Herzogsägmühle aktuell 4/2011 (pdf 5,6 MB)
Transcrição
Herzogsägmühle aktuell 4/2011 (pdf 5,6 MB)
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer Das ZENIT, Werkstatt für Menschen mit psychischer Erkrankung, ist erneut in den Schlagzeilen. Dieses Mal geht es nicht um die gelungene Umsetzung arbeitsbezogener Teilhabeangebote in einer „Spezialwerkstatt“, sondern um einen „Spezialeinsatz“. Von einem ätzenden Gestank erfüllt, wurde das Gebäude umgehend evakuiert. Der Verdacht fiel auf ausgetretenes Kühlmittel, zehn Beschäftigte wurden zur Beobachtung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Ursache sorgte zunächst für Verwirrung: Von Zucker auf einer Heizplatte war zu lesen. Später war dann klar, dass es ein Reinigungs- und Entkalkungsmittel war, welches, nicht im Wasser aufgelöst, bei starker Erhitzung ätzendes Gas freisetzte. Zum Glück wurde keiner ernsthaft verletzt – auch Dank der Umsicht der am Einsatz Beteiligten! Und übrigens gilt Zucker Ergibt Nie Irgendein Toxin“. gerade im ZENIT: „Z hro Themen kompakt Zur Einstimmung Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde von Herzogsägmühle, Herzogsägmühle Die Zeitung für Herzogsägmühler, ihre Freunde und Partner 40 Jahre Schöneckerhaus Seite 3 Eröffnung BiLL in Landsberg am Lech Seite 4 www.herzogsaegmuehle.de Ausgabe 4/2011 25 Jahre i+s Pfaffenwinkel GmbH Seite 5 Senioren mit seelischer Erkrankung Heimat geben: Den besonderen Alltag normal gestalten wenn Sie in einer Zeitung etwas zum Thema „Pflege“ lesen, haben Sie in aller Regel wenig Freude: Pflegenotstand, Missstände in der Pflege, Pflegeskandale, zu wenig Geld für die Pflege sind die gewohnten, ratlos und traurig machenden Schlagzeilen. Und daneben und darum herum wird das andauernde Lied der erstrebenswerten ewigen Jugend gesungen, die Fitness beschworen, die Leistungsfähigkeit hofiert. Wir berichten in dieser Ausgabe von „Herzogsägmühle aktuell“ auch über Pflege, mit speziellem Blick auf die Anforderungen, die in unserem gerontopsychiatrischen Wohn- und Pflegeheim Schöneckerhaus gegeben sind. Wir rücken damit Menschen in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit, die alt und pflegebedürftig werden und zudem, meist schon sehr lange, von seelischer oder Suchtkrankheit betroffen sind. Unsere Form der Altenhilfe ist, allen fachlichen Spezialthemen zum Trotz, vor allem einem verpflichtet: Der Würde der Bewohnerinnen und Bewohner. Wie umfassend dies gedacht und gelebt werden will, davon berichten wir – im Bewusstsein, dass Altenhilfe in die Mitte unserer Gemeinwesen gehört und Altwerden nicht nur zum Menschsein gehört, sondern dieses Menschsein vertieft, erweitert und abrundet. Auch und gerade bei seelischer Erkrankung gilt dieses Bekenntnis! Möge die Lektüre dieser Ausgabe Sie nicht rat- In der gerontopsychiatrischen Abteilung des Schöneckerhauses ist ein geregelter Tagesablauf wichtig, Spiel und Spaß kommen dabei nicht zu kurz Foto: Sabine Keyser los und traurig, sondern beschenkt, bereichert und gut unterhalten zurücklassen! wiedergeben. Der Beitrag einer Alten- Auge tauchen die endlos langen Flure un- Handschuhe über und befreit Herrn J. aus Und mögen Sie angerührt werden von den pflegerin namens Frau Schulze unter dem seres Hauses auf. Ich überschlage die Kilo- seiner misslichen Lage. Behutsam führt anderen Berichten aus unserem Ort zum Titel: „Ein ganz normaler Sonntag im Pfle- meter, die in einer Schicht zu laufen sind – die Kollegin ihn ins Bad. Herr J. ist hochVon Petra Schweder Leben, der ohne Ihre Unterstützung nicht geheim – oder, Schwester, ich will nach Vollzeit und ungefähr 60 mal gelaufen gradig dement und fürchtet sich vor Wasso lebens- und liebenswert wäre! Seit Tagen beschäftigt mich dieser Artikel, Hause!“ springt mir besonders ins Auge. zugrunde gelegt, komme ich auf beachtli- ser. Sie setzt ihn auf den Duschstuhl und che vier Kilometer – Kondition ist also ge- holt erst einmal ein Stück Schokolade aus der Abgabetermin rückt näher und näMit einem herzlichen Gruß Ihr Wecker klingelt um 04.00 Uhr morgens, fragt. dem Schrank. „Schauen Sie mal, ich habe her... hier etwas Leckeres“, sagt sie betont Soll ich einfach die Pflegeplanung öffnen? ihre Schicht beginnt um 05.30 Uhr. In unIhr Wie schon viele vor mir auch über die Er- serem Haus beginnt die Frühschicht um Frau Schulze und ihre Kolleginnen begin- freundlich und bemüht sich, seine Scham nen um 05.30 Uhr, die Bewohner zu wa- und seine Verwirrung zu überspielen. Die schwernisse und den Stress der Pflege 06.00 Uhr. und von Lebensdramen berichten? Was Frau Schulze ist 48 Jahre alt, hatte gestern schen. Ihr „blutet“ jedes Mal das Herz, Kollegin tut so, als sei es alltäglich, den eiinteressiert? Ich lese, suche Anregungen, Spätschicht und kam gegen 22.00 Uhr nach wenn sie pünktlich um halb sechs damit genen Kot zu essen und mit dem Rest die wie man die Grätsche zwischen Pflege- Hause, konnte unmöglich gleich zu Bett beginnt, die tief schlafenden Bewohner zu Wände zu beschmieren. Nachdem sie Wilfried Knorr frust und Pflegelust darstellt, ohne zu jam- gehen. Ihr nicht mehr all zu junger Körper wecken. Sie fragt sich, ob es noch eine Ge- Herrn J. davon überzeugt hat, dass SchoDirektor von Herzogsägmühle mern oder zu idealisieren – den Alltag eben ist nach so einer Spätschicht mit nur einer rechtigkeit gibt! Ich schaue auf die Uhr, es kolade nur zu bekommen ist, wenn er sich weiteren Kollegin für 34, zum Teil schwerst ist früher Vormittag. Auch bei uns beginnt waschen lässt, hilft er ihr schließlich - laut pflegebedürftigen Bewohnerinnen und ab 06.00 Uhr „der Kampf“ gegen das uner- schimpfend und nach ihr schlagend - sich Bewohnern, immer dermaßen ausgepo- bittliche Ticken der Uhren im Pflegetakt. zu reinigen. Schweißnass und von der wert, dass er mindestens zwei Stunden vor Ich stehe auf und gehe in den Speisesaal. Wasserschlacht tropfend bezieht die Koldem Fernseher braucht, um ihre flattern- Frau B. sitzt wie immer zufrieden im legin das Bett neu, kleidet Herrn J. frisch den Hände und die schmerzenden Kno- Morgenmantel am Frühstückstisch, auch an, reicht ihm ein Glas Saft und noch ein chen wieder einigermaßen in Einklang zu Herr O. knabbert noch an seiner Weißbrot- Stück Schokolade. Dann schaltet sie den bringen. In unserem Pflegeheim werden scheibe, weiter hinten sitzt auch Herr M., Fernseher ein und rennt mit einem Blick 54 Menschen versorgt, eine Schicht ist mit dem eine Kollegin gerade sein Essen ein- zur Uhr zum nächsten Bewohner. Mein vier bis fünf Pflegekräften besetzt, ihr gibt. Ich rufe ein fröhliches „Guten Mor- „Danke“ hört sie schon nicht mehr. Zurück Durchschnittsalter liegt bei 51 Jahren. Ich gen“ in den Saal. Für kurze Zeit schaut in meinem Büro öffne ich weit das Fenster habe mich nach Gesprächen mit ihnen Frau B. hoch und lächelt zurück. Auf dem und atme tief die frische Luft ein. Auf der über das Spätprogramm im Fernsehen Weg zu „meinem Artikel“ steht plötzlich Bank vor meinem Fenster sitzt Herr O. und noch nie gefragt, ob es sich um einen sol- Herr J. vor mir und schaut mich geistesab- genießt die Sonne. Ich wende mich wieder chen Kompensationsmechanismus han- wesend an. Ein Blick und ein Atemzug von meinem Artikel zu. Lauthals erklingt das delt. Ein unmittelbarer Wechsel von der mir genügen, um im Bilde zu sein. Herr J. Lied „Schön ist die Liebe im Hafen...“ – ich Spät- in die Frühschicht, die um 06.00 Uhr hat seine kotbeschmierte Vorlage unter- summe leise mit. Zehn Minuten später singt beginnt, ist bei uns allerdings die große halb der Knöchel hängen, die Hose und ein „Männerchor“: „Schau einer schönen Ausnahme. Eine Grundregel der Dienst- seine Hände starren vor Dreck. Verwirrt Frau nie zu tief in die Augen...“. Ich muss planung lautet: Maximal vier Dienste versucht er, die Füße aus der feuchten, schmunzeln. hintereinander. stinkenden Umklammerung zu ziehen. Mein Magen erinnert mich an die Semmel, Tja – ein ganz normaler Tag...und Gott sei‘s Frau Schulze schreibt weiter: „...Rennen die ich vor einer halben Stunde gegessen gedankt, dass unsere Bewohnerinnen Mitten im Ort Herzogsägmühle liegt das Schöneckerhaus, in dem ein gerontopsychia- ist mir zur Gewohnheit geworden, es geht habe. Zum Glück kommt die „Rettung“ und Bewohner ihre Pf legerinnen und trisches Wohnheim und ein integratives Pflegeheim untergebracht sind Foto: sk nicht mehr ohne ...!“ Vor meinem geistigen schon angelaufen. Schnell streift sie sich Pfleger haben. Ein ganz normaler Tag 2 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Mehr als 30 Jahre Hilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen in und durch Herzogsägmühle: Der Fachbereich vervollständigt sein Versorgungs-Angebot Von Michael Bräuning-Edelmann Mit der Eröffnung der medizinischen Rehabilitation für Kinder und Jugendliche im vergangenen Jahr, dem organisatorisch organischen Anschluss der Bereiche Gerontopsychiatrie und Pflege im Juli dieses Jahres und der Eröffnung einer Wohnmöglichkeit für Menschen mit Intelligenzminderung und Psychose in Peiting ab Dezember 2011, verfügt der nun erweiterte Fachbereich „Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und Pflege“ über ein nahezu komplettes Angebot für Menschen mit psychischer Erkrankung. Mit circa 240 statio- greifenden Vernetzungsstrukturen (Steuerungsverbund psychische Gesundheit) der Region zusätzlich als äußerst hilfreich, um durch Kooperation und Zusammenarbeit mit anderen Anbietern, dem Wunsch- und Wahlrecht von Betroffenen in vielerlei Hinsicht zu entsprechen. Im Rahmen der Vorgaben des SGB IX sind sämtliche Leistungsträger (DRV, GKV, AA, JH, SH) in diesen Versorgungsauftrag miteingebunden, auch wenn es an den Schnittstellen der Leistungsträger noch häufige Reibungsverluste gibt. Der Übergang von Maßnahmen mit intensiver Betreuung zu Hilfen mit loser Begleitung ist jederzeit bedarfsgerecht sowohl in als auch außerhalb von Herzogsägmühle und einem Hüftleiden. Nicht zuletzt die stationären Wohnangebote in Herzogsägmühle unterstützen durch ihre Offenheit und stetiges Bemühen „normales“ Leben auf dem Weg zu einem Ortsteil zu gestalten, den Geist der Inklusion in jede Richtung. Mit der Adaption der gerontopsychiatrischen Wohnmöglicheiten nach SGB 12 im Schöneckerhaus, das erste Angebot in Bayern dieser Art, stellt sich der Fachbereich auf die zukünftigen Anforderungen in diesem Bereich ein. Nicht nur den Menschen, die bereits durch die Angebote von Herzogsägmühle versorgt und betreut werden, sondern auch allen Gerontopsychiatrische Arbeit beim Sozialpsychiatrischen Dienst von Herzogsägmühle in Garmisch-Partenkirchen: Einsamkeit im Alter vermeiden Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat ungefähr 87.000 Einwohner. Ein Viertel davon ist 65 Jahre und älter. Gemäß offizieller Berechnungen wird die Bevölkerung bis zum Jahr 2028 um vier Prozent zurückgehen. Die Zahl der über 65jährigen wird dabei über 20 Prozent ansteigen. Im Vergleich zu anderen Landkreisen ist der Seniorenanteil besonders hoch, weil viele Ruheständler in diese landschaftlich attraktive Region umsiedeln. Psychische Gesundheit und Prävention vor Einsamkeit stehen im Mittelpunkt der gerontopsychiatrischen Arbeit. Hilfsangebote richten sich vor allem an alleinstehende alte Menschen ab dem 60. Lebensjahr, die von Vereinsamung oder psychischer Behinderung bedroht oder betroffen sind. Weil ihnen ein unterstützendes Umfeld fehlt, sind sie am ehesten gefährdet, von der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft abgekoppelt zu werden. Bei Hausbesuchen macht sich die gerontopsychiatrische Fachberatung ein Bild von der Gesamtsituation der Hilfeberechtigten. Sie schaut auf Mobilität, Wohnsituation und soziale Lage. Mit den Hilfeberechtigten zusammen wird nach Lösungs- und Fördermöglichkeiten unter Einbeziehung der eigenen Ressourcen und der Hilfsangebote im Netzwerk vor Ort gesucht. Die Menschen sollen ihr Leben so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld führen. Ein weiteres Angebot ist die Beratung von Angehörigen psychisch erkrankter Menschen. Hier geht es um Herausforderungen, die mit psychischen Veränderungen im Alter, unterschiedlichen Erwartungen und Lebenswelten zusammenhängen: Insbesondere die Verschiedenheit von Generationen, Wertvorstellungen und Biographien kann zu unterschiedlicher Fremd- und Selbsteinschätzung bezüglich Alter oder psychischer Gesundheit führen. Gerontopsychiatrische Fachberatung zeigt Entlastungsangebote auf und unterstützt bei der Organisation notwendiger Hilfen. Alle genannten Hilfen sind niederschwellig und für die Betroffenen kostenlos. pek Integratives Pflegeheim in Herzogsägmühle beteiligt sich an der Evaluation des Risikomanagementsystems der Arzneimittelversorgung: Sicherheit durch professionelles Medikamentenmanagement Den Herzogsägmühler Fachbereich "Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und Pflege" verantworten, v.l. Michael Bräuning-Edelmann, Fachbereichsleiter; Peter Walter, Teilbereich Wohnen; Dr. Klaus Keller, Teilbereich Rehabilitation; Petra Schweder, Teilbereich Gerontopsychiatrie und Pflege; Jürgen Walk, Teilbereich Sucht. Nicht auf dem Bild Bernd Richter, Teilbereich Regionale Angebote Foto: sk nären Wohn- und Pflegemöglichkeiten in Herzogsägmühle und Peiting, 240 Maßnahmen der medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation in Herzogsägmühle, Schongau und Landsberg, 350 Angeboten der ambulanten Wohn- und Tagesbegleitung verteilt über die Landkreise Weilheim-Schongau, GarmischPartenkirchen und Landsberg am Lech, sowie entsprechender sozialpsychiatrischer und psychosozialer Beratungsangebote, leistet der Herzogsägmühler Fachbereich einen zentralen Beitrag zum Versorgungsauftrag in den genannten Landkreisen und darüber hinaus, einer Region mit knapp 500.000 Einwohnern. Seit Jahrzehnten ist es in diesem durchlässigen und f lexiblen Maßnahmeverbund psychiatrischer Hilfen Tradition, für persönliche Bedarfe ganzheitlich individuelle Hilfeangebote, gemeinsam mit den Betroffenen, zusammen zu stellen. Dabei erweisen sich die trägerüber- in beide Richtungen sichergestellt. Über 235 ambulante Wohnmöglichkeiten in vielen Orten der genannten Landkreise, auch in Herzogsägmühle selbst, sind Garant für flexible Hilfen! Über die sozialpsychiatrischen Beratungsstellen, einschließlich der gerontopsychiatrischen Angebote, in den Landkreiszentren wird durch bürgernahe Hilfe und Aufklärung vor Ort seit langem das Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen Bedingungen gefördert und ermöglicht, also der inklusive Gedanke der Behindertenrechtskonvention gelebt und verfolgt. Im gleichen Kontext sind die intensiven Bemühungen im Bereich Rehabilitation zu sehen, die darauf abzielen, die Akzeptanz und Selbstverständlichkeit psychiatrischer Rehabilitation in der Bevölkerung zu erhöhen. Ziel ist, dass eine Rehabilitationsmaßnahme im Rahmen einer Depression genauso selbstverständlich in Anspruch genommen wird, wie bei Bürgerinnen und Bürgern in den genannten Landkreisen bietet sich hier die Möglichkeit, störungsspezifische und altersgerechte Hilfe zu erfahren. Aufgabe der kommenden Jahre wird es sein, mit den anderen, insbesondere ambulanten Anbietern der Region, im Sinne eines gerontopsychiatrischen Kompetenzzentrums vernetzte Hilfen ambulant und stationär zu organisieren. Im Vorlauf hierzu beteiligt sich der gerontopsychiatrische Wohnbereich an einer Studie der Fachhochschule Ravensburg zu den Wirkmechanismen gerontopsychiatrischer Rehabilitation. Für den Bereich der Pflegeangebote durch Herzogsägmühle wird bis Ende 2012 ein neues Gesamtkonzept zu erstellen sein, um den steigenden, insbesondere durch die unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Hilfebedarfe geprägten, Notwendigkeiten Rechnung zu tragen. Auch in Deutschland zählen arzneimittelbezogene Probleme zu den häufigsten und kostspieligsten Erkrankungsursachen im Alter. Davon betroffen sind insbesondere chronisch mehrfach erkrankte Seniorinnen und Senioren. Laut Bundesgesundheitsministerium sind deutschlandweit jährlich 30 Milliarden verordnete Tagesdosen zu verzeichnen. Menschen jenseits des 65. Lebensjahres erhalten täglich bis zu acht Wirkstoffe gleichzeitig verabreicht. Medikationsfehler stellen deshalb das quantitativ bedeutendste Risiko für die Sicherheit von Patienten dar. Das Medikamentenmanagement in stationären Einrichtungen ist eine verantwortungsvolle und höchst anspruchsvolle Aufgabe. Sie beginnt mit der Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner, erstreckt sich über die Anordnung, Dosierung, Lagerung, Bestellung und Verabreichung von Medikamenten bis hin zur Beobachtung ihrer Wirkung. Den Untersuchungen des Instituts für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität Köln zufolge erfahren in stationären Alteneinrichtungen jährlich bis zu einem Viertel der Seniorinnen und Senioren circa 60 bis 120 Schädigungen wie Magenbluten, Stürze, Verwirrtheit oder Inkontinenz durch Multimedikation. Als Hauptursachen werden mangelndes Risikobewusstsein aller Beteiligten sowie die fehlende kommunikative und arbeitsorganisatorische Abstimmung der Heilberufe angeführt. In Reaktion auf diese besorgniserregenden Ergebnisse wird derzeit mit Unterstützung von etwa 100 Apotheken, Einrichtungen und Fachgesellschaften das „Geriatrische Medikationsassessment“ nach Dr. F. Hanke deutschlandweit etabliert. Dieses in fünfjähriger Forschungsarbeit entwickelte Instrument hebt gezielt ab auf die Stärkung der Kernkompetenzen von Pflegefachkräften und Qualitätsmanagementelementen der Einrichtungen. Einen ersten Einblick in die Leistungsfähigkeit dieses Systems erhielten die Mitarbeitenden des Integrativen Pflegeheims Schöneckerhaus im Juli dieses Jahres. Nun steht es fest – ab Oktober 2011 wird sich das Team in Kooperation mit der Peitinger Apotheke Am Hauptplatz unter Leitung von Frank Schauff e. K. an der Evaluation des Risikomanagementsystems der Arzneimittelversorgung beteiligen. sw Cartoon aktuell Im 21. Jahrhundert noch ein Tabu in Alten- und Pflegeheimen? Sexualität im Alter Sexualität ist Ausdruck von Lebensfreude und Vitalität – kein Vorrecht einer Altersgruppe. Nicht der Wunsch nach Liebe, Zärtlichkeit und als sexuelles Wesen wahrgenommen zu werden geht alten Menschen verloren, sondern die vertrauten Mitmenschen, die sie berühren. Die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien belegen, Altern bedeutet nicht den Verlust an sexuellem Interesse. Eine größere Rolle als das Alter selbst spielen der eigene Gesundheitszustand und der des Partners. 81 Prozent aller gesunden Männer und 51 Prozent aller gesunden Frauen im Alter von 57 bis 85 haben noch regelmäßig Sex. Mit wachsendem Alter sind allerdings weniger kör- perliche Spitzenleistungen gefragt – größere Bedeutung bekommen Hautkontakt, Zärtlichkeit und Geborgenheit. Doch welche Möglichkeiten haben eine Frau oder ein Mann in einer Pflegeeinrichtung, erotische, sexuelle Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, auf direktem Wege eine sexuelle Erfahrung zu machen oder eine Beziehung zu pflegen? Viele Einrichtungen sind darauf nicht eingestellt. Im Allgemeinen stoßen alte pflegebedürftige Menschen auf Hilflosigkeit, Unwissenheit, aber auch auf die sture Weigerung des Umfelds, derartige Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte zu beachten. Die Folgen sind große Einsamkeit, emotionales und körperliches „Verhungern“, was sich wiederum in Zwangshandlungen, Verspannungen, Selbstverletzungen, störendem beziehungsweise übergriffigem Verhalten ausdrücken kann. In Wahrnehmung der Gesamtpersönlichkeit, zu der eben auch Sexualität gehört, werden Pflegeeinrichtungen und Pflegende zukünftig diesem Tabuthema nicht nur vorurteilsfrei und würdevoll begegnen, sondern ihm auch den erforderlichen Raum geben müssen. In den Fokus möglicher Lösungen rückt das ganze Spektrum des selbstbestimmten Lebens – partnerschaftsfreundliches Wohnen auch im Pf legeheim, gelegentlich erotischer Medienkonsum bis hin zur aktiven Sexualassistenz. sw Ein Cartoon von Hubert Pfeffer 3 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Gedenktag für Paul Schönecker 40-jährige Geschichte – vom Altenheim für ehemals obdachlose Männer zu Gerontopsychiatrie und integrativer Pflege: Von Gerhard Ottmann, Heimbeirat im Schöneckerhaus Lebendige Geschichte beim Jubiläum im Schöneckerhaus Paul Schönecker, Amtsgerichtsrat in Schongau, hinterließ in seinem Testament eine beachtliche Summe für Herzogsägmühle, zweckgebunden für den Bau eines Seniorenheimes, das natürlich auch den Namen seines Stifters erhielt. Nachdem unser Haus vor 40 Jahren seinen Betrieb aufnehmen konnte, war es eine Selbstverständlichkeit, am 13. April 2011 mit einer kleinen Feier seines Todestages vor 47 Jahren zu gedenken. Eine Abordnung von neun Bewohnern und Mitarbeitenden des Hauses wurde dazu bestimmt, nach Wieseth, Schöneckers Geburtsort, zu fahren, wo auch seine Eltern (der Vater war dort Pfarrer) begraben sind. Der jetzige Ortspfarrer, Klaus Schlicker, begrüßte uns und zeigte uns auch den Weg zum Friedhof. Diakon Siegfried Laugsch legte einen Kranz nieder und würdigte die Verdienste des Verstorbenen. Nach Gebet und kirchlichem Segen führte uns Pfarrer Schlicker durch seine kleine, aber gut gestaltete Dorfkirche. Anschließend kam der gemütliche Teil – ein Mittagessen von bester Qualität in einem winzigen Dorfgasthaus. Die Rückfahrt wurde in Memmingen zur Kaffeepause unterbrochen und mit Hilfe eines guten Navis kamen wir gegen Abend wieder in der Heimat an. Von Ursula Fröhlich Ein Haus mit langer Geschichte ist das Schöneckerhaus. Zum diesjährigen 40. Jubiläum fanden zahlreiche Aktionen statt. Außerdem wurde der runde Geburtstag mit einem Sommerfest gefeiert. lung des Altenheims zur Verfügung gestellt. Dieses sollte den Obdachlosen, die im Diakoniedorf ein Zuhause gefunden hatten, als letzter Wohnort dienen. Der Neubau, der laut Architekt Franz Gürtner durch ein Biotop vor größere Probleme gestellt wurde, geriet integratives Pflegeheim geführt wird, wie Teilbereichsleiterin Petra Schweder erläuterte. Musikalisch umrahmt wurde das Jubiläums-Sommerfest von den Eberle Buam, die dem Schöneckerhaus seit Jahren verbunden sind. Für langjährige Bewohner, die seit zehn, 20 oder 30 Konzert der Singgemeinschaft Schwabsoien als ein Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Jubiläum des Schöneckerhauses: Operettenmelodien und Singspiel Das Konzert der Singgemeinschaft Schwabsoien kann mit Fug und Recht als ein gelungener Höhepunkt einer Reihe von Feierlichkeiten anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Schöneckerhauses in Herzogsägmühle bezeichnet werden. Das Programm überraschte in Vielfalt und Qualität selbst eingefleischte Kenner von Chormusik und Singspiel. Dirigent Josef Kirchhofer hatte ein für diesen Anlass passendes und vielfältiges Programm ausgewählt. Es reichte von der traditionellen Männerchorliteratur von Silcher und Mendelson Bartholdy über gekonnt vorgetragene Operettenmelodien bis hin zu einem fröhlichen Singspiel. Besonders erwähnt werden muss die großartige Leistung der Solisten und der Klavierbegleitung. Der gemeinsam mit den Zuhörern gesungene Kanon „Oh, wie wohl ist mir am Abend“ rundete dieses schöne Konzert ab. as Gute Unterhaltung, Kaffee und Kuchen, später Bier und Brotzeit: Das 40-jährige Jubiläum des Schöneckerhauses fand in einem gelungenen Hausfest seinen Höhepunkt Foto: sk Das Singspiel löste bei den Zuhörerinnen und Zuhörern viel Heiterkeit aus Foto: as IMPRESSUM Herzogsägmühle aktuell – Informationen aus Herzogsägmühle Herausgeber: Herzogsägmühle (Innere Mission München Diakonie in München und Oberbayern e.V.) 86971 Peiting-Herzogsägmühle, Von-Kahl-Straße 4 Telefon 0 88 61 219-0 Telefax 0 88 61 219-201 e-mail: [email protected] internet: www.herzogsaegmuehle.de Eingeladen waren neben den Bewohnern und dem Personal auch Architekt Franz Gürtner und Bauleiter Josef Flunger, die für den Bau verantwortlich zeichneten, Architekt Roland Lagally, der die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen von 1995 bis 2000 begleitete, sowie die ehemaligen Heimleiter und Heinz Stichaner, der 15 Jahre lang als Küchenchef fungierte, bevor das Haus von der Gemeinschaftsküche versorgt wurde. Zur Interview-Runde auf dem rosa Sofa geladen hatte Fachbereichsleiter Siegfried Laugsch, um den Anwesenden durch die Schilderung von Zeitzeugen einen Eindruck der Geschichte des Hauses zu vermitteln. Der Name des Seniorenwohnheims geht übrigens auf Amtgerichtsrat Paul Schönecker aus Schongau zurück, der mit Herzogsägmühle zeitlebens verbunden war. Mit „verstehendem Herz und helfender Hand“, wie Laugsch es formulierte, hatte Schönecker die Innere Mission als Alleinerben eingesetzt und damit das Geld zur Erstel- schließlich zur Pionierarbeit. Dank fortschrittlicher Planung mit überwiegend Ein-Bett-Zimmern und fließendem Wasser, wurden die Bewohner, die zuvor in Sechs- oder Zwölfbettzimmern untergebracht waren, nun stolze Besitzer eines eigenen Zimmers. „Zwölf Quadratmeter eigenes Reich bedeuteten einen großen Luxus in einer Zeit, als Altenheime üblicherweise nur mit Mehrbettzimmern geführt wurden“, erinnerte sich die ehemalige Hausmutter Elisabeth Häderle. Ausgelöst durch Brandschutzauflagen kam es 1994 zu Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, wie Architekt Roland Lagally ausführte. Neben einem Bettenaufzug wurde das Haus mit Nasszellen in den Zimmern, Pflegebädern und einem neuen Eingangsbereich ausgestattet. Unter Heimleiter Willi Fichtner wurde die Pflege ausgebaut und EDV eingeführt. Die konzeptionelle Umstrukturierung wurde beständig weiterentwickelt, so dass das Schöneckerhaus heute als gerontopsychiatrisches Wohnheim und Jahren im Haus leben, gab es Urkunden. Und neben Kaffee und Kuchen unterm Zeltdach vor dem Haus standen noch ein Bierfassanstich und was „G’scheids zu essen“ auf dem Programm. uf Die Eberle Buam sorgten während des Festes für gute Stimmung Foto: sk Verantwortlich: Wilfried Knorr Redaktion: Sabine Keyser Mitarbeit: Norbert Becher, Michael Bräuning-Edelmann, Carola Eismann, Waltraud M. Filser, Ursula Fröhlich, Gabriele Graff, Gudrun Greiner, Martin Holleschovsky, Sigrid Klasmann, Wilfried Knorr, Julia Kreissl, Peter Krößmann, Andreas Kurz, Siegfried Laugsch, Ingo Massel, Nick Naffin, Gerhard Ottmann, Hans Resch, Hans Rock, Angelika Scheinert, Arno Schneider, Heidrun Schneider, Hans Schuh, Petra Schweder, Markus Sinn, Liselotte Stromereder, Katharina Wienke Fotos: Kurt Bauer, Alexandra Braun, Waltraud M. Filser, Gudrun Greiner, Jan Kähler, Sabine Keyser, Eva Lindauer, Sylvie Peschke, Arno Schneider, Willy Sinn, Hanno Sproesser, Bianca Stieler, Ilva Valtere Satz und Layout: Satz Studio Penzberg Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH Spendenkonto: HypoVereinsbank Weilheim (BLZ 703 211 94) Konto 4 799 500 Durch Zeitzeugen ließ Diakon Siegfried Laugsch (re) die Geschichte des Hauses lebendig werden. v.l. Franz Gürtner, Architekt des Hauses, Elisabeth Häderle, Hausmutter und Hauswirtschaftsleiterin und Diakon Helmut Häderle, Heimleiter von 1971 bis 1995 Foto: sk 4 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Ein Sozialunternehmen nimmt seinen Betrieb auf: BFD-Informationstag in Herzogsägmühle erfolgreich: 14 Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen geschaffen Noch Praktikumsstellen frei Von Sabine Keyser Ein Sozialunternehmen, in dem Menschen, die aus den verschiedensten Gründen lange arbeitslos waren, eine Möglichkeit zur Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt bekommen, hat Herzogsägmühle gemeinsam mit neun anderen Gesellschaftern in Landsberg am Lech gegründet. stolz. Als einer der ersten Angestellten hat er mit geholfen, die Angebote von BiLL aufzubauen. Als Ziel für das Sozialunternehmen nennen die Gesellschafter ein Beschäftigungs- und Integrationsangebot für Menschen, die durch persönliche oder soziale Probleme, Langzeitarbeitslosigkeit sowie eine psychische oder andere Art von Das Sozialunternehmen BiLL ist entstanden durch die Kooperation freier Träger und Gebietskörperschaften. Es ist eine selbstständige, gemeinnützige GmbH, gegründet durch Herzogsägmühle, Innere Mission München – Diakonie in München und Oberbayern e.V.; den Caritasverband für den Landkreis Landsberg am Lech; den Landkreis Landsberg am Lech; die Stadt Landsberg am Lech; den Markt Um den Bundesfreiwilligendienst bekannt zu machen, veranstaltete Herzogsägmühle einen Informationstag. Zahlreiche Schulabsolventen sowie Männer und Frauen „jenseits der 30“, die eine berufliche Neuorientierung suchten, gehörten zu den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern. Personalreferentin Gabriele Graff führte durch den abwechslungsreichen Vormittag und informierte die Gäste zunächst über alle Eckpunkte des BFD. Bei Herzogsägmühle, der i+s Pfaffenwinkel GmbH und der Kinderhilfe Oberland stehen mehr als 30 Praktikumsplätze zur Verfügung, nicht nur in Herzogsägmühle selbst, sondern auch in Schongau und Peiting, Weilheim, Polling, Penzberg, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg am Lech und in Buchenberg im Allgäu. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Zuhörerinnen und Zuhörer den Mitarbeitenden, die ihre Einsatzstellen vorstellten. Die betreuerischen und handwerklichen Tätigkeiten, angesiedelt in Wohngruppen, Tagesstätten, Kindertageseinrichtungen, Integrationsbetrieben oder Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind vielfältig. Von Vorteil ist an allen Stellen der Besitz eines Führerscheines. Nach den Informationen wurden bereits die ersten BFD-Vereinbarungen unterschrieben. Noch sind aber Praktikumsstellen zu haben. Interessenten wenden sich an das Personalreferat von Herzogsägmühle unter 08861 219 140 oder 141. gg/sk Arbeitsplätze als Brücke zum ersten Arbeitsmarkt bietet das Gebrauchtmöbelhaus der Beschäftigungsinitiative BiLL in Landsberg am Lech Foto: sk Unter dem Namen „BiLL – Beschäftigungsinitiative Landsberg am Lech“ wurde am Galgenweg 2 ein soziales Kaufhaus eröffnet, in dem gut erhaltene Gebrauchtwaren wie Möbel, Haushaltsartikel und Spielsachen angeboten werden. Zudem bietet BiLL die Abholung von sperrigen Möbeln und Hausrat an, organisiert Transporte und Umzüge, macht Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen möglich und hilft bei haushaltsnahen Dienstleistungen. „Bei BiLL habe ich endlich wieder eine Arbeitsstelle gefunden – nach langer Arbeitslosigkeit, die bei mir mit einer Suchterkrankung einherging. Für mich ein erster Schritt, wieder Fuß zu fassen“, berichtet Herr F. Behinderung keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. Geboten wird ein befristetes Beschäftigungsverhältnis zur Wiedergewinnung eines angepassten Leistungsvermögens, Unterstützung beim Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt oder ein Arbeitsverhältnis bei dauerhaft gemindertem Leistungsvermögen. Als Sozialunternehmen bietet BiLL die Möglichkeit, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gleichberechtigt zusammen arbeiten. Gut erhaltene Gebrauchtwaren werden nicht entsorgt, sondern wieder verwertet. Sozial ist BiLL auch für die Kundschaft – durch günstige Preise. Kaufering; die Lebenshilfe Landsberg; das Ökumenische Sozialzentrum St. Martin; die Katholische Jugendfürsorge; das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Landsberg am Lech und die Regens-Wagner-Stiftung Holzhausen. Unterstützung kann BiLL in vielerlei Hinsicht entgegengebracht werden: Durch den Einkauf im Sozialkauf haus und Beauftragung der verschiedenen Dienstleistungen, durch Sachspenden, Geldspenden und ehrenamtliche Mitarbeit. Die BiLL gGmbH ist vom Finanzamt Kauf beuren als unmittelbar steuerbegünstigten, mildtätigen Zwecken dienend, anerkannt. Spenden können auf das Konto 22 130 934 BLZ 700 520 60 bei der Sparkasse Landsberg Dießen überwiesen werden. Kontakt: BiLL – Beschäftigungsinitiative Landsberg am Lech, gemeinnützige GmbH Galgenweg 2 86899 Landsberg am Lech Telefon: 08191 97 37 24 0 E-Mail: [email protected] www.bi-ll.de Zehn Gesellschafter haben es gemeinsam geschafft: BiLL konnte Ende Mai 2011 die ersten von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen anstellen Foto: sk Öffnungszeiten soziales Kaufhaus, Galgenweg 2 in Landsberg: Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr Arbeitssitzung des Bezirksarbeitskreises Kooperation Oberbayern: Werkstatträte tagen in Herzogsägmühle Im Rahmen einer Arbeitssitzung des „Bezirksarbeitskreises Kooperation Oberbayern der Werkstatträte“ waren Werkstatträte aus ganz Oberbayern zu Gast in Herzogsägmühle. Es wurden verschiedene Themen der aktuellen Situation von behinderten Menschen in Werkstätten (WfbM) besprochen. In seinem Vortrag betonte Gastreferent Roland Weber, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der Werkstatträte, die Wichtigkeit der Netzwerkarbeit von Werkstatträten, insbesondere innerhalb der Entscheidungsfindung politischer Gremien. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht Weber in der Umsetzung der UNKonventionen für behinderte Menschen. „Wir wollen aktiv an den politischen Entscheidungen teilnehmen und unseren Interessen Gehör verschaffen“, so Weber zu den Werkstatträten. Der Bako-Werkstattrat besteht aus fünf Werkstatträten und wurde im November 2008 gegründet und gewählt. Unter Vorsitz von Simone Müller, Werkstatträtin der Steinhöringer Werkstätten, Elisabeth Kienel, Werkstatträtin der Pfennigparade in München und der Vertrauensperson Hans Schuh, Pädagogischer Leiter der Herzogsägmühler Werkstätten, führt der Arbeitskreis halbjährliche Sit- zungen in den verschiedenen Mitgliedswerkstätten durch. Eine weitere Aufgabe des Bako-Werkstattrates ist die intensive Zusammenarbeit mit Trägern und politischen Gremien: Es kam zum Beispiel zu einem Treffen mit der Landtagsfraktion der Grünen und zur Teilnahme bei der Aktion Menschen mit Behinderung im Bayerischen Landtag unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Zum Abschluss der Sitzung besichtigte der Arbeitskreis die Herzogsägmühler Werkstätten und stand den Werkstattbeschäftigten für Fragen zur Verfügung. hs/wmf Beim Infotag zum Bundesfreiwilligendienst in Herzogsägmühle bekamen die Interessierten Berichte aus der Praxis, Informationen zum neuen Freiwilligendienst und die Möglichkeit, gleich einen Vertrag zu unterschreiben Foto: sk Informationen zum Bundesfreiwilligendienst (BFD) für Frauen und Männer: · Alt er Alter er:: möglich ab 16 Jahre nach Erfüllung der mindestens 9-jährigen Schulpflicht; nach oben keine Altersbegrenzung! Für die meisten BFD-Stellen bei Herzogsägmühle wäre der Besitz der Pkw-Fahrerlaubnis sehr hilfreich. · Ausländische Freiwillige: Auch Ausländerinnen und Ausländer können am BFD teilnehmen unter der Voraussetzung, dass sie über einen Aufenthaltstitel verfügen, der sie zur Erwerbstätigkeit berechtigt. · Arbeitszeit Arbeitszeit:: Vollzeit bei 5-Tage-Woche, bei über 27-Jährigen ist auch Teilzeit mit mindestens 20 Wochenstunden möglich · Dauer: in der Regel für 12 zusammenhängende Monate, mindestens jedoch 6 und höchstens 18 Monate, im Ausnahmefall kann der BFD bis zu 24 Monate dauern · Seminare: Der Gesetzgeber schreibt für den BFD die Teilnahme an Seminaren vor, bei einem 12-monatigen BFD sind 25 Seminartage verpflichtend. Freiwillige, die älter als 27 Jahre sind, nehmen in angemessenem Umfang an den Seminaren teil. · Ver gütung: Herzogsägmühle und ergütung: ihre Tochterunternehmen honorieren den BFD vergleichbar dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), das heißt Taschengeld, Gemeinschaftsunterkunft (oder die Auszahlung des entsprechenden Sachbezugswerts), Teilnahme an der Gemeinschaftsverpflegung (oder Auszahlung des entsprechenden Sachbezugswerts). Benötigt die/der „BFDler“ keine Unterkunft und keine Verpflegung, so stehen ihr/ihm während eines Vollzeit-Freiwilligendienstes circa 570,- Euro monatlich zur Verfügung. · Sozialversicherungen: Der Träger der Einsatzstelle, also Herzogsägmühle (beziehungsweise das Tochterunternehmen), übernimmt grundsätzlich 100% der Sozialversicherungsbeiträge bei Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. · Urlaub: 24 Tage bei 12-monatigem BFD · Kündigung: Das Vertragsverhältnis kann aus einem wichtigen Grund, zum Beispiel bei Erhalt eines Studien- oder Ausbildungsplatzes, gekündigt werden. · Zeugnis: Mit Beendigung des BFD erhalten die Freiwilligen ein schriftliches Zeugnis über Art und Dauer des Freiwilligendienstes sowie über ihre Leistungen und die Führung während der Dienstzeit. · Informationen zum BFD im Internet: www.bundesfreiwilligendienst.de Informationen zu Herzogsägmühle im Internet: w w w.her zogsaegmuehle .de .herzogsaegmuehle zogsaegmuehle.de 5 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Aus dem Aufsichtsrat Mein Name ist Angelika Heining und ich bin seit 1991 Mitarbeiterin von Herzogsägmühle. Als Sozialpädagogin arbeitete ich im Fachbereich „Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und Pflege“ im Betreuten Einzelwohnen in Schongau. Im Jahre 2003 wurde ich in die Mitarbeitervertretung von Herzogsägmühle gewählt und bin seit 2005 deren Vorsitzende. Ich bin für diese Tätigkeit teilfreigestellt und arbeite noch als Qualitätsmanagementbeauftragte im Fachbereich. Seit 2005 gehöre ich zudem dem Aufsichtsrat an. Foto: privat personellen Angelegenheiten beider Geschäftsbereiche der IMM. Nach der Neuwahl 2011 wurde ich weiterhin für Herzogsägmühle in den Aufsichtsrat entsandt. Was ist Ihnen im Aufsichtsrat besonders wichtig? Angelika Heining: Hervorzuheben ist, dass zwei Arbeitnehmervertreterinnen als stimmberechtigte Mitglieder in den Statuten des Aufsichtsrats vorgesehen sind. Im Moment ist für den Geschäftsbereich München Bernadette Schmid gemeinsam mit mir als Arbeitnehmervertretung Mitglied des Aufsichtsrates. Der Verein der IMM hat in den Statuten festgelegt, dass im Sinne des Diakonischen Auftrages Dienstleistungen angeboten werden müssen. Gute Arbeitsbedingungen vor Ort führen zu motivierten Kolleginnen und Kollegen und sind der Garant für eine optimale Dienstleistungserbringung und damit der Garant für die positive Entwicklung der IMM. Als Arbeitnehmervertreterin ist mein Hauptanliegen, als Sprachrohr für die Kolleginnen und die Kollegen im Aufsichtrat zu fungieren. Wichtige Entscheidungen, die von den Aufsichtsratsmitgliedern getroffen werden, haben immer Einf luss auf die Arbeitsbedingungen vor Ort. Für mich bedeutet die Mitarbeit im Aufsichtsrat, auch meine Mitarbeit im Finanzausschuss des Aufsichtrates, eine Übernahme von Verantwortung im Hinblick auf „gute Arbeitsbedingungen in der Diakonie“ einzufordern, beziehungsweise zu schaffen. Angelika Heining: Herzogsägmühle als „Ort zum Leben“ ist auch ein „Ort zum Arbeiten“. Mehr als 1200 Kolleginnen und Kollegen erbringen eine wertvolle Dienstleistung für benachteiligte Menschen und für unsere Gesellschaft. Deshalb setze ich mich in den verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen für gute Arbeitsbedingungen, Familienorientierung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gesundheits- und Arbeitsschutz ein. Wie kam Ihr Kontakt mit der IMM und damit mit Herzogsägmühle zustande? Wo sehen Sie die IMM und Herzogsägmühle in 30 Jahren? Angelika Heining: Die Gesamtmitarbeitervertretung der IMM hat mich im Jahr 2005 in den damaligen Hauptausschuss entsandt. Durch die Tätigkeit als Mitarbeitervertreterin hatte ich schon längere Zeit Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen der Mitarbeitervertretung der IMM und als Sprecherin des Wirtschaftsausschusses beschäftigte ich mich intensiv mit den finanziellen und Angelika Heining: Anbetracht der wirtschaftlichen Lage sehe ich Herzogsägmühle auch in 30 Jahren als einen Ort, wo Frauen und Männer würdevoll versorgt werden. Solidarität und Menschenwürde sind heute wie in 30 Jahren notwendig, damit in unserer Gesellschaft auch benachteiligte Menschen weiterhin eine Chance bekommen. Für dies gilt es sich sozialpolitisch einzusetzen. Ihre Die „Bayrische 7“ heizte den Gästen mit bekannten Stücken und typisch bayerischer Blasmusik ein Dass es manchmal schwierig ist, auch Erfolgsmodelle am Leben zu erhalten, verdeutlichte Wilfried Knorr, Geschäftsfüh- rer der i+s Pfaffenwinkel GmbH, gleich bei der Begrüßung der geladenen Gäste, beim 25-jährigen Jubiläum der Was liegt Ihnen bei der Arbeit in Herzogsägmühle besonders am Herzen? Angelika Heining: Der Einsatz der Kolleginnen und Kollegen, die mit Herzblut und Engagement die Dienstleistung vor Ort erbringen und damit eine wertvolle Arbeit leisten. Ein sicherer Arbeitsplatz, gute Arbeitsbedingungen, kollegialer Umgang untereinander und Wertschätzung durch die Vorgesetzten sind nur einige Schlaglichter meines Auftrages als Mitarbeitervertreterin, für die es sich lohnt, sich einzusetzen, damit Herzogsägmühle nicht nur das Patent „Ort zum Leben“, sondern auch das Patent „guter Ort zum Arbeiten“ erhält. Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich in der Diakonie? Ausgelassenes Fest zum Jubiläum Wachsreste sichern Arbeitsplätze in herzogsägmühle SPENDENBITTE Seit der A usg abe 1-2010 sstt ellt Her Ausg usgabe Her-zogsägmühle aktuell den Aufsichtsrat von Herzogsägmühle und der Inner en Mission Münc hen vvor or Inneren München or.. Nachdem an dieser Stelle die Aufsic htsr atsmitg lieder Dr sichtsr htsratsmitg atsmitglieder Dr.. Hannemor Keidel, Sabine Nießen, P Pee t er Gleue, Friederike Fromholzer und Jür hleif er da or en, Jürggen Sc Schleif hleifer dass W Wor ortt hatt hatten, das sechste Interview dieser Rubrik nun mit Angelika Heining. Herzogsägmühler Integrationsfirma i+s Pfaffenwinkel GmbH feiert ihr 25jähriges Bestehen: Ein fröhliches Fest, mit gutem Essen und toller Musik, ohne viele Ansprachen– das war ganz nach dem Geschmack der Angestellten der Herzogsägmühler Integrationsfirma i+s Pfaffenwinkel Foto: sk Foto: sk Integrationsfirma. „Dennoch ist es uns gelungen, von Beginn an Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit herauszuholen. Und ich kann mir keine Möglichkeit vorstellen, Steuergelder besser anzulegen“, so Knorr. Viele Menschen wurden seit der Gründung an den ersten Arbeitsmarkt vermittelt, andere haben eine langjährige Beschäftigung gefunden. Den Mitarbeitenden dankte Knorr für die zuverlässige Arbeit in der Integrationsfirma und versprach ein Fest ohne viele Reden und Ehrungen. Nachdem Dekan Axel Piper und Landrat Dr. Friedrich Zeller ein paar Worte an die Gäste gerichtet hatten, wurde dann auch ausführlich gefeiert. Bei einem köstlichen Buffet, zubereitet von der Herzogsägmühler Gemeinschaftsküche, und typisch bayerischer Bierzeltunterhaltung mit den „Bayrischen 7“ feierten die Mitarbeitenden ausgelassen. sk Neue Fachstelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit im Landkreis Weilheim-Schongau geschaffen: Nicht alle Gemeinden zur Unterstützung bereit Von Martin Holleschovsky Es bedurfte eines langen Atems, nun jedoch ist der Durchbruch geschafft. Die Städte und neun Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau haben sich für die Errichtung einer Fachstelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit ausgesprochen und dafür eine Finanzierungszusage gemacht. Begonnen hatte die Diskussion bereits im Dezember 2009, als sich Vertreter der größeren Städte und Märkte zu einem Sondierungsgespräch in Herzogsägmühle trafen. Vor Allem die Kommunen mit einem zählbaren Bestand von kommunalen Wohnungen sind in dieser Hinsicht sehr interessiert. So ist es doch bei Wohnungsnotfällen so, dass schnell ein geeigneter Ersatzwohnraum zur Verfügung stehen muss. Dieser ist in kleineren Gemeinden eher weniger zur Verfügung, was dazu führt, dass Bürgerinnen und Bürger dorthin abwandern, wo Wohnraum zur Verfügung steht. Diese Problematik führt auch gleich zu ungleichen finanziellen Belastungen bei den Städten und Gemeinden. Sind Bürgerinnen und Bürger erst einmal abgewandert, ist die Kommune schnell frei von jeder Form der Verpflichtung zur Hilfe. Eine Lösung ist nur im Konsens mit anderen Orten denkbar. Die So- lidarische Lösung der Problemlagen ist nur durch eine Mitfinanzierung aller Kommunen im Landkreis umsetzbar. Beratung mit den Bürgermeistern des Landkreises Diese Problemlagen wurden in der Bürgermeisterdienstbesprechung im Februar 2010 in Polling allen Bürgermeistern vorgestellt. In der Folge entstand ein Stimmungsbild, wie die Angelegenheit zu behandeln wäre. Dabei wurde erneut deutlich, dass sich der Landkreis diesbezüglich nicht in der Verantwortung sieht. Dies hatte zur Folge, dass bei der anstehenden Ausschreibung konzeptionell darauf abzuzielen war, dass es eine Finanzierung vorerst nur über die Städte und Gemeinden geben kann. Im weiteren Verlauf des Jahres 2010 hatten dann alle Städte und Gemeinden des Landkreises die Aufgabe, sich mit diesem Thema zu befassen und zum Antrag auf Kostenübernahme in den Stadt- und Gemeindegremien zu entscheiden. In diesen Entscheidungsprozess hinein interessierte sich im Dezember auch Carolin Reiber mit Ihrer Sendung „Bayerntour“ für dieses Sozialthema. Bürgermeister Gerbl und Martin Holleschovsky wurden fachfraulich interviewt und konnten die Problemlagen der Betroffenen schildern. Im Nachgang zur Stadtratsentscheidung in Schongau brachte eine Information aus Peiting etwas Unsicherheit in die Entscheidungsprozesse, da der Markt Peiting sich zwar grundsätzlich für eine Fachstelle entschieden hatte, jedoch den Landkreis als Finanzpartner mit ins Boot nehmen wollte. Schlussendlich entschied am Ende der Kreisausschuss, dass eine Beteiligung des Kreises nicht gegeben ist. 13 von 21 Kommunen des Landkreises beteiligen sich 13 Kommunen wollen sich an der Finanzierung der Fachstelle beteiligen, diese vertreten mithin mehr als 70 % der Bevölkerung. Doch ist es nicht gleich so, dass die 21 nicht zusagenden Gemeinden der Sache grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen würden. Einige sehen es als einen durchaus positiven und gangbaren Weg an, wollen die Entwicklung jedoch noch etwas abwarten. Möglicherweise treten diese später dem Pool bei. Im Mai 2011 trafen sich schließlich die zusagenden Gemeinden und besprachen einen Fahrplan zur Installierung der Fachstelle, die nun im Oktober 2011 errichtet wurde. 21 Monate Entwicklungsarbeit finden einen sehr positiven Abschluss. 6 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Waldkindergarten Wurzelzwerge schließt sich der Kinderhilfe Oberland an: getroffen - gesprochen - notiert Auf neuen Wegen Für die Rubrik „getroffen – gesprochen – notiert“ in Herzogsägmühle aktuell besuchte Marianne Flung er Pf ar kW ollen weber Flunger Pfar arrr er Dir Dirk Wollen ollenw eber,, der gemeinsam mit seiner Frau, Pf ar in Br igitt egg el, seit arrr er erin Brigitt igittee W Wegg eggel, Pfar 2005 für die Evangelisch-lutherisc he Kir emeinde P eitingsche Kircc heng hengemeinde PeitingHerzogsägmühle verantwortlich ist. Frau Flunger lebt seit vielen Jahren in Herzogsägmühle. Betreut wir d sie vvom om F ac hber eic h „„W Wohnen wird Fac achber hbereic eich für Mensc hen mit Behinder ung“ Menschen Behinderung“ ung“.. Nac h ihr em Gespr äc h mit dem Pf ar ach ihrem Gespräc äch Pfar ar-rer sc hr ieb sie ffolg olg enden T schr hrieb olgenden Teext für „Herzogsägmühle aktuell“ auf: Im Waldkindergarten halten sich die Kinder ausschließlich im Freien auf - das wirkt sich sehr positiv auf die körperliche, seelische und soziale Entwicklung aus. Foto: privat Ab September schließt sich der Peitinger Waldkindergarten „Wurzelzwerge“, der bisher unter privater Leitung von Heidemarie Häringer stand, dem integrativen Kindergarten Am Gumpen der Kinderhilfe Oberland an. Als Teil der Kinderhilfe Oberland werden die Wurzelzwerge nun ganz offiziell mit Betriebserlaubnis, staatlicher Anerkennung und Förderung nach dem „Kin- dergarten-Gesetz“ (BayKiBiG) geführt. Durch den Anschluss können die Öffnungszeiten verlängert werden, so dass nun auch berufstätige Eltern eher die Möglichkeit haben, das Angebot zu nutzen und ihre Kinder in den Genuss der Waldpädagogik kommen zu lassen. Zukünftig sollen auch Kinder mit Entwicklungsbeeinträchtigungen aufgenommen und gefördert werden. In einem „Dirk Wollenweber stammt aus Hamburg, dort begann er auch mit dem Theologiestudium. Dann ging der Studienweg nach Marburg und Basel und wieder zurück nach Hamburg. Wo er auch sein Examen abgelegt hat. Während dieser Zeit lernte er seine spätere Frau, Frau Pfarrerin Brigitte Weggel, kennen. Beide mussten auch dann entscheiden wohin der gemeinsame Lebens- und Berufsweg führt. Die Entscheidung fiel dann für die Bayerische Landeskirche, das bedeutete auch, dass jeder von Ihnen beiden seine eigene Straße weiterging. Für ihn ging sie nach Gröbenzell und für seine Frau nach Dachau. Wo jeder von ihnen sein Vikariat gemacht hatte. Beide hatten in GarmischPartenkirchen bereits eine 50-Prozent Stelle gehabt. Von dort bewarben sie sich wieder beide für eine Teilzeitstelle in Peiting-Herzogsägmühle. Er ist für die Gemeinde und die Schule tätig, mit einem Religionsunterricht von sechs Stunden pro Woche. Beide haben auch eigene Bereiche wo jeder für ein Aufgabengebiet alleine verantwortlich ist. Dirk Wollenweber betreut die Pfarramtsführung, den Gemeindebrief sowie die Prädikanten und Lektoren. Seine Frau betreut die Senioren, die Besucherdienste, die Jugend und kümmert sich auch um die Konfirmanden. Dirk Wollenweber arbeitete als Jugendlicher vor dem Abitur als Jugendleiter in seiner Gemeinde und konnte sich auch während seines Studiums nichts Besseres vorstellen, als Pfarrer (Pastor) zu werden. Seit 2005 sind beide in Peiting tätig. Zu ihrem Gebiet gehören noch die Gemeinden Birkland, Steingaden und Prem. Seine Frau übernimmt die ungeraden und er in den geraden Kalenderwochen alle kirchlichen Aufgaben und anfallende Gottesdienste. Dirk Wollenweber hat auch eine Fortbildung zum Notfallseelsorger gemacht. Die Kreisverband-Notfallseelsorge Weilheim- Schongau betreut er seit 2005. In der Evangelischen Landeskirche meint der Begriff Pfarrer mehr die rechtliche Seite des Amtes, der Begriff Pastor steht mehr für die seelsorgerliche Seite des Kirchenamtes. Seit Mitte der 1970er Jahre sind auch (unverheiratete) Frauen in allen Evangelischen Landeskirchen zugelassen.“ Waldkindergarten werden 18 bis 20 Kinder durch zwei Erzieherinnen ausschließlich im Freien betreut. Dies wirkt sich förderlich ebenso auf die körperliche wie auf die seelische und soziale Entwicklung von Kindern aus. Grundlage der Arbeit ist, wie bei anderen Kindergärten auch, der „Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan“ und der Anspruch auf ganzheitliche Förderung der Kinder. skl Seit 15 Jahren Berufliches Zentrum in Herzogsägmühle: Menschen mit seelischer Erkrankung die Berufstätigkeit ermöglichen Von Sabine Keyser „Die berufliche Rehabilitation von Menschen mit einer seelischen Erkrankung ist in Herzogsägmühle eng mit vorhandenen Ausbildungsmöglichkeiten und einer Möglichkeit zur Beschäftigung verbunden“, erklärte Michael Bräuning-Edel- liert. Dieses Maßnahmekonzept stellt ein unverzichtbares Bindeglied zwischen medizinischer Rehabilitation und Ausbildung oder Berufstätigkeit dar. In den vorangegangen Jahren hatte sich gezeigt, dass Menschen mit einer seelischen Erkrankung nach der medizinischen Rehabilitation oftmals noch nicht genügend Rehabilitanden, die in diesem Jahr das Berufliche Zentrum erfolgreich verlassen konnten, bekamen beim Jubiläum ihre Zertifikate überreicht Foto: sk mann, Leiter des Herzogsägmühler Fachbereiches Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und Pflege, bei seinem Rückblick und Ausblick anlässlich des 15jährigen Jubiläums des Beruflichen Zentrums. Mit Unterstützung der Arbeitsagentur Weilheim, namentlich Wolfgang Barth, wurde im September 1996 in Herzogsägmühle ein Förderungslehrgang für Menschen mit psychischer Erkrankung etab- Stabilität und Ausdauer besaßen, um sofort in eine Ausbildung oder die Berufstätigkeit wechseln zu können, bei entsprechender Förderung aber durchaus gute Chancen hatten. Heute stehen in der beruflichen Rehabilitation 22 Plätze zur Verfügung, das Alter der Teilnehmenden bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Sie können im Laufe ihres Aufenthaltes im Beruflichen Zentrum verschiedene Berufszweige durchlaufen, werden schulisch, praxisbezogen und therapeutisch gefördert. „Während dem Lehr- gang und einer anschließenden Ausbildung ist es für die Teilnehmenden möglich, in unserem Internat zu leben“, erklärte Michael Bräuning-Edelmann weiter. Dabei legte er großen Wert auf die professionelle Internatsbegleitung. Es ist aber auch möglich, das Berufliche Zentrum zu besuchen, wenn man beispielsweise im Landkreis lebt und die Möglichkeit hat, täglich mit Bus oder eigenem Auto nach Herzogsägmühle zu kommen. „Es gibt ständig neue Impulse, die Arbeit im Beruf lichen Zentrum weiter zu entwickeln“, verdeutlichte Bräuning-Edelmann die Entwicklung auch in der Zukunft. Durch die Eröffnung der Kinderund Jugendrehabilitation sei eine Öffnung der Altersgrenze nach unten nötig, neue Konzepte würden dafür erarbeitet. Auch eine Halbtagsausbildung wünscht sich der Fachbereichsleiter für die Zukunft. „Manche unserer Rehabilitanden halten die Arbeitsbelastung gut vier Stunden am Tag aus – auch ihnen sollte eine Ausbildung ermöglicht werden können. Um dies durchzusetzen bin ich bundesweit unterwegs“, machte Bräuning-Edelmann sein Anliegen deutlich. Besondere Aufmerksamkeit bekamen beim Jubiläum die Rehabilitanden, die in diesem Jahr das Berufliche Zentrum erfolgreich verlassen konnten. Ein Zertifikat erhielten Martin Mertel, Oliver Masur, Isabell Weston, Max Korobov, Verena Lang, Silvana Buchmüller, Anton Zhorzel, Angelika Tschernousow, Melanie Med, Markus Torge, Sascha Bentenrieder und Kathrin Langer. Mit dem Kronenkreuz der Diakonie in Gold sowie der Ehrenurkunde des Freistaates Bayern wurde Fredi Hiemer für seine 25-jährige Mitarbeit ausgezeichnet. Pfarrer Dirk Wollenweber (im Bild mit seiner Tochter Johanna) betreut gemeinsam mit seiner Frau Brigitte Weggel die Kirchengemeinde Peiting-Herzogsägmühle Foto: privat Sozialpsychiatrischer Dienst von Herzogsägmühle in Murnau: Hilfe bei seelischen Problemen Um Menschen mit seelischen Problemen zu helfen, bietet Herzogsägmühle in verschiedenen Orten der Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen professionelle Beratung an. Eine Außenstelle des Sozialpsychiatrischen Dienstes gibt es auch in Murnau, im Kemmelpark, Dr.-Friedrich-und-IlseErhardt-Straße 15. Hier finden Menschen mit seelischen Problemen und Erkrankungen sowie deren Angehörige kompetente Ansprechpartnerinnen. Die Sozialpädagoginnen Claudia BierprieglSchmid, Jessica Hösl und Ursula Heckhausen beraten in vertraulichen Einzelgesprächen in der Beratungsstelle oder führen bei Bedarf Hausbesuche durch. Seelische Probleme und Erkrankungen sind weit verbreitet und können jeden treffen. Sie können als Krise auftreten, als einmalige Erkrankung, die wieder vergeht, oder chronisch verlaufen. Diese Erkrankungen sind schwierig zu akzeptieren, denn sie machen das Leben schwer, obwohl man von außen oft keinen Grund dafür sieht. Betroffene Menschen sind enttäuscht, dass sie das Leben, zumindest zeitweise, nicht mehr so führen können, wie sie selbst sich das vorgestellt hatten. Dies führt auch zu Konflikten in der Familie und im Freundeskreis. Betroffene und Angehörige können sich mit Fragen vertrauensvoll an den Sozialpsychiatrischen Dienst von Herzogsägmühle wenden. Die Mitarbeiterinnen sind bereit zu helfen, der Krise ihre Schärfe zu nehmen und neue Lebenswege zu finden. Dies ist ein Prozess, der Zeit benötigt, weswegen die Beratung auch über längere Zeit regelmäßig fortgesetzt werden kann. Älteren Menschen mit seelischen Problemen steht die gerontopsychiatrische Fachkraft Ursula Heckhausen bei. Gern besucht sie Senioren auch zuhause und ist dabei behilflich, ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Umfeld so lange wie möglich zu realisieren. Sprechzeiten in Murnau werden dienstags von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 8.30 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr angeboten. Eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 0 88 41 90 52 5 (Außenstelle Murnau) oder 0 88 21 76 51 4 (Sozialpsychiatrischer Dienst in Garmisch-Partenkirchen) ist erwünscht. Die Angebote sind kostenlos und werden über den Bezirk Oberbayern, aus Eigenmitteln von Herzogsägmühle und über Spenden finanziert. uh/sk 7 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Glücklich über bestandene Sommergesellenprüfung: Auszubildende der Herzogsägmühler Fachbetriebe erfolgreich Erneut zeigen die Herzogsägmühler Fach- und Ausbildungsbetriebe, dass bei einer intensiven Förderung auch benachteiligte junge Menschen eine Ausbildung schaffen können: Alle 33 Auszubildenden, die zur Winter- oder Sommer-Gesellenprüfung antraten, haben diese auch erfolgreich abgeschlossen – davon einer im zweiten Anlauf. Besonders beeindruckend ist das herausragende Abschneiden von Nadja Hofmann und Bernhard Winzer, die beide unter den Innungsbesten waren. Wir gratulieren Kevin Achatz aus der Gaststätte Cafeteria, Oktay Azmann, Wladimir Buschel, Guido Lindhammer, Madlen Schmid und Vincent Tschannerl aus der Mechanischen Werkstatt, Cevin Bachmann aus der Gemeinsamen Verwaltung, Fabian Becker aus der Landwirtschaft, Johannes Heining, Felix Hess und Eric Koschany aus dem Bildungs- und IT-Zentrum, Melanie Baiker, Nadja Hofmann, Dominik Hohlweg, Thomas Mayr, Jürgen Mühlbacher, Sebastian Ring und Bernhard Winzer aus der Gärtnerei, Sebastian Bahlke und Stefan Kösters aus der Schreinerei, Alexander Lefrank aus der Textilreinigung, Dennis Giese, Sven Hartmann und Sebastian Neumann aus der Kfz-Werkstatt, Andreas Richtmann aus dem Markt, Nadine Schachtner aus der Gebäudereinigung, Sabrina Wagner und Nancy Zietlow aus den Hauswirtschaften, Eugen Giedt, Sascha Kormann und Oliver Schmid aus der Bau- und Kunstschlosserei, Florian Prähofer aus der Sanitär- und Heizungstechnik sowie Xaver Rohrmeier aus der Elektrotechnik. Unser Glückwunsch gilt den frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen, unser Dank den Beauftragten für Ausbildung und Anleitung in den Fachund Ausbildungsbetrieben und den Lehrern, die dieses gute Ergebnis ermöglichten. nb/wmf communicatio – Herzogsägmühler Kontaktstelle zu Fachschulen, Hochschulen und Wissenschaft gegründet: Dem Fachkräftemangel entgegenwirken Fit bleiben im Wettbewerb und die Gewinnung von Fachkräften, die Idee „Herzogsägmühle – Ort zum Leben“ in der Region verankern sowie die qualitativ hochwertige Arbeit in Herzogsägmühle enger mit Hochschulen und Wissenschaft zu ver- Mitarbeitende von Herzogsägmühle und der Inneren Mission München gründeten gemeinsam die Kontaktstelle „communicatio“ Foto: eli knüpfen – das sind drei Beispiele für die Aufgaben, die zukünftig die neu gegründete Kontaktstelle communicatio in Herzogsägmühle übernehmen wird. Zwölf Delegierte aus den Herzogsägmühler Fachbereichen und Kolleginnen der Inneren Mission München hoben im Mai die Steuerungsgruppe communicatio als künftiges Herzstück der Kontaktstelle aus der Taufe. In einer kurzen Stellungnahme zur Gründungsversammlung erläuterten Andreas Kurz und Matthias Lösch das besondere Anliegen, den enormen Schatz an Fertigkeiten, Fähigkeiten und Wissen in Herzogsägmühle im Bereich der sozialen Arbeit, sowohl regional wie überregional, an Fachschulen, Hochschulen und in der Wissenschaft bekannt zu machen – nicht zuletzt auch, um damit dem schon spürbaren Fachkräftemangel im Bereich der sozialen Arbeit frühzeitig entgegenwirken zu können. ak Herzogsägmühle und Diakonisches Werk Traunstein starten Verbundprojekt: Den Einstieg ins Berufsleben fördern Arbeitslosigkeit zu vermeiden und Europa für alle erlebbar zu machen sind die zentralen Ziele des durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Programms „Integration durch Austausch (IdA)“. Das Diakonische Werk Traunstein e.V. und Herzogsägmühle setzen die Inhalte dieses Programms im Projekt „ALimA – Arbeiten und Lernen im Ausland“ in partnerschaftlicher Zusammenarbeit um. Bis 2014 sollen 110 arbeitssuchende Menschen mit Behinderung oder Lerndefiziten die Chance bekommen, ein mehrwöchiges Praktikum in Slowenien oder Österreich zu leisten und anschließend den Sprung in die Ausbildung oder den Arbeitsmarkt zu schaffen. „Wir sind fest davon überzeugt“, so die stellvertretende Geschäftsführerin Margarete Winnichner aus Traunstein, „dass für alle Auslandspraktikanten der Einstieg ins Berufsleben gelingen wird, denn wir vertrauen auf ein leistungsstarkes Netzwerk aus den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern und Integrationsfachdiensten und natürlich den Betrieben in der Region“. Gerade die im Ausland erworbenen Erfahrungen werden von Arbeitgebern geschätzt, da sie die Flexibilität der Bewerber überzeugend unterstreichen. Die jungen Leute, die ihr Auslandspraktikum in kleinen Gruppen absolvieren, werden in einem mehrwöchigen Seminar intensiv vorbereitet. Dazu gehört neben Sprach- und Computertraining selbstverständlich auch eine kulturelle Vorbereitung. Lern- und Arbeitsmöglichkeiten bieten sich dann unter anderem auf einem ökologischen Bauernhof, der nach international anerkannten Demeter-Richtlinien arbeitet. Neben den langjährigen Erfahrungen der beiden diakonischen Träger mit Menschen, die aufgrund ihrer besonderen Situation am Arbeitsmarkt als „schwer vermittelbar“ gelten, verspricht auch die Zusammenarbeit mit Zavod Horus, dem Institut für Innovation und Entwicklung in Ljubljana, Erfolg. Was den Herzogsägmühler Direktor Wilfried Knorr bei der Auftaktveranstaltung in Herzogsägmühle besonders stolz machte, ist die Tatsache, dass es nur zwei Antragstellern aus Bayern gelang, die harten Kriterien der Bundesbehörden zu erfüllen und ein Projekt im Rahmen des zweiten Aufrufs von IdA bewilligt zu bekommen. ima Ausbildung in Herzogsägmühle Schulabschlussfeier der staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegehelfer: Im Alltag das richtige Maß an Unterstützung bieten 23 staatlich anerkannte Heilerziehungspf leger und 23 staatlich anerkannte Heilerziehungspflegehelfer feierten ihren erfolgreichen Berufsabschluss in der Herzogsägmühler Deckerhalle. Von den 23 Abgängern in der Heilerziehungspf lege haben bereits neun vorab die Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer gemacht – somit haben sie nun vier lange Jahre berufsbegleitende Ausbildung hinter sich. Elf Absolventen der Heilerziehungspflegehilfe beginnen im Herbst mit der Ausbildung in der Heilerziehungspflege, um sich somit auch den Titel einer Fachkraft zu erwerben. Alle Absolventen der Heilerziehungspflege haben gelernt, Menschen in ausgewählten Lebens- und Lernsituationen zu begleiten, zu erziehen, zu bilden, zu pflegen und zu fördern. Sie haben gelernt, ein richtiges Maß an Unterstützung und Assistenz anzubieten und die individuellen Bedürfnisse der Menschen zu achten, mit denen sie arbeiten. Sie haben gelernt, ihre eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen und theoriegeleitet zu arbeiten. Diese Inhalte wurden vermittelt sowohl in fächerbezogenem Unterricht als auch in Lernsituationen, wie zum Beispiel in der Lernsituation „Aggression“, in der es darum ging, mit Aggressionen angemessen und entwicklungsfördernd umzugehen. Die Abschlussfeier begann mit einer Andacht, die vom Unterkurs gestaltet wurde. Bei der anschließenden Zeugnisvergabe zeigten alle Kurse ihr Talent in der humorvollen Darstellung des Schulalltags, sei es durch Lieder, durch Theater oder durch selbstverfasste Texte. Im Gegenzug stellten die Lehrkräfte der Fachschule einen Tag im Leben einer Lehrkraft in der Praxis vor. Bei Kaffee und Kuchen klang die Abschlussfeier aus. Auch viele ehemaligen Schüler trafen sich bei dieser Feier wieder. juri Nach einjähriger Ausbildung haben Jürgen Bader, Tobias Bendrat, Felix Binder, Tina Boier, Christian Botsch, Robert Dobmeier, Petra Epp, Tatjana Feniuk, Felina Fischer, Maria Giannopulu, Martina Greinsberger, Christian Häuplik, Benjamin Häußler, Maria Meryem Kar, Sebastian Kasper, Ann-Christin Körk, Monika Ritzer, Bärbel Schöck, Axel Schöpplein, Brigitte Stadelmayer, Ilva Valtere, Christian Vöst, René Werner die Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin oder zum Heilerziehungspflegehelfer erfolgreich abgeschlossen. Foto: sk Die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin oder zum Heilerziehungspfleger haben Elena Beidner, Sabrina Bendrat, Bastian Brandstetter, Michael Eierschmalz, Sarah Frank, Matthias Friedl, Franziska Fritsch, Stefan Geisenberger, Miriam Gerum, Jonas Grünthaler, Agnes Grundmann, Deborah Hecke, Corinna Henning, Anja Hohenadel, Maximilian Hopfinger, Sandra Kottek, Anna-Lena Kropp, Irmingard Krug, Tobias Noder, Andreas Richter, Sabrina Schober, Simone Schweizer, Miriam Stanekernach dreijähriger Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Foto: sk Ausbildungsjahr hat begonnen: 50 neue Auszubildende in Herzogsägmühle Am ersten September hat auch in Herzogsägmühle das neue Ausbildungsjahr begonnen. 50 junge Menschen sind an diesem Tag hier in ihren neuen Lebensabschnitt gestartet. Viele von ihnen sind allerdings nicht wirklich neu im „Ort zum Leben“, denn die sogenannte Schnupperlehre zur Feststellung der Eignung und Neigung gehört seit einigen Jahren zum Konzept der Ausbildungsvorbereitung. Bei der Begrüßung durch den zuständigen Bereichsleiter, Johann Weihele, die verschiedenen Ausbilder sowie den für die Ausbildung in Herzogsägmühle zuständigen Teilbereichsleiter, Norbert Becher, verglich letzterer die Ausbildung mit dem Legen eines Fundamentes beim Hausbau. Er rief die neuen Auszubildenden auf, an dieser Stelle nicht mit Engagement zu sparen, denn wie bei einem Hausbau könne sich das Sparen an der falschen Stelle erheblich rächen. Johann Weihele, der es sich nicht nehmen ließ, in seinem Urlaub zum Dienstbeginn der „neuen Kolleginnen und Kollegen in Herzogsägmühle“, wie er sagte, zu kommen, hatte zuvor schon die Bedeutung einer Ausbildung im Leben eines Menschen deutlich herausgestellt. Weihele äußerte sich zuversichtlich, dass im Zusammenwirken der Ausbilder, der Betreuer in den Häusern und der Arbeits- und Berufsberatung von Herzogsägmühle es für die neuen Auszubildenden doch möglich sein solle, diesen bedeutsamen Schritt zu einem erfolgreichen Abschluss zu schaffen. Die neuen Auszubildenden verteilen sich auf die Bäckerei, die Gemeinschaftsküche, die Hauswirtschaften, die Gärtnerei, die Landwirtschaft, die Krämerei, die Cafeteria, die Heizungs- und Sanitärtechnik, die Schreinerei, die Schlosserei, die Mechanische Werkstatt, die Elektrowerkstatt, den Frisörsalon „Haarmonie“, die Kraftfahrzeugtechnik, die Gemeinsame Verwaltung sowie das Telezentrum. nbe 50 neue Auszubildende wurden Anfang September vom Bereichsleiter, der Arbeits- und Berufsberatung sowie den Ausbildungsbeauftragten der Betriebe herzlich willkommen geheißen Foto: jkä 8 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Wir danken unseren Spendern Spenden statt Geschenke zum 70.Geburtstag Als Pfarramtssekretärin an der Evangelisch-Lutherischen St. Matthäuskirche in München hat Helga Schönfeldt schon vor Jahren über die Zeitung „Herzogsägmühle aktuell“ von unserem Diakoniedorf erfahren und es im Laufe der vergangenen 20 Jahren immer wieder mal besucht. Es sind die Menschen in Herzogsägmühle, die sie mit ihrer ursprünglichen Freundlichkeit und Heiterkeit immer wieder aufs Neue tief beeindruckt haben. „Wie die Menschen hier miteinander umgehen, fasziniert mich sehr“, sagt Helga Schönfeldt. Auch im Ruhestand engagiert sich Helga Schönfeldt noch immer ehrenamtlich in „Ihrer Bischofskirche“ und gestaltet zum Beispiel auch in diesem Jahr wieder die Erntekrone zum Erntedankfest mit Gemüse und Blumen aus der Herzogsägmühler Gärtnerei. Im Vorfeld zu ihrem 70. Geburtstag empfand sie es unsinnig, dass sie vermutlich mit jeder Menge Blumensträußen und Als Dankeschön für die Spende anlässlich ihres 70. Geburtstages überreichte Diakon Siegfried Laugsch Helga Schönfeld einen Blumenstrauß Foto: bst Flaschen Wein oder vergleichbaren gutgemeinten Gaben überschüttet wird. Sie selbst wollte vielmehr ihren 70. Geburtstag zum Anlass nehmen, die tief Hier werden Wachsreste und Briefmarken für Herzogsägmühle angenommen! empfundene Dankbarkeit für das ihr von Gott geschenkte Leben zum Ausdruck zu bringen. So kam ihr die geniale Idee, mit der Einladung zur Feier des 70. Geburtstages anstelle von persönlichen Geschenken für sich selbst, alle ihre Gäste um eine Geldspende für die durch das Diakoniedorf Herzogsägmühle unterstützten Menschen zu bitten. So kam eine mehr als großzügige Summe zusammen, die Helga Schönfeldt deutlich aufstockte und nun persönlich bei einem neuerlichen Besuch von Herzogsägmühle Diakon Siegfried Laugsch mit den Worten überreichte: „Hier spüre ich, dass die Hilfe, die ich überbringe, willkommen ist und sinnvoll verwendet wird!“ Diakon Laugsch dankte Helga Schönfeldt mit großer Freude, hob hervor, dass sie und alle ihre Geburtstagsgäste damit ein zur Nachahmung geeignetes leuchtendes Beispiel für gelebte Nächstenliebe gezeigt haben. Zum Abschied versprach Helga Schönfeldt, dass sie spätestens zum Weihnachtsmarkt am ersten Advent mit einigen ihrer Geburtstagsgäste wieder nach Herzogsägmühle kommen wolle, worauf sich umgekehrt alle Herzogsägmühler schon heute sehr freuen! slau Manchmal muss es schnell gehen – beispielsweise, wenn bei einem Sportunfall ein Zahn ausgeschlagen oder abgebrochen wird. Damit im Notfall schnell gehandelt werden kann, überreichte Frank Schauff, der eine Apotheke in Peiting betreibt, 30 medizinische Notfallboxen, in denen abgebrochene Zähne professionell aufbewahrt und zum Zahnarzt transportiert werden können, an Anastasia Schwarz, Jugendhilfe Herzogsägmühle, und einige Jugendliche. Herzlichen Dank für die prophylaktische Idee! Foto: spe Landkr eis W eilheimSc hong au Landkreis Weilheimeilheim-Sc Schong hongau Marktoberdorf Herzogsägmühle Von-Kahl-Straße 4, 86971 Peiting Telefon 08861 219-0 Verkauf von Wachswaren Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11, 87616 Marktoberdorf Telefon 08342 91102 gebrauchs.gut zogsägmühler W er k s t attladen Herzogsägmühler Wer erk Her Weinstraße 4, 86956 Schongau Telefon 08861 2569205 Verkauf von Wachswaren Kempten Wer ts hong au erts tstt of offf hof Sc Schong hongau Peitnachstraße 12, 86956 Schongau Telefon 08861 908160 Landkreis Ostallgäu Penzber hatzkis enzbergg er Sc Schatzkis hatzkistt e Postgasse 5, 82377 Penzberg Telefon 08856 8045590 Wer ts eilheim erts tstt of offf hof W Weilheim Leprosenweg 24, 82362 Weilheim Telefon 0881 3099 Weilheimer Diens tleis tung en Dienstleis tleistung tungen Schöffelhuberstraße 6, 82362 Weilheim Telefon 0881 4178383 Nun möchte ich Ihnen endlich liebe Grüße aus dem schönen Oberfranken senden. Wir hatten ja telefonischen Kotakt. Am 26. September fuhren wir zeitig hier in Tröbersdorf bei Mistelgau im Namen des Frauenkreises weg und haben die 330 km bis Herzogsägmühle gut geschafft. Dort besuchten wir den Gottesdienst. Anschließend genossen wir ein leckeres Mittagessen. Dann luden wir unsere 230 kg Wachsreste aus, schichteten sie auf die Palette, denn die „Wachstonne“ wäre doch etwas zu klein gewesen. In der Wühlkiste gaben wir den Sack voller Briefmarken ab und kauften etliche Sachen, die ich gut gebrauchen kann. Ein Streifzug durch den Flohmarkt rundete den Besuch ab. Ich gehe immer wieder gerne durch den „Ort zum Leben“. Dann fuhren wir die 330 km wieder zurück und hatten das Gefühl , etwas Gutes getan zu haben. Da wir ja immer älter werden und vielleicht die große Strecke nicht mehr so leicht schaffen, gerne aber weiter sammeln, hätte ich eine Frage. Ich weiß von der Herzogsägmühler Zeitung, dass in Viele liebe Grüße, Erna Meyer Liebe Leser innen und Leser Leserinnen Leser,, ein Teil der W ac hsr es d vvon on der i+s Wac achsr hsres estte wir wird Pfaffenwinkel GmbH, einer hunder tpr ozentig en T oc ht er vvon on Her dertpr tprozentig ozentigen Toc ocht hter Her-zogsägmühle, bei den Sammelstellen abgeholt. Andere Sammelstellen liefer n die W ac hsr es t. selbst. ern Wac achsr hsres estt e selbs Landkreis Günzburg Landkreis Landsberg am Lech Wer ts esing erts tstt of offf hof Er Eresing Gewerbering 7, 86922 Eresing Telefon 08193 1279 Landkreis Garmisch-Partenkirchen Alle W er ts Wer erts tstt of offf höf höfee Landkr eis Bad T ölz Landkreis Tölz Wolf olfrr atshausen Alle W er ts Wer erts tstt of offf höf höfee Herzogsägmühle hilft Menschen, die es ohne Ihre Unterstützung im Leben schwer haben. Evang.-Luth. Offenbarungskirche Schildensteinstraße 17, 81637 München Telefon 089 43660380 Landkreis München Bauhof Baierbrunn Isarstraße 12, 82065 Baierbrunn Telefon 089 74415023 Landkreis Dachau Alle Recyclinghöfe Landkreis Fürstenfeldbruck Abfallwirtschaftsbetrieb Fürstenfeldbruck Münchner Straße 33, 82256 Fürstenfeldbruck Telefon 08141 519-0 -516/-517 Bitte helfen Sie uns auch weiterhin, damit wir helfen können Wer ts erts tstt of offf hof Babenhausen Frau Renate Pfeiffer 87727 Babenhausen Herzogsägmühler Laden Herzog-Christoph-Straße 5, 82362 Weilheim Telefon 0881 924520280 Wer ts w ald erts tstt of offf hof Grün Grünw Tölzer Straße 38, 82031 Grünwald Telefon 089 64162414 Foto: privat Wer ts en erts tstt of offf hof Blonhof Blonhofen Gemeindeverwaltung Markt Kaltental 87662 Kaltental, Schwab Telefon 08345 312 Eine - Welt-Laden Marktstraße 18 87730 Bad Grönenbach Telefon 08334 259450 Innere Mission München Landshuter Allee 40, 80637 München Telefon 089 1269910 näherer Gegend Sammelstellen sind. Meine Frage: Fahren die Sammelstellen das gesammelte Gut nach Herzogsägmühle oder holt Herzogsägmühle die Sachen dort ab? Mülldeponie Oberostendorf 86869 Oberostendorf Telefon 08344 1559 Eine - Welt-Laden Pöltnerstraße 22, 82362 Weilheim Telefon 0881 63270 Verkauf von Wachswaren München Leserbrief Evang.-Luth. Markuskirche Bussardweg 1, 87439 Kempten Telefon 0831 93649 Anneliese Rebohl Neufeldstraße 62, 82140 Olching Telefon 08142 16295 Gertrud Ostertag Michelerstraße 2 a, 89312 Günzburg Telefon 08221 3674118 Landkreis Berchtesgadener Land Dr einhar d Süme Dr.. R Reinhar einhard Ludwig-Thoma-Straße 15 c, 83424 Bad Reichenhall Telefon 0177 4502231 Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Evang.-Luth. Apostelkirche Martin-Luther-Platz 1, 86633 Neuburg/Donau Telefon 08431 2429 Franken Klaus Güttner Tannenweg 9, 90571 Schwaig Telefon 0911 505239 Andreas Spittler Strengerbergstraße 14, 90607 Rückersdorf Telefon 0911 5700933 Ulrich Herbst Hauptstraße 34, 97258 Gollhofen Telefon 09339 991401 Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim Alle W er ts Wer erts tstt of offf höf höfee BadenW ür tt ember Baden-W ürtt ttember embergg Magdalena und Mar tin W agner Martin Wagner Raitestraße 7, 71696 Möglingen Telefon 07141 481143 Gärtnerei Rolf Fink Im Holderstock 8, 71723 Großbottwar Telefon 07148 1343 Landkreis Erding Rainer Zepf Riegeläckerstraße 27 71229 Leonberg-Warmbronn Klaus Bleisch Ringstraße 39, 84416 Taufkirchen Telefon 08084 9184 Hildegard Joos Owener Straße 8, 72660 Beuren Telefon 07025 2949 Augsburg Sachsen Diak onisc hes W er k A ugsbur Diakonisc onisches Wer erk Augsbur ugsburgg (nur Briefmarken) Spenglergäßchen 7 a, 86152 Augsburg Telefon 0821 3204137 Lutherkirche Oberfrohna Straße des Friedens 80 09212 Limbach-Oberfrohna Telefon 03722 92832 K auf beur e n Bitte spenden Sie auf das Konto 4 799 500 bei der HypoVereinsbank BLZ 703 211 94 Weltladen Kaiser-Max-Straße 20, 87600 Kaufbeuren Telefon 08341 41915 Verkauf von Wachswaren Herzlichen Dank für Ihr ehrenamtliches Engagement! 9 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Dritter Gesundheitstag in Herzogsägmühle: Gesund am Arbeitsplatz Gesundheit wird von den Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt. Diesen Leitgedanken nahm Herzogsägmühle zum Anlass, im Juni 2012 für alle Mitarbeitenden den dritten Gesundheitstag anzubieten. Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir am Arbeitsplatz und treffen dort auf Arbeitsbedingungen, die je nach Ausprägung positiv oder negativ auf die Gesundheit wirken können. Ungünstige Arbeitsbedingungen führen nicht nur zu körperlichen Beschwerden bei den Beschäftigten, sie bergen auch Risiken für die psychische Gesundheit, zum Beispiel dann, wenn Zeitdruck und Arbeitsbelastung gleichzeitig mit den Ansprüchen an die Qualität steigen. Gemeinsam mit der AOK war der Gesundheitstag lebendig gestaltet worden, Impulse wurden gegeben, Möglichkeiten eingeräumt, sich zu informieren zum Thema Gesundheit und gesunde Lebensweise. Verschiedene Angebote zur eigenen Gesundheit konnten die Teilnehmenden kennen lernen und sich verschiedenste nützliche Tipps holen. Der Gesundheitstag war ein bunter Marktplatz, der die Besucher zu zahlreichen Mitmachaktionen einlud. hsch Wie hebe ich schwere Gegenstände, ohne meinen Rücken zu belasten? An Ort und Stelle ausprobieren konnten die Herzogsägmühler Mitarbeitenden dies beim dritten Gesundheitstag im Juni Foto: sk Firma engagiert sich mit einem Social-Day in Herzogsägmühle: Hilti Know-how beim Arche-Bau IMM-News Hilfe im Alter baut neues Evangelisches Pflegezentrum in Sendling: Alter und Pflege gehören zum Leben Von Julia Kreissl Der erste Spatenstich für das neue Evangelische Pflegezentrum Sendling im Münchner Süden ist erfolgt. 30 Millionen Euro investiert die Innere Mission München in die Altenpflege-Einrichtung mit angeschlossener Ausbildungsstätte, der Evangelischen PflegeAkademie. Auf dem ehemaligen Siemensgelände zwischen Baierbrunner Straße und Siemensallee entsteht der Komplex, in den voraussichtlich Anfang 2013 die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen können. Insgesamt 227 Plätze für Pflegebedürftige stehen dann zur Verfügung; Betreiber des neuen Hauses ist die Hilfe im Alter gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Inneren Mission München. „Unsere mehrjährigen intensiven Planungen werden von nun an räumliche Gestalt annehmen“, sagte Günther Bauer, Vorstand des Sozialunternehmens, bei der Feier. „Ein Unikat der Münchner und der oberbayerischen Pflegelandschaft“ sei die neue Einrichtung in mehrerlei Hinsicht: Der zukunftsweisende Rundbau sei an seinem Standort durch den öffentlichen Nahverkehr hervorragend zu erreichen, nach Süden mit Blick auf die Berge sei die Lage „unverbaubar“. Mit dem neuen Wohnquartier „Südseite“, innerhalb dessen das Pflegezentrum gebaut wird, entstehe außen herum auch die notwendige Infrastruktur, zum Beispiel Gaststätten, Kindertagesstätten und ein Einkaufszentrum. Bauer: „Das alles trägt dazu bei, dass alte und pflegebedürftige Menschen am urbanen Leben beteiligt sind und Teil der Stadtgesellschaft sein können.“ Alter und Pflege seien „keine Mängel“, sondern vielmehr „sinnerfüllte Lebenszeit“, die man gestalten kann. Gerhard Prölß, Geschäftsführer der Hilfe im Alter, ist besonders stolz auf die ein- zigartige Verbindung von Pflege und Ausbildung, eine weitere Besonderheit des Hauses: „Theorie und Praxis sind somit unter einem Dach – wir führen unsere Schüler vorbildlich an ihre spätere Arbeit heran.“ Diese Art von „Lehrpflegeeinrichtung“ gebe es seiner Kenntnis nach in Bayern bislang noch nicht. Und: Das Haus könne Senioren „eine Komplett- darüberliegenden vier Stockwerken vollstationäre Pflege in drei Wohngruppen. In der fünften Etage gibt es Pf legewohnen für Paare, bei denen ein Partner pflegebedürftig ist. Hinzu kommt eine ambulante häusliche Pflege im angrenzenden Stadtgebiet. Der Einzugstermin ist für Anfang 2013 geplant, doch schon jetzt sucht die Hilfe Vier Schaufeln machen dort den Anfang, wo 2013 ein fünfstöckiger Rundbau stehen soll: Lisa Hirdes, Leiterin der Evangelischen PflegeAkademie, Architekt Otto Hartmann, Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission, und Gerhard Prölß, Geschäftsführer der Hilfe im Alter (v.l.n.r.), tun den ersten Spatenstich für das neue Pflegezentrum. Foto: kub versorgung anbieten – und zwar alles in gewohnter Qualität und zertifiziert“. Das umfassende Pflegeangebot gehe individuell auf die Bedürfnisse alter und pflegebedürftiger Menschen ein: Im Erdgeschoss des Rundbaus ist eine beschützende Einrichtung für weglaufgefährdete Personen vorgesehen, in den im Alter Mitarbeitende: „Wir brauchen gute Fachkräfte und bezahlen sie auch entsprechend“, erklärte Prölß. Interessenten haben zunächst die Möglichkeit, sich in einer der sieben anderen Einrichtungen der Hilfe im Alter einzuarbeiten, bevor sie dann in das neue Evangelische Pflegezentrum nach Sendling wechseln. Herzogsägmühle begrüßt Michael Bammessel Beim Social Day packten die Mitarbeitenden der Firma Hilti in Herzogsägmühle kräftig an Foto: gug Foto: gug Belohnt wurden die Besucher am Nachmittag mit einen Blick hinter den Vorhang sozialer Arbeit: Im Lindenhof, der Herberge und im Förderzentrum erfuhren die Gäste interessantes zur Historie, den Hilfeberechtigten und den jeweiligen Konzepten von Herzogsägmühle. Hans Rock, Leiter der Fachbereiche „Arbeit für Menschen mit Behinderung“ und “Wohnen für Menschen mit Behinderung“ dankte am späten Nachmittag den Organisatoren, insbesondere der Herzogsägmühler Arbeitstrainingsmaßnahme Phönix, für diesen großartigen Tag und freute sich über den gelungenen Start einer möglichen Partnerschaft mit der Firma Hilti. Die sei nämlich für den Lohnfertigungsbereich der Herzogsägmühler Werkstätten von besonderer Bedeutung, denn „Solide Auftragsbeziehungen bilden die Basis für stabile Beschäftigtenlöhne“, so Rock. Dr. Jens Schulte, Bereichsleiter Finanz und Informatik bei Hilti, zeigte sich tief beeindruckt von allem was er und seine Kollegen in Herzogsägmühle erfahren hatten. gug Interessante Informationen über die Arbeit der Briefmarkengruppe bekam Michael Bammessel, Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, (links) von Manfred Baum und Direktor Wilfried Knorr (rechts) bei seinem Besuch in Herzogsägmühle Foto: sk SPENDENBITTE Der sintflutartige Regen am 22. Juli passte gut zum Vorhaben von über 40 Mitarbeitenden der Hilti–Konzernzentrale in Kaufering: Im Rahmen eines Social-Day sollte die Arche am Herzogsägmühler Friedhof restauriert werden. Engagiert und interessiert waren die Gäste jedoch nicht nur beim Schiffsbau, sondern mitgearbeitet wurde auch in der Kunsthandwerkstatt, der Gärtnerei, in der Gravurabteilung, bei der Reittherapie und der Anlagenpflege. Noch vor seinem offiziellen Amtsantritt als neuer Präsident des Diakonischen Werkes Bayern besuchte der bisherige Stadtdekan Nürnbergs, Michael Bammessel, am 20. September 2011 Herzogsägmühle. Er ließ sich über die Geschichte des Diakoniedorfes zusammen mit Fachschülern der Heilerziehungspflege unterrichten, nahm verschiedene Arbeitsangebote in Augenschein und fand sich bei Herzogsägmühler Angusrind zusammen mit der Leitungskonferenz in der Cafeteria zum Mittagessen ein. Sichtlich beeindruckt von der Vielfalt der Herzogsägmühler Angebote dankte Dekan Bammessel den Gastgebern, die ihrerseits ihre Dankbarkeit für die Aufgeschlossenheit und Zugewandtheit des neuen bayerischen Diakoniechefs zum Ausdruck brachten. wk Spenden für die Hilfsprojekte von Herzogsägmühle Direkte Spenden auf das Spendenkonto bei der HypoVereinsbank Kto. 4 799 500 - BLZ 703 211 94 Spenden anstelle von Geburtstagsgeschenken Kranz – oder Grabspenden In schweren Stunden an benachteiligte Menschen zu denken gibt Trost Spenden und Zustiftungen zur Erhöhung des Stiftungsvermögens sichert Ihnen bleibendes Gedenken, auch über den Tod hinaus Helfen Sie uns helfen - DANKE 10 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Trotz trockenem Wetter hieß es beim Dorffest 2011: Herzogsägmühle „unter Wasser“ Leserbrief aus Thessaloniki Sehr geehrter, lieber Herr Knorr, ich freue mich immer, wenn ich die Zeitung „Herzogsägmühle aktuell“ oder den Jahresbericht der Einrichtung in die Hände nehme. So kann ich laufend die Entwicklung der Einrichtung verfolgen, ihre Fortschritte und Leistungen. Mit Herzogsägmühle fühle ich mich innig verbunden und ich freue mich, dass die Zusammenarbeit, die wir mit Herrn Dürr vor vielen Jahren eingeleitet haben, noch weiter lebendig bleibt. Von dieser Zusammenarbeit behalte ich nur sehr gute Erinnerungen. Mein Anliegen bei dieser Zusammenarbeit war es immer, die Leute auch menschlich und kulturell näher zu bringen. Wenn auch spät, bitte ich Sie mir zu genehmigen, Ihnen für Ihre Übernahme der Direktion zu gratulieren und weitere fruchtbare Arbeit zu wünschen. Ich bleibe weiterhin ein treuer Freund von Herzogsägmühle und empfange mit Freude Ihre Neuigkeiten. In diesem Sinne meine herzlichen Grüße und besten Wünsche an die Verwaltung, die Bewohner und Mitarbeiter des Dorfes. Mit freundlichen Grüßen verbleibe ich Ihr Johannes Pittas, Diplom Psychologe Berufsvorbereitungsjahr Pflege der Albrecht-Schnitter-Schule von Herzogsägmühle zu Gast im Altenheim der Arbeiterwohlfahrt in Peiting: Theateraufführung „Liebe verboten“ Beim Spieleparcours der Heilerziehungspflegeschule konnten die Besucherinnen und Besucher in die Unterwasserwelt eintauchen Foto: sk Neben gutem Essen war auf dem Herzogsägmühler Dorffest wieder jede Menge zu erleben: Nach einer Serenade mit der Pianistin Masha or abend beg ann da Dimitr ie Vor orabend begann dass Dimitrie ievva am V Fes ag mit einem Go tt es estt am Sonnt Sonntag Gott ttes es-dienst. Der Gospelchor „DaCapo“ trat in der Deckerhalle auf, die Sambatrommler „Pura Vida“ heizten den Besuchern ein, das Trio „Vivacit á“ beg eis acitá“ begeis eistt er ertt e in der Martinskirche mit klassischer Musik hauses P ei sik,, Kinder des Kinder Kinderhauses Pei ei-ting versteigerten Gemälde, Modells zeigten Klassiker aus der Wühlkis er kf euer wehr ühlkistt e und die W Wer erkf kfeuer euerw ließ es sich nicht nehmen, einen Dämmerschoppen auszurichten, den der Musikverein Reichling musikalisch gestaltete. Fachschülerinnen und Fachschü Fachschü-ler des Mittelkurses der Heilerzieh Heilerzieh-ungspf leg esc hule Her zogsägmühle legesc eschule Herzogsägmühle bericht en über den von ihnen geberichten stalteten Spieleparcour: Beim Herzogsägmühler Dorffest fand in guter alter Tradition ein Spieleparcours für Familien und Menschen mit Behinderung statt, welcher vom Mittelkurs der Heilerziehungsschule organisiert und durchgeführt wurde. Das diesjährige Motto war „Unterwasserwelt“. Der kreativ und liebevoll gestaltete Eingang lud die Besucher ein, abzutauchen. Hier konnte man eine Melodie auf aufwändig bemalten Glasflaschen spielen. Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde, auf der er Stempel für jede gemeisterte Station sammeln konnte. Danach ging es über einen Barfußpfad durchs Plantschbecken zum Wattepusten. An der nächsten Station durften die Besucher in einem selbst hergestellten Wasserbecken Schiffe um die Wette ziehen. Beim Neptun-Wurfspiel konnte man beim Ringeweitwurf seine Zielsicherheit unter Beweis stellen. Ruhiger wurde es an den Stationen vier, fünf und sechs und in der Ruheoase. Hier testeten die Besucher ihre Kreativität beim Muscheln bemalen und ihre Fingergeschicklichkeit beim Kordelbilder legen. Ob Jung oder Alt, die Megaseifenblasen hatten eine magische Wirkung auf alle Besucher des Dorffestes. Weiter ging es mit dem Fische füttern: Hier mussten Murmeln in hungrige, handgemachte Fischmäuler geworfen werden. Die letzte Station stellte der Flaschenweitwurf dar, wo es galt, so viele selbst bemalte Dosen wie möglich mit einer Flasche herunter zu werfen. Durch einen beherzten Sprung über ein Trampolin und den Algengang tauchten die Spiellustigen wieder in die reale Welt auf. Stolz betrachteten die Kinder ihre Urkunden. Trotz anfangs vieler Wolken und kühler Luft hielt das Wetter bis zum Ende. Fröhliche Kinder, begeisterte Eltern und Großeltern sowie Menschen mit Behinderung hatten ihren Spaß auf der Gollerhauswiese. Dies bestätigte, dass der Spieleparcours ein voller Erfolg war. Einen kurzweiligen Nachmittag mit einer Theateraufführung und Bewirtung erlebten die Bewohner des Altenheims der Arbeiterwohlfahrt in Peiting. Im Rahmen des Unterrichtsfaches „soziale Betreuung“ übten die Schülerinnen und Schüler des Berufsvorbereitungsjahres Pflege in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften für Hauswirtschaft und Pflege das Theaterstück „Liebe verbo- ten“ in zweifacher Besetzung ein. Ist Liebe und Zuneigung im Alter oder in jungen Jahren passend, oder bleibt sie der mittleren Generation vorbehalten? – dies war das Thema des Theaterstücks. Der wertvolle pädagogische Hintergrund ist: Selbstbewusstsein stärken, Kommunikationskompetenz erreichen, Verantwortung übernehmen und fördern, Konzentration und Durchhaltevermögen üben. lst/wmf Einen vergnüglichen Nachmittag bereiteten die Schülerinnen und Schüler den Bewohnern des Altenheims in Peiting Foto: privat Luftballonweitflugwettbewerb beim Dorffest – die Gewinner Einen absolut rekordverdächtigen Flug legte der Luftballon von Jolin Echtler aus Peiting zurück. Der Ballon, der mit vielen anderen beim Herzogsägmühler Dorffest startete, wurde 568 Kilometer entfernt gefunden – nördlich von Rijeka, in Kroatien! Damit steht die Gewinnerin fest. Den zweiten Platz „erflog“ der Ballon von P.R. Orlik, ebenfalls aus Peiting, mit 251 Kilometern. 245 Kilometer f log der Ballon von Michael Drexl aus Burggen, der damit den 3. Platz hat. Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch! sk Herzogsägmühler Schulsanitäter belegen fünften Platz bei Wettbewerb: Erste Hilfe in realitätsnahen Situationen Bei einem Schulfest kam es zu einer Schlägerei. Die fünf dabei verletzten Schüler, darunter ein stark alkoholisierter Randalierer, hatten Schnittwunden an Armen und Beinen, teilweise auch am Kopf. Zwei Kleinkinder vermissten ihre Mutter. Das war eine von vier verschiedenen gespielten Situationen, in denen sich die Schulsanitäter der Herzogsägmühler Albrecht-Schnitter-Berufsschule bei einem Sanitätswettbewerb in Augsburg bewähren mussten. Zuerst hieß es, sich einen Überblick zu verschaffen, dann möglichst schnell handeln. „Unsere Sanitäter waren eine von zwölf Gruppen, die an dem Wettbewerb teilnahmen“, erzählte Liselotte Stromereder, die in der Herzogsägmühler Berufsschule als Lehrerin für die Ausbildung und Begleitung der Schulsanitäter verantwortlich ist. „Ich bin stolz darauf, dass wir den fünften Platz belegt haben“, so Stromereder weiter. Die Aufgaben waren teils sehr komplex und verlangten überlegtes Handeln, Kompetenzen aus der Grundlagenausbildung der Ersten Hilfe waren dabei Voraussetzung. Der Fahrer des LKW erlitt einen Schlaganfall, fuhr dabei einen Fahrradfahrer an, der mit einer stark blutenden Wunde am Kopf bewusstlos auf der Straße lag. Eine Beobachterin erlitt einen Schock – für die Schulsanitäter eine komplexe Aufgabe beim Wettbewerb in Augsburg. Foto: privat Aus unserer Mitte schieden Der Wettbewerb in Augsburg war ein Tag der Jugend und ehrenamtlichen Helfer mit dem Ziel, die Ausbildung zu fördern, Gemeinschaftssinn durch gegenseitiges Kennenlernen zu stärken und Wertschätzung gegenüber den Jugendlichen und den Ehrenamtlichen zum Ausdruck zu bringen. lst Gerhard Büchl Christa Linder * 11.12.1939 in Gibacht/Kreis Mies ✝ 12.05.2011 in Herzogsägmühle * 20.12.1937 in Gera ✝ 01.07.2011 in Schongau Anna Elisabeth Aloysia Reiser Josef Dolezel * 18.05.1924 in Everswinkel ✝ 18.05.2011 in Weilheim Margot Beate Reichelt * 08.11.1947 in Hohenpeißenberg ✝ 25.05.2011 in Hohenpeißenberg Heinrich Georg Brunnenmaier * 19.01.1951 in Peiting ✝ 27.05.2011 in Oberstaufen * 02.07.1932 in Brünn ✝ 06.07.2011 in Schongau Erwin Schilling * 26.05.1946 in Stockach ✝ 24.07.2011 in Penzberg Erwin Knötzele * 22.11.1950 in Utzmemmingen ✝ 26.07.2011 in Weilheim Hans-Joachim Franz * 12.05.1934 in Ödenburg/Ungarn ✝ 29.07.2011 in Weilheim Helmut Schmidt Hilde Hahn * 21.03.1934 in Berlin + 19.06.2011 in Herzogsägmühle * 30.11.1923 in Bönnigheim ✝ 13.08.2011 in Schongau Dagobert Suchan Rüdiger Gessat * 16.09.1934 in Oppeln ✝ 29.06.2011 in Herzogsägmühle * 27.06.1934 in Deutsch-Eylau ✝ 18.09.2011 in Schongau Georg Dacher Jürgen Gustav Werner Reiners * 23.05.1957 in Schongau ✝ 30.06.2011 in Schwabsoien * 14.08.1938 in Bottrop ✝ 16.09.2011 in Landsberg am Lech 11 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 Mit dem Freizeit- und Bildungswerk in die ewige Stadt: Sportfest in Herzogsägmühle: Beeindruckt von Rom Medaillen sind für alle möglich Im Frühling dieses Jahres ging es mit dem Freizeit- und Bildungswerk auf nach Rom. Rom! Bekannt als die „Ewige Stadt“, in der Antike Hauptstadt des römischen Reiches und auch heute noch Sitz des Oberhauptes der römisch katholischen Kirche. Eine Städtereise mit historischem Charakter! Im April starteten sechs Hilfeberechtigte mit Alexandra Braun und Katharina Wienke aus dem Freizeit- und Bildungswerk Herzogsägmühle die über 850 Kilometer lange Reise nach Rom, die vorbei an Bozen, Bologna und Florenz führte. Untergebracht waren die Ausflügler in einer schlichten Herberge der Salesianer Don Boscos, die uns sehr freundlich aufnahmen. Vier Tage hatten wir nun Zeit, die Stadt zu erkunden, bei all den Sehenswürdigkeiten, Baudenkmälern und Museen fiel die Auswahl nicht immer leicht. Mit einer Stadtrundfahrt im Doppelstockbus ging es vorbei am Kolosseum, Circus Maximus, entlang dem Tiber, zur Engelsburg und dem Trevi-Brunnen. Ein Tag wurde genutzt, um außerhalb von Rom die Katakomben anzuschauen und weiter ans Meer zu fahren. Sehr beeindruckend waren für die Hilfeberechtigen der Besuch des Vatikanstaats und der Aufstieg zur Kuppel des Petersdoms, welcher gekrönt wurde mit einem wunderschönen Rundblick über die Stadt. Auch die italienischen Gaumenfreuden kamen nicht zu kurz – die Gruppe wurde mit Eis, Cappuccino, hausgemachter Pasta und Pizza verwöhnt. Einen wunderschönen Abschluss bildete der letzte Tag: Ostersonntag, den die Gruppe auf dem Petersplatz verbrachte. Es lag eine ganz besondere feierliche Stimmung in der Luft und gemeinsam mit zehntausenden Pilgern und Gläubigen konnte der Ostersegen empfangen werden. Voller neuer Eindrücke und etwas „fußplatt“ kamen alle am nächsten Abend in Herzogsägmühle an. kaw Foto: privat Zum 22. Mal lud das Herzogsägmühler Freizeit- und Bildungswerk zum Sportfest ein. Ungefähr 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer feierten einen Tag lang bei bester Stimmung und gutem Wetter. Gäste waren aus Oltalom in Ungarn, aus Griechenland, der Diakonie Rosenheim und dem Haus Röhling in Mittenwald angereist. Höhepunkt des Sportfestes war in diesem Jahr das Fußballturnier mit zwölf Mannschaften, Sieger die Mannschaft ARGO aus Thessaloniki. Der Volkslauf, an dem ungefähr 40 Sportbegeisterte teilnahmen, erfreut sich immer großer Beliebtheit. 1,5 Kilometer legten die Läuferinnen und Läufer dabei durch Herzogsägmühle zurück. Weitere Wettbewerbe gab es im Beachvolleyball, im Rolliparcour und im LeichtathletikDreikampf. Abgerundet wurde das Fest durch Bogenschießen, Klettern und Slackline. Gemeinsam mit den Gästen feierte man am Abend mit Tanz am Vereinsheim. hre Siegerpokal beim Hallenvolleyballturnier vergeben Das Freizeit- und Bildungswerk ermöglicht es Hilfeberechtigten zu reisen – von Rom waren alle sichtlich begeistert Foto: abr Fußballturnier der Mitarbeitenden: 8. Herzogsägmühle Cup Die Mannschaften waren gut, die Spiele waren fair und gesiegt hat am Ende die Cleverness gegen die Jugend. Beim achten „Herzogsägmühle Cup“ waren sechs Fachbereiche bei einem Kleinfeldfußballturnier gegeneinander angetreten und zeigten, dass man sich in Herzogsägmühle neben den fachlichen auch um die fußballerischen Qualitäten keine Sorgen machen muss. Gesiegt hat im Endspiel der Fachbereich Arbeit & Integration gegen die Abteilung Kinder, Jugendliche und Familien. Letztere hatten zwar hohe fußballerische Qualität, erstere aber unter anderem einen Konditor in ihren Reihen, dessen Torjägerqualitäten erste Sahne waren. ms Im März dieses Jahres organisierte das Freizeit und Bildungswerk ein Hallenvolleyballturnier in der Turnhalle der Berufsschule. Fünf Mannschaften kämpften in insgesamt zehn Spielen um den Siegerpokal. Tolle technische Spielzüge und Fairplay lieferten uns die Teams vom Peitnachhof, Haus an der Brücke, vom Übergangswohnen am Roten Berg sowie dem Beruflichen Zentrum. Durchsetzen sollte sich letztendlich „Team Alex“ aus den Häusern am Latterbach, welche mit nur vier statt sechs Spielern angetreten waren. kaw / Foto: privat Griechenlandreise 2011: Baden im Meer und Begegnungen mit der Partnereinrichtung Von Katharina Wienke Auch in diesem Spätsommer ging es wieder mit Herzogsägmühler Bürgerinnen und Bürgern auf nach Chalkidiki in Griechenland. Insgesamt 17 Personen, darunter auch unsere beiden Praktikanten Paul Keyser und Hulya Sen, bestiegen am 9. September das Flugzeug nach Thessaloniki. Dort wurden wir herzlich von unseren griechischen Freunden der Partnereinrichtung Argo begrüßt. Sieben Tage verbrachten wir nun, gemeinsam mit einer griechischen Gruppe, auf der wunderschönen Halbinsel Chalkidiki. Jeden Tag Sonnenschein, Baden im Meer und traditionelle griechische Köstlichkeiten ließen die Teilnehmer entspannen und zur Ruhe kommen. Ein besonderes Highlight war auch in diesem Jahr wieder die Schiffstour. Wir gingen in herrlichen Badebuchten vor Anker, um von der Reling in das glasklare Meer zu springen. Gekrönt wurde unser Aufenthalt mit einem tollen Abschiedsabend, an dem gegrillt und getanzt wurde. Leider ist aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Problemlage in Griechenland immer noch unklar, ob Argo im nächsten Jahr weiterbestehen kann. Deshalb hoffen wir alle ganz fest, dass dies der Fall sein wird, damit wir im Mai 2012 unsere griechischen Freunde in Herzogsägmühle begrüßen können! So sehen Sieger aus – Mitarbeiter des Fachbereiches Arbeit und Integration konnten das Turnier für sich entscheiden Foto: hsp Fußballtabelle Rang Verein 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 SV Reichling II TSV Bernbeuren II FC Bad Kohlgrub III TSV Hohenpeißberg II SV Kinsau II SV Herzogsägmühle Türk Gücü Schongau II TSV Rottenbuch II SV Wessobrunn II SC Böbing II SV Schwabsoien II SV Wildsteig II FA.D. Birkland II FC Kosova Schongau vom 26. Septemer 2011 Spiele Tore Punkte 8 7 8 8 8 8 8 8 8 8 8 7 8 6 23:12 21:11 23:17 27:20 18:13 27:30 23:26 17:16 26:28 19:24 14:24 12:15 11:24 10:11 17 17 17 15 12 11 11 10 10 9 8 7 5 4 Foto: privat 12 Herzogsägmühle aktuell 4/2011 DENK-MAL Verehrte Leserin, verehrter Leser, Sie kommen morgens aus dem Haus, um zur Arbeit zu gehen. Ein Engel stellt sich Ihnen in den Weg und fragt Sie: „Was ist Dir heute wichtig?“ Sie stoßen fast gegen ihn, weil sie schon in Gedanken bei Ihrer Arbeitsstelle sind. Er fragt noch mal, da Sie etwas Zeit brauchen, um seine Gegenwart wahrzunehmen. Viele Sachen schießen Ihnen durch den Kopf: Das Projekt an dem Sie gerade arbeiten, der Konflikt mit Kollegen, der Sieg Ihrer Lieblingsmannschaft, das Treffen mit Ihrem Geliebten, die Geldnot Ihrer Tochter. Sie stehen unter Strom, weil so vieles auf Sie wartet und der Kopf ist voll, obwohl der Tag noch nicht richtig begonnen hat. Der Engel sieht Ihnen an, dass Sie nicht wissen, welche Ihrer Sorgen für Sie am wichtigsten ist. Er bittet Sie nun darum, für einen Moment durchzuschnaufen, und den Vögeln zuzuhören. „So was Naives ist nichts für mich, das Leben ist anstrengend und ich muss was leisten, ich muss los!“ entgegnen Sie. Der Engel aber bleibt im Weg stehen, und da Sie ihn von früheren Begegnungen kennen, wissen Sie, dass er in Bezug auf das Tempo Ihres Lebens keinen Spaß kennt. „Was ist dir heute wichtig?“ fragt er noch einmal, und Sie bemerken, dass Fürsorge mitschwingt. Aber Sie wissen eigentlich gar nicht mehr, was Ihnen wichtig ist. Was antwortet man da einem Engel? „Hilf mir das herauszufinden!“ Und Sie merken, dass bereits diese Bitte auszusprechen, Luft in ihr Gehirn und Ihre Seele lässt. „Lebendig sein ist mir wichtig, Lieben ist mir wichtig – auch mich selbst“ – als Sie das flüstern, lächelt der Engel und erwidert seinerseits: „Ich komme wieder und erinnere Dich, damit Du es nicht vergisst.“ Diesen Engel zu überhören, wäre das nicht Oberbayerischer Kunstförderpreis für Menschen mit Psychiatrieerfahrung: SEELENART 2011 – Mitarbeiterin der i+s Pfaffenwinkel unter den 20 Besten Vom 1.11.2010 bis 28.2.2011 wurde erstmalig vom kbo Sozialpsychiatrisches Zentrum der Kliniken des Bezirks Oberbayern in Kooperation mit dem Bezirk Oberbayern ein Kunstförderpreis, der im Turnus von zwei Jahren zukünftig stattfinden wird, in Malerei und Grafik ausgeschrieben. Von der überwältigenden Teilnahme an Einsendungen von 793 Bildern kamen 67 Bilder in die engere Wahl. Im Juli wurde im Kleinen Theater in Haar an 41 Künstlerinnen und Künstler in vier Kategorien die Preisträger bekannt gegeben. Die Ehrung der Künstler erfolgte durch den politischen Schirmherren Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Kabarettist Gerhard Polt, der 2010 die Schirmherrschaft für die Kunst-, Kulturund Freizeitprojekte des SPZ übernommen hatte. Acht Jurymitglieder, Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Medien begutachteten ehrenamtlich die eingereichten Werke. Durch das Zusammenwirken aller Beteiligten soll ein professionelles Forum geschaffen werden, um die künstlerischen Qualitäten der Menschen mit Psychiatrieerfahrung in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die glückliche Gewinnerin Carola Eismann mit ihrem Bild Die Mitarbeiterin der i+s Pfaffenwinkel GmbH, Weilheimer Dienstleistungen, Carola Eismann, erreichte einen hervorragenden Platz unter den besten 20 Teilnehmern in der zweiten Preiskategorie, welche vom 1.9. bis 30.9.2011 in der Galerie des Bezirk Oberbayern, Prinzregentenstraße 14 ausgestellt wurden. Foto: privat Ein interessantes Highlight, so fand Carola Eismann, war bei der Preisverleihung der persönliche Kontakt mit Kabarettist Gerhard Polt. cei t.de R ubr ik AnUnt er w w w.seelenar .seelenart.de Rubr ubrik nter ww gebote – Kunst, Kultur und Freizeit, sind alle 67 Bilder der Endauswahl in der Galerie im Internet zu sehen. Exzellente Akustik, gastfreundliche Umgebung und kulinarische Schmankerl: „Letzter Tango“ beim Südlicht-Festival präsentierte den Trommelkreis um Bill Saragosa, die Südlicht Open Stage, Singer und Songwriter Lennart Langer, das Folk‘n Roll-Duo „MuRphy´s Lawyers“ das Akustik-Fusion-Projekt „Octember“ und die Irish Folk-Band „Banshee“. Der Folk Jazz-Gitarrist Nick Naffin selbst trat zum vorerst letzten Mal in Herzogsägmühle auf – wer auf seine gefühlvolle, mal folkige, mal jazzige Musik nicht verzichten will, muss nun bis nach Norddeutschland fahren, wohin der Musiker seinen Lebensmittelpunkt verlegt hat. Im Namen der Herzogsägmühler Fans und vielen Musikbegeisterten aus der Umgebung: Vielen Dank für Stunden voller fantastischer Musik! nn/sk Der Musiker Nick Naffin hat sich aus Herzogsägmühle verabschiedet und seinen Lebensmittelpunkt nach Norddeutschland verlegt Foto: iva Im November 2004 begann in Herzogsägmühle eine musikalische Unterhaltung zwischen Musikern und Publikum, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen: Das erste Südlicht-Festival fand statt. Nach einer Reihe von gelungenen Konzerten, Workshops und gemeinsamen Feiern fand im September 2011 nun das siebente und letzte Festival statt. Nick Naffin, Musiker und Organisator des Festivals, Neben exzellenter Akustik und gemeinsamem Musizieren wie hier beim Trommelkreis, gab es beim Südlicht-Festival wieder kulinarischen Köstlichkeiten wie Spanferkel vom Grill und den klassischen Südlicht-Burger. Foto: kaw Unsere Veranstaltungen 2011/2012 Freitag, 25. November bis Sonntag, 27. November 2011 Freitag und Samstag 11 bis 19 Uhr Sonntag 11 bis 17 Uhr Weihnac htsmar kt eihnachtsmar htsmarkt Freitag, 25. November 2011 11 Uhr Er öf fnung des Eröf öffnung Weihnac htsmar kt es eihnachtsmar htsmarkt ktes im MühlenMarkt Samstag, 5. Mai 2012 7 bis18 Uhr Sonntag, 6. Mai 2012 10 bis 18 Uhr Frühlingsflohmarkt Samstag, 14. April 2012 Benef izk onzer Benefizk izkonzer onzertt mit dem Musikverein Reichling Dienstag, 12. Juni 2012 Gesundheitstag Samstag, 30. Juni 2012 – 18 Uhr Serenade zum Dor Dorff fes estt Sonntag, 1. Juli 2012 10 bis 17 Uhr Dor Dorff fes estt Samstag, 6. Oktober 2012 7 bis 18 Uhr Sonntag, 7. Oktober 2012 10 bis 18 Uhr Herbstflohmarkt Freitag, 5. Oktober bis Sonntag, 14. Oktober 2012 27. Her zogsägmühler Herzogsägmühler Kultur e ulturtt ag age Herzliche Einladung!