Herzogsägmühle aktuell 4/2011 (pdf 5,6 MB)

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Herzogsägmühle aktuell 4/2011 (pdf 5,6 MB)
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer
Das ZENIT, Werkstatt für Menschen mit psychischer Erkrankung, ist
erneut in den Schlagzeilen. Dieses Mal geht es nicht um die gelungene
Umsetzung arbeitsbezogener Teilhabeangebote in einer „Spezialwerkstatt“, sondern um einen „Spezialeinsatz“. Von einem ätzenden
Gestank erfüllt, wurde das Gebäude umgehend evakuiert. Der Verdacht fiel auf ausgetretenes Kühlmittel, zehn Beschäftigte wurden zur
Beobachtung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Ursache
sorgte zunächst für Verwirrung: Von Zucker auf einer Heizplatte war zu
lesen. Später war dann klar, dass es ein Reinigungs- und Entkalkungsmittel war, welches, nicht im Wasser aufgelöst, bei starker Erhitzung
ätzendes Gas freisetzte. Zum Glück wurde keiner ernsthaft verletzt –
auch Dank der Umsicht der am Einsatz Beteiligten! Und übrigens gilt
Zucker Ergibt Nie Irgendein Toxin“.
gerade im ZENIT: „Z
hro
Themen kompakt
Zur Einstimmung
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde von Herzogsägmühle,
Herzogsägmühle
Die Zeitung für Herzogsägmühler, ihre Freunde und Partner
40 Jahre
Schöneckerhaus
Seite 3
Eröffnung BiLL
in Landsberg
am Lech
Seite 4
www.herzogsaegmuehle.de
Ausgabe 4/2011
25 Jahre i+s
Pfaffenwinkel
GmbH
Seite 5
Senioren mit seelischer Erkrankung Heimat geben:
Den besonderen Alltag normal gestalten
wenn Sie in einer Zeitung etwas zum Thema „Pflege“ lesen, haben Sie in aller Regel
wenig Freude: Pflegenotstand, Missstände in der Pflege, Pflegeskandale, zu wenig
Geld für die Pflege sind die gewohnten,
ratlos und traurig machenden Schlagzeilen. Und daneben und darum herum wird
das andauernde Lied der erstrebenswerten ewigen Jugend gesungen, die Fitness
beschworen, die Leistungsfähigkeit hofiert.
Wir berichten in dieser Ausgabe von „Herzogsägmühle aktuell“ auch über Pflege, mit
speziellem Blick auf die Anforderungen,
die in unserem gerontopsychiatrischen
Wohn- und Pflegeheim Schöneckerhaus
gegeben sind. Wir rücken damit Menschen
in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit, die alt und pflegebedürftig werden
und zudem, meist schon sehr lange, von
seelischer oder Suchtkrankheit betroffen
sind. Unsere Form der Altenhilfe ist, allen
fachlichen Spezialthemen zum Trotz, vor
allem einem verpflichtet: Der Würde der
Bewohnerinnen und Bewohner. Wie umfassend dies gedacht und gelebt werden
will, davon berichten wir – im Bewusstsein,
dass Altenhilfe in die Mitte unserer Gemeinwesen gehört und Altwerden nicht
nur zum Menschsein gehört, sondern dieses Menschsein vertieft, erweitert und
abrundet. Auch und gerade bei seelischer
Erkrankung gilt dieses Bekenntnis! Möge
die Lektüre dieser Ausgabe Sie nicht rat- In der gerontopsychiatrischen Abteilung des Schöneckerhauses ist ein geregelter Tagesablauf wichtig, Spiel und Spaß kommen dabei nicht zu kurz
Foto: Sabine Keyser
los und traurig, sondern beschenkt, bereichert und gut unterhalten zurücklassen!
wiedergeben. Der Beitrag einer Alten- Auge tauchen die endlos langen Flure un- Handschuhe über und befreit Herrn J. aus
Und mögen Sie angerührt werden von den
pflegerin namens Frau Schulze unter dem seres Hauses auf. Ich überschlage die Kilo- seiner misslichen Lage. Behutsam führt
anderen Berichten aus unserem Ort zum
Titel: „Ein ganz normaler Sonntag im Pfle- meter, die in einer Schicht zu laufen sind – die Kollegin ihn ins Bad. Herr J. ist hochVon Petra Schweder
Leben, der ohne Ihre Unterstützung nicht
geheim – oder, Schwester, ich will nach Vollzeit und ungefähr 60 mal gelaufen gradig dement und fürchtet sich vor Wasso lebens- und liebenswert wäre!
Seit Tagen beschäftigt mich dieser Artikel, Hause!“ springt mir besonders ins Auge. zugrunde gelegt, komme ich auf beachtli- ser. Sie setzt ihn auf den Duschstuhl und
che vier Kilometer – Kondition ist also ge- holt erst einmal ein Stück Schokolade aus
der Abgabetermin rückt näher und näMit einem herzlichen Gruß
Ihr Wecker klingelt um 04.00 Uhr morgens, fragt.
dem Schrank. „Schauen Sie mal, ich habe
her...
hier etwas Leckeres“, sagt sie betont
Soll ich einfach die Pflegeplanung öffnen? ihre Schicht beginnt um 05.30 Uhr. In unIhr
Wie schon viele vor mir auch über die Er- serem Haus beginnt die Frühschicht um Frau Schulze und ihre Kolleginnen begin- freundlich und bemüht sich, seine Scham
nen um 05.30 Uhr, die Bewohner zu wa- und seine Verwirrung zu überspielen. Die
schwernisse und den Stress der Pflege 06.00 Uhr.
und von Lebensdramen berichten? Was Frau Schulze ist 48 Jahre alt, hatte gestern schen. Ihr „blutet“ jedes Mal das Herz, Kollegin tut so, als sei es alltäglich, den eiinteressiert? Ich lese, suche Anregungen, Spätschicht und kam gegen 22.00 Uhr nach wenn sie pünktlich um halb sechs damit genen Kot zu essen und mit dem Rest die
wie man die Grätsche zwischen Pflege- Hause, konnte unmöglich gleich zu Bett beginnt, die tief schlafenden Bewohner zu Wände zu beschmieren. Nachdem sie
Wilfried Knorr
frust und Pflegelust darstellt, ohne zu jam- gehen. Ihr nicht mehr all zu junger Körper wecken. Sie fragt sich, ob es noch eine Ge- Herrn J. davon überzeugt hat, dass SchoDirektor von Herzogsägmühle
mern oder zu idealisieren – den Alltag eben ist nach so einer Spätschicht mit nur einer rechtigkeit gibt! Ich schaue auf die Uhr, es kolade nur zu bekommen ist, wenn er sich
weiteren Kollegin für 34, zum Teil schwerst ist früher Vormittag. Auch bei uns beginnt waschen lässt, hilft er ihr schließlich - laut
pflegebedürftigen Bewohnerinnen und ab 06.00 Uhr „der Kampf“ gegen das uner- schimpfend und nach ihr schlagend - sich
Bewohnern, immer dermaßen ausgepo- bittliche Ticken der Uhren im Pflegetakt. zu reinigen. Schweißnass und von der
wert, dass er mindestens zwei Stunden vor Ich stehe auf und gehe in den Speisesaal. Wasserschlacht tropfend bezieht die Koldem Fernseher braucht, um ihre flattern- Frau B. sitzt wie immer zufrieden im legin das Bett neu, kleidet Herrn J. frisch
den Hände und die schmerzenden Kno- Morgenmantel am Frühstückstisch, auch an, reicht ihm ein Glas Saft und noch ein
chen wieder einigermaßen in Einklang zu Herr O. knabbert noch an seiner Weißbrot- Stück Schokolade. Dann schaltet sie den
bringen. In unserem Pflegeheim werden scheibe, weiter hinten sitzt auch Herr M., Fernseher ein und rennt mit einem Blick
54 Menschen versorgt, eine Schicht ist mit dem eine Kollegin gerade sein Essen ein- zur Uhr zum nächsten Bewohner. Mein
vier bis fünf Pflegekräften besetzt, ihr gibt. Ich rufe ein fröhliches „Guten Mor- „Danke“ hört sie schon nicht mehr. Zurück
Durchschnittsalter liegt bei 51 Jahren. Ich gen“ in den Saal. Für kurze Zeit schaut in meinem Büro öffne ich weit das Fenster
habe mich nach Gesprächen mit ihnen Frau B. hoch und lächelt zurück. Auf dem und atme tief die frische Luft ein. Auf der
über das Spätprogramm im Fernsehen Weg zu „meinem Artikel“ steht plötzlich Bank vor meinem Fenster sitzt Herr O. und
noch nie gefragt, ob es sich um einen sol- Herr J. vor mir und schaut mich geistesab- genießt die Sonne. Ich wende mich wieder
chen Kompensationsmechanismus han- wesend an. Ein Blick und ein Atemzug von meinem Artikel zu. Lauthals erklingt das
delt. Ein unmittelbarer Wechsel von der mir genügen, um im Bilde zu sein. Herr J. Lied „Schön ist die Liebe im Hafen...“ – ich
Spät- in die Frühschicht, die um 06.00 Uhr hat seine kotbeschmierte Vorlage unter- summe leise mit. Zehn Minuten später singt
beginnt, ist bei uns allerdings die große halb der Knöchel hängen, die Hose und ein „Männerchor“: „Schau einer schönen
Ausnahme. Eine Grundregel der Dienst- seine Hände starren vor Dreck. Verwirrt Frau nie zu tief in die Augen...“. Ich muss
planung lautet: Maximal vier Dienste versucht er, die Füße aus der feuchten, schmunzeln.
hintereinander.
stinkenden Umklammerung zu ziehen.
Mein Magen erinnert mich an die Semmel, Tja – ein ganz normaler Tag...und Gott sei‘s
Frau Schulze schreibt weiter: „...Rennen die ich vor einer halben Stunde gegessen gedankt, dass unsere Bewohnerinnen
Mitten im Ort Herzogsägmühle liegt das Schöneckerhaus, in dem ein gerontopsychia- ist mir zur Gewohnheit geworden, es geht habe. Zum Glück kommt die „Rettung“ und Bewohner ihre Pf legerinnen und
trisches Wohnheim und ein integratives Pflegeheim untergebracht sind
Foto: sk nicht mehr ohne ...!“ Vor meinem geistigen schon angelaufen. Schnell streift sie sich Pfleger haben.
Ein ganz normaler Tag
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Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Mehr als 30 Jahre Hilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen in und durch Herzogsägmühle:
Der Fachbereich vervollständigt sein
Versorgungs-Angebot
Von Michael Bräuning-Edelmann
Mit der Eröffnung der medizinischen
Rehabilitation für Kinder und Jugendliche im vergangenen Jahr, dem organisatorisch organischen Anschluss der Bereiche Gerontopsychiatrie und Pflege im
Juli dieses Jahres und der Eröffnung einer Wohnmöglichkeit für Menschen mit
Intelligenzminderung und Psychose in
Peiting ab Dezember 2011, verfügt der
nun erweiterte Fachbereich „Menschen
mit seelischer Erkrankung, Menschen
mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und Pflege“ über ein nahezu komplettes Angebot für Menschen mit psychischer Erkrankung. Mit circa 240 statio-
greifenden Vernetzungsstrukturen
(Steuerungsverbund psychische Gesundheit) der Region zusätzlich als äußerst hilfreich, um durch Kooperation und Zusammenarbeit mit anderen Anbietern, dem
Wunsch- und Wahlrecht von Betroffenen
in vielerlei Hinsicht zu entsprechen. Im
Rahmen der Vorgaben des SGB IX sind
sämtliche Leistungsträger (DRV, GKV, AA,
JH, SH) in diesen Versorgungsauftrag miteingebunden, auch wenn es an den
Schnittstellen der Leistungsträger noch
häufige Reibungsverluste gibt. Der Übergang von Maßnahmen mit intensiver Betreuung zu Hilfen mit loser Begleitung ist
jederzeit bedarfsgerecht sowohl in als
auch außerhalb von Herzogsägmühle und
einem Hüftleiden. Nicht zuletzt die stationären Wohnangebote in Herzogsägmühle unterstützen durch ihre Offenheit und stetiges Bemühen „normales“
Leben auf dem Weg zu einem Ortsteil zu
gestalten, den Geist der Inklusion in jede
Richtung.
Mit der Adaption der gerontopsychiatrischen Wohnmöglicheiten nach SGB 12 im
Schöneckerhaus, das erste Angebot in
Bayern dieser Art, stellt sich der Fachbereich auf die zukünftigen Anforderungen in diesem Bereich ein. Nicht nur den
Menschen, die bereits durch die Angebote von Herzogsägmühle versorgt und betreut werden, sondern auch allen
Gerontopsychiatrische Arbeit beim Sozialpsychiatrischen Dienst von
Herzogsägmühle in Garmisch-Partenkirchen:
Einsamkeit im Alter vermeiden
Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen
hat ungefähr 87.000 Einwohner. Ein Viertel davon ist 65 Jahre und älter. Gemäß
offizieller Berechnungen wird die Bevölkerung bis zum Jahr 2028 um vier Prozent
zurückgehen. Die Zahl der über 65jährigen wird dabei über 20 Prozent ansteigen. Im Vergleich zu anderen Landkreisen ist der Seniorenanteil besonders
hoch, weil viele Ruheständler in diese
landschaftlich attraktive Region umsiedeln.
Psychische Gesundheit und Prävention
vor Einsamkeit stehen im Mittelpunkt
der gerontopsychiatrischen Arbeit. Hilfsangebote richten sich vor allem an alleinstehende alte Menschen ab dem 60. Lebensjahr, die von Vereinsamung oder psychischer Behinderung bedroht oder betroffen sind. Weil ihnen ein unterstützendes Umfeld fehlt, sind sie am ehesten gefährdet, von der Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft abgekoppelt zu werden. Bei
Hausbesuchen macht sich die gerontopsychiatrische Fachberatung ein Bild
von der Gesamtsituation der Hilfeberechtigten. Sie schaut auf Mobilität,
Wohnsituation und soziale Lage. Mit den
Hilfeberechtigten zusammen wird nach
Lösungs- und Fördermöglichkeiten unter
Einbeziehung der eigenen Ressourcen
und der Hilfsangebote im Netzwerk vor
Ort gesucht. Die Menschen sollen ihr Leben so lange wie möglich selbstbestimmt
in ihrem gewohnten Umfeld führen.
Ein weiteres Angebot ist die Beratung
von Angehörigen psychisch erkrankter
Menschen. Hier geht es um Herausforderungen, die mit psychischen Veränderungen im Alter, unterschiedlichen Erwartungen und Lebenswelten zusammenhängen: Insbesondere die Verschiedenheit von Generationen, Wertvorstellungen und Biographien kann zu unterschiedlicher Fremd- und Selbsteinschätzung bezüglich Alter oder psychischer Gesundheit führen. Gerontopsychiatrische Fachberatung zeigt
Entlastungsangebote auf und unterstützt bei der Organisation notwendiger
Hilfen. Alle genannten Hilfen sind
niederschwellig und für die Betroffenen
kostenlos.
pek
Integratives Pflegeheim in Herzogsägmühle beteiligt sich an der Evaluation des Risikomanagementsystems der Arzneimittelversorgung:
Sicherheit durch professionelles
Medikamentenmanagement
Den Herzogsägmühler Fachbereich "Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie
und Pflege" verantworten, v.l. Michael Bräuning-Edelmann, Fachbereichsleiter; Peter Walter, Teilbereich Wohnen; Dr. Klaus Keller, Teilbereich Rehabilitation; Petra Schweder, Teilbereich Gerontopsychiatrie und Pflege; Jürgen Walk, Teilbereich Sucht. Nicht
auf dem Bild Bernd Richter, Teilbereich Regionale Angebote
Foto: sk
nären Wohn- und Pflegemöglichkeiten in
Herzogsägmühle und Peiting, 240 Maßnahmen der medizinischen, beruflichen
und sozialen Rehabilitation in Herzogsägmühle, Schongau und Landsberg, 350
Angeboten der ambulanten Wohn- und
Tagesbegleitung verteilt über die Landkreise Weilheim-Schongau, GarmischPartenkirchen und Landsberg am Lech,
sowie entsprechender sozialpsychiatrischer und psychosozialer Beratungsangebote, leistet der Herzogsägmühler
Fachbereich einen zentralen Beitrag zum
Versorgungsauftrag in den genannten
Landkreisen und darüber hinaus, einer
Region mit knapp 500.000 Einwohnern.
Seit Jahrzehnten ist es in diesem durchlässigen und f lexiblen Maßnahmeverbund psychiatrischer Hilfen Tradition, für persönliche Bedarfe ganzheitlich
individuelle Hilfeangebote, gemeinsam
mit den Betroffenen, zusammen zu stellen. Dabei erweisen sich die trägerüber-
in beide Richtungen sichergestellt. Über
235 ambulante Wohnmöglichkeiten in vielen Orten der genannten Landkreise,
auch in Herzogsägmühle selbst, sind Garant für flexible Hilfen!
Über die sozialpsychiatrischen Beratungsstellen, einschließlich der gerontopsychiatrischen Angebote, in den Landkreiszentren wird durch bürgernahe Hilfe und Aufklärung vor Ort seit langem das
Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen Bedingungen gefördert und
ermöglicht, also der inklusive Gedanke
der Behindertenrechtskonvention gelebt
und verfolgt. Im gleichen Kontext sind die
intensiven Bemühungen im Bereich Rehabilitation zu sehen, die darauf abzielen,
die Akzeptanz und Selbstverständlichkeit
psychiatrischer Rehabilitation in der Bevölkerung zu erhöhen. Ziel ist, dass eine
Rehabilitationsmaßnahme im Rahmen einer Depression genauso selbstverständlich in Anspruch genommen wird, wie bei
Bürgerinnen und Bürgern in den genannten Landkreisen bietet sich hier die
Möglichkeit, störungsspezifische und
altersgerechte Hilfe zu erfahren.
Aufgabe der kommenden Jahre wird es
sein, mit den anderen, insbesondere ambulanten Anbietern der Region, im Sinne eines gerontopsychiatrischen
Kompetenzzentrums vernetzte Hilfen
ambulant und stationär zu organisieren.
Im Vorlauf hierzu beteiligt sich der
gerontopsychiatrische Wohnbereich an
einer Studie der Fachhochschule
Ravensburg zu den Wirkmechanismen
gerontopsychiatrischer Rehabilitation.
Für den Bereich der Pflegeangebote
durch Herzogsägmühle wird bis Ende
2012 ein neues Gesamtkonzept zu erstellen sein, um den steigenden, insbesondere durch die unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Hilfebedarfe
geprägten, Notwendigkeiten Rechnung
zu tragen.
Auch in Deutschland zählen arzneimittelbezogene Probleme zu den häufigsten und kostspieligsten Erkrankungsursachen im Alter. Davon betroffen sind
insbesondere chronisch mehrfach erkrankte Seniorinnen und Senioren. Laut
Bundesgesundheitsministerium sind
deutschlandweit jährlich 30 Milliarden
verordnete Tagesdosen zu verzeichnen.
Menschen jenseits des 65. Lebensjahres
erhalten täglich bis zu acht Wirkstoffe
gleichzeitig verabreicht. Medikationsfehler stellen deshalb das quantitativ bedeutendste Risiko für die Sicherheit von
Patienten dar.
Das Medikamentenmanagement in stationären Einrichtungen ist eine verantwortungsvolle und höchst anspruchsvolle Aufgabe. Sie beginnt mit der Beratung
der Bewohnerinnen und Bewohner, erstreckt sich über die Anordnung, Dosierung, Lagerung, Bestellung und
Verabreichung von Medikamenten bis
hin zur Beobachtung ihrer Wirkung. Den
Untersuchungen des Instituts für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität Köln zufolge erfahren in stationären Alteneinrichtungen jährlich bis zu einem Viertel
der Seniorinnen und Senioren circa 60 bis
120 Schädigungen wie Magenbluten,
Stürze, Verwirrtheit oder Inkontinenz
durch Multimedikation. Als Hauptursachen werden mangelndes Risikobewusstsein aller Beteiligten sowie die
fehlende kommunikative und arbeitsorganisatorische Abstimmung der Heilberufe angeführt.
In Reaktion auf diese besorgniserregenden Ergebnisse wird derzeit mit Unterstützung von etwa 100 Apotheken, Einrichtungen und Fachgesellschaften das
„Geriatrische Medikationsassessment“
nach Dr. F. Hanke deutschlandweit etabliert. Dieses in fünfjähriger Forschungsarbeit entwickelte Instrument hebt gezielt ab auf die Stärkung der Kernkompetenzen von Pflegefachkräften und
Qualitätsmanagementelementen der
Einrichtungen. Einen ersten Einblick in
die Leistungsfähigkeit dieses Systems erhielten die Mitarbeitenden des
Integrativen Pflegeheims Schöneckerhaus im Juli dieses Jahres. Nun steht es
fest – ab Oktober 2011 wird sich das Team
in Kooperation mit der Peitinger Apotheke Am Hauptplatz unter Leitung von
Frank Schauff e. K. an der Evaluation des
Risikomanagementsystems der Arzneimittelversorgung beteiligen.
sw
Cartoon aktuell
Im 21. Jahrhundert noch ein Tabu in Alten- und Pflegeheimen?
Sexualität im Alter
Sexualität ist Ausdruck von Lebensfreude und Vitalität – kein Vorrecht einer
Altersgruppe. Nicht der Wunsch nach Liebe, Zärtlichkeit und als sexuelles Wesen
wahrgenommen zu werden geht alten
Menschen verloren, sondern die vertrauten Mitmenschen, die sie berühren. Die
Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien belegen, Altern bedeutet nicht
den Verlust an sexuellem Interesse.
Eine größere Rolle als das Alter selbst
spielen der eigene Gesundheitszustand
und der des Partners. 81 Prozent aller
gesunden Männer und 51 Prozent aller
gesunden Frauen im Alter von 57 bis 85
haben noch regelmäßig Sex. Mit wachsendem Alter sind allerdings weniger kör-
perliche Spitzenleistungen gefragt – größere Bedeutung bekommen Hautkontakt, Zärtlichkeit und Geborgenheit.
Doch welche Möglichkeiten haben eine
Frau oder ein Mann in einer Pflegeeinrichtung, erotische, sexuelle Wünsche
und Bedürfnisse zu äußern, auf direktem
Wege eine sexuelle Erfahrung zu machen
oder eine Beziehung zu pflegen? Viele Einrichtungen sind darauf nicht eingestellt.
Im Allgemeinen stoßen alte pflegebedürftige Menschen auf Hilflosigkeit, Unwissenheit, aber auch auf die sture Weigerung des
Umfelds, derartige Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte zu beachten. Die Folgen sind große Einsamkeit, emotionales
und körperliches „Verhungern“, was sich
wiederum in Zwangshandlungen, Verspannungen, Selbstverletzungen, störendem beziehungsweise übergriffigem
Verhalten ausdrücken kann. In Wahrnehmung der Gesamtpersönlichkeit, zu
der eben auch Sexualität gehört, werden
Pflegeeinrichtungen und Pflegende zukünftig diesem Tabuthema nicht nur vorurteilsfrei und würdevoll begegnen, sondern ihm auch den erforderlichen Raum
geben müssen. In den Fokus möglicher
Lösungen rückt das ganze Spektrum des
selbstbestimmten Lebens – partnerschaftsfreundliches Wohnen auch im
Pf legeheim, gelegentlich erotischer
Medienkonsum bis hin zur aktiven
Sexualassistenz.
sw
Ein Cartoon von Hubert Pfeffer
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Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Gedenktag für Paul Schönecker
40-jährige Geschichte – vom Altenheim für ehemals obdachlose Männer zu Gerontopsychiatrie
und integrativer Pflege:
Von Gerhard Ottmann, Heimbeirat im
Schöneckerhaus
Lebendige Geschichte beim Jubiläum im
Schöneckerhaus
Paul Schönecker, Amtsgerichtsrat in
Schongau, hinterließ in seinem Testament eine beachtliche Summe für Herzogsägmühle, zweckgebunden für den Bau
eines Seniorenheimes, das natürlich auch
den Namen seines Stifters erhielt.
Nachdem unser Haus vor 40 Jahren seinen Betrieb aufnehmen konnte, war es
eine Selbstverständlichkeit, am 13. April
2011 mit einer kleinen Feier seines Todestages vor 47 Jahren zu gedenken. Eine
Abordnung von neun Bewohnern und
Mitarbeitenden des Hauses wurde dazu
bestimmt, nach Wieseth, Schöneckers
Geburtsort, zu fahren, wo auch seine Eltern (der Vater war dort Pfarrer) begraben sind. Der jetzige Ortspfarrer, Klaus
Schlicker, begrüßte uns und zeigte uns
auch den Weg zum Friedhof. Diakon
Siegfried Laugsch legte einen Kranz nieder und würdigte die Verdienste des Verstorbenen. Nach Gebet und kirchlichem
Segen führte uns Pfarrer Schlicker durch
seine kleine, aber gut gestaltete Dorfkirche.
Anschließend kam der gemütliche Teil –
ein Mittagessen von bester Qualität in einem winzigen Dorfgasthaus. Die Rückfahrt wurde in Memmingen zur Kaffeepause unterbrochen und mit Hilfe eines
guten Navis kamen wir gegen Abend
wieder in der Heimat an.
Von Ursula Fröhlich
Ein Haus mit langer Geschichte ist das
Schöneckerhaus. Zum diesjährigen 40.
Jubiläum fanden zahlreiche Aktionen
statt. Außerdem wurde der runde Geburtstag mit einem Sommerfest gefeiert.
lung des Altenheims zur Verfügung gestellt. Dieses sollte den Obdachlosen, die
im Diakoniedorf ein Zuhause gefunden
hatten, als letzter Wohnort dienen. Der
Neubau, der laut Architekt Franz
Gürtner durch ein Biotop vor größere
Probleme gestellt wurde, geriet
integratives Pflegeheim geführt wird, wie
Teilbereichsleiterin Petra Schweder erläuterte. Musikalisch umrahmt wurde
das Jubiläums-Sommerfest von den
Eberle Buam, die dem Schöneckerhaus
seit Jahren verbunden sind. Für langjährige Bewohner, die seit zehn, 20 oder 30
Konzert der Singgemeinschaft Schwabsoien als ein Höhepunkt der
Feierlichkeiten zum Jubiläum des Schöneckerhauses:
Operettenmelodien und Singspiel
Das Konzert der Singgemeinschaft
Schwabsoien kann mit Fug und Recht als
ein gelungener Höhepunkt einer Reihe
von Feierlichkeiten anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Schöneckerhauses
in Herzogsägmühle bezeichnet werden.
Das Programm überraschte in Vielfalt
und Qualität selbst eingefleischte Kenner von Chormusik und Singspiel. Dirigent Josef Kirchhofer hatte ein für diesen Anlass passendes und vielfältiges
Programm ausgewählt. Es reichte von der
traditionellen Männerchorliteratur von
Silcher und Mendelson Bartholdy über
gekonnt vorgetragene Operettenmelodien bis hin zu einem fröhlichen Singspiel. Besonders erwähnt werden muss
die großartige Leistung der Solisten und
der Klavierbegleitung. Der gemeinsam
mit den Zuhörern gesungene Kanon „Oh,
wie wohl ist mir am Abend“ rundete dieses schöne Konzert ab.
as
Gute Unterhaltung, Kaffee und Kuchen, später Bier und Brotzeit: Das 40-jährige Jubiläum des Schöneckerhauses fand in einem
gelungenen Hausfest seinen Höhepunkt
Foto: sk
Das Singspiel löste bei den Zuhörerinnen und Zuhörern viel Heiterkeit aus Foto: as
IMPRESSUM
Herzogsägmühle aktuell – Informationen aus Herzogsägmühle
Herausgeber: Herzogsägmühle (Innere Mission München Diakonie in München und Oberbayern e.V.)
86971 Peiting-Herzogsägmühle, Von-Kahl-Straße 4
Telefon 0 88 61 219-0
Telefax 0 88 61 219-201
e-mail: [email protected]
internet: www.herzogsaegmuehle.de
Eingeladen waren neben den Bewohnern und dem Personal auch Architekt
Franz Gürtner und Bauleiter Josef
Flunger, die für den Bau verantwortlich
zeichneten, Architekt Roland Lagally, der
die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen
von 1995 bis 2000 begleitete, sowie die
ehemaligen Heimleiter und Heinz
Stichaner, der 15 Jahre lang als Küchenchef fungierte, bevor das Haus von der
Gemeinschaftsküche versorgt wurde.
Zur Interview-Runde auf dem rosa Sofa
geladen hatte Fachbereichsleiter
Siegfried Laugsch, um den Anwesenden
durch die Schilderung von Zeitzeugen
einen Eindruck der Geschichte des Hauses zu vermitteln. Der Name des
Seniorenwohnheims geht übrigens auf
Amtgerichtsrat Paul Schönecker aus
Schongau zurück, der mit Herzogsägmühle zeitlebens verbunden war. Mit „verstehendem Herz und helfender Hand“,
wie Laugsch es formulierte, hatte Schönecker die Innere Mission als Alleinerben
eingesetzt und damit das Geld zur Erstel-
schließlich zur Pionierarbeit. Dank fortschrittlicher Planung mit überwiegend
Ein-Bett-Zimmern und fließendem Wasser, wurden die Bewohner, die zuvor in
Sechs- oder Zwölfbettzimmern untergebracht waren, nun stolze Besitzer eines
eigenen Zimmers. „Zwölf Quadratmeter
eigenes Reich bedeuteten einen großen
Luxus in einer Zeit, als Altenheime
üblicherweise nur mit Mehrbettzimmern
geführt wurden“, erinnerte sich die ehemalige Hausmutter Elisabeth Häderle.
Ausgelöst durch Brandschutzauflagen
kam es 1994 zu Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, wie Architekt Roland
Lagally ausführte. Neben einem Bettenaufzug wurde das Haus mit Nasszellen in
den Zimmern, Pflegebädern und einem
neuen Eingangsbereich ausgestattet.
Unter Heimleiter Willi Fichtner wurde die
Pflege ausgebaut und EDV eingeführt.
Die konzeptionelle Umstrukturierung
wurde beständig weiterentwickelt, so
dass das Schöneckerhaus heute als
gerontopsychiatrisches Wohnheim und
Jahren im Haus leben, gab es Urkunden.
Und neben Kaffee und Kuchen unterm
Zeltdach vor dem Haus standen noch ein
Bierfassanstich und was „G’scheids zu
essen“ auf dem Programm.
uf
Die Eberle Buam sorgten während des
Festes für gute Stimmung
Foto: sk
Verantwortlich: Wilfried Knorr
Redaktion: Sabine Keyser
Mitarbeit: Norbert Becher, Michael Bräuning-Edelmann,
Carola Eismann, Waltraud M. Filser, Ursula Fröhlich, Gabriele Graff,
Gudrun Greiner, Martin Holleschovsky, Sigrid Klasmann,
Wilfried Knorr, Julia Kreissl, Peter Krößmann, Andreas Kurz,
Siegfried Laugsch, Ingo Massel, Nick Naffin, Gerhard Ottmann,
Hans Resch, Hans Rock, Angelika Scheinert, Arno Schneider,
Heidrun Schneider, Hans Schuh, Petra Schweder, Markus Sinn,
Liselotte Stromereder, Katharina Wienke
Fotos: Kurt Bauer, Alexandra Braun, Waltraud M. Filser,
Gudrun Greiner, Jan Kähler, Sabine Keyser, Eva Lindauer,
Sylvie Peschke, Arno Schneider, Willy Sinn, Hanno Sproesser,
Bianca Stieler, Ilva Valtere
Satz und Layout: Satz Studio Penzberg
Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH
Spendenkonto: HypoVereinsbank Weilheim (BLZ 703 211 94)
Konto 4 799 500
Durch Zeitzeugen ließ Diakon Siegfried Laugsch (re) die Geschichte des Hauses lebendig werden. v.l. Franz Gürtner, Architekt des
Hauses, Elisabeth Häderle, Hausmutter und Hauswirtschaftsleiterin und Diakon Helmut Häderle, Heimleiter von 1971 bis 1995
Foto: sk
4
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Ein Sozialunternehmen nimmt seinen Betrieb auf:
BFD-Informationstag in Herzogsägmühle erfolgreich:
14 Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne
Beeinträchtigungen geschaffen
Noch Praktikumsstellen frei
Von Sabine Keyser
Ein Sozialunternehmen, in dem Menschen, die aus den verschiedensten
Gründen lange arbeitslos waren, eine
Möglichkeit zur Wiedereingliederung in
den ersten Arbeitsmarkt bekommen, hat
Herzogsägmühle gemeinsam mit neun
anderen Gesellschaftern in Landsberg
am Lech gegründet.
stolz. Als einer der ersten Angestellten
hat er mit geholfen, die Angebote von
BiLL aufzubauen.
Als Ziel für das Sozialunternehmen nennen die Gesellschafter ein Beschäftigungs- und Integrationsangebot für Menschen, die durch persönliche oder soziale Probleme, Langzeitarbeitslosigkeit sowie eine psychische oder andere Art von
Das Sozialunternehmen BiLL ist entstanden durch die Kooperation freier Träger
und Gebietskörperschaften. Es ist eine
selbstständige, gemeinnützige GmbH, gegründet durch Herzogsägmühle, Innere
Mission München – Diakonie in München
und Oberbayern e.V.; den Caritasverband für den Landkreis Landsberg am
Lech; den Landkreis Landsberg am Lech;
die Stadt Landsberg am Lech; den Markt
Um den Bundesfreiwilligendienst bekannt zu machen, veranstaltete Herzogsägmühle einen Informationstag. Zahlreiche Schulabsolventen sowie Männer und
Frauen „jenseits der 30“, die eine berufliche Neuorientierung suchten, gehörten
zu den zahlreichen Besucherinnen und
Besuchern.
Personalreferentin Gabriele Graff führte durch den abwechslungsreichen Vormittag und informierte die Gäste
zunächst über alle Eckpunkte des BFD.
Bei Herzogsägmühle, der i+s Pfaffenwinkel GmbH und der Kinderhilfe Oberland stehen mehr als 30 Praktikumsplätze zur Verfügung, nicht nur in Herzogsägmühle selbst, sondern auch in Schongau und Peiting, Weilheim, Polling,
Penzberg, Garmisch-Partenkirchen,
Landsberg am Lech und in Buchenberg
im Allgäu.
Besondere Aufmerksamkeit schenkten
die Zuhörerinnen und Zuhörer den Mitarbeitenden, die ihre Einsatzstellen vorstellten. Die betreuerischen und handwerklichen Tätigkeiten, angesiedelt in
Wohngruppen, Tagesstätten, Kindertageseinrichtungen, Integrationsbetrieben oder Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind vielfältig.
Von Vorteil ist an allen Stellen der Besitz
eines Führerscheines.
Nach den Informationen wurden bereits
die ersten BFD-Vereinbarungen unterschrieben. Noch sind aber Praktikumsstellen zu haben. Interessenten wenden
sich an das Personalreferat von Herzogsägmühle unter 08861 219 140 oder 141.
gg/sk
Arbeitsplätze als Brücke zum ersten Arbeitsmarkt bietet das Gebrauchtmöbelhaus der Beschäftigungsinitiative BiLL in Landsberg
am Lech
Foto: sk
Unter dem Namen „BiLL – Beschäftigungsinitiative Landsberg am Lech“
wurde am Galgenweg 2 ein soziales Kaufhaus eröffnet, in dem gut erhaltene
Gebrauchtwaren wie Möbel, Haushaltsartikel und Spielsachen angeboten werden. Zudem bietet BiLL die Abholung von
sperrigen Möbeln und Hausrat an, organisiert Transporte und Umzüge, macht
Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen möglich und hilft bei haushaltsnahen Dienstleistungen. „Bei BiLL habe
ich endlich wieder eine Arbeitsstelle gefunden – nach langer Arbeitslosigkeit, die
bei mir mit einer Suchterkrankung einherging. Für mich ein erster Schritt,
wieder Fuß zu fassen“, berichtet Herr F.
Behinderung keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. Geboten wird
ein befristetes Beschäftigungsverhältnis
zur Wiedergewinnung eines angepassten
Leistungsvermögens, Unterstützung
beim Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt oder ein Arbeitsverhältnis bei
dauerhaft gemindertem Leistungsvermögen.
Als Sozialunternehmen bietet BiLL die
Möglichkeit, dass Menschen mit und ohne
Beeinträchtigungen gleichberechtigt zusammen arbeiten. Gut erhaltene Gebrauchtwaren werden nicht entsorgt,
sondern wieder verwertet. Sozial ist BiLL
auch für die Kundschaft – durch günstige Preise.
Kaufering; die Lebenshilfe Landsberg;
das Ökumenische Sozialzentrum St.
Martin; die Katholische Jugendfürsorge;
das Bayerische Rote Kreuz, Kreisverband Landsberg am Lech und die Regens-Wagner-Stiftung Holzhausen.
Unterstützung kann BiLL in vielerlei Hinsicht entgegengebracht werden: Durch
den Einkauf im Sozialkauf haus und
Beauftragung der verschiedenen Dienstleistungen, durch Sachspenden, Geldspenden und ehrenamtliche Mitarbeit.
Die BiLL gGmbH ist vom Finanzamt
Kauf beuren als unmittelbar steuerbegünstigten, mildtätigen Zwecken dienend, anerkannt. Spenden können auf
das Konto 22 130 934 BLZ 700 520 60 bei
der Sparkasse Landsberg Dießen überwiesen werden.
Kontakt:
BiLL – Beschäftigungsinitiative
Landsberg am Lech,
gemeinnützige GmbH
Galgenweg 2
86899 Landsberg am Lech
Telefon: 08191 97 37 24 0
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Zehn Gesellschafter haben es gemeinsam geschafft: BiLL konnte Ende Mai 2011 die
ersten von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen anstellen
Foto: sk
Öffnungszeiten soziales Kaufhaus,
Galgenweg 2 in Landsberg:
Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr
Arbeitssitzung des Bezirksarbeitskreises Kooperation Oberbayern:
Werkstatträte tagen in Herzogsägmühle
Im Rahmen einer Arbeitssitzung des
„Bezirksarbeitskreises Kooperation
Oberbayern der Werkstatträte“ waren
Werkstatträte aus ganz Oberbayern zu
Gast in Herzogsägmühle. Es wurden verschiedene Themen der aktuellen Situation von behinderten Menschen in Werkstätten (WfbM) besprochen.
In seinem Vortrag betonte Gastreferent
Roland Weber, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der
Werkstatträte, die Wichtigkeit der
Netzwerkarbeit von Werkstatträten,
insbesondere innerhalb der Entscheidungsfindung politischer Gremien. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit
sieht Weber in der Umsetzung der UNKonventionen für behinderte Menschen.
„Wir wollen aktiv an den politischen Entscheidungen teilnehmen und unseren
Interessen Gehör verschaffen“, so Weber
zu den Werkstatträten.
Der Bako-Werkstattrat besteht aus fünf
Werkstatträten und wurde im November
2008 gegründet und gewählt. Unter Vorsitz von Simone Müller, Werkstatträtin
der Steinhöringer Werkstätten, Elisabeth
Kienel, Werkstatträtin der Pfennigparade in München und der Vertrauensperson Hans Schuh, Pädagogischer Leiter der Herzogsägmühler Werkstätten,
führt der Arbeitskreis halbjährliche Sit-
zungen in den verschiedenen Mitgliedswerkstätten durch. Eine weitere Aufgabe des Bako-Werkstattrates ist die intensive Zusammenarbeit mit Trägern und
politischen Gremien: Es kam zum Beispiel
zu einem Treffen mit der Landtagsfraktion der Grünen und zur Teilnahme
bei der Aktion Menschen mit Behinderung im Bayerischen Landtag unter der
Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Barbara Stamm.
Zum Abschluss der Sitzung besichtigte der
Arbeitskreis die Herzogsägmühler Werkstätten und stand den Werkstattbeschäftigten für Fragen zur Verfügung.
hs/wmf
Beim Infotag zum Bundesfreiwilligendienst in Herzogsägmühle bekamen die Interessierten Berichte aus der Praxis, Informationen zum neuen Freiwilligendienst und die
Möglichkeit, gleich einen Vertrag zu unterschreiben
Foto: sk
Informationen zum Bundesfreiwilligendienst (BFD)
für Frauen und Männer:
· Alt
er
Alter
er:: möglich ab 16 Jahre nach Erfüllung der mindestens 9-jährigen
Schulpflicht; nach oben keine Altersbegrenzung! Für die meisten BFD-Stellen bei Herzogsägmühle wäre der Besitz der Pkw-Fahrerlaubnis sehr hilfreich.
· Ausländische Freiwillige: Auch
Ausländerinnen und Ausländer können am BFD teilnehmen unter der Voraussetzung, dass sie über einen Aufenthaltstitel verfügen, der sie zur
Erwerbstätigkeit berechtigt.
· Arbeitszeit
Arbeitszeit:: Vollzeit bei 5-Tage-Woche, bei über 27-Jährigen ist auch Teilzeit mit mindestens 20 Wochenstunden möglich
· Dauer: in der Regel für 12 zusammenhängende Monate, mindestens jedoch
6 und höchstens 18 Monate, im Ausnahmefall kann der BFD bis zu 24 Monate
dauern
· Seminare: Der Gesetzgeber schreibt
für den BFD die Teilnahme an Seminaren vor, bei einem 12-monatigen BFD
sind 25 Seminartage verpflichtend.
Freiwillige, die älter als 27 Jahre sind,
nehmen in angemessenem Umfang an
den Seminaren teil.
· Ver
gütung: Herzogsägmühle und
ergütung:
ihre Tochterunternehmen honorieren
den BFD vergleichbar dem Freiwilligen
Sozialen Jahr (FSJ), das heißt Taschengeld, Gemeinschaftsunterkunft (oder
die Auszahlung des entsprechenden
Sachbezugswerts), Teilnahme an der
Gemeinschaftsverpflegung (oder Auszahlung des entsprechenden Sachbezugswerts). Benötigt die/der
„BFDler“ keine Unterkunft und keine
Verpflegung, so stehen ihr/ihm während eines Vollzeit-Freiwilligendienstes circa 570,- Euro monatlich zur
Verfügung.
· Sozialversicherungen: Der Träger der Einsatzstelle, also Herzogsägmühle (beziehungsweise das Tochterunternehmen), übernimmt grundsätzlich 100% der Sozialversicherungsbeiträge bei Renten-, Unfall-, Kranken-,
Pflege- und Arbeitslosenversicherung.
· Urlaub: 24 Tage bei 12-monatigem
BFD
· Kündigung: Das Vertragsverhältnis
kann aus einem wichtigen Grund, zum
Beispiel bei Erhalt eines Studien- oder
Ausbildungsplatzes, gekündigt werden.
· Zeugnis: Mit Beendigung des BFD
erhalten die Freiwilligen ein schriftliches Zeugnis über Art und Dauer des
Freiwilligendienstes sowie über ihre
Leistungen und die Führung während
der Dienstzeit.
· Informationen zum BFD im
Internet:
www.bundesfreiwilligendienst.de
Informationen zu
Herzogsägmühle
im Internet:
w w w.her
zogsaegmuehle
.de
.herzogsaegmuehle
zogsaegmuehle.de
5
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Aus dem Aufsichtsrat
Mein Name ist Angelika Heining und ich
bin seit 1991 Mitarbeiterin von Herzogsägmühle. Als Sozialpädagogin arbeitete ich
im Fachbereich „Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und
Pflege“ im Betreuten Einzelwohnen in
Schongau.
Im Jahre 2003 wurde ich in die
Mitarbeitervertretung von Herzogsägmühle gewählt und bin seit 2005 deren
Vorsitzende. Ich bin für diese Tätigkeit
teilfreigestellt und arbeite noch als
Qualitätsmanagementbeauftragte im
Fachbereich. Seit 2005 gehöre ich zudem
dem Aufsichtsrat an.
Foto: privat
personellen Angelegenheiten beider Geschäftsbereiche der IMM.
Nach der Neuwahl 2011 wurde ich
weiterhin für Herzogsägmühle in den
Aufsichtsrat entsandt.
Was ist Ihnen im Aufsichtsrat besonders
wichtig?
Angelika Heining: Hervorzuheben ist,
dass zwei Arbeitnehmervertreterinnen
als stimmberechtigte Mitglieder in den
Statuten des Aufsichtsrats vorgesehen
sind. Im Moment ist für den Geschäftsbereich München Bernadette Schmid gemeinsam mit mir als Arbeitnehmervertretung Mitglied des Aufsichtsrates.
Der Verein der IMM hat in den Statuten
festgelegt, dass im Sinne des Diakonischen Auftrages Dienstleistungen angeboten werden müssen.
Gute Arbeitsbedingungen vor Ort führen
zu motivierten Kolleginnen und Kollegen
und sind der Garant für eine optimale
Dienstleistungserbringung und damit der
Garant für die positive Entwicklung der
IMM. Als Arbeitnehmervertreterin ist
mein Hauptanliegen, als Sprachrohr für
die Kolleginnen und die Kollegen im Aufsichtrat zu fungieren.
Wichtige Entscheidungen, die von den
Aufsichtsratsmitgliedern getroffen werden, haben immer Einf luss auf die
Arbeitsbedingungen vor Ort. Für mich
bedeutet die Mitarbeit im Aufsichtsrat,
auch meine Mitarbeit im Finanzausschuss des Aufsichtrates, eine Übernahme von Verantwortung im Hinblick auf
„gute Arbeitsbedingungen in der Diakonie“ einzufordern, beziehungsweise zu
schaffen.
Angelika Heining: Herzogsägmühle als
„Ort zum Leben“ ist auch ein „Ort zum
Arbeiten“. Mehr als 1200 Kolleginnen und
Kollegen erbringen eine wertvolle Dienstleistung für benachteiligte Menschen und
für unsere Gesellschaft. Deshalb setze
ich mich in den verschiedenen Gremien
und Arbeitskreisen für gute Arbeitsbedingungen, Familienorientierung,
Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
Gesundheits- und Arbeitsschutz ein.
Wie kam Ihr Kontakt mit der IMM und
damit mit Herzogsägmühle zustande?
Wo sehen Sie die IMM und Herzogsägmühle in 30 Jahren?
Angelika Heining: Die Gesamtmitarbeitervertretung der IMM hat mich
im Jahr 2005 in den damaligen Hauptausschuss entsandt. Durch die Tätigkeit als
Mitarbeitervertreterin hatte ich schon
längere Zeit Kontakt mit den Kolleginnen
und Kollegen der Mitarbeitervertretung
der IMM und als Sprecherin des
Wirtschaftsausschusses beschäftigte ich
mich intensiv mit den finanziellen und
Angelika Heining: Anbetracht der
wirtschaftlichen Lage sehe ich Herzogsägmühle auch in 30 Jahren als einen Ort, wo
Frauen und Männer würdevoll versorgt
werden. Solidarität und Menschenwürde sind heute wie in 30 Jahren notwendig, damit in unserer Gesellschaft auch
benachteiligte Menschen weiterhin eine
Chance bekommen. Für dies gilt es sich
sozialpolitisch einzusetzen.
Ihre
Die „Bayrische 7“ heizte den Gästen mit bekannten Stücken und typisch bayerischer Blasmusik ein
Dass es manchmal schwierig ist, auch Erfolgsmodelle am Leben zu erhalten, verdeutlichte Wilfried Knorr, Geschäftsfüh-
rer der i+s Pfaffenwinkel GmbH, gleich bei
der Begrüßung der geladenen Gäste,
beim 25-jährigen Jubiläum der
Was liegt Ihnen bei der Arbeit in Herzogsägmühle besonders am Herzen?
Angelika Heining: Der Einsatz der
Kolleginnen und Kollegen, die mit Herzblut und Engagement die Dienstleistung
vor Ort erbringen und damit eine wertvolle Arbeit leisten. Ein sicherer Arbeitsplatz, gute Arbeitsbedingungen, kollegialer Umgang untereinander und Wertschätzung durch die Vorgesetzten sind
nur einige Schlaglichter meines Auftrages als Mitarbeitervertreterin, für die es
sich lohnt, sich einzusetzen, damit Herzogsägmühle nicht nur das Patent „Ort
zum Leben“, sondern auch das Patent
„guter Ort zum Arbeiten“ erhält.
Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich
in der Diakonie?
Ausgelassenes Fest zum Jubiläum
Wachsreste
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Her-zogsägmühle aktuell den Aufsichtsrat von Herzogsägmühle und
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hatten,
das sechste Interview dieser Rubrik nun mit Angelika Heining.
Herzogsägmühler Integrationsfirma i+s Pfaffenwinkel GmbH feiert ihr 25jähriges Bestehen:
Ein fröhliches Fest, mit gutem Essen und toller Musik, ohne viele Ansprachen– das
war ganz nach dem Geschmack der Angestellten der Herzogsägmühler Integrationsfirma i+s Pfaffenwinkel
Foto: sk
Foto: sk
Integrationsfirma. „Dennoch ist es uns
gelungen, von Beginn an Menschen aus
der Langzeitarbeitslosigkeit herauszuholen. Und ich kann mir keine Möglichkeit
vorstellen, Steuergelder besser anzulegen“, so Knorr. Viele Menschen wurden
seit der Gründung an den ersten Arbeitsmarkt vermittelt, andere haben eine langjährige Beschäftigung gefunden. Den Mitarbeitenden dankte Knorr für die zuverlässige Arbeit in der Integrationsfirma
und versprach ein Fest ohne viele Reden
und Ehrungen. Nachdem Dekan Axel
Piper und Landrat Dr. Friedrich Zeller
ein paar Worte an die Gäste gerichtet
hatten, wurde dann auch ausführlich
gefeiert. Bei einem köstlichen Buffet,
zubereitet von der Herzogsägmühler
Gemeinschaftsküche, und typisch
bayerischer Bierzeltunterhaltung mit
den „Bayrischen 7“ feierten die Mitarbeitenden ausgelassen.
sk
Neue Fachstelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit im Landkreis Weilheim-Schongau geschaffen:
Nicht alle Gemeinden zur Unterstützung bereit
Von Martin Holleschovsky
Es bedurfte eines langen Atems, nun jedoch ist der Durchbruch geschafft. Die
Städte und neun Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau haben sich für
die Errichtung einer Fachstelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit ausgesprochen und dafür eine Finanzierungszusage gemacht.
Begonnen hatte die Diskussion bereits im
Dezember 2009, als sich Vertreter der größeren Städte und Märkte zu einem Sondierungsgespräch in Herzogsägmühle
trafen. Vor Allem die Kommunen mit einem zählbaren Bestand von kommunalen
Wohnungen sind in dieser Hinsicht sehr
interessiert. So ist es doch bei Wohnungsnotfällen so, dass schnell ein geeigneter
Ersatzwohnraum zur Verfügung stehen
muss. Dieser ist in kleineren Gemeinden
eher weniger zur Verfügung, was dazu
führt, dass Bürgerinnen und Bürger
dorthin abwandern, wo Wohnraum zur
Verfügung steht. Diese Problematik führt
auch gleich zu ungleichen finanziellen
Belastungen bei den Städten und Gemeinden.
Sind Bürgerinnen und Bürger erst
einmal abgewandert, ist die Kommune
schnell frei von jeder Form der Verpflichtung zur Hilfe. Eine Lösung ist nur im Konsens mit anderen Orten denkbar. Die So-
lidarische Lösung der Problemlagen ist
nur durch eine Mitfinanzierung aller
Kommunen im Landkreis umsetzbar.
Beratung mit
den Bürgermeistern
des Landkreises
Diese Problemlagen wurden in der
Bürgermeisterdienstbesprechung im Februar 2010 in Polling allen Bürgermeistern vorgestellt. In der Folge entstand ein
Stimmungsbild, wie die Angelegenheit zu
behandeln wäre. Dabei wurde erneut
deutlich, dass sich der Landkreis diesbezüglich nicht in der Verantwortung sieht.
Dies hatte zur Folge, dass bei der anstehenden Ausschreibung konzeptionell
darauf abzuzielen war, dass es eine Finanzierung vorerst nur über die Städte und
Gemeinden geben kann.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2010 hatten dann alle Städte und Gemeinden des
Landkreises die Aufgabe, sich mit diesem
Thema zu befassen und zum Antrag auf
Kostenübernahme in den Stadt- und
Gemeindegremien zu entscheiden. In diesen Entscheidungsprozess hinein interessierte sich im Dezember auch Carolin
Reiber mit Ihrer Sendung „Bayerntour“
für dieses Sozialthema. Bürgermeister
Gerbl und Martin Holleschovsky wurden
fachfraulich interviewt und konnten die
Problemlagen der Betroffenen schildern.
Im Nachgang zur Stadtratsentscheidung
in Schongau brachte eine Information
aus Peiting etwas Unsicherheit in die
Entscheidungsprozesse, da der Markt
Peiting sich zwar grundsätzlich für eine
Fachstelle entschieden hatte, jedoch den
Landkreis als Finanzpartner mit ins Boot
nehmen wollte. Schlussendlich entschied am Ende der Kreisausschuss,
dass eine Beteiligung des Kreises nicht
gegeben ist.
13 von 21 Kommunen
des Landkreises
beteiligen sich
13 Kommunen wollen sich an der Finanzierung der Fachstelle beteiligen, diese
vertreten mithin mehr als 70 % der Bevölkerung. Doch ist es nicht gleich so, dass
die 21 nicht zusagenden Gemeinden der
Sache grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen würden. Einige sehen es als
einen durchaus positiven und gangbaren Weg an, wollen die Entwicklung jedoch noch etwas abwarten. Möglicherweise treten diese später dem Pool bei.
Im Mai 2011 trafen sich schließlich die zusagenden Gemeinden und besprachen
einen Fahrplan zur Installierung der
Fachstelle, die nun im Oktober 2011 errichtet wurde. 21 Monate Entwicklungsarbeit finden einen sehr positiven Abschluss.
6
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Waldkindergarten Wurzelzwerge schließt sich der Kinderhilfe Oberland an:
getroffen - gesprochen - notiert
Auf neuen Wegen
Für die Rubrik „getroffen – gesprochen – notiert“ in Herzogsägmühle aktuell besuchte Marianne
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„Herzogsägmühle aktuell“ auf:
Im Waldkindergarten halten sich die Kinder ausschließlich im Freien auf - das wirkt sich sehr positiv auf die körperliche, seelische
und soziale Entwicklung aus.
Foto: privat
Ab September schließt sich der Peitinger
Waldkindergarten „Wurzelzwerge“, der
bisher unter privater Leitung von Heidemarie Häringer stand, dem integrativen
Kindergarten Am Gumpen der Kinderhilfe Oberland an.
Als Teil der Kinderhilfe Oberland werden die Wurzelzwerge nun ganz offiziell mit Betriebserlaubnis, staatlicher Anerkennung und Förderung nach dem „Kin-
dergarten-Gesetz“ (BayKiBiG) geführt.
Durch den Anschluss können die Öffnungszeiten verlängert werden, so dass
nun auch berufstätige Eltern eher die
Möglichkeit haben, das Angebot zu nutzen und ihre Kinder in den Genuss der
Waldpädagogik kommen zu lassen.
Zukünftig sollen auch Kinder mit Entwicklungsbeeinträchtigungen aufgenommen und gefördert werden. In einem
„Dirk Wollenweber stammt aus Hamburg,
dort begann er auch mit dem Theologiestudium. Dann ging der Studienweg nach
Marburg und Basel und wieder zurück
nach Hamburg. Wo er auch sein Examen
abgelegt hat. Während dieser Zeit lernte
er seine spätere Frau, Frau Pfarrerin
Brigitte Weggel, kennen. Beide mussten
auch dann entscheiden wohin der gemeinsame Lebens- und Berufsweg führt.
Die Entscheidung fiel dann für die Bayerische Landeskirche, das bedeutete auch,
dass jeder von Ihnen beiden seine eigene Straße weiterging. Für ihn ging sie
nach Gröbenzell und für seine Frau nach
Dachau. Wo jeder von ihnen sein Vikariat
gemacht hatte. Beide hatten in GarmischPartenkirchen bereits eine 50-Prozent
Stelle gehabt. Von dort bewarben sie sich
wieder beide für eine Teilzeitstelle in
Peiting-Herzogsägmühle. Er ist für die
Gemeinde und die Schule tätig, mit einem
Religionsunterricht von sechs Stunden
pro Woche. Beide haben auch eigene Bereiche wo jeder für ein Aufgabengebiet
alleine verantwortlich ist. Dirk Wollenweber betreut die Pfarramtsführung, den
Gemeindebrief sowie die Prädikanten
und Lektoren. Seine Frau betreut die
Senioren, die Besucherdienste, die Jugend und kümmert sich auch um die Konfirmanden. Dirk Wollenweber arbeitete
als Jugendlicher vor dem Abitur als
Jugendleiter in seiner Gemeinde und
konnte sich auch während seines Studiums nichts Besseres vorstellen, als Pfarrer (Pastor) zu werden. Seit 2005 sind
beide in Peiting tätig. Zu ihrem Gebiet gehören noch die Gemeinden Birkland,
Steingaden und Prem. Seine Frau übernimmt die ungeraden und er in den geraden Kalenderwochen alle kirchlichen Aufgaben und anfallende Gottesdienste. Dirk
Wollenweber hat auch eine Fortbildung
zum Notfallseelsorger gemacht.
Die Kreisverband-Notfallseelsorge Weilheim- Schongau betreut er seit 2005. In der
Evangelischen Landeskirche meint der
Begriff Pfarrer mehr die rechtliche Seite
des Amtes, der Begriff Pastor steht mehr
für die seelsorgerliche Seite des Kirchenamtes. Seit Mitte der 1970er Jahre sind
auch (unverheiratete) Frauen in allen
Evangelischen Landeskirchen zugelassen.“
Waldkindergarten werden 18 bis 20 Kinder durch zwei Erzieherinnen ausschließlich im Freien betreut. Dies wirkt
sich förderlich ebenso auf die körperliche
wie auf die seelische und soziale Entwicklung von Kindern aus. Grundlage der Arbeit ist, wie bei anderen Kindergärten
auch, der „Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan“ und der Anspruch auf
ganzheitliche Förderung der Kinder. skl
Seit 15 Jahren Berufliches Zentrum in Herzogsägmühle:
Menschen mit seelischer Erkrankung die
Berufstätigkeit ermöglichen
Von Sabine Keyser
„Die berufliche Rehabilitation von Menschen mit einer seelischen Erkrankung ist
in Herzogsägmühle eng mit vorhandenen
Ausbildungsmöglichkeiten und einer
Möglichkeit zur Beschäftigung verbunden“, erklärte Michael Bräuning-Edel-
liert. Dieses Maßnahmekonzept stellt ein
unverzichtbares Bindeglied zwischen
medizinischer Rehabilitation und Ausbildung oder Berufstätigkeit dar. In den
vorangegangen Jahren hatte sich gezeigt,
dass Menschen mit einer seelischen Erkrankung nach der medizinischen Rehabilitation oftmals noch nicht genügend
Rehabilitanden, die in diesem Jahr das Berufliche Zentrum erfolgreich verlassen
konnten, bekamen beim Jubiläum ihre Zertifikate überreicht
Foto: sk
mann, Leiter des Herzogsägmühler Fachbereiches Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und
Pflege, bei seinem Rückblick und Ausblick
anlässlich des 15jährigen Jubiläums des
Beruflichen Zentrums.
Mit Unterstützung der Arbeitsagentur
Weilheim, namentlich Wolfgang Barth,
wurde im September 1996 in Herzogsägmühle ein Förderungslehrgang für Menschen mit psychischer Erkrankung etab-
Stabilität und Ausdauer besaßen, um
sofort in eine Ausbildung oder die Berufstätigkeit wechseln zu können, bei entsprechender Förderung aber durchaus
gute Chancen hatten. Heute stehen in
der beruflichen Rehabilitation 22 Plätze
zur Verfügung, das Alter der Teilnehmenden bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Sie können im Laufe ihres Aufenthaltes im Beruflichen Zentrum verschiedene Berufszweige durchlaufen, werden schulisch, praxisbezogen und therapeutisch gefördert. „Während dem Lehr-
gang und einer anschließenden Ausbildung ist es für die Teilnehmenden möglich, in unserem Internat zu leben“, erklärte Michael Bräuning-Edelmann weiter.
Dabei legte er großen Wert auf die professionelle Internatsbegleitung. Es ist aber
auch möglich, das Berufliche Zentrum zu
besuchen, wenn man beispielsweise im
Landkreis lebt und die Möglichkeit hat,
täglich mit Bus oder eigenem Auto nach
Herzogsägmühle zu kommen. „Es gibt
ständig neue Impulse, die Arbeit im Beruf lichen Zentrum weiter zu entwickeln“, verdeutlichte Bräuning-Edelmann die Entwicklung auch in der Zukunft. Durch die Eröffnung der Kinderund Jugendrehabilitation sei eine Öffnung der Altersgrenze nach unten nötig,
neue Konzepte würden dafür erarbeitet.
Auch eine Halbtagsausbildung wünscht
sich der Fachbereichsleiter für die Zukunft. „Manche unserer Rehabilitanden
halten die Arbeitsbelastung gut vier Stunden am Tag aus – auch ihnen sollte eine
Ausbildung ermöglicht werden können.
Um dies durchzusetzen bin ich bundesweit unterwegs“, machte Bräuning-Edelmann sein Anliegen deutlich.
Besondere Aufmerksamkeit bekamen
beim Jubiläum die Rehabilitanden, die in
diesem Jahr das Berufliche Zentrum erfolgreich verlassen konnten. Ein Zertifikat erhielten Martin Mertel, Oliver Masur,
Isabell Weston, Max Korobov, Verena
Lang, Silvana Buchmüller, Anton Zhorzel,
Angelika Tschernousow, Melanie Med,
Markus Torge, Sascha Bentenrieder und
Kathrin Langer. Mit dem Kronenkreuz
der Diakonie in Gold sowie der Ehrenurkunde des Freistaates Bayern wurde
Fredi Hiemer für seine 25-jährige Mitarbeit ausgezeichnet.
Pfarrer Dirk Wollenweber (im Bild mit seiner Tochter Johanna) betreut gemeinsam mit
seiner Frau Brigitte Weggel die Kirchengemeinde Peiting-Herzogsägmühle Foto: privat
Sozialpsychiatrischer Dienst von Herzogsägmühle in Murnau:
Hilfe bei seelischen Problemen
Um Menschen mit seelischen Problemen
zu helfen, bietet Herzogsägmühle in verschiedenen Orten der Landkreise Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen professionelle Beratung an.
Eine Außenstelle des Sozialpsychiatrischen Dienstes gibt es auch in Murnau,
im Kemmelpark, Dr.-Friedrich-und-IlseErhardt-Straße 15. Hier finden Menschen mit seelischen Problemen und Erkrankungen sowie deren Angehörige
kompetente Ansprechpartnerinnen. Die
Sozialpädagoginnen Claudia BierprieglSchmid, Jessica Hösl und Ursula Heckhausen beraten in vertraulichen Einzelgesprächen in der Beratungsstelle oder
führen bei Bedarf Hausbesuche durch.
Seelische Probleme und Erkrankungen
sind weit verbreitet und können jeden
treffen. Sie können als Krise auftreten,
als einmalige Erkrankung, die wieder vergeht, oder chronisch verlaufen. Diese
Erkrankungen sind schwierig zu akzeptieren, denn sie machen das Leben
schwer, obwohl man von außen oft keinen Grund dafür sieht. Betroffene Menschen sind enttäuscht, dass sie das Leben,
zumindest zeitweise, nicht mehr so führen können, wie sie selbst sich das vorgestellt hatten. Dies führt auch zu Konflikten in der Familie und im Freundeskreis.
Betroffene und Angehörige können sich
mit Fragen vertrauensvoll an den Sozialpsychiatrischen Dienst von Herzogsägmühle wenden. Die Mitarbeiterinnen
sind bereit zu helfen, der Krise ihre Schärfe zu nehmen und neue Lebenswege zu
finden. Dies ist ein Prozess, der Zeit benötigt, weswegen die Beratung auch über
längere Zeit regelmäßig fortgesetzt werden kann.
Älteren Menschen mit seelischen Problemen steht die gerontopsychiatrische
Fachkraft Ursula Heckhausen bei. Gern
besucht sie Senioren auch zuhause und
ist dabei behilflich, ein selbstbestimmtes
Leben im eigenen Umfeld so lange wie
möglich zu realisieren.
Sprechzeiten in Murnau werden dienstags von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 8.30
bis 12 Uhr sowie donnerstags von 8.30 bis
16 Uhr angeboten. Eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer 0 88 41
90 52 5 (Außenstelle Murnau) oder 0 88
21 76 51 4 (Sozialpsychiatrischer Dienst
in Garmisch-Partenkirchen) ist erwünscht.
Die Angebote sind kostenlos und werden
über den Bezirk Oberbayern, aus Eigenmitteln von Herzogsägmühle und über
Spenden finanziert.
uh/sk
7
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Glücklich über bestandene Sommergesellenprüfung:
Auszubildende der Herzogsägmühler
Fachbetriebe erfolgreich
Erneut zeigen die Herzogsägmühler
Fach- und Ausbildungsbetriebe, dass
bei einer intensiven Förderung auch
benachteiligte junge Menschen eine
Ausbildung schaffen können: Alle 33
Auszubildenden, die zur Winter- oder
Sommer-Gesellenprüfung antraten,
haben diese auch erfolgreich abgeschlossen – davon einer im zweiten
Anlauf. Besonders beeindruckend
ist das herausragende Abschneiden
von Nadja Hofmann und Bernhard
Winzer, die beide unter den Innungsbesten waren.
Wir gratulieren Kevin Achatz aus der
Gaststätte Cafeteria, Oktay Azmann,
Wladimir Buschel, Guido Lindhammer, Madlen Schmid und Vincent
Tschannerl aus der Mechanischen
Werkstatt, Cevin Bachmann aus der
Gemeinsamen Verwaltung, Fabian
Becker aus der Landwirtschaft,
Johannes Heining, Felix Hess und
Eric Koschany aus dem Bildungs- und
IT-Zentrum, Melanie Baiker, Nadja
Hofmann, Dominik Hohlweg, Thomas
Mayr, Jürgen Mühlbacher, Sebastian
Ring und Bernhard Winzer aus der
Gärtnerei, Sebastian Bahlke und
Stefan Kösters aus der Schreinerei,
Alexander Lefrank aus der Textilreinigung, Dennis Giese, Sven Hartmann und Sebastian Neumann aus
der Kfz-Werkstatt, Andreas Richtmann aus dem Markt, Nadine Schachtner aus der Gebäudereinigung, Sabrina Wagner und Nancy Zietlow aus den
Hauswirtschaften, Eugen Giedt, Sascha Kormann und Oliver Schmid aus
der Bau- und Kunstschlosserei,
Florian Prähofer aus der Sanitär- und
Heizungstechnik sowie Xaver Rohrmeier aus der Elektrotechnik.
Unser Glückwunsch gilt den frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen,
unser Dank den Beauftragten für Ausbildung und Anleitung in den Fachund Ausbildungsbetrieben und den
Lehrern, die dieses gute Ergebnis ermöglichten.
nb/wmf
communicatio – Herzogsägmühler Kontaktstelle zu Fachschulen,
Hochschulen und Wissenschaft gegründet:
Dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Fit bleiben im Wettbewerb und die Gewinnung von Fachkräften, die Idee „Herzogsägmühle – Ort zum Leben“ in der Region
verankern sowie die qualitativ hochwertige Arbeit in Herzogsägmühle enger mit
Hochschulen und Wissenschaft zu ver-
Mitarbeitende von Herzogsägmühle und
der Inneren Mission München gründeten gemeinsam die Kontaktstelle
„communicatio“
Foto: eli
knüpfen – das sind drei Beispiele für die
Aufgaben, die zukünftig die neu gegründete Kontaktstelle communicatio in Herzogsägmühle übernehmen wird.
Zwölf Delegierte aus den Herzogsägmühler Fachbereichen und Kolleginnen der Inneren Mission München hoben
im Mai die Steuerungsgruppe communicatio als künftiges Herzstück der
Kontaktstelle aus der Taufe. In einer kurzen Stellungnahme zur Gründungsversammlung erläuterten Andreas Kurz
und Matthias Lösch das besondere Anliegen, den enormen Schatz an Fertigkeiten,
Fähigkeiten und Wissen in Herzogsägmühle im Bereich der sozialen Arbeit,
sowohl regional wie überregional, an
Fachschulen, Hochschulen und in der
Wissenschaft bekannt zu machen – nicht
zuletzt auch, um damit dem schon spürbaren Fachkräftemangel im Bereich der
sozialen Arbeit frühzeitig entgegenwirken zu können.
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Herzogsägmühle und Diakonisches Werk Traunstein
starten Verbundprojekt:
Den Einstieg ins Berufsleben fördern
Arbeitslosigkeit zu vermeiden und
Europa für alle erlebbar zu machen sind
die zentralen Ziele des durch den Europäischen Sozialfonds geförderten Programms „Integration durch Austausch
(IdA)“.
Das Diakonische Werk Traunstein e.V.
und Herzogsägmühle setzen die Inhalte
dieses Programms im Projekt „ALimA –
Arbeiten und Lernen im Ausland“ in
partnerschaftlicher Zusammenarbeit
um.
Bis 2014 sollen 110 arbeitssuchende Menschen mit Behinderung oder Lerndefiziten die Chance bekommen, ein
mehrwöchiges Praktikum in Slowenien
oder Österreich zu leisten und anschließend den Sprung in die Ausbildung oder
den Arbeitsmarkt zu schaffen.
„Wir sind fest davon überzeugt“, so die
stellvertretende Geschäftsführerin
Margarete Winnichner aus Traunstein,
„dass für alle Auslandspraktikanten der
Einstieg ins Berufsleben gelingen wird,
denn wir vertrauen auf ein leistungsstarkes Netzwerk aus den Agenturen für
Arbeit, den Jobcentern und Integrationsfachdiensten und natürlich den Betrieben in der Region“. Gerade die im Ausland erworbenen Erfahrungen werden
von Arbeitgebern geschätzt, da sie die
Flexibilität der Bewerber überzeugend
unterstreichen.
Die jungen Leute, die ihr Auslandspraktikum in kleinen Gruppen absolvieren, werden in einem mehrwöchigen Seminar intensiv vorbereitet. Dazu gehört
neben Sprach- und Computertraining
selbstverständlich auch eine kulturelle
Vorbereitung. Lern- und Arbeitsmöglichkeiten bieten sich dann unter anderem auf einem ökologischen Bauernhof, der nach international anerkannten
Demeter-Richtlinien arbeitet.
Neben den langjährigen Erfahrungen
der beiden diakonischen Träger mit Menschen, die aufgrund ihrer besonderen
Situation am Arbeitsmarkt als „schwer
vermittelbar“ gelten, verspricht auch die
Zusammenarbeit mit Zavod Horus, dem
Institut für Innovation und Entwicklung
in Ljubljana, Erfolg.
Was den Herzogsägmühler Direktor
Wilfried Knorr bei der Auftaktveranstaltung in Herzogsägmühle
besonders stolz machte, ist die Tatsache,
dass es nur zwei Antragstellern aus Bayern gelang, die harten Kriterien der Bundesbehörden zu erfüllen und ein Projekt
im Rahmen des zweiten Aufrufs von IdA
bewilligt zu bekommen.
ima
Ausbildung in Herzogsägmühle
Schulabschlussfeier der staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegehelfer:
Im Alltag das richtige Maß an Unterstützung bieten
23 staatlich anerkannte Heilerziehungspf leger und 23 staatlich anerkannte
Heilerziehungspflegehelfer feierten ihren erfolgreichen Berufsabschluss in der
Herzogsägmühler Deckerhalle.
Von den 23 Abgängern in der Heilerziehungspf lege haben bereits neun
vorab die Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer gemacht – somit
haben sie nun vier lange Jahre berufsbegleitende Ausbildung hinter sich. Elf Absolventen der Heilerziehungspflegehilfe
beginnen im Herbst mit der Ausbildung in
der Heilerziehungspflege, um sich somit
auch den Titel einer Fachkraft zu erwerben.
Alle Absolventen der Heilerziehungspflege haben gelernt, Menschen in ausgewählten Lebens- und Lernsituationen
zu begleiten, zu erziehen, zu bilden, zu
pflegen und zu fördern. Sie haben gelernt, ein richtiges Maß an Unterstützung
und Assistenz anzubieten und die individuellen Bedürfnisse der Menschen zu
achten, mit denen sie arbeiten. Sie haben
gelernt, ihre eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen und theoriegeleitet zu arbeiten.
Diese Inhalte wurden vermittelt sowohl
in fächerbezogenem Unterricht als auch
in Lernsituationen, wie zum Beispiel in
der Lernsituation „Aggression“, in der es
darum ging, mit Aggressionen angemessen und entwicklungsfördernd umzugehen.
Die Abschlussfeier begann mit einer Andacht, die vom Unterkurs gestaltet wurde. Bei der anschließenden Zeugnisvergabe zeigten alle Kurse ihr Talent in
der humorvollen Darstellung des Schulalltags, sei es durch Lieder, durch Theater oder durch selbstverfasste Texte. Im
Gegenzug stellten die Lehrkräfte der
Fachschule einen Tag im Leben einer
Lehrkraft in der Praxis vor.
Bei Kaffee und Kuchen klang die Abschlussfeier aus. Auch viele ehemaligen
Schüler trafen sich bei dieser Feier
wieder.
juri
Nach einjähriger Ausbildung haben Jürgen Bader, Tobias Bendrat, Felix Binder, Tina
Boier, Christian Botsch, Robert Dobmeier, Petra Epp, Tatjana Feniuk, Felina Fischer,
Maria Giannopulu, Martina Greinsberger, Christian Häuplik, Benjamin Häußler, Maria
Meryem Kar, Sebastian Kasper, Ann-Christin Körk, Monika Ritzer, Bärbel Schöck, Axel
Schöpplein, Brigitte Stadelmayer, Ilva Valtere, Christian Vöst, René Werner die Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin oder zum Heilerziehungspflegehelfer erfolgreich abgeschlossen.
Foto: sk
Die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin oder zum Heilerziehungspfleger haben
Elena Beidner, Sabrina Bendrat, Bastian Brandstetter, Michael Eierschmalz, Sarah
Frank, Matthias Friedl, Franziska Fritsch, Stefan Geisenberger, Miriam Gerum, Jonas
Grünthaler, Agnes Grundmann, Deborah Hecke, Corinna Henning, Anja Hohenadel,
Maximilian Hopfinger, Sandra Kottek, Anna-Lena Kropp, Irmingard Krug, Tobias
Noder, Andreas Richter, Sabrina Schober, Simone Schweizer, Miriam Stanekernach
dreijähriger Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Foto: sk
Ausbildungsjahr hat begonnen:
50 neue Auszubildende in Herzogsägmühle
Am ersten September hat auch in Herzogsägmühle das neue Ausbildungsjahr begonnen. 50 junge Menschen sind an diesem Tag hier in ihren neuen Lebensabschnitt gestartet. Viele von ihnen sind
allerdings nicht wirklich neu im „Ort zum
Leben“, denn die sogenannte Schnupperlehre zur Feststellung der Eignung und
Neigung gehört seit einigen Jahren zum
Konzept der Ausbildungsvorbereitung.
Bei der Begrüßung durch den zuständigen Bereichsleiter, Johann Weihele, die
verschiedenen Ausbilder sowie den für
die Ausbildung in Herzogsägmühle zuständigen Teilbereichsleiter, Norbert Becher,
verglich letzterer die Ausbildung mit dem
Legen eines Fundamentes beim Hausbau.
Er rief die neuen Auszubildenden auf, an
dieser Stelle nicht mit Engagement zu sparen, denn wie bei einem Hausbau könne
sich das Sparen an der falschen Stelle erheblich rächen. Johann Weihele, der es
sich nicht nehmen ließ, in seinem Urlaub
zum Dienstbeginn der „neuen Kolleginnen
und Kollegen in Herzogsägmühle“, wie er
sagte, zu kommen, hatte zuvor schon die
Bedeutung einer Ausbildung im Leben eines Menschen deutlich herausgestellt.
Weihele äußerte sich zuversichtlich, dass
im Zusammenwirken der Ausbilder, der
Betreuer in den Häusern und der Arbeits-
und Berufsberatung von Herzogsägmühle
es für die neuen Auszubildenden doch
möglich sein solle, diesen bedeutsamen
Schritt zu einem erfolgreichen Abschluss
zu schaffen.
Die neuen Auszubildenden verteilen sich
auf die Bäckerei, die Gemeinschaftsküche, die Hauswirtschaften, die Gärtnerei, die Landwirtschaft, die Krämerei, die
Cafeteria, die Heizungs- und Sanitärtechnik, die Schreinerei, die Schlosserei,
die Mechanische Werkstatt, die Elektrowerkstatt, den Frisörsalon „Haarmonie“,
die Kraftfahrzeugtechnik, die Gemeinsame Verwaltung sowie das Telezentrum.
nbe
50 neue Auszubildende wurden Anfang September vom Bereichsleiter, der Arbeits- und Berufsberatung sowie den Ausbildungsbeauftragten der Betriebe herzlich willkommen geheißen
Foto: jkä
8
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Wir danken unseren Spendern
Spenden statt
Geschenke zum
70.Geburtstag
Als Pfarramtssekretärin an der Evangelisch-Lutherischen St. Matthäuskirche in
München hat Helga Schönfeldt schon vor
Jahren über die Zeitung „Herzogsägmühle aktuell“ von unserem Diakoniedorf erfahren und es im Laufe der
vergangenen 20 Jahren immer wieder
mal besucht.
Es sind die Menschen in Herzogsägmühle,
die sie mit ihrer ursprünglichen Freundlichkeit und Heiterkeit immer wieder aufs
Neue tief beeindruckt haben. „Wie die
Menschen hier miteinander umgehen,
fasziniert mich sehr“, sagt Helga
Schönfeldt.
Auch im Ruhestand engagiert sich Helga
Schönfeldt noch immer ehrenamtlich in
„Ihrer Bischofskirche“ und gestaltet zum
Beispiel auch in diesem Jahr wieder die
Erntekrone zum Erntedankfest mit Gemüse und Blumen aus der Herzogsägmühler Gärtnerei.
Im Vorfeld zu ihrem 70. Geburtstag empfand sie es unsinnig, dass sie vermutlich
mit jeder Menge Blumensträußen und
Als Dankeschön für die Spende anlässlich ihres 70. Geburtstages überreichte
Diakon Siegfried Laugsch Helga Schönfeld einen Blumenstrauß
Foto: bst
Flaschen Wein oder vergleichbaren gutgemeinten Gaben überschüttet wird.
Sie selbst wollte vielmehr ihren 70. Geburtstag zum Anlass nehmen, die tief
Hier werden Wachsreste und Briefmarken für
Herzogsägmühle angenommen!
empfundene Dankbarkeit für das ihr von
Gott geschenkte Leben zum Ausdruck zu
bringen.
So kam ihr die geniale Idee, mit der Einladung zur Feier des 70. Geburtstages anstelle von persönlichen Geschenken für
sich selbst, alle ihre Gäste um eine Geldspende für die durch das Diakoniedorf
Herzogsägmühle unterstützten Menschen zu bitten. So kam eine mehr als
großzügige Summe zusammen, die Helga
Schönfeldt deutlich aufstockte und nun
persönlich bei einem neuerlichen Besuch von Herzogsägmühle Diakon
Siegfried Laugsch mit den Worten überreichte: „Hier spüre ich, dass die Hilfe, die
ich überbringe, willkommen ist und sinnvoll verwendet wird!“ Diakon Laugsch
dankte Helga Schönfeldt mit großer Freude, hob hervor, dass sie und alle ihre
Geburtstagsgäste damit ein zur Nachahmung geeignetes leuchtendes Beispiel
für gelebte Nächstenliebe gezeigt haben.
Zum Abschied versprach Helga Schönfeldt, dass sie spätestens zum Weihnachtsmarkt am ersten Advent mit einigen ihrer Geburtstagsgäste wieder nach
Herzogsägmühle kommen wolle, worauf
sich umgekehrt alle Herzogsägmühler
schon heute sehr freuen!
slau
Manchmal muss es schnell gehen –
beispielsweise, wenn bei einem Sportunfall ein Zahn ausgeschlagen oder abgebrochen wird. Damit im Notfall
schnell gehandelt werden kann, überreichte Frank Schauff, der eine Apotheke in Peiting betreibt, 30 medizinische Notfallboxen, in denen abgebrochene Zähne professionell aufbewahrt und zum Zahnarzt transportiert
werden können, an Anastasia
Schwarz, Jugendhilfe Herzogsägmühle, und einige Jugendliche.
Herzlichen Dank für die prophylaktische Idee!
Foto: spe
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Landkreis
Weilheimeilheim-Sc
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Marktoberdorf
Herzogsägmühle
Von-Kahl-Straße 4, 86971 Peiting
Telefon 08861 219-0
Verkauf von Wachswaren
Landratsamt Ostallgäu
Schwabenstraße 11,
87616 Marktoberdorf
Telefon 08342 91102
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Herzogsägmühler
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Weinstraße 4, 86956 Schongau
Telefon 08861 2569205
Verkauf von Wachswaren
Kempten
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Peitnachstraße 12, 86956 Schongau
Telefon 08861 908160
Landkreis Ostallgäu
Penzber
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Postgasse 5, 82377 Penzberg
Telefon 08856 8045590
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Weilheim
Leprosenweg 24, 82362 Weilheim
Telefon 0881 3099
Weilheimer Diens
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Dienstleis
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Schöffelhuberstraße 6, 82362 Weilheim
Telefon 0881 4178383
Nun möchte ich Ihnen endlich liebe Grüße aus dem schönen Oberfranken senden. Wir hatten ja telefonischen Kotakt.
Am 26. September fuhren wir zeitig hier
in Tröbersdorf bei Mistelgau im Namen
des Frauenkreises weg und haben die 330
km bis Herzogsägmühle gut geschafft. Dort
besuchten wir den Gottesdienst. Anschließend genossen wir ein leckeres Mittagessen. Dann luden wir unsere 230 kg
Wachsreste aus, schichteten sie auf die
Palette, denn die „Wachstonne“ wäre
doch etwas zu klein gewesen. In der Wühlkiste gaben wir den Sack voller Briefmarken ab und kauften etliche Sachen, die
ich gut gebrauchen kann. Ein Streifzug
durch den Flohmarkt rundete den Besuch ab. Ich gehe immer wieder gerne
durch den „Ort zum Leben“. Dann fuhren
wir die 330 km wieder zurück und hatten
das Gefühl , etwas Gutes getan zu haben.
Da wir ja immer älter werden und
vielleicht die große Strecke nicht mehr so
leicht schaffen, gerne aber weiter sammeln, hätte ich eine Frage. Ich weiß von
der Herzogsägmühler Zeitung, dass in
Viele liebe Grüße, Erna Meyer
Liebe Leser
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Her-zogsägmühle, bei den Sammelstellen
abgeholt. Andere Sammelstellen liefer
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Landkreis Günzburg
Landkreis Landsberg am Lech
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Eresing
Gewerbering 7, 86922 Eresing
Telefon 08193 1279
Landkreis Garmisch-Partenkirchen
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Herzogsägmühle hilft Menschen, die es ohne Ihre
Unterstützung im Leben schwer haben.
Evang.-Luth. Offenbarungskirche
Schildensteinstraße 17, 81637 München
Telefon 089 43660380
Landkreis München
Bauhof Baierbrunn
Isarstraße 12, 82065 Baierbrunn
Telefon 089 74415023
Landkreis Dachau
Alle Recyclinghöfe
Landkreis Fürstenfeldbruck
Abfallwirtschaftsbetrieb
Fürstenfeldbruck
Münchner Straße 33,
82256 Fürstenfeldbruck
Telefon 08141 519-0 -516/-517
Bitte helfen Sie uns auch weiterhin,
damit wir helfen können
Wer
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offf hof Babenhausen
Frau Renate Pfeiffer
87727 Babenhausen
Herzogsägmühler Laden
Herzog-Christoph-Straße 5,
82362 Weilheim
Telefon 0881 924520280
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Grünw
Tölzer Straße 38, 82031 Grünwald
Telefon 089 64162414
Foto: privat
Wer
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offf hof Blonhof
Blonhofen
Gemeindeverwaltung Markt Kaltental
87662 Kaltental, Schwab
Telefon 08345 312
Eine - Welt-Laden
Marktstraße 18
87730 Bad Grönenbach
Telefon 08334 259450
Innere Mission München
Landshuter Allee 40, 80637 München
Telefon 089 1269910
näherer Gegend Sammelstellen sind.
Meine Frage: Fahren die Sammelstellen
das gesammelte Gut nach Herzogsägmühle oder holt Herzogsägmühle die Sachen dort ab?
Mülldeponie Oberostendorf
86869 Oberostendorf
Telefon 08344 1559
Eine - Welt-Laden
Pöltnerstraße 22, 82362 Weilheim
Telefon 0881 63270
Verkauf von Wachswaren
München
Leserbrief
Evang.-Luth. Markuskirche
Bussardweg 1, 87439 Kempten
Telefon 0831 93649
Anneliese Rebohl
Neufeldstraße 62, 82140 Olching
Telefon 08142 16295
Gertrud Ostertag
Michelerstraße 2 a, 89312 Günzburg
Telefon 08221 3674118
Landkreis Berchtesgadener Land
Dr
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d Süme
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Reinhar
einhard
Ludwig-Thoma-Straße 15 c,
83424 Bad Reichenhall
Telefon 0177 4502231
Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Evang.-Luth. Apostelkirche
Martin-Luther-Platz 1,
86633 Neuburg/Donau
Telefon 08431 2429
Franken
Klaus Güttner
Tannenweg 9, 90571 Schwaig
Telefon 0911 505239
Andreas Spittler
Strengerbergstraße 14,
90607 Rückersdorf
Telefon 0911 5700933
Ulrich Herbst
Hauptstraße 34, 97258 Gollhofen
Telefon 09339 991401
Landkreis Neustadt a.d. Aisch –
Bad Windsheim
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Magdalena und Mar
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Martin
Wagner
Raitestraße 7, 71696 Möglingen
Telefon 07141 481143
Gärtnerei Rolf Fink
Im Holderstock 8, 71723 Großbottwar
Telefon 07148 1343
Landkreis Erding
Rainer Zepf
Riegeläckerstraße 27
71229 Leonberg-Warmbronn
Klaus Bleisch
Ringstraße 39, 84416 Taufkirchen
Telefon 08084 9184
Hildegard Joos
Owener Straße 8, 72660 Beuren
Telefon 07025 2949
Augsburg
Sachsen
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Augsbur
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(nur Briefmarken)
Spenglergäßchen 7 a, 86152 Augsburg
Telefon 0821 3204137
Lutherkirche Oberfrohna
Straße des Friedens 80
09212 Limbach-Oberfrohna
Telefon 03722 92832
K auf beur e n
Bitte spenden Sie auf
das Konto 4 799 500
bei der HypoVereinsbank BLZ 703 211 94
Weltladen
Kaiser-Max-Straße 20,
87600 Kaufbeuren
Telefon 08341 41915
Verkauf von Wachswaren
Herzlichen Dank für
Ihr ehrenamtliches
Engagement!
9
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Dritter Gesundheitstag in Herzogsägmühle:
Gesund am Arbeitsplatz
Gesundheit wird von den Menschen in
ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und
gelebt.
Diesen Leitgedanken nahm Herzogsägmühle zum Anlass, im Juni 2012 für alle
Mitarbeitenden den dritten Gesundheitstag anzubieten.
Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir am Arbeitsplatz und treffen
dort auf Arbeitsbedingungen, die je nach
Ausprägung positiv oder negativ auf die
Gesundheit wirken können. Ungünstige
Arbeitsbedingungen führen nicht nur zu
körperlichen Beschwerden bei den Beschäftigten, sie bergen auch Risiken für
die psychische Gesundheit, zum Beispiel
dann, wenn Zeitdruck und Arbeitsbelastung gleichzeitig mit den Ansprüchen an
die Qualität steigen.
Gemeinsam mit der AOK war der
Gesundheitstag lebendig gestaltet worden, Impulse wurden gegeben, Möglichkeiten eingeräumt, sich zu informieren
zum Thema Gesundheit und gesunde
Lebensweise. Verschiedene Angebote
zur eigenen Gesundheit konnten die Teilnehmenden kennen lernen und sich verschiedenste nützliche Tipps holen.
Der Gesundheitstag war ein bunter
Marktplatz, der die Besucher zu zahlreichen Mitmachaktionen einlud.
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Wie hebe ich schwere Gegenstände, ohne meinen Rücken zu belasten? An Ort und
Stelle ausprobieren konnten die Herzogsägmühler Mitarbeitenden dies beim dritten
Gesundheitstag im Juni
Foto: sk
Firma engagiert sich mit einem Social-Day in Herzogsägmühle:
Hilti Know-how beim Arche-Bau
IMM-News
Hilfe im Alter baut neues Evangelisches Pflegezentrum in Sendling:
Alter und Pflege gehören zum Leben
Von Julia Kreissl
Der erste Spatenstich für das neue Evangelische Pflegezentrum Sendling im
Münchner Süden ist erfolgt. 30 Millionen
Euro investiert die Innere Mission München in die Altenpflege-Einrichtung mit
angeschlossener Ausbildungsstätte, der
Evangelischen PflegeAkademie.
Auf dem ehemaligen Siemensgelände
zwischen Baierbrunner Straße und
Siemensallee entsteht der Komplex, in
den voraussichtlich Anfang 2013 die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen können. Insgesamt 227 Plätze für
Pflegebedürftige stehen dann zur Verfügung; Betreiber des neuen Hauses ist die
Hilfe im Alter gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Inneren Mission München.
„Unsere mehrjährigen intensiven Planungen werden von nun an räumliche
Gestalt annehmen“, sagte Günther Bauer, Vorstand des Sozialunternehmens, bei
der Feier. „Ein Unikat der Münchner und
der oberbayerischen Pflegelandschaft“
sei die neue Einrichtung in mehrerlei Hinsicht: Der zukunftsweisende Rundbau
sei an seinem Standort durch den öffentlichen Nahverkehr hervorragend zu erreichen, nach Süden mit Blick auf die
Berge sei die Lage „unverbaubar“.
Mit dem neuen Wohnquartier „Südseite“,
innerhalb dessen das Pflegezentrum gebaut wird, entstehe außen herum auch
die notwendige Infrastruktur, zum Beispiel Gaststätten, Kindertagesstätten
und ein Einkaufszentrum. Bauer: „Das
alles trägt dazu bei, dass alte und pflegebedürftige Menschen am urbanen Leben
beteiligt sind und Teil der Stadtgesellschaft sein können.“ Alter und Pflege seien „keine Mängel“, sondern vielmehr „sinnerfüllte Lebenszeit“, die man
gestalten kann.
Gerhard Prölß, Geschäftsführer der Hilfe im Alter, ist besonders stolz auf die ein-
zigartige Verbindung von Pflege und Ausbildung, eine weitere Besonderheit des
Hauses: „Theorie und Praxis sind somit
unter einem Dach – wir führen unsere
Schüler vorbildlich an ihre spätere Arbeit
heran.“ Diese Art von „Lehrpflegeeinrichtung“ gebe es seiner Kenntnis nach
in Bayern bislang noch nicht. Und: Das
Haus könne Senioren „eine Komplett-
darüberliegenden vier Stockwerken vollstationäre Pflege in drei Wohngruppen.
In der fünften Etage gibt es Pf legewohnen für Paare, bei denen ein Partner
pflegebedürftig ist. Hinzu kommt eine
ambulante häusliche Pflege im angrenzenden Stadtgebiet.
Der Einzugstermin ist für Anfang 2013
geplant, doch schon jetzt sucht die Hilfe
Vier Schaufeln machen dort den Anfang, wo 2013 ein fünfstöckiger Rundbau stehen
soll: Lisa Hirdes, Leiterin der Evangelischen PflegeAkademie, Architekt Otto Hartmann,
Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission, und Gerhard Prölß, Geschäftsführer
der Hilfe im Alter (v.l.n.r.), tun den ersten Spatenstich für das neue Pflegezentrum.
Foto: kub
versorgung anbieten – und zwar alles in
gewohnter Qualität und zertifiziert“.
Das umfassende Pflegeangebot gehe individuell auf die Bedürfnisse alter und
pflegebedürftiger Menschen ein: Im Erdgeschoss des Rundbaus ist eine beschützende Einrichtung für weglaufgefährdete Personen vorgesehen, in den
im Alter Mitarbeitende: „Wir brauchen
gute Fachkräfte und bezahlen sie auch
entsprechend“, erklärte Prölß. Interessenten haben zunächst die Möglichkeit,
sich in einer der sieben anderen Einrichtungen der Hilfe im Alter einzuarbeiten,
bevor sie dann in das neue Evangelische
Pflegezentrum nach Sendling wechseln.
Herzogsägmühle begrüßt Michael Bammessel
Beim Social Day packten die Mitarbeitenden der Firma Hilti in Herzogsägmühle kräftig
an
Foto: gug
Foto: gug
Belohnt wurden die Besucher am Nachmittag mit einen Blick hinter den Vorhang
sozialer Arbeit: Im Lindenhof, der Herberge und im Förderzentrum erfuhren
die Gäste interessantes zur Historie, den
Hilfeberechtigten und den jeweiligen
Konzepten von Herzogsägmühle.
Hans Rock, Leiter der Fachbereiche „Arbeit für Menschen mit Behinderung“ und
“Wohnen für Menschen mit Behinderung“ dankte am späten Nachmittag den
Organisatoren, insbesondere der
Herzogsägmühler Arbeitstrainingsmaßnahme Phönix, für diesen großartigen Tag und freute sich über den gelungenen Start einer möglichen Partnerschaft mit der Firma Hilti. Die sei nämlich
für den Lohnfertigungsbereich der
Herzogsägmühler Werkstätten von besonderer Bedeutung, denn „Solide Auftragsbeziehungen bilden die Basis für stabile
Beschäftigtenlöhne“, so Rock. Dr. Jens
Schulte, Bereichsleiter Finanz und Informatik bei Hilti, zeigte sich tief beeindruckt
von allem was er und seine Kollegen in
Herzogsägmühle erfahren hatten. gug
Interessante Informationen über die Arbeit der Briefmarkengruppe bekam Michael
Bammessel, Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, (links) von Manfred Baum
und Direktor Wilfried Knorr (rechts) bei seinem Besuch in Herzogsägmühle Foto: sk
SPENDENBITTE
Der sintflutartige Regen am 22. Juli passte gut zum Vorhaben von über 40 Mitarbeitenden der Hilti–Konzernzentrale in
Kaufering: Im Rahmen eines Social-Day
sollte die Arche am Herzogsägmühler
Friedhof restauriert werden.
Engagiert und interessiert waren die
Gäste jedoch nicht nur beim Schiffsbau,
sondern mitgearbeitet wurde auch in der
Kunsthandwerkstatt, der Gärtnerei, in
der Gravurabteilung, bei der Reittherapie und der Anlagenpflege.
Noch vor seinem offiziellen Amtsantritt
als neuer Präsident des Diakonischen
Werkes Bayern besuchte der bisherige
Stadtdekan Nürnbergs, Michael Bammessel, am 20. September 2011 Herzogsägmühle.
Er ließ sich über die Geschichte des
Diakoniedorfes zusammen mit Fachschülern der Heilerziehungspflege unterrichten, nahm verschiedene Arbeitsangebote in Augenschein und fand sich bei
Herzogsägmühler Angusrind zusammen
mit der Leitungskonferenz in der Cafeteria zum Mittagessen ein. Sichtlich beeindruckt von der Vielfalt der Herzogsägmühler Angebote dankte Dekan Bammessel den Gastgebern, die ihrerseits ihre
Dankbarkeit für die Aufgeschlossenheit
und Zugewandtheit des neuen bayerischen Diakoniechefs zum Ausdruck
brachten.
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Spenden für die Hilfsprojekte von Herzogsägmühle
Direkte Spenden
auf das Spendenkonto bei der HypoVereinsbank Kto. 4 799 500 - BLZ 703 211 94
Spenden anstelle von Geburtstagsgeschenken
Kranz – oder Grabspenden
In schweren Stunden an benachteiligte Menschen zu denken gibt Trost
Spenden und Zustiftungen
zur Erhöhung des Stiftungsvermögens sichert Ihnen bleibendes Gedenken,
auch über den Tod hinaus
Helfen Sie uns helfen - DANKE
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Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Trotz trockenem Wetter hieß es beim Dorffest 2011:
Herzogsägmühle „unter Wasser“
Leserbrief aus Thessaloniki
Sehr geehrter, lieber Herr Knorr,
ich freue mich immer, wenn ich die Zeitung „Herzogsägmühle aktuell“ oder den
Jahresbericht der Einrichtung in die Hände nehme. So kann ich laufend die Entwicklung der Einrichtung verfolgen, ihre Fortschritte und Leistungen.
Mit Herzogsägmühle fühle ich mich innig verbunden und ich freue mich, dass die
Zusammenarbeit, die wir mit Herrn Dürr vor vielen Jahren eingeleitet haben, noch
weiter lebendig bleibt. Von dieser Zusammenarbeit behalte ich nur sehr gute Erinnerungen. Mein Anliegen bei dieser Zusammenarbeit war es immer, die Leute auch
menschlich und kulturell näher zu bringen. Wenn auch spät, bitte ich Sie mir zu
genehmigen, Ihnen für Ihre Übernahme der Direktion zu gratulieren und weitere
fruchtbare Arbeit zu wünschen. Ich bleibe weiterhin ein treuer Freund von Herzogsägmühle und empfange mit Freude Ihre Neuigkeiten.
In diesem Sinne meine herzlichen Grüße und besten Wünsche an die Verwaltung,
die Bewohner und Mitarbeiter des Dorfes.
Mit freundlichen Grüßen verbleibe ich Ihr
Johannes Pittas, Diplom Psychologe
Berufsvorbereitungsjahr Pflege der Albrecht-Schnitter-Schule von
Herzogsägmühle zu Gast im Altenheim der Arbeiterwohlfahrt in Peiting:
Theateraufführung „Liebe verboten“
Beim Spieleparcours der Heilerziehungspflegeschule konnten die Besucherinnen und Besucher in die Unterwasserwelt eintauchen
Foto: sk
Neben gutem Essen war auf dem
Herzogsägmühler Dorffest wieder
jede Menge zu erleben: Nach einer
Serenade mit der Pianistin Masha
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begann
dass
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es-dienst. Der Gospelchor „DaCapo“
trat in der Deckerhalle auf, die
Sambatrommler „Pura Vida“ heizten den Besuchern ein, das Trio
„Vivacit
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ließ es sich nicht nehmen, einen Dämmerschoppen auszurichten, den der
Musikverein Reichling musikalisch
gestaltete.
Fachschülerinnen und Fachschü
Fachschü-ler des Mittelkurses der Heilerzieh
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Herzogsägmühle
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en über den von ihnen geberichten
stalteten Spieleparcour: Beim
Herzogsägmühler Dorffest fand in guter
alter Tradition ein Spieleparcours für Familien und Menschen mit Behinderung
statt, welcher vom Mittelkurs der Heilerziehungsschule organisiert und durchgeführt wurde. Das diesjährige Motto war
„Unterwasserwelt“. Der kreativ und liebevoll gestaltete Eingang lud die Besucher
ein, abzutauchen. Hier konnte man eine
Melodie auf aufwändig bemalten Glasflaschen spielen. Jeder Teilnehmer erhielt
eine Urkunde, auf der er Stempel für jede
gemeisterte Station sammeln konnte.
Danach ging es über einen Barfußpfad
durchs Plantschbecken zum Wattepusten.
An der nächsten Station durften die Besucher in einem selbst hergestellten
Wasserbecken Schiffe um die Wette ziehen. Beim Neptun-Wurfspiel konnte man
beim Ringeweitwurf seine Zielsicherheit
unter Beweis stellen. Ruhiger wurde es an
den Stationen vier, fünf und sechs und in
der Ruheoase. Hier testeten die Besucher
ihre Kreativität beim Muscheln bemalen
und ihre Fingergeschicklichkeit beim
Kordelbilder legen. Ob Jung oder Alt, die
Megaseifenblasen hatten eine magische
Wirkung auf alle Besucher des Dorffestes.
Weiter ging es mit dem Fische füttern: Hier
mussten Murmeln in hungrige, handgemachte Fischmäuler geworfen werden.
Die letzte Station stellte der Flaschenweitwurf dar, wo es galt, so viele selbst bemalte
Dosen wie möglich mit einer Flasche
herunter zu werfen. Durch einen beherzten Sprung über ein Trampolin und den
Algengang tauchten die Spiellustigen
wieder in die reale Welt auf. Stolz betrachteten die Kinder ihre Urkunden. Trotz
anfangs vieler Wolken und kühler Luft
hielt das Wetter bis zum Ende. Fröhliche
Kinder, begeisterte Eltern und Großeltern
sowie Menschen mit Behinderung hatten
ihren Spaß auf der Gollerhauswiese. Dies
bestätigte, dass der Spieleparcours ein
voller Erfolg war.
Einen kurzweiligen Nachmittag mit einer
Theateraufführung und Bewirtung erlebten die Bewohner des Altenheims der
Arbeiterwohlfahrt in Peiting.
Im Rahmen des Unterrichtsfaches „soziale Betreuung“ übten die Schülerinnen
und Schüler des Berufsvorbereitungsjahres Pflege in Zusammenarbeit mit den
Lehrkräften für Hauswirtschaft und
Pflege das Theaterstück „Liebe verbo-
ten“ in zweifacher Besetzung ein. Ist Liebe und Zuneigung im Alter oder in jungen
Jahren passend, oder bleibt sie der mittleren Generation vorbehalten? – dies war
das Thema des Theaterstücks.
Der wertvolle pädagogische Hintergrund
ist: Selbstbewusstsein stärken, Kommunikationskompetenz erreichen, Verantwortung übernehmen und fördern, Konzentration und Durchhaltevermögen
üben.
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Einen vergnüglichen Nachmittag bereiteten die Schülerinnen und Schüler den Bewohnern des Altenheims in Peiting
Foto: privat
Luftballonweitflugwettbewerb beim Dorffest – die Gewinner
Einen absolut rekordverdächtigen
Flug legte der Luftballon von Jolin
Echtler aus Peiting zurück.
Der Ballon, der mit vielen anderen
beim Herzogsägmühler Dorffest startete, wurde 568 Kilometer entfernt
gefunden – nördlich von Rijeka, in Kroatien! Damit steht die Gewinnerin fest.
Den zweiten Platz „erflog“ der Ballon von
P.R. Orlik, ebenfalls aus Peiting, mit 251
Kilometern.
245 Kilometer f log der Ballon von
Michael Drexl aus Burggen, der damit
den 3. Platz hat.
Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch! sk
Herzogsägmühler Schulsanitäter belegen fünften Platz bei Wettbewerb:
Erste Hilfe in realitätsnahen Situationen
Bei einem Schulfest kam es zu einer Schlägerei. Die fünf dabei verletzten Schüler,
darunter ein stark alkoholisierter
Randalierer, hatten Schnittwunden an
Armen und Beinen, teilweise auch am
Kopf. Zwei Kleinkinder vermissten ihre
Mutter. Das war eine von vier verschiedenen gespielten Situationen, in denen
sich die Schulsanitäter der Herzogsägmühler Albrecht-Schnitter-Berufsschule bei einem Sanitätswettbewerb in
Augsburg bewähren mussten.
Zuerst hieß es, sich einen Überblick zu
verschaffen, dann möglichst schnell handeln. „Unsere Sanitäter waren eine von
zwölf Gruppen, die an dem Wettbewerb
teilnahmen“, erzählte Liselotte Stromereder, die in der Herzogsägmühler
Berufsschule als Lehrerin für die Ausbildung und Begleitung der Schulsanitäter
verantwortlich ist. „Ich bin stolz darauf,
dass wir den fünften Platz belegt haben“,
so Stromereder weiter. Die Aufgaben waren teils sehr komplex und verlangten
überlegtes Handeln, Kompetenzen aus
der Grundlagenausbildung der Ersten
Hilfe waren dabei Voraussetzung.
Der Fahrer des LKW erlitt einen Schlaganfall, fuhr dabei einen Fahrradfahrer an, der
mit einer stark blutenden Wunde am Kopf bewusstlos auf der Straße lag. Eine
Beobachterin erlitt einen Schock – für die Schulsanitäter eine komplexe Aufgabe beim
Wettbewerb in Augsburg.
Foto: privat
Aus unserer Mitte schieden
Der Wettbewerb in Augsburg war ein Tag
der Jugend und ehrenamtlichen Helfer
mit dem Ziel, die Ausbildung zu fördern,
Gemeinschaftssinn durch gegenseitiges
Kennenlernen zu stärken und Wertschätzung gegenüber den Jugendlichen und
den Ehrenamtlichen zum Ausdruck zu
bringen.
lst
Gerhard Büchl
Christa Linder
* 11.12.1939 in Gibacht/Kreis Mies
✝ 12.05.2011 in Herzogsägmühle
* 20.12.1937 in Gera
✝ 01.07.2011 in Schongau
Anna Elisabeth
Aloysia Reiser
Josef Dolezel
* 18.05.1924 in Everswinkel
✝ 18.05.2011 in Weilheim
Margot Beate Reichelt
* 08.11.1947 in Hohenpeißenberg
✝ 25.05.2011 in Hohenpeißenberg
Heinrich Georg
Brunnenmaier
* 19.01.1951 in Peiting
✝ 27.05.2011 in Oberstaufen
* 02.07.1932 in Brünn
✝ 06.07.2011 in Schongau
Erwin Schilling
* 26.05.1946 in Stockach
✝ 24.07.2011 in Penzberg
Erwin Knötzele
* 22.11.1950 in Utzmemmingen
✝ 26.07.2011 in Weilheim
Hans-Joachim Franz
* 12.05.1934 in Ödenburg/Ungarn
✝ 29.07.2011 in Weilheim
Helmut Schmidt
Hilde Hahn
* 21.03.1934 in Berlin
+ 19.06.2011 in Herzogsägmühle
* 30.11.1923 in Bönnigheim
✝ 13.08.2011 in Schongau
Dagobert Suchan
Rüdiger Gessat
* 16.09.1934 in Oppeln
✝ 29.06.2011 in Herzogsägmühle
* 27.06.1934 in Deutsch-Eylau
✝ 18.09.2011 in Schongau
Georg Dacher
Jürgen Gustav Werner Reiners
* 23.05.1957 in Schongau
✝ 30.06.2011 in Schwabsoien
* 14.08.1938 in Bottrop
✝ 16.09.2011 in Landsberg am Lech
11
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
Mit dem Freizeit- und Bildungswerk in die ewige Stadt:
Sportfest in Herzogsägmühle:
Beeindruckt von Rom
Medaillen sind für alle möglich
Im Frühling dieses Jahres ging es mit dem
Freizeit- und Bildungswerk auf nach
Rom.
Rom! Bekannt als die „Ewige Stadt“, in der
Antike Hauptstadt des römischen Reiches und auch heute noch Sitz des Oberhauptes der römisch katholischen Kirche. Eine Städtereise mit historischem
Charakter!
Im April starteten sechs Hilfeberechtigte
mit Alexandra Braun und Katharina
Wienke aus dem Freizeit- und Bildungswerk Herzogsägmühle die über 850 Kilometer lange Reise nach Rom, die vorbei
an Bozen, Bologna und Florenz führte.
Untergebracht waren die Ausflügler in
einer schlichten Herberge der Salesianer
Don Boscos, die uns sehr freundlich aufnahmen. Vier Tage hatten wir nun Zeit,
die Stadt zu erkunden, bei all den Sehenswürdigkeiten, Baudenkmälern und Museen fiel die Auswahl nicht immer leicht.
Mit einer Stadtrundfahrt im Doppelstockbus ging es vorbei am Kolosseum,
Circus Maximus, entlang dem Tiber, zur
Engelsburg und dem Trevi-Brunnen. Ein
Tag wurde genutzt, um außerhalb von
Rom die Katakomben anzuschauen und
weiter ans Meer zu fahren. Sehr beeindruckend waren für die Hilfeberechtigen
der Besuch des Vatikanstaats und der
Aufstieg zur Kuppel des Petersdoms,
welcher gekrönt wurde mit einem wunderschönen Rundblick über die Stadt.
Auch die italienischen Gaumenfreuden
kamen nicht zu kurz – die Gruppe wurde
mit Eis, Cappuccino, hausgemachter Pasta und Pizza verwöhnt.
Einen wunderschönen Abschluss bildete der letzte Tag: Ostersonntag, den die
Gruppe auf dem Petersplatz verbrachte.
Es lag eine ganz besondere feierliche Stimmung in der Luft und gemeinsam mit
zehntausenden Pilgern und Gläubigen
konnte der Ostersegen empfangen werden. Voller neuer Eindrücke und etwas
„fußplatt“ kamen alle am nächsten
Abend in Herzogsägmühle an.
kaw
Foto: privat
Zum 22. Mal lud das Herzogsägmühler
Freizeit- und Bildungswerk zum Sportfest ein. Ungefähr 120 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer feierten einen Tag lang
bei bester Stimmung und gutem Wetter.
Gäste waren aus Oltalom in Ungarn, aus
Griechenland, der Diakonie Rosenheim
und dem Haus Röhling in Mittenwald
angereist. Höhepunkt des Sportfestes
war in diesem Jahr das Fußballturnier
mit zwölf Mannschaften, Sieger die Mannschaft ARGO aus Thessaloniki. Der Volkslauf, an dem ungefähr 40 Sportbegeisterte teilnahmen, erfreut sich
immer großer Beliebtheit. 1,5 Kilometer
legten die Läuferinnen und Läufer dabei
durch Herzogsägmühle zurück. Weitere
Wettbewerbe gab es im Beachvolleyball,
im Rolliparcour und im LeichtathletikDreikampf. Abgerundet wurde das Fest
durch Bogenschießen, Klettern und
Slackline. Gemeinsam mit den Gästen feierte man am Abend mit Tanz am Vereinsheim.
hre
Siegerpokal beim Hallenvolleyballturnier vergeben
Das Freizeit- und Bildungswerk ermöglicht es Hilfeberechtigten zu reisen – von Rom
waren alle sichtlich begeistert
Foto: abr
Fußballturnier der Mitarbeitenden:
8. Herzogsägmühle Cup
Die Mannschaften waren gut, die Spiele
waren fair und gesiegt hat am Ende die
Cleverness gegen die Jugend.
Beim achten „Herzogsägmühle Cup“ waren sechs Fachbereiche bei einem Kleinfeldfußballturnier gegeneinander angetreten und zeigten, dass man sich in Herzogsägmühle neben den fachlichen auch
um die fußballerischen Qualitäten keine
Sorgen machen muss. Gesiegt hat im Endspiel der Fachbereich Arbeit & Integration gegen die Abteilung Kinder, Jugendliche und Familien. Letztere hatten zwar
hohe fußballerische Qualität, erstere
aber unter anderem einen Konditor in
ihren Reihen, dessen Torjägerqualitäten
erste Sahne waren.
ms
Im März dieses Jahres organisierte das
Freizeit und Bildungswerk ein Hallenvolleyballturnier in der Turnhalle der
Berufsschule. Fünf Mannschaften
kämpften in insgesamt zehn Spielen um
den Siegerpokal.
Tolle technische Spielzüge und Fairplay
lieferten uns die Teams vom Peitnachhof,
Haus an der Brücke, vom Übergangswohnen am Roten Berg sowie dem Beruflichen Zentrum. Durchsetzen sollte sich
letztendlich „Team Alex“ aus den Häusern am Latterbach, welche mit nur vier
statt sechs Spielern angetreten waren.
kaw / Foto: privat
Griechenlandreise 2011:
Baden im Meer und Begegnungen mit der Partnereinrichtung
Von Katharina Wienke
Auch in diesem Spätsommer ging es wieder
mit Herzogsägmühler Bürgerinnen und
Bürgern auf nach Chalkidiki in Griechenland. Insgesamt 17 Personen, darunter auch
unsere beiden Praktikanten Paul Keyser
und Hulya Sen, bestiegen am 9. September
das Flugzeug nach Thessaloniki. Dort wurden wir herzlich von unseren griechischen
Freunden der Partnereinrichtung Argo
begrüßt. Sieben Tage verbrachten wir nun,
gemeinsam mit einer griechischen Gruppe,
auf der wunderschönen Halbinsel
Chalkidiki.
Jeden Tag Sonnenschein, Baden im Meer
und traditionelle griechische Köstlichkeiten ließen die Teilnehmer entspannen
und zur Ruhe kommen. Ein besonderes
Highlight war auch in diesem Jahr wieder
die Schiffstour. Wir gingen in herrlichen
Badebuchten vor Anker, um von der Reling
in das glasklare Meer zu springen. Gekrönt
wurde unser Aufenthalt mit einem tollen
Abschiedsabend, an dem gegrillt und getanzt wurde. Leider ist aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Problemlage in
Griechenland immer noch unklar, ob Argo
im nächsten Jahr weiterbestehen kann.
Deshalb hoffen wir alle ganz fest, dass dies
der Fall sein wird, damit wir im Mai 2012
unsere griechischen Freunde in Herzogsägmühle begrüßen können!
So sehen Sieger aus – Mitarbeiter des Fachbereiches Arbeit und Integration konnten
das Turnier für sich entscheiden
Foto: hsp
Fußballtabelle
Rang
Verein
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
SV Reichling II
TSV Bernbeuren II
FC Bad Kohlgrub III
TSV Hohenpeißberg II
SV Kinsau II
SV Herzogsägmühle
Türk Gücü Schongau II
TSV Rottenbuch II
SV Wessobrunn II
SC Böbing II
SV Schwabsoien II
SV Wildsteig II
FA.D. Birkland II
FC Kosova Schongau
vom 26. Septemer 2011
Spiele
Tore
Punkte
8
7
8
8
8
8
8
8
8
8
8
7
8
6
23:12
21:11
23:17
27:20
18:13
27:30
23:26
17:16
26:28
19:24
14:24
12:15
11:24
10:11
17
17
17
15
12
11
11
10
10
9
8
7
5
4
Foto: privat
12
Herzogsägmühle aktuell 4/2011
DENK-MAL
Verehrte Leserin, verehrter Leser,
Sie kommen morgens aus dem Haus, um zur Arbeit zu gehen. Ein Engel stellt sich
Ihnen in den Weg und fragt Sie: „Was ist Dir heute wichtig?“ Sie stoßen fast gegen
ihn, weil sie schon in Gedanken bei Ihrer Arbeitsstelle sind. Er fragt noch mal, da
Sie etwas Zeit brauchen, um seine Gegenwart wahrzunehmen. Viele Sachen schießen Ihnen durch den Kopf: Das Projekt an dem Sie gerade arbeiten, der Konflikt
mit Kollegen, der Sieg Ihrer Lieblingsmannschaft, das Treffen mit Ihrem Geliebten, die Geldnot Ihrer Tochter.
Sie stehen unter Strom, weil so vieles auf Sie wartet und der Kopf ist voll, obwohl
der Tag noch nicht richtig begonnen hat.
Der Engel sieht Ihnen an, dass Sie nicht wissen, welche Ihrer Sorgen für Sie am
wichtigsten ist. Er bittet Sie nun darum, für einen Moment durchzuschnaufen,
und den Vögeln zuzuhören. „So was Naives ist nichts für mich, das Leben ist anstrengend und ich muss was leisten, ich muss los!“ entgegnen Sie. Der Engel aber
bleibt im Weg stehen, und da Sie ihn von früheren Begegnungen kennen, wissen
Sie, dass er in Bezug auf das Tempo Ihres Lebens keinen Spaß kennt. „Was ist dir
heute wichtig?“ fragt er noch einmal, und Sie bemerken, dass Fürsorge mitschwingt.
Aber Sie wissen eigentlich gar nicht mehr, was Ihnen wichtig ist. Was antwortet
man da einem Engel? „Hilf mir das herauszufinden!“ Und Sie merken, dass bereits
diese Bitte auszusprechen, Luft in ihr Gehirn und Ihre Seele lässt.
„Lebendig sein ist mir wichtig, Lieben ist mir wichtig – auch mich selbst“ – als Sie
das flüstern, lächelt der Engel und erwidert seinerseits: „Ich komme wieder und
erinnere Dich, damit Du es nicht vergisst.“
Diesen Engel zu überhören, wäre das nicht
Oberbayerischer Kunstförderpreis für Menschen mit Psychiatrieerfahrung:
SEELENART 2011 – Mitarbeiterin der i+s Pfaffenwinkel
unter den 20 Besten
Vom 1.11.2010 bis 28.2.2011 wurde erstmalig vom kbo Sozialpsychiatrisches Zentrum der Kliniken des Bezirks Oberbayern in Kooperation mit dem Bezirk
Oberbayern ein Kunstförderpreis, der
im Turnus von zwei Jahren zukünftig
stattfinden wird, in Malerei und Grafik
ausgeschrieben.
Von der überwältigenden Teilnahme an
Einsendungen von 793 Bildern kamen 67
Bilder in die engere Wahl.
Im Juli wurde im Kleinen Theater in Haar
an 41 Künstlerinnen und Künstler in vier
Kategorien die Preisträger bekannt gegeben. Die Ehrung der Künstler erfolgte
durch den politischen Schirmherren
Bezirkstagspräsident Josef Mederer und
Kabarettist Gerhard Polt, der 2010 die
Schirmherrschaft für die Kunst-, Kulturund Freizeitprojekte des SPZ übernommen hatte.
Acht Jurymitglieder, Persönlichkeiten
aus Kunst, Kultur, Politik und Medien
begutachteten ehrenamtlich die eingereichten Werke. Durch das Zusammenwirken aller Beteiligten soll ein professionelles Forum geschaffen werden, um die
künstlerischen Qualitäten der Menschen
mit Psychiatrieerfahrung in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die glückliche Gewinnerin Carola Eismann mit ihrem Bild
Die Mitarbeiterin der i+s Pfaffenwinkel
GmbH, Weilheimer Dienstleistungen,
Carola Eismann, erreichte einen hervorragenden Platz unter den besten 20 Teilnehmern in der zweiten Preiskategorie,
welche vom 1.9. bis 30.9.2011 in der Galerie des Bezirk Oberbayern, Prinzregentenstraße 14 ausgestellt wurden.
Foto: privat
Ein interessantes Highlight, so fand
Carola Eismann, war bei der Preisverleihung der persönliche Kontakt mit
Kabarettist Gerhard Polt.
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gebote – Kunst, Kultur und Freizeit,
sind alle 67 Bilder der Endauswahl
in der Galerie im Internet zu sehen.
Exzellente Akustik, gastfreundliche Umgebung und kulinarische Schmankerl:
„Letzter Tango“ beim Südlicht-Festival
präsentierte den Trommelkreis um Bill
Saragosa, die Südlicht Open Stage, Singer
und Songwriter Lennart Langer, das
Folk‘n Roll-Duo „MuRphy´s Lawyers“
das Akustik-Fusion-Projekt „Octember“
und die Irish Folk-Band „Banshee“. Der
Folk Jazz-Gitarrist Nick Naffin selbst trat
zum vorerst letzten Mal in Herzogsägmühle auf – wer auf seine gefühlvolle, mal
folkige, mal jazzige Musik nicht verzichten
will, muss nun bis nach Norddeutschland
fahren, wohin der Musiker seinen
Lebensmittelpunkt verlegt hat.
Im Namen der Herzogsägmühler Fans
und vielen Musikbegeisterten aus der
Umgebung: Vielen Dank für Stunden voller fantastischer Musik!
nn/sk
Der Musiker Nick Naffin hat sich aus Herzogsägmühle verabschiedet und seinen
Lebensmittelpunkt nach Norddeutschland verlegt
Foto: iva
Im November 2004 begann in Herzogsägmühle eine musikalische Unterhaltung
zwischen Musikern und Publikum, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen: Das erste Südlicht-Festival fand statt. Nach einer
Reihe von gelungenen Konzerten, Workshops und gemeinsamen Feiern fand im
September 2011 nun das siebente und
letzte Festival statt. Nick Naffin, Musiker
und Organisator des Festivals,
Neben exzellenter Akustik und gemeinsamem Musizieren wie hier beim Trommelkreis,
gab es beim Südlicht-Festival wieder kulinarischen Köstlichkeiten wie Spanferkel vom
Grill und den klassischen Südlicht-Burger.
Foto: kaw
Unsere Veranstaltungen 2011/2012
Freitag, 25. November bis
Sonntag, 27. November 2011
Freitag und Samstag 11 bis 19 Uhr
Sonntag 11 bis 17 Uhr
Weihnac
htsmar
kt
eihnachtsmar
htsmarkt
Freitag, 25. November 2011
11 Uhr
Er
öf
fnung des
Eröf
öffnung
Weihnac
htsmar
kt
es
eihnachtsmar
htsmarkt
ktes
im MühlenMarkt
Samstag, 5. Mai 2012
7 bis18 Uhr
Sonntag, 6. Mai 2012
10 bis 18 Uhr
Frühlingsflohmarkt
Samstag, 14. April 2012
Benef
izk
onzer
Benefizk
izkonzer
onzertt mit
dem Musikverein
Reichling
Dienstag, 12. Juni 2012
Gesundheitstag
Samstag, 30. Juni 2012 – 18 Uhr
Serenade zum
Dor
Dorff fes
estt
Sonntag, 1. Juli 2012
10 bis 17 Uhr
Dor
Dorff fes
estt
Samstag, 6. Oktober 2012
7 bis 18 Uhr
Sonntag, 7. Oktober 2012
10 bis 18 Uhr
Herbstflohmarkt
Freitag, 5. Oktober bis
Sonntag, 14. Oktober 2012
27. Her
zogsägmühler
Herzogsägmühler
Kultur
e
ulturtt ag
age
Herzliche
Einladung!

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