Schwerer Sturz wirft Schatten auf WM

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Schwerer Sturz wirft Schatten auf WM
SportJournal
Mörtels Damenwahl
Bei der 60. Auflage des Opernballs
tanzt Baumeister Lugner mit US-Mimin
Brooke Shields an. Seite 28 Foto: Reuters/Foeger
NACHRICHTEN AUS DEM SPORT UND BUNTES AUS ALLER WELT
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Donnerstag, 14. Jänner 2016 Nummer 14
Schwerer Sturz wirft Schatten auf WM
Der Kärntner Juniorenweltmeister Lukas Müller (23) wurde gestern notoperiert. Die Folgen seiner
Wirbelverletzung sind noch nicht absehbar, die Flug-Show am Kulm geht mit der Quali heute trotzdem weiter.
Aus Bad Mitterndorf:
Susann Frank
Bad Mitterndorf – Es soll
nicht sein: ruhige Tage am
Kulm. Ohne tragische Nebengeräusche. Ohne Wetterstörungen. Das Einzige, was OKChef Hubert Neuper bei der
heute beginnenden SkiflugWeltmeisterschaft (Qualifikation/13 Uhr live ORF eins) am
Kulm hören wollte, waren die
Anfeuerungsrufe der 100.000
erwarteten Zuschauer über
die vier Tage.
Doch schon gestern drang
über das Wettkampfgelände das bedrohliche Rattern
der Rotorenblätter an die
Ohren der anwesenden Helfer und Medienschaffenden.
Der 23-jährige Lukas Müller
war beim Einfliegen des Riesenbakkens schwer gestürzt
und im Auslauf liegengeblieben. Dreieinhalb Stunden
später, nach einem witte-
rungsbedingten schwierigen
Transport per Helikopter und
Rettungswagen an das Universitätsklinikum Graz, stand
fest: Der Nachwuchsspringer hatte sich an der unteren
Halswirbelsäule verletzt. „Es
handelt sich leider doch um
eine sehr schwere Wirbelsäulenverletzung mit noch nicht
vorhersehbaren Folgen“, sagte der erstbehandelnde Notarzt Ulf Karner. Müller hätte
zumindest vor der OP in allen
Extremitäten ein Gefühl gehabt.
Die Medaillenvergabe für
den Einzelbewerb morgen
und übermorgen und den
Team-Wettkampf am Sonntag rückte vor dem offiziellen
Start erst einmal in den Hintergrund. „Der Schock sitzt
tief. Wir wissen, wie schnell
etwas passieren kann“, sagte Heinz Kuttin. Österreichs
Cheftrainer hatte auf der Anreise von dem Unglück gehört
Skiflug-Weltmeisterschaften auf dem Kulm
und war sofort an die Tragödie
von Thomas Morgenstern vor
zwei Jahren erinnert worden.
Der Olympiasieger von 2006
in Turin hatte sich damals ein
Schädel-Hirn-Trauma zugezogen.
Doch auch wenn Müller
aufgrund eines Materialproblems (Schuhschnalle öffnete
sich) wie Morgenstern schon
in der Luft das Gleichgewicht
verlor, „war Thomas in der
Luft viel höher“, sagte Harald
Haim. Der Wettkampf- und
Stams-Nachwuchsleiter hatte
den Sturz beobachtet.
Überflieger Morgenstern
wurde wieder gesund, gewann aber nie wieder seine
Lufthoheit zurück. Nach einem Kurz-Comeback bei den
Olympischen Spielen 2014 in
Sotschi – mit Mannschaftssilbermedaille – hängte der
Olympiasieger (2006), Gesamtweltcupsieger,Weltmeister und Tourneegewinner die
Sprunglatten an den Nagel.
Die Angst, betonte Morgenstern, hätte ihn ausgesaugt.
Nicholas Fairall hingegen
würde gerne wieder springen, kann aber nicht mehr.
Seit seinem Sturz vor etwas
über einem Jahr beim Tourneefinale in Bischofshofen ist
der Amerikaner querschnittgelähmt. Ob dem dreifachen
Juniorenweltmeister Müller
auch dieses Schicksal droht,
die Frage konnte gestern keiner beantworten. Haim betonte: „Wir können Lukas nur
wünschen, dass alles wieder
gut wird.“ Kuttin merkte aufgrund seiner Beobachtungen
an, dass es mittlerweile zu weniger Stürzen beim Skispringen kommen würde. „Wenn
aber einer stürzt, dann hat
ÖSV-Adler Lukas Müller sorgte gestern am Kulm für den negativen Höhepunkt beim Einfliegen. Die Folgen der
Foto: gepa
Wirbelverletzungen nach dem Sturz des Kärntners sind noch nicht absehbar.
er schwere Verletzungen. Das
macht nachdenklich.“
Über die schlechten Wetterprognosen wollte sich
aufgrund der Vorkommnisse
keiner mehr Gedanken machen, auch wenn Schnee und
besonders für Samstag Wind
vorhergesagt sind. 2015 musste der sonntägliche Weltcup
wegen Sturmböen abgesagt
werden. Gestern rückte alles
in den Hintergrund – bei einer Veranstaltung, der leider
keine Ruhe gegönnt ist.
Mut zum Absprung
Erinnerungen an Thomas Morgenstern
Von Alexander Pointner
S
chon bevor die
Skiflug-Weltmeisterschaft überhaupt
begonnen hatte, erreichte
mich gestern eine Hiobsbotschaft: Lukas Müller,
der in der Vergangenheit
des Öfteren Teil meines
Teams war und mit dem
mich auch persönlich
viel verbindet, ist schwer
gestürzt. Ich wünsche ihm
alles erdenklich Gute!
Er testete wie alle anderen Vorspringer den Kulm,
auf dem ab heute ein Flugspektakel der Extraklasse
über die Bühne gehen soll.
Hubert Neuper wird wie
immer für ein Highlight
im jährlichen Skisprungkalender sorgen, sowohl
sportlich als auch abseits
der Schanze. Der Flugbakken selbst verzeiht keine
Fehler. Einem Athleten,
der sich seiner Form nicht
gewiss ist, werden schnell
die Grenzen aufgezeigt.
Das weiß Thomas Morgenstern am besten, der bei
seinem letzten Antreten für
eine kleine Unsicherheit
schwer büßen musste. Mir
bleibt heute noch das Herz
stehen, wenn ich an seinen
fatalen Sturz vor zwei
Jahren denke. Dabei war
er damals in bestechender
Form! Es ist daher eine
gute Entscheidung, dass
diesmal ein Domen Prevc
oder ein Gregor Schlieren-
zauer nicht antreten. Mein
Schützling Vladimir Zografski wird auch nicht dabei
sein – sein Flugsystem ist
im Moment für den Kulm
zu wenig stabil.
Alexander Pointner (44),
erfolgreichster SkisprungTrainer aller Zeiten,
kommentiert für die
TT das SchanzenGeschehen.
alexanderpointner.at
Foto: Forcher
Grafik/Fotos: APA, Quelle: APA
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kurZ ZiTierT
GeBurTsTAG
ZAHL des TAGes
Heute vor 43 Jahren gelang
Ich konnte mich
nur noch schwer
bewegen!“
14. Jänner. Der ehemali-
133
den Miami Dolphins mit
einem Sieg im Super Bowl
VII, dem Finale der NationalFootball-League-Saison
1972, eine ausschließlich aus
Siegen bestehende perfekte
Spielzeit.
Dominic Thiem
Österreichs Tennis-Ass musste aufgrund
einer Blase beim ATP-Turnier in Sydney
im zweiten Satz aufgeben.
ge Formel-1-Pilot Giancarlo
Fisichella feiert heute seinen
43. Geburtstag. Der Italiener
startete von 1996 bis 2009 in
der Königsklasse (229 Rennen) und gewann drei Grand
Prix.
Millionen. So viele Millionen Euro will sich Spaniens
Real Madrid den JuventusTurin-Star Paul Pogba (FRA)
kosten lassen.
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