Kleingruppenarbeit - Freie Christengemeinde Bremen
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Kleingruppenarbeit - Freie Christengemeinde Bremen
Kleingruppenarbeit in der Freien Christengemeinde Bremen Seite 2 - Inhaltsverzeichnis Seite 6 3. Werte die verbinden Seite 3 1. Vision Seite 4 + 5 2. Grundlagen und Begründungen Seite 6 + 7 4. Zielsetzung für die Kleingruppenarbeit Seite 11 9. Flexibilität Seite 8 + 9 5. Formate für Kleingruppen Seite 10 6. Leitung 7. Vernetzung 8. Statistik Vision - Seite 3 1. Vision Wir sind davon überzeugt, dass sich Gemeindeleben in großen und in kleinen Gruppengrößen, Veranstaltungen und Treffen gestaltet. Die erste Gemeinde kam „… Tag für Tag im Tempel zusammen. Außerdem trafen sie sich täglich in ihren Häusern…“ (Apg. 2,46). Dem biblischen Vorbild und Muster folgend, hat die Gemeindeleitung der fcb diese zwei Ebenen in einer „Roadmap“ (grundlegenden Strategie) aufgegriffen und als langfristige Ausrichtung beschrieben: Gemeinschaft als Gemeindefamilie in Form von Gottesdiensten, Freizeiten, Ausflügen, … Kleingruppen als innere Architektur der fcb z.B. Hausgruppen, zielorientierte Kleingruppenangebote, Dienstgruppen … Unsere Vision für die Kleingruppen lautet deshalb: Die fcb ist eine Gemeinde, in der viele Arten und Formen von Kleingruppen die innere Architektur der Gemeinde bilden. Jede Person soll ihren Platz in der Gemeinschaft haben und in einer Kleingruppe integriert sein. Seite 4 - Grundlagen und Begründungen 2. Grundlagen und Begründungen 2.2 Historische Gründe Lange Zeit wurde in der Kirchengeschichte versucht, das Gemeindeleben möglichst in Die Notwendigkeit einer Kleingruppen- großen Gebäuden und Kirchen zu zentra- struktur kann aus verschiedenen Blickwin- lisieren und auch zu kontrollieren. Erst mit keln begründet und betrachtet werden. Aufkommen des Pietismus im ausgehenden 17. Jahrhundert entdeckte man die bibli- 2.1 Biblisch-theologische Gründe sche Form der Kleingruppen und Hausver- Das in Punkt 1 aufgegriffene Bild der ersten sammlungen wieder neu. Doch erst in der neutestamentlichen Gemeinde ist für uns zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte nicht nur ein historischer Bericht, sondern diese Struktur in größerem Stil weltweit Ver- ein Vorbild, an dem wir uns auch mit der Ge- breitung finden. Man entdeckte, dass man meindearbeit heute orientieren. große Ortsgemeinden nur bauen kann, Des Weiteren gibt es im Neuen Testament wenn man das Gemeindeleben auch wie- etwa 30 sogenannte „Einander-Gebote“, in der dahin verlagert, wo es lebensnah und in denen wir aufgefordert werden, als Men- überschaubarer Größe gelebt wird. schen füreinander zu sorgen, einander zu In der Rückbetrachtung der letzten 30 bis 40 tragen und uns gegenseitig zu helfen und Jahre, hat es verschiedene Modelle und An- zu ermutigen. Dieser Beauftragung können sätze von Kleingruppen gegeben, u. a. die wir nur nachkommen, wenn wir uns mit klassischen Hauskreise, Hauszellen, Haus- anderen Menschen treffen und verbinden. kirchen, Kleingruppen, das G12-Modell und In einer „großen“, zentralen gottesdienst- andere. Wir sind überzeugt, dass Modelle lichen Veranstaltung ist dies nur bedingt sich in der Form und Struktur zeitbedingt möglich. In kleineren Gruppen dagegen ändern und anpassen. Deswegen legen wir wird niemand übersehen. Hier kann die uns uns nicht in ideologischer Art und Weise allen aufgetragene, gegenseitige Fürsorge auf ein Modell fest, sondern wollen unsere praktisch gelebt werden. Struktur finden, in der die Gemeinde sich stabil aufbauen kann. Grundlagen und Begründungen - Seite 5 2.3 Soziologische Gründe hen (vgl. Apg. 6) und dabei entsteht leicht Der Mensch ist von Gott auf Beziehung hin eine Stimmung der Unzufriedenheit. geschaffen. Er braucht den Nächsten zu sei- Als ein wegweisendes Wort sehen wir in ner gesunden Werdung und Lebensgestal- diesem Zusammenhang den Abschnitt in tung. Das Wort Gottes in 1. Mose 2,18a „Es ist 2. Mose 18,13f. Darin gibt Jethro seinem nicht gut, dass der Mensch allein sei…“ verste- Schwiegersohn Mose den entscheidenden hen wir als ein wegweisendes, grundsätzli- Hinweis: „Es ist nicht gut, wie du das tust…“ ches Wort für den Menschen, das über den (2. Mose 18,17). Mose war es immer weniger Rahmen der Ehegemeinschaft hinausgeht. möglich, als Leiter alles allein abzudecken Der Mensch ist sozial (verbunden mit ande- und zufriedenstellend den notwendigen ren) orientiert. Das ist ihm von Gott schöpfe- Dienst am Volk auszuüben. Seine Aufgabe risch in seine Genetik hineingelegt worden. wurde folgerichtig auf viele Schultern ver- Damit braucht der Mensch den Nächsten teilt. und die Gruppe, ohne die er sich weder sozi- Wir sind überzeugt, dass die fcb als größere, al, noch psychisch und geistlich gesund ent- wachsende Gemeinde ohne eine Kleingrup- wickeln kann. Auch hierin begründet sich penstruktur und Aufgabenteilung nicht die Notwendigkeit der Einbindung in eine auskommt. Auch die Einstellung weiterer kleinere beziehungsorientierte Gruppe. Pastoren und hauptamtlicher Mitarbeiter hebt die Notwendigkeit einer breiten Auf- 2.4 Organisatorisch gaben- und Verantwortungsverteilung auf Eine wachsende Gemeinde erlebt einen viele Personen in der Umsetzung des ge- Wandel in ihrer Arbeitsweise. Aufgaben meinsamen Auftrags nicht auf. müssen geteilt und verteilt werden. Strukturen ändern sich. Während in einer kleineren Gemeinde viel Raum für Spontanität vorhanden ist, wird diese mit wachsender Größe weniger werden. Der Pastor verliert den Überblick, Menschen werden überse- Seite 6 - Werte die verbinden & Zielsetzung für die Kleingruppenarbeit 3. Werte die verbinden Werte sind unsere Grundüberzeugungen, für die wir einstehen. Sie sind wie Spuren überall lesbar. Unsere gemeinsamen Werte sind die Maßstäbe, die uns eine gemeinsame Orientierung geben. Sie liefern die Normen und Grundregeln, nach denen wir als Gemeinde handeln. Werte sind auch die verbindenden Faktoren für eine Gruppe, Familie, Gemeinde oder ein ganzes Volk. Werte verbinden uns mit anderen Menschen und machen deutlich: „Dafür stehen wir! Diese Werte gelten auch für Krisenzeiten!“ Weil die fünf bekannten Werte der fcb nicht nur in einem Bereich der Gemeindearbeit gelten, sind sie auch für die Kleingruppen der verbindende Faktor: • • • • • Wir haben ein Klima der Ermutigung Wir teilen das Leben Wir orientieren uns an Gottes Wort Wir dienen einander Wir sind verlässlich 4. Zielsetzung für die Kleingruppenarbeit 4.1 Bestehendes stärken In der Vergangenheit wurden bereits durch vielfältige Initiativen und das Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen diverse Hausgruppen gestartet und zum Teil über viele Jahre mit Treue durchgeführt. Diese Arbeiten sollen gewürdigt und weiterhin gestärkt werden. Wir sind überzeugt, dass die „klassische Hausgruppe“ nach wie vor einen wichtigen Platz in der Kleingruppenarbeit der Gemeinde hat. Für viele ist dieses Format so etwas wie „Heimat und Hafen“. Immer wieder bezeugen Menschen die Wichtigkeit einer solchen Gruppe für ihr Zielsetzung für die Kleingruppenarbeit - Seite 7 persönliches Glaubensleben, nachdem sie z. B. über den Alphakurs zum Glauben kamen und danach in einer Kleingruppe geistlich und menschlich weiter wachsen und reifen konnten. 4.2 Neues starten Nach aktuellem, statistischem Stand sind 117 von 549 Mitgliedern in einer Kleingruppe eingebunden. Das entspricht 21,3 % der Gemeinde. Des Weiteren sind 49 Personen als Freunde der Gemeinde in einigen Kleingruppen integriert (Stand: Febr. 2012). Die Anzahl der Kleingruppen ist zurzeit viel zu gering, um weitere Menschen in Kleingruppen aufzunehmen und für Kleingruppen gewinnen zu können. Darum sollen neue Gruppen in verschiedenen Formaten (vgl. Punkt 5) entstehen. Wir sind entschieden, die Gemeinde über diese notwendige Struktur und Arbeit regelmäßig zu informieren und jeden Einzelnen mit Kontinuität und Kreativität in Richtung einer Integration zu umwerben. Wir werden in Kürze auch entsprechende Schritte zum Aufbau neuer Kleingruppen gehen. 4.3 Nachhaltigkeit gewährleisten Die fcb hat in der Vergangenheit bereits einige Anläufe zum Aufbau einer gesunden Kleingruppenstruktur unternommen. Auch wenn nicht alle Initiativen gleich erfolgreich waren, wollen wir auf das Bestehende weiter aufbauen. Dabei geht es uns nicht um einen „Schnellschuss“ bzw. lediglich um einen weiteren, kurzlebigen Versuch. Da diese Struktur und Arbeit als grundlegend, biblisch und in unserem Kontext als alternativlos angesehen wird, betrachten wir die Nachhaltigkeit und Gewähr auf Dauer als eine wesentliche Zielvorgabe. Pastor Hartmut Knorr wird diese Arbeit mit mittel- und langfristiger Perspektive gemeinsam mit Michael Heitmann aufbauen und umsetzen. Seite 8 - Formate für Kleingruppen 5. Formate für Kleingruppen Grundsätzlich sollte jeder in der Gemeinde in einer konkreten Beziehungsvernetzung stehen, damit Reifung, Jüngerschaft, Schutz und Wachstum möglich sind. Da jedoch die Ausgangssituation für jeden verschieden ist bzw. sich z. B. auch am Alltag des Einzelnen orientieren muss, werden unterschiedliche Kleingruppenformate angestrebt und angeboten. Formate für unterschiedliche Kleingruppen können z. B. sein: Klassische Hausgruppen mit unterschiedlichen Inhalten und in regelmäßigen Treffen. Minigruppen (Zweier-/Dreierschaften) als Lern- und Unterstützungsgemeinschaft, im vertraulichen Rahmen, mit Schwerpunkt Bibellesen und Gebet, als regelmäßiges reales oder virtuelles Treffen (z. B. über Skype, u. a.). Dienstgruppen sind Gruppen mit einem konkreten Dienstauftrag in der Gemeinde. Sie können als Kleingruppe angesehen werden, wenn geistliche Gemeinschaft ein regelmäßiger Bestandteil der Treffen ist. Interessengruppen sind altersspezifische Kleingruppen (innerhalb der Jugend, Senioren, u. a.) oder interessenverbindende Gruppen (z. B. Geschäftsleute, junge Mütter mit Kindern, u. a.). Kursgruppen sind Gruppen, die in einem zeitlich vorgegebenen Rahmen und unter bestimmter Themenstellung und Zielsetzung stattfinden (z. B. Alphakurse, u. a.). Formate für Kleingruppen - Seite 9 Als eine Art Kurzformel und Überschrift leitet uns der Satz: Ein Gottesdienst – eine Kleingruppe – ein Dienstbeitrag • Jeder sollte durchschnittlich zwei bis drei Mal pro Monat in den Gottesdienst gehen können. Niemand sollte so viele Dienste haben, dass ihm das nicht möglich ist. • Jeder sollte Teil einer Kleingruppe sein, die zu seiner Lebenssituation und seinem beruflichen Alltag passt. • Jeder sollte einen passenden, angemessenen und ehrenamtlichen Dienstbeitrag leisten. Das kann ein Einzelbeitrag sein oder im Rahmen einer Dienstgruppe geschehen. Für alle beschriebenen Gruppenformate erfolgt ganz bewusst keine zentrale Vorgabe, was dort inhaltlich und praktisch laufen soll. Hier soll der Rahmen weit gesteckt sein. Es wird jedoch weiter die Predigtkonzepte geben, für die, die darauf zurückgreifen möchten. Das alle Kleingruppen inhaltlich Verbindende aber ist die Gemeinschaft, gemeinsames Gebet, das gemeinsame Lesen in der Bibel bzw. das Gespräch über biblische Inhalte. Ohne diese Elemente ist ein geistliches Wachstum auf Dauer nicht möglich, auch wenn die Intensität und Frequenz sich unterschiedlich gestalten. Eine Kleingruppe ist eine Lerngemeinschaft, Erlebnisgemeinschaft und gegenseitige Unterstützungsgemeinschaft. Als zusammenfassender Grundsatz soll gelten: Vielfalt in der Form – Einheit in den Werten! Das Verbindende ist nicht die Form, sondern die fünf beschriebenen Werte (vgl. Pkt.3). Auch der Wochentag und die Frequenz der Treffen soll jede Kleingruppe frei und nach Bedarf festlegen können. Trotzdem wäre es unser Wunsch, einen Tag pro Woche z. B. für gemeinsame Veranstaltungen wie Gemeindeforen, Mitarbeitertreffen u. ä. freizuhalten. Seite 10 - Leitung & Vernetzung & Statistik 6. Leitung blischen Sinne in den gesteckten Rahmen einzufügen und sich darin zu bewegen. Im Sinne der unterschiedlichen Formate braucht es nicht in jedem Kleingruppentypus einen Leiter. Minigruppen kommen z. B. 7. Vernetzung gut ohne einen expliziten Leiter aus. In größeren Gruppen von 8 bis 12 Personen oder Zur Vernetzung der vorhandenen und ange- auch in Gruppen, die inhaltlich stark an der strebten Gruppen wird zwei Mal im Jahr ein biblischen Lehre arbeiten, ist Leitung (ein Kleingruppen-Netzwerktreffen stattfinden, Leiter und ein Stellvertreter) oder zu min- an dem möglichst alle Gruppen mit einem destens ein Ansprechpartner sinnvoll. Vertreter teilnehmen sollen. Dabei steht nicht der Schulungsaspekt im Vordergrund, Für das Training und zur Unterstützung im sondern der gegenseitige Austausch und Bereich der Kleingruppenleitung werden ein gemeinsames Wahrnehmen von dem, weiterhin Schulungsmodule nach Abspra- was in der fcb in den Kleingruppen läuft. che angeboten. Sie dienen der Ausbildung Das Treffen dient damit der Ermutigung, der Kleingruppenleiter, der Kompetenzver- der Festigung und tieferen Verankerung der besserung und als Supervisionstreffen zur Kleingruppenarbeit in der fcb. Unterstützung in dem Leitungsauftrag. Im Prinzip kann jedes Mitglied in der fcb die Initiative ergreifen, sich mit anderen vernet- 8. Statistik zen und eine Gruppe bilden, solange die Gruppe im Sinne dieser gesamtgemeindli- Erklärtes Ziel der Kleingruppenarbeit in der chen Konzeption arbeitet und sich einbin- fcb ist die Verbesserung der Betreuung von den lässt. Alle Kleingruppenleiter und Mit- Menschen und ihre notwendige Vernet- arbeiter dienen jedoch unter der Autorität zung miteinander. und Beauftragung der Gemeindeleitung. Um den Grad der Umsetzung und Einbin- Sie sind bei aller Freiheit bereit, sich im bi- dung erkennbar zu machen, soll von Zeit zu Flexibilität - Seite 11 Zeit eine Erfassung der Einbindung aller Mit- Darum bitten wir alle Gemeindeglieder dar- glieder auf einfachem Niveau erfolgen (z. B. um, sich mit offenem Herzen auf diese Kon- über eine einfache Abfrage per Karte im Got- zeption einzulassen und den eigenen Platz tesdienst o. ä.). Datenschutzbestimmungen darin zu suchen und zu finden. Unsere Bitte werden dabei auf jeden Fall berücksichtigt. ist: Jeder sollte sich in eine Kleingruppe in- Vor allem soll niemand bedrängt werden tegrieren und sich mit Anderen vernetzen. oder sich unter Druck gesetzt fühlen. Doch Gleichzeitig ermutigen wir alle, sich an der ohne eine Erfassung mit einem Minimum an Entwicklung dieser Arbeit konstruktiv zu Daten ist eine Übersicht für die Verantwortli- beteiligen, Vorschläge zur Weiterent- chen nicht möglich. Gerade weil der Rahmen wicklung und Verbesserung der sehr weit und nicht eng gesteckt ist, braucht Arbeit zu machen und mutig es eine einfache Form der Übersicht, ob die und flexibel zu sein, Neues Leitung in ihrem Bemühen um eine bessere auszuprobieren. und tragfähigere Einbindung der Menschen vorankommt. Ein Gottesdienst Eine Kleingruppe Ein Dienstbeitrag 9. Flexibilität Die Kleingruppenarbeit ist keine statische Größe, die mit diesem konzeptionellen Papier festgeschrieben wird. Vielmehr ist es wichtig, sie immer wieder neu den Erfordernissen des Wandels anzupassen. Wir sind überzeugt, dass ein starres Konzept für die Gemeindeentwicklung nicht förderlich ist. Bremen, Juni 2012 Allerdings sind wir auch überzeugt davon, dass Bereichsleitung „Kleingruppenarbeit“ gar kein Konzept keine Alternative sein kann. Hartmut Knorr und Michael Heitmann Freie Christengemeinde Bremen - Am Mohrenshof 1 - 28277 Bremen - www.fcbremen.de Bei Rückfragen und Interesse: 0421 809400 oder [email protected] Vision für die Kleingruppen Die fcb ist eine Gemeinde, in der viele Arten und Formen von Kleingruppen die innere Architektur der Gemeinde bilden. Jede Person soll ihren Platz in der Gemeinschaft haben und in einer Kleingruppe integriert sein.