Ferrari 250 S - Daimler-Blog
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Ferrari 250 S - Daimler-Blog
Ferrari 225 S Ferrari schickt 1952 eine unbekannte Größe zur Mille Miglia: den neuen, in nur einem Exemplar gebauten Rennsportwagen-Prototyp 250 S mit Coupé-Karosserie von Vignale. Ein „experimentelles, leichtes Coupé“ nennt die englische Zeitschrift „Motor Sport“ im Juni 1952 den 250 S – und gibt im ersten Rennbericht den Hubraum fälschlicherweise mit 2.700 Kubikzentimeter an. Die Verwechslung ist nachvollziehbar, denn nach vier Siegen in Folge bei dem 1000-Meilen-Rennen schickt Ferrari eine große Werksmannschaft auf die Strecke, um sich erneut den ersten Platz im Gesamtklassement zu sichern. Und die meisten Piloten – nämlich Biondetti, Castelotti, Bornigia, Scotti sowie Vittorio und Paolo Marzotto – fahren dabei eben den 2,7-Liter-Rennsportwagen Ferrari 225 S. Das spätere Siegerfahrzeug von Giovanni Bracco und Alfonso Rolfo basiert auf diesem 225 S, der wiederum erst 1952 vom Ferrari 212 abgeleitet worden ist. Herzstück des Coupés ist ein V12-Motor mit 2.953 Kubikzentimeter Hubraum und einer Leistung von 230 PS (169 kW) bei 7.500/min, für die Gemischbildung waren drei Weber-Vergaser vom Typ 36 DCF verantwortlich. Seinen Namen erhält der Rennsportwagen vom aufgerundeten Hubraum je Zylinder. Der 250 S ist ein technisch vergleichsweise konservativ ausgelegter Wagen: Die Basis bildet ein Stahlrohrrahmen mit aufgesetzter Karosserie, das Fahrwerk mit 2.400 Millimeter Radstand hat Doppelquerlenker vorne und eine Starrachse hinten, verzögert wird mit Trommelbremsen an allen vier Rädern. Ein Fünfgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft des Motors an die Hinterräder. Das Aggregat des 250 S basiert auf dem von Gioacchino Colombo für Ferrari entwickelten und erstmals 1947 im 125 S eingesetzten 1,5-Liter-Motor. In den Folgejahren steigert Ferrari den Hubraum dieses Motors kontinuierlich, indem die Bohrung bei gleichbleibendem Hub von 58,8 Millimeter vergrößert wird. So kommen Varianten von Colombos V12-Maschine in den Typen 159, 166, 195 und 212 zum Einsatz, während die Grundkonstruktion beibehalten wird. Auch der auf 73 Millimeter aufgebohrte Motor des 250 S folgt den Grundlinien des Colombo-Entwurfs mit seinem Bankwinkel von 60 Grad und der Auslegung mit einer oberen Nockenwelle je Zylinderbank. Der Ferrari 250 S begründet eine ganze Familie von Sportwagen und Rennsportwagen der italienischen Marke, die bis Mitte der 1960er-Jahre gebaut werden. An den Sieg Braccos bei der Mille Miglia erinnert dabei der im Herbst 1952 präsentierte Typ 250 MM. Zu den bekannten Typen der Modellreihe gehören der 250 Testa Rossa von 1957 sowie 250 GTO und der 250 GT Lusso von 1962. Baujahr:1952 Zylinder: V12 Hubraum: 2.715 cm³ Leistung: 210 PS/ 154 kW Bei Umdrehungen: 7.200/min Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h