Jahresbericht - Veterinärmedizinische Universität Wien

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Jahresbericht - Veterinärmedizinische Universität Wien
Jahresbericht
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Inhalt
04Vorwort
04 Dr. Sonja Hammerschmid
05 Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schütz
06 Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. Heinz W. Engl
07 o.Univ.Prof. Dr. Karlheinz Töchterle
08 Dr. Heinz Schweizer
10Editorial
10 Wissen und Verantwortung
12 Das Messerli Forschungsinstitut im Überblick
13Ziele
14Organigramm
15 Das Team
24 Highlights 2012
24 Eröffnung Messerli Forschungsinstitut
25 Eröffnung Clever Dog Lab
26Forschung
27 Vergleichende Kognitionsforschung
40 Komparative Medizin
46 Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
52Lehre
52 Interdisciplinary Master in Human-Animal Interactions (IMHAI)
56 Weitere Lehrangebote
58 Engagement in Gremien
60Auszeichnungen
64 Kooperationen & Internationales
Veterinärmedizinische Universität Wien
Veterinärplatz 1, 1210 Wien
T +43 1 25077- 2681
F +43 1 250 77-0000
[email protected]
www.vetmeduni.ac.at/messerli
74 Gesellschaft & Public Relations
78Infrastruktur
80 Anhang Publikationen
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Vorwort
Dr. Sonja Hammerschmid
Univ.Prof.
Dr. Wolfgang Schütz
Rektorin der Veterinärmedizinischen
Universität Wien
Rektor der Medizinischen Universität Wien
Mit vereinten Kräften für Mensch und Tier
Das Messerli Forschungsinstitut blickt zurück auf ein ereignisreiches Jahr. 2012 war
ein Jahr der Premieren: Die offizielle Eröffnung des Instituts, etwas später dann die Eröffnung des neuen Clever Dog Labs, mit Oktober startete schließlich der neue Master
„Interdisciplinary Master in Human-AnimalInteractions“. Der Jahresbericht dokumentiert auf anschauliche Weise, wie das mittlerweile fast 40-köpfige „Messerli-Team“ die
Mensch-Tier-Beziehung erforscht, daraus
gewonnenes Wissen an Studierende vermittelt und in die Gesellschaft bringt. Beim Messerli Forschungsinstitut handelt es sich um
eine einzigartige Einrichtung – sowohl was
das inhaltliche Wirkungsfeld als auch hochschulpolitische Forderungen betrifft.
Kooperation und Disziplinenmix: Drei Universitäten haben sich zusammengetan, um mit
vereinten Kräften jene Fächervielfalt auf- und
zusammenzubringen, die notwendig ist, um
die vielschichtige Beziehung zwischen Menschen und Tieren samt deren Grundlagen zu
erforschen. Der Forschungsstandort Wien
erhält so als Ergebnis des „Prinzips Kooperation“ ein interuniversitäres Kompetenzzentrum, das Antworten zum Verständnis von
Tieren in ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Rollen erarbeitet. Auf diese Weise lassen sich nicht nur die Komplexität und
das Spannungsfeld dieser facettenreichen
Beziehung erfassen, sondern klarerweise
auch Ressourcen und Infrastruktur gemeinsam nutzen.
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Vorwort
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Interdisziplinäre Forschung – mit positiven Effekten für Mensch und Tier
Privat mitfinanziert: Der Forderung der Politik
nach verstärkter privater Finanzierung an österreichischen Universitäten wurde mit dem
Messerli Forschungsinstitut Rechnung getragen. Dank der Unterstützung der Schweizer Messerli-Stiftung wurden sowohl der
Aufbau des Instituts als auch seine nachhaltige Weiterentwicklung möglich.
In einem Zukunftsfeld forschen: Eine weitere
Basis wurde mit den 2012 zahlreich eingeworbenen Drittmitteln und Forschungsprojekten geschaffen. Besonders erwähnenswert ist der ERC Starting Grant, einer der
höchstdotierten Forschungspreise der EU,
den die Kognitionsforscherin Friederike Range erhielt. Diese internationale Anerkennung
für aussichtsreiche Spitzenforschung bestätigt den aufgenommenen Kurs des Instituts.
Ich wünsche dem gesamten Team weiterhin
viel Erfolg und Motivation für die Zukunft.
Mit seinem breiten, fächerübergreifenden
Zugang über die Disziplinen Biologie, Humanmedizin, Veterinärmedizin und Philosophie ist das Messerli Forschungsinstitut für
die Mensch-Tier-Beziehung, das wir im März
2012 gemeinsam mit der Vetmeduni Vienna
und der Universität Wien aus der Taufe gehoben haben, ein perfektes Beispiel für das interdisziplinäre Denken und Wirken an den
österreichischen Universitäten.
Das Messerli Forschungsinstitut baut auf der
erfolgreichen Zusammenarbeit von drei Universitäten auf. Das bedeutet in diesem Fall
einen erfolgreichen Brückenschlag zwischen
Human- und Veterinärmedizin, zwischen
Geistes- und Naturwissenschaften. Eine derartige interdisziplinäre Einrichtung hat am
Forschungsstandort Wien noch gefehlt. Die
Gründung des Messerli Forschungsinstituts
unterstreicht die internationale Top-Position
und den exzellenten Ruf, den Forschung in
Wien genießt.
Am Messerli Forschungsinstitut können im
Sinne der vergleichenden Forschung gemeinsame Mechanismen von Erkrankungen
bei Mensch und Tier schneller erkannt werden, mit dem Ziel, neue Therapien zu entwickeln. Dabei kommt es zu einem interdisziplinären Austausch von Wissen zwischen
Human- und Veterinärmedizin mit positiven
Effekten für die Forschung an allen drei Universitäten und für Mensch und Tier. Das hier
in Wien entstandene Forschungsinstitut ist
ein Kompetenzzentrum für alle Fragen der
Mensch-Tier-Beziehung.
Zugleich haben wir mit der Gründung des
Forschungsinstituts den gesellschaftlichen
Auftrag im Sinne der Messerli-Stiftung übernommen, die Menschen in ihrer Verantwortung Tieren gegenüber zu unterstützen und
mit Ergebnissen aus der Forschung in dieser
Verantwortung weiterzubilden.
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Vorwort
Univ.Prof.
Dipl.Ing. Dr. Heinz W. Engl
o.Univ.Prof.
Dr. Karlheinz Töchterle
Rektor der Universität Wien
Bundesminister für Wissenschaft und
Forschung
Die Bündelung von Kompetenzen, die gemein­
same Nutzung von Ressourcen und Infra­
struk­tur, fächer- und universitätsübergreifende
Forschung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind die Argumente der Universität Wien für die Bildung
von Kooperationen mit österreichischen Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitutionen. Durch Zusammenarbeit ist es
mög­
lich, die verschiedenen Kompetenzen
zum gegenseitigen Nutzen zusammenzuführen. Ein gelungenes Beispiel dafür ist das im
März 2012 eröffnete überuniversitäre Messerli Forschungsinstitut. Das Institut steht für
die interdisziplinäre Kooperation zwischen
der schweizerischen Messerli-Stiftung, der
Medizinischen Universität Wien, der Vetmeduni Vienna sowie der Universität Wien.
Das Forschungsinstitut verbindet über die
Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung und
deren Grundlagen die Bereiche Ethik, vergleichende Medizin sowie Kognition und Verhalten von Tieren und zeichnet sich einerseits durch Interdisziplinarität als auch durch
eine betont internationale Ausrichtung aus.
Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, den Umgang mit Tieren auf einer wissenschaftlichen Basis stetig zu verbessern.
Als Rektor der Universität Wien freut es mich,
dass der Wiener Standort mit dem Messerli
Forschungsinstitut ein interessantes, ergänzen­
des Profilelement bekommen hat und dadurch
ein Exzellenzfeld der Universität Wien, die
Kognitionsbiologie, weiter ausgebaut wurde.
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Wissen verpflichtet
Der Status von Tieren in unserer Gesellschaft
– von Wildtieren gleichermaßen wie von Nutzund Haustieren – hat sich in vergangenen Jahr­
zehnten stark gewandelt. Im Zuge dieses Wan­
dels tauchen auch neue wissenschaftliche
Fragen zur gesellschaftlichen Wahrnehmung
und drängende Debatten zur nachhaltigen
Gestaltung des Mensch-Tier-Verhältnisses auf.
Das Zusammenspiel von Wissenschaft und
Gesellschaft zeigt anhand dieser Entwicklung
auf sehr anschauliche Weise: Erkenntnisse
aus der Forschung prägen unsere Gesellschaft und sind wichtige Säulen für wissenschaftlichen Fortschritt und soziokulturelle
Innovation. Es ist mir ein großes Anliegen,
diese wichtige Rolle unserer Universitäten in
unserer Gesellschaft immer wieder in den
Mittelpunkt der politischen und öffentlichen
Diskussion stellen zu können. Die MenschTier-Beziehung betrifft und bewegt viele
Menschen, womit dem Messerli Forschungsinstitut besondere Verantwortung zukommt,
geht es doch auch um den Wissenstransfer
in die Gesellschaft und das Fundament für
wissenschaftsbasierten Tierschutz. Die Verbindung von Lehre und Forschung, wie sie
das Messerli Forschungs-institut anbietet,
stellt sicher, dass durch Ergebnisse aus der
Forschung die Mensch-Tier-Beziehung und
der Tierschutz nachhaltig profitieren.
Darüber hinaus ist es dem Messerli Forschungs­
institut in der kurzen Zeit seines Bestehens
bereits gelungen, sich als beispielgebender
Akteur im nationalen Hochschul- und For-
schungsraum zu etablieren und zentrale Aspekte des Hochschulplans zu verwirklichen:
wissenschaftliche Exzellenz durch die Einwerbung eines ERC-Starting-Grant und eine beachtliche Publikationsleistung, Kooperation
durch das von den drei Wiener Gründungsuniversitäten international weit ausstrahlende
Forschungsnetzwerk, Interdisziplinarität durch
die Verschränkung von Natur- und Geisteswissenschaften mit der Medizin, Transdisziplinarität z.B. durch die Expertise, die das
Messerli-Institut in die Erstellung des Kriterienkatalogs zur Objektivierung der SchadenNutzen-Analyse im Rahmen des Tierversuchs­
gesetzes 2012 einbringt, und Public Private
Partnership durch die Einwerbung privater
Mittel in vorbildlicher Weise. Die Erfolge der
strategischen Ausrichtung des Instituts haben
sich bereits im Eröffnungsjahr 2012 eingestellt.
Die zusätzlich eingeworbenen Drittmittel und
die fachliche Wertschätzung auf nationaler
wie europäischer Ebene sprechen für sich.
Ich wünsche dem gesamten Team des Messerli Forschungsinstituts und seinen Koopera­
tionspartnern aus der Wissenschaft, Wirt­
schaft und Gesellschaft weiterhin viel Erfolg
und bin überzeugt, dass diesem Institut auch
in Zukunft eine führende Rolle zur Verwirklichung einer nachhaltigen Mensch-Tier-Beziehung zukommen wird.
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Vorwort
Dr. Heinz Schweizer
Vizepräsident Messerli-Stiftung
2010 schloss die Messerli-Stiftung mit den
drei Wiener Universitäten die Vereinbarung
zur Errichtung und Führung des Messerli
Forschungsinstituts. Dabei stand die Vision
Pate, mit wissenschaftlichen Methoden interdisziplinär die Mensch-Tier-Beziehung zu
untersuchen und die gewonnenen Erkenntnisse zum Wohl der Tiere einzusetzen.
2011 konnten die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen werden: Drei Professuren wurden besetzt, die Forschungs- und Lehrprogramme erstellt und die Räumlichkeiten
hergerichtet.
2012 war das erste volle Arbeitsjahr. Ein Team
von fast 40 MitarbeiterInnen erbrachte eine
Leistung, von der dieser Bericht beredtes
Zeugnis gibt. Die Messerli-Stiftung ist stolz
auf das Erreichte und dankt allen herzlich,
die dabei mitgewirkt haben.
Nur ein harmonisches Team mit hoher Motivation ist in der Lage, in derart kurzer Zeit
eine derartige Leistung zu erbringen. Erwähnt sei nur, dass schon ab WS 12/13 ein
volles Masterstudium für die Mensch-TierBeziehung angeboten wird.
Das vorbehaltlose Zusammenwirken verschie­
dener Disziplinen am Institut und die aktive
Bereitschaft, mit Partnern außerhalb des Instituts zusammenzuarbeiten, sind gute Voraus­
setzungen, dass das Messerli Forschungsinstitut ein Kompetenzzentrum mit internatio­naler Ausstrahlung zum Wohl der Tiere werden kann.
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Editorial
Editorial
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Wissen und
Verantwortung
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
Sprecher Messerli Forschungsinstitut
Das Jahr 2012 war das erste volle Arbeitsjahr
des Messerli Forschungsinstituts. Nachdem im
Frühjahr alle Fixstellen besetzt und das neue
Institutsgebäude bezogen werden konnten,
feierten wir Ende März die offizielle Eröffnung
des Instituts. Dabei haben uns die anwesenden
Ehrengäste mit vielen Vorschuss­lorbeeren be­
dacht. Umso mehr freut es uns, dass wir wich­
tige Vorhaben auf Schiene bringen konnten.
In allen drei Abteilungen wurden große Forschungsprojekte an Land gezogen oder verlängert. Drei FWF-Doktoratskollegs, ein Teilprojekt in einem FWF-Spezialforschungs­be­reich, vier FWF-Einzelprojekte, drei WWTFProjekte, mehrere Industrieprojekte, zwei große Ministeriumsprojekte und schließlich ein
prestigeträchtiger ERC Starting Grant – der
einzige von allen drei am Institut beteiligten
Universitäten im Jahr 2012 – stehen auf der
Habenseite. Damit konnte sich das Institut
bereits im Geburtsjahr in der internationalen
Forschungslandschaft sichtbar positionieren.
Auch im Bereich der Lehre konnten wir internationales Profil aufbauen. Nach ausführlicher
Vorbereitung und aufwändiger Rekrutierung
haben wir im Oktober 2012 mit einer ersten
Kohorte motivierter Studentinnen den „Interdisciplinary Master in Human-Animal Interactions“ gestartet. Die Lehrenden des Instituts
sind außerdem am Diplomstudium Veterinärmedizin beteiligt, engagieren sich in diversen
Curricula der beiden Partneruniversitäten und
betreuen an den drei Standorten mehr als ein
Dutzend PhD-Studierende. Zur internationalen
Sichtbarkeit tragen auch Gastprofessuren und
eine große Zahl ausländischer Gäste – ob als
Vortragende oder als Forschende – bei.
Ehrengäste und MitarbeiterInnen bei der
Eröffnung des Messerli Forschungsinstituts
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Schließlich konnten wir das dabei gewonnene
Wissen im gesellschaftlichen Dialog und für
wissenschaftliche Politikberatung zur Verfügung stellen. Mit starker Medienpräsenz,
zahlreichen öffentlichen Auftritten, sachlicher
Beratung von Entscheidungsträgern (u. a. im
österreichischen Parlament) und mit aktivem
Wissenstransfer haben wir zur Förderung eines wissenschaftlich fundierten und ethisch
vertretbaren Umgangs mit Tieren beigetragen.
Besonders hervorzuheben sind die Teilnahmen
bei öffentlichen Veranstaltungen zur heiß um­
kämpften Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie, denen schließlich eine Einladung des
Wissenschaftsministeriums zur Erstellung eines Kriterienkataloges für die Evaluierung von
Tierversuchsanträgen folgte. Zudem wurde
am Institut vom Bundesministerium für Gesundheit die Koordinierungsstelle für die Vergabe des Gütesiegels „Tierschutzqualifizierte/r
Hunde­trainerIn“ angesiedelt. Diese staatlichen
Aufträge beweisen, dass dem Institut eine
wichtige Rolle im wissenschaftsbasierten Tier­
schutz und bei der notwendigen Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung zugetraut
wird. Dieser hohen Verantwortung wollen wir
in den kommenden Jahren gerecht werden.
Ein Kea in der Voliere der Forschungsstation Haidlhof
beäugt das Logo der Vetmeduni Vienna
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Messerli Forschungsinstitut
im Überblick
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Das Messerli Forschungsinstitut
im Überblick
Das Messerli Forschungsinstitut wurde 2010 mit Unterstützung der Messerli-Stiftung (Sörenberg,
Schweiz) und unter der Federführung der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Kooperation
mit der Medizinischen Universität Wien und der Universität Wien gegründet. Im Herbst 2011 wurden
die Professuren der ersten drei Abteilungen (Komparative Medizin, Vergleichende Kognitionsforschung, Ethik der Mensch-Tier-Beziehung) besetzt. Am 29. März 2012 wurde das Institut schließlich
feierlich eröffnet.Das Messerli Forschungsinstitut widmet sich der Erforschung der Mensch-TierBeziehung und ihrer Grundlagen in den Bereichen Kognition und Verhalten von Tieren, komparative
Medizin und Ethik.
„„ Forschung: Das Messerli Forschungsinstitut widmet sich der Erforschung der Mensch-TierBeziehung und ihrer Grundlagen in den Bereichen Kognition und Verhalten von Tieren, Komparative Medizin und Ethik der Mensch-Tier-Beziehung.
„„ Ausrichtung: Ein breiter interdisziplinärer Zugang (Biologie, Humanmedizin, Veterinärmedizin,
Philosophie) und eine starke internationale Ausrichtung zeichnen das Institut aus.
„„ Lehre: Die Forschungsergebnisse bilden einen integralen Bestandteil der akademischen Lehre
in einem neuen Masterstudium und sollen darüber hinaus beitragen, Orientierungshilfe für einen
verantwortlichen Umgang mit Tieren bereitzustellen.
„„ Praxis: Das Messerli Forschungsinstitut übernimmt somit auch den gesellschaftlichen Auftrag,
Menschen auf wissenschaftlicher Basis in ihrer Verantwortung gegenüber Tieren zu unterstützen.
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Ziele
Grundlagen und Kriterien für einen
ethisch vertretbaren Umgang mit Tieren
Die Entwicklung überzeugender Kriterien und
Methoden der Tierethik prägt als einer der
Schwerpunkte die Arbeit am Messerli Forschungsinstitut. Dabei ist der interdisziplinäre
Austausch der MitarbeiterInnen über relevante Erkenntnisse der aktuellen Forschung
in den Gebieten Biologie, Veterinärmedizin,
Humanmedizin und Philosophie wesentlicher
Bestandteil der Zusammenarbeit. Besonderen Wert legt das Institut darauf, bei der Verfolgung dieses anwendungsorientierten Ziels
auch die grundlagenorientierte Auseinandersetzung nicht aus den Augen zu verlieren.
Forschung für Gesundheit von Mensch
und Tier und die „3R“
Unter diesem Ziel versteht das Messerli Forschungsinstitut die Förderung der Gesundheit von Menschen und Tieren gleichermaßen durch vergleichende medizinische
Forschungsprojekte. Das Institut strebt den
direkten interdisziplinären Austausch und
den regelmäßigen Wissenstransfer zwischen
in- und ausländischen Universitäten sowie
den Instituten und Kliniken am Campus der
Veterinärmedizinischen Universität Wien an.
Die dadurch entstehenden Synergien sollen
sich in Form rascherer Entwicklung im Gesundheitssektor und in der Vermeidung von
Doppelstrukturen auswirken. Die konsequente Kommunikation des Potenzials vergleichender Studien wird auch die Wahrnehmung des Themas in der Wissenschaftsszene
verbessern. Dies soll helfen, die Förderung
von Forschungsprojekten zum Thema „One
Health“ und die thematische Orientierung
entsprechender Förderschienen zu erreichen.
Im Bereich medizinischer Forschung will das
Institut durch die Förderung konsequenter
vergleichender Studien zwischen Mensch
und Tier und die zunehmende Forcierung klinischer Studien im Veterinärbereich – als
wichtige Alternative und Ergänzung zu präklinischen Studien mit Labortieren – auch die
Chancen für die verbesserte Erfüllung der
„3R“ (Replacement, Reduction and Refinement) erhöhen. Wissen aus den Bereichen
Kognition und Verhalten von Tieren und Ethik
der Mensch-Tier-Beziehung soll dazu beitragen, die Laborpraxis kritisch zu reflektieren
und im Sinne der „3R“ zu verbessern – für
die Debatte um ethisch vertretbare Tierversuche sind dementsprechend neue Impulse
zu erwarten.
Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung als Basis
Das Messerli Forschungsinstitut strebt ein
ausgewogenes Verhältnis zwischen exzellen­
ter Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung an. Grundlegende Erkenntnisse aus der naturwissenschaftlichen
Arbeit des Instituts bilden die Basis für einen
anwendungsorientierten Zugang zum Thema
Mensch-Tier-Beziehung. Wissen über die kog­
nitiven, emotionalen und moralanalogen Fähigkeiten von Tieren aus der Vergleichenden
Kognitionsforschung ändert die Wertschätzung und das Verständnis von Tieren, aber
auch das menschliche Selbstverständnis.
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Messerli Forschungsinstitut
im Überblick
Organigramm
wichtige Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung
in Forschung und Lehre abgedeckt werden:
Das Team
Das Messerli Forschungsinstitut ist als Organisationseinheit an der Vetmeduni Vienna
ein­gerichtet. Es ist dem Rektorat zugeordnet
und wird vom/von der InstitutssprecherIn
vertreten. Es besteht aus drei Abteilungen und
mehreren assoziierten Zentren, die in Kooperation mit den Partneruniversitäten betrieben
werden. In dieser Konstellation können drei
ƒƒ Vergleichende Kognitionsforschung
Jeder der drei Abteilungen des Messerli Forschungsinstituts sind ein Lehrstuhl, wissenschaftliche
AssistentInnenstellen, eine Administrationsstelle und – bei den beiden naturwissenschaftlichen Abteilungen – technische Stellen zugeordnet. Darüber hinaus arbeiten ein IT-Systemadministrator und
eine Assistenz zur Hälfte institutsübergreifend. Knapp vor der Eröffnung des Instituts Ende März
2012 konnten alle Stellen mit hervorragenden MitarbeiterInnen besetzt werden. Die bis Jahresende
hinzukommenden Personen, welche aus Drittmittelprojekten angestellt werden, verdoppeln den
Personalstand. An den assoziierten Zentren des Instituts arbeiten nochmals so viele WissenschafterInnen.
Partneruniversitäten
ƒƒ Komparative Medizin
ƒƒ Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Im Herbst 2012 wurde am Institut zudem die
Koordinierungsstelle Tierschutzqualifizierte/r
HundetrainerIn des Bundesministeriums für
Gesundheit angesiedelt.
Trägerorganisation
Ethik der
Mensch-Tier-Beziehung
Komparative
Medizin
Vergleichende
Kognitionsforschung
Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
Assoziiertes Zentrum/
MedUni Wien
ƒƒ Komp. Immunologie & Onkologie
ƒƒ Institut für Pathophysiologie &
Allergieforschung
Koordinierungsstelle
Tierschutzqualifizierte/r
HundetrainerIn
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Stiftungsrat
ƒƒ Zentrum für Pathophysiologie,
Infektiologie und Immunologie
Assoziierte Zentren
ƒƒ Clever Dog Lab:
Vetmeduni Vienna/Verein
ƒƒ Forschungsstation Haidlhof:
Vetmeduni Vienna/Universität Wien
ƒƒ Wolf Science Center
(Verein)
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Messerli Forschungsinstitut
im Überblick
Abteilung für Vergleichende Kognitionsforschung
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Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
Sprecher des Instituts & Leiter Vergleichende Kognitionsforschung
Mag. Franziska Luckabauer
Assistentin des Abteilungsleiters und des Institutssprechers
Ludwig Huber studierte Biologie und Philosophie an der Universität Wien, promovierte 1991 bei Rupert Riedl, habilitierte sich 2000 und leitete das Department für
Kognitionsbiologie bis zu seinem Wechsel ans Messerli Forschungsinstitut.
Franziska Luckabauer ist Assistentin der Institutsleitung sowie der Abteilung Vergleichende Kognitionsforschung und unterstützt das Institut in allen administrativen Belangen. Sie studierte Linguistik an der Universität Wien.
Univ.Ass. Dr. Friederike Range
Leiterin Clever Dog Lab
Peter Füreder
IT-Systemadministrator
Friederike Range ist langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin des
Clever Dog Labs sowie des Wolf Science Centers. Sie erhielt ihren Master an der
Universität Bayreuth und den PhD an der University of Pennsylvania.
Peter Füreder ist für den Aufbau und Betrieb der IT-Infrastruktur zuständig und
kümmert sich um die reibungslose Funktion des technischen Equipments für die
Forschung.
Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi
Karenzvertretung Range, Co-Leiterin Clever Dog Lab
Wolfgang Berger
Techniker
Zsófia Virányi ist Co-Leiterin des Clever Dog Labs und des Wolf Science Centers.
Sie erhielt ihren Doktortitel in Ethologie an der Eötvös Loránd Universität Budapest.
Wolfgang Bergers Zuständigkeiten sind Entwicklung und Bau des technischen
Equipments für die Forschung sowie die laufende Instandhaltung.
Univ.Ass. Dr. Gyula K. Gajdon
Leiter Kea Lab
Dr. Lisa Horn
Projektmitarbeiterin
Gyula Gajdon ist Leiter des Kea Labs. Er studierte Zoologie an der Universität
Zürich und promovierte an der ETH Zürich.
Lisa Horn absolvierte das Studium der Biologie mit Schwerpunkt Zoologie an der
Universität Wien und arbeitet als Postdoc im Clever Dog Lab.
Mag. Karin Bayer
Lab Managerin Clever Dog Lab
Dr. Corsin Andreas Müller
Projektmitarbeiter
Karin Bayer ist als Lab Managerin des Clever Dog Labs für alle organisatorischen
Belange des Hundelabors zuständig. Sie hat an der Universität Wien Zoologie
studiert.
Corsin Müller studierte Zoologie an der Universität Zürich. Er arbeitet als Postdoc
im FWF-Projekt „Der Einfluss von Erfahrung auf das physikalische Verständnis“.
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Messerli Forschungsinstitut
im Überblick
Anjuli Barber, MSc
Projektmitarbeiterin
Mag. Stefanie Riemer
Projektmitarbeiterin
Anjuli Barber studierte Biologie und System Biology of Brain and Behaviour an der
Universität Bielefeld. Nun arbeitet sie als PhD-Assistentin im WWTF-Projekt „Wie
ich: Imitation, Empathie und prosoziales Verhalten bei Hund und Menschen“
Stefanie Riemer studierte Animal Behaviour und Environmental Biology an der
Anglia Ruskin University Cambridge sowie Biologie und Ökologie an der Universität Wien. Sie ist als PhD-Assistentin im FWF-Projekt „Der Einfluss von Erfahrung
auf das physikalische Verständnis“ tätig.
Alina Gaugg
Projektmitarbeiterin
Teresa Schmidjell, MSc
Projektmitarbeiterin
Alina Gaugg studiert Biologie mit Schwerpunkt Zoologie an der Universität Wien.
Sie arbeitet als Forschungsassistentin im WWTF-Projekt „Sprechen mit Augen
und Händen“.
Teresa Schmidjell studierte Biologie an der Universität Wien und ist als Forschungsassistentin im WWTF-Projekt „Sprechen mit Augen und Händen“ im Clever Dog
Lab sowie im Wolf Science Center tätig.
Marianne Heberlein
Projektmitarbeiterin
Rita Takacs
Projektmitarbeiterin
Marianne Heberlein studiert Animal Behaviour an der Universität Zürich und arbeitet als Forschungsassistentin im Projekt „Kognitive Entwicklung und Altern von
Haushunden“ im Clever Dog Lab sowie im Wolf Science Center.
Rita Takacs studierte Game Management an der University of West Hungary. Sie
ist als Forschungsassistentin im FWF-Projekt „Kognitive Fähigkeiten und emotionaler Hintergrund in der Entwicklung von Kooperation“ beschäftigt.
Maria Teresa Antunes Marmota
Projektmitarbeiterin
Lisa Wallis, MSc
Projektmitarbeiterin
Maria Teresa Antunes Marmota studierte Evolutionary and Developmental Biology
an der Universität Lissabon in Portugal. Sie ist als Forschungsassistentin im
WWTF-Projekt „Sprechen mit Augen und Händen“ tätig.
Lisa Wallis studierte Animal Behaviour an der Manchester Metropolitan University.
Sie ist als PhD-Assistentin im Projekt „Kognitive Entwicklung und Altern von Haus­
hunden“ tätig.
Soon Young Park, DVM
Projektmitarbeiterin
Soon Young Park studierte Neuroscience und Cognition an der Universität Utrecht
in den Niederlanden sowie an der Veterinärmedizinischen Universität Konkuk in
Seoul, South Korea. Sie arbeitet im WWTF-Projekt „Sprechen mit Augen und
Händen“.
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Messerli Forschungsinstitut
im Überblick
Abteilung für Komparative Medizin
Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
Leiterin Komparative Medizin
Regina Meixner
Sekretariat 1 Komparative Medizin, Assistentin der Abteilungsleiterin
Erika Jensen-Jarolim studierte Medizin und ist Fachärztin für Pathophysiologie
und für Immunologie. Ihre langjährigen Forschungsschwerpunkte umfassen Allergologie, Onkologie und AllergoOnkologie. Strategien der Vergleichenden Medizin
sollen rascher zu diagnostischen und therapeutischen Entwicklungen für Menschund Tier-Patienten führen.
Als Abteilungssekretärin mit langjähriger Erfahrung ist Regina Meixner kompetente
Ansprechpartnerin für die Leiterin sowie die MitarbeiterInnen der Komparativen
Me­dizin. Sie ist u.a. für nationale und internationale Kontakte der Abteilung verantwortlich und arbeitet eng mit dem zweiten Standbein der Abteilung am AKH
zusammen.
Priv.Doz. DDr. Isabella Pali
Leitern Ernährungsimmunologie (in Karenz)
Katica Josipovic
Sekretariat 2 Komparative Medizin
Isabella Pali absolvierte das Studium der Ernährungswissenschaften. Sie erhielt
das Humboldt- sowie das Firnberg-Stipendium des FWF. Ihr Forschungsgebiet
sind Nahrungsmittelallergien mit Fokus Schwangerschaft und Geburt.
Katica Josipovic ist die persönliche Assistentin der Leiterin sowie Abteilungssekretärin am Standort Medizinische Universität Wien. Sie unterstützt die Abteilung,
betreut die Personalagenden und die Drittmittelprojekte.
Dr. Krisztina Szalai
Karenzvertretung Pali
Krisztina Szalai studierte Biologie an der Universität von Pécs/Ungarn, danach
absolvierte sie einen MSc an der Universität Wien, gefolgt von einem Doktorat der
medizinischen Wissenschaft an der Medizinischen Universität Wien. Zu ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit gehören zahlreiche Publikationen und Würdigungen für
die Arbeit in ihrem Forschungsgebiet Allergien, Schwerpunkt atopische Dermatitis- und Mimotop-Impfstoffe.
Univ.Ass. Dr. Franziska Roth-Walter
Universitätsassistentin
Nach dem Chemiestudium absolvierte Franziska Roth-Walter ein Postdoc-Programm am Mount Sinai Hospital, New York. Nach ihrer Rückkehr war sie Postdoc
am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung an der Meduni Wien. Seit
Herbst 2011 ist sie Universitätsassistentin in der Abteilung für Komparative Medizin.
Anna-Maria Willensdorfer
Labormanagerin
Anna-Maria Willensdorfer ist für den Aufbau und Betrieb des neu einzurichtenden
Labors für Komparative Medizin an der Vetmeduni Vienna zuständig. Die chemisch-technische Assistentin unterstützt das Team bei Forschungsarbeiten zu
allergologischen und onkologischen Themen.
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Messerli Forschungsinstitut
im Überblick
Abteilung für Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
Leiter Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Univ.Ass. Dr. Norbert Alzmann
Projektmitarbeiter
Herwig Grimm leitet die Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung. Seine Forschungsschwerpunkte sind neben der Ethik der Mensch-Tier-Beziehung im Allgemeinen auch Methodenfragen der anwendungsorientierten Ethik und Pragmatismus. Grimm promovierte 2010 an der Hochschule für Philosophie in München.
Norbert Alzmann studierte Biologie in Ulm. Er promovierte 2010 im Fach Ethik in den
Biowissenschaften an der Universität Tübingen. Er arbeitete in Forschung und Lehre
an tierethischen Fragestellungen und ist seit 2012 Projektmitarbeiter am Messerli
Forschungsinstitut im Projekt „Wissenschaftliche Verantwortung im Tierversuch“.
Univ.Ass. Dr. Judith Benz-Schwarzburg
Universitätsassistentin
MMag. Kerstin Weich
Projektmitarbeiterin
Judith Benz-Schwarzburg ist Universitätsassistentin in der Abteilung Ethik der
Mensch-Tier-Beziehung und forscht vor allem in den Bereichen Tierethik/ Tierphilosophie und Kognition bei Tieren. Sie studierte Germanistik sowie Philosophie
und Ethik und promovierte 2012 an der Universität Tübingen.
Kerstin Weich studierte Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Philosophie und
Publizistik an der Technischen Universität Dresden und an der Freien Universität
Berlin sowie Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin. Sie war als Tierärztin und als Referentin in Forschung und Lehre tätig. Seit 2012 ist sie am Messerli
Forschungsinstitut mit der Umsetzung des Projekts „Vethics for Vets – Ethik in
der amtstierärztlichen Praxis“ betraut.
Univ.Ass. Mag. Dr. Martin Huth
Universitätsassistent
Martin Huth ist Universitätsassistent in der Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung. Seine Forschungsschwerpunkte sind Phänomenologie und Poststrukturalismus. Huth studierte Philosophie und Geschichte und promovierte 2007 an
der Universität Wien.
Koordinierungsstelle tierschutzgerechte/r HundetrainerIn
Samuel Camenzind, MA
Universitätsassistent
Samuel Camenzind ist Universitätsassistent und Dissertant in der Abteilung Ethik
der Mensch-Tier-Beziehung. Sein Forschungsschwerpunkt ist Tierethik und er
arbeitet an seiner Dissertation zum Thema „Instrumentalisierung als ethisch relevantes Kriterium. Eine bioethische Analyse und Bewertung des SCNT-Klonens
bei nichtmenschlichen Säugetieren“.
Mag. Karl Weissenbacher
Koordinator
Karl Weissenbacher studierte Veterinärmedizin und befasst sich seit über zehn
Jahren mit gewaltfreier Hundeausbildung. Neben der Leitung der Koordinierungsstelle ist er auch für den Universitätslehrgang Angewandte Kynologie zuständig.
Mag. Julia Schöllauf, BA
Assistentin des Abteilungsleiters
Julia Schöllauf ist die Assistentin von Prof. Herwig Grimm und für die organisatorischen Belange der Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung verantwortlich.
Sie betreut außerdem die Website des Instituts und verwaltet das Medienarchiv.
Schöllauf studierte Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst
Wien und Transkulturelle Kommunikation an der Universität Wien.
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Eröffnung
Messerli Forschungsinstitut
Mit einer hochkarätig besetzten Feier wurde
das Messerli Forschungsinstitut am 29. März
2012 eröffnet. Zahlreiche Vertreter­Innen aus
Wissenschaft und Politik wohnten dem Programm bei.
Nach einer Pressekonferenz folgte der offizielle Festakt. Wissenschaftsminister Karlheinz
Töchterle betonte in seiner Eröffnungsrede
vor allem die gesellschaftliche Relevanz der
Arbeit am Messerli Forschungsinstitut. Die
Hausherrin, Rektorin Dr. Sonja Hammerschmid, strich den hohen Stellenwert der
Mensch-Tier-Beziehung für die Gesellschaft
hervor. Durch die Ansiedelung am Campus
der Vetmeduni Vienna sei außerdem die direkte Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizin sichergestellt. Der Rektor der Uni Wien,
Dr. Heinz W. Engl, zeigte sich erfreut, dass
mit dem Messerli Forschungsinstitut ein
Schwerpunkt der Uni Wien, die Kognitionsforschung, weiter ausgebaut wird.
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Dr. Wolfgang Schütz, Rektor der Meduni
Wien, betonte den Nutzen für beide Seiten –
für die Humanmedizin genauso wie für die
Veterinärmedizin.
Der Vizepräsident der Messerli-Stiftung, Dr.
Heinz Schweizer, gab einen kurzen Überblick
über den Entstehungsprozess des Instituts
und über die Auswahl des Standortes. „Die
Vetmeduni Vienna wurde schließlich ausgewählt, weil sie die Vision der Stiftung offensichtlich am besten verstand und bereit war,
bei der Umsetzung auch eigene Beiträge zu
leisten“, so Schweizer. Schließlich erläuterte
der Sprecher des Instituts, Univ.Prof. Dr.
Ludwig Huber, kurz die Schwerpunkte der
Arbeit am Messerli Forschungsinstitut und
betonte, dass am Institut Grundlagen und
Kriterien für einen ethisch vertretbaren Umgang mit Tieren entwickelt würden.
Nach dem feierlichen Durchschneiden des
roten Bands hielten die drei ProfessorInnen
und AbteilungsleiterInnen des Messerli Forschungsinstituts ihre Antrittsvorlesungen,
denen eine prominent besetzte Podiumsdiskussion über die Zukunft der Mensch-TierBeziehung in Wissenschaft und Gesellschaft
folgte. Es diskutierten Dr. Dagmar Schratter,
Direktorin des Tiergartens Schönbrunn, Mag.
Brigid Winzinger, Anthrozoologin, Univ.Prof.
Dr. Ludwig Huber, Univ.Prof. Dr. Herwig
Grimm, Michael Aufhauser, Gründer des
Guts Aiderbichl, und Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim. Den Abschluss des offiziellen
Programms bildete schließlich der Festvortrag der Schriftstellerin Barbara Frischmuth.
Beim anschließenden Buffet konnten Fragen
der Mensch-Tier-Beziehung noch rege weiter diskutiert werden.
Highlights 2012
Highlights 2012
Eröffnung Clever Dog Lab
Am 3. September 2012 wurde das Clever
Dog Lab an der Vetmeduni Vienna offiziell in
Anwesenheit von Wissenschaftsminister
Karlheinz Töchterle, dem Wiener Universitätenbeauftragten Alexander Van der Bellen
und zahlreichen weiteren Ehrengästen eröffnet. In den dafür neu adaptierten Testräumen
kommen nun die derzeit besten Techniken
der Kognitionsforschung zum Einsatz wie
beispielsweise berührungssensitive Bildschirme, Videoanalysesysteme und Geräte
zur Blickerfassung. Damit können bei Hunden verschiedene Wahrnehmungsleistungen
(Sehen, Hören) sowie Fähigkeiten der Kommunikation und der Kooperation mit anderen
Hunden und mit dem Menschen verglichen
werden. Ein weiterer Fokus gilt dem sozialen
Lernen und der Art und Weise, wie Hunde
technische, logische und soziale Probleme
lösen. Auch die Beziehungen zwischen Hunden und Menschen sowie der Einfluss von
Persönlichkeit, Geschlecht, Alter und Haltung auf all diese Fähigkeiten und Merkmale
der Tiere sollen erforscht werden.
Wissenschaftsminister Töchterle unterstrich
bei der Eröffnung das hohe Engagement der
Forschenden und die optimalen Rahmenbedingungen für die Arbeit am Clever Dog Lab:
„Mehr über die kognitiven Fähigkeiten von
Tieren zu erfahren, kommt nicht nur den Tieren, sondern der ganzen Gesellschaft zugute. Mit dem, was wir durch die Forschungsarbeit am Clever Dog Lab lernen, können wir
in Zukunft unserer Verantwortung den Tieren
gegenüber noch besser gerecht werden.“
Das Clever Dog Lab ist eine gemeinsame
Einrichtung der Abteilung für Vergleichende
Kognitionsforschung des Messerli Forschungsinstituts an der Vetmeduni Vienna
und des Vereins „Clever Dog Lab Vienna“.
Unterstützung erfährt die Forschungsarbeit
am Clever Dog Lab vom österreichischen
Wissenschaftsfonds (FWF), vom Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF)
und vom Futtermittelhersteller Royal Canin.
Zudem steht das Clever Dog Lab in enger
Verbindung mit dem Wolf Science Center in
Ernstbrunn.
v.l.n.r.: Ludwig Huber, Heinz W. Engl, Heinz Schweizer,
Karlheinz Töchterle, Sonja Hammerschmid, Wolfgang Schütz
Wissenschaftsminister Töchterle bei seiner Eröffnungsrede
24
Vorführung im Clever Dog Lab für die Ehrengäste
25
Forschung
Ziele
Die öffentliche und politische Diskussion über Fragen des Tierschutzes, der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Tierethik ist von großen Interessensgegensätzen und scheinbar unvereinbaren Anschauungen geprägt. Dies ist nicht verwunderlich, berührt doch die Beschäftigung mit der
Mensch-Tier-Beziehung Fragen der persönlichen Werthaltung bis hin zu existenziellen Fragen des
Menschseins. In diesem Umfeld leistet das Messerli Forschungsinstitut einen wesentlichen Beitrag,
indem es wissenschaftlich fundiert und nachvollziehbar Grundlagen für die Beantwortung ethischer
und gesellschaftlich relevanter Fragestellungen schafft.
Forschung im Kontext
Das Messerli Forschungsinstitut versteht sich als Institut, das am Campus der Veterinärmedizinischen Universität Wien arbeitet und aktiv dort vorhandenes Wissen und aufgebaute Expertise in
seine Arbeit integriert. Seine Forschungsergebnisse werden im Gegenzug für Lehre und Forschung
an der Veterinärmedizinischen Universität Wien zur Verfügung gestellt. Dank dieser fruchtbaren Verschränkung können sowohl veterinärmedizinische Forschung als auch Lehre aus innovativen naturwissenschaftlichen Ansätzen und ethischer Expertise im Bereich der Mensch-Tier-Beziehung Nutzen ziehen.
Im Jahr 2012 forschten die Teams der drei Abteilungen und der assoziierten Labors an den jeweiligen Schwerpunkten:
„„ Vergleichende Kognitionsforschung
„„ Komparative Medizin
„„ Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Forschung
12
Vergleichende
Kognitionsforschung
Die Forschung dieser Abteilung widmet sich
aktuellen Fragen der Kognition und Emotion
von Tieren von einem vergleichenden und integrativen Standpunkt aus. Kognitive Fähigkeiten sind kein Alleinstellungsmerkmal des
Menschen, sondern kommen bei vielen anderen Tieren vor. Um die Vielfalt der Prozesse, die verschiedenen Funktionen im Leben
der Tiere, evolutionäre Entstehung und Problemlösungskompetenz zu verstehen, beschränkt sich die Forschung nicht auf ein
oder wenige „Modellsysteme“, sondern untersucht vielmehr verschiedene ausgewählte
Tierarten, darunter Hunde und Wölfe, Bergpapageien, Tauben, Spechte und sogar
Schildkröten. Da Kognition als komplexes
biologisches Phänomen zu verstehen ist,
werden verschiedene biologische und psychologische Methoden und Ansätze kombiniert und auf verschiedenen Komplexitätsebenen (genetische, neuronale, individuelle,
soziale, kulturelle Ebene) integriert. Die Untersuchungen finden sowohl in natürlichen
als auch in semi-natürlichen Umgebungen
statt, wo Tiere bei der Lösung von experimentell gestellten Aufgaben getestet werden. Diese Aufgaben sind an den natürlichen, artspezifischen Problemen dieser
Tierarten orientiert, nicht an IQ-Tests für
Menschen. Verfolgt wird dabei stets ein ausschließlich nicht-invasiver Ansatz.
Kognitive und emotionale Fähigkeiten
von Hunden und Wölfen
Das Ziel im Bereich Grundlagenforschung ist
es, die kognitiven und emotionalen Fähigkeiten des Haushundes hinsichtlich der vier
Fragen (oder Ursachen) von Tinbergen zu
verstehen. Die erste Frage, jene nach der
phylogenetischen Ursache, wird vor allem im
Vergleich zum Stammvater des Hundes, dem
Wolf, untersucht. Der Einfluss der Domestikation spielt dabei eine zentrale Rolle. Eine
zweite wichtige Frage ist jene nach der ontogenetischen Entwicklung von Kognition und
Emotion, wobei besonders die Frühentwicklung und auch das Altern bei Hunden untersucht werden. Drittens werden Experimente
zu spezifischen Mechanismen und deren
Funktionen beziehungsweise – viertens – ihrem adaptiven Wert durchgeführt. Dazu zählen Imitation und Empathie sowie Kooperation und (gestische bzw. vokale) Kommuni­kation des Hundes.
Im angewandten Bereich sind von den Ergebnissen dieser Forschungen weitreichende Auswirkungen auf die Mensch-Tier-Beziehung und auch auf die Veterinärmedizin
zu erwarten. Das betrifft besonders das Verhältnis von HundebesitzerInnen zu ihren
Hunden, aber auch die Stellung von Hunden
in der Gesellschaft.
Zeichentest: Was verstehen Hunden von der
non-verbalen Kommunikation des Menschen?
26
27
Forschung
Perzeptuelle, technische und soziale
Intelligenz von Vögeln
Der zweite große Forschungsschwerpunkt
der Abteilung Vergleichende Kognitionsforschung stellt den Kea in den Mittelpunkt. Der
Kea (Nestor notabilis) ist ein in Neuseeland
beheimateter Bergpapagei. Im Kea Labor an
der Forschungsstation Haidlhof wurden im
Jahr 2012 mehrere Studien zur technischen
Intelligenz, zum Neugier- und Erkundungsverhalten, zur Wahrnehmung sowie zum
analogen Denken und abstrakten Schlussfolgern in Kooperation mit den Universitäten
Wien, Mainz, und Auckland abgeschlossen,
fortgesetzt bzw. in Angriff genommen.
Kognition und Emotion von Nutztieren
Neben Wildtieren (Keas, Spechten, Wölfen)
und Haustieren (Hunden) nimmt das Messerli
Forschungsinstitut auch Nutztiere (Schweine,
Hühner) in den Blickpunkt seiner Forschung.
Erste Arbeiten wurden von der Abteilung Vergleichende Kognitionsforschung im Jahr 2012
in Kooperation mit dem Institut für Tierhaltung
und Tierschutz (mit ao.Univ.Prof. Susanne
Waiblinger ein Experiment mit Kälbern) und
der Schweineklink (mit Univ.Prof. Isabel Hennig-Pauker Pilotstudien mit Schweinen) unternommen.
Tierschutz und Mensch-Tier-Beziehung
Ein besseres Verständnis der kognitiven und
emotionalen Fähigkeiten von Tieren, vor allem im sozialen Kontext, hat unmittelbare
Konsequenzen für eine Reihe von bioethischen und angewandten Fragen. Die Ergebnisse der Forschungen zu Verhalten und Kognition bei Tieren sollen dazu beitragen, das
(vielfach überhöhte) Selbstverständnis des
Menschen und seine Rolle im Universum zu
relativieren, seine eigenen kognitiven und sozialen Fähigkeiten zu erkennen, seine Verantwortung und Sensibilität für andere soziale,
fühlende und intelligente Tiere zu stärken
und seine vielfältigen Beziehungen zu (und
den Umgang mit) Tieren zu verbessern.
Forschungsprojekte
Technische Intelligenz und Erkundungsverhalten beim Kea
2012 abgeschlossene Projekte
Beim Menschen liegen sein Explorationstrieb
und seine technischen Fähigkeiten eng bei­
ei­nander. Aber auch Keas, neuseeländische
Berg­papageien, zeigen diesen Konnex. In einer
abgeschlossenen Diplomarbeit zum Werkzeuggebrauch bei Keas konnte gezeigt werden,
wie wichtig die Berücksichtigung des Neugier­
verhaltens für die Lösung von technischen
Problemen ist. In einer weiteren Diplomarbeit
wurde gezeigt, dass die Keas verschieden
taugliche Werkzeuge genauso schnell wie ver­
schieden belohnte Objekte in wenigen Versuchen zu unterscheiden lernen. Es wurde
außerdem festgestellt, dass das Umkehrlernen
dieser Diskrimination tendenziell schneller
geschieht, wenn sie das Umkehr­lernen bei
Gruppenmitgliedern beobachten konnten.
arbeit
Eine weitere abgeschlossene Master­
zeigte trotz der unterschiedlichen Öko­logie von
Keas und Raben eine erstaunlich ähnliche
soziale Objekterkundung bei diesen beiden
großhirnigen Vögeln. Des Weiteren ist das
Kea Lab an einem Projekt in Kooperation mit
mehreren anderen Arbeitsgruppen beteiligt, in
welchem ein an den Keas entwickelter Touch­
screen-Task zum Neugier- und Erkundungsverhalten gleich bei mehreren Papageienarten
und Rabenvögel untersucht wird.
Kognitive Fähigkeiten und emotionaler
Hintergrund in der Entwicklung von
Kooperation
Die kooperativen Fähigkeiten der Menschen
sind außergewöhnlich. Aber erst ein Vergleich mit Tieren ermöglicht ein Verständnis
der Mechanismen von Kooperation, deren
evolutionären Ursprungs, deren funktionaler
Relevanz sowie deren Entwicklung. Ziel des
Projekts war es, mit neuen Ansätzen einen
Einblick in die mechanistischen Grundlagen
und evolutionären Funktionen von Kooperation und deren ontogenetischer Entwicklung
zu gewinnen. Bei Hundeartigen ist Kooperation die Basis des Sozialsystems. Wölfe und
Hunde sind daher ein ideales Modellsystem,
um Kooperation mit Artgenossen und mit
Menschen genauer zu untersuchen. Analysiert werden die emotionalen Reaktionen
und die kognitive Entwicklung von Wölfen
und Hunden, die gleich aufgezogen und gehalten werden. Wenn die Tiere erwachsen
sind, wird ihre Kooperationsbereitschaft untersucht und in Beziehung mit ihren emotionalen Reaktionen und geistigen Fähigkeiten
gesetzt.
Projektleiterin: Univ.Ass. Dr. Friederike Range
Projektmitarbeiterinnen: Univ.Ass. Dr. Zsófia
Virányi, Rita Takács (Tiertrainerin), Marianne
Heberlein (wissenschaftliche Assistentin)
Projektleiter: Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon,
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
Laufzeit: laufende Finanzierung
Finanzierung: Preisgelder sowie Unterstützung
durch private Sponsoren
Laufzeit: Jänner 2009 - Dezember 2012
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung,
Projekt 21244–B17
Eine Kegelbahn für Keas,
um an die Nuss zu kommen
28
Spielwiese und Erkundungsfeld:
Keavoliere am Haidlhof
29
Forschung
Test für das physikalische Verständnis von Hunden
Laufende Projekte
Kognitive Entwicklung und Altern von
Haushunden
Der Einfluss von früher Erfahrung auf die
physikalische Kognition von Hunden
Um die lebenslange Entwicklung von Kognition bei Haushunden zu erforschen, wurde
eine Batterie von Intelligenzaufgaben entworfen (die „Wiener Hunde-Intelligenz-TestBatterie“). Damit wurde die Leistung von
Hunden verschiedenen Alters (von sechs
Monaten bis zehn Jahren) in verschieden
schwierigen technischen und sozialen Aufgaben getestet. Die Ergebnisse des Projekts
sollen dazu beitragen, das kognitive Altern
bei Hunden zu verstehen, und damit helfen,
Techniken und Behandlungsformen für ihre
Verlangsamung zu entwickeln.
In vielen Studien haben Hunde bei Interaktionen mit Menschen brilliert, aber wenig Verständnis kausaler Zusammenhänge gezeigt.
Dieser Gegensatz wird oft durch einen Effekt
der Domestikation erklärt, nämlich Selektion
auf die Fähigkeit, mit Menschen zu kooperieren und deren kommunikative Signale zu
deuten. Die kognitiven Fähigkeiten eines Individuums sind jedoch nicht nur von evolutionären Prozessen beeinflusst, sondern auch
von Erfahrungen, die das Tier im Laufe des
Lebens gesammelt hat. In diesem Projekt
wird daher der Einfluss früher Erfahrungen
auf die Fähigkeit von Hunden, physikalische
Problemstellungen zu bewältigen, untersucht.
Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber,
Univ.Ass. Dr. Friederike Range
ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Corsin Müller (Postdoc), Mag. Stefanie Riemer (PhD-Studentin)
Laufzeit: Jänner 2010 - Dezember 2013
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung,
Projekt 21418
Projektleiterinnen: Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi,
Univ.Ass. Dr. Friederike Range
Projektmitarbeiterinnen: Lisa Wallis, MSc
(PhD-Studentin), Angela Gaigg (wissenschaftliche Assistentin)
Laufzeit: 2010 - Juli 2013
Finanzierung: Royal Canin
Analoges Denken bei Vögeln
Analoges Schlussfolgern bezeichnet das Erkennen von Beziehungen zwischen Gegenständen sowie die Fähigkeit, diese zu verallgemeinern und auf neue Fallbeispiele
anzuwenden. Für dieses Projekt wurde eine
aufwändige Testprozedur zum analogen
Denken am Touchscreen entwickelt. Weiters
wurde eine Diplomarbeit zum analogen Denken über Objektgrößen bei den Keas in Angriff genommen. In einer Praktikumsarbeit
zeigte sich, dass die Keas eher das an Gegenständen erworbene Wissen zur Lösung
analoger Aufgaben am Touchscreen verwenden als umgekehrt. Zudem wurde der die
Keas betreffende Teil einer Langzeitstudie
abgeschlossen und publiziert, der das Lernen künstlicher Grammatik bei Keas und
Tauben vergleicht.
Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber,
Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon
Projektpartner: Univ.Prof. Thomas Bugnyar,
Univ.Prof. Tecumseh Fitch, beide Uni Wien
Projektmitarbeiter: Mag. Mark O’Hara (PhDStudent)
Laufzeit: Mai 2011 - April 2014
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung,
DK-Programm „Cognition and Communication“
Farbe oder Kontrast:
Aufmerksamkeitsaufgaben selbst gelöst
Im Jahre 2012 konnte erstmals eine Wahrnehmungsstudie mit Haustauben an einer
neuen, revolutionären Testapparatur durchgeführt werden. Diese Apparatur wurde von
MitarbeiterInnen der Vergleichenden Kognitionsforschung entwickelt und zusammen mit
Univ.Prof. Dr. Ulrich Ansorge und Nils Heise,
MSc, von der Uni Wien in Betrieb genommen. In dieser ersten Proof-of-Concept-Studie konnte gezeigt werden, dass Tauben
ohne jegliche menschliche Beeinflussung
eine Wahrnehmungsaufgabe (Aufmerksamkeit auf Farbe oder Kontrast) lernen und die
abschließenden Tests meistern. Die vollautomatische, computergesteuerte Apparatur steht
in der Voliere und die Tauben können zu jeder
Zeit und ohne Zutun des Menschen trainieren
(Belohnung durch Futter). Diese Apparatur
soll in Zukunft auch für Hühner und andere
Vögel eingesetzt werden und einerseits tiergerechte, dem natürlichen Verhalten der Tiere
entsprechende und andererseits gut kontrollierte und effiziente Lernexperimente ermöglichen.
Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
Projektpartner: Univ.Prof. Ulrich Ansorge,
Nils Heise, MSc, beide Institut für Psychologische
Grundlagenforschung und Forschungsmethoden
der Uni Wien
Projektmitarbeiter:
Wolfgang Berger,
Peter Füreder
Laufzeit: laufende
Finanzierung
Finanzierung:
Industrie
Ein Border Collie am Touchscreen
bei einem Test für logisches Verständnis
30
Taube in der „Palmersbox“
31
Forschung
Großes Hundekino:
Der Eyetracker misst Michels Augenbewegungen
Kommunikation von Keas
Raoul Schwing, Doktorand an der Universität
Auckland (Neuseeland), der die Kommunikation der Keas im Freiland (Neuseeland) untersuchte, hat während seines viermonatigen
Forschungsaufenthaltes in Österreich bei
den Keas am Haidlhof ein Audiogramm der
Vögel erstellt. Es zeigte sich, dass die Keas
in dem Frequenzbereich am besten hören, in
welchem sie auch am lautesten rufen. In einer weiteren Diplomarbeit wurde untersucht,
inwiefern auch Keas am Touchscreen optischen Täuschungen unterliegen, um unser
Wissen zu diesem auch für artvergleichende
Studien eleganten Testmedium zu erweitern.
Projektleiter: Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon
Projektmitarbeiter: Raoul Schwing, MSc
(Universität Auckland, Neuseeland)
Laufzeit: laufende Finanzierung
Finanzierung: Industrie
Wie ich: Imitation, Empathie und prosoziales Verhalten bei Hund und Menschen
Das Projekt thematisiert ein äußerst langanhaltendes und wesentliches Problem in den
kognitiven Wissenschaften: den Zusammenhang zwischen Kognition und Emotion. Das
Projekt bringt führende europäische ExpertIn­
nen auf diesem Gebiet zusammen und führt
Verhaltenstests mit Hunden und neurokognitive Tests mit Menschen durch. Erwartet werden Durchbrüche im Verständnis der Mechanismen zu Aufbau und Erhalt von Kooperation
und mentalem Wohlergehen. Dies hat beacht­
liche gesellschaftliche und ethische Relevanz.
Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
Projektpartner: Univ.Prof. Dr. Claus Lamm (Uni
Wien), ao.Univ.Prof. Dr. Christian Windischberger
(Meduni Wien)
Projektmitarbeiterin: Anjuli Barber, MSc (PhDStudentin)
Laufzeit: April 2012 - März 2015
Finanzierung: WWTF – Wiener Wissenschafts-,
Forschungs- und Technologiefonds, Cognitive
Sciences Call
Sprechen mit Augen und Händen
Im Projekt „Sprechen mit Augen und Händen: die hormonellen und kognitiven Grundlagen von kooperativer Kommunikation bei
Haushunden und Wölfen“ werden ausgeklügelte Technologien wie Augenbewegungsmessung und Bestimmung des Genotyps
des Oxytozin-Rezeptors von Hunden und
Wölfen eingesetzt, um die kognitiven und
motivationalen Mechanismen beim Auffinden von Futter mithilfe von Blicken und
Handzeichen anderer zu untersuchen. Das
Projekt soll helfen, sowohl die Evolution der
menschlichen Kommunikation zu rekonstruieren als auch zu verstehen, wie Hunde mit
Menschen kommunizieren.
Projektleiterin: Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi
Projektmitarbeiterin: Soon Young Park, MSc
(PhD-Studentin)
Laufzeit: April 2012 - März 2015
Finanzierung: WWTF – Wiener Wissenschafts-,
Forschungs- und Technologiefonds, Cognitive
Sciences Call
Neugierde beim Lernen, Ausdauer beim
Bewahren
Die mentale Ausstattung von Rabenvögeln
und Papageien stimmt nicht nur hinsichtlich
der Größe des Gehirns mit den Großen Menschenaffen überein, sondern auch hinsichtlich ihrer Fähigkeit, eine Reihe von kognitiven
Aufgaben zu bewältigen. Wirklich vergleichende Studien, die beide Arten einbeziehen
und das gleiche Setup verwenden, wurden
bisher kaum durchgeführt. Dieses Projekt
verfolgt einen integrativen und vergleichenden Ansatz, um die Rolle von Neophilie beim
Lernen einer Unterscheidungsaufgabe bei
schiedenen Vogelarten mit großem Gever­
hirn zu untersuchen. In der Studie werden
die Fähigkeiten von Keas und Raben (beide
an der Forschungsstation Haidlhof), Graupapageien, etlichen Araarten (vom Papageienschutzgebiet in Lincoln), Geradschnabelkrähen, Dohlen (Avian Cognition Lab der
University of Oxford, Standort Max-PlanckInstitut für Ornithologie in Seewiesen,
Deutschland) und Goffinkakadus (gehalten
von Alice Auersperg in der Nähe von St. Pölten) verglichen.
Projektleiter: Mag. Mark O’Hara
Projektpartner: Univ.Prof. Ludwig Huber, Univ.
Ass. Dr. Gyula Gajdon, Anna Wilkinson, PhD
(UK), Dr. Auguste von Bayern (D), Dr. Alice
Auersperg (A)
Laufzeit: Juni 2012 - März 2013
Finanzierung: European Science Foundation,
Network-Programm „Comparative Cognition“,
Collaborative Research Project
Aufpassen! Hund Monthy mit
Eyetracker und Wärmebildkamera
32
Keas im Flug: 50 Meter freie Flugstrecke am Haidlhof
33
Forschung
2012 zugesagte Forschungsprojekte
Die ursächlichen Mechanismen von
Kooperation bei hundeartigen Tieren
Die Erforschung von Ähnlichkeiten und Unterschieden in den kognitiven und emotionalen Prozessen, die kooperativen Interaktionen bei Primaten und anderen Tieren
zugrunde liegen, könnte tiefgreifende Auswirkungen auf unser Verständnis der Kooperation von Menschen und Tieren haben. Dieses Projekt wird eine Reihe von Versuchen
mit Wölfen und Hunden, die von Hand aufgezogen und auf gleiche Weise gehalten wurden, beinhalten. Der Schwerpunkt wird auf
kognitiven Prozessen liegen, die eng mit
dem emotionalen System verbunden sind,
wie Empathie, Widerstand gegen Ungleichbehandlung oder Belohnungsaufschub. Es
wird angenommen, dass diese Prozesse
beim Auslösen, Aufrechterhalten und Regulieren von Kooperation unter Primaten eine
Rolle spielen. Außerdem wird unter Anwendung von sozialen Netzwerktheorien Wissen
über die emotionalen Tendenzen von Tieren
mit Wissen über kognitive Fähigkeiten verbunden, um ein Modell der Kooperation von
Caniden zu entwickeln und die Vorhersagen
des Modells mit eigenen Daten zu testen.
Projektleiterin: Univ.Ass. Dr. Friederike Range
Laufzeit: März 2013 - Februar 2018
Finanzierung: ERC – European Research
Council, ERC Starting Grant
Ursächliche Mechanismen von Kooperation bei hundeartigen Tieren: prosoziale
Haltungen und Widerstand gegen Ungleichbehandlung
Vorträge und Veranstaltungen
Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Zum einen
soll untersucht werden, ob bzw. in welchem
Ausmaß Hunde prosoziale Haltungen wie
Fürsorge, Schlichten oder Trösten zeigen.
Zum anderen sollen der kognitive Hintergrund und die Motivation hinter dem Widerstand gegen Ungleichbehandlung bei Caniden erforscht werden. Prosoziales Verhalten
wird mit dem aktiven Angebot von Futter an
andere Tiere festgelegt und als Teil von Altruismus angesehen. Auch wenn prosoziale
Tendenzen traditionellerweise immer innerhalb einer Art betrachtet wurden, soll in diesem Projekt aufgrund der speziellen Bindung
zwischen Hunden und Menschen untersucht
werden, ob Hunde prosoziale Tendenzen gegenüber Menschen zeigen. Als Widerstand
gegen Ungleichbehandlung wird Widerstand
gegen ungleiche Ergebnisse bezeichnet. Obwohl bekannt ist, dass Hunde aufhören zu
kooperieren, wenn sie ungleich behandelt
werden, ist noch nicht erforscht, ob dieses
Verhalten – wie beim Menschen – auf derselben Kosten-Nutzen-Abwägung im Vergleich
mit dem Partner basiert oder ob einfachere
Mechanismen ausschlaggebend sind.
Philosophische Anthropologie, Zur Evolution
geistiger Fähigkeiten und der Bestimmung
„Was ist der Mensch“: Vortragsreihe an der
Fakultät für Katholische Theologie, Universität Wien, 26.01.2012
Projektleiterin: Univ.Ass. Dr. Friederike Range
Laufzeit: März 2013 - Februar 2016
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber:
Evolução da Cognição nos Animais (The
evolution of animal cognition). Congresso
Brasileiro de Zoologia (05.-09.03.2012).
Salvador da Bahia, Brasilien, 06.03.2012
Tool discrimination in a mountain parrot,
the kea (Nestor notabilis) (mit Kerstin Pölzl
und Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon).
8th Meeting of Ecology and Behaviour-SERL
(02.-06.04.2012). Chizé, Frankreich,
03.04.2012
Aquisitional Neophilia, Retentional Blinders?
(mit Mark O’Hara). ESF CompCog Workshop (15.-18.05.2012). Wien, 16.05.2012.
Dieser internationale Worskhop wurde von
Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi und Univ.Prof.
Dr. Ludwig Huber organisert und am Messerli Forschungs­institut veranstaltet.
Recognition of familiar human faces in
domestic dogs (mit Anais Racca), Age
effects on interspecific communicative
abilities of domestic dogs (mit Lisa Wallis),
String pulling in dogs revisited: spontaneous
performance and learning in novel setups
(mit Stefanie Riemer). 3rd Canine Science
Forum. Barcelona, Spanien, 24.-27.07.2012
The Impact of Cognitive Biology on the
Question of Animal Welfare.
ISAE (International Society for Applied
Ethology) Conference (31.07.-04.08.2012),
Vetmeduni Vienna. Wien, 03.08.2012
Social cognition in dogs: evolution, development and intentional control. So. F. I. Vet.
2012 (Societá Italiana di Fisiologia Veterinaria), Universià degli studi di Padova, Palazzo
Grassi. Chioggia, Italien, 27.-28.09.2012
The evolution of social cognition.
Evolvienna lecture series,
Vetmeduni Vienna. Wien, 16.10.2012
Spontaneous tool invention in the kea:
What animals understand about the physical
world. ASAB (Association for the Study of
Animal Behaviour) 2012 Conference.
Birmingham, Großbritannien, 27.06.2012
Suggestive and conclusive evidence of
socio-cognitive abilities in animals.
Minding Ani­mals 2 (03.-06.07.2012).
Utrecht, Niederlande, 04.07.2012
Ludwig Huber eröffnet einen
Kongress in Salvador des Bahia, Brasilien
34
35
Forschung
Vortrag von Teresa Schmidjell und Zsófia Virányi beim Canine
Science Forum Barcelona
Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon
Kognitive Fähigkeiten von Vögeln am Beispiel
der technischen Intelligenz beim Kea Berg­papagei. 41. Seminar über Versuchstiere
und Tierversuche (08.-09.05.2012). Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Charité
– Universitätsmedizin Berlin, Gesellschaft
für Versuchstierkunde (GV-SOLAS). Berlin,
Deutsch­land, 08.05.2012
Exploration during discrimination learning in
a mountain parrot: an option for simulation?
ESF CompCog Workshop Lincoln on using
robotics and computer stimuli in behavioural
and cognition research (24.-25.05.2012).
University of Lincoln, Großbritannien,
24.05.2012
Univ.Ass. Dr. Friederike Range
Wolf und Hund – Neue Ergebnisse. Naturhistorisches Museum Wien, 12.03.2012
Neuestes aus der Kognitionsforschung beim
Hund: Hunde besser verstehen. 58. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für
Klein­tiermedizin (18.-20.10.2012). Düsseldorf,
Deutschland, 18.10.2012
Sozialverhalten – Unterschiede zwischen
Hund und Wolf: Was hat der Hund, was der
Wolf nicht hat und welche Bedeutung hat es
für die Beziehung Hund-Mensch?
58. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (18.-20.10.2012).
Düsseldorf, Deutschland, 18.10.2012
Mag. Stefanie Riemer
Gastvorträge und Symposien der
Abteilung Vergleichende Kognitionsforschung
ESF Network Program „Comparative
Cognition“: Workshop CompCogCRP
Inter-laboratory consistency within species
and inter-species comparisons, Messerli
Forschungsinstitut, 15.-18.05.2012
String pulling in dogs revisited: spontaneous
performance and learning in novel setups.
3rd Canine Science Forum (25.-27.07.2012).
Barcelona, Spanien, 26.07.2013
ReferentInnen:
Lisa Wallis, MSc
ƒƒ Nelly Lakestani (University of Lincoln,
Großbritannien): Social complexity and
cognitive skills in mammals and birds
Age effects on interspecific communicative
abilities of domestic dogs. 3rd Canine Science
Forum (25.-27.07.2012). Barcelona, Spanien,
26.07.2013
ƒƒ Dóra Szabó (Eötvös Loránd Universität
Budapest, Ungarn): Testing the reproducibility of behavioural tests in dogs in three
European countries
Comparative Cognition Workshop
„Measuring Heart-Rate-Variability in
Ani­mals – Methods, Prospectives and
Shady Sides“, Messerli Forschungsinstitut,
30.11.2012
ReferentInnen:
ƒƒ Iris Schöberl (Universität Wien), Factors
affecting stress coping in human-dog
dyads
ƒƒ Kim Kortekaas, (Universität Wien), Using
physiological parameters to measure
sociality in wolves and dogs
ƒƒ Anjuli Barber, MSc (Vetmeduni Vienna),
Physiological and behavioral correlates of
emotions and empathy in dogs
ƒƒ Mark O‘Hara (Universität Wien): Aquisitional Neophilia, Retentional Blinders?
ƒƒ Anastasia Krasheninnikova (University of
Lincoln, Großbritannien): Comparative
research on physical cognition in parrots
Neuestes aus der Kognitionsforschung beim
Hund: Auswirkungen auf Training und Sozial­
kontakt. 58. Jahreskongress der Deutschen
Gesellschaft für Kleintiermedizin (18.-20.10.
2012). Düsseldorf, Deutschland, 18.10.2012
Unterschiede zwischen Hund und Wolf: Was
ist dem Hund im Zuge der Domestikation
verloren gegangen und was kam neu dazu?
58. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Kleintiermedizin (18.-20.10.2012).
Düsseldorf, Deutschland, 18.10.2012
Workshop der
European Science Foundation
am Messerli Forschungsinstitut
36
37
Forschung
Clever Dog Lab Seminar, Messerli Forschungsinstitut
Weitere Gastvorträge am Messerli
Forschungsinstitut:
ReferentInnen:
ƒƒ Ina Maria Pohl (Universität Magdeburg,
Deutschland): Numerical competence in
dogs, 01.02.2012
ƒƒ Marianne Heberlein (Universität Zürich,
Schweiz/Wolf Science Center): Do dogs
mislead a human competitor, 08.05.2012
ƒƒ Kim Kortekaas (Universität Wien/Wolf
Science Center): Heart rate measuring in
dogs, 23.05.2012
ƒƒ Elena Zanchi (Università degli studi di
Milano, Italien): Do dogs understand when
communication is intended for them in a
social referencing task?, 01.08.2012
ƒƒ Giulia Cimarelli (Università degli studi di
Firenze, Italien): Which mechanisms are
involved in dogs’ comprehension of
human pointing gestures?, 26.09.2012
ƒƒ Dóra Szabó (Eötvös Loránd Universität
Budapest, Ungarn): Inter-laboratory
consistency in dog experiments: Testing
the reproducibility of behavioural tests in
dogs in three European countries,
03.10.2012
Dr. Birgit U. Stetina (Department of Psychology, Webster University, USA, Österreich
und Niederlande): Psychological Aspects of
Human Animal Interaction: What? When?
How? Why? ... Pathways to Underlying
Psychological Phenomena, 11.04.2012
Dr. Andrea M. Beetz (Diplompsychologin,
Institut für sonderpädagogische Ent­wick­
lungs­förderung und Rehabilitation (ISER),
Universität Rostock, Deutschland):
The Field of Human-Animal Interactions:
Theories, Effects, and their Application in
Animal Assisted Interventions, 25.04.2012
Prof. Dr. Markus Heinrichs (Institut für
Psychologie, Universität Freiburg, Deutschland), „Social Neuropeptides” in the Human
Brain: Neurobiological Mechanisms and
Clinical Implications, 30.05.2012
Dr. Barbara Schöning, MSc, PhD (Hamburg,
Deutschland), Aggressive behaviours in dogs
– from problem to rehabilitation: opportunities offered by behavioural medicine,
25.06.2012
ƒƒ Orsolya Kanizsár (Eötvös Loránd Universität Budapest, Ungarn); The priming effect
of pre-sensitization with social stimuli in
dogs and human infants, 28.11.2012
ƒƒ Dr. Elisabetta Versace (Institut für Populationsgenetik, Vetmeduni Vienna): The
evolution of learning; A behavioural and
genomic investigation in fruit flies,
05.12.2012
ƒƒ Maya Bräm Dubé, Dr.med.vet., MRCVS
(Universität Zürich, Schweiz): Veterinarian
medicine, where practice and research
meet, 17.12.2012
38
39
Forschung
Komparative Medizin
Die vergleichende Medizin wurde als ein Zukunftsfeld im neuen Entwicklungsplan 2020
der Vetmeduni Vienna definiert. Mit dem
neugegründeten Lehrstuhl für Komparative
Medizin erfährt das Themenfeld eine besondere Ausprägung. Im Rahmen des Messerli
Forschungsinstituts sollen hier die Unter­
schie­de und Gemeinsamkeiten verschiedener Spezies im Hinblick auf Erkrankungen
herausgearbeitet werden, und zwar vor allem
hinsichtlich rascherer Arzneimittelentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der
3R. Insofern sind die in der Abteilung angewandten Methodiken besonders auf Vergleiche von Geweben, Zellen und genetischer
Information gerichtet, immer unter Bedachtnahme, Tiere vorwiegend als Patienten zu
betrachten und sie nur, wo es gesetzlich erforderlich oder wissenschaftlich nicht durch
andere Verfahren ersetzbar ist, als Versuchstiere einzusetzen.
Inhaltlich konnte die Abteilung 2012 die Forschungsthemen in Richtung Komparative
Allergologie und Onkologie schärfen und neue
Projekte initiieren. Dazu gehören sowohl kom­
petitiv eingeworbene Drittmittelprojekte für
Forschung als auch eine DoktorandInnenausbildung mit Langzeitperspektive. Nicht
zuletzt wurden 2012 zwei Projekte in der
Thematik „Tiere als Therapie“ innerhalb inter­
disziplinärer Expert­
Innenteams vorbereitet,
welche nicht nur das Befinden der menschlichen Patienten, sondern erstmalig auch jenes
der Therapietiere beobachten werden.
Forschungsprojekte
2012 neu zugesagte
Forschungsprojekte
Laufende Projekte
Development of mimotope vaccines for
preclinical and comparative medicine
studies
Targeting ERbB-1 and ERbB-2 overexpres­
sed in cancer of dog by passive immunotherapy with lgG versus lgE antibodies
Ziel dieses FWF-Einzelprojekts ist es, Immunglobuline gegen die wichtigen Tumorantigene EGFR und HER-2 des Menschen auch
für Hunde zu generieren. Die Notwendigkeit
ergibt sich aus der Tatsache, dass passive
Immuntherapien heute zu den erfolgreichsten Therapeutika in der humanen klinischen
Onkologie zählen, bisher jedoch nicht in die
Veterinärmedizin vorgedrungen sind. Umgekehrt weiß man, dass es einen großen Bedarf
gibt, diese Therapien auch Haustieren anzubieten, da etwa 50 Prozent aller Hunde über
einem Alter von zehn Jahren an Krebs erkranken und sterben. In der ersten Projektperiode konnten bereits canine Immunglobuline gegen EGFR in vitro erzeugt werden und
deren Effektivität gegen EGFR-überexprimierende Tumorzellen demonstriert werden.
Projektleiterinnen und -mitarbeiterinnen:
Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Judit Fazekas
(MSc-Studentin), Dr. Marlene Weichselbaumer
ProjektpartnerInnen: Univ.Prof. DI Dr. Renate
Kunert, Univ. für Bodenkultur Wien, Doz. Dr.
Edzard Spillner, Univ. Hamburg, Dr. Michael
Willmann und o.Univ.Prof. Dr. Johann Thalhammer, Interne Medizin Kleintiere, Vetmeduni Vienna
Laufzeit: 2011-2014
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung
Teilprojekt 19 im neu vom FWF geförderten
Allergie-Spezialforschungsbereich
(SFB)
F4606, welcher beinahe nahtlos an den vorherigen zehnjährigen SFB 1808 zum Thema
Allergien, ebenfalls mit Beteiligung von Univ.
Prof. Dr. Jensen-Jarolim in einem Teilprojekt,
anschließt. (Sprecher beider SFB: Univ.Prof.
Dr. Rudolf Valenta, Meduni Wien)
Das Projekt wird sogenannte Mimotop-Impfstoffe für die wichtigsten Allergene des Menschen und des Hundes generieren und in
vergleichenden klinischen Studien einsetzen.
Erstmals werden allergische Hunde auf ihr
molekulares Allergieprofil mittels AllergenMikrochip untersucht. Über präklinische
Proof-of-Concept-Studien in Mausmodellen
hinaus ist im Besonderen geplant, über komparative Strategien eine klinische Vakzinierung rasch anzugehen, nicht zuletzt um die
3R-Regel rascher erfüllen zu können. Obwohl die IgE-Biologie von Mäusen, Hunden
und Menschen nicht vollständig vergleichbar
ist, deuten erste Experimente darauf hin,
dass ähnliche Allergene für Mensch und
Hund relevant sind.
Projektleiterinnen: Univ.Prof. Dr. Erika JensenJarolim, Co-Projektleiterin Priv.Doz. DDr. Isabella
Pali-Schöll
Projektpartner: Dr. Lucia Panakova und o.Univ.
Prof. Dr. Johann Thalhammer, Interne Medizin
Kleintiere, Vetmeduni Vienna
Laufzeit: seit Anfang 2012, 3 Jahre, Perspektive
10 Jahre
Die MitarbeiterInnen der Abteilung
Komparative Medizin am Standort AKH
40
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung
41
Forschung
Franziska Roth-Walter und Anna Willensdorfer
bei der Arbeit im Labor
Cell communications in allergy and oncology
Das seit 2006 laufende FWF-Doktoratskolleg
„CCHD – Cell Communication in Health and
Disease“ (Sprecher Univ.Prof. Dr. Stefan Böhm)
konnte 2012 erfolgreich verlängert werden.
Seit dessen Anfang hat Univ.Prof. Dr. JensenJarolim ein Teilprojekt im CCHD-Verbund.
„„ Projekt 1: Neuronal pathways connect
allergy and behavior
„„ Projekt 2: Proof of concept studies with
canine anti EGFR IgG and IgE antibodies
Projekt 1 untersucht Vermeidungsverhalten bei
Nahrungsmittelallergie. Es gibt im humanen
und veterinären Allergiebereich eine steigende Zahl von Duftstoffsensibilisierungen. Aerosolisiert können diese Duftstoffe zu Kreuzsensibilisierungen gegen Nahrungsmittel
führen. Die Symptome reichen bis zu lebensgefährlichen Anaphylaxien. Im Projekt werden die molekularen und immunologischen
Aspekte sowie Verhaltensaspekte untersucht, wobei besonderer Wert auf die Etablierung nicht-invasiver Methoden gelegt wird.
Projekt 2 führt Arbeiten eines laufenden FWFProjekts fort. Dabei wurden canine Immunglobuline (Ig) gegen das Tumorantigen EGFR
generiert. Im Fokus steht die IgE-Klasse,
welche in der Allergie krank macht, jedoch
gegen Krebszellen gute Effekte haben könnte (AllergoOnkologie).
Projektleiterin und -mitarbeiterin: Univ.Prof. Dr.
Erika Jensen-Jarolim
Laufzeit: bis 2016
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung
Comparing allergic mechanisms in
humans & dogs to promote the development of immunotherapeutical strategies
im neu vom FWF geförderten Doktoratskolleg
„MCCA – Molecular, Cellular and Clinical Aller­
gology“ (Sprecher ao.Univ.Prof. Dr. Winfried
Pickl)
„„ Projekt 1: Preclinical and clinical allergen
immunotherapy studies
„„ Projekt 2: Establishment of cellular
methods for allergooncology in dogs
Projekt 1 wird die bedeutendsten Methoden in
molekularer und zellulärer Allergologie für das
canine System etablieren. Weiters wird das
Delivery-System für Allergene und MimotopVakzine optimiert, im Besonderen mittels funk­
tionalisierter Mikropartikel als innovative immunotherapeutische Formulierung. Das über­­geordnete Ziel ist es, relativ rasch klinische
Studien zu initiieren, um auch tierischen Patienten Zugang zu neuesten Entwicklungen
zu ermöglichen.
Projekt 2 wird sich auf einen AllergoOnkologieAnsatz beziehen und molekulare und zelluläre
Methoden im caninen System etablieren, um
In-vitro-Proof-of-Concept für die Effektivität
von IgE versus IgG gegen Krebsantigene zu
demonstrieren. Dieses Projekt wird besonders nicht-klassische, alternative Effektorzellen beleuchten. Das Ziel ist wieder, eine klinische Studie mit diesen Immunglobulinen in
Hunde-Krebspatienten durchzuführen.
Projektleiterinnen und -mitarbeiterinnen: Univ.
Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Univ.Ass. Dr.
Franziska Roth-Walter
Projektpartner: Dr. Michael Willmann und o.Univ.
Prof. Dr. Johann Thalhammer, Interne Medizin
Kleintiere, Vetmeduni Vienna
Laufzeit: 2013-2016, Perspektive bis 10 Jahre
Finanzierung: FWF – Österreichischer Fonds zur
Förderung von Wissenschaft und Forschung
42
Weitere 2012 neu begonnene Projekte
Tiere fürs Herz
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Studie, welche den Effekt von Hundebesitz oder
auch den Besuch durch Therapiehunde bei
PatientInnen mit kardialer Insuffizienz beleuchten soll. Für die positive Wirkung solcher Therapien gibt es heute keinen definitiven wissenschaftlichen Proof-of-concept.
Die Studienleiterin, Univ.Prof. Dr. Claudia
Stöllberger, ist Kardiologin am Krankenhaus
Rudolfstiftung in Wien und war auch Obfrau
des Vereins „Tiere als Therapie“. Sie hat
2012 ein interdisziplinäres Team unter Beteiligung der Komparativen Medizin zusammengestellt, welches auch das Befinden der
Therapiehunde beleuchten soll. Besonders
Dr. Lisa-Maria Glenk hat in ihrer Dissertation
die stressrelevante Cortisol-Messung bei
Hunden im Therapieeinsatz optimiert – eine
Erfahrung, welche sie in die Studie einbringt.
Prof. Stöllberger hat umgekehrt die einzigartige Möglichkeit, PatientInnen mit kardialer
Insuffizienz, denen ein Schrittmacher implantiert wurde, über die Monitoring-Funktionen der Schrittmacher über Monate zu beobachten. Dr. Andrea Beetz steht beratend
mit psychologischer Expertise bei und Univ.
Ass. Dr. Zsófia Virányi vom Messerli Forschungsinstitut ergänzt das Team mit ihrer
profunden Kenntnis in Kognitionsbiologie bei
Hunden.
Projektleiterin: Univ.Prof. Dr. C. Stöllberger
(2. Med. Abt. der Krankenanstalt Rudolfstiftung)
Projektmitarbeiterin: Dr. Lisa-Maria Glenk
(Karl-Landsteiner-Institut für Neurochemie,
Neuropharmakologie, Neurorehabilitation und
Schmerztherapie, Landesklinikum Mauer, Institut
für Medizinische Biochemie, Vetmeduni Vienna)
Projektpartnerinnen: Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi
(Messerli Forschungsinstitut, Vergleichende
Kognitionsforschung), Dr. Andrea Beetz (Institut
für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung
und Rehabilitation, Univ. Rostock), Univ.Prof. Dr.
Erika Jensen-Jarolim (Messerli Forschungsinstitut, Komparative Medizin)
Status: Ethik genehmigt, Einreichung zur
Finanzierung 2013
Finanzierung: Projekteinreichung in Vorbereitung
DogsforLife – eine Pilotstudie
DogsforLife ist eine Forschungsinitiative,
welche von einem interdisziplinären Team
der Meduni Wien und der Vetmeduni Vienna
unter Leitung von Dr. Katerina Hora (Meduni
Wien) getragen wird. Das Projekt profitiert
besonders auch von der jahrelangen Expertise von ao.Univ.Prof. Dr. Richard Crevenna
(Universitätsklinik für PM&R der Meduni
Wien) als Prüfarzt und Spezialist in der onkologischen Rehabilitation. Die Studie soll folgende Fragen beantworten: Hat der gezielte
Einsatz von Therapiehunden bei gemäßigtem aeroben Gehtraining im Gegensatz zum
alleinigen Gehtraining Auswirkungen auf PatientInnen mit Kehlkopfkarzinomen? Die veterinärmedizinische Untersuchung evaluiert
den Einsatz als Therapiehund und die Effekte
der Mensch-Tier-Interaktion auf Physiologie
(Cortisol, IgA und Alpha Amylase) und Verhalten von Therapiehunden: Welche Auswirkungen hat der gezielte Einsatz als Therapietier auf die speziell ausgebildeten Hunde?
Die Ergebnisse dieser Studie sollen – auch
im Sinne der Qualitätssicherung – eine profunde Basis für den professionellen Einsatz
von Therapiehunden in der (onkologischen)
Rehabilitation bzw. Therapie schaffen. Es
gilt, relevante Parameter für Ausbildung, Arbeitsbedingungen und Lebensqualität von
Therapiebegleithunden zu verifizieren.
43
Forschung
Minisymposium der Abteilung Komparative Medizin
Projektleiterin: Dr. Katerina Hora (Department
Stabstelle für Evaluation und Qualitätsmanagement der Meduni Wien)
Vorträge/Veranstaltungen
ProjektmitarbeiterInnen: ao.Univ.Prof. Dr.
Richard Crevenna (Prüfarzt und Experte in
onkologischer Rehabilitation, Universitätsklinik
für PM&R der Meduni Wien) Dr. Lisa-Maria Glenk
(Karl-Landsteiner-Institut für Neurochemie,
Neuropharmakologie, Neurorehabilitation und
Schmerztherapie, Landesklinikum Mauer und
Institut für Medizinische Biochemie, Vetmeduni
Vienna), Dr. Sara Szente-Voracek (Department für
medizinische Aus- und Weiterbildung, Meduni
Wien)
Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
Projektpartnerin: Univ.Prof. Dr. Erika JensenJarolim (Messerli Forschungsinstitut, Komparative Medizin)
Status: Ethik genehmigt 2012, eingereicht zur
Finanzierung beim Medizinisch-wissenschaftlichen Fonds des Bürgermeisters der Stadt Wien
am 01.12.2012
Außerdem laufen am zweiten Standort der
Abteilung, im Labor für Komparative Immunologie und Onkologie am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Meduni Wien, fünf weitere (FWF-)
Forschungsprojekte, zwei WWTF-Projekte,
eine Initial Training FP7 Programm Projekt­
koordinierung und ein Projekt der Herzfelder Familienstiftung, welche aber in diesem
Jahresbericht des Messerli Forschungsinstituts nicht detailliert genannt werden.
Vergleichende Ansätze in der Krebstherapie
bei Mensch und Tier. Österreichische
Wirtschaftskammer. Wien, 29.02.2012
Allergy vaccines: the task of immunizing
hypersensitive patients. 2nd Annual Global
Vaccine Forum. Wien, 01.-02.03.2012
Allergic to Food. Öffentliche Vorlesung an
der Meduni Wien. Wien, 10.03.2012
Mimotope vaccines in cancer to induce IgG
or IgE. Adjuvant & Allergen Vaccines 2012.
Kuba, 06.-12.05.2012
Safety Aspects of Allergen Subunit Vaccines.
Adjuvant & Allergen Vaccines 2012.
Kuba, 06.-12.05.2012
European Academy of Allergy and Clinical
Immunology. Symposium – Gender difference and immediate type hypersensitivity
reactions. Genf, Schweiz, 17.06.2012
Comparative medicine, a strategy to foster
AllergoOncology. Department of Immunology,
Capital Medical University Beijing.
Peking, 23.10.2012
Neue Biomarker aus der Komparativen
Medizin. Österreichische Gesellschaft für
Labor­medizin und klinische Chemie.
Salzburg, 09.11.2012
Chip allergy diagnosis: Case Reports and
their therapy options. MSD Symposium.
Hotel Savoy. Wien, 21.11.2012
Dr. Krisztina Szalai
ReferentInnen:
Skin sensitization with the house dust mite
allergen Der p 2 is not exclusively mediated
by TLR4 activation. Österreichisch Gesellschaft für Allergologie und Immunologie,
Institute of Science and Technology (IST).
Klosterneuburg, 30.11.2012
ƒƒ Prof. Thomas Röder, Zoologisches Institut
der Christian-Albrechts-Universität Kiel,
Deutschland: Drosophila as a model in
asthma research
Gastvorträge und Symposien der
Abteilung Komparative Medizin
Comparative Medicine Seminar mit Rote
Pfote – Krebsforschung für das Tier:
Dr. Gyula Gajdon (Messerli Forschungsinstitut, Vergleichende Kognitionsforschung):
What a parrot’s mind adds to play: Investigating bird cognition in lab and field.
Meduni Wien, 12.01.2012
Comparative Medicine Seminar mit Rote
Pfote – Krebsforschung für das Tier:
Prof. Hiroshi Matsuda, Tokyo Agricultural
University, Japan: The NC/Tnd mouse as an
animal model for human atopic dermatitis.
Vetmeduni Vienna, 19.03.2012
Comparative Medicine Seminar mit Rote
Pfote – Krebsforschung für das Tier:
Prof. Dr. Claudia Stöllberger, Krankenhaus
Rudolfstiftung: Tiergestützte Therapie bei
Herzinsuffizienz.
Vetmeduni Vienna, 23.05.2012
Comparative Medicine Minisymposium
„Re­finement“ mit Rote Pfote – Krebsforschung für das Tier.
Vetmeduni Vienna, 03.07.2012
ƒƒ Dr. Peter König, Institut für Anatomie der
Universität Lübeck, Deutschland: Multiphoton imaging to examine immunological
processes in living mice and flies
ƒƒ DDr. Luciana C. Mirotti, Institute of Biomedical Sciences, Universidad de São Paulo,
Brasilien: Neural pathways connect allergy
and behavior
Comparative Medicine Minisymposium
„Molecular Imaging“ mit Rote Pfote –
Krebs­forschung für das Tier.
Vetmeduni Vienna, 18.10.2012
Moderation: Dr. Michael Willmann
ReferentInnen:
ƒƒ Dr. Sebastian Gehrig, Klinik für Kleintiere
und Pferde der Vetmeduni Vienna, Abteilung für Bildgebende Diagnostik: Establishment of molecular imaging in comparative and veterinary clinical oncology
ƒƒ ao.Univ.Prof. Dr. Sybille Kneissl, Klinik für
Kleintiere und Pferde der Vetmeduni Vienna,
Abteilung für Bildgebende Diagnostik:
Frozen sections and plastinates for
permanent documentation of CT- and
MRT-pathologies
ƒƒ Univ.Prof. Thomas Helbich, MSc, MBA,
Universitätsklinik für Radiodiagnostik der
Meduni Wien: From Morphology to
Molecules
Moderation: Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
44
45
Forschung
Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Die Beziehung zwischen Menschen und Tieren ist in einem Wandel begriffen. Dieser
Wandel bringt neue Fragen und erhöhten
Orientierungsbedarf in den verschiedenen
Bereichen der Mensch-Tier-Beziehung mit
sich. Sei es etwa im Bereich der Nutz-, Labor-, Heim-, Zoo- oder Wildtiere, neues Wissen über Tiere und ihre veränderte gesellschaftliche Wahrnehmung machen eine
grundsätzliche Auseinandersetzung mit der
moralischen Beziehung zwischen Menschen
und Tieren dringlich.
Der Schwerpunkt der Abteilung Ethik der
Mensch-Tier-Beziehung besteht darin, relevante ethische Fragen zu stellen, diese in
den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen
und Lösungsansätze zu entwickeln. Interdisziplinäre Arbeit ist für die Abteilung von besonderer Bedeutung: Natur- und Geisteswissenschaften stehen in einem ständigen
Austausch. So verknüpfen beispielsweise
die Prinzipien der 3R normative Kriterien mit
naturwissenschaftlichem Wissen. Ein anderes Beispiel ist die gesellschaftliche Verantwortung von VeterinärmedizinerInnen, denen
sich als NaturwissenschafterInnen moralische Fragen in ihrer täglichen Praxis stellen.
Aber auch grundsätzliche Fragen wie jene
nach dem Zusammenspiel von empirischen
und normativen Wissenschaften oder die
Frage nach neuen Theorien der MenschTier-Beziehung prägen das Profil der Abteilung. So arbeitet das heterogene Team den
unterschiedlichen Forschungsprofilen der
MitarbeiterInnen entsprechend an grundlagen- und anwendungsorientierten Fragen
der moralischen Beziehung zwischen Menschen und Tieren.
Forschungsprojekte
Laufende Projekte
2012 abgeschlossene Projekte
Wissenschaftliche Verantwortung im
Tierversuch
Sozio-kognitive Fähigkeiten bei Tieren und
ihre Relevanz für Tierethik und Tierschutz
Die Rahmenbedingungen für die nationale
Gesetzgebung im Bereich Tierversuche sind
in der EU-Richtlinie 2010/63/EU festgelegt,
die auf nationaler Ebene mit dem neuen Tierversuchsgesetz umgesetzt wurde. Aus diesem Anlass wurde ein Kooperationsprojekt
der Abteilung für Ethik der Mensch-Tier-Beziehung am Messerli Forschungsinstitut, der
Abteilung Dokumentations- und Informations­
stelle für Tierschutz- und Veterinärrecht an
der Veterinärmedizinischen Universität Wien
und der Medizinischen Universität Wien ins
Leben gerufen. Ziel ist es, vor dem Hintergrund des neuen Tierversuchsgesetzes und
der entsprechenden Verordnungen einen
praxisnahen Leitfaden für ForscherInnen und
Kommissionsmitglieder zur Umsetzung normativer Ansprüche im Bereich Tierversuche
zu erstellen. In Form eines Handbuches soll
ForscherInnen und Kommissionsmitgliedern
eine Unterstützung für die strukturierte Übernahme von wissenschaftlicher Verantwortung
geboten werden. Diese Publikation verfolgt
liche
das Ziel, naturwissenschaftliche, recht­
und ethische Aspekte des Tierversuchs
übersichtlich und praxisnah zu veranschaulichen und für die Bedürfnisse der ForscherInnen und Kommissionsmitglieder zusammenzuführen.
Das Promotionsprojekt von Univ.Ass. Dr. Judith Benz-Schwarzburg untersuchte, ob Tieren komplexe sozio-kognitive Fähigkeiten
zugesprochen werden können. Hierzu wurden exemplarisch drei Bereiche in den Blick
genommen: Kultur, Sprache und Theory of
Mind. Nicht-monolithische Definitionen solcher Fähigkeiten, die Kultur etwa als die soziale Weitergabe von Wissen beschreiben,
Sprache nicht auf Grammatikverständnis
einengen und Theory of Mind nicht auf ein
Verständnis falscher Überzeugungen reduzieren, können sinnvoll beschreiben, was
Tiere können und wissen. Um die ethische
Relevanz der Frage nach solchen Kompetenzen zu untersuchen, wendete sich die Arbeit im Anschluss Tierrechtsforderungen nach
basalen Menschenrechten für Große Men­
schen­affen und Delfine zu und diskutierte diese. Zum anderen wurde aber auch die Dis­
krepanz zwischen immer stärker werdenden
Tierrechtsforderungen und dem Status quo
unseres Umgangs mit Tieren deutlich gemacht. Sozio-kognitive Fähigkeiten bei Tieren
müssten auch bereits in Welfare-Überlegungen, etwa zur artgerechten Haltung von Tieren in Gefangenschaft, stärker miteinfließen.
Die Promotion wurde im Februar 2012 an der
Universität Tübingen abgeschlossen und im
Dezember 2012 publiziert.
Betreuung: Prof. Dr. Eve-Marie Engels (Universität
Tübingen) und Prof. Dr. Hanno Würbel (Universität
Bern)
Laufzeit: 2006-2012
Das Team der Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
46
Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
Projektmitarbeiter: Univ.Ass. Dr. Norbert Alzmann
Projektpartner: Dokumentations- und Informationsstelle für Tierschutz- und Veterinärrecht an
der Veterinärmedizinischen Universität Wien
Laufzeit: März 2012 – voraussichtlich Februar 2013
Finanzierung: Messerli Forschungsinstitut,
Veterinärmedizinische Universität Wien, Medizinische Universität Wien
47
Forschung
Vethics for Vets –
Ethik in der amtstierärztlichen Praxis
Das Verhältnis von Menschen und Tieren ist
im Wandel. Dies hat zu massiven Widersprüchlichkeiten in der Mensch-Tier-Beziehung geführt. In der veterinärmedizinischen
Praxis treten diese Widersprüchlichkeiten
und Wertumbrüche zutage und stellen insbesondere AmtstierärztInnen vor ethische Probleme. Sei es die Frage nach der Euthanasie
von Heimtieren, die als Familienmitglieder
gesehen werden, sei es Betreuung und Kontrolle von landwirtschaftlichen Tierbeständen, die Tierseuchenbekämpfung oder Animal Hoarding: AmtstierärztInnen stehen im
Spannungsfeld von Tierschutz, Ökonomie,
Politik/Recht und Öffentlichkeit. Für die Bewältigung amtstierärztlicher Aufgaben ist neben der fachwissenschaftlichen Expertise
immer wieder auch der Umgang mit ethischen Entscheidungssituationen erforderlich.
Im Projekt „VETHICS – eine Berufsethik für
Amtstierärzte“ werden gemeinsam mit Amts­
tierärztInnen Hilfestellungen für ethische Kon­
flikt­felder erarbeitet. Dabei stehen die zentralen Themen der täglichen amtstierärztlichen
und tierärztlichen Praxis im Vordergrund. In
ExpertInnenworkshops werden zentrale ethische Themenstellungen auf der Grundlage
der Erfahrungen von AmtstierärztInnen und
unter der Leitung fachkundiger EthikerInnen
strukturiert und reflektiert. Die verfeinernde
und ethisch informierte Behandlung von
Themen wie Tötung, Nutzung und Vermenschlichung von Tieren gibt die Grundlage für praxistaugliche Hilfestellungen sowie
für die weitere theoretische Erforschung der
veterinärmedizinischen Disziplin ab.
Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
Projektmitarbeiterin: MMag. Kerstin Weich
Laufzeit: 2012-2015
Finanzierung: Bundesministerium für Gesundheit
Instrumentalisierung als ethisch relevantes Kriterium
Erstellung eines Kriterienkataloges zur
Evaluierung von Tierversuchsanträgen
Eine bioethische Analyse und Bewertung
des SCNT-Klonens bei nichtmenschlichen
Säugetieren
Für die Prüfung von Tierversuchsanträgen
und insbesondere die Schaden-Nutzen-Abwägung anhand objektivierbarer Kriterien
steht bislang keine standardisierte Methode
zur Verfügung. Ziel des Projekts ist es, eine
solche Methodologie zu entwickeln, um Forschungsprojekte, die Tierversuche beinhalten, auch unter ethischen Gesichtspunkten
zu bewerten. Dieses Forschungsziel steht
vor dem Hintergrund des neuen Tierversuchsgesetzes, das mit 01.01.2013 in Kraft
getreten ist.
Das Promotionsprojekt von Univ.Ass. Samuel Camenzind, MA, hat eine bioethische Analyse und Bewertung des Somatic Cell Nuclear Transfer Klonens (SCNT-Klonen) mit
adulten Zellen bei nichtmenschlichen Säugetieren zum Ziel. Der Schwerpunkt liegt auf
der Entwicklung eines Kriteriums, mit dem
einerseits verschiedene Formen der Instrumentalisierung differenziert bewertet werden
können und andererseits auch ein differenzierter Vergleich mit anderen biotechnologischen Reproduktionstechniken möglich ist.
Mit der Entwicklung eines Instrumentalisierungskriteriums leistet die Dissertation auf
der einen Seite einen theoretischen Beitrag
zur Erforschung ethisch relevanter Kriterien
im Rahmen der Disziplinen Tier- und Bioethik. Auf der anderen Seite zielt sie darauf
ab, Orientierungshilfe bei der Frage nach der
ethischen Bewertbarkeit des Tierklonens zu
bieten und das Verhältnis zwischen dem
SCNT-Klonen und anderen künstlichen Reproduktionstechniken bezogen auf die Instrumentalisierung herauszuarbeiten.
Betreuung: Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm, Univ.
Prof. Dr. Klaus Peter Rippe (Pädagogische
Hochschule Karlsruhe)
Laufzeit: 2012-2015
Bei der Umsetzung der EU-Richtlinie
2010/63/EU in nationales Recht wurde ein
Kriterienkatalog für die objektivierte Schaden-Nutzen-Analyse im österreichischen
Tierversuchsgesetz festgeschrieben. Dieser
Kriterienkatalog muss bis Ende 2015 vorliegen und wird am Messerli Forschungsinstitut
entwickelt. Wesentlich für diesen auf wissenschaftlicher Expertise beruhenden Kriterienkatalog ist die Praxistauglichkeit, um eine
objektive Schaden-Nutzen-Analyse unter
Berücksichtigung ethischer Aspekte angemessen durchführen zu können. Vor dem
Hintergrund bereits bestehender Kriterienkataloge und aufbauend auf Erfahrungen aus
bisheriger Kommissionsarbeit und Antragstellung wird dieser Katalog in einem interdisziplinären Projekt entwickelt.
Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
ProjektmitarbeiterInnen: N. N.
Laufzeit: 15.12.2012 – 15.12.2015
Finanzierung: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
48
49
Forschung
Vorträge/Veranstaltungen
Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
Leiden um der Schönheit willen? 6. Leipziger
Tierärztekongress. Leipzig, Deutschland,
19.01.2012
Univ.Ass. Dr. Judith Benz-Schwarzburg
Sozio-kognitive Fähigkeiten bei Tieren und
ihre Relevanz für Tierethik und Tierschutz.
Promotionskolloquium an der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen.
Tübingen, Deutschland, 07.02.2012
Leaving the ivory tower or back into theory?
Learning from paradigm cases in animal
ethics. EurSafe 2012 (30.05.-02.06.2012).
Tübingen, Deutschland, 31.05.2012
Eine ethische Kritik zum Artenschutz und
Bildungsanspruch des Zoos. 21. Tagung der
deutschsprachigen Zoopädagogen. Wels,
14.04.2012
A Computer Game for Pigs. An interactive
design workshop to develop a computer
game for pigs. EurSafe 2012 (30.05.02.06.2012). Tübingen, Deutschland,
01.06.2012
Socio-cognitive abilities in animals and their
ethical relevance. Workshop on Animal
Welfare: Ethical and Behavioural Questions.
Århus, Dänemark, 14.05.2012
Learning from paradigm cases in animal
ethics. Minding Animals 2 (03.-06.07.2012).
Utrecht, Niederlande, 04.07.2012
Das Tier an sich? Die Suche nach dem
Menschen in der Tierethik. Philosophicum
Lech 2012 (19.-23.09.2012), 23.09.2012
Response/Responsibility. Themenworkshop
bei der Summer School CLAS 2012
(24.-29.09.2012). Würzburg, Deutschland,
24.-29.09.2012
Das Tier an sich. Auf der Suche nach dem
Menschen in der Tierethik. Thüringentag
2012. Jena, Deutschland, 09.11.2012
Tiere und Ethik. Modul im Rahmen des
Universitätslehrgangs „Tiere als Therapie“,
Vetmeduni Vienna. Wien, 14.10.2012
Univ.Ass. Dr. Martin Huth
Benthams Erben und ihre Probleme. Tierethik zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Bad Boll, Deutschland,
März 2012.
Animal ethics: the moral relevance of sociocognitive abilities in animals. Minding
Animals 2 (03.-06.07.2012). Utrecht, Niederlande, 04.07.2012
50
Ethik und die Mensch-Tier-Beziehung.
Teutsch-Tagung zum Thema Tierethik und
Tierphilosophie. Karlsruhe, Deutschland,
23.11.2012
Cognitive relatives yet moral strangers?
Killing great apes and dolphins for food.
EurSafe 2012 (30.05.-02.06.2012).
Tübingen, Deutschland, 31.05.2012
Cognitive relatives yet moral strangers?
Linking Cognition with Ethics. Minding
Animals 2 (03.-06.07.2012). Utrecht,
Niederlande, 04.07.2012
Short Presentation: The Messerli Research
Institute: Who we are and what we do.
Summer School CLAS 2012 (24.-29.09.2012),
Würzburg, Deutschland, 24.09.2012
Short Presentation: Minding Animals Germany: Where Scientists meet Animal Advocates
(gemeinsam mit Dr. Jessica Ullrich).
Summer School CLAS 2012 (24.-29.09.2012).
Würzburg, Deutschland, 24.09.2012
Der Auftritt des Anderen und der Dritte.
Colloquium Levina: 50 Jahre Totalität und
Unendlichkeit. Wien, 02.03.2012
Das Faktum der Vernunft und die Lebens­
welt(en). Vortrag im Rahmen der Tagung
„Phä­nomenologische Perspektiven auf Kant“,
Universität Wien. Wien, 28.09.2012
Univ.Ass. Samuel Camenzind, MA
Ethische Aspekte der Hundezucht –
Instrumen­telle Besamung und SCNT-Klonen.
6. AGRH-Tagung: Neues aus der Fortpflanzungsmedizin. Klinik für Geburtshilfe,
Gynäkologie und Andrologie der Groß- und
Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz.
Gießen, Deutschland, 10.11.2012
Modelle der Hilfestellung zur Beurteilung der
ethischen Vertretbarkeit von Tierversuchsvorhaben. Referat im Bundesministerium für
Wissenschaft und Forschung (BMWF).
Wien, 12.07.2012
Modelle der Hilfestellung zur Beurteilung der
ethischen Vertretbarkeit von Tierversuchsvorhaben. Referat im Bundesministerium für
Gesundheit (BMG). Wien, 31.07.2012
Responsibility in animal experimentation.
Assistance for the harm-benefit analysis in
the context of the new EU Directive. Vortrag
bei EUSAAT 2012 – 14th Annual Congress of
EUSAAT sowie Linz 2012 – 17th European
Congress on Alternatives to Animal Testing,
05.-08.09.2012, Universität Linz.
Linz, 06.09.2012
Gastvorträge an der Abteilung Ethik
der Mensch-Tier-Beziehung
Was ist guter Unterricht?/Prüfen, Bewerten,
Be­urteilen. Didaktik-Workshop, Messerli
For­schungsinstitut, Vetmeduni Vienna.
Wien, 05.09.2012
Dr. Siobhan O’Sullivan, School of Social and
Political Sciences, University of Melbourne,
Australien: Animals, Equality and Democracy.
18.07.2012
Dignity of Creature: Beyond suffering and
even further. Minding Animals 2 (03.-06.
07.2012), Session: New developments in
animal ethics. Utrecht, Niederlande,
04.07.2012
Dr. Andrew Knight, Oxford Centre for Animal
Ethics, Großbritannien: The costs and
benefits of animal experiments. 20.11.2012
Univ.Ass. Dr. Norbert Alzmann
Tierethik. Vortrag im Rahmen der Vor­lesungs­­
reihe „Grundfragen der Ethik, Theorie und
Geschichte der Biowissenschaften“ des
Lehr­stuhls für Ethik in den Biowissenschaften, Eberhard Karls Universität Tübingen.
Tübingen, Deutschland, 17.01.2012
51
Lehre
Die Lehrtätigkeiten der MitarbeiterInnen des Messerli Forschungsinstituts im Jahre 2012 umfassten
ein reichhaltiges Lehrangebot an den drei beteiligten Wiener Universitäten und dazu einzelne Kurse
an ausländischen Universitäten. Im Zentrum stand aber die Einführung eines auf die Ziele des Instituts zugeschnittenen Masterstudiums an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Interdisciplinary Master in Human-Animal Interactions (IMHAI)
Eine Kernaufgabe des Instituts besteht in der maßgeschneiderten Ausbildung von jungen ExpertInnen, die auf wissenschaftlicher Basis ethisch reflektiert für die Gestaltung der Mensch-Tier-Beziehung Verantwortung übernehmen können.
Zu diesem Zwecke konzipierten die drei bestehenden Abteilungen des Messerli Forschungsinstituts
in Kooperation mit dem Institut für Tierhaltung und Tierschutz im Frühjahr 2012 ein international
ausgerichtetes und in seiner disziplinären Breite weltweit einzigartiges Masterstudium. Der Fächerkanon von IMHAI umfasst sowohl natur- als auch geistes- und rechtswissenschaftliche Aspekte der
Mensch-Tier-Beziehung:
„„ Verhaltens- und Kognitionsbiologie
„„ Komparative Medizin
„„ Tierhaltung und Tierschutz sowie Rechtsgrundlagen der Mensch-Tier-Beziehung
„„ Philosophie, Wissenschaftstheorie und Ethik
Lehre
12
Das (vorwiegend) englischsprachige Studium
baut auf den Wissensinhalten und Kompetenzen auf, die zuvor während eines Bachelor- oder Diplomstudiums an einer in- oder
ausländischen Universität erworben wurden.
Die Studierenden erhalten eine umfassende
und forschungsorientierte Ausbildung, die
sowohl für eine akademische Laufbahn als
auch für eine berufliche Karriere in den gesellschaftlich relevanten Bereichen der
Mensch-Tier-Beziehung qualifiziert.
Da die interdisziplinäre Breite und die Verbindung aus grundlagen- und anwendungsorien­
tierter Lehre eine große Herausforderung für
Lehrende und Studierende gleichermaßen
darstellen, wurde großer Wert auf die Auswahl der beteiligten Personen sowohl im Bereich der Lehrenden als auch der Studierenden gelegt.
Die Lehrenden
ƒƒ Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim
ƒƒ Priv.Doz. Dr. Isabella Pali
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Friederike Range
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Franziska Roth-Walter
ƒƒ Dr. Krisztina Szalai
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi
Vetmeduni Vienna
ƒƒ ao.Univ.Prof. Dr. Christine Aurich
ƒƒ Ass.Prof. Dr. Johannes Baumgartner
ƒƒ DDr. Regina Binder
ƒƒ o.Univ.Prof. Dr. Mathias Müller
ƒƒ Ass.Prof. Dr. Knut Niebuhr
ƒƒ Dr. Lucia Panakova
ƒƒ Priv.Doz. Dustin Penn, PhD
ƒƒ Univ.Prof. Dr. Thomas Rülicke
ƒƒ Univ.Prof. Dr. Christian Schlötterer
ƒƒ Mag. Hanna Schöpper, PhD
ƒƒ ao.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Sipos
ƒƒ o.Univ.Prof. Dr. Josef Troxler
Der Lehrkörper des neuen Masterstudiums
umfasst nicht nur alle WissenschafterInnen
der beiden Institute, sondern auch eine stattliche Anzahl an Fachleuten aus den drei beteiligten Universitäten und von außerhalb.
Diese Strategie zielte auf einen hohen Bekanntheitsgrad des neuen Masterlehrgangs
ab und erhielt dementsprechend von Anfang
an Akzeptanz und Anerkennung.
Messerli Forschungsinstitut
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Norbert Alzmann
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Judith Benz-Schwarzburg
ƒƒ Univ.Ass. Samuel Camenzind, MA
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon
ƒƒ Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
ƒƒ Univ.Prof. Mag. Dr. Ludwig Huber
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Martin Huth
ƒƒ ao.Univ.Prof. Dr. Susanne Waiblinger
ƒƒ Dr. Florian Zeugswetter
Externe
ƒƒ Univ.Prof. Mag. Dr. Thomas Bugnyar
ƒƒ o.Univ.Prof. Dr. John Dittami
ƒƒ ao.Univ.Prof. DI Dr. Isabella Ellinger
ƒƒ Univ.Lek. Univ.Doz. DDr. Josef Finsterer
ƒƒ Univ.Prof. Mag. Dr. Kurt Kotrschal
ƒƒ ao.Univ.Prof. Dr. Friedrich Ladich
ƒƒ ao.Univ.Prof. Dr. Eva Millesi
ƒƒ Mag. Dr. Elisabeth Oberzaucher
ƒƒ ao.Univ.Prof. Dr. Peter Pietschmann
ƒƒ Ass.Prof. Dr. Georg Roth
ƒƒ Univ.Prof. Dr. Claudia Stöllberger
ƒƒ Priv.Doz. Mag. Dr. Sabine Tebbich
Seminar am Messerli Forschungsinstitut
52
53
Lehre
IMHAI-Lehrveranstaltung
Die Studierenden
IMHAI-Start
Das erste Semester
Die Studierenden des ersten Studiengangs
wurden im Frühjahr 2012 nach einer internationalen Ausschreibung und durch ein Aufnahmeverfahren rekrutiert. Das Aufnahmeverfahren bestand aus drei Schritten:
Am 1. Oktober 2012 erfolgte der offizielle
Start mit einer Auftaktveranstaltung im Messerli-Haus. Dabei wurden die Ziele des Studiums sowie die dafür notwendigen Kompetenzen erläutert:
Im Wintersemester 2012/13 wurden folgende Lehrveranstaltungen abgehalten:
1. Online-Bewerbung mit Lebenslauf, Motivationsschreiben und Unterlagen zu studienund berufsrelevanten Vorleistungen
ƒƒ Zurechtfinden in unterschiedlichen
wissenschaftlichen Denkweisen
2. Eignungstest (12. Juni 2012): bestehend
aus 70 fachlichen Fragen in Englisch aus den
folgenden Bereichen:
ƒƒ Interdisziplinäre Zusammenarbeit in
Forschungsprojekten
ƒƒ Spezialisierung innerhalb einer Hauptdisziplin
ƒƒ Grundlagen der Biologie (Evolution, Form
und Funktion, sensorische und motorische
Mechanismen, Populationsökologie)
ƒƒ Ethische Einschätzung und systematische Reflexion aktueller, gesellschaftlich
relevanter Themen der Mensch-TierBeziehung
ƒƒ Grundlagen der Tierhaltung und des Tier­­schutzes (Ernährung, Verhalten von Tieren)
ƒƒ Durchführung eigenständiger Forschungsprojekte
ƒƒ Grundlagen der Humanmedizin und der
Veterinärmedizin (Immunologie, Infektiologie, Medizin, Chemie, Biochemie)
ƒƒ Fragen zur Ethik der Mensch-Tier-Beziehung
Titel
LV-Typ
SWS
ECTS
VO
2
2
VO+SE
2
2
Applied Ethology and Animal Welfare I: Basic Principles and
Concepts (Waiblinger et al.)
VO
1
1,5
Behaviour, Husbandry and Welfare of Farm Animals (Waiblinger et al.)
VO
2
3
VO, SE
1
1
-- Comparative Anatomy and Physiology (Jensen-Jarolim mit 17
weiteren Lehrenden von der Vetmeduni Vienna, der Meduni
Wien und der Krankenanstalt Rudolfstiftung)
VO
2,7
4
-- Comparative Genetics
VO
1,3
2
Introduction to Theoretical Philosophy and Philosophy of Science
(Grimm, Huth)
VO
2
2
Introduction to Ethics (Huth, Benz-Schwarzburg)
VO
2
2
VO/UE
2
2
SE
2
2
Animal Cognition: from associative learning to reasoning (Huber)
Introduction to Animal Behavior (Millesi et al.)
Human-animal-relationship: Biological (and psychological) fundamentals (Waiblinger)
Basics of Comparative Medicine
Introduction to and Methods of Practical Ethics (Grimm)
3. Interviews (12. und 13. Juni 2012): Über
zwei Tage hinweg wurden mit den Studien­
platzanwärterinnen Interviews in Einzelgesprächen geführt. Hierfür wurden Kommis­
sionen gebildet, die mit zwei bis drei Fach­wissenschafterInnen aus den Hauptdisziplinen
des Masterstudiengangs besetzt wurden. In
den Einzelgesprächen wurde besonders darauf Wert gelegt zu erfahren, was die Motivationen und Hintergründe für die Bewerbung
um einen Studienplatz waren. Die Ergebnisse der Interviews flossen in die Bewertung
ein. Auf der Grundlage der Ergebnisse des
Aufnahmeverfahrens wurden schließlich 15
Studierende zum Studium zugelassen.
54
Reading-Course on Animal Ethics (Camenzind)
Unterricht zum Angreifen in der
Vorlesung zur Vergleichenden Anatomie
Exam of Module Ethics of Human-Animal Interactions
1,5
55
Lehre
Weitere Lehrangebote
An der Vetmeduni Vienna:
ƒƒ Kurs „Ethologie“ im Rahmen der Vorlesung „Rassenkunde, Tierhaltung und
Ethologie“ (1.Sem.): Univ.Prof. Dr. Ludwig
Huber, Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon,
Dr. Corsin Müller
ƒƒ Kurs „Lernen und Verhalten“ im Rahmen
der Vorlesung „Physiologie“ (3. Sem.):
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
ƒƒ VO Tierverhalten und Sicherheitsaspekt
bei Haustieren (Übungstierkunde): Univ.
Ass. Dr. Friederike Range
An der Universität Wien:
ƒƒ Teilnahme von Univ.Prof. Dr. Ludwig
Huber als Lehrender und Betreuer am
PhD-Programm „Cognition and Communication“ (DK FWF) zusammen mit Univ.
Prof. Dr. Thomas Bugnyar, Univ.Prof. Dr.
Tecumseh Fitch, Univ.Prof. Dr. Walter Hödl
und Univ.Prof. Dr. Kurt Kotrschal im SS
2012 und WS 2012/13
ƒƒ Seminar „Meat is Murder? – Zu den
moralphilosophischen Grundlagen der
Tierethik und des Tierschutzes“: Univ.Prof.
Dr. Herwig Grimm im SS 2012
ƒƒ Seminar „Beyond pleasure and pain –
Probleme und Ansätze der Tierethik
jenseits des Pathozentrismus“: Univ.Prof.
Dr. Herwig Grimm im WS 2012
ƒƒ Seminar „John Deweys Ethik“: Univ.Prof.
Dr. Herwig Grimm im WS 2012
An der Medizinischen Universität Wien:
Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim und die
Mitglieder der Abteilung Komparative Medizin
unterrichten in unterschiedlichen Propädeutika des PhD-Studiums für Immunologie, in
Laborkursen, in Basisseminaren und Journal
Clubs des PhD-Kollegs CCHD sowie in Vorlesungen für MedizinstudentInnen (Block 8:
Krankheit, Krankheitsursachen und -bilder)
und Block 13 (Ernährung)
An der Veterinärmedizinischen Universität und der Medizinischen Universität Wien:
Im Jahr 2012 fanden in der Abteilung Komparative Medizin 28 Progress Report Meetings mit im Schnitt 14 TeilnehmerInnen und
17 interdisziplinäre Journal Clubs „New Developments and comparative aspects in allergology, oncology and immunology“ mit im
Mittel sieben TeilnehmerInnen unter Beteiligung von Lehrenden der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Univ.Prof. Dr. Veronika Sexl, Univ.Prof Dr. Armin Saalmüller und
Univ.Prof. Dr. Mathias Müller) sowie Lehrenden der Medizinischen Universität Wien
statt. Diese Journal Clubs wurden sehr bewusst wechselweise an beiden Standorten
der Abteilung und unter beiderseitiger Ankündigung an Vetmeduni Vienna und Meduni
Wien abgehalten.
An ausländischen Universitäten:
ƒƒ Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber: Gastprofessor an der Universidade Salvador da
Bahia, Brasilien, im Februar 2012
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi: Gastlektorin
an der Eötvös Loránd Universität (22. und
29.11.2012) und der Central European
University (01.03.2012) in Budapest,
Ungarn
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi: Gastlektorin
an der Karlova Univerzita in Prag, Tschechische Republik, 28.04.2012
ƒƒ Univ.Ass. Dr. Norbert Alzmann: Eberhard
Karls Universität Tübingen, Deutschland,
03.-05.08.2012
ƒƒ Teilnahme von Univ.Prof. Dr. Ludwig
Huber an der interfakultären Lehrveranstaltung „Philosophisch-theologisch-biologisches Seminar“ (Leitung: o.Univ.Prof.
Dr. Marianne Popp) im SS 2012 und WS
2012/13
ƒƒ Betreuung von mehreren Master- und
PhD-Projekten durch Univ.Prof. Dr. Ludwig
Huber, Ko-Betreuung durch Univ.Ass. Dr.
Gyula Gajdon, Univ.Ass. Dr. Friederike
Range und Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi
ƒƒ Vorlesung „Medizinethik“: Univ.Ass. Dr.
Martin Huth im SS 2012
56
57
12
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber
Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi
ƒƒ Sprecher des Messerli Forschungsinstituts
ƒƒ Programmkoordinatorin im European
Science Foundation Netzwerk „CompCog“
ƒƒ Koordinator des Master-Studiums IMHAI
ƒƒ Mitglied der Curricularkommission für den
Master IMHAI und den Bachelor Pferdewissenschaften
ƒƒ Mitglied im Steering Committee als Repräsentant Österreichs des European Science Foundation Netzwerks „CompCog“
ƒƒ Generalsekretärin des Vereins Wolfsforschungszentrum
ƒƒ Präsidentin des Vereins der Förderer des
Wolfsforschungszentrums
ƒƒ Mitglied des EU-Netzwerkprojekts EUCOG II
ƒƒ Präsidentin des Vereins „Clever Dog Lab“
zur wissenschaftlichen Erforschung von
Kognition und Verhalten von Hunden
ƒƒ Mitglied im Steering Committee der
Forschungsplattform „Cognitive Science“
der Universität Wien
Univ.Ass. Dr. Gyula Gajdon
ƒƒ Generalsekretär des Vereins „Clever Dog
Lab“ zur wissenschaftlichen Erforschung
von Kognition und Verhalten von Hunden
ƒƒ Mitglied im Internal Scientific Advisory
Board des Konrad-Lorenz-Instituts für
Evolutions- und Kognitionsforschung
ƒƒ Mitglied im Scientific Advisory Board der
Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in
Grünau im Almtal
ƒƒ Mitglied des Advisory Boards des Projekts
„Wissenschaftliche Verantwortung im
Tierversuch“
Univ.Ass. Dr. Friederike Range
ƒƒ Präsidentin des Vereins Wolfsforschungszentrum
ƒƒ Forschungskoordinator an der Forschungsstation Haidlhof
Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim in 2012
ƒƒ Kuratoriumsmitglied des WWTF
ƒƒ Mitglied des Senates der Medizinischen
Universität Wien
ƒƒ Mitglied des Advisory Boards des Projekts
„Wissenschaftliche Verantwortung im
Tierversuch“
ƒƒ Mitglied der externen Gutachterkommission der Tierethikkommission der Gemeinde
Wien
ƒƒ Mitglied des Lenkungskreises der Niederösterreichischen Landesregierung zur
Erstellung der FTI-Strategie für das Land
Niederösterreich
ƒƒ Vizepräsidentin und Finanzreferentin des
Vereins „Clever Dog Lab“ zur wissenschaftlichen Erforschung von Kognition
und Verhalten von Hunden
ƒƒ Mitglied des wissenschaftlichen Beirats
des Forschungszentrums Borstel, LeibnizGemeinschaft Deutschland
ƒƒ Generalsekretärin im Verein der Förderer
des Wolfsforschungszentrums
ƒƒ Mitglied der Jury für die Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich
Engagement in
Gremien
Engagement in Gremien
ƒƒ Delegate der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie
zur World Allergy Organization
ƒƒ Mitglied der neu gegründeten Interest
Group for Comparative Veterinary Allergology der Europäischen Akademie für
Allergologie und Klinische Immunologie
(EAACI)
Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
ƒƒ Mitglied der „Forschungsinitiative Tiertheorien: Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung in den Kultur- und Sozialwissenschaften“
ƒƒ Mitglied des wissenschaftlichen Beirates
des Instituts Technik-Theologie-Naturwissenschaft an der LMU München
Univ.Ass. Samuel Camenzind, MA
ƒƒ Mitglied bei DACH:
Deutschsprachiges EurSafe-Netzwerk
ƒƒ Mitglied der Peer monitoring group
„Recht – Tier – Ethik“ an der Universität
Zürich
Dr. Norbert Alzmann
ƒƒ Mitglied der beratenden Tierversuchskommission im Regierungsbezirk Tübingen
ƒƒ Mitglied des Ethikrates Seedfinancing Life
Sciences der aws
ƒƒ Mitglied des wissenschaftlichen Beirates
von „Tierschutz macht Schule“
ƒƒ Mitglied bei EurSafe, European Society for
Agricultural and Food Ethics
ƒƒ Mitarbeiter in der interdisziplinären Arbeitsgruppe Mensch-Tier-Beziehung
Univ.Ass. Dr. Judith Benz-Schwarzburg
ƒƒ Gründungsmitglied von Minding Animals
International: Aufbau eines deutschlandweiten Netzwerks zu Human-Animal-Studies, Tierethik und Tierschutz als Untergruppe von Minding Animals International
ƒƒ Beratung für die Tierrechtsorganisation
Animal Equality Germany e.V.
ƒƒ Präsidentin des Vereins Rote Pfote –
Krebsforschung für das Tier
58
59
ERC Starting Grant
In Europa finden junge Forschende derzeit
nur ungenügende Möglichkeiten, eine unabhängige wissenschaftliche Karriere aufzubauen. Die prestigeträchtigen Starting Grants
des Europäischen Forschungsrats (European
Research Council, ERC) sollen hier Abhilfe
schaffen. Mit mehr als einer Million Euro Fördersumme und einer Laufzeit von fünf Jahren
werden exzellente ForscherInnen unterstützt,
eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen und
europäische Spitzenforschung zu betreiben.
Entsprechend kompetitiv ist die Vergabe
(4.700 Anträge pro Jahr). Nur neun junge, in
Österreich tätige WissenschafterInnen erhielten im Jahr 2012 diesen hoch dotierten
Wissenschaftsförderpreis. Umso erfreulicher
ist es, dass bereits im Gründungsjahr einer
davon ans Messerli Forschungsinstitut ging.
12
Dr. Friederike Range, Univ.Assistentin an der
Abteilung Vergleichende Kognitionsforschung
und wissenschaftliche Leiterin des Clever
Dog Labs, wurde einer der Starting Grants des
European Research Council (ERC) zuerkannt.
Die für das Projekt „Understanding the proximate mechanisms of canine cooperation“
bewilligten knapp 1,3 Millionen Euro Forschungsbudget wird sie dazu verwenden,
die Verhaltensmechanismen zu untersuchen,
mit denen Hunde und Wölfe untereinander,
aber auch mit dem Menschen zusammenarbeiten. Zudem kann mit den gemeinsam aufgezogenen und gehaltenen Wölfen und Hunden des Wolf Science Centers ein neues
Modellsystem für Verhaltensstudien etabliert
werden. Mithilfe dieser Tiere können die
weltweit ersten umfassenden Untersuchungen zu emotional eingebetteten kognitiven
Mechanismen, die das Kooperationsverhalten steuern, durchgeführt werden. Mit ihrer
Arbeit erwartet Dr. Friederike Range auch,
zum Verständnis der Mechanismen der Kooperation bei Primaten und beim Menschen
beitragen zu können.
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es gerade
der den Menschen einbindende Aspekt, der
ihr noch einen zweiten prestigeträchtigen
Preis einbrachte.
Ein junger Wolf am Wolf Science Center küsst Friederike Range
60
Auszeichnungen
Auszeichnungen
APA Distinguished Scientific Award
Best Article of 2012
Von der größten psychologischen Gesellschaft
der Welt, der American Psychological Association (APA), wurde Univ.Ass. Dr. Friederike
Range mit dem Distinguished Scientific
Award for Early Career Contribution to Psychology 2012 ausgezeichnet. Die feierliche
Verleihungszeremonie fand im August 2012
in Orlando (Florida, USA) statt. Der Preis wird
jährlich an exzellente junge Forschende im
Bereich der Psychologie verliehen, die in ihrer Laufbahn bereits bedeutende Beiträge
zur psychologischen Forschung geliefert haben. Range wurde für ihre bisherige Forschungsleistung auf dem Gebiet der Erkenntnisleistungen von Tieren ausgezeichnet.
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber erhielt zusammen
mit Mag. Michael Morton Steurer und Priv.Doz.
Dr. Ulrike Aust (beide Uni Wien) den „Best Article of 2012 Award“ der Psychonomic Society
(USA) für den Artikel „The Vienna comparative cognition technology (VCCT): An innovative operant conditioning system for various
species and experimental procedures“. Dieser Artikel wurde in der Zeitschrift „Behavior
Research Methods“ im Jahr 2012 publiziert.
WWTF-Preise
Im Rahmen einer feierlichen Ehrung im Wiener Rathaus wurden die sieben Preisträger­
Innen des Cognitive Science Calls ausgezeichnet. Unter den Geehrten fanden sich
zwei Mitglieder des Messerli Forschungsinstituts: Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber (Projekt:
Wie ich) und Univ.Ass. Dr. Zsófia Virányi (Projekt: Sprechen mit Augen und Händen), beide von der Abteilung für Vergleichende Kognitionsforschung. Die PreisträgerInnen er­hiel­ten symbolische Preise vom Bürgermeister
der Stadt Wien, Dr. Michael Häupl.
Max-Kade-Stipendium
Philipp Starkl, PhD, von der Abteilung Komparative Medizin erhielt ein Stipendium der
Max-Kade-Foundation für einen Forschungs­
aufenthalt am Prof. Steve Galli Lab des Departments of Pathology an der Stanford University. Er arbeitet dort im Projekt „Inter­actions
between mast cells and complement anaphy­
latoxins“. Die Max-Kade-Stipendien fördern
junge, bereits promovierte WissenschafterInnen aller wissenschaftlicher Gebiete.
Dr. Maria Schaumayer Dissertationspreis
Dr. Marlene Weichselbaumer von der Abteilung
Komparative Medizin erhielt für ihre Dissertation „Evaluation of carcinoembryonic antigen
and its receptor as potential immunotherapeutic targets in canine mammary cancer“
im Jänner 2012 den Dr. Maria Schaumayer
Disserationspreis. Die Dr. Maria Schaumayer
Stiftung fördert die Karriere von Frauen in
Wissenschaft und Wirtschaft und hat zum
Ziel, die Rahmenbedingungen für Frauen zu
verbessern.
Ludwig Huber und Friederike Range (Vertretung für Zsófia Virányi)
bei der WWTF-Preisverleihung mit Michael Häupl
61
Auszeichnungen
Armin Tschermak von Seysenegg Award
Travel Grants und andere Auszeichnungen
Promotionspreis der Universität Tübingen
Dr. Marlene Weichselbaumer von der Abteilung Komparative Medizin erhielt den Armin
Tschermak von Seysenegg Award. Dieser
Preis ist nach dem ehemaligen Ordinarius für
Physiologie an der Tierärztlichen Hochschule, Prof. Dr. Armin Tschermak, Edler von Seysenegg (1870-1952), benannt und honoriert
herausragende wissenschaftliche Arbeiten.
Judit Fazekas von der Abteilung Komparative Medizin erhielt den Rote Pfote Science
Communication Award.
Univ.Ass Dr. Judith Benz-Schwarzburg von
der Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung erhielt im Juli 2012 den Promotionspreis der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dieser Preis wird einmal jährlich für
hervorragende Arbeiten verliehen. Sie erhielt
diesen Preis für ihre Arbeit zu sozio-kognitiven Fähigkeiten und ihrer moralischen Relevanz, die unter dem folgenden Titel veröffentlicht wurde: Verwandte im Geiste, Fremde
im Recht: Sozio-kognitive Fähigkeiten bei
Tieren und ihre Relevanz für Tierethik und
Tierschutz. (Erlangen: Harald Fischer Verlag).
Dr. Marlene Weichselbaumer
Dr. Josef Singer von der Abteilung Komparative Medizin erhielt einen Travel Grant für die
Teilnahme am AACR Annual Meeting (American Association for Cancer Research) von
31.03. bis 04.04.2012 in Chicago.
Mag. Caroline Stremnitzer von der Abteilung
Komparative Medizin erhielt einen Travel
Grant für die Teilnahme am European Congress of Immunology von 05. bis 08.09.2012
in Glasgow.
14 weitere Preise und Travel Awards der
Mitglieder der Abteilung Komparative Medizin konnten am zweiten Standort, Labor für
Komparative Immunologie und Onkologie, er­
zielt werden. Der Artikel „Activation-induced
cytidine deaminase (AID) linking immunity,
chronic inflammation, and cancer“ (Mechtcheriakova, D./Svoboda, M./Meshcheryakova, A./Jensen-Jarolim, E., publiziert in Cancer
Immunology Immunotherapy) wurde durch
Global Medical Discovery zum „Key scientific
article“ gekürt.
62
63
Kooperationen &
Internationales
12
Kooperationen & Internationales
Alle Tätigkeiten am Messerli Forschungsinstitut – sei es in Forschung oder Lehre – sind international
ausgerichtet und in einem Netzwerk aus starken Partnern verankert.
Die wichtigsten
Kooperations­partner
im Jahr 2012:
Die Mitglieder des Instituts
„„ kooperieren mit hervorragenden Instituten bzw. einzelnen WissenschafterInnen,
„„ interagieren in internationalen Forschungsprojekten,
„„ nehmen regelmäßig an internationalen Fachkonferenzen und Veranstaltungen als ReferentInnen teil,
„„ engagieren sich – teils in leitender Funktion – in internationalen Netzwerken,
„„ gründen und intensivieren universitäre und transnationale Austauschprogramme,
„„ fördern den Studierendenaustausch in europäischen Austauschprogrammen (z. B. Erasmus),
„„ und rekrutieren laufend ausländische WissenschafterInnen auf Prä- oder Postdoc-Niveau.
Assoziierte Zentren
Komparative Immunologie und Onkologie
an der Meduni Wien
Ein Teil der Abteilung Komparative Medizin
ist am Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung, Zentrum für Pathophysiologie,
Infektiologie und Immunologie, an der Meduni Wien angesiedelt. Diese Abteilung trägt
in Anlehnung an das Hauptthema den Namen „Komparative Immunologie und Onkologie“. Der labortechnisch hervorragend ausgestattete Standort am Allgemeinen Kran­
kenhaus Wien (AKH Wien) erlaubt die Nähe
zu humanen PatientInnen, eine Grundvoraussetzung für komparative Studien.
Clever Dog Lab Nussgasse
Noch im ganzen Jahr 2012 wurde das Clever
Dog Lab in der Nussgasse 4 im 9. Bezirk genutzt. Einerseits wurden Experimente dort zu
Ende geführt, wo sie schon begonnen haben,
um die Testbedingungen konstant zu halten
und die Hunde nicht zu verwirren, andererseits
waren noch nicht alle Testräume am neuen
Standort an der Veterinärmedizinischen Universität Wien vollständig eingerichtet. Erst
nach der feierlichen Eröffnung des neuen
Clever Dog Labs (siehe Bericht auf Seite 25)
und der Überführung das Vereins „Clever
Dog Lab Vienna“ an den neuen Standort hat
sich der Schwerpunkt der Tätigkeiten verlagert. Die letzten Tests in der Nussgasse wurden noch in der Woche vor Weihnachten
durchgeführt, knapp vor Jahresende wurde
das noch verbliebene Inventar übersiedelt
und das Labor geräumt. Die Räumlichkeiten
in der Nussgasse wurden mit Jahreswechsel
dem Department für Kognitionsbiologie der
Universität Wien (Univ.Prof. Dr. Tecumseh
Fitch) zur weiteren Nutzung übergeben.
Mehr unter: www.cleverdoglab.at
Herta Messerli und die Stiftungsräte
besuchen das neue Clever Dog Lab
64
65
Kooperationen &
Internationales
Forschungsstation Haidlhof
Wolf Science Center
Die Hauptaktivitäten im Bereich des zweiten
Forschungsziels der Abteilung für Verglei­
chen­de Kognitionsforschung finden an der
Forschungsstation Haidlhof statt. Diese Station ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts der Veterinärmedizinischen Universität
Wien und der Universität Wien (Department
für Kognitionsbiologie, Prof. Fitch und Prof.
Bugnyar) zur Erforschung der Kognition und
Kommunikation von Vögeln. Sie wurde am
Gelände des Guts Haidlhof des Lehr- und
Forschungsguts Kremesberg (LFG) nahe
Bad Vöslau errichtet. Neben den großen Volieren für Rabenvögel und Keas (zusammen
mehr als 1.200 m2) ist die Forschungsstation
mit einem multifunktionalen Holzgebäude für
Verhaltens- und Kommunikationstests sowie
einem Bioakkustiklabor mit Filmröntgen (im
Gutshof) ausgestattet. Im Jahr 2012 waren
mehrere prominente WissenschafterInnen
unsere Gäste: Prof. Onur Güntürkün (Uni
Bochum), Prof. Christine Nicol (Uni Bristol),
Prof. Alex Kacelnik (Uni Oxford), Prof. Shigeru
Watanabe (Keio Uni, Tokio) und Prof. Ronald
Noe (Uni Straßburg).
Der wissenschaftliche Verein Wolfsforschungs­
zentrum wurde 2008 von Univ.Ass. Dr. Zsófia
Virányi und Univ.Ass. Dr. Friederike Range,
beide vom Messerli Forschungsinstitut, sowie Univ.Prof. Dr. Kurt Kotrschal (Uni Wien)
gegründet und im Wildpark Ernstbrunn angesiedelt. An dieser Forschungsinstitution
werden Wölfe und Hunde in gleicher Weise
auf­gezogen und in (getrennten) Rudeln gehalten. Mit den Wolfswelpen, die 2012 aufgezogen wurden, gibt es im Moment 15 Wölfe
und 13 Hunde. Das Ziel des Wolfsforschungs­
zentrums ist es, Verhalten und Kognition der
Caniden wissenschaftlich zu untersuchen.
Dies geschieht in Kooperation mit der Vetmeduni Vienna und der Universität Wien.
Das neuste Forschungsprojekt, ein ERC
Star­ting Grant, wird sich vor allem mit den
Grundlagen der Kooperation beschäftigen.
Mehr unter: www.wolfscience.at
Mehr unter: cogbio.univie.ac.at/haidlhof
Koordinationsstelle
Tierschutzqualifizierte/r HundetrainerIn
Mit der neuen Verordnung und der Vergabe
des Gütesiegels „Tierschutzqualifizierte/r Hun­
de­trainerIn“ entstand eine Regelung der Hun­
de­
ausbildung nach einheitlichen Qualitätskriterien aus dem Blickwinkel des Tier­schut­zes.
Durch die Beauftragung des Messerli Forschungsinstituts mit der Umsetzung dieser
Ver­
ordnung durch das Bundesministerium
für Gesundheit wird der Tatsache Rechnung
getragen, dass im Mittelpunkt der Veterinärmedizinischen Universität Wien das Tier
steht, im Besonderen seine Gesundheit, sein
Wohlbefinden und seine Bedürfnisse. Die
Koordinierungsstelle gibt auf Grundlage von
wissenschaftsbasiertem Tierschutz die notwendige Orientierung vor.
Die Aufgabe der Koordinierungsstelle zur
Vergabe des Gütesiegels „Tierschutz­qua­li­fi­
zierte/r HundetrainerIn“ besteht in der Verbreiterung und Förderung des Sachwissens
von HundetrainerInnen in Österreich. Denn
nur wer sachkundig ist und die Verhaltensweisen und Bedürfnisse von Hunden kennt
und versteht, besitzt die optimale Ausgangsbasis, um HundebesitzerInnen anzuleiten.
Kooperationen mit unseren Partner­
universitäten
Veterinärmedizinische Universität Wien
ƒƒ Institut für Medizinische Biochemie
(ao.Univ.Prof. Dr. E. Möstl)
ƒƒ Institut für Virologie
(ao.Univ.Prof. Dr. N. Nowotny)
ƒƒ Abteilung für Physiologie und Biophysik
(ao.Univ.Prof. Dr. G. Schauberger,
Mag. Dr. A. Schmalwieser)
ƒƒ Institut für Pharmakologie und Toxikologie
(Univ.Prof. Dr. V. Sexl)
ƒƒ Klinische Abteilung für Ziervögel- und
Reptilienmedizin
(Dr. A.-C. Häbich, Univ.Prof. Dr. Z. Knotek)
ƒƒ Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende
Verhaltensforschung
(Dr. M. Griggio, Univ.Prof. Dr. H. Winkler)
ƒƒ Klinische Abteilung für Interne Medizin
Kleintiere
(Dr. B. Litschauer, Dr. L. Panakova, o.Univ.
Prof. Dr. J. Thalhammer, Dr. M. Willmann)
ƒƒ VetCore
(Dr. M. Glösmann, ao.Univ.Prof. Dieter Klein,
ao.Univ.Prof. DI Dr. E. Razzazi-Fazeli)
ƒƒ Institut für Anatomie, Histologie und
Embryologie
(ao.Univ.Prof. Dr. G. Forstenpointner)
Universität Wien
ƒƒ Department für Kognitionsbiologie
(Priv.Doz. U. Aust, Univ.Prof. Dr. T. Bugnyar,
Univ.Prof. T. Fitch, PhD)
ƒƒ Forschungsplattform Cognitive Science
(ao.Univ.Prof. Dr. M. Peschl et al.)
Hoher Besuch an der Forschungsstation Haidlhof
66
ƒƒ Fakultät für Psychologie
(Univ.-Prof. Dr. U. Ansorge, Nils Heise,
MSc, Univ.Prof. Dr. C. Lamm, Univ.-Prof.
Dr. H. Leder)
67
Kooperationen &
Internationales
ƒƒ Department für Verhaltensbiologie und
Forschungsgruppe Mensch-Tier-Beziehung
(Univ.Prof. Dr. K. Kotrschal, Mag. Iris
Schöberl)
ƒƒ Department für Evolutionsbiologie
(ao.Univ.Prof. Dr. W. Hödl)
ƒƒ Department für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie
(ao.Univ.Prof. Dr. F. Gabor)
ƒƒ Institut für Philosophie
(Univ.Prof. Dr. Angela Kallhoff)
Medizinische Universität Wien
ƒƒ Zentrum für Medizinische Physik und
Biomedizinische Technik
(ao.Univ.Prof. Dr. E. Moser, Prof. Dr. C.
Windischberger)
ƒƒ Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung (Univ.Prof. Dr. B. Bohle, Univ.
Prof. Dr. H. Breiteneder, Prof. Dr. K.
Hoffmann-Sommergruber, ao.Univ.Prof.
Dr. P. Pietschmann, Univ.Prof. Dr. R.
Valenta, Prof. Dr. S. Vrtala)
ƒƒ Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde (Dr. S. Diesner, PhD, ao.Univ.
Prof. Dr. E. Förster-Waldl, o.Univ.Prof. Dr.
A. Pollak, ao.Univ.Prof. Dr. Z. Szépfalusi)
ƒƒ Institut für Spezifische Prophylaxe und
Tropenmedizin (Univ.Prof. Dr. U. Wiedermann-Schmidt, PhD)
ƒƒ Institut für Umwelthygiene
(ao.Univ.Prof. Dr. M. Kundi)
ƒƒ Klinisches Institut für Pathologie
(Ass.Prof. Dr. B. Hantusch, ao.Univ.Prof.
Dr. R. Horvat, o.Univ.Prof. Dr. D. Kerjaschki, ao.Univ.Prof. Dr. F. Wrba)
ƒƒ Universitätsklinik für Dermatologie
(Ass.Prof. Dr. T. Kinaciyan, ao.Univ.Prof.
Dr. T. Kopp, ao.Univ.Prof. Dr. H. Maier,
Univ.Prof. Dr. H. Pehamberger)
68
ƒƒ Universitätsklinik für Innere Medizin I
(ao.Univ.Prof. Dr. M. Krainer, ao.Univ.Prof.
Dr. P. Valent, Univ.Prof. Dr. Ch. Zielinski)
ƒƒ Universitätsklinik für Innere Medizin III
(Dr. R. Brunner, ao.Univ.Prof. Dr. H. Vogelsang)
ƒƒ Universitätsklinik für Chirurgie
(ao.Univ.Prof. Dr. M. Bergmann)
ƒƒ Universitätsklinik für Strahlentherapie
(ao.Univ.Prof. Dr. E. Selzer)
ƒƒ Klinische Abteilung für medizinisch-chemische Labordiagnostik (Ass.Prof. DDr. H.
Esterbauer, Univ.Prof. Dr. Ch. Mannhalter)
Weitere nationale Forschungspartner
ƒƒ Ce-M-M Research Center for Molecular
Medicine of the Austrian Academy of
Science (Dr. Ch. J. Binder, Dr. S. Knapp)
ƒƒ Karl Franzens Universität Graz, Institut für
Pharmazeutische Wissenschaften
(Univ.Prof. Dr. A. Zimmer)
ƒƒ Karl Franzens Universität Graz, Institut für
Molekulare Biowissenschaften, (ao.Univ.
Prof. Dr. W. Keller)
ƒƒ Medizinische Universität Graz, Institut für
Biophysik (Univ.Ass. Dr. R. Prass)
ƒƒ Universität Salzburg, Fachbereich Molekulare Biologie (Dr. G. Achatz-Straussberger)
ƒƒ Katholisch-Theologische Privatuniversität
Linz, Institut für Moraltheologie (Univ.Prof.
Dr. M. Rosenberger)
Weitere internationale Forschungspartner (Auswahl):
ƒƒ Agricultural University, Tokio, Japan
(Prof. H. Matsuda, Prof. A. Tanaka)
ƒƒ Canterbury Christchurch University, Neu­
seeland (Prof. R. Jackson, Dr. X. Nelson,
Dr. S. Parsons, A. Greer, R. Schwing)
ƒƒ Centro di Biotecnologia y Genomica de
plantas, Madrid, Spanien
(Prof. Araceli Diaz Perales)
ƒƒ Charité Universitätsmedizin, Klinik für
Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Berlin, Deutschland
(Prof. T. Zuberbier)
ƒƒ Christian Albrechts Universität zu Kiel,
Zoologisches Institut, Kiel, Deutschland
(Prof. T. Röder)
ƒƒ Duke University, USA (Prof. B. Hare)
ƒƒ Eötvös Loránd Universität, Budapest,
Ungarn (Prof. A. Miklósi)
ƒƒ E.T.S. Ingenieros Agrónomos, UPM,
Madrid Unidad de Bioquímica, Departamento de Biotecnología, Madrid, Spanien
(Prof. A. Diaz-Perales, PhD)
ƒƒ European Science Foundation (ESF)
„Comparative Cognition“ (CompCog)
(www.compcog.org) (29 führende Forschungsgruppen aus elf europäischen
Ländern)
ƒƒ Forschungszentrum Borstel, Deutschland
(Prof. Dr. H. Fehrenbach)
ƒƒ Harvard Medical School, Children’s
University Hospital Boston, USA
(Prof. E. Fiebiger)
ƒƒ Institut Pasteur de Lille, Frankreich
(Prof. M. Capron)
ƒƒ Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
ƒƒ Instituto de Investigaciones MedicasCONICET, Buenos Aires, Argentinien
(Prof. M. Bentosela)
ƒƒ Istituto Dermopatico dell’Immacolata,
Centro Allergologia Moleculare, Rom,
Italien (Dr. Adriano Mari)
ƒƒ Istituto di Scienze e Tecnologie della
Cognizione, CNR, Rom, Italien
(Prof. E. Visalberghi)
ƒƒ Katholieke Universiteit Leuven, Biomedische Wetenschappen, Leuven, Belgien
(Prof. J. M. Saint-Remy)
ƒƒ Keio University, Tokio, Japan
(Prof. S. Watanabe, Dr. H. Miyata)
ƒƒ King’s College London, Randall Division of
Cell & Molecular Biophysicis, London,
Großbritannien
(Prof. H. J. Gould, A. J. Beavil)
ƒƒ King’s College London, St John‘s Institute
of Dermatology, London, Großbritannien
(Dr. S. N. Karagiannis)
ƒƒ Københavns Universitet, Gentofte Hospital, Kopenhagen, Dänemark
(Prof. L. K. Poulsen)
ƒƒ Monash University, Department of Immunology, Melbourne, Australien
(Prof. R. E. O‘Hehir)
ƒƒ Philipps-Universität Marburg, Biomedizinisches Forschungszentrum, Marburg,
Deutschland
(Prof. H. Renz und Dr. H. Garn)
ƒƒ Servicio de Alergia, IIS-Fundación Jiménez Díaz, Madrid, Spanien
(Prof. J. Custaz)
ƒƒ Stanford University, School of Medicine,
Department of Pathology, Stanford, USA
(Prof. S. J. Galli)
ƒƒ University of Auckland, Department of
Psychology, Auckland, Neuseeland
(Prof. R. Gray)
69
Kooperationen &
Internationales
ƒƒ University of California, David Geffen
School of Medicine and Jonsson Comprehensive Cancer Center, Los Angeles, USA
(Prof. M. Penichet)
ƒƒ University of Cincinnati, Cincinnati
Children‘s Hospital, Cincinnati, USA
(Prof. F. Finkelmann)
ƒƒ Universiteit Gent, Belgien
(Prof. C. Bachert, Prof. M. Brass)
ƒƒ Universitätsklinikum Giessen und Marburg, Institut für Labormedizin und
Pathobiochemie, Molekulare Diagnostik,
Deutschland (Prof. H. Renz)
ƒƒ Universität Hamburg, Institut für Biochemie und Molekularbiologie, Hamburg,
Deutschland (Prof. E. Spillner)
ƒƒ Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und
Venerologie, Hamburg, Deutschland
(Prof. J. Brandner)
ƒƒ Università degli studi di Milano, Mailand,
Italien (Prof. E. Prato-Previde und Dr. S.
Marshall-Pescini)
ƒƒ University of Minnesota, USA
(Prof. D. Mech)
ƒƒ University of Nebraska, Lincoln, USA
(M. Pesendorfer)
Kooperationen auf Ebene von Netzwerken und Gesellschaften:
ESF Network Program „Comparative
Cognition“
ƒƒ Università degli studi di Parma, Italien
(Prof. Ferrari, Dr S. Cafazzo)
Das Programm besteht aus 29 führenden
Forschungsgruppen aus elf europäischen
Ländern, gefördert von der European Science Foundation (ESF) (www.compcog.org);
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber ist im Steering
Committee als Vertreter Österreichs; Univ.
Ass. Dr. Zsófia Virányi ist General Manager.
ƒƒ Universitair Medisch Centrum Utrecht,
Department of Dermatology/Allergology,
Utrecht, Niederlande, (Prof. E. F. Knol)
FITT – Forschungsinitiative Tiertheorien
ƒƒ University of Oxford, Großbritannien
(Prof. C. Heyes, Prof. A. Kacelnik, Dr. A. v.
Bayern)
ƒƒ Wolf Park, Indiana, USA
(Prof. E. Klinghammer)
ƒƒ Universität Hohenheim, Institut für Ernährungsmedizin, Hohenheim, Deutschland
(Prof. S. Bischoff)
ƒƒ Universität zu Lübeck, Institut für Anatomie, Lübeck, Deutschland (Dr. P. König)
Am 27. Februar 2012 wurde an der Universität Konstanz die „Forschungsinitiative Tiertheorien: Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung in den Kultur- und Sozial­
wissenschaften“ (FITT) gegründet. Das Ziel der Initiative ist es, die kultur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen der Mensch-TierBe­ziehung systematisch zu erarbeiten und die
theoretischen Ansätze und Methoden im interdisziplinären Diskurs weiterzuentwickeln.
Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm ist seit der
Gründung Teil dieser Initiative. Im Oktober
2012 fand ein Treffen am Messerli Forschungsinstitut statt, bei dem die methodologische Selbstvergewisserung der fach­wis­
sen­schaftlichen Zugänge im interdisziplinären
Dialog im Zentrum stand.
Stiftung Bündnis Mensch & Tier (München)
Der Besuch der Gäste aus Tokio, Prof. Matsuda und
Prof. Tanaka, wurde durch VR Doblhoff gewürdigt.
70
Die Stiftung Bündnis Mensch & Tier wurde
2009 gegründet. Sie fördert die artgerechte
Tierhaltung und einen respektvollen Umgang
mit Tieren. Ziel ist es, die Beziehung zwischen Menschen und Tieren nachhaltig zu
verbessern. Dies geschieht auch durch die
Förderung der fächerübergreifenden Zusam-
menarbeit in der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Mensch-Tier-Beziehung. Univ.Prof.
Herwig Grimm von der Abteilung Ethik der
Mensch-Tier-Beziehung gehört dieser Arbeitsgruppe an.
Internationale Doktoranden-Konferenz
zur Mensch-Tier-Beziehung
Bei der 2. Internationalen Doktoranden-Konferenz zur Mensch-Tier-Beziehung von 23.
bis 25.03.2012 auf Gut Schönwag erhielten
NachwuchswissenschafterInnen eine Plattform zum Austausch. Die Konferenz wurde
von der Stiftung Bündnis Mensch & Tier und
dem Messerli Forschungsinstitut gemeinsam
veranstaltet. Die Leitung hatten Dr. Carola
Otterstedt (Stiftung Bündnis Mensch & Tier)
und Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm inne. Prominenter Gast war der Moraltheologe Univ.
Prof. Dr. Michael Rosenberger.
Austrian Nano Initiative
Diese nationale Initiative in Form von „Research and Technology Development in Project clusters“ (RTD-clusters) wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und
Technologie (bmvit) und von der Österreichischen
Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) gefördert. Nano-Health als eines dieser RTD-Projekte zielt darauf ab, eine „Plattform“ neuer multifunktioneller Nanopartikel
zu entwickeln. Diese multifunktionellen Nanopartikel werden für unterschiedliche Anwendungen im Gesundheitsbereich eingesetzt und können zukünftig auch für
Anwendungen im veterinärmedizinischen
Bereich zur Verfügung stehen. Zu diesem
Konsortium gehören auch Priv.Doz. DDr. Isabella Pali und Univ.Prof. Dr. Erika JensenJarolim als Einzelprojektleiterinnen. (www.
bionanonet.at)
71
Kooperationen &
Internationales
Kooperationen in Verbindung mit
Vereinen:
Verein „Tierschutz macht Schule“
Der Verein „Tierschutz macht Schule“ setzt
sich für bessere Lebensbedingungen von
Heim-, Nutz-, Versuchs- und Wildtieren in
unserer Gesellschaft ein. Das Tier als unser
Mitgeschöpf soll gemäß seinen artspezifischen Bedürfnissen behandelt und gehalten
werden. Die Abteilung Ethik der MenschTier-Beziehung und der Verein kooperieren
auf den Gebieten des Wissenstransfers, der
Tierschutzkommunikation und der LehrerInnenausbildung. Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm
gehört dem wissenschaftlichen Beirat an.
Verein Rote Pfote – Krebsforschung für
das Tier
Der Verein Rote Pfote – Krebsforschung für
das Tier hat in den letzten Jahren Projekte
zum Thema Komparative Medizin, mit besonderem Schwerpunkt komparative Onkologie, gefördert und agiert somit ganz im Sinne der Messerli-Idee. Mit dieser Strategie
sollen tierische Patienten auch an den Entwicklungen der modernen Medizin partizipieren können. Im Jahr 2012 wurde dem Verein das Spendengütesiegel der Kammer der
Wiener Wirtschaftsprüfer No. 05817 nach
strenger Prüfung erneuert. Ein weiterer Meilenstein war die Übersiedelung des Vereins
vom Standort AKH an jenen der Abteilung
Komparative Medizin am Messerli Forschungsinstitut. Die enge Verknüpfung zwischen dem Verein Rote Pfote und der Abteilung Komparative Medizin wurde auch 2012
wieder durch einige Comparative Medicine
Seminare sowie zwei Minisymposien bekräftigt (siehe Seite 45). 2012 konnte Rote Pfote
erstmalig sogar drei Science Communication
Awards nach strengem Review an junge talentierte ForscherInnen vergeben: Judit Fazekas, Bettina Huber und Abhishek Aggarwal.
GastforscherInnen am
Messerli Forschungsinstitut
ƒƒ Gesa Bindke (Deutschland): AAL as a
target molecule to vaccinate human and
dog patients: Comparative allergy
ƒƒ Dr. Simona Cafazzo (Italien): Gruppenstruktur von Wölfen
ƒƒ Giulia Cimarelli (Università degli studi di
Firenze, Florenz, Italien): Do dogs follow
human pointing to a certain location or to
a certain object?
ƒƒ Darlene Sobus (Hanover College, Indiana,
USA): Learning in a social interspecific
communication task; is there an age effect
in dogs?
ƒƒ Dóra Szabó (Eötvös Loránd Universität
Budapest, Ungarn): Testing the reproducibility of behavioural tests in dogs in three
European countries
ƒƒ Elena Zancchi (Mailand, Italien): Referentielle Kommunikation von Hunden
ƒƒ Cristina Gomez Casado (Universidad
Carlos III de Madrid, Spanien, Spanisches
Stipendienprogramm): Plant food allergens in comparative medicine
ƒƒ Orsolya Kanizsár (Research Centre for
Natural Sciences, Hungarian Academy of
Sciences, Ungarn): Investigation of the
genetic associations of the bonds between dogs and their owners
ƒƒ Anna Moskovskich (Schweden/Litauen,
Erasmus-Studentin): Establishment of
behaviourial studies of food allergy
avoidance in comparative medicine
ƒƒ Kumiko Oida (Agricultural University Tokio,
Japanisches Austauschprogramm):
Comparative medicine: The canine mast
cell in allergy and cancer
ƒƒ Raoul Schwing (Neuseeland): Akustische
Kommunikation von Keas
72
73
Gesellschaft &
Public Relations
12
Gesellschaft & Public Relations
Dem im Leitbild festgelegten Selbstverständnis nach verschreibt sich das Messerli Forschungsinstitut einem maßgeschneiderten Wissenstransfer in Richtung Öffentlichkeit und Politik. Um einen
funktionierenden Wissenstransfer in und aus der Praxis zu gewährleisten, pflegen die MitarbeiterInnen den stetigen Austausch mit ausgewählten Multiplikatoren und Kooperationspartnern. Hierzu
zählen neben akademischen ForscherkollegInnen im internationalen Raum auch außeruniversitäre
Forschungsinstitute, TierärztInnen, ÄrztInnen, Vereine, Unternehmen, Verbände und Schulen. Zur
Förderung eines wissenschaftlich fundierten und ethisch vertretbaren Umgangs mit Tieren stellt das
Institut seine Expertise im gesellschaftlichen Dialog und für wissenschaftliche Politikberatung zur
Verfügung. Dabei kommen folgende Kriterien zur Anwendung:
„„ Wissenstransfer in wissenschaftlicher Unabhängigkeit
Der Grundsatz und das erste Kriterium der Entscheidung für oder gegen Kooperationen eines
Forschungsinstituts ist die Gewährleistung wissenschaftlicher Unabhängigkeit. Dies bedeutet
nicht nur, dass die Arbeit am Messerli Forschungsinstitut den Kriterien guter wissenschaftlicher
Praxis genügen muss, sondern auch, dass das erarbeitete Wissen als wissenschaftliche Expertise in gesellschaftlichen oder politischen Debatten bereitgestellt wird.
„„ Distanz zu gesellschaftspolitischen Positionierungen
Die Glaubwürdigkeit eines Forschungsinstituts, das sich mit einem gesellschaftlich und politisch
so hoch brisanten Themenfeld wie der Mensch-Tier-Beziehung befasst, ist ein wichtiges, wenn
nicht das wichtigste Gut. Deshalb versuchen die MitarbeiterInnen und insbesondere die LeiterInnen der Abteilungen, Distanz zu gesellschaftspolitischen Positionierungen zu halten. Seinem
Selbstverständnis nach stützen das Messerli Forschungsinstitut und seine MitarbeiterInnen den
gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess, nicht einzelne Positionen. Trotzdem ist klar, dass
das generierte und publizierte Wissen von gesellschaftspolitischen AkteurInnen verwendet wird
und auch verwendet werden soll.
Vorträge
Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim:
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber:
ƒƒ Von Chancen und Limitationen der
Komparativen Medizin. Arbeitskreis
Mensch-Tier-Beziehung, Vetmeduni
Vienna. Wien, 19.04.2012
ƒƒ Die Kognitionsbiologie und ihre Rolle für
den Tierschutz und die Mensch-Tier-Beziehung. Gymnasium und Realgymnasium
Sachsenbrunn, Schulstiftung der Erzdiözese Wien. Kirchberg am Wechsel,
02.02.2012
ƒƒ Was ist der Mensch? Zur schwierigen
Frage der Interaktion von biologischer und
kultureller Evolution. Philosophisch-theologisch-biologisches Seminar, Universität
Wien. Wien, 22.03.2012 und 18.10.2012
ƒƒ Der Beitrag der Kognitionsbiologie zu
Fragen der Tierethik und der Mensch-TierBeziehung. Antrittsvorlesung, Eröffnung
Messerli Forschungsinstitut, Vetmeduni
Vienna. Wien, 29.03.2012
ƒƒ Vergleichende Kognitionsforschung als
Beitrag zum Verständnis der Mensch-TierBeziehung. 3. ÖTT (Plattform Österr.
TierärztInnen für Tierschutz)-Tagung,
Vetmeduni Vienna. Wien, 10.05.2012
ƒƒ Die Vergleichende Kognitionsforschung
am Messerli Forschungsinstitut. Arbeitskreis Tierschutz, Österreichisches Parlament. Wien, 04.06.2012
ƒƒ Der Beitrag der Kognitionsbiologie zu
Fragen der Tierethik und der Mensch-TierBeziehung. Arbeitskreis Mensch-TierBeziehung, Vetmeduni Vienna. Wien,
14.06.2012
ƒƒ Clever Dogs, Eröffnung des Clever Dog
Labs, Vetmeduni Vienna. Wien, 03.09.2012
ƒƒ Früchte vom Baum der Erkenntnis. Zur
Evolution von kognitiven und moralanalogen Fähigkeiten. Vortragsserie Blickpunkt:
Intelligenz, Universität Salzburg. Salzburg,
14.11.2012
74
ƒƒ Eine Medizin für Mensch und Tier. Kindertierwoche, Vetmeduni Vienna, 02.06.2012
Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm:
ƒƒ Ethik in der Nutztierhaltung. Wer trägt die
Verantwortung? DLG-Wintertagung 2012.
Berlin, Deutschland, 10.-12.01.2012
ƒƒ Tierethik jenseits von Eden: Ideale Ansprüche in einer nicht idealen Welt. 3. Tagung
der Plattform Österreichische TierärztInnen für Tierschutz, Vetmeduni Vienna.
Wien, 10.05.2012
ƒƒ Veterinärmedizin ohne Gewissen? Zur
ethischen Verantwortung der TierärztInnen
im Seuchenfall. Public Health Pool (PHP)
– Verein der Veterinärmedizin im öffentlichen Gesundheitswesen, Vetmeduni
Vienna. Wien, 05.06.2012
ƒƒ Professional Ethics für Amtstierärztinnen
und Amtstierärzte. 12. Fortbildungstagung
des ÖVA (Österreichischer Verband der
Amtstierärztinnen und Amtstierärzte)
(14.-15.06.2012). Melk, 14.06.2012
ƒƒ Ethik in der Veterinärmedizin. Workshop
der Landesveterinärdirektion. Salzburg,
20.10.2012
ƒƒ LehrerInnenfortbildung „Tierschutz macht
Schule“: Ethik der Mensch-Tier-Beziehung.
Linz, 30.11.2012
Erika Jensen-Jarolim
bei der Kindertierwoche
75
Gesellschaft &
Public Relations
Univ.-Ass. Dr. Zsófia Virányi
ƒƒ From dog cognition to dog-human communication and co-working. Besuch des
Vereins „Tiere Helfen Leben“ im Clever
Dog Lab. Wien, 10.06.2012
ƒƒ Professionalisierung der Tiergestüzte
Therapie aus Sicht des Tieres. 6. internationales TAT-Symposium (19.-20.10.2012).
Wien, 20.10.2012
ƒƒ On the scientific base of human-dog
cooperation: from pet dogs to service
dogs. Highlights der Mensch-Tier-Beziehung: Eine Vortragsserie an der Universität
Wien (2012/13). Wien, 23.11.2012
Mag. Stefanie Riemer
ƒƒ Hund – Mensch – Katze: Kommunikation
über Artgrenzen hinweg. Raiffeisen Forum
Wien. Wien, 09.10.2012
Highlights der Medienarbeit
Besondere Medienpräsenz für das Messerli
Forschungsinstitut brachten vor allem drei
Ereignisse des Jahres 2012 mit sich:
ƒƒ Über die Eröffnung (siehe Seite 24)
be­richteten zahlreiche renommierte Medien,
darunter Der Standard und oe1.orf.at.
ƒƒ Auch die Eröffnung des Clever Dog Labs
(siehe Seite 25) lockte MedienvertreterInnen an. Es berichteten unter anderen die
APA, Die Presse, die Salzburger Nachrichten und die Wiener Zeitung.
ƒƒ Eine Podiumsdiskussion anlässlich der
Diskussion um die Novelle des Tierversuchsgesetzes am 07.11.2012, die vom
Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung und von der Vetmeduni Vienna
veranstaltet wurde, stieß auf großes
mediales Interesse. Es berichteten Der
Standard, Die Presse und die APA.
Schließlich erregte die erfolgreiche Einwerbung eines ERC Starting Grants durch
Univ.Ass. Dr. Friederike Range besonderes
Interesse der Öffentlichkeit (Auswahl):
ƒƒ derstandard.at, 03.09.2012: „Kognitionsbiologin Friederike Range erhält ERC
Starting Grant“
ƒƒ science.apa.at, 03.09.2012: „ERC Starting
Grant für Kognitionsbiologin Range“
ƒƒ Wiener Zeitung, 05.09.2012: „Spitzenforscher, die harte Nüsse knacken“
ƒƒ salzburg.com (Salzburger Nachrichten),
05.09.2012: „Friederike Range, Kognitions­
biologin“
ƒƒ vet journal, 13.11.2012: „Kognitionsbiologin Friederike Range erhält ERC Starting
Grant“
In den Labors der Abteilung Komparative
Medizin fanden Dreharbeiten für die ORFDokumentation „Die Akte Aluminium“, einem Film von Bert Ehgartner, statt (ausgestrahlt am 21.11.2012).
Auch über das Wolf Science Center in Ernst­
brunn wurde in den Medien berichtet (Auswahl):
ƒƒ derstandard.at, 01.05.2012: „Der schlaue
Wolf fängt den Käse“
ƒƒ Der Standard, 13.06.2012: „Zu Wolfswelpen
kann man nicht Nein sagen“
ƒƒ Geo, 07.2012: „Liebesobjekt“
ƒƒ Forschen & Entdecken, 08.2012: „Folgen
Hunde und Wölfe Blickrichtung und Gesten
anderer?“
Dreharbeiten des ORF
in den Labors der Abteilung Komparative Medizin
76
77
12
Das Messerli-Haus
Das Jahr 2012 brachte auch eine bedeutsame örtliche Veränderung des Instituts mit sich. Nach
über einjähriger Bauphase konnte am 01.03.2012 das Messerli-Haus von den Institutsangehörigen
feierlich bezogen werden.
Dieses durch die gelbe Farbe und die besondere Lage auffällige Gebäude ist im Besitz des Österreichischen Siedlungswerks. Durch umfangreiche Renovierung und eine Erweiterung um zwei Geschoße konnte das ehemalige Verwaltungs- und Wohngebäude des Tauwerks Wien einer neuen
Verwendung zugeführt werden. Während die beiden neuen Geschoße als Wohnheim für GastwissenschafterInnen und als Studierendenwohnheim genutzt werden, wird der historische Teil des
Hauses vom Messerli Forschungsinstitut angemietet. Im Hochparterre befinden sich die zentralen
Institutsräumlichkeiten (Büros, Aufenthaltsraum), im Souterrain der große Seminarraum, die Bibliothek, ein Studierzimmer und der Konferenzraum.
Infrastruktur
Infrastruktur
Eröffnung der
Institutsbibliothek
Die Institutsbibliothek konnte im Dezember
2012 feierlich eröffnet werden. Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten wie Konzeption
der Systematik und Planung der räumlichen
Adaptierungen öffnete die Bibliothek ihre Türen. Die fächerübergreifend angelegte Bibliothek wird von allen drei Abteilungen des
Messerli Forschungsinstituts getragen. Maßgeblich beteiligt am Entstehungsprozess waren Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm und Univ.
Ass. Samuel Camenzind, MA, von der Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung sowie
die MitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek der Vetmeduni Vienna.
Laboreröffnungen
Das Clever Dog Lab begann in den neuen
Räumlichkeiten am Campus zu arbeiten und
übersiedelte im Dezember endgültig vom alten Standort Nussgasse nach Floridsdorf
(siehe Seite 25).
Eröffnung der Messerli-Bibliothek
mit den MitarbeiterInnen der
Universitätsbibliothek
78
79
Vergleichende Kognitionsforschung
Gajdon, G. K./Ortner, T. M./Wolf, C. C./Huber, L. (2012):
How to solve a mechanical problem: the relevance of
visible and unobservable functionality for kea. Animal
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Anhang
Publikationen
Anhang Publikationen
Komparative Medizin
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Harald Fischer Verlag.
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Schritt in die Praxis. In: H. Grimm/C. Otterstedt (Hg.),
Das Tier an sich. Disziplinenübergreifende Perspektiven
für neue Wege im wissenschaftsbasierten Tierschutz.
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Grimm, H. (2012): „professional ethics“ für Amtstierärztinnen und Amtstierärzte. In: Tagungsband der 12. Fortbildungstagung des ÖVA (Österreichischer Verband der
Amtsstierärztinnen und Amtstierärzte). Melk, 117-118.
Grimm, H./Otterstedt, C. (2012): Einführung. In: H.
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Huth, M. (2012): Rezension zu Karl-Ernst Ackermann/
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Ostheimer, J./Zichy, M./Grimm, H. (2012): Was ist ein
moralisches Problem? Zur Reflexion von Aufgabe, Methodik und Gegenstand der angewandten Ethik. In: M.
Zichy/J. Ostheimer/H. Grimm (Hg.), Was ist ein moralisches Problem? Zur Frage des Gegenstandes angewandter Ethik. Freiburg/München: Alber, 11-32.
Steiger, A./Camenzind, S. (2012): Heimtierhaltung – ein
bedeutender, aber vernachlässigter Tierschutzbereich.
In: H. Grimm/C. Otterstedt (Hg.), Das Tier an sich. Disziplinenübergreifende Perspektiven für neue Wege im
wissenschaftsbasierten Tierschutz. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 236-259.
Grimm, H. (2012): Benthams Erben und ihre Probleme
– Zur Selbstreflexion einer Ethik der Mensch-Tier-Beziehung. In: M. Zichy/J. Ostheimer/H. Grimm (Hg.), Was ist
ein moralisches Problem? Zur Frage des Gegenstandes
angewandter Ethik. Freiburg/München: Alber, 436-475.
Grimm, H./Schleissing, S. (2012): Tierethik als Thema
der Theologie und kirchlichen Handelns. In: F.
Hauschildt/K.-D. Kaiser/C. Lepp/H. Oelke (Hg.), Kirchliches Jahrbuch für die Evangelische Kirche in Deutschland 2010. Dokumente zum kirchlichen Zeitgeschehen.
Bearbeitet von Fix, K.-H. München: Gütersloher Verlagshaus, 45-86.
Huth, M. (2012): Du, ich wir. Leiblichkeit und Gemeinschaft. In: R. Esterbauer/M. Ross (Hg.), Den Mensch im
Blick. Phänomenologische Zugänge. Festschrift für
Günther Pöltner zum 70. Geburtstag. Würzburg: Königshausen und Neumann, 172-190.
Huth, M. (2012): Anspruch und Gerechtigkeit. In: A.
Dunshirn/E. Nemeth/G. Unterthurner (Hg.), Crossing
borders. Grenzen (über)denken. Beiträge zum 9. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie.
Wien: Österreichische Gesellschaft für Philosophie,
541-552.
Impressum
Messerli Forschungsinstitut / Vetmeduni Vienna:
Univ.Prof. Dr. Ludwig Huber, Univ.Prof. Dr. Herwig Grimm, Univ.Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim, Mag. Julia Schöllauf
Mag. Karl Weissenbacher, Dr. Sonja Hammerschmid, Mag. Doris Sallaberger
Layout: Birgit Rieger – www.br-design.at
Fotos: Vetmeduni Vienna, Messerli Forschungsinstitut, Wolf Science Center, Clever Dog Lab, Michael Rausch-Schrott,
Ernst Hammerschmid, fotolia.com, istockphoto.com, ingimage.com, 123rf.com
Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler
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Medizin
Medizin
Medicine
Medicine
Tierschutz
Tierschutz
Animal Welfare
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Human-Animal Studies
Human-Animal
Studies
komparativ
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Interdisziplinäre Forschung
Interdisciplinary Research
Cognition
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Mensch-Tier-Beziehung
Mensch-Tier-Beziehung
Interdisziplinäre Forschung
Interdisciplinary Research
University Centre
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Excellence
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Excellence
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Ethik
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Ethics
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comparative
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