Thema Demenz
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Thema Demenz
Aktuell Hygiene im Krankenhaus Seite 20 Im Fokus Stammzell-Therapie im St. Josef-Hospital Seite 34 Thema Demenz – wie Betroffene und Angehörige damit umgehen können Seite 6 Ausgabe 4/2010 KKEL-Magazin KKEL Magazin • Inhalt In diesem Heft KKEL 4 St. Antonius-Krankenhaus 15 St. Barbara-Hospital 18 Seniorenzentrum St. Hedwig 33 St. Josef-Hospital 34 3 Editorial 4 Neue Beatmungsgeräte für die Intensivstationen 5 Heike Gebhard ist vom Konzept des Seniorenzentrums St. Hedwig überzeugt 6 Thema Demenz – wer oder was wir sind, löst sich langsam auf 9 Thema Schulungsreihe ‚Demenz – verstehen und helfen‘ 9 Thema Demenzcafé in Vorbereitung 10 Thema Fachstelle Demenz 11 Thema Forum ,Lebenswert mit Demenz‘ 12 Thema Demenz – aus einem runden Tisch wird eine runde Sache 13 Thema Informationsstunde Demenz 14 Joachim Poß traf im Seniorenzentrum St. Hedwig „Experten fürs Leben“ 15 Warum wir Menschen Weihnachten so gerne Süßes essen 18 Mit „grünem Licht“ die Prostata verkleinern 20 Aktuell Den Keimen im Krankenhaus den Kampf ansagen 24 Interview Beratung in allen Fragen des Gesundheitsschutzes 27 „Grüner Haken“ für Selbstbestimmung und Menschenwürde 28 Betriebsfest Hauptgewinn – ein Fernseher! 30 Notfallpraxis bleibt in Gladbeck 31 Bewohner und Gäste sind mit dem Seniorenzentrum St. Hedwig sehr zufrieden 32 Herr Doktor, ich hab' da mal eine Frage 33 „Am besten jede Woche so ein Fest!“ 34 Im Fokus Hochdosistherapie und Autologe Stammzelltransplantation im St. Josef-Hospital 38 Neuer Linearbeschleuniger: „Testpatient“ war ein Kürbis 40 „Krankenhaus statt Kanzel“ – feierliche Verabschiedung des Geschäftsführers Josef Kramer in den Ruhestand 43 Organistin feierte ihr 25-jähriges Dienstjubiläum 44 Ehrenamtlicher Patientenfürsprecher Willi van Oepen beendete seine 15-jährige Tätigkeit 45 Klang-Therapie hilft Wachkoma-Patienten 46 Seelsorge 47 Rätsel 48 Rezepte 50 KKEL im Überblick 53 Anfahrt 54 Impressum KKEL Magazin • Editorial Editorial Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, liebe Leserinnen und Leser, en und n h I t h wünsc n o i achten t n k h a i d e e W R e Die ien froh es Jahr! l i m a F Ihren des neu n u s e g und ein Weihnachten steht vor der Tür – für viele wieder Zeit, in gemütlicher Runde mit Familie und Freunden zusammenzusitzen und den Duft von Kerzen und Plätzchen zu genießen. Dass dies für uns Menschen eine „Belohnung“ ist, können moderne neurobiologische Forschungen nachweisen – lesen Sie hierzu den Bericht auf Seite 15. Ein Kürbis als „Patient“? – Mit dieser außergewöhnlichen Demonstration zeigten die Mitarbeiter des Strahlentherapiezentrums Emscher-Lippe – STZEL – am St. Josef-Hospital in Gelsenkirchen-Horst, dass mit den neuen, modernen Geräten eine schonende und effektive Krebstherapie möglich ist. Bei einem Tag der offenen Tür konnten Gäste, Mitarbeiter und Besucher sich über das Leistungsspektrum der Praxis und der strahlentherapeutischen stationären Klinik des Krankenhauses informieren. Über die Tätigkeit als Betriebsärztin für die Katholischen Kliniken EmscherLippe berichtet Dr. med. Hiltrud Verse. Ihr Tipp im Hinblick auf die kalte Jahreszeit: Impfschutz nicht vernachlässigen! Schließlich ist nachgewiesen, dass jeder Mensch das Grippevirus unwissentlich an ca. 20 Mitmenschen weitergeben kann. Diese Infektionskette kann durch eine Grippeschutzimpfung unterbrochen werden. Das Interview finden Sie auf Seite 24. Wir berichten ausführlich über das Thema Demenz – hier haben sich die drei Krankenhäuser der KKEL, das St. Barbara-Hospital Gladbeck, das St. JosefHospital Gelsenkirchen-Horst und das St. Antonius-Krankenhaus BottropKirchhellen zum KKEL Demenzzentrum zusammengeschlossen, um Diagnostik und Therapie dementiell erkrankter Patienten zu optimieren. Dank der Kooperation können alle an der Behandlung Beteiligten nun schneller und umfassender agieren. Bei der Lektüre dieser und anderer Themen des KKEL-Magazins wünschen wir Ihnen viel Freude und gute Unterhaltung. Ihre Katholischen Kliniken Emscher-Lippe 3 KKEL Magazin • Neue Beatmungsgeräte für die Intensivstationen Die Patienten erhalten nur so viel Unterstützung wie nötig – die Lunge wird weniger belastet Seit Ende August 2010 hat eine völlig neue Beatmungstechnologie auf den Intensivstationen des St. Barbara-Hospitals Gladbeck und des St. Josef-Hospitals Gelsenkirchen Einzug gehalten. Das Projekt umfasst zehn Geräte der Schweizer Firma Hamilton und der Firma Heinen und Löwenstein (Bad Ems). Dabei hat sich Dr. med. Rainer Wendland, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, vor dem Kauf ein genaues Bild gemacht und nach verschiedenen Probestellungen die Geräte Hamilton C2 und Hamilton G5 favorisiert. Im Einsatz: Moderne Beatmungsgeräte auf den Intensivstationen Das besondere an diesen Beatmungsgeräten ist zum einen die Bedienerfreundlichkeit durch übersichtliche Menüführungen. Dadurch können Fehlbedienungen minimiert werden. Sie bieten aber auch einen Innovationsschritt in der Beatmungstechnik: Das Ziel moderner Beatmungstherapie, die frühestmögliche Spontanatmung des Patienten, kann durch angepasste unterstützende Beatmung erreicht werden – zum Beispiel durch Beatmungsformen wie ASV (Adaptive support ventilation). Diese intelligente Beatmungsform passt die Beatmung optimal an die Erfordernisse der Patientenlunge an. Das Ergebnis ist die jeweils ideale Unterstützung des Patienten mit der geringsten Gefahr einer Druckschädigung der Lunge. Bei beginnender Spontanatmung wird der Patient bei jedem Atemzug bestmöglich unterstützt, so dass die Spontanatmung gefördert wird. Dieses ermöglicht ein früheres und komfortables Entwöhnen (Weaning) vom Respirator. Selbstverständlich sind alle anderen etablierten Beatmungsformen mit den neuen Respiratoren ebenfalls möglich. Die Beatmungsgeräte eignen sich außerdem aufgrund langer Akkulaufzeiten auch für den innerklinischen Transport, so dass Patienten nicht mehr unnötigerweise vom Respirator getrennt werden müssen. Der Hamilton G5 verfügt ferner über die Möglichkeit des Lachmann-Messmanövers, so dass bei komplizierten Beatmungssituationen der sogenannte best peep für den Patienten ermittelt werden kann. Dabei wird die Lunge mit einem auf die jeweilige Beatmungssituation angepassten Überdruck beatmet und so der notwendige Sauerstofftransport von der Lunge in das Blut verbessert. Jetzt ist auch die Messung des Kohlendioxids (CO2) in der Ausatemluft möglich. Über die CO2-Messung lässt sich die Beatmung noch genauer steuern, außerdem ist indirekt die Bestimmung des Kalorienbedarfs möglich. Wegen des hohen Gasflusses, der mit den neuen Beatmungsgeräten möglich ist, bieten sie auch eine komfortable Möglichkeit, Patienten nichtinvasiv über Gesichtsmasken die notwendige Atemunterstützung zu bieten. 4 KKEL Magazin • Seniorenzentrum St. Hedwig Heike Gebhard, MdL „Der respektvolle und liebevolle Umgang mit den Bewohnern hat mir gut gefallen“ Heike Gebhard ist vom Konzept des Seniorenzentrums St. Hedwig überzeugt Heike Gebhard, MdL und Aufsichtsratsmitglied der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe GmbH, überzeugte sich bei einem persönlichen Besuch davon, dass die Nutzungsänderung und der damit verbundene Umbau des Seniorenzentrums St. Hedwig in Gelsenkirchen-Resse ein richtiger Schritt war. Begleitet vom damaligen Geschäftsführer Josef Kramer, Pflegedirektorin Beate Thiehoff und der Leiterin des St. Emmaus-Hospizes, Marion Eichhorn, besuchte sie das Seniorenzentrum inklusive der Kurzzeitpflege, die Wachkoma-Station und das Hospiz. Der Bedarf für solche Einrichtungen in Gelsenkirchen liegt in Anbetracht der demografischen Entwicklung auf der Hand. Heike Gebhard hat hier als gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion eine breite Parlamentsmehrheit organisiert, um die palliative Versorgung der Menschen in NRW zu verbessern. Dazu gehören für sie auch Hospize, in denen die unheilbar kranken Menschen nicht nur versorgt werden, sondern ihre letzte Lebensphase in Würde und mit Freude erleben. „Es herrscht keine Krankenhausatmosphäre, so dass die Familien und Freunde mit ihren sterbenskranken Angehörigen schöne Stunden verbringen können“, ist das Fazit der Politikerin. Ähnliches gilt für die Kurzzeitpflege im Seniorenzentrum. Immer häufiger werden Menschen aus Kranken- häusern entlassen, die aber nicht mehr allein in ihrem Haushalt zurechtkommen. Die Zeit, bis eine endgültige Lösung mit den Betroffenen und ihren Angehörigen gefunden wird, muss so überbrückt werden, dass der Lebensmut gestärkt wird. Auch pflegende Angehörige brauchen Urlaub, um neue Kräfte zur Pflege ihrer Lieben zu tanken. Dann brauchen sie die Gewissheit, dass ihre Angehörigen sich während ihrer Abwesenheit wohl fühlen und gut versorgt sind. „Mein Eindruck beim Besuch des Seniorenzentrums hat dies mehr als bestätigt“, so Heike Gebhard. „Die individuelle Gestaltung mit vielen historischen Gegenständen, die den Alltag der Senioren und Seniorinnen geprägt haben, der respektvolle und liebevolle Umgang mit ihnen haben mir außerordentlich gut gefallen.“ Der Besuch einer Wachkoma-Station ist immer bedrückend. Zu sehen, wie ehemals gesunde und zumeist noch junge Menschen nun auf vielerlei Hilfe angewiesen sind, lässt einen nicht kalt. Da macht es Mut zu sehen, dass kein einziger Patient aufgegeben wird, sondern alles unternommen wird, ihn zu aktivieren. Der sichtbare Erfolg gibt diesem Konzept recht: Manche lernen wieder sitzen, andere können sich – ggf. mit Unterstützung – wieder mitteilen. Heike Gebhard: „Es ist sicher für niemand erstrebenswert, in eine solche Einrichtung zu kommen, aber es ist gut zu wissen, dass es sie gibt, falls man sie braucht.“ 5 Deme KKEL Magazin • Thema „Wer oder was wir sind, löst sich langsam auf“ Immer mehr Menschen leiden an Demenz – das stellt die Betroffenen und ihre Umwelt vor große Herausforderungen Keine andere Erkrankung trifft so sehr den Lebensmittelpunkt des Einzelnen wie eine Demenz. Der eigentliche Kern unserer Person, über den wir uns definieren, wird zunehmend bedroht. Wer oder was wir sind, löst sich langsam auf; am Ende sehen Familien und Freunde einen dementen Menschen nicht mehr als denjenigen an, den sie lange Jahre gekannt haben. Oft bleibt das Gefühl zurück, dass es sich bei den Betroffenen in späten Stadien der Erkrankung nur noch um eine leere äußerliche Hülle handelt. Das Leben mit einer Demenz beeinträchtigt nicht nur den Betroffenen, sondern ganz massiv auch das soziale Umfeld. Meist sind es engste Angehörige, die sich aufopferungsvoll kümmern, sich aber oft hilflos in einer Lebenssituation wiederfinden, die so ganz anders ist, als sie sich das noch vor kurzer Zeit vorgestellt hatten. Es gibt mittlerweile kaum noch eine Familie, die nicht betroffen ist – quer durch alle sozialen und beruflichen Schichten. Es gibt kaum jemanden, der erstmalig mit dem Thema konfrontiert wird und schon komplett informiert ist. Umso wichtiger ist eine fachlich und menschlich kompetente Beratung. Zunächst steht eine ausführliche und sichere Diagnostik im Vordergrund, da eine Zuordnung, ob es sich überhaupt um 6 eine solch schwer wiegende Erkrankung handelt, nicht einfach ist. Dies ist nicht zu vernachlässigen, da man davon ausgehen kann, dass ca. 10 – 30 % der Menschen, die mit demenzähnlichen Beschwerden auffallen, letztlich eine behandelbare Ursache haben. Eine individuell zugeschnittene Therapie sowie umfassende Betreuungsangebote auch für Angehörige schließen sich an. Hierzu bieten die Katholischen Kliniken EmscherLippe an ihren Standorten St. Josef-Hospital Gelsenkirchen, St. Antonius-Krankenhaus Bottrop und St. Barbara-Hospital Gladbeck ein multiprofessionelles Angebot zur Behandlung dementer Patienten an. Im KKEL Demenzzentrum werden alle Kräfte gebündelt, um die Betroffenen bestmöglich zu versorgen. Dort wird ein Diagnostik- und Behandlungsangebot für sämtliche Patienten mit dementiellen Erkrankungen vorgehalten. Es reicht von der Frühdiagnostik (auch ambulant) über die tagesklinische Behandlung bis hin zur vollstationären Behandlung auch schwer dementer Patienten. In der Klinik für Neurologie am St. Barbara-Hospital (Leiter: Chefarzt Dr. med. Heinz-Dieter Oelmann) besteht die Möglichkeit der gesamten invasiven und nicht invasiven Frühdiagnostik dementieller Syndrome einschließlich exakter testpsychologischer Untersuchungen. Die Geriatrie am St. Josef- enz • Thema KKEL Magazin Recklin gha ner str. alds Hedw ig tr. . Ew - enstr nstr. ken Ahor Oem user Str. Arm iniu Mi . sstr dd el i E Seniore irch en er St erstr. r. Kirchhe Wied p ts t Feldhausener Str. r. AS Kir chhelle Bottro 4) 3 AS Ess Gladbeen/ ck rte 2 str. Str. user - Ew Ahornst alds ken str. er ner Kärn tene . B re u k e reslit r dd Mi k dbec Gla Oem orst r hovebruch L eh r tr. Alleest B ra u c ks tr. Kar n Str. ssener Altene ch br u O Münsterstr. Str. cker Gla dbe str . te n Ga r Alleestr. An St-Johannes kirc lsen per S tr. Bottro St r. tr. Esse ner Hor Heßle r Ri ng Rudol Bertra fPlatz m- B ue rer Str. r. Rhein- Herne -Kan al 1$ enesse Gr oth us st r . AS Ge .-Heßl er ch AS E.Alt rstr. br u er Str . essen Alten Nord er S t ap Essener Str. n o ve Kar n B ra u c ks tr. Str. te rs Ho tr. rS te rs Ho h u s s t r. AS Ge.-Heßler AS Ess en- cker Altenessener Str. ch br u o ve Leh rh ster Str. tr. rS Karna p tr. B ra u c ks Gladbecker Str. Gro t Gla dbe r Str. sene Es B ra u c ks tr. Kar n Str. Str. cker ssener Gla dbe Altene n ch Essener St r. 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Bertr tr Platz r S en er er S t r. Bu ere r Es Gla db eck A n der Re nn ba hn Bra uc kst r. Bottroper Str. An der Re nn bah Was ist „Demenz“? Eine Demenz (lat. Dementia „ohne Geist“ bzw. Mens = Verstand, de = abnehmend) hn r St rR rum ba rste de Bottr zzent der r St. Jos . S tr B rauckstr. ation nn Ho rer form KKE DemeL n An Str. Str. B ue St us st r . AS Ge. -Heßle 2 ion Ri n g Rudol Bertra fPlatz m- B uerer AS Ess Gladbeen/ ck ten-In 31 g ellen ellen In f o r m at oth 4) er Ho Essener St r. Münsterstr. H a es Johann An St- tr. Allees Str. per ttro r. r St ne he kirc lsen Ge ch Essener St r. tr. r. r. B ra u c ks ts t Os Gladbecker Str. . terstr Müns r Str . ene nkirch Gelse Feldhausener Str. r. Turfst r. str. p ts t tient en- ster tr. k dbec Gla ün ns H au . er Str M r te AS Kir chh Horst r. g orter Str. r r. st str. tf Ren pfst t r. Rin Kirch Patie n Re r. llener ho oper r. der St Kirchhe AS Her ten ü de St. Jos Gelsenki ef-Hosp rchen-Ho ital rst Kärn tene An Karnaper tr. tr. 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St. Jos Gelsenki ef-Hosp rchen-H ital um KKEL enzzentr Dem 224 Kath oli Emsc sche Kli nike her-L n ippPatienten-Information e Gm bH KKE Ltr. gha n 31 Str . He Recklin Lange Str. t r. str. Ress es ng Patie ch Ga r n H au g St r. str. len rin ital Es s e n e r S t r. 224 ck rd St. Bar Gladbeckbara-H osp Marktst r. r te . s tr . er Str üh H o c hs t r. Böni Bottroper Str. M 31 Wilhelmstr. r. AS Ess 2 en/Gla dbe No Humboldtstr. on Katholische Kliniken 52 rmati f 224 n-Info- KKEL Emscher-Lippe GmbH nte Str. g Horst Mittelstr. ntfo rte Barbara r S Str. tr. Esse ner str . An St-Johannes Alleestr. te n Re Bottroper benstr. r. Gra st Schützens t pf str. 4) Str. ho d AS Kirchhellen r-A ll ee e n a ue Fr.-Ebert- de Str. ie M str. ün ster 223 rter W K.-A tf o tr. Münst per S tr. r. r St ne he kirc lsen Ge up Ha n Re ds Kirch orter Str. Kirchstr. r. ts t Postallee h Feldha Str. usener Rin tf Ren fstr. 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Die Klinik für Psychiatrie/Psychotherapie und Gerontopsychiatrie am St. Antonius-Krankenhaus Bottrop-Kirchhellen (Leiter: Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Bunse) versorgt stationär und teilstationär die Einwohner der umliegenden Städte. Zum Behandlungsteam gehören psychiatrische Fach- und Assistenzärzte, Diplom-Psychologen, in psychiatrischer Pflege ausgebildete Krankenschwestern und Krankenpfleger, Ergotherapeuten, Bewegungstherapeuten sowie Sozialarbeiter. Auf der integrativ geführten geriatrisch-psychiatrischen Station erfolgt eine umfassende ganzheitliche Versorgung der älteren Patienten durch Fachärzte für Psychiatrie und Geriatrie. Außerdem gibt es in den Krankenhäusern der KKEL zusätzlich spezielle Angebote für Demenzkranke und ihre Angehörigen (siehe Seite 9 ff.). ist ein Defizit in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, das zu einer Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt und meist mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns einhergeht. Betroffen sind vor allem das Kurzzeitgedächtnis, aber auch das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik; bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur. Maßgeblich ist der Verlust bereits erworbener Denkfähigkeiten. Heute sind verschiedene Ursachen von Demenzen geklärt; einige Formen können in gewissem Umfang behandelt werden, d.h. die Verschlechterung der Symptomatik kann im Anfangsstadium einer Demenz verzögert werden. Die am häufigsten auftretende Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Eine Demenz kann auf ganz verschiedenen Ursachen beruhen, für die Therapie ist die Klärung dieser Unterscheidungsmerkmale wichtig. (Quelle: Wikipedia) Das komplette Leistungsangebot mit allen Kontaktadressen und Ansprechpartnern ist aufgeführt im Flyer „KKEL Demenzzentrum“, der kostenlos bei den genannten Fachabteilungen angefordert werden kann. 7 KKEL Magazin De • Thema Demenz ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters Krankheitshäufigkeit in 1000 Fällen Altersgruppe Männer Frauen 65 - 69 35,2 24,4 70 - 74 46,2 61,7 75 - 79 57,7 109,7 80 - 84 62,4 169,4 85 - 89 27,8 132,5 ≥ 90 28,9 138 Die Menschen werden immer älter. Von heute 1,3 Millionen Demenzerkrankten in der Bundesrepublik Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf voraussichtlich 2,6 Millionen in 2050 ansteigen. Altersaufbau: 2010 Deutschland Männer 600 300 Tausend Altersaufbau: 2050 Deutschland 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 40 Frauen Männer 40 30 30 20 20 10 10 0 300 600 Tausend Altersgruppen 8 50 600 300 Tausend 0 Frauen 300 600 Tausend Altersgruppen <20 20 – 69 70+ Gesamt 15 54,1 12,4 81,5 18 66 15 100 <20 20 – 69 70+ Gesamt Mill. 10,7 40,3 18,4 69,4 Mill. % 15 58 26 100 % emen KKEL Magazin • Thema Schulungsreihe ‚Demenz – verstehen und helfen‘ St. Josef-Hospital Qualifikation zur Betreuung von Menschen mit Demenz schließt mit einem Zertifikat ab Erneut wurden 22 Gelsenkirchener mit einer 30-stündigen Basisqualifikation zum Umgang mit Menschen mit Demenz ausgebildet. Ermöglicht durch einen finanziellen Zuschuss der AOK bietet die Caritas „Fachstelle Demenz“ im St. Josef-Hospital Horst in Kooperation mit dem Elisabeth-Krankenhaus Erle diese Schulungen an. Darin wird über das Krankheitsbild Demenz, die belastende Situation der Angehörigen und über den Umgang mit Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, informiert. Die Leitung der Schulungsmaßnahme übernahmen Marita Ingenfeld von der „Fachstelle Demenz“, Kerstin in der Beek vom Elisabeth-Krankenhaus Erle und Margit Uhlenbrock-Rick, Stationsleitung Geriatrie des St. JosefHospitals. Sie machten die Absolventen fit für den Umgang mit dementen Patienten: Marita Ingenfeld, Kerstin in der Beek, Margit Uhlenbrock-Rick, v.l. Die Schulung endete am 25. September mit der Übergabe der Zertifikate, wobei auch Margit Uhlenbrock-Rick diese Auszeichnung erwarb. Die Zertifikate berechtigen zur Tätigkeit bei niedrig schwelligen Hilfen nach § 45 SGB XI. Die Absolventen können nun in Betreuungscafés, Betreuungsgruppen oder bei Betreuungen im häuslichen Bereich tätig werden – dies z.B. als stundenweise Entlastung für pflegende Angehörige. Die nächste Basisqualifikation beginnt ab dem 10. März 2011. Weitere Informationen sind erhältlich unter der Telefonnummer (0209) 504 - 71 26. St. Antonius-Krankenhaus „Demenzcafé“ in Vorbereitung Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Gerontopsychiatrie am St. Antonius-Krankenhaus in BottropKirchhellen wird im Frühjahr 2011 ein „Demenzcafé“ eröffnen. Dabei handelt es sich um ein niedrigschwelliges Angebot für Demenzkranke und deren Angehörige, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und bei Bedarf medizinische Abklärung und pflegerische Versorgung anzustoßen. Weitere Details wie Öffnungszeiten usw. werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben. Die Teilnehmer der jüngsten Schulungsreihe „Demenz – verstehen und helfen“ 9 KKEL Magazin • Thema St. Josef-Hospital „Fachstelle Demenz“ Dem Dass Menschen mit einer Demenz ganz besonders unter einem Krankenhausaufenthalt leiden, ist inzwischen eine belegbare Erkenntnis. Aufgrund der ungewöhnlichen Bedingungen, Abläufe und der fremden Personen verlieren die Patienten rasch ihre Sicherheit und reagieren mit noch größerer Verwirrtheit, Unruhe, teils Aggressivität. Mediziner, Pflegende wie auch Angehörige stehen meist ratlos vor dieser Situation. Mit der Einrichtung einer Außenstelle der Caritas „Fachstelle Demenz“ seit April 2010 setzt das St. Josef-Hospital auf das positive Wirken eines interdisziplinären, trägerübergreifenden Zusammenwirkens zum Wohle der Patienten mit Demenz und ihrer Angehörigen. Die Umsetzung dieses außergewöhnlich angelegten Ansatzes umfasst bislang: • die Einrichtung eines interdisziplinären Teams im St. Josef-Hospital zum gemeinsamen Austausch und zur Planung von Maßnahmen. • die Beratung von Angehörigen. • Qualifizierungsmaßnahmen für Angehörige, haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen. • den Aufbau von Gruppenangeboten für Angehörige, wie auch früh diagnostizierte Betroffene. • die Vernetzung und Kooperation mit Trägern und Einrichtungen in Gelsenkirchen zur Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen und Projekte. • gezielte Öffentlichkeitsarbeit Dem St. Josef-Hospital geht es mit der „Fachstelle Demenz“ vor allem darum, ein ganzheitliches Verständnis im Umgang mit der Krankheit zu fördern und die Bedingungen eines Krankenhausaufenthaltes für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu verbessern. Angehörige, wie auch ehren- und hauptamtliche MitarbeiterInnen bekommen Hilfen aber auch Hintergrundwissen zur Unterstützung und Entlastung des Alltags mit den Erkrankten. Den Betroffenen selbst soll bei Bedarf ‚eine Stimme verliehen‘ werden. Durch die bewusste Zusammenarbeit mit Trägern und Einrichtungen im Themenfeld Demenz in Gelsenkirchen wirkt das St. Josef-Hospital mit an der Entwicklung einer Kommune, die sich gegenüber Menschen mit Demenz offen und freundlich zeigt und den damit verbundenen Zukunftsaufgaben stellt. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll die Aufmerksamkeit für die Komplexität des Themas Demenz erhöht werden. Beratungszeiten gibt es in den Räumen der Fachstelle R 02, Haus B, EG: donnerstags 10.00 – 12.00 Uhr und n.V. MitMenschen. FürMe nschen. Kontakt Fachstelle Demenz im St. Josef-Hospital Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon (0209) 504 - 71 26 [email protected] www.kkel.de 10 Fachstelle Demenz Kirchstr. 51 45879 Gelsenkirchen Telefon (0209) 1 58 06 - 46 Telefax (0209) 1 58 06 - 45 [email protected] www.caritas-gelsenkirchen.de menz KKEL Magazin • Thema Forum ‚Lebenswert mit Demenz‘ Gelsenkirchen bündelt Aktivitäten, um eine lebenswerte Stadt für Demenzkranke zu sein Ein Netzwerk aus Diensten, Wohlfahrtsverbänden, Kirchengemeinden, der Alzheimer Gesellschaft und der Stadt Gelsenkirchen will künftig die Aktivitäten rund um das Thema Demenz bündeln und neue Impulse geben. Die Initiative für dieses Netzwerk haben Ärzte ergriffen, die in Gelsenkirchener Krankenhäusern, darunter auch im St. Josef-Hospital, demenzkranke Menschen behandeln. Zum Auftakt der Zusammenarbeit lud das Netzwerk am 2. Oktober 2010 zu einem Forum „Lebenswert mit Demenz“ ein. Bei Diskussionen, Fachvorträgen, Workshops und an InfoStänden konnten sich Betroffene, Angehörige, ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Interessierte austauschen und informieren. Nach dem Auftakt mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Grußwort der Gelsenkirchener Sozi- St. Josef-Hospital aldezernentin Henriette Reker setzten zwei Podiumsdiskussionen Akzente. Was zeichnet eine Stadt aus, in der ein Leben mit Demenz lebenswert ist? Welche Schritte zu einer solchen Stadt hat Gelsenkirchen bereits getan? Diese Fragen standen auch im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion. Eine weitere Podiumsrunde beschäftigte sich mit neuen Wohnformen wie zum Beispiel ambulant betreuten Wohngemeinschaften für demenziell veränderte Menschen. Bei beiden Diskussionsrunden wurde nicht nur eine Bilanz gezogen, sondern gefragt, welche Schritte auf dem Weg zu einer demenzfreundlichen Kommune in nächster Zeit zu gehen sind. In Vorträgen und Workshops wurden weitere Aspekte und Fragen aufgegriffen. So wurde unter anderem durch die Mitarbeiterinnen der Caritas „Fachstelle Demenz“ im St. Josef-Hospital verdeutlicht, dass Demenz auch ein Thema für Kinder und Jugendliche ist. Fragen rund um Demenz und Religiosität wurden ebenso thematisiert wie die Finanzierung von Hilfen. Dr. med. Andreas Reingräber, Chefarzt der Klinik für Geriatrie und der Geriatrischen Tagesklinik am St. Josef-Hospital, hielt einen Vortrag über Palliativ- und Schmerzmedizin bei Demenz. Zudem wurden ein Demenztest und medizinische Beratung angeboten. „Ich bin das noch“ – mit diesem Satz sprach das gleichnamige Theaterstück den Betroffenen, Erkrankten und ihren Angehörigen aus der Seele. Das Theater- und Chansonprogramm von und mit Petra Afonin setzte an diesem Tag den Schlusspunkt. Über den gesamten Tag gab es für Menschen mit Demenz, Betreuungsangebote mit Musik, Bewegung oder Aktivierung mit Hilfe einer Erinnerungsbox. Die Ergebnisse des Forums werden die Grundlage für weitere Aktivitäten des Netzwerks mit der Stadt Gelsenkirchen und über die Stadtgrenzen hinaus sein sowie den Betroffenen, den pflegenden Angehörigen und Professionellen neue Impulse geben. Das Forum Lebenswert mit Demenz ist ein Zusammenschluss verschiedener Träger, Einrichtungen und Dienste im Themenfeld Demenz. Dazu gehören: • die Stadt Gelsenkirchen • das Diakoniewerk Gelsenkirchen • der Evangelische Kirchenkreis Gelsenkirchen • das Mehrgenerationenhaus Gelsenkirchen • der Caritasverband Gelsenkirchen • das Infocenter Seniorennetz Gelsenkirchen • die AWO • das St. Josef-Hospital Gelsenkirchen-Horst • das Elisabeth-Krankenhaus Gelsenkirchen-Erle • das Marienhospital Wattenscheid • die Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen • die Alzheimer-Gesellschaft • die Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH (APD) 11 KKEL Magazin Dem • Thema St. Barbara-Hospital Demenz – aus einem runden Tisch wird eine runde Sache Erstes Gladbecker Demenz-Forum fand große Resonanz Der „runde Tisch Demenz“ trifft sich mittlerweile seit ca. eineinhalb Jahren. Dieser freiwillige Zusammenschluss der Berufs- und Interessensgruppen, die mit dem Thema Demenz in der Stadt Gladbeck zu tun haben, hatte bereits vor einem Jahr den umfassenden „Wegweiser Demenz – vom Umgang mit Menschen“ vorgestellt. Dort sind alle wichtigen Angebote für Betroffene und Angehörige festgehalten und vorbildlich dargestellt. Es war der ausgesprochene Wunsch des Arbeitskreises, es nicht bei dieser einmaligen Aktion zu belassen, sondern die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Aus der Redaktionsgruppe für den Wegweiser wurde rasch eine Organisationsgruppe für das erste Gladbecker Demenz-Forum am 15. September. Die Veranstaltung fand in der Stadthalle in Gladbeck statt und orientierte sich in der Organisation an den seit langen Jahren erfolgreichen Arzt-PatientenSeminaren. Im Foyer waren zahlreiche Informationsstände aufgebaut und die Besucher hatten zu Beginn der Veran- 12 staltung umfangreiche Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern. Die Mitglieder des „runden Tisches“ hatten darauf geachtet, dass die Stände dem Inhalt des „Wegweisers Demenz“ inhaltlich folgten, um Betroffenen und Angehörigen den Zugang zu erleichtern. Themenstände zur Diagnostik, Beratung, Selbsthilfegruppen, zu zahlreichen begleitenden Angeboten sowie zur ambulanten und stationären Pflege wurden ebenso häufig besucht wie die zur Tagespflege oder zur Rechtsberatung. Zudem war daran gedacht worden, für die Angehörigen den Besuch zu erleichtern, indem schwer Betroffenen ein Aufenthaltsort für die Dauer der Veranstaltung angeboten werden konnte. Die Stände waren von Beginn an sehr gut besucht und die Veranstalter konnten sich im Verlauf auch über eine volle Stadthalle freuen. Die offizielle Begrüßung übernahm Oberbürgermeister Ulrich Roland, der seinerzeit den „runden Tisch Demenz“ mit initiiert hatte. Der Festvortrag lautete „Demenz – Menschen, die sich und andere verwirren“. Um zu unterstreichen, wie wichtig die Arbeit und das Verständnis der Angehörigen bei dieser Erkrankung sind, hatte sich der „runde Tisch“ erfolgreich bemüht, einen Angehörigen zu finden, der sich den Fragen des Publikums stellte. Das Gespräch wurde von Bodo Dehmel geleitet, der in den letzten eineinhalb Jahren den „runden Tisch“ moderiert hatte und zusätzlich fachlich begleitet. Man kann den Erfolg der Veranstaltung daran messen, dass kaum jemand vor dem Ende gegen 19 Uhr die Stadthalle verließ. Der „runde Tisch Demenz“ wird seine Arbeit fortsetzen. Alle Mitglieder nehmen weiterhin teil, und das nächste Projekt wird bereits vorbereitet. Kontakt: Stadt Gladbeck (Amt für Familie, Jugend und Soziales) Christa Spickermann Telefon (02043) 99 20 80 St. Barbara-Hospital (Klinik für Neurologie) Dipl.-Psych. Vanya Taneva Telefon (02043) 278 - 4 56 40 menz KKEL Magazin • Thema „Informationsstunde Demenz“ Seit September 2009 gibt es am St. Barbara-Hospital die „Informationsstunde Demenz“. Diese richtet sich sowohl an Angehörige als auch an Betroffene und hat zum Ziel, umfassend über die verschiedenen Demenzformen, ihren Verlauf und Diagnostik sowie über mögliche Behandlungen zu informieren. In einem persönlichen Gespräch mit Diplom-Psychologin Vanya Taneva (telefonisch oder in den Räumen des St. Barbara-Hospitals) können individuelle Fragen zum Krankheitsbild und der derzeitigen Lebenssituation der betroffenen Person besprochen werden. • Wie kann der Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen und Stimmungslagen eines demenzkranken Angehörigen in häuslicher Pflege sein? • Was tun gegen den Fortschritt der nachlassenden geistigen Kräfte? • Wie kann die betreuende Person mit eigenen schwierigen Emotionen umgehen? • Was kann sie für sich selbst tun, um im Alltag Entlastung zu finden? Diesen und weiteren persönlichen Fragen widmet sich die „Informationsstunde Demenz“. Auch besteht durch das Mitwirken von Frau Taneva am „runden Tisch Demenz Gladbeck“ eine enge Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen, die an der Versorgung demenzkranker Menschen beteiligt sind. So können bei Bedarf weitere kompetente Ansprechpartner rasch herangezogen und für weiterführende Probleme adäquate Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Kontakt Informationsstunde Demenz Klinik für Neurologie Dipl.-Psych. Vanya Taneva montags von 11.00 – 12.00 Uhr Telefon (02043) 278 - 4 56 40 Autoren: Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Bunse Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie St. Antonius-Krankenhaus Dr. med. Heinz-Dieter Oelmann Klinik für Neurologie St. Barbara-Hospital Dr. med. Andreas Reingräber Klinik für Geriatrie / Geriatrische Tagesklinik St. Josef-Hospital Marita Ingenfeld Fachstelle Demenz St. Josef-Hospital Dipl.-Psych. Vanya Taneva Klinik für Neurologie St. Barbara-Hospital Andrea Petri Redaktion 13 KKEL Magazin • Seniorenzentrum St. Hedwig Gedankenaustausch mit Seniorinnen Politiker traf im Seniorenzentrum St. Hedwig „Experten fürs Leben“ Plauderten angeregt über frühere Zeiten: Joachim Poß (MdB) mit Seniorinnen an der Kaffeetafel Joachim Poß, MdB Im Rahmen der Caritas-Kampagne „Experten fürs Leben“ besuchte Joachim Poß am 24. August 2010 das Seniorenzentrum St. Hedwig in Resse. Ziel der Aktion war es, bekannte Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener zu einem Gedankenaustausch oder einer gemeinsamen Aktivität mit älteren Menschen aus der Stadt zusammenzubringen. Der Politiker traf eine Gruppe von acht älteren Damen: Asta Nebelsiek, Else Wüsthoff, Anna Dahmen, Marie Hütter, Irmgard Joswig, Else Bagger, Vera Pickel, Irmgard Rudnik berichteten in gemütlicher Runde über das Kochen, Backen und die Haushaltsführung in früheren Zeiten. Angeregt wurden sie dazu durch eine Reihe alter Küchen- und Haushaltsutensilien wie z.B. einer Kaffeemühle, eines alten Bügeleisens oder einer Milchkanne. Viele dieser Gegenstände riefen auch bei Poß Erinnerungen an die Kindheit wach und führten zu einem Gespräch über die Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten in Ernährung und Lebensweise ergeben haben. Für ihn war dieser Besuch eine interessante und wichtige Erfahrung, die auch das Bewusstsein für die Situation der Heimbewohnerinnen und -bewohner schärfe. Zugleich lernte er damit ein Betreuungsangebot kennen, das sich besonders gut für die Arbeit mit Demenzkranken eignet, die sich auch bei schweren Formen der Erkrankung häufig noch genau an viele Begebenheiten aus ihrer Kindheit und Jugend erinnern können. Der Caritasverband verbindet mit seiner Kampagne die Forderung nach selbstbestimmter Teilhabe im Alter und setzt sich für eine bewusste Gestaltung des Alters und mit alten Menschen ein. 14 KKEL Magazin • St. Antonius-Krankenhaus von Dr. med. Renate Schwemin-Masur Für unser Zusammenleben in der Gemeinschaft spielt es seit Urzeiten eine wichtige Rolle, besondere Begebenheiten zu würdigen und in deren Gedenken gemeinsam Feste zu feiern. Dabei werden in unserer Psyche zahlreiche positive Gefühle und Emotionen mobilisiert wie innerer Halt, Sinnhaftigkeit, Geborgenheit und Zusammenhalt. Und viele von uns fragen sich sicher manchmal, was genau dabei eigentlich aus medizinisch-psychischer Sicht mit uns und in uns geschieht. Antworten hierauf können uns moderne neurobiologische Forschungen und die Möglichkeiten funktioneller Bildgebung geben. In unserem Gehirn lösen bestimmte Ereignisse und Assoziationen ein eigenes Belohnungssystem aus. Besondere Stimuli lösen in lokal genau definierten Bereichen spezifische Reaktionen aus: schöne, ruhige Musik, ein Stück Kuchen oder Schokolade, der Geruch von Bienenwachskerzen oder die Umarmung durch einen geliebten Menschen. Soziale Interaktionen gehören zu den elementarsten und wichtigsten Stimuli für den Menschen überhaupt. Darum sind Glück, Freude und Gebor- Foto: Oliver-Weber_pixelio.de Warum wir Menschen Weihnachten so gerne Süßes essen genheit auf das engste mit positiver sozialer Gemeinschaft verknüpft. Festliche Ereignisse haben den Menschen schon immer Gelegenheit gegeben, näher zusammenzufinden und sich in Gemeinschaft zu erleben. Als Beispiele gemeinsamer Feste, die wir in unserem Kulturraum jedes Jahr feierlich begehen, kennen wir unter anderem Erntedank, Ostern und Weihnachten. Bald feiern wir das Weihnachtsfest miteinander. Dieser Anlass soll verdeutlichen, was uns zu diesem besonderen Fest innerlich bewegt und sich in ähnlicher Weise auf andere Feste übertragen lässt. Aus christlicher Sicht hat Gott die Welt in Gestalt eines neugeborenen Kindes betreten. Weihnachtslieder weisen daher oft Analogien zu alten Wiegenliedern auf, als sollten sie das ChristusKind beruhigen und beschützen vor den Gefahren dieser Welt. Die Rhythmen und Texte dieser Lieder haben vieles gemeinsam und vermitteln uns Feiernden innere Ruhe und Frieden inmitten des hektischen Alltages. Mit der beruhigenden Botschaft der wiegenden Musik übermitteln Botenstoffe entscheidende Signale in unserem Gehirn, sich der schützenden Geborgenheit der Gemeinschaft zu öffnen. Viele zu Weihnachten bereitete Speisen sind besonders süß, nahrhaft und haltbar. Solche Traditionen haben den Ursprung, dass in früheren Zeiten die Nahrung besonders im Winter knapp war. Tiefkühltruhen und volle Supermärkte sind erst eine Erfindung unseres Überflusses in der Moderne. Früher mussten Lebensmittel eingekocht oder geräuchert werden oder wurden durch Trocknen und Backen haltbar gemacht. Was an Früchten und Getreide vorhanden war, wurde meist intensiv gewürzt und dadurch desinfiziert. Anschließend wurde es gebacken, um es haltbar zu machen. Auf diese Weise wurde die Zeit bis zum Frühjahr überbrückt, bis wieder frische Nahrung zur Verfügung stand. Somit liegen die Wurzeln der Weihnachtsbäckerei im Haltbarmachen von Speisen. Nüsse sind auch heute noch Nervennahrung. Wer getrocknete Früchte, die ohnehin schon ausgereift 15 • Foto: Grace Winter_pixelio.de KKEL Magazin sind, mitbackt, konzentriert deren natürlichen Zuckergehalt auf ein geringes Volumen. Dadurch wird die Winternahrung so richtig süß. Süßspeisen wiederum verbessern unsere Stimmung, wie viele von uns wissen. Besonders Menschen, die in der dunklen Jahreszeit zu negativen Verstimmungen oder Depressionen neigen, lassen sich durch etwas Süßes oft positiv stimmen. Das Verzehren süßer Speisen zum Weihnachtsfest hat also nicht nur historische Wurzeln, sondern hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die süßen Sachen uns unseren saisonal bedingten Kummer etwas besser aushalten lassen. Ebenso reagiert unser Geruchsinn darauf. Er konserviert als einer der ältesten Sinne zahlreiche wichtige Erinnerungen. Und wer denkt nicht gerne an jene Kindertage zurück, mit dem Duft von frischen Plätzchen aus Mutters Ofen oder dem Christstollen aus Omas Küche? Der Geruch von Zimt, Vanille, heißer Schokolade und Kuchengewürzen löst in unserem Gehirn starke Reize aus, die uns für die Gemeinschaft in der Familie oder einer anderen vertrauten Gruppe öffnen. 16 Über die Gründe und Entstehung von Hilfsbereitschaft und Kooperation haben sich viele Evolutionspsychologen den Kopf zerbrochen. Neuere Ergebnisse der Hirnforschung zeigen inzwischen, dass soziales Engagement die Aktivierung wichtiger Gehirnareale in Gang setzt, wodurch das Verhalten verstärkt und intensiviert wird. Dadurch wird die Motivation erhöht, kurzfristigen Vorteilsnahmen zu widerstehen und stattdessen sich sozial einzubringen. Gemeinschaftsgefühl und die Gründe danach zu handeln sind im Menschen als Gruppenwesen biologisch angelegt. Dies gehört zugleich zu den höchsten Leistungen aller Kulturen. So wie wir Süßes essen, um unseren Kummer wegen der dunklen Jahreszeit ein wenig zu vertreiben, singen wir gemeinsam, beschenken uns und geben uns gegenseitig Halt. In unserem Kopf gibt es Strukturen, deren Funktion dazu passt wie der Schlüssel zur Tür der gegenseitigen Unterstützung. Ein freundliches Wort, ein Innehalten im hektischen Alltag um anderen zuzuhören, ein wenig Zeit füreinander bei Kerzenlicht und einer Tasse Tee. All das ist für uns mit Weihnachten verbunden und auch in unserem Gehirn biologisch verankert. Nicht nur Weihnachten reagieren wir positiv auf diese Stimuli, aber an Weihnachten holen wir diese unbewussten Bedürfnisse und Verhaltensweisen weit in unser Bewusstsein hoch. Die moderne Psychiatrie und Psychotherapie geht Tag für Tag auf diese jedem Menschen innewohnenden Grundbedürfnisse ein. Jeder lebt und empfindet sie auf seine ganz persönliche, intime Art. Wir alle können durch ein Stück liebevolleren Umgang miteinander Tag für Tag etwas von Weihnachten in den Alltag holen. Unser Seelenleben und unser inneres Gleichgewicht werden es uns danken. Der psychiatrischen Klinik am St. Antonius-Krankenhaus in Bottrop-Kirchhellen ist es ein zentrales Anliegen, im Sinne einer modernen ganzheitlichen Psychiatrie und Psychotherapie neben den klassischen Behandlungsmethoden mit Psychopharmaka und Psychotherapie auf solche für jeden Menschen wichtigen Bedürfnisse und Reaktionsweisen einzugehen und sie in das therapeutische Gesamtkonzept zu integrieren. Dadurch richtet sich die Behandlung zum einen auf die Linderung und Beseitigung von Krankheitssymptomen und zugleich individuell und gezielt auch darauf, gesunde Anteile und Ressourcen bewusst zu machen und zu fördern. Die Bewältigung von Krankheitssymptomen wird auf diese Weise durch die Mobilisierung eigener Kraftquellen und Selbstheilungskräfte unterstützt. Der Einzelne kann sich bereits während seiner seelischen Krankheit wieder auf eigene gesunde und vitale Seiten besinnen, ein höheres Maß an Achtsamkeit und Sensibilität sich selbst und anderen gegenüber entwickeln, über gemeinsame Aktivitäten mit anderen eigene Kraft und Lebensfreude zurückgewinnen sowie in Zusammenarbeit Auswege und Lösungen aus schwierigen Situationen entwickeln. Der Halt durch Angehörige, Freunde und in der therapeutischen (Stations-) Gemeinschaft spielt dabei eine wichtige Rolle, um nicht den Mut zu verlieren und eine Lebenskrise konstruktiv zu bewältigen. Halt gewähren bedeutet für den Anderen und für seine Sorgen da sein und ihn zu trösten. Zugleich werden Anregungen und Impulse vermittelt, sich weiter zu entwickeln und notwendiger Rückhalt gegeben, um sich Veränderungen und Anforderungen zu stellen. Spezielle Therapien helfen den Patienten, Stress und Anspannung zu mildern, eigene Bewältigungs- und Selbststeuerungsmöglichkeiten kennenzulernen und einzuüben. Andere Therapien wiederum unterstützen den Patienten bei Realitätsorientierung und Abgrenzungsfähigkeit. Dazu gehören anregende und stimulierende Medien ebenso wie Anregungen und Impulse, die zu einer verbesserten emotionalen Balance führen. Seit Jahren werden dabei zahlreiche bewährte Therapieverfahren angewandt, über die in früheren Ausgaben des KKEL-Magazins bereits berichtet wurde. Hierzu zählen unter anderem Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie und Singgruppen, Aromatherapie, Genussgruppen, Entspannungstherapie, Bewegungstherapie, Sport, Kraftund Ausdauertraining sowie Physiotherapie. Für die biographische Beglei- Foto: shutterstock • Foto: Grace Winter_pixelio.de KKEL Magazin tung alternder Patienten steht mit dem eigens dafür eingerichteten „Erinnnerungszimmer“ ein besonderer Rahmen in der Klinik zur Verfügung. Mit Unterstützung des Sozialdienstes gehen viele Patienten ganz pragmatisch erste Schritte bei der Lösung drängender Alltagssorgen und Probleme. Allen Patienten steht eine abwechslungsreiche und ständig aktualisierte Krankenhausbibliothek mit Büchern und Bildbänden leihweise zur Verfügung. Auf diese Weise setzt sich der Alltag im Psychiatrischen Krankenhaus der KKEL aus weitaus mehr Wirkfaktoren zusammen, als ein Außenstehender auf den ersten Blick vielleicht vermuten mag. 17 KKEL Magazin • St. Barbara-Hospital von Prof. Dr. med. Bernhard Planz Mit „grünem Licht“ die Prostata verkleinern Die Hälfte aller Männer über 50 Jahre leiden unter Prostatavergrößerung und Miktionsbeschwerden – Helfen kann eine Laserbehandlung Die gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata) zählt zu den häufigsten Ursachen für Blasenentleerungsstörungen beim Mann. Neben der medikamentösen Therapie ist es häufig notwendig, operativ Gewebe der Vorsteherdrüse zu entfernen, um Beschwerden wie häufiges Wasserlassen, Inkontinenz und Entzündungen zu beseitigen. Bei diesem Eingriff wird durch die Harnröhre unter Sicht mit einer Optik und einer elektrischen Schlinge Gewebe der Prostata entfernt. Diese Resektion durch Hochfrequenz-Strom wird ständig weiterentwickelt und an der Klinik für Urologie und Kinderurologie des St. Barbara-Hospitals Gladbeck erfolgreich angewandt. Daneben werden auch neue Wege der chirurgischen Therapie beschritten: Zusätzlich bietet die Klinik für Urologie neben der klassischen Ausschälung 18 der Prostata (TUR-P) und der TURiS (Transurethrale bipolare Resektion in Kochsalz oder der Plasma-Vaporisation mit der Pilzelektrode) jetzt auch zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung hochmoderne Laserverfahren wie den Greenlight Laser mit Grünlicht und die Holmium-Laserverdampfung oder –enucleation mit Rotlicht an. Bei der letzten Vorführung einer LiveOperation, an der 42 niedergelassene Urologen und Hausärzte teilnahmen, wurden mehrere Patienten mit vergrößerter Prostata vom Chefarzt und Oberärzten der Urologischen Klinik mit dem Greenlight Laser, der „Pilz“-Vaporisationselektrode und der bipolaren Resektion in Kochsalz operiert. Die Operationen wurden live in den Konferenzraum übertragen. Mit dem neuen Greenlight Laser XPS kann bei 120 - 180 Watt das Gewebe jetzt noch schneller und sicherer abgetragen werden. Alle drei Verfahren sind vor allem für Patienten attraktiv, die zu einem hohen Blutungsrisiko neigen und an Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislaufbeschwerden leiden. Hier ist auch ein Absetzen von gerinnungshemmenden Medikamenten wie Aspirin oder Marcumar nicht mehr in allen Fällen erforderlich, da die Blutungsgefahr nur sehr gering ist. Sollte wegen Krebsverdachts die Gewebeentnahme im Vordergrund stehen, kann mit der Schlinge die Abhobelung (Resektion) in Kochsalz bipolar mit Hilfe von elektrischem Strom oder mit dem Holmium-Laser blutungsarm erfolgen. Die Gewebespäne werden auf Krebs vom Pathologen untersucht; Katheter– und Krankenhausverweildauer werden so durch die neuen Verfahren immer kürzer. KKEL Magazin • Optisch eindrucksvoll: Behandlung mit dem Greenlight Laser Der besondere Vorteil des „grünen Lichts“ (Greenlight Laser): Im Gegensatz zu anderen Laserverfahren, die zur Behandlung der BPH (Benigne Prostatahyperplasie) eingesetzt werden, bietet der Greenlight XPS Laser den einzigartigen Vorteil seiner speziellen Wellenlänge von 532 nm, die sichtbares grünes Licht erzeugt. Dieses „Grünlicht“ nimmt den roten Blutfarbstoff auf, so dass die Operation nahezu unblutig erfolgen kann. So können auch Patienten, die Antikoagulantien einnehmen oder zu anderen Risikogruppen gehören, für die ein klassischer invasiver Eingriff kontraindiziert ist, mit dieser Therapie erfolgreich behandelt werden. Holmium-Laser: Die Energie des Laserlichts wird von Wasser absorbiert und erzeugt am Ende der Holmium-Laserfaser eine Vaporisationsblase mit einem roten Laserstrahl. Der nächste Puls wird dann von der Wasserblase zum Gewebe oder Stein übertragen. Er kommt bei der Prostata, Harnleitersteinen und bei zusätzlicher Ausstattung mit einem Nd-Yag Laser bei größeren Tumoren oder Kondylomen am weiblichen und männlichen Genitale sowie anal zum Einsatz. TURiS-Plasma-Vaporisation: Der Operateur kann mit dem System zwei Techniken kombinieren: die Abhobelung (Resektion) mit Hilfe von elektrischem Strom und die Verdampfung (Vaporisation) durch den Einsatz einer Vaporisationselektrode. Die Plasma-Vaporisationselektrode verdampft ähnlich wie ein Laser das Gewebe, allerdings ohne starke Hitze zu entwickeln. Statt nichtionischer Spüllösung wird gut verträgliche Kochsalzlösung verwendet, um das potentiell lebensbedrohliche Einschwemmsyndrom (TUR-Syndrom) und Blutungen zu verhindern. 19 KKEL Magazin • Aktuell Den Keimen im Krankenhaus den Kampf ansagen Hygiene spielt eine bedeutende Rolle und kann helfen, Infektionen zu vermeiden Am Anfang des Lebens auf unserer Erde stehen ohne Zweifel die Mikroorganismen. Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen sind in der gesamten Natur verbreitet: bei Mensch und Tier, in Wasser und Boden. In aller Regel sind sie nützlich für ihre Wirte oder in ihrer Lebensgemeinschaft wie z.B. der Darmflora. Aber auch Industrieunternehmen profitieren von ihnen: Bakterien für die Insulinproduktion, Hefepilze für die Bierherstellung – um nur zwei Beispiele zu nennen. Nur wenige Mikroorganismen sind aber für den Menschen problematisch. Mit ihnen beschäftigt sich die medizinische Mikrobiologie. Diese pathogenen, krankmachenden Erreger sind in der Lage, eine behandlungsbedürftige (Infektions-) Erkrankung zu verursachen oder auszulösen. Die weltweit zunehmende Resistenzentwicklung dieser Keime stellt uns gerade in Krankenhäusern und hier im Besonderen in Spezialabteilungen wie einer Intensivstation oder der onkologischen Abteilung zur Behandlung von Krebspatienten vor besondere Herausforderungen. Dabei ist zu beachten, dass eine im Krankenhaus erworbene Infektion durch Keime verursacht werden kann, die im Krankenhaus vorhanden sind oder aber – und das ist die Mehrzahl der Fälle – Keime, die der Patient bereits mitgebracht hat. Diese führen dann erst z.B. durch eine verminderte Abwehrlage des Patienten zu einer Infektion. 20 In Deutschland kommt es vermutlich bei bis zu 500.000 Patienten pro Jahr zu sogenannten nosokomialen, also im Krankenhaus erworbenen bzw. mit einem Eingriff verbundenen Infektionen. Das entspricht 3 – 5 % der Patienten, bei Patienten auf Intensivstationen liegt das Infektionsrisiko sogar bei über 15 Prozent. Bis zu 40.000 Menschen versterben an solchen Infektionen. Wenn also der Betrieb von Einrichtungen des Gesundheitswesens unter hygienischen Gesichtspunkten eine Gefahrenquelle darstellt, dann muss das Ziel aller Anstrengungen und Maßnahmen der Schutz des Patienten und des Personals vor Infektionen sein und es gilt, eine Erregerübertragung im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen zu vermeiden. Für deutsche Intensivpatienten wurde berechnet, dass sich die Verweildauer auf der Intensivstation bei Auftreten von nosokomialen Infektionen signifikant um zirka fünf Tage verlängert, bei postoperativen Wundinfektionen wurden teilweise noch wesentliche längere zusätzliche Verweilzeiten (bis zu 14 Tagen) ermittelt. Im Durchschnitt geht man von einer Verlängerung der Verweildauer von zirka vier Tagen aus. Dementsprechend resultieren aus Krankenhausinfektionen etwa zwei Millionen zusätzliche Krankenhausverweiltage pro Jahr und hohe zusätzliche Kosten durch die dadurch entstehenden Einnahmeverluste. Welche zum Teil tragischen persönlichen Schicksale mit einer Infektion verbunden sind, lässt sich nicht in Zahlen fassen. Das Spektrum der Infektionen reicht dabei von der einfachen Entzündung an der Hautoberfläche bis hin zum tödlich verlaufenden Organversagen. Seit der SENIC-Studie (USA 1986) zur Vermeidbarkeit nosokomialer Infektionen ist bekannt, dass eine effektiv organisierte Krankenhaushygiene mit einer Senkung der Rate im Krankenhaus erworbener Infektionen um bis zu einem Drittel einhergeht. Kernelemente eines effektiven Hygienemanagements sind neben regelmäßigen Schulungsprogrammen für medizinisches Personal, systematische und kontinuierliche Überwachung von im Krankenhaus erworbener Infektionen (Surveillance) und der Förderung der Mitarbeit (Compliance) u.a. mit Empfehlungen zur Händehygiene. KKEL Magazin • Aktuell von Maria Brömmling Solche Ergebnisse führten auch zu gesetzgeberischen Maßnahmen, die die Krankenhaushygiene auf hohem Niveau standardisiert haben: So wird durch das Infektionsschutzgesetz das Robert-Koch-Institut in Berlin aufgefordert, Empfehlungen zur Krankenhaushygiene und Infektionsprävention zu erlassen. In den letzten Jahren haben die Bundesländer dies in den Krankenhausgesetzen festgeschrieben, wie im Krankenhausgestaltungsgesetz (KHGG) des Landes Nordrhein-Westfalen: „Das Krankenhaus hat die erforderlichen Maßnahmen zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen zu treffen. Rechtsverordnungen regeln im Einzelnen Maßnahmen zur Erfassung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen und die Beschäftigung, das Tätigkeitsfeld und die Weiterbildung von Hygienefachkräften.“ Weitergehende Hygieneverordnungen haben bislang die Bundesländer Berlin, Bremen, das Saarland, Sach- sen und Nordrhein-Westfalen erlassen (KrankenhausHygVO NRW). Der § 33 des KHGG nimmt Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft von dieser Rechtsverordnung aus, verpflichtet sie aber in eigener Zuständigkeit Regelungen zu treffen, die den Zielen dieser Vorschriften entsprechen. Der Diözesan-Caritasverband in NordrheinWestfalen hat im Oktober dieses Jahres ebenfalls die zur Krankenhaushygieneverordnung NRW vergleichbare Kirchliche Hygieneordnung (KHO) aktualisiert. Diese Vorgaben ließen bzw. lassen innerhalb der Krankenhäuser Strukturen zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung der Krankenhaushygiene entstehen und regeln die Mitarbeit bei überregionaler Überwachung und Kontrolle. Der Träger des Krankenhauses hat nach der KHO alle erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung, Erkennung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen zu veranlassen. Dazu wird eine Hygienekommission gebildet, es erfolgt die Beratung durch einen Krankenhaushygieniker, Hygienefachkräfte sind in der erforderlichen Anzahl zu beschäftigen und hygienebeauftragte Ärzte werden bestellt. und Gabriele Nabers Zu den Aufgaben der Hygienekommission gehört es demnach, • Hygienepläne aufzustellen, damit Krankenhausinfektionen verhütet, frühzeitig erkannt und unter Einbeziehung therapeutischer Maßnahmen bekämpft werden können, • die Einhaltung der Hygienepläne zu überwachen, • den Meldeprozess bei Verdacht oder Vorliegen einer Krankenhausinfektion zu definieren, • bei Baumaßnahmen oder Organisationsplänen mitzuwirken, durch die Belange der Krankenhaushygiene betroffen sind und • für die die Aus- und Fortbildung des Personals auf dem Gebiet der Hygiene zu sorgen. Außerdem erfordert das Gesetz die Beschäftigung von Hygienefachkräften: Dies sind Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/ -innen, die erfolgreich an in einer zweijährigen staatlich anerkannten Weiterbildung zur Hygienefachkraft teilgenommen haben. Ihre Anzahl richtet sich nach der Größe des jeweiligen Krankenhauses, den vorhandenen Fachabteilungen mit ihrem spezifischen Risikoprofil und dem individuellen Risikoprofil der behandelten Patienten. 21 KKEL Magazin • Aktuell Die Hygienefachkräfte • arbeiten bei der Überwachung und Durchführung von Hygienemaßnahmen eng mit dem hygienebeauftragten Ärzten zusammen, • besichtigen regelmäßig die Stationen und die sonstigen pflegerischen, diagnostischen, therapeutischen und versorgungstechnischen Bereiche, • unterrichten die Mitarbeiter über angeordnete Hygienemaßnahmen, • überwachen die Hygiene-, Desinfektions- und Desinsektionsmaßnahmen, • wirken bei der Erstellung von Arbeitsplänen für pflegetechnische Maßnahmen nach hygienischen Gesichtspunkten mit, • beteiligen sich an epidemiologischen Untersuchungen, • überwachen die Sterilisation, Desinfektion und die Krankenhausreinigung, • führen die Surveillance/Überwachung von nosokomialen Infektionen sowie von multiresisitenten Erregern und anderen besonderen Erregern gemäß Infektionsschutzgesetz in Zusammenarbeit mit den Hygienebeauftragten und dem Krankenhaushygieniker durch, • unterstützen die Analyse und Bewertung mikrobiologischer und anderer Befunde von Infektionen und anderer gesundheitsgefährdender Gegebenheiten bei Patienten und deren Umgebung insbesondere aufgrund von Untersuchungen an Patienten, Personal, Luft, Wasser, Klimaanlagen und Gegenständen auf mögliche Gesundheitsgefährdungen, • erforschen in Zusammenarbeit mit den hygienebeauftragten Ärzten und gege- 22 benenfalls dem Krankenhaushygieniker Infektionsketten und Infektionsursachen und leiten Gegenmaßnahmen ein, • führen Fortbildungen für das Krankhauspersonal durch. Hygienebeauftragte Ärzte werden vom Krankenhausträger auf Vorschlag des Ärztlichen Direktors bestellt. Der Hygienebeauftragte Arzt verfügt über die notwendige erfolgreiche Fortbildung, die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen in der Krankenhaushygiene und der Infektionsprävention. Er wirkt mit den Hygienefachkräften gemeinsam • bei der Einhaltung der Regeln der Hygiene- und Infektionsvorbeugung mit, • verbessert die Hygienepläne und Funktionsabläufe und • arbeitet bei der Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter in der Krankenhaushygiene mit. Hygienebeauftragte Ärzte und Hygienefachkräfte sind im Rahmen ihrer Aufgabenstellung gesetzlich verpflichtet, sich laufend mit den neuesten Erkenntnissen über die Krankenhaushygiene und ihrem aktuellen Stand vertraut zu machen und sollen im Abstand von zwei Jahren an entsprechenden Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen. Als Aufsichtsbehörde überprüft das zuständige Gesundheitsamt bei seinen Begehungen die Einhaltung und Umsetzung der genannten Maßnahmen und beurteilt den bestehenden Hygienestandard. Es ist durch die genannten Gesetze, Richtlinien, Empfehlungen und die Unfallverhütungsvorschrift „Gesundheitsdienst“ ein umfängliches Regelwerk entstanden. So unbedingt notwendig für eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung die Senkung der krankheitsbegleitenden Infektionen ist, so schwierig erscheint wegen der Vielzahl der Übertragungsmöglichkeiten von Keimen in Zeit und Raum ihre effektive Durchsetzung. Da jedoch nosokomiale Infektionen häufig den stationären Aufenthalt verlängern, besteht neben dem originärmedizinischen Interesse an einer alsbaldigen Gesundung des Patienten in Zeiten von Fallpauschalen auch ein wirtschaftliches Interesse, Krankenhausinfektionen zu vermindern. Die Katholischen Kliniken Emscher-Lippe beschäftigen schon lange entsprechendes Hygienefachpersonal im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Insbesondere die enge Zusammenarbeit mit den Krankenhaushygienikern (Fachärzte für Hygiene und Umweltmedizin) ist hervorzuheben. Sie sind im Alltag Ansprechpartner für die Hygienefachkräfte und nehmen an allen Sitzungen der Hygienekommissionen in den Einrichtungen der KKEL teil. Der Hygienekommission gehören aufgrund der Geschäftsordnung der Ärztliche Direktor, die Pflegedienstleitung, das Hygienefachpersonal, der Verwaltungsdirektor, der Technische Leiter und der Risikomanager des Krankenhauses und der Krankenhaushygieniker an (siehe Kasten). KKEL Magazin • Aktuell Hygienekommissionen in den Krankenhäusern der KKEL: St. Barbara-Hospital: Vorsitzender und Ärztlicher Direktor Dr. med. Notger Brüstle Krankenhaushygieniker Dr. med. Dr. rer. nat. Wolfgang Treder vom Labor Dr. Löer, Dr. Treder und Kollegen und der HYBETA GmbH aus Münster Pflegedirektorin Elisabeth Gesenhaus Hygienebeauftragte Ärzte Dr. med. Wieslaw Burzec, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Dr. med. Peter Rüb, Klinik für Innere Medizin Hygienefachkraft Maria Brömmling Verwaltungsdirektor Hermann Müller Technischer Leiter Walter Müller Risikomanager Martin Klapper St. Antonius-Krankenhaus: Vorsitzender und Ärztlicher Direktor PD Dr. med. Joachim Bunse Krankenhaushygieniker Dr. med. Dr. rer. nat. Wolfgang Treder vom Labor Dr. Löer, Dr. Treder und Kollegen und der HYBETA GmbH aus Münster Pflegedirektorin Elisabeth Gesenhaus Hygienebeauftragter Arzt Dr. med. Latif Rahma, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hygienefachkraft Maria Brömmling Verwaltungsdirektor Hermann Müller Technischer Leiter Walter Müller Risikomanager Martin Klapper St. Josef-Hospital: Vorsitzender und Ärztlicher Direktor Dr. med. Peter Gunther Auer Krankenhaushygieniker Dr. med. Michael Völker vom Hygiene-Institut des Ruhrgebiets in Gelsenkirchen Kommissarischer Pflegedienstleiter Gregor Krückendorf Hygienebeauftragte Ärzte PD Dr. med. Gerald Meckenstock, Klinik für Medizinische und Radiologische Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin, Dr. med. Christa Tewes, Klinik für Geriatrie Hygienefachkraft Gabriele Nabers Verwaltungsdirektor Matthias Schwanewilms Technischer Leiter Walter Müller Risikomanager Martin Klapper 23 KKEL Magazin • Interview Beratung in allen Fragen des Gesundheitsschutzes Zur Betriebsmedizin bei den Katholischen Kliniken Emscher-Lippe befragte die Redaktion Frau Dr. med. Hiltrud Verse Frau Dr. med. Verse, zusammen mit Herrn Dr. med. Callsen betreuen Sie seit 1998 als Betriebsärzte das St. Josef-Hospital. 2001 kamen die anderen Einrichtungen der KKEL hinzu. Welche Aufgaben hat ein Betriebsarzt im Krankenhaus und welches ist die gesetzliche Grundlage? lassen. Alle Ergebnisse unterliegen selbstverständlich der ärztlichen Schweigepflicht, d.h. der Arbeitgeber erhält z. B. bei Einstellungsuntersuchungen nur ein Attest, dass der Bewerber für die vorgesehene Tätigkeit geeignet oder nicht geeignet ist. Welche Schutzimpfungen meinen Sie? Dr. med. Verse: Die Beschäftigung eines Betriebsarztes ist gesetzlich geregelt. Sie ist u.a. im Arbeitsschutzgesetz, im Arbeitssicherheitsgesetz sowie in der Biostoffverordnung verankert. Die Aufgaben des Betriebsarztes sind, den Arbeitgeber in allen Fragen des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit der Arbeitnehmer zu beraten. Er hat zusammen mit den Fachkräften für Arbeitsschutz Gefährdungsanalysen für die einzelnen Arbeitsplätze zu erstellen. Ferner führt der Betriebsarzt Einstellungsuntersuchungen neuer Mitarbeiter – sowie in regelmäßigen Abständen zwischen ein und drei Jahren – arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nach speziellen arbeitsmedizinischen Grundsätzen aller Mitarbeiter durch. Wie muss man sich solche arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen vorstellen? Dr. med. Verse: Zunächst wird die Krankheitsvorgeschichte des Mitarbeiters erfragt und dokumentiert. Danach folgt die körperliche Untersuchung. Hierbei wird besonders auf den Zustand der Haut und der Wirbelsäule geachtet. Eine Blutuntersuchung und die Beratung oder Durchführung von entsprechenden Schutzimpfungen schließen sich an. Je nach Ergebnissen erfolgt eine Beratung, wie sich bestimmte arbeitsbedingte Gesundheitsbelastungen vermeiden 24 Dr. med. Verse: Da der Umgang mit Blut mit einem erheblichem Risiko verbunden ist, sich mit Hepatitis B zu infizieren, natürlich die Hepatitis-Impfung. Alle Mitarbeiter, die am Patientenbett arbeiten, können und sollten eine kostenlose dreiteilige Kombinationsimpfung gegen Hepatitis A und B erhalten. Außerdem werden die Impfpässe der Mitarbeiter eingesehen und eventuell fällige Auffrischungsimpfungen nachgeholt. Etwa 3 bis 5 % der Hepatitisgeimpften entwickeln keine oder zu wenige Antikörper. Auch gibt es gegen Hepatitis C sowie HIV leider noch KKEL Magazin • Interview keine Schutzimpfungen. Hier hilft nur das konsequente Tragen der „persönlichen Schutzausrüstung“. Das sind u.a. Handschuhe, Mundschutz und gegebenenfalls flüssigkeitsdichte Schürzen und Spezialschuhe. Ferner wird immer wieder auf die richtige Händehygiene hingewiesen. Zentraler Punkt ist jedoch der vorsichtige Umgang mit Kanülen, um Nadelstichverlezungen zu vermeiden. Wie wird dies umgesetzt? Stichwort „Safety Kanülen“? Dr. med. Verse: Alle unsere Mitarbeiter werden immer wieder auf den umsichtigen Gebrauch von stechenden Instrumenten, wie z. B. Kanülen, Butterflies und Venenverweilkanülen (Braunülen) hingewiesen. Wir benutzen in allen Einrichtungen der KKEL ein einheitliches Nadelabwurfsystem. Das sind Gefäße, in denen die benutzten Nadeln entsorgt werden. Alle Krankenpflegeschüler lernen bereits, dass man benutzte Nadeln niemals in die Schutzhülle zurückstecken soll, denn hierbei haben sich früher 80 % aller Nadelstichverletzungen ereignet. Seit Einführung eines neuen Gesetzes, der TRBA 250 (Technische Regeln zum Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen), hat sich die Zahl der Nadelstichverletzung deutlich verringert. Dieses Gesetz erlegte dem Arbeitgeber auf, sogenannte „Safety“-Produkte anzuschaffen. Es handelt sich dabei um Blutabnahmenadeln, Butterfly oder auch Braunülen mit einem Spezialmechanismus, der die Nadelspitze nach Gebrauch abdeckt. So kann es nicht mehr zu Verletzungen kommen. Diese Einführung war sehr kostenintensiv, aber auch für den Arbeitsschutz sehr erfolgreich. Stichwort Händedesinfektion: Beansprucht der ständige Gebrauch von Desinfektionsmitteln die Haut der Beschäftigten sehr stark? Dr. med. Verse: Dies ist erstaunlicherweise nicht so. Während wir früher noch mit langen Waschungen mit heißem Wasser und zum Teil auch Bürsten die Haut malträtierten, dann desinfizierten und so viele chronische Hauterkrankungen entstanden, hat sich dies nach Einführung eines neuen Händehygienemanagements deutlich gebessert. Die Mitarbeiter der Pflege und die Ärzte werden regelmäßig unterwiesen, nach jeder patientenseitigen Handlung die Handschuhe zu wechseln. Zwischen den Wechseln wird die Haut desinfiziert, nicht gewaschen. Dies hat den Vorteil, dass die Haut deutlich weniger belastet wird, glatter bleibt und weniger Keime übertragen werden. Die verwendeten Desinfektionsmittel enthalten so genannte „Rückfetter“, so dass sich stets ein neuer Schutzfilm auf die Haut legt. Es hat sehr lange gedauert, bis dieses in die Praxis umgesetzt wurde – jahrelang haben wir gelernt, dass Händewaschen das „non plus ultra“ sei. Natürlich ist das Händewaschen im Alltag unerlässlich, Händedesinfektionsmittel sollten jedoch häufiger zum Einsatz kommen. Sie empfehlen dies auch wegen der ständig wachsenden Zahl von „Krankenhauskeimen“? Dr. med. Verse: Auch bei gründlicher Hygiene lassen sich so genannte „nosokomiale Infektionen“, also Infektionen, die in Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt stehen, nicht verhindern. Leider gibt es dabei einen Anstieg der Zahlen mit schwer 25 KKEL Magazin • Interview Dr. med. Herwarth Callsen war viele Jahre Chefarzt der Inneren Abteilung des St. Josef-Hospitals Gelsenkirchen-Horst und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Zugleich war er auch als Betriebsarzt tätig. Dies führt er auch nach seiner Pensionierung zusammen mit Dr. med. Hiltrud Verse fort. Frau Dr. Verse, Fachärztin für Allgemeinund Betriebsmedizin, war bis 1987 Assistenzärztin in der Inneren Abteilung des St. Josef-Hospitals, betreut seit 1998 das St. Josef-Hospital zusammen mit Dr. Callsen und seit 2001 das Seniorenzentrum St. Hedwig in Gelsenkirchen-Resse, das St. Barbara-Hospital in Gladbeck und das St. Antonius-Krankenhaus in BottropKirchhellen. wiegenden Verläufen. Grund hierfür ist die rasche Zunahme der multiresistenten Keime, d. h. von Bakterien, die nur noch gegen sehr wenige Antibiotika empfindlich sind. Ursachen sind z. B. der früher zu großzügige Umgang mit Antibiotika sowie das Älterwerden der Bevölkerung. Die Abwehr des Menschen wird durch bestimmte Grunderkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus und durch das Alter deutlich geschwächt. Was kann der Einzelne tun, um das Vordringen dieser Keime zu verhindern? Dr. med. Verse: Wichtig ist, dass man nicht bei jeder Bagatellerkrankung, wie einem grippalen Infekt, nach Antibiotika verlangt. Antibiotika dienen ausschließlich zur Behandlung von bakteriellen Infektionen. Wenn Sie ein Antibiotikum verordnet bekommen haben, sollen Sie es auch zu Ende nehmen. Sonst überleben Bakterien, die eine Resistenz gegen dieses Antibiotikum entwickeln können. Eine wirkungsvolle präventive Maßnahme gegen Bakterien und Viren ist eine gute Impfprophylaxe für die ganze Bevölkerung. Sie spielen auf die Grippeimpfung an? Dr. med. Verse: Man schätzt, dass in Deutschland pro Jahr ca. 8.000 bis 14.000 Menschen an grippebedingten Folgeerkrankungen, wie Bettlungenentzündung, versterben. Dies sind mehr Todesfälle als durch Selbstmorde und Verkehrsunfälle pro Jahr verursacht werden. Man könnte diese Infektionskette dadurch unterbrechen, dass sich mehr gesunde Leute gegen Grippe impfen lassen. Man weiß, dass jeder Mensch unwissentlich das Grippevirus an ca. 20 Mitmenschen weitergibt. Mitarbeiter im Pflegeberuf übertragen das Virus auf schätzungsweise 50 Personen. 26 Rosemarie Broll, Arzthelferin, ist seit 1993 als Pflegesekretärin im St. JosefHospital. Sie ist dort und im Seniorenzentrum St. Hedwig als Mitarbeiterin in der Betriebsmedizin tätig. Hannelore Peters ist seit 1992 Arzthelferin im St. Barbara-Hospital – dort und im St. Antonius-Krankenhaus seit 2001 Mitarbeiterin in der Betriebsmedizin. So erreichen Sie uns: Rosemarie Broll Telefon: (0209) 504-42 40 Hannelore Peters Telefon: (02043) 278-79 40 Wie ist denn die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich gegen Grippe zu impfen? Dr. med. Verse: Sie ist deutlich besser als noch vor zehn Jahren, aber die Impfrate gegen Grippe ist bei Weitem noch nicht hoch genug. Ich weise immer wieder darauf hin, dass man mit der Grippeimpfung in erster Linie Mitmenschen (also auch seine Familie zuhause) schützt. Die Universität Aachen greift hier zu drastischen Mitteln. Mitarbeiter, die in bestimmten Bereichen, wie z. B. Onkologie, Neugeborenenstation oder Intensivstation arbeiten und sich nicht gegen Grippe haben impfen lassen, dürfen die Patienten nur noch mit Mundschutz behandeln. Sie können sich vorstellen, dass diese Maßnahme die Impfraten deutlich in die Höhe treibt. Ich wünsche mir jedoch, dass wir nicht zu solch drastischen Mitteln greifen müssen, sondern dass die noch nicht geimpften Mitarbeiter sich überzeugen lassen. Im Übrigen gilt die Empfehlung zur Grippeimpfung aber nicht nur für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, sondern für alle Personen über 60 Jahre, alle chronisch Kranken sowie – seit diesem Jahr neu – für alle Schwangeren ab dem dritten Schwangerschaftsmonat. Die Arbeit als Betriebsarzt scheint recht vielfältig zu sein und Sie sind mit dem Herzen dabei? Dr. med. Verse: Das stimmt und ich hoffe, man merkt das auch! Besonders hervorheben möchte ich die tatkräftige Unterstützung durch Dr. med. Callsen sowie die Mitarbeiterinnen, die für den reibungslosen Ablauf und die Organisation verantwortlich sind. Eine gute Zusammenarbeit besteht auch mit den Fachkräften für Arbeitssicherheit und den Mitarbeitervertretungen. KKEL Magazin • „Grüner Haken“ für Selbstbestimmung und Menschenwürde Seniorenzentrum St. Hedwig von Beate Thiehoff Seniorenzentrum St. Hedwig wird Verbraucherfreundlichkeit bescheinigt Das Seniorenzentrum St. Hedwig erhält nach einer Prüfung am 28. Juli 2010 den „grünen Haken“ für Verbraucherfreundlichkeit. Die Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung e.V. (BIVA) hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für soziale Infrastruktur (ISIS) ein bundesweites Heimverzeichnis erstellt. Das Besondere daran ist, dass sich Heime freiwillig nach einem anspruchsvollen Kriterienkatalog überprüfen lassen können. Dieser bewertet die Lebensqualität der Bewohner. Die Begutachtung gilt der individuellen Menschenwürde und Selbstbestimmung der Heimbewohner und Heimbewohnerinnen. Geleitet von gesetzlichen Vorgaben, aber angelehnt an die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation wurden die Prüfkriterien der Lebensqualität drei Dimensionen zugeordnet: der Autonomie, der Teilhabe und der Menschenwürde. Ein Heim erhält dann die Bestätigung auf Gewährleistung von Lebensqualität, wenn in jeder der drei Kategorien mindestens 80 % der insgesamt 121 Kriterien erfüllt sind. Die Ergebnisse werden auf der Internetseite www.heimverzeichnis.de veröffentlicht. Die Zielsetzung ist es, eine Orientierungshilfe für die Verbraucher bei der Auswahl des richtigen Heims zu geben. Von wissenschaftlicher Seite wird das Projekt begleitet vom Institut für Soziale Infrastruktur (ISIS), Frankfurt/M., um sicherzustellen, dass eine größtmögliche Objektivität und Überprüfbarkeit bei den Aussagen zur Verbraucherfreundlichkeit gegeben ist. 27 KKEL Magazin • Betriebsfest Hauptgewinn – KKEL-Mitarbeiter amüsierten sich beim Betriebsfest in Gelsenkirchen bis in den frühen Morgen – bei der Tombola gab es viele attraktive Preise zu gewinnen „Gelohnt“ im doppelten Sinne hat sich das diesjährige Betriebsfest der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe - KKEL für Ayse Poyraz, Mitarbeiterin in der Zentralküche im St. Josef-Hospital Gelsenkirchen-Horst. Sie erlebte nicht nur einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend, sondern gewann bei der Tombola zu später Stunde auch den Hauptpreis – einen Fernseher! Auch die anderen Preise konnten sich sehen lassen: So freute sich Andreas Tholen (Medizintechnik) über einen Staubsauger (ob die Freude wohl echt war?) und Andreas Kaup (Medizin-Controlling) konnte einen digitalen Bilderrahmen mit nach Hause nehmen. Auch Netbooks, 28 Kaffeeautomat und Kaffeemaschine fanden neue Besitzer. Dass ausgerechnet ein eingefleischter Gladbach-Fan einen blau-weißen Schalke-Schal gewann, sorgte für allgemeine Heiterkeit. Marianne Matuszak (Pforte) erbarmte sich und tauschte ihren Preis (eine Spiele-Sammlung) gegen den Schal und trug ihn fortan stolz. Der Erlös aus dem Losverkauf (2665 Euro) ist für das Emmaus-Hospiz St. Hedwig-Resse bestimmt. Zu Beginn des Abends wurden alle Gäste am Eingang des Heiner’s, dem diesjährigen Veranstaltungsort in Gelsenkirchen-Horst mit Blick auf den Förderturm der Zeche Nordstern, von der Mitarbeitervertretung des St. Josef-Hospitals herzlich begrüßt. Diese hat in diesem Jahr die Organisation des Festes übernommen, Lokalität und Verköstigung ausgesucht und den Abend mit viel Engagement vorbereitet. Knapp 500 „KKELer“ folgten der Einladung. Berthold Grunenberg – gewohnt locker – begrüßte alle im Namen der Geschäftsführung und eröffnete das mit viel Spannung erwartete Buffet. Schnell fand man sich zu munteren Gesprächsrunden zusammen; fachsimpelte bei kulinarischen Köstlichkeiten, Bier und Wein (und antialkoholischen Getränken) über die Arbeit und knüpfte persönliche Kontakte zu manchem Mitar- KKEL Magazin • Betriebsfest ein Fernseher! beiter, „den man zuvor nur vom Telefon her kannte.“ Die Tanzfläche im großen Saal war zeitweise so voll, dass an Bewegungsfreiheit nicht mehr zu denken war. Hier sorgte die Band D.E.M.O. aus Mönchengladbach mit Sound- und Lichteffekten für Stimmung. Zusätzlich konnten die Gäste das Geschehen auf einer Beamerleinwand mitverfolgen. Die eifrigsten Tänzer hielten bis halb vier Uhr morgens durch – und hoffen auf ein ebenso schönes Betriebsfest im kommenden Jahr! Andrea Petri Der Erlös ging an das Emmaus-Hospiz St. Hedwig Resse: Dorothée Weinforth (MAV St. Josef-Hospital, Mitte) überreichte den Scheck 29 KKEL Magazin • von Berthold Grunenberg St. Barbara-Hospital Notfallpraxis bleibt in Gladbeck Öffnungszeiten nur noch am Wochenende Die Zeit der 180 Notdienstbezirke in Westfalen und Lippe, in denen niedergelassene Ärzte vor Ort den Bereitschaftsdienst außerhalb der Sprechzeiten leisten, ist Ende Januar 2011 vorbei. Ab dann wird der Bereitschaftsdienst an 65 zentralen Standorten, meist Krankenhäuser, gebündelt. Der Standort in Gladbeck ist dabei von Änderungen betroffen: Öffnungszeiten In Gladbeck soll wegen des hohen Patientenaufkommens am Wochenende die Notdienstpraxis an Samstagen und Sonntagen in der Zeit von 8.00 bis 22.00 Uhr geöffnet bleiben. Die neuen Öffnungszeiten sollen zunächst für zwölf Monate erprobt werden. Danach wird die KVWL ihre Entscheidung überdenken. „Notfallpraxis soll 2011 wegfallen“ Standort Da in der Vergangenheit die Auffindbarkeit der Notdienstpraxis als schwierig empfunden wurde, soll die Praxis ihren Standort verändern und in die Räume des Krankenhauses ziehen. Neuer Standort soll ab 1. Februar 2011 der Bereich gegenüber der Chirurgischen Ambulanz des St. Barbara-Hospitals werden. Hierfür sind noch kleinere Umbauten erforderlich. So titelte die WAZ Gladbeck am 26. Februar 2010 und berichtete weiter: „Die Notfallpraxis auf dem Gelände des Krankenhauses ist von der Schließung bedroht. Auf einer Liste der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), die die 63 zentralen Notdienstpraxen in Westfalen-Lippe ab dem 1. Februar benennt, taucht der Standort Gladbeck nicht auf“. Der Pressesprecher der Stadt Gladbeck, Peter Breßer-Barnebeck, wurde zitiert: Gladbecks Bürger müssten sich nach den Plänen der KVWL künftig an die Notfallpraxen in Bottrop, Marl oder Gelsenkirchen wenden. Das sei schon mit dem Auto in 20 Minuten nicht möglich. „Und wer auf den Bus angewiesen ist, der ist völlig gekniffen, kann in der Nacht gleich die 112 anrufen.“ Diese deutliche Verschlechterung für die Gladbecker Bevölkerung werde man nicht hinnehmen. Mittlerweile kann dank Intervention der Stadt Gladbeck und des Gladbecker Ärztevereins sowie einer Unterschriftensammlung festgestellt werden, dass es nicht zu einer vollständigen Schließung kommen wird. 30 Erreichbarkeit Mit dem Start der neuen Notdienst-Regelung zum Februar 2011 will die kassenärztliche Vereinigung (KVWL) flächendeckend eine kostenpflichtige 0180erServicenummer einrichten. Mit der neuen 0180er-Nummer erreicht der Patient eine Einsatzzentrale, die ihm die nächste Notdienstanlaufstelle nennt oder einen Arzt schickt. Wer nicht mobil ist und medizinische Hilfe braucht, kann einen Arzt zu sich nach Hause rufen. Der Notruf 112 für den Rettungsdienst bei Unfällen oder lebensbedrohlichen Erkrankungen bleibt daneben bestehen. Zurzeit ist die Notfallpraxis Gladbeck noch unter der gewohnten Rufnummer (02043) 1 92 92 zu erreichen. KKEL Magazin • Bewohner und Gäste sind mit dem Seniorenzentrum St. Hedwig sehr zufrieden von Beate Thiehoff Seniorenzentrum St. Hedwig Der medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) überprüfte die Einrichtung und stellte ein gutes Zeugnis aus Entsprechend den Vorgaben des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes wurde auch das Seniorenzentrum St. Hedwig am 07. und 08. Juni 2010 in seiner Qualität geprüft. Nach zwei sicherlich anstrengenden Tagen für die Mitarbeiter des Seniorenzentrums und auch für die Prüfer wurde zum Schluss ein Resümee gezogen: Im Hinblick auf die schriftliche Qualität bei der Pflegedokumentation gibt es Handlungsbedarf. Die Überprüfung der Ergebnisqualität am Bewohner ergab ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis, was die positiven Rückmeldungen der Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste deutlich zeigen. MDK-Qualitätsprüfungen der Pflegeeinrichtungen © Seit 2009 werden die von Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen und ihre Qualität veröffentlicht. So sieht es das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz, das zum 01.07.2008 in Kraft getreten ist, in § 115 Abs. 1a vor. Der GKV-Spitzenverband, die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe, die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände und die Vereinigung der Träger der Pflegeeinrichtungen haben sich im Dezember 2008 unter Beteiligung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) auf eine Systematik geeinigt, nach der die Qualität der Leistungen von stationären Pflegeeinrichtungen künftig veröffentlicht werden soll. Schulnoten bilden die Qualität von Einrichtungen ab Bewohner/-innen und Angehörige können sich mit Hilfe von Noten auf einen Blick über die Qualität von Pflegeheimen informieren. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Qualität und Verbraucherfreundlichkeit. Grundlagen der Veröffentlichung sind die Ergebnisse von MDK-Qualitätsprüfungen. Bis Ende 2010 muss der MDK alle stationären Einrichtungen im Auftrag der Pflegekassen einmal prüfen, danach ist eine jährliche Kontrolle vorgesehen. Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR) Grundlage der MDK-Qualitätsprüfungen bilden die Qualitätsprüfungsrichtlinien und die als Anlage dazugehörigen Erhebungsbogen. QPR und Erhebungsbogen haben die Medizinischen Dienste in der Folge der Transparenzvereinbarungen überarbeitet. Bei den Prüfungen des MDK geht es zum einen um die in den Transparenzvereinbarungen festgelegten und zu veröffentlichenden Kriterien. Darüber hinaus prüft der MDK auch in Zukunft weitere Aspekte. Jede MDK-Qualitätsprüfung erfolgt grundsätzlich unangemeldet. Weitere Informationen: www.mdk.de 31 KKEL Magazin • St. Barbara-Hospital ? von Sven Hauser, Ltd. Oberarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie „Herr Doktor, ich hab´ da mal eine Frage“ Prostata-Selbsthilfe-Gruppe Gladbeck trifft sich in den Räumen des St. BarbaraHospitals und besteht aus 70 aktiven Mitgliedern Seit nunmehr fast zwei Jahren gibt es die Prostata-Selbsthilfe-Gruppe Gladbeck. Die ursprünglich auf Initiative der Klinik für Urologie und Kinderurologie des St. Barbara-Hospitals Gladbeck gegründete Selbsthilfegruppe unter dem Vorsitz von Josef Beyer hat sich mittlerweile zu einer festen Größe in der Gladbecker Selbsthilfe-Szene etabliert. Aktuell weist die im Bundesverband der Selbsthilfe registrierte Selbsthilfegruppe etwa 70 aktive Mitglieder auf, die jeweils am ersten Mittwoch des Monats um 16.00 Uhr im Konferenzsaal des St. Barbara-Hospitals treffen. Die in der Selbsthilfegruppe behandelten Themen sind sehr vielfältig und gehen weit über das rein medizinische Spektrum hinaus. Natürlich bieten die ProstataErkrankung und ihre Therapie einen Schwerpunkt der Gruppentreffen. Durch Einladung von medizinischen Referenten sowohl aus dem St. BarbaraHospital, aber auch von niedergelassenen Kollegen und überregionalen Spezialisten wird immer wieder der neuste Stand der Diagnostik und Behandlung von Prostataerkrankungen referiert und kritisch diskutiert. Dabei haben sich im Laufe der Zeit die Gruppenmitglieder zu gut informierten „Fachleuten“ entwickelt, längst nicht jede medizinische Behauptung wird einfach „geschluckt“, sondern auch kritisch hinterfragt und der Sinn oder Unsinn der vorgestellten Therapie offen in der Gruppe diskutiert. Dabei sind neue Medien wie das Internet durchaus hilfreich. Es stehen zwei PC-Profis zur Verfügung, egal, ob es um Informationsbeschaffung geht oder die Einrichtung der eigenen Website (www.prostata-selbsthilfe-gruppe-gladbeck.de). 32 Auch Themen des alltäglichen Lebens sind immer wieder Inhalt der Gruppentreffen. Das Amt für Jugend, Familie und Gesundheit der Stadt Gladbeck gestaltete z. B. einen höchst informativen Nachmittag zum Thema „Patientenverfügung“, wobei neben der rein medizinischen Aspekte vor allem die juristischen Gesichtspunkte erläutert wurden. An einem anderen Nachmittag erläuterte der Chefarzt der Klinik für Urologie am St. Barbara-Hospital, Prof. Dr. med. Bernhard Planz anhand von Live-Operationsvideos jeden einzelnen Schritt der roboterassistierten laparoskopischen Prostataentfernung (Schlüsselloch) und erklärte, warum durch die spezielle Technik bei mehr als 500 operierten Patienten mit Prostatakrebs über 80 % frühzeitig trocken sind und wieder Geschlechtsverkehr ausüben können. Zum Vergleich: In einer vergleichbaren Einrichtung in Hessen sind im Schnitt nur 2 – 3 % von über 4000 solcher Patienten/Jahr am Anfang trocken. Dr. med. Peter Rüb, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin im St. Barbara-Hospital, vermittelte Wissenswertes über die Zusammenhänge von Osteoporose und Krebserkrankungen und welche Rolle die Physiotherapie dabei spielt. Auch gelang es, auf höchst humorvolle Weise die Zusammenhänge von körperlicher und geistiger Fitness darzustellen. Dass gerade der Humor eine wichtige Triebfeder im Heilungsprozess sein kann, zeigt sich deutlich in der lockeren Atmosphäre der Gruppentreffen. Viele private Kontakte untereinander sind entstanden und gegenseitige Hilfe und Unterstützung auf privater Ebene zeigen, dass die „Selbsthilfe“ auch über den eigentlichen „Vortragsnachmittag“ hinaus funktioniert. KKEL Magazin • von Beate Thiehoff Seniorenzentrum St. Hedwig „Am besten jede Woche so ein Fest!“ Viele helfende Hände trugen zum Gelingen des Sommerfestes im Seniorenzentrum St. Hedwig bei Der Sommer neigte sich dem Ende, der kalendarische Herbst stand vor der Tür, da feierte das Seniorenzentrum St. Hedwig mit seinen Bewohnern, deren Angehörigen und vielen Gästen aus der Gemeinde in ihren Räumlichkeiten ein großes Sommerfest. Die kühlen Temperaturen ließen eine Feier im Garten leider nicht zu. die Gäste begeisterte, wurden die Besucher empfangen und sofort in Stimmung gebracht. Startschuss für das bunte Treiben war am 19. September 2010 um 11.00 Uhr und viele Gäste kamen. Mit einem bunten musikalischen Unterhaltungsprogramm mit den Original Ruhrpottsteinern, dem Clown Balu, der nicht nur lustige Figuren aus Luftballons formte, sondern auch Biergläser mit den Namen der Gäste gravierte und den Tanzgarden des Karnevalsvereins Grün-Weiß Resse, die durch hervorragende Tanzeinlagen Reißenden Absatz fanden auch die kulinarischen Köstlichkeiten vom Grill und dem Kuchenbuffet. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Ehrenamtliche haben durch ihren unermüdlichen Einsatz zum Gelingen des Festes beigetragen. Ein großer Flohmarkt und Verkaufsstände mit selbstgebastelten Geschenken rundeten das Angebot ab. Der Erlös dieser Stände war für das Emmaus Hospiz St. Hedwig Resse bestimmt. „So ein Fest könnte jedes Wochenende stattfinden“ – dies war das Fazit der Bewohnerinnen und Bewohner. 33 KKEL Magazin • Im Fokus St. Josef-Hospital „Viel hilft viel“ – hoch dosierte mit Stammzell-Unterstützung Hochdosistherapie und Autologe Stammzelltransplantation ist ein neues Behandlungsverfahren am St. Josef-Hospital Premiere am St. Josef-Hospital: Am 12. Mai 2010 wurde der erste Patient stammzell-transplantiert. Das Ergebnis vorweg: Er hat die Therapie gut überstanden und erfreut sich guter Gesundheit. Inzwischen wurde eine weitere Patientin transplantiert, ein dritter ist in der Vorbereitungsphase. Anlass genug, das Verfahren der „Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation“ vorzustellen. dig erneuert, beispielsweise Haut und Schleimhäute, Haare und Nägel. Besonders aktiv ist das blutbildende System des Knochenmarks – bei einem gesunden Menschen werden allein stündlich etwa 10 Milliarden alte oder defekte rote Blutkörperchen (Erythrozyten) aus dem Organismus eliminiert und durch neue ersetzt. Das Knochenmark reagiert daher besonders empfindlich auf die Wirkung vieler Zytostatika. Medikamentöse Tumortherapie Hochdosistherapie und Stammzellen Tumoren („Neoplasien“) entstehen dadurch, dass Zellen eines Organs (z.B. Lunge, Brustdrüse, Darm) oder eines Zellsystems (z.B. blutbildendes System) sich ungehemmt vermehren. Das Wachstum bzw. Fortschreiten eines Tumors kann mit Medikamenten unterdrückt werden, welche die Zellvermehrung hemmen bzw. Tumorzellen zerstören. Zu diesen „antineoplastisch“ wirkenden Medikamenten zählen Zytostatika („Chemotherapie“), Antikörper, Antihormone und weitere, spezielle zielgerichtete Substanzen („small molecules“). Bei der Hochdosis-Chemotherapie werden Zytostatika in 3 –10fach höherer Dosierung eingesetzt als üblich. Ziel ist dabei die komplette Vernichtung aller Tumorzellen, welche bei normaler („konventioneller“) Chemotherapiedosis häufig nicht gelingt. Als schwerster Nebeneffekt tritt – entsprechend den oben gemachten Ausführungen – eine irreversible Zerstörung der blutbildenden Zellen des Knochenmarks ein („Myeloablation“), welche ohne „Gegenmaßnahme“ zu tödlichen Komplikationen durch Infektionen oder Blutungen führen würde. Die „Gegenmaßnahme“ besteht darin, vor der Hochdosistherapie aus dem Knochenmark sogenannte „Stammzellen“ der Blutbildung zu entnehmen, um sie nach der toxischen Chemotherapie in den Organismus zurückzuführen. Neben dem blutbildenden System verfügen insgesamt etwa 20 Gewebe bzw. Organe des menschlichen Körpers über Stammzellen, die sich einerseits unbegrenzt teilen können, um neue Stammzellen zu bilden, und sich andererseits zu verschiedensten Zellen ihres jeweiligen Gewebes bzw. Organs spezialisieren können. Damit können sie „Reparatur-“ bzw. „Erneuerungsaufträge“ ausführen. Aus Stammzellen der Blutbildung („hämatopoetische Stammzellen“) können also rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) entstehen. Hauptanteil an der medikamentösen Tumortherapie hat weiterhin die zytostatische Chemotherapie, wobei sowohl einzelne Zytostatika als auch Kombinationstherapien mit mehreren Medikamenten zum Einsatz kommen. Dabei gilt das „Dosis-Wirkungs-Prinzip“: Je höher ein Zytostatikum dosiert wird, desto stärker ist seine hemmende Wirkung auf das Tumorwachstum. Die Höhe der Dosis eines jeweiligen Zytostatikums wird beschränkt durch seine Nebenwirkungen bzw. seine gefährdenden Effekte auf gesunde Zellen, Gewebe und Organe („Toxizität“). Leider können Zytostatika nicht zwischen gesunden und bösartigen Zellen (Tumorzellen) unterscheiden – sie entfalten ihre Wirkung gegen alle Zellen, die sich vermehren. Einige Gewebe und Organe des Körpers werden stän- 34 KKEL Magazin • Im Fokus Chemotherapie bei Lymphdrüsenkrebs Voraussetzungen für die Hochdosistherapie Das Verfahren der Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation wird heute zu 85 % bei Patienten mit Malignen Lymphomen („Lymphdrüsenkrebs“) angewendet – dazu gehören das Multiple Myelom, Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome, Mantelzell- und Follikuläres Lymphom und Hodgkin-Lymphom. Seltenere Indikationen sind akute myeloische Leukämien, Hoden-/Keimzelltumoren und andere Organtumoren. Abhängig von der jeweiligen Erkrankung wird die Hochdosistherapie zur Erstbehandlung oder zur Behandlung einer wieder aufgetretenen Krankheit eingesetzt. Ziel dieser Maßnahme ist, die jeweilige Erkrankung zu heilen oder die krankheitsfreie Lebenszeit nachhaltig zu verlängern. Die Altersgrenze liegt heute bei etwa 70 Jahren – wichtiger für die Entscheidung, ob eine Hochdosistherapie erfolgen kann, ist allerdings der körperliche Allgemeinzustand bzw. Art und Umfang von Begleiterkrankungen („Komorbidität“). Bevor eine Hochdosistherapie vorgenommen wird, sollte die Erkrankung durch entsprechende Vortherapien bereits weitgehend zurückgedrängt, also „in Remission“ sein. Daher werden vor einer Hochdosistherapie umfangreiche Vorbereitungsuntersuchungen vorgenommen, außerdem muss der Patient ausführlich über alle Maßnahmen und Risiken aufgeklärt werden und sein Einverständnis geben. Stammzellmobilisation Um eine ausreichende Anzahl blutbildender Stammzellen des Knochenmarks zu gewinnen, müssen sich diese zunächst vermehren. Dazu wird meistens eine „stimulierende“ Chemotherapie in konventioneller Dosierung durchgeführt, die dazu führt, dass das Knochenmark in der „Erholungsphase“ – typischer- von Priv.-Doz. Dr. med. Gerald Meckenstock Klinik für Medizinische und Radiologische Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin weise nach 10 – 12 Tagen – vermehrt Stammzellen produziert. Unterstützt wird diese Anregung durch den Wachstumsfaktor G-CSF, einem körpereigenen Hormon der Blutbildung, das – als Medikament eingesetzt – nach Abschluss der Chemotherapie täglich unter die Haut injiziert wird und dazu führt, dass die Stammzellen aus dem Knochenmark in die periphere Blutbahn „ausgeschüttet“ werden. Somit können die Stammzellen aus dem Blut entnommen werden – die früher übliche, operative und unter Narkose ausgeführte „Knochenmarkentnahme“ wird heute nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt. Steigt die Leukozytenzahl im Blutbild eines so behandelten Patienten auf Werte > 1000/μl an, erfolgt eine tägliche Messung, ob bereits genügend „mobilisierte“ Stammzellen im Blut vorhanden sind. Die recht aufwändige Messung dieser „CD34-positiven Zellen“ erfolgt im Immunologischen Labor des Hygieneinstituts Gelsenkirchen (siehe Kasten), Kooperationspartner für die immunzytologische Diagnostik. Stammzellseparation Ist eine ausreichende Menge Stammzellen im Blut vorhanden, müssen diese gesammelt werden. Diese „Stammzellseparation“ erfolgt beim DRK-Blutspendedienst in Ratingen-Breitscheid (siehe Kasten), welcher über eine zertifizierte Laboreinheit für die Stammzellentnahme und -präparation verfügt. Die Entnahme der Stammzellen aus dem Blut erfolgt mittels einer Leukapherese-Maschine. Diese entnimmt weiße Blutkörperchen (mit den Stammzellen) aus dem venösen Blut des Patienten, das anschließend in den Blutkreislauf zurückgeleitet wird. Dies dauert in der Regel 2 – 3 Stunden und muss nur bei zu geringer „Ausbeute“ am nächsten Tag wiederholt werden. Bereits vor der Apherese wird dem Patienten im St. Josef-Hospital ein zentralvenöser Katheter gelegt, 35 KKEL Magazin • Im Fokus Foto: DRK RatingenBreitscheid Stammzellentnahme am Leukapheresegerät 36 Ablauf des Therapieverfahrens um eine komplikationslose Blutentnahme und -rückgabe zu ermöglichen. Das Leukapherese-Präparat mit den Stammzellen wird anschließend im Labor des DRK bei -196°C tief gefroren und in speziellen Behältern gelagert („Kryokonservierung“). höheren Temperaturen toxisch für die Stammzellen ist. Andererseits kann ein „zu kaltes“ Transplantat schwere Herzrhythmusstörungen hervorrufen, so dass die Transfusion immer in Reanimationsbereitschaft erfolgen muss. Konditionierung und Stammzelltransplantation Aplasiephase und Regeneration Einige Wochen nach der Stammzellseparation erfolgt die stationäre Aufnahme des Patienten zur Hochdosistherapie. Nach erneuter, aktueller Prüfung der Therapiefähigkeit wird die als „Konditionierung“ bezeichnete Hochdosis-Chemotherapie durchgeführt. Nach einem vorgegebenen Protokoll werden – in der Regel über 4 Tage – die darin vorgesehenen Zytostatika verabreicht, verbunden mit einem umfangreichen Programm an Begleitmaßnahmen. Dazu gehören zahlreiche Medikamente zur Vorbeugung von unerwünschten Nebenwirkungen bzw. Komplikationen wie Mundschleimhautentzündungen (Mundspüllösungen), Übelkeit und Erbrechen (Antiemetika), Infektionen (Antibiotika, Virusmittel), Nierenversagen (Infusionen, Diuretika), Magengeschwüren (Ulcusmittel) u.a. Alle Organfunktionen müssen dabei ständig überwacht werden. Nach einem „Ruhetag“ erfolgt dann 48 Stunden nach Abschluss der Konditionierung die Stammzelltransplantation; sie wurde bisher auf der hiesigen Intensivstation vorgenommen. Die tief gefrorenen Stammzellen werden in einem Kühlgefäß vom DRK auf die Intensivstation gebracht und dort bei 37°C innerhalb von 10 Minuten aufgetaut. Wie bei einer Bluttransfusion wird das Stammzelltransplantat anschließend über einen zentralvenösen Katheter transfundiert, nach Gabe spezieller Medikamente zur Prophylaxe von Nebenwirkungen und unter Monitor-Überwachung. Ebenso wie der Auftauvorgang muss die Transfusion rasch erfolgen, da das Konservierungsmittel für die Tiefkühllagerung (DMSO) bei Bereits während oder unmittelbar nach der Hochdosis-Chemotherapie sinken die peripheren Blutzellwerte ab, Ausdruck der Zerstörung der blutbildenden Zellen des Knochenmarks. Die übertragenen Stammzellen finden ihren Weg ins Knochenmark „von selbst“, benötigen aber 8 – 12 Tage, um sich zu vermehren bzw. zu reifen Blutzellen zu entwickeln. Dieses Zeitfenster, in welchem keine ausreichende Blutbildung stattfindet, bezeichnet man als „Aplasiephase“. Da das Knochenmark keine ausreichende Anzahl roter Blutkörperchen und Blutplättchen produzieren kann, müssen diese durch Bluttransfusionen (Erythrozyten- bzw. Thrombozytenkonzentrate) ersetzt werden. Durch den Mangel an weißen Blutkörperchen ist die Immunabwehr des Patienten unzureichend, so dass ein hohes Risiko für Infektionen besteht. Dies macht entsprechende vorbeugende Schutzmaßnahmen notwendig: Während der Aplasiephase ist der Patient isoliert, Personal und Angehörige dürfen das Zimmer nur mit spezieller Schutzkleidung und nach ausreichender Händedesinfektion betreten. Der Patient erhält eine spezielle, keimarme Ernährung. Da Mund- und Darmschleimhaut des Patienten als Nebenwirkungen der Hochdosistherapie geschädigt sind, können Bakterien und Pilze durch nicht funktionierende „Barrieren“ treten und schwere Infektionen, insbesondere der Lunge und des Darms, hervorrufen. Fast regelhaft tritt unmittelbar nach der Stammzelltransplantation hohes Fieber auf, das eine umgehende Therapie mit Antibiotika bzw. Pilzmedikamenten KKEL Magazin • Im Fokus Kooperationspartner: Hygieneinstitut des Ruhrgebiets Dr. Astrid Dirkes-Kersting und Kollegen Rotthauser Str. 19 45879 Gelsenkirchen Deutsches Rotes Kreuz BSD West Zentralbereich Stammzelle und Transplantationsimmunologie Ärztliche Leitung: Carla Kreissig Linneper Weg 1 40885 Ratingen erfordert. Abhängig vom Konditionierungsprotokoll kann die Entzündung der Mundschleimhaut so ausgeprägt und schmerzhaft sein, dass sie den Einsatz von Morphiumpräparaten notwendig macht. Glücklicherweise ist die Aplasiephase durch den erneuten Einsatz des Wachstumsfaktors G-CSF unmittelbar nach der Stammzelltransplantation verkürzt, so dass die Regeneration des blutbildenden Knochenmarks bereits nach 8 –12 Tagen einsetzt. Nach weiteren 10 –14 Tagen ist die Leukozytenzahl in der Regel so angestiegen, dass eine ausreichende Infektionsabwehr gewährleistet ist. Der stationäre Aufenthalt für Hochdosistherapie und autologe Stammzelltransplantation dauert in der Regel 3 – 4 Wochen. Rehabilitation und Nachsorge Bereits während des stationären Aufenthalts sollte geklärt werden, ob der Patient eine Anschlussmaßnahme, entweder als Anschlussheilbehandlung (AHB) oder als stationäre bzw. ambulante Rehabilitation benötigt. Oft ist die physische und /oder psychische Erschöpfung nach den beschriebenen Therapiemaßnahmen erheblich, einige Patienten leiden sogar an einem schweren Erschöpfungszustand (FatigueSyndrom). Unabhängig davon ist immer eine intensive medizinische Betreuung in der ersten Zeit nach der Entlassung erforderlich. So müssen die vollständige Regeneration der Blutbildung und eventuelle toxische Folgen der Hochdosistherapie engmaschig überwacht werden, bei Auftreten von Infektionen sind frühzeitig entsprechende Therapiemaßnahmen zu ergreifen. Das Immunsystem benötigt 6 – 9 Monate, um zur vollen Funktionsfähigkeit zurückzufinden. Erst danach sollte das Impfprogramm gestartet werden, wobei Zeitpunkt und Umfang der Impfungen abhängig vom Alter und Allgemeinzustand des Patienten sind. Zur Vorbeugung der Gürtelrose (Herpes zoster) erhalten alle Patienten über 2 Monate nach der Transplantation ein Virusmittel (Famciclovir), die keimarme Ernährung sollte über mindestens 3 Monate fortgeführt werden. Wegen der Infektionsgefahr sollen Patienten auch während dieses Zeitraums Menschenansammlungen (z. B. öffentliche Verkehrsmittel) meiden, der Umgang mit Tieren und Pflanzen ist eingeschränkt. Der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Berufs- oder Alltagstätigkeit ist unterschiedlich und hängt sehr von den individuellen Gegebenheiten ab – manche Patienten sind bereits nach wenigen Wochen, andere erst nach einem halben Jahr wieder „fit“. Hochdosistherapie und autologe Stammzelltransplantation sind für das Versorgungsangebot des Onkologischen Zentrums der Katholischen Kliniken EmscherLippe eine wesentliche Bereicherung. Patienten aus dem Einzugsgebiet Gelsenkirchen und Gladbeck sowie der angrenzenden Emscher-Lippe-Region müssen nicht mehr in Zentren anderer Städte verlegt werden, sondern können in der gewohnten Umgebung und heimatnah behandelt werden. Da das Onkologische Zentrum in das Tumorzentrum Emscher-Lippe (TUZEL) integriert ist, umfasst der Versorgungsbereich etwa 500.000 Einwohner. Nicht nur die Patienten, sondern auch die dem TUZEL angehörigen Kliniken, Praxen und Institute werden von diesem Versorgungsangebot profitieren. Damit hat sich ein weiteres Kooperationsprojekt des Onkologischen Zentrums in recht kurzer Zeit erfolgreich umsetzen lassen. 37 KKEL Magazin • St. Josef-Hospital von Andreas Killian und Carmen Rapien Neuer Linearbeschleuniger: „Testpatient“ war ein Kürbis Am 2. Oktober 2010 öffnete die Strahlentherapie am St. Josef-Hospital und das daran angeschlossene Strahlentherapiezentrum Emscher-Lippe seine Pforten zum Tag der offenen Tür. Anlass war der sechsmonatige Umbau der Abteilung und die Inbetriebnahme eines neuen Linearbeschleunigers und eines neuen Computertomographen. Nicht nur niedergelassene Ärzte der Umgebung, sondern auch eine Vielzahl an Patienten mit ihren Angehörigen sowie interessierte Bürger nutzten die Möglichkeit, einmal hinter die Kulissen einer modernen Strahlentherapie zu schauen. Was bedeuten eigentlich die Begriffe Virtuelle Simulation, IMRT oder IGRT, wenn man über Strahlentherapie spricht? Diese und andere Fragen konnten die interessierten Besucher bei dieser Gelegenheit stellen. Anschaulich beantwortet wurden sie vom fachkundigen Personal, bestehend aus Medizinisch-Technischen Assistentinnen, die die tägliche 38 Bestrahlung am Linearbeschleuniger durchführen, den Medizinphysikern, die für die Bestrahlungsplanung verantwortlich sind und dem Ärzteteam. Speziell für diesen Tag wurde ein „Testpatient“ vorbereitet. Dazu herhalten musste ein großer Kürbis, in dessen Inneren eine mit Kontrastmittel angereicherte Weintraube versteckt wurde, die einen „Tumor“ darstellen sollte. Mit Hilfe dieses „Testpatienten“ wurden die einzelnen Stationen eines Patienten in der Strahlentherapie nachgestellt: An jedem Patienten, der sich einer Strahlentherapie unterziehen muss, wird zunächst eine Computertomographie durchgeführt. Dies geschieht mit Hilfe eines speziellen Therapie-Computertomographen mit großer CT-Öffnung und einem beweglichen Lasersystem. Beeindruckend für die Besucher war die Schnelligkeit des Gerätes, denn in nur wenigen Minuten werden alle nötigen Bestrahlungsparameter (Lage des Zielpunktes, Tumorvolumen, Risikoorgane) Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) Die IMRT ist eine moderne Weiterentwicklung der Strahlen therapie. Die Intensität innerhalb eines Bestrahlungsfeldes wird mit Hilfe des Lamellenkollimators am Linearbeschleuniger so moduliert, dass bestimmte Bereiche des Tumors mehr oder weniger Dosis erhalten können. Man kann durch diese Technik eine höhere Gesamtdosis im Tumor erzielen und gleichzeitig das gesunde Gewebe besser schonen. eines Patienten erfasst. Bisher waren zur Vorbereitung der Bestrahlung mehrere Untersuchungen nötig. Mit den neuen Geräten ist für die anschließende Bestrahlungsplanung und Simulation der Bestrahlung die Anwesenheit des Patienten nicht mehr erforderlich. Diese Arbeitsschritte erfolgen „virtuell“. Selbst für einen Laien war der vermeintliche „Tumor“, die mit Kontrastmittel angereicherte Weintraube, auf den entstandenen CT-Bildern erkennbar, und der Prozess der virtuellen Simulation konnte so verdeutlicht werden. Auf Grundlage des gewonnenen CTDatensatzes erarbeiten dann Ärzte und Medizinphysik-Experten gemeinsam am Computer einen Bestrahlungsplan zur individuellen Behandlung des Patienten. Nach Beendigung der Bestrahlungsplanung findet die erste Bestrahlung, meist wenige Tage später am Linearbeschleuniger statt. Mit dem neuen Linearbeschleuniger, der im Juni 2010 in Betrieb genommen wurde, sind moderne Behandlungstechniken wie die intensitätsmodulierte Strahlentherapie (Intensity–modulated Radiotherapy, IMRT) oder die bildgeführte Strahlentherapie (Image–guided Radiotherapy, IGRT) möglich. Diese Techniken wurden mit Hilfe des „Testpatienten“ demonstriert. Den Besuchern wurde veranschaulicht, wie wichtig eine exakte Positionierung des Patienten und die tägliche Repro- duzierbarkeit der Behandlung für den Therapieerfolg sind. Die bildgeführte Strahlentherapie (IGRT) spielt hierbei eine wichtige Rolle. Der neue Linearbeschleuniger verfügt zusätzlich über eine Röntgenröhre und einen Bilddetektor (On Board-Imager). Hiermit kann vor der Bestrahlung mittels Röntgendurchleuchtung oder Computertomographie die Positionierung des Patienten überprüft werden. Die aktuellen Bilder werden direkt mit Bildern der Strahlentherapieplanung vor Beginn der Behandlung verglichen. Eventuelle Abweichungen werden automatisch korrigiert. Auch die atemgesteuerte Bestrahlung (Gating) wurde mit Hilfe eines Phantoms demonstriert. Die atmungsbedingten Bewegungen und Lageänderungen der inneren Organe stellen bisher eine der größten Herausforderungen in der Strahlentherapie dar. Bei der atemgesteuerten Bestrahlung lässt sich das Einund Ausschalten des Therapiestrahls genau auf die Atemfrequenz des Patienten abstimmen. Am neuen Linearbeschleuniger kommt für diese Bestrahlungstechnik eine Infrarotkamera zum Einsatz, die die Atembewegungen des Patienten registriert. Das Team der Strahlentherapie konnte die Möglichkeiten modernen Behandlungstechniken vorstellen und zeigen, dass neben der Technik der persönliche Kontakt zum Patienten eine wichtige Rolle spielt. Vermessung des „Testpatienten“ mit Hilfe des Computertomographen Virtuelle Simulation der Bestrahlung am Testpatienten "Kürbis" Blick auf das Monitorüberwachungssystem des Bestrahlungsraumes und der Kontrollmonitore des Linearbeschleunigers 39 KKEL Magazin • von Berthold Grunenberg Krankenhaus statt Kanzel Josef Kramer widersetzte sich dem Berufswunsch seines Vaters und wurde nicht Pfarrer – zum Glück! Denn jetzt ergriff er einen Beruf, der ihm eher entsprach und legte damit den Grundstein für seine spätere Tätigkeit als Geschäftsführer der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe – KKEL –. Am 27. August 2010 wurde er nun in den Ruhestand verabschiedet Es war ein bewegender Moment, als Pfarrer Gerd Rüsing dem scheidenden Geschäftsführer, Josef Kramer, im Rahmen eines Wortgottesdienstes seinen persönlichen Segen mit auf den weiteren Lebensweg gab. Mit diesem von Pfarrer Rüsing und der evangelischen Seelsorgerin Sabine Cornelisen-Dehling gemeinsam gestalteten Gottesdienst begann der letzte Arbeitstag von Josef Kramer in Diensten der Katholischen Kliniken Emscher-Lippe GmbH. Viele Weggefährten und Mitarbeiter füllten die Krankenhauskapelle des St. Josef-Hospitals Gelsenkirchen-Horst bis auf den letzten Platz. Im Anschluss begrüßte sein Kollege Berthold Grunenberg die geladenen Gäste im festlich geschmückten Mehrzwecksaal des Krankenhauses und gab damit den Auftakt für eine sehr persönlich gestaltete Veranstaltung, deren Rahmen die musikalische Gestaltung des Isserliss-Quartetts bildete. Der Aufsichtsratsvorsitzende der KKEL, Werner M. Philipps, hatte gründlich recherchiert und brachte in einer launigen Rede einige besondere Facetten der beruflichen Karriere von Josef Kramer zum Vorschein. So begann z. B. die berufliche Ausbildung nicht etwa im kaufmännischen Bereich, sondern als technischer Zeichner – spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde den Anwesenden die Begeisterung Kramers für die bauliche Entwicklung der Einrichtungen der KKEL und seine Begabung für einen schnellen Entwurf erklär- 40 KKEL Magazin • Viele Gäste kamen, um sich persönlich von Josef Kramer zu verabschieden. lich. Und dass er auch der jüngste Amtmann in der Geschichte der Bundesknappschaft war, dürfte ebenfalls einige Gäste überrascht haben. Philipps lobte ausdrücklich die intensive Arbeit von Josef Kramer für die KKEL, die von seiner hohen Leistungsbereitschaft, seiner Standfestigkeit und seinem Verhandlungsgeschick profitieren konnte und bedankte sich auch im Namen der weiteren Mitglieder des Aufsichtsrates für die gute Zusammenarbeit. Für die Stadt Gelsenkirchen grüßten anschließend Bürgermeisterin Gabriele Preuß und der Horster Bezirksbürgermeister Joachim Gill. Für die Direktorien sprach der Ärztliche Direktor des St. Josef-Hospitals, Dr. med. Peter Gunter Auer. Er lobte die besonders gute Atmosphäre im Krankenhaus, die er bereits bei seinem Dienstantritt bemerken konnte und die in den Jahren der gemeinsamen Arbeit immer weiter spürbar blieb. Die Mitarbeitervertretung wurde repräsentiert von Dorothée Weinforth, der Ltd. MTLA des Zentrallabors der KKEL. Sie charakterisierte Josef Kramer von A bis Z (siehe Kasten auf der nächsten Seite) und gab damit ein zutreffendes und umfassendes Bild ihres Chefs, der es ihr mit Schmunzeln und großem Applaus dankte. Die Reihe der Festredner wollte nicht abreißen. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Norbert Aldejohann dankte Josef Kramer im Namen aller Gesellschafter der KKEL für die gute Zusammenarbeit. Danach folgte eine sehr berührende Rede des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden, Heinz Sußmann, der mit Josef Kramer noch in Zeiten vor der Fusion der Krankenhäuser zusammengearbeitet und diese Fusionen maßgeblich betrieben und begleitet hatte. Das letzte Wort hatte natürlich der angehende Ruheständler selbst. Mit Blick auf die vielen positiven Worte seiner Vorredner erzählte Josef Kramer eine Anekdote, die von einem vor vielen Jahren ausgeschiedenen Chefarzt berichtete. Dieser hatte angesichts einer gleichen Situation in seiner Rede gesagt: „Dass ich gut bin, habe ich immer schon gewusst. Aber wenn ich gewusst hätte, dass ich so gut bin, dann hätte ich doch gern noch ein bisschen weitergemacht.“ Und das kann man Josef Kramer getrost abnehmen, dass es ihm nicht leicht fällt, in den Ruhestand zu gehen. Dennoch – Ordnung muss sein. Nachdem Josef Kramer in den letzten vier Wochen sein Büro in einen besenreinen Zustand gebracht und die offiziellen Angelegenheiten übergeben hatte, vollzog er nun auch noch den letzten Schritt. Er händigte seine Schlüssel an seinen Kollegen Berthold Grunenberg aus und wünschte diesem eine glückliche Hand für die weitere Entwicklung der KKEL. 41 KKEL Magazin • Fotos: Manfred Königsmann Sabine Ortmann (Rechtsabteilung) erhielt als Bochumerin Josef Kramers „VfL Bochum“-Tasse Zum Schluss bat er Sabine Ortmann, Mitarbeiterin in der neu eingerichteten Rechtsabteilung, dann noch, einmal zu ihm zu kommen. Dort erhielt sie als kleines Andenken an ihren Chef seine im Büro sehr bekannte VfL Bochum-Tasse! Die hatte sie sich einmal scherzhaft gewünscht – und Josef Kramer bewies noch einmal sein gutes Gedächtnis und seinen Sinn für Humor. Bürgermeisterin Gabriele Preuß überbrachte Grußworte der Stadt Gelsenkirchen Im Anschluss hatten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KKEL noch Gelegenheit, sich von Josef Kramer zu verabschieden – und machten reichlich Gebrauch davon. Noch über 90 Minuten nach seiner Abschiedsrede standen die Gäste Schlange, um kleine Geschenke zu überreichen und sich persönlich zu verabschieden. Josef Kramer von A bis Z Im Rahmen ihrer Abschiedsrede formulierte Dorothée Weinforth folgendes: „MAV heißt „Mitarbeitervertretung“ und unsere Einschätzung und Erfahrung von Herrn Geschäftsführer Kramers langjähriger Tätigkeit, zuerst in unserem St. Josef-Hospital, jetzt in unserer KKEL, lässt sich daraus folgendermaßen buchstabieren: Der erste Buchstabe der „Mitarbeitervertretung“, das M, steht ganz oben, genau so wie die Menschlichkeit immer Herrn Kramers oberstes Gebot ist. Das I steht für sein Interesse an Allem und für seine Gabe, Interesse bei anderen zu wecken. Dem T wie Tatkraft folgt das A wie Arbeitstier. Das R wie rücksichtsvoll steht vor dem B, das den guten Beobachter auszeichnet. Das nun folgende E wie Entscheidungsfähigkeit ist gepaart mit dem I für Intelligenz, dem T für Tatkraft und dem E für Energie. Nicht vergessen wollen wir das nun folgende R, das für seine Reibungsfreudigkeit steht. Weiter ist unser Chef, Herr Josef Kramer, zu charakterisieren mit dem V, welches das Verantwortungsvolle seines Wesens beinhaltet. Seine Facetten werden ergänzt durch das nun folgende E wie Ehrgeiz, das R für Routine und das T für Temperament. Niemals aus den Augen verliert er das R wie Realitätsnähe und lässt ebenso das E wie Engagement nicht vermissen. Was alle an ihm schätzen, ist das T, welches für Treue steht. Sein Unternehmungsgeist, das U, soll ihm weiterhin erhalten bleiben – genau so wie seine Neugier, das N – und besonders das G, sprich seine Gestaltungskraft.“ Ihre „kleine Rede“ beendete sie mit einem Spruch von Hammarskjöld: Für das Vergangene – Dank! Für das Kommende – Ja! 42 KKEL Magazin • 25-jähriges Dienstjubiläum der ehrenamtlichen Organistin in der Kapelle des St. Antonius-Krankenhauses Bottrop-Kirchhellen von Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Bunse St. Antonius-Krankenhaus Am ersten Oktoberwochenende 1985 übernahm Gabi Tennagels ehrenamtlich die Stelle der Organistin in der Kapelle des St. Antonius-Krankenhauses in Bottrop-Kirchhellen und hat diese Tätigkeit seitdem kontinuierlich ausgeübt, so dass jetzt – am 09. Oktober 2010 – ihr 25-jähriges Jubiläum anstand. Der Träger des Krankenhauses nahm diesen Tag zum Anlass, sich bei Frau Tennagels im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der Vorabendmesse zu bedanken. Frau Tennagels hatte den Gottesdienst wieder einmal besonders feierlich gestaltet – zum einen durch die von ihr selbst wie üblich gespielte elektronische Orgel und den musikalischen Beitrag ihrer erst sechs Jahre alten Nichte, die Querflöte spielte. Außerdem trug die in Kirchhellen immer gern gehörte Sopranistin Sabine Berghorn zum gelungenen Abend bei. Einen angemessenen Raum zur Gestaltung der Gottesdienste in der Krankenhauskapelle hatte der Träger in der Vergangenheit bereits zur Verfügung gestellt; vor eineinhalb Jahren wurde er grundlegend renoviert. Wichtiger jedoch noch als die neuen Wände, die renovierten Fenster und die geschmackvollen Lampen ist das Engagement der Menschen, die ehrenamtlich dazu beitragen, dass regelmäßig sehr gut besuchte Gottesdienste für die Patienten und Mitarbeiter des Hauses und alle Interessierten angeboten werden kön- nen. Ein besonderer Dank galt an dem Abend allen, die zum Gelingen der Gottesdienste beitragen, darunter die Patres des Kirchhellener Redemptoristen Klosters, die Messdiener und die Mitarbeiterinnen, die den Sakristeidienst versehen und für den Blumenschmuck in der Kapelle sorgen. Im Mittelpunkt stand an diesem Abend aber Frau Tennagels. Während ihrer 25-jährigen Arbeit als Organistin war es ihr auch immer wieder gelungen, weitere Instrumentalisten mit Geige, Cello und Flöte sowie gesangliche Unterstützung zu organisieren. Die große Resonanz und Nachfrage nach den Gottesdiensten ist sicherlich auch hierauf zurückzuführen. Die Folge: Bei der letzten Renovierung musste die vorhandene Bestuhlung aufgestockt werden. Um dem Andrang der Gottesdienstbesucher Stand zu halten, müssen zum Teil auch noch zusätzliche Stühle aus der benachbarten Cafeteria „ausgeliehen“ werden. Nach dem Gottesdienst tauschten die Gäste bei einem kleinen Imbiss im Vorraum der Kapelle alte Erinnerungen und Anekdoten aus. 43 KKEL Magazin • St. Antonius-Krankenhaus von Hermann Müller Sein Ziel: Eine gute Lösung für den Patienten finden Willi van Oepen beendete nach mehr als 15 Jahren seine ehrenamtliche Tätigkeit als Patientenfürsprecher am St. Antonius-Krankenhaus Kirchhellen Mit großem Bedauern nahm die Verwaltung des St. Antonius-Krankenhauses in Bottrop-Kirchhellen die Mitteilung entgegen, dass Willi van Oepen seine ehrenamtliche Tätigkeit als Patientenfürsprecher nach fast 15 Jahren aus alters- und gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter wahrnehmen wird. Engagement und großer sozialer Kompetenz wahrgenommen hat. Insbesondere wurden von ihm viele schwierige Situationen in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie mit viel Einfühlungsvermögen gemeistert. Ihm war es immer wichtig, zwischen dem Anliegen oder konkreten Beschwerden eines Patienten und den Verantwortlichen des Krankenhauses zu vermitteln, immer mit der Zielsetzung, gute Lösungen für den Patienten zu finden. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde bedankte sich das Direktorium des St. Antonius-Krankenhauses sehr herzlich bei Herrn van Oepen für sein langjähriges Engagement als Patientenfürsprecher. Willi van Oepen, 1927 geboren, war mehr als 40 Jahre lang beim Caritasverband der Stadt Bottrop als Sozialdienstmitarbeiter tätig. Von 1972 bis 1976 war er Bürgermeister von Kirchhellen. Trotz seiner vielfältigen Verpflichtungen konnte er vom Kirchenvorstand St. Johannes der Täufer dafür gewonnen werden, im Krankenhaus-Kuratorium mitzuwirken, dessen Mitglied er bis zur Auflösung im Jahre 1997 war – dann wurde die Katholische Klinik Gladbeck-Kirchhellen gGmbH gegründet. Mit Willi van Oepen verlieren die Patienten des Krankenhauses einen Vertreter, der durch seine berufliche und politische Erfahrung sowie seinen jahrelangen Einsatz im Kuratorium des Krankenhauses ihre Interessen mit hohem Sie dankten Willi van Oepen (Mitte) für seine Arbeit: v.l. MAV-Vorsitzender Christian Jordan, Ärztlicher Direktor Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Bunse, Pflegedirektorin Elisabeth Gesenhaus, Verwaltungsdirektor Hermann Müller 44 KKEL Magazin • Seniorenzentrum St. Hedwig Die Schwingungen spüren von Prof. Ursula Zitzer Wie Wachkoma-Patienten auf die Klang-Therapie reagieren Es war ein langer Weg bis heute. Musik ist mein Leben; seit 74 Jahren schon arbeite ich am Klavier. Durch die fundierte Aus- und Weiterbildung (Kristallarbeit, Heilströme, Stimmgabelakupunktur) ergaben sich weitere Einsatzgebiete. Kritische Beobachtungen von Schülern am Instrument wie auch in der Körperarbeit (Rhythmik, Tanz) und gemeinsames Suchen ließen nach und nach erahnen, welche Macht und welche Möglichkeiten in den Tönen stecken. Auf dieser langen Suche nach Erfüllung bin ich inzwischen bei WachkomaPatienten angekommen. Alles ist Schwingung und so ist es leicht erklärlich, dass – und wie – Gongs und Klangschalen auf uns wirken. Sie durchbrechen die Grenzen und lassen die natürlichen Intervalle voll hören. Sie klingen anders. Sie berühren uns anders. Der Klang lässt viele unterschiedliche Nuancen hören. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Klang zu fühlen. Bringt man eine Schale an den Körper, so fühlt man die Schwingung durch den gesamten Körper vibrieren – je nach Blockaden. Ursprünglich wurden in jeder Schale sieben Metalle verarbeitet – für jeden der bekannten Planeten ein Metall: So steht Gold für die Sonne, Silber für den Mond, Quecksilber für den Merkur, Kupfer für die Venus, Eisen für den Mars, Zinn für den Jupiter und Blei für den Saturn. Leider werden sie nicht mehr auf die herkömmliche Weise fabriziert – die alt überlieferte Methode stirbt langsam aus. Die Entdeckung der Planetenfrequenzen verdanken wir dem Schweizer Wissenschaftler Hans Cousto. Die kosmischen Klänge ermöglichen „Ein-Klang“ in Resonanz mit den Planetenkräften und damit ein „Ganz-Werden“ bzw. Heil-Werden. In diesem Sinn soll der Begriff der Therapie verstanden werden. Ebenso ist die Verwendung der kosmisch gestimmten Stimmgabeln für Akupunkturpunkte in hervorragender Weise sowohl physisch als auch seelisch tief wirksam, ohne dass Nadeln gesetzt werden – ein Geschenk für speziell diese Patientengruppe wie auch für Kinder. Wenn man die bisherigen Erfahrungen bei der kleinen Patientenschar betrachtet, so muss man immer wieder über kleine und kleinste Reaktionen staunen. Es braucht eine Weile, bis der Klang „ankommt“. Augenkontakt, Mimik und Atmung sind Indikatoren, ob bzw. dass die Therapie wirkt oder ob ein „Umweg“ besser wäre – indem man z.B. die Schalen auf den Boden stellt. Werden mehrere Schalen im Bett platziert, so gibt es viele Möglichkeiten, die Schalen zu spielen, sie untereinander „kommunizieren“ zu lassen. Dies ist dann sozusagen das „Kammerorchester“. Da man am Körper „Defizite“ wie auch „Überschuss“ sieht bzw. spürt, wird der Klang gezielt und punktuell gebündelt. Die Wachkoma-Patienten reagieren darauf z.B. mit einer Lockerung der Spastik in Händen und Füßen, Veränderung der Körpertemperatur (messbar an den Händen). Wahrnehmen kann man auch tiefes Gähnen oder Reaktionen des Brustraumes. Sinnvoll erscheint eine Klang-Therapie zwei- bis dreimal wöchentlich, weil die Wirkungsweise der Klänge sehr subtil ist und es eine Weile braucht, bis der Organismus wieder in seine ursprüngliche Schwingung gefunden hat. Jeder kennt wohl das Spiel mit den flachen Steinen die über das Wasser flitzen. So sind auch in den Körperflüssigkeiten Kreise, Spiralen und Muster, die in der Empfindung wie „Sekt von innen“ sind – jedoch ohne Angst vor einem Schwips. 45 KKEL Magazin • Seelsorge Liebe Leserinnen, liebe Leser! Manfred Stücker Pfarrer an St. Johannes der Täufer Sicher können auch Sie sich noch gut an manche Erlebnisse aus der eigenen Kindheit erinnern. Eines Tages – daran erinnere ich mich noch gut – kam mir auf dem Weg zur Grundschule, den ich zu Fuß ging, ein Gedanke, der mich sehr beschäftigt hat: Warum bin ich gerade jetzt hier? Warum trage ich diesen und keinen anderen Namen? Gibt es eine besondere Fügung, die mich führt? Auch wenn ich als Kind diese Fragen noch nicht präzise stellen konnte und sie mehr ein Gefühl und eine Ahnung waren, so war mir doch schon damals klar: An „Zufall“ konnte ich nicht glauben. Wie komme ich dazu, Ihnen diese Erinnerung zu erzählen? Je älter wir werden, desto mehr beschäftigen uns Gedanken nicht nur über die frühe Zeit, sondern auch über das Ende unseres Lebens. Wie werde ich sterben? Werde ich leiden müssen? Bin ich dann eine Belastung für andere? Verständlicherweise beunruhigen diese Fragen viele Menschen. Es macht ihnen Angst. Schwere Krankheit und langes Siechtum ist keine gute Lebensperspektive im Alter. Eine Antwort auf diese Fragen versuchen Vereinigungen zu geben, die den Menschen ein „selbstbestimmtes“ Sterben anbieten, gleichsam ein Abschied aus dieser Welt nach Plan und mit einem Termin, den man sich selbst wählt. Aber ist diese Antwort auch wahr? Entspricht sie dem Wesen des Menschen und seiner Würde? Wer von uns hat den Zeitpunkt seiner Geburt selbst ausgesucht? Wer von uns hat selbst bestimmt, als Mädchen oder als Junge auf diese Welt zu kommen, oder darauf eingewirkt, wo wir das Licht der Welt erblickten? Das Bestreben, den Beginn und auch das Ende des menschlichen Lebens so zu steuern, dass alle Wünsche (vom wem?) erfüllt werden und nur das perfekte Ergebnis zählt, und dass man möglichem Leiden ausweicht, führt in die Sackgasse. Letztendlich wird mit den Problemen und den Leiden, die man abschaffen will, der Mensch selber abgeschafft. Er wird nur mehr angenommen und akzeptiert, solange er bestimmte Bedingungen erfüllt: Gesundheit, Aussehen, Leistungsfähigkeit ... Diese Bedingungen – wer legt sie fest? Der Einzelne für sich? Die Eltern für ihre Kinder? Die Jungen für die Alten? Die Gesellschaft für uns alle? Wo kommen wir da hin? Es gibt einen, der jede und jeden von uns bedingungslos annimmt und liebt: unser Gott. Von ihm bekennt der Psalm 139 im Alten Testament: „Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken. Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; du bist vertraut mit all meinen Wegen. Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – du, Herr, kennst es bereits. Du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand auf mich. Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen. Denn du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke. Als ich geformt wurde im Dunkeln, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, waren meine Glieder dir nicht verborgen. Deine Augen sahen, wie ich entstand, in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, als noch keiner von ihnen da war“ (Ps 139, 1-5.12-16). Ihnen wünsche ich diese Dankbarkeit und diese Zuversicht alle Tage Ihres Lebens! Ihr Pastor Manfred Stücker, Bottrop-Kirchhellen 46 KKEL Magazin • Rätsel SUDOKU Bei diesem faszinierenden Zahlenspiel aus Japan müssen Sie nicht rechnen, sondern nur logisch kombinieren. Die leeren Felder sollen so ausgefüllt werden, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie in jedem der Unterquadrate, die aus 3 mal 3 Kästchen bestehen, alle Ziffern von 1 bis 9 genau einmal vorkommen. Es gibt nur eine richtige Lösung. Während sich im sehr leichten Gitter fast alle freien Felder nach dem Ausschlussprinzip füllen lassen, sind im kniffligen Gitter viele Felder zunächst nicht eindeutig. Damit Sie sich dieser Profi-Variante routiniert widmen können, haben wir für Sie noch zwei Zwischenstufen auf dem Weg dorthin eingerichtet. Am besten mit Bleistift ausfüllen und einen Radiergummi bereithalten! 47 KKEL Magazin • Rezepte Von Anna Bartelt, Diätassistentin aus dem St. Barbara-Hospital Deftiges zur kalten Jahreszeit Getrüffelte Maronisamtsuppe Die Schalotten schälen und fein schneiden, in etwas Butter anschwitzen. Anschließend 250 g Maroni (Edelkastanien), die Maroni zugeben und mit anschwitzen. geschält Mit Rinderbrühe ablöschen und so lange 3 Schalotten verkochen lassen, bis die Maroni weich sind. 1,5 l Rinderbrühe Mit süßer Sahne und Crème fraîche auffül0,25 l süße Sahne len. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronen125 g Crème fraîche saft abschmecken. Mit dem Pürierstab mixen 1 Zitrone (der Saft davon) und durch ein Sieb passieren. Die Suppe 1 Msp. Cayennepfeffer 1 Msp. Salz anrichten und anschließend mit Trüffelöl 1 TL Öl (Trüffelöl), oder ein verfeinern oder alternativ weißen Trüffel auf frischer weißer Trüffel die aufgeschäumte Suppe hobeln. Die Suppe etwas Butter sofort servieren. Zutaten für 4 Personen Garnelenspieße in Kräuterbutter Zutaten für 4 Personen 12 2 1 Bund 1 Prise 5 cl 4 1 Prise 4 Prisen 3 EL 2 EL 1 Garnelenspieße Zitronen Dill Kräuter der Provence Cognac (Weinbrand) Knoblauchzehen Meersalz Weißer Pfeffer aus der Mühle Olivenöl Butter Baguette Garnelenspieße waschen und mit Küchenkrepp trocken tupfen. Knoblauch schälen und in feine Streifen schneiden. Dill waschen, trocken schleudern und grob schneiden. Stängel nicht wegwerfen. Zitronen in Scheiben schneiden. Aus Cognac, Zitrone, Pfeffer, gehackten Dillstängeln, Knoblauchscheiben und Olivenöl eine Marinade herstellen, darin die Garnelen mind. eine Stunde marinieren. Öfter wenden. Gesalzen wird beim Braten. Garnelenspieße auf jeder Seite eine Minute in heißem Olivenöl anbraten, mit Meersalz und Kräutern der Provence zart würzen. Knoblauch von Beginn an mit anbraten. Nach dem Wenden die Zitronenscheiben mit anbraten. Butter und gehackten Dill hinzufügen, zu Ende braten. Den Fond der Marinade zum Schluss dazugießen. Zu den Spießen passt frisches Baguette. 48 KKEL Magazin • Rezepte Ente à l'Orange mit Gnocchi Zutaten für 4 Personen 800 g 4 EL 80 g 480 g 120 g 80 ml 120 ml 4 TL 160 g Die ausgelöste rohe Entenbrust mit Salz und Pfeffer würzen, in einer Pfanne von allen Seiten anbraten Entenbrust und im vorgeheizten Backofen bei 175°C 40 bis 60 Sonnenblumenöl Minuten knusprig garen. Die Entenbrüste alle 10 Butter Minuten mit dem entstandenen Bratensaft begieSalz, Pfeffer, Muskatnuss ßen und mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Kartoffeln Mehl Rotwein Hühnerbrühe Zucker Orange/Apfelsine Die Kartoffeln mit der Schale über einem Dampfsieb über kochendem Wasser weich kochen, anschließend schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. Die Kartoffelmasse noch einige Minuten im heißen Topf ausdampfen lassen und auf ein Brett stürzen, danach mit Salz, Pfeffer und Muskat sowie dem Mehl zu einem glatten und elastischen Teig verarbeiten. Den Teig zu Rollen formen, anschließend ca. 1 cm breite Gnocchi schneiden mit einer Gabel platt drücken. Diese werden in gut gesalzenem Wasser kurz aufgekocht, dann ziehend weiter gegart. Wenn die Gnocchi an der Oberfläche schwimmen, entnehmen und in einer Pfanne mit Butter schwenken. Den größten Teil des Bratenfetts von den Enten in einen extra Topf gießen, restlichen Bratensaft mit etwas Rotwein und Hühnerbrühe ablöschen. In einem kleinen Topf den Zucker leicht karamellisieren, mit dem vorbereiteten Enten-Bratensaft ablöschen und die Soße mit etwas fein geriebener Kartoffel binden und einmal aufkochen lassen. Eine Orange schälen und filetieren, die Orangenfilets zur Sauce geben und sanft erwärmen. Die Entenbrust auf Teller anrichten, die in Butter geschwenkten und mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzten Gnocchi dazusetzen. Die Sauce zum Gericht nappieren und servieren. Apfelnockerln mit Bratapfelsauce Zutaten für 4 Personen 300 g 10 g 1 TL 1 Prise 1 1 50 g 40 g 1 gr. 1 100 g 150 g 1 EL 1 Prise 500 g 60 ml 60 ml 2 EL 1 Prise Ausgedrückten Quark (Topfen) mit Zucker, Vanillin, Salz, Ei, Dotter, Sauerrahm und Grieß gut verrühren. Mit Frischhaltefolie abdecken und 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Apfel raspeln, leicht ausdrücken und untermischen. Leicht gesalzenes Wasser aufkochen und Zimtstange zugeben. Mit einem Esslöffel Nockerln aus der Quarkmasse stechen und ins kochende Wasser legen. Hitze reduzieren und die Nockerln unter dem Siedepunkt 10 bis 12 Minuten gar ziehen lassen, herausheben und gut abtropfen lassen. Butter erhitzen. Brösel, Puderzucker und Vanillin zugeben, dann unter ständigem Rühren goldbraun rösten. Die Nockerln darin wenden. Kerngehäuse der Äpfel entfernen. Äpfel in gebutterte Form setzen, mit geschmolzener Butter bestreichen und mit wenig Zucker bestreuen. Äpfel in Stücke schneiden und fein pürieren. Quark 10 % Puderzucker Vanillezucker Salz Ei Eidotter Sauerrahm Weizengrieß Apfel (250 g) Zimtstange Butter Brösel (Paniermehl) Puderzucker Vanillezucker Äpfel etwas Butter und Zucker Wasser Püree mit Wasser und Wein verrühren und mit Apfelbrand und Zimt verfeinern. Nach Weißwein Belieben mit Minzeblättern und gebratenen Apfelspalten garnieren. Die Nockerln mit Apfelbrand Puderzucker bestreuen und mit Bratapfelsoße servieren. Zimtpulver 49 KKEL Magazin • Überblick Geschäftsführer: Berthold Grunenberg Vorsitzender des Aufsichtsrates: Werner M. Philipps Sitz der Gesellschaft: Barbarastraße 1 · 45964 Gladbeck (St. Barbara-Hospital) Zentralverwaltung: Rudolf-Bertram-Platz 1 · 45899 Gelsenkirchen-Horst (St. Josef-Hospital) Telefon: (0209) 504-7000 · Fax: (0209) 504-7009 Verwaltungsdirektor: Hermann Müller Ärztlicher Direktor: Dr. med. Notger Brüstle Pflegedirektorin: Elisabeth Gesenhaus Barbarastraße 1 45964 Gladbeck Telefon: (02043) 278-0 Fax: (02043) 278-7009 Internet: www.kkel.de Email: [email protected] Verwaltungsdirektor: Matthias Schwanewilms Ärztlicher Direktor: Dr. med. Peter Gunther Auer Kommissarischer Pflegedienstleiter: Gregor Krückendorf Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 504-0 Fax: (0209) 504-7009 Internet: www.kkel.de Email: [email protected] 50 Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Chefarzt Dr. med. Notger Brüstle Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Chefarzt Dr. med. Thomas Bredendiek Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Chefarzt Dr. med. Rudolf Gossen Klinik für Innere Medizin Chefarzt Prof. Dr. med. Bernhard Lembcke Klinik für Neurologie Chefarzt Dr. med. Heinz-Dieter Oelmann Klinik für Urologie und Kinderurologie Chefarzt Prof. Dr. med. Bernhard Planz Institut für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Spezielle Schmerztherapie Chefarzt Dr. med. Rainer Wendland Klinik für Chirurgie Chefarzt Dr. med. Hans-Peter Harasim Abteilung für Allgemeinchirurgie Abteilung für Viszeralchirurgie Klinik für Innere Medizin Chefarzt Dr. med. Peter Gunther Auer Klinik für Medizinische und Radiologische Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Gerald Meckenstock Abteilung für Hämatologie, Internistische Onkologie und Palliativmedizin Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Gerald Meckenstock Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie Ltd. Abteilungsarzt Dr. med. Raimund Aschoff Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde Belegärzte Valentin Ambrus Dr. med. Henning Keimer Dr. med. Rainer Kränzlein Dr. med. Christian-Alexander Primavesi Dr. med. Uwe Schäffer Klinik für Geriatrie Geriatrische Tagesklinik Chefarzt Dr. med. Andreas Reingräber Institut für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Spezielle Schmerztherapie Chefarzt Dr. med. Rainer Wendland Das St. Barbara-Hospital und das St. Josef-Hospital sind Mitglieder im Tumorzentrum Emscher-Lippe Anerkanntes MS-Zentrum der DMSG Zentrum für die Behandlung spastischer Störungen Ambulanz für Bewegungsstörungen und Morbus Parkinson Verwaltungsdirektor: Hermann Müller Ärztlicher Direktor: Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Bunse Pflegedirektorin: Elisabeth Gesenhaus Ärztliche Leitung: Dr. med. Heinz-Dieter Oelmann Barbarastraße 1 45964 Gladbeck Telefon: (02043) 278-5601 Fax: (02043) 278-5609 Gartenstraße 17 46244 Bottrop-Kirchhellen Telefon: (02045) 891-0 Fax: (02045) 891-270 Internet: www.kkel.de Email: [email protected] Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie Psychiatrische Tagesklinik Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Bunse Institut für Gesundheit und Ausbildung Gladbeck GmbH Barbarastraße 1 45964 Gladbeck Telefon: (02043) 278-0 Fax: (02043) 278-7009 Praxis für Radiologie und Nuklearmedizin Dipl. Med. Christof Linke Dr. med. Christoph Ludwig Dr. med. Hermann-Josef Müller Heimleitung: Beate Thiehoff Pflegedienstleitung: Beate Thiehoff Ahornstraße 33 45892 Gelsenkirchen-Resse Telefon: (0209) 704-0 Fax: (0209) 704-227 Internet: www.kkel.de Email: [email protected] Mitglied im Bundesverband „Schädel-Hirnpatienten in Not e.V.“ Barbarastraße 1 45964 Gladbeck Telefon: (02043) 9 37 15 50 Fax: (02043) 92 90 09 Schwerpunkteinrichtung Wachkoma - Phase F Abteilung für Vollzeitpflege/ Langzeitpflege Abteilung für Kurzzeitpflege/ Verhinderungspflege Betreutes Wohnen Seniorenwohnanlage „Servicewohnen am St. Hedwig“ Middelicher Straße 247 a/b 45892 Gelsenkirchen-Resse Telefon: Fax: Internet: Email: (0209) 704-0 (0209) 704-227 www.kkel.de [email protected] 51 Onkologisches Zentrum an den Katholischen Kliniken Emscher-Lippe GmbH –KKEL– Ärztliche Leitung: Priv.-Doz. Dr. med. Gerald Meckenstock Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 504-5300 Fax: (0209) 504-5309 Praxis für Radiologie und Nuklearmedizin Dipl. Med. Christof Linke Dr. med. Christoph Ludwig Dr. med. Hermann-Josef Müller Gartenstraße 17 46244 Bottrop-Kirchhellen Telefon: (02045) 8 91 42 69 Fax: (02045) 89 12 49 Praxis für Orthopädie, Rheumatologie, Sportmedizin Dr. med. Marco Landwehr Matthias Pal Halterner Straße 17b 46284 Dorsten Telefon: (02045) 40 28 09 Fax: (02362) 6 19 60 Institut für Gesundheit und Ausbildung Gladbeck GmbH Onkologische Schwerpunktpraxis am St. Josef-Hospital Dr. med. Christof Schardt Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 504-5342 Fax: (0209) 504-5319 Radiologische Gemeinschaftspraxis Dr. med. Roland Lukaschek/ Dr. med. Kabilj Tairi Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 402 92 00 Fax: (0209) 402 92 09 Palliativnetz Gelsenkirchen Palliativatation (4.2) St. Josef-Hospital Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 504-6321 Psychoonkologie am St. Josef-Hospital Dipl. Pädagogin Anne Grüter Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 504-4728 Gartenstraße 17 46244 Bottrop-Kirchhellen Telefon: (02045) 891-4242 Strahlentherapiezentrum Emscher-Lippe (STZEL) Gemeinschaftspraxis Dr. med. Marlis Martin-Malberger/ Michael Malberger Praxis für Ergotherapie und Logopädie Kathrin Koslowski Gartenstr. 17 46244 Bottrop-Kirchhellen Telefon: (02045) 891-154 Fax: (02045) 891-153 Praxis für Physiotherapie Sotirios Sakellariou Ahornstraße 33 45892 Gelsenkirchen-Resse Telefon: (0209) 704 130 Rudolf-Bertram-Platz 1 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 504-5415 Fax: (0209) 504-5449 Internet: www.stzel.de Email: [email protected] Angelika Franke, Pflegedienstleitung Middelicher Str. 247 a 45892 Gelsenkirchen-Resse Telefon: (0209) 97 61 80 Fax: (0209) 9 76 18 19 Email: angelika.franke@ caritasverband-gelsenkirchen.de Emmaus-Hospiz St. Hedwig Resse gGmbH Hedwigstraße 2 45892 Gelsenkirchen-Resse Telefon: (0209) 507-886 0 Fax: (0209) 507-886 30 Email: [email protected] 52 ns t r. He dw tr. i En A lbe r ts Din Gelsenkirchen-Resse tr. rS ne ts t he tr . rb ru ch AS Herten h r. Os . str orn Ah E c ms Ki rchh ellene he ds i rc al Ew al ds tr. ie de ho pf st r. str. h len Seniorenzentrum St. Hedwig f 31 nstr. r. st te n An St-Johannes t r. ner S Es s e te n st Str . er rs t Ho r. Karna p An St-Johannes Altenessener Str. Gladbecker Str. e - Ka Str . er rs t Ho n al ba n B 4) G ro t de rR en 1$ Heßlerstr. Kirchhellen hn 31 AS E.-Altenessen h u s s t r. nb ah AS Ge.-Heßler 1% n 42 ker . str Str . er rs t Ho St. Josef-Hospital Gelsenkirchen-Horst Kär nten er St er 224 224 B ra u c ks t r. Bottrop er Str. r. St r. Es se ne r n A ü h le -Hern Tu rfst r. s tr . Rhein ck be ad Gl le n r Str. nn r. üh Bottrope r. St M Re St er . Str ner Fe tr. S er uer AS rs t t r. r. B re u St. Barbara-Hospital Gladbeck Ri n g RudolfBertramPlatz tr. Ho Str. M a rk ts 1# Gelsenkirchen-Horst tr . s t r e n e rn S de ke r Bre uld h a us r Rudolf-Bertram-Platz 1 2 45899 Gelsenkirchen-Horst Telefon: (0209) 504-0 AS Essen/ Fax: (0209) 504-7009 Gladbeck Internet: www.kkel.de f Email: [email protected] 52 tr. ster r. 224 ens ab Gr Hor lmst Wilhe trr. St r. Münst ene Essers AS Essen-Nord r. Ga r s tr . le n üh M tr. rS ne he i rc nk lse st tr. r t r. M a rk tso ld ts tr.r. Humb n e r St Es s e . H oc hs t r Fr.-Ebert- Str. ro p e Str. Schü Bott ee tzens t r. Schü tr. tels Mit lmstr. Ren t Wilhe bara f ort Bar r. er S St tr. Br Os Ge pf ens ab Gr ll Posta Fr.-Ebert- Str. 53 r Bottroper Str. Ho ch r. rs t ste ün M ho ee rope Str. H Alleestr. Str . er rs t S t r. he r lic KaMridna d ep Br Gladbecker Str. Altenessener Str. tr. a u c ks ts t r. str. h len Mü L e h r h o veb r u Ess ene r St r. E s s e n e r Str. de tr. r Kärn tene . A ie rS Tu rfs tr. W ll Posta Bott K B r. S ts t e r up ks t ra u c Str. 2 e re St. Josef-Hospital r tr. 223 Ha rter ds Kirchstr. er Str. r. St r. ke ec h 224 tf o al Ahornstraße 33 e 45892 Gelsenkirchen-Resse No r Al le drin erg au (0209) 704-0 Telefon: en d -A . Fax: K (0209) 704-227 52 tr. . A ll ee tels Internet: www.kkel.de o ld ts trrMit N H u m b n a ue R ent St. Barbara-Hospital o rd r i fort e ng d Gladbeck Email:er Str. [email protected] .-Aochs t r. ara Barb r. St r AS Herten Ew Bottrop r. c ks t B ra u Ring Es se ne r Bu G h f St Ri ng RudolfBertramPlatz A ladb sc Bottrop-Kirchhellen n Re Em St. Antonius-Krankenhaus k en AS Essen/ eGladbeck r S 224 t r. Ki rchh ellene . str Tu rfst r. 42 ch Str. Im ker B re u er ster 2 f Hor . str orn Ah 224 AS Essen/Gladbeck ru Gelsenkirchen-Horst 2 ntener Kär r. . b er sl a St. Josef-Hospital St 1% Din 2 er 1$ AS Ge.-Heßler tr. er S rs t Gladbeck 224 t r. Es s e n ck be ad Gl -HeSt. Gelsenkirchen-Resse Barbara-Hospital M a rk ts lmstr. Ho Rhein tr. 31 52 r. 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Münsterstr. ge tf o - tr. er S ich del Mid Mü S t r. lic id En tr. a u c ks iu 4) Alleestr. in r. Bottroper Str. . en te Bottroper Str. m he r r. Ar ts t de st te n tr. r. up AS Kirchhellen M ds ig t ss Ha 223 Ess ene r St r. dw s tr. n Re str mk h Fic He r. r ro p e 52 St. Barbara-Hospital Str. orn Oe 223 t r. ns al st Kirchstr. h a us Bott . H oc hs t r f g ster Ah Ew Ga r r. Feld Str. ener . o ld ts tr drin Hor Alleestr. ni st ner- g t r. ge S Lan Bö Herte c An St-Johannes Re ng . Str er Str. Humb Nor tr. r us ha ng kli Rin tr. tels Mit f ort Barbar.ra er S St tr. tzens t r. Schü Ki rchh ellene R e s s e s t r. Ren t AS Essen/ Gladbeck e ens ab Gr Str . de -A l l e Fr.-Ebert- Str. er -A ee ken K. er nau ll Posta Münsterstr. 223 Bottrop-Kirchhellen S nk Ew W St. Antonius-Krankenhaus er lse tr. Im sl a ken Ge ns r. rte rs t . str Ga 2 Din sl a tr. Str. her elic idd ge ste M ns ün n- Anfahrt hte M ke tr. em • KKEL Magazin Fic Ri ng RudolfBertramPlatz Bu e S re r tr. 1 Impressum V.i.S.d.P.: Andrea Petri Redaktion: Beate Thiehoff [email protected] Berthold Grunenberg [email protected] Hermann Müller [email protected] Matthias Schwanewilms [email protected] Lektorat: Dr. med. Dieter Moeller [email protected] Textredaktion: Andrea Petri [email protected] Gestaltung: verb, Agentur für Kommunikationsdesign www.verb.de Druck: Druckerei Schmidt, Lünen