Black Hawk Down

Transcrição

Black Hawk Down
BLACK HAWK DOWN
- Leave No Man Behind STORY:
Somalia, 3. Oktober 1993: Amerikanische Elitesoldaten der Rangers und DeltaForces erhalten den riskanten Auftrag in Somalia den brutalen Warlord
Mohammed Farrah Aidid festzunehmen. Dieser soll sich mit anderen
Klanführern in der Innenstadt von Mogadischu aufhalten. Ziel ist es in einem
von Bürgerkrieg und Hungersnot gebeuteltem Land wieder Ordnung zu
schaffen. Die Mission ist auf 30 Minuten bis eine Stunde veranschlagt. In ihrem
naiven Siegesbewusstsein lachen die blutjungen Soldaten jeden aus, der auch
nur Wasser oder gar ein Nachtsichtgerät einpacken will. Um 15 Uhr 42 brechen
die Soldaten in Hubschraubern und Humvies nach Mogadischu auf. Das Drama
beginnt, als ein junger Ranger beim Abseilen aus einem „Black Hawk“Hubschrauber abstürzt und sich dabei schwer
verletzt. Auf dem Rückzug mit dem Verletzten und
den Gefangenen geraten die Soldaten in einen
Hinterhalt der Somalis. Mogadischu erweißt sich als
ein regelrechtes Wespennest in dem sich nun von
allen Seiten bewaffnete Somalis jeden Alters den
amerikanischen Eindringlingen entgegenstellen. Als
es den afrikanischen Rebellen auch noch gelingt im
Abstand von 20 Minuten zwei Black Hawks
abzuschießen (“Black Hawk Down“), ist das Chaos
komplett. Die Amerikaner müssen jetzt nicht nur
ihre eigene Haut retten sondern auch nach etwaigen
Überlebenden an den Absturzorten suchen. Auf
ihrer Fahrt bzw. ihrem Fußmarsch quer durch die
feindliche Stadt müssen mehrere US-Soldaten ihr
Leben lassen und selbst als ein Konvoi Humvies es
geschafft hat zur Basis zurückzukehren, muss
General William F. Garrison sie um ihre Kameraden
zu retten zurück in die Hölle schicken. Mit dabei ist
jeder der sich noch auf den Beinen halten kann:
Verletzte, Schreibtischtäter.... In Mogadischu haben
sich die Soldaten mittlerweile in den Häusern rings um die Absturzstellen
verschanzt und warten auf einen Konvoi der sie nach Hause bringt. Junge
Soldaten erfahren die Schrecken eines Krieges. Sie sehen ihre
Kameraden sterben und können nichts tun. Die Elite-Soldaten sehen sich mit
einer Meute konfrontiert, die nur ein Ziel hat: Tötet die Amis! Nach einer
schrecklichen Schlacht in der Nacht, bei der amerikanische Hubschrauber ein
Massaker unter den Angreifern anrichten, werden die amerikanischen Helden in
den frühen Morgenstunden des 4. Oktobers endlich von UN-Kettenfahrzeugen
abgeholt. Der Kampf ums Überleben ist jedoch noch nicht beendet. Für einige
Soldaten ist kein Platz mehr in den gepanzerten
Fahrzeugen. Sie müssen ihnen zu Fuß folgen. Auf
den letzten Metern bis zum Stadion, dass von der
UN gehalten wird werden die Überlebenden von
umhertollenden Kindern begrüßt, die das Ganze für
einen Spaß halten. Insgesamt mussten 18
Amerikaner, die am Ende des Films namentlich
genannt werden ihr Leben lassen. Die Verluste der Somalis waren um einiges
größer. Kaum sind sie wieder in Sicherheit und hatten etwas gegessen mussten
einige Elitesoldaten der Delta-Force wieder in die Stadt zurück. Zurück in die
Hölle von Mogadischu....
Hintergrund:
Die Story des Filmes basiert auf einer wahren Begebenheit, die Mark Bowden
anhand von Zeugeninterviews als Buch veröffentlichte. Regisseur Ridley Scott
(Alien, Blade Runner, Die Akte Jane, Gladiator...) hat mit dessen Verfilmung
ein weiteres Meisterwerk geschaffen, das keiner, der es je gesehen hat vergessen
wird. Gemeinsam mit Action-Erfolgs-Produzent Jerry Bruckheimer (Top Gun,
The Rock, Armageddon, Pearl Harbor...) wagte er sich an ein Projekt heran, das
vor allem nach dem 11. September 2001 sehr umstritten war. Manch einer
bezeichnet den Schlachten-Epos als zu patriotisch oder gar als Propagandafilm,
für andere (dazu zähle ich) ist er einer der besten Kriegsfilme. Eins ist ihm auf
alle Fälle sicher: Er ist der Film mit dem größten Munitionsverschleiß. Genauso
unumstritten ist sein Erfolg: 4 Oscar-Nominierungen, davon 2 Oscargewinne
(Bester Ton, Bester Schnitt), in den USA großer finanzieller Erfolg (über 120
Mio. US-Dollar Einspielergebnis) usw. Dabei hatte es der Film auf seinem Weg
in die Kinos nicht einfach: Er war bereits vor dem 11. September fertig, wurde
daraufhin aus verständlichen Gründen wie andere Filme („Der Anschlag“,
„Collateral Dammage“...) zurückgezogen. Im Frühjahr sollte er dann endlich
doch starten, wurde jedoch (in Deutschland) wegen den ersten deutschen
Todesopfern in Afghanistan wiederum zurückgezogen. Es schien schon, als
solle er gar nicht mehr in die deutschen Kinos kommen, doch am 10.10. dieses
Jahres, mit einem Jahr Verspätung lief er dann doch an.
Kritik:
Wie gesagt: „Black Hawk Down“ gehört zu
meinen Lieblingsfilmen und das nicht wegen
der Ballerei. Natürlich scheint auf den ersten
Blick die Munition und Gewalt den Film zu
tragen, in Wahrheit jedoch sind es die
Einzelschicksale der jungen Soldaten, die
sich plötzlich in den Wirren eines Krieges
wiederfinden mit dem sie eigentlich gar
nichts zu tun haben sollten. Ridley Scott hat
es meiner Ansicht nach geschafft einen Film
zu machen der zugleich ein Anti-Kriegsfilm, ein Film über die Schrecken des
Krieges und eine Erinnerung an die Opfer von Damals ist. Manch einer mag
sagen, dass die Handlung nicht ganz der Wahrheit entspricht, dass ist bei
Hollywoodfilmen jedoch immer so und schenkt man Ridley Scotts vielen
Interviews Glauben, so ist er mit seinem Film auch so nah wie möglich an der
Realität geblieben. Viele Kritiker haben besonders Probleme damit, dass der
Film keine wirkliche Hauptperson besitzt, mit dem sich der Zuschauer
identifizieren kann. Da ist was Wahres dran: Zwar spielen einige Stars (Hartnett,
McGregor...) mit, doch ist es sogar für einen Hollywood-Kenner schwer die
Soldaten in ihrem Einheitshaarschnitt und ihren Uniformen zu unterscheiden.
Dies ist aber auch gar nicht nötig. Wenn ein einziger Charakter wichtig ist,
erkennt man ihn auch wieder, ansonsten ist die Gemeinschaft der Soldaten die
Hauptfigur: Es geht um den Kodex der Armee: Leave No Man Behind. Man
könnte es allerdings auch so sehen: Vielleicht ist es gar nicht so wichtig die
Personen wieder zu erkennen: Es geht um den Schrecken und das Leid das sie
erleben. Ihre Anonymität verallgemeinert sie, sodass man den Eindruck
bekommt, das dort auf der Leinwand könnte jeder von uns sein. Allerdings muss
ich hier auch die etwas zart besaiteteren Menschen warnen: Der Film ist kein
Zuckerschlecken. Er ist verdammt hart: Mal wird der erfolglose Versuch einer
Verarztung an der offenen Arterie gezeigt, mal hebt ein Ranger die abgetrennte
Hand eines Kameraden auf und packt sie sorgfältig ein (Diese Szene soll es in
Wirklichkeit auch gegeben haben. Im Buch soll stehen, dass der betreffende
Soldat glaubte, dass die Hand nochmals angenäht werden könnte)..... Zum
Schluss muss ich auch den deutschen Komponisten Hans Zimmer loben: Seine
Filmmusik ist mal wieder unübertrefflich. Der „The Rock“-, „Broken Arrow“und „Gladiator“-Komponist sowie Oscar-Preisträger schafft es in seiner Musik
die gedrückte Stimmung und den Flair Ost-Afrikas perfekt unterzubringen. Der
Soundtrack ist also auf jeden Fall auch ein weiteres Highlight. Alles in allem
finde ich, dass „Black Hawk Down“ ein gelungener Film mit einer Moralischen
Message ist. Er ist es auf alle Fälle Wert ins Kino zu gehen!
Space?
Ein Kriegsfilm, na und? Mag sich nun Mancher
fragen. Was soll das mit Space zutun haben? Nun
einiges: der Film zeigt wie Space die dunklen
Seiten eines Krieges. Am Besten ist er vielleicht
mit der Space-Folge „Die Vergessenen“ zu
vergleichen. Auch in diesem Film geht es um eine
Gruppe Soldaten (diesmal Rangers und Deltas, nicht Marines) die allein unter
Feinden versuchen zu überleben. Auch in diesem Film geht es um einen
Vorgesetzten, der um alles in der Welt seine Männer retten will und vor allem
geht es auch hier um eines der Leitmotive aus Space: Auch hier geht es um
Treue. Um die Treue unter Kameraden. Heißt das Motto der Marines „Semper
Fideles“ (Immer treu), so heißt ein inoffizieller Sub-Titel von „Black Hawk
Down“ „Leave No Man Behind“, was so ungefähr das selbe ist. Und eigentlich
geht es ja um nichts anderes. Irgendwie ist es da überhaupt nicht verwunderlich,
dass gerade „Die Vergessenen“ und „Immer treu“ meine Lieblings SpaceFolgen sind. – Alles in allem sieht man also: Space 2063 und Black Hawk Down
haben einiges gemeinsam: Das Militär, den Krieg, die Leiden und Schicksale
des Krieges, junge Protagonisten, die mit diesem Krieg zurecht kommen müssen
und die Kameradschaft.
Vielleicht hat ja jemand von euch auch „Black Hawk Down“ gesehen und
schreibt auch mal seine Meinung darüber auf. Wäre sicher interessant! Also,
Semper Fi Marines!
Autor: Thomas Neumann
________________________________________________________________
BLACK HAWK DOWN, USA 2001
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Ken Nolan, nach dem Buch von Mark Bowden
Kamera: Slawomir Idziak
Schnitt: Pietro Scalia
Musik: Hans Zimmer
Produktion: Jerry Bruckheimer, RidleyScott
Darsteller: Josh Hartnett, Ewan McGregor, Tom Sizemore, Eric Banana,
William Fichtner, Ewen Bremner, Sam Shepard, Gabriel Casseus, Kim Coats,
Orlando Bloom
Verlei: Senator
Spieldauer: 143 Minuten
(Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Internetadresse: http://www.blackhawkdown.de