und erst, wenn wir gungslinie oder als gespiegelte nicht sehr viel unter seinem ei- uns „das Selbe “zum zweiten mal richtig anschauen, Halbkreise. genen Namen, prägte aber viele dann sehen wir es ganz genau wie von ihm inspirierte und ange- ES ist. Oder auf einer manipuli- leitete Arbeiten entscheidend. erten Art, z.B. die Werbung auf Dazu gehören etwa die Arbeiten Plakaten, Fernsehen, Radio, Kino, von Rudolf Arnheim über die Per- Zeitungen, etc. Die ganze Infor- son-Wahrnehmung. mation die wir dort finden wurde hergestellt / vorbereitet mit dem Gestaltpsychologie Die Gestaltpsychologie Ziel „unsere Aufmerksamkeit zu bes- haben“, dafür haben die Spezi- chäftigt sich vor allem mit der alisten die Gestalttheorie ver- Entstehung von Ordnung im psy- braucht. Ebenso, könnten wir bei chischen Geschehen -in der Wah- der „Herstellung “der Webseite rnehmung ebenso wie im Denken, Nach dem Film, die Prinzipien Fühlen und Verhalten. Menschen der Gestalttheorie in Betracht werden dabei grundlegend als of- ziehen. Die Folgenden Beispiele fene Systeme im aktiven Umgang zeigen uns wie die Gestalttheorie mit Ihrer Umwelt gesehen, die bei der Herstellung von Webseite Ihre Wahrnehmungen in bestim- verbraucht werden könnte: mten Mustern organisieren. Das Prinzip der Nähe „Wahrnehmungselemente werden aufgrund ihrer räumlichen Nähe zu Einheiten gruppiert“ durch dieses Prinzip gruppieren wir unsere Information auf Recherche 29 der Webseite, damit es für den wird auch in einen Zusammenhang gebracht - das Besucher klar ist, darauf zu klicken Prinzip der Ähnlichkeit oder das Prinzip der logischen wo er hin möchte. Fortsetzung. Das gestalttheoretische Prinzip der Un- Was ist das für Unternehmen? Was für Besonderheiten hat es? terscheidung von Hintergrund und Vordergrund ist für die Wahrnehmung einer Website in besonderer Weise Welche Ziele hat es? entscheidend: Grundlegend für das Verständnis einer Seite ist die Unterscheidung, was seitenspezifischer Wie werden die Ziele erreicht? Content-Teil ist und was zum Navigationshintergrund gehört, der für eine ganze Reihe verschiedener Seiten Welches Image hat das Un- gleich bleiben kann“ (Hans-Jürgen Bucher, Professor ternehmen? für Medienwissenschaft). Ich habe das Zitat von Professor Bucher genannt, Erstes, was wir über ein Un- Das Prinzip der Ähnlichkeit weil es meine Ideen hundert Prozent ausdrückt. Die ternehmen lernen, ist sein Name „Wahrnehmungselemente wer- Gestalttheorie ist ein sehr interessantes Thema und und Logo. Aber zu CI gehört den aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu es sollte auf jeden Fall ein wichtiger Teil bei der Her- mehr, z. B.: wie ist die Arbeit or- Einheiten gruppiert“ stellung einer Webseite sein. ganisiert? Wie freundlich ist die Sekretärin am Telefon, wenn wir 2.1.10 Corporate Identity da anrufen? usw. Nataly Vovk „Ich denke, dass die Gestalttheorie und die Kommuni- J edes Unternehmen, bewusst oder unbewusst gestalt- et sich durch das, was es tut. kationstheorie tatsächlich einige solcher allgemeingültiger Regeln entdeckt haben, die überall da gelten, CI hilft, seine Identität bewusst wo Menschen einen Kommunikationszusammenhang zu entwickeln und profiliert zu erkennen müssen: Immer wenn es um Fragen der Ko- gestalten. härenz geht, sind solche Prinzipien wirksam: Beispielsweise das Prinzip der Relevanz, das Prinzip der Informa- Wenn wir irgendein Unternehm- tivität oder das Prinzip der Verständlichkeit. Vor allem en betrachten, machen wir uns für den Bereich der visuellen Kohärenz hat die Gestalt- ein Bild hiervon: theorie eine ganze Reihe von Prinzipien formuliert, wie das Prinzip der Nähe - was nahe zusammensteht, 30 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Woraus besteht CI? 4 Phasen der Identitätsfind- CI ung: Kontaktphase: Hier finden sich Corporate Behaviour Corporate Communication Corporate Design isolierte Arbeitsweisen, Eigen- Verhalten gegenüber Firmenname Architektur nützigkeit, Einzelkämpfertum. Kunden, Mitarbeitern, Slogan Personal-Outfit Konfrontationsphase Konkurrenten Verkaufsgespräch Werbegeschenke Kommunikationsphase Öffentlichkeit Telekommunikation Firmenfahrzeuge Konsensphase: Die Übereinstim- Verkaufsförderung Visitenkarte Prospekte mungen sind gefunden. Korrespondenzstil Mailings Briefpapier Verhandlungsstil Pressearbeit Analyse Konferenzstil Anzeigenwerbung Um die Stärken und Schwächen Konfliktstil Funkwerbung des Arbeitsstil Fernsehwerbung feststellen zu können, kann ein jeweiligen Unternehmen Strukturmodell zur Ist-Analyse Was ist CI? verwendet werden. CI ist eine Management-Methode, die den Unternehmen hilft, ihre eigene Entwicklung in die Hand zu nehmen. Zur Unternehmensentwicklung gehören: Spinnen-Analyse - Organisation (Verbesserung der Unternehmensstruktur) Die Bewertung der einzelnen - Designentwicklung (Erscheinungsbild des Unternehmens nach außen) Komponenten mit den Noten 1 - Personalentwicklung bis 6 kann entweder durch die Einschätzung der Mitarbeiter und Vom Management zum Mitarbeiter Führungskräfte (als Selbstbild) Nach dem Zweitem Weltkrieg war die Führungsform management by delegation die erfolgen oder durch die direkte weitverbreiteste und erfolgreichste in der Bundesrepublik Deutschland. In der Wiede- Zielgruppenbefragung der Kun- raufbauphase wurde die anfallende Arbeit von den Topmanagern in Teilarbeiten aufge- den und Kooperationspartner( als teilt. Gefordert war die strickte Aufgabenerfüllung, eine strenge Kontrolle und der Mi- Fremdbild). tarbeiter, der sich nur an seine Arbeitsplatzbeschreibung hält. Andersdenker wurden als Interessant Außenseiter abgetan. sich die einzelnen Spinnen vo- Dieser autoritäre Führungsstil zusammen mit hierarchischen Organisationsstrukturen ist neinander unterscheiden (Füh- heutzutage out. Heutzutage ist gefordert der mitdenkende, motivierte und sich identi- rungskräfte-Spinne, Mitarbeiter- fizierende Mitarbeiter, der selbst auf Verbesserung, Steigerung und Qualität Wert legt, Spinne, Kunden-Spinne usw.). weil es ihm wichtig ist. Die Kriterien sollen gemeinsam dürfte sein, wie aus der spezifischen UnternehmRecherche 31 sie auch ein Kernkonzept, wenn Das Werkzeug werden. Das Errechnen von Durchschnittswerten nicht das Kernkonzept der heu- Zu Beginn der 1980er änderte ermöglicht genaue Vergleiche. Dem sollten klare tigen Im sich die Art und Weise, in der Zielbestimmungen gegenüber gestellt werden. Z. B.: Referat „Interaktion“ ging es Menschen Umgang mit Comput- Die Kundenzufriedenheit soll sich im nächsten Jahr darum, dieses Konzept aus ei- ern pflegten, drastisch. Charak- um 1.5 Punkte verbessern. nem enskultur heraus entwickelt und positiv formuliert Der Nutzen der Corporate Identity Computertechnik. Realbezug teristisch für diesen Wandel ist heraus zu erläutern und für un- historischen die Software „VisiCalc“, an deren sere Arbeit nutzbar zu machen. Beispiel die Bedeutung der Inter- Durch das Auseinandersetzen kommt es zum Moti- aktion für Software und Nutzer vationsschub bei der Mitarbeitern. Bedeutung: VisiCalc / Tabel- erklärt wurde. Ein kleiner com- Wichtig ist, diese Motivation in konkrete Projekte lenkalkulation putergeschichtlicher Abriss: 1979 überzuleiten. Tabellenkalkulationen existierten war der Apple II+ erschienen, „Wenn Du ein Schiff bauen willst, schon, als Computer noch raumfüllende Maschinen 1981 der erste IBM-PC. Beide so trommle nicht die Männer zu- waren, die von geschulten Experten bedient wurden. besaßen ein einfaches Komman- sammen, um Holz zu beschaffen, Verwendet wurden sie häufig in großen Firmen, die dozeileninterface, in das der Be- Werkzeuge vorzubereiten und ihre Finanzplanung mit ihnen durchführten. nutzer kryptische Kommandos Aufgaben zu vergeben. Der Ablauf war jahrzehntelang folgender: Die Ge- eingeben konnte. Grafische Ober- Lehre sie die Sehnsucht nach dem schäftsführung machte die Zahlen fertig und gab sie flächen, die Apple später mit dem weiten Meer.“ in die Computerabteilung. Dort wurden sie eingege- Macintosh etablierte, waren un- (Antoine de Saint-Exupery) ben und der Computer berechnete dann das Budget bekannt. Das wir heute noch fast für das nächste Jahr, das auf dem Drucker ausgege- ausschließlich Rechner verwen- ben wurde. den, die sich aus einer der beiden 2.1.11. Interaktion Plattformen entwickelt haben, Die Maschine liegt am Erfolg von VisiCalc. Men- Das maschinenhafte Moment des Computers, das schen gaben gerne tausende Dol- in dieser Arbeitsweise sichtbar lar und noch mehr Mark für einen wird, bestimmte auch dann noch Computer aus und lernten willkürliche Kommandos, ie Begriffe Interaktion und das Bild des Computers („Elek- nur um Visicalc nutzen zu können. Interaktivität waren in den tronengehirn“), als die ersten 1990ern Modewörter – wie z.B. bezahlbaren Schreibtischcomput- Die Software auch Multimedia. Doch abge- er auftauchten. Kein ernsthafter Visicalc läuft unter MS-DOS ab Version 1 und ist 27 sehen von ihrer Rolle als kleine Mensch hätte sich damals einen KB groß. Die Bedienung erfolgt per Tastatur, Mäuse Rädchen in der Computermar- Rechner auf den Schreibtisch waren zum Erscheinenszeitpunkt noch nicht verbre- keting-Maschinerie beschreiben gestellt. itet. Wer es einmal ausprobieren will: Es läuft noch Henning Petersen Einleitung D 32 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht heute auf Windows-Systemen. Die Macintosh-Ver- Kernkonzepte dieses Feldes ge- Hören, Denken, Sprechen sion funktioniert leider auf keinem aktuellen Apple halten. Bezüglich Hören, Denken und mehr. Sprechen ist eine Interaktion ist Theorie: Chris Crawford so stark wie ihr schwächstes Glied. Interaktion Es gibt eine Menge Definitionen Eine gute Analogie sind normale Visicalc ist die erste interaktive Tabellenkalkulation. für Interaktivität. Ich will hier auf Gespräche: Wenn der andere Interaktiv heißt in diesem Zusammenhang, dass die die von Chris Crawford zurückg- nicht zuhört, nur freundlich nickt Aktionen des Benutzers einen unmittelbaren Ef- reifen, da sie hinreichend einfach und dann auf seiner haltlosen fekt auf dem Bildschirm haben. Der Mensch erlebt und anschaulich ist. Meinung beharrt, kann man ein nicht länger einen maschinenhaften Vorgang von Gespräch vergessen. Funktioni- Datenein- und Ausgabe, sondern wird Teil eines in- Wer ist Chris? ert sein Denken nicht richtig, so teraktiven Prozesses. Diese Inter- Chris Crawford ist studierter kann ein Gesprächspartner noch aktion, die werkzeughaften Cha- Physiker. In den 1980ern arbeitete er in der Forsc- so sehr zuhören und seinen Kopf rakter hat, funktioniert deshalb hungsabteilung von Atari; er schrieb in dieser Zeit anstrengen, er wird trotzdem besser als ihr maschinenhaftes eine Anzahl von Spielen, unter ihnen Hits wie „Bal- nichts Interessantes sagen kön- Äquivalent, weil sie dem durch- ance of Power“. Er ist der Gründer der Games De- nen. rationalisierten Feld der Zahlen velopers Conference und erfolgreicher Buchautor. dem klischeehaften Computer- das Element des Spiels zurück- Heute befasst er sich mit Digital Narrative und gibt freak von nebenan muss einfach gibt: Erstmals kann hier und da an Hochschulkurse. scheitern, weil niemand seinen ein paar Zahlen gedreht werden, Auch das Gespräch mit Tech-Talk das Ergebnis kann beobachtet Was ist Interaktion? kann. werden, wirklich verstehen können Nach Crawfords Definition ist Interaktion ein Mit einer Mensch-Computer-In- gezogen werden. Interaktive Ta- zyklischer Prozess, in dem zwei Beteiligte abwech- teraktion verhält es sich ähnlich: bellenkalkulation ermöglicht es, selnd hören, denken und sprechen. Hören, denken Sie kann gut oder schlecht sein. ein „Was wäre, wenn…?“ nicht und sprechen darf man dabei metaphorisch verste- Sie hängt genauso von ihren drei mehr nur zu denken, sondern un- hen, es bezieht sich genauso auf Gliedern ab wie die Mensch- mittelbar auszuprobieren. nonverbale Kommunikation und Mensch-Interaktion, Rückschlüsse nur ihr Computersysteme.Interaktion Hören, Denken und Sprechen Schlüsse grenzt sich scharf ab gegenüber spielt sich über Bildschirm, Algo- Erst seit Visicalc und dem, was folgte, sind Comput- Reaktion und Partizipation. In- rithmus, Tastatur und Maus ab. er überhaupt interessant. Aufgrund der immensen teraktion findet nur statt, wenn Bedeutung der Interaktion für die Informatik und beide Seiten gleichzeitig zielgeri- für die Gesellschaft, aus der die Informatik geboren chtet miteinander umgehen und wurde, wird die Interaktion inzwischen für eines der aufeinander reagieren. Recherche 33 Digitales Artefakt: Donald A. Man sieht ihm maximal an, ob stehen und ergänzen. Norman er denn eingeschaltet ist – was „Ein gut abgerundetes Produkt”, sagt Norman, Wer ist Donald Norman? man sonst noch sieht und hört, „wird sowohl das Herz als auch den Verstand er- Der Amerikaner Donald A. Nor- ist nicht natürlich vorhanden, ist höhen, wird eine Freude anzusehen, zu benutzen man ist Psychologe und Infor- nicht Eigenschaft des Computers und zu besitzen sein.“ Das ist der Kern des Interak- matiker, einer der Großen, was bzw. seiner Software, sondern tionsdesigns. Ergonomie angeht. Er ist berühmt muss aufwändig erzeugt werden. für seine Forschung zu unbenutz- Dieser Umstand gibt demjenigen, Literatur baren Türen („normansche Tür“) der eine Computeranwendung Alan Cooper, Robert M. Reimann: About Face 2.0, und unsichtbaren Computern. erzeugt, große Freiheit – und eine John Wiley & Sons, 2003 Chris Crawford: The Art of Inter- ebenso große Verantwortung. Das digitale Artefakt active Design, No Starch Press, Was ein digitales Artefakt von Interaktionsdesign 2002 einem gewöhnlichen Gegenstand Für einen Informatiker alter Schule zählen zwei Donald A. Norman: Things that wie einem Herd, einer Dusche Dinge, wenn es um Software geht: Korrektheit und make us smart. Addison Wesley, oder einem Schuh wesentlich Performanz, d.h. schnelle Ausführbarkeit. 1994. unterscheidet, ist, dass seine Bes- Von der Interaktion her betrachtet, schreibt er je- Donald A. Norman: The Design chaffenheit und sein Zustand fast doch kein Programm, sondern er gestaltet Interak- of Everyday Things, Basic Books, vollständig interner Natur sind: tion. Idealerweise denkt er voraus, was mit seiner 2002. Sie sind unsichtbar. Anwendung gemacht werden soll, wer sie benut- Heidi Schelhowe: Das Medium Gegenstand zen wird, in welcher Umgebung sie laufen wird und aus der Maschine, Campus, 1997 sagt durch seine Gestalt etwas was ihre Benutzer für unterschiedliche Ziele haben über seine Funktion und seinen werden. Er erforscht, testet und verbessert. Zustand aus. Norman nennt diese Eine Anwendung spricht durch ihre visuelle und Eigenschaft eines Gegenstands auditive Repräsentation. Sie hört mit Maus, Tasta- „Affordance“, von „to afford“, tur und anderen Eingabegeräten „leisten“. Norman spricht in die- und sie denkt mit Hilfe von Algo- sem Zusammenhang auch von rithmen. Jedem dieser Teile und „Wissen in der Welt“: Gegen- ihrem Zusammenspiel muss die stände zeigen, was sie tun, und Aufmerksamkeit zukommen, die tragen so einen wesentlichen Teil es verdient. Eine gute Software zu unserer Fähigkeit bei, in der ist dabei eine mit einer funktio- einfach darin, dass ich mich mit dieser Materie schon Welt zurechtzukommen. nierenden Interaktion: Benutzer allein durch mein Studienfach, Digitale Medien, Beim Computer ist das anders. und Anwendung müssen sich ver- seit längerem beschäftige. Außerdem sollte meiner Ein gewöhnlicher 34 2.1.12. Internettechnologien Björn-Eric Nagel Motivation F ür mich bestand die Motivation ein Referat über das Thema Internettechnologien zu halten ganz Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Meinung nach der Referent in diesem Fachgebiet Bedrohung durch ihren Erzgegner erfand die »user@host«-Konven- ausreichend Erfahrung haben, da dieses Thema zu militärisch reagieren und gründen tion. Larry Roberts schrieb hierfür großflächig ist um es sich in kurzer Zeit anzueignen. die ARPA (Advanced Research einen Mail-Client. Außerdem entstehen sehr schnell neue Technolo- Projects Agency). Eine wahre königliche Stunde des gien, die Trends ändern sich rasant, so dass man nie In den späten 50er-Jahren leitete Internets ereignete sich im Febru- auslernen kann und es auch für mich sehr interessant J. C. R. Licklider eine Forschun- ar 1976, als Königin Elizabeth II. war sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Eine gsgruppe von BBN (Bolt Beranek von England eine Email aus den Herausforderung war auch eine möglichst einfache and Newman), die eines der USA nach England schickt. In der Präsentation der verschiedenen Sachverhalte. ersten Time-Sharing-Systeme Entwicklung gab es jedoch auch bauten. Bei den Time-Sharing- Rückschläge, so wurde am 27. Geschichte Systemen handelt es sich um ein Multiuser-Be- Oktober 1980 das gesamte AR- Im Folgenden wichtige Daten triebssystem. Der Prozessor wird von mehreren An- PANET von einem „Status-Mes- aus der Geschichte des Internets: wendern geteilt. Jeder hat nur für bestimmte kurze sage“ Virus angehalten. Der Grundstein für den Aufbau Zeitsegmente den Prozessor für Rechenaufgaben Das NSFNET (The National Sci- eines Weltumspannenden Netz- zur Verfügung, sodass jeder den Eindruck hat ihn al- ence Foundation Network) wird werks wurde schon 1876 durch leine zu nutzen. 1962 wechselte Licklider von BBN 1986 gegründet. NSF gründet Alexander Graham Bell gelegt. Er zur ARPA. 5 Super-Computer-Zentren um erfand das Telefon. Auch wenn 1964 entwickelte Paul Baran das erste dezentral- Hochgeschwindigkeits-Comput- die damalige Idee eine andere isierte Netzwerk ohne Zentralcomputer. Ein An- ing für Alle anbieten zu können war, ohne Graham würde es das schlag auf das Netzwerk wurde hierdurch erheblich (Backbone-Geschwindigkeit: 56 WorldWideWeb in der heutigen erschwert, da nun die meisten Computer unterein- kbps). Am CERN stellte Tim Ber- Form nicht geben. Natürlich war ander verbunden waren, somit mehrere Leitungen ners-Lee 1989 Überlegungen zu es noch ein weiter Weg. hätten zerstört werden müssen. einem verteilten Hypertext-Netz Erst gut 60 Jahre später, nachdem 1969 entsteht ARPANET. Der Vorläufer des heuti- an, aus dem das World Wide das Telefon weiteren Entwick- gen Internets eröffnet sein Netzwerk mit den ersten Web (WWW) geworden ist. Dies lungen ausgesetzt war, wurde 4 Knotenpunkten. Die folgenden war die eigentliche Sternstunde eine erste Art des Computers erfunden. 1941 baute Jahre wurden diese Punkte immer des Internets, da das heutige In- Konrad Zuse den ersten „programmgesteuerten weiter ausgebaut bis es 1971 aus ternet, welches wir mit einem elektromagnetischen Digitalrechner der Welt“ mit 14 Knoten bestand und stetig um Browser durchreisen, auf dieser dem Namen „Z3“. Nun folgten viele Jahre der Weit- einen pro Monat wuchs. Technologie basiert. erentwicklung. Der Ray Das ARPANET hört 1990 auf zu Der Kalte Krieg war in seiner Blütephase, da brachte Tomlinson, wie Licklider bei BBN, existieren, da keine weitere Ver- die UdSSR 1957 den ersten Satelliten „SPUTNIK“ in modifizierte ein E-Mail-Server- wendung für dieses Netzt gefun- eine Weltumlaufbahn. Die USA mussten auf diese Programm für das ARPANET und den werden konnte. Recherche Computer-Ingenieur 35 Technologien <html> function Summe(a, b) { Nun möchte ich einige Technologien, die sich im <head> return a+b; Laufe der letzten Jahre entwickelt haben, anhand <title>Seitentitel</title> } ihrer Anwendungsbereiche im Internet darstellen. </head> Dabei unterscheide ich zwischen clientseitigen bzw. <body>Inhalt der Webseite</ CSS serverseitigen Technologien sowie Bewegtbild- body> Cascading Style Sheets (CSS) sind Technologien. Hier eine kleine Übersicht: </html> eine immediater Zusatz zu HTML. Clientseitig: Die in „< >“ gefassten Elemente teigenschaften wie Schriftgröße, HTML heißen Container. Es gibt nicht Farbe, Position usw. der HTML- Zur Hypertext Markup Language (HTML) wurden nur die oben dargestellten, son- Elemente einfach definieren zu 1989 von Tim Berners-Lee am dern viele weitere, die durch können. Es kann beispielsweise Sie wurden entwickelt um Forma- CERN in Genf die ersten Über- HTML vorgegeben werden. bestimmt werden, dass Über- legungen angestellt. Es handelt Ein wichtiger Bestandteil eines HTML-Dokuments schriften 1. Ordnung eine Schrift- sich um Dokumentenformat zur ist der Hyperlink. Dieser stellt ein Verweis auf ande- größe von 18 Punkt haben, in der Beschreibung von Hypertext im re externe oder interne Webdokumente dar und hat Schriftart Arial, fett erscheinen, WorldWideWeb. meist folgende Form: und mit einem Abstand von 1,75 HTML wird also nicht für die op- <a href=“element.html“>Element</a> Zentimeter zum darf folgenden tische Gestaltung eines Textes Absatz versehen werden. Anga- verwendet. Vielmehr lassen sich JavaScript ben dieser Art sind mit reinem einzelnen Textbereichen einzelne JavaScript ist eine Skriptsprache. Die Syntax der HTML nicht möglich. semantische Funktionen zuord- Sprache ist ähnlich derjenigen von Java, doch unter- Sie werden direkt in den HTML- nen deren scheidet sie sich in der Semantik. JavaScript wurde Code im Header intern oder in optische Gestaltung hierbei ne- mit der Intention entwickelt statische HTML-Seiten einer Datei extern definiert und bensächlich ist und mit CSS fes- dynamisch zu gestalten. Im Gegensatz zu server- in den HTML-Tags eingebunden. tgelegt werden kann. Was ein seitigen Scriptsprachen wie z.B. Eine schnelle Änderung des Aus- Webbrowser daraus macht, ist Perl oder PHP wird JavaScript auf sehens wird dadurch ermöglicht. Sache des Webbrowsers, nicht dem Client ausgeführt. Sie werden wie JavaSript in einen eigenen Container Sache von HTML. HTML wird Hierbei wird auf der HTML-Seite mit dem Namen Style abgelegt und haben folgen- somit nur auf dem Rechner des ein spezieller Script-Container des aussehen: Nutzers interpretiert. Grundsätz- angelegt, in dem der JavaScript- .cssbeispiel{ lich besteht ein HTML-Dokument Code abgelegt wird. Eine einfache color: #000099; aus einer ähnlichen Struktur wie Funktion währe z.B. diese: font-family: Verdana, Arial; (z.B. dieser: 36 Überschrift), font-weight: bold; Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht font-size: 105%; auch automatisch nutzt wird, dass die HTML-Imple- border-left:1px dotted #cc00cc; durch eine Datenbank erstellt mentationen normaler Browser border-right:1px dotted #cc00cc; werden. tolerant gegenüber Abweichun- serverseitig border-bottom:1px solid #cc00cc; Mit Hilfe von XML kann jed- gen sind. XHTML-fähige Browser border-top:1px solid #cc00cc; er Auszeich- sind nicht mehr tolerant, sobald margin:5px; nungssprache und seine eigenen sie erkennen, dass eine Seite im padding:5px; Tags definieren, im Gegensatz zu XHTML-Format geschrieben ist. } HTML. seine eigene Der Code sieht dann folgender- Serverseitig: DHTML maßen aus: PHP Dynamic HTML (DHTML) ist ein in der Internetpro- <beispiel_xml> PHP Hypertext Preprocessor (PHP) grammierer-Szene <xml_container> ist eine serverseitige Program- verwendeter Begriff. Er bezeichnet die Kom- <id>hier kann man alles reinschreiben</id> miersprache, die hauptsächlich bination der drei schon vorg- </xml_container> zur Erstellung dynamischer Web- estellten Techniken <xml_container> seiten HTML <id>und hier auch</id> zeichnet sich besonders durch die JavaScript </xml_container> leichte Erlernbarkeit und breite CSS </beispiel_xml> Datenbankunterstützung, sowie Aus der Kombination heraus XHTML zusätzlicher Funktionsbibliothek- werden dynamische Webseiten XHTML löst als Standard HTML als Textauszeich- en aus. erstellt, wie z.B. komplexe Spiele nungssprache für Webseiten im World Wide Web PHP wird auf dem Server ausge- oder kleinere Webshops. ab. Im Gegensatz zu seinem Vorläufer HTML ver- führt. Die Ausgabe des Skriptes wendet XHTML das strengere und einfacher zu in- wird dann an den Browser ge- terpretierende XML als Sprachgrundlage. Das heißt, schickt. Die Ausgabe wird in den XML (Extensible Markup Lan- alle XHTML-Dokumente sind zu- meisten Fällen eine HTML-Seite guage) ist eine Auszeichnungssprache. Bei XML gleich XML-Dokumente. sein, es ist aber auch möglich, mit die XML verwendet Verfügbarkeit wird. PHP zahlreicher, werden die einzelnen Bestandteile von Informa- Eine Umformung von HTML-4.01- PHP andere Datentypen wie z.B. tionseinheiten durch Tags bzw. Containern (z.B. konformen Seiten zu XHTML 1.0 Bilder zu generieren. <Adresse> oder <PLZ>) unterschieden und logisch ist leicht möglich. Ein nicht XHT- Der Quelltext der Seite bleibt auf strukturiert. ML-fähiger kann dem Server, nur der generierte Der Vorteil von XML-Daten ist, dass die Daten für XHTML-Dokumente trotzdem Code ist für den Besucher einse- vielfältige Ausgabeformate (XHTML, i-mode, WAP, richtig darstellen, er interpretiert hbar. Gleiches gilt für andere Res- Flash) als Grundlage dienen können. Sie können sie als normales HTML. Ausge- sourcen wie z.B. Datenbanken, Recherche Webbrowser 37 die daher auch keine direkte Verbindung zum Client ein Datenbank-Server einrich- Ein großer Vorteil von Flash ist benötigen. ten, der multitasking- und mul- die gleiche Darstellung in allen tiuser-fähig ist. Eine Datenbank Browsern. Ein Nachteil: Es wird ASP ist eine strukturierte Sammlung ein Plug-In Benötigt Active Server Pages (ASP) ist eine von Microsoft von Daten. Angefangen bei einer entwickelte Technologie, die mit Einsatz einer einfachen Einkaufsliste über eine Director Scriptsprache wie VBScript oder JScript serverseitig Bildergalerie bis zu riesigen In- Macromedia Director bietet einen Webseiten erzeugt. Man kann diese Technologie formationsmengen in einem Un- ähnlichen Leistungsumfang wie von Ihren Möglichkeiten in Bezug auf die Webpro- ternehmensnetzwerk. Flash ist jedoch nicht so verbreitet grammierung auf eine Stufe mit PHP stellen. Jedoch Eine Datenbank wie Flash. Ein großes Feature von sind im Gegensatz zu PHP die Server-Applikationen speichert Daten in separaten Ta- Director ist die eigene 3D-Engine nicht frei Verfügbar, sondern bellen, anstatt sie alle in einem mit eigener Programmiersprache. müssen für viel Geld bei Micro- einzigen großen Speicherraum unterzubringen. Hier- Hiermit können aufwendige 3D- soft erworben werden. durch werden hohe Geschwindigkeit und Flexibilität Spiele erstellt werden. Des Weit- erreicht. Zur Verwaltung von MySQL-Datenbanken eren gibt es eine hervorragende dient Quicktime-Implemetierung. CGI Die CGI-Schnittstelle der mitgelieferte relationale Kommandozeilenclient (Com- (Kommandos mysql und mysqladmin). Eine weit Director ist im Ursprung nur für mon Gateway Interface) ist eine verbreitete Alternative ist die in der Skriptsprache CD-Produktionen gedacht, kann Möglichkeit, Programme oder PHP geschriebene Open Source-Anwendung php- jedoch auch im Internet verwen- Scripts im Web bereitzustellen, MyAdmin. det werden. Das Plug-In welches benötigt wird ist ca. um das vier- die von HTML-Dateien aus aufgerufen werden können, und die Bewegtbild: selbst HTML-Code erzeugen und Flash fache größer als das von Flash. an einen Web-Browser senden Macromedia Flash ermöglicht es Bewegtbild ins In- QuickTime/QTVR können. CGI ist also eine, schon ternet zu bringen. Flash basiert auf Vektorgrafiken, QuickTime heißt ein Programm die sehr klein sind. Meist werden zum Abspielen von Video- und Animationen mit Flash erstellt. Audiodateien, das von der Firma länger bestehende, Variante Webseiten dynamisch bzw. interaktiv zu machen. Auch umfangreichere Webseiten Apple Computer entwickelt wird. MySQL mit Sound, Filmen und mächti- Quicktime ist gut geeignet, um MySQL ist ein SQL-basiertes Datenbanksystem (SQL gen Datenbankanbindungen sind Video- und Audiodateien in In- = Structured Query Language). Wie auch Oracle möglich. Dafür wurde eine eigene ternetseiten darzustellen, da es oder DB2 ist MySQL ein relationales Datenbanksys- Sprache über hochqualitative Komprim- tem, das Daten werden in Tabellenform gespeichert. implementiert, die es nun schon ierungs- Mit ihr lässt sich auf einer Vielzahl von Plattformen in der Version 2.0 gibt. schaften verfügt. 38 Namens ActionScript und Streamingeigen- Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Durch QTVR wird eine 360°-Ansicht möglich. Es 2.1.13. Net Art formationsaustausch und deren können einzelne 360°-Panoramen zu einer kom- Wirkung im “virtuellen Raum” pletten Szene zusammengesetzt werden. Katrin Waldeck teraktion einladen. Ist nicht so weit verbreitet wie z.B. Real. Der Quicktime-Server ist jedoch im Gegensatz zum Real-Serv- Begriffsklärung er kostenlos. Baumgärtel RealMedia beschäftigen, und zur sozialen In- T und Tilman Referat / Inhalt Aus dem Buch Baumgärtels ilman Baumgärtel nimmt in wurden drei Netzkünstler von seiner Veröffentlichung Be- mir besonders hervorgehoben, teren, dafür aber kleineren Dateien Verwendung. zug auf unterschiedliche Pro- mehr als drei hätten den Rah- Als Beispiel seien hier Webradios, die im RealAudio jekte, welche unter den Begriff men des Referat gesprengt, und Format senden, sowie Video- “Netzkunst” fallen, zumindest so habe ich mir vorgenommen und Audioproben im Internet nach seiner Definition. In diesem Rahmen stellt er drei aus möglichst unterschiedli- genannt. durch Interviews einzelne “Künstler” vor, die sich chen Richtungen bzw. mit un- Besondere Bedeutung kommt den –interessanterweise- selbst häufig nicht als Künstler terschiedlichen Intentionen und RealMedia-Formaten in Stream- sehen, sondern eher als “Programmierer”, manche Hintergründen vorzustellen: ing-Angeboten im Internet zu. auch als “Hacker”, da ihnen der Begriff “Künstler” Das Es können mehrere qualitativ als Schublade nicht angemessen erscheint oder sie thew Fuller und Stelarc. (Tilman unterschiedliche Versionen des sich einfach nicht damit identifizieren wollen. Baumgärtel “net.art”, Verlag für gleichen Inhalts in einer Datei Baumgärtel möchte keinen umfassenden Überblick moderne Kunst, 1999,S. 106 auf dem Server liegen, so dass über Netzkunst bieten, sondern zeigt Beispiele auf sowie S.152 und S.86.) Benutzer mit unterschiedlicher und er erkennt net.art als eine Kunstform an, die Das Künstlerpaar Jodi steht dem Verbindung zum Server die für sich in Auseinandersetzung mit dem technischen Medium Internet sehr kritisch ge- ihre Verbindung optimale Qual- Medium (Internet) und seinen medialen Eigen- genüber, “ihre Netzarbeiten sind ität erhalten. heiten entwickelt hat. Baumgärtel unterscheidet absolut selbstreflexiv: sie nehmen RealMedia findet vor allen in qualitativ schlech- Künstlerpaar Jodi, Mat- “Netz-werke” von “Netzwerken”. den Computer auseinander und WindowsMedia Netz-werke sind die im Netz reflektieren diesen.” (Baumgär- WindowsMedia ist wohl das am weitesten Media- verwirklichten Kunstwerke, die tel) Format, da es auf jedem Windows-Rechner vorin- häufig das Internet selber thema- Schaut man sich die Netzkunst stalliert ist. Es bietet jedoch nicht den Leitungsum- tisieren (vgl. Jodi). www.jodi.org Jodis an, wird sehr schnell klar, fang wie das RealMedai-Format. (04.04.2004) dass sie sich mit den negativen Einige Fakten der Ausarbeitung wurden von Wiki- Netzwerke bezeichnet Projekte ander gesetzt haben. Man klickt pedia (http://de.wikipedia.org) übernommen. und Arbeiten, die sich um In- auf Seiten von Jodi und das ei- Aspekten des Internets ausein- Recherche 39 terhaltungsindustrie betrifft, bereits jetzt Teil dieser seinen Körper als Objekt um ihn zusammen, bzw. hängt. Oder ”Running man” Gesellschaft und Mentalität gewor- z.B. in der Performance “Para- man gelangt in sich ausdehnende den sind, und dies mit einer sprachlos machenden site” durch leichte Stromstöße Textsymbolwüsten, gene Computersystem bricht die Selbstverständlichkeit (Vgl. die gängigen Talkshows (aus dem Internet übertragen) Aussage entzogen ist. Manchmal „Arabella“, und neue Formen der Unterhaltung telematisch fernsteuern zu las- werden auch die eigenen Dateien „Stefan Raab“ usw.). sen. Die “Borg”-artige Synthese des Computers, wie die IP Ad- Zurück zur Net.art. Neben der wertvollen Kritik en- von Mensch und Technik ist eines resse, in den künstlerischen Proz- thält Netzkunst nach Matthew Fuller I/O/D auch seiner Themen. Dabei sieht er ess miteinbezogen. Damit stellen die Möglichkeit, Dinge sichtbar zu machen, die uns die Technik als starken Teil seiner Jodi einmal mehr die Frage: Ist durch die graphisch aufbereiteten Oberflächen ver- Person an. Auf die Frage, ob er das Internet ein Hilfsinstrument borgen sind (Baumgärtel, S. 153). In dem Zusam- die Technologie benutzt oder die für den User, oder ist der User ein menhang wurde der “Webstalk- Technologie ihn, lehnt er letz- Sklave des Internets? er” entwickelt. Nach Fuller nutze teres ab, jedoch finde “sich der Körper in einer Welt Dies macht die Arbeit Jodis, der Stalker “ das Potential des wieder”, für die er “überhaupt nicht eingerichtet meiner Ansicht nach, wichtig. Internets besser aus” und “als ist.(...)” Das Netz sollte daraufhin im- “spekulative Software”, bietet es Stelarc meint: “(...)In meiner Performance geht es mer überprüfbar sein. Utopien eine andere Sichtweise auf die weniger um meinen Körper als Automaten, sondern in “Terminator” und “Matrix” Daten des Internets, sowie soll eher um das Konzept eines “geteilten Körpers”, von erzählen bereits über die Tücken damit das Monopol von Micro- fraktalem Fleisch.” einer auf den Menschen zugrei- soft und Netscape offen gelegt Stelarc erforscht wie weit man einen Körper durch fenden künstlichen Intelligenz, werden.” Zitat Fuller: Wir wollten ein Empfänger/ Stimulierungssystem von einem an- dabei könnte man es, genau be- etwas Einfaches und flexibleres, deren Ort aus manipulieren kann. Stelarc kann die trachtet, immerhin schon beim das man gegen jede Site einset- einzelnen Seiten des Internets spüren. Internet erkennen: Es dient de- zen kann, die man nicht sehen Welche ethischen Fragen diese Performances auf- finitiv u.a. auch als Machtinstru- will. Wenn man den “Stalker” viel werfen, werden schnell klar. Darf ment, in denen Menschen unter benutzt, stellt man z.B. schnell fest, dass etwa 50 % eine Synthese zwischen Mensch Zeitdruck und “Aufsehern” Daten aller Sites einen Link zu Microsoft haben. Da sieht und eingeben, Telefonieren, Auskunft man, wie die Macht verteilt wird.”Der “Webstalker” auf welche Kosten wird eine so geben. Wenn sich dies vollstän- von Matthew Fuller kann unter www.backspace. gelebte Technikbegeisterung ge- dig etabliert hat, hilft nur noch org/iod heruntergeladen werden, und zeigt Inter- hen? Dies sind auch Fragen, die die Organisation von kleinen netseiten im Hypertextformat an. Dabei wird die das Internet als Medium betref- Widerstandsgrüppchen z.B. wie Verlinkung graphisch durch Kreise dargestellt. fen und über die sich ein Progam- im Film “Running man”. Es ist zu Stelarc ist ein Künstler, der ursprünglich in der Tradi- mierergedanken machen sollte. bedenken, dass wir, was die Un- tion der “Body Art” der 60er Jahre steht, er benutzt 40 deren Maschine erfolgen, und Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Film und Internet als Medium Unterschiede zwischen den Medien Film und Internet: Der Film kann, da er älter ist, auf die Filmwissen- 2.1.14. Abbas Kiarostami – ein zeitgenössischer iranischer Regisseur schaft zurückgreifen. Die Netzkunst kann dies noch nach dem Erdbeben sein Zuhause findet. Kiarostamis Filme sind durch zwei wiederkehrende Motive geprägt: Bewegung und nicht. Die in der Netzkunst behandelten Themen Shahrzad Alsharif z.B. „Körper”, „Gesellschaft” und „Neue Technolo- Wiederholung. Der Junge aus Wo ist das Haus meines Freundes, der gien” waren auch schon immer „Themen des Films” „Menschen und ihre Probleme zwischen den beiden Dörfern hin und der Videokunst (z.B. Vito Acconci). Genau wie sind der wichtigste Rohstoff für und her eilt, das Liebeswerben der Film ist die Netzkunst von einer bestimmten Im- jeden möglichen Film“ Abbas Ki- im Olivenhain, die Hetzjagden materialität gekennzeichnet. arostami wird am 22.6. 1940 in des Ingenieurs mit Handy in Der Die direkte Interaktion ist bei der Netzkunst be- Teheran geboren. Mit 18 verlässt Wind wird uns tragen. In den Fil- sonders hervorzuheben. Bei dem er sein Elternhaus und studiert men keines anderen Regisseurs Film erfolgt diese indirekt, über in den 60er Jahren an der Kunsthochschule in Te- wird so viel Auto gefahren. Seine ein Feedback bzw. Kritik der Ge- heran. Er arbeitet als Illustrator von Kinderbüchern Helden sind unterwegs, aber sellschaft nach dem Film, oder und als Grafiker für Werbefilmer. Später hat er meh- nicht ins Unvertraute. Kiarosta- wenn das Subjekt durch den Film rere Filme gemacht und damit wird er als einer der mis Filme sind Road-Movies des etwas “lernt” und anschließend bedeutendsten Regisseure des Weltkinos auch in- Zirkulären. anders handelt. ternational anerkannt. Die Freiheit liegt im Abbruch der Bewegung, erlöst werden die Be- Es wird jedoch auch von einigen Netzkünstlern (z.B. Alexei Shul- Kiarostamis Werk und neue Medien harrlichen. Seine Helden sind auf gin) eine wirkliche “Interaktion” Abbas Kiarostamis Filme entwickeln ihre Abstrak- der Suche nach Orten, an denen zwischen User und Programm theit in der Darstellung des Konkretesten. Sie finden sie sich niederlassen können. Stets bezweifelt, da die Interaktion in an den Gesten des Alltags und des Alltäglichen nicht unterliegen sie der sich bald wie- einem programmierten = vorgege- zu Thesen oder Begriffen, sondern zu einer Allge- der einstellenden Unruhe. Die ge- benen Rahmen stattfindet. meingültigkeit, die im für jeden wieder erkennbaren fundene Heimat des Helden von Privaten liegt. Seine Bilder sind Close Up beruht auf einer Täusc- Literatur weder doppelbödig noch sym- hung, das Grab in Der Geschmack Tilman Baumgärtel “net.art” , Verlag für moderne bolisch aufgeladen. Gerade aus der Kirsche ist keine endgültige Kunst, 1999 den banalen Worten seiner Cha- Ruhestätte, der Aufenthalt des Guido Boulboullé “Netzkunst - eine neue Kunst für raktere erwächst eine Kraft der Ingenieurs in Der Wind wird uns ein neues Medium”, aus: “net.art Kunst im internet Bestürzung: unvergesslich bleibt tragen ist ein Zustand des Limbo. Reader zur Ausstellung / Galerie im Park” das Zelt aus Plastik, fast nur ne- Und das Leben geht weiter ist die “Das Kunstwerk im Zeitalter seiner Technischen Re- benbei erwähnt, in dem der Held lakonische Formel, auf die es Ki- produzierbarkeit” / Benjamin aus Quer durch den Olivenhain arostami selbst gebracht hat. Das Recherche 41 Glück, das in seinen Filmen nicht dass wir über unsere Erfahrun- Wars zu produzieren, wurde im Juli 1975 Industrial versprochen, aber für einzig den- gen und Meinungen (Vorstellun- Light und Magic gegründet. Zu diesem Zeitpunkt kbar gehalten wird, ist das reiner gen) berichten. Hierbei erwarten war die Star Wars Saga bereits fertig geschrieben. Immanenz. Seine Bilder führen es wir, dass der Zuhörer unsere Im selben Jahr wurde auch „Sprocket System“ ins vor, sie zeigen es, sie machen es Erzählung versteht. Damit dass Leben gerufen, um Star Wars zu schneiden und zu sichtbar: die Schönheit liegt vor tatsächlich mischen. Dies sollte später noch unter dem Namen unseren Augen, das Glück ist stets wir unsere Meinung glaubhaft in nächster Nähe, man muss es darstellen und begründen. Den- 1977 kam Star Wars in die Kinos nur ergreifen wollen. Dazwischen noch kann man zum schloss kein Erfolg haben und und wurde finanziell der erfolg- drängen sich die Vorurteile, die nicht verstanden werden. Zweitens können wir dem reichste Film aller Zeiten. Er er- die junge Frau in Quer durch den Hörer einfach den Sachverhalt selbst, genau wie er hielt sechs Academy Awards für Olivenhain das Werben des jun- ist schildern und er versteht was er selbst verstehen die beste Filmmusik, den Schnitt, gen Mannes abweisen lassen, will, was er in gleiche Situation verstehen würde, den Ton, die Setgestaltung, die dazwischen drängt sich die Un- und nicht was wir erwarten wollen. Dafür brauchen Kostüme und die visuellen Ef- zufriedenheit mit dem Alltägli- wir nicht so viel, nur die Sache (die Erzählung) ist fekte. chen, die einen den Geschmack genug. In diesem Fall kann das auch sein, dass der Mit der Veröffentlichung der Star der Kirsche gering schätzen lässt. Hörer versteht etwas anderes als wir verstanden ha- Wars Episode V „Das Imperium Das Glück, das die Filme von Ab- ben, aber zumindest hat er etwas verstanden! Das schlägt zurück“ im Jahre 1980, bas Kiarostami nicht versprechen, stimmt auch in neue Technology: In neue Technolo- übernahm ILM die führende Rolle sondern zeigen und erzeugen, gy kann man immer noch die einfache Sache benut- in der Produktion visueller Effek- liegt in den Bildern des Alltags, zen und das ist nicht so wichtig, was wir verstanden te und im selben Jahr erhielt ILM der Landschaften, der Dörfer und haben, am wichtigsten ist die Wahrheit , die jeder einen weiteren Academy Award Städte. Minutenlang rollt eine Mensch durch seine eigene Erfahrung versteht, und für die visuellen Effekte der Star Dose in Close Up eine leicht ab- das ist die Bedeutung des „VERSTEHEN“. Wars Episode V („Das Imperium geschieht, müssen schüssige Straße hinunter. Es gibt für diese Minuten nichts Wichtigeres auf der Welt. Diese Mo- schlägt zurück“) 2.1.15. ILM – Industrial Light & Magic mente der Levitation gibt es nur Es gibt zwei verschiedene Methoden, wenn wir etwas erzählen wollen: die eine Methode ist, 42 Während der 80er Jahre erhielt ILM weitere Anerkennungen für die Arbeit auf dem Gebiet der visuellen Effekte in Form von neun Acad- im Kino Abbas Kiarostamis. Resultat Skywalker Sound bekannt werden. Alireza Fakhraei G emy Awards für visueklle Effekte in den Filmen: 1. „Das Imperium schlägt zurück“ 1980 von 20th eorge Lucas gründete 1971 Century Fox/Lucas Studio seine eigene unabhängige 2. „Jäger des verlorenen Schatzes“ 1981 von Para- Produktionsfirma – Lucasfilm Ltd. mount und Lucasfilm Studio Um die visuellen Effekte für Star 3. „E.T.“ 1982 von Universal Studio Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 4. „Die Rückkehr der Jedi Ritter“ (Star Wars Epi- fekt gewann ILM den „Technical hohe Qualität in der Filmproduk- sode VI) 1983 von 20th Century Fox/Lucasfilm Achievement Award“. tion wiederspiegeln. Studio 1989: ILM erschuf die erste im 1993, ein Jahr später, wurde Lu- 5. „Roger Robit“ Computer generierte Sequenz für cas in diverse Firmen geteilt, um 6. „Abyss“ 1989 von GJP Productions/20th Cen- den Film „The Abyss“. so ein höheres Maß an Flexibilität tury Fox 1991: ILM kreierte den ersten zu garantieren. Folgende Firmen im Computer erstellten Haupt- entstanden durch die Umstruktu- 1984: Lucasfilm wurde zum Pionier auf dem Ge- darsteller für den Film „Termina- rierung: biet des computerisierten non-linearen Schnitts für tor 2 judgmentday“und Skywalk- 1- Lucasfilm Ltd-Film- & Fernseh- Bild und Ton und präsentierte Edit DROID & Sound er Sound stellte in diesem Jahr die produktion DROID auf der nationalen Konferenz der Fern- erste Nutzung der „T-1 tie lines“ 2- Lucas ARTS Entertainment sehsender. zur Echtzeitübertragung von Au- Company-Game & Learning (Bei non-linearem Schnitt wird diodaten der Öffentlichkeit vor. 3- Lucasfilm Entertainment Com- das analog oder digital vorlieg- Lucas Arts stellte sein patentiertes interaktives pany, Ltd – ILM und Skywalker ende Rohmaterial zunächst auf „Soundsystem“ iMUSE (interaktive Musik und Sound. die Festplatte des Computers Sound Effekte) mit dem Spiel Monkey ISLAND übernommen und wird mittels 2 vor. (iMUSE lässt den Soundtrack eines Spiels Im selben Jahr beendete ILM die spezieller Software geschnitten genauso interaktiv werden wie das Spiel selbst, in- Arbeit an den visuellen Effekten und vertont. Erst der komplett dem es nahtlos auf spontane, unvorhersehbare Züge für „Jurassic Park“. Die grafisch fertig gestellte Film wird auf Band des Spielers reagiert.) am Computer erzeugten Sau- zurückgespielt.) 1992: Lucasfilm erschloss sich ein neues Gebiet mit rier fügten sich nahtlos in die mit 1985: weitere der digitalen Produktion durch den Einsatz der „D1 Schauspielern besetzten Szenen Fortschritte in der Entwicklung digital video technology“, um die Postproduction ein. Auch hier trug Skywalker von Computergrafik. Sie erschuf und visuellen Effekte für den Film „The young Indi- Sound die Verantwortung, den die erste im Computer erstellte ana Jones Chronicles“ fertig zu stellen. Film soundtechnisch auszustat- Figur, den „Stained glass man“ Diese Serie gewann 10 Emmy ten.. für den Film „Young Sherlock Awards. Darunter auch einen für In diesem Jahr gewann ILM seinen 12. Academy Holmes“. visuelle Effekte und die digitale Awards für die Computergrafiken seines Films 1988: ILM kreierte die erste Mor- Wiedergabe der Schauspieler. „Death becomes her“, sowie eine fünfte Auszeich- ILM machte phing Sequenz für den Film „Wil- Am 30. März 1992 erhielt George nung auf dem Gebiet des „technical achivements“. low“. (Morph ist ein Programm, Lucas den Thalberg Preis von der Das war das erste Mal, dass menschliche Haut am das eine flüssige Transformation Academy. Dieser Preis zeichnet Computer nachgebildet wurde. von einem Objekt auf ein ande- einen kreativen Produzenten aus, Lucas Art’s schuf eine neue „video streaming en- res ermöglicht.) Für diesen Ef- dessen Arbeiten durchgängig eine gine“ mit dem Namen INSANE („Interactive Stream- Recherche 43 ing Animation Engine“) für das CD Zum ersten Mal kreierte ILM einen fotogetreuen ILM erhielt auch den „Scientific ROM Spiel „Rebell Asault“. Das Cartooncharakter. Die Künstler und Techniker und Engineering Award“ für die Spiel ist eines der wenigen Spiele, machten ein menschliches Wesen zu einem Car- Entwicklung des „View Paint 3D von dem weltweit mehr als 1 Mil- tooncharakter. Paint System“. Es eröffnet dem lionen Exemplare verkauft wur- Für den Film „Casper“ (1995 Amblin/Universal Stu- Künstler die Möglichkeit, Far- den. dio) schuf ILM die erste synthetische, sprechende ben und Oberflächenstrukturen 1994: ILM gewann den 13. Acad- Figur mit einer eigenen Persönlichkeit. zu computerbasierten Effekten emy Award für Steven Spielbergs 1995: ILM entwickelte das erste fotorealistische hinzuzufügen. „Jurassic Park“. Das erste Mal Haar für den Film „Jumanji“ (1995, Tristar Studio). 1997: Skywalker Sound instal- wurden digitale Technologien ver- 1996: Für „Mission Impossible“ (1996, Paramount) lierte die weltweit größte digitale wendet, um einen lebendigen, at- erschuf ILM ein vollkommen digitales Set, das unter Audioanlage in jedem Audio Post menden Charakter zu erschaffen, anderem auch einen computer- Produktionsstudio auf der Welt. dessen Haut, Muskeln, Ober- generierten Zug beinhaltete, der „The Capricorn“, hergestellt von Ams, passt sich flächenstruktur und Charakter durch einen ebenfalls computera- technologisch Sounddesignern und Mixern an. eindeutig zu erkennen waren. nimierten Tunnel fuhr. Die beiden Projekte, die mit dem „Capricorn „ in 1995: Lucas Arts entwickelte die Die Tornados in „Twister“ (1996 diesem Jahr gemixt wurden, waren „Contact“ (1997 „Jedi Engine“ für „Darkforces“. Warner Bros./universal Studio) Warner Bros. Studio) und „Titanic (1997, 20th Cen- Das Programm unterstützt 3D Ob- waren auch ein anderes Projekt tury Fox/Paramount Studio), erhielten Academy jekte und bietet eine realistische in diesem Jahr. ILM’s Software Award Nominierungen für den besten Ton. Beleuchtung, atmosphärische Ef- zur Animation von Gesichtern Für den Film “Titanic” wurden so viele Sound Ele- fekte, wie z.B. Nebel und beweg- ließ DRACO, den 3D digitalen mente, darunter Dialogloops und weitere Soundef- liche Oberflächen. Hauptcharakter des Filmes „Drag- fekte wie in keinem anderen Film benutzt. „Titanic“ Im selben Jahr gewann ILM sein- onheart“ (1996, Universal Studio) gewann den Preis der Academy für den besten Ton. en 14. Academy Award für die mit Sean Connerys Stimme und 1998: In diesem Jahr wird ILM’s Team für Forschung beeindruckende Arbeit am Film dessen Gesicht als Vorlage, leben- und Entwicklung ausgezeichnet. „Forrest Gump“. Neben der wohl dig erscheinen. ILM’s Software Team erhielt 1996 Eine Auszeichnung war für Haar, auffälligsten Leistung, altes Bild- einen „Technical Achivement Awards“ für die Ent- Fell und Federn im Film „Mighty material so zu manipulieren, dass wicklung des „Direct Input Device“, der es „Stopp- Joe Young“, die andere für Gesi- ein nahtloses Interagieren mit his- motion-animationen“ ermöglicht, ihre Fähigkeiten chtsanimationssoftware torischen Personen (J.F.Kennedy) und Kunst in die Computeranimation einfließen zu ben, die ursprünglich 1995 für vorgetäuscht wurde. lassen. Der zweite Award wurde für ein spezielles „Casper“ entwickelt wurde. Für die Animation des Filmes „The Programm verliehen, das es ermöglichte, comput- 1999: Das Programm „caricature“ Mask“ (1994)erhielt ILM eine eranimiertes Haar oder Fell kontrolliert bewegen zu zur Animation von Gesichtern Academy Award Nominierung. können. erhielt einen Technical Picture 44 verge- Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Award von der Academy of Motion Picture Arts dar, der komplett auf digitalem Außerdem waren wir an einem und Sciences. Der Award zeichnete die Integration HD Video gedreht wurde. Mehr Wochenende im Juli 2004 in Ber- einzelner digitaler Werkzeuge in ein interaktives als 2200 visuelle Effekte, darunt- lin, um dort auf die gesamte Re- System aus. er auch computerbasierte „Yoda“, daktion zu treffen. „The Mammy“ (1999 Lucasfilm Ltd.) beinhaltete den die in diesem Film verwendet Wir analysierten die Webseite realistische, digital erzeugten menschlichen Charak- wurde. nachdemfilm.de. Dabei sind wir ter, der jemals für einen Film produziert wurde. Der 2003: Mit der Veröffentlichung sowohl auf die Inhalte als auch Film zeigt mehrere Schichten computergenerierter des Filmes „Hulk“ gelang es ILM auf die Struktur der Seite einge- Muskeln und Sehnen. in überzeugender Weise, einen gangen. Darüber hinaus führten Mehr als 90% von George Lucas’ Film „Star Wars menschlichen mit wir eine Zielgruppenanalyse der Episode I (The Phantom Menace)“ weisen digitale grüner Haut, Haaren, Muskeln, Seite durch. Und verschiedene Effekte auf. Manche Szenen sind Kleidung und allen menschlichen Methoden wie Brainstorming und Charakter vollkommen computergeneriert. Emotionen zu erschaffen. -writing halfen bei der Ergebnis- Es wurden somit digitale Welten Zwischen 1977 mit dem Film „Star Wars Episode findung für ein mögliches Projek- geschaffen. IV“ und dem Film „Harry Potter and the prisoner tziel. Zusätzlich beschäftigten wir 2000: Die digitalen Wellen und af Azkaban“ (4. Juni 2004) wurden insgesamt 191 uns zum Ende des ersten Semes- das im Computer erschaffene Projekte, bzw. Filme durch ILM bearbeitet. ters intensiv mit der CI-Frage. Wetter sind die Stars des Films ILM erhielt insgesamt in diesem Zeitraum 14 Acad- „The perfect storm“. emy Awards für visuelle Effekte in verschiedenen So wurden die Grundlagen für 2001: ILM ist nominiert für „best Projekten und 16 Scientific and Technical Achieve- die visual effects“ für den Film „Pearl ment Awards. Semester geschaffen. Die Ergeb- Harbor“ (Disney) und „A.I. Artifical Intelligence“ (Warner Bros./ 2.2. Praktische Recherche Dreamworks Studio). In diesem Jahr erhielt ILM seinen 15. und 16. Technical Award. Einen für das „Motion and Structure Recovery System“ und einen nisse dieser Erarbeitung sollen in den nächsten Kapiteln vorgestellt werden. 2.2.1. Einleitung D 2.2.2 Recherche und Analyse er praktische Teil unserer Recherche bestand zum ein- weiteren für das „Creature Dy- en aus gemeinsamen Treffen mit namic System“. der nachdemfilm-Redaktion. Wir Die Veröffentlichung der Star hatten im ersten Semester zwei Wars Episode III „Attack of the gemeinsame Plena in Bremen, Clones“ (Lucasfilm Ltd. Studio) bei denen jeweils drei Vertreter stellt den ersten größeren Film der Redaktion anwesend waren. Recherche weitere Arbeit im zweiten Bianca Lassen Einführungswochenende B ei einem netten Einführungswochenende lernten sich die Projektteilnehmer und die Berliner nachdemfilm-Redaktion, unter der Leitung von Hei- 45 di Schelhowe, Christine Hanke und Winfried Pau- Treffen mit der Redaktion in dnung: leit, näher kennen. Die Seite und die Idee wurden Bremen Vergleich von nachdemfilm mit vorgestellt, sowie der Aufbau dargestellt bekannt Das erste Treffen mit Redaktion- anderen gegeben (Struktur: Ausgaben, Filmkritiken, Forum, smitgliedern fand am 23. und Anforderungsanalyse durch ein Report und Archiv). Wir stellten uns und unsere Li- 24.04.2004 statt und war glei- Brainstorming. eblingsfilme vor. Anschließend kamen wir gemeins- chzeitig das erste Zusammen- am auf die Idee, Assoziationen zu „Nach dem Film“, treffen unserer Projektgruppe. Zielgruppenanalyse was ist das überhaupt? zu sammeln, und hefteten Die Redaktion war vertreten Die Frage, welche Zielgruppe die Ergebnisse an die Wand. Die Ergebnisse wurden durch Christine Hanke, Ulrich nachdemfilm anstrebt hatte die vorgestellt, es gab Planungsstrukturen (z. B. Hen- Brinkmann und Winfried Pauleit Berliner Redaktion auf unsere ning), kreative Überlegungen und andere Assozia- in seiner Doppelrolle. Die drei Nachfrage hin schon einmal dis- tionen. stellten uns die Webseite vor und kutiert. Dabei kam heraus, dass beschrieben aus ihrer Sicht ver- hauptsächlich Geistes-, Kultur-, besserungswürdige Punkte. Dabei Medien-, Kunst- und Literatur- kam deutlich heraus, dass zu viele wissenschaftler, Kulturschaffende Arbeitsschritte beim Erstellen der in Seiten Handarbeit sind und daher bestimmtes sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Filmemacher (z.B. die „Revolv- Außerdem wurde das Forum zu er“-Macher) erreicht werden. Die wenig angenommen. Erste davon ursprüngliche Idee alle Texte auf abgeleitete Verbesserungswün- deutsch, englisch und russisch an- sche wie „effektiveres Artikelverwalten“ und „mehr zubieten, konnte aus Zeitgründen Leserfeedback“ wurden geäußert. nicht realisiert werden. Geplant An diesem Wochenende machten wir auch noch ein ist allerdings noch eine englische Brainstorming mit der Fragestellung „Was könnte Zusammenfassung jedes Artikels, Nach dem Film sein/werden?“. Daraus entwickelte das würde den Austausch mit den sich ein vorläufiger Arbeitsplan der hauptsächlich vorhandenen Kontakten im eng- daraus bestand theoretischen Background zu lischsprachigen Raum erleichtern bekommen und dann ein Konzept für die neue und die Zielgruppe erweitern. der Zielgruppendiskussion, Film-Webseiten Kinoszene und sowie Publikum ein junger Webseite zu erstellen. 46 Das zweite Treffen mit einem repräsentieren Teil der Vergleich Filmwebseiten Redaktion bestehend aus Christine Hanke, Ulrich Als nächsten Punkt betrachteten Brinkmann und Winfried Pauleit war am 28.05.2004 wir Webseiten, die sich mit Film in Bremen. Es standen drei Punkte auf der Tagesor- und Kultur beschäftigten, und Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht fragten die Redakteure, mit welchen Seiten sich des Films auf popjournalistische nachdemfilm.de am besten vergleichen ließ. Weise. 3 spannend 3 kürzer, prägnanter, zeichenbeschränkt Dabei kamen folgende Ergebnisse heraus: Senses of Cinema: 3 spielerisch Perlentaucher: Senses of Cinema erscheint wie 3 experimentell Die Webseite ist ein Rezensionsarchiv vieler nachdemfilm.de 2 diskursiv deutschsprachiger Tageszeitungen mit täglichem allerdings haben diese keine deu- 2 erlebnisorientiert Feuilletonüberblick. Sie funktioniert nur als Infor- tlichen Themenschwerpunkte. Es 2 wissenschaftsverändernd mationsfilter, also generiert keine eigenen Inhalte. gibt ein Archiv für die zum Teil ex- 2 verschiebungs- trem langen Texte. dynamikstrategisch in Ausgaben, Rotten Tomatoes: 1 nichtverflachend F-LM: Rotten Tomatoes ist ein kommerziell ausgerichtetes Filmrezen- 1 poststrukturalistisch F-LM ist eigentlich als Printzeitschrift bekannt, hat 1 innovativ, mitreißend sionsarchiv vieler amerikanischer aber eine Onlineausgabe. Durch die gute Linksam- 1 sozial bewegt Zeitungen. Die Filme werden mit mlung hat die Seite eher eine Portalfunktion. 1 vage frischen oder faulen Tomaten ausgezeichnet. 1 neu Brainstorming: Was soll nachdemfilm sein? 1 revolutionär Die Anforderungsanalyse gestalteten wir wie folgt: 1 visionär IMDb: Christine, Ulrich und Winfried sollten jeder für sich 1 theorielastig Diese Seite eignet sich gut als völlig unzensiert erzählen, was nachdemfilm sein 1 kurze Artikel Arbeitsmittel, da sie eine umfas- soll. Unsere Aufgabe bestand darin zuzuhören, Ad- 1 web-lich sende Film-Datensammlung bi- jektive aus dem Gesagten auf Karten zu schreiben etet, mit genauen Angaben wer und diese dann an eine Wand zu pinnen. Jeder Brainwriting wann wo welchen Film mit wem bekam daraufhin drei rote Klebepunkte, die nach ei- Dieses Ergebnis benutzten wir gemacht hat. gener Wertschätzung auf die Karten verteilt werden dann als Grundlage für unsere sollten. weitere Arbeit. Die beiden als Dabei entstand die folgende wichtigsten gewerteten Anfor- Box Office Prophets bietet Filmempfehlungen, ein- Sammlung von Begriffen in ab- derungen geteilt in viele Kategorien. Eine Gemeinsamkeit mit steigender Reihenfolge: in zwei Teilgruppen, in dem wir Box Office Prophets: nachdemfilm ist der fehlende Aktualitätszwang. die konkretisierten Kreativtechnik wir Brainwrit- 6 kommunikations-/interak- ing praktizierten. Das bedeutet, Jump Cut: tionsfördernd jeder bekam 5 Minuten Zeit um Jump Cut wird von einer Einzelperson heraus- 4 Filmerlebnisse mehrere Ideen zu dem entspre- gegeben und umfasst Rezensionen und Klassiker 4 essayistisch chenden Recherche Thema der Gruppe 47 aufzuschreiben. Nach Ablauf der ein solches Webmedium • interaktives Stimmungsbarometer Zeit wurden die Zettel im Uhrzei- • finden • Voting nicht auf einer Skala gut-schlecht, gersinn innerhalb der Gruppe • Kino im Netz sondern bezogen auf Gefühle unmittelbar nach weitergereicht und jeder bekam • Alle erwähnten Filme dem Film weitere fünf Minuten Zeit, um auf werden gezeigt. • getrennt von redaktionellen Rezensionen, da die Ideen seines Vorschreibers • Interaktion und Kommunika- hier eher auf allseits Bekanntes eingegangen einzugehen. Die Prozedur wurde tion wiederholt bis jeder jeden Zettel • User kann kommentieren, • Facilitation von Offline-Kom- einmal in der Hand hatte. ergänzen, verändern munikation Die Ergebnisse beider Gruppen • Registrierte Benutzer, Community wird • Events veranstalten/ankündigen, Newsletter? sind im Folgenden zusammengefasst: II. Wie schaffen wir es, dass die Seite Kommuni- • Kinoverabredungen, Profile, kations- und Interaktionfördernd wird? Blind Dates ;-) I. Wie kann man erreichen, dass • User2User-Kommunikation • weitere Maßnahmen zur Com- nachdemfilm ein Filmerlebnis • Fokussierung auf Diskussionen zu einzelnen munity-Bildung? bietet? Themen/Artikeln • Einbindung und Thematisier- • ‚Filmsuppe’ in einer Art Gerüchteküche ung anderer Medien/Kultur- und Kino an • alles ins Forum integriert, nicht mehr eigen- schaffender • Vorhang, Geräusche, Dunkel, ständiges getrenntes Forum • Fernsehtipps? Gong, Schwarz, Bewegung, • Wiki-Struktur, starke interne (+externe) Ver- • dynamische Anpassung von filmartige Dramaturgie, netzung Inhalt und Form der Seite an Nutzer-Präferenzen • Gestaltung lehnt sich an Film • Popcorn, Film Stills, Film- • Moderation?!, Analyse wiederkehrender The- mäßige Navigation men • Wechselseitiger Bezug Inter- • Kommunikation mit Autoren, Kritikern, Filme- net-Kino machern • Kino-Internet-Filmfestival: • Chat? Unterschiedliche Räume, die • ansonsten integriert in die aufeinander Bezug nehmen. Forum/Kommentarstruktur • Aufgabe der Ausgabenstruk- • kreative Wettbewerbe (be- tur oder: sonders Film als Medium...) • Regelmäßigkeit mit Ausga- • Drehbuch-Datenbank ben • Möglichkeit des Austauschs, • Unregelmäßig ohne Ausga- der Innovation NACH dem ben: Geeignete Struktur für Film 48 2.2.3. Assoziationen zu „nachdemfilm“ Nataly Vovk Der Film ist zu Ende. Was bleibt? A m Anfang unseres Projektes war die Analyse: Was ist nach dem Film? Jeder von uns hat Kino- erfahrung. Und jeder kann dazu beitragen, das Bild von der Empfindung nach dem Film herzustellen. Im Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Zuge unserer Ausarbeitung haben wir ein Brainwriting gemacht. Das Projektteam wurde aus diesem Grund in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe • das Klappen der Bestuhlung haben wir uns Gedanken über • das Ertönen des Gong eine mögliche CI gefühlsmäßig: für die Seite gemacht. Im wesentlichen haben sollte sich mit den gestalterischen Aufgaben befas- • die Begeisterung über die wir versucht, die Markenwerte sen, die zweite Gruppe Story von nachdemfilm zu bestimmen, sollte sich um die Kommunikationsoptimierung Ge- • über schöne Locations um so einen Markenkern zu ent- danken machen. Die beiden Gruppen präsentierten • über die Schauspieler wickeln. Dies sollte die Grundlage die Auswertungen ihrer Ergebnisse, und diese wur- • über die Effekte der Diskussion mit den „Berlinern“ den in einer Sitzung in der Gesamtgruppe diskutiert. • die Lust auf Diskussion werden. Darüber hinaus sollte das Film war das leitende Medium des 20 Jahrhunderts. • die Lust auf einen neuen Treffen natürlich auch dem allge- Das stille Bild, die Ruhe, der Ton, der Text, das be- Film meineren wegte Bild – alles ist in einem. Gedankenaustausch über die Seite im allgemeinen Mit den Empfindungen nach dem Wie können wir nun erreichen, dass die nachdem- und im Speziellen dienen. Eine Film verbinden wir film einen Vorgeschmack auf das Filmerlebnis bi- Art „Haupttreffen“ fand am Fre- etet? Wie können wir das Medium Internet nutzen, itag Abend in den Räumen eines optisch: um Film-und Kinoerlebnisse effektvoll zu präsentie- Instituts der Freien Universität • den sich verdunkelnden und ren und darzustellen? Mit dem Medium Internet bi- statt. Nach einer kurzen „Wer aufhellenden Saal etet sich heute mehr als nur reine Information, zum bin ich-Was mach ich“ - Vorstel- • die sich öffnenden und Beispiel auch Interaktion. Die Ergebnisse lassen sich lungsrunde stiegen wir mitten in schließenden Vorhänge folgenden Kategorien zuordnen: die Materie ein. Henning stellte • das Flimmern der Vor –und • Gestaltung lehnt sich an Film und Kino an per Beamer zum einen den Erar- Abspanntexte auf der Lein- • Wechselseitiger Bezug Internet-Kino Filme beitungsweg einer CI und zum wand • Interaktion sowie auch Kommunikation anderen die tatsächlich von uns • Popcorntüten, leere Colaflaschen entwickelten 2.2.4. Treffen mit der Redaktion in Berlin • die Poster am Ausgang des Markenwerten Punkte von zu den nachdem- film vor. Im Zuge dessen gab es Gela Sädtler Kinofoyers zunächst ein paar Verständigungsprobleme. Was im Grunde auch nicht weiter verwundert, da die Denke akustisch: • die murmelnden Gespräche der Besucher • das Rascheln des Popcorns 09.07.2004 I und das Vokabular der Digitalen Medien-Menschen auf die der Geisteswissenschaftler traf. Näher the- m Rahmen einer Exkursion matisiert wurde das nicht. Es wurde versucht, sich nach Berlin trafen wir einen innerhalb der inhaltlichen Diskussion an die Sprache • das Knistern der Lautspre- Großteil der Redaktionsmitglie- der anderen anzunähern, was auch gelang und dem cher der von nachdemfilm. Im Vorfeld gegenseitigen Verständnis äußerst dienlich war. Recherche 49 Während des Treffens wurde deutlich, dass die Re- lungen beider Gruppen ausge- schaftliche Sichtweise daktion bei bestimmten Themen keine einheitliche tauscht. • keine zerlegende Interpretation, Meinung vertraten. Insbesondere was die Auffas- eher ausgehend von Emotion- sung von „Was ist nachdemfilm?“ anlangte. Einig 10.07.2004 war sich die Redaktion allerdings darin, keinen Kon- Im Kino Arsenal am Potsdamer sens zu haben oder gar haben zu müssen. Platz trafen wir uns zur zweiten Arbeitsablauf von nachdemfilm Runde „Projekt meets Redak- 1. erster Impuls für eine Ausgabe Folgende Punkte wurden im Wesentlichen abge- tion“. Zunächst bekamen wir häufig von außen handelt: einen Einblick in die Geschichte 2. gemeinschaftliche Erarbeitung und das Programm des Kino. des Themas Während wir am Vortag sowohl 3. „Call for Papers“ im Netz und die Vorstellungen des Projekts als durch I. Diskussion - Markenwerte Ergebnis alität persönliche Ansprache, 1. Theorie / Diskurs die der Redaktion angeregt diskutierten, wurde an Abstimmung in der 2. Leidenschaft diesem Tag das Gespräch auf einer Art Frage-An- Redaktion, wer schreiben soll 3. Zwischenraum twort-Basis geführt. Insbesondere wurde erörtert 4. eingesandte Papiere werden II. Diskussion - „Poststruk- inwiefern sich nachdemfilm von anderen filmdikus- gemeinsam besprochen turalismus“ tierenden Medien absetzt und wie bei nachdemfilm 5. Diskussion, wie unterschiedli- III. Diskussion - „Intermedial- gearbeitet wird. In beiden Punkten wurde deutlich, che Texte zueinander stehen ität“ worauf es den RedakteurInnen von nachdemfilm 6. One-to-one-Kontakt zum Au- IV. Wünsche / Utopien der Re- ankommt, was wiederum für die Arbeit im Projekt tor (bis zur Fertigstellung) daktion: hilfreich ist. 7. zweite Version des Texts wird Ergebnisauszug: Das Wichtigste zusammengefasst: in Redaktion diskutiert, ggf. Korrektur 1. einfache Textpflege 2. Kommentarfunktion, Rede und Abgrenzung von nachdemfilm 8. Bebilderung und ästhetische Gegenrede • kein programmatischer Ansatz 3. Hypertext stärker nutzen • Diskurs: Geschlechterfragen 4. Streaming, Internetfernsehen, im Kontext der Medien (psy- sion, Prüfung durch übrige Redaktionsmitglieder Video choanalytisch, semiotisch) 10. Veröffentlichung der neuen Ausgabe mit Event 5. Stärkere Bindung von LeserIn- • eher Ausrichtung nach Per- nen sonen / Themen Das weitere Programm für den Tag beinhaltete die • „Reading against the grain“ Trailer-Show des IMAX-Kinos, eine Ausstellung zu Alles in allem wurde viel, teils (Lesen gegen den Strich) Filmen von Andy Warhol, sowie ein Blockbuster am hitzig diskutiert und eine ganze • unabhängig von AutorIn Abend. Menge Gedanken und Vorstel- • keine kognitionswissen- 50 Gestaltung durch Redaktion 9. Online-Stellung als Beta-Ver- Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 11.07.2004 Neugierig/Aufgeschlossen Am Sonntag gingen einige in die Matinee vom Del- Um die Leidenschaft mit einem phi-Kino. Geschaut wurde David Lynchs „Mulhol- stärker spielerischen Faktor zu land Drive“. verbinden haben wir “neugierig/ aufgeschlossen” als Begriffspaar 2.2.5. Corporate Identity aufgenommen. Eine Grundneugier und positive Einstellung zu Andreas Stahl D neuen Ansätzen und Idee,auch von unerwarteter Seite, zeichnet ie Analyse der Seite zusammen mit den aus- die Redaktion aus. Aus diesem giebigen, vorher bereits Diskussionen mit der Grund spiegelt sich dies auch in Redaktion brachten uns dazu, der CI wieder. ein relativ endgültiges Bild der CI zusammenzufügen. In Berlin Verbindend wurde bereits der Markenkern Im Gegensatz zu viele Fachzeitschriften geht es “Leidenschaft” gefunden. Die- nachdemfilm weniger um eine Abgrenzung ge- ser ist deswegen treffend, weil genüber anderen Zeitungen und intellektuellen sich nachdemfilm genau durch Strömungen als vielmehr um eine Integrierung viel- diesen Zugang im Kern von erlei Standpunkte. Auch in der Gesprächen mit der vielen anderen Zeitschriften ab- Redaktion ist dies einerseits durch die Mitarbeiter setzt. Während häufig ein relativ explizit zum Ausdruck gekommen und andererseits kaltes und wissenschaftliches Bild auch durch die Parallelität verschiedenster Stand- von Film gepflegt wird, liegt bei punkte deutlich zum Ausdruck gekommen. nachdemfilm ein weniger dogmatisches und verspielteres Verhält- Intellektuell / wissenschaftlich nis zum Film vor. Dazu kommt Aus dem Umfeld einer Universität entstammend ist noch dass alle Mitarbeiter auf nachdemfilm eine akademische und wissenschaftli- freiwilliger Ebene mitarbeiten, che Zeitschrift. Das der Diskurs auf hohem Niveau und damit naturgemäß ein hohes erfolgt und auch weiterhin erfolgen soll und wird Maß an Enthusiasmus vorliegt. ist völlig klar. Um dies auch zum Ausdruck zu brin- Als weitere Markenwerte haben gen bleibt es wichtig dass diese Grundsätze gewahrt wir uns auf folgende Begriffe gee- bleiben als unerlässliche Grundlage für den erwün- inigt: schten Dialog der im Rahmen der Publikation stattfinden soll. Recherche 51 52 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 3.1. Basisanforderungen mationen jedweder Art erheblich Newsletter einfacher zu machen. Es ist ein Wunsch der Redaktion, Henning Petersen V neues mit Hilfe eines Newsletters Attraktivität als Webmedium ankündigen zu können. Unser or allem aus den Ergebnissen der Treffen mit In der bisherigen Praxis bevor- Produkt soll es daher ermögli- der Redaktion ergeben sich die Anforderungen, zugten es nach Einschätzung der chen, einen Newsletter einfach die spezifizieren, welche Eigenschaften wir unserem Redaktion die meisten Leser, die zu erstellen und zu verschicken, Produkt am Ende auf jeden Fall mit auf den Weg Artikel auszudrucken, um sie zu d.h. insbesondere, die Abonnent- geben wollen. Höchste Priorität hatten hierbei die lesen. Das Lesen folgenden Aspekte: am Einfachheit Bildschirm 3. Konzept & Spezifikation hat bisher insbesondere aus zwei en automatisiert zu verwalten. Gründen nur wenige Freunde: Die Realisierung dieses Moduls Bisher machte das Einstellen und Erstens ist die Art der Texte nicht eine solche, die wurde zurückgestellt. Pflegen von Artikeln und Aus- Spaß macht, am Bildschirm zu lesen – die Texte sind gaben erhebliche Arbeit, da alle lang, sie zu erfassen mit Anstrengungen verbunden. PDF HTML-Seiten von Hand erstellt Zweitens bietet das Lesen am Bildschirm gegenüber Weiterhin möglich soll der Down- werden mussten. Das hatte den einer gedruckten Version keinen Mehrwert, im Ge- load von Texten als PDF sein, Effekt, dass nur selten Aktuelles genteil: Unterstreichungen und an den Rand sch- damit diese einfach gedruckt aufgegriffen werden konnte, da reiben entfällt. Nötig ist es daher, das Lesen am werden können, wo das nötig ist. schon die Einarbeitung einer Bildschirm attraktiver zu gestalten, d.h., gegenüber einzelnen Information viel Ar- der Druckversion mit einem echten Mehrwert aus- Bilder beit voraussetzte. Gleichzeitig zustatten. Dies soll durch eine stärkere Nutzung Es soll möglich sein, Bilder nicht beschränkte die rein statische des Mediums Hypertext geschehen, die sich sich nur zu dekorativen Zwecken, son- Funktionsweise der Seite ihren bisher auf einige Experimente mit Ankern in einem dern auch als Arbeitsmittel einzu- Funktionsumfang: Archive sind ansonsten linearen Text beschränkte. Unser Produkt setzen. Daher sollen auch große nur im Handbetrieb zu erzeugen soll daher die Nutzung von ech- Bilder und auch eine größere An- und zu warten (was daher in der tem Hypertext erleichtern. zahl von Bildern in Artikeln eingebaut werden können. redaktionellen Praxis unterbleibt), algorithmische Funktionen Kommentare / Diskussionen wie Suche oder Sortieren sind Weiterhin möglich sein sollen das prinzipbedingt unmöglich. Wich- Kommentieren von Texten sowie tigster Punkt der Anforderungen das Diskutieren in Rede und Ge- Seminarbereich ist des daher, das Erzeugen, Ein- genrede als Ausdruck einer di- Schön wäre es, einen zugangsbeschränkten Semi- stellen und Bearbeiten von Infor- alektischen Grundhaltung. narbereich zu haben, der neben den Texten der Aus- Konzept & Spezifikation Nachrangig behandelt wurden Folgendes 53 gaben auch seminarspezifische Informationen enthält. Leserbefragungen Grundgedanke D mten Seminarkontext Relevanz haben. In der Filmsuppe bilden as Cluster-Prinzip beschreibt unseren Ansatz sich Klumpen. zur strukturellen Neuordnung des Internetauf- Manchmal ist es schön, über tritts von Nach dem Film. Grundprinzip ist es, dass Themen-Cluster einen einfachen Feedbackkanal sich aus der Menge der Angebotenen Informationen Aus dieser Sichtweise führen wir zu verfügen. Es wäre daher er- (Artikel, Rezensionen, Links usw.) Cluster bilden, an dieser Stelle einen neuen Be- strebenswert, mit wenig Aufwand d.h. Gruppen von Informationen, die in irgendeiner griff ein: Es wird nicht zwingend Abstimmungen o. ä. in Ausgaben Weise korrespondieren oder korrelieren. weiter von Ausgaben gesprochen, integrieren zu können. Ziel dieses Systems ist es, diverse Zugänge und stattdessen werden diese nun Ordnungskriterien anzubieten. Dies geschieht da- als Themen-Cluster aufgefasst. Stimmungsbarometer durch, dass die Cluster-Kriterien Möglich wäre es, für Filmrezen- unterschiedlichster Art sein kön- sionen eine Art Stimmungsba- nen und die Inhalte sich immer rometer zu haben, z.B. „Wie fühle neu kombinieren, d.h. clustern ich mich nach dem Film?“. lassen. Sie können so in unter- Im folgenden Abschnitt wird aus- schiedlichste geführt, welche konzeptionellen gebracht werden. Die Kriterien, Ideen wir zur Erfüllung der o. g. nach denen sich Cluster bilden, Anforderungen entwickelt ha- sind dabei ebenso flexibel wie ben. vielfältig. In einem mathema- 3.2. Innovative Ideen Zusammenhänge tischen Sinne entsprechen Cluster und Untercluster gewissermaßen Mengen und Untermengen: Aus 3.2.1. Das Clusterkonzept der Menge aller inhaltlichen Elemente können nach bestimmten Mieke Dahlhaus Kriterien Untermengen gebildet werden; es können z.B. aus al- Cluster: len vorhandenen Artikeln genau [Haufen, Menge, Gruppe] diejenigen ausgewählt werden, die von einem bestimmten Au- to cluster: tor geschrieben wurden, die zu [sich sammeln, häufen, in Gruppen einer bestimmten Ausgabe ge- stehen] hören oder die in einem bestim- 54 Cluster-Struktur Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Die Veröffentlichung einer neuen Ausgabe wird im beispielsweise direkt über die das Navigationscluster. Letzteres Weiteren als Eröffnung eines neuen solchen Clusters Homepage zugänglich. So ist eine ist ein Konstrukt, das, wenn auch verstanden. Hierbei können individuelle Inhaltsver- Gewichtung der Cluster nach wie keine zeichnis-Strukturen, wie bei der nachdemfilm-Aus- vor gegeben, es ist zu erkennen, Zusammenstellung, gabe „Show reality – Reality shows“..., d.h. generell welche Gruppierungen seitens wurde um sämtliche Navigations- die Strukturierung der einzelnen Inhalte, durch Ver- der Redaktion erdacht worden funktionen, wie Reviews, Ausga- wenden der Clusterstruktur seitens der Redaktion sind. Eine Desorientierung seitens benarchiv, Aktuelle Ausgabe und weiterhin verwirklicht werden. des Lesers wird verhindert. Neuigkeiten für die NutzerInnen Diese Auffassung bietet insgesamt die Möglich- Durch die Möglichkeit, PDFs au- zu bündeln und von den wich- keit, wesentlich flexibler mit Inhalten umzugehen; tomatisch aus mehreren Textbe- tigsten Seiten aus zugänglich zu die starre Magazinstruktur wird dem Medium iträgen zu generieren, wird es des machen. entsprechend gelockert. Neue Weiteren möglich, auch ganze Wie oben bereits angedeutet, Artikel, die sich dennoch auf äl- Cluster, also z.B. eine komplette Ausgabe, festzu- sind von dem einzelnen Artikel tere Ausgaben beziehen, bisher halten und zu drucken. aus dann all die Cluster zugän- eigentlich thematische notwendig glich, denen er zugeordnet ist, als Addenda irgendwo angefügt, können nun problemlos, ggf. ge- Meta-Cluster also das entsprechende Autoren- sondert gekennzeichnet, in das Als Weiterführung der Clusteridee entstanden die cluster. Auch hier sprechen wir entsprechende Cluster eingefügt so genannten Meta-Cluster. Sie bezeichnen eine von B-Clustern, die sich wiede- werden. Zusammenstellung einzelner Cluster, d.h. sie stellen rum auf der linken Seite befinden. Des Weiteren gibt es für den eine Beziehung zwischen diesen her. Praktisch sind Die nachstehenden Abbildungen Besucher der Seite die Möglich- dies alle jene Cluster, die gleichzeitig auf dem Screen sollen diese Zusammenhänge il- keit, eigene Cluster zusammen- dargestellt werden; beim Aufruf einer Clusterseite, lustrieren. zustellen, Gruppierungen das entsprechende Hauptcluster des Inhaltes gemäß individueller bezeichnen wir hier als A-Cluster, Präferenzen und Vorstellungen sind die ihm zugeordneten (B-) d.h. vorzunehmen. Er kann dabei eine Cluster über die linke Bildschirm- Beschreibung des eigenen Clus- seite zugänglich. Wichtig ist dieser ters verfassen; das Cluster kann Begriff um eine thematisch sowie dann auch von anderen kommen- bezüglich der Benutzbarkeit sin- tiert und bewertet werden. Diese nvolle Zuordnung der Cluster zu vom Benutzer generierten Cluster gewährleisten, so sind von einem sind dann sichtbar über die jew- Ausgabencluster eils betroffenen Artikel bzw. den alle übrigen Ausgabencluster zu eigenen Nutzernamen, nicht aber erreichen, sowie das News- und Konzept & Spezifikation beispielsweise Clusterseite 55 Text besser zu nutzen und gleichzeitig die ungünstige Struktur von Kommentar unter dem Text und Forum in einem eigenen Bereich aufzulösen und in ein zweckdienliches Ganzes zu inteBeispiel: Filmrezensions-clusterseite grieren. Dieser Ansatz war innerhalb der Laufzeit des Projektes beträchtlichen Modifikationen unterworfen, daher wird an die- Artikelansicht ser Stelle die Entwicklung von der Ursprungsidee bis zum Stand bei Projektende dargestellt. In unserem im Projektzwischenbericht beschriebenen Konzept Beispiel: Suchwort “USA” bestand ein Enriched Hypertext aus drei Elementen: Einem Rezensionsseite Insgesamt ist das Cluster-Konz- statischen, redaktionellen Text, ept somit diejenige Idee, die die einem Kommentarteil und einem gesamte Grundstruktur der Seite als Navigationshilfe fungierenden trägt und die konsequent an- Inhaltsverzeichnis. gewendet viele neue Denkansätze und Möglichkeiten eröffnet, das Potenzial des Mediums auszuschöpfen. 3.2.2. Enriched Hypertext Henning Petersen D as Enriched-Hypertext- Konzept beschreibt unseren Ansatz, die Möglichkeiten des Beispiel: Ausgabenclusterseite 56 Knotenstruktur Mediums Internet in Bezug auf Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht führen würde, statt zur DiskusStruktur des redaktionellen Textes sion genutzt zu werden. Der Enriched-Hypertext-Ansatz geht als Grundlage Tatsächlich legt die Metapher des von einem redaktionell erstellten Text aus, der in dem Text anhaftenden Kommen- Form von Hypertextknoten vorliegt. Ein klassischer, Mehrere Kommentare können sichtbar tars nahe, dass es sich bei den linearer Text wäre in diesem Fall einfach ein Hy- gemacht werden Kommentaren um persönliche pertext mit nur einem Knoten.Diese Struktur geht Notizen oder Verbesserungen wesentlich über die bisherige Verlinkung mit Ankern Unsere Idee war, auf diese Art und handelt – nicht aber, dass es sich hinaus, die ja als Grundlage noch immer einen lin- Weise gleich mehrere elementare im Prinzip um einen Leserbrief earen Text erfordert. Vielmehr wird es nun möglich, Mankos einer jeden klassischen handelt. Auch enthält die Form auch delinearisierte Texte mit Kommentar-Forum-Struktur zu des angehefteten Kommentars beseitigen: Diskussionen im Forum fänden nicht nicht von sich aus die Möglich- mehr im luftleeren Raum statt, vielmehr wären An- keit, eine eigene Antwort auf den Struktur des Kommentarteils lass und Bezug einer jeden Diskussion gleich am Ort ganzen Text zu verfassen. Die ursprüngliche Idee in Bezug des Geschehens zuhanden. Kommentare stünden Die veränderte Form des Kom- auf die Kommentar- und Forums- nicht länger isoliert von ihrem Auslöser am Ende mentarteils sieht nun wie folgt funktion war die, den Kommen- des Textes, sondern wären mit einer spezifischen aus: Die Metapher des Kommen- tar von seinem Außenseiterdas- Textstelle fest verbunden – durch die Verortung tars wird ersetzt durch den des ein am Ende des Textes und die des Kommentars würde der Neigung einer jeden Leserbriefes. Unverändert bleibt Diskussion von ihrer Isolation Diskussion, sich von ihrem Ursprung mit hoher Ge- das Konzept, diesen direkt neben im Forum zu befreien. Ein Kom- schwindigkeit fortzubewegen, entgegengetreten. dem Text zu präsentieren – nicht mentar sollte sich nunmehr auf Die Reaktion auf diese ursprüngliche Idee einer länger aber kann der Leserbrief den Text beziehen und auch in Kommentarfunktion Einerseits an einer Textpassage positio- räumlicher Nähe zu diesem ers- wurde in der Redaktion der Ansatz begrüßt, Fo- niert werden. Um Rede und Ge- cheinen. Hätte der Nutzer einen rum und Kommentar zu einem sichtbareren und genrede zu ermöglichen, kann auf Kommentar abgeben wollen, so aktiver genutzten Ganzen zusam- Leserbriefe geantwortet werden, hätte er sich zunächst für die Po- menzuführen, andererseits aber so dass sich Diskussionsstränge ergeben. sition am Text entscheiden müs- wurde die Form, in der dieses Von der ursprünglichen Idee des Kommentars ist sen, an der sein Kommentar hätte geschehen sollte, als ungeeig- außer der Möglichkeit zur Antwort nur die Aufwer- stehen solle. net wahrgenommen. Es wurde tung des Leserbriefes durch seinen Umzug an eine Würde auf einen Kommentar befürchtet, dass die kommen- Position neben dem Text geblieben. geantwortet, so wäre diese Ant- tarhafte wort wiederum direkt unter dem am Text zu einer Flut an kleinen ersten Kommentar erschienen. Mäkeleien und Verbesserungen wenig Aufwand zu realisieren. Konzept & Spezifikation war Positionierung gespalten. direkt 57 Struktur des Inhaltsverzeichnisses 3.2.3. UserColor eine innovative Art zu kategori- Das Inhaltsverzeichnis sollte die Navigation in lan- sieren. Die Textmenge, die sich Andreas Stahl gen Texten erleichtern. Es bleibt immer sichtbar in Form einer Minimalversion, die nur den aktuellen Abschnitt sowie folgende und vorhergehende Abschnitte sichtbar macht. Bei Interesse kann sich der Nutzer jederzeit das ganze Inhaltsverzeichnis anzeigen lassen. Diese Idee wurde später mit Blick auf die Komplexität des Gesamtprodukts verworfen. bereits jetzt auf nachdemfilm. de befindet, ist zu groß, um sie Übersicht E einfach so zu überblicken. Nach bestimmten Autoren zu suchen ines der Konzepte, die in Zu- ist eine Möglichkeit, ähnlich kunft eine vereinfachte Seiten- wie die durch die Clusterstruk- navigation mit einer erweiterten tur gegebene Möglichkeit, eine Funktionalität auszeichnen wird, Textzusammenstellung abseits ist die UserColor-Idee. Durch sie der zu Ausgabenstruktur er- wird ein Bewertungssystem er- forschen. Diese können jedoch stellt, welches auf Grund seiner nur eine Komponente sein, wenn Vorlieben dem Benutzer eine es darum geht, die verschiedenen Farbe zuteilt. Dieses Farbsystem Inhalte aus neuen Perspektiven spiegelt sich ebenfalls bei den zu betrachten. Die Idee, Inhalte Texten und Clustern wieder, die nach stringenten Kategorien, wie ebenfalls, abhängig von den Be- beispielsweise des theoretischen nutzervorlieben, eine Farbe zu- Hintergrundes bzw. Überbaus, zu geordnet bekommen haben. Dies sortieren, wurde schnell wieder ermöglicht es nun, Artikel und verworfen. Cluster schnell zu finden bei denen Denkansätze sind nicht scharf zu die Wahrscheinlichkeit groß ist, trennen und auch die Diskussion dass man sie interessant/ansprechend finden wird, innerhalb der Gruppe hat gezeigt, bzw. dass man mit ihnen übereinstimmt. Genauso dass es oftmals nicht einfach ist, macht es aber auch möglich, Artikel in Kategorien einzuord- Texte, die sich gedanklich eher in nen, die gedanklich und akademisch nicht bereits einer anderen Richtung bewegen auf eine bestimmte Art „vorbelastet“ sind. als man selbst, gezielt herauszu- Daraus erwuchs die Idee, die Kategorien inhaltlich suchen. direkt zu entleeren und mit anderen, zufällig Möglicher Seitenaufbau Die verschiedenen gewählten Begriffen Kategorien zu erstellen, z.B. 58 Entwicklungsgeschichte „Vegetarier“, „Gourmet“ und ähnliches. Auch hier Die Idee wurde geboren aus wurde es schwierig, konnotationsfrei Begriffe zu fin- dem Bedürfnis, die Texte auf den, so dass man es stets ablehnen könnte, einen Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Text in einer bestimmten Kategorie zu sehen. So wobei sich seine Farbe durch jede geordnet werden. Deshalb ist es wurde ein System der Zuordnung nötig, welches neue Bewertung anpasst. wichtig, solche Texte zu wählen, kaum automatische Assoziationen zuließ, aber glei- die in der Lage sind, ein weites chzeitig leicht zu überblicken war. Schnell haben wir Wie es für die Texte funktio- Feld zwischen sich aufzuspan- hier ein Farbsystem in Erwägung gezogen, welches niert nen. nicht nur einfach zu überblicken ist, sondern auch Ähnlich wie bei den Usern werden Gleichzeitig ist es jedoch wich- den Vorteil hat, zirkulär strukturiert zu sein – man auch die Texte durch die Bewer- tig, nicht zu viele Texte zu haben, muss sich also nicht auf ein “Ende” und einen “An- tung mit Farben versorgt. Wie ein deren Farbe unveränderlich ist, fang” des Spektrums festlegen. Zudem sind Farben User der, wenn er überwiegend da dadurch die Möglichkeit, dass als Kategorisierung für Artikel so unverdächtig, wie “gelbe” Texte als positiv bewer- sich eine Gruppe von Texten her- es nur möglich ist. Sie machen eine fließende Ab- tet hat, gelb wird, hängt auch die ausbildet, an die in der Form nicht stufung möglich und sind somit Farbe des Textes hauptsächlich gedacht wurde, verringert. nicht so restriktiv wie verbale davon ab, welche User ihn positiv bewerten. Wenn Kategorien. beispielsweise hauptsächlich blaue und gelbe User In der Praxis einen Text als gut bewerten, wird er entsprechend Das System ist angelegt, so ähn- Wie es für User funktioniert als Grün gespeichert. Auf diese Weise beeinflussen lich zu funktionieren wie eine Das System der Farben wird sich die Benutzer und die Itemfarbe ununterbro- Funktion, die es beispielsweise durch Bewertungen der Benutzer chen gegenseitig. auf Amazon.de gibt: “Wenn sie auf Basis einer Farbangleichung dieses Buch mochten, empfehlen zwischen Nutzer und Item (Text Was die Redaktion tun muss wir dieses...” bzw. “User die die- oder Cluster) geschaffen. In der Diese Farben kommen natürlich nicht aus dem ses Buch gekauft haben, haben Praxis funktioniert dies so, dass Nichts. Die Idee ist, einige wenige Texte, die sich auf auch diese gekauft: ...” Das Sys- ein Benutzer am Anfang seiner möglichst vielen Ebenen relativ weit voneinander tem wird sich nicht in den Vor- Zeit noch keine Farbe zugeordnet entfernt befinden, initial mit festen Farben auszus- dergrund drängen, es wird jedoch bekommen hat. Die erste Einfär- tatten. So kann der Prozess des “Abfärbens” von ei- leicht sichtbar sein. Wir hoffen, bung erfährt er, wenn er einen Ar- nigen wenigen Texten ausgehen, dass sich durch das Weglassen der tikel der bereits eine Farbe hat, liest und bewertet. die jedoch selbst nicht in Ihrer konventionellen Begriffssysteme Angenommen der Text ist rot, und der Benutzer be- Farbe verändert werden kön- eine gedankliche Nähe zwischen wertet den Text positiv, so würde die Benutzerfarbe nen. Dazu muss die Redaktion Kategorien und Theorien ergibt, “rot” werden. Beim weiteren Surfen stößt er viel- sich einige Texte aussuchen und an die man aus verschiedensten leicht auf einen blauen Text. Wenn er diesen eben- Ihnen eine feste Farbe zuordnen. Gründen noch nicht gedacht hat. falls positiv bewertet, ergibt sich daraus, dass seine Diese “Ecksteintexte” bilden die Die Theorien und Kategorien sind Farbe sich zwischen blau und rot auf violett setzt. In äußeren Punkte, zwischen denen häufig auf ideologisch/dogma- dieser Art würde es für den Benutzer weitergehen, die restlichen Artikel dann ein- tische Art so vorbelastet, dass es Konzept & Spezifikation 59 schwer ist, sich unvoreingenom- als PDF-Datei herunter geladen Anpassungen in Zusammenarbeit mit der men in ihnen zu bewegen und und ausgedruckt werden. User Redaktion Verbindungen herzustellen, ohne können aktiv mitgestalten, nach- Im November 2004 trafen wir uns erneut mit der dass diese vielleicht wieder eine dem sie sich registriert haben. Redaktion in Berlin, um unseren bis dahin entwick- “hidden agenda” haben. Viel- Dann können sie Leserbriefe und elten Funktionsumfang vorzustellen und bestenfalls leicht hilft dieser Ansatz dabei, Artikel schreiben, die der Redak- Zustimmung zu bekommen. In diesem mehrstündi- zumindest Verkrus- tion zugesendet werden. Für das gen Gespräch wurden verschiedene wichtige Punkte tungen gedanklicher Art etwas Schreiben der Artikel wird es ein einzuweichen und den einen oder Tool geben, in dem einfache Formatierungsmöglich- teilweise diskutiert. anderen neuen Blickwinkel zu er- keiten und das Hinzufügen von Medien bereit- Autorentool und Kommentar- möglichen, der abseits von fest- gestellt werden. Außerdem können sich registrierte funktion gefahrenen Verbindungen liegt. User ein Scrapbook halten oder eigene Cluster er- Das stellen, in dem sie eigenhändig zusammengestellte fand Zustimmung, da so meh- Listen von Artikeln aufheben können. rere Für die Redakteure wird es einen Backstage-Bereich eingereichten Texte lesen und geben, der ihnen im Vergleich zur Pflege der jetzigen kommentieren können. Die Kom- Webseite viel Arbeit erspart. Hier können Artikel munikation mit dem Autor soll direkt redigiert werden und gegebenenfalls an den allerdings weiterhin eine zentrale Redakteur mit Verbesserungswünschen zurückge- Bezugsperson übernehmen. Und 3.3. Angestrebter Funktionsumfang Bianca Lassen, Jessica Vilela Einleitung D angedachte Autorentool Redaktionsmitglieder die sendet werden. Redakteure haben die Möglichkeit bei grundsätzlichen Bedenken ie neue Webseite soll sowohl die Artikel endgültig zu formatieren und Medien zu gegen einen Text soll weiterhin den Usern mehr Funktionen platzieren. Anhand dieser Formatierungen wird das das bewährte Prinzip der direk- bieten als auch der Redaktion das Bildschirmlayout automatisch erstellt. News und ten Kontaktaufnahme am Tele- Pflegen der Seite erleichtern. Die Artikel können durch wenige Klicks veröffentlich fon, per E-Mail oder persönlich Navigation soll intuitiv sein, so werden. Auch Ausgaben können hier erstellt und mit dem Autor stattfinden. dass ein User sich gut orientieren veröffentlicht werden. Die Idee, dass jeder registrierte kann. Allerdings darf die Seite Hinter der ganzen Geschichte User ein potenzieller Autor ist, wurde positiv an- nicht zu groß werden, da sie auch wird eine Datenbank stehen, die genommen. Allerdings wollte die Redaktion noch für Analogmodem-User zumutbar sowohl die Artikel, Ausgaben, einmal intern die Gefahrenzone diskutieren. Be- sein muss. Die Artikel sollen auch Medien (Bilder, Videos) also auch fürchtet wurde nicht zu unterschätzende Mehrarbe- am Bildschirm angenehm zu lesen die Nutzerverwaltung beinhaltet. it, falls diese Funktion gut angenommen wird, und sein, ohne dass der User seiten- der Zufluss von ungeeigneten Materialien. weise scrollen muss. Artikel oder Unser Plan das leblose Forum abzuschaffen und ganze Cluster können aber auch durch Kommentare direkt am Text zu ersetzen 60 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht wurde gleichzeitig eine virtuelle Ergänzung von Inhalten. Einige Redaktion die Möglichkeit einen Leserbrief zum Vervielfältigung der Artikel be- sprachen sich für das alte Layout ganzen Artikel schreiben zu können. Außerdem wird fürchtet und der damit verbun- aus und würden gerne Teile davon wurde kritisch beäugt. Zum einen wünscht sich die die Kommentarfunktion am Text weniger als inter- dene Verlust von Schlüssigkeit im neuen Layout wieder finden. essantes Experiment, sondern eher als Gefahr ge- und Stringenz innerhalb der Nav- Anderen wiederum erschien die sehen, da sie schnell zu Besserwisserei führen kann. igationsstruktur. Zudem würden Bildschirmaufteilung zu statisch. Jeder Leser könnte so spontan beim Lesen seine private Cluster die kontrollierte Da die Redaktion jedoch kein Gedanken zu einer bestimmten Textpassage nieder- Plattform öffnen und in Richtung geschlossenes Meinungsbild ver- schreiben. Das Vertrauen in den potentiellen Leser P2P-Struktur führen. Eine andere trat, verfolgten wir unseren Ent- schien aber eher gehalten, so dass nicht nur mit kon- Idee wäre es eine Art Scrapbook- wurf mit kleinen Abänderungen. struktiven Statements zu rechnen ist. Daher wurde Funktion bereitzustellen, in das entschieden, die Flussdiagramme Kommentar- jeder User interessante Artikel funktion im Centerstage-Bereich verlinken kann und diese zum einen schneller wieder Vier wichtige Funktionen haben nicht zu verwenden, sie aber für findet und zum anderen als Paket runterladen kann. wir in Form von Flussdiagrammen den Backstage-Bereich beizube- Das Scrapbook wäre allerdings nicht öffentlich, visualisiert, um den genauen Ab- halten, um auf diese Weise die sondern nur von dem jeweiligen User einzusehen. lauf festzuhalten. Diese Model- Redaktionsprozesse unter- Ein vergleichsweise schnell abgehandeltes Thema lierungsform wurde gewählt, weil stützen. Mit dieser Funktionalität war das UserColor-Konzept. Die Redaktion war zwar sie im schnell zu verstehen sind sollte ja – wie bereits im Abschnitt geteilter Meinung, doch war die Tendenz durchaus und damit eine gute Basis für eine „Enriched Hypertext“ angerissen positiv. Die Usercoloridee wurde als interessantes interdisziplinäre – ermöglicht werden, direkt zu Experiment angenommen, zumal wir erwähnten, über die gewünschten Abläufe bi- bestimmten Worten oder Absät- dass die Priorität dieser Funktion eher niedrig sei. eten. Diese Flussdiagramme sind zu zen Anmerkungen zu platzieren. Abstimmung aufgrund ihres Formates in die- Daher ist sie auch geeignet, um Design sem Format schlecht darzustel- Korrekturvorschläge oder son- Zu guter Letzt präsentierten wir einen Entwurf un- len, weswegen sie auf der beifge- stige Hinweise für bestimmte seres Layouts. Das weckte noch einmal alle Geister fügten CD zu finden sind. Textstellen aufzunehmen. und es kamen einige mehr oder weniger präzise Anforderungen zu Tage. Es sollte auf Artikel einstellen Cluster, Scrapbook und User Color jeden Fall die Möglichkeit beste- Dieser Prozess findet im Back- Auch die Vorstellung des Clusterkonzepts regte hen mehrere Bilder nebeneinander stage-Bereich statt und beginnt eine längere Diskussion an. Private Cluster oder zu platzieren. Jedoch akzeptierte mit dem Einloggen eines Autors Favoritenlisten wurden durchaus als interessant be- die Redaktion den Verlust von oder eines Redakteurs. Der Inhalt zeichnet. Auch Cluster im Sinne eines Seminarbe- gestalterischer zu- des Artikels kann hier in Text- reiches wurden von der Redaktion begrüßt. Doch gunsten einfacher Erstellung und knoten aufgeteilt werden. Diese Konzept & Spezifikation Variabilität 61 Textknoten stellen die Basis der werden. Danach sind keine Änderungen durch den weder, wenn der User seine Ak- Hypertextstruktur da, in dem Autor mehr möglich. tion abbricht oder wenn er einen sie auch untereinander verlinkt Ist die Bearbeitung abgeschlossen, wird der Artikel Kommentar geschrieben hat und werden können. Es können so- gespeichert und die Vorgängerversion wird im Ar- diesen abschickt. Im zweiten Fall wohl Textknoten hinzugefügt als chiv gespeichert. Am Ende wird die aktuelle Version erscheint der neue Kommentar auch gelöscht werden. Dann wird des Artikels angezeigt, wenn sie von der Redaktion im Kommentarbereich des Ar- der Text formatiert, es werden freigegeben wurde. tikels, unterhalb des kommentierten Kommentars. Es bildet sich zum Beispiel Überschriften und Artikel kommentieren ein sogenannter „Kommentar- möglich, Bilder und Videomaterial Der Prozess der Artikel-Kommentierung läuft fol- strang“. Dieser war ursprünglich hoch zu laden. Am Ende wird der gendermaßen: Zuerst loggt sich ein User ein und geplant um Diskussionen zu Ar- Artikel mit einer Versionsnummer wählt einen Artikel aus. Wird ein tikeln zu ermöglichen. Wenn die gespeichert und die Redaktion Abschnitt des Textes markiert er- Kommentarfunktion aber als Hilfsmittel bei der benachrichtigt. Links eingefügt. Außerdem ist es können scheint eine Eingabemaske. Dort Redaktionsyyrbeit genutzt wird, ist dieser Aspekt Kommentare oder Anmerkungen kann der User seinen Kommentar weniger relevant für die Redaktion mitgeschickt eingeben. Der Prozess kann zu werden. diesem Zeitpunkt noch abgebro- Use Cases und Funktionsbäume Dabei chen werden. Dann verschwindet Außerdem sind drei Use Cases benannt, die die Artikel bearbeiten die Eingabemaske und es ist nur möglichen Aktivitäten der verschiedenen Benutzer- Dieser Prozess folgt der Einstel- noch der Artikel zu sehen. Wird typen spezifizieren. „Use Case“ (dt: Anwendungs- lung eines Artikels und findet der Vorgang nicht abgebrochen, fall) ist ein Diagrammtyp aus der Unified Modeling daher auch im Backstage-Bereich kann der Kommentar abgeschickt Language (UML). Es handelt sich bei dieser um eine statt. Er beginnt mit dem Einlog- werden und er erscheint darauf- standardisierte Sprache und Notation zur Modellier- gen eines Autors oder eines Reda- hin im Kommentarbereich des ung, die insbesondere im Zusam- kteurs. Danach kann der Artikel Artikels. menhang mit objektorientierter bearbeitet werden. Es können Programmierung eingesetzt wird. Textänderungen und Formatier- Kommentar kommentieren Mit ihrer Hilfe lassen sich Struk- ungen werden. Der Prozess einer Kommentar-Kommentierung be- turen und Abläufe darstellen Außerdem können Bilder oder ginnt mit dem Einloggen eines Nutzers. Nach der und abbilden. Ein Use-Case-Dia- Videomaterial vorgenommen oder Auswahl eines Artikels und eines dazugehörigen gramm wiederum zeigt Akteure, geändert werden. Der Artikel Kommentars steht die Funktion „hinzufügen“ zur Anwendungsfälle und ihre Bezie- kann durch einen Redakteur auch Verfügung. Nachdem diese ausgewählt wurde, er- hungen zueinander. einem Cluster zugeordnet oder scheint eine Eingabemaske, in die der User seinen für die Frontstage freigegeben Kommentar einfügen kann. Der Prozess endet ent- 62 eingefügt Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Use Case 1: beliebiger Nutzer und ein dazugehöriges Editorial Hier sind nun einige Basisproz- Ein beliebiger Nutzer kann Artikel lesen, die Such- schreiben. Außerdem hat er die esse in Form von Text und Funk- funktion benutzen oder sich registrieren. Möglichkeit Artikel zu schreiben. tionsbäumen beschrieben. Diese Zu den Artikeln kann er Medien Art der Beschreibung haben wir oder auch Links einfügen. gewählt, um Abhängigkeiten der Funktionen untereinander zu zei- Use Case 3: Redakteur gen, bzw. welche weiteren Funk- Ein Redakteur ist ein registrierter tionen von einer Funktionen auf- User, dem noch zusätzliche Funk- gerufen werden. Im Unterschied tionen zur Verfügung stehen. Er zu den Flussdiagrammen bilden kann News freigeben und Texte sie nicht zwingend eine Abfolge redigieren. Außerdem ist er in der ab, sondern zeigen vielmehr Funk- Lage Artikel einem Cluster zuzu- tionen und eventuell benötigte weisen und Cluster zu veröffentli- Unterfunktionen auf. Wir haben chen. bewusst darauf verzichtet, mit weiteren UML-Diagrammtypen, Use Case 2: registrierter Nutzer wie etwa Aktivitäts- oder Einem registrierten User stehen neben Artikel lesen, Zustandsdiagrammen zu arbe- die Suchfunktion benutzen und sich neu zu registri- iten. Der Grund hierfür liegt in eren auch noch weitere Funktionen zur Verfügung. der interdisziplinären Struktur des Er kann seine eigenen Daten ändern, einen Leser- Projekts, die auch zur Auswahl brief schreiben, News erstellen, ein Cluster erstellen von Flussdiagrammen als Modell für chronologische Abläufe führte. Es war nötig, Visualisierungen zu finden, die sich auch von weniger informatisch vorgebildeten Menschen ohne lange Einarbeitungszeit erschließen lassen. Für diese Aufgabe schienen uns Funktionsbäume geeignet. Dann ging es darum, die verschiedenen Funktionen festzuhalten und zu dokumentieren, die immer wieder diskutiert wurden. Konzept & Spezifikation 63 1. Artikel lesen 3. Registrieren Um einen Artikel zu lesen muss zunächst ein Clus- Zuerst wird der Login-Bereich betreten, daraufhin werden die Eing- ter und dann in dem entsprechenden Cluster ein abefelder automatisch angezeigt. Dann werden die Daten eingegeben. gewünschtes Item auswählt werden. Dieses Item, Die wichtigsten Informationen sind das Passwort, der Name und die also ein Artikel, eine Neuigkeit etc., wird angezeigt E-Mail-Adresse. Nach dem Speichern wird eine E-Mail mit dem Ak- und kann gelesen werden. tivierungslink zum Nutzer geschickt. Zuletzt soll der Nutzer auf diesen Link klicken, um sein Konto zu aktivieren. 2. Suchen Um einen Artikel zu finden existiert eine Suchmaschine, die folgendermaßen arbeitet: Zuerst muss der User auf den Suchbutton klicken und dann die Suche spezifizieren. Dies beinhaltet die Eingabe des gewünschten Suchbegriffs und die Auswahl des gewünschten Suchbereichs (in Artikeltiteln und 4. Userdaten ändern / oder im Volltext). Die Sucheanfrage wird abge- Um die Userdaten zu ändern muss man sich erst einloggen, d.h. in schickt und eine nach Relevanz sortierte Trefferliste den Login-Bereich eintreten (hier werden nur die Felder E-Mail und wird angezeigt. Zuletzt muss der User nur noch auf Passwort angezeigt). Dann muss der User die Option für die Änderung ein Item dieser Liste klicken. auswählen und die gewünschten Daten ändern. Am Ende muss er die Änderung bestätigen. 64 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 5. Leserbrief schreiben Am Anfang dieses Prozesses kann man im Lesebrief-Bereich entscheiden, ob man einen existierenden Brief beantworten oder einen neuen Brief schreiben möchte. Um einen neuen Brief zu schreiben klickt man auf diese Option, dann wird der Text eingegeben und schließlich bestätigt man den Eintrag. Der Prozess der Beantwortung eines Briefes beginnt mit der Öffnung des Briefes, dann 7. Cluster erstellen 8. Editorial schreiben gibt man den Text ein und bestätigt den Eintrag. Wenn ein registrierter User ein Ein Redakteur kann ein Edito- neues Cluster erstellen möchte, rial verfassen, in dem er erst den 6. News erstellen muss er zuerst den Aktionsbe- Aktionsbereich und dann den Um eine News einzutragen, muss der registrierte reich betreten. Dann muss er Backstage-Bereich betritt. Da ist User erst einmal das News-Cluster auswählen. Dort weiter in den Backstage-Bereich. eine Liste mit bestehenden Clus- kann er einen Text verfassen und Dort kann er die Funktion „neues tern. Aus dieser Liste muss der falls er einen Veranstaltungshin- Cluster“ auswählen. Wenn er Redakteur ein Cluster auswählen. weis und keine einfache New- Danach muss er die Funktion smeldung erstellen möchte, sollte „Editorial schreiben“ auswählen. er das Datum der Veranstaltung Es erscheint ein Textfeld, in dem eingeben. Wenn der User alles der Redakteur das Editorial schreiben kann. Vor dem Verlassen editiert hat kann er den Eintrag abschicken. dann dem Cluster einen Namen des Bereichs sollte das Editorial gegeben hat, ist die Aktion abge- gespeichert werden. schlossen. Konzept & Spezifikation 65 9. Artikel schreiben tze fett oder kursiv zu schreiben. Um einen Artikel oder eine Außerdem hat er die Möglichkeit, 1. Artikel-interne Links, die auf Stellen innerhalb Rezension zu verfassen, muss ein Zwischenüberschriften desselben Artikels verweisen (z.B. auf andere User registriert sein. Nachdem gen. Über die endgültige For- Textknoten), er durch erfolgreiches Einlog- matierung entscheidet allerdings 2. Site-interne Links, die auf weitere Inhalte in- gen den Aktionsbereich und den schließlich der verantwortliche nerhalb von nachdemfilm verweisen und Backstagebereich betreten hat, Redakteur. 3. externen Links, die auf andere kann er einen Text schreiben. Für Zu einem Text kann der User Websites verweisen. die Überschrift gibt es ein eigenes Medien (Bilder, Videos) hinzufügen. Diese kann er Wenn alles soweit fertig ist, sollte Textfeld. beliebig im Text platzieren, in dem er ein Element der User den Text speichern und Zu jeder Zeit kann der User neue nimmt und es an eine Stelle im Text verschiebt. Die die Redaktion benachrichtigen. Textknoten erstellen oder beste- Position des Mediums kann auch später noch verän- An die Benachrichtigung kann hende Löschen. dert werden. Medien können auch wieder aus dem noch ein Kommentar angehängt Nachdem er Text eingegeben Text gelöscht werden. sein. hat, kann er diesen ändern oder Des Weiteren gibt es in diesem Bereich die Möglich- geringfügig formatieren. Er hat keit, Links einzufügen. Sie können an einer beliebig- die Möglichkeit, Wörter und Sä- en Stelle im Text eingefügt und auch wieder gelöscht 66 einzufü- werden. Es gibt drei verschiedene Arten von Links: Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 9.1. Medien einfügen 10. News freigeben Wählt der User die Funktion „Medien hinzufügen“, Um eine News freizugeben, betritt man den News-Clusterbereich. erscheint ein PopUp mit Dateibrowser. Dort kann Dort kann man die neuen News finden, dann wird eine „News“ aus- er die gewünschte Datei auswählen, hochladen und gewählt und gegebenenfalls geändert. Hier soll das Enddatum eingege- eine Bildunterschrift eingeben. Nachdem er die Aus- ben werden. Der Prozess ist abgeschlossen wenn man „Freigeben“ aus- wahl bestätigt hat, ist der Vorgang abgeschlosssen. wählt. 9.2. Link einfügen Um einen Link einzufügen, muss der User die Stelle im Text markieren, die verlinkt werden soll. Dann wählt er die Funktion „Link einfügen“, worauf sich 11. Text redigieren ein Fenster öffnet. Dort muss sich der User ents- Wenn es einen zu redigierenden Text gibt, bekommt cheiden, was für einen Link er einfügen möchte. ein Redakteur eine E-Mail mit einem Link zu dem Wenn er einen externen Link möchte, muss er eine Text. Klickt er dann auf dem Link, muss er sich gege- URL eingeben, für einen nachdemfilminternen Link benenfalls einloggen, falls dies noch nicht gesche- wählt er einen anderen Artikel aus und für einen hen ist. Nach dem Einloggen kann er den Text lesen textinternen Link markiert er einen Textknoten aus und Änderungen vornehmen. dem eigenen Text. Dann werden die Änderungen gespeichert und der geänderte Text in einer E-Mail an den Autor zurück geschickt. Der Prozess endet, wenn der Text freigegeben wurde. Konzept & Spezifikation 67 12. Artikel einem Cluster zuweisen Der Prozess der Zuweisung eines Artikels zu einem Cluster läuft folgendermaßen: Zuerst wird der Aktionsbereich betreten. Dann geht es weiter in den Backstage-Bereich. Dort wird ein Cluster aus der Liste und ein Artikel aus der Artikelliste auswählt. Zuletzt wird die Funktion „Artikel hinzufügen“ ausgewählt. Ist ein Cluster schon freigegeben, wird der Artikel automatisch mit freigegeben, ansonsten geschieht dies erst mit der Freigabe des Clusters. 13. Cluster freigeben Um ein Cluster freizugeben, muss man zuerst den Aktionsbereich betreten. Dann muss man weiter in den Backstage-Bereich. Dort wird ein Cluster aus der Liste ausgewählt und „Cluster freigeben“ angeklickt. 68 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 4.1. Entwicklung aus der CI Mieke Dahlhaus D Bei intensiven len, einem Willkommenheißen Brainstorming ergeben sich zu einem ersten auf der Seite und transparenter diesen Markenwerten zunächst Vorgänge. folgende neue Kernbegriffe: ie oben bereits näher erläuterten Ergebnisse Neugierig/aufgeschlossen wird In Zusammenhang hiermit er- zur Corporate Identity (Kapitel 2.2.5: Corporate ergänzt um die Begriffe Offen- geben sich für Bewegung und Identity, S. 51) waren im weiteren Verlauf Grundlage heit, Verspieltheit Verspieltheit diverse dynamische der Gestaltungsüberlegungen. Neben grundlegen- und Erleuchtung. Faktoren, hauptsächlich bezüg- den Faktoren bezüglich Benutzbarkeit u.ä. sind die- Zu intellektuell/wissenschaftlich lich des Interaktionsverhaltens, se essentieller Bestandteil. ergeben sich kompetent, seriös, wie fließende Übergänge und Zur Erinnerung: bei der Recherche bildete sich der und präzise, Markenkern verbindend Leidenschaft, die Bewegung, 4. Gestaltung geht in Netzwerk und Gemeinschaft über. Neuanordungen der Elemente. schaftlich und verbindend. Ziel Der Leidenschaftsbegriff, der im Brainstorming eher Das Streben nach Erkenntnis/ der ersten Gestaltungsphase war ins kitschige abdriftet, wird relativiert und es kristal- Erleuchtung kommt im Wei- es nun, einen Ausdruck dieser lisieren sich Themen wie Wissenschaft als Kunst und teren inhaltlich zum Ausdruck. Begriffe im Design zu erreichen, ästhetische Wissenschaft heraus. Die wissenschaftlichen Attribute Markenwerte sind neugierig/aufgeschlossen, intellektuell/wissen- kompetent, seriös und präzise eben die Identität der Seite zu kommunizieren. In einem nächsten Schritt der Ideenfindung durch werden kommuniziert über einen Brainstorming heißt die Frage nun konkreter: „Was geeigneten Kontrast (40-70%), Bei der Findung der Markenwerte kommuniziert…“ und es wird nun der Bogen zum klare Zuordnungen und den Ein- wurden diese aus den Ergebnissen tatsächlichen Design geschlagen. satz klarer, einheitlicher Formensprache sowie den Einsatz von mehrerer Brainstorming- und Beherauskris- Für Offenheit ergeben sich Elemente wie Weiß-/ tallisiert. Um aber jetzt konkrete Leerraum, also generelle Groß- Gestaltungsgrundsätze daraus ableiten zu können, zügigkeit bezüglich Raum und Deutlich wird allerdings, dass wertungsmethoden Typo-Grafik. müssen wir von hier aus wieder „nach außen“ ge- auch Schrift: der Einsatz offener ein Ausdruck dieser ja eher sta- hen, d.h. den Blick wieder weiten und zunächst zu Formen ohne Begrenzungen, also tischen Faktoren im Design stark diesen Oberbegriffen neue Ideen finden. Unter die- keine Kästen. Abgesehen von der der Dynamik entgegensteht. Es sen dann wiederum diejenigen herausfiltern, die in direkten Gestaltung muss sich ist hier also im Einzelnen abzuwä- unser Konzept passen und die gestalterisch zu kom- dieser Punkt auch in der Informa- gen, welcher Schwerpunkt gelegt munizieren sind. tionsarchitektur wiederfinden, in wird, das Potenzial für ein Gleich- Gestalt niedriger Eintrittsschwel- gewicht ist allerdings gegeben. Gestaltung 69 Die Begriffe Netzwerk und Gemeinschaftlichkeit sollen durch die Seitenstruktur zum Ausdruck gebracht werden, nicht durch Grafik. Ideen wie das Clusterkonzept, Enriched Hypertext u.a. können hier greifen. Gestalterisch soll der Markenkern Leidenschaft insbesondere durch eine große Liebe zum Detail ausgedrückt werden, natürlich auch in der z.B. inhaltlichen Umsetzung. Im Folgenden wird nun die konkrete Umsetzung dieser Ergebnisse in die Gestaltung beschrieben. 70 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 4.2. Entwurfsphasen Andreas Stahl D ie Entwicklung des Designs lässt sich in zwei able und auch nur halbwegs ef- andererseits auch nicht zweck- fiziente Funktionsweise. Diese mäßig, da sich die Spaltenbreite grundsätzlichen Layoutrichtli- dadurch unverhältnismäßig verk- nien, die sich zwingend ergaben, leinern würde und dies einer sin- sollen hier erläutert werden: nvollen Nutzung im Wege stehen Hauptphasen unterteilen. Nach der Entwick- würde. Außerdem wird es auch lung der CI begannen wir mit einer assoziativen Drei Spalten schwierig, eine größere Anzahl Weiterführung der Ansätze die sich in der Iden- Das Bildschirmformat an sich, von Spalten funktional auf eine titätsfindung herauskristallisierten. Hierbei wurde gewöhnlicherweise im Seiten- Weise zu trennen, die die Bedien- aus den fünf Hauptschlagwörtern die wir hatten verhältnis 3/4 Höhe zu Breite ung vereinfacht und gleichzeitig eine ganze Reihe von Begriffen, aus denen wir dieje- unabhängig von der jeweiligen schnell ersichtlich ist. Aus diesen nigen heraussuchten, die unserer Auflösung gibt bereits grund- Gründen erscheint eine Entsche- Meinung nach die zusammen- sätzlich eine gewisse eher horizontal orientierte idung zugunsten eines dreispalti- hängendste und sinnträchtigste Gestaltungsrichtung vor. Dieses wird bei Websites gen Bildschirmaufbaus grundsät- Verbindung ergaben. So kamen noch verstärkt durch den zusätzlichen Platzbedarf zlich am sinnvollsten. wir unter anderem zu der Erken- der Navigationsleiste und des Menüs, die beide ntnis, dass die „Leidenschaft“, am oberen Rand weiteren Raum in der Höhe ver- Typografie die wir als Markenkern von nach- brauchen. Hierdurch bedingt ändert sich das For- In der Typografie gibt es ei- demfilm identifiziert hatten, sich mat dergestalt, dass verhältnismäßig viel Platz in der nige grundlegende Regeln, die in erster Linie durch eine gewisse Horizontalen zur Verfügung steht. Da zur optimalen sich aus den durchschnittlichen Dynamik in der Gestaltung mani- Lesbarkeit eines längeren Textes (siehe Abschnitt Lesegewohnheiten ergeben. Im festieren sollte; im Gegensatz Typografie) nur eine begrenzte Spaltenbreite sin- Allgemeinen muss eine bestim- zu einer ebenfalls möglichen nvoll ist entsteht dadurch zunächst viel ungenutzter mte Zeichengröße gegeben sein stärker wörtlichen Umsetzung Raum. Eine Nichtverwendung des äußerst knapp um eine optimale Lesbarkeit zu des Themas „Leidenschaft“, die bemessenen Bildschirmraums erscheint aufgrund gewährleisten. Des Weiteren gibt sich gewissermaßen in flammen- seiner grundsätzlichen Knappheit es bestimmte Spaltenbreiten und den Herzen und dergleichen gezeigt hätte. Einige als nicht Sinnvoll. Eine ein- oder Zeilenabstände, die sich aufgrund Konzepte jedoch ließen sich identifizieren als Fix- zweispaltige Gestaltung bedeutet der spezifischen Besonderheiten punkte, die sich auch unabhängig von einer spezi- in diesem Zusammenhang also einer Bildschirmanzeige anbieten. fischen Ausformung des Designs auf jeden Fall in eine suboptimale Nutzung des Im folgende Liste ich kurz die der Struktur der Seite wiederfinden mussten. Diese zur Verfügung stehenden Rau- einzelnen getroffenen Spezifika- ergaben sich aus den technischen und inhaltlichen mes. Eine Gestaltung die mehr tionen auf: Gegebenheiten und waren logische Konsequenzen als drei, also bspw. vier oder Zeichengröße 11 Pixel: Etwas hieraus oder Grundbedingungen für eine akzept- fünf Spalten verwendet scheint kleiner als die nahezu universal Gestaltung 71 verwendete Standardgröße von Web ebenfalls weitverbreitete Zeilenabstandsgröße ite von ca. 80 Zeichen. Dies emp- 12 Punkten und damit minimal von 15 Pixel kann durch die niedrigere Zeichengröße fanden wir auch nach praktischen platzsparender, d.h. ermöglicht unterschritten werden, jedoch wird verhältnismäßig Tests als akzeptablen und ausbal- eine höhere Informationsdichte, der Abstand größer und die Textfläche wirkt da- ancierten Kompromiss. was bei einer Seite mit einem durch weniger dicht. Kontrast: Der Maximalkontrast, großen Informations- und Wor- Zeilenbreite etwa 75 Zeichen: der gewöhlicherweise auf Bildschirmen gewählt taufkommen wie nachdemfilm hier haben wir einen Mittelwert wird, nämlich schwarz auf weiß, kann bei manchen durchaus eine hohe Priorität hat. gewählt zwischen der Faustregel Monitoren zu flimmern führen. Eine optimale Les- Außerdem wirkt die verwendete für Spalten die allgemein als beste barkeit kann auf den meisten Bildschirmen erreicht Größe auf Bildschirmen mit einer Lesbarkeit angesehen wird (die so werden wenn man sich für einen Helligkeitsunter- niedrigeren Auflösung kleiner und genannte 2,5 Alphabete Regel = schied von 60-90% entscheidet. Hier haben wir uns dadurch weniger massiv. 69 Zeichen) und die gemeinhin in für einen Kontrast von 70% entschieden. Zeilenabstand 14 Pixel: die im Büchern verwendete Spaltenbre- Darstellung der grundsätzlichen Layoutrichtlinien 72 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Struktur Erste Phase bolisiert. Ein farbiges Grundsche- Durch die Clusterstruktur, auf die wir uns im Vor- Der erste Design-Prototyp ent- ma stand allein schon wegen der feld bereits festgelegt hatten, benötigten wir eine stand nach dem ersten Treffen mit möglichen Implementierung der Möglichkeit auf die verschiedenen Cluster in ein- der Redaktion. Wir hatten es uns UserColor-Idee nicht zur Debatte, facher Weise zugreifen zu können. Die linke Spalte zum Ziel gesetzt, leidenschaftlich da dies an dieser Stelle nur für bot sich aus verschiedenen Grün- zu sein ohne Kitsch zu verbreiten zusätzliche Verwirrung gesorgt den für die Seitennavigation im und gleichzeitig ein wissenschaftliches Ambiente zu hätte. Zunächst gingen die Konz- Clusterschema an. Zunächst ist es bewahren. Unsere Gestaltungsmöglichkeiten waren epte in Richtung einer Animation als Standard relativ weit verbre- hier beschränkt auf ein Farbschema sowie die For- der Outlines der einzelnen Felder, itet, dass die Navigation links un- men und Umrisse der Elemente auf dem Bildschirm. was sich jedoch nach einigen tergebracht wird. Gewohnheiten Der erste Gedanke war hier, als Grundfarbe weiß zu praktischen Versuchen als aufge- dieser Art haben den Vorteil, dass verwenden, was Klarheit und Einfachheit ausdrückt setzt, d.h. sich nicht harmonisch man sich auf bereits bekannte und auf diese Art eine seriöse Grundhaltung sym- mit dem Inhalt der Seite integri- Strukturen stützen kann und die Navigation der nicht gerade herkömmlich strukturierten Seite auf diese Weise erleichtert. Ähnlich ergab sich dann auch die Anordnung der restlichen Elemente auf der Seite. In der Mitte befindet sich auch das Zentralelement nach dem film | de News 23.10.: Eine Woche vor Weltspartag! 12.10.: 9 Tage nach dem Tag der deutschen EInheit 7.10.: 4 Tage nach dem Tag der deutschen Einheit 28.6.: Einen Tag nach dem Siebenschläfer 27.6.: 6 Tage nach Sommeranfang 22.5.: Auch’n Tag VII: Das alte Rom Winfried Pauleit Symptomatik des Hasenverbrechens Karl-Philipp Wegener Die großdeutsche Natriumlösung Karl Maria Feuerauer Trockeneis als Wegbereiter der Apokalypse der Seite, nämlich der Artikel Vorherige Ausgaben Britta Speer Von Kleinkindern erneut geprügelt werden und damit logischerweise auch Ausgabe 6: Foto/kino Peter Schlönz Kino als Küche: Verbranntes und verkochtes Ausgabe 5: Filmwerkstatt Johanna Reihling Harald Schmidt und die Töpferlehre Ausgabe 4: Tränen im Kino Christina Tausends Logik der Betrachtung im Kontext feministischer De-emazipatorischer Umkehrungsversuche die Großansicht der Cluster. Auf der rechten Seite wird damit das Editorial untergebracht, während der Artikelansicht können dort verschiedene Informationen untergebracht werden, so z.B. das angedachte Kommentarforum. Ausgabe 3: Reality/Show P.H. Liebkraft Der Höllenschlund und seine Zahnprobleme Marc Ries Die Katastrophe der Zahnlücke Reviews zu: Film: Jens Schröter Repräsentative Pustelbildung durch Fremdwortverwendung Editorial Jana Pallaske Eine Kinowissenschaft scheint auszustehen. Zwar wurden in den letzten Jahren eine Menge lokaler Studien zur Kinogeschichte publiziert. Die Rückwendung auf die historischen Fakten zum Kino bleibt jedoch abstrakt, sofern ihr die Wahrnehmung des Kinos als eines geschichtlichen Phänomens angelt, die die Filmwissenschaft sich unter dem platonischen Bild der Höhle und dem Begriff des Dispositivs verstellte. Die Wissenschaft geht von einer Fiktion aus, nicht von einer Wirklichkeit; daran ändert die positivistische Faktenforschung –' wie schätzenswert sie in sich sein mag –'D0 wenig. Jene Studien sind erst die Aufforderung, eine vorurteilsfreie, eine ungebildete Wahrnehmung des Kinos innerhalb der Wissenschaft herzustellen. Diese suspendiert Wissenschaftlichkeit als Vorurteilsstruktur selber. Daher äußerte sie sich im Zusammenhang mit der Geschichte des Films immer dort, wo bewußt oder unbewußt gegen den Anspruch der Wissenschaft und der Wissensgesellschaft verstoßen wurde. Gibt es keine Kinowissenschaft, so doch eine dokumentierte Geschichte der reflektierten Kinowahrnehmung und Kinoerfahrung. Die lokalen Kinostudien stellen sich mit Gewinn in deren Tradition.Man könnte aber auch umgekehrt argumentieren, nämlich, daß alles, was an Wissenschaft vom Kino überhaupt möglich ist, die Filmwissenschaft schon Bücher: Events: Ausgehend von diesen Grundbedingungen begannen wir mit der tatsächlichen Implementierung des Designs. Gestaltung erster vorläufiger Entwurf 73 Gestaltung zweite Phase: Clusteransicht eren ließ, oder als grundsätzlich der die Inhalte zur Verfügung gestellt werden und in seinem Interface. Beide Eb- unruhig erwies. Daher wurde die zum anderen die Benutzerebene, der seine eigenen enen haben jedoch die gleiche Idee einer permanenten Anima- Kommentare und Kombinationen erstellen können Farbe, und so sieht man den Un- tion, bei der die Konturen ähnlich sollte. Diese haben wir optisch terschied und die Grenzlinie nur wie eine Lavalampe mal sichtbar und mal unsicht- auf eine darüber liegende Ebene dadurch, dass die obere Ebene bar gewesen wäre, fallen gelassen. Folglich mussten gehoben. Dies drückte aus, dass einen Schatten wirft. Durch die- wir die Dynamik auf eine andere Weise umsetzen. man die Inhalte sozusagen durch sen Trick sind die beiden Ebenen Das tatsächliche Design für Phase Eins setzte sich eine Brille betrachtete. Die obere nicht absolut getrennt und es gibt also zusammen aus geschwungenen Linien auf zwei eben ist auch frei editierbar, das keine zwei verschiedenen und Ebenen. Wir orientierten uns an der neuen Leseri- heißt der Benutzer hält sich auf geschlossenen Farbflächen. Hi- chtung der Seite, die zwei verschiedene Ebenen ha- der oberen Ebene auf und be- erdurch sollte auch eine gewisse ben sollte: zum einen die redaktionelle Ebene, auf trachtet die Texte durch „Löcher“ Offenheit kommuniziert werden. 74 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Dieser grundsätzliche Gestaltungsansatz traf jedoch auf nur begrenzte Begeisterung auf redaktioneller Seite. Hierdurch, und durch einige Änderungen auf inhaltlicher Seite wurden Änderungen notwendig, die sich in der zweiten Designphase manifestierten. Zweite Phase Nachdem die Gestaltung mit den Geschwungenen Gestaltung zweite Phase: Artikelansicht Ebenen auf wenig Begeisterung getroffen war, und die bisher verwendete Forumsidee auch nicht weiterverwendet werden sollte, wurde ein neuer Ansatz nötig. Wir verabschiede- ten uns grundsätzlich von der Zwei-Ebenen-Struktur und entwickelten eine dem Clusterprinzip eher ent- sprechende Multi-Ebenenkonstruktion. Hier sollten Cluster durch viele übereinander liegende transparente Flächen symbolisiert werden, wobei ein einzelner Gestaltung zweite Phase: Newsansicht Artikel eine einzelne, große, ebenfalls transparente Fläche darstellte. Der GesaGestaltung 75 zu verwenden, d.h. auch die Zeilenhöhen mussten len Details bleiben noch einzelne durch deutlich größer, aber dieses flexibel sein. Um nichtsdestotrotz bei einem Baukas- Punkte unbeantwortet, die aber Konzept traf auf mehr Gegenliebe. tensystem bleiben zu können, unterteilten wir die jedoch in höchst geringem Um- Des Weiteren wurde das Forum zu verwendenden Bausteine in zwei Hauptgruppen, fang ausfallen. Die Gestaltung, verlagert und fand sich nun in an- zweispaltige und dreispaltige Elemente. In diesen inklusive der Grundlagen kann mtgrauwert der Seite wurde da- derer Form am unteren Bildschir- Spalten können je nach Wunsch nur Autorennamen, also hiermit sowie mit den oben mende, und wurde bei Bedarf Artikel und Abschnittsüberschriften austauschen gemachten Angaben als in den wieder sichtbar bzw. unsichtbar. oder Bilder verwendet werden können. Das System Grundzügen Das bis jetzt vorherrschende Fo- wurde dann vervollständigt durch die Möglichkeit noch nicht tatsächlich in allen rumsprinzip findet sich nur noch diese Teile in drei verschiedenen Einzelheiten ausgeführt zu sein. im Backstage-Bereich, d.h. in Höhen zu verwenden, nämlich in dem Bereich den die Autoren und 1/2, 1/3 und 1/6 Bildschirmhöhe. die Redaktion verwenden. Durch diese sechs Bausteine, in beendet, jedoch 4.4. Kritische Betrachtung zur Design-Gruppe denen die Inhalte, ob Bild oder Nachdem diese grundsätzliche Text, frei in bis zu 18 Parzellen Gestaltung als akzeptabel be- verteilt werden können wird eine funden wurde, gab es im nächs- grundsätzliche ten Schritt das Bedürfnis, die währleistet ohne die Gestaltung redaktionellen zu kompliziert werden zu lassen. Gestaltungs- möglichkeiten im Rahmen unserer Seitenkonstruktion näher zu beschreiben. Besonders die Flexibilität ge- 4.3. Schlussbetrachtung zum Design Andreas Stahl Art verwaltet werden, dass eine insbesondere durch ihre Heterogenität aus. Die Interdisziplinarität des gesamten Projektes kam in dieser Gruppe besonders zum Tragen. Die Voraussetzungen bei den Einzelnen waren sehr unterschiedlich. So konnten einige kreativ voranschreizu bearbeitende Aufgabe in ihren Grundstrukturen zu fassen. Aus verschiedenen Gründen (universitäre, halbwegs flexible Gestaltung des In diesem Zusammenhang wurde D as Wesen der Design-Gruppe zeichnete sich ten, während die Anderen noch Mühe hatten, die Clusterübersicht sollte auf eine Contents möglich werden sollte. Gela Sädtler A berufliche Verpflichtungen etc.) waren nicht immer bschließend lässt sich sagen, alle Mitglieder der Gruppe zu den dass wir mit der Gestaltung in der jetzigen Form Treffen anwesend. Hier konnte der Cluster wiederum mehrspal- zufrieden sind. Im Rahmen unserer Möglichkeiten leider keine Kontinuität erreicht tig werden musste um eine Kom- hat sich ein Gestaltungssystem entwickelt, dass sich werden. bination von Bildern und Texten durch angemessen hohe gestalterische Freiräume Um die Umsetzung der Arbeit zu zu ermöglichen. Darüber hinaus auf Seiten der Redaktion auszeichnet ohne in der erleichtern war eine gute Kom- musste es möglich sein, auch Bil- Bedienung übermäßig kompliziert geworden zu munikation mit der „Technik- der mit unterschiedlichen Höhen sein. Durch die nicht beendete Ausführung in al- Gruppe“ notwendig. Dieses Pro- klar, dass die interne Gestaltung 76 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht blem sollte durch die Anwesenheit einer Person der jeweils anderen Gruppe bei den Treffen gelöst werden. Die zeitliche Planung konnte jedoch auch hier nicht immer auf einen Nenner gebracht werden. Insgesamt kann festgehalten werden, dass die konzeptionelle Auseinandersetzung und die tatsächliche Umsetzung von der Idee zum Ergebnis, zu einem Wissenszuwachs in gedanklicher, sowie technischer Hinsicht führte. Gestaltung 77 78 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 5.1. Projektplanung Astrid Hassenbach O werden sollen und die den Stand Interaktionsdesign zum Ende des letzten Semesters Hierbei geht es sowohl um die äs- widerspiegeln und zugleich illus- thetische Gestaltung der Benut- trieren, mit welch ambitionierten zungsoberfläche als auch um die bgleich sich dieses Kapitel schwerpunktmäßig Ansätzen wir die Realisierung be- Interaktion zwischen der Platt- mit der technischen Realisierung auseinander gonnen haben: form nachdemfilm und den Nutzerinnen und Nutzern. Letztere setzt soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass im ersten Semester der Versuch unternommen wur- 1. Technisches Konzept wird in ebenfalls im Teil „Konzep- de, eine Planung aller Projektphasen und Arbeits- 2. Interface-Design tion“ skizziert. Erstere soll nach pakete vorzunehmen. Allerdings geriet dieser Plan 3. Entwicklung Abschluss des Zwischenberichts schnell aus den Fugen. Im Arbeitseifer und vor dem 4. Launch angegangen werden. Der Entwurf Hintergrund der drängenden Aufgaben hinsichtlich 5. Dokumentation wird intern präsentiert und ggf. der Implementierung wurde die weitere Projektplanung leider Technisches Konzept 5. Implementierung vernachlässigt. Der als Gantt-Di- Die Erstellung des technischen Konzepts umfasst agramm visualisierte Projektplan sowohl die Festlegung der Struktur, wie sie im Teil während des Entwicklungspro- stellt dar, welche Arbeitsschritte „Konzeption“ des vorliegenden Berichts näher be- zesses Anpassungen vorgenom- in welcher Abfolge bewältigt wer- schrieben wird, als auch die Definition der Syste- men. den sollten. Er enthält fünf Pha- marchitekur. Diese ist noch nicht vollständig abge- Eine Präsentation vor der Re- sen, die im Folgenden erläutert schlossen. daktion von nachdemfilm ist erst überarbeitet. Falls nötig, werden Projektplan als Gantt-Diagramm Implementierung 79 für den 1. Prototypen vorgesehen, wenn auch die Zusammenhang dazugehörige Funktionalität demonstriert werden gung der bestehenden Inhalte kann. dar, da die bestehende Website Ein Manual, mithilfe dessen die Nachhaltigkeit die- eine sehr große Anzahl von Do- ses Designs gefördert werden soll, wird ebenfalls er- kumenten umfasst, die mittels stellt und Teil des Abschlussberichts sein. des zu entwickelnden Content die Übertra- Management System in die neue Entwicklung Plattform übernommen werden Voraussetzung für die weiteren Arbeiten ist die müssen. 5.2. Technische Überlegungen Björn-Eric Nagel I n diesem Abschnitt soll aufgezeigt werden, welche Fort- schritte im Verlauf des Projekts in Bezug auf die komplette tech- Erstellung des Datenmodells, das die Struktur der nische Realisierbarkeit gemacht benötigten Datenbank beschreibt. Ist diese erfolgt Launch und liegt das Design zumindest in Der Launch der neuen nachdem- legungen aus dem Zwischenbe- groben Zügen vor, kann mit der film-Plattform gliedert sich in die eigentliche On- richt noch einmal aufgegriffen Entwicklung von der Eingabe- line-Stellung und eine flankierende Veranstaltung. und konkretisiert. Dabei soll il- seiten für die Redaktion und der Welcher Art diese sein soll, wo sie stattfinden soll lustriert werden, wie tief greifend Ausgabeseite begonnen werden. und wie sich hierfür benötigte finanzielle Mittel die Überlegungen gewesen sind Es ist ein iterativer Entwicklung- auftreiben lassen, ist noch offen. Soll allerdings und mit welchen technischen sprozess geplant, in den mittels ein derartiges Event stattfinden, müssen hier noch Problemen wir uns auseinander Usability-Tests zwei Feedback- weitere Arbeitspakete definiert werden. setzen mussten. wurden. Hierzu werden die Über- schleifen integriert sind. Dafür Anmerkung: Im Folgenden wer- ist erforderlich, dass zu einem Dokumentation den technische Begriffe verwen- möglichst frühen Zeitpunkt, ein Der Verlauf und die Ergebnisse des Projekts sollen det, die nicht unbedingt jedem erster Prototyp bereit steht, der durch Zwischen- und Abschlussbericht dokumenti- Leser geläufig sind. Es wird da- über Funktionen ert werden. Gerade der Abschlussbericht soll dazu her empfohlen, wenn ein Begriff verfügt. Darüber hinaus ist ein dienen, Struktur und Handhabung des entstan- nicht geläufig seien sollte, diesen entsprechendes Testverfahren zu denen Systems zu dokumentie- eventuell im Referat über Inter- entwickeln. Dieses wird voraussichtlich szenarien- ren, um die Wartung des Systems nettechnologien, welches sich basiert sein, d.h., die Probanden werden gebeten, nach Abschluss des studentischen auch in diesem Werk befindet, vorgegebene Aufgaben – wie etwa das Einstellen Projekts zu erleichtern. nachzulesen. wesentliche eines Artikels – zu erfüllen. Dabei wird das von Jacob Nielsen entwickelte „discount-usability-testing“ zum Einsatz kommen, im Zuge dessen wir uns auf eine Anzahl von fünf Probanden beschränken. Ein besonders großes Arbeitspaket stellt in diesem 80 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Überlegungen aus dem ersten Semester Kosten ein wichtiges Entscheid- Überlegungen Video-Einbindung ungskriterium. Außerdem war die Schnitt-Programm zum Video- Von der Redaktion wurde klar gewünscht, ein Ein- Technik hinter dem Format auch Wichtige Kriterien waren ein betten von Videomaterial zu ermöglichen. Es galt nicht zu vernachlässigen. akzeptabler Preis, einfache Bedi- diesbezüglich einige Überlegungen anzustellen. Die Insgesamt wurde zwischen Flash, enung und die Möglichkeit des Wichtigste: es muss ein Video-Standard gefunden WindowsMedia, QuickTime und Exports in verschiedene Formate. werden. Außerdem musste konkretisiert werden, in Real entschieden. Flash und Win- Wir können hier nur Empfehlun- welcher Form die Videos eingestellt werden kön- dowsMedia entschieden bereits gen geben, da es viele verschie- nen. Diesbezüglich gab es die Überlegung es zu während der ersten Überlegun- dene Video-Schnitt-Programme ermöglichen, jede denkbare Video-Datei an eine gen aus. Flash, weil der Flash auf dem Markt gibt und wir nie- bestimmte Internet-Adresse schicken zu können die Communication Server zu teuer manden bevormunden wollen. den Film auf einen Server weit- und WindowsMedia nicht platt- Wir haben uns einige Programme erleitet und von dort aus in eine formübergreifend ist. angeschaut und uns nach ei- Datei eines bestimmten Formates Somit gab es nur noch zwei Optionen, QuickTime niger Zeit für eine Empfehlung umwandelt. und Real. Für das QuickTime-Format spricht die von Screenblast Movie Studio 3.0 Kompatibilität und der Open-Source-Server. Für entschieden. Dieses Programm Diese Ideen wurden jedoch sch- Real spricht die Technik: es können mehrere Ver- ist äußerst einfach zu bedienen, nell wieder verworfen, da ein sionen eines Videos in unterschiedlicher Qualität der Funktionsumfang ist sehr zu großes Datenaufkommen die und damit Dateigröße in einer Datei gespeichert groß und es werden eine Menge wahrscheinlich Folge wären und werden, die Verbreitungsdichte und der Server verschiedener die technische Realisierbarkeit den wir ursprünglich über die Universität bzw. unterstützt, auch Real und Quick- außerdem mehr als fraglich war. über Bernd Bullwinkel hätten bekommen können. Time. Außerdem sprach das Pre- Die rechtliche Problematik mit Ursprünglich deswegen, weil die Lizenz von Herrn is-/Leistungsverhältnis für dieses Video im Internet wurde bei un- Bullwinkel momentan abgelaufen ist und eine neue Programm. Ein Problem bei die- seren Überlegungen nicht außer Lizenz noch nicht gesichert scheint. ser Empfehlung gibt es jedoch. Acht gelassen werden. Dies Export-Formate Momentan scheint es auf ein Screenblast Movie Studio 3.0 gibt wurde in einem persönlichen Gespräch mit Bernd Unentschieden hinauszulaufen, es ausschließlich in einer Win- Bullwinkel erörtert. wobei wir jedoch Real in jedem dows Version. Ein ebenbürtiges Fall präferieren würden. Jedoch Mac-Programm ist jedoch si- Überlegungen zum Video-Standard nur wenn eine kostenlose Server- cherlich am Markt erhältlich. Bei diesen Überlegungen mussten mehrere Faktoren lizenz verfügbar ist. Ansonsten bedacht werden. Zum einen wurde darüber nachge- würden wir uns für QuickTime Treffen mit Bernd Bullwinkel dacht, welche Videoformate die größte Verbreitung entscheiden müssen. Im August 2004 fand ein Treffen im Internet besitzen. Zum anderen sind die ServerImplementierung mit Bernd Bullwinkel, Dipl.- Ing. 81 Eigentlich dachten wir, dass ein sehr gelegen kam. Außerdem an der Universität Bremen, statt. Sein Videoarchiv- Einstellen von Video- und Bild- ist es möglich, diese Videos mit ierungs-System, das er zusammen mit dem Tech- material zu wissenschaftlichen Sound zu versehen, was einen nologie-Zentrum Informatik (TZI) entwickelt hat Zwecken erlaubt wäre, aber selbst großen Mehrwert bedeutet, da und das mit diesem erstellte Film-Archiv schienen dies wurde im Gespräch mit Ber- die Videos weiteres Wissen audi- für unsere Arbeiten interessant zu sein. Außerdem nd Bullwinkel klar verneint. tiv vermitteln können. besitzt er eine hohe rechtliche Kompetenz in Sachen Nach einem Mailaustausch mit Da wir mit dem Produkt nicht fer- Medien im Internet. Das Archiv kann von der Reda- Winfried, der die Sachlage so tig geworden sind, wurden diese ktion leider nur eingeschränkt genutzt werden, weil beurteilte, dass sich die Redak- Videos auch nicht erstellt. Es wäre es nur Filme bzw. „10 vor 11“-Sendungen von Alex- tion momentan auf das Zitat- jedoch eine schöne Abwechse- ander Kluge enthält. Recht beruft und somit auch das lung gewesen und hätte dem Veröffentlichen von Bildmaterial, Thema nachdemfilm noch etwas und Dozent im Fachbereich Kulturwissenschaften Das Videoarchivierungs-System, das momentan dazu verwendet weitestgehend auch ohne vorheriges Fragen des wird, um die oben genannten Urhebers, erlaubt ist, beschlossen wir die Einbind- Sendungen zu analysieren und ar- ung von Video- und Bildmaterial zu ermöglichen. mehr Sinn gegeben. Programmierung: Was die gesamte Programmier- chivieren, ist sehr leistungsfähigfähig. Leider konnten wir keine Schulungsvideos ung betrifft, befanden wir uns in wirkliche Verwendung für dieses Als es darum ging, wie die Funktionsweise der Re- der Findungsphase, weswegen System finden, nach dem das daktion auf verständliche Weise und ohne großen es sehr schwer war dazu Stellung Videoarchivierungs-System von Aufwand zu erklären wäre, also ohne das jemand zu nehmen. Da wir nicht 100%ig Bernd Bullwinkel dem Projekt jedem einzelnen Mitglied der Redaktion die Funk- wussten was wir letztendlich um- vorgestellt wurde,. Wenn jedoch tionen hätte erklären müssen, kamen wir auf die setzen würden, konnte über die zusätzlich andere Filme archiviert Idee, Schulungsvideos zu erstellen. Diese können Programmierung nur spekuliert werden müssten, wäre eine Ver- immer wieder angeschaut werden und finden eine werden. wendung sicherlich denkbar. schnelle Verbreitung übers Internet. Wir stießen bei der Recherche auf das Programm Auswahl der Programmier- Rechtliche Problematik Macromedia Breeze (http://www. sprachen / Techniken Im Grundsatz ist es nicht ohne macromedia.com/de/software/ Das es sich um eine Produktion handelte, die Einwilligung des Urhebers er- breeze/overview/training/). Es möglichst kostengünstig umgesetzt werden sollte, laubt, Bilder bzw. Filme im Inter- bietet die Möglichkeit, schnell musste auf die Kosten verstärkt geachtet werden. net zu veröffentlichen. Als wir dies und recht einfach Schulungsvid- Es mussten also Programmiersprachen und Produk- im Projekt diskutierten, standen eos zu erstellen. Diese können te verwendet werden, bei denen der Server, falls wir vor der Frage wie die Redak- unter Verwendung von Flash er- einer verwendet werden musste, Open Source ist. tion sich demgegenüber verhält. stellt werden, was uns natürlich Somit kamen eigentlich nur PHP, in der Version 4 82 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht bzw. 5, zur Middle-Ware-Programmierung bzw. zur zung Gedanken gemacht. Die im 73% der Besuche besuchten Kommunikation zwischen Frontend und Backend Halbjahresbericht aufgeführten während der Evaluationsphase und MySQL als Datenbanksystem und Backend-Ap- Überlegungen wurden lediglich die Website mit einem Plugin in plikation in Frage. Beide Systeme sind Open Source, in ein bis zwei Sitzungen bespro- Version 7 und höher, das Action- somit frei verfügbar. chen und beschlossen, es wur- Script 2.0 (AS 2.0) interpretieren Zur Administration des Datenbanksystems sollte den jedoch keine tiefergehenden kann. Dies ergab einklares Vo- phpMyAdmin verwendet werden, welches in PHP Überlegungen zur konkreten Sys- tum für die beginnende Entwick- geschrieben wurde und zur Verwaltung von MySQL- temarchitektur angestellt. lung und konnte als eindeutiges Datenbanksystemen über das Internet verwendet Was die technische Umsetzung Übergewicht für AS 2.0 gewertet wird. der werden. Es war zu überlegen, ob das Einsetzten von XML wurde auf die Flash-Technik ge- Somit stand fest, dass die neue bzw. XHTML zur leichteren Strukturierung und zur Erzeugung verschiedener Versionen (HTML, Videorealisation angeht, setzt. Dies ist aus der Bedingung Internetpräsenz mit Macrome- heraus entstanden, dass Flash als Frontend benutzt dia Flash MX 2004 entwickelt werden sollte. werden sollte, da nur dieses Programm dies unterstützt. Auch und PDF,...) für sinnvoll wäre. Die Überlegungen gingen in die Rich- Überlegungen zum Frontend gerade weil das neueste Plugin tung, dass das Front-end in Flash Fest stand im Endeffekt nur die Umsetzung des schnell Verbreitung finden wird 6.0 in Verbindung mit Action- Frontend. Dieses sollte mit Flash umgesetzt werden, und nur durch dieses AS 2.0 in- Script 1.0 erstellt werden sollte. da Flash interaktive Möglichkeiten bietet, die durch terpretiert werden kann, wollten Dies wurde vor Allem durch die reine HTML-Seiten nicht ermöglicht werden kön- wir zukunftssicher entwickeln. Kommentarfunktion ausgelöst, nen. Jedoch stand damals noch nicht fest, ob die Außerdem ist nur durch AS 2.0 ist die am Besten in Flash realisier- Umsetzung mit ActionScript 1.0 oder ActionScript eine objektorientierte Program- bar schien. 2.0 erfolgen wird. Dies wurde Somit war es allerdings nur sin- am Anfang des Semesters durch nvoll, auch das Video-Streaming eine Evaluation auf den Seiten mit Flash umzusetzen. von nachdemfilm.de ausgelotet. Hierfür wurde ein Flashfilm auf Überlegungen aus dem zweiten Semester der Homepage installiert, der Grundlegendes telte. Dabei kamen wir nach gut Im ersten Semester des Projekts zweimonatiger Überprüfung zu haben wir uns nur kurz über die folgendem Ergebnis: technischen ActionScript 2.0 ActionScript 1.0 Vorraussetzungen und über die technische UmsetImplementierung die Versionsnummern übermit- 1658 (73%) 621 (27%) Tortendiagramm: Einsatz von ActionScript 83 mierung im herkömmlichen Sinne diesem Fall auch die Undo-Funktion, die mehrere seits ein Schutz vor unerlaubter möglich, aber auch spezielle Vid- Bearbeitungsschritte wieder rückgängig machen Vervielfältigung, auf der anderen eo-Streaming-Techniken kann, nicht möglich, weil zur automatischen Zwisch- Seite aber auch eine Einschrän- Verwendung finden. enspeicherung der Undo-Daten eine Verbindung kung, da es manchmal notwen- Für die 27% sollte eine andere zur Datenbank bestehen muss. Wäre der User nun dig ist, ein Bild herunterladen Möglichkeit des Zugangs ge- im Offline-Modus und würde einen Text auf der zu können. Unsere Überlegun- schaffen sollte Seite erstellen, sollte ein Offline-Symbol darauf gen gingen in die Richtung ein durch eine abgespeckte Version aufmerksam machen, dass eine Speicherung sowie Herunterladen über einen kleinen ohne große Interaktionsmöglich- die Undo-Funktion nicht aktiviert ist. Workaround zu ermöglichen. Hi- keiten werden. sollten Dies werden. In Flash ist es in der neusten Version auch möglich, erbei sollte dem Benutzer, wenn Welche Standards diese Ver- gewährleistet die heute fast zum Maus-Standard gehörenden er mit der rechten Maustaste auf sion unterstützen sollte bzw. mit Scrollräder zu benutzen. Dies war ein Bild klickt, ein Kontextmenü welchen technischen Mitteln dies für die technischen Überlegungen erscheinen. Hier ist es aber nicht möglich, das Bild umgesetzt werden sollte stand auch wichtig, da eine möglichst sofort zu speichern. Es sollte in einem neuen Fen- nicht fest und entwickelte sich komfortable Website entstehen ster geöffnet werden können und dadurch für den zu einem spannenden, sehr lehr- sollte. Hierzu wurden Tests in Benutzer abspeicherbar sein. reichen Thema. Die Überlegun- Form von Recherchen im Internet Was überhaupt das Hochladen von Bildern an- gen hierzu werden im weiteren und der damit einhergehenden geht ist dies zwar über Flash möglich, jedoch nicht Verlauf des Textes angesprochen. Erstellung von kleineren Flashfil- Browserkompatibel. Das Hochladen wird nur von Was den normalen Funktion- men angestellt. einigen Browsern unterstützt. Hierbei würden wir sumfang des in Flash zu reali- Was das Thema Komfort bzw. über den Umweg HTML-Upload ausweichen, da sierenden Erwartungskonformität Texterstellungstools angeht, dies von allen Browsern unterstützt wird. In Flash angeht, also dem Formatieren sollte es auch möglich sein, die würde ein PopUp-Window aufgerufen, in dem ein des Textes und ähnliches, wur- History-Buttons, Schalt- Upload-Dialog erscheint. Darüber ist dann ein Up- den noch weitere technische flächen zur Navigation im Inter- load möglich. Hierbei müssten Überlegungen angestellt. Es ging net, die sich in allen Standard-Browsern befinden, allerdings die beiden Fenster mit- soweit, dass z. B. daran gedacht zu verwenden. Dies ist in Flash nicht automatisch einander kommunizieren können, wurde, wie eine Überprüfung integriert. Hierzu musste ein Workaround erstellt da Flash ansonsten nicht „weiß“, des Internet-Verbindungsstatus werden, der diese Funktionalitäten bietet. Es ist nun wann etwas hochgeladen wurde. realisiert werden könnte. Diese möglich mit verschiedenen Techniken, die Flash bi- Dies wurde in einem Test auf wäre notwendig, da ohne Inter- etet, und einer verschachtelten Frame-Konstruktion Browserkompatibilität net-Verbindung beim Verfassen die Funktionen der History-Buttons zu verwenden. wobei eines Artikels keine Speicherung In Flash ist es auch nicht automatisch möglich Bilder festgestellt werden konnten. möglich ist. Außerdem wäre in aus den Seiten herauszukopieren. Dies ist einer- In dem Upload-Dialog sollte es 84 die keine getestet, Einschränkungen Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht darüber hinaus möglich sein, bestimmte Bildauss- doch. Es wurde beschlossen, alle Grund für XML ist die Möglich- chnitte auszuwählen zu können, damit ein besch- Medien direkt in der Datenbank keit der einfachen Integration neiden in einem anderen Programm nicht mehr zu speichern. Dieses Vorgehen bi- von Sprachoptionen. D.h. durch notwenig ist. Hierzu wurden keine weiteren Test etet außerdem den Vorteil eines die Struktur von XML ist es z.B. durchgeführt, da es nicht sichergestellt werden schnellen und einfachen Backups möglich, eine englische Version konnte, ob eine solche Funktionalität des Besch- der Seite, da nur die Datenbank der Website zu implementieren, neidens, welche im Hintergrund durch PHP realisiert gesichert werden müsste. Dies ohne großen Aufwand an der worden wäre, überhaupt möglich ist. wiederum könnte durch einen Flash-Programmierung Dienst geschehen, der automa- treiben. Wenn ein XML-Doku- Überlegungen zur Datenbank tisch gewünschte Verzeichnisse ment mit der gleichen Contain- Die Überlegungen zur technischen Gestaltung der speichert. Ein Nachteil dieser erstruktur statt deutscher Texte Speicherung des Contents, also Lösung ist eventuell ein etwas englische enthält, werden diese der verschiedenen Artikel, Bilder verzögerter Zugriff auf die Medien im Vergleich zur genau so wie die deutschen darg- und Ähnlichem, musste nicht in- Verzeichnisstruktur, der aber nur marginal sein kann estellt, also an der gleichen Stelle, tensiv diskutiert werden, da es und somit zu vernachlässigen ist. mit den gleichen Bildern und al- hier kaum Alternativen gibt. Hi- Wie das Datenmodell im Einzelnen aussieht wird im len anderen Funktionen. Der erfür sollte eine MySQL-Daten- Abschnitt Architektur näher erläutert. Content einer Seite kann also sch- bank verwendet werden. Diese zu be- nell ausgetauscht werden. Dieses wird als OpenSource angeboten, Überlegungen zur Kommunikation zwischen wäre auch mit anderen Sprachen bietet somit den besten Kosten- Flash und Datenbank denkbar. Nutzen-Faktor. Auch ist sie sehr Zur Kommunikation zwischen Flash und der Daten- Mit der neuen DOM-XML-En- verbreitet und kompatibel, wenn bank und zur Abspeicherung der Daten von Flash gine (Document Object Model- es um Portierungen geht. Der in der Datenbank sollte PHP verwendet werden. Extensible Zugriff ist durch verschiedenste Die Daten aus der Datenbank sollten unter Zuhilf- von PHP 5, welche die Baum- Sprachen möglich und somit auch enahme von PHP in Form eines XML-Dokumentes basierte, objektorientierte Verar- ausbaufähig bzw. änderbar. an Flash weitergegeben werden. beitung von XML Dokumenten Zu unseren Überlegungen gehörte auch, ob wir Me- XML dient hier als Überträger- gemäß Markup dem Language) DOM-Standard dien wie Bilder und Videos in externen Verzeichnis- medium. Dies wurde gewählt, ermöglicht,ist es im Gegensatz sen oder direkt in der Datenbank als so genannte da XML ein einfaches Lesen und zu früheren Versionen relativ un- Binary Large Objects (BLOBs) speichern. Dazu Bearbeiten in Flash ermöglicht. kompliziert, mussten einige Test durchgeführt werden, da wir uns Es ist um einiges unkomplizierter zu erstellen. Die Verarbeitung nicht sicher waren, ob Flash ein direktes Speichern auf Daten aus XML zuzugreifen, in früheren PHP-Versionen kann in bzw. Auslesen aus der Datenbank unterstützen als dies durch „Variablenüberga- mit der heutigen kaum noch ver- würde. Zu unserer Überraschung tat Flash dies je- ben“ möglich wäre. Ein weiterer glichen werden. Sie bietet einen Implementierung XML-Dokumente 85 größeren Funktionsumfang und können und auch „ohne Weit- Programmieraufwand und auch Erweiterungen in ist besser auf die Bedürfnisse der eres“ zu einem PDF verarbeitet der Systemarchitektur, d.h. Installation von ver- Programmierer abgestimmt. werden können. Dazu gibt es schiedenen Prozessoren und Applikationen, mit sich Hierzu gab es Versuche, dies mehrere Möglichkeiten, die je ziehen würde. mit einer Flash-PHP-Klasse zu nach gewähltem Weg mitunter Als Diskussionsgrundlage galten mehrere Artikel aus realisieren, was letztendlich je- einen Programmier- der iX SPECIAL 1/2004, die als PDF zur Verfügung doch durch die Verwendung von und Implementierungsaufwand standen. Diese Texte wurden ausführlich diskutiert. PHP 5 keinen Sinn mehr gemacht mit sich bringen. Wir haben hi- In den Artikeln wurden Modelle hätte. Die zur Laufzeit erstellten erzu einen intensiven Rechercheaufwand betrieben, vorgestellt, die es ermöglichen XML-Dokumente stellen somit der im Folgenden etwas erläutert werden soll. sollten, aus XML-Daten quasi enormen die Kommunikation zur Daten- on-the-fly – also vollautomatisch bank her, quasi eine Brücke von Überlegungen zu einer optimalen Systemarchi- – PDF-Dokumente und XHTML- Flash über XML und PHP zur tektur Dokumente zu erstellen. Hierzu Datenbank. Die in Flash erstellten werden die XML-Daten mit der Daten werden als XML an PHP Stylesheet-Sprache übergeben, wo die weitere Ve- Extensible Stylesheet Language rarbeitung stattfindet, also die (XSL), bzw. der XSL-Transforma- Verarbeitung der Informationen tion (XSLT) in beliebige Doku- und der Abspeicherung in die mentenformate Datenbank. Die Datenver- bzw. Durch ein XSLT-Programm wird für XML, umgewandelt. die XML-Quelle in einen Doku- -bearbeitung wird komplett in PHP realisiert. Einige Operation- Optimale Systemarchitektur en wären zwar auch in Flash den- mentenbaum umgeformt und durch Abarbeiten der Vorgaben kbar gewesen, wurden aber aus Relativ schnell stellte sich heraus, dass eine des Stylesheet in einen Zielbaum Performanzgründen bewusst an möglichst verarbeitet. PHP ausgelagert. werden musste, die Daten in die Von Seite der Redaktion wurde verschiedenen Formate portie- ein XSLT-Prozessor eine XML-Datei liest, die wir der Wunsch geäußert, die PDF- ren zu können. Dies sollte ohne mit PHP aus der Datenbank erstellen würden, an- Dokumente, die momentan hän- größere Verzögerungen in der schließend eine XSL-Datei, die vorher für die ver- disch erstellt werden, automatisch Verarbeitung der Daten und vor schiedenen Dokument-Versionen definiert, aber aus den Daten im Datenbanksys- Allem ohne Aufwand für die Re- ansonsten nicht mehr verändert werden müssen. tem zu erstellen. Dies macht auf daktion geschehen. Wir waren Der Prozessor bearbeitet das Stylesheet hierar- jeden Fall Sinn, da die Daten aus uns nicht bewusst, dass dies eine chisch und erstellt daraus nach den Vorgaben ein der Datenbank abgerufen werden sehr komplexe Struktur, großen neues Dokument, z.B. ein HTML. Wie im obigen 86 umfassende Möglichkeit gefunden Konkret bedeutet dies, dass Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Schaubild erkennbar muss für die Transformation in nen. Außerdem müssen einige Überlegungen zur umgesetz- ein PDF noch ein Zwischenobjekt, das so genannte Einstellungen ten Systemarchitektur FO-Objekt (Formatting Objects), erstellt werden. werden, die unter Windows, un- Diese Dokumente bieten z.B. die Möglichkeit Seite- serem Server-OS, nicht wirklich numbrüche, wie sie in einem PDF normal sind, zu leicht durchzuführen sind. Da uns erzwingen oder zu unterdrücken. Außerdem kann die Routine fehlte, Kompilierun- die Anordnung der Elemente beeinflusst werden. gen von solcherart von Program- unternommen Nun muss nur noch das FO-Objekt in ein PDF-Do- men kument umgewandelt werden. wir zugegebenermaßen vor dem durchführen, schreckten Im Grundsatz hört sich dieser Ansatz äußerst leicht, großen Aufwand zurück eine sol- schnell und unkompliziert an. Es wäre ein Traum, che Installation vorzunehmen. wenn dies auch so wäre. Uns war Es wäre sicherlich ein immenser nie klar, welche Systemarchitek- Erfahrungsgewinn für alle von uns gewesen, jedoch einer tur hinter diesen Arbeiten steckt drückte uns die Zeit im Nacken und es musste eine gemacht. Dies dauerte im Grunde bzw. wurde sie uns erst langsam einfachere Lösung gefunden werden. Es darf bei auch nicht besonders lang, jedoch klar. Es wird z.B. ein spezieller diesen Ausführungen auch nicht vergessen werden, waren wir schon sehr in Zeit- Server benötigt, der die Transfor- dass ebenfalls keinerlei Expertise in Sachen XSL, verzug geraten. Die eigentliche mationen berechnet und ausgibt. XSLT oder FO bestand, was wohl auch zu einem Kommunikation zwischen Flash Ein Cocoon-Server stellt die Kom- Umlenken unserer eigentliche Umsetzungs-Strat- und der Datenbank ist gleich der munikation zwischen XML und egie geführt hat. optimalen allen anderen Dokumenten her. Zur Komplettierung unserer Gedanken muss hier Hier für soll eine mit Hilfe von Wie dies bis ins Detail funktioniert auch erwähnt werden, dass wir im Zusammenhang PHP erstellte XML-Datei dienen. ist uns wahrscheinlich bis heute mit dieser Systemarchitektur auch über ein System Es wurde ausschließlich am Weg nicht vollständig einsichtig, da wir nachgedacht haben, welches es uns ermöglich hätte zu den weiteren Dokumenten schon vor dem Problem standen, Cookies ohne PHP zu setzen. Es wäre nicht notwen- (HTML und PDF), gefeilt. Hierzu den Server zu installieren. Dieser dig gewesen, dass der Besucher mussten auch wieder einige Tests ist nicht im Funktionsumfang von Cookies akzeptiert. Ein weiteren durchgeführt werden, da es verschiedene Möglich- Umgesetzte Systemarchitektur Es wurde sich auf die Suche nach neuen Umsetzungsform Systemarchitektur. XAMPP, der von uns verwen- Server, der zugleich die Sessions keiten gab. Es wurden Recherchen im Internet deten Server-Distribution, en- der User verwaltet, hätte diese angestellt, wie z.B. ein PDF aus einer „einfachen“ thalten. Eine Installation ist nicht Aufgaben übernommen. Datenbank-Abfrage erstellt werden kann. Hierzu trivial. Bei Cocoon handelt es sich sollte PHP als Programmier-Sprache dienen. Im In- um eine Source-Distribution, d.h. ternet gab es verschiedene PHP-Klassen, die dies eine Kompilierung ist notwendig ermöglichen. Sie unterschieden sich vor Allem in um Cocoon verwenden zu kön- der Art des Umfangs, also dem Komfort und der Implementierung 87 Formatierungsmöglichkeiten. eine komplette Umsetzung un- Flash Wir haben uns für die fpdf-Klasse serer Ideen leider nicht geschafft Die Flash-/Actionscriptkomponente erfuhr von allen (http://www.fpdf.de/) entsch- haben, wäre es vielleicht auch dreien die wohl größte Beachtung in Bezug auf Ar- ieden, da diese umfangreiche besser gewesen, wenn wir uns für chitektur. Wir verwendeten Klassendiagramme aus Funktionen bietet und einfach den anderen Weg entschieden der im Abschnitt zum Funktionsumfang erwähnten auf unsere Bedürfnisse angepasst hätten. Wir als Technik-Gruppe Unified Modeling Language (UML), um die Klassen- werden kann. hätten dadurch ein breites Spe- struktur der Flash-Komponente zu entwerfen. ktrum an Wissen erlangt, wobei Die Planung erfolgte aufgrund mit der Wissenszuwachs bei dem nun umgesetzten mangelnder Erfahrung eher in- Hilfe von PHP erzeugt. Hierfür System ebenfalls sehr hoch ist. Hierauf wird noch tuitiv – in Ermangelung eines wird ein spezielles Template er- einmal in der Schlussbetrachtung dieses Kapitels strukturierten Prozesses, in dem stellt, welches die Daten aus eingegangen. die UML-Diagramme eine Rolle der automatisch Das größte Problem für uns als Technik-Gruppe hätten spielen sollen, erschlossen unter Zuhilfenahme von CSS in lag darin, dass wir zu wenig in die konzeptionellen wir uns explorativ, was mit ihnen HTML-Dokumente umwandelt. Überlegungen der Design-Gruppe involviert waren. anzufangen sei. Das Ergebnis war Diese Dokumente werden in der Wir kamen häufig ins Stocken, weil wir uns bei den daher an vielen Stellen detailliert Datenbank abgelegt worden, wo umzusetzenden Funktionalitäten nicht sicher waren bis auf die Ebene einzelner Daten- sie über PHP wieder abgerufen und selber angefangen haben Konzepte zu entwick- felder, an anderen Stellen fehlten werden können. Die Generierung eln. dafür relevante Informationen. 5.3. Architektur Wichtige HTML-Dokumente dieser werden Systemarchitektur Datenbank in der HTML-Dokumente wird sobald vorgenommen, wie ein Text innerhalb der Flash-Komponente: bzw. ein Artikel oder ein gesam- Henning Petersen ter Cluster in der Flash-Version Die Programmsteuerung ist diejenige Klasse, die als einzige den freigegeben wird. Gesamtarchitektur Fazit zu den grundlegenden Überlegungen Klassen E Bildschirminhalt austauschen darf. Soll zum Beispiel aus einine Gesamtarchitektur wurde er Clusteransicht in eine Artikelansicht gewech- grob spezifiziert. Eine Schnitt- selt werden, indem auf einen Artikel des Clusters stellendefinition für die Übergän- geklickt wird, so soll die Programmsteuerung diesen Sicherlich wäre die Umsetzung, ge zwischen den Ebenen, die ein Prozess kontrollieren. Sie hält außerdem eine Liste wie sie von uns als optimal be- paralleles Arbeiten an mehreren mit den zuvor angezeigten Bildschirminhalten und trachtet wird, um einiges interes- Ebenen ermöglicht hätte, haben ist diejenige Klasse, die benachrichtigt wird, wenn santer und lehrreicher gewesen. wir nicht vorgenommen. die Zurück- oder Vorwärtsbuttons des Browsers Unter den Umständen, dass wir 88 betätigt werden. Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Klassendiagramm Die Screen-Klasse ist das oberste Screen definieren: Ein Screen, in dem ein Cluster auf dem Bildschirm darstellbare dargestellt wird, hat ganz andere Elemente als ein Die Artikel-Klasse tut das gleiche Element und enthält alle unter- solcher, der einen Artikel in Bearbeitung darstellt. für einen Artikel. geordneten grafischen Elemente Die Navigation-Klasse repräsentiert die Navigation- Cluster- und Artikelklasse haben wie Navigation und dargestellter smöglichkeiten am unteren Bildschirmrand. jeweils eine erbende Klasse, die Artikel. Von der Screen-Klasse Die Cluster-Klasse enthält die grafische Repräsenta- den Artikel bzw. Cluster im Bear- sollte es mehrere Erben geben, tion und die Interaktionsmöglichkeiten eines Clus- beitungsmodus darstellt. die jeweils einen bestimmten Typ ters. Implementierung 89 eCluster Ein Artikel enthält einen oder mehrere TextKnoten, diese wiederum enthalten eine Reihe von PK eClusterTyp PK aenderungsDatum aktuelleVersion editorial nutzerID titel clusterTypID clusterTypID beschreibung Inhalten. Jedes dieser Elemente eUnterCluster clusterID FK1 FK2 PK unterClusterID FK1 titel clusterID xArtikelInUnterCluster sorgt für seine eigene grafische Repräsentation. Von der Klasse FK1 artikelID FK2 unterClusterID reihenfolge Inhalt gibt es eine Reihe von EreArtikel ben, die die unterschiedlichen eNutzer Typen von Inhalten wie TextIn- PK PK nutzerID emailAdresse passwort nachname vorname userColorFarbe userColorAnzahlBewertungen darfKommentieren darfArtikelSchreiben darfAusgabenErstellen darfEventEinstellen darfClusterLoeschen darfClusterErstellen darfArtikelunterFremdemNamenErstellen darfNewsEinstellen darfNutzerRechteBearbeiten halt und BildInhalt modellieren. Von jeder der TextKnoten- und Inhalt-Klassen gibt es einen Erben, der den Bearbeitungsmodus darstellt. Datenbanken In Bezug auf Datenbanken war eKommentare bei Projektbeginn einige Exper- PK FK1 kommentarID tise in der Gruppe vorhanden. FK1 Das erlaubte uns, eine einiger- FK2 FK2 text kommentarStrangID reihenfolge nutzerID maßen detaillierte Planung des PK kommentarStrangID FK1 position textKnotenID ell durchzuführen. Das Datenbankschema beruht Klassenstruktur, die wir zuvor entwickelt hatten. Wesentliche Untercluster stellen quasi Unterüberschriften innerhalb eines 90 eArtikelTypen PK artikelTypID artikelTypName PK textKnotenID FK1 aktuelleVersion artikelID eInhalte PK Das Cluster enthält alle Informaspeichern sind. ursprungsArtikel zielArtikel eTextKoten im Prinzip auf der Actionscript- tionen, die zu einem Cluster zu titel aenderungsdatum autorNachname autorVorname aktuelleVersion eventBeginnDatum eventEndDatum rezensionJahr rezensionLand rezensionGenre filmRezensionDarsteller filmRezensionRegisseur buchRezensionAutor buchRezensionTitel buchRezensionVerlag buchRezensionHerausgeber buchRezensionOrt userColorFarbe userColorAnzahlBewertungen hatFesteFarbe nutzerID istFreigegeben artikelTyp filmRezensionProduktion extraInfo startTextKnoten erstellungsOrt sprache eKommentarStraenge Datenbankschemas im ER-Mod- Entitäten sind: xArtikelAndereSprache artikelID FK1 FK2 FK3 inhaltID aktuelleVersion aenderungsDatum text reihenfolge textKnotenID dateiID linkZiel inhaltsTypID eInhaltsTyp PK inhaltsTypID eBildCache inhaltsTypBeschreibung eDateien PK dateiID FK1 dateiID breite hoehe daten daten Datenbankschema Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Clusters dar, wie z.B. „Grammatik der Überwac- zugeordnet und mit einer Reihen- Arbeiten noch kleinere Änder- hung“, „Dispositive der Überwachung“ usw. in- folge markiert. ungen und Ergänzungen ergeben nerhalb der Ausgabe zu Video und Überwachung. Die Nutzertabelle verwaltet die hätten, grundsätzliche Änderun- Jedes Untercluster hat dabei ein Datenfeld, das es registrierten Nutzer des Systems, gen sind jedoch nicht mehr zu zu einem Cluster zuordnet. für die unter anderem die für die erwarten. Artikel enthalten alle Informationen zu einem Ar- Verwendung relevanten Rechte Der Stand der Arbeiten auf der tikel wie Titel, Autor usw. Eine Relation ordnet Ar- gespeichert werden. Datenbankebene ist bei ca. 95%. reren Unterclustern auftauchen kann. PHP PHP Ein Artikel besteht wie ein Hypertext aus einem oder Bei Projektbeginn war innerhalb Die PHP-Ebene verfügt bereits mehreren Textknoten. Der Text- der Gruppe wenig Expertise in über eine relativ große Unter- knoten hat dabei ein Datenfeld, Bezug auf PHP vorhanden. Die Planung dieser Kom- menge der benötigten Funk- das ihn einem Artikel zuordnet ponente beschränkte sich daher auf die Feststel- tionen. Es können Artikel und – ansonsten hat er keine wichti- lung, dass PHP die Schnittstelle zwischen dem XML Cluster aus der Datenbank gelesen gen Datenfelder, er ist lediglich für Flash und der Datenbank sein sollte. Weiterge- und als XML ausgegeben werden. eine konzeptionelle Einheit. hende Spezifikation fand vor Beginn der Program- Ebenfalls funktionsfähig ist die Jedem Textknoten ist eine Reihe mierung nicht statt. Ausgabe von Bildern, Videos und tikel Unterclustern zu, so dass ein Artikel in meh- von Inhalten zugeordnet. Diese Zuordnung erfolgt dabei über 5.4. Entwicklungsstand Henning Petersen, Björn-Eric Nagel Inhalten nicht im Datenbankschema, sie werden enthält unter anderem einen Text, der den Inhalt charakterisiert und im Falle von Bildern, Sounds und Speichern von Artikeln funktioniert, alle anderen Speicherfunk- ein Datenfeld im Inhalt. Wir unterscheiden dabei die unterschiedlichen Arten von alle in derselben Tabelle gespeichert. Jeder Inhalt Sounds aus der Datenbank. Das D tionen sind nicht implementiert. Weder konzeptionell noch praktisch ist die Rechteverwaltung ieser Abschnitt soll einen und –Kontrolle entwickelt, die kurzen Überblick über den auf Server- und somit auf PHP- Videos auch eine Information, die auf eine Datei in- Stand der Arbeiten in der Imple- Ebene stattfinden müsste. nerhalb der Dateitabelle verweist. In der Dateita- mentierung geben. Der Gesamtfortschritt auf PHP- belle sind die tatsächlichen Binärdaten von Bildern Ebene liegt bei ca. 65%. und Videos abgelegt. Datenbank Die Kommentarstrang-Tabelle enthält einen Strang Die mit dem wenigsten Aufwand Flash aus Leserbriefen. Ein Strang ist dabei einem Text- fertig zu stellende Ebene, die der Die Flash-Komponente ist von knoten zugeordnet. Datenbank, ist bei Projektende allen drei Komponenten die mit Die Kommentar-Tabelle enthält die einzelnen Kom- voll funktionsfähig. Es ist zwar Abstand am aufwändigsten zu mentare, dabei ist jeder Kommentar einem Strang möglich, dass sich im Laufe der Entwickelnde. In unserem Stand Implementierung 91 der Implementierung sind ru- alitäten zu treffen. In den einzelnen Abschnitten sicherlich Ausbaupotenzial falls dimentäre Klassenstrukturen wurden diese teilweise schon angesprochen. Hier dies gewünscht seien sollte. An in Bezug auf Artikel, Textkno- soll nun noch auf zwei weitere speziell eingegangen die Vorgaben des Designs wurde ten und Inhalte vorhanden, die werden. an vielen Stellen des Flash-Prototyps nicht geachtet, da ein einen kleinen Teil der nötigen Funktionalität in diesem Bereich Flash-Prototyp Aufzeigen der Funktionalitäten implementieren. Möglich ist es Es wurde an einem Flash-Prototyp gearbeitet, der im Vordergrund stand. Der Pro- lediglich, einen Artikel auf dem das komplette Texterstellungstool enthalten sollte. totyp arbeitet mit verschiedenen Bildschirm darzustellen. Es ist Funktionen wie z.B. das Formatieren von Texten, Er- PHP-Skripten zusammen z. B. nichts zu sehen, was dem ent- stellen von Links, Hinzufügen und Skalieren von Bil- dem Bildskalieren-Skript. Dieses wickelten Design in Form oder dern wurden implementiert. Die Erstellung wurde ermöglicht nach dem skalieren Funktion nahe käme. Implemen- vor Allem deswegen vorgenom- des eingefügten Bildes in Flash tiert sind relativ große Teile der men um die verschiedenen In- ein erneutes laden in entsprechender Größe. Außer- Flash-seitigen an teraktionsmöglichkeiten zu tes- dem sollen bis zur Präsentation weitere PHP-Skripte die PHP-Schicht sowie Teile der ten und, wenn nötig, kleinere integriert werden, wie z.B. das Erstellen eines neuen benötigten Funktionalität auf Ar- konzeptionelle Veränderungen Users, das Einloggen und das Speichern und wieder tikel-Ebene. vorzunehmen. Die Bezeichnung laden eines Artikels. Denkbar wäre auch noch die Über den Produktionscode hinaus Prototyp mag verwirren klingen, Integration der automatischen PDF-Erstellung, die existieren wie im vorigen Ab- weil sie vielleicht eher ein nicht prinzipiell so gut wie fertig ist. schnitt erwähnt eine Reihe von weiter zu verwendendes Produkt Es wurde außerdem angestrebt einen Prototypen Prototypen, die bestimmte Funk- vermuten lässt. Dies soll aber zu erstellen, der die Funktionsweisen des Textkom- tionalitäten exemplarisch darstel- nicht der Fall sein. Eine Weit- mentars aufzeigt. Hierzu wurden einige Recherchen len, ohne selbst als Produktion- erverwendung in jeglicher Form und Überlegungen angestellt, jedoch nach der neg- scode gelten zu können. ist durchaus denkbar. ativen Einstellung der Redaktion zu dieser Funktion Der Gesamtfortschritt in der Der aktuelle Stand ist der, dass wieder verworfen. Eine Realisa- Flash-/Actionscript-Komponente ein kompletter Artikel erstellt und bearbeitet tion, wie wir uns sie Vorgestellt liegt bei ca. 15%. werden kann. D.h. es können Texte in das Tool kopi- haben, wäre ohne Einschränkun- Anbindung ert werden. Außerdem kann der Artikel mit einer gen möglich gewesen, wurde je- Prototypen Überschrift und einer Unterüberschrift versehen doch nach der Konzeptionsphase Während der Arbeit am Projekt werden. Bilder können ebenso eingefügt werden, nicht weiter verfolgt. wurden eine Reihe von kleineren so wie externe Verlinkungen. Texte können auch Prototypen und Tests erstellt, die formatiert werden, wobei diese Möglichkeiten HTML-Prototyp uns dabei halfen Entscheidun- relativ klein gehalten worden, da kaum Wünsche Nachdem es absehbar wurde, gen, über bestimmte Funktion- der Formatierung gewünscht waren. Hier besteht dass eine Fertigstellung der Web- 92 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht leichte Installation bieten sollte. Im Bereich der PHP-Komponente war, wurde darüber nachgedacht, einen HTML-Pro- Mantis basiert auf PHP und be- ist es vor allem die Rechteverwal- totyp zu erstellen. Dies wurde angestrebt um das nötigt eine Datenbank zur Auf- tung, die noch weitere Entwick- Design in einer aktiven Rolle zu zeigen. Vorher war zeichnung der Bugs. lungsarbeit verlangt, dieser Bes- es nicht möglich z.B. zu scrollen oder sich überhaupt Ob das Bugtracker-System so an- tandteil fällt jedoch im Vergleich auf der Seite zu bewegen. Dieses Manko sollte durch genommen wird, wie wir uns das zu dem der Flash-Komponente einen HTML-Prototypen ausgebessert werden. Es vor der Installation vorgestellt recht klein aus. ist nun möglich die verschiedenen Ansichten der haben, kann leider in diesem Be- Insgesamt liegt der Entwicklungs- Cluster und Artikel in einer primitiven interaktiven richt nicht diskutiert werden, da fortschritt bei ca. 35%. Form zu erleben. es noch nicht zu lange benutzbar Bis zur Präsentation wird angestrebt, eine komplet- ist, als das wir uns eine Meinung te Ausgabe von nachdemfilm in bilden könnten. Es kann jedoch diesen Prototypen zu integrieren. gesagt werden, dass durch die Installation und Momentan sind nur die verschie- durch die Benutzung weiteres Wissen gesammelt denen Ansichten erstellt, jedoch wurde, welches sicherlich für die spätere Arbeits- ohne vollständigen Content, was welt von Bedeutung sein kann. site aus zeittechnischen Gründen nicht mehr möglich 5.4. Analyse und Schlussbetrachtung Henning Petersen Das Projekt hatte in Hinsicht auf die Konzeption sicher einigen Er- sich aber auf jeden Fall ändern Gesamtstatus folg, die Implementierung ist in- Insgesamt ist als positiver Aspekt der Entwicklung nerhalb des Zeitrahmens jedoch Bugtracker-System festzuhalten, dass zum Zeitpunkt des Projektendes nicht gelungen. In diesem Teil Damit wir einen Überblick darüber keine technologischen Risiken mehr existieren – analysieren wir die unterschiedli- bekommen, an welchen Stellen es d.h., keine Unwägbarkeiten durch Technologie, von chen Gründe für das Scheitern noch Nachbesserungsbedarf am der niemand genau weiß, wie sie funktioniert. Das der Entwicklung. Programmcode gibt, haben wir Projekt ist bei einem Stand angekommen, an dem uns am Ende des Projektes dazu weder Wunder oder technische Quantensprünge Zeit entschlossen, ein so genanntes noch weitere Prototypen nötig Zur Entwicklung unseres Produkts Bugtrackersystem zu installiert. sind. Was stattdessen nötig wäre, stand von Anfang an nicht genug Zeit zur Verfügung. Dieses gibt den Programmierern ist eine erhebliche Menge an Wir hätten das gesamte erste Semester gebraucht, eine Hilfestellung Bugs auszu- praktischer Entwicklungsarbeit, um mit dem Zwischenbericht eine komplette Spe- machen und zu dokumentieren. von der der wohl größte Teil im zifikation unseres Produktes vorliegen zu haben. Wir haben uns dabei für Mantis Bereich der Flash-Komponente Wir hatten hingegen nur ein Grobkonzept, dessen (http://www.mantisbt.org/) ent- liegt. Dort muss vor allem viel weitere Ausarbeitung im Laufe des zweiten Projekt- schieden, da die Funktionsweise Arbeit im Bereich der Nutzer- semesters nie zu einem wirklichen Spezifikationsdo- teilweise bekannt war und es eine schnittstelle investiert werden. kument führte. soll. Implementierung 93 Ressourcen Expertise bedeutet nicht nur, überholt erwies und so nicht weiter verfolgt wurde Unser Projekt war mit 12 Teil- dass sich anfangs niemand mit – auch weil die Zeit drängte und wir uns mehr auf nehmern ein mittelgroßes. Sein allen Techniken die Code-Entwicklung als auf die Erstellung von (in anderen Bereichen positiv auskannte, sondern ist vor allem Balkendiagrammen stürzten, was sich im Nachhin- wirkender) interdisziplinärer Cha- prinzipieller Natur. Es zeigte sich, ein als Fehler herausstellte. Es mangelte die meiste rakter führte dazu, dass von die- dass von unseren informatisch Zeit über an Planung. Für unsere Zwecke geeignet sen Teilnehmern nur eine Unter- orientierten Teilnehmern nur die wäre in der Retrospektive ein definierter Prozess- gruppe über Kompetenzen in der allerwenigsten tatsächlich pro- plan gewesen, der die Arbeit als Informatik verfügte. Von dieser grammieren können. Programmieren meint in die- inkrementellen Untergruppe wiederum arbeitete sem Zusammenhang das Erzeugen von Produktion- Prozess beschreibt. Am Ende nur ein kleiner Kern selbständig scode innerhalb eines von mehreren Teilnehmern jeder Iteration hätte dabei ein um und engagiert, während andere entwickelten Systems, wobei dieser Code gewissen eine bestimmte Funktionalität er- dem Projekt eher passiv ge- Standards genügt. Dieser Umstand führte dazu, weitertes Produkt gestanden. genüberstanden. Selbst der kleine dass in vielen Fällen lediglich an Prototypen gearbe- Teil dieses definierten Prozesses Kern konnte sich aufgrund ander- itet wurde. Es ist aber zu erwähnen, dass wir uns auf wäre dabei auch ein Spezifikation- er Verpflichtungen kaum auf die vielen Gebieten, etwa hinsichtlich XML / XSLT und sdokument gewesen, das das zu Projektarbeit konzentrieren, denn UML Wissen angeeignet haben, das vorher nicht implementierende System en de- stets standen andere, ebenfalls vorhanden war. tail beschreibt. Ein solches Papier verwendeten und iterativen lag bei uns bis zum Projektende wichtige und zeitlich dringendere Arbeiten an. Das Projekt litt so Arbeitskultur nicht vor, stattdessen waren alle unter seinem ECTS-mäßig relativ Innerhalb der Gruppe bestanden keine umfassen- relevanten Informationen so ver- geringen Gewicht innerhalb des den Erfahrungen im Projektmanagement, außer- teilt, dass mit ihnen nur schwer zu Bachelor-Programms: Selbst ein dem bestand ein Konsens darüber, eine kooperative arbeiten war. Viel gefallenes Zitat einzelner gewöhnlicher Kurs mit und unhierarchische Arbeitsweise zu pflegen. Die- in diesem Zusammenhang: „Das 8 ECTS verdient so nominell mehr ser Umstand wäre weniger folgenschwer gewesen, haben wir doch alles irgendwo.“ Beachtung als ein Projektsemes- wäre eine strukturierte Arbeits- Doch was nicht vorliegt, existiert ter, dass doch in der Konzeption weise von allen Mitgliedern der für die Entwicklung nicht. Ein Versuch, Übersicht zu des Studiengangs einen so großen Technikgruppe durchgängig gep- gewinnen, waren Funktionsübersichten, die dazu Stellenwert einnimmt. flegt worden. dienten zu implementierende Funktionen und ihren Lediglich aufgrund der Erfahrung Entwicklungsstatus zu dokumentieren. Doch wur- Expertise einzelner den derartige Dokumente kaum aktiv genutzt. Gescheitert ist die Entwicklung- eine Planung des Entwicklung- Teil eines effektiven Prozesses wären auch formale sarbeit auch an einem Mangel sprozesses, der sich jedoch in Elemente zur Qualitätssicherung wie z.B. Code Re- an Expertise. Dieser Mangel an kurzer Zeit als ungeeignet, bzw. views gewesen. Bei dieser Arbeitsweise wird ein 94 bestand überhaupt Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht erzeugtes Stück Code in einer formalen Sitzung Menge Code zu produzieren – die produktiver Zeitraum, um unser vorgestellt und diskutiert sowie Verbesserungen an- Implementierung litt so an Un- Produkt ausreichend zu spezifi- geregt. terorganisation und mangelnder zieren, das Expertise- und Res- Ein erhebliches Problem beim Programmieren ist Arbeitsteilung. sourcen-Problem hätte auch bei die Entwicklung von Klassen oder Komponenten, An vielen Stellen wurde dop- mehr als einem vollen Semester die wiederum andere Klassen und Komponenten pelte Arbeit nötig. Mangelnde Entwicklungsarbeit keinen pünk- brauchen, um zu funktionieren. Statt erst das Gesa- Spezifikations- und Architektur- tlichen Abschluss zugelassen und mtsystem zu erstellen und dann nach Fehlern zu dokumente, Mangel an Expertise der Mangel an Struktur in unserer suchen, ist es erheblich effektiver, für jede Klasse sowie vielfach auch Sprachbar- Arbeitsweise hätte auch in ander- eine Reihe von Testfällen („Unit Tests“) zu program- rieren machten es nötig, bereits em Kontext die Arbeit zumindest mieren, die die Funktionalität der Klasse prüft, statt durchgeführte Arbeit zu wieder- erheblich erschwert. Sieht man sie einfach anzunehmen, wie es in holen, da die Ergebnisse mit der das Projekt hingegen als Prozess, unserem Fall meist erfolgte. Architektur unseres Produktes inkompatibel oder bei dem der Weg das Ziel ist, kann Ein Change Management führen qualitativ inakzeptabel waren. mit Sicherheit sagen, dass wir die wir gar nicht erst ein. Change Das eingesetzte Tool zur Versionskontrolle und zum Gelegenheit hatten, viele Lek- Management ist ein in irgen- konkurrierenden Bearbeiten von Code wurde nur tionen der Software-Entwicklung deiner Art und Weise formalisi- von zwei Teilnehmern überhaupt genutzt, wobei zu von der Anforderungspezifikation erter Prozess, um Änderungen allem Überfluss auch noch Probleme mit der Cross- über Modellierung bis hin zum an der Architektur des Systems Plattform-Entwicklung (Windows und Macintosh) Implementieren und Testen zu vorzunehmen. Wir änderten die auftraten. lernen. So gesehen kann es also Architektur meist während der durchaus als Erfolg betrachtet Entwicklung, wann immer es Erfolg oder Misserfolg? nötig erschien, und teilten dies Bei dieser Masse von Problemen im Entwicklung- nicht immer mit. sprozess stellt sich die Frage, ob das Projekt – be- Die drei vorherigen Punkte ge- trachtet als Unternehmen mit dem Ziel, am Ende ein hen auch auf unser Expertise- lauffähiges Produkt zu erhalten – und Ressourcen-Problem zurück. Alle diese Proz- unter den gegebenen Vorausset- esskomponenten basieren auf der Idee des Teams zungen bei der Entwicklung von Produktionscode – dieses hätte sein können. Diese Frage Team bestand bei uns aus einer schwankenden Zahl lässt sich wohl mit „nein“ beant- von Menschen. Diejenigen, die sich aufgrund ihres worten. Ein jeder der Kernfakto- Durchblicks in der Architektur unseres Produktes ren für das Scheitern der Entwick- massiv mit Projektmanagement hätten befassen lung für sich ist problematisch: müssen, zogen es vor, selbst eine möglichst große Uns fehlte das erste Semester als Implementierung werden. überhaupt erfolgreich 95 96 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Dieser Punkt gliedert sich auf in die Beschreibung der mangelnden Vertrautheit der den, an denen auch durch eine der Prozessorganisation einerseits und der Betrach- Mitglieder untereinander eine Projektleitung wohl nichts zu än- tung inhaltlicher Aspekte der Gruppenarbeit – sei Entscheidung nur sehr schwer zu dern gewesen wäre. Prioritäten es die Zusammenarbeit mit Berlin oder die interne treffen gewesen wäre. wären auch dadurch nicht anders Gruppendynamik. Er schließt ab mit einem kritisch- Die Vorgehensweise ohne Pro- gesetzt worden. en Resümee. jektleitung wurde im Laufe des Um eine Projektleitung produk- Projektes mehrfach thematisiert tiv und den Projektzielen ent- und auf Grund gewisser Beob- sprechend einzusetzen hätte es achtungen erneut zur Diskussi- vermutlich on gestellt. Zu diesem Zeitpunkt einer erschien jedoch eine Umstellung Auslegung des Begriffes bedurft. 6.1. Organisation Mieke Dahlhaus Projektleitung A allerdings anderen lediglich gemeinsamen der Arbeitsweise nicht mehr sinn- Es ist im Nachhinein vorstellbar, uf eine Projektleitung wurde voll. Es hatte sich bereits eine Art Kerngruppe gebil- dass ein oder zwei Personen, die während des gesamten Pro- det, die Verantwortung für den Erfolg des Projektes den Gesamtprozess besser über- jektverlaufs verzichtet. Dieser übernahm und für den geregelten Tatsache zu Grunde liegt eine be- Ablauf der Arbeit sorgte. Aus die- wusste Entscheidung seitens der sen Personen nun eine herauszuheben und ihr eine blicken und ggf. steuern können, 6. Kritische Betrachtung ProjektteilnehmerInnen zugrun- Art Weisungsbefugnis zu erteilen, wäre nur wenig stellenweise durchaus zu einem de. Konsequenzen hatte dies ver- sinnvoll gewesen. Auch hatten sich die Abläufe be- produktiveren und strukturierte- mutlich sowohl negative als auch reits soweit gefestigt, dass eine Änderung künstlich rem Arbeiten geführt hätten und positive. aufgesetzt erschienen wäre. Die Gründe für die an- das langsame „Auseinanderdrif- Die Idee, ein von der Gesamt- fängliche Entscheidung überwogen außerdem noch ten“ der Gruppe hätten verhin- gruppe gleichermaßen getrage- immer die zu erwartenden Vorteile. dern können. nes, ein „kooperatives“ Projekt Auf Grund der starken Kerngruppe, deren Mitglie- durchzuführen, schien der Mehr- der absolut gleichverteilt Verantwortung übernom- heit ein lohnenswerter Versuch men haben, wäre die Rolle der mit hohem Lernpotenzial. Nicht nur Selbstbestim- Projektleitung als „Vorgesetzte“, planung ist eindeutig eine Pro- mung und Selbstorganisation den BetreuerInnen die Forderungen stellen, also we- zess- anstelle einer Produktori- gegenüber, sondern auch das Fehlen jeglicher grup- nig hilfreich gewesen, hätte nach entierung zu beobachten. In der peninternen Hierarchie waren Bestandteile unserer gemeinsamem Konsens auch kei- ersten Phase der Projektlaufzeit Projektplanung und Grund für eine hohe Motiva- nerlei positive Effekte gehabt. lag der Fokus auf gegenseitigem tion. Schwerwiegendes Argument am Anfang der ProjektteilnehmerInnen, die eine Austausch, darauf die Teilnehm- Projektlaufzeit war außerdem die Tatsache, dass auf Arbeit nicht geleistet haben, ta- erInnen auf einen gemeinsamen Grund der großen Heterogenität der Gruppe sowie ten dies aus bestimmten Grün- Stand zu bringen, bzw. zumindest Kritische Betrachtung Projektplanung In der vorgenommenen Projekt- 97 eine gemeinsame Sprache zu finden Hier wurden es stellte sich als durchaus schwi- reichen. Eine Projektleitung hätte Referate gehalten und es wurde viel an der Kom- erig heraus, die Ergebnisse der hier ggf. hilfreich sein können. munikation gearbeitet. Außerdem in diese Phase fiel produktiven methodischen Konz- die gemeinsame Zielfindung, auch in Zusammenar- eptionsarbeit in diesem Rahmen Projektdurchführung und Ar- beit mit Vertretern der Redaktion. Das gesamte er- praktisch umzusetzen. beitsstruktur ste Semester haben wir uns hierfür Zeit genommen. Für die Umsetzung gab es dur- Zur Arbeitsstruktur ist zunächst Diese Vorgehensweise, sich so viel Zeit für Gruppen- chaus Versuche, einen konkreten zu sagen, dass sie sehr kooperativ bildung und Zielfindung zu nehmen, ist ein „Luxus“, Zeitplan aufzustellen (s. den Ab- angelegt war. Nahezu alle Themen der wohl nur in universitären Projekten möglich ist, schnitt zur Projektplanung). Es wurden im Plenum diskutiert und dennoch aber wichtig für eine fruchtbare Projektar- ist zu sagen, dass alle Planungs- beschlossen. Ein E-Mail-Verteiler beit, und den wir deshalb bewusst nutzen wollten. versuche hier definitiv unrealis- sowie eine gemeinsame Platt- Zu Beginn der Sommersemester- tisch gewesen sind. Mangelnde form zum Dokumentenaustausch ferien stand dann die Entscheid- Beachtung hat in unseren Überlegungen generell für TeilnehmerInnen, BetreuerIn- ung fest, eine Neugestaltung der die uns tatsächlich zur Verfügung stehende Zeit ge- nen sowie ausgesuchte Redak- Website vorzunehmen. Hierbei funden. Andere Verpflichtungen in Form anderer tionsmitglieder unterstützten die lag der Fokus aber definitiv auf Kurse, außeruniversitärer Arbeit, Praktika sowie un- gemeinsame einer tiefgreifenden konzeptio- terschiedliche Prioritätensetzung wurden hier ver- Protokolle wurden abwechselnd nellen Überarbeitung und Erstel- nachlässigt. von einem Mitglied der Gruppe lung eines Anforderungsprofils Diese so ehrgeizige Zeitplanung und das dadurch geschrieben und hochgeladen. Im – eine komplette Fertigstellung entstandene Gefühl des ständigen „Hinterher- Idealfall moderierte diese Person des Produktes war auf Grund des hinkens“, sowie die unterschiedliche Prioritätenset- die nachfolgende Sitzung und er- zeitlichen Rahmens von Anfang zung und Erwartung, waren sicher Gründe für nach- stellte vorab eine Tagesordnung. an unrealistisch. lassende Motivation innerhalb des Projektes und Ergänzend ist hierzu zu sagen, Es begann dann die Phase der Unzufriedenheit mit dem Stand der Dinge. Es gab dass die vorhandene Infrastruk- konzeptionellen Arbeit, das erste hier wohl auch kein einheitliches Verständnis, keine tur nicht immer konsequent und Konzept stand zum Ende der vor- gemeinsame Einschätzung wie re- auch nicht von allen Mitgliedern lesungsfreien Zeit. Diesem folgte alistisch die gesetzten Ziele war- genutzt wurde. Im zweiten Projektsemester dann dann erst im zweiten Semester die en. Die anfängliche Zielsetzung haben wir eine Aufteilung in zwei Gruppen mit ver- Konzeptabstimmung mit Berlin, und Prozessorientierung geriet im schiedenen Arbeitsschwerpunkten vorgenommen – eine ständige Modifikation und Laufe dieser Phase immer mehr eine Konzept-/Design- und eine Technikgruppe. In die Umsetzung. Es ist wohl fest- in Vergessenheit, sodass das Ge- diesen Gruppen gab es zusätzlich zu den wöchentli- zustellen, dass Probleme gerade fühl aufkam, die gesetzten Ziele chen Plenumssitzungen regelmäßige Treffen (ein bei diesem Übergang in die Um- – nämlich jetzt die Fertigstel- bis zweimal die Woche), viel wurde hier aber in Ei- setzungsphase entstanden sind; lung des Produktes – nicht zu er- genarbeit durchgeführt. 98 Kommunikation. Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Es ist hier ein starker Unterschied der Produktiv- mal an Zeitmangel. So war es in einfache Betrachtungsweise ist, ität und Zufriedenheit in den beiden Gruppen zu der einen Gruppe schwierig die aber zunächst ihren Zweck erfüllt. beobachten gewesen. Während in der Technikgrup- genaue technische Machbarkeit Es fanden sich also sechs sechs pe, auch auf Grund der relativ hohen Homogenität, einiger Designideen zu beur- eher technisch orientierte (Digi- die Arbeit nahezu reibungslos und verhältnismäßig teilen, in der anderen eine dem tale Medien/Medieninformatik) produktiv ablief, war dies in der Designgruppe we- Konzept entsprechende Umset- und fünf künstlerisch orienterte niger der Fall zung durchzuführen und ohne (Kunstwissenschaft und Kunst- Wegen einer höheren Fluktuation der Gruppenmit- genaue Designvorgaben etwas pädagogik) Menschen sowie eine glieder ist es hier schwer gewesen, sich auf bestim- auf den Bildschirm zu bringen. Es gestalterisch-grafisch orientierte mte Personen einzustellen und Aufgaben sinnvoll zu ist festzustellen, dass die Phase Person verteilen. Auch die Vorstellungen klafften stark au- der Spezifikation beispielsweise diengestaltung) in einem Raum seinander; die Interdisziplinarität, nie wirklich abgeschlossen wurde wieder. (Später kamen noch Stu- die sich nahezu ausschließlich in und dass Prozesse allgemein oft nebeneinander her- dierende der Medieninformatik dieser Gruppe manifestiert hat, liefen. Dies ist ein weiterer Punkt, bei dem eine Pro- hinzu). Diese Konstellation ließ d.h. der unterschiedliche Back- jektleitung eventuell hilfreich bei der Abstimmung viel erwarten, noch mehr erhof- ground der ProjektteilnehmerIn- gewesen wäre. fen, aber auch einiges befürch- nen, bot hier ein weiteres Konfliktpotenzial. 6.2. Gruppendynamik Denken, sprechen, verstehen als grundlegende Elemente der Kom- Gela Sädtler tiv in der gruppeninternen Kommunikation und Abstimmung zu benverteilung wurde hierdurch erschwert. Trotz wöchentlicher Plena gab es Medien/Me- ten. Mängel waren außerdem defini- finden, eine produktive Aufga- (Digitale munikation galt es auf einen Nenner zu bringen, um sich nicht nur Innerhalb des studentischen Projekts D verständigen, sondern auch miteinander arbeiten zu können. Das as Projekt wurde in unterschiedlichen Fachbe- „Kennenlern-Wochenende“ half, reichen ausgeschrieben und war von Anfang an um überhaupt einen Eindruck zu außerdem Probleme in der Ab- als ein interdisziplinäres gedacht bekommen, wer im Einzelnen un- stimmung zwischen den beiden und angelegt. Bei unserem ersten ser Gegenüber war. Und schon zu diesem Zeitpunkt Gruppen. Wünsche und Ideen Treffen bestand die Projektgrup- wurde klar, dass wir für die allgemeine Verständi- der einzelnen Gruppen wurden pe aus einem relativ ausgewoge- gung, die für ein ertragreiches Miteinander hilfreich wenig dokumentiert; der Plan, nem Gleichgewicht der „Diszipli- ist, aktiv werden mussten und diese sich nicht von Überschneidungen einzuführen, nen“. Zum besseren Verständnis allein einstellen würde also Personen an beiden Grup- ist es sinnvoll zwei Hauptgruppen Ein erster Ansatz, das Verständnis von Kunst und penmeetings teilnehmen zu las- zu unterscheiden: „Technik“ und Technik auf einen Stand zu bringen, waren die be- sen, scheiterte leider wieder ein- „Kunst“, wobei dies eine sehr reits erwähnten Referate, die wir uns in der ersten Kritische Betrachtung 99 Phase des Projektes gegenseitig tenInnen. An dieser Stelle sei aber betont, dass es kam es zu einer überaus starken gehalten haben. Dieser Teil ver- auch deutliche Annährungen gab, insbesondere in Fluktuation innerhalb der Grup- lief insofern erfolgreich, als dass der Phase, als die eigentliche Absicht des Projektes pe. Die Gründe hierfür liegen wir eine Ahnung davon bekamen, noch nicht klar und formuliert war und wir uns im wohl in den bis hierhin aufgeführ- welche (geistes-)wissenschaftli- „Niemandsland“ der Zielsetzung befanden. Durch ten Punkten, sowie zahlreichen chen und technischen Inhalte der die zeitliche Begrenzung aber eben nicht genug, um anderen Faktoren, die allerdings unterschiedlichen Fachbereiche vom gleichen Punkt aus ans Werk zu gehen. Wäh- im Bereich der Spekulation lie- sowie der Website nachdem- rend der Ideenfindung war die gemeinsame Arbeit gen. Sicher ist, dass einige Teil- film von Belang sind. Auch wenn sehr fruchtbar, nicht zu letzt weil hier die verschie- nehmerInnen andere studiums- diese Zeit durchaus luxuriös war, denen Methoden (Brainstorming, - writing etc.) be- bezogene Interessen hatten oder so war sie bei Weitem nicht lang reits bekannt waren oder aber zusammen erarbeitet auch schlicht den Nachweis für genug, um eine hilfreiche Form wurden. ein erfolgreich durchgeführtes von Homogenität zu erlangen. Im weiteren Verlauf des Semes- Projekt nicht benötigten. Festzuhalten ist, dass der Das (nahezu utopische, und mehr ters, in der vorlesungsfreien Zeit, Anteil erhoffte denn festgeschriebene) kristallisierte sich die Idee immer Studierenden zum Ende des Projekts auf eine Per- Ziel, uns auf ein gemeinsames mehr heraus, ein neues Konzept son geschrumpft ist. sprachliches wie auch inhaltliches für die Website nachdemfilm zu Die Mehrheit der „Technikfraktion“ ist wohl auch Niveau zu bringen, wurde nicht in erstellen und umzusetzen. In die- nicht zuletzt darin begründet, dass die Entwick- aller Vollständigkeit erreicht. Eine ser Zeit kam es zu einer zwiespäl- lung des Projektes für Kunststudieren nur wenige mögliche Basis für eine produk- tigen Entwicklung innerhalb der Möglichkeiten für ein ertragreiches Miteinbringen tive Arbeit war somit nur einge- Gruppe. Es waren erstmals nicht aufwies. Ein Versuch z. B. war das Sammeln von schränkt vorhanden. Gerade auf mehr alle Teilnehmer regelmäßig Schlagworten für eine Schlagwortsuche. Da die der sprachlichen Ebene hatten anwesend, weil andere Verpflich- Redaktion sich aber aus Gründen des zu erwart- wir nicht nur mit der heteroge- tungen Vorrang hatten. Das führ- enden Pflegeaufwands und den nen Fächerzusammensetzung der te dazu, dass das Niveau in der Gruppe erneut ein geringen Mehrwert gegen eine Gruppe zu kämpfen; hinzu kam sehr unterschiedliches war. Dieses Problem konnte Schlagwortsuche entschied, ent- ein sehr viel grundlegenderes jedoch durch das Lesen der Protokolle und gelegent- fiel diese mögliche Aufgabe. Problem der sprachlichen und in- liches Nachfragen kompensiert werden. Schwerwie- terkulturellen Verständigung, auf gender war, dass darunter ein möglicher Einheitsge- Grund unterschiedlicher Natio- danke des Projektes litt. Ein erstes Schwinden der daktion nalitäten. Diese Hürde zu bewäl- Motivation ist hier wohl festzusetzen. Noch deutlicher als innerhalb tigen, lag jedoch zum größeren Während der Umsetzungsphase kam es zu den im des Projektes waren die Ver- Teil am Können und Wollen der Abschnitt Projektdurchführung und Arbeitsstruktur ständigungsschwierigkeiten einzelnen, „betroffenen“ Studen- bereits beschriebenen Problemen. Darüber hinaus sprachlicher Ebene mit den Ber- 100 der künstlerisch-kunstwissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Re- auf Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht liner Redaktionsmitgliedern. Bei dem ersten Treffen seinerseits Schwierigkeiten die Rückmeldungen, aber da war das in Berlin wurde dies besonders deutlich. Wie schon Projekt-Entwicklungen in der Re- Ende des Projektes schon so nah, beschrieben (Treffen mit der Redaktion von „nach- daktion zu veranschaulichen, um dass es leider bei diesem Versuch demfilm“ in Berlin) haben wir es aber innerhalb der so eine Rückmeldung für das Pro- blieb. Und auch konnten nicht inhaltlichen Diskussion geschafft uns soweit an- jekt zu bekommen. Gerade diese genügend Informationen an uns zunähern, dass es doch noch zu einem fruchtbaren nicht vorhandene Rückmeldung herangetragen werden, um ein Austausch der Gedanken und Vorstellungen kam. war mitentscheidend für die Ent- Produkt zu liefern, welches alle Auch in der Zusammenarbeit mit der Berliner Re- wicklung des Projekts. Als nach zufrieden stellte. Das warf in der daktion war die zeitliche Komponente eine große dem Zwischenbericht, in dem Schlussphase die Frage auf: „Wie Schwierigkeit. Die Mitglieder der Redaktion ma- alle konzeptionellen Überlegun- wichtig ist es das Design fertig chen nachdemfilm neben ihren eigentlichen Berufen. gen zur Website erörtert wurden, zu stellen, wenn es im Endeffekt Um sich über den herkömmlichen kein Feedback kam, wurde dies nicht den wie auch immer geart- redaktionellen Betrieb hinaus in- als allgemeine Zustimmung gewertet und auf der eten Vorstellungen der Redak- tensiv mit einer konzeptionellen Basis der Inhalte des Zwischenberichtes weitergear- tion entspricht.“ Und um dieser Überarbeitung der Website aus- beitet. Frage wiederum aus dem Weg zu einander zusetzen, bedarf es ein- Das zweite Treffen in Berlin war unter diesen Gesi- gehen, weil sie auf die Motiva- fach mehr als einem nebenberu- chtspunkten sehr ernüchternd. Nicht nur, dass grun- tion all zu negativ Einfluss nahm, flichen Interesse. Erschwerend dlegende Elemente des neuen Konzepts komplett verabschiedeten wir uns gänzlich hinsichtlich der Zusammenarbeit neu vorgestellt und verteidigt werden mussten. Sie von dem Gedanken in irgendeiner mit dem Projekt war zudem, dass wurden auch abgelehnt. Das bedeutete in diesem Form termingerecht ein Produkt die Redaktion sich in vielem nicht Augenblick, da ein wichtiger Teil des Gesamtkonz- abzugeben, sondern nur noch einig ist, außer darin, keinen Kon- eptes (etwa das Forum als Kommentarleiste) weg- „für uns“ arbeiteten. sens zu haben. Eine Art Projektle- fiel, dass zum Beispiel das Design völlig neu über- itung (auch einen, der für dieses dacht und überarbeitet werden musste. Dies warf spezielle Projekt zuständig wäre) uns zeitlich um Wochen zurück. Für die Motivation gab es auch in Berlin nicht. Die In- in der Gruppe war dies nicht sehr formationen wurden zwar trans- zuträglich. Blieb doch der bittere portiert, blieben aber ohne Kon- Beigeschmack sequenz, wenn nicht seitens des Interesselosigkeit seitens der Re- Projekts Druck gemacht wurde, daktion. Und da dies quasi mit- um ein Feedback zu erhalten. Erst ten im Schaffensprozess geschah, in der Prozessstruktur gab, sowie eine oft demotiv- in der Endphase hat Ulrich Brink- wog es doppelt schwer. ierende Zusammenarbeit mit der Redaktion. Der mann die Position eines „Leiters“ In der Folgezeit entstand zwar Versuch, ein kooperatives Projekt ohne gruppenin- eingenommen. Er hatte allerdings eine Art Kommunikation mit terne Hierarchie durchzuführen, hatte unterschiedli- Kritische Betrachtung einer gewissen 6.3. Resümee Mieke Dahlhaus I nsgesamt ist wohl zu sagen, dass die Projektarbeit ausgesprochen interessant und lernförderlich war, wenn auch es gelegentlich einige Schwächen 101 che Konsequenzen – alle aber im beispielsweise, anstelle des „Ne- Endeffekt von Bedeutung für das benherlaufens“ über zwei Semes- Lern- und Endergebnis. ter, könnte so etwas leisten. Was unsere Sitzungen auszeich- Gemäß der von Anfang an gege- nete, waren offene Auseinander- benen Prozessorientierung, steht setzungen; alle Fragen wurden am Ende dieser beiden Semester diskutiert, alle TeilnehmerInnen kein fertiges Produkt, dies ist je- hatten die Möglichkeit eine Mei- doch weder realistisch noch ex- nung zu äußern, jedeR konnte Kri- plizit erwünscht gewesen. Zu lernen war vor allem tik üben. Auch konnte jeder sich am Prozess, an der konzeptionellen Arbeit und an in die Arbeitsgruppe nach seinen der Zusammenarbeit in verschiedenen Gruppen- Interessen und Vorlieben einbrin- konstellationen. gen. Unter idealen Vorrausset- Letzendliches Ergebnis dieses Projektes ist ein voll- zungen, wie genügend Zeit und ständiges umfassend durchdachtes und recher- Motivation aller TeilnehmerInnen chiertes Konzept zur Neugestaltung der Webseite gleichermaßen, also die optima- nachdemfilm sowie eine dementsprechende Anfor- le Struktur. Dass diese nicht un- derungsspezifikation; einige Ansätze zur Umsetzung bedingt immer gegeben waren, wurden entwickelt. Zur Weiterführung und tatsäch- war wohl das größte Hindernis lichen Umsetzung ist eine Übergabe an die Redak- auf dem Weg zu einem noch voll- tion in Berlin oder aber interessierte StudentInnen ständigeren Endprodukt. denkbar und wünschenswert. Bei der Betrachtung der Probleme, die in der Durchführung allein durch Zeitmangel bzw. Prioritätenverschiebung seitens der TeilnehmerInnen entstanden sind, bildet sich jedoch der Wunsch nach einer etwaigen Modifikation der Rolle des Bachelorprojektes im Studium. Eine höhere Priorisierung böte eine Abbildung der inhaltlichen Bedeutung für das Studium in dessen Struktur – ein tatsächliches 102 Projektsemester Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht 7.1. Ausblick eln. Wir verlassen dieses Pro- Astrid Hassenbach, Andreas Stahl jekt in der Hoffnung, dass die von uns ausgearbeiteten Ideen A und Vorschläge und die diversen uch wenn hinsichtlich der Umsetzung und des Prototypen in eine den Spaß am Produkts nicht alle ambitionierten Ziele erreicht Medium Hypertext vermittelnde wurden, war das Projekt nachdemfilm mit Sicherheit und zum Austausch animierende eine Horizont erweiternde und prägende Erfahrung Internetplattform für alle Beteiligten. Der vorliegende Bericht soll als münden und dass auf diese Weise Basis für eine Weiterarbeit und schlussendliche Fer- die tigstellung der neu konzipierten Internetplattform andersetzung eine neue Qualität dienen. Die Weiterentwicklung wird voraussichtlich gewinnen wird. nachdemfilm filmtheoretische Ausein- im Rahmen von mindestens einem Bachelorreport im Studiengang Digitale Medien erfolgen. Darüber hinaus ist die Übergabe der erforderlichen Dokumente an den Webmaster von nachdemfilm, Ulrich Brink- 7. Ausblick mann, geplant, damit hier die Pflege und Wartung erfolgen kann. In Teilen wird das Projekt jedoch auch noch nach dem offiziellen Abschluss weitergeführt werden. Wie auch zum Teil von den begleitenden Lehrkräften gewünscht gibts es eine Fortsetzung in zumindest einem Bachelor-Report, bei dem die Idee zu “User-Color” von zwei Studenten aus dem Projekt weiterbearbeitet, ausformuliert und praktisch getestet wird. unter Umständen könnten sich vielleicht weitere Tendenzen dieser Art entwickAusblick 103 104 Projekt Nach dem Film: Abschlussbericht Notizen 105