Pumpernickel - Mestemacher

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Pumpernickel - Mestemacher
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INHALT
4
Einführung der 12. Edition des Mestemacher
Frauenkalenders
Prof. Dr. Ulrike Detmers
8
Herausragende Frauen des 20. und
21. Jahrhunderts
Anthologie im Aufbau
98
Spitzenväter des 21. Jahrhunderts
Anthologie im Aufbau
144
Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres
148
Festrede von Frau PD Dr. Elke Holst anlässlich der
14. Verleihung des MESTEMACHER PREISES
MANAGERIN DES JAHRES 2015
158
Symbol für weibliche Leistungskraft in der
Wirtschaft
OECONOMIA/MESTEMACHER PREIS
MANAGERIN DES JAHRES
160
Geschlechterdemokratische Projekte der
Mestemacher GmbH
162
Das Stifter-Unternehmen
168
Kurzvita der Initiatorin Prof. Dr. Ulrike Detmers
170
Deutscher Akademikerinnenbund im Porträt
171
Deutscher Frauenring im Porträt
173
Deutscher Juristinnenbund im Porträt
174
Elly Heuss-Knapp-Stiftung Müttergenesungswerk im Porträt
176
Else Lasker-Schü ler Stiftung im Porträt
180
Kath. Frauengemeinschaft Deutschland im Porträt
181
SOLWODI
Menschenrechts- und Hilfsorganisation im Porträt
184
Soroptimist International im Porträt
185
TERRE DES FEMMES
Menschenrechte für die Frau e.V. im Porträt
187
UN Women im Porträt
188
Verband Deutscher Unternehmerinnen im Porträt
191
Wie entsteht ein Vollkornbrot?
Stand: November 2015
194
Jahresübersicht 2017
198
Impressum
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EINFÜHRUNG UND DANKSAGUNG
Prof. Dr. Ulrike Detmers
Die langjährige unumschränkte Herrschaft, gepaart mit autoritärer Führung, Kumpanei, Machtzentralisation, dem „Glauben,
über’s Wasser gehen zu können“ , usw. usw. – Faktoren, wie
diese, haben schon so manches Unternehmen in eine schwere
Krise geführt. Entstanden sind Krisenfaktoren auch, weil von
den (männlichen) Lieblingen der obersten Führungsriege zu
wenige (?) oder gar keine (?) den Mumm hatten, Missstände
offen anzuprangern. Auch mächtige Männer von Betriebsräten
und Gewerkschaften, aber auch Politiker kuschten letztlich vor
den Unternehmenslenkern. Demokratischer Führungsstil unerwünscht! Ich wage die These, dass es mit starken Frauen in
Unternehmensleitungen nicht zu so mancher Krise gekommen
wäre. Die Betonung liegt auf „starken Frauen“, denn zum
Durchsetzen einer Erörterungskultur müssen mehr als eine Frau
im obersten Leitungsgremium vertreten sein, das lehrt die
Erfahrung. Leitende Frauen führen eher demokratischer und
legen Wert auf eine offene Kommunikation. Jüngst sagte mir die
Geschäftsführerin eines Brot- und Backwarenkonzerns, dass ihre
Bürotür immer offen stehe, um zu zeigen, dass die offene
Unternehmenskultur oberstes Gebot sei.
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Es ist Zeit, dass die Männerwelt Wirtschaft sich für Frauen in leitenden Stellen öffnet. Anlässlich langjähriger Erfahrung ist in der
Mestemacher-Gruppe herausgekommen, dass das aus Frauen
und Männern bestehende oberste Führungsgremien kreativ und
zügig arbeitet. Ein Verhältnis von 4 zu 3, wie wir es im obersten
Lenkungsausschuss der Mestemacher-Gruppe entwickelt haben,
ist selten. 4 leitende Männer und 3 leitende Frauen sowie eine
weibliche Nachwuchsführungskraft erörtern strategische und
operative Themen, entscheiden gemeinsam und sind am
Kontrollprozess beteiligt. Das Leitungs-Modell ist also effizient
und effektiv, nachweisbar u. a. an der Wachstumsentwicklung.
Aber Geschäftsführerinnen oder Vorständinnen sind auch im 21.
Jahrhundert rar. Das sollte sich schnellstens ändern. Die Frauen
für Top-Positionen sind da, „Mann“ muss sie nur heraufholen.
Aber da arbeiten wir noch dran. Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig und der
Bundesjustizminister Heiko Maas haben in dieser
Legislaturperiode mit der Verabschiedung der gesetzlichen
Frauenquote wichtige Weichen für die Nutzung der Potentiale
von Frauen gestellt. Am 1. Mai 2015 ist das Gesetz für die
gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an
Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen
Dienst in Kraft getreten. Ab dem 1. Januar 2016 gilt die
Mindestquote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte von voll mitbestimmungspfichtigen und börsennotierten Unternehmen.
Darüber hinaus müssen sich mitbestimmungspfichtige oder börsennotierte Unternehmen Zielgrößen für Aufsichtsrat, Vorstand
und die beiden obersten Managementebenen setzen. Die ersten
Zielgrößen mussten bis zum 30. September 2015 festgelegt sein.
Was gibt es zur 12. Edition des Mestemacher Frauenkalenders zu sagen?
Erstens: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist auch in der 12.
Edition kurz porträtiert. Frau Dr. Merkel ist seit der 1. Edition
im Jahr 2005 im Mestemacher Frauenkalender vertreten. Damals
war sie noch Bundes- und Fraktionsvorsitzende der CDU.
Zweitens: Die Auflagenhöhe von 5.000 Stück ist unverändert
geblieben, obwohl die Nachfrage die Auflagenhöhe übersteigt.
Der Mestemacher Frauenkalender ist ein Geschenk des
Stifterunternehmens Mestemacher und wird an ausgewählte
Personen verschickt.
Drittens: Die „Anthologie herausragender Frauen des 20. und
21. Jahrhunderts“ ist erweitert worden um folgende
Persönlichkeiten:
Martina Koederitz, Hertha Sponer, Annette Widmann-Mauz
und Katharina Windscheid.
Zudem wurden die Kurzviten verschiedener Frauen mit deren
Vorgaben aktualisiert, einige wenige Kurzbeschreibungen wurden auf Wunsch der jeweiligen Frauen entfernen. Die
Zusammenarbeit hat wie jedes Jahr reibungslos geklappt. Dafür
gebührt allen Beteiligten mein Dank.
Viertens: Die 2007 ins Leben gerufene Anthologie „Spitzenväter
des 21. Jahrhunderts“ ist ebenfalls verändert worden. Neu hinzugekommen sind:
Muhittin Demir, Dominik Franzen, René Greif, Patrick
Hartmann, Norman Heise, Tilo Immerheiser, Daniel Keuck,
Patrick Luetzelschwab, Dr. Christoph Muster, Dr. Oliver
Schlager, Filip Schröter und Dr. Jan-Peter Siedentopf.
Angeschriebene Väter, die sich auf mein Schreiben hin nicht
zurückgemeldet haben, sind aus der Sammlung entfernt worden.
Ein paar Väter baten von sich aus um das Streichen aus der
Anthologie.
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Fünftens: Abgedruckt ist in dieser Ausgabe die Festrede von PD
Dr. Elke Holst, Forschungsdirektorin DIW Berlin, die diese
anlässlich der 14. Verleihung des MESTEMACHER PREISES
MANAGERIN DES JAHRES am 11. September 2015 im Hotel
Adlon Kempinski Berlin gehalten hat.
Gleichstellungsaktionen seit 2001
MESTEMACHER KITA-PREIS
Von 2001 – 2012 förderten wir mit rund 17.000 Euro pro Jahr
Krippen, Kindertagesstätten und Horte in Deutschland, die
geschlechterdemokratische Erziehung und Bildung betreiben
und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie voranbringen.
2013 wurde der Mestemacher Kita-Preis vorerst eingestellt, um
Zeit zu gewinnen für die Entwicklung eines neuen
Gleichstellungsprojekts. Der Entwicklungsprozess wird voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen sein. 2016 könnte dann die
Öffentlichkeit über das neue Vorhaben informiert werden.
MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES
Spitzenfrauen der deutschen Wirtschaft zeichnen wir seit 2002
jedes Jahr aus. Dabei geht es uns darum, weibliche Talente im
Top-Management herauszustellen, um zu zeigen, dass
Unternehmens- und Personalführung selbstverständlich auch
Frauensache sind. Wir zeigen einer breiten Öffentlichkeit
Vorbilder für den weiblichen Führungsnachwuchs.
gen. Friederike (*1880 – †1968) und Fritz Detmers (*1870 –
†1950) hoben 1904 die ehemals kleine Dorfbäckerei in
Bielefeld-Jöllenbeck aus der Taufe. Magdalene (*1911 – †1998)
und Albert Detmers (*1905 – †1976) führten die Geschäfte später fort und entwickelten das Familienunternehmen zu ungeahnter Blüte. Friederike und ihre Schwiegertochter Magdalene
haben als mithelfende Familienangehörige übrigens wie damals
üblich ohne Leistungsvergütung gearbeitet. Seit Mitte der
1980er Jahre ist durch Unternehmenskauf aus der ehemaligen,
regionalen Lieferbäckerei für den ostwestfälischen
Lebensmittelhandel Detmers GmbH in Bielefeld die international tätige Vollkornbrotbäckerei Mestemacher mit Firmensitz in
Gütersloh geworden.
Das unternehmensinterne und -externe geschlechterdemokratische Engagement macht uns als Arbeitgeber zum Pionier der
Gleichstellung von Frau und Mann in Familie und Wirtschaft.
Seit 2001 haben wir vieles auf die Beine gestellt, um eine neue
Geschlechterordnung nach skandinavischem Vorbild zu entwikkeln. Die meisten Arbeitgeber sind leider untätig geblieben.
Arbeitgeberversprechungen im Rahmen der Selbstverpflichtung
sind Schall und Rauch geblieben, das Papier selbst Makulatur.
Wer die Verhältnisse im Management kennt, weiß, dass das
Tagesgeschäft Entscheidungen dominiert und Versprechungen
zur Förderung von weiblichen Talenten somit schnell in
Vergessenheit geraten. Für die Unternehmen ein klarer Gewinn
an Leistungskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Ich kann aufgrund
der guten Erfahrungen, die wir in der eigenen
Unternehmensgruppe
mit
geschlechtlich
gemischten
Führungsteams gemacht haben, nur jedem Arbeitgeber raten, es
uns schnellstmöglich nachzumachen.
MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES JAHRES
Dass Kinder, Küche und Karriere Männersache sind, verdeutlicht der Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres. Seit 2006
würdigen wir zwei Väter mit zweimal 5.000 Euro, die sich um
den Nachwuchs kümmern und der Partnerin das berufliche
Fortkommen ermöglichen.
Seit einigen Jahren erhalten ausgewählte Väter einen Sonderpreis
in Höhe von 2.500 Euro Preisgeld.
ZUR GESCHICHTE DER GLEICHSTELLUNGSAKTIONEN
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Der Mestemacher Frauenkalender ist anlässlich der Idee entstanden, das Gesamtwerk der Gründerfrauen und -männer der 1.
und 2. Unternehmergeneration der Familie Detmers zu würdi-
DANKSAGUNG
Mein besonderer Dank gilt meinem Mann Albert und meinem
Schwager Fritz Detmers. Beide unterstützen mich bei meinem
Engagement für die Gleichstellung von Frau und Mann in der
Gesellschaft. Meinen Eltern, Erna und Willy Weber, danke ich
für die große Unterstützung bei der Erziehung unserer inzwischen erwachsenen Kinder, Christine und Albert Hendrik, sowie
unseres Enkelsohnes Adrian Detmers. Ich danke besonders
Anastasia Grabo aus meinem Mitarbeiterteam für die
Unterstützung von Verwaltungsarbeiten, die bei mir im Rahmen
der Weiterentwicklung des Sonderteils anfallen.
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WISSENSCHAFT
HERAUSRAGENDE FRAUEN
DES 20. UND 21. JAHRHUNDERTS
aus den Bereichen: Wissenschaft, Film,
Kunst, Medien, Musik, Politik, Sport,
Wirtschaft, Frauenrechte.
ALBERT, BARBARA RUTH,
Prof. Dr.,
*09.12.1966:
Chemikerin.
Barbara Albert ist Professorin für Festkörperchemie an der Technischen Universität
Darmstadt (seit 2005) und Präsidentin der
Gesellschaft Deutscher Chemiker (2012-2013). Frühere berufliche Stationen umfassen Lehr- und Forschungstätigkeiten an den
Universitäten Bonn, Gießen, Santa Barbara/USA, Hamburg und
Rennes/Frankreich. Sie ist außerdem Europäische Herausgeberin
der Zeitschrift Solid State Sciences (Elsevier). Neben ihrer
Forschung auf dem Gebiet der Suche nach neuen anorganischen
Stoffen, die interessante Eigenschaften aufweisen, engagiert sich
Barbara Albert für eine moderne Arbeitswelt, in der Beruf,
Karriere und Familie für Frauen und Männer so balanciert sind,
dass
wirtschaftliche
Gerechtigkeit
und
inhaltliche
Ausgeglichenheit herrschen. Barbara Albert ist Mutter eines
Sohnes. Seit Juli 2014 ist sie Mitglied des Aufsichtsrats von
Evonik Industries. (Foto: Jürgen Brickmann)
ALBUS, MARGOT,
Prof. Dr. med., Dr. rer. soc.,
Dipl.-Psych., M. Sc.,
*14.03.1951:
Ärztliche Direktorin.
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Seit dem 01.01.2007 Ärztliche Direktorin des
Isar-Amper-Klinikums München-Ost, seit dem
01.10.2014 zusätzliche Übernahme der Funktion der Ärztlichen
Direktorin für das Isar-Amper-Klinikum Taufkirchen mit insgesamt 1700 Betten und 2900 Mitarbeitern, der größten psychiatrischen Klinik der BRD. Seit Jahren Mitglied der Ethikkommission
der Bayerischen Landesärztekammer. Doppelstudium Medizin
und Psychologie, Master Studiengang Krankenhausmanagement,
Forschungsaufenthalte am NIMH, Bethesda, USA sowie in
London, UK, Habilitation und Professur an der LMU München.
Neben ihrer Hauptaufgabe, der Implementierung und
Vernetzung stationärer, teilstationärer und ambulanter psychiatrischer und psychosomatischer Behandlungsangebote und
Inklusion psychisch Kranker sieht Margot Albus einen weiteren
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Aufgabenschwerpunkt in der Förderung von Frauen im Beruf,
der Schaffung von familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, die
es Frauen ermöglichen, nachhaltig Familie und Karriere leben zu
können.
ALFERMANN, DOROTHEE,
Prof. Dr. phil.,
*01.05.1949:
Professorin für Sportpsychologie,
Uni Leipzig.
Trägerin des Ema Geron-Awards der
Europäischen Gesellschaft für Sportpsychologie. Vorstandsmitglied des Zentrums für Frauen und
Geschlechterforschung der Universität Leipzig.
Forschungsschwerpunkte: Karriereentwicklung in der Medizin;
Karriereentwicklung im Sport. Autorin zahlreicher Fachbücher
und Zeitschriftenaufsätze. Mutter von zwei Söhnen.
ARENDT, HANNAH,
*14.10.1906, †04.12.1975:
Philosophin und Soziologin.
Emigrierte 1933 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung nach
Frankreich und 1941 in die USA. Bezeichnete sich selbst als
Politikwissenschaftlerin und wurde 1963 zur Professorin für
Politische Theorie berufen. Erste Frau mit einem Lehrstuhl an
der Princeton University, New Jersey, USA.
AUSLÄNDER, ROSE,
*11.05.1901, †03.01.1988:
Lyrikerin.
Bedeutendste Dichterin der deutschsprachigen
Bukowina. Ihre leidvollen Erfahrungen aus der
Shoa und zwei Weltkriegen und die lebenslange Suche nach einer Heimat prägen ihre
Werke. Weltweiter Ruhm und viele angesehene Literaturpreise,
u. a. durch Gedichtbände wie „Mutterland“ (1978) und „Mein
Atem heißt jetzt“ (1981). (Foto: Rose Ausländer-Stiftung)
ALLMENDINGER, JUTTA,
Prof., Ph.D.,
*1956:
Soziologin.
BENTZ, AMALIE AUGUSTE
MELITTA,
*31.01.1873, †29.06.1950:
Erfinderin.
Seit April 2007 erste Frau an der Spitze des
Wissenschaftszentrums
Berlin
für
Sozialforschung (WZB) und Professorin an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Von Februar 2003 bis März
2007 Direktorin des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB). Sie ist Mitglied der BerlinBrandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der
Deutschen Akademie der Naturforscher „Leopoldina“. 2011
erhielt sie den Verdienstorden des Landes Berlin, 2012 den
Soroptimist International Deutschland Förderpreis für ein
Engagement zur Verbesserung der Stellung der Frau in der
Gesellschaft und 2013 den Schader-Preis der Schader Stiftung
sowie das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland. 2014 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der
Universität Tampere verliehen. (Foto: David Ausserhofer)
Die sächsische Hausfrau erfand 1908 den
Kaffeefilter und gründete im gleichen Jahr das
mittlerweile weltweit tätige Familienunter-
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nehmen Melitta.
FAULSTICH, MARGA,
*16.06.1915, †01.02.1998:
Glaschemikerin.
44 Jahre lang arbeitete sie für die heutige
SCHOTT AG in Jena und Mainz und war in
dieser Zeit an der Entwicklung von über 300
Typen optischer Gläser beteiligt. An die 40
Patente tragen ihren Namen. Sie war außerdem die erste weibliche Führungskraft bei Schott. (Foto: Schott AG)
11
HANSEN, KATRIN,
Prof. Dr.,
Vizepräsidentin für Lehre, Studium
und Internationales, Professorin für
Betriebswirtschaftslehre am
Fachbereich Wirtschaft der Westfälischen Hochschule (Abt. Bocholt).
Langjährige Praxiserfahrung in der Wirtschaft. Autorin zahlreicher Fachbücher. Forschungsgebiete Unternehmensentwicklung,
Diversity Management.
HEER, MARTINA,
Prof. Dr. oec. troph.,
*29.12.1961:
Senior Research Manager Nutritional
& Health Sciences, Waltham Center
for Pet Nutrition, Mars Petcare, UK.
2009 bis 2014 Director Nutritional Sciences
bei Profil, Neuss. 2003 bis 2009 Leiterin der Abteilung
Weltraumphysiologie‚
DLR-Institut
für
Luftund
Raumfahrtmedizin, Köln. Außerplanmäßige Professorin am
Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL),
Fachgebiet Ernährungsphysiologie, RFW-Universität Bonn.
Repräsentantin der European Space Agency (ESA) in der
„Multilateral Medical Operations Panel - Nutrition Working
Group (MMOP-NWG) for the International Space Station“.
Forschungsschwerpunkte: Ernährungsphysiologie in Schwerelosigkeit; Vergleichende Physiologie in Mikrogravitation und
Alterungsprozessen, Ernährung und Diabetes. Autorin zahlreicher Zeitschriftenaufsätze und Buchartikel.
HEUMANN, KAREN,
*29.04.1965:
Co-Gründerin und Sprecherin
des Vorstands der thjnk ag.
12
Seit 2012 Co-Gründerin und Sprecherin des
Vorstands der thjnk ag. Zuvor war Karen
Heumann sieben Jahre Strategievorstand der
Agentur Jung von Matt. Vielfach ausgezeichnet, u. a. als erste
Frau mit dem Branchenpreis „Agenturfrau des Jahres“ (HORIZONT) 2004 und „Kopf des Jahres“ (new business) 2004 und
2014. Mitgründerin und langjährige Präsidentin der apgd, dem
Verein der strategischen Planer Deutschlands. Mitgründerin des
German Fashion Design Councils. Diverse Aufsichtsrats- und
Beiratsmandate.
JEPSEN, MARIA,
*19.01.1945:
Bischöfin i. R.
1992 bis 2010 erste lutherische Bischöfin der
Welt mit Sitz in Hamburg. Sie engagierte sich
in besonderer Weise für ökumenische Zusammenarbeit und interreligiöse Begegnungen. Die
Stärkung der Frauen in Kirche und Gesellschaft sind ihr wichtig
und die Gleichberechtigung von Homosexuellen. Die Hineinnahme aller sogenannter Randständiger in die Mitte der
Gesellschaft ist eins der wichtigen Anliegen sowie die Einübung
von Frömmigkeit, die zugleich politische Dimensionen hat.
KÄßMANN, MARGOT,
Prof. Dr. Dr. h.c.,
*1958:
Landesbischöfin a. D.
Margot Käßmann, Jg. 1958 studierte
Theologie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen
und Marburg. 1985 wurde sie ordiniert und
schloss 1989 ihre Promotion an der Ruhr-Universität Bochum
ab. Nach ihrer Tätigkeit als Pfarrerin und später
Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages
war die vierfache Mutter von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. 2002 erhielt
sie die Ehrendoktorwürde der Universität Hannover, 2009 das
große Bundesverdienstkreuz. Von 2009 bis 2010 war sie
Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD). Von August bis Dezember 2010 nahm sie eine
Gastprofessur an der Emory-Universität in Atlanta (USA) wahr.
Von Januar 2011 bis März 2012 unterrichtete und forschte sie als
Gastprofessorin für Ökumene und Sozialethik an der RuhrUniversität Bochum (Max Imdahl-Gastprofessur). Seit April
2012 ist sie als Botschafterin des Rates der EKD für das
Reformationsjubiläum 2017 tätig. (Foto: Bettina Flitner)
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KEMFERT, CLAUDIA,
Prof. Dr. rer. pol.,
Abteilungsleiterin
„Energie, Verkehr, Umwelt”,
Deutsches Institut für
Wirtschaftsforschung und
Professorin für Energieökonomie
und Nachhaltigkeit,
Hertie School of Governance Berlin.
Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet seit April 2004 die Abteilung
Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für
Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of
Governance in Berlin. Sie ist Wirtschaftsexpertin auf den
Gebieten Energieforschung und Klimaschutz. Sie ist eine mehrfach ausgezeichnete Spitzenforscherin und gefragte Expertin für
Politik und Medien. Im Februar 2013 erschien ihr Buch „Kampf
um Strom“, in dem sie die Mythen in der energiepolitischen
Debatte beschreibt. (www.claudiakemfert.de) (Foto: © Bettina
Keller)
MITSCHERLICH, MARGARETE,
Dr.,
*17.07.1917, † 12.06.2012:
Psychoanalytikerin, Herausgeberin
der Zeitschrift PSYCHE bis 1977.
Studium der Literatur, der Medizin und der
Psychoanalyse, Tätigkeit an der Heidelberger
Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin zusammen mit
ihrem Mann Alexander, 1960 Gründung eines psychoanalytischen Instituts in Frankfurt am Main, Etablierung der
Psychoanalyse in der BRD. Ihr Hauptinteresse in den
Nachkriegsjahren galt der Aufbereitung der nationalsozialistischen Vergangenheit. Mit Hilfe psychoanalytischer Kenntnisse
und zahlreicher Diskussionen im In- und Ausland schrieb sie mit
Alexander Mitscherlich 1967 „Die Unfähigkeit zu trauern“. Ihr
lag daran, psychoanalytische Kenntnisse nicht nur transparent
für weitere Kreise der Bevölkerung zu machen, sondern auch auf
politischen und kulturellen Gebieten. Seit Ende der 1960er-Jahre
wandte sie sich zunehmend der Situation der Frau in unserer
Gesellschaft zu. Sie bemühte sich in zahlreichen Aufsätzen in der
Zeitschrift PSYCHE, deren Herausgeberin sie bis 1977 war, und
in verschiedenen Büchern darum, die psychologischen Ursachen
für soziokulturelle Einstellungen und Vorurteile Frauen gegenüber sowie die spezifische Erziehung der Frau zu untersuchen.
Margarete Mitscherlich war u. a. Mitglied der Internationalen
Psychoanalytischen Vereinigung, des PEN-Clubs und war über
mehrere Jahre im Beirat des Hamburger Institutes für
Sozialforschung. 1982 erhielt sie die Leuschner-Medaille des
Landes Hessen, 1984 den Kulturpreis der Stadt Flensburg, 1990
die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main. 2001 das große
Verdienstkreuz der BRD, 2004 den Wiener Erwing-ChargaffPreis, 2005 den Tony-Sender-Preis.
RANKE-HEINEMANN, UTA,
Prof. Dr. theol.
Uta Ranke-Heinemann war die erste Frau der
Welt, die eine Professur für katholische
Theologie erhielt (1970) und die erste Frau der
Welt, die sie wieder verlor (1987), weil sie an
der Jungfrauengeburt zweifelte. Ihre beiden
Heyne-Taschenbücher „Eunuchen für das Himmelreich.
Katholische Kirche und Sexualität. Von Jesus bis Benedikt
XVI.“, erweiterte Neuauflage 2012, und „Nein und Amen. Mein
Abschied vom traditionellen Christentum“ 2014, sind internationale Bestseller (Heyne Taschenbücher).
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REIN, ANETTE,
Dr.,
*15.04.1955:
1. Vorsitzende des Bundesverbandes
freiberuflicher Ethnolog_innen e.V.
Geschäftsführerin von SCIFA –
Science Facilitation GbR, Berlin –
Frankfurt.
Coaching, Museumsberatung, Wissenschaftsmoderation und
Fachjournalistin; Direktorin Museum der Weltkulturen (20002008) Frankfurt am Main. Sie engagiert sich national und international für kulturpolitische Fragen aus ethnologischer
Perspektive und deren transkulturelle Vermittlung an Museen
und außerschulischen Lernorten.
Kontakt: www.bundesverband-ethnologie.de/webvisitenkarte/15
15
SCHAEFFER-HEGEL, BARBARA,
Prof. Dr.,
*10.11.1936:
Wissenschaftlerin, Gründerin der
Europäischen Akademie für Frauen in
Politik und Wirtschaft (EAF) und der
Femtec. Hochschulkarrierezentrum für
Frauen GmbH.
Seit 1980 Professorin an der Technischen Universität Berlin
(TUB), Vorkämpferin für Frauenforschung und feministische
Wissenschaftskritik an deutschen Hochschulen; zahlreiche
Veröffentlichungen
zur
Frauengeschichte
und
zur
Geschlechterpolitik. Seit 1996 mit den eigenen Gründungen EAF
Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft und
Femtec GmbH engagierter Einsatz für mehr Frauen in
Führungspositionen. Barbara Schaeffer-Hegel ist Trägerin des
Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse sowie der LouiseSchroeder-Medaille des Landes Berlin.
SCHÄFER, SABINE,
Dr. med.,
*30.12.1958:
Anthroposophische Allgemeinärztin
und Ernährungsmedizinerin
(DAEM/DGEM).
Entwickelte neben ihrer Arzttätigkeit in Kassel
ein interdisziplinäres Netzwerk als modellhaftes Prophylaxe- und
Heilangebot. Dafür gründete sie das anthroposophische
Gesundheitszentrum Marbachshöhe e.V. mit Heil- und
Kurangebot, das Persephoneia Forschungsinstitut für Agrarkultur und Heilkunst gGmbH, eine Kunstwerkstatt, eine
Demeter-Landwirtschaft, die Natura Heilpflanzenschule und das
Iakchos Kinder- und Jugendhaus mit Krabbelgruppe für rund 50
Kinder. 2012 gründete sie als Lückenschluss in der Betreuung
von Kindern das innovative, modellhafte Iakchos Kindergenesungshaus, in dem kranke Kinder berufstätiger Eltern bis zur
Gesundung betreut und gepflegt werden. Die Einrichtungen leitet
sie ehrenamtlich. Sie ist Mutter von zwei Kindern und setzt sich
für eine umfassende Gesundheitsprophylaxe bei Kindern und für
eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.
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SCHWAN, GESINE,
Prof. Dr. Dr. h.c.,
*22.05.1943:
Mit-Gründerin und Präsidentin der
HUMBOLDT-VIADRINA Governance
Platform.
Prof. Dr. Gesine Schwan, geboren 1943 in
Berlin, ist Politikwissenschaftlerin. Sie absolvierte ein Studium
der Romanistik, Geschichte, Philosophie und Politologie in
Berlin und Freiburg mit Studienaufenthalten in Warschau und
Krakau. Seit 1972 ist sie Mitglied der SPD und seit 2014
Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD. Von 1977 bis
1999 war Gesine Schwan Professorin für Politikwissenschaft und
von 1992 bis 1994 Dekanin für den Fachbereich
Politikwissenschaft an der FU Berlin. 1999 wurde sie Präsidentin
der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und trug
entscheidend zu deren Entwicklung bei. Von 2005 bis 2009 war
Gesine Schwan Koordinatorin der Bundesregierung für die
grenznahe und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit Polen.
Gesine Schwan kandidierte 2004 auf Vorschlag von SPD und
Bündnis90/Die Grünen und 2009 auf Vorschlag der SPD für das
Amt des Bundespräsidenten. Gesine Schwan gründete gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern im März 2009 die HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance und war von Juni
2010 bis Juni 2014 deren Präsidentin.
Gesine Schwan ist jetzt Mit-Gründerin und Präsidentin der
HUMBOLDT-VIADRINA-Governance Platform in Berlin. Sie
ist Vorsitzende des Theodor-Heuss-Kuratoriums, Präsidentin der
Académie de Berlin und gehört den Kuratorien an von u.a.
CARE, Welthungerhilfe, Wissenschaftszentrum Berlin und
Technische Universität Berlin. Sie ist im Stiftungsrat der
Leuphana Universität Lüneburg und der Stiftung Preußische
Seehandlung. Gesine Schwan ist Schirmherrin u.a. des Katharinavon-Bora-Preis der Stadt Torgau, der FROSTSCHUTZENGEL,
der Stiftung Bildung und der Youth Bank. Gesine Schwan erhielt
zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den Marion Dönhoff
Preis für internationale Verständigung und Versöhnung, 2011
den Winfried-Preis der Stadt Fulda, 2013 den Erich-Fromm-Preis
und 2006 die Ehrendoktorwürde des Europäischen
Hochschulinstituts Florenz. Sie ist Trägerin des Verdienstkreuzes
1. Klasse und des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland, des Ordens „Bene merito“ der
Republik Polen und Großoffizier der Ehrenlegion der Republik
Frankreich. Im Juni 2015 erhielt Gesine Schwan den
Verdienstorden des Landes Brandenburg.
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SCHWILLE, PETRA,
Prof. Dr.,
*25.01.1968:
Biophysikerin.
Verheiratet, drei Kinder. Studium der Physik
und Philosophie, 1996 Promotion, Max
Planck Institut für biophysikalische Chemie
(Göttingen), 2 Jahre Forschungsaufenthalt in den USA (Cornell
U.), danach Gruppenleiterin am MPI Göttingen, seit 2002
Professorin (Lehrstuhl für Biophysik) an der TU Dresden. Sie ist
Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften
(Leopoldina), Deutschen Akademie der Technikwissenschaften,
EMBO sowie Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften. Seit 2011 ist sie wissenschaftliches Mitglied und
Direktorin am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried
bei München, wo sie die Abteilung „Zelluläre und molekulare
Biophysik“ leitet. Ihr Arbeitsfeld ist die Entwicklung biophysikalischer Methoden zum Studium einzelner Moleküle, und die
Synthetische Biologie von minimalen Systemen. Sie ist
Preisträgerin des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2010 und
erhielt 2011 den Braunschweiger Forschungspreis.
SOTELO, ELISABETH DE,
Prof. Dr. phil. habil.,
Dipl. Psych.,
*05.02.1942:
Erziehungswissenschaftlerin
und Psychotherapeutin.
Verheiratet, 2 Kinder. 1975 promoviert an der
Freien Universität Berlin zu „Geschlechterdifferenzierung und
Gesellschaft. Soziale Inhalte psychoanalytischer Theorien“. 1990
als erste Frau am Fachbereich Erziehungs- und
Unterrichtswissenschaften der FU Berlin habilitiert. Von 1991 bis
2007 Professorin an der Universität Koblenz/Landau und dort
als Vorsitzende der Akademischen Versammlung die erste Frau in
einer Spitzenposition der universitären Selbstverwaltung. 2006
bis 2012 Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes e.V. Veröffentlichungen: Frauen fallen durch. Eine kritische Begründung sozialpädagogischer Frauenbildungsarbeit,
1992; New Women of Spain. Social-Political and Philosophical
Studies of Feminist Thought, 2005; Biographische und erziehungswissenschaftliche Anmerkungen zur Geschlechterdifferenz,
in: Anne Schlüter (Hg.), Erziehungswissenschaftlerinnen in der
Frauen- und Geschlechterforschung, 2008. Mitglied der
International Association of Women Philosophers (IAPh). Sie
gehört zur Gruppe “Die ersten Professorinnen für Frauen- und
Geschechterforschung an deutschsprachigen Hochschulen 1984 2014". Siehe Ulla Bock: "Pionierarbeit". Campus Verlag,
Frankfurt/ New York 2015.
SPONER, HERTHA,
*01.09.1895, †27.02.1968:
Physikerin.
Die 1895 geborene Hertha Sponer bestand im
Alter von 22 Jahren nach dem Besuch von
Gymnasialfrauenkursen als Externe an einem
Realgymnasium für Jungen ihr Abitur.
Anschließend studierte sie in Rekordzeit in Tübingen und
Göttingen Physik und schloss mit der Promotion ab. Als Postdoc
arbeitete sie am Kaiser-Wilhelm-Insitut in Berlin, wo sie ihren
späteren Mentor, Freund und Ehemann James Franck kennenlernte. Mit ihm ging sie ein Jahr später als Assistentin nach
Göttingen, wo sie sich 1925 habilitierte. Sie wurde zur
Oberassistentin bei James Franck, verbrachte ein
Forschungssemester an der Universität Berkeley und wurde 1932
zur außerordentlichen Professorin befördert. Ab 1933 wurde es
für Frauen an den Hochschulen zunehmend schwieriger und
Hertha Sponer emigrierte über Oslo 1936 nach North Carolina
an die Duke University. Dort wirkte sie am Aufbau des neuen
physikalischen Instituts mit. Ihr Forschungsgebiet waren die physikalischen Chemie und Spektroskopie. 1946 heiratete sie den
inzwischen verwitweten James Franck. Hertha Sponer starb 1968
in Ilten bei Hannover, nachdem sie im Mai 1965 emeritiert und
nach Deutschland zurückgesiedelt war.
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STAUDINGER, URSULA M.,
Prof. Dr. phil.,
*03.04.1959:
Direktorin des Columbia Aging
Centers an der Columbia University,
New York City,
Professorin für Psychologie.
Prof. Dr. Ursula M. Staudinger zählt zu den international führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der Alternswissenschaften. Ihr
Forschungsinteresse
gilt
der
Veränderbarkeit
des
19
Alternsprozesses und dessen Folgen für den demographischen
Wandel. Seit Juli 2013 ist sie Gründungsdirektorin des Columbia
Aging Centers an der Columbia University in New York. Sie ist
die Robert N. Butler Stiftungsprofessorin und ist als Professorin
für Psychologie tätig. Vizepräsidentin und "Foreign Secretary"
der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Seit
2013 Kuratoriumsvorsitzende des Bundesinstituts für
Bevölkerungsforschung. Von 2003-2013 Gründungsdirektorin
des Jacobs Centers on Lifelong Learning und Institutional
Development an der Jacobs University Bremen, zugleich dort
Vizepräsidentin der Universität. 2008-2010 Präsidentin der
Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Fellow der American
Psychological Association (APA), Association for Psychological
Science (APS), Gerontological Society of America (GSA) und
New York Academy of Medicine (NYAM). Korrespondierendes
Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Für
ihre Forschungsleistungen wurde sie 2014 mit dem
Braunschweiger Forschungspreis geehrt.
WINTERMANTEL, MARGRET,
Prof. Dr.,
*03.04.1947:
Präsidentin des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes
(DAAD).
Seit Januar 2012 führt Frau Prof. Dr.
Wintermantel das Amt der Präsidentin des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes aus. Von 2006 bis 2012
Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz. Von 2001 bis 2006
Vizepräsidentin der HRK für Forschung und wissenschaftlichen
Nachwuchs, von November 2000 bis März 2006 Präsidentin der
Universität des Saarlandes. Von 2009-2015 Mitglied im Vorstand
der Europäischen Universitätsvereinigung (EUA). Seit 2003
Mitglied des Österreichischen Wissenschaftsrates und Mitglied in
einer Vielzahl weiterer Fachgremien. Oktober 2009
Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der
Bundesrepublik Deutschland, 2005 Ernennung zum Ritter der
Französischen Ehrenlegion.
20
WUESTHOFF, FREDA,
Dr.,
*16.05.1896, †05.11.1956:
Physikerin.
Die erste Patentanwältin Deutschlands war
Mitglied in der nationalen und internationalen
Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz
und arbeitete aktiv für die Gleichstellung der Frau und gegen die
Atomkraft. Gründerin des Friedenskreises für Frauen und
Gründungsmitglied des Deutschen Frauenrings.
FILM
BERBEN, IRIS,
*12.08.1950:
Schauspielerin.
Iris Berben gehört zu den beliebtesten und vielseitigsten Schauspielerinnen Deutschlands.
1950 in Detmold geboren, macht sie schon mit
18 Jahren in Kurzfilmen Kritiker und
Zuschauer auf sich aufmerksam. Es ist zunächst ihr komisches
Talent, das sie einem breiten Publikum bekannt macht, aber auch
in ernsthaften Rollen spielt sich Iris Berben in die Herzen der
Zuschauer und unermüdlich ins 21. Jahrhundert, ohne sich auf
einen Frauentypus festlegen zu lassen. Doch es sind nicht nur ihre
schauspielerischen Leistungen, konsequent erhebt Iris Berben
ihre Stimme für Toleranz und Mitmenschlichkeit. In ihren viel
beachteten Lesungen nimmt sie sich immer wieder des grausamsten Kapitels deutscher Geschichte an, erinnert eindrucksvoll an
das Leiden der Opfer der Nationalsozialisten.
(Foto: © picture alliance / MalteChristians)
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DIETRICH, MARLENE,
*27.12.1901, †06.05.1992:
Profilierte Schauspielerin.
Drehte unter der Leitung bekannter Regisseure
eine Vielzahl berühmter Filme. Erhielt für ihre
Standfestigkeit hinsichtlich ihrer Ablehnung
von Filmangeboten der Nationalsozialisten
21
und wegen ihrer künstlerischen Solidaritätsbekundungen mit den
Alliierten mehrere Friedensauszeichnungen. (Foto: DHM, Berlin)
EHRE, IDA,
*09.07.1900, †16.02.1989:
Theaterschauspielerin,
Regisseurin und Theaterleiterin.
Als Intendantin der Hamburger Kammerspiele machte sie zeitgenössische englisch- und französischsprachige Bühnenautoren
erstmals einem deutschen Publikum bekannt. Aufgrund jüdischer
Herkunft im Jahr 1933 Erteilung des Berufsverbotes durch die
Nationalsozialisten. Überlebte das KZ Fuhlsbüttel. Gründete die
Hamburger Kammerspiele im Jahr 1945 und leitete diese bis zu
ihrem Tod. Wurde im Jahr 1985 als erste Frau zur Ehrenbürgerin
Hamburgs ernannt.
FLICKENSCHILDT, ELISABETH,
*16.03.1905, †26.10.1977:
Schauspielerin.
Schrieb als charismatische Theaterschauspielerin Bühnengeschichte. Verkörperte oftmals
tragische Frauencharaktere. Langjährige
Zusammenarbeit mit Gustaf Gründgens.
Bekam aufgrund ihrer Dienste für die Kultur im Jahr 1975 das
Große Bundesverdienstkreuz verliehen.
HORNEY, BRIGITTE,
*29.03.1911, †27.07.1988:
Engagierte Schauspielerin.
Eroberte die deutsche Filmwelt der 1930erJahre. War von 1953-1956 Mitglied des
Theaters in Göttingen. Zudem spielte sie bis
kurz vor ihrem Tod in populären Fernsehserien
mit. (Foto: mit freundlicher Genehmigung Deutsches Filminstitut
– DIF)
22
KNEF, HILDEGARD,
*28.12.1925, †01.02.2002:
Charaktervolle Schauspielerin,
Chansonsängerin und Autorin.
Trug durch eine Nacktszene in dem Nachkriegsfilm „Die Sünderin“ mit dazu bei, klassisches weibliches Rollenverhalten kritisch zu
hinterfragen. Viel beachtet wurde ihr kämpferisches Verhalten
nach einer Brustkrebsoperation. (Foto: DHM, Berlin)
MEYSEL, INGE,
*30.05.1910, †10.07.2004:
Schauspielerin.
Verkörperte als Schauspielerin häufig couragierte Frauen mit stark optimistischer
Lebensorientierung. Aufgrund der Vielzahl von
Rollen mit dieser charakterlichen Ausrichtung
wurde sie als „Mutter der Nation“ geehrt. (Foto: mit freundlicher
Genehmigung Deutsches Filminstitut – DIF)
SCHNEIDER, ROMY,
*23.09.1938, †29.05.1982:
Hochkarätige Schauspielerin.
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Schauspielerin, die sich internationale Achtung
verschafft hat. Befreite sich hartnäckig und
konsequent von dem Image des netten
Mädchens, das ihr nach der Darstellung der
österreichischen Kaiserin in den Filmen über „Sissi“ aufoktroyiert wurde. (Foto: DHM, Berlin)
K U N ST
BALL-HENNINGS, EMMY,
*17.01.1885, †10.08.1948:
Dichterin, Schauspielerin, Kabarettistin.
Gründete gemeinsam mit ihrem zweiten Mann, Hugo Ball, 1916
das Cabaret Voltaire in Zürich. Führte, teils freiwillig, ein Leben
voller Entbehrungen. Verfasste expressionistische Gedichte, lite-
23
rarische Tagebücher und Autobiografien. Wurde als Chronistin
ihres Ehemannes bekannt.
BERGHAUS, RUTH,
*02.07.1927, †26.01.1996:
Theaterregisseurin.
Meisterschülerin der Akademie der Künste in Berlin. Bekannt für
eigenwillige Körper- und Bildersprache. Inszenierte am Theater
am Schiffbauerdamm (Berliner Ensemble) aufsehenerregende
Stücke. 1971-1977 Intendantin des Theaters. Ordentliches
Mitglied und Mitglied des Präsidiums der Akademie der Künste
der DDR. Internationaler Durchbruch durch Engagements an
der Deutschen Staatsoper in Berlin und in Frankfurt/Main.
BOLLHAGEN, HEDWIG,
*10.11.1907, †08.06.2001:
Gründung eigener Werkstätten in 1934.
Hedwig Bollhagen wird von vielen nicht nur
als eine der wichtigsten Keramikerinnen, sondern auch als eine der bedeutendsten
Designerinnen des 20. Jahrhunderts bezeichnet
(siehe „Hedwig Bollhagen – Ein Leben für die Keramik“). 2006
(fünf Jahre nach ihrem Tod) wurde sie nach Rankingliste des
Goethe-Institutes Montreal zur einzigen Frau der „7 besten deutschen Designer“ gewählt. Sie erhielt über die Jahre ihres Wirkens
mehrere internationale Auszeichnungen für ihre Arbeiten (u. a.
1937 Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris) und 1997
den Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
(Foto: Sigrid König)
DEHMEL-COBLENZ, IDA,
*14.01.1870, †29.09.1942:
Kunstmäzenatin.
24
Zu Bingen geboren, Jugendfreundin von Stefan
George. Baute erstmals in Berlin ein Forum für
Künstler auf. Mitgründung des Frauenclub
Hamburg e.V. und Beteiligung an der
Einberufung der Deutschen Vereinigung für das Frauenstimmrecht. Im Ersten Weltkrieg richtete sie Ausstellungen der
Frauenkünstlerhilfe aus und war aktiv in der Kriegshilfe für
Witwen und Waisen. Gründung des Bundes Hamburgischer
Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, der dann zur
Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen (GEDOK) wurde. Nach kurzer
Ehe mit Consul Auerbach (Berlin) heiratete sie Richard Dehmel,
dessen Nachlass sie nach dessen Tod 1920 in Blankenese verwaltete. (Foto: Jacob Hilsdorf; Sammlung Franz Toth, Bingen)
KOLLWITZ, KÄTHE,
*08.07.1867, †22.04.1945:
Herausragende Grafikerin
und Bildhauerin.
Internationale Achtung und Verehrung erlangte sie wegen ihrer äußerst authentischen
Plastiken, die den menschlich-emotionalen
Habitus sozial diskriminierter Frauen und Kinder zeigten. Durch
diverse Berufsverbote wurde immer wieder versucht, ihren sozialkritischen Schaffensdrang zu unterbinden. (Foto: DHM, Berlin)
LASKER-SCHÜLER, ELSE,
*11.02.1869, †22.01.1945:
Jüdische Künstlerin.
„Die größte Lyrikerin, die Deutschland je
hatte“ (Gottfried Benn), war auch eine exzellente Zeichnerin, Dramatikerin (3 Schauspiele),
Romanautorin und Pamphletistin. Die auffallendste Erscheinung der Berliner Boheme beeinflusste als
Avantgardistin den deutschen Expressionismus, floh 1933 vor
den Nazis ins Schweizer Exil und musste ab 1939 in Jerusalem
bleiben, weil ihr die Rückreise verweigert wurde.
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MODERSOHN-BECKER, PAULA,
*08.02.1876, †20.11.1907:
Bedeutende Malerin.
Mitglied der Worpsweder Künstlerkolonie.
Gilt wegen ihres Stils als Wegbereiterin des
Expressionismus. Ausgangspunkt ihres künstlerischen Duktus war die Landschaftsmalerei,
worüber sie den Zugang zur Darstellung von Menschen fand.
(Bild: Museen Böttcherstraße, Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen)
25
berühmtes Werk u. a. „Das Dritte Reich des Traums“. War
außerdem beim Westdeutschen Rundfunk tätig. (Foto: Deutsches
Literaturarchiv Marbach)
MÜNTER, GABRIELE,
*19.02.1877, †19.05.1962:
Malerin und Grafikerin.
Sie bildete zusammen mit Kandinsky, Alfred Kubin und Franz
Marc die Kerngruppe des „Blauen Reiter“. Malte Stillleben und
mystifizierende Bilder sowie abstrakte Studien in Öl. Konnte ihre
Bilder vor den Nationalsozialisten retten.
PITZEN, MARIANNE,
*29.05.1948:
Künstlerin, Utopistin,
Gründerin des ersten
Frauenmuseums der Welt.
Gründete 1974 die fem. Gruppe „frauen formen ihre stadt“, 1981 in einem ehem.
Kaufhaus das erste Frauenmuseum, das sie auch leitet, unterstützt von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und 30
Ehrenamtlichen. Aufgebaut werden Archive und Sammlungen.
Berühmt sind die interdisziplinären Projekte wie „Moneta –
Frauen und Geld“ (2010), „EVO – Frauen in den Weltreligionen“ (2013), „Single Moms“ (2014), „Frauen in Krieg und
Frieden“ (2015). Für 2016 ist „Work & Women – Pionierinnen
und Meilensteine der Frauenarbeit“ das große Thema.
Netzwerke: „Internationaler Verband der Frauenmuseen“
(IAWM), UN-WOMEN u. ICOM. Als Künstlerin verbindet
Marianne Pitzen ihre eigene Kunst mit der weiblichen
Geschichte, der Spannungsbogen reicht von der Historie zur
Utopie. Auszeichnungen: Bundesverdienstkreuz und der „Preis
für die aufmüpfige Frau“.
(Foto: FM, Horst Pitzen)
M E DI E N
BERADT, CHARLOTTE,
*1901, †1986:
Schriftstellerin und Publizistin.
26
Arbeitete als Journalistin, bekam jedoch von
den Nationalsozialisten Berufsverbot auferlegt.
Machte sich später als Schriftstellerin, Theaterkritikerin und Rezensentin einen Namen,
CHRISTIANSEN, SABINE,
*20.09.1957:
Medien-Unternehmerin, Journalistin,
Buchautorin,
UNICEF-Botschafterin.
Sabine Christiansen gehört zu den bekanntesten deutschen Journalistinnen. Sie gilt als
Vorreiterin und Vorbild für den Aufstieg der Frauen im TVJournalismus. Sabine Christiansen ist geschäftsführende
Gesellschafterin ihrer eigenen TV21 GmbH und Mitglied diverser Aufsichts- und Beiräte deutscher Unternehmen. Sie sitzt der
eigenen Kinderstiftung vor, ist stellvertretende Vorsitzende der
Laureus Sports for Good Foundation, sie ist UNICEFBotschafterin und in zahlreichen anderen Stiftungen aktiv. 10
Jahre – von 1998 bis 2008 – leitete Christiansen am
Sonntagabend die wichtigste und meistgesehenste PolitikDebatte in der ARD. Dort interviewte sie fast alle wichtigen
Staats- und Regierungschefs dieser Welt sowie internationale
Wirtschaftsführer. Sie wurde dann die erste deutsche Journalistin,
die ein internationales Format auf dem Wirtschaftssender CNBC
über Jahre produzierte und moderierte. Zuvor hatte Christiansen
bereits ebenfalls 10 Jahre lang die große ARDNachrichtensendung TAGESTHEMEN moderiert. Neben zahlreichen Medienpreisen wurde sie vor allem für ihr herausragendes soziales Engagement vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem
Global Womens Award. 1999 wurde sie „Deutsche Frau des
Jahres“. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und Ritter
der Französischen Ehrenlegion. Christiansen ist verheiratet mit
dem französischen Textilunternehmer Norbert Médus und lebt
privat in Paris und Berlin.
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DÖNHOFF, MARION GRÄFIN,
*02.12.1909, †11.03.2002:
Journalistin und Publizistin.
Eine der bedeutendsten deutschen Journalistinnen der Nachkriegszeit. Langjährige
Chefredakteurin und Mitherausgeberin der
Wochenzeitung „Die Zeit“. Setzte sich mit
hohem Engagement für eine Aussöhnung mit Osteuropa ein.
27
Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Friedenspreis des deutschen Buchhandels und der Roosevelt-Freiheitspreis. (Foto:
Marion Dönhoff Stiftung)
FERSTL, CAROLA,
Moderatorin und Redakteurin.
Sie ist eine der bekanntesten und profiliertesten
Wirtschaftsjournalistinnen Deutschlands und
arbeitet bereits seit 1992 als Moderatorin und
Redakteurin für den Nachrichtensender n-tv.
Aktuell gibt sie dort in sechs verschiedenen
Formaten Tipps rund ums Geld, Immobilien, Steuern & Recht,
Investments, Fonds & Zertifikate, sowie Hightech. Darüber hinaus hält die dreifache Mutter Vorträge, leitet Podiumsdiskussionen und hat fünf Bücher veröffentlicht. Carola Ferstl,
die im Jahr 2008 zu einer der „Young Global Leaders“ ernannt
wurde (eine Auszeichnung des World Economic Forums, die alljährlich jungen, internationalen Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens, Intellektuellen und Wirtschaftsmanagern zuteil wird), ist
Gründerin der Initiative „Learn Money e.V.“, die sich um die
finanzielle Bildung von Jugendlichen kümmert.
FRANK, ANNE,
*12.06.1929, †März 1945:
Opfer der Judenverfolgung.
Anne Frank wurde 1929 als Kind jüdischer
Eltern in Frankfurt am Main geboren. Ihre
Familie flüchtete 1933 vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Niederlande versteckten
sich Anne Frank und ihre Familie von 1942 bis 1944 in einem
Amsterdamer Hinterhaus. Dort schrieb Anne Frank ihr weltberühmtes Tagebuch. Nach dem Verrat ihres Verstecks wurden
Anne Frank und ihre Familie deportiert. Anne Frank starb 1945
im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von 15 Jahren.
(Foto: © ANNE FRANK-FONDS Basel)
28
GAUSE, GUNDULA,
*30.04.1965:
Journalistin und Moderatorin, M.A. in
Politikwissenschaft,
Geschichte
und
Publizistik. Seit 1989 Nachrichtenredaktion
und unterschiedliche Moderationstätigkeiten
beim ZDF (Nachbarn, morgenmagazin, heuteSendungen), seit 1993 Co-Moderatorin im heute-journal. Neben
weiteren externen Moderationen von Veranstaltungen engagiert
sich die Mutter dreier Kinder vielfach ehrenamtlich, u.a. als
Schirmherrin des Afrikatages von "missio" und der "Woche des
Sehens" der Sehbehindertenverbände sowie als Botschafterin der
"Stiftung Lesen" und der Aktion "SCHAU HIN! Was Dein Kind
mit Medien macht" zur Förderung von Medienkompetenz. Für
ihr ehrenamtliches Engagement wurde sie 2013 gemeinsam mit
anderen ehrenamtlich aktiven Frauen von Bundespräsident
Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. (Foto:
ZDF/Carmen Sauerbrei)
ILLNER, MAYBRIT,
*1965:
Ist Journalistin, Moderatorin und das Gesicht
des Polit-Talks im ZDF. Acht Jahre moderierte
sie das „ZDF-Morgenmagazin“. Seit 1999
dolmetscht sie in ihrer gleichnamigen politischen Talksendung erfolgreich zwischen
Politik und Wahlvolk. 2002, 2005, 2009 und 2013 moderierte
sie, zusammen mit Kollegen anderer Sender, die Kandidatenduelle
im Bundestagswahlkampf. Vom September 2010 bis Dezember
2012 moderierte sie zusätzlich zu ihrer Talkshow im Wechsel mit
Claus Kleber und Marietta Slomka das ZDFNachrichtenmagazin „heute journal“.
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KASCHNITZ, MARIE LUISE,
Dr. h.c.,
*31.01.1901, †10.10.1974:
Schriftstellerin und Dichterin.
Bekannt für ihren hoffnungsvollen und mitfühlenden Standpunkt. Ehrendoktorin der Johann
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.
(Foto: © Peter Zollna/SuhrkampVerlag)
29
KOLB, ANNETTE,
*03.02.1870, †03.12.1967:
Intellektuelle, Literatin,
Pazifistin, Demokratin.
Setzte sich ihr Leben lang für eine Aussöhnung
zwischen Frankreich und Deutschland ein.
LANGGÄSSER, ELISABETH,
*23.02.1899, †25.07.1950:
Autorin und gläubige Katholikin.
Erhielt postum den Georg-Büchner-Preis. Als
Halbjüdin bekam sie während der Nazizeit ein
Publikationsverbot auferlegt. 1946 erschien ihr
Hauptwerk „Das unauslöschliche Siegel“.
Darüber hinaus verfasste sie Naturgedichte und Erzählungen.
(Foto: Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft)
MIKA, BASCHA,
Prof.,
*17.01.1954:
Chefredakteurin und Publizistin
der Frankfurter Rundschau.
Seit April 2014 ist Bascha Mika
Chefredakteurin
der
linksliberalen
Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“. Zuvor war sie 11 Jahre
Chefredakteurin der „taz“ und heute wie damals einzige
Chefredakteurin einer überregionalen Tageszeitung in
Deutschland. Seit 2007 ist sie Honorarprofessorin an der
Universität der Künste Berlin. Studium der Germanistik,
Philosophie und Ethnologie. Ab 1988 arbeitete sie erst als
Redakteurin, Chefin vom Dienst und als Reporterin für die „taz“
und war von 1998 bis 2009 deren dienstälteste Chefredakteurin.
2014 veröffentlichte sie „Mutprobe – Frauen und das höllische
Spiel mit dem Älterwerden“ und 2011 die Streitschrift: „Die
Feigheit der Frauen“. 1998 erschien ihr Buch „Alice Schwarzer –
eine kritische Biografie“. (Foto: Inga Haar)
30
REIM, DAGMAR,
*04.11.1951:
Intendantin des Rundfunk
Berlin-Brandenburg (rbb).
Dagmar Reim ist seit 2003 Intendantin des rbb
und die erste Frau an der Spitze eines öffentlich-rechtlichen Senders in Deutschland. Sie leitet den ARD-Zweiländersender rbb, der aus ORB und SFB entstand. Zuvor arbeitete sie beim Bayerischen, Westdeutschen und
Norddeutschen Rundfunk. Dort leitete sie zuletzt das
Landesfunkhaus Hamburg. Die gelernte Journalistin engagiert
sich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland
sowie als Schirmherrin und Kuratoriumsmitglied für soziale und
kulturelle Themen. Seit 2012 ist sie vom Bundespräsidenten
berufenes Mitglied im Wissenschaftsrat. (Foto: rbb/Kristina
Jentzsch)
RIEKEL, PATRICIA,
Chefredakteurin von BUNTE
und Herausgeberin von BurdaStyle.
Es ist die „Leidenschaft für Menschen“, die
Patricia Riekel Journalistin werden ließ.
Patricia Riekel ist seit 1996 BUNTEChefredakteurin und trug erheblich dazu bei,
dass BUNTE heute Europas größtes People-Magazin ist. Des
Weiteren ist sie Herausgeberin von BurdaStyle und engagiert sich
im Vorstand der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung für Kinder in
Not.
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RUGE, NINA,
*24.08.1956:
Moderatorin und Autorin.
Studium der Biologie und Germanistik für das
höhere Lehramt in Braunschweig; Studienrätin
an einem Gymnasium in Wolfsburg. 1987 gab
sie den Schuldienst auf, arbeitete bei
Filmproduktionen und beim SFB und RIAS TV in Berlin. Seit
1989 Moderationen beim ZDF: „heute Journal“, „heute Nacht“,
„Leute heute“ und 2007 die Talkshow „Alles wird gut“.
„Wissenschaftsforum Petersberg“ und „Forum Manager“,
31
PHOENIX. Diverse Einzelprojekte bei ARD. Derzeit moderiert
sie die Talkshow „Unter4Augen“ im Bayerischen Fernsehen und
„Alpha Forum“ auf ARD Alpha. Nina Ruge hat bisher 22
Bücher veröffentlicht. 2013 erschien „Der unbesiegbare Sommer
in uns. Ein Wegweiser zu unserem ureigenen Kraftort“. Das
zugehörige Hörbuch erschien im Herbst 2014, das Folgeprojekt
„Der unbesiegbare Sommer in mir“ erschien im Frühjahr 2015.
Die Moderationsschwerpunkte von Nina Ruge liegen heute auf
Kongressen und Diskussionsveranstaltungen in den Bereichen
Politik, Wirtschaft und Technologie.
SCHWARZER, ALICE,
*03.12.1942:
Feministin, Journalistin,
Essayistin und Verlegerin.
Wurde populär durch den Bestseller „Der kleine Unterschied“. Gründete 1977 das Magazin
EMMA. Veröffentlichte Biografien über Romy
Schneider und Gräfin Dönhoff. Im September 2011 erschien ihre
Autobiographie „Lebenslauf“. 2013 gab Alice Schwarzer zwei
EMMA-Bücher heraus: „Es reicht! Gegen Sexismus im Beruf“
und „Prostitution – Ein deutscher Skandal. Wie konnten wir zum
Paradies der Frauenhändler werden?“ Alle Bücher im Verlag
Kiepenheuer & Witsch. Mehr über Alice Schwarzer unter
www.aliceschwarzer.de (Foto: Bettina Flitner)
VON WELSER, MARIA,
Publizistin und ehem. Leiterin des
ZDF-Frauenjournals ML Mona Lisa.
32
Die gebürtige Münchnerin (Jahrgang 1946)
studierte Politologie und Soziologie an der
Ludwig-Maximilians-Universität.
Nach
einem Zeitungs-Volontariat arbeitete die
junge Journalistin erst beim „Münchner Merkur” und dann
bei der Münchner „Abendzeitung”. Sie wechselte 1978 nach
elf Jahren Print zum „Bayerischen Rundfunk”. Im Zeitfunk,
auf Bayern 3 und Bayern 1 moderierte und leitete sie RadioSendungen. Im Fernsehen war sie 1980 im ersten Team der
Nachrichten-Sendung „Rundschau“ und moderierte den
„Bayern-Report”. 1988 gründete und leitete sie im ZDF das
erste Frauenjournal im deutschen Fernsehen „ML Mona
Lisa“. Darauf folgten das ZDF-Ombuds-Magazin „Mit mir
nicht!
Welsers
Fälle“
und
drei
Jahre
als
Auslandskorrespondentin des ZDF in London. Vom ZDF
wechselte sie dann 2003 in die ARD und leitete bis 2010 als
Direktorin das NDR-Landesfunkhaus Hamburg (Fernsehen
und Hörfunk). In ihrem „dritten Leben“ ist sie als
Buchautorin und Kommentatorin tätig. Ehrenamtlich engagiert sie sich bei UNICEF Deutschland (Vorstand bis 2014,
jetzt im Komitee) und bis 2013 zehn Jahre im Hochschulrat
der Universität Hamburg. Aktuell ist sie seit 2013 Zweite
Vorsitzende des deutschen Akademikerinnenbundes und
Chefredakteurin des KONSENS. 2012 erschien das Buch:
„Heiter weiter! Vom glücklichen dritten Leben“, in dem sie
kluge Strategien zum gelassenen Altern entwickelt. Im
Oktober 2014 erschien ihr 14. Buch „Wo Frauen nichts wert
sind – vom weltweiten Terror gegen Mädchen und Frauen“.
Auszeichnungen (u. a.): Publizistik-Preis München, HansJoachim-Friedrichs-Preis, Frau des Jahres, Courage-Preis,
Elisabeth-Selbert-Preis,
Sophie-la-Roche-Preis
und
Bundesverdienstkreuz. 2015 Ehrenmedaille der Bayerischen
Staatsregierung für den Einsatz für Frauen in Europa.
WISKEN, ANGELA,
*1956:
Sprecherin der Geschäftsführung
des Deutschen Fachverlags in
Frankfurt und Chefredakteurin der
Lebensmittel Zeitung.
Angela Wisken ist Sprecherin der
Geschäftsführung des Deutschen Fachverlags in Frankfurt am
Main. Die dfv Mediengruppe gehört mit einem Umsatz von rund
145 Mio. Euro zu den größten konzernunabhängigen
Fachmedienunternehmen in Deutschland und Europa.
Einschließlich der Tochtergesellschaften veröffentlicht der dfv
über 90 Zeitschriften und digitale Angebote, ergänzt durch ein
breites Spektrum an Branchenveranstaltungen. Wisken, langjährige Chefredakteurin der Lebensmittel Zeitung, ist in der dfvGeschäftsführung seit 2012 verantwortlich für die publizistische
Grundausrichtung der Titel-Gruppen Lebensmittel Zeitung,
TextilWirtschaft und Horizont sowie für die Entwicklung digitaler Medienangebote. Angela Wisken ist Mitglied der Jury
Goldener Zuckerhut sowie der Jury MESTEMACHER PREIS
MANAGERIN DES JAHRES.
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ZIEGLER, REGINA,
Prof.,
*08.03.1944:
Produzentin,
Ziegler Film GmbH & Co. KG.
Mit 29 Jahren produzierte sie ihren ersten Film,
„Ich dachte, ich wäre tot“ von Wolf Gremm
(ihrem späteren Ehemann), auf Pump. Und gewann damit den
Bundesfilmpreis. Seitdem hat Regina Ziegler nie aufgehört,
Ökonomie und Kunst zusammenzubringen. So ist eine
Berufsbiografie der gemeisterten Widerstände entstanden, ein
Lebenswerk von 40 Jahren und mehr als 400 Produktionen mit
ihrer Ziegler Film für Film und Fernsehen. Zwei ihrer Filme wurden für den Oscar nominiert, für den historischen Dreiteiler „Die
Wölfe“ bekam sie den International Emmy Award, die Liste ihrer
Auszeichnungen ist lang, sie reicht vom Bundesverdienstkreuz
über den Grimme-Preis, den American Cinema Foundation
Award und die Berlinale-Kamera bis zur Retrospektive im
Museum of Modern Art New York und dem Prix Europa
Lifetime Achievement Award. (Foto: Carsten Sander)
MUSIK
BERGER, ERNA,
*19.10.1900, †14.06.1990:
Sängerin und Gesangspädagogin.
Engagement an der Dresdner Staatsoper und Mitglied der
Berliner und Wiener Staatsoper sowie der städtischen Oper
Charlottenburg. Gilt als bedeutendste deutsche Koloratursopranistin der 1930er- bis 1950er-Jahre. Lehrte an der
Musikhochschule in Hamburg.
FROMM-MICHAELS, ILSE,
*30.12.1888, †22.01.1986:
Komponistin.
34
Ilse Fromm-Michaels wurde am 30. Dezember
1888 in Hamburg geboren. Ihre musikalische
Begabung zeigte sich außerordentlich früh: Mit
8 Jahren begann sie zu komponieren, und auf
dem Klavier erzielte sie so schnelle Fortschritte, dass sie bereits
mit 13 Jahren an der Berliner Musikhochschule aufgenommen
wurde (Komposition bei Heinrich van Eyken, Klavier bei Prof.
Bender). Von 1905 bis 1908 wechselte sie an das Sternsche
Konservatorium (zu Hans Pfitzner und James Kwast) und schloss
ihre Ausbildung 1911-1913 bei dem Dirigenten und
Komponisten Fritz Steinbach und dem Pianisten Carl Friedberg
in Köln ab.
Um 1908 hatte Ilse Fromm-Michaels ihre Konzerttätigkeit
begonnen, die sie mit den meisten bedeutenden Dirigenten der
Zeit zusammenführte, wie Hermann Abendroth, Max Fiedler,
Wilhelm Furtwängler, Eugen Jochum, Otto Klemperer, Carl
Schuricht, Fritz Steinbach und Arthur Nikisch. In ihren
Klavierabenden setzte sie sich besonders für ihre Zeitgenossen
ein, wie Busoni, Pfitzner, Reger, Jarnach, Hindemith, Strawinsky,
Milhaud, Granados, Schönberg, Berg, Webern, Bartók, und
Kodály. Nicht zuletzt für ihre eigenen Konzerte entstanden während der Jahre von 1908 bis 1919 etliche Klavierwerke. Nach
einer längeren Zwischenzeit folgte dann zu Beginn der 1930er
Jahre die Passacaglia op. 16. 1933 wurde ihr Mann, der
Hamburgische Richter Dr. Walter Michaels, aufgrund der
Nürnberger Rassegesetze zwangsweise pensioniert, und auch Ilse
Fromm-Michaels musste immer mehr Einschränkungen ihrer
Arbeitsmöglichkeiten hinnehmen. Schon nach kurzer Zeit wurde
sie vom öffentlichen Konzertleben ausgeschlossen, und ihre
Kompositionen durften nicht mehr aufgeführt werden. Nur das
Unterrichten blieb ihr erlaubt, wobei allerdings der immer stärker werdende politische Druck den Kreis ihrer Schüler mehr und
mehr einengte. Ilse Fromm-Michaels litt sowohl unter den
Veränderungen ihres persönlichen Lebens als auch unter der allgemeinen politischen Entwicklung in Deutschland, was sich in
den ernsten, mitunter schwermütigen Zügen ihrer Werke aus dieser Zeit der “inneren Emigration” zeigt, insbesondere in der
1938 komponierten Sinfonie op. 19 und der Marien-Passion op.
18. Neben dem eigenen Schaffen befasste sich Ilse FrommMichaels Ende der 1930er Jahre eingehend mit dem Gesamtwerk
der Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart. Ergebnis
dieser geistigen und pianistischen Auseinandersetzung sind die
Kadenzen zu den Konzerten C-dur KV 467, Es-dur KV 482, Cdur KV 503 und D-dur KV 537 (,Krönungskonzert‘), also vier
Werke, für die keine Original-Kadenzen von Mozart überliefert
sind. Diese Studien zeugen eindrucksvoll von einer ganz persönlichen Auseinandersetzung, zugleich aber von einem stilistisch
einfühlsamen und hoch verantwortungsbewussten Umgang mit
diesen so verschiedenartigen Konzerten. Die 1948/1949 geschrie-
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benen Drei Rilke-Gesänge für Bariton und Klavier (Orchester)
wurden zu ihrer letzten, eindringlichen und groß angelegten kompositorischen Äußerung. Nach dem Zweiten Weltkrieg rückte die
klavierpädagogische Tätigkeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit.
Hierzu wurde Ilse Fromm-Michaels 1946 zunächst an die
Hamburger Schule für Musik und Theater und später als
Professorin an die daraus hervorgegangene Musikhochschule
berufen. 1959 wurde sie als erste Frau in die Freie Akademie der
Künste in Hamburg gewählt. 1964 verlieh ihr die Hansestadt
Hamburg die Johannes-Brahms-Medaille. 1973 zog Ilse FrommMichaels nach Detmold, wo ihr Sohn Jost Michaels mit seiner
Familie lebte. Sie starb dort am 22. Januar 1986.
(Foto: Internationale Musikverlage Hans Sikorski)
LEHMANN, LILLI,
*24.11.1848, †17.05.1929:
Sängerin und Gesangspädagogin.
War ab 1870 an der königlichen Oper Berlin. Lebte fünf Jahre in
den USA. 1901 Mitbegründerin der Salzburger Festspiele.
MILSTER, ANGELIKA,
Sängerin und Schauspielerin.
Bereits mit zwölf nahm sie Gesangsunterricht.
1968-1971 besucht sie die Schauspielschule
von Margot Höpfner. 1983 spielt sie in
der deutschsprachigen Erstaufführung des
Musicalwelterfolgs „Cats“ in Wien den Part
der Grizabella. „Erinnerung“ wird zu ihrem Erkennungslied und
macht sie zum Musicalstar Nummer Eins. 1985 bekommt sie ihre
erste eigene Fernsehshow „Mein Musicalhaus“ und wird mit der
Goldenen Europa und einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Für die Rolle der Mamma Rose in „Gypsy“ (1996) wurde sie
1998 als beste Hauptdarstellerin vom International Musical
Award Germany ausgezeichnet. Im Fernsehen spielt sie in Serien
wie „Der Landarzt“ (ZDF), „Salto Kommunale“ (ZDF). Ab
1994 nimmt sie einige CDs mit Popschlagern auf. 1996 bekommt
sie den Deutschen Schallplattenpreis ECHO. Angelika Milster ist
Preisträgerin des BZ-Kulturpreises, verliehen von Berlins größter
Tageszeitung, der Berliner Zeitung.
MUTTER, ANNE-SOPHIE,
*29.06.1963:
Violinistin.
Anne-Sophie Mutter gehört seit vier
Jahrzehnten zu den großen Geigen-Virtuosen
unserer Zeit. Die viermalige Grammy® Award
Gewinnerin konzertiert weltweit in allen
bedeutenden Musikzentren. Dabei ist die Geigerin der
Aufführung traditioneller Kompositionen genauso verpflichtet
wie der Zukunft der Musik: 23 Werke hat sie bislang uraufgeführt. Sebastian Currier, Henri Dutilleux, Sofia Gubaidulina,
Witold Lutoslawski, Norbert Moret, Krzysztof Penderecki, Sir
André Previn und Wolfgang Rihm haben für Anne-Sophie Mutter
komponiert. Darüber hinaus widmet sie sich zahlreichen
Benefizprojekten und der Förderung musikalischen
Spitzennachwuchses. Die Geigerin ist Trägerin des Großen
Bundesverdienstkreuzes, des französischen Ordens der
Ehrenlegion, des Bayerischen Verdienstordens, des Großen
Österreichischen Ehrenzeichens sowie zahlreicher weiterer
Auszeichnungen. (Foto: © Harald Hoffmann/DG)
PALUCCA, GRET,
*08.01.1902, †23.03.1993:
Tänzerin und Tanzpädagogin.
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Eine der führenden Solotänzerinnen des deutschen
Ausdruckstanzes und eine bedeutende Tanzpädagogin. Wirkte
1936 bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele mit. Fiel
allerdings kurz danach als „Halbjüdin“ in Ungnade und wurde
mit einem Berufsverbot belegt.
SACK, ERNA,
*06.02.1898, †02.03.1972:
Sängerin.
Engagement u. a. an der Berliner Staatsoper, Stadttheater
Bielefeld, Staatstheater Wiesbaden, Oper Breslau, Dresdner
Staatsoper. Ihre Koloratursopran-Stimme war von außergewöhnlichem Umfang.
37
ZECHLIN, RUTH,
Prof.,
*22.06.1926, †04.08.2007:
Komponistin.
BLOCH, KAROLA,
*22.01.1905, †31.07.1994:
Publizistin und Architektin.
Eine der wichtigsten Komponistinnen
Deutschlands, auch Organistin und Cembalistin. Ihr Gesamtwerk umfasst über 250
Kompositionen, darunter Solo- und Orchesterwerke, geistliche
Musik, mehrere Opern und Ballette.
Studium u. a. bei Joh. Nep. David, Karl Straube und Günter
Ramin. Von 1950-1986 an der Hochschule für Musik, Berlin.
1990-1993 Vizepräsidentin der Akademie der Künste, Berlin.
Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des
Bayerischen Maximiliansordens. www.ruthzechlin.de
POLIT I K
AUGUSTE, VIKTORIA,
*22.10.1858, †11.04.1921:
Kaiserin und Königin von Preußen.
Verkörperte das Idealbild der Mutter. Stifterin
der Frauenhilfe des Evangelisch-Kirchlichen
Hilfsvereins. Widmete sich während des Ersten
Weltkriegs der Pflege von Verwundeten. Folgte
ihrem Mann Wilhelm II. von Preußen 1918/19 ins Exil in die
Niederlande.
BÄUMER, GERTRUD,
Dr.,
*12.09.1873, †25.03.1954:
Politikerin.
Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF).
Reichstagsabgeordnete für die Deutsche Staatspartei. Nach der
Machtübernahme der Nationalsozialisten wird sie vom Dienst
suspendiert. 1945 Gründungsmitglied der CSU.
38
Die überzeugte Kommunistin engagierte sich u. a. für die Rechte
der Frauen und den Umweltschutz. Flüchtete als Mitglied der
KPD 1937 vor den Nationalsozialisten und musste als
Architektin ihre Familie versorgen. War auch nach ihrem Ausschluss aus der KPD weiterhin politisch aktiv, u. a. Gründung
eines Selbsthilfevereins für ehemalige Strafgefangene.
BOHLEY, BÄRBEL,
*24.05.1945, †11.09.2010:
Bürgerrechtlerin.
Eine der bekanntesten Bürgerrechtlerinnen der
ehemaligen DDR. Ihr Einsatz für die Achtung
der Grundrechte und ihre Westkontakte brachten mehrere persönliche Konflikte und sogar
Verhaftungen durch die DDR-Führung mit sich. Für ihre Verdienste um die deutsche Wiedervereinigung wurde sie mit dem
Bundesverdienstkreuz (1994) und dem Nationalpreis (2000) ausgezeichnet. Bis zu ihrem Tod engagierte sie sich aktiv auf dem
Balkan
für
ehemalige
Flüchtlinge,
insbesondere
Flüchtlingskinder.
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BÖHMER, MARIA,
Prof. Dr., MdB,
*23.04.1950:
Staatsministerin im
Auswärtigen Amt.
Seit Dezember 2013 Staatsministerin im
Auswärtigen Amt und zuvor Staatsministerin
bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung
für
Migration,
Flüchtlinge
und
Integration.
Als
Bundesvorsitzende der Frauen Union der CDU setzte sie sich 14
Jahre nachdrücklich für eine partnerschaftliche Gesellschaft, für
die weltweite Achtung der Frauenrechte und Menschenrechte, für
Rentengerechtigkeit von Müttern und mehr Frauen in
Führungspositionen ein.
39
BRAUN, LILY,
*02.07.1865, †03.01.1916:
Anerkannte Politikerin,
Frauenrechtlerin und
Schriftstellerin.
Setzte sich strategisch konsequent für die
Gleichstellung der Frau ein. Reflektierte ihr Leben
in der zweibändigen Autobiografie „Memorien einer Sozialistin“.
(Foto: DHM, Berlin)
BROCKDORFF, ERIKA
GRÄFIN VON,
*29.04.1911, †13.05.1943:
Widerstandskämpferin.
Gehörte der größten Widerstandsbewegung im
Dritten Reich „Rote Kapelle“ an. Wurde 1942
verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Urteil wurde jedoch auf Befehl Hitlers in die
Todesstrafe umgewandelt.
(Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
COPPI, HILDE,
*31.05.1909, †05.08.1943:
Widerstandskämpferin.
Mitglied der Widerstandsbewegung „Rote
Kapelle“. Wurde im September 1942 verhaftet
und nach Hitlers Ablehnung eines Gnadengesuches acht Monate nach der Geburt ihres
Sohnes hingerichtet. (Quelle: Gedenkstätte Deutscher
Widerstand)
DIECKMANN, BÄRBEL,
*26.03.1949:
Seit November 2008 Präsidentin der
Welthungerhilfe,
1994 bis 2009 Oberbürgermeisterin
der Stadt Bonn.
40
Ehrenamtliche
Präsidentin
der
Welthungerhilfe, einer der größten privaten Hilfsorganisationen
Deutschlands mit weltweit über 3.000 MitarbeiterInnen. Sie
kämpft gegen Hunger und Armut und für nachhaltige
Ernährungssicherheit. Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit sind
Entwicklungs- und Umweltpolitik wie auch Familien- und
Bildungspolitik. Als Oberbürgermeisterin führte sie Bonn nach
dem Hauptstadtbeschluss erfolgreich durch den Strukturwandel.
DREYER, MALU,
*06.02.1961
Ministerpräsidentin des Landes
Rheinland-Pfalz.
1995 bis 1997 hauptamtliche Bürgermeisterin
der Stadt Bad-Kreuznach, 1997 bis 2002
Dezernentin für Soziales, Jugend und Wohnen
der Stadt Mainz, ab 2002 Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie
und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz, ab 2006 daneben
auch Ministerin für Frauen des Landes Rheinland-Pfalz, ab 2011
Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des
Landes Rheinland-Pfalz. Seit 16. Januar 2013 ist Malu Dreyer
Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz. Kernthema
ihrer Politik ist die soziale Gerechtigkeit. Rheinland-Pfalz soll ein
Land der Chancen aller sein, ein attraktives Land bleiben, in dem
die Menschen gern und gut leben. Dazu gehören der Zugang zur
Bildung, die in Rheinland-Pfalz gebührenfrei ist, ebenso wie die
Schaffung guter Arbeitsbedingungen, die Förderung einer starken
Wirtschaft, aber auch der Schutz und die verantwortungsvolle
Nutzung der Natur. Als besondere Aufgabe sieht Malu Dreyer die
aktive Gestaltung des demografischen Wandels mit einer älter
werdenden Gesellschaft. Sie möchte Bürgerinnen und Bürger
noch stärker an politischen Prozessen beteiligen. (Foto: Elisa
Biscotti / © Staatskanzlei Rheinland-Pfalz)
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GRÜTTERS, MONIKA,
Prof.,
*09.01.1962:
Staatsministerin für Kultur und
Medien.
Seit Dezember 2013 Staatsministerin und die
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur
und Medien. In Münster geboren, studierte Germanistik,
Kunstgeschichte und Politikwissenschaft an den Universitäten
Münster und Bonn. Ihre beruflichen Erfahrungen sammelte sie
41
an der Oper, im Verlagswesen und im Museumsbereich, bevor sie
in großen Unternehmen für Kunst- und Kulturprogramme verantwortlich war. Von 1998 bis 2013 war sie Vorstand der
Stiftung Brandenburger Tor, die sich zum Ziel gesetzt hat,
Aufgaben und Vorhaben in den Bereichen Kultur, Bildung und
Erziehung, Wissenschaft und Forschung zu fördern. Seit 1999 ist
sie Honorarprofessorin für Kulturmanagement an der Freien
Universität Berlin. Monika Grütters ist Erste stellvertretende
Vorsitzende der CDU Berlin. Von 1995 bis 2005 war sie Mitglied
im Berliner Abgeordnetenhaus und dort wissenschafts- und kulturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Seit 2005 ist sie
Mitglied des Deutschen Bundestages, wo sie von 2009 bis 2013
als Vorsitzende den Ausschuss für Kultur und Medien leitete.
Als Staatsministerin für Kultur und Medien will sie das
Bewusstsein dafür fördern, wie wichtig die Künstler und
Kreativen als kritisches Korrektiv für unsere Demokratie und
Gesellschaft sind. (Foto: Christof Rieken)
HAMM-BRÜCHER, HILDEGARD,
Dr.,
*11.05.1921:
Politikerin.
Chemiestudium und Promotion in München.
Seit 1948 in der Politik u. a. als Staatssekretärin und Staatsministerin aktiv. Erste
Ehrenbürgerin der Stadt München. 1994 Kandidatin für das
Bundespräsidentinnenamt. Bekannt und geachtet als ethischmoralisch orientierte Liberale.
HENDRICKS, BARBARA,
Dr., MdB,
*29.04.1952:
Bundesministerin für Umwelt,
Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit.
42
Schatzmeisterin der Sozialdemokratischen
Partei Deutschlands (SPD) a.D., Parlamentarische
Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen a.D.,
Ministerialrätin a.D. Engagiertes Mitglied in kulturellen Vereinen
mit demokratischer Zielbestimmung.
(Foto: Bundesregierung / Sandra Steins)
HEUSS-KNAPP, ELLY,
*25.01.1881, †19.07.1952:
Mit 18 Jahren Lehrerinnenexamen, mit 24
Jahren Studium der Volkswirtschaft in
Freiburg und Berlin. Mit 27 Jahren, 1908, heiratet sie Theodor Heuss. Mit 29 Jahren veröffentlicht sie ihr erstes Buch, eine
Zusammenfassung ihrer Vorträge aus den vergangenen Jahren:
„Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre für Frauen“. Im gleichen Jahr kommt ihr Sohn Ernst Ludwig zur Welt. Elly HeussKnapp bleibt berufstätig, unterrichtet stundenweise, schreibt für
Zeitungen und Zeitschriften, hält Vorträge. Im November 1918
entwirft und textet sie Plakate, die Frauen zur Wahlbeteiligung
aufrufen und kandidiert selbst für den Reichstag. Zwischen 1933
und 1945 ernährt sie die Familie alleine durch Werbetexte und
Werbefilme. 1946 wird sie Landtagsabgeordnete in BadenWürttemberg, sie legt ihr Mandat nieder, als ihr Mann 1949 zum
ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland
gewählt wird. Im gleichen Jahr lernt sie Dr. Antonie Nopitsch,
Geschäftsführerin des Bayerischen Mütterdienstes (heute:
FrauenWerk Stein e.V.) kennen und erfährt von ihr von der Not
der Arbeit für Mütter. Es vergingen nur wenige Monate und Elly
Heuss-Knapp gründet – bereits durch eine schwere
Herzkrankheit gezeichnet – gemeinsam mit Frau Dr. Nopitsch im
Januar 1950 das Deutsche Müttergenesungswerk in Stein bei
Nürnberg. Bis zu ihrem Tod am 19. Juli 1952 gilt ihr ganzes
Engagement der Arbeit für das Müttergenesungswerk.
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HILDEBRANDT, REGINE,
Dr.,
*26.04.1941, †26.11.2001:
Politikerin.
War Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit
und Frau des Landes Brandenburg. Begleitete
zahlreiche soziale Projekte. Couragierte Aktivistin
für soziale Gerechtigkeit. (Foto: Rainer Karchniwy)
43
HOHMANN-DENNHARDT, CHRISTINE,
Dr. jur.,
Vorstandsmitglied der Daimler AG
für das Ressort Integrität und Recht.
Dr. jur. Promotion über „Entscheidungsstrukturen im Unternehmen und Arbeitnehmerinteressen“. Zahlreiche Veröffentlichungen u.
a. zur Sozial- und Rechtsstaatlichkeit, zur Gleichberechtigung
sowie zum Familien- und Kindschaftsrecht. Lehrbeauftragte für
Arbeits- und Sozialrecht an den Universitäten Hamburg und
Frankfurt a. M. sowie der Akademie der Arbeit. Richterin am
Sozialgericht Frankfurt am Main und dem Landessozialgericht
Darmstadt sowie Direktorin des Sozialgerichts Wiesbaden.
Dezernentin für Soziales, Jugend und Wohnungswesen der Stadt
Frankfurt a. M. Hessische Ministerin der Justiz von 1991 bis
1995 und für Wissenschaft und Kunst von 1995 bis 1998. Von
1999 bis Februar 2011 Richterin des Bundesverfassungsgerichts
(Erster Senat) mit der Zuständigkeit für Familienrecht. Seit
Februar 2011 Vorstandsmitglied der Daimler AG und in dieser
Funktion verantwortlich für das Ressort Integrität und Recht.
HÖHN, BÄRBEL,
MdB.,
*04.05.1952:
Vorsitzende des Ausschusses für
Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit im Deutschen
Bundestag,
Ministerin a.D. für Umwelt,
Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in
NRW.
Bis 2013 stellv. Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion
Bündnis 90/Die Grünen. Von 1995-2005 Ministerin in NRW.
Vorreiterin für eine verbraucherorientierte Landwirtschaftspolitik. Engagiert im Klimaschutz und in der Energiepolitik, insbesondere im Kampf gegen die Atomkraft und für Erneuerbare
Energien.
44
KELLY, PETRA,
*29.11.1947, †01.10.1992:
Politikerin.
In den 1980er-Jahren herausragende Persönlichkeit der westdeutschen GRÜNEN. Symbolfigur der weltweiten Ökologieund Friedensbewegung.
KRAFT, HANNELORE,
*12.06.1961:
Ministerpräsidentin
des Landes Nordrhein-Westfalen.
1980 Abitur in Mülheim an der Ruhr,
Ausbildung zur Bankkauffrau, Studium der
Wirtschaftswissenschaften
an
der
Universität/Gesamthochschule Duisburg, Abschluss als DiplomÖkonomin. Berufliche Tätigkeit als Unternehmensberaterin und
Projektleiterin. Seit Juni 2000 Mitglied des Landtags NordrheinWestfalen. Von Juni 2005 bis Juli 2010 Vorsitzende der SPDFraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Von April 2001
bis November 2002 Ministerin für Bundes- und
Europaangelegenheiten des Landes Nordrhein-Westfalen.
November 2002 bis 1. Juni 2005 Ministerin für Wissenschaft und
Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 14. Juli 2010
Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen.
(Foto: Land Nordrhein-Westfalen / R. Sondermann)
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KRAMP-KARRENBAUER, ANNEGRET,
*09.08.1962:
Ministerpräsidentin des Saarlandes.
Annegret Kramp-Karrenbauer wurde 2000 zur
saarländischen Innenministerin ernannt und
war damit erste Innenministerin der
Bundesrepublik. 2007 übernahm sie das Amt
der Ministerin für Bildung, Familie, Frauen und Kultur. Ein Jahr
später wählte die Kultusministerkonferenz sie zur neuen
Präsidentin, die die Federführung zur Stellungnahme der KMK
zum nationalen Bildungsgipfel innehatte. Im Saarland änderte sie
die Ausgestaltung des Abiturs nach acht Jahren und baute parallel eine durchlässige Säule für das Abitur nach neun Jahren auf.
Als Kultusministerin führte sie im Saarland die
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Schulbuchausleihe ein und forcierte den Ausbau der
Kinderkrippen. Ihre Politik stellte sie unter den Slogan „Wir
leben Familie“. Diesen Kurs setzte sie auch als Ministerin für
Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport von 2009 bis
2011 fort. Im August 2011 wurde sie zur Ministerpräsidentin des
Saarlandes gewählt. Nach dem Bruch der Jamaika-Koalition im
Januar 2012 wurde sie am 9. Mai 2012 zum zweiten Mal zur
Ministerpräsidentin gewählt. Von 2011 bis 2014 war sie
Bevollmächtigte der Bundesrepublik für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen. Seit 2015 ist sie zudem Präsidentin des
Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (DVV). Annegret
Kramp-Karrenbauer ist seit 1984 verheiratet und Mutter von drei
Kindern. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf lebt sie vor
und bringt ihre Erfahrungen in ihre Politik ein. Seit 2001 ist sie
auch stv. Bundesvorsitzende der Frauen Union.
KÜNAST, RENATE,
*15.12.1955:
Vorsitzende des Ausschusses für Recht
und Verbraucherschutz.
Bundesministerin für
Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft a. D.
Renate Künast wurde am 15. Dezember 1955 in Recklinghausen/
NRW geboren. Sie studierte Sozialarbeit an der Fachhochschule
in Düsseldorf. Von 1977 bis 1979 arbeitete sie als
Sozialarbeiterin in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel, speziell
mit Drogenabhängigen. Später studierte sie Jura und schloss das
Studium 1985 mit dem zweiten Staatsexamen ab. Sie ist
Rechtsanwältin. Der Westberliner Alternativen Liste trat sie
1979 bei und hat seitdem in verschiedenen Funktionen für die
Partei gearbeitet. Während der rot/grünen Koalition in Berlin in
den Jahren 1989/90 war sie Fraktionsvorsitzende. Nach dem
Ende des rot/grünen Senats arbeitete sie weiter als Abgeordnete
in der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bis 1993 und 1998 bis
2000 als deren Vorsitzende, dazwischen als rechtspolitische
Sprecherin. Renate Künast war von Juni 2000 bis März 2001
Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Sie war von
Januar 2001 bis zum 4. Oktober 2005 Bundesministerin für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Vom 18.
Oktober 2005 bis zum 8. Oktober 2013 war sie
Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis
90/Die Grünen. Renate Künast führte die Fraktion über den
Zeitraum von zwei Legislaturperioden. Im Jahr 2011 kandidierte
Renate Künast für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin von
Berlin. Renate Künast war Spitzenkandidatin der Berliner
Grünen für die Bundestagswahl 2013 und ist Mitglied des am 22.
September 2013 gewählten 18. Bundestages.
Seit Januar 2014 ist Renate Künast Vorsitzende des Ausschusses
für Recht und Verbraucherschutz. (Foto: Laurence Chaperon)
LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER,
SABINE,
*26.7.1951:
Bundesministerin der Justiz a.D.,
Ehrenvorsitzende der FDP Bayern,
Rechtsanwältin.
Von 1992 bis Januar 1996 war sie die erste
Frau in einem klassischen Ressort der Bundesregierung. Aus
Überzeugung trat sie als Ministerin zurück, weil sie die geplante
Einschränkung der Grundrechte der Bürger mit dem sog. großen
Lauschangriff ablehnte. 2009 bis 2013 kehrte sie als
Bundesjustizministerin zurück. Das hat es vergleichbar noch nie
in der Nachkriegsgeschichte gegeben. Im digitalen Zeitalter des
21. Jahrhunderts kämpft sie für den angemessenen Schutz der
Privatsphäre und der persönlichen Daten. Der Bürger darf nicht
zum Objekt der Technik werden, seine Selbstbestimmung muss
angesichts der rasanten Gewinnung und Verarbeitung von Daten
gestärkt werden. Sie ist im unabhängigen Beirat als Beraterin für
Google tätig, das Recht auf Vergessen durchzusetzen.
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LUXEMBURG, ROSA,
Dr.,
*05.03.1871, †15.01.1919:
Nationalökonomin.
Mutige Vertreterin demokratisch-sozialistischen Denkens und entsprechendem politischen Handelns. Trat ein für den Frieden und
die Rechte benachteiligter ethnischer Minderheiten. Wurde
wegen ihres politisch-kritischen Engagements ermordet. (Foto:
Fotoarchiv Karl Dietz Verlag)
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MERK, BEATE,
Dr.,
*01.08.1957:
Bayerische Staatsministerin
für Europaangelegenheiten und
regionale Beziehungen.
Von 1995 bis 2003 Oberbürgermeisterin der
Stadt Neu-Ulm. Mitglied im Parteivorstand der CSU und
Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. Seit 2003 Bayerische
Staatsministerin der Justiz; seit 2008 Abgeordnete des
Bayerischen Landtags und Bayerische Staatsministerin der
Justiz und für Verbraucherschutz. Als Bezirksvorsitzende der
Frauen-Union Schwaben kämpft sie gegen jegliche Form der
Benachteiligung, insbesondere gegenüber Frauen und Kindern.
Seit 1. Juli 2011 Ehrensenatorin der Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm und seit dem 10. Oktober 2013 ist
Dr. Beate Merk Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen.
MERKEL, ANGELA,
Dr.,
*17.07.1954:
Bundeskanzlerin, Vorsitzende
der CDU Deutschlands.
1991-1994 Bundesministerin für Frauen und
Jugend, 1994-1998 Bundesministerin für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. 2005 wurde sie zur
ersten Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Die Bundeskanzlerin ist der Überzeugung, dass es
Deutschland auf Dauer nur dann gut gehen wird, wenn es auch
Europa gut geht. Der Zusammenhalt aller Generationen ist ihr
ein besonderes Anliegen, das nicht zuletzt angesichts des demografischen Wandels ein wichtiges Thema bleiben wird.
Kontinuierlich verfolgt sie das Ziel, Deutschland familienfreundlicher zu machen. Das Elterngeld und der verstärkte Ausbau der
Kinderbetreuung machen es Eltern möglich, Familie und Beruf
besser mit einander zu vereinbaren und Familienaufgaben untereinander besser zu verteilen. Das Gesetz für die gleichberechtigte
Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen, das
2015 in Kraft getreten ist, sorgt für mehr Chancengleichheit für
Frauen und Männer in der Privatwirtschaft und dem öffentlichen
Dienst. (Bild: Bundesregierung, Laurence Chaperon)
MÜLLER, EDDA,
Prof. Dr.,
*23.07.1942:
Vorsitzende von Transparency
Deutschland.
Honorarprofessorin für Politikwissenschaft an
der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. Seit 2010 ehrenamtliche Vorsitzende von
Transparency International Deutschland e.V. Bis Juli 2007
Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands e.V. Zuvor
Vizedirektorin der Europäischen Umweltagentur, Kopenhagen,
Leiterin der Abteilung Klimapolitik des Wuppertal Instituts,
Ministerin für Natur und Umwelt des Landes SchleswigHolstein, Ministerialdirigentin im Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, zuständig u. a. für
Klimapolitik. Weitere berufliche Stationen im Umweltbundesamt, in der Planungsabteilung des Bundeskanzleramtes und in
der Verfassungsabteilung des Bundesministeriums des Innern.
Edda Müller hat sich in zahlreichen Veröffentlichungen mit
Fragen der Umwelt-, Klima- und Verbraucherpolitik sowie dem
politischen Interessenausgleich in modernen Demokratien
beschäftigt.
MÜLLER, EMILIA,
*28.09.1951:
Staatsministerin für Arbeit und
Soziales, Familie und Integration
(seit Oktober 2013).
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CSU-Politikerin. Von 2005-2007 leitete sie im
Kabinett der Bayerischen Staatsregierung das
Staatsministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten. 2007
bis 2008 Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.
Von 2008-2013 Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Bayerischen Staatskanzlei und Bayerische
Bevollmächtigte beim Bund. Seit Oktober 2013 Bayerische
Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.
Für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement ist Frau
Müller mit dem Bayerischen Verdienstorden gewürdigt worden.
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NAHLES, ANDREA,
*20.06.1970:
Bundesministerin für
Arbeit und Soziales, MdB.
Andrea Nahles ist Bundesministerin für Arbeit
und Soziales. 1995 erfuhr die studierte
Literaturwissenschaftlerin mit ihrer Wahl zur
Juso-Vorsitzenden zum ersten Mal bundesweite Aufmerksamkeit. 1998 zog sie in den Deutschen Bundestag ein. Vier Jahre
lang leitete sie von 2009 bis 2013 als Generalsekretärin die SPDParteizentrale. 1970 in Mendig geboren, lebt sie mit ihrem Mann
und ihrer kleinen Tochter in der Eifeler Heimat.
(Bild: BMAS/ Knoll)
ÖZOGUZ, AYDAN,
*31.05.1967:
Staatsministerin bei der
Bundeskanzlerin
und Beauftragte der
Bundesregierung für Migration,
Flüchtlinge und Integration.
1994 Abschluss des Studiums der Anglistik, der spanischen
Sprache und Literatur sowie der Personalwirtschaft; Magistra
Artium. Seit 1994 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der KörberStiftung, Hamburg (Diese Tätigkeit ruht seit 2009 nach Einzug
in den Deutschen Bundestag). 2001-2008 Mitglied der
Hamburgischen Bürgerschaft. Seit 2004 Mitglied der SPD. Seit
2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2011
Stellvertretende Vorsitzende der SPD. Seit Dezember 2013
Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der
Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
In dieser Funktion ist es ihre Aufgabe, sowohl die Integration
von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu fördern, als auch
geeignete Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass alle Menschen
in Deutschland − gleich welcher Herkunft − gut zusammen leben
können. Sie will, dass es für die umfassende Teilhabe in unserer
Gesellschaft keine Rolle mehr spielt, woher jemand selbst oder
seine Eltern und Großeltern irgendwann einmal gekommen sind.
Es darf nur zählen, welche Potenziale ein Mensch hat und wie er
oder sie diese entfalten kann. Ihr wichtigstes Ziel ist es deshalb,
Rahmenbedingungen für mehr Teilhabe und gleiche Chancen zu
schaffen. (Foto: Bundesregierung/Denzel)
PESCHEL-GUTZEIT, LORE MARIA,
Dr.,
*26.10.1932:
Senatorin für Justiz
in Hamburg und Berlin a. D.,
Vorsitzende Richterin am OLG
i. R., Rechtsanwältin.
Engagierte Frauen- und Familienrechtlerin, von 1977 bis 1983
erste Vorsitzende des Deutschen Juristinnenbundes, Vorsitzende
des Kuratoriums der Deutschen Liga für das Kind, Mitglied des
Kuratoriums Deutscher Kinderschutzbund und Deutsches
Kinderhilfswerk. Ehrenpräsidentin des Deutschen Juristinnenbundes, der Deutschen Liga für das Kind und der Initiative Top
500 Berlin. Setzt sich seit Jahrzehnten engagiert für die
Verbesserung der rechtlichen Lage von Kindern und Frauen in
unserer Gesellschaft ein. Stadtälteste von Berlin, Trägerin des
Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
RENGER, ANNEMARIE,
*07.10.1919, †03.03.2008:
Politikerin.
SPD-Politikerin, Altbundestagspräsidentin
und langjähriges Mitglied im Deutschen
Bundestag. Besaß den Mut und die
Souveränität, 1979 für das Amt der
Bundespräsidentin zu kandidieren. Trägerin des großen
Bundesverdienstkreuzes. (Foto: Maria Agnes Gräfin zu Dohna)
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ROTH, PETRA,
Dr. h.c.,
*09.05.1944:
Oberbürgermeisterin a.D. der Stadt
Frankfurt am Main.
Seit 1972 in der CDU politisch aktiv. 19771989
und
1993-1995
Frankfurter
Stadtverordnete.
1993/94
Stadtverordnetenvorsteherin.
Abgeordnete im Hessischen Landtag 1987-1995. Von 1995 –
2012 mehrfach direkt gewählte Oberbürgermeisterin der Stadt
Frankfurt am Main. Vertrat zwischen 1997 und 2012 wiederholt
als Präsidentin und Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages
51
die Interessen der deutschen Städte auf Bundesebene.
Seit 2012 Vorsitzende der Stiftung Schloss Ettersburg Gestaltung des demografischen Wandels. Engagierte
Kommunalpolitikerin, die sich für nachhaltige Energien,
Sicherheit, Sauberkeit, Toleranz und soziale Gerechtigkeit einsetzt.
SCHAVAN, ANNETTE,
Dr. h.c. mult.,
*10.06.1955:
Botschafterin.
Annette Schavan war von 1995 bis 2005
Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in
Baden-Württemberg sowie von 2005 bis
Februar 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Dem Deutschen Bundestag gehörte sie als direkt gewählte
Abgeordnete von 2005 bis 30. Juni 2014 an. Als
Honorarprofessorin lehrte sie am Seminar für Katholische
Theologie der Freien Universität zu Berlin von 2008 bis 2014.
Seit Juli 2014 ist sie die Botschafterin der Bundesrepublik
Deutschland beim Heiligen Stuhl.
SCHEEL, MILDRED,
Dr.,
*31.12.1932, †13.05.1985:
Politisch engagierte
Humanmedizinerin.
Ehefrau des Altbundespräsidenten Walter
Scheel. 1974-1979 First Lady und Gründerin
der „Deutsche(n) Krebshilfe e.V.“. Ihre Lebensaufgabe war es,
den Krebs zu bekämpfen und krebskranken Menschen zu helfen.
SCHIPANSKI, DAGMAR,
Prof. Dr.-Ing. habil.,
*03.09.1943:
Politikerin und Professorin
für Festkörperelektronik.
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Verheiratet, drei Kinder, Physikerin. 19951996 Rektorin der Technischen Universität
Ilmenau. 1996-1998 Vorsitzende des Wissenschaftsrates
Deutschland. 1999 Kandidatin der Unionsparteien für das Amt
des Bundespräsidenten. 1999-2004 Ministerin für Wissenschaft,
Forschung und Kunst des Freistaates Thüringen. 2004-2009
Präsidentin des Thüringer Landtags. 2000-2010 Präsidentin der
„Deutschen Krebshilfe e.V.“. Seit 1998 Mitglied der Deutschen
Akademie der Naturforscher Leopoldina und der BerlinBrandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2003
Vorsitzende der Lennart-Bernadotte-Stiftung, Mainau. Seit 2006
Mitglied im Bundesvorstand CDU. Rd. 100 wissenschaftliche
und 50 Veröffentlichungen zur Wissenschaftspolitik. Trägerin des
Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
SCHMIDT, INGRID,
*25.12.1955:
Präsidentin des
Bundesarbeitsgerichts.
Sie ist nach fünf Präsidenten die erste Frau in
diesem Amt. Im August 1994 wurde sie zur
Richterin am Bundesarbeitsgericht berufen. Sie
war zunächst Mitglied des Siebten Senats und seit 2000 des
Ersten Senats. Im September 2002 wurde sie zur Vorsitzenden
Richterin ernannt und dem Sechsten Senat als Vorsitzende zugewiesen. Die Berufsbiographie der Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts ist durch eine intensive juristische Ausbildung und langjährige Berufserfahrung gekennzeichnet.
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SCHMIDT, RENATE,
*12.12.1943:
Politikerin.
Verheiratet, drei Kinder, Systemanalytikerin.
War insgesamt 18 Jahre lang Mitglied des
Bundestages, dort stellvertretende Vorsitzende
der SPD-Bundestagsfraktion und später
Vizepräsidentin. 8 Jahre Landtagsabgeordnete in Bayern, dort
Fraktionsvorsitzende. In der SPD 10 Jahre Vorsitzende in
Bayern, bis 2003 stellvertretende Bundesvorsitzende. Von
Oktober 2002 bis 2005 Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend. Zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. „S.O.S.
Familie – Ohne Kinder sehen wir alt aus“, 2002. Derzeit in zahlreichen Ämtern und Funktionen haupt- und ehrenamtlich tätig,
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u. a. als Ombudsfrau für Datenschutz und Korruptionsbekämpfung bei Vodafone, Vorsitzende des wiss. Beirats des Nestlé
Zukunftsforums, der ADHS-Aufklärungskampagne „Zukunftsträume“, Mitglied des Konvents für Deutschland, Schirmherrin
von Erfolgsfaktor Frau. 2015 veröffentlichte Renate Schmidt
gemeinsam mit Helma Sick das Buch „Ein Mann ist keine
Altersvorsorge – Warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen
so wichtig ist“ in zweiter Auflage.
SCHOLL, SOPHIE,
*09.05.1921, †22.02.1943:
Widerstandskämpferin.
Gründete und organisierte als Studentin
gemeinsam mit ihrem Bruder die Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“, welche sich kritisch
mit dem nationalsozialistischen Regime auseinandersetzte. Wurde gemeinsam mit ihrem Bruder von den
Nationalsozialisten hingerichtet. (Foto: DHM, Berlin)
SCHWESIG, MANUELA,
*23.05.1974:
Bundesministerin für Familie,
Senioren,
Frauen und Jugend.
Manuela Schwesig ist seit dem 17. Dezember
2013 Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend.
Die 1974 in Frankfurt (Oder) geborene Diplom-Finanzwirtin
arbeitete zunächst in Finanzämtern in Frankfurt (Oder)
und Schwerin sowie im Finanzministerium MecklenburgVorpommern und engagierte sich in der Kommunalpolitik. 2008
wurde sie Ministerin für Soziales und Gesundheit und ab 2011
Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes
Mecklenburg-Vorpommern.
Seit 2009 ist die Politikerin stellvertretende Parteivorsitzende der
Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).
Manuela Schwesig ist verheiratet und hat ein Kind. Sie lebt mit
ihrer Familie in Schwerin. (Foto: Bundesregierung / Denzel)
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SELBERT, ELISABETH,
Dr.,
*22.09.1896, †09.06.1986:
Juristin und Sozialdemokratin.
Wurde für die SPD in den Parlamentarischen Rat gewählt, dem
Gremium, welches das Grundgesetz der Bundes republik
Deutschland entworfen hat. Erkämpfte die Gleichberechtigung
von Frau und Mann im Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 2. Neben
ihrem Kampf für die Rechte der Frau engagierte sie sich für die
parlamentarische Demokratie.
SIMONIS, HEIDE,
*04.07.1943:
Ministerpräsidentin a. D. des
Landes Schleswig-Holstein.
Geboren 1943 in Bonn; studierte
Volkswirtschaftslehre und Soziologie in
Erlangen/Nürnberg und Kiel; 1967/68
Lektorin in Sambia; trat 1969 in die SPD ein; lebte von 1970 bis
1972 in Japan; war von 1976 bis 1978 Abgeordnete im
Deutschen Bundestag; war von 1988 bis 1993 Finanzministerin
von Schleswig-Holstein und von 1993 bis 2005
Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins. Von 2005 bis 2008 war
sie Vorsitzende von UNICEF Deutschland und widmete sich vor
allem dem Projekt „Schulen für Afrika“. Seither engagiert sie sich
für verschiedene soziale Projekte auf Landesebene. 2014 wurde
sie zur Ehrenbürgerin von Schleswig-Holstein ernannt.
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STEWENS, CHRISTA,
*27.08.1945:
Bayerische Staatsministerin für
Arbeit und Sozialordnung, Familie
und Frauen a. D.
Verheiratet, sechs Kinder. Von 1994 bis 2013
Mitglied des Bayerischen Landtags, davon von
1998 bis 2008 Mitglied der Bayerischen Staatsregierung, zuerst
als Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für
Landesentwicklung und Umweltfragen. Von Februar 2001 bis
Oktober 2008 Bayerische Staatsministerin für Arbeit und
Sozialordnung, Familie und Frauen, von Oktober 2007 bis
Oktober 2008 stellvertretende Bayerische Ministerpräsidentin.
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Von 26.04.2013 bis 07.10.2014 Vorsitzende der CSU-Fraktion
im Bayerischen Landtag. Ihre politische Laufbahn begann sie in
den 1970er-Jahren als erste weibliche Kreisvorsitzende der
Jungen Union in Bayern.
SÜSSMUTH, RITA,
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.,
*17.02.1937:
Bundestagspräsidentin a. D.
Professorin für vergleichende
Erziehungswissenschaften,
Frauenforscherin und Politikerin.
Rita Süssmuth ist eine deutsche Politikerin und
Wissenschaftlerin. Sie war von 1985 bis 1988 Bundesministerin
für Familie, Frauen, Jugend und Gesundheit und von 1988 bis
1998 Präsidentin des Deutschen Bundestags. Zuvor war sie
Professorin für Erziehungswissenschaften an den Universitäten
Bochum und Dortmund und Direktorin des Forschungsinstituts
„Frau und Gesellschaft“ in Hannover. Als Expertin für
Migration wurde Rita Süssmuth unter anderem 2000 vom damaligen Bundesinnenminister Otto Schily zur Vorsitzenden der
unabhängigen Kommission „Zuwanderung“ berufen. Sie ist
Präsidentin des Konsortiums, das den deutschen Beitrag zum
Aufbau der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul
koordiniert. Ebenso ist Rita Süssmuth unter anderem Präsidentin
des Deutschen Polen Instituts in Darmstadt und Vorsitzende des
Kuratoriums der TU Berlin. Für ihr politisches Engagement
erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
VON BOESELAGER, CSILLA
*17.05.1941, †23.02.1994:
Gründerin.
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In Budapest geboren, nach Venezuela geflohen,
gründete Csilla von Fényes 1973 mit Dr.
Wolfhard von Boeselager in Deutschland eine
Familie mit 2 Töchtern und einem Pflegesohn.
Als im Sommer 1989 der Strom der DDR-Flüchtlinge über
Budapest hereinbrach, ergriff Csilla spontan die Initiative: Unter
ihrer Leitung und in Kooperation mit Msgr. Imre Kozma bauten
deutsche und ungarische Malteser Zeltlager für über 30.000
Flüchtlinge auf. Gleichzeitig informierte und beruhigte Csilla täg-
lich die Weltpresse, führte Gespräche hinter den diplomatischen
Kulissen und trug so wesentlich zur friedlichen Öffnung des
„Eisernen Vorhanges“ bei. Csilla wurde in ganz Europa bekannt.
Mehrere Staaten, NGOs, Kirchen und die EU ehrten sie mit
Preisen, z.B. dem Europäischen Preis für Menschenrechte, dem
Bundesverdienstkreuz am Bande, St.-Liborius-Medaille für
Einheit und Frieden in Europa, erste Preisträgerin des Deutschen
Preises Frauen für Europa, dem Verdienstkreuz der Republik
Ungarn, uvm. Das jüngst im Herder-Verlag erschienene Buch
„Urbi et Gorbi“ des Journalisten Joachim Jauer zeichnet ein treffendes Bild der Ereignisse um den Fall des Eisernen Vorhangs
und die Verdienste Csilla von Boeselagers.
VON DER LEYEN, URSULA,
Dr.,
*08.10.1958:
Bundesministerin der Verteidigung.
Die frühere niedersächsische Sozialministerin
übernahm 2005 das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Unter
ihrer Führung wurde in Deutschland zum 1. Januar 2007 das
Elterngeld eingeführt. 2009 wechselte die Ärztin und Mutter von
sieben Kindern in das Ministerium für Arbeit und Soziales; dort
setzte sie sich besonders für ein besseres Miteinander der
Generationen im demografischen Wandel ein. Seit Dezember
2013 ist sie Bundesministerin der Verteidigung – und damit die
erste Frau in diesem Amt. Ziel der CDU-Politikerin ist es, die
Bundeswehr so modern aufzustellen, dass Deutschland seiner
gewachsenen Verantwortung in der Welt auf Dauer gerecht werden kann. Neben professioneller Ausrüstung ist dafür leistungsfähiges, engagiertes und motiviertes Personal nötig – was in
Zeiten des Fachkräftemangels schwer zu bekommen ist.
Deswegen hat die Ministerin eine Offensive gestartet, um die
Bundeswehr zu einem der attraktivsten Arbeitgeber
Deutschlands zu machen. (Foto: BMVg)
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WANKA, JOHANNA,
Prof. Dr.,
*01.04.1951:
Bundesministerin für Bildung und
Forschung.
Seit Februar 2013 ist Johanna Wanka
Bundesministerin für Bildung und Forschung
und Mitglied der Bundesregierung von Bundeskanzlerin Angela
Merkel. Neun Jahre lang, von 2000 bis 2009, war sie Ministerin
für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg, von
2010 bis 2013 diente sie im gleichen Ressort als Ministerin in
Niedersachsen. Johanna Wanka wirkte viele Jahre in Forschung
und Lehre. Von 1994 bis 2000 war sie gewählte Rektorin der
Fachhochschule Merseburg, nachdem sie 1993 auf die Professur
„Ingenieurmathematik” berufen worden war. Schon 1980 war
Johanna Wanka zum Dr. rer. nat. promoviert worden mit dem
Thema „Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit potential-theoretischen Mitteln”. Von 1994 bis 1998 war sie zudem
Vizepräsidentin der Landesrektorenkonferenz in Sachsen-Anhalt
und von 1998 bis 2000 Mitglied der Ständigen Kommission für
Planung und Organisation der Hochschulrektorenkonferenz
(HRK). Ihre Berufslaufbahn hatte Johanna Wanka 1974 als wissenschaftliche Assistentin an der Technischen Hochschule
Merseburg begonnen. An der Universität Leipzig studierte sie
von 1970 bis 1974 Mathematik. 1970 machte sie in Torgau
Abitur.
Johanna Wanka ist seit vielen Jahren gesellschaftlich aktiv. Sie
war von 2009 bis 2010 Vorsitzende der CDU-Fraktion im
Landtag Brandenburg, dessen Mitglied sie schon 2004 geworden
war. Von 1990 bis 1994 war sie Mitglied des Kreistages
Merseburg. Johanna Wanka war im September 1989
Gründungsmitglied des „Neuen Forums” in Merseburg. In die
CDU trat sie im März 2001 ein. Sie war von 2009 bis 2010
Vorsitzende der Partei in Brandenburg. Geboren worden ist
Johanna Wanka am 1. April 1951 in Rosenfeld (heute Sachsen).
Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.
(Foto: Bundesregierung / Steffen Kugler)
WIDMANN-MAUZ, ANNETTE,
*13.06.1966:
Parlamentarische Staatssekretärin
beim Bundesminister für Gesundheit,
Bundesvorsitzende der Frauen Union
der CDU Deutschlands.
Von 1995-2015 war sie Landesvorsitzende der
Frauen Union Baden-Württemberg. Widmann-Mauz ist seit 1998
Mitglied des Deutschen Bundestages: Von 2000-2005 war sie
Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Fraktion, von
2000-2009 Mitglied im Fraktionsvorstand der CDU/CSUFraktion, von 2001-2002 Beauftragte für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit der CDU/CSU-Fraktion, von 2002-2009
gesundheitspolitische Sprecherin und von 2005-2009 Vorsitzende
der AG Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion. Annette WidmannMauz ist seit 2009 Parlamentarische Staatssekretärin beim
Bundesminister für Gesundheit und wurde am 26. September
2015 zur Bundesvorsitzenden der Frauen Union der CDU
Deutschlands gewählt. Für sie ist gute Frauen- und
Familienpolitik gute Wirtschaftspolitik. Widmann-Mauz ist überzeugt: Beruflicher Erfolg und persönliches Glück, Familienleben
und gerechtes Einkommen schließen sich nicht gegenseitig aus.
Deshalb kämpft sie für eine bessere Betreuungsqualität und
Infrastruktur,
familiengerechte
Arbeitsbedingungen,
Chancengleichheit und Lohngerechtigkeit sowie die tatsächlich
gelebte Partnerschaft von Männern und Frauen.
(Foto: Bundesregierung / Steffen Kugler)
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WIECZOREK-ZEUL, HEIDEMARIE,
*21.11.1942:
Mitglied des Deutschen Bundestages,
Bundesministerin a. D.
SPD-Politikerin mit langjährigem Engagement
in der Entwicklungszusammenarbeit und der
Europapolitik. Setzt sich aktiv für die
Gestaltung einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen
Globalisierung, für engagierte Friedenspolitik, für Abrüstung
und für die Rechte der Frauen weltweit ein. Vertritt eine Politik
der gleichberechtigten Partnerschaft mit den Entwicklungsländern.
59
sen Erfolg 1930 und 1931. Ende 1930 belegte die Kölnerin in der
Weltrangliste den zweiten Platz und gewann ein Jahr später überraschend das Finale der internationalen französischen Meisterschaften in Paris. Ihren größten Erfolg feierte sie 1931 in
Wimbledon, wo sie als erste Deutsche den Titel im Damen-Einzel
gewann. (Foto: Deutscher Tennis Bund e.V.)
WÖHRL, DAGMAR G.,
*05.05.1954:
MdB,
parl. Staatssekretärin a. D.,
Die Rechtsanwältin und Unternehmerin ist seit
1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit
der 17. Legislaturperiode ist sie Vorsitzende des Ausschusses für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen
Bundestages. Daneben ist sie Mitglied im Ausschuss für Kultur
und Medien sowie stellvertretedes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Als Präsidentin des Tierschutzvereins Nürnberg-Fürth
engagiert sie sich ehrenamtlich für den Tierschutz. Mit ihrer
Emanuel-Stiftung kümmert sie sich um benachteiligte Kinder
weltweit.
ZYPRIES, BRIGITTE,
*16.11.1953:
MdB,
Bundesministerin der Justiz a. D.
Die Juristin wurde 1998 unter Otto Schily
Staatssekretärin im Bundesinnenministerium.
Von 2002 bis 2009 war sie Bundesministerin
der Justiz. Seit 2005 ist sie Bundestagsabgeordnete, ihren
Wahlkreis Darmstadt gewann sie dreimal direkt. Seit Dezember
2013 ist sie Parlamentarische Staatssekretärin beim
Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Koordinatorin
der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt. Sie engagiert sich
konsequent für den sozialen Rechtsstaat und für die gleiche
Teilhabe aller in der Gesellschaft.
(Foto: © SPD Parteivorstand / Susie Knoll / Florian Jaenicke)
S PO RT
AUSSEM, CILLY,
*04.04.1909, †22.03.1963:
Tennisspielerin.
60
Gewann 1927 als 18-Jährige erstmals die
Internationalen Deutschen Meisterschaften am
Hamburger Rothenbaum und wiederholte die-
BACH, LIESEL,
*14.06.1905, †21.01.1992:
Kunstfliegerin.
Ab 1930 fünf Jahre in Folge dt. Meisterin,
1934 und zuletzt 1963 Europameisterin im
Damenkunstflug. Goldenes SportfliegerAbzeichen und unzählige Preise und Pokale
auch bei internationalen Kunstflugwettbewerben. Erhielt 1931
als erste Frau die Genehmigung zur Fliegerausbildung. Lebte drei
Jahre in Indien. Überflog dort den Nanga Parbat und später den
Mount Everest. (Foto: DHM, Berlin)
BEESE, MELLI,
*13.09.1886, †22.12.1925:
Flugpionierin,
Flugzeugkonstrukteurin.
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Erhielt nach einigen Schwierigkeiten als erste
Frau in Deutschland einen Flugzeugführerschein und zeigte außerordentliche
Leistungen als Pilotin und Fluglehrerin. Brach auf der
Johannisthaler Herbstflugwoche 1911 den Dauerweltrekord für
Frauen. Gründete nach einem eigenen Konzept eine Flugschule.
Konstruierte innovative Flugzeuge.
KLEINSCHMIDT, JUTTA,
*29.08.1962:
Profi-Marathon-Rallyefahrerin,
Buchautorin.
Arbeitete vor ihrer Rennfahrerinnen-Karriere
bis 1992 als Ingenieurin in der FahrzeugEntwicklungsabteilung von BMW. Gewann als
erste und bisher einzige Frau in 2001 die Rallye Paris-Dakar in
61
der Gesamtwertung. Zahlreiche Erfolge in weiteren internationalen Marathon-Rallyes.
LINSENHOFF, ANN KATHRIN,
*01.08.1960:
Dressurreiterin,
Stellvertretende Vorsitzende UNICEF
Deutschland,
Gründerin der Linsenhoff-Stiftung
und der Ann-Kathrin-LinsenhoffUNICEF-Stiftung.
Linsenhoff ist Mannschafts-Olympiasiegerin der Dressurreiter
1988 und Mannschafts-Weltmeisterin 1990 und 2002. Die
Tierärztin und Inhaberin des Gestüts Schafhof in
Kronberg/Taunus gründete 2002 eine eigene Stiftung unter dem
Dach von UNICEF und 2014 die Linsenhoff-Stiftung. Die
Linsenhoff-Stiftung fördert hierzulande Bildungsprojekte. Ziel ist
es,
dass
Kinder,
Jugendliche
und
Frauen
mit
Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Familien
ihren Platz in unserer Gesellschaft finden. Die Hessin ist ein
Kommunikationstalent. Sie betreibt ihr gesellschaftliches Engagement als Stifterin, Stellvertretende Vorsitzende von UNICEF
Deutschland und in anderen Gremien mit der gleichen Disziplin
und Akribie wie einst den Leistungssport Reiten.
NERIUS, STEFFI,
*01.07.1972:
Leichtathletin.
62
Steffi Nerius – ehemalige deutsche Speerwerferin, die ab 2000 zur absoluten Weltspitze
gehörte. Ihre größten Erfolge: Gewinn der
Goldmedaille bei der Leichtathletik WM 2009
in Berlin und der Europameisterschaft 2006, sowie der 2. Platz
bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Sie beendete 2009
ihre Karriere und wurde im selben Jahr zur Sportlerin und zum
„Champion des Jahres“ gekürt. Sie hat einen Abschluss als
Diplom-Sportlehrerin, arbeitet als hauptamtliche Trainerin beim
TSV Bayer 04 Leverkusen im Behindertensport und engagiert
sich als Schirmherrin für den Verein aclive. Deutschlands
Leichtathletin des Jahres 2004 wurde 2008 unter anderem mit
dem Rudolf-Harbig-Preis und dem Verdienstorden des Landes
NRW ausgezeichnet. (Foto: DKB – Deutsche Kreditbank AG)
NEUNER, MAGDALENA,
*09.02.1987:
Biathlon-Olympiasiegerin.
2008 gewann Magdalena Neuner als jüngste
Biathletin aller Zeiten den Gesamt-Weltcup.
Lena gehört sowohl national als auch international zu Deutschlands beliebtesten und
bekanntesten Sportlerinnen. 2007, 2011 und 2012 wurde sie von
Deutschlands Sportjournalisten zur „Sportlerin des Jahres”
gewählt. Mit dem Gewinn der Verfolgungs-Gesamtwertung hat
Lena auch ihre Kristallkugel-Sammlung komplettiert. Im März
2012 beendete sie ihre aktive Sportlerkarriere. Als ehrenamtliche
Botschafterin engagiert sie sich mittlerweile für soziale
Einrichtungen wie z.B. die Björn Schulz-Stiftung und kümmert
sich zusammen mit ihrem Mann Josef Holzer um ihre im Mai
2014 geborene Tochter Verena Anna.
(Foto: Nicolas Olonetzky/Lana Grossa)
ZUCHOLD, ERIKA,
*19.03.1947:
Lehrerin, Leistungssportlerin,
Künstlerin.
Blickt auf eine erfolgreiche, mit vielen
Auszeichnungen gewürdigte Turnkarriere
zurück. War die erste Frau der Welt, die einen
Flick-Flack auf dem Schwebebalken turnte. Sie arbeitet heute als
Malerin, Grafikerin und Bildhauerin.
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W I RTSCHAF T
AHLMANN, KÄTE,
*1890, †1963:
Unternehmerin.
Käte Ahlmann übernahm nach dem Tod ihres
Mannes 1931 die Leitung des ältesten und
größten
Industriebetriebes
SchleswigHolsteins, der Carlshütte in Büdelsdorf bei
Rendsburg. Die Eisengießerei beschäftigte damals über 3.000
Mitarbeiter.
Zusammen
mit
anderen
engagierten
Unternehmerinnen gründete sie 1954 die Vereinigung von
63
Unternehmerinnen in Deutschland (VvU), deren erste
Präsidentin sie bis 1962 war. Dieses Netzwerk bot den
Unternehmerinnen in der Nachkriegszeit fachlichen Austausch,
Unterstützung und wirtschaftspolitischen Einfluss. Aus dem VvU
wurde später der Verband deutscher Unternehmerinnen e.V.
(VdU). Für ihr weitreichendes gesellschaftspolitisches
Engagement wurde Käte Ahlmann das große Verdienstkreuz und
der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Ihr zu Ehren wurde 2001 die Käte Ahlmann Stiftung nach ihr
benannt.
AMBERGE, ANDREA,
*16.10.1961:
Flugkapitänin.
Bereits 1980 entdeckte ich meine Leidenschaft
für die Fliegerei. Da es damals undenkbar war,
als Frau im kommerziellen Cockpit zu arbeiten, habe ich nach meiner Bankausbildung
einige Jahre im medizinischen Bereich gearbeitet und bin privat
geflogen. Zwischen 1985 und 1988 habe ich mich fliegerisch zur
Verkehrsflugzeugführerin weitergebildet.
Seit 1989 bin ich Flugzeugführerin bei einer namhaften deutschen
Fluglinie, wo ich zunächst als Copilotin auf Boeing B737 und
später auf dem Airbus A340 geflogen bin. Seit 2000 bin ich
Flugkapitänin. Die ersten Jahre flog ich den Airbus A320 und seit
2008 bin ich Flugkapitänin auf dem Airbus A340. Damals die
erste Flugkapitänin auf dem A340 bundesweit. Mir liegt die
Förderung von Frauen in der Luftfahrt und in technischen
Berufen sehr am Herzen. In meiner Freizeit fliege ich
Hubschrauber.
BAGEL-TRAH, SIMONE,
Dr.,
Vorsitzende des Aufsichtsrats und
des Gesellschafterausschusses
Henkel.
64
Im Jahr 2009 rückte Simone Bagel-Trah als erste
Frau in Deutschland an die Spitze des
Aufsichtsrats eines DAX-Konzerns. Die promovierte Mikrobiologin
steht seitdem als Vorsitzende des Aufsichtsrats und des
Gesellschafterausschusses von Henkel den beiden Kontrollgremien
des von ihrem Ururgroßvater 1876 gegründeten Unternehmens vor.
BEHRENDT, BIRGIT A.,
Vice President der Ford Motor
Company, mit globaler Einkaufsverantwortung für Fahrzeugprogramme und Regionen.
Birgit A. Behrendt ist eine Autopionierin. Sie
startete 1978 ihre Karriere nach dem Abitur
bei den Ford-Werken mit einer kaufmännischen Lehre, der
berufsbegleitend ein Studium der Betriebswirtschaft an der
Kölner Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA, Abschluss
1989) folgte. In ihrer vorherigen Funktion als Vice President,
Purchasing, Ford of Europe, war Behrendt seit dem Februar
2004 Vorstandsmitglied von Ford Europa. Neben ihrer Tätigkeit
als Vorstandsmitglied bei Ford of Europe war Birgit Behrendt
von 2004 - 2010 zudem Mitglied des Aufsichtsrates der Ford
Werke GmbH sowie der Getrag Ford Transmission (GFT)
GmbH, eines Joint Ventures von Getrag und Ford. Im Jahre
2010 folgte der Wechsel in die Konzernzentrale in Dearborn, im
US-Bundesstaat Michigan. Seit August 2013 bekleidet Birgit
Behrendt die Position eines Corporate Officer der Ford Motor
Company. Sie ist seit September 2012 Mitglied im Vorstand des
Michigan Chapter der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer
des Mittleren Westens in Chicago (AHK USA-Chicago). Seit
Januar 2015 ist Behrendt außerdem Mitglied des Aufsichtsrates
der KION AG in Wiesbaden. Im Laufe ihrer Karriere bei Ford
wurde Birgit Behrendt mehrmals ausgezeichnet: So wurde sie im
Januar 2008 von der Fachzeitschrift „Automotive News Europe“
als „Woman of the Year“ ausgezeichnet. Weiterhin zählt
Automotive News Birgit Behrendt nach 2010 auch 2015 zu den
„100 Leading Women in the Automotive Industry“.
Aufgrund ihres herausragenden Einsatzes für Diversity und die
Förderung von Vielfalt im Hause Ford wurde sie darüber hinaus
im Jahre 2011 vom „Diversity Journal“ in den Kreis der
„Women worth Watching“ aufgenommen. Neunte Preisträgerin
des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES
2010.
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BOLLIN-FLADE, DAGMAR,
Dipl.-Ing.,
*17.09.1956:
Unternehmerin.
Geschäftsleitung
als
geschäftsführende
Gesellschafterin des erfolgreichen mittelständi-
65
66
schen Unternehmens Christian Bollin Armaturenfabrik GmbH.
Erste Preisträgerin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2002. Mitgliedschaft in vielen wirtschaftlichen und sozialen Organisationen. Als Frau in einem männlich
dominierten Berufsfeld engagiert sie sich nicht nur für die
Gleichstellung von Frau und Mann in der Gesellschaft, sondern
insbesondere für den weiblichen Nachwuchs in technischen und
naturwissenschaftlichen Berufen. Von 1995 - 2009
Vizepräsidentin der IHK Frankfurt und in dieser Funktion
Mitinitiatorin des Projektes „FrauenMachtKarriere®“. Dagmar
Bollin-Flade ist Trägerin des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland seit 2011. 2013 Verleihung der Bürgermedaille der
Stadt Frankfurt am Main. Seit 2014 Mitglied im Beirat für Fragen
des gewerblichen Mittelstands und der freien Berufe beim
Bundesminister für Wirtschaft und Energie (BMWi). Dagmar
Bollin-Flade ist seit 2014 Vorbild-Unternehmerin in der Initiative
„FRAUEN unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Energie.
BORTENLÄNGER, CHRISTINE,
Dr.,
*17.11.1966:
Geschäftsführender Vorstand
Deutsches Aktieninstitut e.V.
2000 bis 2012 in der Geschäftsführung der
Börse München und Vorstand des
Börsenträgers. Sie war damit die erste und jüngste Frau in einer
solchen Position. Seit September 2012 ist Christine Bortenlänger
geschäftsführendes Mitglied des Vorstandes des Deutschen
Aktieninstituts e.V. Die finanzielle Allgemeinbildung der
Deutschen liegt ihr besonders am Herzen. Sie bekleidet zahlreiche
Ehrenämter und ist im Aufsichtsrat von Covestro AG, OSRAM,
SGL Carbon, und TÜV SÜD. Frau Bortenlänger ist die sechste
Preisträgerin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN
DES JAHRES 2007. Seit 2009 ist sie Trägerin des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
BURDA, AENNE,
*28.07.1909, †03.11.2005:
Gründerin der Zeitschrift
„Burda-Moden“.
Sie machte diese Zeitschrift zum größten
Modemagazin der Welt. Leitete 45 Jahre den
Verlag ihrer Zeitschrift „Burda Moden“, der
1994 im Konzern Hubert Burda Media aufging. (Foto: Archiv
Hubert Burda Media)
CLOSS, SISSI,
*01.04.1954:
Prof.,
Geschäftsführerin der C-Topic
Consulting GmbH, Berg.
Diplom-Informatikerin und Professorin
für Informations- und Medientechnik an
der Hochschule Karlsruhe.
Sissi Closs, Diplom-Informatikerin, ist seit 1997 Professorin für
Informations- und Medientechnik an der Hochschule Karlsruhe.
Sie hat die Entwicklung der Technischen Dokumentation in
Deutschland maßgeblich geprägt. Bereits 1987 hat sie das erste
Dienstleistungsunternehmen für Softwaredokumentation in
Deutschland gegründet und in 25 Jahren zu einer der bekanntesten Unternehmensgruppen in Deutschland ausgebaut. Sie hat
die Comet-Firmengruppe 25 Jahre bis Ende 2012 geleitet. Nach
dem erfolgreichen Verkauf im Oktober 2012 leitet sie heute
neben ihrer Professur das Beratungsunternehmen für Informationsarchitektur, C-Topic Consulting. Sissi Closs zählt zu den
führenden Experten für Online-Dokumentation, Informationsarchitektur und XML und gehört zu den DITA-Pionieren in
Deutschland. Die von ihr entwickelte Klassenkonzepttechnik hat
sich für die Strukturierung von Informationen beliebiger
Komplexität bewährt. Als Unternehmerin hat sie eine innovative
Unternehmenskultur mit flexiblen Arbeitsmodellen entwickelt,
die es ermöglicht, effektiv und menschengerecht in einem hoch
dynamischen Dienstleistungsgeschäft zusammenzuarbeiten. Sie
ist eine engagierte Wegbereiterin für die Umsetzung innovativer
Arbeitsformen und Förderung der Chancengleichheit von Frauen
und Männern im Beruf. Seit vielen Jahren fördert Sissi Closs zahlreiche Aktivitäten, um junge Frauen für technische Berufe zu
interessieren. Ihr soziales Engagement wurde mit der Bayerischen
Staatsmedaille gewürdigt und Sissi Closs wurde vielfach ausge-
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zeichnet, zuletzt im Dezember 2012 von der Technischen
Universität München mit dem „Entrepreneur of Excellence“. Seit
August 2013 ist Sissi Closs die Aufsichtsratsvorsitzende der
Fischer Computertechnik FCT AG.
DAMMANN, ANGELIKA,
Dr.,
*16.09.1959:
Ehem. Vorstand SAP AG,
Internationale Unternehmensberaterin &
Executive Coach.
Eine der führenden Frauen in der Deutschen
Wirtschaft und als erst zweite Frau in 2010 in den Vorstand eines
DAX-Konzerns berufen. War Mitglied im Aufsichtsrat der
ESMT-European School of Management and Technology. Als
eine der wenigen Personalverantwortlichen auf Vorstands- und
Geschäftsführerebene machte sie sich schon früh für eine strategische Rolle von Human Resources als aktiver Mitgestalter einer
Unternehmensstrategie stark, die den Mitarbeiter als zentralen
Erfolgsfaktor in den Mittelpunkt des Handelns stellt. Setzt sich
auch als Unternehmerin für eine Änderung des Rollenbildes der
Frau in der deutschen Gesellschaft ein, um nachhaltig eine stärkere Beteiligung von Frauen in Führungspositionen zu erreichen.
Sie ist die zehnte Preisträgerin des MESTEMACHER PREISES
MANAGERIN DES JAHRES 2011.
DIETZE, CLAUDIA,
*1968:
Co-Gründerin und Geschäftsführerin
des Softwarehauses freiheit.com
technologies.
68
Claudia Dietze ist Co-Gründerin und kaufmännische Geschäftsführerin einer der innovativsten und modernsten Software-Unternehmen in Europa.
Gegründet 1999 in Deutschland, zählt freiheit.com zu den
Internet-Pionieren und entwickelt seitdem individuelle Software
auf Basis von Internet-Technologien für das Who’s Who der
Industrie und Wirtschaft. Finanzielle Unabhängigkeit, kaufmännische Exzellenz und kompromisslose Verlässlichkeit sind die
Grundwerte, auf deren Basis Claudia Dietze als
Geschäftsführerin freiheit.com seit eineinhalb Jahrzehnten erfolgreich
führt.
Die
gebürtige
Bremerin
studierte
Wirtschaftswissenschaften, liebt CrossFit, sammelt Fotografien
und beschäftigt sich mit Interior Design und Architektur – was
man auch und vor allem im Hamburger Firmensitz von
freiheit.com sehen kann.
DINGWORT-NUSSECK, JULIA,
Dr.,
*06.10.1921:
Fernsehjournalistin und Landeszentralbank präsidentin i. R.
Die Volkswirtin war in allen von ihr ausgeübten Funktionen (auch manchen Ehrenämtern)
die erste Frau: Erste Leiterin des Wirtschaftsfunks im NWDR –
heute NDR – (1948 bis 1969). Erste Frau auf der Fernsehkommentatorenliste der ARD (1967 bis 1976). Erste Leiterin der
Wirtschaftsredaktion Fernsehen im NDR (1969 bis 1973). Erste
Chefredakteurin Fernsehen in einer ARD-Anstalt – WDR (1973
bis 1976). Erstes (und auch einziges geblieben) weibliches
Mitglied des Zentralbankrats der Deutschen Bundesbank als
Präsidentin der Landeszentralbank in Niedersachsen (1976 bis
1988). Die Mutter von drei Kindern war von 1951 bis zu seinem
Tode Ende 2011 mit Carl Wolfgang Dingwort verheiratet.
FÖRSTER, GABRIELE,
*04.04.1952:
Verlagsleiterin Westfalen-Blatt
Vereinigte Zeitungsverlage GmbH,
Geschäftsführerin Panorama,
Print & Picture, Busse Verlag
BusseCollection Bielefeld.
Nach der Ausbildung zur Werbefachfrau folgte ein abgeschlossenes BWL-Studium mit Fachrichtung Marketing. Seit 1976 beim
Westfalen-Blatt, ab 1981 in leitender Position. Im Verlagswesen
liegt ihr besonders die Ausbildung am Herzen, verbunden mit der
Förderung der jungen Menschen. Obwohl nicht unbedingt Befürworterin der Frauenquote unterstützt sie vehement das
Weiterkommen der weiblichen Mitarbeiterinnen im Verlagswesen.
Unter ihrer Leitung haben sich die Einstellungen im Verlagswesen
verdreifacht. Credo: Frauen arbeiten nicht unbedingt besser aber
anders als Männer. Intuitive, gradlinige, faire, offene und emotionale Eigenschaften müssen Unternehmen und damit auch die
Wirtschaft ausnutzen. Dann werden Frauen auch die Welt retten.
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GIFFORD, ANGELIKA,
*07.06.1965:
Geschäftsführerin der HewlettPackard GmbH und Vicepresident der
HP Software Organisation für die
Region Deutschland, Österreich und
die Schweiz (seit 1.1.2014).
Angelika Gifford ist seit 1. Januar 2014 Geschäftsführerin der
Hewlett-Packard GmbH und verantwortet den Geschäftsbereich
Software für die Region Deutschland, Österreich und die
Schweiz. Vor ihrem Wechsel zu HP war sie in diversen
Führungspositionen bei Microsoft im In- und Ausland tätig. In
ihrer letzten Funktion verantwortete sie den Aufbau des Cyber
Security Portfolio für Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Davor
war sie Senior Director und Geschäftsleitungsmitglied der
Microsoft Deutschland GmbH und leitete die deutschlandweite
Geschäftsentwicklung der Sektoren: Öffentliche Verwaltung,
Bildung und Gesundheitswesen. Der Aufbau des PartnerGeschäftes in Deutschland sowie des Mittelstands-Segments in
Europa waren weitere wichtige Stationen ihrer Karriere bei
Microsoft. 2009 wurde Angelika Gifford durch eine unabhängige
Jury zur Managerin des Jahres gekürt (MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES). Von 2011-2014 war Frau
Gifford im Aufsichtsrat der TUI AG. Seit 2014 ist sie
Aufsichtsratsmitglied bei Paris Orléans (Rothschild), sowie seit
2015 bei ProSiebenSat.1.
HAASE, MARGARETE,
Dr.,
*16.04.1953:
Mitglied des Vorstands der DEUTZ AG,
Köln, für die Bereiche Finanzen,
Personal, Investor und Publik Relations.
Mitglied des Aufsichtsrates der ZF
Friedrichshafen AG und Fraport AG.
70
1987-1995 Leiterin Controlling Leasinggesellschaften sowie
Beteiligungen Nord- und Südamerika bei der Daimler-Benz AG,
Stuttgart, 1995-2000 Bereichsleiterin Absatzfinanzierung DASA,
Geschäftsführung Fokker Flugzeugleasing/ Absatzfinanzierungs gesellschaft für Airbus, Daimler-Benz AG, München, Amster dam, Dublin, 2000-2002 Bereichsleiterin Konzernfinanzplanung
und -steuerung DaimlerChrysler AG, Stuttgart, 2002-2006
Kaufmännische Leiterin Motorenwerk Berlin bei der
DaimlerChrysler AG, 2006-2007 Director Corporate Audit
Europa bei der DaimlerChrysler AG in Stuttgart, 2007-2009
Mitglied des Vorstands der Daimler Financial Services AG in
Berlin, seit 1. April 2009 Mitglied des Vorstands der DEUTZ
AG, Köln, für die Bereiche Finanzen, Personal, Investor und
Public Relations. Ab 2011 Mitglied des Aufsichtsrates der
Fraport. Seit 2012 Mitglied des Aufsichtsrates ZF
Friedrichshafen AG. Ab Mai 2014 Vorstandsvorsitzende des
Kölner Arbeitgeberverbandes Kölnmetall.
HARTING, MARGRIT,
*03.02.1945:
Unternehmerin und Kulturförderin.
Diplom-Handelslehrerin und Vollblutunternehmerin. Trat
1987 nach 8-jähriger
Erziehungszeit an der Seite ihres Mannes
Dietmar Harting als Generalbevollmächtigte
Gesellschafterin in die Leitung des Familienunternehmens HARTING ein. Daneben setzt sie sich engagiert für die stetige
Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region
Ostwestfalen ein und bekleidet eine Vielzahl von Ehrenämtern in
den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie ist u. a.
Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und
Ehrenbürgerin der Stadt Espelkamp.
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HARTMANN, ALEXANDRA,
*06.04.1967:
Fondsmanagerin bei Fidelity
Worldwide Investments.
Gehört zu den erfolgreichsten Fondsmanagerinnen Europas. Seit 1994 arbeitet sie
bei der Fondsgesellschaft Fidelity Worldwide
Investments und verwaltet für ihre Anleger derzeit mehr als zwei
Milliarden Euro. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau startete die damals 21-Jährige ihre internationale Karriere mit Stationen in Hongkong und London. Sie gilt als ausgewiesene Expertin
für europäische Aktien und geradlinige Strategin:
Einschätzungen auf der Basis eigener Analysen zählen für sie
mehr als die allgemeine Marktmeinung. Durch dieses Selbstbewusstsein hat sie immer wieder richtige Anlageentscheidungen
getroffen – und von unabhängigen Experten bereits viele
Auszeichnungen für ihr herausragendes Fondsmanagement erhalten.
71
HUGENDUBEL, NINA,
*14.09.1970:
Geschäftsführende Gesellschafterin
der Hugendubel GmbH, München.
Nina Hugendubel wurde 1970 in München
geboren. Sie studierte nach einem
Auslandsaufenthalt an der Pariser Sorbonne
und abgeschlossener Buchhandelslehre Politik, Philosophie und
Wirtschaft in Passau und Berlin. Nach dem Studium wechselte
sie ins Verlagswesen und arbeitete insgesamt sechs Jahre lang für
Time Warner in New York und Holtzbrinck in München, New
York und Stuttgart. 2001 trat sie schließlich in das Unternehmen
ihres Vaters ein und verantwortet dort als geschäftsführende
Gesellschafterin die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Internet,
New Media und Digitalgeschäft. Darüber hinaus engagiert sie
sich ehrenamtlich in folgenden Verbänden, Vereinen und sonstigen Organisationen: Sie ist Vorsitzende des Gremiums Literatur
im Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft im BDI; Mitglied des
Kuratoriums und Verwaltungsrats des Instituts für
Wirtschaftsforschung (ifo); Mitglied des Kuratoriums der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung; Beiratsmitglied
der Münchener Buchwissenschaften; Mitglied des Vorstands der
City Partner München und Mitglied des Frauenbeirats der
HypoVereinsbank München.
KÄFERLE, HEIKE,
*28.05.1958:
Diplom-Mathematikerin
Geschäftsführerin des Software- und
Beratungsunternehmens TEAM GmbH.
72
Angefangen als Softwareentwicklerin über
Projektleiterin und Abteilungsleiterin entwikkelte sie sich zur Geschäftsführerin des erfolgreichen ostwestfälischen IT-Unternehmens mit den Schwerpunkten Logistik und
Datenbanken. Darüber hinaus ist sie in diversen Gremien tätig
und engagiert sich für Frauen in Führungspositionen u. a. als
Mentorin, fördert weiblichen Nachwuchs in männerdominierten
Fachgebieten und Aufsichtsratstätigkeiten. Sie ist Vorsitzende der
Universitätsgesellschaft Paderborn. Als Privatpilotin ist sie
Präsidentin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen e.V. und fördert auch hier Frauen in typischen Männerdomänen.
KÄRCHER, IRENE,
*25.05.1920, †22.04.1989:
Geschäftsführende Gesellschafterin
der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
1959–1989.
Irene Kärcher, geborene Herzog, wächst zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Eberhard und
der älteren Schwester Rose auf. Sie besucht zunächst die
Realschule, später eine Hauswirtschaftsschule am Bodensee. Es
folgt eine Anstellung als Sekretärin bei Daimler-Benz in StuttgartUntertürkheim. Dort steigt die junge Frau rasch von der
Chefsekretärin der Personalabteilung zur Junior-Sekretärin des
Generaldirektors Wilhelm Haspel auf. In seinem Büro lernt sie
dann Alfred Kärcher kennen, der 1935 sein gleichnamiges
Industrieunternehmen gegründet hat. Das Paar heiratet 1949, hat
zwei Kinder und wohnt auf dem Werksgelände in Winnenden;
Irene Kärcher kümmert sich um Kinder und Haus, begleitet aber
auch ihren Mann zu wichtigen geschäftlichen Anlässen und kennt
auch alle Mitarbeiter persönlich. Als ihr Mann 1959 stirbt, stellt sie
ihr Leben in den Dienst der Firma und übernimmt die Leitung bis
zu ihrem Tod im Jahre 1989. Ihre Tatkraft, ihre Menschenkenntnis
und ihr Geschäftssinn sind ausschlaggebend für den weltweiten
Erfolg des Unternehmens, das innerhalb weniger Jahrzehnte zum
Marktführer auf dem Gebiet der Reinigungstechnik aufsteigt. Irene
Kärcher erhält zahlreiche Ehrungen, darunter das Verdienstkreuz
1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1984. 2009
wird sie posthum als erste Frau in die „Handelsblatt Hall of Fame
des deutschen Unternehmertums“ aufgenommen.
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KÖCHER, RENATE,
Prof. Dr.,
*17.07.1952:
Geschäftsführerin des
Instituts für Demoskopie
Allensbach (seit 1988).
Regelmäßige publizistische Tätigkeit für die
FAZ. Aufsichtsratsmitglied international tätiger Unternehmen.
Wissenschaftliche Beiratstätigkeiten.
73
KOEDERITZ, MARTINA,
*1964:
General Manager IBM DACH –
Germany, Austria & Switzerland,
Vorsitzende der Geschäftsführung.
Martina Koederitz wurde 1964 geboren. Sie
studierte in Stuttgart und schloss ihr Studium
als Diplom-Betriebswirtin ab. Danach begann 1987 ihre Karriere
bei IBM als Systemberaterin, nach mehreren Aufgaben im
Vertrieb übernahm sie 1998 als Sales Managerin erste
Führungsaufgaben. Diese erweiterten sich stetig und knapp fünf
Jahre später leitete sie als Vice President den Vertrieb der IBM
Großrechnersparte in Europa. Weitere internationale Erfahrung
sammelte Martina Koederitz auf weltweiter Ebene als Client
Advocacy Executive im Büro von IBM CEO Sam Palmisano in
Armonk. Im Mai 2011 übernahm sie als erste Frau in der IBM
Geschichte die Geschäftsführung der IBM Deutschland und
2013 zusätzlich die Verantwortung für die Geschäfte in
Österreich und der Schweiz. Martina Koederitz ist Preisträgerin
des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES
2015.
KOLMSEE, INES,
*04.04.1970:
Vorstand Technik EWE AG.
1996-2004: Nach deutschem UniversitätsDiplom in Energie- und Verfahrenstechnik
sowie zusätzlichem Abschluss an der französischen Bergakademie „Ecole des Mines de St.
Etienne“ Berufseinstieg bei der Unternehmensberatung A.T.
Kearney; 2001 MBA-Abschluss am INSEAD (Frankreich); weitere berufliche Stationen: Ericsson sowie Finanz-Geschäftsführung
Versatel (beide Telekommunikation), Finanzen und Restrukturierung bei Arques Industries (Industrie Beteiligungsgesellschaft).
Von 2004-2013 Vorstandsvorsitzende des SKW Metallurgie
Konzerns. Von 2008-2013 war sie die einzige Vorstandsvorsitzende eines der 160 Index-Konzerne (DAX30, MDAX, SDAX,
TecDAX). Ines Kolmsee ist die 12. Preisträgerin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2013. Seit 2010
unternehmerische Tätigkeit im Energiebereich (von 2013-2015
auch operativ). Seit 1.5.2015 Vorstand Technik der EWE AG.
74
KRUSE, KÄTHE,
*17.09.1883, †19.07.1968:
Puppenkünstlerin.
Produzierte in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts kindgerechte Puppenmodelle in
Handarbeit, die auch heute noch in traditioneller Art in den „Käthe Kruse Werkstätten
Donauwörth“ hergestellt werden. (Foto: Archiv Käthe Kruse)
KUX, BARBARA,
MBA mit Auszeichnung,
*26.02.1954:
Mitglied der Aufsichtsräte von
Henkel und Total.
Barbara Kux ist Mitglied der Aufsichtsräte von
Henkel und Total. Sie ist außerdem Mitglied
der Boards of Directors von Engie (GDF Suez), Umicore und
Firmenich. Bis 2013 war sie als erste Frau in der 160-jährigen
Unternehmensgeschichte Mitglied des Vorstands von Siemens.
Barbara Kux wurde 1954 in Zürich geboren. Nach Studien in der
Schweiz und als AFS-Stipendiatin in den USA erlangte sie am
INSEAD in Fontainebleau einen MBA mit Auszeichnung.
Ihre berufliche Laufbahn begann sie bei der Unternehmensberatung McKinsey in Deutschland. Nachdem sie dort zur
Seniorprojektleiterin aufstieg, wurde sie in das Management ihres
Klienten ABB berufen. Für das Unternehmen der Energie- und
Automatisierungstechnik baute sie im Kraftwerksgeschäft die
Marktführerschaft in Mittel- und Osteuropa auf. Dasselbe gelang
ihr anschließend bei Nestlé für Verbrauchsgüter des täglichen
Bedarfs. Als Mitglied der Konzernleitung von Royal Philips und
danach des Vorstands von Siemens steigerte sie die Ergebnisse
aus Beschaffung und Umwelttechnologie um mehrere Milliarden
Euro. Beide Industrieunternehmen erreichten unter ihrer Ägide
Spitzenwerte im Dow Jones Sustainability Index; 2012 und 2013
wurde Siemens in diesem Index als nachhaltigstes
Industrieunternehmen der Welt ausgezeichnet. Seit 1995 gehört
Barbara Kux zum Kreis der Global Leaders of Tomorrow des
Weltwirtschaftsforums in Davos. Das Wall Street Journal
erwählte sie zu den „Leading International Business Women“,
desgleichen
kontinuierlich
über
zehn
Jahre
das
Wirtschaftsmagazin Fortune. 2012 erhielt sie außerdem vom
deutschen Bundesumweltminister Peter Altmaier den
Umweltpreis für Großunternehmen. Barbara Kux ist Mitglied
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75
des Beirats von INSEAD sowie des Stiftungsrats der Max
Schmidheiny-Stiftung an der Universität St. Gallen. An dieser
Hochschule ist sie auch Lehrbeauftragte für „Nachhaltigkeit als
Geschäftschance“.
LANGE, ILONA,
Dr.,
*12.08.1966:
Hauptgeschäftsführerin
der Industrie- und Handelskammer
Arnsberg, Hellweg-Sauerland.
Dr. Ilona Lange wurde am 12.08.1966 in
Braunschweig geboren. Ihre Karriere startete die DiplomChemikerin 1994 als Laborleiterin der Forschungsgruppe
Anorganische Chemie bei der Henkel KGaA in Düsseldorf und
übernahm dort im Jahre 2000 die Forschungsplattform „System
Technologies“ als Leiterin. 2003 erhielt sie den MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES.
Im Oktober 2004 wurde sie zur Hauptgeschäftsführerin der
Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland
gewählt und ist dort Geschäftsführerin der VWA (Verwaltungsund Wirtschaftsakademie) Hellweg-Sauerland GmbH und
Geschäftsführerin des IHK-Bildungsinstituts Hellweg-Sauerland
GmbH.
Sie engagiert sich für die Chancengleichheit von Frauen und hat
in der IHK Arnsberg zum Beispiel das Forum IHKWirtschaftsfrauen ins Leben gerufen. Darüber hinaus wurde sie
zur Vorsitzenden des Industriebeirats des Fraunhofer
Anwendungszentrums Soest berufen und engagiert sich im
Kuratorium der Stiftung BWT „Bildung, Wissenschaft,
Technologie“ in Soest, ist Mitglied des Aufsichtsrates der IHKGFI mbH (Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH) in
Dortmund und stellv. Mitglied im Aufsichtsrat der
Bürgschaftsbank NRW GmbH.
LAUTENSCHLÄGER, SABINE,
*03.06.1964:
Mitglied des Direktoriums
der Europäischen Zentralbank.
76
Sabine Lautenschläger, geboren 1964 in
Stuttgart, studierte Rechtswissenschaften in
Bonn. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen begann sie
ihre berufliche Laufbahn im Bundesaufsichtsamt für das
Kreditwesen. Ihre Karriere führte sie über mehrere
Führungspositionen in der zwischenzeitlich umbenannten
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) 2008
schließlich in das Amt der Exekutivdirektorin Bankenaufsicht
der BaFin. 2011 wechselte Lautenschläger zur Deutschen
Bundesbank und wurde dort als erste Frau Vizepräsidentin,
bevor sie im Januar 2014 in das Direktorium der Europäischen
Zentralbank wechselte. Dort ist sie seit Anfang Februar 2014 als
stellvertretende Vorsitzende mit für den einheitlichen
Europäischen Aufsichtsmechanismus verantwortlich. Seit
September 2014 vertritt sie den einheitlichen Europäischen
Aufsichtsmechanismus im Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht.
MATTHÄUS-MAIER, INGRID,
*09.09.1945:
Ehemaliges Mitglied des Vorstandes
der KfW Bankengruppe.
Von Oktober 2006 bis 07.04.2008 Sprecherin
des Vorstandes der KfW Bankengruppe. Von
1999 bis Mitte 2008 Mitglied des Vorstandes.
Verheiratet, zwei Kinder. 1976 Mitglied des Deutschen
Bundestages für die FDP. 1979-1982 Vorsitzende des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages. 1982 Niederlegung aller
Ämter sowie des Bundestagsmandats. Wechsel von der FDP zur
SPD. 1983 Wiederwahl für die SPD in den Bundestag. 1988
Stellv. Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion. 9 Jahre lang im
Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau, in den letzten beiden Jahren deren Sprecherin. Frau Matthäus-Maier ist Vorsitzende des Kuratoriums der Friedrich-Ebert-Stiftung, Beiratsmitglied der giordano-bruno-stiftung, Verbandsrat des Deutschen
Verbandes für Wohnungswesen, Präsidentin der Vereinigung der
ehemaligen Bundestags- und Europaabgeordneten.
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MOHN, LIZ,
*21.06.1941:
Vorsitzende der
Gesellschafterversammlung
der Bertelsmann
Verwaltungsgesellschaft mbH.
Nach dem Tode ihres Mannes Reinhard Mohn
77
repräsentiert sie die fünfte Generation der Eigentümerfamilien
Bertelsmann/Mohn des Medienunternehmens Bertelsmann. Sie
gehört dem Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA an
und ist stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes sowie des
Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung.
NIKUTTA, SIGRID EVELYN,
Dr.,
*01.04.1969:
Vorsitzende des Vorstands, Vorstand
Betrieb der Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG).
Seit 2010 führt sie als erste Frau in der
Geschichte der BVG das Unternehmen. Die promovierte
Psychologin und Mutter von vier Kindern begann ihre berufliche
Entwicklung 1993-1996 im Bereich Management und
Restrukturierung in einer mittelständischen Unternehmensgruppe in Ostwestfalen. Seit 1996 bei der Deutsche Bahn AG
arbeitete sie bis 2000 im Bildungsbereich der Bahn in verschiedenen Leitungsfunktionen in Dresden und Frankfurt/Main. 2001
bis 2010 war sie dann im Schienengüterverkehrsbereich der Bahn
(DB Schenker Rail) Leiterin Personalplanung, Personalcontrolling und Personalleiterin in Duisburg und Mainz. Im
Anschluss war sie Leiterin der Produktion und Sprecherin der
Geschäftsführung des Transportbereichs Ganzzugverkehr in
Mainz und direkt vor ihrem Wechsel nach Berlin Vorstand
Produktion der DB Schenker Rail Polska S.A. in Zabrze/Polen.
Lebensmotto: Sei einfach du selbst und nutze den Tag. Sie ist die
elfte Preisträgerin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2012.
NOELLE, ELISABETH,
Prof. Dr.,
*19.12.1916, †25.03.2010:
Gründerin und Leiterin des Instituts
für Demoskopie Allensbach.
Stifterin der 1996 gegründeten Stiftung
Demoskopie Allensbach.
78
ROER, EVA MARIA,
*19.05.1944:
Geschäftsführende Gesellschafterin
DT&SHOP
Vorstandsvorsitzende
TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V.
1978 gründete sie DT&SHOP, ein weltweit
agierender Versandhandel für dentaltechnische Produkte mit
heute ca. 300 Beschäftigten. 1990 war sie Unternehmerin des
Jahres. Seit den 1990er-Jahren engagiert sie sich stark für die
Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf. Der
Verein TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. zeichnet seit 1997
Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung
sowie Verbände aus, die sich erfolgreich und nachhaltig für
Chancengleichheit und Vielfalt in der Unternehmenskultur einsetzen. Über 600 Prädikate konnten seitdem verliehen werden.
Frauen in den Chefetagen sind ein wichtiger Erfolgsfaktor – dass
immer mehr Frauen den Weg dorthin finden, dafür setzt sie sich
als Vorstandsvorsitzende von TOTAL E-QUALITY und als
Unternehmerin im eigenen Betrieb engagiert ein. Ihr Engagement
wurde mehrfach gewürdigt, u. a. 2001 mit dem Verdienstkreuz
am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
und 2007 mit dem Bayerischen Verdienstorden.
ROSENBERGER, MICHAELA
*12.05.1960:
Vorsitzende der Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Michaela Rosenberger ist gelernte Hotelfachfrau
und staatlich geprüfte Betriebswirtin sowie
Berufsschulfachlehrerin. 2003 wurde sie zunächst
zur stellvertretenden Vorsitzenden, 2013 dann zur Vorsitzenden der
Gewerkschaft NGG gewählt.
Mit ihr steht erstmals eine Frau an der Spitze einer Industrie- gewerkschaft. Auch in dieser Funktion ist sie zuständig für Frauen- und
Gleichstellungspolitik und engagiert sich insbesondere für die Themen
„Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, „Entgeltgleichheit von
Frauen und Männern“ und gegen sexuelle Belästigung am
Arbeitsplatz. Sie setzt sich ein für eine diskriminierungsfreie
Arbeitswelt und bessere Chancen für junge Menschen, insbesondere
auch für Migrantinnen und Migranten. Hierzu gehört auch ein gerechter Lohn, von dem man leben kann. Der von NGG mit auf den Weg
gebrachte gesetzliche Mindestlohn ist hierbei ein wichtiger Baustein.
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79
RÜBSAMEN-SCHAEFF, HELGA,
Prof. Dr.,
Beiratsvorsitzende der AiCuris
GmbH & Co. KG, (Bio) Chemikerin
und Infektiologin, Professorin an
der Goethe Universität
Frankfurt/Main.
Helga Rübsamen-Schaeff wurde in Münchberg/Ofr. geboren und
wuchs in Düsseldorf auf. Nach Chemiestudium, Promotion und
Postdoktorandenzeiten (u.a. an der Cornell und Harvard
University, USA) leitete sie 6 Jahre lang das Chemotherapeutische
Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus in Frankfurt. Sodann war
sie 7 Jahre die Leiterin der Virusforschung der Bayer AG und
übernahm 2001 als Senior Vice President die Leitung der gesamten Antiinfektiva-Forschung der Bayer AG. Nach dem Beschluss
von Bayer, die Infektionsforschung auszugliedern, gelang ihr
basierend auf dem damaligen Portfolio die Gründung der
AiCuris GmbH & Co. KG (der Name ist von Anti-Infective
Cures = Heilung von Infektionskrankheiten abgeleitet), deren
Geschäftsführerin sie bis Februar 2015 war. Seit März 2015 ist
sie Vorsitzende des Beirats der AiCuris GmbH & Co. KG. Des
Weiteren ist sie Mitglied im Aufsichtsrat der 4SC, im
Gesellschafterrat und Aufsichtsrat der E. Merck KG bzw. der
Merck KGaA sowie Vorsitzende des Forschungsrates der E.
Merck KG. Sie ist Preisträgerin des Winnackerpreises, des
Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2004. Für die AiCuris
gewann sie den Deloitte „Breakthrough Alliance Award 2013“
und den „Step Award 2013“ von infraserv und FAZ-Institut.
2015 erhielt Helga Rübsamen-Schaeff die Auszeichnung „Distinguished Woman in Chemistry“ seitens der International Union
für Pure and Applied Chemistry, IUPAC.
SANDROCK, MARTINA,
*20.04.1960:
Inhaberin Connect & Exploit.
80
Preisträgerin des MESTEMACHER PREISES
MANAGERIN DES JAHRES 2006. Nach
dem Studium in Bielefeld und Atlanta markiert eine steile Karriere bei Unilever ihren
Weg.
So
wird
sie
mit
39
Jahren
jüngstes
Geschäftsleitungsmitglied. 2001 wird sie die erste weibliche
Geschäftsführerin von Sara Lee Deutschland und Österreich für
die Bereiche Körperpflege, Food und Haushaltsprodukte.
Zusätzlich wird ihr 2006 die Verantwortung für das KaffeeRetail-Geschäft mit der Marke Senseo übertragen. 2009 bis
2014 ist Martina Sandrock Vorsitzende der Geschäftsführung
der iglo GmbH, dem Marktführer für Tiefkühlkostprodukte.
Seit Ende 2014 leitet sie ihr eigenes Unternehmen, in dem sie
Startup-Unternehmer und den etablierten Mittelstand bei der
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle berät. Sie ist Mitglied des
Beirats einer GmbH & Co KG sowie der Beiräte "Zentrum für
Nachhaltige Unternehmensführung" an der Privatuniversität
Witten/Herdecke, Commerzbank AG Region Nord, des
Programms "Dirigieren und Führen" und der "Stiftung Forum
für Verantwortung". Außerdem engagiert sie sich in der Jury des
ZEIT Wissen Preises "Mut zur Nachhaltigkeit" und des ECR
Awards.
SCHÄFERKORDT, ANKE,
*12.12.1962:
CEO Mediengruppe RTL Deutschland,
Co-CEO RTL Group,
Mediengruppe RTL Deutschland/RTL
Group.
Anke Schäferkordt trägt seit September 2005
die Gesamtverantwortung für die Mediengruppe RTL
Deutschland und ist Geschäftsführerin von RTL Television. Seit
April 2012 ist sie zusätzlich CEO der RTL Group gemeinsam mit
Guillaume de Posch und ist Mitglied im Vorstand der
Bertelsmann AG. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft
begann Anke Schäferkordt 1988 ihre berufliche Laufbahn bei der
Bertelsmann AG.
1991 wechselte sie als Referentin für Vertriebscontrolling und
strategische Planung zu RTL plus nach Köln und übernahm ein
Jahr später die Leitung der Abteilung Controlling. Von 1993 bis
1995
war
Anke
Schäferkordt
Bereichsleiterin
Unternehmensplanung und Controlling bei RTL. 1995 wechselte
Anke Schäferkordt zum Fernsehsender VOX und übernahm dort
die kaufmännische Leitung, ab 1997 verantwortete sie zusätzlich
die Programmdirektion. Ab 1999 war Anke Schäferkordt
Geschäftsführerin von VOX. Im Februar 2005 wurde sie zum
Chief Operating Officer und stellvertretenden Geschäftsführerin
von RTL ernannt. Anke Schäferkordt ist Preisträgerin des
MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES
2014. (Foto: RTL/Stephan Pick)
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SCHINDLER-OBENHAUS, ANGELIKA,
*19.09.1962:
Vorstand KATAG AG.
2005-2007 Leiterin des Expansionsmanagements, 2007-2010 Leiterin der strategischen
Koordination des Einkaufs und Vertriebs, seit
2010 ist sie Mitglied des Vorstands und verantwortlich für den systematischen Aus- und Aufbau der Marken der
KATAG AG und deren Expansion, sowie der Logistik.
Wichtig ist ihr, Menschen zu entwickeln und zu fördern. Sie wird von
Menschen begeistert, die für ihre Ideen „brennen“ und dadurch andere mitnehmen. Eines ihrer Ziele ist es, auch den Zusammenhalt verschiedener Generationen und Kulturen in einem Team zu fördern, da
sie überzeugt ist, durch die Diversifikation von Teams bessere
Ergebnisse zu erzielen.
SCHMITTMANN-SCHLAGER, TATJANA,
Dr.,
Diplom-Chemikerin,
Geschäftsführerin der Dr. H.
Schmittmann GmbH in Velbert.
Studium an den Universitäten Bochum und
Bonn. Geschäftsführerin der Dr. H.
Schmittmann GmbH (Produktion von Saponinen, insbesondere
Quillaja-Saponin und Formtrennmitteln). Ehrenamtliche
Arbeitsrichterin am Arbeitsgericht Wuppertal, Beiratsmitglied in
der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände e.V.
Verheiratet, Mutter zweier Kinder.
SCHULZ-STRELOW, MONIKA,
Unternehmensberaterin.
82
Studium der politischen Wissenschaften in
Bonn und Berlin, langjährige Geschäftsführerin eines auf die Internationalisierung der
Wirtschaft ausgerichteten Beratungsunternehmens in Berlin; seit 9 Jahren selbstständige
Unternehmensberaterin. Sie ist seit 2012 Mitglied im
Verwaltungsrat der Deutschen Klassenlotterie Berlin und seit
Januar 2015 Mitglied des Kuratoriums der RAG Stiftung. Als
Gründungsmitglied und Präsidentin von Frauen in die
Aufsichtsräte (FidAR) e.V. setzt sie sich für eine nachhaltige
Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher
Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle
ein. Als eine der gefragtesten Expertinnen und Ideengeberin
erhöht sie die öffentliche Wahrnehmung und trägt mit FidAR zu
einer breiten Diskussion in den Medien bei. Frau Schulz-Strelow
verfolgt das Ziel der gleichen Teilhabe von Frauen und Männern
in der Unternehmensführung im Verbund mit den bei dem
Thema engagierten Frauenverbänden und steht in engem
Austausch mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Für ihre
Verdienste im Rahmen ihrer Arbeit für FidAR erhielt sie im März
2013 das Bundesverdienstkreuz.
SCHWARZENBART, URSULA,
*30.07.1958:
Talent Development and
Diversity Management,
Daimler AG.
Ursula Schwarzenbart verantwortet im
Daimler Konzern weltweit die Themen „Talent
Development“ und „Performance und Potential Management“
und ist Chief Diversity Officer für Daimler.
Die Gründerin des Global Diversity Office legt einen
Schwerpunkt ihrer Arbeit darauf, das Unternehmensziel von
20% Frauen in Führungspositionen bis 2020 zu erreichen.
Außerdem steht für Ursula Schwarzenbart die Stärkung des
Generationenmanagements und der Ausbau interkultureller
Kompetenzen im Fokus. Der Unternehmenserfolg hängt zukünftig noch stärker davon ab, wie es gelingt, die unterschiedlichen
Potentiale aller zu nutzen. Im globalen Wettbewerb sind die
erfolgreich, für die Diversity ein Teil ihrer Geschäftsstrategie ist.
Ihre Überzeugung ist, dass Unternehmen, die gute Arbeitgeber
für Frauen sind, gute Arbeitgeber für alle sind.
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SIXT, REGINE,
Aktive Unternehmerin im
Führungsteam der Sixt SE.
Die studierte Münchnerin Regine Sixt hat das
Unternehmen SIXT gemeinsam mit ihrem
Mann zu einem der größten internationalen
Autovermietungen aufgebaut. Das 1912 von
Erich Sixts Großvater gegründete Unternehmen ist seit 1986 börsennotiert und heute weltweit in 105 Ländern mit 225.000
83
Fahrzeugen an 4.500 Stationen vertreten. Regine Sixt ist die
Markenbotschafterin von SIXT, leitet das Internationale
Marketing und entwirft das Corporate Design. Im weltweit tätigen Konzern sind die gemeinsamen Söhne bereits in vierter
Generation tätig und wurden in diesem Jahr in den Vorstand
berufen. Regine Sixt gründete im Jahr 2000 die Regine Sixt
Kinderhilfe Stiftung, die in allen Sixt Ländern als offizielles CSRProgramm der Sixt SE unter dem Namen „Drying Little Tears“
agiert.
Darüber
hinaus
ist
Regine
Sixt
die
Honorargeneralkonsulin von Barbados in Deutschland,
Senatorin des BVMW sowie vielfache „Woman of the Year“. Sie
ist Trägerin des bayerischen Verdienstordens, „Citizen of the
World“ und wurde mit der Goldenen Victoria für Integration
ausgezeichnet.
STABERNACK, KRISTINA,
Dr.,
*07.09.1959:
Vorsitzende des Beirats der
STI Group, Betriebswirtin, Ärztin.
Engagierte Unternehmerin, Betriebswirtin und
Ärztin. Sie ist alleinige Eigentümerin der STI
Group und verantwortet als Vorsitzende die strategischen
Zukunftsentscheidungen der weltweit tätigen Unternehmensgruppe. Dr. Kristina Stabernack übernahm das Unternehmen,
das zu den führenden Anbietern von Verpackungen und Displays
zählt und seit vier Generationen in Familienbesitz ist, 1998 von
ihrem Vater. Neben ihrer Beiratstätigkeit absolvierte sie die
Ausbildung zur Ärztin und engagiert sich in zahlreichen wirtschaftlichen und karitativen Organisationen. Als Gründerin der
Stiftung „HOME for kids e.V.“ liegt ihr das Wohl traumatisierter
Kinder besonders am Herzen.
STACHELHAUS, REGINE,
*12.05.1955:
84
Die Trägerin des MESTEMACHER PREISES
MANAGERIN DES JAHRES 2005 war nach
ihrem Jurastudium zunächst als Anwältin in
einer Kanzlei und dann als Syndikus bei HP
tätig. Die zielstrebige und agile Managerin
stärkte und etablierte für HP das Consumergeschäft und über-
nahm dann als Geschäftsführerin und Vize-Präsidentin den
Bereich Drucken und Bildbearbeitung bei HP. Von 2009 bis 2010
Geschäftsführerin UNICEF Deutschland. Von 2010 bis 2013
Mitglied des Vorstands bei E.ON SE, Düsseldorf, zuständig für
die Bereiche Personal, Recht und Einkauf.
STIMPEL, CHRISTINE,
Dr.,
*12.03.1961:
Partnerin/Geschäftsführerin Heidrick
& Struggles Executive Search Inc.
Seit
2007
Partnerin/Geschäftsführerin
Heidrick & Struggles Executive Search Inc.,
1994–2006 Partnerin/Geschäftsführerin Spencer Stuart
Executive Search Inc. Mitglied des Beirates der TUM, Business
School der Technischen Universität München. Seit 2012
Vorsitzende des Vorstandes des AESC Deutschland, Globaler
Verband der Executive Search Unternehmen. Weitere berufliche
Stationen in der Pharmaindustrie.
Christine Stimpel ist seit 20 Jahren als Beraterin in der Executive
Search Industrie tätig und konzentriert sich auf die Besetzungen
von Aufsichtsräten, Vorständen und Top-Spezialisten auf internationaler Ebene. Weitere Schwerpunkte der Arbeit sind die
Beratung des Top-Managements zum Thema Succession
Planning, Corporate Culture und Corporate Governance.
Christine Stimpel ist Co-Autorin des Buches ‘Das Geheimnis
außergewöhnlich erfolgreicher Karrieren‘ und Autorin von über
100 weiteren Publikationen.
H E R A U S R AG E N D E F R A U E N D E S 2 0 . U N D 2 1 . J A H R H U N D E RTS
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STRATHMANN, ELKE,
*12.04.1958:
Vizepräsidentin der BDA.
Elke Strathmann ist Diplom-Mathematikerin
und begann 1983 als IT-Managerin bei Procter
& Gamble. 1989 wechselte sie als HR
Managerin in den Personalbereich von Procter
& Gamble mit Zuständigkeit für Training & Development,
danach, von 1991 bis 1994, war sie in zwei Procter-Werken
Personalleiterin. 1994 wechselte sie zu Johnson & Johnson als
Personaldirektorin für Deutschland, Österreich und die Schweiz,
um anschließend für sechs Jahre von 2001 bis 2006 in England
85
86
und 2007 in Belgien als Vice President Human Resources für eine
weitere J&J Konzernfirma den HR Bereich aller Geschäfte in
Europa und Asien zu verantworten. Von 2007 bis 2011 war Frau
Strathmann Personalvorstand und Arbeitsdirektorin der Nestlé
Deutschland AG. Von Januar 2012 bis April 2014 war Frau
Strathmann Personalvorstand und Arbeitsdirektorin der
Continental AG. Frau Strathmann ist Vizepräsidentin der BDA
und leitet den BDA Ausschuss Tarif & Lohnpolitik.
STREHLE, GABRIELE,
Die Mode-Architektin.
Ihrer Mode ist anzusehen, wo und wie ihr
Leben begann: Natur pur umgab sie. Gabriele
Strehle wurde im Allgäu geboren und wuchs
dort auf. Nach einer Schneiderlehre, die sie mit
der besten Gesellenprüfung im Freistaat Bayern
abschloss, erhielt sie ein Stipendium für die Münchner
Meisterschule für Mode. Dort legte sie ihr Diplom ab, folgte aber
nicht den Verlockungen nach Paris oder London, sondern nahm
eine Stelle im bayerischen Nördlingen an. „Weil ich dort nicht nur
Hosen oder Blusen entwerfen durfte, sondern eine ganze
Kollektion.“ Als Chefdesignerin der Firma STRENESSE trug sie
wesentlich dazu bei, schon in den 1980er-Jahren deutsche Mode
international zu einem Begriff zu machen. Ihr Credo: „Kleidung ist
die Wohnung des Körpers. Also muss sie funktional, durchdacht
und sinnlich sein.“ Vorbild: Bauhaus. Devise: keine Rüschen, keine
Schnörkel, keine Goldknöpfe. Dieser reduzierte, im Detail raffinierte Stil, ließ sie dann in den 1990er-Jahren als Designerin weltweit Erfolge feiern. Von Anfang an verband ihre Mode perfekte
Passform und erlesene Materialien mit souveräner Eleganz und
dezenter Erotik. In einer Welt der lauten Effekte setzt Gabriele
Strehle auf das Subtile, um die Persönlichkeit nicht zu übertönen.
„Die Menschen sollen sich an ein Gesicht erinnern, nicht an die
Kleider.“ Zeitgefühl, nicht Zeitgeist auszudrücken ist ihr Anliegen.
Sie hat die Uniformen der Deutschen Lufthansa kreiert und stattete
die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit allem aus, was die
Spieler außerhalb der Stadien tragen. Über 35 Jahre lang war sie
Gesicht, Kopf & Herz von STRENESSE und eine Symbolfigur für
modernes Modedesign. Daher erhielt sie den Verdienstorden des
Bayerischen Wirtschaftsministeriums, das Bundesverdienstkreuz,
den Bambi, den Bayerischen Verdienstorden und die Bayerische
Verfassungsmedaille in Silber. 2013 beschloss sie, einen Neustart zu
wagen und schied aus dem Unternehmen aus. „Ich mache Mode
aus Liebe zum Leben. Und leben heißt, sich zu verändern.“
SUCKALE, MARGRET,
*31.05.1956:
Mitglied des Vorstandes der BASF SE.
Präsidentin des Bundesarbeitgeber verbandes der Chemie e.V.
Die gebürtige Hamburgerin arbeitete nach
ihrem Studium der Rechtswissenschaften an
der Universität Hamburg zwölf Jahre bei deutschen und ausländischen Töchtern des Mobil Oil Konzerns. 1997 wechselte sie zur
Deutschen Bahn AG und verantwortete den Rechtsbereich im
Konzern. Im März 2005 wurde Margret Suckale zum Vorstand
Personal der Deutschen Bahn AG, später zum Vorstand Personal
und Dienstleistungen der DB Mobility Logistics AG berufen. Seit
1. Juli 2009 ist Frau Suckale bei der BASF SE. Seit Mai 2011 ist
sie Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin der BASF SE.
Im Juni 2013 wurde sie zur Präsidentin des Bundesarbeitgeberverbandes der Chemie e.V. gewählt. Frau Suckale ist die siebte
Preisträgerin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN
DES JAHRES 2008.
TCHOUVAKHINA, MARGARITA,
Dr.,
Vice President Knowledge
Management
Deutsche Investitions- und
Entwicklungsgesellschaft mbH.
Diplom-Ökonomin (RUS) und
Diplom-Kauffrau.
Frau Dr. Margarita Tchouvakhina – promovierte Diplom-Ökonomin
(RUS) und Diplom-Kauffrau – ist als Vice President Knowledge
Management
in
der
Deutschen
Investitionsund
Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG), einer Tochtergesellschaft der
KfW Bankengruppe, tätig. Sie ist zuständig für den Aufbau des
Wissensmanagements in der DEG. Davor arbeitete sie in leitenden
Positionen in der Konzernentwicklung der KfW Bankengruppe und
prägte die Gründung- und Mittelstandsförderung der KfW mit. Sie ist
eine ausgewiesene Gründungs-, Mittelstands- und Finanzierungsexpertin. Mit ihren Publikationen und Vorträgen zum Thema „Frauen
und Wirtschaft“ leistete sie einen wichtigen Beitrag zur wachsenden
Wertschätzung der unternehmerischen Leistung von Frauen hierzulande. Ihre Erfahrungen als Führungskraft und Beraterin gibt sie als
Gastprofessorin an der rumänischen Wirtschaftsakademie Bukarest
weiter. (Foto: KfW Bildarchiv / Gaby Gerster)
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87
UHSE, BEATE,
(Rotermund, Beate),
*25.10.1919, †16.07.2001:
Unternehmerin.
Pionierin der sexuellen Aufklärung. Gründerin
des Beate Uhse Erotikkonzerns. Trug für über
fünf Jahrzehnte zur Emanzipation der
Geschlechter und zur Reform der Sitten in der bundesdeutschen
Gesellschaft bei.
ULREICH, BARBARA,
M.A.,
*19.07.1954:
Geschäftsführerin
Weiterbildung Hessen e.V.
Studium der Neueren Philologien, Abschluss
Magister Artium. Seit 2005 Geschäftsführerin
des hessischen Dachverbandes Weiterbildung Hessen e.V.
Langjährige Führungserfahrung in der Wirtschaft und im
Bildungswesen, von 1995 bis 2005 Geschäftsführerin der IHK
Frankfurt am Main und der Arbeitsgemeinschaft hessischer
IHKs, dort Initiatorin des Projektes „FrauenMachtKarriere®“.
Mitglied im Förderkreis des Cornelia Goethe Centrums für
Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse
an der Goethe Universität Frankfurt am Main, Mitglied im
Deutschen Akademikerinnenbund e.V., Mitglied in der
Wirtschaftspolitischen Gesellschaft von 1947 e.V., Mitglied der
Jury MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES.
VON FÜRSTENBERG-DUSSMANN,
CATHERINE,
*26.01.1951:
Stiftungsratsvorsitzende der Dussmann
Group.
88
Catherine von Fürstenberg-Dussmann wurde
am 26. Januar 1951 in St. Louis/Missouri
geboren. Sie studierte von 1969 bis 1973 Literatur (B.A.Abschluss) an der Regis University in Denver/Colorado sowie,
von 1973 bis 1974, Schauspiel an der The Drama Studio Royal
Academy in London. Nach ihrer Ausbildung arbeitete Catherine
von Fürstenberg-Dussmann in den USA als Schauspielerin und
machte sich mit einem Geschäft für Inneneinrichtung selbstständig. 1980 lernte sie in den USA den Unternehmer Peter
Dussmann kennen und zog nach der Heirat zu ihm nach
Deutschland. 30 Jahre lang war Catherine von FürstenbergDussmann die Frau an seiner Seite. Als Peter Dussmann im
Herbst 2008 einen schweren Schlaganfall erlitt, wurde sie
Mitglied des Aufsichtsrates der Dussmann Verwaltungs AG und
übernahm im April 2009 den Vorsitz des Aufsichtsrates. Seit
Januar 2011 steht sie als Vorsitzende des Stiftungsrates an der
Spitze des Unternehmens.
(Foto: Dussmann Group/Fotograf: Kay Herschelmann)
WIESGEN-PICK, ANGELIKA,
*1956:
Geschäftsführerin des
Bundesverbandes
der Deutschen Spirituosen-Industrie
und -Importeure e.V.
Studium an der Rheinischen FriedrichWilhelms-Universität in Bonn 1981, Abschluss als DiplomVolkswirtin. Seit 1. Oktober 1981 tätig im Bundesverband der
Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI) in
Bonn. Zuerst als Referentin und seit 1988 als Geschäftsführerin
tätig für die Bereiche Marktanalyse, Statistiken, Logistik und
Verkehrsrecht, Betriebstechnik und Umwelt, Außenhandel sowie
Lebensmittelrecht, Lebensmittelkunde und Steuerrecht. Seit 1995
zusätzlich geschäftsführend verantwortlich für die Bereiche
Organisation, Verwaltung, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit,
Soziales und Gesundheitspolitik und Geschäftsführung des
„Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“. Seit Oktober
2008 zusätzliche Übernahme der Gesamtgeschäftsführung und
der Leitung des Büros in Brüssel.
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F RAUE N R ECHT
ACKERMANN, LEA,
Sr. Dr. Dr. h.c. mult.,
*02.02.1937:
Gründerin und Vorsitzende von
SOLWODI Deutschland e.V.
1960 Eintritt in die Gemeinschaft der
89
90
„Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika“. 1962 bis
1966 Theologie- und Pädagogik-Studium in
Toulouse und München, danach erst Lehrerin, dann Rektorin an
einer Mädchenschule und Lehrerinnenseminar in Nyanza,
Ruanda. 1972 Aufnahme erneuter Studien in München, 1977
Promotion zur Dr. phil. Arbeit bei Missio München und
Lehrauftrag in der Uni Eichstätt.
1985 Entsendung von der Ordensleitung nach Mombasa, Kenia.
Dort gründete Sr. Dr. Lea Ackermann die Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation SOLWODI (Solidarity with Women
in Distress / Solidarität mit Frauen in Not) als Ausstiegsprojekt für
kenianische Frauen und Mädchen aus der Elendsprostitution.
1987 kehrte sie nach Deutschland zurück und baute SOLWODI
Deutschland auf. Seitdem widmet sie ihr ganzes Engagement dem
Kampf gegen Ausbeutung von Frauen und Kindern,
Menschenhandel, Prostitution, Zwangsheirat. SOLWODI bietet –
überparteilich und überkonfessionell – Hilfe für Opfer von
Menschenhandel, Zwangsprostitution, für von Zwangsheirat
bedrohte oder aus Zwangsehen geflohene Frauen und Mädchen
und hat allein in Deutschland 18 Beratungsstellen und acht
Schutzwohnungen. In Kenia gibt es inzwischen 34
Beratungsstellen und einige Projekte, die Frauen und Kindern eine
Aus- und Weiterbildung ermöglichen und Existenzgründungen
schaffen. Inzwischen gibt es SOLWODI in Österreich mit
Beratungsstelle und Schutzhaus, in Rumänien und Ruanda.
Erwachsen aus der praktischen Hilfe engagiert sich SOLWODI
außerdem politisch für Frauen in Gewalt- und Notsituationen. Sr.
Dr. Lea Ackermann wurde für ihr Engagement mit zahlreichen
Auszeichnungen geehrt, u. a. 2014 mit dem Augsburger
Friedenspreis, 2012 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, 2010
mit dem Bayerischen Verdienstorden, 2008 mit dem RomanoGuardini-Preis, 2005 mit dem Verdienstorden des Landes
Rheinland-Pfalz. Schon 1997 wurde Sr. Dr. Lea Ackermann als
„Frau Europas“ ausgezeichnet.
Unermüdlich macht sie mit öffentlichen Vorträgen,
Buchveröffentlichungen, ExpertInnengutachten und engagierten
Kampagnen auf das Schicksal von Frauen in der Prostitution aufmerksam. Ihr Ziel: ein Europa ohne Prostitution und ein gleichberechtigtes Miteinander von Mann und Frau.
AUGSPURG, ANITA,
Dr.,
*22.09.1857, †20.12.1943:
Juristin und Frauenrechtlerin.
Engagierte sich in der bürgerlich-radikalen
Frauenbewegung. Erste Deutsche Juristin.
Vorstandsmitglied des „Verbandes fortschrittlicher Frauen“. Gründerin und Präsidentin des „Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht“. Nach der Machtübernahme
durch die Nationalsozialisten exilierte sie in die Schweiz.
(Foto: DHM, Berlin)
CAUER, MINNA,
*01.11.1841, †03.08.1922:
Frauenrechtlerin,
Pädagogin und Publizistin.
Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des
Vereins „Frauenwohl“. Setzte sich mit hohem
Engagement für die Rechte der Frauen ein, u.
a. für die politische Gleichberechtigung und die freie
Berufswahl. Gründerin der Zeitschrift „Die Frauenbewegung“.
(Foto: DHM, Berlin)
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DOHM, HEDWIG,
*20.09.1831, †04.06.1919:
Schriftstellerin und Pionierin der
deutschen Frauenbewegung.
Sie forderte gleiche Bildung und Ausbildung für beide
Geschlechter und kämpfte für Frauenstudium und
Frauenwahlrecht.
HAUSER, MONIKA,
Dr.,
*24.05.1959:
Gynäkologin und Gründerin der
Frauenrechts- und Hilfsorganisation
medica mondiale e.V.
Monika Hauser wurde 1959 in St. Gallen /
91
Schweiz geboren. Sie studierte Medizin in Innsbruck und
Bologna und absolvierte von 1988 bis 1992 ihre fachärztliche
Ausbildung zur Gynäkologin in Essen. Nach Berichten von
Massenvergewaltigungen fährt sie 1992, mitten im Krieg, in die
bosnische Stadt Zenica und beginnt dort mit dem Aufbau eines
Frauentherapiezentrums für im Krieg vergewaltigte Frauen und
Mädchen. Kurz danach gründet sie die feministische und international tätige Frauenrechts- und Hilfsorganisation medica mondiale e.V., die weltweit traumatisierten Frauen und Mädchen in
Kriegs- und Krisengebieten medizinische, psychologische und
rechtliche Unterstützung bietet und sich politisch für die Rechte
von Frauen einsetzt.
Für ihr Engagement wurde sie 2008 mit dem Alternativen
Nobelpreis ausgezeichnet.
LANGE, HELENE,
Dr. h.c.,
*09.04.1848, †13.05.1930:
Frauenrechtlerin.
Engagierte sich trotz Ablehnung durch das
preußische Unterrichtsministerium und das
Abgeordnetenhaus für eine qualifizierte
Ausbildung für Lehrerinnen und mehr Unterrichtseinfluss.
Wurde 1919 für die Deutsche Demokratische Partei in die
Hamburger Bürgerschaft gewählt. (Foto: DHM, Berlin)
STÖCKER, HELENE,
Dr.,
*13.11.1869, †23.02.1943:
Frauenrechtlerin und
Publizistin.
Engagierte sich in der Frauenbewegung und
kämpfte für das Frauenstudium und die
Gleichstellung der Frau. 1905 Mit-Begründung des „Bund(es) für
Mutterschutz und Sexualreform“ mit dem Ziel, die Stellung lediger Mütter zu stärken. Intensiver Einsatz für die Menschenrechte.
Die Nationalsozialisten erkennen ihr 1938 die deutsche
Staatsbürgerschaft ab. (Foto: DHM, Berlin)
92
WAGNER, JUTTA,
*15.06.1949:
Rechtsanwältin und
Notarin in Berlin.
Von 1993 bis 2005 ehrenamtliche Vorsitzende
Richterin am Anwaltsgericht (als eine der
ersten Frauen überhaupt), von 1998 bis 2004
Vorsitzende des Landesverbandes Berlin im Deutschen
Juristinnenbund, von 1985 bis 1989 Mitglied im Vorstand der
Rechtsanwaltskammer Berlin, von 2005 bis 2011 Präsidentin des
Deutschen Juristinnenbunds. Sie ist außerdem Jurymitglied des
Maria-Otto-Anwältinnen-Preises sowie des Anne-KleinFrauenpreises der Heinrich-Böll-Stiftung. Setzt sich engagiert für
die Rechte von Frauen, insbesondere auch für eine adäquate
Teilhabe von Frauen an Führungspositionen der Wirtschaft ein.
Initiatorin des „Frauen-Dinner Corporate Governance 2007“
und des Projektes „Aktionärinnen fordern Gleichberechtigung“
des Deutschen Juristinnenbunds. 2013 hat Jutta Wagner für ihr
Engagement das Bundesverdienstkreuz erhalten. In 2015 folgte
sodann die Verleihung des Ehrenzeichens der Deutschen
Anwaltschaft für ihre Verdienste um die deutsche Anwaltschaft,
speziell um die Anwältinnen, durch den Deutschen Anwaltverein.
WINDSCHEID, KATHARINA,
*20.08.1859, †11.3.1943:
Deutsche Frauenrechtlerin.
Katharina (Käthe) Charlotte Friederieke
Auguste Windscheid war die Tochter des
bedeutenden Rechtsgelehrten Bernhard
Windscheid. Käthe wurde 1859 in München
geboren. Als Gasthörerin studierte sie 1890-1894 an den
Universitäten in Leipzig, München und Heidelberg Germanistik,
Romanistik und Anglistik. 1895 wurde sie in Heidelberg mit
einer Dissertation über die englische Hirtendichtung promoviert. Sie war damit die erste promovierte Frau in Heidelberg
und deutschlandweit die erste Frau mit einem philosophischen
Doktorgrad nach regulärer Ausbildung und Vorlage einer
Dissertation. Aufgrund der Freundschaft ihres Vaters Bernhard
Windscheid mit dem Großherzog Friedrich I. von Baden war ihr
eine Ausnahmeregelung zuteil geworden, denn regulär war eine
Promotion für Frauen vor der Jahrhundertwende nicht möglich.
Käthe Windscheid war eine der wichtigsten Wegbereiterinnen
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93
94
des Frauenstudiums, der Etablierung und Profilierung der
Frauengymnasialbildung, indem sie ab 1894 als Pädagogin an
Mädchenschulen in Leipzig gewirkt hat.
(Quelle: http://research.uni-leipzig.de/agintern/frauen/iv.htm)
Inhaltsverzeichnis
89
ZETKIN, CLARA,
*05.07.1857, †20.06.1933:
Politikerin und
Frauenrechtlerin.
Führerin und Theoretikerin der deutschen
proletarischen Frauenbewegung. 1892-1917
Leitung der Redaktion der sozialistischen
Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“. Versuchte politisch den
Faschismus zu verhindern. (Foto: DHM, Berlin)
SEITE
SEITE
Ackermann, Lea
63
Ahlmann, Käte
9
Albert, Barbara Ruth
9
Albus, Margot
10
Alfermann, Dorothee
10
Allmendinger, Jutta
64
Amberge, Andrea
11
Arendt, Hannah
91
Augspurg, Anita
38
Auguste, Viktoria
11
Ausländer, Rose
60
Aussem, Cilly
61
Bach, Liesel
64
Bagel-Trah, Simone
23
Ball-Hennings, Emmy
38
Bäumer, Gertrud
61
Beese, Melli
65
Behrendt, Birgit A.
11
Bentz, Amalie Auguste Melitta
26
Beradt, Charlotte
21
Berben, Iris
34
Berger, Erna
24
Berghaus, Ruth
39
Bloch, Karola
39
Bohley, Bärbel
39
Böhmer, Maria
24
Bollhagen, Hedwig
65
Bollin-Flade, Dagmar
66
Bortenlänger, Christine
40
Braun, Lily
40
Brockdorff, Erika Gräfin von
67
Burda, Aenne
91
Cauer, Minna
27
Christiansen, Sabine
67
Closs, Sissi
40
Coppi, Hilde
68
Dammann, Angelika
24
Dehmel-Coblenz, Ida
40
Dieckmann, Bärbel
21
Dietrich, Marlene
68
Dietze, Claudia
69
Dingwort-Nusseck, Julia
91
Dohm, Hedwig
27
Dönhoff, Marion Gräfin
41
Dreyer, Malu
22
Ehre, Ida
11
Faulstich, Marga
28
Ferstl, Carola
22
Flickenschildt, Elisabeth
69
Förster, Gabriele
28
Frank, Anne
34
Fromm-Michaels, Ilse
29
Gause, Gundula
70
Gifford, Angelika
41
Grütters, Monika
70
Haase, Margarete
42
Hamm-Brücher, Hildegard
12
Hansen, Katrin
71
Harting, Margrit
71
Hartmann, Alexandra
91
Hauser, Monika
12
Heer, Martina
42
Hendricks, Barbara
12
Heumann, Karen
43
Heuss-Knapp, Elly
43
Hildebrandt, Regine
44
Hohmann-Dennhardt, Christine
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95
96
SEITE
SEITE
SEITE
SEITE
44
Höhn, Bärbel
48
Merkel, Angela
81
Schäferkordt, Anke
56
von Boeselager, Csilla
22
Horney, Brigitte
23
Meysel, Inge
52
Schavan, Annette
57
von der Leyen, Ursula
72
Hugendubel, Nina
30
Mika, Bascha
52
Scheel, Mildred
88
29
Illner, Maybrit
36
Milster, Angelika
52
Schipanski, Dagmar
13
Jepsen, Maria
14
Mitscherlich, Margarete
82
Schindler-Obenhaus, Angelika
32
von Welser, Maria
72
Käferle, Heike
25
Modersohn-Becker, Paula
53
Schmidt, Ingrid
93
Wagner, Jutta
73
Kärcher, Irene
77
Mohn, Liz
53
Schmidt, Renate
58
Wanka, Johanna
13
Käßmann, Margot
49
Müller, Edda
82
Schmittmann-Schlager, Tatjana
59
Widmann-Mauz, Annette
29
Kaschnitz, Marie Luise
49
Müller, Emilia
23
Schneider, Romy
59
Wieczorek-Zeul, Heidemarie
45
Kelly, Petra
26
Münter, Gabriele
54
Scholl, Sophie
89
Wiesgen-Pick, Angelika
14
Kemfert, Claudia
37
Mutter, Anne-Sophie
82
Schulz-Strelow, Monika
93
Windscheid, Katharina
61
Kleinschmidt, Jutta
50
Nahles, Andrea
17
Schwan, Gesine
20
Wintermantel, Margret
23
Knef, Hildegard
62
Nerius, Steffi
83
Schwarzenbart, Ursula
33
Wisken, Angela
73
Köcher, Renate
63
Neuner, Magdalena
32
Schwarzer, Alice
60
Wöhrl, Dagmar G.
74
Koederitz, Martina
78
Nikutta, Sigrid Evelyn
54
Schwesig, Manuela
21
Wuesthoff, Freda
30
Kolb, Annette
78
Noelle, Elisabeth
18
Schwille, Petra
38
Zechlin, Ruth
25
Kollwitz, Käthe
50
Ö
̈ zoguz, Aydan
55
Selbert, Elisabeth
94
Zetkin, Clara
74
Kolmsee, Ines
37
Palucca, Gret
55
Simonis, Heide
34
Ziegler, Regina
45
Kraft, Hannelore
51
Peschel-Gutzeit, Lore Maria
83
Sixt, Regine
63
Zuchold, Erika
45
Kramp-Karrenbauer, Annegret
26
Pitzen, Marianne
18
Sotelo, Elisabeth de
60
Zypries, Brigitte
75
Kruse, Käthe
15
Ranke-Heinemann, Uta
19
Sponer, Hertha
75
Kux, Barbara
31
Reim, Dagmar
84
Stabernack, Kristina
46
Künast, Renate
15
Rein, Anette
84
Stachelhaus, Regine
92
Lange, Helene
51
Renger, Annemarie
19
Staudinger, Ursula M.
76
Lange, Ilona
31
Riekel, Patricia
55
Stewens, Christa
30
Langgässer, Elisabeth
79
Roer, Eva Maria
85
Stimpel, Christine
25
Lasker-Schüler, Else
79
Rosenberger, Michaela
92
Stöcker, Helene
76
Lautenschläger, Sabine
51
Roth, Petra
85
Strathmann, Elke
36
Lehmann, Lilli
80
Rübsamen-Schaeff, Helga
86
Strehle, Gabriele
47
Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine
31
Ruge, Nina
87
Suckale, Margret
62
Linsenhoff, Ann Kathrin
37
Sack, Erna
56
Süssmuth, Rita
47
Luxemburg, Rosa
80
Sandrock, Martina
87
Tchouvakhina, Margarita
77
Matthäus-Maier, Ingrid
16
Schaeffer-Hegel, Barbara
88
Uhse, Beate
48
Merk, Beate
16
Schäfer, Sabine
88
Ulreich, Barbara
von Fü rstenberg-Dussmann,
Catherine
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97
SPITZENVÄTER DES 21. JAHRHUNDERTS
Im Jahr 2006 hat die Mestemacher GmbH zum
ersten Mal den »Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres« verliehen. „Zur Stärkung der
Leistungsgesellschaft werden qualifi zierte
Frauen und Männer sowie Kinder benötigt.
Voraussetzung der Vereinbarkeit von Eltern schaft und Erwerbstätigkeit ist das praktizierte
partnerschaftliche Ehe- und Familien modell.
Der »Mestemacher Preis Spitzenvater des
Jahres« würdigt dessen Familienkultur“, führt
die Initiatorin des Projektes, Prof. Dr. Ulrike
Detmers, zur Begründung an.
Der Preis wird jährlich verliehen. Das Preisgeld
beträgt zweimal 5.000 Euro.
Die Anthologie Spitzenväter des 21. Jahrhunderts stellt Väter vor, die der Mutter den
Rücken freihalten, damit auch diese ihren Beruf
ausüben kann. Zudem fördern diese Väter die
psychosoziale Entwicklung des Kleinst-, Kleinund Schulkindes. Ihnen ist wichtig, dass sie
von Anfang an eine intensive Beziehung zu
ihrem Kind aufbauen und diese Aufgabe nicht
nur der Mutter zugewiesen wird.
Die Anthologie erscheint in diesem Jahr zum
zehnten Mal und wird jährlich ausgedehnt. Die
Richtigkeit der Angaben über die Väter, die in
dieser Anthologie präsentiert werden, wird
durch zwei familienexterne Bürgen bestätigt.
Die Väter werden für die Aufnahme in die
Anthologie empfohlen.
(www.mestemacher.de)
98
ABBA OMAR, MAHOMED SALEH,
*02.04.1956:
verh., drei Kinder.
Mahomed Saleh Abba Omar wuchs in der südafrikanischen Stadt Durban in einer sehr traditionellen muslimisch-indischen Familie auf und
wurde stark patriarchalisch geprägt.
Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in Deutschland. Für seine
Frau gab der Familienvater eine leitende Stellung in Kapstadt auf,
um sie bei dem Aufbau der wissenschaftlichen Karriere tatkräftig
zu unterstützen. Mahomed Saleh Abba Omar übernimmt rund
80 Prozent aller Haushaltsarbeiten und kümmert sich intensiv
um die drei Kinder. Er begleitet sie zu anderen Spielkameraden,
zu Freizeitaktivitäten, besucht mit ihnen die Stadtbücherei und
bewältigt Konflikte zwischen den Geschwistern. Frauen sind für
Mahomed Saleh Abba Omar in jeder Hinsicht gleichberechtigt.
Bereits in den 1990er-Jahren engagierte er sich damals noch in
Südafrika lebend intensiv um seine Tochter aus erster Ehe. Seit
2006 arbeitet er nun in Braunschweig als Englischlehrer und ist
seit 2010 im Sprachzentrum der Technischen Universität
Braunschweig tätig. Als gutes Beispiel für ein neues und emanzipiertes Selbstverständnis der Rolle des Mannes ist Mahomed
Saleh Abba Omar Preisträger des MESTEMACHER PREISES
SPITZENVATER DES JAHRES 2013.
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ALTENHOFF, HELMUT,
*03.10.1958:
verh., zwei Kinder.
Helmut Altenhoff arbeitet als Förster in den
niedersächsischen Landesforsten seit acht
Jahren halbtags im Bereich der forstlichen
Bodenkunde/Standortskartierung. Wegen der
Adoption ihrer beiden in Indien geborenen Töchter geht Helmut
Altenhoff für sechs Jahre in die Familienzeit. Für sein
Engagement für die Familie ist Herr Altenhoff 2009 mit dem
MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES JAHRES ausgezeichnet worden. Er stellt für einige Jahre die Familie an erste
Stelle seiner Lebensplanung und ermöglicht es damit seiner Frau,
ganztags als Oberärztin in einem Akutkrankenhaus weiterzuarbeiten. Zusammen verwirklichen die beiden eine gleichberechtigte Partnerschaft.
99
BAIER, JOACHIM,
*25.02.1973:
verh., zwei Kinder.
Kindergeburtstage zu organisieren, Schuhe zu
kaufen, für die Familie zu kochen, mit Sohn
Martin zum Arzt zu gehen, Haare zu schneiden, Zäpfchen zu geben, zur Kindersinggruppe
mitzukommen, Wäsche zu waschen, das Karnevalskostüm zu
nähen, mit Tochter Franziska auch einmal allein in den Urlaub zu
fahren, vorzulesen und zu schmusen – dafür muss man keine
Frau sein. Joachim Baier, evangelischer Gemeindepfarrer, verzichtete auf eine Karriere im kirchlichen Dienst, halbierte den
Umfang seiner Stelle und empfindet seither die viele freie AlltagsZeit als Luxus: für sich selbst, für seine Kinder und für seine Frau
Dr. Irmtraud Baier, die – ebenfalls mit halber Stelle – ein Archiv
führt.
BARDON, TIM,
*12.04.1971:
verh., drei Kinder.
Tim Bardon arbeitet seit 10 Jahren in verschiedenen Positionen als Marketing-Manager in
einem Unternehmen für Out-of-Home-Medien
und Stadtmöblierung. Nach der Geburt seiner
ersten Tochter nahm er für ein Jahr Elternzeit und arbeitete wie
seine Frau in Teilzeit. Nach der Geburt seiner zweiten und dritten
Tochter nahm er jeweils für ein Jahr Elternzeit und ermöglichte
es seiner Frau so, in ihrem Beruf als Controllerin Vollzeit weiterzuarbeiten. Für sein Engagement ist Herr Bardon 2011 mit dem
MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES JAHRES ausgezeichnet worden. Für ihn steht außer Frage, dass seine Frau
sowohl beruflich als auch privat eine gleichberechtigte Partnerin
ist. Beide verstehen die Elternschaft als partnerschaftliche
Aufgabe.
BAUER, MICHAEL,
*18.05.1968:
verh., vier Kinder.
100
Michael Bauer ist 2007 für sein Engagement,
Beruf und Familie, Karriere und Kindererziehung für beide Partner fair und gleichbe-
rechtigt unter einen Hut zu bringen, mit dem MESTEMACHER
PREIS SPITZENVATER DES JAHRES ausgezeichnet worden.
Der Diplom-Physiker arbeitete als Gruppenleiter bei der BMW
AG, bevor er in Elternzeit ging und die Betreuung seiner Töchter
Josephine und Florentine übernahm. Durch diesen Schritt ermöglichte er seiner Frau Dr. Petra Schindler-Bauer eine berufliche
Umorientierung nach der Babypause. Auch nach den Geburten
seines Sohnes Fidelius und seiner jüngsten Tochter Friederike
blieb Michael Bauer für bis zu einem Jahr als Vollzeit-Vater bei
seinen Kindern zu Hause. Zwischenzeitlich arbeitete er wieder in
Teilzeit bei der BMW AG. Michael Bauer wurde dabei von der
Seite seines Arbeitgebers immer vorbildlich unterstützt. Beide
Ehepartner haben erkannt, wie schön und bereichernd das Leben
sein kann, wenn Partnerschaft, Familie und Beruf im Einklang
stehen. Um diesen Einklang herzustellen, reicht es nach Überzeugung von Michael Bauer nicht aus, den „klassischen“
Rollenbildern vom Ernährer und Familienvater und der Frau am
Herd nachzuhängen. Michael Bauer hat sich die Erziehungsarbeit
immer wieder flexibel und partnerschaftlich mit seiner Frau aufgeteilt. Probleme mit dem Umstieg hatte Michael Bauer nicht.
„Der Mann kann alles – außer Stillen“ ist seine feste
Überzeugung. Die Auseinandersetzung mit der Entwicklung seiner Kinder und die gemeinsame und partnerschaftliche
Übernahme der Familienverantwortung ist für Michael Bauer
eine großartige Erfahrung und Bereicherung.
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BAUERMANN, MARC,
* 01.10.1970:
verh., zwei Kinder.
Der Elektro-Ingenieur arbeitet als zentraler
Sachbearbeiter für Energiemanagement und
technischer Ansprechpartner eines deutschlandweit agierenden Betreibers für GroßKälteanlagen. Gemeinsam mit seiner Frau suchte er nach der
Geburt des Sohnes nach einer optimalen Lösung, Familie, Beruf
und Haushalt so aufzuteilen, dass alle drei möglichst viel Zeit
miteinander verbringen können, ohne den Anschluss an den
Beruf zu verlieren. Für beide war von Anfang an klar, dass in den
ersten Lebensjahren des Kindes immer mindestens ein Elternteil
für es da sein sollte. Nach der Geburt blieb die
Beratungsingenieurin sechs Monate zu Hause, danach arbeitete
sie weitere zwei Monate halbtags, bevor sie wieder voll in den
Beruf einstieg. Marc Bauermann bringt sich ein halbes Jahr nach
der Geburt voll in den Haushalt ein und kümmert sich vormit-
101
tags, ab dem achten Monat ganztägig um den Sohn. Durch die
nahegelegene Arbeitsstelle seiner Frau isst die Familie mittags
gemeinsam zu Hause. Dank der bei Bedarf relativ flexibel gestaltbaren Arbeitszeit der Frau ist es möglich, dass er nach etwa fünfzehn Monaten wieder anfängt, einige Stunden zu arbeiten. Kurz
vor dem dritten Geburtstag des Sohnes, nach der Geburt der
Tochter, steigt er erst Teilzeit und dann wieder Vollzeit in den
Beruf ein, während die Frau das erste Lebensjahr der Tochter zu
Hause bleibt. Danach teilen sich die beiden die Arbeit, sie arbeitet
vier Tage in der Woche, er eineinhalb. So bleiben beide Elternteile
in ihrem Beruf, können ihre Karriere weiter verfolgen, ohne dabei
die gemeinsame Zeit als Familie zu vernachlässigen. Insbesondere
das tägliche gemeinsame Mittagessen ist für alle
Familienmitglieder sehr wertvoll.
BECKER, MATTHIAS,
*16.11.1979:
verh., ein Kind.
Matthias Becker arbeitet in Vollzeit als
Hörgeräteakustiker, als er 2011 zum ersten
Mal Vater wird. Um nach 12-monatiger
Elternzeit seiner Frau seine Stelle auf 24
Stunden pro Woche reduzieren zu können, wechselt er den
Arbeitgeber. So kann er sich gleichberechtigt an der Erziehung
seiner Tochter beteiligen und ermöglicht seiner Frau gleichzeitig
den Start in die Selbstständigkeit. Auch während der in Kürze
beginnenden Elternzeit fürs zweite Kind wird Matthias Becker
seine Stelle nicht wieder auf Vollzeit aufstocken, sodass er weiterhin viel Zeit mit seiner Familie verbringen und im Haushalt tätig
sein kann.
BLEYL, HENNING,
*18.01.1969:
102
Das Arbeits- und Familienkonzept von Nicola
Diehl und Henning Bleyl heißt 50:50. Genauer
gesagt, 33:33:33. Denn beide arbeiten im
Beruf, beide sind bei den Kindern, beide
machen den Haushalt. Das mit den Kindern
begann für sie 2003, setzt sich 2005 fort – und ist heute eigentlich
die wichtigste Sache in ihrem Leben. Deswegen war von Anfang
an klar: Die beiden Söhne haben keinen Wochenend-Papa, keine
Feierabend-Mama – sondern Eltern, die sich gleichermaßen um
sie kümmern und den manchmal durchaus sehr anstrengenden
Spagat zwischen Job und Familie als Chance zur Balance auffassen. Als Chance auf ein Leben, das ebenso intensiv in der
Familie wie in der Berufssphäre verankert ist. Schon jeweils kurze
Zeit nach den Geburten war es für Nicola Diehl wichtig, auch
wieder außerhalb des Hauses zu tun zu haben. Sie arbeitet mit
psychisch kranken Menschen. Also nutzten die beiden die flexiblen Möglichkeiten der gestaffelten Elternteilzeit, die ein mehrstufiges Aufstocken beziehungsweise Austarieren der
Arbeitszeiten erlaubte. Bevor die Kinder in eine Krabbelgruppe
gehen konnten, bedeutete „50:50“ daher, dass beide auf einer
halben Stelle arbeiteten – einer musste (und durfte!) immer zu
Hause sein. Dann konnten sie Schritt für Schritt auch im Beruf
wieder mehr arbeiten, jetzt müssen nur noch die Nachmittage
aufgeteilt werden. Henning Bleyl ist Journalist. Als festangesteller
Kulturredakteur einer Tageszeitung mit täglichen Deadlines und
hoher Arbeitsverdichtung ist das Job-Splitting kein Zuckerschlecken. Der Text muss druckreif vorliegen, bevor es um 13.30
Uhr zum Abholen in den Kindergarten und anschließend in die
Schule geht? Muss er. Das ist anstrengend und trotzdem das einzig Wahre. Denn ebenso, wie Kinder von zwei präsenten
Elternteilen profitieren, brauchen letztere die Vielfalt des Lebens:
Beruf und Familie, Kinder und Kollegen. Henning Bleyl ist überzeugter Arbeitsteiler.
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BÖHM, STEFAN,
*19.04.1972:
verh., zwei Kinder.
Herr Stefan Böhm arbeitet ganztags als
CNCFräser
in
der
Neunkirchener
Achsenfabrik AG. Wegen des Schichtbetriebes
kann er sich im wöchentlichen Wechsel vorbzw. nachmittags um die beiden Kinder kümmern. Seine Frau
arbeitet in Vollzeit als Justizbeamtin. Der alternierende
Telearbeitsplatz ermöglicht auch ein tageweises Arbeiten von zu
Hause aus. Im Notfall springt auch einmal die Verwandtschaft
ein. Größtenteils werden die Hausarbeiten von Herrn Böhm
übernommen. Er kümmert sich mit seinem handwerklichen
Geschick auch um Reparaturen im Haus und Garten. Seinen
Kindern ist er ein liebevoller Vater. Frau Böhm übernimmt die
finanziellen Angelegenheiten. Seit 25 Jahren leben Herr und Frau
Böhm in einer glücklichen und gleichberechtigten Partnerschaft.
103
BOSTEN, JÖRG,
*02.03.1968:
verh., vier Kinder.
Ein normaler Morgen beginnt für unsere
Familie um 6:00 Uhr, 3 der 4 Kinder verlassen
nach dem Frühstück das Haus und fahren mit
mir zur Schule und Kindergarten. Von da aus
gehtʼs für mich weiter ins Büro und abends i.d.R. um 17:00 Uhr
wieder nach Hause. Dann bleiben noch 2-3 Stunden gemeinsame
Zeit mit der Familie. Das Zubettbringen der Kinder wird natürlich auch zwischen mir und meiner Frau aufgeteilt. Im großen
Garten, ausgestattet mit Riesensandkasten, Baumhaus, Feuerstelle, Trampolin und Swimmingpool kommt garantiert nie
Langeweile auf. 6 Kaninchen, 6 Hühner und 1 Kater gehören mit
dazu. Die Ferien sind mit Vater-Kind-Zelten, Familienurlaub am
Meer und auf dem Bauernhof gut ausgefüllt. Meine Frau ist z. Zt.
in Elternzeit und kümmert sich ums Baby. Nach einem Jahr geht
sie wieder ihrer Arbeit als Lehrerin nach. In meiner 2-monatigen
Elternzeit beim jüngsten Kind sowie auch bei den großen
Geschwistern habe ich die Kinderbetreuung sowie die aufkommende Mehrarbeit im Haushalt übernommen. Ich arbeite als
Controller in einem Softwareunternehmen nicht weit weg von zu
Hause und bin dank meiner sehr flexiblen Arbeitszeit jederzeit
auch kurzfristig abkömmlich. Mein persönliches „Fazit“: So
schnell wie die Kinder groß werden, bin ich froh, jeden Tag
zusammen mit der Familie erleben zu können und diese Chance
auch intensiv wahrzunehmen.
COBBERS, CHRISTIAN,
Dr.,
*23.07.1972:
verh., drei Kinder.
104
Der promovierte Betriebswirt und Jurist arbeitet seit 2005 in verschiedenen leitenden
Positionen im Finanzbereich der Firma Henkel.
Seine Frau Asli Cobbers arbeitet ebenfalls als leitende kaufmännische Angestellte bei Henkel. Beide haben nach der Geburt ihrer
Kinder jeweils mehrere Monate ausgesetzt. Gegenwärtig arbeiten
beide Teilzeit. Ihre Kinder gehen in die betriebseigene
Kindertagesstätte und in eine nahe Ganztagsschule. Christian
Cobbers ist Vorsitzender des Väternetzwerks bei Henkel sowie
Diversitybeauftragter für den Finanzbereich Deutschland. Er
engagiert sich im Elternbeirat des Kindergartens sowie in den
jeweiligen Fördervereinen. Für Asli und Christian Cobbers ist es
wichtig, dass einerseits sich beide zu gleichen Teilen um Haushalt
und Kinder kümmern, andererseits beide ihrer Ausbildung entsprechende Positionen im Berufsleben haben. Das erfordert viel
Organisation und Strukturierung des Alltags, ermöglicht es den
Eltern aber, Ausgleich im Beruf zu finden. Dass Väter die gleichen Rechte haben, längere Auszeiten zu nehmen und sogar
Teilzeit zu arbeiten, war bei der Geburt des Jüngsten (2011)
wesentlich mehr akzeptiert als bei der Geburt des ersten Kindes
(2006), meint Christian Cobbers und findet das auch gut so.
DAMMANN, CLAUS T.,
verh., ein Kind.
Claus T. Dammann arbeitete bereits seit mehreren Jahren in verschiedenen Führungspositionen, bevor er in den 1990er-Jahren den
überwiegenden Teil des seinerzeit möglichen 3jährigen Erziehungsurlaubes nahm, damit
seine Frau weiterhin ihrer erfolgreichen Berufstätigkeit nachgehen konnte. Er gehörte damit zu der kleinen Gruppe von Vätern,
die zu diesem frühen Zeitpunkt des vergangenen Jahrhunderts
überhaupt Erziehungsurlaub nahmen und so den Worten von
gleichberechtigter Partnerschaft auch Taten folgen ließen. In dieser Zeit scheute er sich nicht, fast den kompletten Haushalt zu
managen, was seinerzeit nicht üblich war. Claus. T. Dammann
erhielt für seine Pionierleistung als SPITZENVATER DES JAHRES 2012 am 8. März 2012 einen Sonderpreis in Berlin. Er plädiert für eine wesentlich flexiblere Gestaltung der Arbeits- und
Familienmodelle, damit Paaren eine gemeinsame, verantwortungsvolle Berufstätigkeit und Erziehung der Kinder möglich ist.
Diesbezüglich sei noch viel zu tun, auch wenn Deutschland
bereits einige Schritte in die richtige Richtung gegangen sei.
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DEMIR, MUHITTIN,
*23.07.1975:
verh., drei Kinder.
Muhittin Demir ist in der Türkei geboren und
kam als Sohn eines klassischen Gastarbeiters
mit 14 Jahren nach Deutschland. Nach dem
Abitur in Dortmund und dem Medizinstudium
in Halle an der Saale und in Essen arbeitet er nun als HNO-
105
Facharzt in der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie in
Münster.
Für jedes seiner drei Kinder ist er in die Elternzeit übergewechselt.
Somit konnte er seine Frau dabei unterstützen, ihr Studium fortsetzen. Derzeit arbeitet er in Teilzeit und teilt sich mit seiner
Ehefrau die regelmäßigen Erziehungs- und Hausarbeiten.
Morgens bringt er die drei Söhne zur Kita und zur Schule.
Nachmittags übernimmt er die Hausaufgabenbetreuung, backt
gemeinsam mit den drei Jungs und begleitet sie zum Sport. Das
Experimentieren mit den Kindern hat ebenfalls einen festen Platz
bei Herrn Demir. Für ihn ist die Bildung beider Elternteile ein elementarer Bestandteil für eine stabile und starke Familie. Daher
war es ihm wichtig, dass auch seine Frau ihr Studium zu Ende
bringt und eine eigene berufliche Karriere aufbaut. Beide
Elternteile sollten die pädagogische Arbeit in der Familie gemeinsam stemmen. Somit werden sie bei der soziokulturellen und
psychomentalen Entwicklung der Kinder aktiv beteiligt. Muhittin
Demir ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2015.
nicht normal in unserer Welt. Meine Tochter und ich tun die
Dinge zusammen und erobern die Welt. Das macht Spaß und ist
manchmal auch anstrengend. Beides gehört unbedingt zusammen! Ich werde diese Zeit nie vergessen! Das Laufen lernen, der
erste Krippentag, die Kita, die Einschulung ...
Beruflich ist das nicht ganz einfach, aber ich vertraue auf meine
Ausbildung und meinem Optimismus. Ich bin selbstständig als
Firmen- und Privatkundenbetreuer im Bereich Finanzen tätig.
Unter [email protected] kontaktieren Sie mich bitte per EMail, falls Sie sich und Ihre Familie kompetent versichern wollen
und unter www.serviceundqualitaet.de biete ich außerdem
Mysteryshopping an – prüfen Sie ihren Service, ihre Qualität.
Wer mag, schaut einfach mal hinein. Das Erkennen des Wunders
Kind und das Großwerden lassen mich bis heute nicht daran
zweifeln, dass es sich lohnt, Zeit zu investieren. Ich habe viel
zurückbekommen. Danke!
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DUDECK, DIRK,
*16.03.1969:
verh., sechs Kinder.
DETTMER, JÖRG,
*21.04.1971:
verh., ein Kind.
106
Mein Name ist Jörg Dettmer, ich bin
Diplomkaufmann (FH), Sportmanagement,
und bin stolzer Vater einer 10-jährigen Tochter.
Ihr Name ist Malia. Ich nahm mir Zeit für
meine Tochter und nehme mir auch immer noch gerne Zeit. Zeit
ist immer wesentlich für mich gewesen in der Erziehung oder besser beim Großwerden meiner Tochter. So unterbrach ich mein
Studium, als ich Vater wurde und merkte, dass meine Frau alleine
nur schwer zurechtkam. Ich setzte aus, half und unterstützte.
Meine Frau nahm drei Jahre Erziehungsurlaub und so waren wir
zu zweit in der anstrengenden, schönen ersten Zeit. Nach drei
Jahren nahm meine Frau ihre Tätigkeit in Vollzeit im
Schichtbetrieb wieder auf und ich betreute nun ganz unsere
Tochter. Ich schaffte und schaffe immer neue Anreize und lerne
immer wieder was Neues hinzu. Während der Zeit war ich immer
wieder kurzfristig tätig, u. a. als Kolumnist für eine Tageszeitung,
in der Marktforschung und führte den Haushalt. Nicht selten war
ich als einziger Mann beim Kinderturnen, Ballett und anderen
Sportangeboten, Spielkreisen. Mein Dasein als erziehender Papa
wurde, da bin ich sicher, schon öfter hinterfragt. Es ist eben noch
Dirk
Dudeck
ist
selbstständiger
Finanzmanager und die 6 Kinder sind sein ganzer Stolz. Gemeinsam mit seiner Frau, die als
Erzieherin in einer Kita arbeitet, führt er neben
seinem zeitintensiven Job ein Familienunternehmen! Morgens um
6 Uhr geht es für ihn und seine Frau los: Brote schmieren, Kinder
fertig machen, frühstücken und zur Schule fahren! Danach
beginnt sein Arbeitstag. Nachmittags nach Hause, gemeinsam
mit seiner Frau die Schularbeiten der Kinder begleiten, am Abend
noch Termine bei Kunden wahrnehmen! Um den Kindern genügend Freiraum zu schaffen, kauften sich die Dudeck’s ein schönes Haus. Trotz der vielen Arbeit und der Hektik im Alltag werden für die Familie immer Zeitpuffer geschaffen, um einfach
gemeinsam zu genießen! Für Dirk Dudeck zählt nur eins: Die
Kinder und seine Frau sollen glücklich sein! Und das sind sie!
EMMERICH, HEINZ-PETER,
Dr.,
*22.04.1961:
verh., drei Kinder.
Der promovierte Mineraloge startete seine
berufliche Laufbahn als Angestellter bei der
107
Stadt Köln. Seine Frau stand kurz vor dem 3. Staatsexamen als
Ärztin, als das erste Kind geboren wurde. Um ihr das Arzt-imPraktikum zu ermöglichen, hatte er für 2 Jahre seine Arbeitszeit
auf 50% reduziert, ein zweites Mal, als seine Frau mit inzwischen
drei Kindern ihre Weiterbildungszeit in einer Kinderarztpraxis
absolvierte. Schließlich entschied sich Herr Emmerich, ganz bei
den Kindern zu bleiben und seine Frau wechselte als
Assistenzärztin in die Klinik, um ihre Facharztausbildung abzuschließen. Dazu nahm er unbezahlten Urlaub. Die Kinder waren
zu der Zeit 4, 6 und 9 Jahre alt. Sie ganztags in den Hort zu
geben, kam für beide nie infrage: Das Dasein für die Kinder und
deren Erziehung sehen sie als zentralen Teil der Elternschaft.
Nach 7 Jahren ließ sich seine Frau in eigener Praxis als
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin nieder, für die HeinzPeter Emmerich auf 400-Euro-Basis bis heute die Buchhaltung
macht. Dazu kommen immer wieder kleine Aufgaben als „nebenamtlicher“ Diakon in der Katholischen Kirche. Die Ausbildung
dazu hatte er nebenberuflich noch vor seiner Beurlaubung absolviert. Nach 14 Jahren lief der unbezahlte Urlaub endgültig aus.
Herr Emmerich arbeitet nun seit Juli 2014 mit 30
Wochenstunden als Koordinator in der Betreuungsstelle der Stadt
Köln und hat hier eine ganz neue Tätigkeit gefunden, die vielseitig, menschennah und herausfordernd ist. Ein Lebensabschnitt
von vierzehn wertvollen, in die Kinder und die Beziehung zu
ihnen investierten Jahren ist zu Ende gegangen. Ein neuer
Lebensabschnitt von voraussichtlich ebenfalls 14 Jahren in neuer,
erfüllender Tätigkeit liegen vor ihm, den es nun gemeinsam mit
seiner Frau zu gestalten gilt, während die Kinder eines nach dem
anderen das Haus verlassen und ihr Leben selbst in die Hand
nehmen.
FERSTL, ULRICH,
*06.01.1978:
verh., zwei Kinder.
108
„Mampi“ lautet die jüngste Wortkreation von
Ulrich Ferstls dreijähriger Tochter Paula. Sie
drückt bestens aus, wie sehr der zweifache
Vater und Kundenberater in einem international tätigen Unternehmen und seine Frau Beate alle familiären
Dinge gemeinsam schultern. Da ist es nicht entscheidend, ob
„Mam“-a oder Pa-„pi“ das Zubettbringen übernimmt. Jeder
macht alles! Nur so hat der Diplom-Ingenieur für Brauwesen und
Getränketechnologie es seiner Frau, Pressereferentin in derselben
Firma, ermöglichen können, gleich nach der Geburt der Tochter
weiter halbtags arbeiten zu können. Ganz selbstverständlich geht
da der Papa samt Kind den Großeinkauf am Samstagvormittag
erledigen oder spielt stundenlang im Hof. Statt Basteln und
Malen sind dann Fußball und Toben dran, wobei Trösten und
Kuscheln natürlich auch nicht außen vor sind. Dieses väterliche
Engagement parallel zu einem anspruchsvollen Ganztagsjob im
Außendienst ist umso höher einzuschätzen, fehlt der Familie
Ferstl durch eine große räumliche Distanz doch in der Regel die
Unterstützung durch Großeltern oder andere Verwandte. Eine
Kinderfrau, engagiert für wenige Stunden bei Ferstls zu Hause
bzw. in der firmeneigenen Kinderbetreuung, komplettiert das
Familienmodell im Hause Ferstl, das Wert auf Gleichberechtigung, berufliche Entwicklung und viel Familienzeit legt.
An dieser Stelle sei ein Dank an die Mälzerei Weyermann ausgesprochen, ein Familienunternehmen, das Teilzeitstellen und
Homeoffice ermöglicht und eben sogar eine „Kita“ eingerichtet
hat. Nach der Geburt von Sohn Simon ist Mutter Beate nun erst
einmal in Elternzeit. Dass Ulrich Ferstl dennoch weiterhin seinen
Platz in der Familie ernst nimmt und ebenso tatkräftig wie liebevoll ausfüllt, zeigen die beiden Vätermonate, die der 34-Jährige in
2012 und 2013 seinen Kindern widmet; und neben den vielen alltäglichen Dingen, wie Fläschchengeben, Haare bürsten oder
Buch vorlesen nicht zuletzt die Akzeptanz seiner Kinder, die die
Hand zwischen Mama und Papa nicht umdrehen.
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FOCHLER, PETER,
*23.01.1976:
verh., zwei Kinder.
Peter Fochler arbeitet als Beamter am Sozialgericht in
München.Um dem Großstadt-Stress zu entgehen, wohnt die
Familie in einer ländlichen Gemeinde vor den Toren von
München. Für ihn ist es selbstverständlich, dass beide Partner
gleichberechtigt in den Bereichen Erziehung, Arbeit und
Haushalt beteiligt sein sollten. Nach der Geburt des Sohnes
Maximilian im Mai 2009 nahm er 5 Wochen Urlaub, um seine
Frau Stefanie zu unterstützen und in aller Ruhe die erste Zeit als
Familie genießen zu können. Ab dem 1. Geburtstag von
Maximilian ging er 3 Monate in Elternzeit, um seiner Frau die
Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen. Im Januar 2015 kam die
Tochter Maya zur Welt. Auch bei ihr wird Peter Fochler sog.
Vätermonate von Januar bis März 2016 nehmen und anschließend gemeinsam mit seiner Frau wieder Teilzeit arbeiten, um
mehr Zeit für ihre Familie zu haben. Um eine gute Balance zwischen Betreuung und Arbeit zu haben, entschloss er sich, für die
109
ersten Jahre Teilzeit arbeiten zu gehen und bekam von seinem
Arbeitgeber auch die Möglichkeit, einen Tag im Home-Office zu
arbeiten. Seitdem wird Maximilian abwechselnd von den Eltern
in die Schule gebracht bzw. abgeholt. So entstand – dank der
Gleitzeitmöglichkeit beider Eltern – ein perfekt aufeinander eingespieltes System, bei dem beiden Eltern auch unter der Woche
genug Zeit bleibt, um sich der Familie zu widmen. Die
Wochenenden werden als Familienzeit komplett frei gehalten.
Trotz der mittlerweile wieder vollen Berufstätigkeit beider
Elternteile wurde noch nie eine Schulveranstaltung oder ein anderer Termin für Maximilian verpasst. Für die Arbeit im
Elternbeirat hält auch hier Herr Fochler seiner Frau den Rücken
frei.
FRANKE, THOMAS,
*1978:
verh., drei Kinder.
Der Familienvater mit Leib und Seele stemmt
gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls
berufstätig ist, das Familienleben mit der
10-jährigen Tochter und den 2-jährigen
Zwillingen gleichberechtigt. Für ihn gibt es keine frauen- oder
männertypischen Arbeiten. Er arbeitet in Vollzeit als
Rohrleitungsbauer im Trinkwassernetz, nachdem er seine Arbeit
kurz nach der Geburt der beiden Söhne in seinem Beruf als
Lebensmitteltechniker verlor - ein Schock für die ganze Familie.
Er scheute sich nicht davor, sich „die Hände schmutzig zu
machen“, um seine Familie finanziell über Wasser zu halten und
steckte den Kopf nicht in den Sand. Seine Familie ist sehr stolz
auf ihn und er ist der Held für seine beiden Jungen, wenn er vom
LKW- oder Baggerfahren erzählt.
FRANZEN, DOMINIK,
*02.01.1972:
zwei Kinder.
110
Dominik Franzen ist seit 2004 als
Bildungsreferent bei den Internationalen
Jugendgemeinschaftsdiensten in Bonn tätig.
Für seine beiden Kinder hat er im Jahre 2010
und 2013 jeweils zwölf Monate Elternzeit genommen und sich
intensiv um sie gekümmert. So konnte seine Partnerin schnell
wieder in ihren Beruf zurückkehren. Besonders spannend erlebte
er den Zeitraum von 4 Monaten im Jahre 2010, als er seine zehn
Monate alte Tochter an drei Tagen in der Woche allein betreute,
um seiner Partnerin eine Juniorprofessur in Berlin zu ermöglichen. Dominik Franzen hat Spaß an vielen Freizeitaktivitäten
mit seinen Kindern und bindet sie gerne in alltägliche Dinge wie
Einkaufen oder Kochen mit ein. Dabei sollen seine Kinder möglichst viel kennenlernen, um entscheiden zu können, was ihnen
gefällt. Alle Familienaufgaben werden von ihm und seiner
Partnerin gleichermaßen erledigt. Beide nehmen Rücksicht auf
die beruflichen und persönlichen Belange des anderen und planen
so ihre Termine. Die Familie verbringt viel Zeit zusammen in der
Natur beim Wandern, Radfahren und Zelten. Dominik Franzen
nimmt seit 2011 seine Kinder mit auf Tagungen, bei denen eine
Kinderbetreuung gestellt wird. So kann er Familie und Beruf gut
miteinander verbinden und seine Partnerin zu Hause entlasten.
Er initiierte eine Zertifizierung zur Vereinbarkeit von Familie und
Beruf bei seinem Arbeitgeber, der sich seit 2015
„Familienfreundliche Organisation“ nennen darf.
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FREYWALD, ERIC,
*30.03.1972:
verh., vier Kinder.
Als 2004 die erste Tochter Nya geboren wurde,
studierte
Jessika
Freywald
noch
Umweltgeologie. Da eine Unterbrechung des
Studiums nicht erfolgte, fuhr Eric Freywald
mit der Tochter im Fahrradanhänger zum Stillen zu seiner Frau
an die TU-Berlin.
Im Jahr 2009 wurden die Zwillinge Meret und Jette geboren.
Eric Freywald konnte sich vier Wochen Urlaub nehmen, um seine
Frau rund um die Uhr in der ersten schwierigen Zeit zu unterstützen. Als Beamter im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst ließ
er sich auf eine andere Feuerwehrwache versetzen, um näher und
schneller bei der Familie sein zu können. 2015 wurde die vierte
Tochter Lilo geboren. Eric Freywald kümmert sich mit großem
persönlichem Engagement um die Kinder und den Haushalt. Er
übernimmt alle Aufgaben, die typischerweise die Mütter ausführen. Damit unterstützt er seine Frau, die sich als Dipl. Ingenieurin
bis 2014 als Brandreferendarin im höheren feuerwehrtechnischen
Dienst bei der Berufsfeuerwehr Köln qualifiziert. Um seiner Frau
diese Karriere zu ermöglichen, stellt Eric Freywald seine eigenen
beruflichen und privaten Interessen zurück. Sein Frauenbild wird
durch die Gleichstellung im Hinblick auf Beruf und Familie
bestimmt. In sein Weltbild passt die emanzipierte, selbstständige
111
112
Frau, die sich ebenso wie er in ihrem Beruf verwirklichen kann.
Eric Freywald ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES
SPITZENVATER DES JAHRES 2013.
FRINK, VOLKER
*14.06.1966:
verh., 2 Kinder.
Volker Frink wurde am 14. Juni 1966 geboren.
Er ist Zentralheizungs- und Lüftungsbauer.
Seine Frau Sabine Frink ist leidenschaftliche
Bankerin und Alleinverdienerin. Im Haushalt
des Ehepaares Frink leben ein Adoptivsohn und ein Pflegekind,
dessen leibliche Eltern keine Adoption durch Frinks wollten. Seit
2004 konzentriert sich Volker Frink auf seine Familie. Er versorgt beide Jungs und die pflegebedürftige Schwiegermutter. Mit
großer Leidenschaft haben Volker und Sabine dafür gekämpft,
Alper zu adoptieren, der 2003 als Pflegekind wegen elterlicher
Vernachlässigung zum Ehepaar Frink kam. 2010 konnte die
Adoption von Alper erreicht werden. 2005 nahmen Volker und
Sabine Frink den Behinderten Joshua als Pflegekind in ihre
Familie auf. Joshua leidet unter einem fetalen Alkoholsyndrom.
Das Ehepaar Frink kämpft in unglaublicher Art und Weise für
ihre Kinder. Volker Frink tut alles mit der Unterstützung seiner
Frau, damit Joshua richtig therapiert wird. Er absolviert die zahlreichen Arzttermine und engagiert sich sehr für die
Qualifizierung beider Söhne. Aber nicht nur das: Volker Frink
unterstützt mit seiner Arbeit zugunsten der Kinder seine Frau bei
deren Karriere. Sabine Frink ist nach verschiedenen Weiterbildungen zur Führungskraft in einer Bank aufgestiegen. Mit
ihrem Gehalt finanziert sie die Familie. Alper besucht seit zwei
Jahren die Realschule und Joshua kann aufgrund der erfolgreichen Therapien, die er mit seinem Vater wahrnimmt, die
Regelgrundschule besuchen. Beide Söhne lieben das große Hobby
ihres Vaters, Truck Trail - bauen und fahren von Modellautos,
und begleiten ihn, falls sich das einrichten lässt, dabei. Volker
Frink ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2014. (Foto: Foto-Ehrlich.de)
FROHN, LUTZ KURT,
Dr.,
*29.08.1960:
verh., zwei Kinder.
Der Dipl.-Chemiker leitet einen bedeutenden
Produktionsbetrieb bei der LANXESS AG.
Neben diesem verantwortungsvollen Beruf mit
Rufbereitschaft rund um die Uhr bringt er sich mit großem Engagement und Geduld in die gemeinsame Kindererziehung der beiden Töchter Lucía und Blanca, ihre musikalische Förderung und
die gemeinsamen Haushaltsaufgaben ein. Seine Frau, die Dipl.Chemikerin Dr. Christine Mendoza-Frohn, obere Führungskraft
bei der Bayer AG, konnte sich durch dieses verständnisvolle,
familiäre Miteinander weiter erfolgreich im Beruf einsetzen.
GERICKE, ARNE,
*19.11.1964:
verh., sieben Kinder.
Arne Gericke wurde 1964 in Hamburg geboren. Anfang 1966 zog er mit seinen Eltern in
die Südsee nach Papua-Neuguinea. Er lernte
neben seiner Muttersprache Deutsch die
Sprache seiner Spielgefährten Pidgin und die offizielle
Landessprache Englisch. Seine erste Lehrerin war die Mutter;
später besuchte er eine Internatsschule in der schlangen- und
käferreichsten Region Papua Neuguineas. Es folgte das Internat
in Australien. Arne Gericke hat so schon in seiner Jugend die
weite Welt kennengelernt. Papua Neuguinea in seiner
Entwicklung zwischen „Steinzeit“ und moderner Demokratie.
Die Weiten Australiens zwischen Schafen und Kängurus und dem
Reichtum an Bodenschätzen. Hongkong als Wirtschaftsmetropole des Ostens mit seinem bunten Völkergemisch. Die
Philippinen mit all den Problemen von Ausbeutung und
Entwicklung. Thailand zwischen Tradition und Tourismus.
Indien, das Land zwischen Reichtum und Armut, mit seiner aufstrebenden Industrie und Wirtschaft. Israel, Brenn- und
Konfliktpunkt in Nahost. Moskau und Leningrad (heute
Petersburg) zur Zeit des Kalten Krieges. Amerika, die USA und
Kanada, Land und Kontinent der unbegrenzten Möglichkeiten.
All das öffnete ihm den Blick für die weite Welt mit ihren
Spannungsfeldern und Problemen, ihren Entwicklungen und
Möglichkeiten. Seit 1979 fand Arne Gericke in Deutschland eine
neue Heimat. Nach dem Hochschulabschluss wurde er Groß-
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113
und Außenhandelskaufmann, wechselte später ins Soziale und
wurde Pflegeheimleiter in Gnoien bei Rostock. 1990 heiratete
Arne Gericke seine Frau Susanne, die aus MecklenburgVorpommern stammt und die er bereits vor dem Mauerfall kennengelernt hat. So haben sie den Weg in die Einheit aus eigener
Betroffenheit erlebt: die Grenze mit menschenrechtsverletzenden
Selbstschussanlagen, den Mauerfall in Berlin und den Jubel bei
der Grenzöffnung. Arne Gericke hat Beruf und Familie in den
letzten Jahren immer mehr in Einklang bringen können. Zehn
Jahre war er selbstständig, mit einem Tätigkeitsschwerpunkt in
der Häuslichkeit. Zusammen mit seiner Frau Susanne hat er vier
leibliche Kinder und drei Geschwisterpflegekinder. Susanne
Gericke widmete sich nach der Geburt des ersten Kindes 1991
für 13 Jahre ganz der wachsenden Familie. Arne Gericke hat sie
während dieser Zeit unterstützt, sich weiter zu qualifizieren und
gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen. Sie hat nach der
Rückkehr ins Erwerbsleben nicht nur als Krankenschwester, sondern als Pflegedienstleitung Verantwortung übernommen.
Kinder brauchen Vater und Mutter! Dieses Ideal konnten Arne
Gericke und seine Frau auch neben ihrer beruflichen Tätigkeit
mit Leben füllen. Arne Gericke ist 2012 mit dem MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES JAHRES ausgezeichnet
worden. Er engagierte sich außerdem seit Jahren bei der
Familien-Partei Deutschlands. Nach vielen Erfolgen als Landesund Bundesvorsitzender ist er nun seit Juni 2014 Abgeordneter
im Europäischen Parlament. Eines ist für Arne Gericke auch dort
sicher: Europa geht nur mit FAMILIE. In Europa wird er sich in
allen politischen Bereichen dafür einsetzen, dass Gesetze entstehen, die Großeltern, Eltern und Kinder wirtschaftlich, sozial und
zukunftsweisend fördern.
GREIF, RENÉ,
*26.07.1977:
verh., zwei Kinder.
114
Leben mit Kind. Dieser einfache Satz ist gerade
direkt nach der Geburt nicht immer einfach. In
der ersten Zeit kann „Mann“ nicht voll unterstützen, aber dann umso mehr. Daher hat Herr
René Greif, Teamleiter im Einkauf der CharitéUniversitätsmedizin, jeweils die zweite Hälfte der Elternzeit übernommen, um seiner Frau den Wiedereinstieg ins Berufsleben so
angenehm wie möglich zu gestalten. Herr Greif, ausgebildeter
Industriekaufmann und Ausbilder für junge Menschen, kennt die
Probleme der Väter durch seine ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Zum einen ist er einer der Väterbeauftragten der Charité, zum
anderen auch Feuerwehrmann und Vorstandsmitglied des
Fördervereins in der Freiwilligen Feuerwehr Zeuthen/ Löschzug
Miersdorf. Herr Greif studiert berufsbegleitend an der TH
Wildau. Er zeigt in beeindruckender Weise, dass es trotz der
beruflichen Tätigkeit, der Weiterbildungen und sozialen
Engagements möglich ist für Väter, seine Partnerin zu unterstützen, ohne dabei große Einschränkungen hinnehmen zu müssen.
Elternzeit für Väter ist mittlerweile ganz gut implementiert in
unserem Land, aber was ist danach? Wie kann gerecht mit den
Problematiken Kind krank, Kita und Schule umgegangen und
diese beidseitig beruflich abgestimmt werden. Genau auf diese
Fragen setzt Herr Greif seinen Focus in seiner Aufgabe als
Väterbeauftragter der Charité. René Greif ist Sonderpreisträger
des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2015 für Pionierleistungen des Teams ehrenamtliche
Väterbeauftragte der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
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GREIS, DIETER,
verh., zwei Kinder.
Dieter Greis ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2010. Er nahm bereits im 2. und 3.
Lebensjahr seiner Tochter Elternzeit und
ermöglichte so seiner Frau den frühen
Wiedereinstieg in die Vollzeitbeschäftigung im Einkauf eines großen amerikanischen Konzerns. Als sich 2006, am Ende seiner
Elternzeit, das zweite Kind ankündigte und sich die
Schwangerschaft schwierig gestaltete, konnte er sich während des
dreimonatigen Krankenhausaufenthalts der schwangeren Mutter
zu Hause um die große Tochter kümmern. Nach der Frühgeburt
des kleinen Bruders waren alle froh, die besten Bedingungen für
den Start ins Leben geschaffen zu haben. Heute haben Vater und
Mutter die Arbeitszeit auf jeweils 80% reduziert und teilen sich
Betreuung und Erziehungsarbeit. Dieter Greis beginnt seine
Tätigkeit in der Hausverwaltung eines Arzneimittelherstellers
schon sehr früh und kann so am Nachmittag für die Kinder da
sein. Ihm ist es wichtig, viel Zeit mit den Kindern verbringen zu
können und in den Alltag eingebunden zu sein.
115
GROWE, WINFRIED,
*07.01.1966:
verh., zwei Kinder.
HARTMANN, PATRICK,
*19.10.1979:
verh., zwei Kinder.
Winfried Growe ist 2006 für seine väterlichen
Leistungen mit dem MESTEMACHER PREIS
SPITZENVATER DES JAHRES ausgezeichnet worden. Herr Growe arbeitet als Teilzeitbeschäftigter bei der Firma LMC Caravan GmbH & Co. KG
in Sassenberg. Er ist gelernter Schlosser. Dank Winfrieds
Erziehungsurlaub konnte Mechthild Freitag-Growe nach der
Geburt der beiden Töchter Jessica und Isabel weiter als
Steuerberaterin für ihren Arbeitgeber, Dreismann & Kollegen,
Steuerberater in Herzebrock-Clarholz, tätig sein. Auch Frau
Freitag-Growe übt eine Teilzeitbeschäftigung aus. Das Elternpaar wird von ihren Arbeitgebern unterstützt. Winfrieds
Engagement für die Familie ist sehr groß. Er betreut die Kinder
und übernimmt einen Großteil der Arbeit im Haus. „Beide
Elternteile sollten grundsätzlich einen Anspruch auf Erwerbstätigkeit haben“, so lautet Winfrieds Ansicht zur Gleichstellung
von Frau und Mann. Die Erziehungsarbeit sollte demzufolge der
Elternteil in Anspruch nehmen, der das Ruhen der Erwerbstätigkeit am unkompliziertesten in den Griff bekommt.
Als im Jahr 2010 der erste Sohn Jonas Felix
geboren wurde, war für Patrick Hartmann
klar, dass er sich weit über das normale Maß
hinaus in der Kindererziehung und -betreuung
engagieren wollte. U.a. nahm er als erster männlicher Mitarbeiter
in seiner Firma (Branche: Finanzdienstleistung) eine Elternzeit
und durchbrach damit ein ungeschriebenes Gesetz. Sein Beruf als
Vertriebsleiter – das Büro im Home-Office – ermöglicht ihm
einen sehr hohen Grad an Flexibilität und daher eine ideale
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So bringt er jeden Morgen
seinen Sohn in die Kita und beginnt dann seinen Arbeitstag. Auch
durch die Geburt des zweiten Sohnes Moritz Jasper im Jahr 2014
hat sich an seiner Einstellung nichts geändert. Die
Inanspruchnahme einer 2. Elternzeit war selbstverständlich und
die tägliche morgendliche Fahrt mit beiden Jungs in die Kita sind
ein festes Ritual geworden. Sein Rollenbild und -Verständnis ist
weit entfernt von der klassischen Rollenverteilung: Eine emanzipierte und berufstätige Ehefrau ist für ihn und seine
Wertevorstellung unabdingbar.
HARNISCH, CLAUS-JÖRG,
Dr.,
*22.05.1974:
verh., ein Kind.
116
Dr. Claus-Jörg Harnisch ist geschäftsführender
Gesellschafter des gleichnamigen Fachverlags
mit Sitz in Nürnberg. Engagement in der
Familie und im Familienbetrieb ist für ihn gleichermaßen wichtig.
Darin unterstützt ihn seine Ehefrau Tina kompromisslos. Sie
haben eine gemeinsame Tochter, Nicola. Nunmehr fünfjährig,
wächst Nicola in der Geborgenheit einer funktionierenden
Familie auf. Die Aufgabenverteilung in Erziehung und Tagesplan
ruht partnerschaftlich auf Mutter und Vater. So bezieht Dr.
Claus-Jörg Harnisch die Kraft für die erfolgreiche Führung seines
Verlages aus der Liebe seiner Tochter zu ihren Eltern. Und die
fünfjährige Tochter meinte neulich zum Vater, der ihr mit
Bedacht die ersten Aufgaben in der Hauswirtschaft übertrug:
„Papa, ich habe nur zwei Hände!“ Die Lebensgemeinschaft der
drei ist einfach Spitze!
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HASCHKE, CHRISTOPH,
*22.01.1975:
verh., zwei Kinder.
Herr Haschke arbeitet Vollzeit als Lehrer in
einer Grundschule in Osnabrück. Seine Frau
ist ebenfalls als Lehrerin mit voller Stundenzahl
tätig, sodass es selbstverständlich ist, dass sich
beide Elternteile gleichberechtigt um Haushalt und Kinder kümmern. Nach der Geburt der beiden Kinder (die Tochter ist jetzt 5
Jahre und der Sohn 2 Jahre alt) haben beide Elternteile abwechselnd Elternzeit genommen (bei der Tochter: Mutter 11 Monate,
Vater 4 Monate; bei dem Sohn: Mutter 10 Monate, Vater 4
Monate). Seit August 2013 besucht nun auch der Sohn die Kita
Fingerhut. Constantin ist nun ein Fingerhütchen und Charlotte
ein Fingerhut. Da die Eingewöhnungszeit in der Schulzeit lag,
wurden beide Kinder von der Oma eingewöhnt, die extra aus
Gronau/Leinen angereist kam. Beide Großeltern wohnen nicht
vor Ort, sodass bereits Monate im Voraus die Eingewöhnung
organisiert werden musste (Oma pflegt die Uroma, sodass die
Uroma während der Eingewöhnung in Kurzzeitpflege musste).
117
Da die Oma väterlicherseits Multiple Sklerose hat, ist eine
Betreuung von Opa und Oma aus Lingen/Ems nicht möglich.
Regelmäßige Besuche dorthin ermöglichen es aber, dass die
Kinder Kontakt zu ihren Großeltern haben, was den Eltern sehr
wichtig ist. Die Eltern organisieren und meistern den Alltag ohne
familiäre Unterstützung. Je nachdem, wer gerade stundenplanmäßig die Möglichkeit hat, bringt und holt die Kinder von der
Kita ab. Seit August 2013 arbeitet Frau Klepping-Haschke in
Osnabrück, sodass diese Aufgabe (die Kinder zur Kita bringen
und abholen) nun auch von der Mutter übernommen werden
kann. Beide Kinder bekommen ein Familienbild, wo Mann und
Frau gleichberechtigt sind – in Beruf, Haushalt und im Privaten.
Für die Tochter ist es bereits selbstverständlich, dass Mama zur
Arbeit geht oder dass Papa kocht. Wenn die Oma scherzhaft mal
fragt, wer zu Hause das Essen macht oder die Toilette putzt, wird
wie selbstverständlich geantwortet: „Papa macht das!“
HEEMANN, TOBIAS,
*08.03.1971:
verh., vier Kinder.
118
Tobias Heemann, 44 Jahre, hat sich im
September 2013 einer neuen beruflichen
Herausforderung gestellt. Seine Frau Rika ist
im September 2014 ihrem Mann mit den
gemeinsamen vier Kindern an den Bodensee gefolgt. Hier fand sie
bei der Smart Hotel Gesellschaft mbH in Konstanz eine neue
berufliche Aufgabe als Direktionsassistentin. Die Hoteldirektorin
und Mama, Bettina Pohle, spürte, dass Frau Heemann genau die
Lebenserfahrung mitbringt, die notwendig ist, um effektiv mitzuhelfen, zwei neue Hotels im September in Konstanz zu eröffnen.
Ein abendlicher Austausch zwischen Vater und Mutter ist nach
wie vor unabdingbar, um sämtliche Termine der Kinder zu koordinieren. Das tägliche „Aufeinander abstimmen“ wird dadurch
erleichtert, dass inzwischen ein gut funktionierendes Netzwerk
aufgebaut ist, damit ihre Kinder ihren Talenten nachgehen können und die Eltern sich parallel in ihren Berufen „mit Herzblut“
engagieren können. Die Zufriedenheit mit sich selbst, die beide
durch ihre Berufe erfahren, wird automatisch auf die Kinder
übertragen. Tobias Heemann und seine Frau sehen in jeder
Veränderung eine Chance, gerade für die Kinder, und das spricht
für eine wunderbare Partnerschaft seit nunmehr 16 Jahren! Keine
Angst vor etwas Neuem zu haben und den Glauben an sich selbst
nie zu verlieren leben Herr und Frau Heemann ihren Kindern vor.
Kann es etwas Schöneres geben, als für junge Menschen die
Wegbereiter zu sein, mit der Hoffnung auf eine schöne und
lebenswerte Zukunft!
HEISE, NORMAN,
*05.04.1978:
zwei Kinder.
Norman Heise arbeitet in Teilzeit als
Betriebsleiter in einem Getränkefachgroßhandel an drei Tagen in der Woche. An den
anderen beiden Tagen ist er ehrenamtlich u.a.
als Sprecher der Bundeselternvertretung der Kinder in
Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege und als
Vorsitzender der beiden Berliner Landeselternausschüsse für
Kitas und Schulen tätig. Im Rahmen der ehrenamtlichen
Tätigkeit vertritt er die Interessen der Eltern von über 2,6 Mio.
Kinder im Alter zwischen 0-6 Jahren gemeinsam mit vier weiteren Sprecher_innen. Norman Heise kann gemeinsam mit seiner
Partnerin Familie, Beruf und Ehrenamt miteinander vereinbaren.
Gegenseitig unterstützen sie sich mit den Kindern und im
Haushalt. Er übernimmt alles am Morgen und Vormittag.
Gemeinsam verbringen sie mit den Kindern den späten
Nachmittag und seine Partnerin übernimmt den Abend, an dem
Norman Heise seine ehrenamtlichen Aufgaben wahrnimmt. Herr
Heise hat einen Großteil der Elternzeit gemeinsam mit seiner
Partnerin verbracht und somit auch die ersten Lebensmonate beider Kinder begleitet. Durch seine engagierte und begeisterte
Arbeit vereinfacht er anderen Vätern und Familien den Zugang
zu ähnlichen Lebensmodellen. Er zeigt uns, wie man Beruf,
Familie und Ehrenamt möglich machen kann. Dafür wurde er
2015 mit dem MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES
JAHRES geehrt.
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HIMMELSBACH, URSUS,
*24.03.1967:
verh., zwei Kinder.
Ursus Himmelsbach unterstützte seine heutige
Frau bereits während des Studiums und schuf
Freiräume durch aktive Haushaltsführung. Als
projektverantwortlicher Stadtplaner bei der
Stadtplanung Zimmermann GmbH in Köln konnte er seinen
Wunsch der intensiven Teilhabe an der Erziehung umsetzen,
indem er in 2005 für seinen Sohn Lysander eine dreimonatige
119
Auszeit vom Beruf nahm. So ermöglichte er seiner Frau nach der
Geburt einen zeitnahen Wiedereinstieg in die Vollzeittätigkeit als
Personalreferentin. Auch bei der Geburt seiner Tochter Johanna
in 2007 nahm er drei Monate Elternzeit. Eine gleichberechtigte
Teilhabe an der Organisation und Erledigung aller anfallenden
Arbeiten, die das Familienleben mit sich bringt, ist für ihn selbstverständlich. Seine Kinder förderte er von Beginn an als eigene,
starke Persönlichkeiten. Er und seine Frau verstehen sich als partnerschaftliches Team, das den Kindern Raum gibt, ihre individuelle Persönlichkeit zu entdecken und zu entfalten.
HÖFLER, VEIT,
*20.12.1979:
verh., vier Kinder.
Nach mehrjähriger Berufstätigkeit entschied
sich Herr Höfler, das Abitur auf dem Zweiten
Bildungsweg abzulegen. Dort lernte er seine
jetzige Frau kennen und nach erfolgreichem
Abschluss entschieden sich beide, ein Studium zu beginnen. Die
gemeinsamen Kinder begleiten den Studienalltag. Dieser muss,
um die Studienbedingungen erfüllen zu können, gut organisiert
und strukturiert sein. Dennoch nahm Herr Höfler bei zwei
Kindern Erziehungsurlaub, betreut zudem als wissenschaftlicher
Mitarbeiter Studenten und führt Seminare. Weiterhin engagiert er
sich bei einem internationalen Austauschprojekt und nimmt an
internationalen Kongressen als Referent teil. Den ersten akademischen Grad hat er erworben und plant in den kommenden
Monaten den Masterabschluss zu erlangen. Die Erledigung der
Familienaufgaben teilen sich die Partner. Hervorgehoben werden
muss die abwechslungsreiche Küche, die der Familienvater täglich anbietet und die Freiräume, die er seiner Frau ermöglicht, um
nicht nur ihr Studium weiter zu führen, sondern auch außerfamiliäre Interessen wahrnehmen zu können. Die Nachmittage und
Wochenenden stehen, trotz des engen Studienzeitplanes, für eine
gemeinsame Freizeitgestaltung mit den Kindern zur Verfügung.
HÖWER, JÖRG W.,
Dr.,
*05.05.1965:
verh., vier Kinder.
120
„Selbst und ständig in Beruf und Familie –
Im Ehe-Team erfolgreich“. Die Basis der
Verzahnung von Beruf und Familie ist, dass beide Eltern einer
Selbstständigkeit nachgehen. Jörg Höwer arbeitet als kaufmännischer Berater und Coach in der Sozialwirtschaft (www.abs-hoewer.de) und hat seine Schwerpunkttätigkeit im Büro (HomeOffice) mit Dienstreisen, die ca. 4-5 Übernachtungen im Monat
in anderen Städten vorsehen. Ulrike Höwer hat ein Institut für
Trageberatung und Begleitung von Eltern in der ersten Zeit ihrer
Elternschaft gegründet (www.trageschule-dresden.de), das mittlerweile über ein weltweites Netzwerk von TrageberaterInnen
mit eigenem medizinischen Beirat verfügt. Sie ist bis zu 10 Tage
im Monat in Europa unterwegs und arbeitet sonst auch von zu
Hause aus. Die vier Kinder sind 20, 16, 13 und 11 Jahre alt. Die
Haupteinkommenslast wird von Jörg Höwer getragen. Er ermöglicht durch das Home-Office eine ständige Erreichbarkeit und
Präsenz für und in der Familie. Durch das bewusste Legen von
externen Terminen auf bestimmte Tage kann seine Frau ihre
Berufstätigkeit auf- und ausbauen. Wenn Ulrike Höwer zu einem
Seminar oder beruflichen Termin unterwegs ist, übernimmt er
sämtliche anfallenden Aufgaben und Begleitungen im Haushalt
und in der Familie. Jörg Höwer sieht sich mit Ulrike im Team
und damit seine Partnerin in der völligen Gleichberechtigung:
Frauen brauchen Freiräume und Unterstützung für die
Mutterschaft ebenso wie für die berufliche Weiterentwicklung
und Entfaltung.
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IMMERHEISER, TILO,
*21.04.1970:
verh., zwei Kinder.
Tilo Immerheiser blieb nach der Geburt des
ersten Sohnes für ein Jahr zu Hause, da seine
Frau damals nach einer beruflichen
Fortentwicklung keine längere Auszeit nehmen
konnte und wollte. Auch bei seinem zweiten Sohn nahm er drei
Monate Elternzeit, in denen er die Kinder allein betreute. Nach
Ende der Elternzeit arbeitet er weiter in Teilzeit. Da seine Frau
eine wesentlich längere Strecke zur Arbeit zurückzulegen hat, ist
er derjenige, der morgens die beiden Söhne fertig macht und zur
Schule bzw. in den Kindergarten bringt. Nachmittags geht er
ehrenamtlich 2 x pro Woche und am Wochenende dem
„Familienhobby“ Fußball nach und trainiert die F-Junioren des
örtlichen Fußballvereins mit großem Enthusiasmus und Erfolg.
Seinen beruflichen Werdegang hat er konsequent und sehr gerne
zum Wohle der Familie zurückgestellt.
121
122
KEUCK, DANIEL,
*24.11.1983:
zwei Kinder.
Aufgewachsen bin ich im Siegerland. Nach
meiner Ausbildung zum Werkstoffprüfer habe
ich ein Ingenieurstudium in Hessen begonnen.
Ein ganz gewöhnliches Studentenleben habe
ich allerdings nicht geführt, da meine Lebensgefährtin in
Düsseldorf ein Doppelstudium absolvierte und bereits eine kleine
Tochter (zu dieser Zeit 2 Jahre alt) hatte. Es war mir von Anfang
an wichtig, Lia mit in die Beziehung zu integrieren, was durch
viele gemeinsame Aktivitäten und Normalitäten, wie beispielsweise gemeinsame Reisen, Fahrrad fahren beibringen oder
schwimmen üben auch sehr gut gelang. Noch bevor wir beide
graduieren, kommt (2012) unsere gemeinsame Tochter zur Welt.
Meine Studien notwendigen Praktika sowie die Diplomarbeit
absolviere ich selbstverständlich in Düsseldorf. Nach der
Diplomarbeit nehme ich mir ein halbes Jahr Elternzeit, da meine
Lebensgefährtin zu dieser Zeit ihr erstes juristisches
Staatsexamen absolviert. Der Berufseinstieg ist zunächst kompliziert: Einerseits müssen finanzielle Bedürfnisse der Familie gedekkt werden, andererseits möchten beide so viel Zeit wie möglich
mit den Kindern verbringen. Die Lösung ist schließlich, dass sich
der ehemalige Ausbildungsbetrieb im Siegerland auf eine 4-TageWoche einlässt. Mittlerweile hat sich sogar ein Arbeitgeber in der
Nähe von Düsseldorf gefunden, der mir ebenfalls eine
Teilzeitstelle auf Basis einer 4-Tage-Woche ermöglicht, was uns
erheblich mehr Familienzeit ermöglicht. Diesbezüglich wird es
mit meinen zwei Mädels auch nie langweilig: Mittagessen kochen
oder Schulbrote schmieren, Radtouren unternehmen oder
schwimmen gehen und schließlich noch die Kinder zum Reitstall
oder anderen Aktivitäten bringen oder bei Freunden abholen. Da
wir beide es bisher geschafft haben, nicht Vollzeit zu arbeiten,
gelingt uns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es wäre
allerdings wünschenswert, wenn sich mehr Arbeitgeber flexible
Arbeitszeitmodelle überlegen würden, die es (jungen) Eltern
ermöglichen, sich die Familienarbeit in gleichem Maße zu teilen.
KNEITZ, PETER,
Dr. phil.,
*28.02.1968:
verh., vier Kinder.
Der Ethnologe arbeitet bislang im Rahmen von
Drittmittelprojekten an der Universität Halle
(Saale).
Den
Großteil
seiner
Forschungstätigkeit führt er bewusst von einem häuslichen
Arbeitsplatz aus durch, wodurch er u. a. als Ansprechpartner für
all jene großen und kleinen Unwägbarkeiten zur Verfügung steht,
die die Erziehung von vier Klein- und Schulkindern täglich mit
sich bringt. Seine Frau hingegen ist in Teilzeit als Sprachlehrerin
für Kroatisch am Bundessprachenamt in Hürth sowie als freiberufliche Dolmetscherin tätig. Obwohl die Kinderbetreuung praktisch ohne jede zeitliche Entlastung z. B. durch Verwandte
erfolgt, ist in der gegebenen Konstellation eine vergleichsweise
gelassene familiäre Lebensführung möglich. Das Ziel einer partnerschaftlichen und gleichberechtigten beruflichen Entwicklung
äußert sich auch darin, dass er zwei seiner Kinder auf eine
Feldforschung nach Madagaskar mitgenommen hat, um seiner
Frau die Fortführung ihrer Tätigkeit zu gewährleisten.
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KNUBBEN, JOHANNES,
Dr.,
*27.02.1977:
verh., zwei Kinder.
Dr. Johannes Knubben hat in München und
Zürich Tiermedizin und Agrarwissenschaften
studiert und ist derzeit wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der Tierärztlichen Fakultät der LudwigMaximilians-Universität München. Prof. Dr. Gabriela KnubbenSchweizer ist Lehrstuhlinhaberin für Innere Medizin und
Chirurgie der Wiederkäuer an der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Im Haushalt des Ehepaares leben zwei
gemeinsame Kinder (Tochter geboren 2008, Sohn geboren 2009).
Für die Wissenschaft ist Johannes Knubben ein relativ selten vorhandenes Vorbild. In der Welt der Wissenschaften sind
Professorinnen auch im 21. Jahrhundert unterrepräsentiert und
in den Männerdomänen der MINT-Fächer sind Lehrstuhlinhaberinnen nur mit der Lupe zu finden. Johannes Knubben ist
deshalb in der Wissensgesellschaft für andere Väter und insbesondere für Entscheider an den Schalthebeln der Macht ein
wichtiges „role model”. Nur wenn es zur konstruktiven Allianz
123
aller Beteiligten kommt, lassen sich insbesondere für
Wissenschaftlerinnen Beruf und Familie vereinbaren. Bei
Knubbens hat das funktioniert. Seit 2008 erzieht und betreut
Herr Dr. Knubben mit großer Leidenschaft zu einem großen Teil
die gemeinsamen Kinder. Seine Frau Gabriela bekam dadurch
den Freiraum, den sie brauchte, um zur Universitätsprofessorin
aufzusteigen. Mit der Hilfe ihres Mannes engagiert sie sich für die
Gleichstellung und ist dadurch seit 2012 Preisträgerin der
Therese von Bayern Stiftung zur Förderung von Frauen in der
Wissenschaft. Ihr Mann Johannes sieht es als wichtige Aufgabe
an, dass Männer aktiv daran mitwirken, klassische Rollenmuster
zum Wohl von Familie und Gesellschaft zu demokratisieren. Für
ihn heißt das nicht, auf die eigene Karriere zu verzichten, sondern
alle Ziele und Aufgaben situationell auszubalancieren, damit
jedes Familienmitglied seine Erfüllung erreicht. Dr. Johannes
Knubben ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2014. (Foto: Birte Lebender
Fotografie)
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KNOCH, ANDREAS,
*04.05.1970:
ledig, zwei Kinder.
Andreas Knoch arbeitet als Finanzredakteur
bei einer Tochtergesellschaft des F.A.Z.Verlags. Nach der Geburt der Tochter im
Februar 2008 und des Sohnes zwei Jahre später
übernimmt er für jeweils sechs Monate die Betreuung der Kinder
zu Hause. Das ermöglicht seiner Partnerin, bereits ein halbes Jahr
nach der Geburt der Kinder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, wo sie eine leitende Stellung innehat. Von Beginn an ist
dem Paar klar, dass Haushalt und Kinder in jedem Alter ein
„gemeinsames Projekt“ sind: Es gibt keine geschlechtsspezifischen Aufgaben, beide bringen sich gemäß ihrer
Fähigkeiten und ihrer persönlichen Präferenzen ein. Inzwischen
gehen Tochter und Sohn in öffentliche Kindertageseinrichtungen;
Vater und Mutter arbeiten Vollzeit. Die Aufgaben der Kindererziehung und -betreuung sind auf beide Schultern verteilt.
Andreas Knoch ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES
SPITZENVATER DES JAHRES 2011.
124
KOLMSEE, KARL REINHARD,
Dr.,
verh., vier Kinder.
Karl Kolmsee hat nach einem Studium der
Agrarwissenschaften und der Promotion im
Bereich Philosophie zunächst als Unternehmensberater bei einer internationalen
Unternehmensberatung gearbeitet, von wo er zur heutigen E.ON
wechselte, wo er zuletzt als Leiter des Internationalen
Größtkunden-Vertriebs arbeitete. Nach zwei Stationen als
Vorstand bei mittelständischen Unternehmen, ist er seit 2008
125
selbstständig mit einem Unternehmen, das KleinstWasserkraftwerke zur ruralen Elektrifizierung entwickelt und
vertreibt. Die Betreuung der vier noch kleinen Kinder teilt er sich
mit seiner Frau Ines Kolmsee, die zuletzt als
Vorstandsvorsitzende bei der SKW Metallurgie tätig war, und
einer
Kinderfrau.
Die
Kinder
nehmen
an
der
Unternehmensentwicklung des Kolmseeschen Start Up interessiert teil und lernen so Unternehmertum von klein auf kennen.
Dr. Karl Reinhard Kolmsee ist Sonderpreisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2014.
KRINGS, ACHIM,
*21.10.1962:
verh., ein Kind.
Der Dipl.-Verwaltungswirt ist ebenso wie seine
Ehefrau im öffentlichen Dienst beschäftigt.
Beide nutzten die Regelungen der Elternzeit
und übten gleichzeitig eine Teilzeittätigkeit aus.
Hierdurch konnte jeder seinen Beruf weiter ausüben und sich mit
gleicher Intensität an der Erziehung des Sohnes beteiligen.
Aufgrund dieser Regelung bestand die Möglichkeit, die Betreuung des Kindes bis zum Eintritt in den Kindergarten durch die
Eltern selbst abzudecken. Herr Krings ist für eine absolute
Gleichberechtigung in allen sozialen und gesellschaftlichen Belangen und stets darauf bedacht, seinem Sohn ökologisch und
sozial kompetente Wertvorstellungen weiterzugeben.
LEDERER, GERHARD,
*05.05.1963:
verh., zwei Kinder.
126
Seit der Geburt von Linda vor 17 Jahren arbeitet
Gerhard
Lederer
Teilzeit
als
Betriebsratsvorsitzender. Seine Frau blieb zu
Beginn bei adidas im internationalen
Marketing tätig, inklusive vieler Reisen. Seit der Geburt der zweiten Tochter Leah vor 14 Jahren ist Iris Lederer freiberufliche
Englischtrainerin und arbeitet oft auch abends. Gerhard Lederer
hat von Anfang an die Töchter gleichberechtigt mitbetreut: Er
übernimmt Arztbesuche, war beim „Mutter-Kind-Turnen“ dabei
und fährt die Kinder heute oft zu ihren Musik- und Sportstunden,
ihren Freunden, besucht die Elternabende und Sprechstunden,
fragt Vokabeln ab und geht mit ihnen auf ausgedehnte
„Shopping-Touren“. Für die Töchter ist dieses Rollenbild völlig
normal. Ein typisches Bild in der Schule gemalt zeigt den Papa
beim Kochen und die Mama am Computer.
LIMBURG, THOMAS,
*27.09.1972:
verh., zwei Kinder.
„Kinder sind herrlich ehrlich und können sich
noch wirklich freuen.“ Genau deshalb unternehme ich gerne viel mit Kindern, aber am
liebsten mit meinen beiden Söhnen. Julian ist
inzwischen 13 Jahre und Jordan 10 Jahre alt. Mit viel
Enthusiasmus freue ich mich jedes Jahr darauf, die Geburtstage
vorzubereiten und durchzuführen. Wie z. B. Übernachtungsfeiern, Schwimmpartys, Rallyes durch verschiedene Dörfer
usw. Aber genauso gerne verbringe ich alle Alltagssituationen
mit meinen Jungs. Sofern meine Arbeit die Zeit erlaubt.
Angefangen mit dem liebevollen Wecken bis zu stundenlangen
Ausflügen in verschiedene Vergnügungsparks (zur Freude meiner Frau, die dann ein wenig entspannen kann). Mit einem
lächelnden, aber auch mit einem traurigen Auge muss ich aber
erkennen, dass speziell Julian beginnt, sein eigenes Leben zu
leben. Meiner Meinung werden Kinder nicht schnell groß,
wenn man sich die Zeit nimmt, sie beim Älterwerden zu beobachten und zu begleiten.
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LINKE, STEFAN,
*23.12.1969:
verh., drei Kinder.
„Ja, können Sie das denn? Was macht denn die
Mutter in dieser Zeit?“ So reagierten viele
1995, als der „Spitzenvater 2011“ für seine
Tochter Marie in Erziehungsurlaub ging. 1998
bei Sohn Simon hörte er dann: „Ja, sind Sie es nicht schon leid?“
Und bei Severin 2009 fragten alle: „Und ab wann bleibst du wieder zu Hause?“ Allen Skeptikern zum Trotz steht Stefan Linke seit
16 Jahren im Haushalt und bei der Erziehung der Kinder seine
„Frau“. Keiner in der Familie möchte dies missen. Ermöglicht sie
dem Vater viel Zeit mit seinen Kindern, der Mutter die Karriere
bei einer deutschen Großbank und den Kindern neue Perspektiven
für ihre eigene Zukunft! Stefan Linke ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZEN-VATER DES JAHRES 2011.
127
LORENZ, HENRYK,
*07.09.1966:
verh., zwei Kinder.
Henryk Lorenz arbeitet seit 14 Jahren therapeutisch mit Kindern in verschiedenen Praxen.
Zum Teil auf selbstständiger Basis und zum
Teil mit einer halben Stelle in fester Anstellung.
Diese flexible Handhabung ermöglicht ihm seit der Geburt der
ersten Tochter, sich vorrangig auf die Erziehung der eigenen
Kinder einzustellen und gleichzeitig als Familienvater seiner Frau
eine Vollzeitanstellung als Psychologin zu ermöglichen. Ihm war
es von Anfang an wichtig, die ersten Jahre seiner Kinder intensiv
mitzuerleben, sie dabei zu erleben, wie sie sich in die Welt entwikkeln, wie sie lachen, weinen, mutig sind und stolz auf sich sein
können. Dies ist für ihn das größte Glück, welches ein
Familienvater erleben darf! Henryk Lorenz ist ein sozialer
Familientyp, dem es wichtig ist, auch wenn sein Bild vom Mannsein in der Gesellschaft eher in der Minderheit zu sein scheint,
seine Energie und seine innere Vorstellung vom glücklichen
Leben mit Familie zu gestalten und nicht ohne. Elternschaft wird
aus innerer Überzeugung gleichberechtigt gelebt. Henryk Lorenz
war es von Anfang an wichtig, dass sich seine Frau im Kontext
der Familie in ihrem Beruf verwirklichen kann und ebenfalls
glücklich ist. Dafür stellt er ihr bestmögliche Bedingungen zur
Verfügung, ohne sich selbst zu verlieren und die eigenen Werte
hinten anzustellen. Es ist bewundernswert, wie Henryk Lorenz
die Balance zwischen seinen eigenen beruflichen Ideen und dem
Familienleben mit all seinen Herausforderungen hinbekommt
und dabei seinen Lebensmittelpunkt den Kindern widmet.
LUETZELSCHWAB, PATRICK,
*23.10.1976:
verh., drei Kinder.
128
Ich arbeite seit 10 Jahren als freischaffender
Künstler und bin stolzer Vater von 3 Töchtern
(Lilly-Marleen, Marie-Louise und Anabel
Rose). Seit der Geburt meiner ersten Tochter
vor 6 Jahren, ging ich in die Familienzeit, reduzierte meine
Arbeitszeit auf 40%, um mir und meiner Frau die Möglichkeit zu
geben, gemeinsam Teil zu haben, den anderen zu unterstützen im
Privaten, Beruflichen und auch Familiären. Somit konnte meine
Frau auch wieder zu 40% in ihren Beruf einsteigen und ich meine
Zeit, da freiberuflich als Künstler, dementsprechend flexibel einteilen. Die Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau zu verbringen ist das Wertvollste, was ich mir vorstellen kann. Diese Zeit
ist unbezahlbar. Ich genieße es von Tag zu Tag immer wieder aufs
Neue.
MAYWALD, CLAUS,
Dr. phil. Dipl. päd. M.A.,
*19.07.1958:
glücklich verheiratet, sieben Kinder.
Der Anspruch, alle Arbeiten im Haushalt zu
teilen und dem eigenen Beruf und Interessen
nachgehen zu können, ist gelebter Grundsatz in
Familie und Partnerschaft des Historikers und Pädagogen Claus
Maywald. Hatten ihn schon die Tätigkeiten als Hauswirtschafter,
Altenpfleger, Betreuer behinderter Jugendlicher, Buchbinder und
Buchrestaurator auf den praktischen Teil des Lebens vorbereitet,
so kommen die anderen Interessen als Museumskurator und
Bibliotheksleiter auch nicht zu kurz. Nach dem Tod der jüngsten
Tochter im Jahre 2011 schafften es beide Partner, sich gegenseitig
zu stützen, um ihre Situation wieder in den Griff zu bekommen
und mit dem Verlust weiter zu leben. Nach der Geburt des letzten
Sohnes reduzierten sie ihre Arbeitszeit auf je eine Drittelstelle, um
Zeit für sich und die anderen Kinder zu gewinnen. Zusätzlich zur
Arbeit im Museum arbeitet Claus Maywald haupt- und ehrenamtlich als Sterbe- und Trauerbegleiter und widmet sich eigenen
künstlerischen Projekten. Die beruflichen wie familiären
Herausforderungen, die er mit seiner Frau und der Familie teilen
kann, machen ihn trotz aller Schicksalsschläge zu einem glükklichen Ehemann und Vater.
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MÖNNIKES, CHRISTOPH,
*09.11.1963:
verh., vier Kinder.
Christoph Mönnikes ist Sonderpreisträger des
MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2013. Als Controller großer internationaler Projekte besetzt er eine
Teilzeitstelle und befindet sich aktuell in Elternzeit, um sich um
den jüngsten Sohn und die drei älteren Kinder zu kümmern. Er
übernimmt das Familienmanagement an den Werktagen und
129
sieht dies als Normalität an. Er gestaltet das Alltagsleben der
Familie pragmatisch und hält so seiner Frau, Dr. Sigrid Nikutta,
Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe, den Rücken
frei, während sie ein Unternehmen mit 13.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern leitet. Für sein Engagement für die Familie und
die Unterstützung seiner Frau wurde Christoph Mönnikes mit
dem Sonderpreis des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER des Jahres ausgezeichnet.
MUSTER, CHRISTOPH,
Dr.,
*11.04.1969:
verh., ein Kind.
Christoph Muster bearbeitete als Biologe verschiedene Fragen der Spinnentierkunde an den
Universitäten Innsbruck und Leipzig sowie am
Tierkundemuseum in Dresden. Unter anderem beschrieb er zahlreiche für die Wissenschaft neue Spinnenarten. Um eine gemeinsame Zukunft mit seiner jetzigen Frau zu ermöglichen, die eine
Stelle im Internationalen Naturschutz an der BfN Außenstelle
Insel Vilm ausübt, entschied er sich 2008 zum Umzug nach
Rügen und zum Schritt in die Selbstständigkeit. Im Jahr 2011
kam die Tochter Philippa mit dem Down Syndrom zur Welt.
Seitdem begleitet er sie regelmäßig zu Frühförderung,
Physiotherapie, zur Tagesmutter und den leider auch sehr häufigen Arztbesuchen. Auch übernimmt er einen großen Teil der
Aufgaben in Haus, Hof und Garten, um seiner Frau den Rücken
für berufliche Aufgaben frei zu halten. Dennoch ist er neben seiner freiberuflichen Tätigkeit auch noch ehrenamtlich tätig, als
Vorsitzender der Arachnologischen Gesellschaft e.V. und Editor
der internationalen Fachzeitschrift Zootaxa.
OETTRICH, MARCEL,
*20.09.1969:
verh., zwei Kinder.
130
Traditionelle Rollenverteilung? Gibt es nicht.
Emotionale und von Lebensumständen
bestimmte Rollen schon. 1999 kam das erste,
im Jahr 2000 das zweite Kind noch während
des Studiums des Ehepaares zur Welt. Zu diesem Zeitpunkt hatte
seine Frau Yvonne Ziegler schon einen ersten Universitätsabschluss. Wenn auch nicht immer leicht, ließen sich Kinder und
Studieren gut vereinbaren. Mutter-Vaterrolle, sowie Verdienerund Studierrolle wurde je nach momentanen Bedürfnissen
gewechselt, nie aber ohne Vernachlässigung der Elternrolle. Nach
dem Studium unterstützte Marcel Oettrich seine Frau bei
Karriere- und Berufsplänen, übernahm zeitweise alle Rollen,
während Frau Ziegler promovierte. Der Vater ist im Marketing
und Wissensmanagementbereich der Universität Freiburg tätig
und wird durch eine intelligente Familienförderung des
Arbeitgebers unterstützt. Herr Oettrich ist Preisträger des
MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES
2010.
ROSENOW, MARTIN,
*01.05.1960:
verh., zwei Kinder.
Als gelernter Maler und Lackierer habe ich
mich bei den Stahlwerken in Bremen (heute
Acelor Mittal) bis zum Vorarbeiter im
Transport- und Dienstleistungswesen hochgearbeitet. Im Jahre 2000 habe ich aus gesundheitlichen Gründen
eine Umschulung zur Fachkraft im Fahrzeugbau gemacht. Bei
dieser Firma werden Sonderschutzfahrzeuge hergestellt. Diese
Panzerwagen
werden
von
Regierungschefs
und
Wirtschaftsbossen gekauft. Im selben Jahr heirateten meine Frau
und ich. Zwei Jahre später – im September 2002 – wurde unsere
Tochter geboren. Meine Frau arbeitete zu diesem Zeitpunkt
bereits als Geschäftsleitungsassistentin bei einer Tankerreederei.
Zugunsten meiner Frau einigten wir uns darauf, dass zunächst
ich bei unserer Tochter blieb, bis sie in den Kindergarten gehen
konnte. Im Mai 2004 wurde dann unser Sohn geboren und ich
verlängerte meine Elternzeit, bis auch unser Sohn den
Kindergarten besuchen konnte. Da ich nicht in meine „alte“
Firma zurückkehren konnte, arbeitete ich zunächst halbtags als
Hausmeister und Haushandwerker bei einem Verlagshaus.
Zuerst wurde meine Entscheidung, mich hauptsächlich um die
Kinder und den Haushalt kümmern zu wollen, von unserem persönlichen Umfeld eher belächelt und nicht für ganz voll genommen. Seit einem Jahr bin ich mit flexiblen Arbeitszeiten bei der
evangelischen Kirche als Küster und Hausmeister angestellt und
dort für den Kindergarten mit angeschlossener U3-Gruppe
zuständig. Meine Frau hat ihre Arbeitszeit entsprechend reduzieren können. Unsere Familie ist mit dieser Lebenssituation sehr
zufrieden und auch unser Umfeld hat dies inzwischen voll akzeptiert. Beide Kinder haben eine sehr enge Bindung zu uns beiden
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131
Elternteilen, da meine Frau jede freie Minute nur den Kindern
widmet und wir die Kinder partnerschaftlich erziehen. Die
Kinder haben gelernt, dass die klassische Rollenverteilung heute
so nicht mehr aktuell ist und auch ihr Vater Beruf und Familie
gut vereinbaren kann.
SCHLAGER, OLIVER,
Dr. rer. nat.,
*30.05.1966:
verh., zwei Kinder.
„Die Arbeit ist für das Leben da, nicht umgekehrt“, daher arbeitet Oliver Schlager in
Teilzeit (halbtags) als Managementbeauftragter
für Umwelt- und Arbeitsschutz, Hygiene und Qualität. – Das
Leben, das ist seine Familie. Die zwei Kinder (*1994 und *2004)
werden bzw. wurden von ihm ab dem mittäglichen Schulschluss
betreut. Dazu gehören neben der Hausaufgabenunterstützung
auch die Begleitung zu diversen Freizeitaktivitäten (Freunde,
Sport, kulturelle Einrichtungen etc.) und notwendigen Terminen
wie z.B. Arztbesuchen. Wann immer es möglich ist, versucht er
die Interessen seiner Kinder fördernd zu unterstützen, sei es in
künstlerischen oder naturwissenschaftlichen Bereichen. Er ist
intensiv in das Schulleben seiner Kinder eingebunden, sowohl als
Klassenpflegschafts- als auch als Schulpflegschaftsvorsitzender.
Die Teilnahme an Klassenausflügen und Fahrten in
Jugendherbergen als Elternbegleiter ist für ihn selbstverständlich.
Bereits in den Kindergärten und auch später im Schulunterricht
führte er mit den Kindern physikalisch-chemische Experimente
zur Förderung des naturwissenschaftlichen Interesses durch.
Durch die intensive Einbringung in die Erziehung der Kinder
ermöglicht Oliver Schlager es seiner Frau, ganztags die
Geschäftsführung des mittelständischen Familienunternehmens
der chemischen Industrie, in dem beide beschäftigt sind, auszuüben. Außerhalb der familiären und beruflichen Tätigkeiten ist
Oliver Schlager als Fachberater Chemie für die Freiwillige
Feuerwehr Velbert bei Gefahrgut-Einsätzen ehrenamtlich tätig.
SCHMIDT, VEIT,
*05.04.1962:
verh., zwei Kinder.
Der Sonderpädagoge verrichtet seit zweiundzwanzig Jahren seine berufliche Tätigkeit an
einer Ganztags-Förderschule für soziale und
emotionale Entwicklung. Seit der Eröffnung
der Geschenkboutique seiner Frau Birgit vor sieben Jahren übernahm Herr Schmidt fortan einen Großteil der täglichen Hausund Erziehungsarbeit. Er versieht mit großem Engagement eine
Vielzahl von Aufgaben zur sportlichen und intellektuellen
Bildung seiner Kinder. Veit und Birgit verstehen sich im wahrsten
Sinne des Wortes als gleichberechtigte Ehepartner, die beide das
Recht auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben.
SCHNEGG, ANDREAS,
*02.08.1968:
verh., drei Kinder.
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Andreas Schnegg ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES
JAHRES 2009. Seit Geburt seiner ersten
Tochter im Jahr 2003 teilen er und seine Frau
Angela Hinterding die Familien- und Erwerbstätigkeit gleichmäßig auf. Als seine Frau eine interessante und gut dotierte Stelle als
Naturgefahrenanalystin bei einem Rückversicherungsmakler findet, zieht die Familie im Jahr 2004 nach München. Andreas
Schnegg sucht dort eine neue Stelle, die er in Teilzeit ausüben
kann. Er wird beim Freistaat Bayern in der Lotterieverwaltung
fündig. Dort führt er in der IT die Projektarbeit in Teilzeit und
mit Heimarbeit aus. Mit dieser Lebensgestaltung gelingt es
Andreas Schnegg von Anfang an, für seine drei Töchter ebenso
Bezugsperson zu sein wie seine Frau. Die Erziehung der Kinder
wird von beiden Elternteilen gleichermaßen gestaltet und getragen.
SCHNOR, THILO,
*04.06.1966:
verh., zwei Kinder.
132
Kinder verändern die Welt, besonders die der
Eltern. Für den Politologen und heutigen
Grünen Fraktionsmitarbeiter in Solingen in
133
Teilzeitanstellung ist es ein praktisches emanzipatorisches
Betätigungsfeld, als Eltern eine gleichberechtigte Partnerschaft in
Beruf und Familie zu gestalten. Seine Frau, Ariane Bischoff, hatte
bereits studiert und war berufstätig, als er sein Studium 1997
beendete. 1998 kam das erste Kind zur Welt und die Mutter blieb
Hauptverdienerin. Sie reduzierte auch bei der Geburt des zweiten
Kindes 2004 ihre Arbeitszeit lediglich im Mutterschutz und in der
Elternzeit und arbeitet heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin
in der Stadtverwaltung. Der Vater erlebte eine „Feminisierung“
seiner Berufsbiographie mit Teilzeitbeschäftigung und
Kindererziehung. Somit hatte er die Chance von Beginn an, ein
‚anwesender‘ Vater zu sein. Die egalitäre Aufgabenteilung in der
Familien- und Erziehungsarbeit ist selbstverständlich. Er engagiert sich ehrenamtlich in einem soziokulturellem Verein, ist
Sprecher des Solinger Familienbündnisses, betreut dort u.a. ein
Urban Gardening Projekt und vertritt seine Fraktion in
Ausschuss und Bezirksvertretung.
SCHOLLES, MICHAEL,
*19.04.1965:
verh., zwei Kinder.
Herr Scholles arbeitet als Diplom-UmweltIngenieur beim Statistischen Landesamt
Baden-Württemberg in Stuttgart. Nach vierjähriger Berufszeit als biologisch-technischer
Assistent hat er sich seinen Traum vom Studium im Bereich
Umweltschutz verwirklicht. 1997 heiratete er seine Frau Iris. Die
beiden Töchter wurden in den Jahren 2000 und 2002 geboren.
Iris stieg so früh wie möglich wieder in ihren alten Beruf ein. Sein
umfangreiches Wissen über Natur und Umwelt bringt er in die
ehrenamtliche Naturschutzarbeit, bei Führungen und Veranstaltungen ein. Herr Scholles nimmt sich viel Zeit für die Kinder,
um sie beispielsweise bei den Hausaufgaben, dem Schwimmkurs
oder bei gemeinsamen Unternehmungen zu begleiten.
SCHRÖTER, FILIP,
*18.12.1985:
verh., zwei Kinder.
134
Geboren am 18.12.1985 in Cottbus lebe ich
seit 1989 in Berlin. Nach dem Wehrdienst und
einer
mehrmonatigen
Tätigkeit
als
Gebäudereiniger bis zum Studienbeginn habe
ich einen Masterabschluss in Biophysik an der HumboldtUniversität zu Berlin erlangt und promoviere derzeit als externer
Promotionsstudent der FU am Leibniz-Institut für Zoo- und
Wildtierforschung. Meine Frau, mit der ich seit 2009 verheiratet
bin, lernte ich während des gemeinsamen ehrenamtlichen
Dienstes als Rettungsschwimmer am Tegeler See kennen. Nach
der Geburt unseres Sohnes während meines Bachelorstudiums
war es für mich selbstverständlich, unter anderem die
„Nachtschichten“, das Windeln, Essen kochen, Fahrten zwischen
Wohnung und Kita, Ausflüge mit dem Kind und einen Teil der
Hausarbeit zu übernehmen, um meine Frau zu entlasten und
unserer gemeinsamen Vorstellung einer Ehe mit fairer
Aufgabenteilung nahezukommen. Nach der Geburt unserer
Tochter drei Jahre später haben wir es genauso gehandhabt und
ich konnte mit ihr sogar eine siebenmonatige Elternzeit verbringen. Mein Engagement ermöglichte meiner Frau den Beginn eines
Medizinstudiums, welches uns beiden eine gewisse Flexibilität in
der Zeitgestaltung abverlangte, um den Kindern, Haushalt,
Studium und auch uns selbst gerecht zu werden. Während eines
dreimonatigen stationären Klinikaufenthalts meiner Frau versorgte ich die Kinder als alleinerziehender Vater neben
Promotion und Arbeit und erhöhte im Anschluss meinen Anteil
an den familiären Aufgaben um ihr Zeit zur Genesung zu geben.
Ich sehe die Ehe als einen Bund gleichwertiger Partner, in dem ein
jeder auf den anderen und auch sich selbst Acht gibt und die
anfallenden Aufgaben, immer wieder mit Blick auf die aktuelle
Lebenssituation fair verteilt werden sollten. Natürlich kommt es
dabei auch zu Konflikten, aber dadurch dass man ehrlich miteinander umgeht, seine Sorgen, Nöte und Bedürfnisse artikuliert,
kann man als Mensch und Paar daran wachsen.
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SCHRUFF, EDDIE LEO,
*19.05.1972:
verh., zwei Kinder.
Eddie Leo Schruff ist zur Zeit als Dipl.
Sportlehrer für Rehabilitationssport in einer
ambulanten Rehabilitationseinrichtung tätig.
Weiterhin ist Herr Schruff Mitglied der A
Capella Gruppe „Wanderer“ aus Köln, die europa- und deutschlandweit seit 2004 auf vielen Bühnen präsent ist. Seine Frau
Kathrin Schruff arbeitet seit 2008, nach der Geburt ihres zweiten
Kindes Josephine, in der Bereichsleitung einer großen
Wellnesseinrichtung in Bergisch Gladbach. Herrn Schruff war es
immer ein großes Bedürfnis, Familie, Job und Beziehung im
135
Gleichgewicht zu halten. Da er hauptsächlich als Sänger
arbeitet, erlaubt ihm dieser Job, sehr flexibel zu sein und den
Hauptteil der Erziehung seiner Kinder Josephine und Jonathan
zu übernehmen. So konnte seine Frau, nach der Geburt ihres
Sohnes Jonathan 2006, auch schnell wieder ihr Betriebswirtschaftsstudium an der Fach-Uni Köln aufnehmen. Zur Zeit
plant Herr Schruff für 2013 den Wechsel in den Schulbetrieb, da
die große Inklusion in NRW für ihn als Behinderten/Rehasportlehrer neue Türen öffnen wird.
SCHÜTTKE, TOBIAS,
*19.09.1967:
verh., vier Kinder.
Herr Schüttke ist bei einer Sanitär- und
Heizungstechnikfirma als Meister tätig. Um
seiner Frau die Selbstständigkeit zu ermöglichen, hat Tobias Schüttke darauf verzichtet,
eine eigene zeitaufwendige Karriere anzustreben. Yvonne
Schüttke gründete 1995 eine Firma, die Druckvorlagen herstellt.
Die vier Kinder Yannic, Bennet, Phelina und Kilian kennen beide
Eltern als Erzieher, Betreuer und Versorger. Möglich wurde das
elterliche Engagement zugunsten der Kinder durch flexible
Arbeitszeiten und einem Dienst- und Homeoffice. Der Arbeitgeber ist dem Wunsch des vierfachen Vaters nach flexibler
Arbeitszeit nachgekommen. Herr Schüttke, Preisträger des
MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES
2007, meint, dass seine Frau zwar einen sehr wichtigen Teil der
Kindererziehung übernehmen, gleichzeitig aber genug Freiraum
haben sollte für das eigene berufliche Tätigsein. Zudem ist der
Verdienst der Ehefrau ein elementarer Bestandteil der Familienfinanzierung.
SIEDENTOPF, JAN-PETER,
Dr. med.,
*20.08.1970:
verh., zwei Kinder.
136
Jan-Peter Siedentopf arbeitet in Vollzeit als
Oberarzt an der Klinik für Geburtsmedizin der
Charité – Universitätsmedizin Berlin. Neben
der Arbeit im Kreißsaal stellt die Betreuung von Alkohol
und/oder Drogen konsumierenden Schwangeren, sowie von
Schwangeren mit Infektionserkrankungen seinen klinischen
Arbeitsschwerpunkt dar. Seine Frau arbeitet ebenfalls als
Oberärztin in einer Frauenklinik, wodurch beide den besonderen
Anforderungen von Bereitschaftsdienst und Überstunden ausgesetzt sind. Reibungslose Planung wird oft durch akute Ereignisse
erschwert, kurzfristige Planänderungen sind häufig notwendig.
Als Ausgleich dient ihm dann oft das Kochen – am liebsten
gemeinsam mit den beiden Söhnen. Die Elternzeit haben beide
überwiegend gemeinsam verbracht, wobei seine Frau sich die
Eingewöhnung beider Kinder in die Kita nicht nehmen ließ. JanPeter Siedentopf ist Sonderpreisträger des MESTEMACHER
PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2015 für
Pionierleistungen des Teams ehrenamtliche Väterbeauftragte der
Charité – Universitätsmedizin Berlin.
SIEGWART, MICHAEL,
Dr.
*23.09.1973:
verh., zwei Kinder.
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Dr. Siegwart ist stolzer Vater von Marc
Sebastian (*7.8.2008) und Anna Luise
(*1.12.2009). Nach langjährigem beruflichem
Wirken in der Bauindustrie in England und der Schweiz, hat Dr.
Siegwart 2009 seine Stelle als leitender Angestellter in einem
Schweizer Unternehmen aufgegeben, um seiner Familie in
Deutschland mehr Zeit und Aufmerksamkeit geben zu können.
Dies war dank der Unterstützung seiner Ehefrau möglich, die als
selbstständige Apothekerin das Familieneinkommen erwirtschaftete. Somit konnte er sich in den ersten Monaten ganz der Familie
widmen. Die seit Mitte 2010 ausgeübte nebenberufliche Tätigkeit
als Bausachverständiger ermöglicht es ihm, sich langsam ein eigenes Standbein aufzubauen und nach und nach zum Familienunterhalt beizusteuern. Die Ehepartner hatten sich für dieses
Lebens-Modell entschieden, um in der gewohnten Region bleiben
zu können und beide für ihre Kinder da zu sein. Dabei ermöglicht
die berufliche Selbstständigkeit beider Partner flexibel auf die
Bedürfnisse der Familie reagieren zu können.
137
STEINMETZ, MARC,
ledig, ein Kind.
Marc Steinmetz lebt mit seiner sieben Jahre
alten Tochter zusammen. Marc Steinmetz ist
jedoch davon überzeugt, dass ein Kind Vater
und Mutter braucht. Deshalb praktizieren die
Eltern mittlerweile ein partnerschaftliches
Wechselmodell. Seit 2005 ist Marc Steinmetz selbstständig, was
ihm die Möglichkeit bietet, seine Arbeitszeit flexibel zu gestalten.
Dies ist auch erforderlich, um den Bedürfnissen eines Kindes in
diesem Alter gerecht werden zu können. Marc Steinmetz ist
Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER
DES JAHRES 2012.
(Foto: Alex Stiebritz, AMX Design)
STENDER, GERD ALBERT,
Dr.,
*28.09.1952:
verh., drei Kinder.
Gerd Albert Stender hat es trotz seiner brillanten Karriere zum „Facharzt für Interventionelle
Radiologie“ verstanden, seine Erwerbstätigkeit
mit Familie und der Förderung seiner Frau ins Gleichgewicht zu
bringen. Er erzieht gemeinsam mit seiner Frau, der Wirtschaftsprofessorin Dr. Kerstin Stender-Monhemius, die Kinder Sebastian,
Nikolai und Carolin. Dabei motiviert ihn maßgeblich seine
Vorstellung von einer zeitgemäßen Vater- und Ehepartnerrolle, in
der der Dialog der Eltern untereinander und mit den Kindern
einen großen Raum einnimmt. Unterstützung erfährt Gerd Albert
Stender von seinen Kollegen. Deren Kollegialität und Flexibilität
bei der Arbeitszeit- und Bereitschaftsdienstplanung ermöglichen
es ihm, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Der tägliche
Dialog mit den Kindern hält den Preisträger des MESTEMACHER PREISES SPITZENVATER DES JAHRES 2006 jung und
dynamisch. Wie er hat auch seine Frau das gleiche Recht auf familiäre und berufliche Selbstverwirklichung. „Ich wollte keine
Dienstleisterin zu Hause, sondern eine Frau, die Spaß am Beruf
und an der Kindererziehung hat“, äußert Gerd Stender kurz und
bündig.
138
STEPHANS, KAI,
*05.08.1977:
verh., drei Kinder.
Kindererziehung ist ein Beruf, wo man Zeit zu
verlieren verstehen muss, um Zeit zu gewinnen
(von Jean-Jacques Rousseau). Das ist nicht
immer einfach. Kai Stephans arbeitet in der
DVZ M-V GmbH in Schwerin, half im Unternehmen seiner Frau
mit und hat 2013 sein Fernstudium an der Hochschule Wismar
im Bereich Wirtschaftsinformatik mit Erfolg beendet. Sowohl bei
seinen beiden Töchtern, als auch seinem Sohn, hat er einen großen Teil der Elternzeit übernommen und teilt sich mit seiner Frau
das Arbeits- und Familienleben auf. Seine Frau war Inhaberin
eines Pflegedienstes, Geschäftsführerin eines Familien- und
Haushaltsservices, hat aber diese zeitintensiven Tätigkeiten aufgegeben und ist inzwischen erfolgreich als Bereichsleiterin für die
Altenhilfe und als Einrichtungsleiterin bei einem kirchlichen
Träger angestellt. Aufgrund ihrer körperlichen Behinderung ist es
ihr nicht immer möglich, körperliche Aktivitäten wie Toben,
Schwimmen, Fahrradfahren usw. mit den Kindern auszuleben.
Ihr Mann unterstützt sie jedoch tatkräftig, damit die Kinder keine
Einbußen dadurch erfahren. Mit Unterstützung durch den
Arbeitgeber, die Familie, Kommilitonen und einem guten
Familienmanagement ist es Kai Stephans möglich, Beruf,
Studium, Haushalt und Erziehung der gemeinsamen Kinder zu
vereinen. In seiner Vaterrolle genießt er jeden Augenblick, jeden
wichtigen Moment und jede bedeutungsvolle Stunde im Leben
seiner Kinder. Wie wichtig diese Momente sind und die
Erwartungen und Vorfreude auf die Zukunft mit seinen Kindern
erfüllen Kai Stephans Vaterrolle, die er nie missen möchte.
Herr Stephans ist Preisträger des MESTEMACHER PREISES
SPITZENVATER DES JAHRES 2011.
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THEIS, KLAUS,
*25.02.1977:
verh., zwei Kinder.
Der Diplom-Mathematiker arbeitet als Aktuar
bei der AachenMünchener Lebensversicherung
AG. Im Herbst 2006 – als sein erster Sohn
Luca 8 Monate alt war – startete er seine
Elternzeit und reduzierte seine Arbeitszeit auf 30 Stunden pro
Woche, um seiner Frau Petra den Wiedereinstieg in den Beruf zu
ermöglichen. Dank der Flexibilität des Arbeitgebers war es Petra
139
und Klaus möglich, dass immer ein Elternteil zur Betreuung von
Luca zu Hause war. Im Jahr 2008 wurde der zweite Sohn Robin
geboren. Nach der 7-monatigen Stillzeit begann Petra wieder voll
zu arbeiten. Ab diesem Zeitpunkt blieb Klaus für 7 Monate ganz
zu Hause, um sich um die beiden Kinder und den Haushalt zu
kümmern. So war es seiner Frau möglich, wieder intensiv in den
Beruf einzusteigen. Durch diese Aufteilung war es Klaus Theis
bei beiden Kindern möglich, die PEKIP-Gruppe zu besuchen.
Auch das Eltern-Kind-Turnen am Vormittag besuchte er mit beiden Kindern, war dort aber immer der einzige Vater. Als beide
Kinder im Kindergarten waren, teilten sich beide Elternteile die
Betreuung und arbeiteten in Teilzeit. Inzwischen arbeitet Klaus
wieder in Vollzeit, sorgt aber dafür, dass er mindestens einen
Nachmittag in der Woche mit den Kindern verbringen kann. An
den Tagen, an denen Petra sich nachmittags um die Kinder kümmert, bringt er Luca und Robin morgens zur Schule. Wenn der
Schulbeginn erst zur zweiten Stunde ist, bleibt hier auch immer
Zeit zum Spielen oder Toben. Von der gelungenen Aufteilung
zwischen Arbeit und Familienleben profitiert die ganze Familie.
Die Eltern freuen sich auf die Zeit mit den Kindern und genießen
diese besonders. Auch die Kinder genießen die Abwechslung in
der Betreuung.
UHRMEISTER, JÖRN,
*19.06.1971:
verh., ein Kind.
die gemeinsame Tochter jeweils zur bzw. von der Grundschule
und bereitet die Mahlzeiten zu. Ihn treibt die Hoffnung an, die
Vater-/Tochter-Beziehung dauerhaft positiv zu beeinflussen, im
Bewusstsein, dass die institutionellen Ansprechpersonen eher
weiblich sind. Aus der Erkenntnis, dass Kinder ihre Eltern brauchen, wächst aber auch die Erkenntnis im Alltag, dass ein Mann
in der Kinderbetreuung noch lange nicht etabliert ist.
UPMEIER ZU BELZEN, STEFAN,
*25.10.1965:
verh., drei Kinder.
Stefan Upmeier zu Belzen ist seit 1994
Unternehmensberater.
Nach
der
Familiengründung im Jahr 1996 entscheidet er
sich, selbstständig zu arbeiten. Er ist freiberuflich für Firmen in Deutschland, Europa und den USA tätig. Die
gemeinsamen Kinder sind jetzt 19, 17 und 14 Jahre alt.
Kontinuierlich hat Stefan die wissenschaftliche Qualifizierung
seiner Frau Annette unterstützt, die seit 2005 als Professorin in
Berlin arbeitet. Die Familie hat dort inzwischen ihren
Zweitwohnsitz. Beide Elternteile sind trotz unterschiedlicher
„Gewichtung“ stets für die Familie präsent. Die Erziehung der
Kinder ist Aufgabe der ganzen Familie.
S PI T Z E N V Ä T E R D E S 2 1 . J A H R H U N D E RTS
S PI T Z E N V Ä T E R D E S 2 1 . J A H R H U N D E RTS
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VON DER SEIPEN, CHRISTOPH,
140
Der Dipl. Verwaltungswirt und Dipl.
Sportlehrer ist zur Erziehung eines Kindes
beurlaubt. Bewusst verzichtet man in der jetzigen Lebensphase auf einen Großteil (s)eines
Gehalts. Derzeit bemüht sich Jörn Uhrmeister um einen beruflichen Wiedereinstieg an der Fachhochschule Bochum unter
Inanspruchnahme von Telearbeit an den Nachmittagen. Seine
Frau arbeitet als Chefsekretärin in einem mittelständischen
Unternehmen, während er eine Lehrverpflichtung von 6,5
Wochenstunden an der Sportfakultät der Ruhr-Universität
Bochum nebenbei und zum Spaß erfüllt. Vor dem Hintergrund
der sportpraktischen Ausbildung ist der Erziehungsschwerpunkt
von Jörn Uhrmeister die motorische Grundausbildung, die
Gesundheits- und Verkehrserziehung sowie die Förderung des
Sozialverhaltens der Tochter. Sein Selbstbild ist geprägt von
lebenslangem Lernen. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche
Qualitäten oder Führungskraftmentalitäten, sondern um die
Arbeiten des täglichen Bedarfs und Lebens. Er bringt und holt
Dr.,
*05.07.1959:
verh., zwei Kinder.
Der selbstständige Rechtsanwalt hat den
schwierigen Spagat zwischen der eigenen
beruflichen Verantwortung und seinem
Weltbild von einer Familie, bei der sich beide Elternteile in die
Erziehung der Kinder einbringen, gemeinsam mit seiner Frau
geschafft, indem sie sich schon vor der Geburt des Erstgeborenen
eine neue berufliche Konstellation geschaffen haben. Zusammen
haben sie die Altea GmbH gegründet, die der berufliche Mittelpunkt von Silvia von der Seipen ist. Dabei wurden die geschäftlichen Aktivitäten der Firma von vornherein so ausgelegt, dass
beide sich gegenseitig vertreten können, während sich der jeweils
andere um Luis (geb. 2005) und Joel (geb. 2007) kümmert. Trotz
seiner intensiven Anwaltstätigkeit hat Herr von der Seipen seine
Vaterrolle mit dem beruflichen Engagement in Einklang
141
gebracht. Ihm ist es genauso wie seiner Frau eine
Herzensangelegenheit, den Kindern mit viel Liebe ein gesundes
Urvertrauen zu vermitteln, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und
sie zu selbstbewussten, eigenständigen Menschen zu entwickeln.
Gleichzeitig ist es ihm und seiner Frau wichtig, den Kindern von
Anfang an die Gleichberechtigung von Mann und Frau vorzuleben.
Inhaltsverzeichnis
99
Abba Omar, Mahomed Saleh
99
Altenhoff, Helmut
100
Baier, Joachim
100
Bardon, Tim
100
Bauer, Michael
101
Bauermann, Marc
102
Becker, Matthias
102
Bleyl, Henning
103
Böhm, Stefan
104
Bosten, Jörg
104
Cobbers, Christian
104
Dammann, Claus T.
105
Demir, Muhittin
106
Dettmer, Jörg
107
Dudeck, Dirk
107
Emmerich, Heinz-Peter
108
Ferstl, Ulrich
109
Fochler, Peter
110
Franke, Thomas
110
Franzen, Dominik
111
Freywald, Eric
112
Frink, Volker
113
Frohn, Lutz Kurt
113
Gericke, Arne
114
Greif, René
115
Greis, Dieter
116
Growe, Winfried
116
Harnisch, Claus-Jörg
117
Hartmann, Patrick
117
Haschke, Christoph
118
Heemann, Tobias
119
Heise, Norman
119
Himmelsbach, Ursus
120
142
SEITE
SEITE
Höfler, Veit
120
Höwer, Jörg W.
121
Immerheiser, Tilo
122
Keuck, Daniel
123
Kneitz, Peter
123
Knubben, Johannes
124
Knoch, Andreas
125
Kolmsee, Karl Reinhard
126
Krings, Achim
126
Lederer, Gerhard
127
Limburg, Thomas
127
Linke, Stefan
128
Lorenz, Henryk
128
Luetzelschwab, Patrick
129
Maywald, Claus
129
Mönnikes, Christoph
130
Muster, Christoph
130
Oettrich, Marcel
131
Rosenow, Martin
132
Schlager, Oliver
133
Schmidt, Veit
133
Schnegg, Andreas
133
Schnor, Thilo
134
Scholles, Michael
134
Schröter, Filip
135
Schruff, Eddie Leo
136
Schüttke, Tobias
136
Siedentopf, Jan-Peter
137
Siegwart, Michael
138
Steinmetz, Marc
138
Stender, Gerd Albert
139
Stephans, Kai
139
Theis, Klaus
140
Uhrmeister, Jörn
141
Upmeier zu Belzen, Stefan
141
Von der Seipen, Christoph
S PI T Z E N V Ä T E R D E S 2 1 . J A H R H U N D E RTS
S PI T Z E N V Ä T E R D E S 2 1 . J A H R H U N D E RTS
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143
MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER
DES JAHRES
Großbäckerei Mestemacher würdigt das
praktizierte partnerschaftliche Ehe- und
Familienmodell
WODURCH IST DER PREISTRÄGER
CHARAKTERISIERT?
S PI T Z E N V Ä T E R D E S 2 1 . J A H R H U N D E RTS
S PI T Z E N V Ä T E R D E S 2 1 . J A H R H U N D E RTS
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1. Flexibilität
Der Spitzenvater wirkt situationsbedingt mit bei der Kleinst-,
Klein- und Schulkinderbetreuung und deren altersgemäßer
Förderung. Er handelt aus innerlicher Überzeugung und
stimmt mit der Mutter darin überein, dass die Fähigkeit
flexiblen Verhaltens die berufliche und die familiäre
Leistungsfähigkeit erhalten. Beide Elternteile stimmen darin
überein, dass sowohl familiäre als auch berufliche
Anforderungen durch situationsbedingte Flexibilität optimal
in Einklang gebracht werden können.
2. Partnerschaftlichkeit
Der Spitzenvater ermöglicht die Zweiversorgerfamilie. Er
hält es für sinnvoll, aber nicht für zwingend notwendig, dass
beide Elternteile erwerbstätig sind und gemeinsam das
Familieneinkommen erwirtschaften. Beide Elternteile erwerben eine eigene Altersversorgung und stärken die familiäre
Kaufkraft und damit den familiären und wirtschaftlichen
Nutzen.
144
145
ZIELE DES PROJEKTES „MESTEMACHER
PREIS SPITZENVATER DES JAHRES“
Preisgeld: 2 x 5.000 Euro
Verleihung: jährlich
Sonderpreisgeld: 2.500 Euro
1. Stärkung der Leistungs- und Wett be werbs kraft von Wirtschaft und Unternehmen
(Profit- und Non-Profitunternehmen)
Der Spitzenvater des Jahres verständigt sich mit der Mutter und
findet mit ihr gemeinsam eine Lösung, wie beide Beruf und
Familie unter einen Hut bringen können. Das partnerschaftliche
Übereinkommen erspart den Unternehmen komplizierte Personalplanung und -beschaffung und macht es den Eltern möglich, schnell wieder für den Arbeitgeber da zu sein. Das
Fehlbesetzungsrisiko ist damit für die Unternehmen gering, da
die eingearbeiteten Eltern ihren jeweiligen Arbeitsplatz, auch
wenn sie Kinder zu versorgen haben, schnell wieder besetzen.
Unternehmen können mit Spitzenvätern sowohl strategisch als
auch operativ sicherer planen.
146
2. Tendenzielle Erhöhung des Anteils von
Zweiversorgerehen
Dank der praktizierten Partnerschaft in Ehe und Familie kann
jeder Elternteil wirtschaftliche Selbstständigkeit erlangen und
zum Familienunterhalt beitragen. Mutter und Vater sind in der
finanziellen Lage, die Altersvorsorge zu gestalten und der verbreiteten Altersarmut insbesondere bei vielen alleinstehenden älteren Frauen vorzubeugen. Zweiversorgerehen sind
unabhängiger von staatlichen Transferleistungen und können
mehr Geld in die Entwicklung der Kinder investieren.
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3. Ausdehnung des väterlichen Einflusses
auf die Entwicklung des Kindes
Das Projekt „Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres“ strebt
danach, die Wichtigkeit der Rolle des Vaters für die Entwicklung
des Kleinst-, Klein- und Schulkindes ins öffentliche Bewusstsein
zu rufen. Das Projekt bricht mit der traditionellen Vorstellung,
dass für die ersten Monate und Lebensjahre allein die Mutter
zuständig ist. Betont wird vielmehr die Notwendigkeit einer
intensiven Beziehung zwischen Vätern und ihren Kindern von
Anfang an.
147
Frauen verdienten im Schnitt über ein Fünftel weniger als
Männer.
FESTREDE VON FRAU PD DR.
ELKE HOLST ANLÄSSLICH DER 14.
VERLEIHUNG DES MESTEMACHER
PREISES
MANAGERIN DES JAHRES
September 2015
PD Dr. Elke Holst
Liebe Ulrike Detmers, liebe Familie Detmers, liebe Preisträgerin,
sehr geehrte Damen und Herren:
Ich möchte Sie heute einladen, mit mir einen Sprung in die
Zukunft zu wagen. Stellen Sie sich vor, wir befinden uns im Jahr
2115, also 100 Jahre in der Zukunft. Wir sind auf der legendären
114. Verleihung des Mestemacher Preises „Managerin des
Jahres“.
Frau Detmers erzählte mir gerade, dass einige von Ihnen über
den gerade eröffneten Flughafen Berlin Brandenburg angereist
sind. Sie können sich nun entspannen…
Lehnen Sie sich also zurück und lassen Sie uns noch einmal kurz
auf alte Zeiten zurückblicken.
I Theoretische Vorüberlegungen
148
In der grauen Vorzeit vor 100 Jahren – also 2015 – übernahmen
Frauen in Deutschland noch den größten Teil der Haus- und
Familienarbeit. Männer waren von diesen Tätigkeiten weitgehend befreit und galten noch als Ernährer der Familie.
Führungspositionen waren vorwiegend von Männern besetzt,
Diese gesellschaftliche Realität wurde von der Ökonomie als
Ergebnis rationaler individueller Entscheidungen erklärt. Im
Wesentlichen wurde dabei auf zwei Ansätze zurückgegriffen: den
‚New Home Economics‘ (auf Deutsch: der neuen
Haushaltsökonomie) und der Humankapitaltheorie. An der
Entwicklung dieser Ansätze in den 1960er bis in die 1990er Jahre
war der 2014 verstorbene Nobelpreisträger Gary Becker maßgeblich beteiligt.
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Die Neue Haushaltsökonomie hatte erstmals sichtbar gemacht,
dass im Haushalt gearbeitet wurde und diese Arbeit eine
Anstrengung
erforderte.
Davor
war
in
der
Arbeitsangebotstheorie nur zwischen Erwerbsarbeit und Freizeit
unterschieden worden. Im Mittelpunkt der neuen
Haushaltsökonomie stand – wie der Name sagt - der Haushalt.
Dieser wurde als kleine Fabrik angesehen. Der Gesamtnutzen der
kleinen Fabrik konnte durch eine Spezialisierung der Eheleute auf
unbezahlte Haus- und Familienarbeit sowie Erwerbsarbeit maximiert werden. In seinem Modell ging Gary Becker davon aus,
dass es einen altruistischen Haushaltsvorstand gab, der den
Nutzen aller Haushaltsmitglieder optimierte – mit anderen
Worten, er ging von einem wohlmeinenden Patriarchen aus.
Weiterhin ging er davon aus, dass Ehefrauen eine stärkere
Präferenz für Haus- und Familienarbeit hätten als Ehemänner.
Ehefrauen sammelten so mehr Humankapital in diesem Bereich
an als Männer. Diese stärkere Präferenz sei – wie Becker schrieb
- dem ‚Vorteil‘ geschuldet, Kinder gebären zu können. Die
Präferenzen der Ehefrau galten damit als ‚natürlich‘ und dauerhaft. Wer im Haushalt welche Tätigkeiten ausübte, entschieden
dann komparative Kostenvorteile. Vereinfacht ausgedrückt heißt
das: Da Ehefrauen meist weniger verdienten als Männer (und
‚besser‘ Hausarbeit verrichten konnten), war es rational, dass der
Mann sich auf die Erwerbsarbeit spezialisierte und die Ehefrau
die unbezahlte Hausarbeit in der kleinen Fabrik übernahm.
Aber warum verdienten Ehefrauen weniger? Auf dem
Arbeitsmarkt verhielt sich eine Ehefrau nach der
Humankapitaltheorie wiederum völlig rational, wenn sie selbst
bei gleicher Qualifikation wie der Mann geringer bezahlte
Tätigkeiten ausübte. Ehefrauen würden ja - im Unterschied zum
Mann - zuhause ihre Hausarbeit zu verrichten und Hausarbeit sei
nun mal anstrengender als Freizeit und andere
149
Haushaltsaktivitäten. Da Frauen ihre Energie effizient einsetzen
wollten, würden sie sich weniger fordernde Jobs suchen – also
nicht unbedingt Führungspositionen. Die Produktivität von
Ehefrauen war somit pro Stunde geringer als die von Männern.
Frauen wurden also nicht diskriminiert. Staatliche Eingriffe
erübrigten sich.
lichen Landesteilen, in denen die Versorgerehe keine Tradition
hatte, waren Mütter damals weit häufiger und mit einem weit
höheren Erwerbsumfang tätig als in Westdeutschland. Der
Gender Pay Gap war gering und der Frauenanteil in
Führungspositionen lag deutlich über dem im Westen.
(Holst/Wieber 2014)]
Der geringere Verdienst der Ehefrauen aufgrund ihrer ‚Präferenz‘
für Hausarbeit war nach der neuen Haushaltsökonomie wiederum ein Grund für ihre Spezialisierung auf Hausarbeit. Genau
diese zirkuläre Argumentation rief viel Kritik hervor. Wurde hier
nur nach rationalen Entscheidungsregeln für in der Gesellschaft
beobachtbare Phänomene gesucht, die dann als rational gewertet
wurden? – das war der Vorwurf… und daran ist auch etwas dran.
Warum erzähle ich Ihnen das alles heute auf einer
Festveranstaltung des Jahres 2115, in einer Zeit in der wir schon
viel weiter sind? Weil derartige Erkenntnisse wesentlich dazu beigetragen haben, die staatliche Rahmung und die betrieblichen
Organisation von Arbeit so zu modernisieren, dass wir die großen wirtschaftlichen Herausforderungen in den letzten 100
Jahren erfolgreich bewältigen konnten.
In anderen Disziplinen hatten sich zu gleicher Zeit Ansätze entwickelt, die Zweifel an der Annahme aufkommen ließen, dass
Präferenzen ‚natürlich‘ bedingt und stabil seien. Das, was als
typisch weiblich und männlich gelte, sei tatsächlich kulturell und
sozial konstruiert – und könne erlernt werden (heute: Gender).
Die wohl berühmteste Studie in diesem Zusammenhang war die
von Harold Garfinkel aus dem Jahr 1967. Er beobachtete den
Anpassungsprozess der transsexuellen Agnes nach ihrer
Operation zur Frau an das kulturelle Frauenbild im Kalifornien
der 1960er-Jahre. Dazu gehörte etwa, dass sie in Gesprächen
nicht so oft insistieren, ihre Meinung sagen und sich durchsetzen
sollte, weil das unweiblich sei. Garfinkel deckte Mechanismen
auf, die verdeutlichten, dass Verhaltensweisen und Präferenzen,
die damals gemeinhin als ‚natürlich‘ galten, als ein in der
Alltagspraxis wechselseitig erzeugtes und damit gemeinschaftliches Produkt von Zuschreibungen waren. [… die sich von Kultur
zu Kultur unterscheiden können ... wie weitere Studien zeigten].
Aber – das gebe ich zu – es war ein langer und nicht einfacher
Weg.
Problematisch an diesen Zuschreibungen war, dass als typisch
weiblich und typisch männlich geltende Eigenschaften und
Fähigkeiten nicht auf Augenhöhe – wertgleich – nebeneinander
standen, sondern in eine Rangordnung gebracht wurden, wobei
das als männlich Geltende über dem Weiblichen stand. Beispiele
sind etwa stark (m)/schwach (w), rational (m)/emotional (w).
150
[Wir müssen übrigens gar nicht in die USA der 1960er-Jahre
gehen, um den Einfluss der Kultur auf das Verhalten von Frauen
auf dem Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Auch 25 Jahre nach der deutschen Vereinigung zeigten sich immer noch gesellschaftliche
Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. In den öst-
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II Empirische Ergebnisse
Die alte Geschlechterordnung spiegelte sich auch noch 2015 auf
dem Arbeitsmarkt wider. Vielleicht können sich die historisch
Interessierten unter Ihnen noch daran erinnern.
Westdeutschland war von einer ähnlichen Spaltung in Frauenund Männerberufe geprägt wie in den 1970er-Jahren, als die
Versorgerehe noch dominierte.
Besonders krass waren die Geschlechterunterschiede auf Platz 2
der Hitliste der Berufe 2010: Bei den Frauen stand dort die
„Reinigungskraft/Helferin o.S.“ (4,8 Prozent) – bei den Männern
waren es „Geschäftsführer“ und „Vorstand“ (2,1 Prozent). 43
Prozent der Frauen, aber nur 27 Prozent der Männer häuften sich
in den jeweils 20 beliebtesten Berufen. (Statistisches Bundesamt
2014)
Frauen verdienten 2013 in Deutschland im Schnitt pro Stunde 22
Prozent weniger als Männer. Diese Verdienstlücke war seit
Jahren eine der höchsten in den EU-Ländern (16 Prozent).
(Eurostat 2015).
Erklärt wurden Verdienstunterschiede mit Unterschieden in der
Humankapitalausstattung. Bildung und Berufserfahrung,
Erwerbsumfang
und
Erwerbsunterbrechungen,
die
151
Beschäftigung in unterschiedlichen Berufen und Branchen sowie
der unterschiedliche „Führungs- und Qualifikationsanspruch“
wurden immer wieder genannt [– letzteres war nichts anderes als
die unterschiedliche Verortung in Leistungsgruppen].
Wie kam es zu dieser Veränderung bis heute im Jahr 2115?
Man hätte glauben sollen, dass die Erhöhung des Humankapitals
‚Bildung‘ im Zuge der Angleichung der Bildungsabschlüsse der
Geschlechter zu einem rasanten Anstieg von Frauen in
Führungspositionen und einem deutlichen Absinken der
Verdienstlücke geführt hätte. Dem war aber nicht so.
Frauen stellten in Deutschland 2013 29 Prozent aller
Führungskräfte – EU-weit waren es dagegen 33 Prozent. Die
meisten leiteten kleine, teilweise auch mittlere Betriebe. In
Familienunternehmen kamen Frauen schon frühzeitig an die
Spitze. Innerhalb der Betriebe wurden vor allem untere
Führungsebenen von Frauen eingenommen und mittlere
Leitungsfunktionen etwas häufiger erreicht. Von den wenigen
Frauen, die Spitzenpositionen in Vorständen großer
Unternehmen eroberten, schieden viele nach kurzer Zeit wieder
aus.
Im Jahr 2006 hatte nur eine einzige Frau in den DAX-30Unternehmen einen Vorstandsposten inne, das entsprach 0,5
Prozent aller Vorstandsmitglieder. Neun Jahre später, Anfang
September 2015, nach vielen Debatten, Forderungen nach
Maßnahmen und unzähligen Medienberichten zum Thema waren
es 16 von 191 Vorstandsmitgliedern. Das entspricht 8,4 Prozent.
In den 200 größten Unternehmen in Deutschland ging es etwas
langsamer voran, hier lag der Frauenanteil Ende 2014 bei 5,4
Prozent Frauen gegenüber 1,2 Prozent 2006. (Holst/Kirsch
2015).
[…Wegen des schleppenden Fortschritts wurde übrigens 2015
eine Geschlechterquote für Aufsichtsräte in rund 100 ausgewählten Unternehmen gesetzlich verankert. Das Gesetz beinhaltete
auch, dass etwa 3500 Unternehmen bis zum 30. September 2015
erstmals Zielgrößen für Vorstände und zwei darunterliegende
Ebenen vorlegen sollten. Das Datum jährt sich also ganz bald
zum hundertsten Mal.]
Damals sprach man von männlichen Monokulturen. Rein rechnerisch, sagte man, würde spätestens zum Jahrhundertwechsel
2100 der Gleichstand in den Vorständen der Top-200
Unternehmen erreicht.
152
Zum Glück ist es dann doch etwas schneller gegangen.
Männliche Monokulturen gehören heute schon lange der
Vergangenheit an.
III Strukturwandel und Erfolgsstrategien
Ich möchte drei wichtige Punkte ansprechen, die aus meiner Sicht
hierfür entscheidend waren
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1. Der kulturelle Wandel und veränderte gesellschaftliche
Arrangements
2. Der wirtschaftliche Strukturwandel durch Digitalisierung
und die damit verbundene technologische Revolution
3. Der Wandel der staatlichen Rahmungen und der unternehmerischen Organisation von Arbeit
Ad 1: Eine wesentliche Ursache für die Veränderungen in unserer
Arbeitswelt lag im kulturellen Wandel und in Veränderungen der
gesellschaftlichen Arrangements. Die Lebensformen wurden vielfältiger. Die partnerschaftliche Haushaltsführung setzte sich
durch. Frauen und Männern zugeschriebene Fähigkeiten und
Eigenschaften wurden weniger different gesehen, in der Folge
wurden sie egalitärer bewertet. Frauen wurden nicht mehr als
unweiblich empfunden, wenn sie argumentierten, widersprachen,
insistierten und sich durchsezten. Die Aufstiegschancen von
Frauen verbesserten sich. Berufe vermischten sich stärker. Der
Talentpool von Frauen wuchs unaufhaltsam.
Hinzu kam, dass das durch Völkerwanderungen veränderte
Arbeitsangebot die Integration unterschiedlicher Ethnien und
Religionen mit ihren vielfältigen kulturellen Verhaltensweisen in
den Betriebsalltag notwendig machte. Organisationsabläufe wurden angepasst und insgesamt flexibler.
Ad 2: Die Digitalisierung und die damit verbundene technologische Revolution krempelten den Arbeitsalltag vielfach völlig um.
Traditionelle Männerbranchen und - berufe mit ihren hohen
Verdiensten waren einem zuvor nicht dagewesenen Wandel ausgesetzt.
Die Automobilindustrie, 2015 eine der großen Stärken der deutschen Wirtschaft, war nach wenigen Jahrzehnten kaum mehr
153
wiederzuerkennen. Zentrale Produktionsabläufe wurden etwa
aufgrund neuer Fertigungstechnologien – wie dem 3D-Druck –
durch kleine dezentrale Produktionsstätten ersetzt. Überall in der
Welt druckten 3D-Copy-Center Autoteile nach den Wünschen
ihrer Kund*innen aus und stöpselten sie in kurzer Zeit zusammen. [..Erste Chassis waren auf diese Weise auch schon vor 2015
hergestellt worden.]
Verkehrsmittel wie Züge, LKWs und Autos wurden automatisiert und benötigten keine Fahrer mehr. Der vor 100 Jahren bei
Männern beliebteste Beruf des Kraftfahrers verlor seine
Bedeutung. [Ähnlich erging es den Mechatronikern.] In der Folge
mussten viele Männer sich neu orientieren, neu definieren, neue
Werte und Vorbilder suchen.
Im Zuge der Globalisierung waren Beschäftigungsmöglichkeiten
entstanden, die nicht an Ort und Zeit gebunden– und genderunabhängig waren. [Sie erkennen ja bei digitaler Übertragung
nicht zwangsläufig, wer auf der anderen Seite tatsächlich sitzt.]
Wissen, Kreativität und ein schneller Zugang zu Informationen
waren immer noch wichtige Erfolgsfaktoren, aber Team-,
Kommunikationsund Integrationsfähigkeiten auch im
Zusammenwirken mit virtuellen Gesprächspartnerinnen und partner gewannen zunehmend an Bedeutung.
Das Führen in divers zusammengesetzten Teams setzte sich bis an
die Spitze von Unternehmen durch.
Ich komme zu 3, den Veränderungen bei der staatlichen
Rahmung und der unternehmerischen Organisation von Arbeit.
Die Fallen des stereotypen Verhaltens und deren negativen
Effekte auf die Wettbewerbsfähigkeit wurden von Staat und
Unternehmen genauso erkannt wie die Gefahren, die von der tradierten Aufgabenteilung im Haushalt auf den Arbeitsmarkt ausging.
154
Statt der Versorgerehe wurde staatlicherseits die partnerschaftliche Aufteilung von Arbeit gefördert. Internationale
Vergleichsstudien hatten bereits gezeigt, wie stark Institutionen
auf eine partnerschaftliche Aufteilung von Arbeit einwirken können: Unterschiede im Erwerbsumfang zwischen Frauen und
Männern waren besonders gering in Ländern, in denen
Einkommen individuell besteuert wurde, die Kinderbetreuung
gut ausgebaut war, Männer und Frauen ähnliche Stundenlöhne
für gleiche Arbeit bekamen und in denen egalitäre
Geschlechternormen vorherrschten (Hipp/Leutze 2015). Vom
Gesetzgeber wurden im Laufe der Jahre entsprechend die
Rahmenbedingungen modernisiert.
Auf Unternehmensseite wurden gezielte Schritte unternommen,
um das Potenzial hervorragend ausgebildeter Frauen besser auszuschöpfen.
Im ersten Schritt committeten sich Unternehmensleitungen, den
Anteil von Frauen in Führungspositionen nachhaltig zu erhöhen.
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Im Zuge dessen wurden zweitens verbindliche Ziel- und
Zeitgrößen auf unterschiedlichen Führungsebenen festgelegt und
von finanziellen Anreizen etwa in Form von Boni und Sanktionen
begleitet.
Der Pool infrage kommender Bewerberinnen wurde drittens
durch die Herstellung echter Aufstiegschancen von Frauen vergrößert. Transparenz war hier das entscheidende Schlagwort.
Viertens war entscheidend, dass die Lebensverlaufsperspektive
für Frauen und für Männer in die Personalentwicklung integriert
wurde. Mehr Zeitsouveränität war eine wichtige Voraussetzung,
Wechselfälle des Lebens zu bewältigen. [Die zeitweise
Wahrnehmung von familienfreundlichen Arbeitsformen stellte
nicht länger ein Karrierehindernis dar – und wurde auch für
Männer attraktiv. Vorbilder zeigten erfolgreich neue Wege auf.]
Fünftens
rundete
die
Erkenntnis,
dass
in
der
Unternehmensorganisation nicht alles beim Alten bleiben konnte,
den Aufbruch in die Zukunft ab. Ausschreibungstexte,
Aufgabenund
Leistungsbeschreibungen
und
der
Organisationsablauf insgesamt wurden im Hinblick auf – auch
für den Betrieb – nachteilige Verzerrungen [etwa durch ‚genderblindness‘] überprüft, modernisiert und transparenter gemacht.
Ein hoher Wert wurde zudem auf die Veränderungsbereitschaft
von Führungskräften gelegt.
Auf diese Weise öffneten sich die Unternehmenskulturen nicht
nur für Frauen in Führungspositionen, sondern generell für
Vielfalt der Beschäftigten auf allen Hierarchieebenen.
Wir wissen heute: Frauen unterscheiden sich untereinander,
Männer unterscheiden sich untereinander und Frauen und
155
Männer unterscheiden sich untereinander. Erfolgreich war es auf
dem Weg ins Jahr 2115, mehr auf Gemeinsamkeiten und weniger auf Trennendes zu blicken. Auf die gesunde Mischung kommt
es an – auch in Führungspositionen!
Meine Damen und Herren, nach diesem Ausflug in die Zukunft
möchte ich Sie wieder ins Heute des Jahres 2015 zurückrufen …
und Ihnen noch eine wunderbare Feier wünschen!
Vielen Dank!
Literatur:
Eurostat (2015): Frauen verdienten 2013 in der EU im Schnitt
16% weniger als Männer. Pressemitteilung Nr. 41 vom 5. März.
ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/6730002/305032015-AP-DE.pdf/14f99850-1ce8-4f38-ac82-2692c07ca3c7
Holst, Elke und Anja Kirsch (2015): Weiterhin kaum Frauen in
den Vorständen großer Unternehmen – auch Aufsichtsräte bleiben Männerdomänen. In: Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 4.
S. 47-60.
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Holst, Elke und Anna Wieber (2014): 25 Jahre Mauerfall – Bei
der Erwerbstätigkeit der Frauen liegt Ostdeutschland vorn. In:
Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 40. S. 967-975.
Hipp, Lena und Kathrin Leutze (2015): Von wegen
Partnerschaftlichkeit. Erwerbsarbeit ist bei den meisten Paaren in
Europa und den USA ungleich verteilt. In: WZB Mitteilungen.
Heft 149 September. S. 18-20. Der ausführliche Beitrag ist im
Erscheinen: Hipp, Lena und Kathrin Leuze (2015):
Institutionelle Determinanten einer partnerschaftlichen
Aufteilung von Erwerbsarbeit in Europa und den USA. In:
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 2015.
Jg, 67, Heft 4.
Statistisches Bundesamt (2014): Männer doppelt so häufig in
Führungspositionen wie Frauen. Pressemitteilung Nr. 189 vom
30. Mai.
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilun
gen/2014/05/PD14_189_133pdf.pdf;jsessionid=81C167E718A3
A743B44A409B1BC0A77C.cae3?__blob=publicationFile
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157
SYMBOL FÜR WEIBLICHE LEISTUNGSKRAFT
IN DER WIRTSCHAFT
F R A U U N D W I RTS C H A F T
F R A U U N D W I RTS C H A F T
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OECONOMIA /MESTEMACHER PREIS
MANAGERIN DES JAHRES
Prof. Dr. Ulrike Detmers
Auf der Suche nach der Realisierung der Idee, ein Symbol für
weibliche Managementpower und Leistungskraft zu generieren,
lernte ich über die Schmuck- und Edelsteinexpertin, Dr. Haidrun
Wietler, die passionierten Goldschmiedinnen Kirsten EhhaltVusec und Heike Preuß kennen. Deren gestalterisches Konzept
hat mich schnell überzeugt und der Realisation einer Idee stand
nichts mehr im Wege. Das sehr kreative Team des
Goldschmiedeateliers CROTALIA in Heidelberg schuf die massiv sterlingsilberne Trophäe, die auf einem Sockel handgravierten Bergkristalls positioniert ist. Die abnehmbare Kugel aus
feinst geschliffenem Bergkristall kann die Preisträgerin als
Halsschmuck tragen. Die Schmuckdesignerin Heike Preuß präsentiert in ihrem erweiterten Atelier an der Heidelberger
Brückenstraße ein breites Repertoire schöner Schmuckstücke
und Pretiosen. Die Verbindungen von Edelsteinen und
Edelmetallen sind höchst elegant und unaufdringlich. Der
Schmuck unterstreicht auf souveräne Art und Weise die
Persönlichkeit der Trägerin und verleiht dieser eine selbstbewusste Aura.
Top-Managerin Martina Koederitz (links) (Vorsitzende der
Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH und General
Manager IBM Deutschland, Österreich, Schweiz) freut sich mit
der Initiatorin und Vorsitzenden der Auswahlkommission Prof.
Dr. Ulrike Detmers (rechts) über den MESTEMACHER PREIS
MANAGERIN DES JAHRES 2015 im Hotel Adlon Kempinski,
Berlin. (Foto Agentur Baganz)
CROTALIA
Goldschmiede Atelier
Brückenstr. 27
69120 Heidelberg
Tel.: 0 62 21 / 41 17 83
E-Mail:
[email protected]
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OECONOMIA
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KITA-PREIS
Mestemacher Preis
Spitzenvater des Jahres
(seit 2006)
Preisgeld: 2 x 5.000 Euro
Sonderpreisgeld: 2.500 Euro
Mestemacher KITA-Preis
(seit 2001)
Preisgeld: 16.750 Euro
Ziele:
Ziele:
Förderung einer geschlechterdemokratischen
Erziehung
Unterstützung bei der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf
Förderung der Qualität der pädagogischen
Arbeit
Würdigung des Engagements des pädagogischen Personals
Ausdehnung des väterlichen Einflusses auf die
Entwicklung des Kindes
Würdigung von Vätern, die sich bei der
Familienarbeit engagieren
Anerkennung von Vätern, die der Partnerin
eine eigene berufliche Karriere möglich machen
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GESCHLECHTERDEMOKRATISCHE PROJEKTE
DER MESTEMACHER GMBH
MESTEMACHER
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http://www.mestemacher.de/social-marketing/spitzenvater-des-jahres
http://www.kita-preis.de
Mestemacher Frauenkalender
(seit 2004)
MESTEMACHER PREIS
MANAGERIN DES JAHRES
(seit 2002)
Preisgeld: 5.000 Euro für
soziale Zwecke und eine
wertvolle Silberstatue
OECONOMIA
Ziele:
Herausstellung wirtschaftlicher Kompetenz von
Wirtschaftsfachfrauen in der Männerwelt Wirtschaft
Förderung einer wirtschaftlichen Kultur, die
Frauen und Männer gestalten
Präsentation weiblicher Leitbilder für weibliche
Nachwuchsmanagerinnen
http://www.mestemacher.de/social-marketing/managerin-des-jahres
Der Mestemacher Frauenkalender enthält neben
der Terminplanung eine große Sammlung herausragender Frauen des 20. und 21.
Jahrhunderts. Mit dieser Anthologie ist das
Ziel verknüpft, das vielfältige und brillante berufliche
Leistungsspektrum von Frauen hervortreten zu lassen. In
einem informativen Sonderteil werden „Herausragende Frauen
des 20. und 21. Jahrhunderts“ porträtiert. Im abgelaufenen 20.
und 21. Jahrhundert gibt es sehr viele interessante Frauen, die
aufgrund ihrer besonderen Leistungen für die Gesellschaft in
eine ausgewählte Sammlung aufgenommen werden sollen.
Diese Sammlung ist im Aufbau und wird jährlich erweitert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird ebenso abgebildet und
porträtiert wie Beate Uhse, die Pionierin der Förderung sexueller Aufklärung. Spitzenväter des 21. Jahrhunderts stellt die
gleichnamige Anthologie im Sonderteil vor.
http://www.mestemacher.de/social-marketing/frauenkalender
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DAS STIFTER-UNTERNEHMEN
Heutige Inhaberinnen und Inhaber der Mestemacher-Gruppe: (v. l.) Fritz
Detmers; Helma Detmers; Prof. Dr. Ulrike Detmers; Albert Detmers.
Das im westfälischen Gütersloh beheimatete Familienunternehmen
Mestemacher GmbH wird heute in der 1. Generation von den
Familien Detmers geführt, blickt allerdings auf eine lange
Tradition als Spezialist für die Produktion von Pumpernickel
und verpacktem Vollkornbrot zurück. Im Jahr 2014 sorgten die
572 Mitarbeiter der international agierenden Gruppe für einen
Umsatz von rd. 145 Millionen Euro und eine Exportquote von
24 Prozent.
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Die Westfalen sind ein besonderer Menschenschlag, authentisch
und beständig. So lassen sich auch die schmackhaften Brotwaren
charakterisieren, die die Großbäckerei Mestemacher aus
Gütersloh aus ihren Backöfen holt. Natürlich in ihren guten und
bekömmlichen Zutaten und beständig in ihrer Haltbarkeit. Allen
voran steht der Pumpernickel, eine typisch westfälische
Spezialität. Diese wird in Dampbacköfen bei Mestemacher 20
Stunden bei nur 100 ° Celsius gebacken, eine Technik, die viel
Erfahrung und Geschick der Bäckermeister erfordert. Das Brot
erhält durch den langen Backprozess den typisch süßlichen
Geschmack und die dunkle Färbung.
Die Firmengeschichte beginnt im Jahre 1871, als
Schuhmachermeister Johann Heinrich Mestemacher seinem
Sohn und Bäckermeister Wilhelm eine eigene Bäckerei einrichtete. Im Zuge der Industrialisierung wuchsen auch die Städte,
Arbeit und Wohnen wurde anders verteilt, es wurden zunehmend Lebensmittel nachgefragt, die nicht mehr selbst hergestellt
werden konnten – so auch das tägliche Brot. Als es Ende des
Jahrhunderts möglich wurde, Brote tafelfertig geschnitten zu
verpacken und durch Pasteurisation haltbar zu machen, konnten
diese auch über weitere Strecken transportiert und versendet
werden.
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Wilhelm Mestemacher spezialisierte sich auf das Backen von
Pumpernickel, und verschickte seine Spezialität in Dosen ins
ganze Land, aber auch zu den niederländischen und englischen
Nachbarn. In den 1920er-Jahren erfolgte der Sprung nach
Übersee und die schwarzen, fertig geschnittenen Laiber reisten
bis in die USA. Durch ihre Lagerfähigkeit von mindestens einem
halben Jahr kamen sie auch dort frisch und bekömmlich an.
Schon damals wurde der dafür benötigte Roggen in einer eigenen Mühle gemahlen.
Das Familienunternehmen, das durch viele Krisen und unsichere
Zeiten steuerte, lag zumeist in den Händen von den weiblichen
Familienmitgliedern der Mestemachers. Zuletzt bei der Enkelin
des Firmengründers, Lore Schittenhelm, geborene Mestemacher,
und ihrem Ehemann Willy Schittenhelm.
In den Wirtschaftswunderjahren nach dem Zweiten Weltkrieg
gelang es ihnen, dem bodenständigen Pumpernickel in einer
neuen runden Form als „Cocktailnickel“ neuen Aufschwung zu
verleihen und die Mitarbeiterzahl auf 120 Beschäftigte zu erhöhen. Am Ende ihres Berufslebens entschlossen sich die beiden,
den Betrieb zu verkaufen, da die eigenen Kinder die Nachfolge
nicht antreten wollten. So kam es, dass sich die Wege mit der
Bäckerfamilie Detmers kreuzten. Die durch Albert Detmers in
Bielefeld Jöllenbeck gewachsene Bäckerei war von seinen
Söhnen Albert und Fritz aus marktstrategischen Gründen verkauft worden und der Erwerb des Mestemacher Betriebes im
Jahr 1985 verhieß einen vielversprechenden Neuanfang. Seither
163
leitet das Führungstrio, Albert Detmers, Fritz Detmers und Prof.
Dr. Ulrike Detmers unterstützt von einem Fremdmanagement
erfolgreich die Geschicke der Mestemacher-Gruppe. Zur
Unternehmensgruppe gehören neben der Mestemacher GmbH
noch vier weitere Tochterfirmen mit Sitz in Lippstadt, Bielefeld
und Aerzen sowie im polnischen Poznan. Zum
Gesellschafterkreis gehört auch Helma Detmers.
und ein Zeichen der Verbundenheit mit der Region Westfalen
und zeigt Mestemachers Positionierung zwischen Tradition und
Moderne. Die Fortführung dieses Erfolgswegs des MehrGenerationen-Unternehmens zählt zu den vorrangigen
Wünschen der beiden Inhaberpaare.
DATEN UND FAKTEN
Das Erscheinungsbild von Mestemacher subsummiert sich unter
der einprägsamen internationalen Bezeichnung „Mestemacher –
the Lifestyle-bakery“. Mit einem völlig neuen Markenauftritt
dank einer emotionalen Inszenierung des Verpackungsdesigns
und einer Neu-Positionierung des Sortiments hat sich das
Familienunternehmen auf den Erfolgsweg gemacht. Dazu zählt
auch die schon sehr frühe Einrichtung eines BioVollkornbrotsortiments und die Einführung von sogenannten
Ethnic-Food-Brotsorten wie türkische Pita oder indische
Naanbrote. Im Jahre 1994 begann die Zusammenarbeit mit
Künstlern in einer exklusiven Brotdosen-Edition unter dem Titel
„Panem et Artes“, die jährlich um neue Künstler und
Sammeldosen erweitert wird. Die Markenpersönlichkeit
Mestemacher ist bekannt für das Segment Social Marketing, in
dem sie sich seit vielen Jahren engagiert für gesellschaftspolitisch
relevante Themen wie Gendergleichstellung und Vereinbarkeit
von Familie und Beruf. Das Stifterunternehmen lobt dotierte
Preise für die Topmanagerin des Jahres, die Spitzen-Kita und den
Spitzen-Vater des Jahres aus. Seit 2008 veranstaltet
Mestemacher das Forum Zukunft, das einen gesellschaftlichen
Diskurs für relevante Fragen unserer Zeit anregt.
INHABERFAMILIE Albert und Prof. Dr. Ulrike Detmers,
Fritz und Helma Detmers
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GRÜNDUNG 1871, Gü tersloh durch Wilhelm Mestemacher
UNTERNEHMENSLEITUNG Albert Detmers, Fritz Detmers,
Prof. Dr. Ulrike Detmers mit externen Fü hrungskräften
MARKTPOSITION Weltmarktfü hrer fü r ungeöffnet besonders
lange haltbare Vollkornbrote
PRODUKTIONSSTANDORTE Gü tersloh, Lippstadt, Aerzen,
Bielefeld; Poznan (Polen)
BRANCHE Lebensmittelindustrie
MITARBEITER 572 (2014)
UMSATZ rd. 145 Mio. Euro (2014)
EXPORTANTEIL 24 % (2014)
164
Die Mestemacher-Gruppe kann stolz auf einen stetig steigenden
Jahresumsatz zurückblicken, der 2014 bei 145 Millionen Euro
lag. Der Exportanteil der Produktion, die über 50 verschiedene
Brot- und Kuchenspezialitäten beinhaltet, liegt heute bei gut 24
Prozent und bildet einen wesentlichen Faktor des wirtschaftlichen Erfolges. Rund 570 Mitarbeiter sind an den vier
Standorten der Holding beschäftigt. In diesem Jahr ist eine neue
Verwaltungszentrale in Gütersloh gebaut worden. Ein Großteil
der Investitionen in Höhe von 7,1 Millionen Euro wurden dafür
eingesetzt. Das ist ein Zeichen der Treue zum Gründungssitz
EIGENKAPITALQUOTE ü ber 60 %
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Gesellschaftliche Verantwortung
Auszeichnungen und Siegel
Mestemacher engagiert sich u. a. für Umweltschutz und
Nachhaltigkeit, für das Wohlergehen der Belegschaft, für die
Vereinbarkeit Beruf und Familie sowie für die Förderung der
Gleichstellung von Frau und Mann. So verarbeitet
Mestemacher seit 1985 Bio-Zutaten und setzt sich auch auf
politischer Ebene für ökologische Produktionsweisen ein.
Nachhaltigkeit praktiziert man auch im eigenen Unternehmen,
etwa mit der Errichtung eines Blockheizkraftwerks in
Gütersloh und Aerzen.
Zudem setzt Mestemacher in seiner Mitarbeiter- und
Führungsstruktur auf Vielfalt; Fach- und Führungskräfte unterschiedlicher Nationalität und unterschiedlichen Geschlechts
arbeiten erfolgreich miteinander. Das Unternehmen trägt seine
Philosophie auch erfolgreich in die Öffentlichkeit:
Mit jährlich ausgelobten Preisen prämiert man Spitzen-Kitas,
Spitzen-Managerinnen und Spitzen-Väter und unterstützt mit
dem Projekt Mestemacher Panem et Artes Künstler. Seit 2008
bietet man mit dem Forum Zukunft zudem eine Plattform für
die öffentliche Diskussion gesellschaftlich relevanter Themen.
Brot von Mestemacher gibt es in zahlreichen Variationen:
Pumpernickel, Fitnessbrote, Bio Vollkornbrote, Eiweißbrote,
verschiedene Toast-Brötchen, verschiedene Wraps, verschiedene Pita-Taschen und Naan-Brote.
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Quelle: Lexikon der deutschen Familienunternehmen;
Herausgegeben von Florian Langenscheidt und Peter May;
Deutsche Standards, 2014
Top 2014 Produkt: für Eiweißbrot 250g
Premium Geschmack Award: für Westfälischer Pumpernickel 500g
GGA-Siegel: für Westfälischer Pumpernickel
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KURZVITA DER INITIATORIN
Die Initiatorin des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN
DES JAHRES ist Prof. Dr. Ulrike Detmers (59). Seit 1994 ist sie
Professorin im Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit an der
Fachhochschule Bielefeld. Als Gesellschafterin der
Mestemacher-Gruppe, Gütersloh sowie als Mitglied der
Geschäftsführung und Verantwortliche für die Ressorts
Markenmanagement und Social Marketing, hat sie die
Entwicklung der Unternehmensgruppe aktiv mitgestaltet. Sie ist
unter anderem Initiatorin und Motor zahlreicher Social
Marketing Projekte des mittelständischen Familienunternehmens.
Trägerin des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland seit 2008
•
Preisträgerin des Bürgerinnenpreises „Liberta 2008“
•
Preisträgerin des „German Women Entrepreneurs Award“
2007. Verliehen durch den 17. Weltfrauengipfel
•
Preisträgerin des VICTRESS ROLE MODEL AWARDS
2006. Verliehen durch die Initiative Victress e. V.,
Schirmherrschaft Bundeswirtschaftsminister
KOMMISSIONEN UND MITGLIEDSCHAFTEN
•
Mitglied im Außenwirtschaftsbeirat beim Bundesminister
für Wirtschaft und Technologie
•
Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der
Welthungerhilfe e.V.
•
Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und
Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK)
•
Mitglied in der Expertenkommission „Arbeits- und
Lebensperspektiven in Deutschland“ der Bertelsmann
Stiftung
•
Beiratsmitglied Deutscher Kinderschutzbund (DKSB)
Landesverband NRW e.V.
•
Mitglied der Fachkommission des Elisabeth-SelbertWissenschaftspreises, verliehen durch das Hessische
Sozialministerium, Wiesbaden
Mit dem MESTEMACHER FORUM ZUKUNFT erweitert die
Mutter von zwei erwachsenen Kindern und zwei Enkelkindern
das Moralprofil und den sozialen Mehrwert von Mestemacher.
Detmers ist erste Präsidentin des Verbandes Deutscher
Großbäckereien e.V. (Fotohinweise v. l. n. r.: Alexander Ehhalt,
FOTO session, Wolfgang Wotke, FOTO session)
•
Mitglied im Verband deutscher Unternehmerinnen (VDU)
•
Mitglied des Deutschen Akademikerinnenbundes e.V. (DAB)
•
Mitglied des Deutschen Juristinnenbundes (DJB)
•
Jury-Mitglied „Entrepreneur des Jahres“
des Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfung
AUSZEICHNUNGEN
•
Mitglied der Bundesfachkommission Familienunternehmen
Dazu gehören das 1994 ins Leben gerufene Projekt PANEM ET
ARTES, ein Angebot an Künstler, Brotdosen zu gestalten, der
MESTEMACHER FRAUENKALENDER sowie der mit
16.750 Euro dotierte KITA-PREIS. Dieser Preis zeichnet
Kindertagesstätten für das Bemühen um geschlechterdemokratische Erziehung und für die Unterstützung der Eltern bei der
Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. www.kita-preis.de.
Seit 2006 würdigt der MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES JAHRES Väter, die ihre Frau bei der Verwirklichung
der eigenen Karriere unterstützen.
•
168
•
PROF. DR. ULRIKE DETMERS
Finalrunde des Wettbewerbs „ENTREPRENEUR DES
JAHRES“ 2010 der Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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DEUTSCHER
AKADEMIKERINNENBUND E. V.
viert
hat,
kann
ordentliches
Mitglied
werden;
Nichtakademikerinnen, die in ihrer beruflichen Tätigkeit eine
besondere Qualifikation erworben haben, die Ziele des DAB
fördern und als Vorbild für Jungakademikerinnen angesehen
werden können, sowie Studentinnen sind als außerordentliche
Mitglieder willkommen.
Der Deutsche Akademikerinnenbund e. V. (DAB) ist ein unabhängiger, überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenschluss von Akademikerinnen aller Disziplinen.
Kontaktdaten:
Deutscher Akademikerinnenbund e. V.,
1. Vorsitzende: Dr. med. Patricia Aden
2. Vorsitzende: Maria von Welser
Er wurde 1926 auf Initiative von Dr. Marie-Elisabeth Lüders
gegründet und löste sich 1933 auf. Die Wiedergründung erfolgte
1949. Seit 1985 gibt der Verband die Vierteljahreszeitschrift
KONSENS heraus.
Der DAB engagiert sich für die Gleichberechtigung von Frauen
und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen und setzt sich
ein für die Präsenz von Akademikerinnen.
Zu seinen Zielen und Aufgaben gehören unter anderem die
Förderung wissenschaftlicher Arbeit von Frauen und der
Austausch ihrer wissenschaftlichen und beruflichen Erfahrung,
die Beratung von Akademikerinnen mit Migrationshintergrund,
die Förderung und Stärkung von Mädchen durch Schulprojekte
und Patenschaften, insbesondere im naturwissenschaftlichen
Bereich, sowie die Organisation von Tagungen und
Veranstaltungen.
Der DAB vergibt den Sophie-La-Roche-Preis an Personen, die
sich um die Satzungszwecke verdient gemacht haben.
Der DAB ist national und international vernetzt. Er ist Mitglied
im Deutschen Frauenrat, in der Vereinigung Europäischer
Akademikerinnen – University Women of Europe (UWE) mit
Beraterstatus beim Europarat –, ferner Mitglied der European
Women’s Lobby (EWL), einer internationalen Nichtregierungsorganisation (NGO), sowie Mitglied der International
Federation of University Women (IFUW), einem weltweiten
Zusammenschluss von Akademikerinnenverbänden mit
Beraterstatus bei den United Nations.
170
Der DAB gliedert sich in regionale Gruppen, in Zweigvereine
und in interessenspezifische Gruppen (z. B. Young Members).
Jede Frau, die ein Studium an einer deutschen Hochschule oder
einer vergleichbaren universitären Einrichtung im Ausland absol-
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Bundesgeschäftsstelle:
Sigmaringer Straße 1
10629 Berlin,
Tel. 030/3101 6441,
Fax 030/3101 5996,
[email protected]
www.dab-ev.org
DEUTSCHER
FRAUENRING E. V.
Der Deutsche Frauenring e.V. (DFR) vertritt die Interessen
von Frauen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Seit
seiner Gründung 1949 setzt er sich für die Verwirklichung der
Gleichstellung der Frau und die gleiche Teilhabe von Frauen
und Männern in unserer Gesellschaft ein. Er ist als unabhängiger,
überparteilicher
und
überkonfessioneller
Mitgliedsverband bundesweit aktiv.
Als Mitgliedsorganisation internationaler Frauenverbände
arbeitet der DFR auch weltweit an der Verwirklichung von
Frauenrechten mit und engagiert sich in der
Entwicklungszusammenarbeit. Ziel ist die Beseitigung jeder
Form von Diskriminierung der Frau durch strikte Umsetzung
des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Beseitigung
jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW). Der
DFR setzt sich dabei für eine Geschlechterpolitik ein, die
Männer mit einbezieht und überkommene Rollenstereotype
171
überwindet.
Auf dem Weg zur gleichen Teilhabe von Frau und Mann in
der Gesellschaft sind in den letzten Jahrzehnten Hürden überwunden worden, aber Ungleichheiten zwischen den
Geschlechtern bestehen weiter:
•
•
•
•
•
•
•
•
172
Noch immer verdienen Frauen in vergleichbaren
Positionen wesentlich weniger als Männer.
Frauen erfahren beim Zugang zum Arbeitsmarkt
Benachteiligungen und stoßen an „gläserne Decken“ auf
ihren Karrierewegen.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht
erreicht.
Frauen sind bei politischen Entscheidungen (insbesondere
kommunal) und bei unternehmerischen Entscheidungen
(Geschäftsführung und Aufsichtsratsmandate) unterrepräsentiert.
In der Medizin wird die Lebenswelt der Frau vernachlässigt.
Vergangene Frauenbilder (Rollenstereotype) prägen
weiterhin die Lebenswirklichkeit in Deutschland.
Gewalt gegen Frauen existiert in unterschiedlichen
Formen. Wir fordern „Null Toleranz“.
Häusliche Gewalt muss verfolgt werden.
DEUTSCHER
JURISTINNENBUND E. V. (DJB)
Der Deutsche Juristinnenbund (djb) blickt auf ein Jahrhundert
der aktiven Mitgestaltung rechtlicher Rahmenbedingungen
zurück: 1914 gründeten engagierte Juristinnen den „Deutschen
Juristinnen-Verein“, der die Zulassung von Frauen zu juristischen Berufen erkämpfte, jedoch nach 1933 seine Arbeit einstellen musste. 1948 fanden sich sieben engagierte Kolleginnen zur
Gründung der Nachfolgeorganisation des Deutschen Juristinnen-Vereins, dem heutigen djb, zusammen.
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Ziel des djb ist die Förderung der Wissenschaft durch
Fortentwicklung des Rechts in vor allem zwei Bereichen: der
Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frau in der
Gesellschaft, Beruf und Familie sowie der rechtlichen
Absicherung der Lebenssituation von Kindern und alten
Menschen. Hierzu arbeitet der djb mit anderen Vereinigungen
auch auf internationaler Ebene zusammen.
Der DFR mischt sich ein: In Resolutionen, Eingaben und
Pressemitteilungen werden Themen angesprochen, Stellung zu
aktuellen Problemen bezogen und Forderungen gestellt. Im
Rahmen von Veranstaltungen, Kampagnen und Seminaren
vermittelt der DFR die oben aufgeführten Themen und wird
auf der Bundesebene, in den Bundesländern und auf kommunaler Ebene in den Ortsringen aktiv. Mit den jüngsten
Projekten „Geschlechterrolle Vorwärts“ und „Kommunal
Aktiv – Frauen in die Politik“ gestaltet der DFR aktiv zum
Thema Gleichstellung mit.
Der djb erarbeitet Stellungnahmen und Rechtsgutachten u. a.
für Anhörungen in Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht und den obersten Gerichten der Länder. Er wendet sich
mit Anregungen und Kritik an die Parlamente, Regierungen und
Verwaltungen des Bundes und der Länder sowie an die Medien.
Er wird regelmäßig zu aktuellen Gesetzvorhaben gehört.
Der Verband gibt verschiedene Publikationen heraus, darunter
die „Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbundes“ (djbZ) und
eine Schriftreihe zu aktuellen frauenrechtspolitischen Fragestellungen. Auf der Internetseite www.djb.de sind alle Arbeitsergebnisse abrufbar, daneben vermittelt sie einen Eindruck vom
vielfältigen Verbandsleben.
Kontaktdaten:
Deutscher Frauenring e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Brandenburgische Str. 22, 10707 Berlin
Tel: 030-88718493 • Fax: 030-88718494
E-Mail: [email protected]
www.deutscher-frauenring.de
www.facebook.com/DeutscherFrauenring
In Anerkennung hervorragender rechts- oder wirtschaftswissenschaftlicher Arbeiten wird alle zwei Jahre der Marie-ElisabethLüders-Wissenschaftspreis vergeben.
Die Mitgliedschaft ist interessant für Juristinnen und
Wirtschaftswissenschaftlerinnen, die sich mit Gesetzgebung,
Frauenrechtspolitik und verwandten Themen befassen. Dies gilt
ebenso, wenn sie diese Arbeit unterstützen möchten, ohne selbst
aktiv zu werden.
173
Informationen zur Mitgliedschaft und Kontakt:
Deutscher Juristinnenbund e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Anklamer Straße 38 · 10115 Berlin
Tel. 030/44 32 70-0 · Fax 030/44 32 70-22
[email protected] · www.djb.de
ELLY HEUSS-KNAPP-STIFTUNG,
DEUTSCHES MÜTTERGENESUNGSWERK
Auf einen Blick
Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW), wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau
des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss, gegründet. Ziel
der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesunderhaltung von
Müttern. Als erste und einzige Interessenvertretung für die
Gesundheit von Müttern setzt sich das MGW auf politischer
Ebene mit Informations- und Aufklärungsarbeit für bessere
Rahmenbedingungen sowie mit Spendenaktionen und mit
direkter Hilfe für Mütter ein: Bundesweit stehen 1.300
Beratungsstellen für Fragen rund um die Kurmaßnahmen zur
Verfügung. In 76 vom Müttergenesungswerk anerkannten
Einrichtungen werden rund 50.000 Vorsorge- und
Rehabilitationsmaßnahmen im Jahr für Mütter mit und ohne
Begleitkinder durchgeführt. Unter dem Dach des MGW
arbeiten
fünf
Wohlfahrtsverbände
bzw.
deren
Arbeitsgemeinschaft /Fachverbänden zusammen (AWO,
DRK, EVA, KAG, Parität). Schirmherrin ist die Frau an der
Seite des Bundespräsidenten, Daniela Schadt.
1 74
Warum Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen?
Rund zwei Millionen Mütter sind kurbedürftig, das heißt, sie
leiden unter Belastungen wie ständiger Zeitdruck, (Un-)
Vereinbarkeit
von
Familie
und
Beruf,
Erziehungsschwierigkeiten, Partnerschafts- und finanzielle
Probleme und vieles mehr. Diese Mehrfachbelastungen führen
vor allem zu Erschöpfungszuständen bis zum Burn-out,
Rückenbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe- und
Angstgefühlen, Kopfschmerzen sowie zu weiteren typischen
Erkrankungen.
So arbeitet das MGW – ganzheitlich und qualitätsbewusst
Das MGW bietet Müttern im Rahmen von Mütter- sowie
Mutter-Kind-Kurmaßnahmen ein ganzheitliches, auf die individuellen sozialen und gesundheitlichen Belastungen von
Müttern abgestimmtes Vorsorge- und Rehabilitationsangebot.
Spezifische Schwerpunktmaßnahmen, zum Beispiel nach
Krebserkrankungen, für Trauernde oder für Mütter mit
schwer- und schwerstbehinderten Kindern, beziehen die
Lebensumstände
der
Teilnehmerinnen
in
das
Therapiekonzept ein. Während der Kurmaßnahme können
Mütter durch Physiotherapie, Einzel- und Gruppengespräche,
spezifische Anwendungen, Mutter-Kind-Interaktion, aber
auch mit Hilfe von Bewegungs-, Entspannungs- und
Kreativangeboten neue Kraft schöpfen und Strategien für die
Hilfe zur Selbsthilfe für den Alltag erlernen.
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Mit der „Therapeutischen Kette“ bieten die über eintausend
regionalen Beratungsstellen bei den Wohlfahrtsverbänden
Hilfe beim Kurantrag. Nach der Kurmaßnahme können
Nachsorgeangebote vor Ort in Anspruch genommen werden.
Das
MGW-Qualitätssiegel
sichert
die
hohen
Qualitätsstandards der Einrichtungen und geht über gesetzliche Anforderungen hinaus.
Gemeinnützig und auf Spenden angewiesen
Die Arbeit des Müttergenesungswerks beruht größtenteils auf
Spenden, denn die Stiftung erhält keine öffentliche Förderung.
Ein Großteil der Spenden fließt in die direkte
Kurbezuschussung. Einkommensschwache Mütter können
über das MGW Zuschüsse erhalten, zum Beispiel für den notwendigen gesetzlichen Eigenanteil von 10 Euro pro Kurtag
(220 Euro für eine gesamte Kurmaßnahme), für wetterfeste
Kinderkleidung, Gepäckkosten oder weitere Kurnebenkosten.
2013 hat das MGW die „Zustiftung Sorgearbeit“ gebildet.
Damit können – bundesweit einzigartig – gendersensible
Kurmaßnahmen für Väter mit Kindern sowie für Pflegende
angeboten werden.
175
Kontakt:
Elly Heuss-Knapp-Stiftung
Deutsches Müttergenesungswerk
Bergstraße 63
10115 Berlin
Telefon
030 330029-0
Fax
030 330029-20
E-Mail
[email protected]
Internet
www.muettergenesungswerk.de
Kurberatung
030 330029-29
Spendenkonto
IBAN: DE13 7002 0500 0008 8555 04
BIC: BFSWDE33MUE
ELSE LASKER-SCHU
̈ LER STIFTUNG
176
Wo gibt es das noch in der Literatur – ein Liebesgedicht voller
Todesahnung mit einem Weinen in der Welt, als ob der liebe
Gott gestorben wär? Wo war er, dieser Gott, als die Dichterin
Else Lasker-Schüler ins Exil getrieben wurde, wo war er bei
den brutalsten aller Verbrechen, dem Holocaust? Aber auch
bei von Stalin, Mao Tse-Tung oder Pol verübten Morden?
Kühn sind solche Gedichte der 1869 in (Wuppertal-)Elberfeld
geborenen Else Lasker-Schüler. Die Bilder der malenden
Künstlerin hingen in der Berliner Nationalgalerie, wo sie
1937 als „entartet” beschlagnahmt wurden. Da war sie
bereits vier Jahre im Schweizer Exil. Dort wurde das zweite
ihrer drei Theaterstücke – Arthur Aronymus und seine Väter
– uraufgeführt im Beisein von Thomas Mann. Sie gilt als die
Dichterin der Moderne, als die Poetin des Expressionismus.
Mehr als 300 Komponisten haben (bis heute) ihre Gedichte
vertont – viele von ihnen waren im Jargon des NS-Staates
„undeutsche Tonsetzer”. Ihre Biographie ist wie eine
Metapher für das, was Diktaturen Künstlern immer wieder
antun. Und dennoch sagte Else Lasker-Schüler: "Hass schachtelt ein, wie hoch die Flamme auch mag schlagen!" Und: "Ich
habe Liebe in die Welt gebracht."
1945 starb Else Lasker-Schüler. In ihrem Namen wurde am
23. November 1990, also vor 25 Jahren, die Else LaskerSchüler-Gesellschaft gegründet. Zum Silberjubiläum mit dem
Titel "Ein einzelner Mensch ist oft ein ganzes Volk", einem
Zitat der Dichterin, wurde das XXI. Else Lasker-SchülerForum vom 20. - 22. November 2015 in Wuppertal durchgeführt – als Benefizaktion zu Gunsten von CAP ANAMUR /
Deutsche Not-Ärzte e.V., denn nach FEIERN war der ELSGesellschaft mit ihren rund 1.400 Mitgliedern angesichts des
Flüchtlingselends nicht zumute. Weil auch Else LaskerSchüler einst Flüchtling war, kam der Reinerlös der Aktion
"Damit Menschen nicht zu Flüchtlingen werden" der Arbeit
in jenen Ländern zugute, aus denen die Menschen vor Krieg,
Hunger, Arbeits- und Perspektivlosigkeit flüchten. Den
Aufruf dafür hatten u.a. Iris Berben, Angela Winkler,
Veronica Ferres, Senta Berger, der ehem. Botschafter Israels,
Avi Primor, sowie Ulla Hahn, Klaus von Dohnany, René Böll
und Alfred Grosser unterschrieben, der Friedenspreisträger
des Deutschen Buchhandels. Spenden sind weiterhin erbeten
auf das Konto: Cap Anamur, Sparkasse Köln-Bonn, IBAN:
DE85 3705 0198 0002 2222 22 SWIFT-BIC: COLSDE33 bitte als Stichwort angeben: Else Lasker-Schüler
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Ziel der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft und ihres Gründers
Hajo Jahn, einem WDR-Journalisten, war die Gründung
eines "Zentrums für verfolgte Künste", um eine zeitgemäße
Erinnerungseinrichtung zu schaffen. Sie soll auch heute verfolgten Künstlern und Intellektuellen eine Heimstatt bieten,
aber auch heutigen Jugendgenerationen verdeutlichen, dass
Diktaturen zuerst immer die Eliten eliminieren. Mehr als 50
Schriftsteller-Innen, darunter Günter Grass, Herta Müller
und Salman Rushdie, haben den Aufruf für dieses "Zentrum"
unterschrieben. Der entscheidende Schritt ist getan. Am 1.
Januar 2015 begann die aus zwei Stiftungen zusammengeschlossene neue "Bürgerstiftung für verfolgte Künste" mit den
Untertiteln "Else Lasker-Schüler-Zentrum - Kunstsammlung
Gerhard Schneider" unter dem Dach des Kunstmuseums
Solingen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wuppertal ihre
Arbeit. Zugleich startete eine internationale Performance, bei
der 1.000 und 1 Stimme von Künstler-Innen eine Zeile oder
ein Gedicht von Else Lasker-Schüler rezitieren einzuspielen
über Smartphones an: [email protected] oder aufzunehmen
in der Hochschule der populären Künste in Berlin.
177
TRANSITRAUM ELSE/AUFZUG ZU DEN STERNEN
Das Zentrum für verfolgte Künste/Center for persecuted
arts/Centre pour les arts persécutés, dieses Projekt der Else
Lasker-Schüler-Gesellschaft,
wird
getragen
vom
Landschaftsverband Rheinland und der Stadt Solingen. Diese
weltweit einmalige Einrichtung dokumentiert nicht nur die
Geschichte des Nationalsozialismus und des Exils, sondern
widmet sich auch den verfolgten Künstlern der Gegenwart.
Wie ein Staat mit seinen Künstlern umgeht, ist ein
Lackmustest für die Demokratie. Am Beispiel der Dichterin
Else Lasker-Schüler wird die Verfolgung einer Künstlerin und
ihr Schicksal im Exil sichtbar. Else Lasker-Schüler sperrte
Satan in den Himmel ein und Gott in die rauchende Hölle und
ihre Gedichte zählen zu den schönsten der Weltliteratur.
Das Projekt:
Eine Live-Performance, die in vielen Städten der Welt gastieren soll, mündet in eine mehrsprachige Soundinstallation im
Zentrum für Verfolgte Künste/Center for persecuted
arts/Centre pour les arts persécutés und wird zu einem
Botschafter für die Freiheit der Kunst und Kommunikation.
Die großartigen Gedichte von Else Lasker-Schüler bilden
deren Kern.
Jeder Künstler, der dem Projekt seine Stimme gibt, wird Teil
einer dauerhaften Kunstinstallation, die in ihrer Gesamtheit
nur im Zentrum für verfolgte Künste/Center for persecutedarts/Centre pour les arts persécutés erlebt werden kann.
Günter Lamprecht, Armin Müller-Stahl, Winnie Böwe,
Herbert Fritsch, Sarah Wiener, Lily Brett und der irische
Autor Ken Bruen werden die ersten Stimmen sein. Bei den
Live-Performances kommen immer neue Künstler als Gäste
hinzu.
178
TRANSITRAUM ELSE/AUFZUG ZU DEN STERNEN...
... ist ein prozessuales Projekt, das in unterschiedlichen
Phasen verläuft und in dessen Zentrum eine Schauspielerin
(Claudia Gahrke) live Gedichte von Else Lasker-Schüler
spricht. Die anderen Teilnehmer des Projekts werden über
Lautsprecherkanäle (eingesprochen von internationalen
KünstlerInnen aller Kunstgattungen) per Computer eingespielt.
Ziel ist eine vielsprachige Sound-Installation aus 1.000 + 1
Stimme (Claudia Gahrke), die in ihrer Gesamtheit den poetischen Kosmos der Dichterin Else Lasker-Schüler abbildet und
zu einem weltweit hörbaren Chor für die Freiheit der Kunst
wird. Jede der tausend Stimmen spricht eine von ihm ausgewählte Gedichtpassage in seiner Muttersprache.
KUNST IN DER ZELLE:
Die abschließende Installation ist eine mutierte Telefonzelle.
Im Transitraum Else / Aufzug zu den Sternen, können die
BesucherInnen jeden einzelnen der 1.000+1 Tracks über ein
Telefon gezielt anwählen. Es gibt ein Telefonbuch mit den
Track-Nummern aller Künstler. Die BesucherInnen sind
durch den Telefonhörer mit der ganzen Welt verbunden.
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DIE HEIMAT DER KUNST IST DIE FREIHEIT.
In der ersten Phase sind folgende Orte für die LivePerformances angedacht:
• Auftakt mit ersten Arbeitsschritten im Zentrum für verfolgte Künste/ Center for persecuted arts / Centre pour
les arts persécutés in Solingen. Gastkünstler live:
Christian Brückner und Chrystel Guillebeaud (u. a.
Tänzerin bei Pina Bausch)
• New York, Guggenheim Museum, USA
• Dublin, Project Arts Centre, Irland
• Wien, Österreich, Kasino am Schwarzenbergplatz
• Paris, Frankreich, Les Bouffes du Nord oder Louvre
• Gasometer Oberhausen, Deutschland
In den folgenden Phasen sind Auftritte im Kunstbunker Berlin
(Boros), Colloseum Rom, der Villa Aurora, Pacific Pallisades,
bei der ART COLOGNE und der Biennale Venedig und im
Europaparlament in Brüssel geplant.
Die Durchführung liegt beim Künstlerduo
ASTRONAUTENKOST.
Kontakt:
Andreas Schäfer, Kanalstraße 67, 42657 Solingen, Germany
Mobil +49 177 579 55 69, [email protected]
Hajo Jahn, Else Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V.
Herzogstr. 42, D-42103 Wuppertal
Tel: +49-202-305198
[email protected]
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de;
www.exil-archiv.de
179
KATH. FRAUENGEMEINSCHAFT DEUTSCHLAND
…. und wir freuen uns, wenn Sie dazu
gehören!
Die kfd - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands - ist...
• mit einer halben Million Mitgliedern in 5.300 Gruppen
und vielen Einzelmitgliedern der größte Frauenverband
und der größte katholische Verband Deutschlands und
damit eine wichtige Partnerin in Kirche und Gesellschaft
• ein Frauenverband, der vom Geist christlichen Glaubens
und weiblicher Solidarität getragen ist und in dem sich
Frauen in verschiedenen Lebensphasen und -situationen
und zwischen den Generationen gegenseitig unterstützen
• ein Verband von Christinnen, die sich mutig und wirksam
für andere und aktiv in Staat, Kirche, Wirtschaft und
Gesellschaft einsetzen und eine gleichberechtigte
Beteiligung von Frauen auf allen Entscheidungsebenen
durchsetzen möchten
• eine Weggemeinschaft in der Kirche, in der Frauen ihren
Glauben neu entdecken und mutig und kreativ Kirche
mitgestalten.
• ein Verband, in dem Frauen Vielfalt erleben, u. a. durch
Kontakte und Begegnungen mit Frauen anderer
Konfessionen und Kulturen.
Rd. 112.000 Frauen sind Mitglied der kfd im
Diözesanverband Paderborn e.V., in ca. 700 Gruppen vor Ort
in den Pfarrgemeinden oder als Einzelmitglied.
Wir sind mit vielen Gruppen auf politischer und kirchlicher
Ebene, auch auf Bundesebene, vernetzt und ermöglichen
Kontakte und Begegnungen
bei unterschiedlichen
Veranstaltungen: Themenforen zu aktuellen Fragen, politische
Gespräche, spirituelle Impulse, Frauengottesdienste,
Frauenreisen und Großveranstaltungen. Dazu kommen viele
Bildungsangebote mit verbandlichen und persönlichkeitsbezogenen Inhalten.
180
Zurzeit läuft unsere Mitgliederkampagne mit dem Motto:
Wir laden Sie ein, uns als offenen, kritischen und solidarischen Frauenverband kennenzulernen – auch wenn Sie nicht
konfessionsgebunden oder noch kein Mitglied sind!
Sie interessieren sich für alles, was aktuell in der kfd passiert?
Dann abonnieren Sie auf unserer Homepage www.kfd-paderborn.de unseren Newsletter. Auf der Homepage finden Sie
auch unsere Angebote und Publikationen sowie Infos zur
Einzelmitgliedschaft.
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Aktuelles auch stets auf
www.facebook.com/kfd.Dioezesanverband.Paderborn.
Die Geschäftsstelle für unseren Diözesanverband – von
Minden bis Siegen, von Dortmund bis Höxter – ist in 33098
Paderborn, Giersmauer 21, Tel. 05251 54392-10
MACH DEN SCHLUSS-STRICH!
Die Menschenrechts- und Hilfsorganisation SOLWODI setzt
sich seit nunmehr 30 Jahren für Opfer von Menschenhandel
und Zwangsprostitution ein. Mit dem Prostitutionsgesetz
2002 sollte die Situation von Frauen in der Prostitution in
Deutschland endlich verbessert werden. Der Plan:
Prostitution – ein Beruf wie jeder andere. Die Frauen – krankenversichert, rentenversichert, abgesichert, anerkannt.
Doch dieser Plan ging nicht auf. Ganz im Gegenteil.
Die Bilanz nach über zehn Jahren – dramatisch:
• Die Lebensbedingungen von Frauen in der Prostitution –
schlimmer denn je.
• Der Handel mit Frauen in die Zwangsprostitution –
rasant gestiegen.
• Deutschland – ein Zentrum dieses Handels.
• Die Verlierer – die Frauen in der Prostitution. Die meisten
181
•
•
•
•
arbeiten
immer
noch
ohne
Vertrag,
ohne
Altersabsicherung, jegliche Sicherheit,
werden ausgebeutet, arbeiten unter Druck oder Zwang,
trinken Alkohol oder nehmen Drogen bei ihrer Tätigkeit,
leiden, wie Folteropfer, unter posttraumatischen
Belastungsstörungen,
würden aussteigen. Wenn sie könnten.
Die Gewinner – Sexkäufer, Zuhälter, Bordellbetreiber
Schleuser, Menschenhändler, die organisierte Kriminalität.
Prostitution
• fördert Menschenhandel
• ist ein Angriff auf die Menschenrechte und auf die Würde
der Frau
• verhindert Gleichberechtigung
• fördert Rassismus
• verstärkt Armut
• ist eine Quelle der Gewalt
182
Sr. Dr. Lea Ackermann arbeitete 1985 als Ordensschwester in
Kenia, als ihr das Leid der vielen Frauen und Mädchen auffiel,
die aus schierer Not und Armut ihre Körper verkauften. Mit
kleinsten Mitteln, dafür aber mit umso mehr Entschlossenheit
und Kraft begann sie damit, diesen Frauen zu helfen, ihnen
Ausstiegshilfen anzubieten, versuchte Ausbildungsplätze für
sie zu organisieren, um ihnen eine Alternative zur Prostitution
zu bieten. Das war der Beginn von SOLWODI (Solidarity
with Women in Distress / Solidarität mit Frauen in Not).
Zurück in Deutschland schienen Probleme wie
Armutsprostitution zunächst weit weg. Doch weit gefehlt:
Auch hier in Deutschland, so stellte Sr. Dr. Lea Ackermann
bald fest, verkaufen meist ausländische Frauen und Mädchen
ihre Körper, oft unter Zwang und in der Hoffnung, irgendwann Geld in die Heimat schicken, der Familie in Afrika, Ostoder Südeuropa so irgendwie helfen zu können. So entstand
1987 SOLWODI Deutschland. Frauen und Mädchen in Not
finden inzwischen in 18 Beratungsstellen Hilfe und
Unterstützung sowie eine sichere Bleibe in insgesamt acht
Schutzwohnungen.
„Liebe, Sexualität, das ist ein Geschenk Gottes. In der
Prostitution verkommt dieses Geschenk zur käuflichen
Ware“, so Sr. Dr. Lea Ackermann. „Schlimmer noch:
Prostitution macht aus diesem Geschenk Gottes ein Mittel der
Macht, mit dem Frauen unterdrückt und zutiefst verletzt wer-
den. Ein gleichberechtigtes Miteinander von Mann und Frau
ist so unmöglich.“
Aus der praktischen Arbeit mit den Frauen und der Kenntnis
der tiefen Wunden und Verletzungen, die bei manchen Frauen
ein Leben lang nicht verheilen, speist sich auch das politische
Engagement von SOLWODI. Seit Jahren setzen sich die SOLWODI-Mitarbeiterinnen durch Vorträge, politische
Stellungnahmen und als Expertinnen auf lokaler, landes- und
bundesweiter Ebene für eine Verbesserung der Situation von
Frauen in der Prostitution ein. Dabei ist das langfristige Ziel
von SOLWODI, den Kauf sexueller Dienstleistungen unter
Strafe zu stellen, so wie es in Schweden und Norwegen bereits
seit Jahren praktiziert wird.
„Die liberale Haltung zur Prostitution in Deutschland sendet
ein falsches gesellschaftliches Signal. Prostitution ist Gewalt.
Darum fordert SOLWODI, den Kauf von Sex zu verbieten.
Dies ist ein wichtiger Perspektivenwechsel, weg von den
Frauen und Kindern in der Prostitution, hin zu denen, die den
Markt machen: Freier, Bordellbesitzer, Menschenhändler,
Zuhälter. Es geht darum, Frauen und Kindern neue Chancen
im gesellschaftlichen Miteinander zu eröffnen“, sagt Sr. Lea.
„Nachdem das alte Prostitutionsgesetz 2002 verabschiedet
wurde, entstand in Deutschland ein Riesenmarkt für
Menschenhandel und Zwangsprostitution, der von der organisierten Kriminalität gespeist wird. Das zerstört das Leben
unzähliger Frauen. Deshalb trete ich ein für ein Europa ohne
Prostitution.“
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Kontakt:
SOLWODI Deutschland e.V.
Propsteistr. 2, 56154 Boppard-Hirzenach
Tel.: 06741 2232, Fax: 06741 2310
183
184
SOROPTIMIST INTERNATIONAL
Eine weltweite Stimme für Frauen
Soroptimist International (SI) bietet das ideale berufsübergreifende Forum für die heute hervorragend ausgebildeten,
hoch motivierten, gut vernetzten, international orientierten
Frauen. Vor mehr als 90 Jahren in den Vereinigten Staaten als
Service-Organisation gegründet, verbreitete sich die Idee der
sorores optimae (der besten Schwestern) schnell über die
gesamte freie Welt. Heute zählt Soroptimist rund 80.000
Mitglieder in über 130 Ländern und ist damit die größte
Frauen-Serviceorganisation weltweit. In Deutschland konnte
im Jahr 2015 der 215. Club gegründet werden. Der kühne
Name wird von den Mitgliedern als Anspruch an das eigene
Verhalten im Leben und im Beruf und als mitmenschliche
Verpflichtung verstanden. Lange bevor das Netzwerken zum
Schlüsselbegriff effizienter Zusammenarbeit wurde, pflegten
Soroptimistinnen bereits ihre wechselseitigen Verbindungen
in Freundschaft und Toleranz. SI greift Fragen der Zeit auf,
geht Problemen auf den Grund, schafft Bewusstsein für
deren Lösung und entwickelt Projekte auf lokaler, nationaler
und internationaler Ebene. Das besondere Engagement der
Frauen gilt den Menschenrechten für alle, weltweitem
Frieden und internationaler Verständigung sowie Vielfalt und
Freundschaft über Länder-, Berufs- und Altersgrenzen hinweg.
Jährlich stellt SI Millionenbeträge für internationale Projekte
zur Verfügung: z.B. für Hilfe für kriegstraumatisierte Frauen,
Bekämpfung von Genitalverstümmelung, Entfernen von
Streubomben, Unterricht für Flüchtlingskinder aus Syrien,
Brunnen
und
Wasserreinigungsanlagen
in
Entwicklungsländern, Programme gegen Gewalt an Frauen,
usw. Die Forderung nach ungehindertem Zugang zu Bildung
und Qualifizierung für wirtschaftliche Unabhängigkeit, ein
selbstbestimmtes Leben und die Übernahme von
Führungsaufgaben auf allen Ebenen sind ein besonderes
Anliegen der Soroptimistinnen. Sie fördern die Talente von
Frauen und Mädchen in Aus- und Weiterbildung und durch
spezielle Mentoring-Angebote. Ein Programmschwerpunkt
der Europapräsidentin von 2011-2013, der Bonner
Journalistin Kathy Kaaf, war „Wasser und Nahrung“. Beim
Europakongress 2013 stellten Experten hierzu in Berlin den
1.800 Besuchern aus aller Welt die neuesten Erkenntnisse aus
den Wasser-, Ernährungs- und Agrarwissenschaften vor und
gaben Anleitungen für die Praxis. Im Juli 2015 befasste sich
die SI-Convention in Istanbul mit dem Thema „Fresh Ideas
Empowering Women“.
Als Nichtregierungsorganisation ist SI geschätzter Partner in
den Gremien der Vereinten Nationen und im Europarat und
positioniert sich u.a. bei der jährlichen UN-Frauenkonferenz
CSW als „Eine weltweite Stimme für Frauen“.
Kontakt:
Soroptimist International Deutschland
Geschäftsstelle
Seelhorststraße 51
30175 Hannover
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236645_Mestemacher_Kalender_2016_0 13.11.15 19:43 Seite 184
Tel. +49 (0)511 2880326
Fax +49 (0)511 2880327
[email protected]
www.soroptimist.de
TERRE DES FEMMES
MENSCHENRECHTE FÜR
DIE FRAU E.V.
TERRE DES FEMMES ist eine gemeinnützige
Menschenrechtsorganisation für Mädchen und
Frauen, die durch Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, persönliche
Beratung und politische Lobbyarbeit von Gewalt betroffene
Mädchen und Frauen unterstützt. TERRE DES FEMMES fördert weltweit Initiativen, die die Rechte von Mädchen und
Frauen stärken. Ziel ist die solidarische Zusammenarbeit, die
Hilfe zur Selbsthilfe und das Sammeln von Spendengeldern, die
den Projekten vor Ort zugutekommen.
TERRE DES FEMMES klärt auf, wo Mythen und Traditionen
Frauen das Leben schwer machen, protestiert, wenn Rechte
beschnitten werden und fordert eine lebenswerte Welt für alle
Mädchen und Frauen – gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei!
Die Schwerpunktthemen sind Häusliche und sexualisierte
Gewalt, Zwangsheirat und Ehrverbrechen, weibliche
Genitalverstümmelung, Frauenhandel und Zwangsprostitution.
185
Der Verein wurde 1981 in Hamburg gegründet, weil
Menschenrechtsverletzungen an Mädchen und Frauen keine
Beachtung auf der politischen Ebene gefunden haben. 2011 ist
die Bundesgeschäftsstelle, nach 20 Jahren, von Tübingen nach
Berlin umgezogen. Anfang 2013 erweiterte die TERRE DES
FEMMES-Beratungsstelle das Angebot um die spezialisierte
Beratung für MigrantInnen, die von Zwangsheirat bedroht oder
betroffen sind (LANA-Beratungsstelle). Allein im Jahr 2014
suchten fast 500 Personen Unterstützung bei den zwei
Beraterinnen und sprachen über Zwangsheirat, Gewalt im
Namen der Ehre, Häusliche und sexualisierte Gewalt, aber auch
über FGM. Im Herbst 2004 wurde die TERRE DES FEMMESStiftung gegründet. Sie ist eine Förderstiftung für den gemeinnützigen Verein TERRE DES FEMMES e.V. – Menschenrechte für
die Frau. Von 2012 bis 2014 sind die Erträge aus den
Stiftungsgeldern in die Beratungsarbeit für gewaltbetroffene
Mädchen und Frauen geflossen. Seit 2014 fließen sie in die
Bekämpfung von Frühehen bei minderjährigen Mädchen.
Über 3700 Frauen und Männer sind FörderInnen, die den Verein
durch regelmäßige Spenden und Mitgliedsbeiträge unterstützen.
Viele engagieren sich auch in rund 23 Städtegruppen, planen in 4
Arbeitsgemeinschaften Strategien und Schwerpunkte der TERRE
DES FEMMES-Kampagnen oder informieren als Fachfrauen
über Gewalt an Mädchen und Frauen.
UN WOMEN
NATIONALES KOMITEE DEUTSCHLAND E.V.
Weitere Informationen:
TERRE DES FEMMES
Menschenrechte für die Frau e.V.
Brunnenstraße 128-13355 Berlin
Telefon: +49-30-40 50 46 99-0
Telefax: +49-30-40 50 46 99-99
E-Mail: [email protected]
Internet: www.frauenrechte.de
Mit zahlreichen Aktionen steigert das Nationale Komitee den
Bekanntheitsgrad für die Themen von UN Women: In der
Kampagne #HeforShe engagieren sich gezielt Männer für das
Thema Gleichberechtigung; über die UN Women Friend
Kampagne unterstützen Männer und Frauen die weltweiten
UN Women Projekte; in öffentlichkeitswirksamen
Veranstaltungen mit Politik, Zivilgesellschaft und
Wissenschaft werden Frauenrechte auf politischer und gesellschaftlicher Ebene gestärkt. Zudem vergibt das Nationale
Komitee seit 1999 eine Auszeichnung für ein UN Women
Projekt in Entwicklungsländern. Angeregt und finanziert
wird diese Auszeichnung durch die Stiftung Apfelbaum.
Spendenkonto: 311 6000 (Ethikbank)
BLZ: 830 944 95
IBAN: DE88 8309 4495 0003 1160 00
BIC: GENODEF1ETK
186
Als gemeinnützige Organisation und eines von weltweit 14
Nationalen Komitees unterstützt UN Women Nationales
Komitee Deutschland e.V. die Einheit der Vereinten Nationen
„UN Women“ durch Öffentlichkeitsarbeit und professionelles Fundraising. „UN Women“ ist die weltweit größte
Organisation der Vereinten Nationen, die sich mit der
Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung der
Frauenrechte befasst. Die Organisation wurde 2010 als weltweite Vertretung für die Rechte von Frauen und Mädchen
gegründet. Sie arbeitet mit Mitgliedsstaaten der Vereinten
Nationen zusammen, um globale Standards zur
Durchsetzung der Gleichstellung der Geschlechter zu erarbeiten. Zudem fördert UN Women Frauenorganisationen und
andere Nichtregierungsorganisationen in über 90 Ländern,
um Projekte zur Stärkung von Frauen und Mädchen zu unterstützen.
Kontakt:
UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V.
Wittelsbacherring 9
53115 Bonn
www.unwomen.de
Mail: [email protected]
Tel.: 0228/454934-10
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187
VERBAND DEUTSCHER
UNTERNEHMERINNEN E. V. (VDU)
Im Verband deutscher Unternehmerinnen engagieren sich unternehmerisch tätige Frauen aus allen Branchen der deutschen
Wirtschaft. Unsere Mitglieder beschäftigen insgesamt über
500.000 Menschen und erwirtschaften gemeinsam rund 85 Mrd.
Euro Jahresumsatz.
Unser Ziel: Frauen in der Wirtschaft stärken
Der VdU ist ein Wirtschaftsverband, dessen Zielsetzung über
ökonomische Belange hinausweist: Neben der Vertretung wirtschaftlicher Interessen setzen wir uns für die Akzeptanz und
Gleichberechtigung von unternehmerisch tätigen Frauen in
Wirtschaft und Gesellschaft ein. Wir wollen die Bedingungen für
Frauen in der Wirtschaft verbessern, Frauen in Führungsverantwortung stärken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
für Frauen und Männer verbessern.
Lebendige Tradition verwurzelt in den Regionen
2014 feierte der VdU sein 60-jähriges Bestehen. Die
Stahlunternehmerin Käte Ahlmann machte 1954 aus der Not
eine Tugend: Abgewiesen von der männerdominierten ökonomischen Verbandswelt, gründete sie gemeinsam mit dreißig gleichgesinnten Unternehmerinnen ein eigenes Netzwerk speziell für
Frauen in der Wirtschaft. Von bescheidenen Anfängen in den
1950er-Jahren bis heute ist dieses Netzwerk stetig gewachsen
und hat seine Mitgliederzahl vervielfacht. Inzwischen haben wir
uns zu einem etablierten und international vernetzten
Wirtschaftsverband entwickelt mit bundesweit 16
Landesverbänden und vielen Regionalkreisen.
Intensives Netzwerk plus fundierte Information
Der VdU ist eine lebendige Gemeinschaft, die vielfältige
Kontakte und Austauschmöglichkeiten bietet. In über 300
188
Veranstaltungen pro Jahr – sowohl regional wie bundesweit –
nutzen unsere Mitglieder die Gelegenheit, sich gegenseitig zu
unterstützen und Informationen auszutauschen. Der VdU informiert seine Mitglieder über relevante Entwicklungen in
Wirtschaft und Gesellschaft durch Veranstaltungsangebote mit
hochrangigen Referenten, Publikationen zu verschiedenen
Themen, eine Verbandszeitschrift und digitale Medien.
Vielfältige Kooperationen und kompetente Interessenvertretung
Als überparteilicher und unabhängiger Wirtschaftsverband vertritt der VdU die Interessen deutscher Unternehmerinnen in
Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Der VdU ist eng mit den
führenden deutschen Wirtschaftsverbänden verbunden und
pflegt rege Kontakte zu den zuständigen Bundes- und
Landesministerien ebenso wie zu zahlreichen Initiativen und
Vereinigungen. Der VdU publiziert regelmäßig Positionspapiere
und Stellungnahmen und koordiniert zahlreiche Projekte und
Veranstaltungen gemeinsam mit Partnerorganisationen, öffentlichen Einrichtungen und Verbänden.
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Persönliches Mentoring und individuelle Unterstützung
Ein besonderes Anliegen ist uns die Förderung des unternehmerischen Nachwuchses. In Kooperation mit der Käte Ahlmann
Stiftung begleiten wir junge Unternehmerinnen sowohl in der
Gründungsphase als auch bei der Übernahme einer bereits bestehenden Firma. Auch in einer Reihe weiterer Mentoring-Projekte
haben sich Unternehmerinnen des VdU bereits engagiert, so z. B.
bei der Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs von Frauen
nach einer Erwerbspause.
Mehr Frauen in Aufsichtsgremien
Seit vielen Jahren setzen wir uns für eine stärkere Präsenz von
Frauen in Aufsichtsgremien ein. Heute verfügen wir über einen
bundesweiten Kandidatinnenpool mit über 500 erfahrenen
Führungspersönlichkeiten und begleiten Unternehmen bei der
Suche
nach
geeigneten
Kandidatinnen.
Aufsichtsratskandidatinnen bieten wir Weiterbildungsseminare
zur Vorbereitung ihrer Gremientätigkeit an.
189
Herzliches Willkommen als Markenzeichen
Werden Sie Teil unserer Gemeinschaft und erleben Sie unsere
Vielfalt. Besuchen Sie uns auf unserer Website unter
www.vdu.de und auf einer unserer nächsten Veranstaltungen.
Wir freuen uns auf Sie!
Kontakt:
Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU)
V. i. S. d. P.
Claudia Große-Leege
Postfach 08 07 20
10007 Berlin
Anschrift:
Glinkastraße 32
10117 Berlin
Zentrale Tel. 030 / 20 05 91 - 90
Zentrale Fax 030 / 20 05 91 92 - 00
E-Mail: [email protected]
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Mein
WESTFÄLISCHER
Pumpernickel
Geschützte
geografische
Angabe
Sieger beim
Superior taste
Award 2015
Mestemacher GmbH
33254 Gütersloh • Telefon +49 (0) 5241/8709-0
www.mestemacher.de
190
191
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www.mestemacher.de/medien-center/podcasts/2015/wie-entsteht-ein-vollkornbrot
REZEPTE
Rezepte aus der
westfälischen
Küche
Rezepte
Westfälischer
Pumpernickel
Vollkornbrot
Rezepte
Rezepte
Pita
Igel-Galerie.
Gestaltungsideen
mit Mestemacher
Broten
Rezepte
Wraps
Rezepte Gourmet
Pumpernickel,
Gourmet
Vollkorn Classic
Canapés und
Fingerfood-Rezepte
Rezepte
Toastbrötchen
Rezepte
Dips
Die Rezepte finden Sie auf unserer
Homepage unter folgendem Link:
192
Fitnessbrot
Rezepte
www.mestemacher.de/rezepte
193
März
April
Mai
52 01 Mi
01 Mi
01 Sa
01 Mo Maifeiert.
1 02 Do
02 Do
02 So
02 Di
02 Fr
14 03 Mi
03 Sa
Januar
01 So
Neujahr
02 Mo Bercht. (CH)*
Februar
18 01 Do
03 Di
03 Fr
03 Fr
03 Mo
04 Mi
04 Sa
04 Sa
04 Di
04 Do
04 So
05 Do
05 So
05 So
05 Mi
05 Fr
05 Mo Pfingsten
06 Do
06 Sa
06 Di
06 Fr
06 Mo
Hl. 3 Könige*
6 06 Mo
10
07 Sa
07 Di
07 Di
07 Fr
07 So
08 So
08 Mi
08 Mi Weltfrauentag
08 Sa
08 Mo
09 Do
09 So
10 Fr
10 Mo
09 Mo
2 09 Do
10 Di
11
10 Fr
Mi
11
Sa
11
Sa
11
12 So
13 Fr
13 Mo
14 Sa
14 Di
14 Di
14 Fr
15 So
15 Mi
15 Mi
15 Sa
3 16 Do
12 So
7 13 Mo
11
09 Fr
10 Sa
11
So
12 Mi
12 Fr
12 Mo
13 Do
13 Sa
13 Di
Karfreitag
14 So
15 Mo
14 Mi
16 Do
16 So
Ostern
16 Di
16 Fr
17 Fr
17 Fr
17 Mo Ostern
16 17 Mi
17 Sa
18 Mi
18 Sa
18 Sa
18 Di
18 Do
18 So
19 Do
19 So
19 So
19 Mi
19 Fr
19 Mo
20 Fr
20 Mo
20 Do
20 Sa
20 Di
21 Sa
21 Di
21 Di
21 Fr
21 So
22 So
22 Mi
22 Mi
22 Sa
22 Mo
4 23 Do
23 Mo
8 20 Mo
12
21 Mi
23 Di
23 Fr
17 24 Mi
24 Sa
23 Do
23 So
24 Fr
24 Fr
24 Mo
25 Mi
25 Sa
25 Sa
25 Di
25 Do Chr. Himmelf.
25 So
26 Do
26 So
26 So
26 Mi
26 Fr
26 Mo
27 Fr
27 Mo
27 Do
27 Sa
27 Di
28 Sa
28 Di
28 Di
28 Fr
28 So
29 Mi
29 Sa
29 Mo
30 Do
30 So
30 Di
29 So
30 Mo
31 Di
5
31 Fr
13
31 Mi
25
21 22 Do
24 Di
9 27 Mo
24
20 15 Do Fronleichn.*
17 Di
Josephst. (CH)*
23
07 Mi
09 Di
Do
Pfingsten
19 08 Do
15 10 Mi
11
Di
12 Do
16 Mo
194
Juni
JAHRESÜBERSICHT 2017
JAHRESÜBERSICHT 2017
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26
28 Mi
22 29 Do
30 Fr
195
Juli
August
September
Oktober
01 Sa
01 Di Bundesf. (CH)
01 Fr
01 So
02 So
02 Mi
02 Sa
02 Mo
27 03 Do
03 So
03 Di Dt. Einheit
03 Fr
03 So
04 Mi
04 Sa
04 Mo
05 Di
03 Mo
Dezember
01 Mi Allerhlg.*
01 Fr
40 02 Do
02 Sa
04 Di
04 Fr
04 Mo
05 Mi
05 Sa
05 Di
05 Do
05 So
06 Do
06 So
06 Mi
06 Fr
06 Mo
07 Fr
07 Mo
32 07 Do
07 Sa
07 Di
07 Do
08 Sa
08 Di
08 Fr
08 So
08 Mi
08 Fr
09 So
09 Mi
09 Sa
09 Mo
41 09 Do
09 Sa
28 10 Do
10 So
10 Mo
11
Di
11
Fr
12 Mi
12 Sa
13 Do
13 So
14 Fr
14 Mo
15 Sa
15 Di M. Himmelf.*
16 So
17 Mo
11
Mo
36
10 Di
37
11
Mi
10 Fr
11
Sa
49
45 06 Mi
M. Empf. (A) (CH)*
10 So
11
Mo
12 Di
12 Do
12 So
13 Mi
13 Fr
13 Mo
33 14 Do
14 Sa
14 Di
14 Do
15 Fr
15 So
15 Mi
15 Fr
16 Mi
16 Sa
16 Mo
42 16 Do
16 Sa
29 17 Do
17 So
50
12 Di
46 13 Mi
Eidg. Bettag (CH)*
17 Di
17 Fr
17 So
38
18 Mi
18 Sa
18 Mo
19 Di
18 Di
18 Fr
18 Mo
19 Mi
19 Sa
19 Di
19 Do
19 So
20 Do
20 So
20 Mi
20 Fr
20 Mo
21 Fr
21 Mo
34 21 Do
21 Sa
21 Di
21 Do
22 Sa
22 Di
22 Fr
22 So
22 Mi Buß- u. Bettag*
22 Fr
23 So
23 Mi
23 Sa
23 Mo
30 24 Do
24 So
24 Di
24 Fr
24 So
25 Mi
25 Sa
25 Mo 1. Weihn.
26 Di 2. Weihn.
24 Mo
196
November
43 23 Do
23 Sa
25 Fr
25 Mo
26 Mi
26 Sa
26 Di
26 Do Nat.feier (A)
26 So
27 Do
27 So
27 Mi
27 Fr
27 Mo
28 Fr
28 Mo
35 28 Do
28 Sa
28 Di
28 Do
29 Sa
29 Di
29 Fr
29 So
29 Mi
29 Fr
30 So
30 Mi
30 Sa
30 Mo
44 30 Do
30 Sa
31 Mo
31 31 Do
31 Di Ref.tag*
51
47 20 Mi
25 Di
39
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JAHRESÜBERSICHT 2017
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Heiligab.
52
48 27 Mi
31 So
Silvester
197
W W W. M E ST E M AC H E R . D E
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IMPRESSUM
KONTAKT:
Mestemacher GmbH
Prof. Dr. Ulrike Detmers
Am Anger 16
D-33332 Gütersloh
Fon: +49 (0) 5241-8709-68
Fax: +49 (0) 5241-8709-45
www.mestemacher.de
[email protected]
Geschäftsfelder:
Herstellung und Vertrieb von Vollkornbroten
und internationalen Brotspezialitäten
in über 90 Ländern der Welt. Premium-Marken:
Mestemacher und Aerzener
HERAUSGEBER:
Mestemacher GmbH
Am Anger 16
33332 Gütersloh
Telefon: 05241-87 09-0
Telefax: 05241-87 09-89
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www.mestemacher.de
GESAMTKONZEPTION
UND REALISATION:
Prof. Dr. Ulrike Detmers
Gesellschafterin und Mitglied der zentralen
Unternehmensleitung der Mestemacher-Gruppe
Leitung Zentrales Markenmanagement und
Social Marketing.
DRUCK:
JK Werbung
Joachim Kuhlmann GmbH, Essen
www.jk-werbung.de
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