Floristisches Beiwerk selbst produzieren (ca. 400 KB)

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Floristisches Beiwerk selbst produzieren (ca. 400 KB)
Grünes und zart Blühendes, sogenanntes Beiwerk, ist aus der modernen Floristik nicht mehr wegzudenken
A
n der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurden im Versuchsjahr 2006 auf dem Pillnitzer Probefeld 60 Arten und
Sorten auf deren Anbauwürdigkeit unter sächsischen Bedingungen getestet. Darunter sind
viele Neuheiten. Damit konnten die Versuchsergebnisse der
Jahre 2004 und 2005 ergänzt
werden. Sie sind in DEGA 32/
2006 nachzulesen.
Anbau unter
Praxisbedingungen
Der Anbau der Sortimente erfolgte auf vollsonnigem Standort mit sandigem Lehmboden.
Bei Bedarf wurde über Kopf beregnet und mit Handhacke gejätet. Die Bodenuntersuchungsergebnisse berücksichtigend
erfolgte die Düngung (15 g N/
m²) in zwei Gaben. Die getesteten Sätze sind dem Infokasten
zu entnehmen.
Anschließend wurde die Vasenhaltbarkeit in Trinkwasser
und BlumenfrischhaltemittelLösung (BFH) getestet. Die geernteten Stiele kamen in Trinkwasser. Dabei wurde „Chrysal
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Pillnitzer Sortimentstestungen und Anbauempfehlungen
Floristisches Beiwerk
selbst produzieren
Besonders für Einzelhandelsgärtnereien lohnt sich der
Anbau von einjährigem Beiwerk und Schnittgrün.
Ein vielfältiges ­Sortiment und die Frische der Ware sind
unschlagbare Produktions- und Anbauargumente.
Clear Professional 3“ 1%ig verwendet. Der Testraum hatte
eine Temperatur von 20 °C und
wurde täglich 12 h mit 300 bis
500 lx belichtet.
Überzeugende Ware
In den nachfolgenden Beschreibungen der Versuchsergebnisse
werden Arten und Sorten vorgestellt, die im Versuchsjahr
durch ihren Habitus und ihre
Qualität überzeugten. Zudem
zeichneten sie sich durch gute
Vasenhaltbarkeit aus.
➜➜ Amaranthus cruentus (Rispiger Fuchsschwanz): Innerhalb des Amaranthus–Sortiments gibt es immer wieder
interessante Neuheiten. Durch
ihre besondere Form und ausdrucksstarke Färbung bereichern sie das floristische Angebot. ‘Tower Green’ und ‘Tower
Red’ bilden straff nach oben gerichtete, feste, 30 cm lange Kolben in Grün und Rot. Durchweg weinrot gefärbte Pflanzen
mit lockeren aufrechten Rispen
zeichnen ‘Velvet Curtains’ aus.
Die Triebe sind stark verzweigt.
Zweifarbige Rispen mit weinroten Spitzen und gelbgrünem
Unterteil gaben der kräftig
wachsenden ‘Bicolor’ ihren Namen.
Fuchsschwanz lässt sich außer mit Vorkultur im Gewächshaus auch gut durch zeitige
Direktaussaat kultivieren. Bei
der Wahl der Pflanzenabstände
ist zu beachten, dass die Pflanzen recht groß und breit werden. Besonders die zeitigen
Sätze verzweigten sich gut und
bildeten viele basale Seitentriebe. Der erste Ernteschnitt
35/2007
pf l a n z e n + sor t ime n t e
Ammi majus ‘Graceland’
Capsicum annuum ‘Cutbowl Orange’
darf dann nicht zu tief angesetzt werden. Der späte Aussaatsatz von ‘Tower Green’
keimte nur schwach.
Die Ernte der voll entwickelten Triebe darf nicht zu zeitig
erfolgen, damit sie ausreichend
haltbar sind. Für den Gesamteindruck ist es vorteilhaft, die
Blätter im Bereich der Kolben
abzuzupfen.
➜➜ Ammi majus ‘Graceland’
(Große Knorpelmöhre): Diese
neue Sorte überzeugte durch
hohen Ertrag und gleichmäßige, kräftige Schnittstiele. Die
ausgereiften Dolden sind 10 bis
12 cm groß.
‘Graceland’ eignet sich sehr
gut für den satzweisen Anbau.
Die Bestände entwickelten sich
gleichmäßig. Das Anbringen
von Netzen ist vorteilhaft. Der
Aussaatsatz in Woche 29
keimte zu schwach. Es sollten
nur Schnittstiele mit voll erblühten Dolden geerntet werden. Noch grüne Seitendolden
schlappten schnell. Während
die Mitteldolden der ersten
Schnittstiele leicht überwachsen waren, verlor sich dies zunehmend.
➜➜ Ammi visnaga ‘Casablanca’ (Zahnstocher-Ammei): Von
den im Versuchsjahr 2006 getesteten vier Ammi visnaga–
Sorten erwies sich die Neueinführung ‘Casablanca’ als die
ertragreichste mit guter Stielqualität.
Sie eignete sich gut für die
zeitige Direktaussaat und den
satzweisen Anbau. Die späte
Direktaussaat blieb jedoch erfolglos. Die Triebe verzweigten
stark, überflüssige Seitentriebe
ließen sich nur schwer abbre-
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Talinum
­ aniculatum
p
‘Kingswood
Gold’
Amaranthus
­cruentus
­‘Bicolor’
chen. Sie mussten abgeschnitten werden. Die großen Mitteldolden wurden bei ‘Casablanca’
von den Seitentrieben überwachsen. Zur Ernte sollten die
Dolden voll ausgereift und mindestens zur Hälfte blühend
sein. Die grünen unreifen Dolden schlappen.
Beim Umgang mit Pflanzenteilen der Gattung Ammi ist zu
beachten, dass es in Kombination mit Hitze und Schweiß zu
Hautirritationen
kommen
kann.
➜➜ Anethum
graveolens
‘Green–Yellow Cut’ (Dill): Dill
ist mit seiner feinen Belaubung
und seinem Duft ein sehr vielseitig einsetzbares Beiwerk.
‘Green-Yellow Cut’ wirkt mit
16 bis 20 cm großen, lockeren
grüngelben Dolden vergleichsweise üppig. Die Stiele waren
sehr kräftig, die Dolden kaum
überwachsen.
Anethum lässt sich gut in Sätzen anbauen. ‘Green-Yellow
Cut’ reifte gleichmäßig. Stützender Halt erwies sich als
wichtig. Besonders die späten
Sätze wirkten wunderschön.
Wenn die Dolden gelb blühen,
kann geerntet werden. Aber
auch ein späterer Erntetermin
mit Fruchtbesatz ist möglich.
➜➜ Capsicum annuum (Zierpaprika): Neben der Topfproduktion von Zierpaprika drängen vermehrt auch Sorten für
die Produktion von Schnittstielen auf den Markt. Die kleinfrüchtigen Sorten eignen sich
für zeitig gepflanzte Sätze im
Freiland und bringen im Spätsommer und Herbst schöne
fruchttragende Triebe. ‘Garda
Tricolor’ begeisterte durch
2,5 cm kleine, spitzförmige
Früchte. Sie zeigten sich zunächst lilabraun und färbten
sich in der weiteren Entwick-
lung gelb bis orangerot. Sehr
hübsch sind Schnittstiele, an
denen Früchte aller drei Ausfärbungen vorhanden sind.
‘Garda Tricolore’ ist vom Wuchs
zarter, die Blätter sind deutlich
kleiner. Die Früchte der „Cutbowl“-Sorten sind rundlich geformt, ebenfalls senkrecht stehend und färben je nach Sorte
gelb, orangerot oder rot aus.
Vertreter der „Cutcone“–Serie
haben hingegen längliche, spitze Früchte.
Ein geschützter Standort für
eine Pflanzung nach den Eisheiligen ist anzuraten. Das
Wärmebedürfnis und die lange
Kulturzeit erübrigen Direktaus-
aussaat und pflanzung
Anbausätze
➜➜ Satz 1: Direktaussaat in Woche 14 mit 30 cm Reihenabstand,
Kornablage alle 12 cm je Reihe
➜➜ Satz 2: Pflanzung in Woche 20 nach arttypischer Vorkultur im
Gewächshaus mit 24 Pflanzen/m²
➜➜ Satz 3: Pflanzung in Woche 29 nach arttypischer Vorkultur im
Gewächshaus mit 24 Pflanzen/m²
➜➜ Satz 4: Direktaussaat in Woche 29 mit 20 cm Reihenabstand.
Kornablage alle 20 cm je Reihe
21
Variante. Auch ohne zusätzliche Netze konnten hier gute
Qualitäten erzielt werden. In
den späten Sätzen traten Welkesymptome auf. Der Erntezeitpunkt darf nicht zu zeitig
gewählt werden. Für eine ausreichende Haltbarkeit ist es
wichtig, dass mehr als die Hälfte der Blüten am Stängel offen
sind. Durch den Einsatz von
Blumenfrischhaltemitteln wird
das Aufblühen aller Knospen
deutlich unterstützt.
Gypsophila elegans
‘Rosea’
Gypsophila elegans
‘Market Growers’
Capsicum annuum
‘Garda Tricolore’
Tanacetum parthenium ‘Vegmo Single’ auf dem Feld und in der Vase. Die Pflanzen remontieren stark
saaten und späte Pflanzungen.
Mit der gewünschten Ausfärbung der Früchte wird geerntet. Die Triebe sollten vor der
Vermarktung entblättert werden. Dadurch kommen sie besser zur Geltung und die Blätter
vergilben in der Vase nicht. Das
durch Blattfraß geschädigte
Laub und gelbe Blätter werden
mit abgestreift.
➜➜ Carthamus tinctorius ‘Espo Gold-Orange’ (Färber-Distel): Die Färber–Distel zählt
mittlerweile zum Standardsortiment der Freilandschnittblumen. Neben der frischen Verarbeitung lässt sie sich auch gut
trocknen. Bei ‘Espo Gold-Orange’ steht der orange Schopf im
schönen Kontrast zum dunkelgrünen Laub.
Sowohl die Anzucht in Vorkultur als auch die Direktaussaat der vergleichsweise großen
22
Samenkörner war gut möglich.
Die Bestände von ‘Espo GoldOrange’ entwickelten sich sehr
gleichmäßig und kräftig. Engere Pflanz- und Saatabstände
können vorteilhaft sein. Stützender Halt war nicht notwendig. Mit offener Mittelblüte
oder nach Ausbrechen der Mittelknospe mit ersten offenen
Blüten wird geerntet. Die straffen stabilen Stiele haben eine
gute Vasenhaltbarkeit.
➜➜ Gypsophila elegans (Sommer-Schleierkraut): Im Versuchsjahr wurde ein Vergleichsanbau mit elf Gypsophila-elegans-Sorten
durchgeführt.
Klein- und großblumige Sorten
waren im gestaffelten Anbau
im Test.
Das vorwiegend weiße Sortiment mit 1,5 bis 2 cm großen
Blüten wird durch die kleinblumige, rot blühende ‘Kermesina’
ergänzt. Ihre drahtigen, biegsamen Triebe sind lockerer verzweigt und zarter. Auch ihr
Laub ist schmaler und feiner.
Zartrosa blühen ‘Rosea’ und
‘Carminea’ mit ebenfalls feinem
Pflanzenaufbau. Diese kleinblumigen Typen hatten leicht klebrige, aber dafür stabile und
biegsame Triebe. Die größten
Blüten im Versuch wies die
weiß
blühende
‘Market
Growers’ auf. Sie gehörte bereits 2005 zum Pillnitzer Empfehlungssortiment der einjährigen Beiwerksarten.
Die späteren Sätze waren
schwächer und Stiele fielen
um. Die durch Direktaussaat in
­Woche 14 belegten Parzellen
wuchsen zu gesunden, kräftigen und aufrechten Pflanzen
heran. Eine zeitige Direktaussaat, wie im Versuch praktiziert, erwies sich somit für
Gypsophlia elegans als beste
➜➜ Moluccella laevis ‘Bells of
Ireland’ (Muschelblume): Den
eigentlichen Zierwert dieses
Schnittgrüns machen die dicht
in Rispen stehenden Kelchblätter der unscheinbaren Blüten
aus.
Eine zeitige Direktaussaat
und die Pflanzung in Woche 20
zeigten sich ertragreich. Späte
Sätze konnten wegen der einsetzenden
spätherbstlichen
Witterung nicht vollständig abgeerntet werden. Netze leisteten gute Dienste. Ab Mitte Juli
traten im Bestand pilzliche Cercospora-Blattflecken auf. Zunächst waren nur die einzelnen
unteren Blätter betroffen. Dann
breitete sich die Krankheit
schnell über die gesamte Parzelle aus. Die Pflanzen waren
mit graubraunen, nekrotischen
Flecken überzogen. Die Marktqualität war stark eingeschränkt.
Die Triebe sollten nicht zu
zeitig geschnitten werden, um
ausreichend lange Rispen ernten zu können. Eine aufrechte
Lagerung und senkrechter
Transport der Stängel ist wichtig, damit sie sich nicht verbiegen. Das Entfernen des Laubs
zwischen den Kelchen ist arbeitsaufwendig.
➜➜ Orlaya grandiflora ‘White
Lace’ (Strahlen-Breitsame): Ein
schöner Doldenblüher ist auch
Orlaya grandiflora. Die imposanten, ansprechend aufgebau­
ten Dolden erreichten Durchmesser von etwa 8 cm. Mit
35 cm sind sie für kurzstielige
Sträuße ausreichend. Das gesunde, dunkelgrüne Laub bildet
einen attraktiven Kontrast.
Die Dolden sollten zur Ernte
zur Hälfte bis zwei Drittel ge-
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pf l a n z e n + sor t ime n t e
öffnet sein. Seitentriebe können entfernt werden. Der beim
Anschnitt auftretende Geruch
erinnert an Möhren.
Anbauwürdige einjährige Beiwerksarten aus dem Freiland
Art ‘Sorte’
(Saatgutherkunft)
Anbausatz
Erntezeitraum in
Woche
Ertrag
Stiele/
m²
Länge
in cm
➜➜ Panicum violaceum ‘Um­
brella’ (Hirse): Diese Hirse bildet lange Stängel mit halbhängenden, dekorativen braungrünen, rötlich angehauchten Ähren. Als floristisches Beiwerk
wirkt sie dezent und zurückhaltend.
Die späte Direktaussaat
brachte keine zufriedenstellenden Bestände. Das Gras bestockte sich gut und lieferte
hohe Erträge. Geerntet werden
die Halme mit voll entwickelten Ähren.
Amaranthus cruentus
‘Bicolor’ (Dittmar)
➜➜ Panicum virgatum ‘Fontaine’ und ‘Goldfountain’ (Ruten-Hirse): ‘Fontaine’ und
‘Gold­fountain’ zählen mittlerweile zum Standardsortiment
floristischen Beiwerks. Ihre
15 cm breiten Ährenschöpfe
sind vielseitig in Werkstücken
einsetzbar. Die von den Blattspreiten umschlossenen Halme
fühlen sich rau an.
Panicum virgatum bestockte
sehr gut und lieferte über einen
langen
Zeitraum
frisches
Schnittgrün. Der Angebotszeitraum mit Qualitätsware lässt
sich mit spät gepflanzten Sätzen um wenige Wochen verlängern. Beginnende Herbstfärbung muss dabei nicht zwingend als Qualitätsmangel angesehen werden. Eine Direktaussaat in Woche 29 kann jedoch
nicht empfohlen werden. Geerntet wurde, als die arttypische Ausbreitung der Schöpfe
erreicht war und eine dezente
Rotfärbung das Grün ergänzte.
In der Vase gingen die Halme
zuweilen bereits in die Trockenphase über.
Ammi majus ‘Graceland’
(Kieft)
1
2
3
4
1
2
3
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DA KW 14
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2
KW 20
38–39
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2
KW 20
39, 42
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KW 20
2
➜➜ Scabiosa stellata ‘Sternkugel’ (Skabiose): Die schönen
kugeligen Samenstände der
Sternskabiose können nicht
nur als Trockenblume, sondern
auch in frischen Blumenarrangements Verwendung finden.
Die vergleichsweise kurzen
Stiele werden für diese Zwecke
angedrahtet.
Sie lässt sich zeitig aussäen
und pflanzen. Späte Sätze ha-
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Amaranthus cruentus
‘Tower Green’ (Wyss)
Amaranthus cruentus
‘Tower Red’ (Wyss)
Amaranthus cruentus
‘Velvet Curtains’ (Muller)
Ammi visnaga ‘Casablanca’
(Kieft)
Anethum graveolens
‘Green-Yellow Cut’ (Weigelt)
Capsicum annuum
‘Cutbowl Orange’ (Florensis)
Capsicum annuum
‘Cutbowl Red’ (Florensis)
Capsicum annuum
‘Cutbowl Yellow’ (Florensis)
Capsicum annuum
‘Cutcone Orange’ (Florensis)
Capsicum annuum
‘Cutcone Red’ (Florensis)
Capsicum annuum
‘Cutcone Yellow’ (Florensis)
Capsicum annuum
‘Garda Tricolore’ (Kieft)
Carthamus tinctorius
‘Espo Gold-Orange’
(Syngenta Seed S &G)
Gypsophila elegans
‘Carminea’ (Muller)
Gypsophila elegans
‘Covent Garden’ (Flecke)
Gypsophila elegans
‘Kermesina’ (Nebelung)
Gypsophila elegans
‘Market Growers’
(Syngenta Seed S & G)
Vasenhaltbarkeit in
Tagen in
Wasser
12
mit BFH
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KW 20
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KW 29
DA KW 14
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DA KW 14
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DA KW 29
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Fortsetzung siehe nächste Seite
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pf l a n z e n + sor t ime n t e
Anbauwürdige einjährige Beiwerksarten aus dem Freiland (Forts.)
Art ‘Sorte’
(Saatgutherkunft)
Anbausatz
Erntezeitraum in
Woche
Ertrag
Stiele/
m²
Länge
in cm
Gypsophila elegans
‘Maxima Alba’ (Nebelung)
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Gypsophila elegans
‘Monarch Covent Garden’
(Chrestensen)
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Ireland’ (Syngenta Seed S&G) 2
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Panicum virgatum
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‘Goldfountain’
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(Syngenta Seed S&G)
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Scabiosa stellata
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‘Sternkugel’ (Dittmar)
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Talinum paniculatum
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‘Kingswood Gold’ (Wyss)
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Tanacetum parthenium
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‘Rotary’ (Kieft)
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‘Schneeball-Schnitt
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Freilandselektion’ (Weigelt)
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Tanacetum parthenium
‘Snow Star’ (Kieft)
KW 20
KW 29
KW 20
KW 29
26–30, 41–43
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Gypsophila elegans ‘Rosea’
(Chrestensen)
Tanacetum parthenium
‘Vegmo Single’
(PanAmerican Seed)
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Staffelanbau nicht
immer möglich
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DA = Direktaussaat, KW = Kalenderwochen, BFH = Blumenfrischhaltemittel
ben nicht genügend Zeit zum
Ausreifen der Samenstände.
➜➜ Talinum
paniculatum
‘Kingswood Gold’: Diese eher
unbekannte Pflanzenart wird
im englischsprachigen Raum
Fameflower, die Ruhmesblume,
genannt. Über zunächst gelbgrünen, später auch dunkelgrüneren sukkulenten Blattrosetten strecken sich stabile Triebe.
An ihnen bilden sich rote, nur
0,4 cm große kugelige Früchte.
Ihre rosa Blüten sind eher unscheinbar.
24
Die Art eignete sich lediglich
zur Anzucht in Vorkultur. Einmal fruchtend, remontierten
die kräftigen Pflanzen sehr gut.
Die Triebe wirkten in kleinen
Bunden deutlich üppiger als
einzeln und dürften etwas Besonderes darstellen. Geerntet
werden die fruchtbesetzten
Triebe.
➜➜ Tanacethum parthenium
(Mutterkraut): Durch den
sprayigen Aufbau kann Tanacetum gut als apartes Beiwerk in
Sträußen dienen. Von den im
20 gepflanzten Sortimente zu
kräftigen Beständen heran. Die
Pflanzen remontierten stark,
sodass sich gestaffelte Aussaaten nicht immer lohnen
dürften. Die späteren Sätze waren zudem deutlich heterogener. Kurzstielige Triebe wurden im Versuch nicht geerntet.
Sie könnten aber in der Kranzbinderei oder Gesteckanfertigung Verwendung finden. Auf
einen Befall mit Blattläusen ist
zu achten. Wenn die Hälfte der
1 bis 2 cm großen Blüten geöffnet ist, kann geschnitten werden.
Versuchsjahr getesteten sechs
Tanacetum–Sorten erwiesen
sich vor allem die Neueinführungen als geeignet. ‘Snow
Star’, ‘Vegmo Single’ und ‘Rotary’ blühen kamilleähnlich. Die
äußeren weißen Blüten sind
bei ‘Rotary’ röhrenförmig und
zart, sodass die Blumen ein gut
strukturiertes Aussehen haben.
Mit weißen runden Blumen ohne Zungenblätter blüht ‘Schneeball-Schnitt-Freilandselektion’.
Während die Direktaussaat
in Woche 14 zu keinem Erfolg
führte, wuchsen die in Woche
Die Vielfalt ansprechender Freilandschnittkulturen stellt für
Erwerbsgärtner und Floristen
eine Chance zur Sortimentsergänzung und Profilierung dar.
Nicht alle Arten und Sorten
eignen sich dabei gleich gut für
den gestaffelten Anbau in Sätzen. Kulturdauer, Wärmebedürfnisse und von der Tageslänge abhängige Reaktionen können die Ursache sein. Bei der
Auswahl der Arten und Sorten
sind Standortbedingungen, Absatzwege, Kundenstruktur und
Nachfrage zu beachten. Indirekt absetzende Unternehmen
werden zumeist eine andere
Artenvielfalt und einen größeren Anbauumfang je Satz und
Sorte wählen als Einzelhandelsgärtnereien. Die Transporteignung der geschnittenen Stiele
kann hierbei bestimmendes
Kriterium sein.
In der Saison 2007 werden
auf dem Probefeld in DresdenPillnitz die diesbezüglichen
Empfehlungssortimente
der
letzten drei Jahre wiederholt
getestet und verglichen. Fachbesucher können nach Voranmeldung diese besuchen und
sich Anregungen holen.
Marion Jentzsch,
Sächsische Landesanstalt für
Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau
Dresden-Pillnitz
Bilder: Dallmann
35/2007