Infos zu den Künstlern im Programmheft vom Festival

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Infos zu den Künstlern im Programmheft vom Festival
DIE HOCHSCHULEN FÜR MUSIK STUT TGART, FREIBURG UND K ARLSRUHE PRÄSENTIEREN
GEMEINSAM MIT DER SPARDA-BANK BADEN-WÜRT TEMBERG »RISING STARS!«
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Stiftung
Kunst und Kultur
der Sparda-Bank Baden-Württemberg
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FESTIVALPROGRAMM
FR, 30.01., 19.30 UHR, KONZERTSAAL
ORCHESTERKONZERT I
GRUSSWORT
SA, 31.01., 19.30 UHR, KONZERTSAAL
ORCHESTERKONZERT II
mit dem Staatsorchester Stuttgart
Ltg. Johannes Klumpp
mit dem Staatsorchester Stuttgart
Ltg. Johannes Klumpp
W. A. MozartOuvertüre zur Oper
»Idomeneo«
Leonard Bernstein Ouvertüre zur Oper »Candide«
Marcin Błażewicz Konzert für Marimba und
Orchester Nr. 2
Samuel Barber »Toccata Festiva« für Orgel
und Orchester
Sergej RachmaninoffKlavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40
Begrüßung durch Dr. Regula Rapp, Rektorin
W. A. MozartKonzertarie »Der Liebe
himmlisches Gefühl« KV 119
W. A. MozartKlavierkonzert Nr. 9 Es-Dur
KV 271 (»Jeunehomme«)
Frédéric ChopinKlavierkonzert Nr. 2
f-Moll op. 21
Leonard Bernstein»Halil« (Nocturne für
Soloflöte, Streichorchester
und Schlagwerk)
Solisten: Ena Maria Aldecoa, Tony Lin,
Liselotte Vermote, Tamar Romach
SA, 31.01., 15 UHR, KONZERTSAAL
VORTEX – NACHMITTAGSKONZERT MIT NEUER MUSIK
Gérard Grisey »Stéle« für zwei Schlagzeuger
Heinz Holliger Sechs Lieder nach Gedichten
von Christian Morgenstern
für Sopran und Klavier
Heinz Holliger »Schlafgewölk« für Altflöte
und Vibraphon
Gérard Grisey »Vortex temporum« I, II, III
per pianoforte e cinque
strumenti
Verleihung DAAD-Preis für hervorragende Leistungen
ausländischer Studierender an Neus Estarellas durch
Prorektorin Prof. Dr. Hendrikje Mautner-Obst
Solisten: Ena Maria Aldecoa, Melanie Bähr,
Tamar Romach, Se-Mi Hwang, Neus Estarellas
echtzeitEnsemble, Ltg. Christof M Löser
Ein Konzert in Zusammenarbeit mit dem
Studio Neue Musik.
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Solisten: Se-Mi Hwang, Yuka Ishimaru,
Regina Chernychko
SO, 01.02., 11 UHR, KONZERTSAAL
MATINEE MIT LIED-DUO UND KAMMERMUSIK
J. S. BachSinfonia »Wir danken dir, Gott«
BWV 29
Yuka Ishimaru, Orgel
Iannis Xenakis
»Rebonds B«
Se-Mi Hwang, Schlagzeug
Dominick Argento»Songs About Spring«
Claude Debussy»Quatre Chansons de Jeunesse«
Heinz Holliger»Dörfliche Motive«
4 Bagatellen für Sopran
und Klavier
Richard Strauss
Vier Lieder op. 27
Lied-Duo:
Ena Maria Aldecoa, Sopran &
Melanie Bähr, Klavier
Domenico ScarlattiSonate f-Moll K. 481
Regina Chernychko, Klavier
Camille Saint-Saëns Introduction et Rondo
Capriccioso op. 28
Tamar Romach, Flöte
Lars Jönsson, Klavier
Béla BartókSonate für Klavier Sz.80
Tony Lin, Klavier
Karol Szymanowski3 Caprices de Paganini op. 40:
III. Thème varié
Ede Poldini»La poupée valsante«
Aram Badalian, Violine
Liselotte Vermote, Klavier
P
DR. REGUL A R AP
Sehr geehrte Damen und Herren,
für jede Musikstudentin und für jeden Musikstudenten ist es ein echter Wunschtraum, das Studium
mit einem großen Konzert abschließen zu können.
Wenn ein renommiertes Sinfonieorchester den Part
der Begleitung übernimmt, wenn die ausführlichen
Ankündigungen weit über Stuttgart hinaus erfolgen
und wenn im Publikum neben vielen Kommilitonen
und Zuhörern auch noch viele ebenso enthusiastische
und fachlich versierte Vertreter des Musikbusiness’
sitzen, dann kann das Konzert geradezu zu einer
»Sternstunde« werden.
Das Festival Rising Stars! bietet jungen Talenten aus
den drei Musikhochschulen Freiburg, Karlsruhe und
Stuttgart diese Möglichkeit. Ausgewählte Absolventen der Hochschulen werden durch die Konzerte und
Begegnungen an diesem Wochenende auf ihrem Weg
zu einer internationalen Karriere optimal gefördert.
Acht junge Solistinnen und Solisten aus Neuseeland,
der Ukraine, aus Belgien, Japan, Korea und Israel,
von den Philippinen und aus Deutschland stellen sich
dieses Mal im Rahmen von insgesamt vier Konzerten
dem Publikum vor. Ihre Fächer sind Klavier, Orgel,
Schlagzeug, Flöte und Lied-Duo.
Dieses ambitionierte Projekt können wir nur durchführen mit Hilfe der äußerst großzügigen Unterstützung der Sparda-Bank und ihrer Stiftung Kunst und
Kultur. Ihr gebührt unser aller großer Dank.
Dann geht ein herzliches Dankeschön an alle
Mitwirkenden und Organisatoren vor und hinter
der Bühne unter der Leitung von Frau Dr. Cordula
Pätzold. Die erste Ausgabe von Rising Stars! fand
im Mai 2014 in Karlsruhe statt, und es ist ein echter
Glücksfall, dass wir für diese zweite Ausgabe von
Rising Stars! das Staatsorchester Stuttgart unter der
Leitung von Johannes Klumpp gewinnen konnten.
Für die Auswahl der acht jungen Künstler hat
sich eine Kommission aus je zwei Vertretern der
beteiligten Hochschulen sowie zwei externen
Gutachtern dankenswerterweise zur Verfügung
gestellt: Prof. Tibor Szász (Klavier) und Prof.
Matthias Alteheld (Liedgestaltung) aus Freiburg,
Rektor Prof. Hartmut Höll und Prof. Werner
Schrietter (Posaune) aus Karlsruhe, Prof. Dr.
Ludger Lohmann (Orgel) und Prof. Peter Buck
(Violoncello) aus Stuttgart, darüber hinaus
Dagmar Munck aus der Kulturredaktion von
SWR2 sowie Dr. Heribert Schröder, Künstlerischer
Direktor des Brucknerorchesters Linz.
Ich wünsche allen Beteiligten, den jungen Musikerinnen und Musikern und ihrem Publikum ein
großartiges Wochenende!
Dr. Regula Rapp
Rektorin der Staatlichen Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Stuttgart
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GRUSSWORT
T
DR. CORDUL A PÄ
Z OL D
»Als Weitsprung bezeichnet man eine olympische
Disziplin der Leichtathletik, in der ein Sportler
versucht, nach einem Anlauf mittels eines einzelnen
Sprungs eine möglichst große Weite zu erzielen.«
(wikipedia)
MARTIN HET TICH
Verehrte Besucherinnen und Besucher unseres
Rising-Stars!-Festivals,
Sehr verehrte Damen und Herren,
was braucht ein Künstler heute, um einen Fuß auf
die Bühnen dieser Welt zu bekommen? Bei einem
derart hart umkämpften Markt sollte neben einer besonderen Musikalität und Virtuosität sicherlich auch
eine außerordentliche Bühnenpräsenz vorhanden
sein. An dieser müssen Künstler von Anfang an und
permanent arbeiten. Mit dem Musikfestival Rising
Stars! haben die drei Musikhochschulen Karlsruhe,
Stuttgart und Freiburg ein intelligentes und einzigartiges Veranstaltungsformat entwickelt, das jungen
Musikern ein mögliches Sprungbrett »auf die Bretter,
die die Welt bedeuten« bietet.
Auch wenn der Titel »Rising Stars!« vielleicht an
eine TV-Castingshow erinnern mag, so ist das von
der Sparda-Bank und ihrer Kunst- und Kulturstiftung unterstützte Musikfestival sicherlich eine große
Chance für die jungen Solisten. Denn der Kerngedanke ist, den besten Absolventen zweimal jährlich
an wechselnden Standorten die Möglichkeit zu bieten, sich mit einem ambitionierten Programm einem
breiten Publikum zu präsentieren – musikalisch wie
auch persönlich. Und die Musikhochschulen können
sich als exzellente Ausbildungsstätten für die nächste
Musiker-Generation präsentieren. Denn stets Teil
des Festivals ist ein interessiertes und fachkundiges
Publikum.
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Sicherlich möchte ich uns als Finanzinstitut nicht zu
einem fachkundigen Publikum zählen, dennoch blicken wir interessiert auf das, was die jungen Künstler
antreibt. Als Genossenschaftsbank sind wir nicht
gezwungen, höhere Renditen zu erzielen, sondern
wollen unseren Mitgliedern – den eigentlichen Eigentümern der Sparda Baden-Württemberg – ein verlässlicher und beständiger Partner in Finanzfragen
sein. Mit genau diesem Verständnis unterstützen wir
auch junge Menschen auf ihrem Weg. Wir möchten
ihnen die besten Startchancen ins Leben geben.
Banken und Musik haben auf den ersten Blick nichts
miteinander zu tun. Hier die nüchternen Zahlen.
Dort die assoziative Klangwelt. Doch schon Johann
Sebastian Bach hat gezeigt, wie viel Mathematik
in der Welt der Töne steckt. Und wenn die jungen
Künstlerinnen und Künstler bei diesem Festival ihr
Bestes präsentieren und es zu spannenden Begegnungen abseits der Bühnen kommt, so wird Rising Stars!
ein großer Erfolg für alle Beteiligten. Ihnen, liebes
Publikum, wünsche ich genussvolle musikalische Momente und eine bleibende Erinnerung an das Festival
mit seinen herausragenden Musikern.
Martin Hettich
Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank
Baden-Württemberg eG
mit seinem Weltrekord bei den Olympischen Spielen
in Mexiko schrieb der Amerikaner Bob Beamon im
Jahr 1968 Sportgeschichte: Acht Meter Neunzig. Satte
55 cm weiter als die damalige Bestmarke sprang er (und
hielt seinen Rekord 23 Jahre lang, bis zum Jahr 1991).
Das sind beeindruckende Zahlen, mit denen sich
eine außergewöhnliche Leistung exakt und objektiv
messen lässt, sogar inklusive deren Nachhaltigkeit.
Weniger zur Messung, vielmehr zur Erklärung
solcher individuellen Höchstleistungen – im Sport
gleichermaßen wie in der Musik – werden häufig
Begriffe wie »Begabung« oder »Talent« bemüht.
Welche Bedeutung weitere Aspekte haben, sei es der
geleistete Trainingsaufwand, ein begünstigendes
Umfeld oder besondere Persönlichkeitsmerkmale wie
Durchhaltevermögen, Stressresistenz und körperliche
Konstitution, das ist u.a. Gegenstand der aktuellen
Forschung. Prof. Heiner Gembris, Leiter des Instituts
für Begabungsforschung in der Musik an der Universität Paderborn, benennt das »Potential, Musik emotional zu erleben« als eines von mehreren Merkmalen
musikalischer Begabung, und – man überliest es fast
– dieses Potential sei »jedem Menschen in unterschiedlichem Maße angeboren« (Münster 2010, S. 51).
Im Falle des Rising Stars!-Festivals dürfen Sie also
davon ausgehen, dass die ausgewählten Solisten – nachdem sie wie Sportler hart an sich selbst
gearbeitet haben – es besonders gut verstehen, ihre
Musikpräsentation für Sie zum Erlebnis zu machen.
Vielleicht haben die jungen Künstler auch noch das
Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein
und nach einem langen Anlauf heute den entscheidenden Karrieresprung zu machen: Mit diesem Ziel
vor Augen haben wir zahlreiche Konzertveranstalter,
Künstleragenturen und Medienvertreter eingeladen.
Anders allerdings als bei sportlichen Wettkämpfen
ist eine musikalische Höchstleistung nicht mittels
Maßband o.ä. objektiv messbar, sondern Ihnen als
Publikum obliegt es, ganz individuell und subjektiv
zu entscheiden, inwieweit Ihnen die Darbietungen
gefallen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass
auch Sie an diesem Wochenende das gute Gefühl mit
nach Hause nehmen, zum richtigen Zeitpunkt am
richtigen Ort gewesen zu sein.
Dr. Cordula Pätzold
Projektleitung
P.S. Besonders hinweisen möchte ich Sie auf die Matinee am Sonntag: Jeder unserer »Rising Stars« hätte
problemlos alleine ein komplettes Recital gestalten
können. Dem Lied-Duo haben wir ein halbes Recital
zugestanden; für die andern galt: Einer Visitenkarte gleich sollten sie sich auf eine kleine Kostprobe
beschränken, auf ein Appetit-Häppchen. Wer mehr
erleben möchte, sei – zunächst (!) – auf das Internet
verwiesen.
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RISING STARS!
Ende September 2014. Ena Maria Aldecoa singt
Sonntag Abend ein abendfüllendes Konzert im
Rahmen der Mendelssohn-Tage Bad Soden/Taunus
mit Mozarts »Exultate Jubilate« und Beethovens
C-Dur-Messe, begleitet vom Orchester der Hofheimer Akademie unter der Leitung von Hans-Georg
Dechange. Montag Morgen packt sie die Koffer für
drei Monate Philippinen. Mittwoch Mittag geht
es los. Anfang Oktober beginnt auch dort, an der
Universtity of the Philippines in Quezon-City das
Semester, und 12 Klavierstudenten erwarten bereits
ihre Professorin.
ECO A
EN A M A RIA A L D
SOPR A N
Kontakt: [email protected]
* 1969, Naga City, Philippinen
Ena Maria Aldecoa spricht philippinisch (Muttersprache), bicol (Muttersprache), englisch (fließend),
deutsch (fließend) und französisch (gut).
STUDIUM
1986-91 BA Klavier mit Auszeichnung an der
Universidad de Sta. Isabel auf den
Philippinen
1992-95 MA Klavier mit Auszeichnung an der
Universität der Philippinen
1998-2004 MA Gesang an der Universität der
Philippinen
2010-12 Ergänzungsstudium Liedgestaltung
(Gesang) mit Auszeichnung in Karlsruhe
bei Prof. Mitsuko Shirai und
Prof. Hartmut Höll
2012-14 Solistenklasse Liedgestaltung (Gesang)
mit Auszeichnung in Karlsruhe bei Prof.
Mitsuko Shirai und Prof. Hartmut Höll
MEISTERKURSE
Daniel Fueter (Chansons), Kathryn Goodson
(amerikanische Lieder), Henry Didier (französische
Lieder), Heinz Holliger, Agnès Mellon (Barockarien),
Udo Reinemann (französische u. deutsche Lieder),
Wolfgang Rihm, Yuri Serov (russische Lieder), Julius
Severin (deutsche Lieder), Cheryl Studer (Opernarien), Roger Vignoles (englische Lieder), Thomas
Hampson (Lied)
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PREISE/AUSZEICHNUNGEN
2006 führte sie den University of the Philippines Concert Chorus als Studienleiterin
zum 1. Preis des Concorso Internationale di Canto Corale »SEGHIZZI” in
Gorizia/Italien.
2011 erhielt sie das einzige KAAD-Stipendium Gesang für Studierende aus Gesamtasien.
2013 bekam sie ein Stipendium des AlbertusMagnus- und Hildegardis-Verein.
Ena Maria Aldecoa – klein, zierlich wirkend,
dennoch drahtig und voller Energie, außerdem angenehm humorvoll und aufgeschlossen – hat in ihrem
Heimatland zunächst Hauptfach Klavier studiert
und ihr Bachelor- wie auch ihr Masterstudium mit
Auszeichnung abgeschlossen. Solo oder im Chor zu
singen war ihr von frühester Kindheit an vertraut,
aber erst jetzt begann sie, ihre Gesangskarriere zu
professionalisieren: Nach einem weiteren Masterstudium an ihrer Heimat-Universität gelang ihr – mit
Unterstützung mehrerer Stipendien – der Sprung
nach Europa in die Liedklasse von Prof. Mitsuko
Shirai und Prof. Hartmut Höll in Karlsruhe.
Eine wachsende Zahl begeisterter Gönner ermöglicht
ihr seither Auftritte im In- und Ausland. »Ich hatte
das Glück, seit Anbeginn meines Studiums Konzert-Engagements in einigen interessanten Häusern in
verschiedenen Genres zu erhalten – Lied, Oratorium,
Kantate, Oper und Konzertarien.« Als Orte nennt
sie u.a. das Konzerthaus Karlsruhe, das Donizetti-Theater Bergamo, das Mahler-Auditorium Mailand
und das Verdi-Theater Florenz. Zu ihrem Repertoire
als lyrischer Koloratur-Sopran zählt sie neben dem
Brahms-Requiem auch Opern-Partien wie die Königin
der Nacht, die Rosina aus »Figaros Hochzeit«, Puccinis
»Suor Angelica« und Amina aus »Sonnambula«,
»Amelia a Ballo« von Menotti (1937) und »Ishmaela’s
White World« von Olga Neuwirth (UA 2012).
Nach ihrem Ziel gefragt, nennt sie die Idee, auf den
Philippinen eine Lied-Akademie zu gründen: Sie habe
den »fesselnden Wunsch, die Lyrik und den Reichtum der Tonalitäten im Kunstlied möglichst vielen
Menschen im Rahmen von Konzerten zugänglich zu
machen.«
KONZERTE
u.a. mit dem JeugOrkest Nederland (Vaughan-Williams), Philippine Philharmonic Orchestra (Mozart,
»Exultate Jubilate«), Orchester der Hochschule für
Musik Karlsruhe (Berg, »3 Bruchstücke aus Wozzeck«;
Ltg. Mario Venzago) und Orchestra Sinfonica di Milan
Giuseppe Verdi (Arien aus Bellinis »Sonnambula«)
www.enamariaaldecoa.com
Ena Maria Aldecoa ist am Freitag Abend mit Mozarts Konzertarie »Der Liebe himmlisches Gefühl« KV 119
zu hören. Im Liedduo zusammen mit Melanie Bähr präsentiert sie am Samstag Nachmittag Heinz Holligers
Zyklus »Sechs Lieder nach Gedichten von Christian Morgenstern« und bei der Matinee am Sonntag Lieder
von Argento (»Songs About Spring«), Debussy (»Quatre Chansons de Jeunesse«), Holliger (»Dörfliche Motive«)
und Strauss (Vier Lieder op. 27).
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RISING STARS!
M E L A NIE B Ä HR
K L AV IE R
Kontakt: [email protected]
* 1982 in Lahr im Schwarzwald
Melanie Bähr spricht deutsch (Muttersprache), englisch (gut), französisch (gut) und spanisch (gut).
STUDIUM
2002-08 Diplom Künstlerische Ausbildung in
Karlsruhe bei Prof. Carmen Piazzini
und Prof. Sontraud Speidel
2008-10 MA Klavier in Karlsruhe
bei Prof. Sontraud Speidel
2010-12 MA Lied in Karlsruhe bei Prof. Hartmut
Höll und Prof. Mitsuko Shirai
2012-14 MA Kammermusik in Frankfurt
bei Prof. Angelika Merkle
Seit 2012 Solistenklasse Liedgestaltung in Karlsruhe bei Prof. Mitsuko Shirai und
Prof. Hartmut Höll
KONZERTE/AUFNAHMEN
2004 Philharmonie Baden-Baden
(Schumann, Klavierkonzert, 1. Satz)
2003 Karlsruher Kammerorchester (Joaquín
Turina, »Rapsodia sinfónica« op. 66)
»Bolero Night« mit den »12 Pianisten«:
CD-Aufnahme mit Werken für bis zu 12 Pianisten
an 1-4 Klavieren (Edition Ars: 9917916)
CD-Aufnahme mit der Flötistin Kathrin Lösch mit
Werken von Schubert, Hosokawa und Widor (unveröffentlicht)
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MEISTERKURSE
Heinz Holliger, Udo Reinemann, Christiane Oelze,
Eric Schneider, Rudolf Piernay, Ruth Ziesak, Ulrich
Eisenlohr, Kathryn Goodson (amerikan. Lieder),
Anne Le Bozec (frz. Lieder), Yuri Serov (russ. Lieder),
Daniel Fueter (Chanson)
PREISE/AUSZEICHNUNGEN
Förderpreise vom Lions- und Rotary-Club
2011 Preisträgerin des Wettbewerbs des
Kulturfonds Baden e.V. und des deutschen Hochschulwettbewerbs in der
Kategorie Liedduo
2012 Bad Homburger Förderpreis für Kammermusik
2013 Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs (Duo mit der Flötistin
Kathrin Lösch) und Aufnahme in die
58. Bundesauswahl Konzerte Junger
Künstler mit Konzerten u.a. bei den
Ludwigsburger Schlossfestspielen,
beim Rheingau Musik Festival, beim
Festival Rossini in Wildbad, sowie
innerhalb verschiedener Konzertreihen wie den Festeburgkonzerten in
Frankfurt oder der Reihe »Kultur am
Schloss« des Theaters Ansbach
Bereits als Schülerin gewann Melanie Bähr sowohl
mit dem Klavier als auch mit der Flöte zahlreiche
Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben, u.a. einen 1. Bundespreis bei »Jugend
musiziert«. Kammermusik, Lied sowie die Mitwirkung in verschiedenen Orchestern waren neben dem
solistischen Spiel seit der Kindheit fester Bestandteil
ihrer musikalischen Aktivitäten.
Sängerin Ena Maria Aldecoa – Begegnungen mit
Heinz Holliger und Thomas Hampson waren im
letzten Jahr von besonderer Bedeutung. Gemeinsam Musik zu erleben, gleich zu empfinden und
dennoch eigenständig zu bleiben, sich gegenseitig zu
inspirieren, gemeinsam wachsen und voneinander
lernen dürfen, machen für Melanie Bähr eine gute
Partnerschaft aus.
In den Jahren des Klavierstudiums wurde der
Wunsch, sich noch intensiver mit dem Lied und der
Kammermusik zu befassen, immer stärker und führte logischerweise zu einer Schwerpunktverlagerung.
Dass das Lied eine große Sensibilität im Umgang
mit der Sprache, eine intensive Auseinandersetzung
mit der jeweiligen Situation des Liedes, ein farbiges,
lebendiges und gemeinsam empfundenes Musizieren
erfordert, war ihr früh bewusst. Neue Möglichkeiten
dies umzusetzen, eröffneten sich ihr durch die gemeinsame Arbeit in der Liedklasse mit Prof. Mitsuko
Shirai und Prof. Hartmut Höll, deren künstlerisches
und pädagogisches Format sie nachhaltig prägte.
Eine solche besteht auch im instrumentalen kammermusikalischen Bereich mit Kathrin Lösch, Soloflötistin des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck.
Als Stipendiatinnen des Deutschen Musikwettbewerbs wurden sie zusammen in die Bundesauswahl
»Konzerte Junger Künstler« des Deutschen Musikrats
aufgenommen.
Besonders künstlerisch verbunden ist Melanie Bähr
der international renommierten philippinischen
Melanie Bähr präsentiert im Liedduo zusammen mit
Ena Maria Aldecoa am Samstag Nachmittag Heinz
Holligers Zyklus »Sechs Lieder nach Gedichten von
Christian Morgenstern« und bei der Matinee am
Sonntag Lieder von Argento (»Songs About Spring«),
Debussy (»Quatre Chansons de Jeunesse«), Holliger
(»Dörfliche Motive«) und Strauss (Vier Lieder op. 27).
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RISING STARS!
YCHK O
R E GIN A CH E R N
K L AV IE R
Kontakt: [email protected]
* 1986 in Charkiw, Ukraine
Regina Chernychko spricht russisch, ukrainisch (Muttersprache), deutsch (fließend) und englisch (gut).
STUDIUM
2003-08 Diplom Klavier (künstlerische
Ausbildung) in Karlsruhe
bei Prof. Olga Rissin-Morenova
2008-12 Studium (künstlerisches Diplom)
an der Accademia Pianistica
Internazionale in Imola/Italien
bei Prof. Leonid Margarius
2009-11 MA Klavier in Karlsruhe
bei Prof. Olga Rissin-Morenova
2011-13 Solistenklasse Klavier in Karlsruhe
bei Prof. Olga Rissin-Morenova
2012-14 Solistenklasse Klavier-Kammermusik
in Karlsruhe bei Prof. Ralf Gothóni
Ab 2014 Postgraduierten-Studium am
Mozarteum Salzburg
bei Univ. Prof. Jaques Rouvier
MEISTERKURSE
Sontraud Speidel, Michel Beroff, Eteri Andjaparidze,
Jerome Rose, Akiko Ebi, Mykola Suk, Alexander
Braginsky, Emanuel Krasovsky, Alexander Kobrin,
Philippe Entremont, Dmitri Rachmanov, Eduard
Zilberkant, Joaquin Achúcharo, Alexander Kobrin,
Peter Donohou,Tamás Ungár, Yoheved Kaplinsky,
Jose Feghali, Malcolm Bilson, Olga Kern, Geoffrey
Madge, Willem Brons, Boris Petrushansky, Vladimir
Tropp, Klaus Hellwig
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PREISE/AUSZEICHNUNGEN (AUSWAHL)
2014 Gewinnerin des 60 Concurs
Internacional de Musica Maria
Canals in Barcelona
2012 Gewinnerin des Ricard Viñes
International Piano Competition
in Lleida/Spanien
2008 Gewinnerin des Dorothy MacKenzie
Artist Recognititon Scholarship
in New York
2008 1. Preis beim Internationalen
Wettbewerb für Klavier der Animato
Stiftung in Zürich
2008 Gewinnerin des 1. Concorso Pianistico
Internazionale Spazio Teatro 89
in Mailand
1997 1. Preis und Spezialpreis beim
Pinerolo Competition
in Pinerolo/Italien
KONZERTE
1993 Orchesterdebut mit dem Charkiw
Philharmonic Orchestra (Haydn,
D-Dur-Konzert); viele weitere
Konzerte als Solistin mit Orchester
2008 Tournee mit der Animato
Philarmonie, Ltg. Howard Griffiths
(Mendelssohn, 1. Klavierkonzert)
Salle Cortot in Paris, Mozarteum in
Salzburg, Smetana-Saal in Prag und
Reduta Bratislava Concert Hall
2010 Recital (Bach, Busoni, Chopin) und
Hummel-Konzert in Mailand
(Sala Verdi)
2010Live-Programm im SWR 2
Kulturforum mit Joachim Kaiser
2012 Orquestra Simfònica del Vallès/
Spanien und Philharmonie BadenBaden
2012 &2013Mediterranean Chamber Orchestra
(Internationales Festival »Palermo
Classica«)
2013 Mozart B&G Orchestra (Italien)
2012 & 2014Palau de la Música Catalana
in Barcelona (Poulenc und
Rachmaninoff, 2. Klavierkonzert)
2014 in Sevilla (Tschaikowski,
1. Klavierkonzert)
2015 China-Tournee mit sechs Recitals
in Planung
Klaviersonaten von Antonio Soler, Kapellmeister an
der Kathedrale von Lleida, Zeitgenosse von Domenico
Scarlatti und auch stilistisch mit ihm verwandt,
womöglich Schüler von ihm.
REPERTOIRE
Apropos Schüler: Regina Horowitz, die Schwester
des berühmten Pianisten, war die Lehrerin ihrer
Mutter; auch bei Prof. Leonid Margarius hat ihre
Mutter studiert. Und bei einem Wettbewerb 2008 hat
sie ihn zufällig kennengelernt. Gut vier Jahre lang
hat sie daraufhin bei ihm studiert an der Accademia
Pianistica Internationale in Imola/Italien: Sie wollte
sich intensiv mit der Horowitz-Schule beschäftigen.
»Nein, es waren nicht nur beiläufige »Studien«, ich
habe ein komplettes Studium an der Privatschule
abgelegt inklusive Prüfungskonzerte.« – Ihre Mutter
war Korrepetitorin, ihr Vater Regisseur, beide an der
Oper von Charkiv. Sie ist sozusagen hinter der Bühne
aufgewachsen. Mehr als die Musik, die ihr ohnehin
vertraut war, interessierte sie die Opernbühne: die
Akteure und das Bühnenbild. Jahre später ist sie mit
ihren Eltern über ein Migrationsprogramm nach
Deutschland ausgewandert, pünktlich zum Studienbeginn in Karlsruhe. 2014 wechselt sie den Studienort: In Salzburg beginnt sie ein Postgraduierten-Studium bei Jaques Rouvier, der wiederum über Vlado
Perlemuter indirekt ein Schüler Ravels ist. Jetzt will
sie die französische Schule genauer kennenlernen…
Regina Chernychko. 28 Jahre, versiertes Auftreten,
gestyltes Outfit, unzählige Wettbewerbe, den ersten
gewann sie im Alter von elf Jahren. Noch mehr Konzerte, das erste im Alter von sieben Jahren: Haydns
D-Dur Klavierkonzert mit dem Charkiw Philharmonic Orchestra. Vorhang auf… – Chopin sei ein Fan
von Hummel gewesen, das Thema des 1. Klavierkonzerts habe er offenbar von ihm abgeschrieben.
(»Wusstest Du das?«) Und op. 10/2 sei original Czerny! – Sie sucht ihre Wettbewerbe nach Kulturkreis
aus: »Wo war ich noch nicht? Wo würde ich gerne
einmal bzw. nochmal hin?« Barcelona gefällt ihr sehr
gut, das mediterrane Flair, die Museen, die Sagrada
Familia… 2015/16 wird sie wieder dort sein für eine
CD-Produktion im Gefolge eines Wettbewerbserfolgs:
Regina Chernychko ist am Samstag Abend mit
Rachmaninoffs Klavierkonzert Nr. 4 zu hören. Bei
der Matinee am Sonntag präsentiert sie die Sonate
f-Moll, K. 481 von Domenico Scarlatti.
Live-Mitschnitte von Konzerten, u.a. 2012 und 2014
Catalunya Música (Radio) im Palau de la Música
Catalana (Barcelona)
Konzerte von Mozart (KV 271, KV 466 & KV 491),
Beethoven (Nr. 3 & Nr. 4), Mendelssohn
(Nr. 1), Chopin (Nr. 1 & Nr. 2), Schumann, Hummel,
Rachmaninoff (Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4 & Rhapsodie),
Tschaikowski (1. Konzert), Poulenc (Konzert für 2
Klaviere), Schostakowitsch (2. Konzert)
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RISING STARS!
S E- M I H WA N G C H L A G Z E U G
P E R C U S S IO N / S
Kontakt: [email protected]
* 1987, Cheong-Ju, Süd-Korea
Se-Mi Hwang spricht koreanisch (Muttersprache), deutsch (fließend, etwas schwäbisch) und englisch (fließend).
STUDIUM
2006-10 BA Percussion an der Yonsei
University in Süd-Korea
2010-13 MA Schlagzeug in Stuttgart
bei Prof. Marta Klimasara
2013-15 Solistenklasse Schlagzeug in Stuttgart
bei Prof. Marta Klimasara
PREISE/AUSZEICHNUNGEN
20131. Preis beim Felix MendelssohnBartholdy Hochschulwettbewerb
2012 3. Preis beim International Percussion
Competition Luxembourg mit
Schlagzeug-Trio
20121. Preis und Publikumspreis beim
World Marimba Competition
LEHRTÄTIGKEITEN
SS 2014 Vertretung von Prof. Marta Klimasara
an der Musikhochschule Stuttgart
2013/14 Dozentin beim International
Percussion Festival in Zagan (Polen),
an der Academy of Music in Posen
und an der Chopin Academy of Music
in Warschau
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KONZERTE
2004-11Konzerte als Solistin u.a. mit dem
Euroasian Philharmonic Orchestra,
dem Korean Symphony Orchestra,
Gyung-Gi Philharmonic Orchestra,
Russian National Tartastan
Orchestra, Busan Symphony Orchestra
2011Solistin bei Water Passion after St.
Matthew und mit den Stuttgarter
Philharmonikern (unter der Leitung
des Komponisten Tan Dun) beim
Musikfest Stuttgart
2013 Solo-Recital beim Euro Young Classic
Festival im Konzerthaus Berlin
2014 Solistin mit dem Stuttgarter
Hochschulorchester (Ltg. Sylvain
Cambreling) (Schwantner, Konzert für
Schlagzeug und Orchester)
2014 Solokonzert mit dem Ludwigsburger
Sinfonieorchester (Rosauro MarimbaKonzert und Vivaldi »Winter«)
Weitere Solo-Konzerte in Neuseeland, USA,
Fiji, Polen, Afrika und Japan . Uraufführungen
und Konzertreisen mit Schlagzeug-Trio in Genf,
Ljubljana, Ankara, Lyon . Mitwirkung an der CD
»Kinderlieder« von Carus Verlag und SWR .
CD-Produktion im Rahmen des Hochschulwettbewerbs 2013 an der UdK Berlin (Solowerke)
Neujahrskonzert 2014 im Forum am Schlosspark
Ludwigsburg: Se-Mi Hwang spielt das Konzert für
Marimba und Orchester des brasilianischen Komponisten Ney Rosauro, ein typisches und gerne gespieltes Vorzeigestück. – Szenenwechsel, Seoul vor einigen
Jahren: Se-Mi Hwang spielt, begleitet vom Euroasian
Philharmonic Orchestra, Tschaikowskis berühmtes
Violinkonzert. Lässt sich ein Violinkonzert einfach
so auf die Marimba übertragen, mit einem mehr
als nur technisch befriedigenden Ergebnis? Ja. Die
schnellen, virtuosen Passagen wirken durch die ausholenden Körperbewegungen unerwartet spritzig; im
langsamen Mittelsatz gelingt es durch Tremoli, den
Ton zu beleben, und diese sanften Tremoli verleihen
dem Konzert einen ganz eigenen, neuen Charakter.
»Ich spiele gerne ein gemischtes Konzert, nicht nur
zeitgenössische Musik.« Der Fundus an Originalstücken für eine Transkription scheint unerschöpflich,
wenn Se-Mi Hwang anfängt, ihr Solo-Repertoire
aufzuzählen: Vivaldis »Vier Jahreszeiten«, Sarasates
»Zigeuner-Weisen«, Saint-Saëns’ »Rondo Capriccio«,
dazu jede Menge Klavierwerke wie Bachs »Goldberg-Variationen«, das »Wohltemperierte Klavier«,
Debussys »Children’s Corner« oder Arabesken – im
Grunde alles, was sich mit vier Schlägeln in zwei
Händen oder kammermusikalisch realisieren lässt,
z.B. in Trio-Formation.
Se-Mi Hwang mag das Leben in Deutschland: Sie
hat immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die
Menschen hier eine klare Position einnehmen, dass
sie eine ehrliche Meinung vertreten. Und sie mag die
Unbefangenheit, mit der Kinder hier ein Instrument
lernen dürfen: aus Spaß daran, als Hobby, anders als
in Korea, wo – in der Musik wie im Sport – häufig
schon von Anfang an der Berufsweg vorgezeichnet
wird. Dementsprechend hatte Se-Mi Hwang einst
Skifahrerin werden sollen. Jeden Winter war die
schlanke und agile Sportlerin beim Intensivtraining
auf der Piste anzutreffen. Als Kind hatte sie sich aber
ähnlich intensiv mit Geige, Klavier und Querflöte
beschäftigt. Auf das Schlagzeug wurde sie erst später
aufmerksam, da es – zumindest damals noch – eine
Männerdomäne war. Heute kommt ihr das doppelte
Training zugute: für die durchaus sportlichen Herausforderungen an einem virtuosen Instrumentarium –
aus insgesamt mehr als 100 Einzelinstrumenten.
Se-Mi Hwang ist am Samstag Abend mit dem Konzert für Marimba und Orchester Nr. 2 von Marcin
Błażewicz zu hören. Bereits am Samstag Nachmittag
spielt sie zusammen mit Tamar Romach Heinz Holligers
»Schlafgewölk« für Altflöte und Vibraphon. Bei der
Matinee am Sonntag präsentiert sie Rebonds B von
Iannis Xenakis
›› 13
RISING STARS!
Als Königin der Instrumente hat die Orgel gewichtigen Anteil an der Tradition der europäischen
Kirchenmusik und ist beheimatet in den großen
Kathedralen des Christentums. Yuka Ishimaru ist
Konzertorganistin, geboren und aufgewachsen in
Japan. Wie passt das zusammen? – »In Japan gibt
es ungefähr 600 Orgeln«, berichtet die zierliche Musikerin, »die kleinste Orgel hat nur ein Register, die
größte hat 92 Register. Viele Große Orgeln stehen in
Konzertsälen, z.B. in der NHK-Hall, dem Tokyo Metropolitan Theatre usw., außerdem in der Kapelle der
Missionsschule und in der Universität. Und natürlich
auch in größeren Kirchen.«
U
Y UK A IS HIM A R
ORGE L
Kontakt: [email protected]
* 1984 in Niigata, Japan
Yuka Ishimaru spricht japanisch (Muttersprache), deutsch (gut) und englisch (gut).
STUDIUM
2003-07 Diplomstudium Orgel an der
Universität Tokio
2008-10 Diplomstudium Orgel an der Royal
Danish Academy of Music
bei Prof. Hans Fagius
2009-10 Studium Clavichord an der
Universität Göteborg (Schweden)
bei Prof. Joel Speerstra
2010-12 Master Orgel in Stuttgart
bei Prof. Dr. Ludger Lohmann
2012-14 Solistenklasse Orgel in Stuttgart
bei Prof. Dr. Ludger Lohmann
PREISE/AUSZEICHNUNGEN
2007 Akanthus Musikpreis und
Doseikai Musikpreis
2008 Stipendium der Dänischen Regierung
2010 1. Preis (Grand Prix) und Dane
and Polly Bales Preis beim
Orgelwettbewerb in Chartres
2011 Stipendium des japanischen
Kulturministeriums
14 ‹‹
KONZERTE/CD-AUFNAHMEN
2011 Konzerttournee durch 10 Länder im
Anschluss an den Orgelwettbewerb
in Chartres: Französische Musik
des Barock und der Romantik auf
historischen französischen Orgeln
2012 Uraufführung des Auftragswerks
»Die vier apokalyptischen Reiter« von
Viera Janárčeková im Rahmen der
Internationalen Orgelwoche Nürnberg
2013 Konzert in Notre Dame in Paris
mit Werken von Bach, Saint-Saëns,
Franck und Vierne
2014 Saint-Saëns Orgel-Symphonie auf
einer Konzerttournee mit dem
Orchestre National de Lyon
(Ltg. Leonard Slatkin)
2014 CD-Produktion mit Werken der Deutschen
Romantik: Bach/Liszt »Ich hatte viel Bekümmernis«,
Bach/Reger Präludium und Fuge BWV 867,
Mendelssohn 4. Sonate, Brahms »Herzlich tut mich
erfreuen/Schmücke dich, o Liebe Seele«, Liszt
»Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen« und Rheinberger
8. Sonate. (Veröffentlichung bei organum-classics.com
im März 2015)
Mit der Orgel ist Yuka Ishimaru im Alter von 15
Jahren erstmals in Kontakt gekommen, als in ihrer
Heimatstadt Niigata ein Konzertsaal mit Orgel
eingeweiht wurde. Zunächst reine Hobbymusikerin
(Klavier, Flöte, Saxophon, Posaune) veränderte das
neue Instrument ihre Einstellung zur Musik. Es folgten Studien in Tokyo, dann Dänemark und Schweden. »Das Studium mit Prof. Fagius war natürlich
wunderbar. Aber das Leben in Dänemark war einfach
eine total andere Welt als in Japan. Munetaka Yokota,
Orgelbauer am Göteborg Organ Art Center, hat mich
damals wie ein Vater unterstützt. Er hat mir die
Orgel zum ersten Mal als ein »Gebäude« gezeigt. Ich
habe gelernt, nicht nur zu »spielen« und zu »hören«,
sondern auch das Instrument zu »lieben«. … Übrigens
schreibt er gerade einen Text für meine neue CD.«
Für ihre CD mit Orgelmusik der Deutschen Romantik hat Yuka Ishimaru nach intensiver Suche die
Orgel von St. Nikolai in Stralsund ausgewählt, eine
historische Buchholz-Orgel von 1841, ideal für das
selbst zusammengestellte Programm. Aber auch Musik unserer Zeit zählt Yuka Ishimaru zu ihrem Repertoire, und sie beginnt von der Musik des Komponisten Yui Kakinumas zu erzählen: »Seine Werke haben
Elemente von Japan und von Europa. ›Lotus‹ hat
ein japanisches Volkslied als Thema, aber auch die
Struktur und Atmosphäre europäischer Musik. Ich
habe das Stück oft bei Konzerten in Europa gespielt,
und die Leute haben sich sehr gefreut. Es geht um
das ja an sich unspektakuläre Öffnen und Schließen
der Lotusblüte. Selbstverständlich gibt es bessere und
schlechtere Zeiten. So ist es. Die Blüte geht auf und
zu. Das wird sich wiederholen. Wir werden Lachen
und Weinen. Doch es schleudert mich nicht mehr heraus aus der Vertrautheit mit dem Glauben und der
darin innewohnenden ruhigen Glückseligkeit. ›Lotus‹
drückt genau diese Zufriedenheit aus.«
Yuka Ishimaru genießt es, in Europa ganz unmittelbar Erfahrungen mit den »wunderschönen historischen Orgeln« sammeln zu können. Genau diese
Orgelkultur möchte sie auch in Japan im Konzertsaal
in Wort und Spiel vorstellen. »Die Zuhörer in Japan
werden sicher neugierig sein auf die europäische
Musik und Kultur. Und mit dem Publikum, möchte
ich dann zusammen eine neue Kultur aufbauen, zum
Beispiel Orgelkunde mit Komponisten und Aufführungen oder passende neu komponierte Orgelmusik
im Konzertsaal. Oder etwas zusammen mit traditionellen japanischen Instrumenten, oder mit Tanz…
Im Konzertsaal haben wir einen großen Raum und
viele Möglichkeiten!«
Yuka Ishimaru ist am Samstag Abend mit der
»Toccata Festiva« von Samuel Barber zu hören. Bei
der Matinee am Sonntag präsentiert sie die Sinfonia
»Wir danken dir, Gott«, BWV 29 in der Bearbeitung
von Marcel Dupré.
›› 15
RISING STARS!
T ON Y L IN
K L AV IE R
Kontakt: [email protected]
* 1988 in China, mit 6 Jahren Übersiedelung nach Neuseeland
Tony Lin spricht chinesisch (Muttersprache), englisch (Muttersprache) und deutsch (fließend).
STUDIUM
2006-09 BA Klavier mit Ehrenauszeichnungen an der University of Canterbury
(Neuseeland) bei Péter Nagy, Gao Ping
und Judith Clark
BA Komposition bei Chris Cree Brown,
Elaine Dobson und Gao Ping
2011-13 MA Klavier in Freiburg
bei Prof. Gilead Mishory
2013-15 Solistenklasse Klavier in Freiburg
bei Prof. Andreas Immer
2013-15Studium an der Liszt Academy in
Budapest bei Prof. Balázs Szokolay
MEISTERKURSE
u.a. bei Edith Fischer, Leon Fleisher, Ferenc Rados,
Dmitri Bashkirov, Robert Levin und Lilya Zilberstein
PREISE/AUSZEICHNUNGEN
2007 Gewinner des Fortieth New Zealand
National Concerto Competition
2008 2. Preis beim Kerikeri International
Piano Competition
2011 2. Preis beim Lepthien Piano Competition in Freiburg
16 ‹‹
Sein Studium wurde durch diverse Stipendien
ermöglicht, u.a. Dame Malvina Major Foundation
Arts Excellence Award, Christchurch IRMT »Young
Musician of the Year«, Ruby Hay Pianoforte Scholarship, Leslie Atkinson Prize in Music, Farina Thompson
Charitable Trust Music Scholarship, Anne Reid Memorial Scholarship, Michael Toovey Prize, Keith Laugesen Music Scholarship und The Kiwi Scholarship.
KONZERTE
2002 Orchesterdebut beim Gewinn des Christchurch
Music Competition (Haydn Konzert D-Dur). Als
Pianist Konzerte in Deutschland, Schweiz, Frankreich.
Seine Kompositionen wurden gespielt vom New Zealand Symphony Orchestra, Auckland Philharmonia,
Christchurch Symphony Orchestra und Christchurch
Youth Orchestra
REPERTOIRE
Konzerte von Mozart (KV 453), Beethoven (Nr. 3),
Schostakowitsch (Nr. 1 & 2), Tschaikowski (Nr. 2,
G-Dur); in Vorbereitung: Bartok Konzert Nr. 1, Schumann Konzert, Janáček Auf verwachsenem Pfade.
Bach Englische Suite Nr. 5, Französische Suite Nr.1
& 5, Brahms Sonate in f-Moll, op. 5, Schubert Sonate
B-Dur D 960, Bartók Sonate, Ligeti »Musica Ricercata«
& Horn-Trio, Gao Ping »Distant Voices« (1999), Tony
Lin »In veils concealed…« (2009)
Meine erste Begegnung mit Musik war erst relativ
spät und ist glücklichen Umständen zu verdanken.
Als ich 12 Jahre alt war, besuchte ich eine Freundin,
die gerade Keyboard lernte. Ich war fasziniert von
ihrem »Spielzeug« und kam daraufhin regelmäßig
zu ihr zu Besuch, um damit zu spielen. Eines Tages
kauften mir meine Eltern – beide musikbegeistert,
aber selbst keine Musiker – zu meiner Freude ein
Second-Hand-Keyboard. Ich bekam Unterricht und
spielte zum ersten Mal von Noten. Während dieses
ersten Jahres war mein Hunger nach Musik unstillbar; ich besuchte fast täglich die städtische Bibliothek und vertiefte mich in die Welt der klassischen
Musik, indem ich Bücher und Partituren las und
unzählige Schallplatten anhörte. Voller Energie und
ohne Wissen meines Lehrers begann ich, schwierige
Klavierstücke von Beethoven und Chopin zu lernen,
die damals allesamt weit jenseits meiner Fähigkeiten
lagen…
Mein Keyboardlehrer war verblüfft, als er meine
privaten Bemühungen herausfand, und schickte
mich umgehend zu einer bekannten Klavierlehrerin
in Christchurch, Rosemary Stott. Sie erkannte mein
Talent, aber sie war sehr diszipliniert und bestand
auf gründlichem Lernen. Kurz nach meinem 14.
Geburtstag fiel mein Augenmerk auf einen örtlichen
Musikwettbewerb in Christchurch, dessen prestigeträchtigste Kategorie der ›Junior Concerto Prize‹
für unter 18-Jährige war. Pflichtstück war Haydns
D-Dur-Klavierkonzert, und die Finalisten hatten
die Gelegenheit, es mit einem Orchester zu spielen.
Meine Lehrerin war gar nicht überzeugt, als ich ihr
von meiner Idee erzählte, am Wettbewerb teilnehmen zu wollen. Wie konnte jemand, der erst so
kurz überhaupt Musik macht, davon träumen, sich
diesem Wettbewerb zu stellen? – Nun, mit meiner
gewohnt ehrgeizigen und sturen Art bettelte ich,
bis sie schließlich nachgab und mir widerwillig die
Teilnahme erlaubte.
Ich übte das Konzert über Monate sorgfältig ein.
Am Ende überraschte ich jeden, als ich den »Junior
Concerto Competition 2002« tatsächlich gewann.
Das war das erste Mal, dass ein verrückter Traum
von mir Wirklichkeit wurde. Von diesem Moment an
war mir klar, dass dies eine kostbare Gottesgabe war
und dass ich von ganzem Herzen Musiker werden
wollte. …
Für meinen Master-Abschluss 2013 stellte ich mit
einigen Freunden ein Kammerorchester zusammen,
um Mozarts Klavierkonzert Nr. 17 (KV 453, G-Dur)
aufzuführen. Das war das erste Mal, dass ich ein
Konzert vom Klavier aus dirigierte. Und es war eine
unschätzbare Erfahrung für mich, angefangen beim
intimen Studium der Partitur, dann bei den Proben,
wo ich mich auf die Mitspieler einstellen musste, und
schließlich beim Versuch, meine Gedanken nicht nur
durch das eigene Spiel auszudrücken (wie wir Instrumentalisten es gewöhnlich tun), sondern auch durch
Gestik und Rhetorik.
Tony Lin ist am Freitag Abend mit Mozarts »Jeunehomme«-Klavierkonzert KV 271 zu hören. Bei der
Matinee am Sonntag spielt er die Sonate für Klavier
Sz. 80 von Béla Bartók.
›› 17
RISING STARS!
»Als ich sechs Jahre alt war, am ersten Tag der Schule, hat meine Klassenlehrerin ein paar Lieder auf der
Flöte gespielt. Ich war sehr beeindruckt und wollte
unbedingt Flöte spielen.« Damals wusste Tamar
Romach noch nicht einmal, was ein Orchester ist,
und die Querflöte war noch eine Nummer zu groß
als Anfängerinstrument. Ihre Mutter war überrascht
über das – womöglich vorübergehende – Faible ihrer
Tochter; andere Kinder wollen ins Ballett… Tamar
Romach blieb bei ihrer Entscheidung und fasste früh
schon die Profikarriere ins Auge. Jahre später, nach
dem Bachelor-Studium in Tel Aviv bei Lehrern, die
beide 1. Flötisten beim Israel Philharmonic Orchestra waren oder sind, und nach auffallend vielen
Aushilfs-Einsätzen als Soloflötistin in namhaften
Orchestern, war es schließlich Davide Formisano,
der ihr als Lehrerpersönlichkeit stark und fordernd
genug erschien für den weiteren Karriereweg.
H
TA M A R RO M A C
FLÖTE
Kontakt: [email protected]
* 1986 in Tel Aviv, Israel
Tamar Romach spricht hebräisch (Muttersprache), englisch (fließend), deutsch (fließend) und italienisch (gut).
STUDIUM
2004-08 BA Flöte mit Auszeichnung an der
Buchmann-Mehta Hochschule für
Musik Tel Aviv bei Eyal Ein Habar
und Yossi Arnheim
2009-11 MA Flöte mit Auszeichnung bei
Prof. Davide Formisano in Stuttgart
2012-14 Solistenklasse mit Auszeichnung bei
Prof. Davide Formisano in Stuttgart
MEISTERKURSE
Michel Debost, Mathieu Dufour, Hansgeorg
Schmeiser, Patrick Gallois, Moshe Aron Epstein,
Andras Adorjan, Mario Caroli, Robert Aitken, Sir
James Galway, Andreas Noak, Jean-Maria Bonino &
Sophie Cherrier
PREISE/AUSZEICHNUNGEN
2010-11
DAAD Stipendium
2009 2. Platz beim Haifa International
Flute Competition in Israel
2007 1. Platz beim Flute Meeting –
International Flute Competition
in Griechenland
2002-09Musik Stipendium der America-Israel
Cultural Foundation
18 ‹‹
KONZERTE
2014 Nielsen-Konzert mit der
Württembergischen Philharmonie
Reutlingen
2013 Halil von Leonard Bernstein mit der
Badischen Staatskapelle Karlsruhe,
wo sie seit 2013 eine Anstellung als
Soloflötistin hat.
Darüber hinaus u.a. stellv. Solo-Flötistin im Israel
Symphonic Orchestra Rishon Lezion / Israelisches
Opernorchester (2007-09), Solo-Flötistin im Royal
Danish Orchestra Kopenhagen (2011), Solo-Flötistin
im Swedish Chamber Orchestra und La Scala
Orchester Mailand (2012/13).
Seit 2006 Aushilfe 2. Flöte im Israel Philharmonic
Orchestra, dabei Zusammenarbeit mit Zubin Metha,
Yoel Levi, Mandi Rodan und Gustavo Dudamel.
Seit 2010 Flötistin im West-Eastern DIVAN
Orchestra unter der Leitung von Daniel Barenboim.
REPERTOIRE
Konzerte von Ibert, Mozart (G-Dur KV. 313 &
D-Dur KV. 314), Mercadante (e-Moll op.57),
Reinecke, Nielsen, Bernstein (Halil) und Penderecki.
Kammermusik.
2010: Tamar Romach spielt Bühnenmusik im Teatro
alla Scala in Mailand. Maestro Daniel Barenboim ist
begeistert von ihrem Spiel und lädt sie zum nächsten
Projekt des West-Eastern Divan Orchestra ein.
Seither ist sie – wann immer ihr Terminkalender es
erlaubt – dabei: »Es ist für mich wie eine Familie
geworden. Die Leute sind mit dem Orchester aufgewachsen. Ich dachte nie, dass ich neben Musikern
aus Ägypten, Palästina, Syrien, dem Libanon oder
dem Iran musizieren würde; aber jetzt ist es wie ein
Familientreffen.«
Für ihr Abschluss-Recital 2014 hat Tamar Romach
ein eher unkonventionelles Programm aus selten
gespielten Werken zusammengestellt, das eine
unmittelbar mit ihr selbst verbundene Seite der Flötengeschichte zeigen sollte: Thematisch im Zentrum
stehen die 1945 entstandenen Zwölf Miniaturen
op. 29 von Mieczysław Weinberg (1919-1996). Zusammen mit der Sonate op. 23 von Lowell Liebermann
repräsentieren sie das jüdische Erbe in der Musik,
das durch die Verbindung zu der 1936 entstandenen
Sonate für Flöte und Klavier von Paul Hindemith
sich dann schließlich mit den deutschen Wurzeln der
Flötenmusik in der »Hamburger Sonate« von Carl
Philipp Emmanuel Bach und der Serenade op. 41 von
Ludwig van Beethoven verbindet.
Nicht weniger gerne widmet sich Tamar Romach
quirlig-virtuosen Stücken mit eher unterhaltsamem Charakter: Die eigenhändige Bearbeitung des
Violin-Bravourstücks von Saint-Saëns, »Introduction
et Rondo Capriccioso«, ist der Anfang. Ein Konzertprogramm aus solchermaßen »geklauten« Stücken
– auch als Duo zusammen mit dem Flötisten Horatiu
Roman, einem Kollegen aus der Badischen Staatskapelle – ist am entstehen.
Ihr Lieblingsstück? – Denkpause. »Schwierig.« Dann
ein entspanntes Lachen: »Prokofjews Sonate!« Vor
zwei Tagen habe sie sie beim Mainzer Flötenfestival
gehört, aber morgen schon könne ein anderes Stück
ihr Favorit sein. Bachs Brandenburgisches Konzert
Nr. 5 zum Beispiel, das sie im November 2014 mit
dem Württembergischem Kammerorchester Heilbronn zusammen mit dem Geiger David Schultheiss
und der Cembalistin Petra Marianowski u.a. in der
Dresdner Frauenkirche spielt. Mit letzterer – einer
ausgewiesenen Expertin für alte und zeitgenössische Musik – arbeitet Tamar Romach seit mehreren
Jahren intensiv zusammen und stellt gerade ein
Programm zusammen, das barocke Sonaten von
J. S. Bach und C. Ph. E. Bach Musik unserer Zeit von
Ligeti, Holliger und Caldini gegenüberstellt. »Das
unmögliche zu kombinieren, dazu noch die passende
Klangfarbe finden – da freue ich mich richtig drauf!«
Tamar Romach ist am Freitag Abend mit »Halil«
von Leonard Bernstein zu hören. Am Samstag
Nachmittag spielt sie zusammen mit Se-Mi Hwang
Heinz Holligers »Schlafgewölk« für Altflöte und
Vibraphon. Bei der Matinee am Sonntag präsentiert
sie ihre eigene Bearbeitung von Camille Saint-Saëns’
»Introduction et Rondo Capriccioso«.
›› 19
RISING STARS!
MO T E
LISELOT T E V ER
K L AV IE R
Kontakt: [email protected]
* 1987 in Kortrijk, Belgien
Liselotte Vermote spricht flämisch-niederländisch (Muttersprache), deutsch (fließend), englisch (fließend)
und französisch (fließend).
STUDIUM
2004-05Studium für außergewöhnliche Talente
an der Musikkapelle Königin Elisabeth
in Waterloo bei Abdel Rahman El
Bacha und Dimitris Saroglou
2005-08 BA Klavier am Königlichen
Konservatorium in Brüssel bei Daniel
Blumenthal und Hans Ryckelynck
sowie in Karlsruhe bei Prof. Kaya Han
2008-12 MA Klavier bei Prof. Kaya Han
2008-12MA Klavier-Kammermusik
in Karlsruhe
bei Prof. Dr. Saule Tatubaeva
2012-15 Solistenklasse Klavier in Karlsruhe
bei Prof. Kaya Han
Seit Januar 2011 studiert sie auch in Paris bei Jean
Fassina.
MEISTERKURSE
Abdel Rahman El Bacha, Daniel Blumenthal, Boyan
Vodenitcharov, Piet Kuijken, Dmitri Bashkirov,
Menahim Pressler, Jean-Claude Vanden Eynden, Jean
Fassina, Françoise Thinat und Boris Petrushansky
PREISE/AUSZEICHNUNGEN
2013 3. Preis beim Dr. Hermann-Büttner
Klavierwettbewerb (Karlsruhe)
20 ‹‹
2013 Förderpreis beim Wettbewerb des
Kulturfonds Baden e.V.
für Russische Klaviermusik
2008-11Stipendiatin der Robus Foundation
Antwerpen
2010 Aufnahme in die Menuhin-Förderung
Live Music Now Oberrhein
2012-13Stipendiatin der Fondation Safran
(Paris)
KONZERTE
Deutschland, Belgien (jeweils Solo, Kammermusik
& Orchester), Schweiz (Festival de Sion – Solo),
Bulgarien und Südafrika (Kammermusikprojekt
zusammen mit Aram Badalian)
REPERTOIRE
Konzerte von Haydn (Hob. XVIII:11), Mozart
(KV 466 & 488), Beethoven (Nr. 1 & 3), Saint-Saëns
(Nr. 2), Grieg, Chopin (Nr. 2). Violinsonaten u.a.
von J. S. Bach, Mozart, Beethoven, Schubert,
Brahms, Franck, Debussy, Grieg, Reger, Prokofjew
und Babajanyan. Klaviertrios von Haydn,
Mozart, Beethoven, Debussy, Schostakowitsch und
Rachmaninoff. Trios mit Violine & Klarinette von
Chatschaturjan, Milhaud und Strawinsky.
Januar 2011 in einem kleinen Appartement in Paris
am Fuße des Eiffelturms. Liselotte Vermote wagt den
Neuanfang. Es ist keineswegs so, dass etwas schief
gegangen wäre; die 24-Jährige hat ihr Bachelor-Studium in Brüssel und Karlsruhe erfolgreich abgeschlossen, ihr Masterabschluss steht unmittelbar
bevor. Aber es ist der Zeitpunkt für ein – mutiges
– Innehalten. Während der nächsten sechs Monate
fährt sie zweimal in der Woche zu Jean Fassina
nach Paris, um ihre Klaviertechnik von Grund auf
zu erneuern. Keine Literatur, nur Czerny-Etüden.
2010 bei einem Meisterkurs hat sie ihn kennen und
schätzen gelernt. Wie ein Arzt diagnostiziert er
spieltechnische Probleme und bietet unmittelbare Lösungswege an – fernab von blumigen Imaginationen,
die der Ausdrucksfähigkeit auf die Beine bzw. in die
Finger helfen sollen. Der renommierte Klavierpädagoge entstammt der strengen polnischen Schule, die
bis zu Paderewski und Chopin zurück reicht. Ton für
Ton wird akribisch gearbeitet. Dann endlich die erste
Literatur: Schumanns »Kinderszenen«. Sie hat sie für
sich neu entdeckt. Mehr noch, durch den mühevollen
Umweg hat sie ihre eigene Persönlichkeit als Pianistin entdeckt: Jetzt weiß sie, was sie will.
Beethovens »Frühlingssonate«. Auch ein Neuanfang
in Liselotte Vermotes Werdegang. Als 17-jähriger
Neuling in der ›Chapelle Musicale Reine Elisabeth‹
im belgischen Waterloo wurde sie spontan an das
Klavier gebeten zur Begleitung eines 20-jährigen
armenischen Geigers, Aram Badalian. Seitdem sind
beide im doppelten Sinne zusammen gewachsen. Seit
gut 10 Jahren sind sie musikalisch (und auch darüber
hinaus) ein Paar. Stück für Stück haben sie sich ein
gemeinsames Repertoire aufgebaut mit Violinsonaten von Mozart, Beethoven bis Brahms, Werken von
Prokofjew, Reger und anderen. Auch selten gespielte
Werke des Polen Henryk Wieniawski und des Armeniers Arno Babadjanian führten sie bereits bei vielen
gemeinsamen Konzertabenden v.a. in Belgien und
Deutschland auf. Ein CD-Projekt ist in Planung.
Liselotte Vermote ist am Freitag Abend mit Chopins
Klavierkonzert Nr. 2 zu hören. Bei der Matinee am
Sonntag präsentiert sie zusammen mit Aram Badalian (Violine) das dritte Capriccio aus »Trzy kaprysy
Paganiniego« op. 40 von Karol Szymanowski und »La
poupée valsante« von Ede Poldini in einer Bearbeitung von Fritz Kreisler.
›› 21
KONZERTE
FR, 30.01., 19.30 UHR, KONZERTSAAL
ORCHESTERKONZERT I
MIT DEM STAATSORCHESTER STUTTGART, LTG. JOHANNES KLUMPP
W. A. Mozart (1756-1791)
Ouvertüre zur Oper »Idomeneo«
Idomeneo, König von Kreta, gerät bei seiner Rückkehr vom trojanischen Krieg in einen Sturm. Um den
Meeresgott Poseidon zu besänftigen, verspricht er,
ihm das erste Lebewesen zu opfern, das er am Strand
sieht. Es ist sein Sohn. Mozarts 1780 komponierte
Opera seria wird mit einer besonders virtuosen und
farbenreichen Ouvertüre eröffnet.
W. A. Mozart (1756-1791)
Konzertarie »Der Liebe himmlisches Gefühl« KV 119
Solistin: Ena Maria Aldecoa, Sopran
Wahrscheinlich 1782 in Wien als Einzelstück entstanden, war die Arie von vornherein nicht für eine
szenische Aufführung vorgesehen, auch wenn sie
stilistisch dem Singspiel »Entführung aus dem Serail«
ähnelt. Anstelle eines italienischen Textes hat die
Arie einen deutschen, dessen Urheber nicht bekannt
ist. Als Begleitung ist nur ein Klavierauszug erhalten;
die Bearbeitung für Orchester stammt von Thomas
Zimmermann, Alumnus der Musikhochschule
Karlsruhe.
Der Liebe himmlisches Gefühl ist nicht an unsere
Macht gebunden.
Ein einz’ger Blick entscheidet viel, noch hat mein
Herz ihn nicht gefunden, ich wart’ mit Zuversicht.
Wenn die Natur mich lieben heißt, wird dieses Herz
schon selbst empfinden.
Umsonst beschäftigt sich mein Geist, nur sie kann
Herzen wohl verbinden, die Klugheit kann das nicht.
Der Liebe himmlisches Gefühl ist nicht an unsere
Macht gebunden. Ein einz’ger Blick entscheidet viel,
noch hat mein Herz ihn nicht gefunden, ich wart’ mit
Zuversicht.
22 ‹‹
W. A. Mozart (1756-1791)
Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 (»Jeunehomme«)
Allegro – Andantino – Rondeau. Presto
Solist: Tony Lin
1777 in Salzburg entstanden, war das Konzert der
Pianistin Louise Victoire Jenamy gewidmet und
wurde daraufhin fälschlicherweise als »JeunehommeKonzert« bezeichnet. Strukturell weist es einige Neuerungen auf, wie z.B. eine deutliche thematische
Beziehung zwischen den Sätzen: Die Hauptthemen
des zweiten und dritten Satzes sind aus dem Seitenthema des ersten Satzes abgeleitet. Ungewöhnlich
ist auch der Einsatz des Soloinstruments bereits zu
Beginn des Konzerts oder auch im Anschluss an die
Solo-Kadenz. Abseits der technischen Aspekte ist
die lyrische Intensität des Mittelsatzes bemerkenswert – einer der Gründe, warum das Konzert zu den
beliebtesten Klavierkonzerten Mozarts gehört.
*** Pause ***
Frédéric Chopin (1810-1849)
Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21
Maestoso – Larghetto – Allegro Vivace
Solistin: Liselotte Vermote
Als den »inbrünstigsten Liebeserguss, den die
Musikliteratur kennt«, bezeichnete Arnold Schering
den langsamen Satz des 1829/30 komponierten
Konzerts. Das Konzert hat einen für den Beginn der
Romantik vergleichsweise traditionellen Aufbau mit
Orchestereinleitung, kontrastierendem Haupt- und
Seitenthema usw.; es ist damit weniger ein revolutionäres, eher ein jugendliches Werk. Charakteristisch
für Chopin ist es geprägt von Gefühlsreichtum und
Leidenschaft; dabei gelingt es dem erst 20-Jährigen
scheinbar mühelos, die lyrischen Klavierpassagen
mit einem sanften Streicherteppich zu verweben oder
ihnen filigrane Bläserlinien gegenüberzustellen. Ein
polnischer Volkstanz im wirbelnden Dreiertakt bestimmt den Finalsatz: Rondoartig kehrt er zwischen
quirligen Klaviersoli und getupften Mazurka-Einschüben stets wieder, bis hin zum feurigen Schlussakt.
Leonard Bernstein (1918-1990)
Halil (1981)
Nocturne für Soloflöte, Streichorchester und Schlagwerk · Solistin: Tamar Romach
Dieses Werk ist »dem Geist von Yadin und seinen gefallenen Brüdern« gewidmet. Verwiesen ist auf Yadin
Tanenbaum, einen 19-jährigen israelischen Flötisten,
der 1973, auf der Höhe seiner musikalischen Stärke,
in seinem Panzer auf dem Sinai getötet wurde. Zum
Zeitpunkt der Komposition dieses Stücks wäre er 27
Jahre alt gewesen.»Halil« (das hebräische Wort für
»Flöte«) unterscheidet sich formal von den anderen
Werken, die ich geschrieben habe, aber es steht wie
vieles in meiner Musik in einem Ringen zwischen
tonalen und nicht-tonalen Kräften. In diesem Fall
empfinde ich das Ringen als Verbindung von Krieg
bzw. der Bedrohung durch Krieg mit dem überwältigenden Wunsch zu leben und dem Trost durch Kunst,
durch Liebe und durch die Hoffnung auf Frieden. Es
ist eine Art Nachtmusik, die – angefangen bei der
eröffnenden Zwölftonreihe bis hin zur doppeldeutigen diatonischen Schlusskadenz – ein fortwährender
Konflikt von nächtlichen Bildern ist: Wunschträume,
Alpträume, Erholung, Schlaflosigkeit, nächtliche
Schrecken und der Schlaf an sich, als Zwillingsbruder des Todes. Yadin Tanenbaum habe ich niemals
kennen gelernt, aber ich kenne seine Gedankenwelt,
seinen Geist. (Text von Leonard Bernstein zu Beginn
der Partitur)
SA, 31.01., 19.30 UHR, KONZERTSAAL
ORCHESTERKONZERT II
MIT DEM STAATSORCHESTER STUTTGART, LTG. JOHANNES KLUMPP
Leonard Bernstein (1918-1990)
Ouvertüre zur Oper »Candide« (1956)
Candide ist in der Urfassung eine Operette in zwei
Akten von Leonard Bernstein nach der gleichnamigen Novelle von Voltaire. Die Premiere 1956 war
zunächst ein Flop, 1974 gelang nach gründlicher
Überarbeitung schließlich der Erfolg am New Yorker
Broadway. Die Ouvertüre war bereits 1957 nach ihrer
Konzert-Premiere ein großer Erfolg und wurde fester
Bestandteil des Orchester-Repertoires. Mehr noch: Es
wurde in kürzester Zeit eine der am meisten gespielten amerikanischen Orchesterkompositionen des
20. Jahrhunderts. Die Ouvertüre enthält die Melodien einiger (mehr oder weniger) bekannter Songs: »The
Best of All Possible Worlds«, »Battle Music«, »Oh,
Happy We« und »Glitter and Be Gay«.
Marcin Błażewicz (*1953)
Konzert für Marimba und Orchester Nr. 2 (2005)
Maestoso – Lento – Presto, con fuoco
Solistin: Se-Mi Hwang
Das 2nd Concerto for Marimba and Orchestra
besteht aus drei kontrastierenden Sätzen, deren
Abfolge (schnell – langsam – schnell) dem traditionellen Modell des Genres folgt. Der erste Satz öffnet
mit einem kraftvollen Orchester-Tutti, nach dem die
Pauken einen regelmäßigen Rhythmus punktieren,
der der Solo Marimba den Weg frei macht.
… In gewisser Weise erinnert der erste Satz an ein
Sonaten-Allegro mit der Solo-Kadenz der Marimba
auf dem Höhepunkt und einer Reprise des eröffnenden Motivs gegen Ende. Die Grundstimmung ist
geprägt von Finsternis und Ängstlichkeit. Der zweite
Satz beginnt mit einem Dialog zwischen einem
subtilen Marimba-Solo und den Pauken, die immer
wieder die Erzählung der Marimba unterbrechen.
Erst nach einiger Zeit übernimmt das Orchester den
Gesprächsfaden. Bereiche nostalgischer Stimmung
werden abgelöst von Fragmenten dramatischer Expression. … Der spektakuläre dritte Satz ist bezüglich
Textur und Timbre differenzierter als die vorhergehenden Sätze, aber er hat eine genauso ausgeprägte
nervöse Energie. Kontinuierliches Pulsieren und
schroffe Unterbrechungen des Orchester-Tuttis, das
den Marimba-Part durchtrennt, sind die dominierenden Features. Der Komponist benutzt das Idiom
der polnischen Volksmusik, obwohl es keine unmittelbaren Zitate gibt. Vielmehr ist die Folklore vom
Komponisten abstrahiert und ersonnen.
(Vorwort von Marcin Błażewicz in der Partitur)
›› 23
KONZERTE
Samuel Barber (1910-1981)
Toccata Festiva für Orgel und Orchester (1960)
Solistin: Yuka Ishimaru
Die »festliche Toccata« entstand anlässlich der
Eröffnung der Konzertorgel der Academy of Music
in Philadelphia. Samuel Barber schenkte das Werk
seiner Alma Mater, wenngleich es zunächst ein
Kompositionsauftrag einer wohlhabenden Bürgerin
der Stadt war: Mary Curtis Bok Zimbalist, die auch
die Orgel bezahlte. Mit quasi improvisatorischen
Läufen macht die Toccata Festiva ihrer Gattung
alle Ehre. Aber auch der Charakter des Festlichen
kommt nicht zu kurz: Das Hauptthema wird nach
anfänglichen Unisono-Passagen von den Bläsern
angekündigt. Später erscheint ein kontrastierendes
Gegenthema in Form einer choralartigen Melodie der
Streicher. Nach einiger Zeit sanfter Reflexion leitet
eine Wiederaufnahme des Anfangs über zu einem
bewegten zentralen Teil, der mit neuem Material
auf den Höhepunkt hinsteuert: eine virtuose Kadenz
mit sportlichem Pedaleinsatz. Schließlich nimmt das
Orchester früheres Material wieder auf und bringt
im großen Bogen das Stück zu einem fulminanten
Abschluss.
*** Pause ***
Sergej Rachmaninoff (1873-1943)
Klavierkonzert Nr. 4 g-Moll op. 40 (1926/42)
Allegro vivace – Largo – Allegro vivace
Solistin: Regina Chernychko
Ebenfalls in Philadelphia hatte dieses Konzert 1927
seine Premiere mit Rachmaninoff selbst als Solist.
Nach seiner Emigration Ende 1917 aus Russland über
Skandinavien nach Amerika trat er in erster Linie
als Pianist in Erscheinung. Das vierte Klavierkonzert
ist eines von nur sechs Werken, die Rachmaninoff
nach 1917 komponierte. Nach nur mäßigem Erfolg
überarbeitete er das Werk und kürzte es; nach
einem weiteren Misserfolg zog er es 1928 zurück und
veröffentlichte es erst 1942 nach erneuten Korrekturen in seiner dritten und endgültigen Version.
Das Konzert wirkt zunächst sperrig und schwer
verständlich. Allein im mittleren Satz erscheint
eine ruhige Kantilene von Klavier und Streichern;
bei den Ecksätzen dominieren virtuose Läufe und
vollgriffige Passagen. Typisch für Rachmaninoffs
Spätwerk enthält das Konzert kühne chromatische
Wendungen; der Gestus bewegt sich vage zwischen
russischer Strenge, amerikanischer Beschwingtheit
und ausladender Filmmusik. Dass Rachmaninoff von
George Gershwins »Rhapsody in Blue« beeinflusst
wurde, scheint plausibel: Er erlebte dessen Uraufführung im Jahre 1924
SA, 31.01., 15 UHR, KONZERTSAAL
VORTEX – NACHMITTAGSKONZERT MIT NEUER MUSIK
Gérard Grisey (1946-1998)
Stéle für zwei Schlagzeuger (1995)
echtzeitEnsemble, Leitung: Christof M Löser
Comment faire émerger le mythe de la durée, une
organisation cellulaire d‘un flux obéissant à d‘autres
lois? Comment esquisser dans la conviction et à
l‘orée du silence une inscription rythmique d‘abord
indiscernable puis enfin martelée dans une forme
archaïque? En composant une image m‘est venue:
celle d‘archéologues découvrant une stèle et la
dépoussiérant jusqu‘à y mettre à jour une inscription
funéraire. (Programmhefttext von Gérard Grisey, 1996)
24 ‹‹
Heinz Holliger (*1939)
Schlafgewölk (1984) für Altflöte und Vibraphon
Tamar Romach, Altflöte; Se-Mi Hwang, Vibraphon
Es erschreckt uns // Unser Retter, der Tod. Sanft
kömmt er, // Leis im Gewölk des Schlafs.
Eintragung Hölderlins in das Stammbuch eines
Unbekannten – ein Zitat aus der Ode »Die Zukunft«
von Friedrich Gottlieb Klopstock (1764).
(Hinweis Holligers in der Partitur)
Schlafgewölk ist eine Nebenfassung des Satzes
»Glocken-Alphabet« aus »Turm-Musik« (1984).
Heinz Holliger (*1939)
Sechs Lieder nach Gedichten
von Christian Morgenstern
(1957/2003) für Sopran und Klavier
Ena Maria Aldecoa, Sopran
Melanie Bähr, Klavier
I Vorfrühling
Vorfrühling seufzt in weiter Nacht,
dass mir das Herze brechen will;
die Lande ruhn so menschenstill,
nur ich bin aufgewacht.
O horch, nun bricht des Eises Wall
auf allen Strömen, allen Seen;
mir ist, ich müsste mit vergehn
und, Woge, wieder auferstehn
zu neuem Klippenfall.
IV Vöglein Schwermut
Ein schwarzes Vöglein fliegt über die Welt,
das singt so todestraurig…
Wer es hört, der hört nichts anderes mehr,
wer es hört, der tut sich ein Leides an,
der mag keine Sonne mehr schauen.
Allmitternacht, Allmitternacht
ruht es sich aus auf dem Finger des Tods*.
Der streichelt’s leis und spricht ihm zu:
«Flieg, mein Vögelein! Flieg, mein Vögelein!»
Und wieder fliegt’s flötend über die Welt.
*ruht es sich aus auf den Fingern des Tods (Holliger)
V Vor Sonnenaufgang
Raben halten wo im Alpenwald Gericht…
Die Lande ruhn so menschenstill;
nur hier und dort ist wer erwacht,
und seine Seele weint und lacht,
wie es der Tauwind will.
Durch den Raum hin schwebt im Morgenlicht
geisterleis der mütterliche Ball.
II Der Abend
VI Herbst
Auf braunen Sammetschuhen geht
der Abend durch das müde Land,
sein weiter Mantel wallt und weht,
und Schlummer fällt von seiner Hand.
Zu Golde ward die Welt;
zu lange traf
der Sonne süßer Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig
dich, Welt, hinab
in Winterschlaf.
Mit stiller Fackel steckt er nun
der Sterne treue Kerzen an.
Sei ruhig, Herz! Das Dunkel kann
dir nun kein Leid mehr tun.
III
Ein Schmetterling fliegt über mir.
Süße Seele, wo fliegst du hin? –
Von Blume zu Blume –
von Stern zu Stern –
der Sonne zu.
Raben schrei’n im geisterstummen All.
Bald sinkts von droben dir
in flockigen Geweben
verschleiernd zu –
und bringt dir Ruh,
o Welt,
o dir, zu Gold geliebtes leben,
Ruh.
›› 25
KONZERTE
Gérard Grisey (1946-1998)
Vortex temporum I, II, III (1994-96)
per pianoforte e cinque strumenti
echtzeitEnsemble: Neus Estarellas Calderón,
Klavier · Ludovico degli Innocenti, Flöten · Felix
Behringer (Gast), Klarinetten · Paulina Riquelme,
Violine · Hugo Cortés, Viola · Hugo Rannou,
Violoncello · Leitung: Christof M Löser
im Anschluss:
Verleihung DAAD-Preis für hervorragende Leistungen
ausländischer Studierender an Neus Estarellas durch
Prorektorin Prof. Dr. Hendrikje Mautner-Obst.
Der Titel »Vortex temporum« bezeichnet die
Entstehung einer Formel aus sich drehenden und
wiederholenden Arpeggien und ihre Metamorphose
in verschiedenen Zeitfeldern. Ich habe versucht,
einige meiner jüngsten Untersuchungen zur Anwendung desselben Materials in unterschiedlichen
Tempi zu vertiefen. Drei klangliche Gestalten: die
Sinusschwingung, als Urereignis, sowie Impuls
mit oder ohne Nachhall und stationärer Klang mit
oder ohne Crescendo; drei verschiedene Spektren:
Harmonisches, ausgedehntes und komprimiertes,
inharmonisches; drei verschiedene Tempi: ordinario,
mehr oder weniger gedehnt oder gestaucht – dies sind
die Archetypen, die in »Vortex« vorherrschen.
Abgesehen von der anfänglichen »Drehformel«,
die direkt aus »Daphnis et Chloé« hervorgeht, liegt
»Vortex« eine Harmonik zugrunde, die ihren Kern in
den vier Noten des verminderten Septakkordes hat,
des rotierenden Akkordes par excellence. Tatsächlich ermöglicht er zahlreiche Modulationen, wenn
man nacheinander jeden seiner Töne als Leitton
betrachtet. Es handelt sich hier freilich nicht um
tonale Musik; es geht vielmehr darum zu erfassen,
was in ihrem Funktionieren an heute noch Aktuellem
und Neuem steckt. Der Akkord befindet sich somit im
Schnittpunkt der drei oben beschriebenen Spektren
und bestimmt die verschiedenen Transpositionen.
Er bietet den Knotenpunkt in der Artikulation der
Tonhöhen von »Vortex«. In den vier um einen Viertelton tiefer gestimmten Tönen des Klaviers kommt
er original vor, wobei dieser Eingriff in die sonst unangetastete Klavierstimmung eine Klangfarbenverzerrung des Instruments einerseits und eine leichtere
Eingliederung in die verschiedenen Mikrointervalle
andererseits ermöglicht.
26 ‹‹
In den drei Sätzen kreisen die genannten Archetypen
in Zeitkonstanten, die so verschieden sind wie die des
Menschen (Sprach- und Atemzeit), der Wale (Spektralzeit der Schlafrhythmen) sowie der Vögel und Insekten (extrem zusammengezogene Zeit mit stumpfen
Konturen). Durch dieses imaginäre Mikroskop wird
ein Ton zur Klangfarbe, ein Akkord zum Spektralkomplex und ein Rhythmus zu einer Welle von
unvorhersehbaren Dauern. Die drei Abschnitte des
ersten, Gérard Zinstag gewidmeten Satzes entwickeln
drei Aspekte der elementaren, den Akustikern wohl
bekannten Schwingungen: Sinusschwingung (Drehform), Rechteckschwingung (punktierte Rhythmen)
und Sägezahnschwingung (Klaviersolo). (…) Der
zweite, Salvatore Sciarrino gewidmete Satz nimmt
identisches Material in gedehntem Tempo wieder
auf. (…) Der dritte Satz ist Helmut Lachenmann
gewidmet. Er stellt den Schwingungstypen des ersten
Satzes einen langen Entwicklungsprozess gegenüber.
(…) Zwischen den Sätzen von »Vortex temporum«
sind kurze Zwischenspiele eingefügt. Luft- und
andere Geräusche und Klangschatten sollen die unfreiwillige Stille färben, die entsteht, wenn Musiker
und Zuhörer zwischen zwei Sätzen Atem holen. (…)
»Vortex temporum« ist vielleicht nicht mehr als die
Geschichte eines Arpeggios im Raum und in der Zeit,
diesseits und jenseits unseres Hörfensters. (Gérard
Grisey im Programmheft vom Festival Musica 96)
SO, 01.02., 11 UHR, KONZERTSAAL
MATINEE MIT LIED-DUO UND KAMMERMUSIK
J. S. Bach
Sinfonia »Wir danken dir, Gott«
(1685-1750) BWV 29
(Bearbeitung Marcel Dupré)
Yuka Ishimaru, Orgel
Iannis Xenakis
»Rebonds B« (1987-89)
(1922-2001)
für Schlagzeug solo
Se-Mi Hwang, Schlagzeug
Domenico Scarlatti Sonate f-Moll K. 481
(1685-1757) Regina Chernychko, Klavier
Camille Saint-Saëns Introduction et Rondo
(1835-1921)Capriccioso op. 28 (1863)
(Bearbeitung Tamar Romach)
Tamar Romach, Flöte
Lars Jönsson, Klavier
Dominick Argento »Songs About Spring«
(*1927)
(E. E. Cummings) (1950-55)
who knows if the moon’s a
balloon – spring is like a perhaps
hand – in just-spring – in spring
comes – when faces called
flowers float out of the ground
Béla Bartók
(1882-1945)
Claude Debussy
»Quatre Chansons de Jeunesse«
(1862-1918)
Pantomime – Claire de lune –
Pierrot – Apparition
Ede Poldini
»La poupée valsante«
(1869-1957) (Bearbeitung Fritz Kreisler)
Aram Badalian, Violine
Liselotte Vermote, Klavier
Heinz Holliger
»Dörfliche Motive.« 4 Bagatellen
(*1939)für Sopran und Klavier (1960/61)
Der Berg hat einen roten Bart
– Ein Heimchen hüpft durch
aufgehängtes Linnen – Die
Hand im Gras – Ganz plötzlich
Sonate für Klavier Sz.80 (1926)
Allegro moderato – Sostenuto
e pesante – Allegro molto
Tony Lin, Klavier
Karol Szymanowski 3 Caprices de Paganini op. 40
(1882-1937)
III. Thème varié
Richard Strauss
Vier Lieder op. 27
(1864-1949)
Ruhe, meine Seele! – Cäcilie
– Heimliche Aufforderung –
Morgen!
Lied-Duo:
Ena Maria Aldecoa, Sopran &
Melanie Bähr, Klavier
*** Pause ***
›› 27
STUT TGART
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Das Württembergische Staatsorchester Stuttgart
ist das Hausorchester der Staatstheater Stuttgart.
Mit seiner über 400jährigen Geschichte zählt es zu
den ältesten und traditionsreichsten Klangkörpern
Deutschlands. In über 200 Ballett- und Opernvorstellungen pro Spielzeit sorgt es im Orchestergraben
des Littmannbaus für den guten Ton. Darüber
hinaus gestaltet es Sinfonie- und Kammerkonzertreihen in der Stuttgarter Liederhalle. In »Sitzkissenkonzerten« und durch Patenschaften für das
Landesjugendorchester Baden-Württemberg und
das Jugendsinfonieorchester Ludwigsburg engagieren sich die Musiker besonders auch für ein junges
Publikum und den musikalischen Nachwuchs.
Dirigentenpersönlichkeiten wie Carlos Kleiber, Silvio
Varviso, Dennis Russell Davies, Gabriele Ferro,
Lothar Zagrosek und Manfred Honeck haben das
Orchester als Musikdirektoren und Kapellmeister in
den vergangenen Jahrzehnten geprägt. Daneben hat
das Orchester stets eine intensive Zusammenarbeit
mit bedeutenden Gastdirigenten gepflegt, wie Georg
Solti, Riccardo Chailly oder Teodor Currentzis.
28 ‹‹
Seit der Spielzeit 2012/13 ist Sylvain Cambreling
Generalmusikdirektor des Staatsorchesters Stuttgart.
Die stilistische Versiertheit des Staatsorchesters
drückt sich nicht zuletzt in einer langen Reihe bedeutender Aufführungen zeitgenössischer Musik aus,
darunter Luigi Nonos »Al gran sole carico d’amore«
und Helmut Lachenmanns »Das Mädchen mit den
Schwefelhölzern«. 2002 wurde das Staatsorchester
von der Zeitschrift Opernwelt als »Orchester des Jahres” ausgezeichnet. Die »Tradition des Neuen” reicht
bis ins 19. Jahrhundert zurück, z.B. mit der deutschen Erstaufführung von Verdis Falstaff, und setzte
sich fort mit den Uraufführungen u.a. der »Ariadne
auf Naxos« von Richard Strauss 1912, von Paul
Hindemiths Einaktern aus dem Jahr 1921 sowie, in
den vergangenen Jahrzehnten, Werken von Carl Orff,
Krzysztof Penderecki, Philipp Glass, Hans Zender,
Rolf Riehm, Wolfgang Rihm, Adriana Hölszky,
Hans Thomalla, Richard Ayres und Mark Andre.
MPP
JOH A NNE S K L U
Johannes Klumpp gilt als einer der hoffnungsvollsten
Vertreter der Generation junger deutscher Dirigenten. Seit der Saison 2013/2014 ist Johannes Klumpp
Chefdirigent und künstlerischer Leiter des FolkwangKammerorchesters Essen. Daneben führt ihn seine
Konzerttätigkeit zu bedeutenden Orchestern, wie
den Düsseldorfer Symphonikern, dem Russian
Philharmonic Orchestra, dem Konzerthausorchester
Berlin, der Dresdner Philharmonie, der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Tiroler Landesorchester Innsbruck, der Kammerakademie Potsdam, dem
Stuttgarter Kammerorchester und vielen anderen.
Geboren 1980 in Stuttgart, wurde Johannes Klumpp
in Weimar an der Hochschule für Musik Franz Liszt
in den Fächern Dirigieren und Viola ausgebildet. Auf
vielen Meisterkursen, unter anderen bei Kurt Masur,
Gennady Roshdestvensky, Reinhard Goebel und
Michail Jurowski rundete er seine Ausbildung ab.
Die Förderung im Dirigentenforum des Deutschen
Musikrats führte Johannes Klumpp bis in die dritte
und höchste Förderstufe, seit 2010 ist er Mitglied der
Künstlerliste »Maestros von morgen«. Mit einem
zweiten Platz beim Dirigentenwettbewerb Besancon
machte Johannes Klumpp 2007 erstmals international auf sich aufmerksam, 2008 wurde er beim Deutschen Hochschulwettbewerb »in memoriam Herbert
von Karajan« sowohl mit dem Ersten Preis als auch
dem Sonderpreis ausgezeichnet. 2011 war er Preisträger beim Deutschen Dirigentenwettbewerb.
Von 2009 bis 2011 war Johannes Klumpp 1. Kapellmeister am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
und leitete dort Opern von Mozart, Puccini, Britten,
Feldman, Humperdinck, Arrigo Boito und anderen.
Seit dem Sommer 2007 ist er Künstlerischer Leiter
des Festivalorchesters der Sommermusikakademie
Schloss Hundisburg, seit 2013 künstlerischer Leiter
des Festivals. Eine enge Zusammenarbeit verbindet
ihn mit dem Klassik-Label ARS-Produktion, bei
denen Aufnahmen mit Werken von Mozart, Johann
Nepomuk Hummel und Carl Maria von Weber sowie
Ignaz Pleyel herauskamen.
www.johannesklumpp.de
›› 29
LAS
NE U S E S TA R E L
Neus Estarellas ist eine Pianistin der Moderne. Sie
interessiert sich nicht nur für das klassische Repertoire, sondern auch für zeitgenössische Musik und
avantgardistische Performances. Man kann sie auf
der Bühne sowohl als klassische Solistin, als auch als
Licht-, I-Phone- oder sogar als Plastikbecherspielerin
erleben. Sie kombiniert gerne beide Seiten um zu zeigen, wie vielseitig Musik heutzutage sein kann. Aufgrund ihrer internationalen Konzerttätigkeit gastiert
sie u.a. bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, im
Palau de la Música (Barcelona) im Guggenheim Museum (Berlin), im Auditorio Reina Sofia in Madrid,
beim Resonant Bodies Festival (New York), bei den
Weimarer Frühjahrtage für zeitgenössische Musik,
beim Cicle Antoni Tàpies (Barcelona), im Auditori
de Palma und beim Mixtur Festival (Barcelona).
Ihre Auftritte als Solistin wie auch als Kammermusikerin – mit klassischem und zeitgenössischem
Repertoire – finden bei der Kritik großen Anklang.
Durch ihr Engagement für Neue Musik arbeitet sie
oft mit renommierten zeitgenössischen Komponisten
zusammen (Bernhard Lang, Philip Blume, Wolfgang
Mitterer, Mathias Spahlinger, Caspar Johannes Walter, Michael Maierhof, Hans Thomalla). Sie ist Mitglied des Ensembles für Neue Musik Suono Mobile
Global, und gastiert bei vielen anderen. Aufnahmen
für SWR2, Deutschland Radio, Catalunya Radio und
HR ergänzen ihre künstlerische Tätigkeit.
30 ‹‹
e c h t z e it E N S E M
Bereits im Alter von 11 Jahren gewann sie ihren
ersten Klavierwettbewerb. In den darauf folgenden
Jahren wurde sie über zwanzigmal Preisträgerin bei
Klavierwettbewerben wie dem Premi Primer Palau,
Rotaract Club, Premi de Música Ciutat de Manresa
dem Concurs Internacional de piano Ciutat de
Capdepera u.a.m. Ihr Grundstudium absolvierte sie
an der staatlichen Hochschule Conservatori Professional de les Illes Balears, das mit einem Preis für
außergewöhnliche Leistung ausgezeichnet wurde. Im
Anschluss studierte sie an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, wo
sie die Masterstudiengänge in Klavier bei Prof. Kirill
Gerstein und Klavier Neue Musik bei Prof. Nicolas
Hodges abgeschlossen hat. Seit 2012 studiert sie Konzertexamen Neue Musik. Weiterführende Studien im
Rahmen von Meisterkursen führten sie u.a. zu den
»Internationalen Ferienkursen für Neue Musik« in
Darmstadt und zum »IMPULS Festival« in Graz.
Sie erhielt aufgrund ihrer Begabung bereits Stipendien von mehreren Institutionen wie dem Rotary
Club, der Alfred Toepfer Stiftung, der Gesellschaft
der Freunde der Musikhochschule Stuttgart und der
Stiftung der Caja Madrid.
BLE
Ursprünglich in studentischer Initiative als Baikonur-Ensemble gegründet, in den folgenden Jahren
zum Arbeitsensemble der Komponistenwerkstätten
ausgebaut, ist das echtzeitEnsemble seit der Gründung des Studios Neue Musik 2009 dessen studentisches »Hausensemble« unter der Leitung von Christof
M Löser, das zuvörderst der (Ur-)Aufführung
studentischer Kompositionen dient, aber ebenso das
breite Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts sowie
Bearbeitungen und experimentelle Formen auf die
Bühne bringt. Dies geschieht in Werkstattkonzerten,
beim PolyEnsembleProjekt und bei externen Auftritten wie z.B. 2009 in der großen Cage-Ausstellung
»Kunst=Leben« der Galerie Stihl in Waiblingen und
– zusammen mit den Neuen Vocalsolisten – beim
Festival Sommer in Stuttgart, sowie im Rahmen des
off-Programms der Donaueschinger Musiktage 2009
und 2010 sowie in kleineren Konzerten in der Region.
Um einen Kern besonders Neue-Musik-interessierter
Studierender, darunter auch diejenigen aus dem neuen Studiengang Master Neue Musik, gruppieren sich
projektbezogen die unterschiedlichsten Formationen
von der Kammermusik bis zum großen gemischten
Ensemble.
MU SIK
& S T U D IO N E U E
Das Studio Neue Musik der Musikhochschule Stuttgart versteht sich als fächer- und fakultätenüberspannendes aktives Netzwerk, womöglich gar als
Krake mit Armen in viele Bereiche hinein, jedenfalls
als Netz, an und in dem ständig gewebt und gesponnen, verknotet, umgebaut, umge(k)rempelt, entwickelt, bewegt und motiviert, geforscht und gedacht,
gehört und gespielt, kommuniziert und reflektiert
wird, und in dem Tradition aufgehoben ist und wird.
Das Studio Neue Musik trägt die Ensembles für
Neue Musik – insbesondere das echtzeitEnsemble als
studentisches Haus- und Experimentalensemble für
werk_statt_festivals im Haus oder externe Auftritte
wie die off-Konzerte der Donaueschinger Musiktage
sowie das Stirling Ensemble Stuttgart [SenS] als
Ensembleakademie, getragen von Lehrenden und
dem Dirigenten Christof M Löser. Und es konzipiert,
koordiniert und realisiert die verschiedenen Veranstaltungspakete rund um Neue Musik.
www.neusestarellas.com
›› 31
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CHRIS T OF M L Ö
Klavier-, Cello- und Orgelausbildung in Korntal-Münchingen. Studium in Freiburg: Schulmusik,
Musiktheorie, Klavier (Annekatrin Klein, James
Avery), Germanistik, Musikwissenschaft (Hans
Heinrich Eggebrecht, Ulrich Konrad); Seminare bei
Mathias Spahlinger. Dirigierstudium bei Wolf-Dieter
Hauschild in Karlsruhe. Studien bei Peter Eötvös
und Zsolt Nagy. 1996-2001 Lehrauftrag für Musiktheorie an der Musikhochschule Freiburg. An der
Musikhochschule Stuttgart 2000-08 Orchestermanager, Dirigent (Leitung KammerEnsemble,
Stirling Ensemble) und Dozent für Musiktheorie. Seit
2008 Dozent für Ensembleleitung Neue Musik und
Musiktheorie. Leitung echtzeitEnsemble, PolyEnsembleProjekt, Stirling Ensemble Stuttgart [SEnS]. Seit
2013 Leiter des Studios Neue Musik der Musikhochschule Stuttgart. Dirigate bei zahlreichen Ensembles
und Orchestern in Europa, Süd- und Mittelamerika,
u.a. Filarmónica de Montevideo, ensemble recherche,
Ensemble Laboratorium, Stockhausen-Kurse Kürten.
2008-12 Leiter des Ensembles Neue Musik der
Musikhochschule FRANZ LISZT Weimar. Ab 2014
Künstlerischer Leiter des neugegründeten Landesjugendensembles Neue Musik Baden-Württemberg
[LJE]. Zahlreiche Projekte zur Vermittlung Neuer
Musik mit Schülern, Lehrern (z. B. Donaueschinger
Musiktage), Managern (z. B. BOSCH), Bildenden
Künstlern, Tänzern, Architekten. Künstlerische und
konzeptionelle Mitarbeit im Netzwerk Süd. Initiator,
Leiter und Dirigent der Initiative für Neue Musik
SUONO MOBILE.
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SWR2 aus dem Land: Musik
Sa, 14.02., 20.03 Uhr
Staatsorchester Stuttgart
Leitung: Johannes Klumpp
Wolfgang Amadeus Mozart:
Ouvertüre zu »Idomeneo«
Wolfgang Amadeus Mozart:
Konzertarie »Der Liebe himmlisches Gefühl« KV 119
Ena Maria Aldecoa, Sopran
Frédéric Chopin:
Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21
Liselotte Vermote, Klavier
Leonard Bernstein:
»Halil« für Flöte und Kammerorchester
Tamar Romach, Flöte
Samuel Barber:
Toccata Festiva für Orgel und Orchester
Yuka Ishimaru, Orgel
Sergej Rachmaninow:
Klavierkonzert Nr. 4
Regina Chernychko, Klavier
(Konzerte vom 30. und 31.01.2015)
SWR2 aus dem Land: Musik
Sa, 07.03.2015, ca. 21.15 Uhr
Staatsorchester Stuttgart
Leitung: Johannes Klumpp
Leonard Bernstein: Ouvertüre zu »Candide«
Marcin Błażewicz: Konzert für Marimba und
Orchester Nr. 2
Se-Mi Hwang, Percussion
(Ausschnitt aus dem Konzert vom 31.01.2015)
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www.suonomobile.de
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HIER SIND WIR
21. - 23.05.2015
HOCHSCHULE
FÜR MUSIK
FREIBURG
Gefördert von der
Stiftung
Kunst und Kultur
der Sparda-Bank Baden-Württemberg
www.mh-freiburg.de/RisingStars
IMPRESSUM
Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Urbanstraße 25 · 70182 Stuttgart
www.mh-stuttgart.de
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ten: 0711
| www.o
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ttgaRt.
De
Stiftung
Kunst und Kultur
der Sparda-Bank Baden-Württemberg
REK TORIN Dr. Regula Rapp
PROJEK TLEITUNG Dr. Cordula Pätzold
ORCHESTERGESCHÄFTSFÜHRER
STA ATSTHEATER STUT TGART Thomas Bäurle
PROREK TORIN Prof. Dr. Hendrikje Mautner-Obst
K ANZLER Albrecht Lang
PROJEK TASSISTENZ Sophia Weidemann
REDAK TION Dr. Cordula Pätzold, Jörg R. Schmidt
FOTOS Meirav Kadichevski, Martin Sigmund,
Rudi Rach, Oliver Röckle, Jeffery Wen
GESTALTUNG kunstwerk-stgt.de
DRUCK Colorpress Nürtingen
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Kunst für die
Region
Gemeinsam mehr als eine Bank
Die Sparda-Bank Baden-Württemberg steht ihren Kunden nicht nur als Wirtschaftspartner
zur Seite, sondern teilt auch das kulturelle und soziale Engagement mit Ihnen.
Die Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank ist Partner der Kultur und freut sich das
Rising Stars Festival als Förderer begleiten zu dürfen. Wir wünschen allen Besuchern viel
Vergnügen und unvergessliche Konzerte.
www.sparda-bw.de

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