Festgehalten
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p TECHNIK [Digitalkameras im Praxistest] Festgehalten Bilder sagen mehr als Worte. Nach diesem Prinzip haben wir für Sie drei aktuelle Modelle im Praxistest miteinander verglichen. Foto: Andreas Voeltz Z ugegeben: Der Vergleich der drei Kameramodelle Canon Powershot A570 IS, Olympus SP-550 UZ und Sealife Reefmaster DC600 hinkt ein wenig. Wir vergleichen hier einen Allround-Spezialisten mit einer semiprofessionellen und einer Spezial-Kamera. Aber gerade darin liegt der Reiz und das Interessante unseres Tests. Zum einen wollten wir wissen, wie einfach das Handling für Anfänger ist - Kamera an und einfach abdrücken - und zum anderen, was man an 84 · u 8/07 maximaler Leistung aus den drei Modellen unter professionellen Aspekten - mit manuellem Weißabgleich und minimaler Unterbelichtung - herauskitzeln kann. Wie es sich für Taucher gehört, fand unser Test dabei nicht unter sterilen Foto-Laborbedingungen statt, sondern im, mit allen Widrigkeiten verbundenen, Freiwasser vor der Küste Sardiniens. Machen Sie sich am besten selbst ein Bild.m ¢ Alexander Kassler ¡ PROFIWISSEN 179 c Der automatische Weißabgleich vie- ler Kameras ist gerade im UnterwasserEinsatz fehlerhaft. Zum Abgleich ermittelt sie die hellste Stelle des Bildes, die naturgemäß im Original nicht unbedingt weiß gewesen sein muss. Die Folge davon sind Farbstiche. Umgehen lässt sich dies nur durch manuelle Einstellungen. Praxistest Canon Powershot A570IS Olympus SP550-UZ Sealife Reefmaster DC600 Kompaktheit und Bildqualität zeichnen die Powershot-Serie schon immer aus. Mit der A560IS kommt ein 7-Megapixel-Modell auf den Markt, das mit dem eingebauten Bildstabilisator und der gewohnt einfachen Bedienoberfläche für die Landfotografie keine Wünsche offen lässt. Unter Wasser fällt in Kombination mit dem kompakten Gehäuse zuerst der Auftrieb auf (Kamera gut festmachen). Bedienbarkeit und Auslöseverzögerung lassen keine Beanstandung zu. Vorteilhaft sind neben dem Unterwasser-Modus die individuellen Einstellmöglichkeiten von Blende, Zeit und Belichtungssteuerung, die nur wenige Kameras in dieser Klasse zulassen. Schade nur, dass weder an Makro- oder Weitwinkelvorsätze noch an einen Blendschutz für das Display gedacht wurde. Der umgerechnete Zoombereich von 35-140mm ist akzeptabel. Über Wasser ist sie derzeit das Zoom-Non-Plus-Ultra. Mit ihrem 18-fach Zoom, der bezogen auf Kleinbildkamera-Format von 28-504mm reicht, schlägt sie auch bezüglich der Lichtstärke (F2,8 bis F4,5) so manche Spiegelreflexkamera-Optik. Die immensen Einstellungsmöglichkeiten der 7-Megapixel-Kamera beginnend mit 23 Motivprogrammen (darunter auch drei Unterwasser-Modi), bis hin zu diversen manuellen Einstellungsmöglichkeiten sowie der RAW-Daten- und Videoaufzeichnung stellen sie unserer Meinung nach auf die gleiche Stufe mit den derzeitigen Semi-Spiegelreflexkameras. Im Einsatz unter Wasser müss man wegen des massiven Gehäuse-Ports in einigen Bildsituationen kleine Einschränkungen (Abschattungen) hinnehmen. Qualität, Handling und Bedienbarkeit lassen (gerade im Hinblick auf den Preis) keine Wünsche offen. Die Unterwasser-Spezialistin unter unseren Testkandidaten kommt von Haus aus gleich mit einem entsprechenden Gehäuse daher. Sie ist entsprechend den Praxisanforderungen stabil gebaut und hat nahezu neutralen Auftrieb unter Wasser. Die Kamera verfügt neben diversen Überlandmodi auch über einen Unterwasser-Modus. Zusätzlich lässt sich der Weißabgleich entsprechend der Tauchtiefe vorab einstellen, was einen manuellen Abgleich (der trotzdem machbar ist) überflüssig machen soll. Die 6-Megapixel-Kamera bietet zudem die Möglichkeit, auf den Shark-Modus umzuschalten, bei dem das Ablichten von bewegten Objekten durch die besonders geringe Auslöseverzögerung erleichtert wird. Einen großen Pluspunkt erhält die Kamera für das optionale Zubehör, wozu ein Blitzset und ein Weitwinkelvorsatz gehören. So haben wir getestet: 1 2 Versuchsaufbau und Testkriterien Den Praxis-Test unserer Kameras führten wir vor der Küste Sardiniens durch. Für alle drei getesteten Kandidaten gab es die gleichen Herausforderungen: Im ersten Versuch wurde vom gleichen Standort aus eine Weitwinkel-Aufnahme im kameraeigenen Unterwasser-Modus gemacht. Von der gleichen Position aus wurde ein weiteres Bild nach dem manuellen Weißabgleich (bei der Sealife-Kamera entfiel diese Option aufgrund der erfolgten Vora- beinstellung) fotografiert. Bei der zweiten Testaufnahme handelt es sich um eine Makroaufnahme eines schwarzen Seepferdchens in drei Meter Tiefe. Der Motivabstand betrug für alle Kameras (soweit machbar) etwa Zehn Zentimeter. Bewertet wurden die Farbechtheit, die Schärfe und die Brillianz der Fotos. Dabei wurde mit der höchstmöglichen Auflösung und der besten Bildqualität gearbeitet. Auf Blitz oder Nahlinse wurde bewusst verzichtet. 8/07 u · 85 p TECHNIK Canon Powershot A570IS Olympus SP550-UZ 1. Ein so starker Blaustich im kameraeigenen »WeitwinkelUnterwasser-Modus« ist inakzeptabel. Überzeugend ist dagegen die Weitwinkel-Leistung. Von allen getesteten Kameras bekommt man mit der SP-550 das meiste aufs Bild. 1. Im kameraeigenen Unterwasser-Modus weist die Canon einen deutlichen, aber noch akzeaptablen Farbstich auf. Die Abbildungsweite im Weitwinkelbereich entspricht dem Durchschnitt bei den derzeit erhältlichen Digitalkameras. 1 2 3 4 5 6 * 1 2 3 4 5 6 * 1 2 3 4 5 6 4 5 6 * 1 * Schulnotensystem 2 3 4 5 6 2 3 4 5 6 * Schulnotensystem FAZIT FAZIT Die gute Qualität von Canon-Produkten ist bekannt. Dass CanonKameras nicht explizit für den Unterwasser-Einsatz hergestellt werden, ist auch nichts Neues. Unser Test hat gezeigt, dass die Kamera-Gehäuse-Kombination akzeptable Ergebnisse liefert. Klein, kompakt und über Wasser sehr gut - ideal für Einsteiger. Die Optik der Olympus ist zweifelsohne eine der leistungsstärksten im derzeitigen Kompaktsegment. Wer mit der Kamera unter Wasser auf Fotopirsch geht, sollte sich mit den manuellen Modi auseinandersetzen. Daher und wegen des moderaten Preises empfiehlt sich dieses Modell für fortgeschrittenere Fotografen. 86 · u 8/07 * * 3. Die Schärfe ist stimmig bei der Aufnahme im Makromodus. Aufgrund des massiven Ports musste allerdings der Aufnahmeabstand um ein paar Zentimeter verlängert werden, um Abschattungen in der Aufnahme zu verhindern. 3. Die Bildschärfe ist perfekt. Der Fokus liegt genau auf dem Seepferdchen. Auch mit dem geringen Abstand zum Motiv hat die Powershot keine Probleme. Einzig im Bezug auf die Farbechtheit gibt es wegen des leichten Rotstichs Abzüge. 1 3 2. Nach dem manuellen Weißabgleich lässt die Farbechtheit keine Wünsche offen. Sollte es dennoch Abweichungen geben, können diese dank des RAW-Aufnahmeformates nachträglich verändert werden. 2. Im Vergleich zu den beiden anderen Modellen ist die Farbechtheit der Powershot nach dem manuellen Weißabgleich noch immer nicht optimal. Zusätzlich wurden sehr viele Schwebeteilchen abgelichtet. 1 2 * Praxistest SealifeReefmaster DC600 1. Dieser Weitwinkel wurde nur mittels des optionalen Vorsatzes erreicht. Die Farbechtheit ist gut. Hier wurde vorab die Tauchtiefeneinstellung »>8m« eingestellt. Punktabzüge gab es wegen der Randabschattungen durch den Vorsatz. 1 2 3 4 5 6 * 2. Ohne Weitwinkelvorsatz und mit manuellem Weißabgleich bekommt man farblich eine sehr gute Aufnahme, die keine Wünsche offen lässt. Allerdings ist der maximale Bildwinkel kein echter Weitwinkel mehr. 1 2 3 4 5 6 * 3. Eine ansehnliche Farbechtheit. Allerdings stimmt die angegebene Nahgrenze (sechs Zentimeter) nicht mit der von uns festgestellten überein. Der Fokus liegt (auch nach mehreren Versuchen) wenige Millimeter hinter dem Motiv. 1 2 3 4 5 6 * * Schulnotensystem FAZIT Die Sealife zeigt durchgehend gute Leistungen in unserem Test und ist im Preis-Leistungs-Verhältnis eindeutiger Sieger. Zusätzlich gibt es einen dicken Pluspunkt für das optionale Zubehör. Kleinere Abstriche gilt es im Handling und der Ausstattung des Gehäuses (fehlender Blendschutz, kleine Tasten) zu machen. 8/07 u · 87 Anzeige 1/2 hoch p TECHNIK Canon Powershot A 570 IS Olympus SP-550 UZ Sealife Reefmaster DC600 Vertrieb: Fotofachhandel Web: www.canon.de Preis in Euro: ab 306,74 € Vertrieb: Fotofachhandel Web: www.olympus.de Preis in Euro: ab 500,– € Vertrieb: Fotofachhandel / Seemann Sub Web: www.seemannsub.de Preis in Euro: 549,– € (inklsuive Gehäuse!) e TECHNISCHE DATEN e TECHNISCHE DATEN e TECHNISCHE DATEN Auflösung: 7,1 Megapixel Sensor: 1/2,5´´-CCD Dateiformat: JPG, AVI, WAVE Display: TFT-2,5´´ (115.000 Pixel) Wechselspeicher: SD-Card / MMC-Slot Akkutyp: 2xAA-Batterie Gewicht: 175 g Auflösung: 7,1 Megapixel Sensor: 1/2,5´´-RGB-CCD Dateiformat: JPG, RAW, QuickTime Display: TFT-2,5“ (230.000 Pixel) Wechselspeicher: xD-Card Akkutyp: 4xAA-Batterie Gewicht: 365g ohne Batterie Auflösung: 6,1 Megapixel Sensor: keine Angabe Dateiformat: JPG, TIFF, AVI Display: TFT-2,5´´ (230.000 Pixel) Wechselspeicher: SD-Card bis 1 Gigabyte Akkutyp: Li-Ion Gewicht: 120 g ohne Karte und Akku Canon WP-DC 12 Olympus PT-037 Sealife Reefmaster DC600 Vertrieb: Fotofachhandel Web: www.canon.de Preis in Euro: ab 212,70 € Vertrieb: Fotofachhandel Web: www.olympus.de Preis in Euro: 399,– € Vertrieb: Fotofachhandel / Seemann Sub Web: www.seemannsub.de Preis in Euro: siehe Kamera e TECHNISCHE DATEN e TECHNISCHE DATEN e TECHNISCHE DATEN Material: Polycarbonat Tauchtiefe: 40 Meter Sucherlupe: nein Funktionen: alle Verschluss: ein Spannverschluss Blitzanschluss: nur über optisches Kabel Blitzdiffusor an Kamera: ja (inklusive) Material: Polycarbonat Tauchtiefe: 40 Meter Sucherlupe: nein Funktionen: alle Verschluss: zwei Schnappverschlüsse Blitzanschluss: nur über optisches Kabel Blitzdiffusor an Kamera: ja (inklusive) Material: Polycarbonat teilweise gummiert Tauchtiefe: 60 Meter Sucherlupe: nein Funktionen: alle Verschluss: ein Spannverschluss Blitzanschluss: nur über optisches Kabel Blitzdiffusor an Kamera: nein Achten Sie bei der Nutzung der Kamera auf die Verwendung von Feuchtigkeit aufsaugenden Silikagelkapseln. Hat das Gehäuse positiven Auftrieb, bietet sich der Einsatz eines Gewichtes an. 88 · u 8/07 Für die Olympus SP-550 UZ wird der UFL-1, als spezieller Unterwasser-Blitz angeboten (ab 349 Euro). Die Blitz-Signalübertragung vom internen Blitz erfolgt dabei über ein lichtoptisches Kabel. Die optionale Zubehör-Palette der Reefmaster DC600 umfasst neben dem Blitz-Set SL960 (199 Euro) auch einen Weitwinkelvorsatz SL970 (99 Euro), der auf die Gehäuse-Linse aufgesetzt wird.