SPECIAL 25 JAHRE EMITEC

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SPECIAL 25 JAHRE EMITEC
SPECIAL
25 JAHRE
EMITEC
Sonderdruck aus
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SPECIAL 25 JAHRE EMITEC
EMITEC: 25 JAHRE
PIONIER- UND ERFINDERGEIST
Als die Emitec im Jahr 1986 gegründet wurde, hatten sich schon Generationen von Ingenieuren an der
Fertigung von standfesten Metallträgerkatalysatoren versucht. Seitdem hat sich das Unternehmen zu einem
Symbol für innovative Ingenieurskunst und hundertprozentige Qualität in Sachen Abgasreinigung entwickelt.
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Feier zum 1.000.000sten Katalysator
im Jahr 1990
So n d e r d r u c k a u s
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Die Entwicklung und Produktion von Metallträger-Kats führte erst 1978 zu einem
ersten Meilenstein. Zu dieser Zeit gelang
es dem Siemens-Tochterunternehmen Interatom mit einem patentierten Hochtemperatur-Lötverfahren die Metallfolien prozesssicher und dauerhaft mit dem Hüllrohr
zu verbinden. Den endgültigen Durchbruch
brachte dann die 1985 patentierte Idee, die
Folien S-förmig zu wickeln, was Träger mit
größerem Durchmesser ermöglichte. Parallel dazu erfolgte die Entwicklung preiswerter Metallfolien für Temperaturen bis
zu 1200 °C.
Als die erfolgreiche Realisierung dieser
technischen Prozesse absehbar war, gründete Interatom 1984 eine Abteilung „Neue
Technologien“ zur Industrialisierung dieser
Ideen. Schon nach kurzer Zeit gingen kleinere Serienaufträge für Metallkatalysatoren
ein. Einer der ersten Kunden war die exklusive Marke BMW-Alpina. Deren Chef Burkard Bovensiepen war bekannt dafür, dass
er Maßstäbe setzt: faszinierende, schnelle
und nun auch die umweltfreundlichsten
Autos zu bauen. Hinzu kam ein kanadischer Hersteller von Katalysatoren für
Stationärmotoren und Jaguar mit Startkatalysatoren für einen V12-Motor. Der zweite
Schritt, zufriedene Kunden zu gewinnen,
war damit auch erreicht.
Die ersten Serien-Metallträger entstanden
in geringer Stückzahl noch bei Interatom
in Bensberg in Handarbeit. Deshalb suchte
Siemens einen Partner mit Erfahrung in
der Großserienproduktion und fand ihn in
der damaligen englisch-deutschen Uni
Cardan AG. Beide Partner gründeten am
11. August 1986 das 50:50-Joint-Venture
Emitec GmbH. Heute halten nach diversen
Unternehmens-Neugliederungen die Continental AG und GKN plc paritätisch die
Emitec-Anteile.
Schon ein halbes Jahr nach der Firmengründung war die Emitec von den drei
Gründungsmitgliedern (Wolfgang Maus,
Geschäftsführer, Rolf Hetzelberger, Technischer Vertrieb und Dorothee Groetzner,
Sekretariat) auf 21 Mitarbeiter gewachsen,
ein Jahr später auf 64. Grund dafür waren
die vielen Neuaufträge, unter anderem
von Alpina und Porsche (jeweils Hauptkatalysatoren) sowie Mercedes. Mercedes
etwa orderte 1987 nur aufgrund von überzeugenden Testmustern 180. 000 Startkatalysatoren, da man mit den bereits eingeführten Katalysatorträgern eines anderen
Lieferanten große Probleme hatte.
Emitec fertigte zunächst in einer von
Uni Cardan angemieteten Halle in Lohmar.
Wie bei jedem jungen Unternehmen standen zunächst Improvisation und Flexibilität im Vordergrund, beispielsweise arbeiteten im Notfall der Geschäftsführer und
die Sekretärin auch in der Fertigung mit.
Da die steigenden Stückzahlen nicht mehr
in Handarbeit herzustellen waren, kam man
fertigungsseitig einem weiteren Finalziel
näher: 1988 wurde die erste halbautomatische Fertigung eingerichtet. Den Wunsch
nach mehr Geschäft beantworteten die
Kunden mit: „Ja, aber erst müssen die Preise
runter!“ Sie ließen sich nicht auf Notwendigkeiten eines Start-up ein: „Wir benötigen mehr Aufträge, dann können wir die
Preise senken!“ Emitec hatte sich darauf
eingerichtet, ohne fremde Hilfe zu wachsen und war stolz darauf, dass außer dem
einmalig eingeschossenen Grundkapital
keine weitere Unterstützung der Gesellschafter erbeten wurde. 1990 bezog man
dann die erste eigene Halle in Lohmar
und vereinte die bisher in Lohmar und
Bensberg verstreuten „Vereinigten Hüttenwerke“, wie die Fertigung damals hieß,
unter einem Dach. Die Automatisierung
der Fertigungsprozesse war fortgeschritten. Man kam damit einem Traum der
Mannschaft nach einer perfekten Fertigung wieder einen Schritt näher.
Im gleichen Jahr wurde auch Volkswagen
als Kunde gewonnen und der 1-millionste
Metall-Katalysator gefertigt. 1992 schließlich gelang mit einem Auftrag für Chrysler
der Sprung in den nordamerikanischen
Markt. 1993 begannen die Ingenieure mit
Untersuchungen an verschiedenen Zelldichten und Folienstärken, um die Aufheizzeit und den Abgasgegendruck zu optimieren. Die in Zusammenarbeit mit Toyota
vorangetriebenen Forschungen führten
dann zur Lieferung von motornahen Katalysatoren an Toyota. Emitec hatte mit diesen Kats einen neuen Trend eingeleitet. Vor
allem in den USA erwiesen sich die Metallkatalysatoren mit Zelldichten von 600 cpsi
und Folienstärken von teilweise nur noch
0,02 mm als sehr geeignet zur Erfüllung
der damals aktuellen LEV-Abgasnorm.
NEUE KUNDEN, NEUE WERKE
Als auch Chrysler diese Vorteile erkannte,
entschloss sich Emitec 1995 zum Bau seiner ersten ausländischen Fertigungsstätte
in Fountain Inn (South Carolina). Neun
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SPECIAL 25 JAHRE EMITEC
Die drei Gründungsmitglieder (von links:
Wolfgang Maus, Geschäftsführer, Dorothee Groetzner,
Sekretariat, Rolf Hetzelberger, Technischer Vertrieb)
Monate gab sich Emitec Zeit, bis das erste
Produkt die neue vollautomatische USFertigung verließ. Ein weiterer Teil des
Traums der Mannschaft erfüllte sich damit.
Sie wurde nach weiteren Großaufträgen von
BMW, Chrysler und Toyota erweitert und
trug maßgeblich dazu bei, dass der Umsatz
zwischen 1996 und 1999 um 70 % auf
149 Millionen Euro wuchs. In dieser Zeit
gab es auch Überraschungserfolge. Bislang
war Emitec eher auf den Sektoren der
Sport-, Luxus- und hubraumstarken
Modellen erfolgreich. Ohne Vorwarnung
platzierte Volkswagen einen Auftrag von
700. 000 motornahen Metallträgern für die
kleinen Vierzylinder, sodass die Kapazitäten
nicht mehr reichten. Und Herr Piëch ließ
ausrichten, VW habe nicht vor, seine Autos
so zu bauen, wie Emitec Träger liefern
könne. Das kam für den geplanten Neubau
einer Fabrik genau zum richtigen Zeitpunkt.
Bis 1996 war Emitec mit den Metallkatalysatoren ausschließlich bei Ottomotoren
aktiv. Erst mit der Einführung der Abgasnorm Euro 2 im Jahr 1996 bestand auch
beim Dieselmotor die Notwendigkeit eines
Oxidationskatalysators. Emitec hatte auch
dafür die passenden Lösungen parat. Gegen
Ende des Jahrtausends nahm das Auftragsvolumen in Europa so stark zu, dass 2001
zur Entlastung des Werkes Lohmar in
Eisenach eine hochmoderne Produktionsstätte in nur sechs Monaten errichtet wurde.
Gut 20 weltweite Standorte wurden professionell untersucht. Thüringen schlug alle
Wettbewerber um Längen. In kürzester Zeit
erreichte die Produktivität Weltklasseniveau,
womit dieses 15 Jahre lang verfolgte Ziel
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erreicht wurde. Hier steht heute auch eines
der weltweit modernsten AbgasemissionsTestzentren, seit 2009 auch der weltweit
leistungsstärkste Allrad-Rollenprüfstand für
Nutzfahrzeuge mit einer Gesamtleistung
von 600 kW. War die Forschung und Entwicklung schon zu Beginn der Emitec –
dank der kleinen, aber überdurchschnittlich
kompetenten Mannschaft – auf hohem
Niveau, so konnten mit diesen Einrichtungen nun auch sämtliche Abgasemissions- und Dauerhaltbarkeitsuntersuchungen im eigenen Haus vorgenommen
werden.
Die Eigenschaften des Metallkatalysators
wurden im Verlauf der 25 Jahre signifikant
verbessert, etwa 2004 mit der Einführung
von perforierten Metallfolien (PE) in den
Katalysatoren der Audi-RS-Modelle, die
einen turbulenten Abgasstrom erzeugen.
Niedrigster Druckverlust ergab eine höhere
Leistungsausbeute. Longitudinale Einprägungen bildeten eine neuartige Folienstruktur (LS), welche die turbulente Reinigungswirkung noch einmal intensivierte, sodass
die Träger um etwa 25 % kleiner und leichter ausgeführt werden können. Das spart
entsprechende Mengen an den teuren
Edelmetallen für die Beschichtung. Eine
andere einzigartige Entwicklung ist der
beheizbare Metallkatalysator, der schon
1995 bei Alpina sein Debut feierte. Er wird
in Zukunft sehr wichtig werden, um bei
Verbrennungsmotoren mit Start-Stopp-System oder diskontinuierlichem Betrieb (zum
Beispiel Range Extender) für eine optimale
Aufheizung und somit bestmögliche Reinigungsleistung des Katalysators zu sorgen.
MARKTFÜHRER BEI MOTORRÄDERN
Wenig bekannt ist die Tatsache, dass Emitec
Weltmarktführer bei Motorradkatalysatoren
ist. Als Indien vor einigen Jahren erste Abgasvorschriften für Zweiräder ankündigte,
reagierte Emitec mit einer Produktionsstätte in Pune in Indien. Seit 2006 hat das
Unternehmen von dort aus bereits mehrere
Hunderttausend Zweitaktmotoren mit Abgasreinigungssystemen ausgerüstet. Weitere Standorte liegen in China, Japan und
Südkorea.
Heute ist Emitec ein mittelständisches
Unternehmen mit etwa 1 000 Mitarbeitern, die 2011 voraussichtlich einen Umsatz von 180 Millionen Euro erwirtschaften werden. Hauptkunden mit mehr als
90 % Umsatzanteil sind Fahrzeug- und
Motorenhersteller. Das Unternehmen
zeichnet sich besonders durch die langfristig orientierte Verfahrens- und Produktentwicklung aus.
Emitec-Erzeugnisse reüssieren oft erst
Jahre nach der ersten Idee im Markt, sind
dann aber besonders ausgereift. Beispielsweise hat noch keiner der bislang fast
150 Millionen gelieferten Metalit-Metallkatalysatoren einen Ausfall eines Fahrzeugs verursacht. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis ist der kollegiale Umgang aller
Mitarbeiter miteinander und das Engagement auf lokalen und politischen Ebenen.
Dies hat auf allen Mitarbeiterebenen bis
heute ein starkes Wir-Gefühl erhalten.
Mit diesen zukunftsweisenden Werten
wird Emitec auch die nächsten 25 Jahre
in Angriff nehmen.
25 JAHRE EMITEC SPECIAL
„ZIELSTREBIGKEIT
FASZINIERT MICH“
Im Firmen-Foyer hängt ein Ranking, das sehr viel über das Unternehmen Emitec aussagt. Es zeigt,
laufend aktualisiert, wie viele Mitarbeiter Patentanmeldungen inne haben. Ein Ansporn für die
Mitarbeiter. Lange Zeit führte Geschäftsführer Wolfgang Maus die Hitliste an. Vor wenigen Jahren hat
er diese Position abgegeben. Konsequenterweise – an seinen Entwicklungsleiter Rolf Brück.
Gibt es eine Erfindung, zu der Sie selbst
gerne die Idee gehabt hätten?
4 FRAGEN AN
WOLFGANG MAUS
MTZ _ Emitec ist ein ideengetriebenes
Unternehmen. In welchen Momenten haben
Sie ihre besten Einfälle?
MAUS _ Plötzliche Eingebungen oder der
geniale Einfall unter der Dusche sind
eher die Ausnahme. Vielmehr entstehen
Ideen bei uns aus Prozessen heraus. Wir
befassen uns vorwiegend mit der Zukunft
und antizipieren, welches der nächste
evolutionäre oder auch revolutionäre
Schritt sein muss. Daraus entsteht eine
Zielsetzung, die wir über Komponenten
beziehungsweise Produkte realisieren
müssen. Das Glücksgefühl entsteht dann,
wenn eine Lösung ideal praktikabel ist.
Der Weg dahin erfordert ingenieurs- und
naturwissenschaftliche Kreativität.
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Auf unserem Gebiet eher nicht. Ich habe
aber größten Respekt vor den bahnbrechenden Erfindungen – den Systemen –
zum Beispiel des Konrad Zuse. Und ich
wäre wohl stolz darauf, wenn ich die
Tonübertragung entdeckt oder die Glühbirne entwickelt hätte. Es gibt viele große
Erfindungen, aber auch die sind in Prozessen und mit einer klaren Zielsetzung
entstanden. Und es ist die Zielstrebigkeit,
die mich fasziniert.
Wofür hätten Sie – als Unternehmer –
gerne mehr Zeit?
Ich würde gerne meine Wissensbreite in
der Volkswirtschaft erweitern. Soweit
möglich, bin ich bereits dabei. Mir fällt
auf, dass zwischen Physik und Ökonomie eine enge Verwandtschaft besteht.
Die Ökonomie ist daher leichter verständlich, wenn man die Physik schon
gelernt hat.
Sie haben 25 Jahre eindrucksvoller
Unternehmensentwicklung hinter sich.
Was ist daraus Ihre wichtigste Erkenntnis?
Das ist etwas komplizierter. Einerseits
kommt es auf den Entrepreneur, den Treiber, an. Andererseits auf die Möglichkeit,
mit Kollegen und Partnern eine kritische
Intelligenz und Kompetenz zusammenzubringen. Beide können sich ergänzen,
potenzieren. Dazu gehört dann noch die
Einstellung, die Menschen und ihre Eigenschaften zu lieben. Wir pflegen bei uns
ein soziales Klima, das auf Ehrlichkeit und
sozialer Verpflichtung beruht. Aus diesem
Klima erwachsen Leistungen. Kurz gesagt:
Wir haben die Möglichkeit gehabt, ein
hervorragendes Team zusammenzubringen!
Herr Maus, herzlichen Dank für das
Gespräch!
INTERVIEW: Ruben Danisch
FOTO: Emitec
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FIRMENKULTUR: MENSCHLICH
UND LEISTUNGSORIENTIERT
Die drei Mitarbeiter des Start-up Emitec organisierten sich nach dem Motto „Packen wir’s an“,
woran auch die erste kleine Verwaltung und die Fertigung nichts änderten. Erst mit zunehmendem Wachstum stellte sich die Frage, wie Spontanität, Leistungs- und Erfolgsorientierung
bewahrt werden können. Denn das Startkapital war knapp und Emitec wollte das nach der
Gründung und Entlassung in die Automobilbranche angestrebte Wachstum selbst finanzieren.
Emitec funktionierte von Beginn an als
offenes System. Alle Informationen waren
intern zugänglich, die intensive Kommunikation war und ist eine „Bringschuld“.
Sämtliche Mitarbeiter waren stolz auf die
ersten bescheidenen Erfolge und fühlten
sich dafür mitverantwortlich. Was lag näher,
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als die in Großkonzernen zäh wirkenden
„Zuständigkeiten“ auch als Begriff zu verbannen und weiterhin ausschließlich die
„Verantwortung“ jedes einzelnen Mitarbeiters für die gesamte Emitec einzufordern.
Wie in den Anfangsjahren sollte jeder so
viele Fähigkeiten wie irgend möglich ein-
bringen. Kompetente Improvisation beschleunigt daher geregelte Abläufe. Doch
gleichzeitig steht Disziplin über allem. Noch
heute gilt, dass sämtliche Informationen
dorthin gelangen müssen, wo sie benötigt
werden, ohne hierarchische Entscheidungsebenen passieren zu müssen. Kurz, das
Feier zum 100.000.000sten Katalysator
im Juni 2008
Führungsprinzip besteht in einer „neuronal operierenden Organisation“, in der es
keine Tabus gibt. Intern wird restlose Offenheit gefordert. Dazu gehört auch die rote
Jacke als Teambekleidung, die vom Chef
bis zum jüngsten Lehrling getragen wird
und die das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärkt.
Das Einfordern von sogenannten
Sekundärtugenden ist ein wesentlicher
Bestandteil der Emitec-Kultur. Daraus
folgt die Erkenntnis, dass die Wahrheit
die Untermenge der Ehrlichkeit ist! Diese
Definition entstammt dem regen Kontakt
und der Diskussion mit der Politik. Beides
wird im „Lohmarer Forum“ besonders
gepflegt, das in unregelmäßigen Abständen für die Bürger der weiteren Lohmarer
Umgebung mit den unterschiedlichsten
unabhängigen Referenten Gegenwartsthemen aufgreift, allzu bequeme Halbwahrheiten und Ideologien zerpflückt, den Tatsachen auf den Grund geht und Ausblicke
auf die Zukunft der realen Welt bietet.
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Das Interesse daran ist außerordentlich
hoch, sodass der zur Verfügung stehende
Raum die Zuhörer kaum noch fassen
kann. Die anschließenden Diskussionen
würden jeden Rahmen sprengen, wenn
die Firmenleitung sie nicht zeitlich
begrenzte.
Es ist selbstverständlich, dass die Fertigung oberste Priorität besitzt, denn sie muss
das Geld verdienen, um sich überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungsausgaben leisten zu können. Danach kommen Vertrieb, Verwaltung und Geschäftsführung. Die Entwicklung – an der guten
zweiten Stelle – ist für die Existenz des
Unternehmens auch in der Zukunft
verantwortlich.
Wie Emitec einen Ausgleich der Interessen der Gesellschafter, Kunden und Mitarbeiter berücksichtigt, bedarf der Ehrlichkeit: Wie das jedes Jahr aufs Neue umzusetzen ist, wird im „Magischen Kreis“
festgelegt. Dieser bestimmt die Ziele und
die Handlungen als Firma. Kunden, Mitarbeiter und Shareholder erhalten jeweils
ein Drittel unseres Firmenengagements.
Der „Magische Kreis“ ist Teil der Budgetplanung und -erfüllung.
Wie in jeder funktionierenden Familie
erwarten wir von unseren Mitarbeitern
höchstes Engagement für die Firmengemeinschaft, die grundsätzlich solche Mitarbeiter auffängt, bei denen sich etwa gesundheitliche Probleme einstellen. Emitec
zahlt flexible Löhne und Gehälter, die Bonusund Malus-Elemente enthalten. Das hat
sich in den 25 Jahren des Bestehens als
beste und fairste Lösung erwiesen.
Neben dem „Lohmarer Forum“ wirkt
Emitec auf vielfältige Weise auf die Menschen in der Umgebung der Firmenstandorte ein. So haben wir „Forscherkisten“
für die Kindergärten um Lohmar und
Eisenach herum entwickelt, die zur Förderung des technisch-naturwissenschaftlichen
Verständnisses der Jüngsten und der Kindergärtnerinnen beitragen. Emitec führt
technisch-soziale Projekte mit Grund- und
Realschulen sowie Gymnasien durch. Kooperationen mit Hochschulen, Stipendien
an Studenten, weltweiter Einsatz von Studierenden und Praktikanten in den Niederlassungen sowie eine breit gefächerte
Lehrlingsausbildung haben lange Tradition.
Emitecs Standpunkt dazu ist klar: Jeder
Standort hat nur so lange eine Chance,
wie junge Talente mit besonderen Kompetenzen zur Verfügung stehen! Auf staatliche Bildungsangebote alleine verlässt sich
Emitec nicht!
Alle gelebten Aspekte der „Emitec-Kultur“ zu schildern fällt nicht leicht. Vieles
wird im Unternehmen seit Jahren gelebt
und nicht als „Kulturgut“ wahrgenommen.
Nachgedacht wird darüber, wenn auffällt,
dass es „früher besser war“. So haben sich
beispielsweise die Kommunikationsgewohnheiten mit dem unvermeidlichen E-MailVerkehr grundlegend geändert. Wird weiterhin neuronal-gezielt informiert? Diskutieren Büronachbarn miteinander oder
setzen sie der Einfachheit halber E-Mails
ab? Ersetzen Vorschriften, Prozessanweisungen und Corporate Governance eigenständige Einzel- und Teamverantwortung
und Anstand?
Emitec wird weiter daran arbeiten –
wann immer möglich – zementierte Strukturen zu vermeiden. Das Credo bleibt: 25
Jahre Erfahrung sollen dabei helfen, ehrlich, flexibel, leistungsbereit, erfolgreich und falls erforderlich „anders“
zu sein. Alle Mitarbeiter sind stolz
darauf, den weltweiten Aufbau
der Emitec aufgrund eigener
Leistungen umgesetzt und
finanziert zu haben.
Der magische Kreis bestimmt
die Ziele und Handlungen der Firma
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DAS EMITEC-PORTFOLIO IM ÜBERBLICK
NO X -ADSORBER
: Hohe Zelldichte
: Erhöhter Stofftransport
: Integrierter NOx-Sensor für
optimierte Regelung
LS-DESIGN
: Verbesserter Wärme- und
Stofftransport
: Reduziertes Gewicht/Material
: Mögliche Volumenreduktion durch
hohe spezifische Effektivität
KOMPAKTKATALYSATOR
PE-DESIGN
: Reduziertes Gewicht/
thermische Masse
: Verbessertes Kaltstartverhalten
: Niedriger Druckverlust
: Verbesserte Strömungsverteilung/
interne Gasmischung
: Kompaktes Design für motornahe
Anordnung
: Verbessertes Light-Off-Verhalten
: Optimiertes Temperaturmanagement
: Mögliche Volumenreduktion durch
erhöhte Effektivität A Kostenpotenzial
PM-METALIT
: Nebenstrom-Tiefbettfilter mit
diffusiver Partikelabscheidung
: Kontinuierliche, passive Regeneration
: Verblockungsfreier Betrieb
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SCRi-SYSTEM
EMICAT
: Kombination von Partikelfiltration
und SCR
: Kompaktes Design durch integrierte
Funktionen A reduziertes
Systemvolumen
: Kontinuierlicher Betrieb mit passiver
Filterregeneration
: Elektrisch beheizter Katalysator,
integrierte Heizfunktion
: Energieeffizientes, flexibles
Temperaturmanagement
: Verbesserte Kaltstart- und
Niedertemperatur-Effektivität
für DOC, SCR und TWC
METALIT-KATALYSATORTRÄGER
:
:
:
:
:
Niedrige Wärmekapazität
Große katalytische Oberfläche
Geringer Druckverlust
Hohe mechanische Festigkeit
Unterschiedlichste geometrische
Ausführungen möglich
: Anwendungen: DOC, SCR, NOxAdsorber, 3-Wege-Kat
PRE-TURBOLADER-KAT
: Nutzung hoher Abgastemperatur
vor Turbine
: Turbulente Strömung, hohe spezifische
Effektivität
: Reduzierung des Gesamt-Katvolumens
möglich A Kostenreduktion
SCR-DOSIERSYSTEM AIRLESS (UDL)
: Externes Dosiersystem
: Sprayaufbereitung über hohen Einspritzdruck (9 bar) und spezielle
Einspritzdüsen
: Integrierte Beheizung über PTC
: Externer, austauschbarer Filter
: Integrierte Steuereinheit, verfügbar
als ECU, Retrofit und OEM-Version
SCR-DOSIERSYSTEM GEN 3
: Kompakte In-Tank-Lösung
: Hochintegriertes Design inkl. Heizung,
Filter, Sensoren und Aktuatoren
A nur 1 elektrischer und 1 hydraulischer Anschluss
: Variabler Einspritzdruck (5 bis 9 bar)
: Integrierte Steuereinheit, verfügbar als
ECU und OEM-Version
SCR-DOSIERSYSTEM AIRASSISTED
(UDA)
:
:
:
:
Externes Dosiersystem
Integrierte Luft-Mischkammer
Hochpräzise volumetrische Dosierung
Exzellente Sprayaufbereitung
und -verteilung
: Integrierte Steuereinheit, verfügbar
als ECU, Retrofit und OEM-Version
So n d e r d r u c k a u s
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SCR-DOSIERSYSTEM DME 60
: Externes Dosiersystem
für Großmotoren
: Maximale Fördermenge 60 l/h
: Hochpräzise volumetrische Dosierung
: Verwendung mehrerer Injektoren
möglich
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F&E – SELBST IN SCHWIERIGEN
ZEITEN UNVERZICHTBAR
Forschung und Entwicklung ist für die Emitec überlebenswichtig. Ohne Innovationen
hätte das Unternehmen weder den Start wagen noch sich gegen die starke Konkurrenz
behaupten können. Selbst in den Krisenjahren 2009 und 2010 wurden trotz des deutlichen Umsatzrückgangs 18 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert.
Als die Emitec GmbH 1986 gegründet
wurde, konnten die Automobilhersteller
nur mit schlüssigen Innovationen davon
überzeugt werden, den bewährten Pfad
der Keramikmonolithe zu verlassen und
auf einen Newcomer mit Metallträgerkatalysator zu setzen. Zumal auf einen,
der zu dieser Zeit eher eine „Garagenfirma“
war und dazu noch keine konkreten Applikationen vorzuweisen hatte. Aber Forschung und Entwicklung werden bei
Emitec seit den Anfangstagen auf höchstem
Niveau betrieben. Denn zu Beginn konnten die Materialforschungsressourcen bei
der Interatom genutzt werden.
Kennzeichnend für Emitec-Metallträgerkatalysatoren sind die aus abwechselnd
gewellten und glatten Lagen S-förmig gewickelten Folien, die fest mit dem Hüllrohr
verbunden sind. Diese Konstruktion verhindert jegliche Einbettungs- und Haltbarkeitsprobleme im rauen täglichen Einsatz.
Sie reagiert elastisch auf Temperaturschocks
und ist unempfindlich bei Schwingungsbeanspruchungen. Schon sehr früh stellten die ersten interessierten Automobilhersteller, wie Mercedes, Alpina oder Porsche
fest, dass sich die physikalischen Vorteile
tatsächlich einstellten und die S-Form eine
zehnfach höhere Dauerhaltbarkeit hat als
die von Wettbewerbern garantierte. Die
ersten Umsatzerfolge erlaubten nach und
nach eine eigene F&E-Einrichtung, wie
Labors und Prüfstände mit aufwendiger
Messtechnik.
beim Keramikmonolith. Allein mit diesem
Design sowie den dünnen Metallfolien ist
der Metallträger den keramischen Produkten überlegen, da diese eine größere Wandstärke aufweisen. Bei gleichem Durchmesser
erzeugt der Metallträger so einen deutlich
geringeren Druck- und Leistungsverlust
und erhöht den Kraftstoffverbrauch nur
minimal.
Die Vorteile niedrigerer Zelldichten, das
heißt größerer einzelner Zellquerschnitte,
waren bekannt. Der Druckverlust sank,
aber die katalytische Leistung wegen der
geringeren Kat-Oberfläche auch. Ließ sich
mit höheren Zelldichten die Konvertierung erhöhen? Und konnten damit die
Kat-Anlagen preiswerter und kompakter
realisiert werden? 1993 begann in Lohmar,
ausgehend von einer Zelldichte von
400 cpsi (cells per square inch = Zellen
pro Quadratzoll; eine „Zelle“ bedeutet ein
Kanal), die Untersuchung von Zelldichten
von 600, 800, 900, 1200 und sogar
1600 cpsi. Der Abgasgegendruck stieg wie
erwartet, er wurde allerdings durch dünnere Folien sowie geringere Trägerlängen
kompensiert. Im Ergebnis konnte damit
die Schadstoffumsetzung eines vorgege-
EINFACHERES HANDLING,
ÜBERLEGENE LEISTUNG
Das einfache Canning der Abgasanlagenhersteller beim Metallträgerkatalysator
war immer schon weitaus einfacher als
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Lambdasondenkatalysator mit TS-, PE-, und LS-Folienstrukturen
benen Volumens erheblich gesteigert werden, sodass trotz schärferer Emissionsgesetze die Kat-Gesamtkosten sinken konnten. Emitec leitete damit zusammen mit
Toyota und Audi einen neuen Trend in der
Katalysatortechnik ein.
Die Keramikhersteller folgten nach
anfänglichem Widerstand. Konsequent
wurden die wirtschaftlichen Erfolge dazu
genutzt, die F&E-Kapazitäten kontinuierlich zu stärken. Was auch erforderlich war,
denn die neuen, hochzelldichten Kats
waren ungleich empfindlicher gegen Temperatur- und Schwingungsbelastungen.
Erleichtert wurden die sehr speziellen
F&E-Arbeiten durch die Eröffnung eines
neues Prüfzentrums in Thüringen im Jahr
2000. Ein besonderer Dank gilt an dieser
Stelle den Emitec-Partnern der Stahlindustrie, die wesentlichen Anteil an der Realisierung der sehr dünnen und korrosionsfesten Stahlfolien hatten.
DIE ZUKUNFT IST TURBULENT
Nach Umsatzrückgängen Anfang des
neuen Jahrtausends, die wesentlich auf
Probleme eines der größten Kunden zurückzuführen waren, nahm Emitec mit
der Erfindung der turbulenzerzeugenden
Wabenzellenprofilen neue Fahrt auf. Diese
neuartigen Zellstrukturen wandeln seit
2004 im Serieneinsatz den üblichen laminaren Strömungsverlauf innerhalb der
Zellen in eine turbulenzartige Strömung
um. So entsteht im Katalysator mit der LSStruktur ein sehr viel intensiverer Schadstoffaustausch zwischen einer bereits katalytisch gereinigten Wandströmung und
der noch schadstoffreichen Kernströmung.
Die etwa zeitgleich eingeführte PE-Struktur mit Wanddurchbrüchen als perforierte
Folien fördert zusätzlich den Queraustausch
des Abgases im Katalysator und verbessert
die Konvertierungsleistung bei deutlich
niedrigerem Druckverlust. Die Forschungsund Entwicklungsinvestitionen haben sich
gelohnt: Bei gleichem Kat-Volumen ist dadurch mindestens eine um 25 % höhere
Schadstoffreduzierung möglich. Oder bei
gleichem Schadstoffaustausch kann der
Katalysator 25 % kleiner werden und
spart so 25 % teure Edelmetalle. Bis heute
haben Wettbewerber keine turbulenten
Kats in die Serie bringen können.
Emitec arbeitet von Beginn an nach der
„Lead-Fast-Follower-Strategie“. Das bedeutet, dass gemeinsam mit interessierten
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Motorenprüfstand mit glühendem Katalysator
Fahrzeugherstellern, den „Lead-Usern“,
innovative Technologien in erste Serie
gebracht werden. Ausgeklügelte F&E-Programme stellen sicher, dass auch Kleinserien eine „Null-Fehler“-Bilanz im Feld
haben. Erfolgreiche Innovationen werben
für sich. Andere Automobilhersteller als
„Fast Follower“ nutzen rasch erfolgreich
geprüfte Neuheiten. Dies führt zu einer
schnellen Umsetzung in die Großserien
und zur Kostendegression für alle. So sind
zahlreiche automobile Innovationen in
den F&E-Laboren entstanden, lange bevor
der Gesetzgeber die niedrigeren Abgasgrenzwerte vorgeschrieben hatte.
Ein für die Umsetzung der US-Gesetzesvorschriften wichtiges und aufwendiges
F&E-Beispiel dafür war die Entwicklung
des elektrisch beheizten Katalysators 1988.
Emitec belieferte ab 1995 Alpina mit den
ersten E-Kats, zwei Jahre später auch den
BMW 7er mit Zwölfzylinder-Motor.
ERSTER SEIN ALS
UNTERNEHMENSZIEL
„Lead-User“ der Emitec-Metallträgerprodukte sind berühmte Marken wie Alpina,
BMW, Bugatti, Ferrari, Toyota oder Porsche,
mit denen Emitec im frühen Entwicklungsstadium vertrauensvoll Wissen austauschen kann. Als jüngeres Beispiel setzte
Volvo 2006 als Erster den Lambdasondenkatalysator mit PE-Struktur in die Serie
ein. Bei diesem turbulenten Metallträger
sitzt die Lambdasonde nicht mehr vor dem
Katalysator, sondern wesentlich effektiver
und besser geschützt in seiner Mitte. Oder
Volkswagen: Der Konzern rüstet über eine
Million Vierzylinder-Diesel-Fahrzeuge mit
hochwirksamen turbulenten OxidationsKatalysatoren aus.
„Lead-User“ können selbstverständlich
auch Nutzfahrzeughersteller sein. 2004 reinigte MAN weltweit als Erster die Abgase
der D20-Nutzfahrzeugmotoren serienmäßig
mit einem einzigartigen PM-Metalit-Partikelfilter. Dem vorgeschaltet war eine langjährige gemeinsame F&E-Kooperation. Gerade
ein Kleinhersteller kann als „Lead-User“
fungieren. Wie etwa die Hako-Werke
GmbH, die für den Multicar Fumo erstmalig
die SCRi-Technologie (SCR-System plus Partikelfilter) von Emitec einsetzten. Auch dies
ein Beispiel dafür, dass Emitec durch langjährig angelegte und gezielte Forschung und
Entwicklung den Gesetzgebern und Wettbewerbern meist eine Nasenlänge voraus ist.
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SPECIAL 25 JAHRE EMITEC
VIELE PATENTE
ZEUGEN VON INNO VATIONEN
UND SICHERN DEN MARKT
Mit über 2500 Patenten kann Emitec über strategische Produkte beweisen,
dass Automobilhersteller von der hohen Innovationsfähigkeit besonderen
Nutzen ziehen können.
Metalit S und SM: Der Durchbruch beim Metallkatalysator gelang Emitec
zunächst mit der S- und später auch mit der SM-Wicklung
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Als 1986 die Emitec Gesellschaft für
Emissionstechnologie mbH in Lohmar
bei Köln mit drei Mitarbeitern gegründet
wurde, konnten nur Innovationen die
Automobilhersteller davon überzeugen,
den bewährten Pfad der Keramikmonolithe zu verlassen und auf Metallträgerprodukte zu setzen.
Im Fahrbetrieb sind Katalysatoren extremen Temperaturschwankungen, Schwingungen und Schlägen ausgesetzt. Der beschichtete Metallträger dehnt sich bei diesem Anwendungsfall bei Erwärmung aus
und schrumpft bei Abkühlung. Ein bis
dahin spiralig gewickelter und gelöteter
Metall-Kat überstand zwar die Schwingungsbelastungen, versagte aber bei Temperaturwechsel mangels Dehnungskompensation.
Ungelötete, flexible Körper überstehen auf
Dauer die Schwingungsbeanspruchung
nicht. Auch eine Vielzahl immer neuer
Ideen zur Herstellung dehnungsfähiger
Strukturen, stabilisiert mit Nägeln oder
Haltern, schlugen sämtlich fehl.
Mit dem Hochtemperatur-Lötverfahren
und der Idee von Entwicklungsingenieur
Theodor Cyron, einen geschichteten, S-förmigen Wickelkörper zu nehmen, kam der
Durchbruch. Bei dieser Anordnung, die
1985 zum Patent angemeldet wurde, liegen nun nicht mehr glatte und gewellte
Lagen parallel zur Gehäusewand, sondern
nur noch die Enden der Einzelschichten
kommen mit ihr in Berührung und werden
mit ihr verlötet. Diese Bauweise ergibt
einen Träger großer Stabilität bei zugleich
Der beheizbare Katalysator Emicat sowie der PM-Metalit werden den Markt revolutionieren
So n d e r d r u c k a u s
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hoher Elastizität, welche für die Wärmedehnung unabdingbar ist. Aus anfänglich
zwei Wickeldornen (für eine S-Wicklung)
wurden im Lauf der Jahre drei Dorne (für
eine SM-Wicklung). Darüber hinaus sind
auch vier Dorne und mehr möglich, wenn
Träger mit großen Durchmessern etwa für
Nutzfahrzeuge oder Stationärmotoren hergestellt werden sollen.
Beide Meilensteine, die S-Wicklung und
der ebenfalls patentierte Hartlötprozess,
führten zum entscheidenden Durchbruch
für den Serieneinsatz der Metallträgerkatalysatoren. Die damaligen Konkurrenten
konnten sich auf dem Markt nicht durchsetzen. Frühzeitige Ausfälle hatten einen
schlechten Ruf der Metallträger erzeugt.
Demgegenüber kann Emitec mit Stolz darauf verweisen, dass 25 Jahre weiter und
gut 150 Millionen Metallträgerkatalysatoren später, nicht ein einziger Ausfall im
Feld beim Endkunden zu verzeichnen
war. Das begehrte Nullfehler-Ziel wurde
erfolgreich in die Praxis umgesetzt.
Neben zahlreichen Detailinnovationen,
wie neue Folienwerkstoffe oder extrem
dünne Metallfolien, welche die Kat-Kosten
erheblich reduzieren halfen und die alle
in Patente mündeten, lassen sich einige
wichtige Meilensteine darlegen.
HEUTE NOCH EINZIGARTIG: DER
ELEKTRISCH BEHEIZBARE KAT
Mitte der 80er-Jahre galt es, Katalysatoren
für die zukünftig scharfen ULEV-Grenzwerte
in den USA zu entwickeln. Alle Hersteller
konzentrierten sich auf die Entwicklung
eines beheizbaren Katalysators. Denn nur
durch einen Kat, der extrem schnell anspringt, ließen sich die scharfen ULEVGrenzwerte unterschreiten. Bisherige Katalysatoren brauchten teilweise Minuten,
um ihre volle Konvertierungsleistung zu
erreichen. Die bis dahin ausgestoßenen
Schadstoffe konnten danach nicht mehr
durch noch so hohe Konvertierungsraten
gut gemacht werden. 1991 lieferte Emitec
neu entwickelte beheizbare Katalysatoren
(1988 zum Patent angemeldet) nach Kalifornien zur CARB und zur EPA. Mit ihnen
konnte der Beweis angetreten werden,
dass selbst die scharfen ULEV-Grenzwerte
erreichbar waren. Porsche wiederum
baute ihn in einen Typ 944 ein und wies
damit beim Umweltbundesamt (UBA)
nach, dass die für das Jahr 2005 vorgeschlagenen Abgasgrenzwerte der Euro 4
13
SPECIAL 25 JAHRE EMITEC
erreichbar waren. BMW Alpina setzte
1995 als erster Serienhersteller den sogenannten Emicat in die Serie ein. Zwei
Jahre später übernahm ihn auch die BMW
AG für ihr damaliges 7er-ZwölfzylinderModell und konnte damit die Abgasgrenzwerte im FTP-75-Fahrzyklus erheblich
unterbieten. Selbst nach 100.000 Meilen
konnte der BMW 750i die Abgasgrenzwerte sicher einhalten.
Dank motornaher Kat-Anordnung ließ
sich der größere Aufwand des beheizten
Kats vermeiden. Allerdings steht dieser
heute kurz vor einem weltweiten Durchbruch, denn zukünftige Abgasgrenzwerte
werden wohl kaum ohne den Emicat realisierbar werden. Toyota wandte sich
frühzeitig den motornahen Katalysatoren
zu und führte den „Manifold-Cat“ (SMTräger mit 600 cpsi/30 μm Foliendicke)
weltweit ein. Früher und umfangreicher
Patentschutz sorgte für ein schnelles
Umsatzwachstum und den Durchbruch
als Großserienhersteller.
DIE RUSSFILTERLÖSUNG:
TURBULENTER PM-METALIT
lenzerzeugenden Metallträgerfolien dar.
Gemäß den Gesetzen des US-Physikers
Osborne Reynolds (Reynolds-Zahl) werden die eingangs wenige Millimeter turbulent einströmenden Abgasströme durch
den Katalysator gleichgerichtet und in
laminare Strömungsprofile umgewandelt.
Dies hat jedoch zur Folge, dass alle Abgasschadstoffmoleküle im Einlaufbereich
sehr wirksam konvertiert werden und im
Folgenden deutlich schlechter, da nur durch
die langsam wirkende Diffusion Schadstoffmoleküle mit der katalytischen Beschichtung in Kontakt kommen. Das bedeutet,
dass, je höher der Kat-Wirkungsgrad sein
muss, die Kats auch länger beziehungsweise größer gebaut werden müssen, um
alle vorhandenen Schadstoffmoleküle
umwandeln zu können. Dies führt zu
großvolumigen, teuren Katalysatoren, bei
denen auch nur die wenigen ersten Millimeter ihr volles katalytisches Potenzial
entfalten können.
Bereits 1989 wurde die LS-Struktur patentiert, die in den längsgewellten Stahlfolien kleinere Querwellen vorsah. Sie
sorgten bereits für erste Turbulenzen der
hindurchströmenden Gase, schränkten
aber den freien Querschnitt ein. Weitere
Varianten mit Einschnitten, Einprägungen
oder Bohrungen gestalteten sich als
äußerst schwierig zu beschichten. Es
erforderte Hartnäckigkeit, bis alle Probleme restlos gelöst wurden.
Im Jahr 2004 führte dann Audi bei seinen sportlichen RS-Modellen nach zweijähriger Entwicklungszeit erstmals weltweit
motornahe Katalysatoren mit PE-Struktur
ein, die durch Perforierung (PE) der Folien
den gesamten Kat-Querschnitt nutzen.
Damit können die Träger trotz hoher Abgasdurchsätze außerordentlich leicht ausgeführt werden und trotzdem – bei niedrigstem Druckverlust – ihre volle Reinigungsleistung erbringen. 2004 hielt die PE-Struktur
ebenso Einzug bei VW in den extrem kompakten W12-Motor. Rennfahrzeuge und
sportliche Marken wie Ferrari nutzen diese
Folienstruktur wegen des minimalen Leistungsverlusts in allen Modellen.
Der nächste Meilenstein war die Serienreife der LS-Struktur, bei der ein Teil der
Wand durch Folieneinschnitt und Einprägung in die Mitte des Zellkanals wandert.
Im Vergleich zu konventionellen Kats erzeugen LS-Metallträgerfolien rund 25 Pro-
Nicht nur, dass Abgasgesetze im Vergleich
zu den langen Entwicklungszyklen viel zu
kurzfristig erlassen werden, schlimmer
noch ist seit Beginn der Abgasemission in
Europa die Abstimmung mit den Luftreinhaltungsgesetzen. Der Dieselmotor hatte
aufgrund seines Verbrauchsvorteils viele
Käufer dazu gewonnen. Obwohl er allen
Abgasgesetzen genügte, stand er aufgrund
europäischer Luftreinhaltungsgesetze
plötzlich in der Kritik. Der Partikelfilter
wurde demnach stark nachgefragt, denn
er galt diesbezüglich als Allheilmittel.
Emitec hatte sein Produkt, den Metallträger-Dieselrußpartikelfilter (PM-Metalit),
bereits serienreif entwickelt. Im Gegensatz
zu den wanddurchströmten Keramik-Dieselrußpartikelfiltern benötigt der PM-Metalit, als kontinuierlich rußabbauendes
System, keine regelmäßige Regeneration.
Er ist wartungsfrei bis zum Fahrzeuglebensende. Die nächste patentierte Generation
steht schon bereit: der elektrostatische
Partikelfilter, der insbesondere die ultrafeinen Partikel eliminieren wird.
DIE ZUKUNFT IST TURBULENT
Weitere Meilensteine in der Geschichte
der Katalysatortechnik stellen die turbu-
14
Trotz über 1000 PS Leistung ist der Hochleistungskatalysator des Bugatti Veyron dank turbulenzerzeugender Metallträgerfolien extrem kompakt
zent höhere Konvertierungsleistungen. Sie
können daher wahlweise auch um 25 %
kompakter und damit kostengünstiger
(25 % weniger Edelmetalle) gebaut werden. Den Druckverlust zu senken und
mehr Leistung zu erzielen, war die Motivation, die Kombination aus LS und PE 2005
im Bugatti Veyron einzusetzen.
Im Jahr 2006, 17 Jahre nach der ersten
Patenterteilung, begann sich die Entwicklung der strukturierten Metallfolien mit
einem Umsatzplus von 25 % auszuzahlen. Fertigungs- und Beschichtungsentwicklungen waren viel langwieriger, als
ursprünglich geplant. Auch dies gelang
nur, weil die strukturierten Metallkatalysatoren inzwischen auch in der Serie,
sowohl bei Klein- wie Mittelklassefahrzeugen, eingesetzt wurden. An dieser Stelle
sei ein besonderer Dank den Beschichtern
gesagt, die zum Durchbruch turbulenter
Kats beigetragen haben.
AGR (Abgasrückführung) – MetalitKatalysatoren, CompactCat, Lambdasondenkatalysator, NOx-Adsorber, Pre-Turbulader-Kat und vor allem SCRi, das System
der Selektiven Katalytischen Reduktion
mit integriertem Partikelfilter sind weitere
Highlights der Firmengeschichte, welche
in zahlreiche Patente mündeten und die
technische Standards setzten.
ABGASWÄRME UND REKUPERATION
Ein weiterer, aktueller Innovationserfolg ist
der thermoelektrische Generator, den
Emitec gemeinsam mit BMW entwickelt hat
und der es ermöglicht, Abgaswärme in elektrischen Strom umzusetzen. Neue Verfahren
zur Rekuperation von Wärmeverlusten
befinden sich in der Entwicklungsphase.
Ein Innovationsfeld, das man derzeit
verstärkt bearbeitet, sind schadstoffreduzierende Technologien für Lastwagen,
Schiffe, landwirtschaftliche Fahrzeuge und
für Bau- sowie Nutzmaschinen. Hierfür hat
Emitec im vergangenen Jahr ein komplett
neues Testcenter eingerichtet mit einem
der weltweit leistungsstärksten Rollenprüfstände (bis 600 kW Gesamtbremsleistung). Um zu beweisen, dass Verbrennungsmotoren nachhaltig existieren werden, hat Emitec für die Zukunft ein
Verfahren berechnet und im Detail geplant,
mit dem sich aus CO2 und Wasser Kraftstoff recyceln lässt (siehe Artikel „Wie sieht
die Mobilität der Zukunft aus?“). Auch auf
diesem Gebiet wurden Patente angemeldet.
Auf ein überdurchschnittliches Entwicklungsmanagement wurde bei Emitec über
das Vierteljahrhundert größten Wert gelegt.
Ein sicheres Antizipieren zukünftig erforderlicher Komponenten und Systeme für umweltfreundliche Mobilität und zugehörige
F&E- und Patent-Strategien haben zu einzigartigen Produkten und schnellem Wachstum geführt. Zum wiederholten Mal wurde
Emitec mit einem besonderen Preis aus den
besten ersten 100 Innovatoren des Mittelstands von TOP100 ausgezeichnet. Das Bohren dicker Bretter gehört dazu: Innovationsprojekte reifen üblicherweise in 2 bis 5 Jahren heran. Erste Markterfolge benötigen in
der Regel weitere 2 Jahre und bis zur größeren Serie vergehen noch einmal mindestens
3 Jahre. An dem oben erwähnten turbulenten Katalysator hat die Emitec Grundlagenentwicklung alleine 8 Jahre gebraucht,
bis die fertigungstechnische Realisierung
stand. Eine Reihe von gezielten Patenten ist
kein Nebenaspekt in diesen langen Entwicklungsperioden. Auch für die Zukunft gilt:
Emitec ist bereit vieles anders zu machen –
es muss nur besser als das Bisherige sein!
Emitec-Mitarbeiter und die Anzahl der Patentanmeldungen (Namen aus rechtlichen Gründen unkenntlich gemacht)
So n d e r d r u c k a u s
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SPECIAL 25 JAHRE EMITEC
WIE SIEHT DIE MOBILITÄT
DER ZUKUNFT AUS?
Als die Emitec gegründet wurde, war nicht einmal klar, ob sich die Katalysatortechnik durchsetzen kann
oder Motoren selbst die Abgasgesetze erfüllen werden. Die Frage ist inzwischen beantwortet. Wenn jetzt
immer häufiger abgasfreie Elektromotoren als Lösung aller Probleme propagiert werden, hat dann die Emitec
überhaupt noch eine Zukunft?
DIE ABGASE WERDEN
IMMER SAUBERER
Die Verantwortlichen bei der Emitec
stimmten vor etwa zwanzig Jahren nicht
unisono in den Chor derjenigen Zweifler
ein, die das Automobil als Luftverschmutzer geißelten. Sondern das Ziel war, zu
beweisen, dass es genau dieser gebrandmarkte Verbrennungsmotor sein könnte,
der eines Tages die Umgebungsluft reinigt.
Diese Vorstellung hielten viele Zeitgenossen
für illusorisch. Doch mit der Innovationstradition, der Ingenieurskunst und dem
Pioniergeist unserer Kunden und unserer
Zulieferbetriebe haben wir diese anspruchsvolle Vision Wirklichkeit werden lassen.
Heute fertigen wir Abgasnachbehandlungssysteme für Verbrennungsmotoren, metallische Wabenkörper für Katalysatoren,
Partikelfilter für alle Varianten von Verbrennungsmotoren und Einsatzgebiete
sowie DeNOx-SCR-Systeme – alles Produkte für den aktiven Umweltschutz. Mittlerweile sind die Abgase der Automobile,
maßgeblich auch durch Ideen und innovative Produkte der Emitec – so kurios es
klingen mag – bis auf die Stickoxide, sauberer als die in Ballungsgebieten angesaugte Luft. Das Auto mit Verbrennungsmotor ist inzwischen eine mobile Vorrichtung zur partiellen Reinigung der Luft.
Wie sieht nun die Zukunft der Mobilität
aus? Fahren wir in 10 bis 15 Jahren alle
elektrisch? In Deutschland wurde das Automobil in den letzten Jahrzehnten immer
umweltverträglicher. Mittlerweile erfüllen
alle neu zugelassenen Pkw die strenge Abgasnorm Euro 5 und einige besonders vorbildliche Exemplare bereits die noch anspruchsvolleren Werte der Euro 6. Ein fünfsitziger Polo Bluemotion verbraucht im
Normzyklus heute nur noch 3,3 l Diesel
auf 100 km, das entspricht 87 g CO2/km.
Viele andere Pkw-Modelle unterschreiten
deutlich den erst für 2015 vorgesehenen
EU-Grenzwert von 130 g/km.
Durch Fortschritte in der Motorentechnik, im Leichtbau und in anderen Disziplinen wird der Kraftstoffverbrauch und
somit auch der CO2-Austoß immer weiter
gesenkt. Mit bis zu 30 % bei konventionellen Otto- und Dieselmotoren ist zu rechnen.
Die Hybridisierung spart weitere 10 % ein.
ELEKTROFAHRZEUGE: KÖNIGSWEG
FÜR DIE SAUBERE UMWELT?
Bei der öffentlichen Diskussion über die
Elektromobilität wird oft unterschlagen,
dass diese Fahrzeuge nur lokal emissionsfrei betrieben werden können. Die Emissionen der Fahrzeuge hängen dann natürlich
direkt von denen der Kraftwerke ab, und
die wiederum vom weltweit sehr unterschiedlichen Kraftwerksmix der einzelnen
Der Verbrennungsmotor wird die Umwelt reinigen
16
Kraftstoffherstellung im 21. Jahrhundert
Länder. Heute kommt ein Pkw mit Elektroantrieb in Deutschland auf einen CO2-Ausstoß von 130 g/km – also deutlich mehr
als der erwähnte Polo Bluemotion oder
viele andere Serienmodelle.
Wenn jetzt, wie geplant, die Kernkraftwerke in Deutschland zum Teil sofort vom
Netz genommen oder früher stillgelegt
werden, dann entsteht bei einer enorm
anwachsenden Elektromobilität eine Versorgungslücke, die mit sogenanntem regenerativem Strom nicht zu füllen sein wird.
Hier eine Extrembetrachtung von Fachleuten der Emitec: Wenn alle Pkw in Deutschland mit einem Elektroantrieb ausgerüstet
wären, wäre auf Basis des Strombedarfs
des Jahres 2009 ein Zusatzbedarf von
37 % notwendig. Da stellt sich die Frage,
aus welcher Primärenergie dieser Strom
kommen soll, wenn Kraftwerksneubauten
sehr lange dauern und mit der Kernkraft
viele Kapazitäten stillgelegt werden.
DER VERBRENNUNGSMOTOR HAT
NOCH VIEL ZUKUNFTSPOTENZIAL
Nicht nur wegen dieser Herausforderungen beim Elektroantrieb haben sowohl
der Otto- als auch der Dieselmotor noch
eine große Zukunft vor sich. Als MildHybrid-Antriebe mit einem kleinen Elektromotor gekoppelt, wird es zahlreiche
Entwicklungen geben, die auch den konventionellen Verbrennungsmotoren viele
Impulse geben. Dazu werden Start-StoppSo n d e r d r u c k a u s
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Funktion und weitere Maßnahmen im
Antriebsstrang – wie effizientere Getriebekonzepte – den Kraftstoffkonsum deutlich
senken. Würde man die immensen Entwicklungsaufwendungen und Subventionen für den Elektroantrieb in die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren
investieren, könnte man rascher, über die
gesamte Autoflotte gesehen, deutlich
mehr Energie einsparen.
KEIN PROBLEM:
VERFÜGBARKEIT VON TREIBSTOFF
Die fossilen Rohölvorräte sind bekanntlich
begrenzt, ganz gleich, ob immer wieder
neue Vorkommen gefunden werden. In
jedem Fall ist mit diesem Wissen davon
auszugehen, dass die zunehmende Rohölverknappung die fossilen Benzin- und
Dieselpreise auf lange Sicht ansteigen lässt.
Nicht nur „grüne“ Aktivistengruppen fordern daher, mit der „endlichen Ressource“
schonender umzugehen, das heißt die
rohöl-basierte Mobilität massiv einzuschränken. Auch dieser heute maßgebliche
Umwelttrend würde Emitec langfristig die
Geschäftsbasis Abgasnachbehandlung
entziehen.
Zur Korrektur dieser Behauptungen
relevanter, wissenschaftlicher Disziplinen,
dass Treibstoffe endlich seien, hat Emitec
ein Verfahren entwickelt, dass das motorische Verbrennungsprodukt CO2 und Wasser unter Einsatz von Energie wieder zu
den Kraftstoffen Benzin oder Dieselersatz
recycelt. Abhängig vom Preis der eingesetzten Energieform kann so beispielsweise Benzin zu einem Literpreis von
etwa 61 Eurocent hergestellt werden.
Damit lässt sich sowohl die Legende von
der nicht nachhaltigen Verfügbarkeit von
Kraftstoffen aus der Welt schaffen, wie
auch, dass deren Preise wegen der drohenden Verknappung ansteigen würden.
Zudem nimmt die Wiederverwendung des
CO2 vielen Menschen die Angst vor dem
sogenannten Klimagas und Politikern das
Argument, Steuern darauf zu erheben.
Ökologische und ökonomische Trends
werden häufig politisch formuliert. Die
realen Ergebnisse unterliegen aber den
physikalischen Gesetzen! Schadstoffe zu
vermeiden und Gesundheit zu fördern,
vereinigt Ökologie und Ökonomie. Wähler und Politik werden sich danach richten müssen! Die Ingenieure und Naturwissenschaftler bei der Emitec werden
dabei sein und diesen Weg auch maßgeblich mitgestalten. Mobilität bleibt
auch zukünftig ein Grundbedürfnis der
Menschheit. Somit arbeiten wir bereits
heute an den nachhaltigen Lösungen der
Zukunft, damit die Autos mit Verbrennungsmotor noch effizienter, sauberer
und umweltverträglicher werden. Die
Emitec ist für die Zukunft gerüstet. Wir
freuen uns darüber, dass noch viele Aufgaben zu erledigen, viele Probleme zu
lösen sind. Wir sind bereit!
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SPECIAL 25 JAHRE EMITEC
WACHSTUM AUS EIGENER SUBSTANZ
Nach einem Vierteljahrhundert ist Emitec nicht mehr aus der automobilen Landschaft wegzudenken. Hinter
dem Wachstum, welches aus eigener Substanz heraus geschah, stecken vor allem zwei Erfolgsfaktoren: profitable
Innovationskraft und Vernetzung.
„Me too“ war nie eine Option, ist Emitec doch darauf bedacht, durch innovative Technologien eine Alleinstellung zu erreichen. Dies geschieht in offener und enger Kooperation mit allen globalen Kunden und Partnern.
Heute ist Abgastechnologie für die Mobilität in all ihren Ausprägungen ohne Emitec nicht vorstellbar: vom
Zweirad über Pkw und Lkw bis hin zu Off-Highway-Anwendungen.
Herrn Wolfgang Maus und seinen Kollegen kann ich zu diesem Erfolg nur gratulieren und eine erfolgreiche
Zukunft wünschen.
PROF. DR.-ING.
PETER GUTZMER
Geschäftsführung Technische Produktentwicklung
und stellvertretender Vorsitzender Schaeffler Automotive,
Schaeffler GmbH
UMWELTSCHUTZ ALS LEITFADEN
Von der Gründung vor 25 Jahren bis heute hat sich Emitec das Thema Umweltschutz im Automobilbau als
Leitfaden der Firmenphilosophie auf die Fahne geschrieben.
Mit der Entwicklung von Metallträgerkatalysatoren leistete das Unternehmen einen großen Beitrag zur Emissionsreduzierung im Automobilsektor. In den Anfangsjahren sorgte zunächst der Metallkatalysator hauptsächlich bei
den Ottomotoren für eine optimale Abgasreinigung. Heute werden die Emitec-Katalysatoren in allen VW-Dieselmotoren zur Erfüllung der strengsten Abgasnormen eingesetzt. Neben der Katalysatorentechnik bietet Emitec
heute auch leistungsstarke innovative Produkte für die Ruß- und Stickoxidbeseitigung an.
Volkswagen wünscht auch für die Zukunft die Emitec kennzeichnende Entwicklungsdynamik und innovative
Kraft, weiterhin viel Erfolg und alles Gute.
PROF. DR.-ING. JENS HADLER
Leiter Aggregatentwicklung bei der Volkswagen AG
DIE GESAMTSITUATION IM BLICK
Seit der Gründung der Emitec Gesellschaft für Emissionstechnologie im Jahr 1986 hatte ich Gelegenheit,
Kontakte und Zusammenarbeit mit Emitec zu pflegen.
Es war immer beeindruckend, wie vorausschauend und zukunftsweisend bei Emitec Entwicklung betrieben
wurde. Dabei wurde nicht nur der spezielle Gegenstand der Entwicklung behandelt, sondern auch umfassend
die Gesamtsituation in Betracht gezogen. Die Einbeziehung der technischen Universitäten ergab gegenseitige
wertvolle Bereicherungen. Emitec und seiner engagierten und hervorragenden Mannschaft unter der Leitung
von Herrn Dipl.-Ing. Wolfgang Maus alle guten Wünsche zum Jubiläum und weiterhin viele innovative Ideen!
PROF. HANS PETER LENZ
Österreichischer Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK), Wien
INNOVATIV MIT HERZ UND VERSTAND
Ich kenne Emitec seit fast 20 Jahren. Als BMW-Motoren- und Fahrzeugentwickler habe ich die herausragende
Innovationskraft und partnerschaftliche Zusammenarbeit kennen- und schätzen gelernt.
Besonders gerne erinnere ich mich dabei an die Zusammenarbeit beim elektrisch beheizbaren Katalysator Emicat
für den Zwölfzylinder oder die motornahe Katalysatoranordnung beim Reihensechszylinder. Mitte der 90er-Jahre
waren das Durchbruchstechnologien. Mit begeisterungsfähigen und kompetenten Mitarbeitern ist es gemeinsam
gelungen, etwas für damals unmöglich Erachtetes möglich zu machen. Bis heute treibt Emitec den Technologiewettbewerb beständig voran. Entscheidend dafür ist Innovationskraft mit Bodenhaftung. Emitec wird deshalb
auch in den nächsten 25 Jahren erfolgreich sein – innovativ mit Herz und Verstand.
DR. JOHANNES LIEBL
Herausgeber ATZ / MTZ
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SCHÖPFERISCHE FANTASIE UND GROSSER MUT
DR.-ING. KARLHEINZ
RADERMACHER
Vor 25 Jahren bereits das wachsende Umweltbewusstsein vorauszusehen und mit der Idee, mit Metallträgern in
Katalysatoren – statt der erprobten, temperaturstabilen Keramik – ein Unternehmen zu gründen, zeugt von
schöpferischer Fantasie und großem Mut.
In 25 Jahren dann ein Unternehmen aufzubauen mit einer breiten Palette von Produkten der Emissionstechnologie, mit rund 1000 Mitarbeitern und vier Produktionsstandorten, das alle maßgeblichen Fahrzeug-,
Land- und Arbeitsmaschinenhersteller zu seinen Kunden zählt und mit einigen Produkten sogar Weltmarktführer ist, demonstriert vorbildliche Führungsfähigkeit und Entscheidungskompetenz.
Mit Mut und Fantasie zu führen und zu entscheiden, macht den Unternehmer aus. Die 25 Jahre Emitec sind ein
eindrucksvolles Beispiel erfolgreichen unternehmerischen Handelns.
Mit Freude und großem Respekt gratuliere ich der Führung und der Belegschaft der Emitec zum Firmenjubiläum
und wünsche ihnen weiterhin das rechte Augenmaß und eine glückliche Hand bei allen Entscheidungen.
ehem. Vorstand F&E
der BMW AG
WELTWEIT AGIERENDES UNTERNEHMEN
Wie kaum eine andere Firma hat sich Emitec durch zahlreiche Innovationen auf dem Produktsektor für otto- und
dieselmotorische Abgasnachbehandlungssysteme zu einem weltweit agierenden Unternehmen entwickelt. Ausgehend von dem Kernprodukt, dem Metallkatalysator, werden heute Systeme angeboten, die die strengsten Abgasvorschriften erfüllen. NOx- und Partikelreduzierung sind dabei ein fester Bestandteil. Möglich wurde dieser Erfolg
durch die zahlreichen Innovationen inklusive der Patente des Geschäftsführers Wolfgang Maus und seiner Mitarbeiter in der Beziehung Material-Konstruktion-Fertigung beim Automobil und auch bei Arbeitsmaschinen und
Großmotoren. Neben den klassischen Produkten beschäftigt man sich auch mit der Weiterverarbeitung des beim
Verbrennungsprozess anfallenden CO2. Vielleicht wird daraus in einigen Jahren wieder ein interessantes Produkt.
Ich freue mich immer, wenn in der MTZ ein Beitrag von Emitec erscheint, und wünsche dem Unternehmen
weiterhin alles Gute für die Zukunft.
PROF. DR.-ING. ULRICH SEIFFERT
Zentrum für Verkehr an der TU Braunschweig
AUF NACHHALTIGKEIT VERPFLICHTET
Die Fahrzeug-Emissionen deutscher Pkw sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten drastisch zurückgegangen:
Gegenüber dem Jahr 1990 sanken sie um rund 97 %. Dies ist auch ein Verdienst der Firma Emitec, zu
deren 25-jährigem Bestehen ich ganz herzlich gratuliere. Von Anfang an auf Nachhaltigkeit verpflichtet, sorgen
die Produkte des Unternehmens für einen Jahr um Jahr emissionsärmeren Straßenverkehr – und erhöhen so
die Akzeptanz des weltweit beliebtesten Fortbewegungsmittels, des Autos. Mit seinen Erfolgen hat Emitec,
100 Jahre nach der Erfindung des Automobils gegründet, selbst ein Stück Automobilgeschichte geschrieben.
Wir sind stolz darauf, Emitec als Mitglied im Verband der Automobilindustrie zu haben.
MATTHIAS WISSMANN
Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA)
ZUKUNFTSFÄHIGE WEITSICHT
Liebe Emitec GmbH, herzlichen Glückwunsch! Seit einem Vierteljahrhundert liefern Sie technologische Spitzenleistungen. Ihr Unternehmen und Ihre Mannschaft haben uns immer wieder überzeugt mit innovativer Dynamik
und zukunftsfähiger Weitsicht. Kreativ und sympathisch packen Sie die Dinge an, verbinden Hightech mit
erfolgreichem unternehmerischen Handeln und ausgeprägter Kundenorientierung. Ich bin sicher: Die Emitec
GmbH wird auch in Zukunft tatkräftig gestalten. Ich wünsche Ihnen dazu alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
BERNHARD PFALZGRAF
Leiter Automatisierung und Messtechnik, Prüffeld Neckarsulm, Audi AG
So n d e r d r u c k a u s
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Deutschland (Stammsitz):
Emitec
Gesellschaft für Emissionstechnologie mbH
Hauptstraße 128
53797 Lohmar
Telefon: +49 2246 109 – 0
Telefax: +49 2246 109 – 109
USA:
China:
Emitec Inc.
3943 W. Hamlin Road
Rochester Hills, Michigan 48309
Telefon: +1 248 276 – 6430
Telefax: +1 248 276 – 6431
Emitec Beijing Office
Beijing Representative Office:
No. 3 Mai Zi Dian Xi Road, Chao Yang District,
Towercrest Plaza, Room 919
TJ-100016 Beijing
Telefon: +86 10 646 – 74354
Telefax: +86 10 845 – 80637
Japan:
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Cedar Shibaura 4 F
3-13-16 Shibaura, Minato-ku
Tokyo 108-0023
Telefon: +81 35418 – 6066
Telefax: +81 35418 – 6080
Südkorea:
Indien:
Emitec Korea Inc.
Room 901, Baek-Young Building,
630-19, Sinsa-Dong, Gangnam-gu
Seoul 135-895
Telefon: +82 2 517 9491 – 3
Telefax: +82 2 517 9497
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