In einem BOOT - Evangelische Kirchengemeinde Lünen

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In einem BOOT - Evangelische Kirchengemeinde Lünen
Kontakt
Kindertageseinrichtung
Pfarrerinnen & Pfarrer
Presbyterinnen & Presbyter
Stadt I
Udo Kytzia
Tel. 13670
Stadt II
Anja Bunkus
Tel. 13795
Johannes
Ulrich Klink
Tel. 50082
Paul-Gerhardt
Claudia Reifenberger Tel. 53936
Heliand/Cappenberg
Bernd Quade
Tel. 53161
KIEZ/Stadtkirche
Rüdiger Holthoff Tel. 0231/802759
Vikar
Tel. 3091104
Sebastian Amend
Kirchenmusik
Kantorin
Jutta Timpe
Tel. 13987
Kantor
Oliver S.-Roosmann Tel. 740959
Kinder & Jugend
Jugendbüro – Stadt-Insel
Dirk Berger
Tel. 927078
Gemeindebüro
Hartmut Adam
Tel. 53526
Herbert Bastian
Tel. 54034
Lukas Falk
Tel. 44162
Thomas Grabowski
Tel. 72942
Laurenz Hirsch
Tel. 24981
Björn Jankord
Tel. 57505
Hartmut Jürgens
Tel. 24444
Dr. Karsten Karad
Tel. 71413
Klaus Knappmann
Tel. 55447
Martin Krause
Tel. 71621
Norbert Schild
Tel. 741196
Renate Schulenberg
Tel. 51684
Hannelore Zobel
Tel. 14910
Küsterdienst
Annegret Petersen
Tel. 1730
Manuela Krzyzaniak
Tel. 1739
Küsterin
Heike Tusche
Küster
Manfred Wolf
Tel. 3092407
Tel. 3092339
Im Internet - Kirchengemeinde Lünen
www.kirchengemeinde-luenen.de // Mailadressen finden Sie auf unserer Internetseite.
2
Kontakt
www.in-einem-boot.de
Johannes – Leitung
Jens Hoppe
Tel. 54023
Paul-Gerhardt – Leitung
Lieselotte Morschel
Tel. 51908
Stephanus – Leitung
Elke Hohensee
Tel. 14050
Anschriften &
Öffnungszeiten
Gemeindebüro
Kirchenkreis
Superintendent
Ulf Schlüter
Tel. 0231/8494-0
Krankenhausseelsorge
Hartmut Gluche
Tel. 77-2131
Gehörlosenpfarrer
Hendrik Korthaus
Tel. 728335
Schulseelsorge
Thomas Grebe
Tel. 20292-26
Jugendkontaktstelle
Annette Greger Tel. 0231/847969-32
St.-Georg-Kirchplatz 2 • 44532 Lünen
Tel. 02306 / 17 30 • Fax 1 25 84
[email protected]
www.kirchengemeinde-luenen.de
Montag, Dienstag, Freitag
9:00 – 13:00 Uhr
Donnerstag 14:00 – 18:00 Uhr
Jugendbüro – Stadt-Insel
Orte
Stadtkirche Lünen
St.-Georg-Kirchplatz 1
Gemeindezentrum St. Georg
St.-Georg-Kirchplatz 2
Johanneshaus
Wilhelm-Löbbe-Allee 37
Paul-Gerhardt
Heinrich-Imig-Straße 3
Heliand
Rudolph-Nagell-Straße 15
St.-Norbert-Kirche
Ahornstraße 15
Cappenberg
Rosenstraße 17, Selm-Cappenberg
Stadt-Insel
Friedrichstraße 65b
Evangelischer Friedhof
Kirchhofstraße 16
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Friedrichstraße 65b • 44536 Lünen
Tel. 02306 / 92 70 78 • Fax 92 70 79
[email protected]
www.stadt-insel.de
Montag bis Freitag 15:00–18:00 Uhr
Kirchenmusikbüro
St.-Georg-Kirchplatz 2 • 44532 Lünen
Tel. 02306 / 12092
Kirchliches Informations- und
EhrenamtsZentrum – KIEZ
Im Turmraum der Stadtkirche
St.-Georg-Kirchplatz 2 • 44532 Lünen
Tel. 02306 / 92 84 62
Montag – Freitag 10:00 – 12:00 Uhr
Dienstag – Freitag 15:00 – 17:00 Uhr
Kontakt
3
Editorial
Inhalt
Kontakt2
Anschriften & Öffnungszeiten
3
Editorial4
Impressum5
Zum Thema
Plädoyer für Sommermuße
6
Anekdote zur Senkung der
Arbeitsmoral8
Verordnete Muße im Urlaub?
10
Sommerausflüge (Buchtipps)
12
Zeitansage: »Habt Muße und
erkennt, dass ich Gott bin«
14
Gemeindeleben
Aus dem Presbyterium
16
Gottesdienstübersicht25
Termine & Veranstaltungen
29
Kirchenmusik34
Stadtkirchenarbeit37
Kinder & Jugend
42
Kindergarten44
Senioren46
Rückblick47
Amtshandlungen52
Geburtstage55
4
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
»Muss Muße …?« So oder ähnlich klang
unser Arbeitstitel, und sofort fiel uns zu
diesem Stichwort diese Geschichte ein
mit dem Touristen, der da am Meer sitzt
und einem Fischer gute Ratschläge erteilen will… Ja, diese Geschichte glaubt jeder zu kennen. Aber kennen Sie wirklich
das Original von Heinrich Böll? Hier
können Sie seine »Anekdote« nachlesen
(S. 8).
Aber zuerst finden Sie unter »Plädoyer
für Sommermuße« Claudia Reifenbergers Gedanken zu der nächsten Assoziation, die sich bei Protestanten zum
Stichwort »Muße« zwangsläufig einstellt:
»Müßiggang« – ist das nicht »aller Laster Anfang«? Im Gegenteil, meint Anja
Dahlke aus dem »Jammertal Resort« in
Datteln im Interview von Bettina Voß
(S. 10).
Zum Ausspannen gehört auf alle Fälle
das Lesen – so wie Sie, hoffentlich in
Muße, gerade im »BOOT« schmökern.
Lassen Sie sich von Heike Volkmann
anregen (S. 12). Übrigens kann für Kantorin Jutta Timpe auch Kochen Muße
sein (S. 35).
Muße, Ruhestand… Zwei Pfarrer
unserer Gemeinde verabschieden sich in
denselben: Pfarrer Ulrich Klink (S. 16)
und Pfarrer Bernd Quade (S. 19).
Und unser langjähriger Kantor Oliver
Schwarz-Roosmann verlässt mit seiner
Familie ebenfalls die Gemeinde (S. 21).
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Wir wünschen allen Gottes Segen auf
ihren neuen Wegen.
Was sonst noch in der Gemeinde
geschieht, finden Sie wie immer in der
Gottesdienstübersicht (S. 25) und den
Veranstaltungshinweisen (ab S. 29).
Aktuelles können Sie darüber hinaus
jederzeit unserer Homepage entnehmen
(www.evkgl.de) – so z.B. den Veranstaltungsort für »Kirche auf Sendung«, der
bei Redaktionsschluss noch nicht feststand.
Und nun wünschen wir Ihnen Freude
beim Lesen dieses »BOOT«-Heftes –
wenn möglich, mit Muße...
Im Namen des Redaktionsteams
Im Internet
Kirchengemeinde
Lünen
www.kirchengemeindeluenen.de
Impressum
Herausgeber:
Evangelische Kirchengemeinde Lünen
»In einem BOOT«-Redaktion
St.-Georg-Kirchplatz 2
44532 Lünen
[email protected]
V.i.S.d.P.: Claudia Reifenberger
[email protected]
Auflage: 10.000 Stück
Redaktion: Sebastian Amend,
Björn Jankord, Claudia Pieper,
Claudia Reifenberger, Bettina Voß,
Jutta Hartung-Weiß, Ulf S. Weiß
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Layout: Siegbert Ilgner, Björn Jankord,
Ulf S. Weiß
Druck: Gemeindebriefdruckerei.de
Redaktionsschluss für die nächste
Ausgabe: 20. Juli 2014
Äußerungen der Autoren müssen nicht
unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält
sich Kürzungen vor. Bei Terminangaben
ist Irrtum vorbehalten.
»In einem BOOT« wird mit
Adobe InDesign erstellt.
Wir danken den Inserenten für die
finanzielle Unterstützung.
Bitte beachten Sie daher die Anzeigen!
Editorial
5
Plädoyer für Sommermuße
»Und sie [Adam und Eva; Anm. d. Redaktion] hörten Gott den
Herrn, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war.«
(1. Mose 3,8a).
zum »Müßiggang«. Zur Trägheit, ja, zur
Faulheit. Und die findet sich bekanntlich im Katalog der sogenannten »Sieben
Laster« (auch Todsünden genannt).
»Müßiggang ist aller Laster Anfang.«
Unser deutsches Sprichwort zeigt noch
die allzu leichte Verwechslung von Muße
und Müßiggang. Nichtstun ist eben gar
nicht so einfach. »Müßiggang ist Sünde
wider Gottes Gebot, der hier Arbeit befohlen hat«, sagt Martin Luther. Und so
kommt es, dass Arbeit und Beruf, also
das »Tun« eine besonders hohe Anerkennung in der Ethik des Protestantismus
erhält. Das war über Jahrhunderte so.
Erst langsam entdeckte der Protestantismus wieder die zweckfreie, die bewusst
erlebte Zeit als kostbares Gut.
»Gott sei Dank, es ist Sonntag«
Foto: © menita Pixabay. Com/ Public Domain
Wenn ich ein Bild zum Wort »Muße«
malen müsste, dann das von Gott, wie
er im Paradiesgarten spazieren geht. Am
Abend. Einfach so. Ohne ein bestimmtes
Ziel. Und die Gartenarbeit war ja auch
bereits erledigt. Einfach mal nichts tun.
So richtig in Mode gekommen ist das
Spazierengehen in Europa dann erst im
18. Jahrhundert. Das langsame Gehen:
Entspannend, erholsam, vielleicht beobachtend. Den Gedanken freien Lauf lassen… Muße. Ein Ausgleich zur Fremd6
zum Thema
bestimmung durch den Takt der Arbeit und zur Geschäftigkeit des Alltags.
Nichts leisten müssen. Nichts produzieren. Keine Termine. Keine Pflichten.
Muße ist eine Zeit, die im besten Sinne
»nutzlos« verbracht wird.
Vorsicht Verwechslungsgefahr
War noch für die Philosophen der Antike diese Art schöpferischer Muße ein
hohes Gut, geriet sie im Mönchtum des
Mittelalters immer mehr in die Nähe
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Mit dieser Initiative setzt sich die Evangelische Kirche in Deutschland gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen für die Erhaltung des
Sonntags als Zeit der Muße ein: »Der
Sonntag ist ein Symbol für die Würde
und die Freiheit, die dem Menschen von
Gott her zukommen. Durch sie ist das
Bild des Menschen in unserer Gesellschaft grundsätzlich geprägt; dabei soll
es auch bleiben. Deshalb wollen wir den
Sonntag als Tag des Gottesdienstes, der
Muße und der Besinnung erhalten.«
Die Kunst ist im Grunde Muße und
Arbeit, Passivität und Aktivität, Tun
und Geschehenlassen miteinander in
Einklang zu bringen. Neudeutsch heißt
das Work-Life-Balance. Und auch das
alte Wort Muße hat jüngere Geschwister
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
bekommen: Chillen, Relaxen, Wellness
oder Quality time heißen sie. Und wieder gilt:
Vorsicht Verwechslungsgefahr
Muße und Freizeit sind nicht unbedingt
dasselbe. Schnell werden an die von Arbeit und Verpflichtungen »befreiten«
Stunden hohe Erwartungen geknüpft:
Fitness, Lifestyle, Teilhabe an Konsumgewohnheiten und Mobilität versprechen Freiheit und schaffen zugleich neue
Formen von Zweckbindung.
Muße geht anders. Nichtstun ist eben
gar nicht so einfach… Oder vielleicht
treffender: Manchmal ist gerade das
Einfache das Schwere. Und doch gibt es
sie noch: Die einfache Übung, »mit Gedanken spazieren zu gehen«, wie es der
Philosoph Friedrich Nietzsche nennt.
Der lange Blick über das Wasser, die
freie Hingabe in der Liebe, die Weisheit
zu erkennen, was jetzt »seine Zeit hat«.
Das alles kann gelingen – immer und
überall – wenn wir bewusst Freiräume
im Tages- und Lebenslauf offen lassen,
um empfänglich zu bleiben: Für Begegnungen, für Berührungen, für Worte, für
Klänge, für die Natur, für Gott, der sich
nicht in Sturm und Beben offenbart,
sondern im »leisen Säuseln«.
Vielleicht wäre auch ein Spaziergang
eine einfache Muße-Übung im Alltag.
Wie Gott im Paradiesgarten. Am Abend.
Als der Tag kühl geworden war. Einfach
so. Ohne ein bestimmtes Ziel.
zum Thema
7
Anekdote zur Senkung der
Arbeitsmoral
Von Heinrich Böll
In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter
Mann in seinem Fischerboot und döst.
Ein schick angezogener Tourist legt eben
einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit
friedlichen, schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze.
Klick. Noch einmal: klick, und da aller
guten Dinge drei sind, und sicher sicher
ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast
feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet,
schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel
angelt, aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon
eine Schachtel vor die Nase gehal-ten,
ihm die Zigarette nicht gerade in den
Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt,
und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab.
Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist
eine gereizte Verlegenheit entstanden, die
der Tourist – der Landessprache mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken
versucht.
»Sie werden heute einen guten Fang
machen.«
Kopfschütteln des Fischers. »Aber man
hat mir gesagt, dass das Wetter günstig
ist.« Kopfnicken des Fischers.
»Sie werden also nicht ausfahren?«
8
zum Thema
Kopfschütteln des Fischers, steigende
Nervosität des Touristen. Gewiss liegt
ihm das Wohl des ärmlich gekleideten
Menschen am Herzen, nagt an ihm die
Trauer über die verpasste Gelegenheit.
»Oh? Sie fühlen sich nicht wohl?«
Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen
Wort über.
»Ich fühle mich großartig«, sagt er.
»Ich habe mich nie besser gefühlt.«
Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist.
»Ich fühle mich phantastisch.«
Der Gesichtsausdruck des Touristen
wird immer unglücklicher, er kann die
Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm
sozusagen das Herz zu sprengen droht:
»Aber warum fahren Sie dann nicht
aus?«
Die Antwort kommt prompt und
knapp.
»Weil ich heute Morgen schon ausgefahren bin.«
»War der Fang gut?«
»Er war so gut, dass ich nicht noch mal
auszufahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei
Dutzend Makrelen gefangen…«
Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt
auf und klopft dem Touristen beruhigend auf die Schultern. Dessen besorgter
Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein
Ausdruck zwar unangebrachter, doch
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rührender Kümmernis. »Ich habe sogar
für morgen und übermorgen genug«, sagt
er, um des Fremden Seele zu erleichtern.
»Rauchen Sie eine von meinen?« –
»Ja, danke.«
Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt
sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand,
legt die Kamera aus der Hand, denn er
braucht jetzt beide Hände, um seiner
Rede Nachdruck zu verleihen.
»Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen«, sagt er,
»aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen
heute ein zweites, ein drittes, vielleicht
sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden
drei, vier, fünf, viel-leicht gar zehn Dutzend Makrelen fangen… stellen Sie sich
das mal vor.«
Der Fischer nickt.
»Sie würden«, fährt der Tourist fort,
»nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem Tag zwei-, dreimal,
vielleicht viermal ausfahren – wissen Sie,
was geschehen würde?«
Der Fischer schüttelt den Kopf.
»Sie würden sich in spätestens einem
Jahr einen Motor kaufen können, in zwei
Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier
Jahren könnten sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder
dem Kutter würden Sie natürlich viel
mehr fangen – eines Tages würden Sie
zwei Kutter haben, Sie würden…«, die
Begeisterung verschlägt ihm für ein paar
Augenblicke die Stimme, »Sie würden ein
kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine
Räucherei, später eine Marinadenfabrik,
mit einem eigenen Hubschrauber rundNr. 80 – Juni / Juli / August 2014
fliegen, die Fischschwärme ausmachen
und ihren Kuttern per Funk Anweisung
geben, Sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den
Hummer ohne Zwischenhändler direkt
nach Paris exportieren – und dann…« –
wieder verschlägt die Begeisterung dem
Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im
tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf
die friedlich hereinrollende Flut, in der
die ungefangenen Fische munter springen. »Und dann«, sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache.
Der Fischer klopft ihm auf den
Rücken, wie einem Kind, das sich verschluckt hat.
»Was dann?«, fragt er leise.
»Dann«, sagt der Fremde mit stiller
Begeisterung, »dann könnten Sie beruhigt
hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen
– und auf das herrliche Meer blicken.«
»Aber das tu ich ja schon jetzt«, sagt
der Fischer, »ich sitze beruhigt am Hafen
und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei
gestört.«
Tatsächlich zog der solcherlei belehrte
Tourist nachdenklich von dannen, denn
früher hatte er auch einmal geglaubt,
er arbeite, um eines Tages einmal nicht
mehr arbeiten zu müssen, und es blieb
keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich
gekleideten Fischer in ihm zurück, nur
ein wenig Neid.
Aus: Heinrich Böll. Werke.
Bd. 12. 1959–1963.
Hrsg. von Robert C. Conrad.
© 1967, 1994, 2008 by
Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln
zum Thema
9
Verordnete Muße im Urlaub?
Aus dem Wellness-Resort »Jammertal«
Es gibt Menschen, die sich von Berufs wegen mit Muße beschäftigen. Wir haben
uns mit Anja Dahlke unterhalten, der stellvertretenden Direktorin des Wellness-Resorts »Jammertal« in Datteln. In dem weit über die Grenzen der Region bekannten
Golf- & Spa-Resort sorgt ein ganzes Team von Fachleuten für das Wohlbefinden
der anspruchsvollen Gäste.
Anja Dahlke steht im Gespräch mit Bettina Voß sehr persönlich Rede und
Antwort zum Thema Muße:
Wenn Sie an Muße denken, welches Bild
kann man z.B. einfach bei einem Glas
haben Sie dann vor Augen?
Tee und schöner Musik entspannen oder
Meine Couch, eine angezündete Kerze
ein Mittagsschläfchen halten. Für den,
und nichts anderes. Totale Ruhe für den
der in der Ruhe nicht zur Ruhe kommen
Geist.
kann, empfehle ich z.B. die progressive
Wenn Menschen in Ihr Haus kommen,
Muskelentspannung nach Jacobsen. Hier
suchen die in aller Regel eine »Auszeit«
kommt man durch Anspannung in die
vom normalen Alltagsbetrieb. Verändern
Entspannung. Es gibt gute CDs für diesich Menschen, wenn sie zur Ruhe komsen Zweck und man kann es zu Hause
men? Welche Veränderungen sind spürauf einem Stuhl machen, ganz einfach.
bar?
Braucht die Auszeit vom Alltag »AnUnserer Erfahrung nach reagiert jeder
lauf«, wie lange dauert es, bis Menschen
anders, wenn er zur Ruhe kommt. Die
zur Ruhe kommen?
meisten werden viel lockerer, nehmen al- Das ist sehr unterschiedlich. Manch eiles leichter und haben viel eher als sonst
ner kommt bei uns an und ist von Anein Lächeln auf den Lippen. Bei manch
fang an relaxt. Ein anderer braucht mineinem nutzt der Körper aber auch die
destens eine Woche. Man kann das nicht
Gelegenheit zu zeigen: »Jetzt gönnst
fest sagen. Hilft man Körper und Geist
du mir mal Ruhe, jetzt kann ich dir
ganz aktiv dabei, geht es schneller. Barmal meine Signale geben«, sprich: Der
fußwanderungen durch die Natur erMensch wird krank.
den ganz schnell. Jeden Tag eine kleine
Gibt es Tipps, um abzuschalten, Distanz
Traumreise ist sicherlich auch hilfreich.
vom Alltag zu gewinnen?
Gibt es Erfahrungen, wie lange eine solMeiner Meinung nach ist es wichtig,
che Entspannungsphase nach der Rücksich jeden Tag mindestens fünfzehn Mikehr in den Alltag »nachwirkt«?
nuten Auszeit für sich selbst zu nehmen
Auch das kann man nicht verallgemeiund kurz Ruhe zu finden. Im Alltag
nern. Sicher ist: Je aktiver man direkt
10
zum Thema
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nach seinem Urlaub daran arbeitet, Entspannung zu üben, desto länger ist der
Effekt. Gut ist zum Beispiel, nicht mit
einem vollen, stressigen Arbeitstag einzusteigen. Lieber einen Tag eher, und erst
mal ganz entspannt ein paar Stunden
wieder in den Job »hineinschnuppern«.
Wie gehen die Mitarbeiter im Haus persönlich damit um, bei ihrer Arbeit ständig von Menschen umgeben zu sein, die
ihre Freizeit genießen?
Es ist schön, Menschen um sich zu haben, die Urlaub machen. Die meisten
Gäste haben Zeit, hetzen nicht und sind
glücklich, da sie gerade ihre Freizeit genießen. Das ist meistens ein sehr entspanntes Arbeiten – und das genießen
wir auch! Besonders schön ist es dann,
den Gästen Freude zu bereiten – da hier
oft ganz dankbares Glück auf uns übertragen wird. Das gibt viel Kraft.
Bettina Voß
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Anja Dahlke, stellvertretende Direktorin des
Wellness-Resorts »Jammertal« in Datteln
(www.jammertal.de)
zum Thema
11
Sommerausflüge
Schwager, Susanna: Das volle Leben: Frauen über
achtzig erzählen.
München: PiperTaschenbuch, 2010
(9,99 €)
Buchtipps von Heike Volkmann
»Die schönsten
Geschichten vom
Wegfahren«
Heike Volkmann, Buchhändlerin aus der LippeBuchhandlung, meint zu
ihrem ersten Buchtipp für
die Ferien- und Urlaubszeit
im Sommer »Die schönsten
Geschichten vom Wegfahren«: »Das Buch macht Lust
auf Sommer, in Gedanken
schon vor der Reise zu verreisen, oder ohne zu verreisen, nur im Kopf wegzufahren Viele kleine Geschichten laden zum
Lesen ein. Weil es keine dicke Schwarte
ist, ist man als Leser oder Leserin nicht
festgelegt, es von vorne bis hinten durchzulesen, sondern kann für kurze Mußezeiten eine Geschichte vom Wegfahren aus
dem schön gestalteten Bändchen aussuchen.«
Jedes Jahr versetzt einen der herannahende Sommer in Hochstimmung: Man
Eisner, Katrin:
Sommerausflüge.
Die schönsten Geschichten vom Wegfahren. Berlin: Insel-Verlag, 2013 (8,– €)-
12
zum Thema
»Das volle Leben –
Frauen über 80 erzählen«
Heike Volkmann informiert sich auf der Leipziger Buchmesse.
freut sich auf Ausflüge aufs Land, ins
Grüne, in die Berge, ans Meer, man sehnt
sich danach, unbekannte Ziele nah und
fern zu erforschen oder einfach auf dem
Balkon, im Park oder am See die Seele
baumeln zu lassen … All den Facetten
der schönen Jahreszeit ist diese Ausflugsanthologie gewidmet – und versammelt
Beiträge von u.a. Cees Nooteboom, Roy
Jacobsen, Doris Dörrie.
»Muße muss sein, unbedingt! Aber
Muße kommt nicht auf Knopfdruck.
Dennoch sollte man auch offen sein für
kurze Zeiten der Muße zu vermeintlich
unpassenden Zeitpunkten.«
www.in-einem-boot.de
Für kurze Momente der Muße lädt das
Buch »Das volle Leben – Frauen über
80 erzählen« ein. »Man kann es immer
mal wieder zur Hand nehmen und eine
der zwölf Lebensbeschreibungen, die
zwischen zehn und fünfzehn Seiten umfassen, lesen. Für die ältere Generation
Anregung zum Nachdenken und Erzählen über die eigene Biographie. In den
Jüngeren weckt das Buch vielleicht die
Neugier, mehr aus dem Leben der Mütter und Großmütter zu erfahren.«
Frauen über 80 blicken auf ihr Leben
zurück und erzählen von den Höhen
und Tiefen, Sehnsüchten und Kämpfen,
von gefundenen und verlorenen Lieben.
Susanna Schwager hat die Frauen in
ihrem Zuhause besucht und aus ihren
Schilderungen ein schillerndes Kaleidoskop weiblicher Lebensentwürfe gewoben. Entstanden ist kein Lob des Alters,
sondern ein Hohelied auf das Leben.
Die Frau, die ein Jahr im Bett
blieb
An dem Tag, als ihre geliebten ZwillinNr. 80 – Juni / Juli / August 2014
ge ausziehen, entschließt sich Eva Beaver ins Bett zu gehen und nicht mehr
aufzustehen. In den siebzehn Jahren,
in denen sie sich um ihre Kinder, ihren
Mann, den Haushalt und um das tägliche Abendbrot sorgte, dachte sie immer wieder an eine Flucht aus dem täglichen Trott. Nun ist ihre Chance, der
große Tag für den Streik, gekommen:
Eva bleibt im Bett. Ehemann Brian, der
zwischen seinem Job als Astronom und
seiner Affäre hin und her eilt, ist nicht
gerade begeistert. Entweder muss Eva einen Nervenzusammenbruch haben oder
verrückt geworden sein. Doch die Nachricht von ihrem Ausstieg verbreitet sich
wie ein Lauffeuer, vor Evas Haustür versammeln sich begeisterte Anhänger und
skurrile Besucher kündigen sich an.
»Muße hat viele Gesichter und
manchmal ist eben Nichtstun Muße.«
Mit einem Augenzwinkern empfiehlt
Heike Volkmann, selbst Mutter von zwei
erwachsenen Kindern, dieses, wie sie
sagt, witzige, kurzweilige, humorvolle
und manchmal sarkastische Buch als Urlaubslektüre.
Jutta Hartung-Weiß
Townsend, Sue:
Die Frau, die ein
Jahr im Bett blieb.
Berlin: Verlag
Haffmans Tolkemitt, 2013 (geb.
21,99 €; ab Dez.
2014 auch als Tb.
erhältlich)
zum Thema
13
»Habt Muße und erkennt, dass ich Gott bin!
Ich will der Höchste sein bei allen Menschen,
der Höchste auf Erden.«
Psalm 46,11
Jemand bist du
Jemand bist du
außer mir,
in mir,
mir gegenüber.
Ich will dich kennen.
Ich will gekannt sein.
Sei nicht unerbittlich,
sei nicht dir selbst genug.
Blende mich nicht,
sei Licht.
Kleide mich an,
schone mich.
»Hallo, ist da jemand? Gott, bist Du da?
Irgendwo?«
Gott zu finden kommt mir manchmal
sehr schwer vor. Von vornherein zu wissen, dass Gott von mir als Mensch nie
vollständig ergründet werden kann, ich
mich nur nähern, aber nicht ankommen
kann, macht es nicht leichter. Gleichzeitig
weiß ich, dass Gott auch mich sucht, sogar
schon da ist. Gespannt und erwartungsvoll
sieht er mich, wie der Meister seinen Lehrling bei der Arbeit betrachtet. Vieles kann
der Lehrling bereits allein und ist vertieft
in die Arbeit. Nur hin und wieder blickt
er auf und dann ist der Meister zur Stelle.
Hat dann schon längst erkannt, an wel-
cher Stelle eine Schwierigkeit auftritt, hilft
dem Lehrling und ermuntert ihn, weiter
zu machen. Oft sind dies nur kurze Momente, die der Lehrling wählt, um seine
Arbeit zu unterbrechen.
Oft sind es nur kurze Momente, die
mich in meinem Leben unterbrechen, in
denen ich dann vielleicht Worte wähle
wie die von Huub Oosterhuis. Dann
werde ich mir bewusst, dass Gott da ist
und wende mich an ihn. Er weiß alles,
dennoch sage ich ihm, was mich gerade
bewegt, und er hört geduldig zu. In gegenseitiger Wahrnehmung sind wir für einen
Moment der Muße, ein wenig Zeit in der
Zeit, zusammen und lernen uns kennen.
Denn, nachdem er hört, teilt er sich mit
und öffnet sich mir, richtet auf und lächelt
zuversichtlich.
Etwas Kleines haben wir damit geschafft, den Moment gefüllt, indem wir ei-
Jesus, unsere Hoffnung, mache
uns zu Geringen des Evangeliums. Es liegt uns so viel daran,
zu begreifen, dass das Beste in
uns durch schlichtes Vertrauen
wächst – wie es schon ein Kind
aufbringen kann.
Frère Roger, Taizé
nander ein wenig näher gerückt sind. Gott
sieht mich an, noch viel mehr: Ich bemerke es und sehe auch ihn an. Das war gar
nicht so schwer, und ganz sicher werde ich
wieder einen Moment der Muße haben,
um dann Gott meine Aufmerksamkeit zu
leihen, damit er aus ihr das Vertrauen zwischen uns stärkt. Ein Vertrauen, bei dem
ich mich wohl fühle und bei dem ich den
Eindruck habe: Ein wenig vertraut ist er
mir schon, Gott.
Sebastian Amend
Hör mich.
Sei nicht Totenstille.
Suche mich mit Geduld.
Prüf mich, sieh mich.
Kenn mich. Sieh mich an.
Huub Oosterhuis
© JR Photography - Fotolia.com
14
Zeitansage
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Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Zeitansage
15
Gemeindeleben
Aus dem Presbyterium
Zur Verabschiedung der beiden Pfarrer Ulrich Klink und Bernd Quade sowie
Kantor Oliver Schwarz-Roosmann, haben wir sie gebeten, ein paar Zeilen zu
schreiben. Diesem Wunsch sind die Drei uns gerne nachgekommen.
»….aber bitte nich bei de Omma!«
Sollte ich in der kommenden Zeit die nötige Muße finden, meine Erinnerungen an
die fast 24 Jahre in Lünen in Form von Anekdoten und Kurzgeschichten aufleben
zu lassen, habe ich dafür schon jetzt diesen Titel gefunden. Aber das sollte ich wohl
erklären.
Um gleich Missverständnissen vorzuschwieriges Fahrwasser. »Ich bin ja vor
beugen: ich habe sehr oft und gern mit
dem Krieg von Pfarrer XY konfirmiert
älteren Damen zusammengesessen. Bei
worden. Kennen sie den noch?« Mein
Geburtstagsbesuchen, in Seniorentreff
Hinweis, zu diesem Zeitpunkt habe ich
und Frauenhilfe, im Sonntagscafe oder
noch nicht gelebt und nach Lünen sei
zum Gemeindefrühstück, bei Ausflügen
ich ja erst im Jahre 1990 gekommen,
und in Seniorenfreizeiten, bei Trauerhinderte die Damen oft nicht daran, in
gesprächen und nach Gottesdiensten.
Erinnerungen aus einer Zeit zu schwelManches Mal auch bei Hochzeitsfeiern,
gen, die weit vor meiner Dienstzeit in
zu denen ich nach der kirchlichen TrauLünen lagen. Das machte das Gespräch
ung eingeladen war. Da ist irgendwann
manchmal ein wenig schwierig und andieser Satz entstanden: »aber bitte nich
strengend. Und so habe ich irgendwann
bei de Omma!«
in einem Traugespräch zu dem BrautDer Hintergrund ist schnell erklärt:
paar, das mich zur Hochzeitsfeier einlud,
Gab es bei diesen Hochzeitsfeiern eine
spontan gesagt: »aber bitte nich…«
Sitzordnung, wurde ich bevorzugt neben
Nur eine von vielen Geschichten,
der oder den Großmüttern des Hochdie ich aus meiner Lüner Zeit erzählen
zeitspaares positioniert. Damit glaubte
kann. Aber bis zur Fertigstellung dieses
man, sowohl mich als auch die Damen
Erzählbuches wird es noch eine Weile
mit der nötigen Gesellschaft und Unterbrauchen. Lassen Sie sich überraschen.
haltung versorgt zu haben. Was ja auch
Ich bin in den Jahren nicht nur älter
zu guten Teilen stimmte. Aber häufig
und 15 kg schwerer, sondern reich an
gerieten diese Gespräche in ein für mich
Erfahrungen mit den unterschiedlichsten
16
Gemeindeleben
www.in-einem-boot.de
Ein Gottesdienst an anderem Ort: »Kirche auf Sendung«. Im Sommer 2004 predigt Pfarrer Ulrich
Klink auf dem Cappenberger See mit Steuermann Herbert Bastian. Foto: Björn Jankord
Menschen in allen Lebenslagen geworden. Das Lachen hat mich getragen –
durch Witz und Ironie, durch ungewollte Situationskomik und beabsichtigte
Provokationen – und das Weinen in der
Trauer und Verzweiflung hat mein Leben
tiefgründiger gemacht.
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Es ist in der Kirchengemeinde Lünen
in den Jahren so viel an Veränderung
geschehen, was mich heute im Rückblick
mit Erstaunen und Wehmut erfüllt.
Ich gehe jetzt nicht näher darauf ein,
sondern bitte um Verständnis, wenn ich
mich auf den Pfarrbezirk »Johannes«
Gemeindeleben
17
»Muße« – »Möglichkeit zu etwas«
Ulrich Klink mit seinem »Pfarrermobil«.
Ulrich Klink (3. v.l.) mit Herbert und Margret
Bastian sowie Frau Ostgathe auf der Insel Juist.
beschränke und auch für diesen Bereich
nur einiges in Stichworten andeuten
kann.
»Oekumene« vom ersten Straßenfest
mit St. Gottfried im Jahre 1992 auf der
Wilhelm-Löbbe-Allee bis zum achten
Fest in diesem Jahr (23./24. August
2014), »Open air Gottesdienste« als
Kirche auf Sendung in den Sommerferien an markanten Orten in Lünen und
Umgebung, Himmelfahrt am Autoskoter oder Taufen im Gemeindegarten
Johannes, Konfimanden-, Familien- und
Seniorenfreizeiten, zahlreiche Renovierungen und Umbauten im Johannesgemeindehaus und Johanneskindergarten
(zum Teil mit Spenden und in Eigenleistung mit freiwilligen Helferinnen
und Helfern), der Brandschaden im
Johanneshaus und der Abriss des Pfarrhauses, der Neubau von 27 seniorengerechten, barrierefreien Wohnungen »Am
Glockenturm«, die Entstehung einer
betreuten Wohngruppe im ehemaligen
»Kirchsaal«, der Aufbau von neuen Gemeindeaktivitäten (z.B. Mittagstisch,
Kinderkirchenmorgen), die Nutzung des
Gemeindehauses durch viele nicht-kirchliche Gruppen (ZwAR, DRK, Schachverein, IG Metall, Frauen-Hobbychor,
Volkshochschule, Yoga u.ä.).
Es war immer etwas los in »Johannes« - eine erfüllte Zeit. Wenig Zeit zur
Muße. Nicht immer erfolgreich und
schön. Manche Veränderungen waren
schmerzhaft und das Ergebnis langwieriger Diskussionen. Aber das rückt bei mir
schon jetzt in den Hintergrund. Menschen haben mir so viel Unterstützung
gegeben, Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht.
Stellvertretend für viele möchte ich
mich bei Margret und Herbert Bastian bedanken. Viele Jahre waren sie als
»hauptberuflich Ehrenamtliche« nicht
mehr wegzudenken. Bei ihnen und vielen anderen möchte ich mich bedanken
und am 24. Juni ab 18:00 Uhr am Johanneshaus verabschieden. Sind Sie auch
dabei? Ich werde mich freuen. Manche
Verbindung wird in Zukunft über räumliche Entfernung bleiben und Bestand
haben. Da bin ich ganz sicher.
Ihr Ulrich Klink
Das Wort »Muße« wird heute meistens übersetzt mit »freie Zeit zum Erholen«,
»Beine hochlegen« und »entspannen«. Der Begriff der Muße bezeichnet aber die
Zeit, die ein Mensch nach eigenen Wünschen nutzen und gestalten kann, sie umfasst also auch Engagement und Arbeit. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes
ließe sich am besten übertragen mit: »Gelegenheit für etwas« oder »Möglichkeit zu
etwas«.
Diese Sichtweise zugrunde legend,
Ausgehend von diesem ersten gemeinhatte ich als Pfarrer der Kirchengemeinsamen Weg folgten mit der Zeit viele
de Lünen an vielen Stellen Gelegenweitere ökumenische Wege. Gemeindeheiten und Möglichkeiten aus innerer
feste nicht mehr zu getrennt feiern sonÜberzeugung heraus, entsprechend
dern gemeinsam. Ab Ostern 2000 die
meiner Wünsche Dinge anzugehen
gemeinsame Nutzung der St. Norbert
und umzusetzen. Es war mein Wunsch
Kirche, als Predigtraum für die Kath.
Pfarrer in einer Kirchengemeinde zu
und Ev. Kirchengemeinde. Eine Vielsein und an der Verkündigung des Evan- zahl von ökumenischen Gottesdiensten,
geliums teilhaben zu dürfen. Diesen
gemeinsame Neujahrsempfänge, ökuWunsch habe ich nie bereut. Seit meiner
menischer Mittagstisch, ökumenisches
Studienzeit habe ich mich in der kirchNetzwerk Heliand/ St. Norbert uvm.
lichen Jugendarbeit engagiert. Weit über
Alle neuen Wege brauchen ihre Zeit, so
30 Jahre lang habe ich Jugendgruppen
war das auch z.B. mit den Gemeindefesgeleitet und Freizeiten durchgeführt, die
ten. Ich kann mich noch gut erinnern,
ersten 14 Jahre auch in der KG Lünen.
bei den ersten beiden Gemeindefesten
Als ich meinen Dienst 1990 antrat, war
waren ein paar Vertreter der jeweils
die erst größere Aktion der ökumenische »anderen« Seite anwesend. Beim dritten
Jugendkreuzweg gemeinsam mit meinem Gemeindefest gab es Katholisches oder
katholischen Amtsbruder Klaus HageEvangelisches Bier, je nachdem, wer geböck.
rade zapfte. Mit dem vierten
Pfarrer Bernd Quade in der »Altenstube« im Gemeindesaal Heliand.
18
Gemeindeleben
www.in-einem-boot.de
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Gemeindeleben
19
Gemeindefest wurde der Knoten durchschlagen. Ein gemeinsames Projekt, der
Bau des Holzhauses in Heliand. Ich bin
dankbar, dass wir in diesem Jahr das 25.
ökumenische Gemeindefest Heliand/ St.
Norbert am 15. Juni 2014 feiern können.
Auch im Bezirksteil Cappenberg entwickelte sich ein gutes ökumenisches Miteinander. Ökumenischer Bibelkreis, ökumenische Schul- und Familiengottesdienste
und am 13.09.14 das erste ökumenische
Gemeindefest in Cappenberg (»Musik im
Garten«).
Durch die jährlichen GriechenlandFreizeiten und zusätzlich in zwei Jahren
auch noch nach Spanien, entstand in
und um das Holzhaus herum, eine starke
Jugendarbeit mit vielen Gruppen und Aktivitäten, für gut zehn Jahre.
Ab 2004 übernahm ich die Leitung der
Altenstube Heliand und habe mich verstärkt in der Seniorenarbeit engagiert, z.B.
jeden Monat fünf Altenheimgottesdienste.
Für vier Jahr in Folge wurde ich zum
Vorsitzenden des Presbyteriums gewählt,
mit der Hauptaufgabe, die finanzielle
Situation der Kirchengemeinde auf eine
solide Grundlage zu stellen. Dies ist mit
den umfangreichen Vermarktungen in
Johannes, Heliand und Cappenberg sowie
der Erweiterung und
Umgestaltung der Kindertagesstätte in PaulGerhardt und weiteren
Maßnahmen mittelfristig gelungen.
Seit fünf Jahren leite
ich den Arbeitskreis
Senioren der Kirchen20
Gemeindeleben
Nach 17 Jahren Abschied aus Lünen
Bernd Quade (links) macht Werbung für das
Seniorenkino im Heliand Gemeindesaal.
gemeinde Lünen. Es war und ist mir ein
Anliegen, die Seniorenarbeit als größtes
Arbeitsfeld des kirchlichen Handelns,
fast 140 ehrenamtliche MitarbeiterInnen,
stärker in das Bewusstsein zu heben. Mit
Seniorenseiten im Gemeindebrief, Seniorenkino, Seniorenfrühstück und SeniorenMitarbeiterfesten sind wir auf einem
guten Weg.
Mit Beendigung meines aktiven Dienstes in der Kirchengemeinde Lünen, werde
ich sicherlich nicht in einem Schaukelstuhl auf irgendeiner Terrasse sitzen und
darauf warten dass es dunkel wird. Meine
Aufgaben und Arbeiten sind nicht beendet, es wird weiter gehen, in anderer
Form, an anderen Orten, oder auch in
anderen Ländern. Ich werde jetzt auch die
Zeit finden, mich verstärkt mit »antiken
Steinen« zu beschäftigen, alles mit Muße
und innerer Überzeugung.
Allen Wegbegleitern und MitstreiterInnen möchte ich für die langjährige gute
und vertrauensvolle Zusammenarbeit
herzlich Dank sagen. Allen Gemeindegliedern wünsche ich, dass sie in den Händen
unseres Gottes bleiben mögen, Gott befohlen.
Ihr Bernd Quade
www.in-einem-boot.de
Im August dieses Jahres werden wir, meine Frau Anne und ich, gemeinsam eine
neue Stelle in der Kirchengemeinde Liebfrauen in Waldshut-Tiengen im Erzbistum
Freiburg antreten. Das heißt: nach fast 17 Jahren werden wir Lünen verlassen. Das
ist ein großer Schritt, über den wir lange und viel nachgedacht haben und der uns
nicht leicht gefallen ist.
Im Oktober 1997 sind wir direkt aus
dem Studium in Bremen nach Lünen
gekommen. Wir waren frisch verheiratet – ein junges gemischt-konfessionelles
Kirchenmusiker-Ehepaar. Da war es
nicht so leicht, einen Ort zu finden, wo
wir beide eine Anstellung bekommen
können. Und so haben wir uns damals
entschieden: wir gehen dorthin, wo der
erste von uns eine Stelle findet, und das
war meine Frau in der Kirchengemeinde
St. Marien in Lünen. Ich bin damals
noch wöchentlich nach Bremen gependelt, wo ich einen Kirchenchor leitete
und ein paar Klavierschüler hatte. Außerdem beschäftigte ich mich zu dieser
Bildeten ein gutes Team: Oliver Schwarz-RoosZeit mit einem Buchprojekt.
mann und Jutta Timpe in der Stadtkirche.
Foto: WAZ/WR Günter Blaszczyk
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Gemeindeleben
21
Ostern 1998 übernahm ich dann als
freiberuflicher Kirchenmusiker den Organistendienst an der Herz-Jesu-Kirche
in Lünen. So ganz langsam fingen wir
also an, uns in Lünen gemeinschaftlich
eine Existenz aufzubauen.
Wir freundeten uns mit Jutta Timpe
und Michael Rothkegel an und entwickelten ein gutes Vertrauensverhältnis,
so dass Jutta, als sich mit Charlotte das
dritte Kind ankündigte, damals darüber
nachdachte, mit mir in der Elternzeit das
Experiment einer Teilung der Kantorenstelle an der Stadtkirche in Lünen zu wagen. Ich glaube, dieser Schritt erforderte
sehr, sehr viel Mut. Und ich bin Jutta
für das Vertrauen, das sie mir damals
entgegen brachte, bis heute unglaublich
dankbar, denn das bedeutete für mich,
dass ich nun endlich, drei Jahre nach
Studienabschluss, auch die Chance bekam, als hauptamtlicher Kirchenmusiker
tätig zu werden. (Ich hoffe, dass ich Jutta
nicht allzu oft enttäuscht habe.) Im Übrigen war das auch seitens der Gemeinde
22
Gemeindeleben
ein mutiger Schritt. Ich vermute, dass es
so etwas in Deutschland bis dahin noch
nicht gegeben hat.
Nach Ablauf von Juttas Elternzeit
setzten wir dieses Experiment in etwas
anderer Stundenkonstellation fort. Jutta
übernahm wieder einige Stunden mehr
und ich reduzierte etwas. Zu meinen
Aufgaben gehörten die Leitung der Kantorei (bis 2010), des Kinderchors und
anteilig Organistendienste. Mit der Kantorei durfte ich viele wunderbare Werke
aus allen Epochen der Klassik musizieren
und mit dem Kinderchor, aus dem nach
einigen Jahren der Jugendchor erwuchs,
haben wir viele tolle Musicals aufgeführt.
Menschlich, künstlerisch und spirituell
waren das sehr erfüllende Jahre.
2002 kam unsere älteste behinderte
Tochter Lea-Marie zur Welt und veränderte unser Familienleben sehr. In den
Folgejahren wurden dann unsere Kinder
Felix, Teresa und schließlich Antonia geboren, und so ist also allmählich unsere
kleine Familie gewachsen.
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Oliver Schwarz-Roosmann mit einem »seiner« Chöre in der Stadtkirche St.Georg.
Geprägt waren unsere Jahre in Lünen
von vielen Begegnungen: mit unseren
haupt- und nebenamtlichen Kolleginnen
und Kollegen, allen voran Jutta Timpe
und Andreas Rohne, mit vielen singenden Menschen in den Kinder- und
Jugendchören und in den verschiedenen
Erwachsenenchören, mit vielen Menschen in den Gottesdiensten der Kirchengemeinden beider großen Konfessionen, somit viele Begegnungen in der
Ökumene, die mir (wie jeder weiß) ein
riesengroßes Anliegen ist, Begegnungen
mit unzähligen Konzertbesuchern und
Begegnungen mit vielen kirchlich weniger gebundenen Menschen in der Stadt.
Das alles hinter uns zu lassen, fällt uns
nicht leicht. Vom Studium herkommend
habe ich nicht geahnt, wie wichtig die
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
für mich werden würde, und so sind
mir gerade die Kinder und Jugendlichen
besonders ans Herz gewachsen. Und so
wünsche ich mir sehnlich, dass die Kinder und Jugendlichen auch künftig eine
Heimat in Lüner Chören finden werden.
Für uns als Familie bedeutet der Abschied aus Lünen nach 17 Jahren ein
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Neuanfang im katholischen Erzbistum
Freiburg, wo wir uns als gemischtkonfessionelles Ehepaar eine Stelle teilen
werden. Und für mich bedeutet das ein
Stück Heimkehr zu meinen Wurzeln,
bin ich doch in Freiburg groß geworden
und habe ich, der ich eigentlich sehr
evangelisch erzogen wurde, doch dem
katholischen Ortspfarrer von FreiburgWaltershofen, wo mein Elternhaus steht,
meinen Weg zur Kirchenmusik zu verdanken.
Wir werden künftig in der Kirchengemeinde Liebfrauen in Waldshut arbeiten. Zu unseren Aufgaben dort gehören
Orgeldienste, Leitung des Kirchenchores, Leitung
der großen
Singschule
DoReMi, die
Ausbildung
der nebenamtlichen KinDie neue Heimatkirchengemeinde Liebfrauen in Waldshut
Gemeindeleben
23
Gottesdienste
bis August 2014
Wann?
1.6.
So
9:30 Uhr
11:00 Uhr
11:00 Uhr
Auftritt des evangelischen Kinderchors anlässlich der 650 Jahrfeier der St. Georg Stadtkirche
in Lünen. Oliver Schwarz-Roosmann bedankt sich für den Applaus. Fotos: Herbert Kloseck
derchorleiter im Erzbistum Freiburg sowie die Mitarbeit in der C-Ausbildung.
Kinder und Jugendliche werden also
auch künftig einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Arbeit bilden.
Wohnen werden wir in Dogern,
einem Vorort von Waldshut – auf der
Europakarte so etwa in der Mitte zwischen Bodensee und Basel, Zürich und
Freiburg. Auf die neuen Aufgaben, die
Begegnungen mit vielen uns noch unbekannten Menschen und die neue Umgebung freuen wir uns sehr.
Allen, die wir nun in Lünen zurücklassen, wünschen wir für die Zukunft
Fröhlichkeit, Gelassenheit, Leichtigkeit
und Inspiration bei der Gestaltung der
Zukunft unserer Kirchen und Gottes
reichen Segen.
Ihr Oliver Schwarz-Roosmann
16:00 Uhr
8.6.
11:00 Uhr
9.6.
14:00 Uhr
Pfingstso.
Pfingstmo.
14.6.
Sa
15.6.
»Abschiedstermine« auf einen Blick
Sonntag, 1. Juni 16 Uhr: Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfr. Bernd Quade,
Pfarrkirche St. Norbert
Sonntag, 22. Juni 16 Uhr: Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfr. Ulrich Klink,
Stadtkirche St. Georg
Dienstag, 24. Juni 18 Uhr: Empfang zur Verabschiedung von Pfr. Ulrich Klink,
Johanneshaus
Sonntag, 29. Juni 16:30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst zur Verabschiedung von
Kantor Oliver Schwarz-Roosmann, Pfarrkirche St. Marien und anschließender
Empfang im Gemeindezentrum St. Georg
24
Gemeindeleben
www.in-einem-boot.de
21.6.
Sa
22.6.
So
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Abendmahl
Johanneshaus
Gottesdienst
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
mit Taufgelegenheit
Heliand (St.-NorbertGottesdienst mit
Kirche, Ahornstr. 15)
Verabschiedung vonPfr. Bernd Quade
Stadtkirche St. Georg
Zentraler Gottesdienst mit
Abendmahl & Taufen
An den Lippekaskaden
Taufgottesdienst
An den Lippekaskaden
10:00 Uhr
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Stadtkirche St. Georg
10:30 Uhr
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Paul-Gerhardt-Haus
(Heinrich-Imig-Str. 3)
Gahmener Kamp
11:00 Uhr
Stadtkirche St. Georg
11:00 Uhr
Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15)
18:00 Uhr
9:30 Uhr
Was?
Paul-Gerhardt-Haus
(Heinrich-Imig-Str. 3)
Stadtkirche St. Georg
15:00 Uhr
14:00 Uhr
Trinitatis.
Wo?
Stadt-Insel
(Friedrichstr. 65b)
Heliand (St.-Norbert9:30 Uhr
Kirche, Ahornstr. 15)
Gemeindehaus
Cappenberg
9:30 Uhr
(Rosenstr. 17)
11:00 Uhr
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Ökumen. Gottesdienst
an den Lippekaskaden
Bunter
Kinderkirchenmorgen
Taufgottesdienst
Abendgottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Taufgelegenheit
Ökumenischer
Gottesdienst
Gottesdienst
mit Taufgelegenehit
Gottesdienst zum
25. Ökumenischen
Gemeindefest
Kinderkirche
Gottesdienst
Gottesdienst
Gemeindeleben
25
Wann?
22.6.
11:00 Uhr
So
Wo?
Was?
Stadtkirche St. Georg
Gottesdienst mit Konfir-
16:00 Uhr
Stadtkirche St. Georg
11:00 Uhr
Stadtkirche St. Georg
16:30 Uhr
St.-Marien-Kirche
29.6.
So
6.7.
So
9:30 Uhr
9:30 Uhr
11:00 Uhr
11:00 Uhr
12.7.
Sa
14:00 Uhr
Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15)
Paul-Gerhardt-Haus
(Heinrich-Imig-Str. 3)
Stadtkirche St. Georg
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Stadtkirche St. Georg
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Heliand (St.-Norbert9:30 Uhr
Kirche, Ahornstr. 15)
9:30 Uhr Gemeindehaus Cappenberg
(Rosenstr. 17)
Stadtkirche St. Georg
11:00 Uhr
18:00 Uhr
13.7.
So
13.7.
So
20.7.
So
9:30 Uhr
9:30 Uhr
26
Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15)
Paul-Gerhardt-Haus
(Heinrich-Imig-Str. 3)
mandinnen & Konfirmanden
Festlicher Gottesdienst
zur Verabschiedung
von Pfr. Ulrich Klink
Reisesegengottesdienst
Ökumenische Vesper zur
Verabschiedung von Kantor
Oliver Schwarz-Roosmann
s.S. 17 u. 31!
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Taufgelegenheit
Taufgottesdienst
Abendgottesdienst
Gottesdienst
mit Taufgelegenheit
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Taufgelegenheit
Gottesdienst
11:00 Uhr
Stadtkirche St. Georg
Gottesdienst zur Ausstellungseröffnung Gresch
11:00 Uhr
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Gottesdienst
Gemeindeleben
www.in-einem-boot.de
Wann?
27.7.
So
27.7.
So
1.8.
Fr
3.8.
So
Wo?
Was?
11:00 Uhr
S.u., S. 24!
Kirche auf Sendung
mit Taufgelegenheit
11:00 Uhr
Stadt-Insel
(Friedrichstr. 65b)
Stadt-Insel
(Friedrichstr. 65b)
Abschlussgottesdienst der
Spiel- & Sportwoche
Gottesdienst zum Ende der
18:00 Uhr
Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15)
Paul-Gerhardt-Haus
(Heinrich-Imig-Str. 3)
Stadtkirche St. Georg
9:30 Uhr
9:30 Uhr
11:00 Uhr
11:00 Uhr
9.8.
Sa
10.8.
So
17.8.
So
14:00 Uhr
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Stadtkirche St. Georg
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Heliand (St.-Norbert9:30 Uhr
Kirche, Ahornstr. 15)
9:30 Uhr Gemeindehaus Cappenberg
(Rosenstr. 17)
Stadtkirche St. Georg
11:00 Uhr
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst mit
Abendmahl zum Beginn
des I. Weltkriegs
Gottesdienst
mit Taufgelegenheit
Taufgottesdienst
18:00 Uhr
Abendgottesdienst
9:30 Uhr
Gottesdienst
mit Taufgelegenheit
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
mit Abendmahl
Gottesdienst
9:30 Uhr
11:00 Uhr
11:00 Uhr
24.8.
So
»Bauspielplatz«-Ferienwoche
10:00 Uhr
11:00 Uhr
Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15)
Paul-Gerhardt-Haus
(Heinrich-Imig-Str. 3)
Stadtkirche St. Georg
Gottesdienst
Gottesdienst
mit Abendmahl
Johanneshaus
Gottesdienst
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
mit Abendmahl
St. Gottfried
Ökumenischer
Wethmar
Gottesdienst
Stadtkirche St. Georg
Zentraler Singegottesdienst
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
zum Ende der Sommerferien
Gemeindeleben
27
Wann?
31.8.
9:30 Uhr
So
11:00 Uhr
11:00 Uhr
Wo?
Was?
Heliand (St.-NorbertKirche, Ahornstr. 15)
Stadtkirche St. Georg
Gottesdienst
Johanneshaus
(Wilhelm-Löbbe-Allee 37)
Gottesdienste in den
Sommerferien
Drei besondere Gottesdienste markieren
die Sommerzeit in der Kirchengemeinde.
Am Sonntag vor dem Beginn der großen
Ferien laden wir ein zum Reisesegengottesdienst in die Stadtkirche St. Georg.
Vor dem Aufbruch in die schönste Jahreszeit segnen wir Sie auch gerne persönlich. Der zentrale Gottesdienst beginnt
am Sontag, 29. Juni, um 11:00 Uhr.
Mit der »Kirche auf Sendung« markieren wir die Mitte der Sommerferien.
Gottesdienst zur Ausstellungseröffnung Blauth
Gottesdienst
Der traditionelle Gottesdienst im Freien
findet am 27. Juli statt. Der Ort stand
bei Redaktionsschluss (20.04.2014)
noch nicht fest. Achten Sie bitte auf die
Mitteilungen in der Tagespresse und
auch auf der Website der Kirchengemeinde.
Zum Singegottesdienst am Ende der
großen Ferien laden wir am Sonntag,
24. August, ein. Der zentrale Gottesdienst beginnt um 11:00 Uhr in der
Stadtkirche St. Georg.
Termine & Veranstaltungen
Stadtkirche
Bücherflohmarkt
Wer möchte, kann auch in den eigenen
Zum achten Mal: Bücherflohmarkt
Regalen Platz für Neues schaffen und gegen eine geringe Gebühr an einem eigenen
Urlaubslektüre gesucht? Rechtzeitig
Stand Bücher andere Medien verkaufen.
vor Beginn der Sommerferien findet der
Anmeldungen für einen Stand nimmt
Bücherflohmarkt des kirchlichen Informations- und Ehrenamtszentrums (KIEZ) das KIEZ zu den Öffnungszeiten unter der
statt. Am Samstag,
Telefonnummer
28. Juni, können
(02306) 928462
Interessierte zwientgegen. Während
schen 10:00 und
des Flohmarkts ist
13:00 Uhr rund
die Kirche geöffnet
um die Stadtkirche
und es werden
St. Georg so manWaffeln, warme
ches Schnäppchen
und kalte Getränke
machen und ihre
angeboten.
Urlaubslektüre aufBei schlechtem
Foto: Andreas Hermsdorf pixelio.de
stocken.
Wetter findet die
Der Flohmarkt findet bereits zum achVeranstaltung im Gemeindesaal hinter der
ten Mal statt.
Kirche statt.
Marienhospital
Im Internet
Kirchengemeinde
Lünen
www.kirchengemeindeluenen.de
Gottesdienste im
St.-Marien-Hospital, Lünen
an jedem Freitag um 16:00 Uhr in der
Kapelle des St.-Marien-Hospitals
(Kontakt: Pfr. Hartmut Gluche,
Tel. 0 23 06 / 77 21 31).
D
er Go.Now! – der Gottesdienst nicht nur für
Jugendliche – findet am Sonntag, 21. September, um
11:00 Uhr auf der Stadt-Insel im Rahmen des Weltkindertags statt.
o.Now!-Termine 2014: 2. November und 7. Dezember
jeweils 17:00 Uhr in der Stadtkirche.
G
28
Gemeindeleben
www.in-einem-boot.de
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Gemeindeleben
29
Paul-Gerhardt
Geburtstagsfeier für alle
ab 70 Jahren
Am Mittwoch, 9. Juli, von 15:00 bis
17:00 Uhr, sind alle Seniorinnen und
Senioren, die im vergangenen Quartal
Geburtstag hatten, zu einer gemeinsamen Feier ins Paul-Gerhardt-Haus eingeladen.
Termine und Themen der Frauenhilfe
25. Juni: Außergewöhnliche und unvergessene Lüner Frauen (Ursel Rudolph)
16. Juli: Frauenhilfe unterwegs – Tagesausflug
27. August: »Neues aus der Arche Noah
– Bilder, Anekdoten, Kurioses« (Pfr.
em. Johannes Sundermeier)
Die Frauenhilfenachmittag beginnen
jeweils um 15:00 Uhr. Informationen
zum Tagesausflug am 16. Juli erhalten
Sie bei Ingrid Wollny (Tel. 53116)
Senioren-Freizeitgruppe
Die Freizeitgruppe der Seniorinnen und
Senioren trifft sich am 1. und 3. Mittwoch im Monat im Paul-GerhardtHaus. Informationen erhalten Sie bei
Margret Czogiel (Tel. 52368)
Im Internet
Kirchengemeinde
Lünen
www.kirchengemeindeluenen.de
30
Gemeindeleben
Heliand
Die Frauenhilfe Heliand:
18. Juni: »Frauenrechte in Lünen und
weltweit« mit Gabriele Schiek
16. Juli: Frauenhilfe unterwegs –
Tagesausflug
20. August: »Neues aus der Arche Noah
– Bilder, Anekdoten, Kurioses« mit
Pfarrer Johannes Sundermeier
Alle Veranstaltungen im Gemeindehaus, Rudolpf-Nagell-straße beginnen
um 15:00Uhr. Auch interessierte Nichtmitglieder sind immer herzlich willkommen.
Café am Sonntag
Im Heliand-Gemeindehaus kann man
von 14:30 bis 16:30 Uhr bei Kaffee und
selbstgebackenem Kuchen nette Leute zum Plaudern treffen. Frauen aus der
Frauenhilfe freuen sich auf viele Gäste.
Der Erlös geht an das Kinder- und Jugendhospiz Bethel.
Die nächsten Termine: Sonntag,
8. Juni und Sonntag, 10. August
markt machen. Auch für das leibliche
Wohl wird bestens gesorgt sein.
Wer noch gut erhaltenen Trödel (keine Kleidung) beisteuern möchte, kann
den an folgenden Terminen am NorbertTreff abgeben:
Freitags 30. Mai, 6. Juni und 13. Juni
zwischen 17:00 und18:00 Uhr
Mit einem ökumenischen FamilienGottesdienst um 11:00 Uhr in der
St. Norbert-Kirche beginnen wir das
Fest.
Geburtstagsfeier
für alle ab 70 Jahren
Samstag, 5. Juli, 15:00 bis 17:00 Uhr,
sind alle Seniorinnen und Senioren, die
in den Monaten März, April, Mai und
Juni Geburtstag hatten, zu einer gemeinsamen Feier ins Heliand-Gemeindehaus
eingeladen. Nach gemütlichem Kaffeetrinken wird ein kleines Programm für
Unterhaltung sorgen. Persönliche Einladungen erfolgen rechtzeitig.
Die Line-Dancer Alstedde
Sommerpause im
Gemeindehaus
Das Heliand-Gemeindehaus bleibt in
der Zeit vom 7. bis 31. Juli ausnahmslos
für alle Gruppen geschlossen.
Kirchenmusik
Offenes Frühlingsliedersingen
Pfingstsonntag, 8. Juni, 18:00 Uhr: vor
der Stadtkirche Offenes FrühlingsliederSingen mit dem Posaunenchor im Rahmen der »Nacht der offenen Kirchen«
25. ökumenisches Gemeindefest
Am 15. Juni wird rund um die St.-Norbert-Kirche gefeiert: 25 Jahre gelebte
Ökumene – ein guter Grund zum Feiern! Das Motto des Tages ist: »Gut, dass
wir einander haben« Für Jung und Alt
wird wieder viel zu erleben sein. Wie
immer erwartet die Besucher ein bunter
Markt mit vielen Angeboten und Mitmachaktionen. Manches Schnäppchen
lässt sich auf dem Trödel- und Bücherwww.in-einem-boot.de
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Gemeindeleben
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Nachruf Hannelore Schewe
Nachruf Sigrid Galaske
In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost,
ich habe die Welt überwunden. Joh. 16, 33
Wir nehmen Abschied von Hannelore Schewe, die am Gründonnerstag, 17. April, im Alter von 82 Jahren verstarb.
Bis 1994 leitete sie 15 Jahre sie mit großem Engagement die
Heliand-Frauenhilfe. Freundlichkeit, Warm- und Weitherzigkeit zeichneten sie aus, viele Menschen haben durch sie
Zuwendung, Hilfe und Liebe erfahren.
Fest im Glauben verwurzelt gestaltete Hannelore Schewe an
vielen Stellen maßgeblich, ideenreich und zupackend das Gemeindeleben im Heliand-Bezirk mit. Ihr Wirken hat bis heute Spuren hinterlassen.
Gott hat sie zu sich genommen. Wir sind dankbar für die Erlösung von ihrer
schweren Krankheit, gleichzeitig aber auch traurig, dass sie nicht mehr unter uns
weilt.
Im Namen der Ev. Kirchengemeinde und der Frauenhilfe
Pfarrer Bernd Quade und Ingrid Wollny
Erinnerung an »Tante Sigrid«
»Tante Sigrid« war für Generationen von Kindern ein Begriff, arbeitete sie doch 33 Jahre lang im Kindergarten.
Zunächst in der Stadtmitte, und dazu nahm sie von der
Bebelstraße die Kinder morgens mit – zu Fuß versteht sich
– und dann im Stephanus-Kindergarten in der Seelhuve.
Ihre Dienstkleidung war die weiße Schürze – so lernte ich
sie auch kennen. Wie viele Kinder hat sie durch die Kindergartenzeit begleitet, wie viele Tränen getrocknet, wenn
der Abschied morgens von den Eltern schwer fiel.
Auf dem Schoß von Tante Sigrid war Platz. 1998
wurde sie in den Ruhestand verabschiedet mit einer sommerlichen Grillparty und vielen Rosen.
Es war ein Fest der Dankbarkeit. In ihrem Ruhestand hat sie sich zunehmend um ihre alte Mutter kümmern müssen, die hochbetagt im Januar
verstarb. Sigrid folgte ihr am 11. März im Alter
von 74 Jahren. Sie wurde auf dem evangelischen
Friedhof Horstmar in der Nähe ihrer Mutter beigesetzt. Hannelore Klusmann
Ökumenische Vesper
Sonntag, 29. Juni: Ab 16:30 Uhr Ökumenische Vesper anlässlich der Verabschiedung von Anne Roosmann und
Oliver Schwarz-Roosmann in der katholischen St.-Marien-Kirche, anschließend
Abschiedsfeier im St.-Georg-Gemeindezentrum.
Singegottesdienst
Sonntag, 24. August, 11:00 Uhr: Singegottesdienst in der Stadtkirche St. Georg
Im Internet
Kirchengemeinde
Lünen
Cappenberg
Der Frauengesprächskreis…
…unter der Leitung von Margret Zapp
trifft sich an den Montagen 2. Juni,
7. Juli und 4. August jeweils um
17:00 Uhr im Gemeindehaus Rosenstraße
Das ökumenische
Bibelgespräch…
…mit Pfarrer Quade und Pater Altfried
findet an den Donnerstagen 26. Juni,
24. Juli und 28. August im katholischen
Pfarrhaus neben der Stiftskirche – jeweils
um 15:00 Uhr statt.
www.kirchengemeindeluenen.de
32
Gemeindeleben
www.in-einem-boot.de
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Gemeindeleben
33
Kirchenmusik
Kochen ist Muße...
Foto: Björn Jankord
Kantorei probt Requiem
von Karl Jenkins
Die Kantorei hat sich auch in diesem
Jahr wieder ein sehr interessantes Ziel vor
Augen und Ohren: Das Requiem von
Karl Jenkins.
Karl Jenkins, geboren 1944 in Penclawwd, Wales, ist walisischer Oboist,
Saxophonist, Keyboarder und Komponist. Seine musikalische Karriere begann
er als Solo-Oboist im National Orchestra
of Wales. Während seiner Studienzeit an
der Royal Academy of Music beschäftigte
er sich intensiv mit Jazz, was dazu führte,
dass er in einigen Jazz-Rockformationen
als Keyboarder, Instrumentalist und
Komponist tätig wurde. Die bekannteste
ist wohl die Band »Soft Machine«.
In den 1980-er und 90-er Jahren
machte er Werbemusik. Bereits hier
führte er in konzertant angelegten ChorArrangements seine musikalischen Erfahrungen zusammen, die von Pop über
Symphonik und geistliche Chormusik
bis hin zu ethnischer Musik reichten.
34
Kirchenmusik
Für sein Requiem griff er auf zahlreiche ältere Antiphonen und Gesänge
zurück, die er bearbeitete und mit der
Vertonung von japanischen Gedichten
in einen Zusammenhang stellte. Das Requiem wurde 2.6.2005 in der Southwark
Cathedral uraufgeführt.
Die Musik des Requiems von Karl
Jenkins handelt ist also eine sehr spannende Mischung!
Wir werden das Jenkins-Requiem
am Ewigkeitssonntag, 23.11.2014 um
17:00 Uhr in der Ev. Stadtkirche gemeinsam mit dem St.-Georg-Ensemble
und dem Kammerchor der Musikschule
unter Leitung von Monika Bergmann zu
Gehör bringen.
Wenn Sie dieses spannende Werk
gerne mitsingen möchten, ist jetzt der
richtige Zeitpunkt, um in die Probenarbeit einzusteigen. Wir proben immer
dienstags von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr
im St.-Georg-Gemeindesaal.
Alles Weitere bei Jutta Timpe,
Tel. 13987
www.in-einem-boot.de
… für Kantorin Jutta Timpe, auch wenn es manchmal sein
muss. Für sie ist Muße nicht von »muss« zu trennen: Ohne
»muss« gäbe es die köstlichen Momente der Muße nicht.
Das folgende Rezept ist Jutta Timpes Antwort auf die Bitte,
ein Rezept für ein sommerliches, in ihrer Familie beliebtes
Gericht beizusteuern.
Gebackene Zucchini/Auberginen
Zucchini/Auberginen in Scheiben schneiden, die Scheiben salzen und ½ Stunde stehen lassen, anschließend mit Küchenpapier
abtrocknen. Danach mehlieren.
Die mehlierten Scheiben in mit einem
kleinen Schuss Milch verquirltes, gewürztes
Ei tauchen und dann in Semmelbröseln wenden.
Das verquirlte Ei sollte man mindestens mit Salz und Pfeffer würzen.
Muskat ist auch nicht schlecht.
Ansonsten kann man alle möglichen Geschmacksnoten hinzufügen, die der
überfüllte Gewürzschrank so hergibt. Leute mit besonders viel Muße können statt
der Milch auch geschlagene Sahne verwenden.
Diese ganz vorsichtig mit dem Ei vermischen. Dann erhält man »gebackene Sterne-Koch-Zucchini/Auberginen-Scheiben«.
Auch die Semmelbrösel kann man mit anderen Zutaten mischen und somit immer anders aromatisieren: z.B. mit gemahlenen (und gerösteten) Nüssen, Röst-Zwiebeln, Cornflakes, mit geriebenem Parmesan oder Abrieb von Zitronenschale, mit
Kokosflocken oder frischen gehackten oder getrockneten Kräutern. Variatio delectat!
Die panierten Gemüsescheiben in Öl ausbacken, auf Küchenpapier zwischenlagern. Wenn die gebackenen Zucchini/Auberginen-Scheiben nicht schon von in der
Küche umherschweifenden Familienmitgliedern direkt vom Küchenpapier in den
Mund wandern, kann man sie mit einem Kräuterquark oder einem Joghurt-Dip oder
einer Tomatensalsa (oder, oder, oder) als Vorspeise oder als Gemüsebeilage warm oder
kalt servieren.
Das Rezept ist simpel.
Man braucht aber Zeit und Muße bei der Durchführung!
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Gemeindeleben
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Sing mit!
Singen macht
Spaß und
stärkt die Gesundheit –
und das nicht
nur unter der Dusche, sondern besonders in der Gemeinschaft eines Chores.
Probieren Sie es aus! Der Kirchenchor
der Ev. Kirchengemeinde Lünen probt
immer donnerstags von 19:30 Uhr bis
21:00 Uhr im St.-Georg-Gemeindesaal
hinter der Stadtkirche und freut sich
über neue Sänger und Sängerinnen.
Weitere Infos bei Kantorin Jutta
Timpe, Tel. 02306/13987
Kinder und Jugend
Stadt-Insel-Café
Das Stadt-Insel-Café öffnet vor den
Sommerferien ein letztes Mal am
15. Juni. Es gibt leckeren selbstgebackenen Kuchen und frische Waffeln. Auch
das Außengelände steht bei hoffentlich
Foto: Björn Jankord
gutem Wetter zur Verfügung.
Im Anschluss (gegen 17:00 Uhr) wird
zum Saisonabschluss der Grill angeworfen und es gibt Grillwürstchen.
36
Gemeindeleben
Sonstige
Evangelisch-Landeskirchliche
Gemeinschaft
Miteinander möchten wir über Fragen
des Lebens und Glaubens nachdenken.
Wir lesen gemeinsam die Bibel, hören,
reden und beten miteinander.
Auf diese Weise wollen wir uns gegenseitig durch die frohe Botschaft von Jesus Christus ermutigen lassen, sodass wir
–auch im Alltag – gestärkt sein können.
Schauen Sie doch einfach mal herein!
Wir treffen uns im St.-Georg-Gemeindezentrum an jedem Mittwoch um
19:30 Uhr zum Bibelgesprächskreis.
Kontakt: Reinhard Weigelt,
Laakstr. 36, Tel. 02306/ 57164
Der Hauskreis trifft sich am ersten
Montag im Monat, um 19:00 Uhr.
Kontakt: Gabi Trippe, Brahmsstr. 42,
Tel. 02306/ 959439
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Stadtkirchenarbeit
»Reformation und Politik« –
das Jahresthema 2014 im Rahmen der Lutherdekade
Von 2008 bis 2017, also bis zum Jahr des großen Reformationsjubiläums »500 Jahre Thesenanschlag«, feiert die EKD die sog. »Lutherdekade«, in der die Gemeinden
eingeladen sind, sich jedes Jahr mit einem reformatorischen Thema auseinanderzusetzen. Im Jahr 2014 soll es um das Thema »Kirche und Politik« gehen.
Soll Kirche sich politisch einbringen? Wie kann politisches Engagement von
Christinnen und Christen aussehen? Oder – sollen wir uns ganz raushalten, uns
zurückziehen auf die reine Kirchlichkeit? Geht das überhaupt, wenn man die Bibel
ernst nimmt?
Über diese Themen möchten wir in diesem Jahr mit verschiedenen Projekten
auch im Rahmen der Stadtkirchenarbeit nachdenken.
»Notschlafstellen im
Auch die
Ruhrgebiet« – Fotoausstellung
aus einer Inivon Stefan Fercho in der
tiative unserer
Stadtkirche
Gemeinde
Menschen ohne festen Wohnsitz begeghervorgegannen uns täglich im Alltag. Sie gehören
gene Notzu unserer Gesellschaft dazu – dennoch
schlafstelle des
weiß man wenig über sie.
Vereins »Dach
Wie leben diese Menschen? Ist die
über dem
Übernachtung auf der Straße und in
Kopf« Lünen
Parks für sie die einzige Möglichkeit?
wird vorgeMit 15 Fotos aus Notschlafstätten im
stellt.
Ruhrgebiet versucht der freiberufliche
Der Verein bietet ein gelungenes BeiFotograf Stefan Fercho, die Lebenssispiel dafür, wie politisch und kirchlich
tuation von nicht sesshaften Menschen
engagierte Menschen Verantwortung in
auszuloten. Die Bilder, die aus diesem
der Gesellschaft übernehmen.
Projekt entstanden sind, zeigen keine
Ausstellungseröffnung:
Menschen – gleichwohl geben sie be27. Juni 2014, 12:00 Uhr
redte Einblicke in ein Leben im ÜberAusstellungszeitraum:
gang, das oft viele Jahre und Jahrzehnte,
27. Juni – 18. Juli 2014, zu den
manchmal auch ein Leben lang, im
Öffnungszeiten der Stadtkirche
Übergang bleibt.
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Stadtkirchenarbeit
37
Den Rahmen sprengen« –
Eine Ausstellung mit Bildern
von Heinrich Otto Gresch
Fast muss man sich schon wundern, dass
Heinrich Otto Gresch (*1927; † 1999)
bei all seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten noch die Zeit fand, als Maler tätig
zu sein! Denn neben seinem Hobby, der
Malerei, war der kreative Künstler auch
noch als Regisseur für die Lüner Spielgruppe »die Kulisse« tätig; er war jahrelang der Organisator des Jugendkarnevals in Lünen, Vizepräsident eines Lüner
Schützenvereins, Mitglied im Flüchtlingsbeirat, Jugendschöffe, er schrieb
Märchenstücke, die er mit Kindern
einübte, und vieles mehr. Nicht ohne
Grund wurde deshalb in seinem Todesjahr 1999 eine Straße in Lünen nach
ihm benannt.
»Mit der herkömmlichen gegenständlichen Malerei fällt man nicht mehr auf,
man muss schon neue Dinge bringen.«
38
Stadtkirchenarbeit
– unter dieser Devise malte Heinrich
Otto Gresch seine Bilder. Und so findet
man unter seinen Werken wenig Gegenständliches und viel abstrakte Malerei
in kräftigen Farben. Besonders gerne
malte der Künstler Stadtansichten von
seiner Heimatstadt Lünen – auf Farbe
und Form reduzierte Ansichten, in denen der Kundige durchaus »seine« Stadt
wiederzuerkennen vermag. Und auch
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das Meer hat es ihm angetan – man sieht
den weiten Himmel, der mit dem Meer
zu verschmelzen scheint, fantastische
Wolkenformationen; Schiffe, Windmühlen. Besonders interessant: Seine
»Bilder in 3D«: Farbenfrohe Impressi-
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
onen von Morgen, Mittag und Abend
auf geknautschter Leinwand, die z.B. die
Farbenpracht der Sonne über dem Meer
zeigen. Manche seiner Bilder »sprengen
den Rahmen« – ganz buchstäblich: sie
sind über den Rahmen hinaus gemalt,
fließen aus dem Rahmen heraus, der an
einer Ecke geborsten erscheint. Alle seine
Bilder fordern zu intensiver Betrachtung
heraus, eben weil sie nicht auf den ersten, sondern vielleicht erst auf den zweiten Blick ihre Aussage preisgeben.
In den Sommerferien, vom 20. Juli
bis zum 17. August werden einiger der
interessantesten Werke von Heinrich
Otto Gresch in der Stadtkirche St. Georg zu sehen sein.
Vernissage zur Ausstellung: im Anschluss an den Gottesdienst am 20.
Juli 2014.
Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Kirche in den Sommerferien besichtigt werden.
Stadtkirchenarbeit
39
Menschen unterwegs –
Ikonen des Alltags
Jenseits der Stille… Pfingsten überwindet die Sprachlosigkeit!
Die Nacht der offenen Kirchen in St. Georg, Lünen
Pfingsten vor fast 2000 Jahren:
Pfingsten 2014 in Lünen:
Ausstellung von Marlies Blauth
in der Stadtkirche
Eine außergewöhnliche Portraitreihe
zeigt die Ausstellung »Menschen unterwegs« im August und September.
Die Künstlerin Marlies Blauth verfremdet in ihren Arbeiten Fotos von
Menschen, die sie vorrangig an Bushaltestellen oder auf Bahnsteigen wartend
fotografiert hat. Sie selbst beschreibt ihre
Vorgehensweise so:
»Ich male, zeichne, kratze, ritze bereits
in die Fotos hinein, die alle unterwegs
entstanden sind. Von dieser Verbindung
aus Foto und Zeichnung entstehen Fotokopien, in die ich wieder male, zeichne
und kratze. Irgendwann habe ich dann
ein Ergebnis, bei dem man nicht mehr
unterscheiden kann, was die Fotovorlage
war und was meine manuelle Bearbeitung. Dieses Blatt collagiere ich auf eine
Leinwand und übermale es ein letztes
Mal.«
So entstehen Bilder von Menschen,
die ihrer alltäglichen Umgebung enthoben scheinen: nachdenklich, in sich
40
Stadtkirchenarbeit
gekehrt, aber nicht passiv. Es entsteht ein
geradezu »zeitloser Eindruck«: Obwohl
alle Fotos der heutigen Zeit entstammen,
könnten einige Portraits auch aus längst
vergangenen Jahrhunderten sein.
Wir sehen uns selbst eingebettet in
die Zeit im Sinne der Unendlichkeit und
auf diese Weise miteinander verbunden,
ganz ähnlich wie beim Aufenthalt in einer alten Kirche, in der schon ungezählte
Anliegen der Menschen vorgetragen
wurden, die unseren eigenen ganz ähnlich sind.
Wir laden Sie herzlich ein, sich diese
ungewöhnliche Bilderreihe in der Stadtkirche anzusehen!
Ausstellungszeitraum: 31. August –
27. September 2014
Eröffnung der Ausstellung mit einer
Vernissage im Anschluss an den Gottesdienst am 31. August 2014.
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Eine kleine Schar von Leuten, Anhänger
von diesem Jesus von Nazareth, macht
große Furore.
Nach 50 Tagen der Sprachlosigkeit
und Angst geht es hinaus in die Öffentlichkeit!
Auf dem Marktplatz von Jerusalem
geschehen Zeichen und Wunder: Menschen hören die Predigt von Simon
Petrus in ihrer eigenen Sprache. Verständigung wird möglich! Und plötzlich sind
alle von der Liebe und der Begeisterung
für die Sache Jesu erfüllt. Der Heilige
Geist weht über den Platz. Am Ende des
Tages werden 3000
Menschen sich taufen lassen und die
erste christliche Gemeinde bilden.
Bei der »Nacht der offenen Kirchen«
geht es alles andere als sprach- und ausdruckslos zu: Gehörlose und Hörende
finden zusammen und feiern miteinander Gottesdienst. Sie verstehen einander
ohne Probleme! Vor der Kirche rotten
sich Menschen zusammen, um miteinander Frühlingslieder zu singen. Alle
machen mit – denn Singen macht Spaß
und begeistert! Im Kirchenkabarett kann
man über sich selbst und alles Menschlich-Allzumenschliche bei »Kirchens« lachen und mit Humor neuen Mut fassen
– und vielleicht weht auch bei uns der
Heilige Geist über
die Kirche…
Wir laden herzlich ein zu einem
Nachmittag und
Abend »Jenseits der
Stille« am Pfingstsonntag in St.
Georg!
Und so sieht der Tag aus:
15:00 Uhr: Gottesdienst für Gehörlose und Hörende mit Ausschnitten aus dem
Film »Jenseits der Stille«
16:00 Uhr: »Jenseits der Stille« – Kino im Gemeindehaus mit Kaffeetrinken
18:00 Uhr: Mund aufmachen – mitsingen! Offenes Singen von Frühlingsliedern
vor (oder in) der Kirche – mit Jutta Timpe und Chor-Verstärkung und dem
Posaunenchor der Kirchengemeinde Lünen!
20:00 Uhr: »Die letzte macht das Licht AUS!« Ulrike Böhmer –
Kirchenkabarett vom Feinsten!
22:00 Uhr: Ausklang mit Wein und Gesprächen
ca. 22:30 Uhr: Segen zur Nacht
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Stadtkirchenarbeit
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Kinder & Jugend
Muße und Jugend?
Ist Muße für uns ein Thema? Spontan würde ich erst einmal sagen »nur bedingt«.
Doch halt, trotz meistens »Halli Galli + Pomm Frites« (so der Ausspruch
eines ehrenamtlichen Jugendmitarbeiters über unsere Jugendarbeit),
gibt es sie doch, die Muße.
Auch wenn der ökumenische
Jugendkreuzweg vor Ostern
mit 15 Teilnehmenden nur sehr
mäßig besucht war, war mehr
als »Muße« an diesem Freitagabend dabei, als wir uns in der
katholischen Marienkirche mit
den Stationen Jesu in seinen
letzten Tagen in Kleingruppen
auseinander gesetzt haben. Und
über Karneval mittlerweile das
Das Poseidonbad auf Ischia • Foto: Kathrin Stihl
fünfte Klosterwochenende zum
Thema »Spiritualität und Musik«, ließ
oder wenn einmal Zeit für ein nettes Geeben diese Muße zu. Oder im letzten
spräch in der Sonne in unserem schönen
Herbst, die Mitarbeiterfreizeit auf Ischias Garten ist…
(Italien), als wir gemeinsam in den PoMuße, es gibt sie, auch bei der Evanseidonthermen im warmen Wasser lagen
gelischen Jugend Lünen…
und über »Gott und die Welt« entspannt
In diesem Sinne eine schöne und sonsprachen.
nige Sommerzeit (mit vielen BegegnunBesondere Muße erlebe ich immer
gen, Action – aber auch Muße!).
auf unserer Freizeiten. Sei es im Kanu,
bei mit den Teilnehmenden gemeinsam
gestalteten Freizeitgottesdiensten, oder
Im Internet
beim gemütlichen Gesellschaftsspiel träEv. Jugend Lünen
ge in der sengenden Mittagssonne.
www.evangelischeManchmal erlebe ich diese Muße
jugend-luenen.de
auch auf der meist quirligen Stadt-Insel.
Wenn Ehrenamtliche auf eine Tasse
Kaffee im Jugendbüro vorbeischauen
42
Kinder & Jugend
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Personelles: Johanna
und die Nachfolge
Bei der Evangelischen Jugend tut sich einiges. Kurz
nach der Einführung von Johanna Urban in die halbe Stelle im Jugendbereich
hat sie uns aus persönlichen Gründen
(Wechsel der Fachhochschule für ihren
Mastersabschluss/persönliche Veränderungen) am Ende der halbjährigen Probezeit verlassen. Der Jugendausschuss
und das Presbyterium haben die Freigabe der Bewerbung einer Nachfolgerin
»grünes Licht« gegeben. Sie soll voraussichtlich zum 1. September für vier Jahre
ihre Arbeit aufnehmen.
Freizeiten: letzte Plätze
Neu: Jugendbereich
Mit dem Auszug der kreiskirchlichen Jugendkontaktstelle aus Räumlichkeiten
des Hauses der Stadt-Insel sind zwei ehemalige Büroräume frei geworden. In Absprache mit dem Presbyterium und im
Auftrag des Jugendausschusses konnten
wir die Räume zu einem Jugendbereich
umbauen/umgestalten. Da die StadtInsel nur bedingt »jugendlich«, sondern
seinen Schwerpunkt auf Kinderfreundlichkeit gesetzt hatte, konnten wir nun
den Bereich »Jugend« ausbauen. Mit
Billard, Theke (in Eigenarbeit durch Ehrenamtliche) und Spielen (neu: PSP3)
können wir jetzt abends unser offenes
Jugendangebot ausweiten.
Die Sommerferien stehen vor der Tür
und wir haben für Kurzentschlossene noch einige
freie Plätze. Bei
der Vorortaktion »Bauspielplatz«
(28.7.–1.8.) sind
noch etwa (zur Zeit
der Drucklegung)
zehn Plätze frei.
Die Kinderfreizeit
Großoldendorf in
Osterfriesland hat
noch acht Plätze
frei. Die Jugendfreizeit Camp Canow hat noch fünf Plätze frei. Alle anderen Freizeiten sind leider ausgebucht!
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Kinder & Jugend
43
Kindergarten
Evangelische Tageseinrichtungen für Kinder
44
Durch das Einlassen auf die Farben
und das intuitive Arbeiten, sind den
Kindern kleine Meisterwerke gelungen,
die auch für die heimische Terrasse erworben werden konnten, um dort einen
Ehrenplatz zu finden.
Was Muße früher einmal bedeutete haben wir erleben müssen
Kleine Künstler auf den Spuren
von Pablo Picasso
Ein Beitrag aus dem Johannes-Kindergarten von Jens Hoppe
Die ursprüngliche Bedeutung des
Wortes Muße (althochdeutsch »muoza«,
mittelhochdeutsch »muoze«) war Gelegenheit, Möglichkeit. Diese Bedeutung
sollten wir in diesem Jahr hautnah erleben. Was war geschehen?
Wie in jedem Jahr und das seit über
20 Jahren, fahren wir mit unseren Kindergartenkindern, die in diesem Jahr
eingeschult werden, in die Jugendherberge. Diesmal wieder in die Wewelsburg. Zum Programm gehört auch eine
ordentliche Schatzsuche. Ein Schatz,
meistens eine Kiste, ein Karton oder wie
in diesem Jahr eine Tasche aus Jute wurde also versteckt. Der geheime Ort war
ein Busch mitten auf einem Spielplatz.
Unterschiedlichste Aufgaben mussten erfüllt werden, um den richtigen Weg zum
Schatz zu finden. Endlich angekommen
war der Schatz nicht mehr da.
Offensichtlich hat jemand die ursprüngliche Bedeutung des Wortes
Muße gekannt. Für uns hatte der nahegelegene Supermarkt glücklicherweise
noch Ersatzschätze parat.
Herzliche Grüße von den Schatzsuchern
aus dem Johannes-Kindergarten
Mit Unterstützung der Künstlerin Kerstin Donkervoort aus Bönen haben die
25 Vorschulkinder des Ev. Paul-Gerhardt
Kindergartens in Lünen-Alstedde die
Möglichkeit gehabt, ganz nach dem Vorbild des Künstlers Pablo Picasso ein 125
Zentimeter langes Lärchenholzbrett zu
gestalten.
Die Kinder haben mit viel Spaß und
Kreativität, die sogenannten
»Woodpeople« – »Holzmenschen«,
die hervorragend dekorativ auf dem Kindergartengelände zur Geltung kommen,
gestaltet.
Zuerst wurde die Fläche in viele kleine Flächen unterteilt, farbenfroh mit
Acrylfarben ausgefüllt und durch eine
schwarze Umrandung zum Strahlen gebracht.
Kinder erleben Muße…
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Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Kindergarten
Stephanuskinder in der Moschee
In jedem Freispiel erleben Kindergartenkinder Muße: ohne Druck, aus eigenem Antrieb, mit Spaß ein Bild malen,
nach Herzenslust verschwenderisch mit
Kleister Papiere zusammenkleben oder
einfach nur Papier mit einer Schere in
kleinste Schnipsel zerschneiden.
Ganz entspannt ein Bilderbuch mit
der Lesepatin auswählen, die Bilder gemeinsam betrachten und der Geschichte
lauschen, auch das ist Muße im Kindergartenalltag. Mit dem Begriff Muße
können sie nichts anfangen, er ist ihnen
nicht geläufig. Aber auf dem weichen
Gebetsteppich in der Moschee haben
sie die Muße, im Sinne von Rast, Ruhe-
pause, entdeckt. Dort konnten unsere
„Schukis“ sich nach dem „Fußmarsch“
von der Seelhuve bis zur Roonstraße erst
einmal ausruhen, ohne Schuhe natürlich. Wie einige Wochen zuvor bei der
Rallye in der Stadtkirche, gab es auch
hier viel zu entdecken. Auf dem Gebetsteppich liegend oder sitzend, haben
sie den Blick in die Kuppel schweifen
lassen und die verschiedenen arabischen
Schriftzeichen rundherum entdeckt. Ihre
Blicke blieben natürlich in der Mitte der
Kuppel an dem riesigen Kronleuchter
hängen, der sie besonders faszinierte.
Eine Studentin der Religionswissenschaften erklärte ihnen z.B. die Bedeutung
der Schriftzeichen, wie Muslime beten
und was alles zum Freitagsgebet gehört.
Dann aber war es auch wieder an der
Zeit, die Phase der Muße, mit der Bedeutung von Ruhe und Untätigkeit, zu
beenden, den weichen Teppich zu verlassen, die Schuhe anzuziehen und sich in
Richtung „Kindergarten“ in Bewegung
zu setzen.
Elke Hohensee
Kindergarten
45
Senioren
kcüRBlick
Gottesdienstreihe mit (un)gewöhnlichen Predigern
Senioren-Frühstück
Einen fröhlichen Vormittag erlebten alle
Besucher des Senioren-Frühstücks am
28. März im St.-Georg-Gemeindesaal.
Fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um das umfangreiche leckere Frühstück zu genießen.
Höhepunkt war danach der Beitrag von
Heimatpfleger Horst Störmer. Schwungvoll mit Liedern und Wortbeiträgen läutete er unter Mitwirkung aller Anwesenden den Frühling ein.
Das nächste Senioren-Frühstück ist
46
Senioren
schon geplant: am Freitag, 13. Juni, von
9:30 bis 11:30 Uhr wieder im St.-GeorgGemeindesaal.
Senioren-Kino
Zum letzten Kino-Nachmittag im Heliand-Gemeindehaus vor der Sommer-
pause laden wir ein für den 16. Juni.
Gezeigt wird der Film »Blind Side –
Die große Chance« mit Sandra Bullock
in der Hauptrolle. Basierend auf einer
wahren Begebenheit. Filmstart ist um
15:00 Uhr, Eintritt ist wie immer frei.
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Die sonntäglichen Gottesdienste in der
Stadtkirche St. Georg waren Ende Januar und Anfang Februar von einer Gottesdienstreihe geprägt, die Bestandteil
meiner Vikariatsausbildung war. Hier
einen Rückblick auf vier Vormittage, an
denen ich zusammen mit der Gemeinde
das Wort Gottes in neuer Art und Weise
entdecken wollte:
»Es ist gut, verschiedene Formen von
Gottesdienst erleben zu können, weil
man auch Klarheit darüber gewinnt, was
einem selber gefällt.« So zu lesen auf einem der vielen Rückmeldebögen, die Sie
fleißig ausgefüllt haben. Diesen konnten
wir auch entnehmen, dass Sie gerne gekommen sind und wieder kommen würden, selbst wenn Ihnen nicht immer alles
gefallen hat, was wir Ihnen in den vier
sehr unterschiedlichen Gottesdiensten
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
zugemutet haben.
An verschiedenen Formen des Abendmahls haben Sie teilgenommen, Sie wurden im Gottesdienst nach ihrer Meinung
gefragt oder mussten in Aktion treten,
hinterher viele Kreuze machen und vor
allem standen andere Menschen auf der
Kanzel, als Sie es gewohnt sind: Und Sie
haben sich auf alles eingelassen, haben
bereitwillig mitgemacht und zugehört.
Vielen Dank dafür.
Danken möchte ich auch den drei
Menschen, die meinem Aufruf gefolgt
sind und sich getraut haben, Prediger
zu werden: Thomas Grabowski, Karsten
Karad und Johanna Urban. Alle drei haben sich sehr persönlich mit dem Wort
Gottes auseinander gesetzt und ihre Gedanken der Gemeinde präsentiert. Darüber hinaus wurde viel Zeit und Kreati-
Gemeindeleben
47
Stadtkirche
»Kohlenstaub« und
»Linienstraße« –
Krimi in der Kirche
vität investiert, um ein breites Spektrum
an Möglichkeiten zu präsentieren, den
eigenen Glauben zu leben und zum
Ausdruck zu bringen. Herzlichen Dank
Euch Dreien.
Wenn mehrere Menschen am Gottesdienst beteiligt sind, wird dieser
lebendiger und es ist zu erkennen, dass
die gesamte Gemeinde Anteil daran hat,
diese Zeit bewusst mit Gott zu verbringen. Zudem hat uns ihre Rückmeldung
gezeigt, dass der Gottesdienst besser
wird, wenn er auf mehreren Schultern
steht. So kann es in Zukunft vielleicht
48
Gemeindeleben
gelingen, Alterstrukturen zu erreichen,
die wir mit dieser Reihe leider nicht in
der Kirche versammeln konnten.
Insgesamt ist mir neben der beachtlichen Rückmeldung, von der hier ein wenig zu sehen ist und die in die Arbeit des
Presbyteriums einfließen wird, vor allem
eine Erkenntnis geblieben, die ich von
vielen Seiten gehört habe: Es ist schön,
Gemeinschaft in der Kirche erleben zu
können und dabei zu bemerken, wie viel
Bedeutung die Bibel für das Leben jedes
Menschen hat.
Sebastian Amend
www.in-einem-boot.de
Es war ein Ausflug in das Ruhrgebiet
der sechziger Jahre, als die Evangelische
Pfarrerin und Autorin Anne-Kathrin
Koppetsch am 14. März in der Stadtkirche vor gut besetzten Kirchenbänken aus
ihren beiden Krimis »Kohlenstaub« und
»Linienstraße« vorlas. Es geht darin um
Martha Gerlach, eine Pastorin, die zur
Hobbydetektivin wird, als in ihrer Gemeinde mysteriöse Dinge passieren.
Die Figur der Martha Gerlach beruht
dabei auf der evangelischen Pfarrerin
Renate Krull, einer der ersten Pfarrerinnen in Dortmund. Koppetsch fand
ihre Geschichte so interessant, dass sie
sie in ihren Krimis verarbeitet hat. Und
so findet sich in ihren Büchern neben
viel Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet
auch etliches Wissenswertes rund um die
Lebens- und Arbeitsumstände der ersten
Pfarrerinnen, die damals noch mit vielen
Vorurteilen und manchmal auch mit
der Herablassung durch die männlichen
Kollegen zu kämpfen hatten.
An die Lesung schloss sich dann auch
noch ein Gespräch an, in dem Anne-Kathrin Koppetsch und Claudia Reifenberger über das heutige Leben und Arbeiten
als Pfarrerin erzählten. Auch wenn Pfarrerinnen heute für viele Gemeinden ein
längst vertrauter Anblick sind, gebe es
immer noch einige Baustellen hinsichtlich der Gleichstellung – so waren sich
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
beide einig.
Die Musik von Michael Gick am Saxofon und Winfried Moselewski am EPiano, die jeweils zur gerade gelesenen
Szene passende Stücke spielten, machten
den Abend zu einer runden Sache.
Claudia Reifenberger
Kinder und Jugend
Kinderbibelwoche 2014:
Jesus – Gewusel – Christ
28 Kinder und ein großartiges Betreuerteam bezogen in der Woche vom 22.
bis zum 27. April mit mir zusammen
Gemeindeleben
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Frühlingsmarkt
Was für ein toller Tag! Nach Regen und
Trübsinn kam am ersten Frühlingsmarkt
auf der Stadt-Insel dann doch die Sonne
raus.
die Stadt-Insel, um dort einen wesentlichen Schritt in der Entwicklung des
Christentums nachzuempfinden: Nach
der Kreuzigung Jesu schien erst alles verloren, und doch begeisterte seine Auferstehung die Menschen so sehr, dass sie
eine neue Gemeinschaft gründeten, die
dann zur Kirche wurde. Diese Zwischenzeit beschäftigte uns in den thematischen
Einheiten, in denen die Umbrüche der
damaligen Zeit teils in einem großen
Gewusel, teils mit stiller Spannung verfolgt wurden. Die Kinder ärgerten sich
mit Petrus, begleiteten den kleinen und
den großen Jünger nach Emmaus oder
lauschten den »Verbotenen Geschichten«, während der Bäcker Ben sich vor
den Römern verstecken musste und nur
mit Hilfe des Fisches seine Freunde fand.
Die Woche ermöglichte es den Kindern, christliche Gemeinschaft zu erleben, biblische Erzählungen mit allen
Sinnen zu erfassen und viele Fragen zu
Stellen, die sie genauso wie Erwachsene
bereits beschäftigen.
So hatten alle viel Freude miteinander
und blicken nun gespannt auf die Sommerfreizeiten der Kirchengemeinde, für
die es sogar noch letzte freie Plätze gibt.
Von den Kindern wünsche ich Ihnen
einen lauten und dankbaren Segen. Es
ist ein großes Geschenk für alle Beteiligten, dass so eine Woche in der Gemeinde
möglich ist.
Sebastian Amend
Foto: Björn Jankord
Buntes Frühlingstreiben mit vielen
Besuchern bei Bratwurst, frischer Erbsensuppe, Frühlingskartoffeln und selbstgemachtem Heringstipp/Frühlingsquark,
selbstgemachtem Kuchen und frischen
Waffeln. Und ein vielfältiges Programm
lud zum Verweilen ein.
Foto: Björn Jankord
Die Holzhütten lockten mit einem
Büchertrödel, selbstgemachten Frühlingsgestecken und leckeren Kaffeespezialitäten.
Foto: Björn Jankord
50
Gemeindeleben
www.in-einem-boot.de
Nr. 80 – Juni / Juli / August 2014
Foto: Björn Jankord
Das Kulturproramm war vielfältig:
Die neue MoB-Band stellte sich vor, der
Posaunenchor der Kirchengemeinde trug
Frühlingslieder vor, die Steeldrumband
der Heinrich-Bußmann-Schule heizte
ordentlich ein, die Tanzgruppe um Tabea
Steier zeigte ihr Können, und unsere
Band Dandelion ließ auch ordentlich
was von sich hören… Eine gelungene
Premiere, die im nächsten Jahr wiederholt werden wird.
Aufbau Camp Canow
Mit sechs ehrenamtlichen Jugendmitarbeitern haben wir uns am Beginn der
Osterferien mit dem Gemeindebulli auf
den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern in unser Wohnwagencamp nach
Canow aufgemacht. Mit zwölf weiteren
Menschen aus Lünen und Umgebung
haben wir das Camp »saisonfertig« gemacht: Großzelt und Vorzelte aufgebaut,
gestrichen, geputzt und kleine Reparaturen erledigt und alles für die Gruppen
vorbereitet. Eine schöne Zeit mit engagierten Menschen!
Foto: Trägerverein Camp Canow
Gemeindeleben
51
Der Fischer klopft ihm auf den Rücken,
wie einem Kind, das sich verschluckt hat.
» Wa s d a n n ? « , f r a g t e r l e i s e .
»Dann«, sagt der Fremde mit stiller
Begeisterung, »dann könnten Sie beruhigt
hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen
– und auf das herrliche Meer blicken.«
»Aber das tu ich ja schon jetzt«,
sagt der Fischer, »ich sitze beruhigt
am Hafen und döse, nur Ihr Klicken h at m ich dab ei g es t ö r t .«
Au s : He i n r i c h B ö l l , An e k d o t e z u r
Senkung der Arbeitsmoral (s. S. 8f.!)

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