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FULDA INFORMIERT 68/2008 Wandern ist gut für die Seele Durch Engagement Vertrauen zurück gewonnen Vorausschauende Finanzpolitik hat Früchte getragen Fulda Barock soll Aushängeschild werden Fotowettbewerb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Aus dem Inhalt Entwicklung und Frieden sind wichtig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Ein gelungener „historischer Blumenstrauß“ . . . . . . . . . . . . . 31 Neue Lust am Wandern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Ein idyllischer Flecken mit selbstbewussten Bewohnern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 „Goldenen Stimmungsfunken“ zum Wimpelempfang aus Saarlouis mitgebracht . . . . . . . . . . . . . . 6 Wandertags-Impressionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Ich weiß basaltne Bergeshöhn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Lieber wandern gehen statt charterfliegen . . . . . . . . . . . . . . 10 Wandern ist gut für die Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Rauen Charme der Rhön erlebt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Durch Engagement Vertrauen zurück gewonnen . . . . . . . . 14 Klinikum Fulda senkt die Telefongebühren und lockert das Handyverbot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Patientenversorgung der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Rechnung mit Whisky bezahlt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Mazda sieht die automobile Zukunft im Wasserstoffantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Städtische „Lifestyle opportunities“ hoch geschätzt . . . . . . .20 Im Zeichen des Dialogs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Palliativversorgung hilft Ängste vor Schmerzen und Alleinsein zu nehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Von Schwarzwälderkirsch Torte und Frankfurter Kranz begeistert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Mondfinsternis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Interaktiv und mit allen Sinnen die Natur entdecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Sonderausstellungen im Vonderaumuseum . . . . . . . . . . . . . 35 Raus aus dem Alltag … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 „Tariftreuegesetz“ büßt seine Wirkung nahezu vollständig ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 Musikschule der Stadt Fulda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Aus den Stadtteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Seniorenplan der Stadt Fulda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 Aktiv im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 Vorausschauende Finanzpolitik hat Früchte getragen . . . . 25 Blick hinter die Kulissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Muslimische Kinder müssen kein Schweinefleisch essen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Recht im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Das Kulturamt der Stadt Fulda präsentiert . . . . . . . . . . . . . . . 42 Kinder wissen am besten, was sie wollen . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Gewinnspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 „Faszinierende Welt der Spinnen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Szeneprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 645 Stunden Deutsch lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Theater Spielplan Vorschau Herbst 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Eine Anlaufstelle für Belange von Ausländern . . . . . . . . . . . .29 Fotowettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Fulda Barock soll Aushängeschild werden . . . . . . . . . . . . . . . .30 Der „Hochrhöner-Liedermarsch“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Impressum Herausgeber: Redaktion: Magistrat der Stadt Fulda Magistrat der Stadt Fulda, Pressestelle, Michael Schwab Schlossstraße 1, 36037 Fulda, Telefon: 0661 102-1007, E-Mail: [email protected] Layout und Umsetzung: Greb & Friends GmbH, Fulda Fotos: Archiv, Bernd und Steffi Müller-Strauß, Michael Schwab, Klinikum Fulda, privat, VHS Druck: Parzeller, Fulda Auflage: 33.000 Stück Erscheinungsdatum: August 2008 Gedruckt auf 9lives – ökologisches Papier mit FSC-Gütesiegel (Forest Stewardship Council) 2 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Entwicklung und Frieden sind wichtig Liebe Leserinnen und Leser, die Bilder der letzten Zeit stimmen mich nachdenklich. In China, das eigentlich vom olympischen Geist beflügelt sein sollte, verüben Attentäter wiederholt Bombenanschläge. Die Chinesen selbst unterdrücken die Tibeter. Und: In Georgien toben erbitterte Kämpfe zwischen georgischem Militär und dem russischen um das abtrünnige Südossetien. Szenenwechsel: In Fulda haben wir den 108. Deutschen Wandertag in Verbindung mit dem Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen des Deutschen Wanderverbands erlebt. Beide Großereignisse haben wirkungsvoll vor Augen geführt, wie kostbar und schön Gemeinschaft sein kann. Der Rhönklub mit seiner Präsidentin Regina Rinke, insbesondere aber die vielen Wanderer aus allen Teilen der Republik haben uns ermuntert, die Sinne für die Schönheit, den Reiz der Natur und die heimische Landschaft zu schärfen. Gleichzeitig aber hat die Abschlussfeier an Point Alpha deutlich gemacht, dass Gewalt weder zeitlich noch geografisch weit von uns entfernt sein muss. Am Mahnmal an diesem geschichtsträchtigen Ort gedachten Rhönklubpräsidentin Rinke und Verbandspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß der zahllosen Opfer der deutschen Teilung. Die bewegende Feier hat allen, die daran teilgenommen haben, ins Gedächtnis zurückgerufen, wie wichtig Frieden und die Absage gegen jede Form der Gewalt sind. Nur so kann Entwicklung entstehen. Kürzlich bin ich gefragt worden, was denn vom Wandertag bleiben würde. Am Wichtigsten ist wohl, dass er Menschen zusammengeführt hat. In gleicher Weise haben aber auch Stadt und Region profitiert, indem sich Fulda positiv vermarkten konnte. Viele Stimmen lobten mir gegenüber das wunderbare Stadtbild, die Sauberkeit, den Blütenschmuck, vor allem aber das gute Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und an Gastronomie. Diese wichtigen Eckpunkte unseres Bildes nach außen, unseres Images, wollen wir auch in Zukunft durch eine gezielte, aber behutsame Weiterentwicklung fördern. Ein gutes Beispiel dafür ist der Universitätsplatz. Schritt um Schritt geht es mit der Neugestaltung dieser sensiblen innerstädtischen Fläche durch die ersten Maßnahmen am Borgiasplatz weiter, nachdem sich die Arbeiten dort mit der Logistik von Karstadt immer mehr ihrem Ende nähern. Emaillierwerk und Molkereigelände sind weitere markante Eckpfeiler der innerstädtischen Entwicklung. Wenn diese Projekte realisiert sind, wird Fulda als Handelsstandort neuen Schub erhalten. Viel bewegt sich im Industriegebiet West sowie im Gewerbegebiet Lehnerz und im Münsterfeld, der ehemaligen US-Kaserne. Dynamische Prozesse durch Ansiedlungen oder Erweiterungen vollziehen sich auf diesen Arealen, ohne dass sie ständig im Bewusstsein sind. Sie sind jedoch nicht minder wichtig in der Fortentwicklung unserer Stadt. Wir selbst tragen auch durch den Ausbau unseres Klinikums mit dazu bei. In diesem Zusammenhang freut es mich sehr, dass wir mit dem neuen Vorstand Harald Jeguschke einen zielstrebigen Mann an der Spitze unseres Hauses haben, der es nach der schwierigen Phase im vergangenen Jahr fit für die Zukunft machen soll und dabei auf ein gutes Fundament durch die engagierte Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen kann. All das wäre nicht möglich, wenn wir nicht in Frieden leben könnten. Friede und Freiheit sind somit die Garanten von Stabilität und Entwicklung. Dass uns dies erhalten bleibt, daran müssen wir alle immer wieder mit aller Kraft arbeiten und uns dessen bewusst werden. Über die Ereignisse in der zurückliegenden Zeit möchte ich Sie mit dem Redaktionsteam unseres Stadtmagazins „Fulda informiert“ mit der neuesten Ausgabe informieren. Viel Freude beim Lesen unserer bunten Mischung an Themen wünscht Ihnen Ihr Gerhard Möller Oberbürgermeister F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 3 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Neue Lust am Wandern Eröffnungsveranstaltung zum 108. Deutschen Wandertag im Schlosstheater / Wandern liegt bei Alt und Jung wieder voll im Trend „Versuchen Sie den Alltag zu vergessen und den Abend zu genießen“, empfahl Conferencier Günther Elm mit unnachahmlichem Charme seinen Zuhörern im Fuldaer Schlosstheater. Mehr als 600 Gäste erlebten eine bewegende Eröffnungsfeier zum 108. Deutschen Wandertag mit viel Musik, Tanz, Gesang und jeder Menge Humor. Wandertagshauptstadt Der Wandertagswimpel war am Nachmittag in der „Wandertagshauptstadt 2008 Fulda“ eingetroffen. Damit konnte das sechstägige Programm in der Domstadt und in der Region beginnen. Verbandspräsident Hans- 4 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Ulrich Rauchfuß erinnerte zum Auftakt der Feierstunde daran, dass Wanderbegeisterte den Verband der Deutschen Wander- und Gebirgsvereine vor 125 Jahren in Fulda gegründet haben. Viele Aufgaben und Ziele seien seither in die SatVerbandspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß eröffnete den 108. Deutschen Wandertag im Schlosstheater mit Rückblick auf zung aufgenomdie Entstehung der Wandertagsbewegung vor 125 Jahren. men worden. Zahllose ehrendes Rhönklubs. „Wir können hier die amtliche Helfer hätten an deren VerKraft der Wanderbewegung in der Gewirklichung mitgewirkt. Das diesjährige genwart verspüren.“ Wandertagsmotto „125 Jahre wandern und mehr“ spiegele diese Ziele wider. Gegenwelt zum Alltag Rauchfuß dankte allen, die den diesjähIn seiner Betrachtung zitierte Möller die rigen Wandertag ermöglicht haben. Sein Journalistin Andrea Mertens, die in der besonderer Dank galt RhönklubpräsiFrankfurter Rundschau nach einer Wandentin Regina Rinke, die sich in „aufopfederung auf dem Westerwaldsteig die rungsvoller Weise“ für Programm und Tendenz beschrieben hatte, schöne, lanOrganisation eingesetzt habe. ge und herausragende Wanderwege auszuweisen. Wer die FAZ gelesen hat, Erinnerung an Carstens habe ebenfalls die leise Kritik vernehViele dürften sich noch an das Jahr 1958 men können, dass „unsere Wanderwege erinnern, als der 59. Wandertag in Fulda stattfand, und an den 83. Wandertag, nur auf besonders schöne konzentriert an dem Bundespräsident Carl Carstens sind.“ In der Rhön hingegen werden die von Bronnzell zum Fuldaer StadtWanderwege nach Ansicht des Fuldaer schloss wanderte. Diese Bilder rief FulVerwaltungschefs „erlebenswert gehaldas Oberbürgermeister Gerhard Mölten“. Darin spiegele sich ein besonderer ler seinen Zuhörern in Erinnerung. Verdienst der Wandervereine wider: die Wandertage, so der Verwaltungschef, Suche nach dem unmittelbaren Naturseien eine gute Gelegenheit sich zu erlebnis. „Was hat die neue Lust am treffen und kulturell neue Impulse zu Wandern mit Romantik zu tun“, fragte vermitteln, aber auch um DeutschMöller seine Zuhörer. Sie bedeute ein land in der ganzen Vielfalt seiner Re„Stück Gegenwelt zum Alltag und ein gionen kennen zu lernen. Der Stadt Stück Entschleunigung“. Die Deutschen Fulda seien viele Prädikate verliehen orientierten sich wieder mehr an der worden, beispielsweise als TagungsNähe und der Vertrautheit der Region. ort der Deutschen Bischofskonferenz, Fulda beschrieb der städtische Verwaldes Deutschen Evangelischen Kirtungschef so: „Wir sind keine lärmende chentages und nicht zuletzt als Sitz Großstadt, aber eine Mittelstadt mit ho- F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T her zentraler Funktion.“ In Anlehnung an den Schriftsteller Rainer Kunze sagte Möller, es lohne sich, nach Fulda und in die Rhön zurückzukehren. Das Auge finde „in der erhabenen Weite seine Ruhe“. Landschaft erleben Wandern in „unserer schönen Rhön ist das Erleben von Landschaft“, sei aber auch das Erleben der Menschen in der Rhön, betonte Landrat Bernd Woide stellvertretend für seine Amtskollegen aus den bayerischen und thüringischen Nachbarkreisen. Der Slogan „Wandern und mehr“ sei ein sehr zutreffendes Motto für den Wandertag, weil es einerseits ums Wandern, andererseits aber auch um den tieferen Sinn dieses Festes gehe. Wandern schaffe Verbindungen und Kontakte. Dieser Kontakt über Kreise und Ländergrenzen hinweg sei „entscheidend für die Rhön.“ Seinem Publikum im Schlosstheater wünschte Woide interessante Wanderungen, gute Kenntnisse der Region sowie „einen sehr guten Kontakt zu den Menschen“, deren Offenheit, Zugewandtheit und Freundlichkeit jeder erfahren werde. Basaltbrocken In sympathischen Bildern schilderte Rhönklubpräsidentin Regina Rinke ihre aktuelle Gemütslage. Ein großer Basaltbrocken sei ihr und ihren Helfern genommen worden, als er auf das Parkett des Fuldaer Stadtschlosses fiel, sagte sie schmunzelnd. Nun habe der Zug mit Fröhliche Heimatmusik prägte den Abend dem schönen Namen 108. Deutscher unterwegs, tun etwas für ihre GesundWandertag den Bahnhof Fulda verlassen heit und „lassen die Seele baumeln.“ unter dem Motto „Wir wollen unser Besmb tes geben“. Ihr Grußwort nutzte die Rhönklubpräsidentin, um den vielen Sponsoren für ihre finanzielle Hilfe zu danken, dem Land Hessen, der Stadt Fulda, den beteiligten Kreisen sowie den zahlreichen Unternehmen. Mit einem fröhlichen „Frisch auf“ und der Feststellung, dass die Rhön klein, aber fein sei, übergab Rinke das Wort an den Vizepräsidenten des Deutschen Alpenvereins. Sein Verband sei zwar nur 139 Jahre alt, verfolge jedoch weitgehend die gleichen Gesang zur Zither Ziele wie der Deutsche Wanderverband, unterstrich Ludwig Wucherpfennig. Rund 800.000 Mitglieder zählt der Zusammenschluss, die vorwiegend im Hochgebirge aktiv sind. Mit der Enzianhütte sei der Deutsche Alpenverein auch in der Rhön präsent. „Unsere Verbände und Vereine ergänzen sich in hervorragender Weise“, sagte Wucherpfennig. Wandern sei aktueller denn je und liegt nach Worten des DAV-Vizepräsidenten voll im Trend. Alt und jung sind wieder gerne zu Fuß Tanz der Jugend F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 5 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T „Goldenen Stimmungsfunken“ zum Wimpelempfang aus Saarlouis mitgebracht Wimpel als „Olympisches Feuer“ der Wanderbewegung bleibt ein Jahr lang in der Obhut des Fuldaer Oberbürgermeisters Für Roland Henz, den Oberbürgermeister von Saarlouis, bedeutet der Wimpelempfang ein Abschied. Für Fuldas OB Gerhard Möller Willkommen und Auftrag zugleich. Denn die nächsten 365 Tage wird er der Hüter des Wandertagswimpels sein, bis ihn der Gastgeber des kommenden Wandertags 2009, Willingens Bürgermeister Thomas Trachte, in seine Obhut nehmen darf. Fast 2.000 Wanderer begleiten den Moment, als die Wandergruppe aus Saarlouis nach 420 Kilometern den mit Blumen und einer Graskrone geschmückten Stab an Wanderverbandspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß übergeben. Damit ist der 108. Deutsche Wandertag in Fulda inoffiziell eröffnet. Einheit längst vollzogen Auch wenn keine Fackel brennt, so ist die Wimpelübergabe „für uns das olympische Feuer“ , sagt Verbandsvizepräsidentin Heidrun Hiemer, die gerade wiedergewählte Oberbürgermeisterin der sächsischen Kreisstadt Schwarzenberg. Sie freut sich darüber, dass Bundespräsident Horst Köhler zum Wandertag in die Region kommen wird. Besonders aber liegt der Vertrete- Fröhliches Singen nach der Ankunft der saarländischen Wandergruppe in Malkes. 6 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T rin des Deutschen Wanderverbands mit seinen rund 600.000 Mitgliedern am Herzen, dass der diesjährige Wandertag eine „Verbindung von drei Ländern“ ist, die von der deutsch-deutschen Teilung betroffen waren. „Wir Wanderer haben die Einheit längst vollzogen“, betont Hiemer und fügt hinzu, „bei uns gibt es keine Trennung in den Köpfen und Herzen mehr.“ Residenz des Himmels „Herzlich willkommen in Fulda“, ruft OB Möller seinen Zuhörern von der Aktionsbühne zu. Während seines Grußes an die saarländische Wimpelwandergruppe erinnert er an eine bemerkenswerte Merian-Ausgabe. In dem Heft, das den Geist der Zeit atmet und Bleibendes aussagt, sei zu lesen gewesen: „Rhön – dies ist ein Gebirge zum Wandern“. Der Aufsatz über Fulda trage die Überschrift „Residenz des Himmels“. Fulda sei in der Tat eine „Vereinigung von Diesseits und Jenseits gelungen“, meint Möller. Vielleicht lasse sich ein Abglanz dieses Satzes auf der Bühne und auf der Festmeile angesichts des Wetters und des Ambientes nachempfinden. Für die 24.178 Mitglieder des Rhönklubs begrüßt Präsidentin Regina Rinke ihre Gäste „in der Hauptstadt der Rhön, in Fulda“ und zeigt sich „überwältigt vom Anblick“ der Hunderte von Wanderern. Ihren Zuhörern empfiehlt sie: „Bitte wandern sie mit uns und genießen sie unsere Heimat, aber machen sie auch einen Rundgang durch Fulda.“ Die Wandertagsgäste überrascht Rinke Rhönklubpräsidentin Rinke ruht, während der Hornbläser zum Aufbruch ruft. mit einer „Welturaufführung“: der Premiere des Hochrhöner-Marsches. Hochrhöner Marsch vorgestellt Durch drei Länder und fünf Rhönlandkreise führt laut Bad Kissingens Landrat Thomas Bold der Premiumwanderweg „Der Hochrhöner“. Dieser Weg habe den Zweck, die Länder miteinander zu verbinden, die zuvor durch den Eisernen Vorhang getrennt waren, und Gemeinsamkeit zu stärken. Bold wünscht sich, dass „der Marsch oft gespielt und von den Wanderern gesungen wird.“ Am eigens ausgelobten Kompositionswettbewerb hatten 34 Komponisten teilgenommen. Wimpel bewacht „Wir freuen uns, dass das olympische Feuer des Wandertages in Fulda angekommen ist“, sagt ein begeisterter Wanderverbandspräsident und dankt OB Roland Henz, dass er „den Wimpel in seinem F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Haus bewacht hat, als wäre es sein Herz.“ Nun müsse Oberbürgermeister Möller einen schönen Platz für diesen Wimpel im Stadtschloss bereithalten. Lachend bekennt der OB der Kreis- und Europastadt Saarlouis, er habe jeden Morgen die Bändchen am Wimpelstab gezählt. Fulda lobt Henz als wunderbare Stadt, die Fuldaer als „wunderbare Gastgeber”. Stolz und dankbar zeigt sich der Präsident des Saarwaldvereins, Staatssekretär Dr. Christian Ege, die Stimmung des Wandertags von 2007 aus Saarlouis als „Goldenen Funken“ zum diesjährigenWandertag mitbringen zu dürfen. Michael Schwab Das letzte Wegstück der saarländischen Wanderer führte von Malkes über den Schulzenberg nach Fulda. Akkordeonklänge auf der Festmeile. Einzug des kronengeschmückten Wanderwimpels. Ankunft in Fulda Händedruck als Zeichen der Verständigung der beiden Oberbürgermeister Möller und Henz. Die saarländische Wimpelwandergruppe auf der Festmeile. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 7 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T WandertagsImpressionen 8 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Ich weiss basaltene Bergeshöhn Die „Hymne“ des Rhönklubs 1. Ich weiß basaltene Bergeshöhn im Herzen der deutschen Gaun, nicht riesenhoch, doch bezaubernd schön; möchte immer und immer sie schaun! Und kennst du die herrlichen Berge nicht, gehorche dem Freunde, der zu dir spricht: ||: Zieh an die Wanderschuh und nimm den Rucksack auf und wirf die Sorgen ab, marschier zur Rhön hinauf! :|| 2. Auf hohen Matten den Sonnenschein die kühlenden Lüfte umwehn. Und frei ist der Blick in die Welt hinein, wie wonnig da droben zu gehen! Und kennst du die herrlichen Matten nicht, gehorche dem Freunde, der zu dir spricht: ||: Zieh an die Wanderschuh... :|| 3. Ich weiß, wo Bächlein fließen klar durch Wälder und Wiesenflor. Da springt so keck die Forellenschar zur Freude der Angler empor. Und kennst du die Rhönforelle nicht, gehorche dem Freunde, der zu dir spricht: ||: Zieh an die Wanderschuh... :|| 4. Ich könnte viel noch erzählen dir und singen von Berg und von Tal, doch nein, viel Worte erspar ich mir und sage nur eins noch einmal: Ja, kennst du die herrliche Rhön noch nicht, gehorche dem Freunde, der zu dir spricht: ||: Zieh an die Wanderschuh... :|| F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 9 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Lieber wandern gehen statt charterfliegen Wer wandert, ist bewandert und kennt seine Heimat besser / Bundeswirtschaftsminister Glos referiert auf dem Festakt zum 125-jährigen Bestehen des Deutschen Wanderverbands Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, gespielt vom Bayerischen Kammerorchester aus Bad Brückenau, stimmten die mehr als 1.700 Festgäste auf den Festakt zum 125-jährigen Bestehen des Deutschen Wanderverbands und zum 108. Deutschen Wandertag in der Fuldaer Esperantohalle ein. Als Festredner ermutigte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) seine Zuhörer angesichts der hohen Energiepreise wieder häufiger Urlaub in Deutschland zu machen. Entstehungsgeschichte An die Entstehungsgeschichte des Verbands hatte dessen Präsident Hans-Ulrich Rauchfuß zur Eröffnung der Feierstunde erinnert. Seit 1883 haben sich seine Mitglieder erfolgreich für das Wanderwesen, den Naturschutz und die Vermittlung kultureller Werte ein- Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU, zweiter von rechts) sowie Verbandspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß (links im Bild) überreichten Vertretern aus Thüringen die Zertifizierungsurkunde für den Rennsteigweg. gesetzt, betonte Rauchfuß. Einen besonderen Dank sprach Verbandspräsident Rauchfuß dem Rhönklub und seiner Präsidentin Regina Rinke aus, die maßgeblich am Zusammenkommen der Verbände in den getrennten Teilen der Rhön beigetragen haben. Wer wandert, sei bewandert und kenne seine Heimat besser, meint Bundeswirtschaftsminister Glos. 10 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Strahlkraft „Wir Hessen sind stolz darauf, den Wandertag ausrichten zu können“, rief Hessens Kultus- und Justizminister Jürgen Banzer (CDU) seinem Publikum in der Esperantohalle zu und übermittelte die Grüße von Ministerpräsident Roland Koch. Der Verband habe in diesen Jahrzehnten schwierige Herausforderungen meistern müssen. Trotzdem habe sich immer wieder gezeigt, dass die Idee des Wanderns aktuell ist und bleibe. 600.000 Mitglieder zähle der Verband heute und übe große Strahlkraft aus. Denn das Wandern erfasse den Men- schen ganzheitlich, den Körper wie die Seele, so der Minister. Das mache das Wandern deshalb auch so beliebt. „Es ist ein Geschenk, über das wir uns jeden Tag freuen können“, sagte Banzer wörtlich. Sein Dank galt 20.000 Wegewarten, die in über 2,5 Millionen ehrenamtlichen Arbeitsstunden 110.000 Wanderungen und 200.000 Kilometer Wanderwege betreuen. Für die Zukunft wünschte Banzer dem Verband und seinen Mitgliedern, dass die Wanderbewegung ewig jung bleibe. In guter hessisch-thüringischer Nachbarschaft übermittelte Thüringens Sozialministerin Christine Lieberknecht die Grüße ihrer Landesregierung sowie von Ministerpräsident Dieter Althaus. Der Wandertag und das Jubiläum seien Anlass zu gratulieren und zu danken. Als besonderes Geschenk wertete Lieberknecht die Zertifizierung des Rennsteigwegs durch den Verband. F•U•L•D•A Wandern ist des Müllers Lust Mit einem Lächeln auf den Lippen bekannte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos seine Freude darüber, dass er, der gelernte Müllermeister, von einem Drehorgelmann begrüßt worden war, der eigens für ihn „Das Wandern ist das Müllers Lust“ spielte. Die Wanderbewegung sei eine der „großartigsten Traditionen, die erhalten bleiben müsse“, lobte der Minister und gratulierte zum Jubiläum. Mittlerweile seien sehr viele junge Menschen in den Zweigvereinen aktiv. Das zeige, dass die Wanderbewegung Zukunft hat und nicht nur etwas für Ältere ist. 1863 habe der Deutsche Wanderverband mit nur 11.000 Mitgliedern begonnen. Heute zähle er mehr als 600.000 Wanderbegeisterte und betreue eine Wegestrecke, die fünf Mal um den Globus reicht. Im Übrigen gelte: „Wer wandert, ist bewandert und kennt seine Heimat besser als andere.“ Klare Worte fand Glos für die aktuelle Preisentwicklung auf dem Energie- I•N•F•O•R•M•I•E•R•T markt. Es könne nicht sein, wenn ein 8.000 Kilometer langer Charterflug billiger ist als der Urlaub Zuhause. Zugleich kündigte der Wirtschaftsminister, der auf Bundesebene für den Tourismus zuständig ist, an, eine Grundlagenuntersuchung zum „Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern“ fördern zu wollen. Angenehmste Stadt „Fulda ist die schönste, die angenehmste Stadt, die ich jemals gesehen“, zitierte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller Heinrich von Kleist. Voller Stolz „können wir sagen: Fulda ist eine Wandertagsstadt“. Auch im 125. Jahr seines Bestehens sei der Verband seiner Zielsetzung treu geblieben, das Wandern zu fördern, die Natur und die kulturellen Schätze seiner Heimat zu entdecken und zu wahren. Vor diesem Hintergrund solle man sich schon jetzt das Jahr 2033 als das nächste große Jubiläum der Wanderbewegung in Fulda vormerken. Michael Schwab Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller legte für die Domstadt ein Bekenntnis als „Wandertagsstadt“ ab. Er kam, sah und siegte über die musikalischen Seelen Hunderter von Zuhörern und Mitsängern auf dem Fuldaer Domplatz: Gotthilf Fischer. Der singende Schwabe gab den Takt vor. Geübt und als Dirigent versiert, ließ Fischer auf Einladung von „hr4“ im großen Rund des Domplatzes den mehrtausendstimmigen Massenchor zum Deutschen Wandertag in Fulda beliebte heimatliche Melodien intonieren. Selbst Fuldas Verwaltugnschef Gerhard Möller ließ es sich nicht nehmen, mit dem frisch aus der Taufe gehobenen Chor der Stadtverwaltung die HessenHymne unter Fischers Anleitung zu singen. mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 11 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Wandern ist gut für die Seele Bundespräsident Horst Köhler wanderte erstmals zum Kreuzberg / Interview mit Deutschlands Staatsoberhaupt über die Bedeutung des Wanderns Schnell, flexibel, beweglich soll der Mensch sein. Auf den virtuellen Datenautobahnen und im wirklichen Leben. Nichts zählt mehr als Geschwindigkeit. In vielem gilt das fraglos ebenso für den Präsidenten der Republik, Horst Köhler. Beim Wandern erlebte Köhler gemeinsam mit seiner Frau Eva-Louise in zünftiger Kluft und gut „bemützt“ mit einer Rhön-Cap, dass es im Sinne von Sten Nadolnys „Gesetz der Langsamkeit“ auch anders geht. Beide genossen auf einer Wanderung zum 125jährigen Bestehen des Deutschen Wanderverbands trotz nasskalter Witterung mit ungemütlichem Nieselregen den strammen Aufstieg auf den Kreuzberg, das Wahrzeichen der Rhön. Nach Karl Carstens, der zum 100. Verbandsjubiläum von Fulda nach Bronnzell lief, ist Horst Köhler der zweite Bundespräsident, der die Region „erwanderte“. Für „Fulda informiert“ sprach Michael Schwab mit dem Bundespräsi- Mit „Rhön-Cap“ wanderte Bundespräsident Horst Köhler zum Kreuzberg. 12 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T denten über sein Verhältnis zum Wandern. Fulda informiert: Herr Bundespräsident, was hat Sie bewogen, an der vom Deutschen Wanderverband gemeinsam mit dem Rhönklub organisierten Tour zum Kreuzberg teilzunehmen? Horst Köhler: Meine Motivation war es, durch mein Mitwandern zu zeigen, für wie wichtig ich die Wanderbewegung halte. Zugleich möchte ich damit den Verband zu seinem besonderen Jubiläum ehren und würdigen. Fulda informiert: Was reizt Sie ganz persönlich an diesem Termin in der rauen Natur der Rhön? Begegnung mit Mensch und Natur stand für den Bundespräsidenten bei der Wanderung ganz oben an. Horst Köhler: Ich war neugierig auf die Wanderung, denn ich bin zum ersten Mal auf dem Kreuzberg und möchte die Rhön noch genauer kennen lernen. Außerdem bedeutet das Wandern, Abstand vom Schreibtisch zu bekommen. Fulda informiert: Welche Eindrücke nehmen Sie mit zurück zu Ihrem Amtssitz und was hat Sie am meisten beeindruckt? Horst Köhler: Die Rhön hat ihre ganz eigene Charakteristik. Für mich war das Erreichen des Kreuzes am Kreuzberg ein ganz besonderer Moment. Fulda informiert: Warum wandert der Bundespräsident? Horst Köhler: Ich möchte natürlich dazu beitragen, das Wandern noch populärer zu machen. Außerdem sollen die vielen ehrenamtlich Aktiven Anerkennung erfahren, schließlich profitieren wir alle von der vorzüglichen Infrastruktur der Wanderwege, die unsere Heimat erschließen. Fulda informiert: Wie denkt der Bundespräsident übers Wandern? Und abgesehen vom Amt: Was bedeutet es für Sie? Horst Köhler: Wandern heißt für mich, in der Natur zu sein, mich zu erholen. Und: den Menschen zu begegnen, sich nicht von ihnen abzusondern. Wandern bedeutet, Weite zu gewinnen, den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit zu entdecken. Gut gefällt mir auch der Satz von Rhönklubpräsidentin Rinke: Zum Wandern nimm die Seele mit und lass nicht nur die Füße gehen. Wir brauchen solche Erholung. Denn sie ist gut für die Seele. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Rauen Charme der Rhön erlebt Beim Wandern zum Kreuzberg konnte Bundespräsident Horst Köhler von der Alltagsroutine entspannen / Erholung für Körper und Geist „Zum Wandern nimm die Seele mit, lass nicht nur die Füße gehen“. Diesen Satz ihres Heimatpfarrers zitiert Rhönklubpräsidentin Regina Rinke nur zu gerne, wenn sie auf den tieferen Sinn des Wanderns angesprochen wird. Auch Bundespräsident Horst Köhler hält es mit diesem Grundsatz. Denn, so meint Deutschlands Staatsoberhaupt, nicht nur der Körper brauche Erholung, sondern auch der Geist. Auf seiner rund sechs Kilometer langen Wanderung durch die bayerische Rhön zum Gipfel des Kreuzbergs hatte Köhler reichlich Gelegenheit, Abstand von der Tagesroutine und vom Schreibtisch zu gewinnen. Leider meinte es Petrus nicht ganz so gut mit den prominenten Wanderern. Erst am frühen Nachmittag klarte der Himmel über den Mittelgebirgshöhen auf. Zuvor hatten Nieselregen und Nebelschwaden die stramme Wanderung des Bundespräsidenten begleitet. Zeichen gesetzt Diejenigen, die mit Horst Köhler, Gattin Eva-Louise und einem großen Tross aus Verbandsvertretern und Journalisten wanderten, erlebten einen lockeren, gut gelaunten und volksnahen Präsidenten, der seinem Motto alle Ehre machte: „Wandern bedeutet für mich, Menschen zu begegnen, die Natur zu erleben und mich zu erholen.“ Mit seiner Teilnahme an der Verbandswanderung wollte Köhler zugleich seine Verbundenheit zur Wanderbewegung und insbesondere zum Deutschen Wanderverband anlässlich seines 125-jährigen Bestehens dokumentieren, deren Arbeit für die Gesellschaft nicht hoch genug geschätzt werden könne. Zeichen setzte Horst Köhler auf seiner Tour, als er umlagert von Fotografen an einem knorrigen windzerzausten Baum unweit des kreuzbekrönten höchsten Punktes des Kreuzbergs eine Wegemarkierung höchst persönlich vornahm. Bundespräsident Horst Köhler war beeindruckt von der tiefen Symbolik des Kreuzbergs. Zur Milseburg wandern Am Parkplatz Oberweißenbrunn hatten neben Verbandspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß und Rhönklubpräsidentin Regina Rinke auch der Oberbürgermeister der „Wandertagesstadt“ Fulda, Gerhard Möller, sowie der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU) den Bundespräsidenten begrüßt, um gemeinsam mit ihm den rauen Charme der bayerischen Rhön zu erleben. Möller erinnerte an Köhlers Besuch auf der Milseburg und animierte den Präsidenten, auf ein Neues zum Wahrzeichen der Rhön zu wandern. Zwischendrin stieß Hubert Heil aus Künzell hinzu, der den Landkreis Fulda auf der Wanderung vertrat. Bevor Horst Köhler nach dem Mittagessen im Fahrzeugkonvoi zum nahe gelegenen Hubschrauberlandeplatz aufbrach, hatte der Vikar der Franziskanergemeinschaft am Kreuzberg und Geschäftsführer des Wirtschaftsbetriebs, Bruder Johannes Matthias, die Besonderheiten der Wallfahrtskirche seinem hohen Gast aus Berlin nahe gebracht. Sein Kommentar zum Besuch Köhlers: „Für uns Franziskaner auf dem Kreuzberg ist es eine große Ehre, den Bundespräsidenten begrüßen zu können. Wir versuchen, ihn bei uns Mensch sein zu lassen.“ Michael Schwab F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 13 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Durch Engagement Vertrauen zurück gewonnen Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Möller verabschiedete Professor Dr. Reiner Dölp / Lob für sein engagiertes Wirken in einer Krisenphase / Neuer Klinikvorstand Harald Jeguschke eingeführt Das Klinikum Fulda hat seine Krisenphase des vergangenen Jahres überwunden. Ein Name steht in besonderer Weise dafür, dass das 1.000-Betten-Haus mit seinen rund 2.600 Mitarbeitern wieder in „ruhigeres Fahrwasser“ zurückgelangt ist: Professor Dr. Reiner Dölp (68). Führungspersönlichkeit Fuldas Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, Gerhard Möller, verabschiedete Dölp und führte seinen Nachfolger an der Spitze des Klinikvorstands, Harald Jeguschke (55), in sein neues Amt ein. Professor Reiner Dölp sei im besten Sinne des Wortes „Teamplayer“, zugleich aber auch klare Führungspersönlichkeit“, unterstrich Möller. Die Teamfähigkeit sei nach den krisenhaften Ereignissen des vergangenen Jahres mit Salmonellen und Legionellen am Klinikum Fulda unendlich wichtig gewesen, um zur Beruhigung der Situation und zur Konsolidierung des Klinikbetriebs beizutragen. Professor Dölp, langjähriger Leitender Ärztlicher Direktor und Medizinischer Vorstand des Hauses, habe durch sein einfühlsames, glaubwürdiges und zielorientiertes Handeln Vertrauen in die Arbeit des Klinikums sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Mitarbeitern und Patienten zurückgewinnen können. „Dafür bin ich ihm außerordentlich dankbar, vor allem auch dafür, dass Reiner Dölp ohne langes Zögern in der Vakanz des Klinikumsvorstandes seine Bereitschaft signalisiert hat, sich interimsweise zur Verfügung zu stellen.“ Reiner Dölp habe sich bereits in der Vergangenheit und erst recht in den zurückliegenden Monaten außerordentliche Verdienste um das Klinikum erworben. Insbesondere die Mitarbeiter 14 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Gruppenbild mit dem „neuen Mann“ an der Klinikspitze Harald Jeguschke (zweiter von links). Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Möller würdigte den verdienstvollen Einsatz Reiner Dölps. hätten sein engagiertes Wirken sehr zu schätzen gewusst. Regelmäßige „Gänge durch das Haus“, Personalversammlungen und ein enger Kontakt zum Betriebsrat hätten das „Wir-Gefühl“ des Klinik-Personals gestärkt. In Dölps Phase an der Spitze des Vorstandes falle zudem der komplette Umbau des Küchenbereichs für rund 2,5 Millionen Euro, die Neustrukturierung des Ablaufs der Speisenzubereitung, die Renovierung des Wasserleitungssystems sowie das Besetzen der Stelle eines Leitenden Hygienefacharztes und einer Leitenden Fachkraft für Hygiene, um die Position des Klinikums in diesem sensiblen Bereich auch weiter zu stärken. Gemeinsam mit dem Medizinischen Direktor des Hauses, Privatdozent Dr. Achim Hellinger, habe Professor Dölp Großartiges für das Klinikum Fulda, seine Patienten und Mitarbeiter geleistet. Hohe Erwartungen hegt der Klinikaufsichtsratsvorsitzende an die Person des neuen Vorstandes Harald Jeguschke. „Wir sind überzeugt, mit Harald Jeguschke einen erfahrenen Krankenhausmanager ausgewählt zu haben, der über reichliche Praxis in Häusern unterschiedlicher Größe und im Verbund verfügt“, sagte Möller. Der neue Mann an der Spitze des Klinikums war seit 2003 bei der Rhönklinikum AG, Bad Neustadt, beschäftigt. Zuletzt leitete Jeguschke als Geschäftsführer innerhalb des Konzerns die Klinikum Pforzheim GmbH. „Reiner Dölp war ein Teamplayer. Wir sind uns sicher, dass Sie diese Kontinuität fortführen und unser Haus angesichts vieler Herausforderungen in eine sichere und gute Zukunft führen werden“, bekräftigte Möller bei der Einführung Jeguschkes und sicherte schon jetzt eine enge, konstruktive und kooperative Zusammenar- F•U•L•D•A beit zu. Bereits bei seiner Vorstellung hatte Harald Jeguschke betont, dass er „kein einsamer Wolf“, sondern ein „Teamplayer“ sei. Dieses Prinzip sei Grundsatz seines Handelns, um das Klinikum gemeinsam mit den Mitarbeitern angesichts der Fülle von Herausforderungen gut zu positionieren und voranzubringen. Harald Jeguschke freut sich auf seine neue Aufgabe. „Für mich schließt sich in Fulda ein Kreis. Das Klini- I•N•F•O•R•M•I•E•R•T kum und seine Aufgaben stellen für mich noch einmal eine Herausforderung dar.“ Seinen beruflichen Werdegang hatte der neue „Klinikchef“ zunächst Ende der 80er Jahre als Stellvertretender Verwaltungsleiter des Kreiskrankenhauses Stormarn in Bad Oldesloe begonnen. Von 1991 bis 2000 leitete er zuletzt als Geschäftsführer das Katholische Marienkrankenhaus in Lübeck. Bevor Harald Jeguschke zur Neustädter Rhönklinikum AG wechselte, stand er an der Verwaltungsspitze der DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg gGmbH. Für die Zukunft hat sich der neue Klinikumsvorstand viel vorgenommen. Entscheidend ist für Harald Jeguschke, dass sich die Patienten „in unserem Haus aufgenommen fühlen und wir eine exzellente medizinische Versorgung anbieten und stets gewährleisten.“ mb Klinikum Fulda senkt die Telefongebühren und lockert das Handyverbot Gerade während eines Krankenhausaufenthaltes kann der telefonische Kontakt zur Außenwelt – sei es zu Verwandten oder Bekannten – zur Genesung beitragen. In nahezu allen Krankenhäusern ist es möglich, einen Telefonanschluss am Bett zu erhalten. Die Gebühren für den Festanschluss werden dabei kritisch beurteilt und das Telefonieren mit einem Mobiltelefon war bislang in den meisten deutschen Krankenhäusern verboten. Im Klinikum Fulda wurden deshalb seit Juli 2008 die Gebühren für den Telefonanschluss sowie die Telefoneinheiten gesenkt und die Benutzung von Handys für Patienten gelockert. Ausschlaggebend für das jahrelange Handyverbot im Klinikum war die Befürchtung, dass durch die Funksignale der Handys unter Umständen lebenswichtige medizinische Geräte in ihrer Funktion gestört werden könnten. Nach neuesten Studien seien diese Befürchtungen jedoch nicht eingetreten, erläuterte Dipl.-Ing. Harald Venus, Technischer Direktor der Klinikum Fulda gAG. Dennoch sollte man aus Rücksichtnahme gegenüber anderen Patienten das Handy mit Augenmaß nutzen. Dies hat das Klinikum Fulda zum Anlass genommen, das generelle Handyverbot zu lockern. Der Gebrauch von Mobiltelefonen bleibt nur in kritischen Bereichen – etwa auf Intensiv- und Wachstationen sowie im Operationsbereich – untersagt. „Das generelle Handyverbot ist nicht mehr zeitgemäß. Zudem haben viele Patienten den Wunsch geäußert, das eigene Mobiltelefon nutzen zu können“, erläuterte Harald Jeguschke, Vorstand der Klinikum Fulda gAG. „Diesem Wunsch wollten wir so weit wie möglich gern nachkommen“, so Jeguschke weiter. Der Festnetzanschluss am Patientenbett bleibt jedoch weiterhin bestehen, da oftmals gerade ältere Patienten mit der Benutzung eines Mobiltelefons nicht vertraut sind. Telefongebühren wurden gesenkt Das Klinikum Fulda hält für alle Patienten – mit wenigen Ausnahmen –, die stationär aufgenommen werden, ein Telefon am Bett vor. Bei Wahlleistungspatienten ist die Grundgebühr für das Telefon bereits in der Wahlleistungsvereinbarung enthalten. Die Grundgebühr für die Telefonnutzung bei Nicht-Wahlleistungspatienten wurde auf 50 Cent reduziert und der Preis je Telefoneinheit für alle Patienten von 25 Cent auf 10 Cent deutlich gesenkt. Es gilt der Gebührentakt der Deutschen Telekom. Die Gebühren werden automatisch von einer Telefonkarte abgezogen, die sich der Patient am neuen Automaten mit deut- lich vereinfachter Handhabung selbst aufwerten kann. Verlässt der Patient nach seiner Entlassung das Krankenhaus, kann er sich sein Restguthaben am Automaten wieder auszahlen lassen. Innerhalb des Hauses sind die Telefonate generell gebührenfrei. Fernsehgebühren sind aufgehoben Das Klinikum Fulda hat auch die Gebühren für das Fernsehen im Patientenzimmer kritisch hinterfragt. Bislang mussten Nicht-Wahlleistungspatienten das Fernsehgerät an einem Automaten gegen eine Gebühr frei schalten. Das Fernsehen ist nun grundsätzlich im Klinikum Fulda für alle Patienten – unabhängig davon, ob es sich um einen Wahlleistungspatienten handelt oder nicht – kostenlos. Somit sind die rund 20 verschiedenen Fernsehprogramme jetzt für alle Patienten frei geschaltet. froe F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 15 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Patientenversorgung der Zukunft Musterstation der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie eingeweiht Nach der umfangreichen Modernisierung der Station 3A der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie veranstaltete das Klinikum Fulda einen Tag der offenen Tür, um der Öffentlichkeit die neuen Räumlichkeiten zu präsentieren. Die Masterplanung der Klinikum Fulda gAG sieht eine umfangreiche Modernisierung des Klinikums vor. Über einen Zeitraum von sieben Jahren sollen insgesamt 100 Millionen Euro in den Standort Pacelliallee investiert werden. Mit der bereits erfolgten Aufstockung des Eingangsbereichs, dem Umbau der Endoskopieabteilung, dem im Juli letzten Jahres eröffneten Diagnostikzentrum sowie den derzeit noch andauernden Bauarbeiten der neuen Interdisziplinären Notfallaufnahme und Unfallambulanz, ist die Modernisierungsoffensive in vollem Gange. Dank der Mithilfe und Unterstützung vieler Mitarbeiter im Hause – insbesondere Mitarbeiter der Stationen 2A, 3A, 4A und Mitarbeiter der Haustechnik – wurde im Januar 2008 ein weiterer Meilenstein erreicht: Die neu errichtete Musterstation 3A der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurde in Betrieb genommen. In nur fünf Monaten konnte diese Baumaßnahme bei Komfort, sympathische Farben und Design sind angesagt in der Musterstation für Allgemeinund Viszeralchirurgie. 16 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T einem Investitionsvolumen von 1,8 Mio. Euro, realisiert werden. Feierliche Eröffnung In einer Feierstunde mit anschließender kirchlicher Segnung der neuen Räume unterstrichen Oberbürgermeister Gerhard Möller sowie die Verantwortungsträger des Klinikums die Bedeutung von Investitionen für die Weiterentwicklung des Hauses und damit auch für die Qualität der Patientenversorgung in der Region. „Unser Klinikum ist über 30 Jahre nach seiner Entstehung sanierungs- und renovierungsbedürftig“, erläuterte Prof. Dr. Reiner Dölp, Vorstand der Klinikum Fulda gAG, in seinem Grußwort. „Die Weiterentwicklung der Medizin und der Medizintechnik erfordern es immer wieder, die daraus notwendigen räumlichen Anforderungen dem Bedarf entsprechend anzupassen“, so Dölp. Modernisierung des Bettenhauses Die Station 3A der Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie dient als Pilotprojekt. Entsprechend der Masterplanung des Klinikums hat die Maßnahme der Modernisierung des in 1975 fertig gestellten Bettenhauses somit begonnen. Ziel ist es, schrittweise bis 2011 alle Stationen und Funktionsbereiche nach neuesten Kriterien von Patienten bezogenen Komfortelementen, Betriebsorganisationen, Logistik und Ar- beitsplatzgestaltung für die Menschen in Fulda und Region zu modernisieren und neu zu strukturieren. Durch die Inbetriebnahme der neuen Station wird sich nun zeigen, in wie weit sich im Alltagsbetrieb die jetzt umgesetzten Planungen im laufenden Betrieb bewähren. Diese Erfahrungen werden dann bei dem sukzessiven Umbau der übrigen Stationen des Bettenhauses mit einfließen. „Die Pilotstation hat bereits jetzt zu Erkenntnissen im Bereich von Sanierungsmaßnahmen und Lärmschutz während einer Umbauphase geführt, die in Zukunft das weitere Vorgehen beeinflussen wird“, erläuterte Dipl.-Ing. Harald Venus, Technischer Direktor des Klinikums Fulda. Patientenversorgung der Zukunft Das umgesetzte Konzept zum Umbau der Station 3A veranschaulicht eine Patientenversorgung der Zukunft. Nach ganzheitlicher Umbaumaßnahme der rund 1.000 qm ist die Station ähnlich wie eine Hoteletage angelegt. Schon der Eingang der Station ist großzügig gestaltet, so dass er gleichzeitig als zentraler Aufenthaltsbereich für Patienten und Besucher dient. Durch den Einbau eines „Kinderwürfels“ mit Videowand und entsprechenden Spielgeräten kann dieser Bereich von den Familien der Patienten während eines Krankenhausbesuchs genutzt werden. Im Mittelpunkt der Station ist der Pflegestützpunkt als ein zentraler Empfangsbereich mit einer Rezeption gestaltet. Hier ist die zentrale Anmeldung inklusiv des offen gestalteten Wartebereiches untergebracht. „Die Theke besteht aus den Materialien Naturstein und Glas, die durch ihre Hinterleuchtung als zentraler Blickfang von jedem Patienten oder Besucher wahrgenommen wird“, erläuterte Architekt Jürgen Christ. Auch das Design der Flure hebt sich von einem konventio- F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T nellen Krankenhausbereich ab. Die unterschiedliche Farbgestaltung der Flure mit großflächigen Natur-Bildmotiven und einem eindeutigen Wegeleitsystem für die Patienten mit der Darstellung der einzelnen Funktionsbereiche runden das ganzheitliche Design ab. Die Zimmer der Station entsprechen höchsten Ausbaustandards. „Unter Verwendung von hochwertigen Materialien bis hin zu digitalen Multifunktionseinheiten und modernsten motorgetriebenen Patientenbetten ist eine Station mit Hotelcharakter und damit ‚Wohlfühleffekt‘ für die uns anvertrauten Patienten und deren Angehörige entstanden“, so Priv.-Doz. Dr. med. Achim Hellinger, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Da ein Krankenhaus auch Lebensraum ist, sehen die Verantwortungsträger des Klinikums Fulda in der Neugestaltung der Station eine Chance, den Patienten mit Hilfe positiver Impulse gesundheitsfördernde Faktoren zu stimulieren. Doch nicht nur die Patienten und Besucher profitieren von der Modernisierung. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden positiv motiviert. Anforderungen auf höchstem Niveau Die neue Station entspricht allen modernen Ansprüchen der Patientenversorgung und Dienstleistung, ebenso wie den akzeptierten Maßstäben von Arbeitsorganisation und Logistik. Durch den Einsatz modernster Kliniktechnik wurde die Station somit nicht nur in Design und Ausstattung, sondern auch technisch auf höchstem Niveau ausgebaut. Medizin-technische Neuerungen, wie neueste Telefonanlagen und Licht-Technik mit LichtRufanlage, modernste Kommunikationstechnik mit Medieneinheiten wurden ebenso installiert wie moderne Frontwandsysteme (Conboards) und Schieber-Spülanlagen. Eine straffe Projektplanung unter der Leitung des Architektur-Ateliers Christ ermöglichte die professionelle Umsetzung mit Hilfe vieler regionaler Unternehmen. froe Sag es mit Blumen. Dieser Satz könnte im Raumdesign künftig auch im Fuldaer Klinikum gelten. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 17 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Rechnung mit Whisky bezahlt Kfz-Meister Weitzdörfer und sein Team wissen auch bei schwierigen Reparaturen Rat Vor dem Büro parkt ein gut erhaltener, silberner 350er Mercedes. In der Werkstatt steht ein flotter weißer Nachkriegs-VW-Kübelwagen. Reparatur und Aufbau solcher Raritäten gehören zum Firmenalltag im Betrieb von Sigmar Weitzdörfer. Seit 1992 ist sein Unternehmen in der Fuldaer Ruhstraße zu Hause. Rund 200 Stamm-Kunden betreut das Ehepaar gemeinsam mit seinem Team, Meister Martin Schuffels, einem Gesellen sowie einem Auszubildenden. Fuldas Wirtschaftsdezernent Gerhard Möller besuchte die Werkstatt-Inhaber im Rahmen seiner Firmenbesichtigungen und lobte das „hohe Maß an Fachlichkeit und die Fähigkeit, Kunden durch guten Service an sich zu binden“. Besonders die Bereitschaft Weitzdörfers, regelmäßig junge Menschen auszubilden, freute Möller. „Sie bieten ihnen nicht nur Beschäftigung, sondern auch die solide Basis für eine sichere Zukunft.“ aus Hamburg oder anderen Großstädten zu uns kommen, um ihr Fahrzeug wieder fit machen zu lassen.“ Selbst Oldtimerfreunde lassen bei dem Fachbetrieb in Fulda reparieren. Schmunzelnd weiß der Firmeninhaber sogar von einer Fern-Diagnose via Handy zu berichten. Über das Mobiltelefon hatte ein Kunde aus Süddeutschland einen Schaden an seinem Fahrzeug gemeldet, das inzwischen mehr als 500.000 Kilometer auf dem Tacho hat. Der Eigentümer dachte, dass das Getriebe fehlerhaft sei und ahmte am Telefon das seltsame Geräusch nach. Am Ende habe sich herausgestellt, dass der Anlasser Ursache des Malheurs gewesen war. Während die für den Kunden nächstgelegenen Fachwerkstatt diesen Fehler nicht gefunden hat, konnte Weitzdörfer weiterhelfen. Und das nicht nur in diesem Fall. Gerade bei älteren Fahrzeugtypen, wo es kaum noch passende Ersatzteile gibt, fertigt der Kfz-Meister aus der Ruhrstraße schnell auch schon mal das fehlende Teil nach. Ersatzteile für Oldtimer besorgt der Fachmann ansonsten über Fachzeitschriften oder Clubs. In Fulda haben sich die Freunde historischer Wagen in einem eigenen Club organisiert, in dem Das Team der Kfz-Werkstatt von Meister Sigmar Weitzdörfer könnte so manche interessante Geschichte rund ums Auto sie ihre automobilen erzählen. Schätzchen hegen und pflegen. Dieser Rundumservice Verein ist für Weitzdörfer eine gute Der Kfz-Betrieb bietet Kunden aus der Anlaufstelle und wichtige Quelle für Region und weit darüber hinaus einen seine Arbeit. Rundumservice an. Auch EU-NeufahrDie Werkstatt haben die Inhaber selbst zeuge gibt es bei Weitzdörfer zu kaufen. aufgebaut, nachdem das Ehepaar sei„Wir haben Kunden, die regelmäßig ne letzte Niederlassung auf Eika-Geanlässlich von Verwandtenbesuchen lände 1995 hatte verlassen müssen. 18 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Seinerzeit ist Weitzdörfer an den heutigen Standort in der Ruhrstraße umgezogen, wo für die Fahrzeugreparaturen rund 1000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen. Gleich gegenüber befindet sich der große zum Betrieb gehörende Parkplatz. Neueste Diagnosetechnik Wenn es um Fahrzeugreparaturen geht, macht dem Team der Fachwerkstatt so schnell keiner etwas vor. Dank neuester Diagnosetechnik werden technische Fehler schnell entdeckt. Egal, um welchen Fahrzeugtyp es sich auch handelt, sagt Meister Schuffels, der seit vielen Jahren bei Weitzdörfer beschäftigt ist. Erfahrung der Experten: Fahrzeuge sind heutzutage wegen ihrer komplexen Elektronik immer empfindlicher. Karosserien allerdings seien deutlich besser geworden und kaum noch korrosionsanfällig. Die Konkurrenz der freien Kfz-Werkstätten, so berichtet Weitzdörfer mit einem leichten Unterton des Bedauerns, habe deutlich zugenommen. Im Gegenzug sind Neufahrzeuge immer seltener in der Werkstatt. Keine leichte Ausgangssituation für den Fachbetrieb, der sich dennoch dank Erfahrung, Kompetenz und Fähigkeit zur Improvisation im Wettbewerb gut behaupten kann. Derzeit „brummt“ das Geschäft. In der Zeit zwischen Weihnachten bis Fasching ist die Auftragslage jedoch erfahrungsgemäß „immer dünn“, weiß Weitzdörfer aus 50jähriger Erfahrung. Lachend erinnert er sich zum Abschluss des OB-Besuchs an die Zeit, als die Amerikaner noch in Fulda waren. „Da hat ein guter Kunde schon mal in Naturalien, nämlich mit Whisky bezahlt.“ F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Mazda sieht die automobile Zukunft im Wasserstoffantrieb Wirtschaftsdezernent Möller zu Besuch im Autohaus Krämer: Familien schätzen die japanische Produktpalette Die automobile Zukunft hat auch für den japanischen Hersteller Mazda begonnen. Die fernöstlichen Fahrzeugbauer setzen weniger auf gasbetriebene Autos oder Hybridtechnik als auf den Wasserstoffantrieb. Rund um Oslo laufen zur Zeit 20 wasserstoffbetriebene Mazdas im Versuchsbetrieb. Gerade in der norwegischen Kapitale gibt es ein dichtes Tankstellennetz für diesen Treibstoff, erläutert Thorsten Krämer, Inhaber des gleichnamigen Autohauses, seinen Gästen aus dem Stadtschloss: Wirtschaftsdezernent Gerhard Möller, Wirtschaftsförderer Gerhard Werthmüller und Möllers Persönlicher Referent und Pressesprecher Michael Schwab. Drei Prozent Marktanteil Im Fuldaer Betrieb spielen alternative Antriebsarten zu Benzin oder Dieselmotoren derzeit noch keine Rolle. Wichtig sind ein geringer Verbrauch, gute Fahrleistungen, interessante Nutzungskonzepte wie beim Van und eine ansprechende sportlich-dynamische Optik der Fahrzeuge, die Krämer und sein Team in Fulda und seiner Würzburger Filiale anbieten. 13 Partnerbetriebe werden über das Autohaus Krämer ebenfalls von der Domstadt aus beliefert. Bundesweit hat die japanische Marke einen Marktanteil von bis zu 2,5 Prozent. In der Region liegt er sogar bei drei Prozent. Trotz des guten Werts bekommt auch das hiesige Autohaus das veränderte Käuferverhalten deutlich zu spüren. „Mittlerweile wird der Wagen nicht mehr im Schnitt alle vier Jahre, sondern nur noch alle acht Jahre gewechselt“, berichtet Krämer seinen Gästen. Der Grund: gestiegene Energiepreise und höhere Verkaufspreise. Mazda gehört inzwischen zum Ford-Konzern. Bereits in den 50er Jahren hatte der japanische Anbieter begonnen, mit Ford zu kooperieren. Die in Europa verkauften Fahrzeuge werden nach wie vor ausschließlich in Japan produziert. Für den amerikanischen Markt gibt es jedoch eine eigene Produktionsstätte. Weniger Kilometer Wie erlebt Krämer den Wandel in der Energie- und Treibstoffpolitik mit weiter steigenden Preisen? „Wer fahren muss, fährt weiter“, stellt Krämer unumwunden fest, „gerade für Fahrten zu Arbeitsstätte, Schule oder Kindergarten.“ Der reine Freizeitverkehr lasse deutlich nach und so bekomme der Gast in Cafés und Gaststätten inzwischen viel schneller einen Platz, als noch vor zehn bis 15 Jahren, als alle unterwegs waren. Der Schnitt der gefahrenen Kilometer habe sich deutlich reduziert von jährlich rund 22.000 auf 17.000 Kilometer. Auch das Freizeitverhalten der Deutschen hat sich nach Meinung des Autohausinhabers verändert. Das Auto rangiert nicht mehr weit über Freizeitaktivitäten wie Reisen, Radfahren, Joggen, sondern liegt gleich auf. Mittelklasse und Cabrios bevorzugt Der Schwerpunkt im Verkauf liegt bei Mazda Krämer in der automobilen Mittelklasse. „Wir sind besonders stark im Cabriobereich mit dem MX 5.“ In Fulda verkauft der Betrieb rund 200 Neuwagen und ebenso viele Gebrauchte. Mit den angeschlossenen Partnern vermarktet Krämer pro Jahr zwischen 1.000 und 1.200 Fahrzeuge. Am aktuellen Standort an der Frankfurter Straße sind derzeit 15 Mitarbeiter beschäftigt. Krämers Betrieb bildet auch aus. Bei den Käufer-Zielgruppen hat die Familie für den Autohaus-Inhaber besondere Bedeutung. 50 Prozent seiner Kunden gehören diesem Klientel an. Der Anteil des Mazda-Vans beispielsweise liegt deshalb in der Gesamtsicht bei satten 20 bis 25 Prozent. Zufrieden Seinem Gastgeber sprach Möller ein großes Lob aus: „Ich bin sehr zufrieden über die Entwicklung Ihres Betriebs.“ Krämers Votum auf Möllers Frage, wie er Fulda und seinen derzeitigen Standort beurteilt, fiel eindeutig aus: „Ich fühle mich als Fuldaer in Fulda sehr wohl“, sagte der Autohaus-Inhaber. Für das Gros seiner Kunden sei die Lage des Mazda-Verkaufscenters und seiner Werkstatt ideal. Positiv urteilt der Firmenchef im Zusammenhang auch über den Westring. „Ich hoffe, dass die Westumfahrung weiterhin so gut benutzt wird.“ mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 19 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Städtische „Lifestyle opportunities“ hoch geschätzt Fuldas Partnerstadt Wilmington „boomt“ / Festival für Jazz-Legende Clifford Brown feiert 20jähriges Bestehen Wen die Götter lieben … Jazz-Trompeter Clifford Brown (* 1930, † 1956) dürfte zweifellos in der Gunst des Olymp gestanden haben. Der Musiker aus Wilmington, Fuldas amerikanischer Partnerstadt, zählt in Kennerkreisen bis heute zu den ganz Großen seines Fachs. Doch leider allzu kurz nur strahlt sein Stern am Firmament des Jazz. Auf dem Weg von Philadelphia nach Chicago beendet ein tragischer Autounfall auf regennasser Fahrbahn die viel versprechende Karriere jenes Mannes, der mit Jazz-Größen wie Dizzy Gillespie, Fats Navarro oder Max Roach spielt. Zur Erinnerung hat seine Heimatstadt „ihrem Sohn“ Clifford Brown ein international ebenso bekanntes wie renommiertes Jazz-Festival gewidmet. I remember Clifford „Brownie“, wie ihn seine Freunde nennen, stirbt auf der Autobahn mit seinem Pianisten Richie Powell und dessen Frau Nancy, die am Steuer des Unglückswagens sitzt. Benny Golson, Browns Mitstreiter auf der Bühne, erfährt vom Stage-Manager Walter Davis kurz vor dem gemeinsamen Auftritt vom Tod seines Freundes. Dennoch spielen er und die Mitglieder der Dizzy-Band tapfer bis zum Ende der Show. Clifford Brown – eine Legende des Jazz Brown erhielt den ersten Trompetenunterricht von seinem Vater und spielte ab 1945 in der Schulband seiner Highschool. Ab 1948 besuchte er das Delaware State College. Zur gleichen Zeit begann er in den Jazzclubs von Philadelphia zu spielen, wo er Bekanntschaft mit namhaften Musikern der Bebop Szene wie Kenny Dorham, Max Roach, J. J. Johnson, Benny Golson und Fats Navarro machte. An einem lauen Sommerabend entfaltet die City von Wilmington beim alljährlichen Clifford Brown Festival ihren ganz besonderen Reiz. Kulturamtsleiterin Tina Betz und Pressesprecher John Rago (Bild oben) führen durchs Programm. 20 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T F•U•L•D•A Auf einem Notenblatt schreibt Golson an diesen Abend die Worte „I Remember Clifford.“ Unvergessene Legende Nicht nur für Golson bleibt die Jazz-Legende unvergessen. Unvergessen ist „Brownie“ in Musikerkreisen, insbesondere aber in der Stadt seiner Geburt. In diesem Jahr feiert das von der „City of Wilmington“ alljährlich veranstaltete internationale Festival ein kleines Jubiläum: Seit 20 Jahren zieht es Jazz-Begeisterte aus den Staaten und aller Welt an. Am Wilmingtoner Rodney Square dreht sich unterstützt von der Stadt und dem Chemie-Riesen Du Pont mehrere Tage lang alles nur um eines: den Jazz und den Namen Clifford Brown. Auf Parkbänken, Decken und von bequemen Liegestühlen aus feiert ein buntes Völkchen mit bei bestem Jazz aus den Staaten und Latein-Amerika. Pressesprecher John Rago und Kulturamtsleiterin Tina Betz moderieren den Konzertabend mit dem warmen wohlklingenden Timbre ihrer Stimmen. Ein eigens kreiertes „Outfit“ aus weißem elegantem Strohhut mit tiefblauer Binde mit Jubiläumsaufdruck – ein weißes, luftiges Stehkragenhemd gehört auch dazu – runden den Auftritt des städtischen I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Duos ab. Schnell verrinnen für das Publikum die Stunden in dieser schwülwarmen Frühsommernacht in Wilmington vor der beeindruckenden, eleganten Hochhauskulisse der Stadt. Der erste Akt des diesjährigen Festivals hat jedoch ganz woanders begonnen. Im innenstadtnahen Viertel, aus dem Clifford Brown stammt, eröffnet Wilmingtons Bürgermeister James Baker gemeinsam mit „Brownies“ noch lebendem Bruder eine kleine Parkanlage mit einem aus Granit-„Säulen“ bestehenden Monument. Wer den Musiker nicht kennt, wird ihn spätestens angesichts der in den Stein gemeißelten Noten sowie des scheinbar für die Ewigkeit geschaffenen Konterfeis des Künstlers kennenlernen. PR-Profis Als wahre PR-Profis wissen die Amerikaner, wie sie „Brownie“ während des Festivals richtig in Szene setzen. Im verwaltungseigenen Fernsehsender wird ausführlich über die Jazz-Tage berichtet. Live Musik eines farbigen Sängers mit hinreißender Stimme in einem viel zu weiten flamingofarbenen Anzug stimmt die Zuschauer ein auf das, was sie auf der Bühne am Rodney Square erwartet. Sogar ein weitgereister Gast aus Wilmingtons Partnerstadt Fulda kommt zu Wort. Begeisterte Zuhörer: Dennis Sheer und Marylin Krussmann vom Partnerschaftsverein. Auf den Denkmalmauern ist es am gemütlichsten. Colwyn Krussmann und ein Vertreter des Wilmingtoner City Council. Der Löwe ist das Wappentier des schwedischen Köingshauses. Er schmückt auch den Bug des Nachbaus der Kalmar Nickel, die an einem Pier am Christina River vor Anker liegt. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 21 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Bester Jazz-Sound am Festival. Bürgermeister James Baker (ganz rechts) mit einem Bruder Clifford Browns. Noten und ein Portrait am Denkmal erinnern an den großen Jazz-Musiker Clifford Brown. Typisch amerikanisch? „City-Cops“ sichern das Festival-Gelände. OB Möllers Persönlicher Referent Michael Schwab wird von Rago und Betz zu seinen Eindrücken vom Festival interviewt. Von ihm möchten die Moderatoren für ihre „Fans“ am Fernsehschirm auch ein atmosphärisches Stimmungsbild der deutschen Partnerstadt am anderen Ende des „großen Teichs“ bekommen. Boomtown Wilmington ist jedoch mehr als nur Jazz oder die Erinnerung an eine große Legende. Die Stadt am Christina River ist unter ihrem jetzigen Bürgermeister zur „Boomtown“ geworden. Acht Jahre ist James Baker im Amt. Und er will es sich in diesem Jahr noch einmal beweisen, wieder gewählt zu werden. Stadtratsvorsitzender Ted Blunt, selbst 24 Jahre in der Politik, räumt dem über 60jährigen 22 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T gute Chancen ein. Die finanzielle Lage Wilmingtons war zu Bakers Amtsantritt noch äußerst schwierig gewesen. Inzwischen fließt wieder Geld in die notwendige Infrastruktur, wie beispielsweise die Beschaffung von Feuerwehr- und Polizeifahrzeugen sowie Rettungswagen. Die Stadt gewinnt an Attraktvität. Vor allem: Sie wächst. Wilmington zählt über 72.000 Einwohner. Tendenz: steigend. Bis 2010 sind laut Blunt 5.000 neue Häuser für Wilmington geplant. Viele junge Familien zwischen 35 und 45, in der Regel mit einem Kind, zieht es zurück ins urbane Umfeld. Gefragt sind die „Lifestyle opportunities“, lächelt Blunt. Die älteren ziehen, anders als in Deutschland, das Landleben vor. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwa vier Prozent. Alles in allem gute Ausgangsdaten. Und doch spüren auch Wilmingtons Politiker die Folgen des demographischen Wandels. „Die Durchschnittsfamilie hat bei uns nur ein, höchstens zwei Kinder“, sagt Blunt. „Dennoch wächst Wilmington, wo andere Städte stagnieren.“ Den Grund für den Erfolg sieht Blunt in der konseuqenten Arbeit Bürgermeister Bakers und des Stadtrates. Ein weiterer „Schlüssel des Erfolgs“ liege in der Person John Ragos, Bakers „Minister of Information“. Perle Neben „harten Fakten“ hat Wilmington viele weiche, kulturelle Standortfaktoren zu bieten. Die Stadt am Christina River verfügt mit der „Old Swedish Begegnung (von links): OB Möllers Persönlicher Referent Michael Schwab und Wilmingtons Stadtrats-Vorsitzender Ted Blunt. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Herrenhaus der Familie Du Pont, Mühlengebäude sowie der Zier- und Nutzgarten des Familienanwesens. Alles ist heute vereint im Wilmingtoner Hagley Museum. Church“ aus dem 17. Jahrhundert über eine der ältesten Kirchen Nordamerikas. Das Hackley Museum mit seiner Schau über die Anfänge der amerikanischen Industriegeschichte erzählt sehr lebendig von der Herstellung des Schwarzpulvers und erinnert mit Anwesen und Park an die Familiengeschichte der Du Ponts, französischer Auswanderer, die von Wilmington aus Weltgeschichte geschrieben haben. Die Kalmar-Nickels, ein moderner Nachbau eines historischen schwedischen Segelschiffs, die Museumslandschaft der Stadt, vor allem aber ihr Reiz durch großzügige Parks, viel Grün und gut erhaltene historische Viertel machen Wilmington zu einer „edlen Perle“ in der Kette Fuldaer Städtepartnerschaften. ms Eine sympathischer Führerin erläutert den Gartenplan. Die „Old Swedish Church“ erinnert an die schwedischen Wurzeln der Stadtgründung. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 23 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Im Zeichen des Dialogs Deutsch-tschechische Kulturtage finden vom 3. bis 5. Oktober in Fuldas Partnerstadt Leitmeritz statt Bei der Wahl ihrer Partnerstädte haben die Verantwortlichen der Stadt Fulda seit jeher ein „glückliches Händchen“ gehabt. Neben dem französischen Arles, dem italienischen Como oder dem amerikanischen Wilmington ist das tschechische Leitmeritz eine historische Perle, die immer einen Besuch lohnt. Intensiv sind die Kontakte zu den Bewohnern des „Gartens Böhmens“, wie Leitmeritz liebevoll genannt wird. Weiter vertiefen möchten die Initiatoren den Dialog mit den Leitmeritzer Kulturtagen vom 3. bis 5. Oktober 2008. Sie stehen unter dem Motto „Gemeinsamkeiten“. Bus-Sonderreise Neben Fulda ist die zweite deutsche Partnerstadt Meißen am deutschtschechischen Dialog beteiligt. Um möglichst vielen Interessierten Gelegenheit zu geben, Fuldas tschechische Partnerstadt kennen zu lernen und den Kulturaustausch über Ländergrenzen hinweg zu erleben, hat der Freundeskreis Fulda-Leitmeritz unter Vorsitz von Jost-Ernst Köhler gemeinsam mit Teiser & Hüter aus Neuhof zusätzlich eine Bus-Sonderreise zu den Kulturtagen vom 30. September bis 5. Oktober organisiert. Kultur als Bindeglied Fuldas OB Gerhard Möller und Freundeskreis-Vorsitzender Jost Köhler versprechen sich viel von dem mehrtägigen Programm in der Partnerstadt: „Kultur ist eines der wichtigsten Glieder in der Kette der Gemeinsamkeiten, die uns miteinander verbindet. Sie weckt Interesse, Verständnis und führt Menschen zueinander.“ In diesem Sinne ist von allen Beteiligten auch das Programm in Leitmeritz gestaltet worden. Am 3. Oktober wird um 17 Uhr im Museum der tschechischen Partnerstadt eine Ausstellung mit Fuldaer Fayancen, Fak- 24 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T similes der Klosterbibliothek sowie Meißner Porzellan und Kopien von Handschriften aus Leitmeritz eröffnet. Der offizielle „Startschuss“ für die Kulturtage fällt um 18.30 Uhr im Theater der Stadt, unter anderem mit einer Rede des deutschen Botschafters. Aus Fulda gestaltet der Chor Salto Vocale das Fest mit. Am Samstag sind neben einer Stadtbesichtigung Konzerte in der Innenstadt sowie ein Wissens-Wettbewerb der drei Städte sowie eine Baumpflanzaktion geplant. Am Abend lockt ein großes Feuerwerk in die Innenstadt. Am Sonntag präsentiert sich die Domstadt mit einem von Gerhard Kniege konzipierten und realisierten Film über „Das Leben in der Stadt Fulda“ und „Leitmeritzer in Fulda“. „Ich freue mich über dieses ausgezeichnete Programm und hoffe, dass viele Fuldaer mit uns die Möglichkeit nutzen, das enge Band der Partnerschaft zu unseren tschechischen Freunden noch weiter zu vertiefen“, betonte Möller, der insbesondere Köhler für dessen völkerverbindendes Engagement dankte. Informationen Weitere Informationen zur Begleitfahrt, die auch in das berühmte Kloster Ossegg, nach Schloss Dux und ins tschechische „Rothenburg“ (Loket) führt, gibt es unter: www.reisewelt-neuhof.de oder über Jost-Ernst Köhler vom Freundeskreis Fulda-Leitmeritz, Tel. 0661 56336. mb Das alte Rathaus von Leitmeritz Wahrzeichen von Leitmeritz ist der katholische Stephansdom Leitmeritz in Stichworten Zwei Hügel prägen das Bild der Partnerstadt an der Elbe. Die Gegend um Leitmeritz gilt als Garten Böhmens. Eine üppige Vegetation, hübsche Gärten und sogar Weinstöcke machen den Reiz der Landschaft aus. Wegen der günstigen natürlichen Bedingungen war sie schon seit der Steinzeit bewohnt. Kelten und Germanen besiedelten die Region bis in die ersten nachchristlichen Jahrhunderte hinein, bevor slawische Siedler etwa im sechsten Jahrhundert in der Gegend um Leitmeritz ein neues Zuhause fanden. Die erste nachweisliche schriftliche Erwähnung stammt aus dem 10. Jahrhundert. Zwei Urkunden aus dem Jahr 993 berichten von einer Schenkung des Landesherrn, Fürst Boleslav II., an ein Kloster, das den Zehnten aus dem „Markt und … Gericht der Burg Leitmeritz“ erhält. Nicht durch ihre Größe, sondern durch ihre Bedeutung als Verwaltungs- und Handelszentrum wird die Burg Leitmeritz zu den wichtigsten und einträglichsten Burgen Böhmens. Bekannt ist Leitmeritz heute für seine gut erhaltenen historischen Bauten aus der Zeit der Renaissance, des Barocks, des beginnenden 20. Jahrhunderts mit reizvollen Jugendstilfassaden, den Burgberg, den Domberg mit dem Stefansdom sowie die eindrucksvolle Stadtbefestigung. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Vorausschauende Finanzpolitik hat Früchte getragen Stadtkämmerer Möller ist zufrieden mit den aktuellen Haushaltsdaten Was die Finanzen betrifft, haben sich die Anstrengungen der Stadt und ihres Oberbürgermeisters gelohnt. „Die Haushaltszahlen sind zufrieden stellend“, bewertet Gerhard Möller als Kämmerer der Domstadt das aktuell vorliegende Ergebnis des Jahresabschlusses 2007. Der 2003 begonnene Konsolidierungskurs sei erfolgreich. Die Bemühungen um eine grundsoliden und vorausschauende Finanzpolitik habe Früchte getragen, betont der OB mit Blick auf das laufende Haushaltsjahr. Hinzu gewonnene Finanzkraft Als Gründe für die positive Entwicklung führt Möller die gute wirtschaftliche Lage an. „Vor allem die gestiegenen Einnahmen und die sparsame Haushaltsführung haben uns weit nach vorne gebracht.“ Die hinzu gewonnene Finanzkraft will Fuldas Kämmerer nutzen, um Investitionen selbst zu tragen, aber auch um Schulden ab- zubauen und Rückstellungen zu bilden. 2007 hatte Fulda ein Plus von 3,28 Millionen Euro bei den Schlüsselzuweisungen sowie 0,92 Millionen beim Gemeindeanteil an der Einkommens- und Umsatzsteuer und rund 5 Millionen Euro mehr Netto-Umsatzsteuer. Dank der guten Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten und im ersten Halbjahr 2008 konnten Kredite im Umfang von 5,9 Millionen zurückgezahlt werden. Vorsicht geboten Allerdings warnt Möller davor, sich allzu sehr auf die momentan guten Zahlen zu fixieren. Die jüngsten Prognosen für das erwartete Wirtschaftswachstum sowie weitere Rahmenbedingungen bergen für das kommende Jahr und die weitere Zukunft mögliche Risiken. Die gestiegene städtische Finanzkraft führt nach Ansicht Möllers zu einer höheren Kreisumlage und niedrigeren Schlüsselzuweisungen. Ungeachtet der äußeren Einflussfaktoren will der erfahrene Kämmerer am bisherigen Kurs festhalten: „Unser Ziel für Fulda muss ein hohes Leistungs- und Investitionsniveau sein und bleiben. Wir müssen deshalb die Eigenfinanzkraft der Stadt stärken. Hierbei sind wir ein gutes Stück vorangekommen.“ mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 25 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Muslimische Kinder müssen kein Schweinefleisch essen Interessante Einblicke für OB Möller beim Besuch des katholischen Kindergartens in der Amand-Ney-Straße Die lieben Worte der Kinder „Hallo, wir freuen uns, dass Du da bist“, zaubern Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller ein fröhliches Lachen ins Gesicht. Zur Zeit tourt der Oberbürgermeister durch die Tageseinrichtungen in der Stadt. An diesem herrlichen Sommertag mit viel Sonnenschein steht der Schlossturmbesuch „In Fulda haben wir mehr als 30 Kindergärten“, erzählt der OB im Stuhlkreis auf der Wiese seinen jungen Zuhörern. „Euren Kindergarten kenne ich bisher leider nur von außen“, bekennt er und fügt schnell begeistert hinzu: „Ihr habt eine so schöne Außenanlage mit wunderbaren Bäumen, das hätte ich in der Amand-Ney-Strasse nicht erwartet.“ Eines gefällt Fuldas Oberbürgermeister ganz besonders: Unter den Kindergartenkindern hat er sogar einige getroffen, „die wissen, wo ich arbeite und wie ich heiße.“ Kindergartenleiterin Rita Schönherr berichtet Jungen und Mädchen des Kindergartens St. Joseph haben viele Fragen an Gerhard OB Möller. katholische Kindergarten in der Amand-Ney-Straße auf Möllers Besuchsprogramm, bei dem er sich viel Zeit für die Jungen und Mädchen nimmt, aber auch von der Kita-Leitung etwas über die aktuelle Situation der Einrichtung erfahren möchte. 26 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T ihrem Gast, dass „ihre Kinder“ auch schon im Stadtschloss zu Besuch gewesen seien, um sich den Turm des Schlosses anzuschauen. Der war nur leider ausgerechnet an diesem Tag geschlossen. „Nun, das holen wir bald nach“, verspricht Möller. Luftig, hell und freundlich ist es im katholischen Kindergarten, der aus dem Jahr 1994 stammt. Derzeit besteht die Einrichtung laut Leiterin Schönherr aus drei Gruppen mit 75 Kindern. Täglich ist von 8:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. 45 Kin- der nutzen die Möglichkeit der Nachmittagsbetreuung. Für gutes und gesundes Essen sorgt die Firma Grümel. Offen für jedermann Gemeinsam mit Pfarrer Ferdinand Rauch berichtet Schönherr aus ihrer täglichen Erfahrung als Erzieherin. Dabei bedauert sie, dass viele Kinder bei praktischen Alltagsaufgaben immer unselbständiger würden. Wert legen Rauch und Schönherr darauf, dass ihre Einrichtung – obwohl sie eine kirchliche ist – offen für jedermann ist. Kinder aus muslimischen oder orthodoxen Familien sind im Kindergarten in der Amand-Ney-Straße ebenso zu Hause wie katholische oder auch konfessionslose, deren Zahl zunimmt. Pfarrer Rauch spricht im Zusammenhang mit der Konfessionslosigkeit von „Kulturlosigkeit“ und bedauert diese Entwicklung. Gleichzeitig aber gibt es für den Pfarrer und die Kindergartenleiterin in diesem Punkt auch einen Hoffnungsschimmer. „Der religiöse Part wird beim Elternabend immer angesprochen“, sagt KitaLeiterin Schönherr. Diese Grundhaltung werde im Regelfall bejaht: „Die Eltern sind aufgeschlossen.“ So wie auch der Kindergarten. Denn Muslime müssen kein Schweinefleisch essen. Eine Bitte soll beim Besuch des Oberbürgermeisters nicht unausgesprochen bleiben. Regelmäßig sind die Kinder im Stadtgebiet unterwegs und nutzen den Bus. Pfarrer Rauch äußert deshalb gegenüber OB Möller den Wunsch: Können Kindergartenkinder denn nicht kostenlos mit dem Bus fahren? mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Kinder wissen am besten, was sie wollen Die Stadt Fulda hat positive Erfahrungen mit Beteiligungsverfahren gemacht / Bewohner von Ziehers Nord sind gefragt, wie der neue Spielplatz in der Bonhoeffer Straße aussehen soll Es gibt zwei Wege, einen Spielplatz neu zu gestalten. Entweder über klare Vorgabe. Oder: Diejenigen, die den Platz später nutzen, werden gefragt, wie ihre Vorstellungen aussehen. Die Stadt Fulda hat sich nach vielfältigen positiven Erfahrungen, Kinder und Erwachsene in den Entscheidungsprozess einzubinden, dafür entschieden, auch am Beispiel des Kinderspielplatzes im Stadtteil Ziehers Nord die Bewohner zu beteiligen. Mit Blick auf die Jüngsten betonte Heike Münker vom Amt für Jugend und Familie: „Kinder wissen selbst am besten, ob sie hüpfen, schaukeln oder rutschen wollen.“ Für sie wie auch Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller und Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel, die beide mit ins Gemeindezentrum der evangelischen Kirche in Ziehers Nord gekommen waren, steht fest: Wir wollen aus Betroffenen Beteiligte machen. Die Verfahrensweise hat für Münker einen weiteren Vorteil. Denn auf diese Weise lernen Kinder auch demokratische Strukturen kennen. Pläne aus der Schatztruhe Insgesamt 65.000 Euro stehen für die Erneuerung der beiden Spielplätze in der Von-Galen- und der Bonhoeffer Straße zur Verfügung. Aktuell beschäftigen sich die beiden Fachämter, das Amt für Jugend und Familie sowie das Grünflächenamt, mit dem zu sanierenden Spielplatz in der Bonhoeffer Straße. Der Bedarf für ein weiteres modernisiertes Spielareal im Stadtteil ist vorhanden. Insgesamt 351 Kinder zwischen Null und 17 Jahren leben in diesem Stadtteil. Angesprochen worden waren bereits die vier- bis zehnjährigen – immerhin 110 Kinder – um ihre Meinung zum Spielplatz. Wie Münker erläuterte, haben die Kinder bei einer großen Piratenparty Pläne aus einer „Schatztruhe“ kramen können, um so die ersten Informationen über das Projekt zu erhalten. Aus den anschließenden Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass sich die Jungs und Mädels vor allem Kletter- und Rutschmöglichkeiten wünschen. Diese Anregungen und Vorstellungen von Geräten sind schon zur Information ans Grünflächenamt weitergereicht worden. Um die Vorstellungen der Erwachsenen nicht unberücksichtigt zu lassen, sollen auch sie beteiligt werden, indem Studenten der Hochschule Fulda sie vor dem Supermarkt und an der Kirche nach ihrer Meinung befragen. Erfolgreiche Beteiligung Fuldas Oberbürgermeister unterstrich vor seinen Zuhörern im Gemeindezentrum den Wert des Beteiliungsverfahrens, das im Stadtteil seit langem auf vielfältige Weise angewandt werde. „Ergebnisse aus jüngster Zeit können sich sehen lassen“, meinte der OB. Im Hinblick auf den Spielplatz in der Bonhoeffer Straße sagte er, über „Erkundungen“ von Kindern seien schon viele wichtige und wertvolle Erkenntnisse gewonnen worden. Dieser Spielplatz sei ein besonderer Platz, wo die Interessen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammentreffen. „Deshalb legen wir großen Wert auf einen intensiven, konstruktiven und breit angelegten Gedankenaustausch.“ Dass der konzeptionelle Ansatz der Stadt richtig ist, belegte die hohe Zahl an Teilnehmern im Gemeindezentrum. mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 27 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T „Faszinierende 645 Stunden Deutsch lernen Welt der Stadt-VHS beendet vierten Integrationskurs Spinnen“ Besucherrekord Fast jeder von uns ist schon einmal erschrocken, wenn eine Spinne unvermutet im Sauseschritt über den Boden krabbelt. Während die einen sich allein bei dem Gedanken an die kleinen behaarten Geschöpfe ängstigen, finden andere sie nützlich, interessant oder schaurig schön. Etwa 50 der rund 84.000 weltweit vorkommenden Arten von Spinnentieren, zu denen auch Skorpione und Tausendfüßer zählen, waren vom 27. März bis 12. Mai 2008 in einer Lebendausstellung im Vonderau Museum zu sehen. Neben der größten Spinne der Welt, der Brasilianischen Vogelspinne, und der giftigsten Spinne, der Schwarzen Witwe, wurden auch gewaltige Hundert- und Tausendfüßer sowie der riesige afrikanische Skorpion Pandinus Imperator in naturnah gestalteten Terrarien gezeigt. Bei der Ausstellungseröffnung ließ es sich OB Gerhard Möller nicht nehmen, sich eine Rotbeinvogelspinne aus Mexiko in die Hand setzen zu lassen. Hocherfreut zeigt sich OB Möller, dass die Spinnen-Ausstellung dem Museum einen neuen Besucherrekord gebracht hat: 8.319 Besucher, davon 4.185 Erwachsene, 3.024 Schüler und 1.110 Kinder unter 6 Jahren, deren Fragen Organisator und Betreuer Sebastian Wadycki gerne beantwortete. OB Möller stellt dazu fest: „Noch nie waren so viele Kinder unter 6 Jahren in Begleitung ihrer Eltern in einer Sonderausstellung im Vonderau Museum. Und alle wollten wissen, wie es sich anfühlt, eine Vogelspinne in der Hand zu halten. Wir werden zukünftig versuchen, mit Ausstellungen dieser Art an den Erfolg der Spinnen-Ausstellung anzuknüpfen“. kw 28 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Erfolgreiche Deutschkurs-Teilnehmer 645 Stunden Deutsch lernen – dies ist das beeindruckende Pensum, auf das in diesen Tagen 12 meist jüngere Erwachsene mit Stolz zurückblicken. Anlass genug, für die Städtische Volkshochschule in einer kleinen Abschlussfeier diesen Lernerfolg der Teilnehmer aus 9 Nationen zu würdigen. Oberbürgermeister und Kulturdezernent Gerhard Möller lobte anlässlich der Zertifikatsübergabe den Fleiß und die Beharrlichkeit beim Erlernen der doch recht schwierigen deutschen Sprache. Besonderen Dank sprach der Oberbürgermeister der Sprachdozentin Petra Hunold aus, die den Unterricht über ein gutes Jahr hinweg geleitet und für die Teilnehmer zu einem prägenden Bildungserlebnis habe werden lassen. Für die Stadt Fulda sieht der Oberbürgermeister in der Integration der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger eine zentrale Bildungsaufgabe. Er dankte dem VHS-Leiter Dr. FranzGeorg Trabert und der Fachsbereichsleiterin für Sprachen, Heidemarie Franzmann, für ihr stetiges Bemühen, solche Integrationskurse anzubieten, die auf der Grundlage des Zuwanderungsgesetzes von 2005 durchgeführt werden. Für die städtische Volkshochschule ist damit bereits der vierte Integrationskurs abgeschlossen. Ein nächster Kurs startet am 1. September 2008. Die Teilnehmer werden unter bestimmten Voraussetzungen finanziell vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert. fgt F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Eine Anlaufstelle für Belange von Ausländern Stadt und Kreis intensivieren ihre Zusammenarbeit durch die Zusammenlegung der Ausländerbehörde / Neue Kooperation auch in der Jugendgerichtshilfe Als einen „wichtigen Schritt zur Vertiefung der Zusammenarbeit“ bezeichneten Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller und Landrat Bernd Woide die Zusammenlegung der beiden in Stadt und Kreis angesiedelten Ausländerbehörden zu einer Einheit im Kreishaus. Für die beiden Verwaltungsspitzen steht damit fest, dass die Bürgerfreundlichkeit weiter verbessert und der Mitteleinsatz durch die Nutzung noch effizienter erfolgen kann. Insgesamt 14 Fachkräfte werden sich in Zukunft an einem Standort um eine noch qualifiziertere Fallbearbeitung bemühen. Im Zusammenhang legt Fuldas OB Wert auf die Feststellung, dass keine Stelleneinsparungen vorgenommen werden und der Koordinator für Ausländerangelegenheiten, Dr. Hussein Mohseninia, weiterhin als Ansprechpartner im Bürgerbüro erhalten bleiben wird. Mehr Spezialisierung notwendig Für die Verwaltungsspitzen beider Häuser steht fest, dass das Ausländerrecht eine immer kompliziertere Rechtsmaterie wird, die eine immer weitergehende Spezialisierung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erfordert. Wie Möller betonte, werde durch das Zusammenführen des Fachpersonals von Landkreis und Stadt eine weitere Spezialisierung und Optimierung von organisatorischen Abläufen erreicht. Weiterhin für die Zusammenlegung spricht, dass die vielfach vorhandenen Ermessensspielräume im Ausländerrecht, beispielsweise in Auslegungsfragen des Bleiberechts, in einer gemeinsamen Behörde einheitlich gehandhabt werden können. Zustän- digkeitswechsel in der komplexen und sensiblen Materie des Ausländerrechts mit langen Einarbeitungszeiten und einer unnötigen Verfahrensverzögerung, beispielsweise durch einen Umzug von Künzell nach Petersberg, können so vermieden werden, betonten Möller und Woide in der gemeinsamen Erklärung. Die neue gemeinsame Ausländerbehörde nutzt in Zukunft Räumlichkeiten der Kreisverwaltung in der Wörthstrasse. Die Behörde sei somit für ausländische Mitbürger aus Kreis und Stadt gleichermaßen gut erreichbar. Der Standort der Kreisverwaltung ist aus Sicht des Landrats auch deshalb sinnvoll, weil die Mehrzahl der bisher mit dem Ausländerwesen befassten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Beschäftigte des Kreises sind. Zur Realisierung des Vorhabens haben Kreis und Stadt eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung geschlossen, die zum 1. Juli für die Zeit von drei Jahren in Kraft trat. Jugendgerichtshilfe Neue Wege wollen Stadt und Kreis auch bei der Jugendgerichtshilfe gehen. Bedingt durch den gesellschaft- lichen Wandel sei eine immer weitergehende Spezialisierung des Mitarbeiterteams notwendig. Den steigenden Fallzahlen und der damit verbundenen wachsenden Belastung für die Fachkräfte wollen Landrat und OB begegnen, indem sie im Sinne einer Vertiefung der interkommunalen Zusammenarbeit die Aufgabe der Jugendgerichtshilfe gemeinsam wahrnehmen. Die gemeinsame Stelle soll mit insgesamt 4,5 Vollzeitstellen besetzt werden. Organisatorisch angebunden wird dieser Aufgabenbereich beim Amt für Jugend und Familie der Stadt Fulda. Die Jugendgerichtshilfe verfolgt das Ziel, Jugendliche oder junge Volljährige während des gesamten Verlaufs von Gerichtsverfahren zu betreuen. Die Vereinbarung ist von den beiden zuständigen Dezernenten, Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel, und dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld beschlossen worden. Kooperationen sind sinnvoll Wie Fuldas OB und Landrat Woide betonten, belegten beide Beispiele, wie sinnvoll und gut eine engere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis sei. Gleichzeitig machten sie deutlich, dass es auch in anderen Bereichen eine enge Vernetzung gebe, beispielsweise bei der Adoptionsvermittlungsstelle, der Erziehungsberatung, der Jugendberufshilfe oder dem Netzwerk für Erziehungshilfe. Kooperationen, so sind sich Fuldas Verwaltungschef und der Landrat einig, hätten die großen Vorteile, Synergieeffekte zu erzielen. Derzeit bereiten die Leiter beider Ausländerbehörden die Bildung des neuen Teams vor. mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 29 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Fulda Barock soll Aushängeschild werden Sieben Personen der Stadt Fulda haben sich vor einem Jahr zusammen geschlossen, um die Initiative Fulda Barock zu gründen. Die Idee: Das Thema Barock in allen Facetten auf wissenschaftlicher Ebene zu vernetzen und durch Symposien, Veranstaltungen und Publikationen in Lebenslust und Sinnlichkeit erfahrbar zu machen. Fulda Barock soll so ein Aushängeschild für die Stadt Fulda werden. Die sieben Gründungsmitglieder der Initiative, Cornelia Zuschke (Stadtbaurätin/Architektin), Peter Sichau (Architekt), Dr. Markus Miller (Schloss Fasanerie), Karl Weber (Direktor der Staatlichen Schlösser und Gärten), Reiner Görg (Sparkassendirektor a. D.), Prof. Hans-Jürgen Kaiser (Domorganist), Franz-Peter Huber (Domkapellmeister) und Dr. Burghard Preusler (Diözesanbaumeister) haben den Roten Bau in der Propstei Johannesberg zum Quartier bekommen. An diesem Ort hat sich der in Gründung begriffene Verein zum ersten Mal einer eingeladenen prominenten Öffentlichkeit präsentiert und einen Abend lang ein Fest für Geist, Körper und Seele entstehen lassen, das einen Einblick in barocke Kunst, Kultur und Lebensfreude gab. Begrüßt wurden die Festgäste von Stadtbaurat a. D. Prof. Niehaus, den festlichen Fachvortrag hielt Pater Winfried Schwab aus dem Kloster Admont über die Weltkulturerbebibliothek dieses 30 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Ortes. Domorganist Kaiser an der Truhenorgel, Domkapellmeister Huber als Gesangssolist und Julia Huber an der Flöte traten mit originaler Barockmusik auf. Die Architekten Zuschke und Sichau hatten nach Rezepten des Barocken Fuldaer Kochbuches Originalspeisen gekocht, die den Festgästen serviert wurden. Ziel der Initiative Fulda Barock ist es, im Sinne barocker Lebensauffassung alle Bereiche aus Kunst, Geisteswissenschaft, Musik, Architektur und Alltagskultur so zusammen zu führen, dass ein komplexes Veranstaltungsprogramm übers Jahr entsteht, in dem in Vorträgen, Veranstaltungen, Konzerten und Publikationen Kultur und Lebensfreude als Einheit erlebbar werden. Sechs Veranstaltungen sind bereits für 2008 und 2009 mit namhaften Kunsthistorikern, Künstlern, Musikern und Geisteswissenschaftlern geplant. „Auch am Kochen bleiben wir dran“, so die Aktiven. Das Thema Lebenslust hat sich insbesondere Sandro Schmitt vom Maritim auf die Fahnen geschrieben, der Speisen und Küchengerätschaften bereit stellte, um so die Initiative zu unterstützen. Er wird einen Teil dieser Initiative in seinen speziellen BarockRäumen im Maritim-Programm perspektivisch mit anbieten. „Unser großes Ziel ist es,“ so die Mitglieder der Initiative „dass wir spätestens in ein bis zwei Jahren ein Sommerprogramm zustande bringen, das an 5 bis 8 Tagen Veranstaltungen zu einer Barock-Woche zusammenfasst“. Dies scheint insbesondere vor dem Hintergrund machbar zu sein, als die Initiative bereits jetzt eine intensive Vernetzung innerhalb und über die Stadt hinaus zu namhaften Künstlern, Kulturschaffenden, Geschichtswissenschaftlern, Geisteswissenschaftlern, Institutionen und Universitäten betreibt und vertieft. „Fulda Barock trifft den Nerv unserer Stadt und zeigt das schönste Gesicht“, so einer der Ehrengäste des Abends. „Wir sind dankbar dafür, dass sich Menschen auf den Weg gemacht haben, die wirklichen und echten Potentiale unserer Stadt zu heben und sie für unsere Bevölkerung und den Tourismus sichtbar zu machen, vor allem aber, sie lebendig zu gestalten“, meinte eine andere Stimme. Der Abend in der Propstei Johannesberg im Roten Saal gab einen Einblick in die Idee und einen Ausblick, wie ein barocker Sommer sein könnte. Bei schönem Wetter, festlich gekleideten Menschen, gutem Essen, Musik von Telemann, Pachebel, Hassler und Rathgeber und einem wissenschaftlichen Vortrag. Die Mitglieder der Barock-Initiative zeigen sich dankbar all denen, die ihre Lust an etwas Neuem unterstützt haben. Mit der Initiative Fulda Barock wird es einen neuen, echten und wertvollen Baustein im kulturellen Leben der Stadt geben, der Fulda über seine Grenzen hinaus in seiner Einzigartigkeit sichtbar und bekannt machen wird. cz F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Ein gelungener „historischer Blumenstrauss“ Fuldaer Stadtteil Istergiesel feierte 675jähriges Bestehen „Heimat ist da, wo man sich zu Hause fühlt, wo man gerne wohnt und bleiben möchte.“ Diesen Satz gibt Istgiesels Ortsvorsteher Wolfgang Bilz den Lesern der von Gisela und August Schrimpf zusammengestellten Chronik mit auf den Weg. Das Ehepaar hat sich zum 675. Geburtstag ihres Dorfes die Mühe gemacht, Unterlagen im Marburger Staatsarchiv und im Fuldaer Generalvikariat zu wälzen, um Wissenswertes aus sieben Jahrhunderten Dorfleben, über Geschichte und über die Menschen, die im Fuldaer Stadtteil leben, gelebt und sich wohl gefühlt haben, zusammenzutragen. Gelungen und lesenswert ist ihr „historischer Blumenstrauß“, der in interessanten Bildern, wie das vom kaiserlichen Soldaten Eugen Ruhl oder aus der Volksschule zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Istergiesels Geschichte spannend nahe bringt. Zünftiges Fest Zwei Tage lang feierten die Bewohner das stolze Jubiläum ihres Dorfes mit einem zünftigen Fest, einer Ausstel- Reizvolles Fachwerk ist in Istergiesel noch zu finden. lung mit Bildern, Kleidern und Gebrauchsgegenständen und mit vielen Ehrengästen, darunter Oberbürgermeister Gerhard Möller und Landrat Bernd Woide. mb Ein idyllischer Flecken mit selbstbewussten Bewohnern Vor 70 Jahren fanden Dalherdaer am Trätzhof ein neues Zuhause Fulda ist Trätzhof und der Trätzhof ist Fulda. Der malerische Flecken auf der Anhöhe unweit des Stadtteils Maberzell liegt idyllisch in der Landschaft. Die Topographie des Ortes hat ihren besonderen Reiz. Trätzhof wirkt wie ein Burgberg: autonom. Und doch gehört der „Flecken“ mit seinen selbstbewussten Bewohnern zur Domstadt. 70 Jahre ist Trätzhof alt geworden. Ein willkommener Anlass für die 343 Köpfe zählende Dorfgemeinschaft mit Freunden und Gästen zu feiern und sich der Entstehung ihres Dorfes mit einem großen Fest, einem Gottesdienst und einer Ausstellung an das Schicksalsjahr 1938 zu erinnern. Weil bei Dalherda ein neuer Truppenübungsplatz entstanden war, waren die Einwohner kurzerhand zwangsumgesiedelt worden. Am Trätzhof fanden die „Heimatlosen“ ein neues Zuhause – und Geborgenheit. Lebendige Erinnerung Trotzdem ist die Erinnerung an die Vergangenheit bei den Trätzhöfern sehr lebendig geblieben. In den beiden Theaterstücken „Die Holzwoarfraue“ und „In dr Spennstuwe“ tauchen die Bilder vergangener Tage wieder auf. Frauen und Männer in historischer Tracht mit Holzschuhen, Kötzen, Sense und Holzgeschirr lassen die nicht allzu ferne Geschichte wieder aufleben. Die 82jährige Irma Barth mit ihren Auszügen aus der Dorfchronik, vor allem aber die von Thomas Steinacker zusammengetragene Bilderausstellung zeichnen die Geschichte des Ortes und seiner Menschen liebevoll nach. Bewegend sind jedoch die Erzählungen von Hilde Wenzel und Walter Müller. Wie schwer die Anfänge waren, davon können beide als „Trätzhöfer“ der ersten Stunde aus eigener Erfahrung noch gut berichten. Hilfe für Kirchturm Das Fest organisiert hatten die Trätzhöfer Vereine. Für das Organisationsteam nannte Heidrun Freidinger als Ziel der Feier, die Erinnerung zu bewahren. Zugleich sei sie Verpflichtung, die „dörf- So sah das Dorfleben früher aus. liche Tradition wie die Mundart und das Brauchtum an die jüngere Tradition weiterzugeben.“ Mit dem Erlös der Veranstaltung wollen die Einwohner des Trätzhofes die Sanierung des lädierten Kirchturms unterstützen. Wie wichtig die dörfliche Gemeinschaft und wie bedeutsam der Trätzhof für Fulda ist, unterstrich Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel in seiner Rede. Die mehr als 400 Gäste, darunter mit Christina Egan auch ein weit gereister Gast aus London, hatte Maberzells Ortsvorsteher Dieter Klüh begrüßt. Egans Bezug zum Trätzhof rührt von väterlicher Seite her. Der Vater stammte aus Dalherda. mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 31 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Palliativversorgung hilft Ängste vor Schmerzen und Alleinsein zu nehmen Im Bürgerbüro wird neues Beratungsangebot zur Palliativversorgung in der Region angeboten Die Wirklichkeit ist bizarr. Immer wieder wird Thomas Sitte von Patienten oder Angehörigen aus Angst vor Schmerz und Einsamkeit in der letzten Phase des Lebens gebeten, Betroffenen beim Sterben zu helfen oder sie in die Schweiz zu überweisen. Getan hat der Mediziner das nie. Denn Sitte setzt auf die Möglichkeiten, die das Palliativnetz Osthessen in der menschlichen Begleitung und Linderung von Beschwerden bietet. Alle, die bislang um Hilfe nachgefragt hatten, konnten dank guter palliativer Versorgung in der Region friedlich und ohne unnötiges Leiden zu Hause sterben. Um die Information zum Thema zu verbessern und um auf das Thema aufmerksam zu machen, bietet das städtische Bürgerbüro seit neuestem jeweils dienstags von 15 bis 17 Uhr einen zusätzlichen Beratungsservice zur Palliativversorgung an. Manuela Straub vom PalliativNetz Osthessen und Mechthild Buchner vom ambulanten DA-SEIN Hospizdienst der Malteser beraten Betroffene sowie am Thema Interessierte und vermitteln Hilfe. Ideale Möglichkeit Die Idee des neuen Serviceangebots reifte vor einem Vierteljahr, als Sitte auf Leiterin Erika Glückler zugegangen war, weil er das Bürgerbüro als „sehr kompetent wahrgenommen hat“. In der zentralen Anlaufstelle der Stadt sieht der Mediziner eine „ideale Möglichkeit aus allen Gruppen Ratsuchende erreichen zu können.“ Dennoch bedauert Sitte, dass es „sehr schwierig“ sei, das Palliativ-Konzept bekannt zu machen. Erschreckend wenige wüss- 32 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Manuela Straub, Thomas Sitte, Mechthild Buchner und OB Gerhard Möller (von links) strahlen Zuversicht aus, dass das neue Beratungsangebot zur Palliativversorgung im Bürgerbüro angenommen wird. ten darüber Bescheid. „Sie sollen Informationen erhalten und erfahren, wohin sie sich wenden können.“ Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller begrüßt den neuen Service vor dem Hintergrund, dass Palliativversorgung die richtige Antwort auf die aktuelle Frage nach Sterbehilfe oder Euthanasie sei. Ratsuchende erfahren praktische Hilfe. „Hilfe von kompetenter Seite bedeutet Stärkung“, wie der Oberbürgermeister bei der Präsentation betonte. Seit acht Jahren wird das Beratungsangebot des Bürgerbüros kontinuierlich ausgebaut. Einige Initiativen aus Fulda hätten bereits die Möglichkeit genutzt, ihr Beratungsangebot in der zentralen Anlaufstelle zu präsentieren wie Betreuungsvereine oder der VdK. „Dieses Interesse begrüße ich sehr“, sagte Möller. Viele Glieder Zur Palliativversorgung werden viele verschiedene Glieder gebraucht. Das Netz immer dichter und tragfähiger zu halten, sei das Ziel, wünscht sich Palliative Care Pflegefachkraft Manuela Straub. Erfahrung und Wissen sind ne- ben der hospizlichen Haltung ein wesentlicher Bestandteil der Hilfe. Betroffene hätten Angst, in der letzten Lebensphase alleine zu sein oder Schmerzen zu haben. Diese Ängste können über das Palliativnetz genommen werden. Die Zusammenarbeit mit dem ambulanten Hospiz-Dienst und dem Palliativnetz sei in der zurückliegenden Zeit viel enger geworden, freut sich Mechthild Buchner. Die Koordinatorin vom ambulanten Hospiz-Dienst der Malteser organisiert die seit 15 Jahren bestehende psychosoziale Begleitung durch die Gruppe. Sie unterstreicht: „Wir schätzen die Neutralität und Qualität des Bürgerbüros“. mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Von Schwarzwälderkirsch Torte und Frankfurter Kranz begeistert Radler des Vereins Spinaverde aus Fuldas Partnerstadt Como besuchen Fulda Kräftig haben sie in die Pedale getreten, die neun Radler des Vereins Spinaverde. Die Freizeitsportler aus Fuldas italienischer Partnerstadt Como hatten sich in Füssen auf den langen Weg nach Fulda gemacht. Im Schloss begrüßt sie Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller nach ihrer strammen Tour und mehreren Hundert Kilometern durch Deutschlands Süden. Die Partnerschaft zwischen Fulda und Como lebe von „solchen spontanen Projekten.“ „Ich selbst war vor drei Jahren in Como und sehr beeindruckt von ihrer Stadt“, erinnert sich Möller gerne an seinen Antrittsbesuch zurück. Besonders die große Picasso-Ausstellung in der Villa Olmo oder die Abende und Fahrten über den See sind ihm im Gedächtnis geblieben. Der Kontakt zu den Comesern ist lebendig. „Zum Karneval haben wir regelmäßig Besuch aus Como.“ In Kürze werden auch Fuldas Ortsvorsteher die oberitalienische Stadt besuchen. Süße Köstlichkeiten Möllers Gäste sind allesamt zum ersten Mal in der Partnerstadt. Der Verein Spinaverde zähle 60 Mitglieder, so Vorsitzender Raffaele Buzzi. Der Name leitet sich von einem Naturschutzgebiet Mit einem Radlertrikot überraschten die Gäste aus Fuldas lombardischer Partnerstadt den Rathaus-Chef. ab, das Como umgibt. Buzzi, Vereinsvize Emanuel Scuffi und ihre Weggefährten schätzen neben der Landschaft vor allem die deutsche Küche mit Schwarzwälderkirsch-Torte und Frankfurter Kranz. „Wir haben uns mit diesen süßen Köstlichkeiten sogar fotografieren lassen“, gesteht Buzzi lächelnd. Für OB Möller hat der Spinaverde Vorsitzende, der von Beruf Automechaniker ist, ein ganzes Bündel von Gastgeschenken sowie eine Grußbotschaft von seinem italienischen Amtskollegen Dr. Stefano Bruni mitgebracht. Darin unterstreicht Comos Bürgermeister die Bedeutung der Städtepartnerschaft. Der Besuch der Spinaverde Mitglieder fördere auch den Dialog auf dem Gebiet des Sports. mb Spinaverde Vorsitzender Raffaele Buzzi (links) überreicht OB Möller eine Grußbotschaft seines italienischen Amtskollegen St. Stefano Bruni aus Como. Mondfinsternis auch über Fulda Nein, die beiden Mondbilder auf dieser Seite sind nicht das Ergebnis einer graphischen Bearbeitung oder wandernder Wolken, sondern reales Abbild des Erdtrabanten am 16. August. Ab 20.24 Uhr in dieser Nacht begann der Mond in den Erdschatten einzutreten. Sein leuchtendes Weiß verwandelte sich in ein kräftiges Orangerot. Gegen 23 Uhr war der Zeitpunkt der totalen Mondfinsternis erreicht. Sie ereignet sich zweimal jährlich. Immer dann befindet sich der Vollmond in ausreichender Nähe des Kernschattens der Erde. Je nach Planetenkonstellation und ihre Bahnen findet eine partielle oder totale Mondfinsternis statt. Bei einer totalen Mondfinsternis müssen die Sonne, die Erde sowie der Mond genau auf einer Linie und auf gleicher Ebene liegen. mb F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 33 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Interaktiv und mit allen Sinnen die Natur entdecken Lions-Aktivität erbrachte 3.000 Euro zur Attraktivitätssteigerung des Vonderau Museums / Interaktive Lernstation soll entstehen Museum ist langweilig. Angeblich. Jedenfalls lautet leider so die landläufige Meinung. Gegen dieses Vorurteil müssen die Verantwortlichen der Stadt ankämpfen: immer wieder und mit viel Kreativität und guten Angeboten. Das weiß Elisabeth Schrimpf, Leiterin des Tourismus- und Kongressmanagements der Stadt (TKM), nur zu gut. Tagungsgästen bietet sie deshalb gerne ausgewählte Museumsführungen an. Wenn die Besucher erst einmal in „unserem Haus“ waren, so Schrimpf, kommt erfreulicherweise häufig die Antwort: „Wie schön und interessant das Museum ist, haben wir nicht gewusst. Es war wirklich toll.“ Das berichtete die TKMLeiterin am Rande einer Scheck-Übergabe des Lions-Clubs Bonifatius an Fuldas Kulturdezernent Gerhard Möller. 3.000 Euro erhielt der OB, um die Naturkundeabteilung des Vonderau Museums durch eine „interaktive Lernstation“ noch attraktiver zu machen. Zeitreise Dass ein Museumsbesuch reizvoll und lebendig sein kann, hatten die Mitglieder des Clubs auf einer Pre-Opening Veranstaltung vor der Museumsnacht erfahren. Unter dem Motto „Lebendige Reise durch das Vonderau Museum“ erlebten über 100 Mitglieder des Clubs und deren Familien eine Zeitreise durch 1264 Jahre Fuldaer Geschichte. 3.000 Euro hatte die Aktivität erbracht, die Cornelia Paul, Past-Präsidentin des Clubs, im roten Zimmer des Schlosses übergeben konnte. Die interaktive Lernstation, die mit diesem Betrag eingerichtet und gefördert werden soll, bietet Eltern mit ihren Kindern künftig die Möglichkeit, mit allen Sinnen die Natur zu erkunden. Wie fühlt sich das Fell verschiedener Tiere an? Was rieche, höre oder schmecke ich? Wer auf sinn- 34 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Einen Scheck über 3.000 Euro fürs Vonderau Museum übergab die Past-Präsidentin des Lions Clubs St. Bonifatius an Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller und Museumsleiter Dr. Gregor Stasch (rechts im Bild). liche Entdeckungsreise im Museum gehen will, wird im Vonderau Museum im Frühjahr nächsten Jahres die spannende Lernstation finden. „Unsere Wurzeln sind in der Vergangenheit“, ergänzte Paul, die die Kombination aus Club-Veranstaltung im Vorfeld der Museumsnacht als einen „sinnvollen Anlass“ bezeichnete. Dank sagte die PastPräsidentin allen Beteiligten, die zum Erfolg beigetragen haben: den Schauspielern, die auf ihre Gage verzichtet hatten sowie Elisabeth Schrimpf und Kornelia Wagner für die Idee der „Lebendigen Reise“ sowie Museumsleiter Dr. Gregor Stasch und natürlich Fuldas OB. Spinnen waren der Renner Fuldas Kulturdezernent begrüßte nachdrücklich die Idee des Lions Clubs über die Veranstaltung und deren Erlös etwas fürs Vonderau Museum tun zu wollen. „Wir haben bereits eine ganze Reihe von Punkten zur Attraktivitätssteigerung des Vonderau Museums entwickelt“, erläuterte Möller. Umgesetzt worden ist beispielsweise der Gedanke, dass Kinder Gleichaltrige führen. Für das Museum wünscht sich der OB, dass möglichst viele Schüler mit ihrer F•U•L•D•A Klasse das Haus und seine Abteilungen einmal kennen lernen und „sie in kleineren oder größeren Abständen wieder besuchen.“ Die große Spinnenaustellung sei jüngst mit mehr als 8.000 Besuchern ein wahrer Publikumsrenner gewesen. Die Stadt setzt bei ihrem Konzept zur Attraktivitätssteigerung des Vonderau Museums einerseits auf solche hoch attraktiven I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Ausstellungen, andererseits aber auch auf technische Möglichkeiten, die noch stärker in die Museumspräsentation eingebunden werden sollen. Touchscreens können in Zukunft für mehr Spaß beim Museumsbesuch sorgen, meinte Möller, der gerade auch für die Naturkundeabteilung des Museums mit virtuellen Formen völlig neue Chancen des Vermittelns von Inhalten sieht. Das Programm, in das die Stadt jährlich etwa 40.000 Euro zur Attraktivitätssteigerung des Museums investiert, läuft über fünf Jahre. Im letzten Jahr erlebten rund 43.000 Besucher die spannende Angebotsfülle des Vonderau Museums samt seines Planetariums. Etwa 46.000 Kulturinteressierte begeisterten sich am Ambiente und der Geschichte des Stadtschlosses. mb Sonderausstellungen im Vonderaumuseum August – Oktober 2008 Pedro Schmiegelow (1863 – 1943): Vom Wüstensand ins Rhöner Land bis 14. September 2008 Die Präsentation der Gemälde und Zeichnungen von Pedro Schmiegelow (1863–1943) zeigt das Leben und das Gesamtwerk des im Fuldaer Land sonst nur in der Spätphase seines Schaffens bekannten Künstlers im Sinne einer Retrospektive. Diese Sonderausstellung setzt die Ausstellungsreihe fort, die sich den „Rhönmalern“ des vergangenen Jahrhunderts widmet. Menschen des veröffentlichten Lebens: Fotografien von Christof Krackhardt 1. August bis 14. September 2008 Bei den Menschen des veröffentlichten Lebens, die Christof Krackhardt in seiner Ausstellung im Vonderau Museum vorstellt, ist das Gesicht bekannt. Wenn es uns neu erscheint, liegt es daran, dass er sehr nah mit der Kamera heran gegangen ist. Krackhardt ist ein Fotoreporter und Kunstfotograf, der Nähe im großen Format schafft und Nachdenklichkeit, der man sich nicht entziehen kann. lung realisierte. Von 1964 – 92 lehrte er als Professor an der Villa Arson in Nizza. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Arles. Eppelé ist Herausgeber und Illustrator mehrerer Bücher, seine Werke mit archetypischen Figuren sind Gegenstand zahlreicher Ausstellungen. Gérard Eppelé – „Le Roman-Peinture“: 19. September bis 19. Oktober 2008 Ausstellungseröffnung am 18. September 2008, 19:00 Uhr Der Arleser Künstler Gérard Eppelé arbeitete als Dekorateur beim Film und wirkte an Produktionen von Renoir, Autant-Lara und Bunuel mit. 1959 ging er nach Vence, wo er Jean Dubuffet traf und wo er seine erste Ausstel- DIE MALKÖCHE Fulda – Ein Projekt für kreative Fuldaer: 30. September bis 17. Oktober 2008 Ausstellungseröffnung und Prämierung am 30. September 2008, 18:00 Uhr www.die-malkoeche.de. Mutige Fuldaerinnen und Fuldaer haben in einem künstlerisch-kulinarischen Pilotprojekt begeistert gemalt, gekocht und genussvoll geschlemmt. Initiatorin dieses gemeinsamen Projektes ist die Künstlerin Verena Kühnlein, die noch zahlreiche Partner mit ins Boot geholt hat. Krönender Abschluss der MALKÖCHE-Veranstaltung wird die Prämierungsfeier und Ausstellungseröffnung der Rezeptgemälde am 30. September 2008 sein. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 35 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Raus aus dem Alltag … … ein lang gehegter Wunsch ging mit einem Mutter-Kind-Urlaub in Erfüllung Der Alltag einer Mutter ist oft voller Stress und Hektik. Einkaufen, putzen, waschen, kochen … und das Tag für Tag. Die Sozialpädagoginnen des Jugendmigrationsdienstes (JMD) am Aschenberg (B.O.J.E. e.V. Fulda) hatten schon lange die Idee, jungen Müttern, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben, hier eine Familie gegründet haben und in einer für sie fremden Kultur ihre Kinder erziehen, die Chance zu geben, für kurze Zeit aus ihrem Alltag auszubrechen. Verwirklicht werden konnte der Plan durch eine Aktion im Rahmen der Frauenwoche 2008. Der Soroptimist International Club Fulda – eine Vereinigung berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement – initiierte eine Versteigerung zugunsten der Mutter-Kind-Fahrt und konnte den Er- lös auf die die stolze Summe von 2800 Euro aufstocken. Spenden der Frauenwoche in Höhe von 430 Euro machten die Finanzierung komplett und ermöglichten eine erschwingliche Eigenbeteiligung für die jungen Mütter. Dann war es endlich soweit. Sieben junge Mütter mit Migrationshintergrund und ihre Kinder starteten mit zwei Mitarbeiterinnen des JMD zu einer Woche Auszeit vom täglichen Einerlei. Auf zum Nordseebad Otterndorf – endlich Urlaub. Sommer, Sonne, Meer und Wind – Erholung pur. Ge- meinsame Spaziergänge am Strand, Sandburgen bauen, Spaß in der Spielscheune, Ausflüge in die Umgebung, interessante Hafenrundfahrt, Besuch im Tierpark, plantschen mit Mutti im Meer und in der Sole-Therme machten diesen Urlaub unvergesslich. Die gemeinsame Woche war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Mütter und Kinder waren begeistert und wären gerne noch geblieben. Ein herzliches Dankschön an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese Freizeit stattfinden konnte. hh „Tariftreuegesetz“ büsst seine Wirkung nahezu vollständig ein Bau- und Planungsausschuss des Hessischen Städtetages spricht sich für Aufhebung des Gesetzes aus Durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes hat das Hessische „Tariftreuegesetz“ seine Wirkung nahezu vollständig eingebüßt. Nach diesem Urteil sind der Direktor des Hessischen Städtetages Dieter Schlemp und die Planungsdezernenten im Bau- und Planungsausschuss unter Leitung von Stadtbaurätin Cornelia Zuschke als 36 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Vorsitzende eindeutig der Meinung, dass die hessischen Gemeinden ihre öffentlichen Aufträge nicht daran koppeln dürfen, dass ihr Auftragnehmer die jeweils in der Branche geltenden Tarifverträge einhält. Dieter Schlemp und Cornelia Zuschke sind sich einig in ihrer Einschätzung, dass der Landtag das Gesetz vollständig aufheben muss, sofern die hessische Regelung nicht weiter haltbar ist. „Ein Gesetz, dessen rechtliche Wirkung zweifelhaft sei“, so Zuschke, „mache keinen Sinn und trage allenfalls zur Verunsicherung im Vergabeverfahren bei“. tw F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Musikschule der Stadt Fulda September Sonntag, 07.09., 11:30 Uhr Kinderkonzert des QuerflötenEnsembles „Top The Flute“ zur Feier seines 10-jährigen Bestehens, mit einem Gast-FlötenEnsemble aus Sinsheim und der Kinderakademie Fulda sowie Mitwirkenden aus der Musikalischen Früherziehung, Aula der Alten Universität Donnerstag, 11.09., 19:00 Uhr Vorspiel der Abteilung „Studienvorbereitende Ausbildung“(SVA), Gewölbekeller der Musikschule Donnerstag, 18.09., 19:00 Uhr Donnerstag-Vorspiel Gewölbekeller der Musikschule Samstag 20.09., 11:00 bis 15:00 Uhr Weltkindertag: Mitmachgelegenheit beim „Kinderinstrumente basteln“ – eine „Schaustunde“ der Musikalischen Früherziehung. Ensembles der Musikschule spielen im Rahmen des „Weltkindertages“ in der Fußgängerzone Dreitägige Feier zum 40-jährigen Jubiläum der Musikschule November Freitag,26.09., 19:00 Uhr Herbstkonzert des Gitarrenensembles, Leitung Siegbert Remberger, Festakt zum 40-jährigen Jubiläum der Musikschule in städtischer Trägerschaft, Festredner Prof. Dr. Heiner Gembris, Paderborn, Aula der Alten Universität Samstag, 27.09, 11:00 bis ca. 15:00 Uhr Musikschulfest und Open-AirKonzert in Gebäude und Hof der Musikschule, mit vielfältigen musikalischen Beiträgen, „Ausprobieren“ von Instrumenten, Aktivitäten für Kinder, Fotoausstellung und vieles mehr Sonntag, 28.09., 11:00 Uhr Konzert mit Lehrern, ehemaligen und jetzigen Schülern der Musikschule, Aula der Alten Universität Oktober Sonntag, 02.11., 19:00 Uhr Lutherkirche, Fulda, Martin-Luther-Platz 3 Freitag, 07. 11., 19:00 Uhr „Herbstkonzert“ – 2. Jahreskonzert der Musikschule, Aula der Alten Universität Samstag, 08.11., 15:30 Uhr Klassenvorspiel der Klavierklasse Brigitte Frania, Gewölbekeller der Musikschule Samstag, 15.11., 20:00 Uhr Lehrerkonzert, Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule musizieren, Kapelle des Vonderau Museums Donnerstag, 20.11., 19:00 Uhr Donnerstag-Vorspiel Gewölbekeller der Musikschule Sonntag, 26.10., 11:30 Uhr Donnerstag, 27.11., 19:00 Uhr Stadtschloss Fulda, Fürstensaal Kapelle des Vonderau Museums „Sitzkissenkonzert“ für kleine Kinder, in Kooperation der Musikschule mit dem Kammerorchester der Jugend und dem Jugendkathedralchor, Projektkonzert der Klavierklasse Sigrid Naumann zum Thema „Entdeckungen – Unbekannte Klaviermusik der Romantik“ Mittwoch, 29.10., 19:00 Uhr Freitag, 28.11., 19:00 Uhr Gewölbekeller der Musikschule Gewölbekeller der Musikschule Vorspiel der Gitarrenklasse Peter Schmuck, Donnerstag, 30.10., 19:00 Uhr Donnerstag-Vorspiel Gewölbekeller der Musikschule Freitag, 31. 10., 20:00 Uhr Konzert des Saxofon-Quartetts „Ava Quartett“, Vorspiel der Gitarrenklasse Siegbert Remberger, Sonntag, 30.11., 11:15 Uhr (bis ca. 12:15 Uhr) Kinder musizieren für Kinder, Familien-Matinée Hauptstelle der Sparkasse Fulda, Buttermarkt 2-6 Gewölbekeller der Musikschule F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 37 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Aus den Stadtteilen Bronnzell Dienstag, 11.11. St. Martinsfeier Samstag, 20.09. ganztags Basar im grossen Saal Sonntag, 16.11. Freitag, 10.10., bis Sonntag, 12.10. Samstag, 22.11. Kindergarten Oktoberfest am Sportplatz SG Viktoria Samstag, 18.10., und Sonntag, 19.10. Lokalschau Samstag, 13.09. Altpapiersammlung KCV Sonntag, 14.09. Altpapiersammlung SVG Herbstbasar der Mutter-Kind-Gruppe Sonntag, 23.11. Sonntag, 21.09. Adventsbasar Dienstag, 25.11. K 64 Musikgarten der Fuldatal-Musikanten Patronatsfest St. Katharina Edelzell Donnerstag, 04.09., bis Sonntag, 14.09. Haimbach Passionsspiele Rhönklub ZV. Florenberg Freitag, 29.08., bis Montag, 01.09. Sonntag, 07.09. (Festplatz) Backhausfest Gesangverein Rhönklang Edelzell Montag, 29.09. Oktoberfest Freiwillige Feuerwehr Edelzell 100-jähriges Bestehen FFW Fulda Haimbach/Rodges Mittwoch, 17.09. Haimbacher Sportverein Mittwochswanderung Samstag, 20.09. St. Markus Motorradgottesdienst ab 14.00 Uhr Gläserzell Samstag, 04.10., und Sonntag, 05.10. BGH Internationale Wandertage Dienstag, 09.09. Seniorenfahrt Sonntag, 05.10. St. Markus Erntedankfest Samstag, 27.09. Weinfest ab 10.00 Uhr Dienstag, 30.09. Sonntag, 26.10. Sonntag, 05.10. ab 14.00 Uhr Abendwanderung Kolpingfamilie Erntedankfest Dienstag, 07.10. Rosenkranz Kolpingfamilie Sonntag, 02.11. Gräbersegnung 38 Gedenken zum Volkstrauertag Kämmerzell F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Chorvereinigung „Sängerlust“ Haimbach im BGH Liedernachmittag Maberzell/Trätzhof Sonntag, 07.09. Pfarrfest der Kirchengemeinde am und ums Bürgerhaus Maberzell Dienstag, 09.09. Seniorenfahrt des Ortsbeirates Sonntag, 05.10. Erntedankgottesdienst in der Matthäus-Kirche Sonntag, 12.10. Kürbisfest des Frauenkreises Maberzell im Bürgerhaus Samstag, 25.10. Altpapiersammlung des Gesangvereins Rhönecho am Trätzhof F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Seniorenplan der Stadt Fulda Aktiv im Alter Volksliedersingen Leitung: Termin: Elfi und Herbert Seidel jeden 1. Donnerstag im Monat (2. Okt., 6. Nov., 4. Dez.) 15:00 – 16:30 Uhr Ort: Vortragssaal im Vonderau Museum (Eingang Innenhof) Gebühren: 1 Euro pro Termin Busfahren leicht gemacht Mittwoch, 22. Oktober „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ unterhaltsamer Nachmittag mit Musik Kolpinghaus Beginn: 14:30 Uhr Gebühr: 3 Euro Kartenausgabe: ab Donnerstag, 16. Oktober Dienstag, 4. November Dienstag, 2. Dezember und nach Bedarf Fahrt zum Weihnachtsmarkt nach Bamberg Abfahrt: 8:00 Uhr Schlosstheater Rückkehr: ca. 18:00 Uhr Gebühr: 10 Euro Kartenausgabe: ab Donnerstag, 20. November und nach Bedarf Sonntag, 7. Dezember Führung „Das begehbare Herz“ Adventlicher Nachmittag Kinderakademie Beginn: 14:00 Uhr Gebühr: 1 Euro Kartenausgabe: ab Donnerstag, 23. Oktober Referenten: Friedrich Bremkes, Reiner Wunderlich, ÜWAG, Gisela Wehr-Tiemeier Termin: Dienstag, 21., Mittwoch, 22., und Donnerstag, 23. Oktober, 10:00 – 11:30 Uhr Ort: Schulungsraum der ÜWAG, Heinrichstr. 17/19 Gebühr: 3 Euro – Anmeldung bei der VHS ist erforderlich Wohnen im Alter Referentin: Annette Karst-Reinker, Amt für Jugend und Familie, Senioren und bürgerschaftliches Engagement Termin: Dienstag, 28. Oktober 16:00 – 17:30 Uhr Ort: Vortragssaal im Vonderau Museum (Eingang Innenhof) Gebühr: gebührenfrei in Zusammenarbeit mit Vereinen Festsaal der Orangerie Beginn: 14:00 Uhr Gebühr: 1 Euro Kartenausgabe: ab Donnerstag, 27. November Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement Mittwoch, 12. November klassische Musik am Nachmittag Internationale Stiftung zur Förderung der Kultur und Zivilisation Fürstensaal im Stadtschloss Beginn: 14:00 Uhr Gebühr: 5 Euro Kartenausgabe: ab Donnerstag, 6. November An den Veranstaltungen können alle Fuldaer Bürgerinnen und Bürger, die über 65 Jahre alt sind (mit jüngeren Ehepartnerinnen oder Ehepartnern), teilnehmen. Karten für die Veranstaltungen erhalten Sie im Bürgerbüro im Stadtschloss. Referentin: Gisela Wehr-Tiemeier, Amt für Jugend und Familie, Senioren und bürgerschaftliches Engagement Termin: Mittwoch, 19. November, 14:30 – 16:00 Uhr Ort: VHS Unterm Hl. Kreuz Gebühr: gebührenfrei F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 39 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Blick hinter die Kulissen Das komplette Programm der Volkshochschule der Stadt Fulda erhalten Sie in der Volkshochschule Unterm Heilig Kreuz oder im Bürgerbüro. Im Rahmen dieser Veranstaltungs-Reihe „Blick hinter die Kulissen“ besuchen wir bekannte und weniger bekannte Fuldaer Institutionen und Einrichtungen, die normalerweise nicht so einfach zugänglich sind. Da jede Exkursion den Betriebsablauf behindert, müssen die Termine rechtzeitig mit den Einrichtungen abgesprochen werden und deshalb ist eine frühzeitige Anmeldung in der Volkshochschule Unterm Hl. Kreuz, Telefon 0661 102-1477, notwendig. Fuldaer Tafel Brücke zwischen Überfluss und Armut Termin: Dienstag, 9. September Treffpunkt: 14:00 Uhr, Eingang Fuldaer Tafel, Weserstr. 33, 13:30 Uhr Stadtbusbahnhof, Bussteig G, Linie 4 Gebühr: gebührenfrei Verlag Parzeller – Fuldaer Zeitung Termin: Donnerstag, 25. September Treffpunkt: 10.00 Uhr, Verlag Parzeller, Frankfurter Straße, das Verlagshaus ist von der Innenstadt aus gut mit der Buslinie 6, Richtung Bronnzell zu erreichen. Gebühr: 3 Euro Bürgerbüro der Stadt Fulda und Spezial-Schlossrundgang Termin: Mittwoch, 1. Oktober Treffpunkt: 15:00 Uhr, Eingang Klosterkirche Gebühr: 5 Euro Termin: Donnerstag, 23. Oktober Treffpunkt: 14:30 Uhr, Eingang Bürgerbüro, Stadtschloss Gebühr: 3 Euro Hotel Maritim Termin: Mittwoch, 1. Oktober Treffpunkt: 14:30 Uhr, Eingang Lobby Hotel Gebühr: 3 Euro Termin: Dienstag, 14. Oktober Treffpunkt: 14:00 Uhr, Eingang Bahnhofstraße 4 Gebühr: 3 Euro Termin: Freitag, 19. September Treffpunkt: 15:30 Uhr, Eingang Bibliothek, Domdechanei 4 Gebühr: 3 Euro Termin: Dienstag, 21. Oktober Treffpunkt: 14:00 Uhr, ÜWAG Informationszentrum, Frankfurter Str. 6, zum Informationszentrum fährt die Buslinie 4, Richtung Bronnzell Gebühr: 3 Euro Franziskanerkloster auf dem Frauenberg HR-Studio Fulda Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Energie-Erlebniswelt des ÜWAG-Informationszentrums Bahnhofsmission Termin: Freitag, 24. Oktober Treffpunkt: 14:00 Uhr, Bahnhof Fulda, 1. Stock vor der Bahnhofsmission Gebühr: gebührenfrei Orgel der Stadtpfarrkirche Termin: Montag, 27. Oktober Treffpunkt: 14:30 Uhr, Eingang Stadtpfarrkirche Gebühr: Spende für die Orgel erwünscht Besuchen Sie uns auch unter: www.vhsfulda.de 40 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Feuerwache Fulda Hospiz St. Elisabeth Termin:Dienstag, 28. Oktober Treffpunkt:14:00 Uhr, Eingang Feuerwache, An St. Florian 4, die Feuerwache in FuldaNeuenberg ist sehr gut mit den Buslinien 3, Richtung Maberzell und 4, Richtung Haimbach, zu erreichen. 3 Euro Gebühr: Termin:Mittwoch, 12. November Treffpunkt:10:00 Uhr, alter Eingang Herz-Jesu-Krankenhaus, Buttlarstraße. Die Einrichtung ist von der Innenstadt aus mit der Buslinie 1, Richtung Aschenberg, zu erreichen. Gebühr:Spende für das Hospiz erwünscht Stellwerk der Bahn Termin:Mittwoch, 12. November Treffpunkt:16:00 Uhr, Eingang Archiv Palais Buttlar, Erdgeschoss Bonifatiusplatz Gebühr:3 Euro Kleidermarkt der Caritas Klinikum Fulda Termin:Mittwoch, 29. Oktober Treffpunkt:14:30 Uhr, Am Abtstor 1 (mittleres der großen hölzernen Hallentore) gebührenfrei Gebühr: Termin:Dienstag, 18. November Treffpunkt:10:00 Uhr, Eingang (Anmeldung) Klinikum Das Klinikum ist von der Innenstadt aus sehr gut mit verschiedenen Buslinien zu erreichen. Gebühr:3 Euro Termin:Donnerstag, 30. Oktober Treffpunkt:10:00–11:30 Uhr, Parkplatz Von-Schildeck-Straße 15 a (gegenüber dem Kino center) Gebühr: gebührenfrei Fensterwerk Juchheim-Börner GmbH Termin:Donnerstag, 6. November Treffpunkt:9:30 Uhr, Eingang Hermann-Muth-Str. 2 Die Firma ist von der Innenstadt mit der Buslinie 8, Richtung Niesig und dann 5 Min. Fußweg zu erreichen. 3 Euro Gebühr: Die Vorträge finden im Vortragssaal des Vonderau Museums (Eingang Innenhof) statt. Behindertenrecht Referentin: Christina Voges Hessisches Amt für Versorgung und Soziales Fulda Termin:Dienstag, 4. November 10:00 – 11:30 Uhr Stadtarchiv Termin:Mittwoch, 29. Oktober Treffpunkt:10:00 Uhr, Eingang Petersberger Str. 42 b Gebühr: 3 Euro Quartier Josefsgarten Recht im Alltag Patientenverfügung Referent: Dr. Norbert Rücker Termin:Dienstag, 11. November 10:00 – 11:30 Uhr Gebühr: 3 Euro Geldanlage im Ruhestand Referent: Ralph Weber, Sparkasse Fulda Termin:Dienstag, 18. November 10:00 – 11:30 Uhr Gebühr: 3 Euro Stadtgärtnerei Termin: Donnerstag, 20. November Treffpunkt:13:30 Uhr, Eingang Stadtgärtnerei, Die Stadtgärtnerei ist mit der Buslinie 5 B (Abfahrt Stadtschloss 13:00 Uhr, Richtung Fulda Galerie, Haltestelle Werner-SchmidStraße und dann ca. 5 Min. Fußweg Richtung Tower zu erreichen. Gebühr:3 Euro Besteuerung von Renten und Pensionen Referent:Dipl.-Kfm. Franz Mader, Lohnsteuerhilfeverein e. V., Beratungsstelle Fulda Termin:Dienstag, 25. November 10:00 – 11:30 Uhr Gebühr: 3 Euro F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 41 S•Z•E•N•E•P•R•O•G•R•A•M•M 2•0•0•8 Das Kulturamt der Stadt Fulda präsentiert September November Dezember 13. 9. 2008, 19.30 Uhr 5. 11. 2008, 20.00 Uhr 15. 12. 2008, 20.00 Uhr A-Cappella-Festival, Fürstensaal Konzert, Orangerie Konzert, Orangerie Come Together (Loreleyas) Al Stewart Alpenländische Weihnacht 25. 9. 2008, 20.00 Uhr 6. 11. 2008, 20.00 Uhr 21. 12. 2008, 20.00 Uhr Neue Kammermusik, Kapelle VM Konzert, Orangerie Konzert, Orangerie Duo 46 Spider Murphy Gang 12 Tenors 28. 9. 2008, 15.00 Uhr 9. 11. 2008, 15.00 Uhr 26. und 27. 12. 2008, 20.00 Uhr Kindertheater, Kulturkeller Kindertheater, Kulturkeller Show, Esperantohalle Die Prinzessin auf der Erbse Jim Knopf und Lukas … 23. 11. 2008, 15.00 Uhr Oktober Weihnachtszauberei mit Gerrit 19. 10. 2008, 15.00 Uhr Zilly, die Zauberin Kindertheater, Kulturkeller Kinderveranstaltung, Kulturkeller 25. 11. 2008, 20.00 Uhr Ensemble Aventure Neue Kammermusik, Kapelle VM 26. 11. 2008, 20.00 Uhr Helene Fischer Afrika Afrika Kulturamt Fulda Tel.: 0661 102-1445 & 1444 Karten im Vorverkauf gibt es für alle Veranstaltungen im Bürgerbüro der Stadt Fulda und bei der Fuldaer Zeitung (Peterstor). Telefonischer Kartenservice: 0661 280-644 Schlagerkonzert, Orangerie Gewinnspiel Die Spider Murphy Gang gilt nach wie vor als eine der Speerspitzen der so genannten Neuen Deutschen Welle. Welcher Mundart fühlen sich die Musiker aus dem Süden der Republik verpflichtet? Wissens Sie die Antwort? _________________________________________________________________________ Dann schreiben Sie die richtige Lösung auf eine Postkarte und senden Sie diese bis zum 30. September 2008 an folgende Adresse: Magistrat der Stadt Fulda Pressestelle Stichwort: Gewinnspiel „Fulda informiert“ Schlossstraße 1, 36037 Fulda 42 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T oder per mail an folgende e-mail-Adresse: [email protected] Zu gewinnen gibt es zwei mal zwei Karten für das Konzert der Bayern im November in Fulda. Viel Glück und Spaß beim Raten! Ihre „Fulda Informiert“-Redaktion S•Z•E•N•E•P•R•O•G•R•A•M•M 2•0•0•8 September „Come Together – A-Cappella-Festival“ Seit zehn Jahren singen sie nun zusammen: Die Loreleyas – sechs aufgeweckte Frauen aus Fulda, die ihr Publikum mit phantasievoll arrangierten Evergreens, klangvollen Klassikern, exotischen Liedern aus aller Welt und nicht zuletzt einer guten Prise Charme und Humor begeistern. Ihr Jubiläum feiern sie mit dem „Come Together – ACappella-Festival“ am 13. September 2008 im Fürstensaal mit freundlicher Unterstützung der Stadt Fulda. Tagsüber werden zwei Workshops angeboten, an denen jeder teilnehmen kann, der Freude am Singen hat. Von 10:00 – 13:00 Uhr geht es um das Thema „Stimme und Improvisation“, am Nachmittag von 14:30 – 17:30 Uhr steht Vocalpercussion auf dem Programm – die Kunst, mit der Stimme Schlagzeugsounds und Rhythmusinstrumente zu imitieren und in ein Arrangement zu integrieren. Dozent ist der Hamburger Musiker und Vocal-Percussionist HansWilke Witte (Infos und Anmeldung bei Juliane Jorden, 0661 970-9669). Der Höhepunkt des Tages ist das Festkonzert um 19:30 Uhr im Fürstensaal. Sieben Ensembles aus der Region – und natürlich die Loreleyas selbst – präsentieren ein Programm, das abwechslungsreicher und interessanter nicht sein könnte. In Fulda sicher gut bekannt sind die gemischten A-Cappella-Formationen „InterMezzo“ und die „vocal voices“, die Ernstes und Heiteres aus unterschiedlichen Genres zum Besten geben. Besonders freuen darf man sich auf den Chor der Musikschule Fulda, der mit anspruchsvoller Chormusik zu hören ist. Das Ensemble „Just For Fun“ aus Hofbieber macht seinem Namen alle Ehre und interpretiert unterhaltsame Titel von den „Wise Guys“. Geballte „Männerpower“ kommt aus Steinbach bei Burghaun: „Der kleine Chor“ präsentiert Lieder im Sound der „Comedian Harmonists“ gepaart mit witzig-spritzigen eigenen Texten. Humoristisch geht es auch bei den ande- ren zwei Männerensembles zu: Die „NotstromAkrobaten“ aus Rotenburg an der Fulda, die dieses Jahr ebenfalls ihr 10jähriges Bestehen feiern, schlagen gekonnte Kapriolen durch Highlights der Popmusik. Und der fünfköpfige „Stimmmix“ aus Hasloch setzt mit seinen zündenden Neufassungen bekannter Songs erfrischende A-Cappella-Comedy in Szene. Karten für das Konzert sind für 10,– Euro im Bürgerbüro sowie bei der Fuldaer Zeitung erhältlich. Die Prinzessin auf der Erbse im Kulturkeller Fulda Am Sonntag, den 28. September 08, 15.00 Uhr präsentiert das „Theater 1+1“ das Märchen DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE für Kinder ab 4 Jahren im Kulturkeller Fulda. Vor langer Zeit gab es in diesem Lande mehr Königreiche als Menschen, die sie zählen konnten. Bei so vielen Königshäusern bedarf es immer vieler Prinzen und Prinzessinnen, und es kam schon mal vor, dass es daran mangelte. Dann wurde der Superprinz oder die Superprinzessin gesucht, und weil es noch kein Fernsehen gab, war dies ein einziges Abenteuer. Das Thema ist allen bestens bekannt! Wir suchen immer an der falschen Stelle, obwohl das Glück oft gleich nebenan zu finden ist. Das „Theater 1+1“ hat Andersens beliebtes Märchen in seiner gewohnt humorvollen Art neu in Szene gesetzt. Obwohl das Stück sich inhaltlich weitestgehend an die Vorlage hält, ist es zeitgemäß und unkonventionell umgesetzt. Karten erhalten Sie bei der Fuldaer Zeitung (Peterstor), im Fuldaer Bürgerbüro oder telefonisch unter 0661/280644. Weitere Infos unter Kulturamt Fulda, Stephan Andrä, Tel. 0661 102-1445. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 43 S•Z•E•N•E•P•R•O•G•R•A•M•M 2•0•0•8 Oktober Zilly, die Zauberin im Kulturkeller Das Wolfsburger Figurentheater gastiert am Sonntag, den 19. Oktober 2008, 15.00 Uhr mit dem Stück ZILLY, DIE ZAUBERIN für Kinder ab 4 Jahren nach dem Bilderbuch von Korky Paul im Fuldaer Kulturkeller. Die verückte Zauberin Zilly lebt mit ihrem schwarzen Kater Zingaro in einem großen Haus. Das Haus ist außen schwarz und innen schwarz, unten schwarz und oben schwarz; sogar ihr Bett ist schwarz – es ist einfach alles schwarz. Das ist eine verzwickte Situation: Oje, oje… ständig fällt Lilly über Zingaro, weil sie ihn nicht sehen kann. Eine verflixte Geschichte mit viel Zauberei nimmt ihren Lauf. Doch am Ende hat Zilly eine grandiose Idee. Mit einem großen Farbenzauber löst sie das Problem und gewinnt damit auch noch den Weltzauberkongress im Timbuktu. Karten im Vorverkauf erhalten Sie bei der Fuldaer Zeitung (Peterstor), im Bürgerbüro oder telefonisch unter 0661 280644. Fuldaer ZukunftsSalon Frithjof Finkbeiner, Hamburg und Pähl „Bewusstsein – Macht – Zukunft: Hat die Menschheit eine Perspektive?“ Termin: Ort: Musik: 28. Oktober 2008, Beginn: 20:00 Uhr Fürstensaal im Stadtschloss Fulda Isabel Osuna-Schöttler am Flügel Karten (3,00 Euro) ab 1. September 2008 im Bürgerbüro Fulda 44 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T S•Z•E•N•E•P•R•O•G•R•A•M•M 2•0•0•8 November Al Steward in Fulda Über 30 Jahre ist es jetzt her, dass Al Stewart seinen Megahit „Year of the Cat“ hatte. Auf seiner Deutschlandtournee kommt Al Stewart im Herbst auch nach Fulda und gastiert am Mittwoch, 5. November, um 20:00 Uhr in der Orangerie. Als waschechter Schotte erblickt Al Stewart am 5. September 1945 das Licht der Welt in Greenock, einem kleinen Kaff westlich von Glasgow. Musik wird für Al schnell zu seinem Lebensinhalt. Mit 16 bricht er die Schule ab und zupft lieber auf seiner ersten Gitarre, die er von Andy Summers, dem späteren Police Gitarristen, erwirbt. Und auch eine weitere englische MusikGröße prägt seine Laufbahn. Robert Fripp, Mitbegründer von King Crimson, gibt ihm Gitarrenunterricht. In Dance Hall Bands verdient sich Stewart die ersten musikalischen Sporen. 20-jährig folgt er dem Lockruf des Swinging London. Auf seiner AkustikGitarre singt er Bob Dylan-Songs nach in legendären Folk-Clubs wie Bunjie‘s oder Les Cousins. Dort arbeitet er auch als Ansager oder spielt für Musiker wie Simon & Garfunkel, Cat Stevens, Bert Jansch und Ralph McTell auf. Auf ersten Tourneen bestreitet er das Vorprogramm von Fairport Convention, Steeleye Span, Pantangle und Roy Harper. 1966 bringt Al seine erste Solo-Single „The Elf“ heraus, ein Jahr später folgt die erste LP „Bedsitter Images“ bei CBS. Dann geht es Schlag auf Schlag. Mit den Folkalben „Love Chronicles“ (1969), „Zero She Flies“ (1970) und „Orange“ (1972) begründet er seinen musikalischen Stil, der von autobiografischen Geschichten inspiriert ist. Trotz berühmter Gastmusiker wie Jimmy Page, Phil Collins oder Richard Thompson und einer Auszeichnung des Fachblatts Melody Maker für „Love Chronicles“ als bestes Folkalbum, bleibt der kommerzielle Erfolg vorerst aus. Die Wende kommt mit „Past, Present and Future“ (1973), das erste Album, das auch in den USA verlegt wird. Stewart verbindet hier in den Lyrics historische und zeitgenössische Ereignisse, reichert sie mit Zitaten aus Film und Literatur an. Besonderes Aufsehen erregen seine Verweise auf Nostradamus. In den USA findet Stewart Mitte der Siebziger auch seine neue Heimat und entwickelt neben der Musik seine zweite Leidenschaft: den Weinbau. Der Weinconnaisseur besitzt einen der besten Weinkeller Kaliforniens. Ob der Rebensaft eine entscheidende Rolle bei der Komposition seiner sanften und entspannten Lieder spielt? Jedenfalls feiert er mit „Modern Times“ (1975) und mit den von Alan Parsons produzierten Alben „Year of the Cat“ (1976) und „Time Passages“ (1978) seine größten Erfolge. Die Singles „Year of the Cat“, „On the Border“ und „Time Passages“ entwickeln sich zu zeitlosen Ohrwürmern. Obwohl Al Stewart weiter fleißig Alben veröffentlicht, kann er an seine früheren Erfolge in den 80ern und 90ern nicht mehr so recht anknüpfen. Probleme mit diversen Plattenfirmen erschweren ein erfolgreiches Marketing seiner Platten. Auf größere Resonanz stoßen „Last Days of the Century“ (1988), „Famous Last Words“ (1993) und „Between the Wars“ (1995). Aber erst mit den zarten Kompositionen von „A Beach full of Shells“ (2005) knüpft der mittlerweile 60-Jährige erneut an frühere Erfolge an. Karten für das Konzert von Al Stewart gibt es unter der Ticket-Hotline 0661 280644, in Fulda bei der Fuldaer Zeitung, Fulda Aktuell, Karstadt Musik & Video und beim Bürgerbüro, in Hünfeld bei Buchhandlung Möller, beim Schlitzer Boten, in Schlüchtern bei Tabak Nierlein, in Alsfeld bei Buch 2000 sowie bei den weiteren bekannten Vorverkaufsstellen in Hessen. Mehr Infos: www.provinztour.de. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 45 S•Z•E•N•E•P•R•O•G•R•A•M•M 2•0•0•8 Die Spider Murphy Gang in Fulda Auch mehr als 25 Jahre nach ihrem größten Hiterfolg „Skandal im Sperrbezirk“ feiert die Spider Murphy Gang weiterhin Erfolge. Im Herbst sind die Münchener wieder auf Tour und werden am Donnerstag, 6. November, um 20 Uhr in Fulda die Orangerie zum Kochen bringen. Die großen Chart-Erfolge stammen zwar aus den Achtzigern, doch die Spider Murphy Gang füllt mit ihrem Rock‘n‘Roll in bayerischer Mundart noch heute die Konzertsäle bis auf den letzten Platz. Songs wie „Skandal im Sperrbezirk“, „Schickeria“ oder „Pfüati Gott, Elisabeth“ gehören schließlich längst zum bayerischen Kulturgut. 46 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Ihre beständige Popularität hat einen guten Grund: sie sind eine der besten Live-Bands in Deutschland. 30 Jahre Bühnenerfahrung, das ist das Geheimnis der Band. Sie spielt in ausverkauften Hallen oder Festzelten und gibt immer noch weit mehr als 60 Konzerte im Jahr. Oft sind die Konzertbesucher jünger als die Single „Skandal im Sperrbezirk“. Die Spider Murphy Gang verbreitet eine Stimmung, die jeden begeistert, Party pur. Selbst nach dreißig Jahren im Geschäft sind die Rocker um Sänger Günther Sigl nicht alt geworden. Wo die Spider Murphy Gang spielt, ist auch heute noch Partystimmung angesagt. Sie sind unverwüstlich, eine echt bayerische Band eben. Auch wenn die Spider Murphy Gang für viele immer noch als Speerspitze der Neuen Deutschen Welle gilt, prägte die Band durch Rock’n’Roll-Musik mit Texten in bayerischer Mundart eine eigenständige Musikrichtung. Dass die Schwabinger Jungs eigentlich als traditionelle, fast puristische Rock‘n‘RolI-Kapelle begonnen hatten, vergaßen viele, als alles, was Deutsch sang und frech klang, mit dem Label „NDW“ behaftet wurde. Denn vor genau 30 Jahren gründeten Sänger und Bassist Günther Sigl, Gitarrist Barny Murphy, Pianist Michael Busse und Schlagzeuger Franz Trojan die nach einer Zeile aus Elvis’ „Jailhouse Rock“ benannte Band. Bis auf Sigl hatten alle noch bürgerliche Berufe, vom Fernmeldetechniker bis zum Philosophiestudenten. Und bis heute sind sie ihren Wurzeln treu geblieben, denn bei ihren Konzerten spielen sie nicht nur ihre eigenen Hits, sondern bedienen sich auch im Rock’n’Roll- und R&B-Fundus von Bill Haley bis Otis Spann. Karten für das Konzert gibt es unter der Ticket-Hotline 0661 280644, in Fulda bei der Fuldaer Zeitung, Fulda Aktuell, Karstadt Musik & Video und beim Bürgerbüro, in Hünfeld bei Buchhandlung Möller, beim Schlitzer Boten, in Schlüchtern bei Tabak Nierlein, in Alsfeld bei Buch 2000 sowie bei den weiteren bekannten Vorverkaufsstellen in Hessen. Mehr Infos: www.provinztour.de. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Das Schlosstheater der Stadt Fulda präsentiert: Spielplan Herbst 2008 September 2008 Oktober 2008 November 2008 Donnerstag, 18. 09. 2008 – 20:00 Uhr Mittwoch, 22.10. 2008 – 20:00 Uhr Dienstag, 04.11. 2008 – 20:00 Uhr Eröffnung der Spielzeit 2008/2009 Buddenbrooks Familienchronik nach dem Roman von Thomas Mann Mittwoch, 24. 09. 2008 – 20:00 Uhr Quatuor Ébène Isabelle Moretti, Harfe Werke von Brahms, Debussy und Caplet Donnerstag, 25. 09. 2008 – 20:00 Uhr Jailbirds – Knastvögel Musikalisches Schauspiel von Mathias Christian Kosel Die lustige Witwe Operette von Franz Lehár Donnerstag, 23.10. 2008 – 20:00 Uhr La Strada Schauspiel von Gerold Theobalt nach dem Drehbuch von Federico Fellini Freitag, 24.10. 2008 – 20:00 Uhr Ganze Kerle The King’s Singers Donnerstag, 06.11. 2008 – 20:00 Uhr Vita & Virginia Schauspiel von Eileen Atkins Sonntag, 09.11. 2008 – 19:30 Uhr Aida Oper von Giuseppe Verdi Komödie von Kerry Renard Mittwoch, 12.11. 2008 – 20:00 Uhr Dienstag, 28.10. 2008 – 9:30 Uhr und 11:00 Uhr Nikolai Tokarew, Klavier Kirill Soldatov, Trompete Werke von Bach, Elgar, Grieg, Schostakowitsch Frühstück bei Bachs Ein Konzert-Theater von und mit Christoph Ullrich für Kinder ab 5 Jahren Donnerstag, 30.10. 2008 – 20:00 Uhr Ein Sommernachtstraum Komödie von William Shakespeare Prager Kammerphilharmonie Samstag, 15.11. 2008 – 20:00 Uhr Les Ballets Jazz de Montréal „MAPA“ Dienstag, 18.11. 2008 – 9:00 Uhr und 11:00 Uhr Hurvineks verrücktes Wochenende Marionettentheater für Kinder ab 4 Jahren Mittwoch, 19.11. 2008 – 20:00 Uhr Gastkonzert des Hessischen Rundfunks – Sinfonia Toronto Werke von Elgar, Tschaikowsky, Dvorák Donnerstag, 20.11. 2008 – 20:00 Uhr Ausser Kontrolle Komödie von Ray Cooney Samstag, 22.11. 2008 – 19:30 Uhr Nabucco Oper von Giuseppe Verdi Mittwoch, 26.11. 2008 – 15:00 Uhr Hamlet von William Shakespeare (in englischer Sprache) F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 47 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T September Buddenbrooks Schlosstheater Donnerstag, 18. Sept. 2008, 20 Uhr Thomas Mann erhielt für seine „Buddenbrooks“ 1929 den Literaturnobelpreis. Und auf der Bühne ist dieser allein in Deutschland fünf Millionen Mal verkaufte Jahrhundertroman – wie die Presse schreibt – „fast zwangsläufig ein Renner. Gut unterhaltend, witzig, lebenswahr.“ (WAZ, 15. 05. 2007). John von Düffels Bühnenfassung zieht uns direkt hinein ins Leben der Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook, in die Sorgen um den Fortbestand des Unternehmens, die sich schon in der zweiten Generation einstellen, in die persönlichen Schicksale von Thomas (Jan-Hinnerk Arnke), Christian (Jörg Walter) und Tony, der Kinder des Konsuls Johann Buddenbrook, zeigt uns ihre scheiternden E h e n , schildert ihr bisweilen exzentrisches Quatuor Ébène Isabelle Moretti, Harfe Fürstensaal Mittwoch, 24. Sept. 2008, 20 Uhr Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Divertimento für Streichquartett F-Dur KV 138 Johannes Brahms (1833–1897) Streichquartett c-Moll op. 51/1 Claude Debussy (1862 –1918) Deux Danses pour Harpe (Tänze für Harfe und Streichquartett) 48 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T André Caplet (1878 –1925) „Conte Fantastique“ für Harfe und Streichquartett Auftreten und das letztlich vergebliche Ringen um den Erhalt ihrer gesellschaftlichen Stellung. So individuell scheinen ihre Biografien und sind dabei doch so typisch für eine ganze Epoche, die da ins Wanken gerät. Selten ist Gesellschaftsgeschichte so spannend und unterhaltsam zugleich präsentiert worden! F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Jailbirds – Knastvögel Schlosstheater Donnerstag, 25. Sept. 2008, 20 Uhr Wir befinden uns in einem kleinen, überfüllten Gefängnis außerhalb von Georgia. Tagaus, tagein der gleiche Trott: schlagende Zellentüren, brül- lende Wärter und harte Jungs. Das kann einem nach ein paar Jahren ganz schön auf die Nerven gehen. Vor allem, wenn außerhalb der Knastwelt noch ein anderes Leben wartet – die Liebste, die Familie … die Verwirklichung eines Lebenstraums vielleicht. Doch es gibt einen Weg aus dem Käfig der vergessenen Seelen: Musik! Ein Song-Contest soll die Fahrkarte „nach draußen“ sein. Doch nur einer kann gewinnen. Auf einer Bühne geben die schweren und leichten Verbrecher ihre Lieblingssongs zum Besten; dabei sind die Lieder so vielfältig wie ihre Sänger. Was Sie hören werden, erstreckt sich von „O Susannah“ und dem „Gefangenenchor“ bis zu „Freedom“ und „Take Me Home, Country Roads“. Lassen Sie sich überraschen! Ein wunderschönes Element dieses musikalischen Ausflugs hinter Gitter ist, das sie mit einem Happy End rechnen dürfen, denn nicht nur der Gewinner erlangt ein Stückchen Freiheit zurück … Oktober Die lustige Witwe Schlosstheater Mittwoch, 22. Oktober 2008, 20 Uhr Eine Witwe möchte gerne wieder eine Familie gründen, doch ihr vermeintlicher Reichtum schafft Probleme. Denn die Männer wollen die Ehe offensichtlich des Geldes wegen. Oder ist doch Liebe im Spiel? Die Uraufführung in Wien am 30. 12. 1905 war noch nicht der große Erfolg. Der Grundstein dafür, dass sich dieser aber dennoch einstellte, legte die Tatsache, dass die Wiener Librettisten das französische Lustspiel „Der Gesandtschaftsattaché“ ohne Genehmigung des Verlages als Grundlage für das Operettenlibretto genommen hatte. Die Aufmerksamkeit, die der darauf folgende Prozess erregte, verhalf der „Lustigen Witwe“ zu größter Popularität, vor allem weil man sich den besten französischen Anwalt, den späteren französischen Staatspräsidenten Raymond Poincaré, genommen hatte. Die Operette wurde alleine 1910 in 18.000 Aufführungen (in zehn verschiedenen Sprachen) herausgebracht. Lehár selbst meinte zu seinem Erfolg: „Ich glaube, dass eine possenhafte Operette gar nicht nach dem Geschmack des heutigen Publikums wäre. Ich kann es nicht einsehen, dass es der Zweck der Operette sein soll, alles Schöne und Erhabne ins Lächerliche herabzuziehen. Mein Ziel ist es, die Operette zu veredeln. Der Besucher soll ein Erlebnis haben.“ F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 49 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T La Strada Schlosstheater Donnerstag, 23. Oktober 2008, 20 Uhr Der grobschlächtige Schausteller Zampano kauft die naive Gelsomina ihrer Mutter ab und zieht mit ihr von Ort zu Ort. Einerseits bewundert Gelsomina Zampano, andererseits ist sie abgestoßen von seiner Brutalität. Sie findet keinen Halt in der merkwürdigen Beziehung. Dann lernt sie den Seiltänzer Matto kennen, der wirklich etwas kann und ein charmanter Mann ist. Zampano und Matto werden zu Rivalen. Als sie eines Tages wieder aufeinandertreffen, kommt es zum Showdown. Zampano erschlägt Matto im Streit. Gelsomina ist gebrochen. Zampano lässt sie auf der Straße zurück und reist allein weiter. Jahre später erfährt er vom Ende Gelsominas. Er betrinkt sich, geht voller Verzweiflung an den Strand und bricht weinend zusammen. Federico Fellini (1920 – 1993) war einer der künstlerisch einflussreichsten Regisseure der Kinogeschichte. Geboren an der Adriaküste als Sohn eines Handelsvertreters, ging er nach dem Abitur nach Rom und arbeitete als Comiczeichner und Karikaturist. Während der Zeit des Faschismus schrieb er Drehbücher für Mussolinis Sohn Vittorio, der ihn Roberto Rossellini vorstellte. Nach dem Ende der faschistischen Diktatur eröffnete er 1944 ein Geschäft in Rom, in dem er Zeich- nungen verkaufte. Im selben Jahr begann er seinen Beitrag zum Drehbuch für Rossellinis „Rom – offene Stadt“ („Roma Città Aperta“). Sein Debüt als Regisseur hatte Fellini 1951. Während der Dreharbeiten traf er den Musiker Nino Rota, der ihn bei seiner weiteren Karriere begleiten sollte. Fellinis Frau, die Schauspielerin Giulietta Masina, spielte häufig in seinen Filmen – so auch die Gelsomina in „La Strada“. 1993 erhielt der Regisseur den Oscar für sein Lebenswerk. Freitag, 24. Oktober 2008, 20 Uhr Das erste Stück der kanadischen Autorin Kerry Renard wurde 2003 uraufgeführt, und Regisseur Matthias Freihof zu, sondern sorgt für exaktes Timing und charakteristisches Spiel. Die Geschichte ist nicht neu, wirkt aber ganz authentisch. Man erfährt viel aus dem fen könnte, bringt die Männerriege auf die Idee, einer erfolgreichen Travestieshow in der Stadt nachzueifern … hat es für die Komödie neu eingerichtet und bearbeitet. Der bekannte TV-Star Freihof, der in der neuen Hollywood-Produktion über das Hitlerattentat die Rolle des SS-Chefs Himmler neben Tom Cruise als Stauffenberg spielt, erweist sich bei seinem Regiedebüt als Glücksfall. Freihof lässt keine Peinlichkeiten in Richtung Klamotte Leben der vier Kollegen aus Ost- und Westdeutschland, die als Paketkuriere arbeiten. Alle sind gänzlich unterschiedlicheTypen,die zusammenhalten und sich gegen den harten Filialleiter Frank Köhler (Michael Pyter) wehren. Köhlers Tochter liegt im Koma. Der humane Gedanke, wie man dem Kind zu einer Delfintherapie in Amerika verhel- Ganze Kerle Schlosstheater 50 F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T Frühstück bei Bachs Schlosstheater Dienstag, 28. Oktober 2008, 9.30 Uhr und 11 Uhr Leipzig, um 1743, ein Sonntagmorgen im Hause Bach. Johann Sebastian hat wieder die Nacht hindurch komponiert und ist erst frühmorgens am Cembalo eingeschlafen. Seine Frau Anna Magdalena findet ihn dort. Nach einer erfrischenden musikalischen Dusche ist es höchste Zeit für ein Frühstück. Doch dieses wird immerzu gestört. Der kleine P.D.Q hudelt im Nebenzimmer auf dem Cembalo herum, dass es nicht zum Aushalten ist. Johann Christian scheint von der Übewut gepackt zu sein. Ein Mitglied des Orchesters bittet noch um die letzten Kopien der Stimmen für die Kantate. Ein königlicher Postillon bringt Post von Carl Philipp Emanuel. Schließlich will Johann Christian noch in letzter Minute während des Gottesdienstes ein Stück auf der Flöte spielen … Und schon läuten die Glocken der nahen Thomaskirche … Reichlich Musik und Informationen über Leben und Werk Johann Sebastian Bachs werden auf kindgemäße Weise in eine lebendige Geschichte ver- Es erklingen einige der schönsten Werke Bachs: Sarabande aus der franz. Suite Nr. V „Jagen ist die Lust der Götter“ aus der Arie „Jagdkantate“ Menuett aus der Partita Nr. 1 B-Dur Präludium C-Dur aus dem WTC I Kleines Präludium d-Moll Fuge Es-Dur aus dem WTC II (arrangiert für Flöte, Stimme, Cembalo u. Klavier) Arie „Ich folge dir gleichsam“ aus der Johannespassion Badinerie aus der Orchestersuite Nr. 2 h-Moll Allegro C-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach „Willst du dein Herz mir schenken“ aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach Ausführende: Johann Sebastian Bach, Christoph Ullrich (Klavier, Cembalo) Anna Magdalena Bach, Therese Glaubitz (Sopran) P.D.Q. Bach, Kaspar Kleinhenz (Cembalo) Johann Christian Bach, Tobias Grosch (Flöte) packt. Die Kinder können bei einigen Stücken mitwirken. Ein Sommernachtstraum Schlosstheater Donnerstag, 30. Oktober 2008, 20 Uhr Verführung? Ja. „Dies Missverhältnis lässt die Jahreszeiten durcheinanderwirbeln. Frühling, Sommer, reifer Herbst und böser Winter tauschen ihr gewohntes Kleid. Wir sind die Eltern dieses Missgebildes. Denn diese ganze Brut von Plagen ist allein die Folge unsres Streites.“ Oberon in „Ein Sommernachtstraum“. Alle Naturgesetze sind durcheinandergewirbelt und der Mensch, die Krone der Schöpfung, ist wehrlos dem Chaos preisgegeben. Ursache ist ein Zwist, der zwischen Elfenkönig Oberon und seiner Frau Titania gärt und bei dem kein Mittel gescheut wird. Ein Zaubersaft, den Oberons Diener Puck der schlafenden Elfenkönigin weisungsgemäß ins Auge träufelt, weckt deren Leidenschaft für jene Kreatur, die sie beim Erwachen als Erstes erblickt: einen lendenstarken Esel, den Weber Zettel in tierischer Gestalt. Nicht weniger Verwirrung als bei Titanias sodomitischer Entgleisung stiftet Pucks magisches Substrat bei zwei Menschenpaaren, deren Liebeskon- flikte es zusätzlich verunklart. Wirklichkeit oder Traum? Im Verlaufe einer nie da gewesenen Sommernacht zeigt sich Eros in so unwiderstehlicher wie zerstörerischer Gestalt. Es lebe die Geilheit, Vernunft ade! Der Wald von Athen wird zum Irrgarten fehlgeleiteter Sehnsüchte und Triebe, in dem Verliebte und Verrückte nicht mehr zu unterscheiden sind. Wo der Mensch über sich hinausreicht – in der Liebe, der Ausschweifung und im Hass –, ist die Geisterwelt im Spiel, und in deren Reich herrscht eine amoralische Willkür, der sich niemand entziehen kann. F•U•L•D•A I•N•F•O•R•M•I•E•R•T 51 Fotowettbewerb: Stimmungsvolle, fröhliche Wanderimpressionen gefragt Der kleine kecke Bursche mit dem flotten „Key West“ Sonnenhut und Wanderstab auf dem Titelbild der jüngsten Ausgabe unseres Stadtmagazins „Fulda informiert“ zeigt: Auch die Jüngsten sind gerne unterwegs, um die reizvolle Rhön zu Fuß zu entdecken. Um fröhliche, stimmungsvolle, atmosphärische BildEindrücke geht es beim aktuellen Fotowettbewerb zum 108. Deutschen Wandertag, der Ende Juni in der Rhön und in Fulda stattgefunden hat. Haben Sie das besondere Motiv im Bild festgehalten? Sind Ihnen Schnappschüsse mit „Promis“ gelungen? Haben Gesichter, Menschen, Natur und Landschaft Sie begeistert, dann senden Sie uns bitte Ihre schönsten Impressionen des 108. Deutschen Wandertags als Fotoabzug in der Mindestgröße 10 mal 15 cm an folgende Adresse zu: Magistrat der Stadt Fulda Pressestelle Stichwort: Fotowettbewerb 108. Deutscher Wandertag „Fulda informiert“ Schlossstraße 1 36037 Fulda Als Hauptpreise winken: • ein Philipps DVD-Rekorder • ein MP4-Player • ein Soda Max sowie weitere wertvolle Sachpreise wie eine Kaffee-Maschine, eine Armbanduhr, ein Toaster, ein Wetterhäuschen oder ein Taschenlampenset, die die Sparkasse Fulda, die ÜWAG sowie die GWV zur Verfügung gestellt haben. Viel Glück bei der Auswahl des besten Wandertagsbildes wünscht Ihr Michael Schwab Fulda Informiert-Redaktion Einsendeschluss: 17. Oktober 2008 Der „Hochrhöner-Liedermarsch“ Das „Land der offenen Fernen“, so wird die Rhön genannt. Als einer der schönsten Wanderwege ist der „Hochrhöner“ bekannt. Und in freier Natur, da geh’n wir Hand in Hand; das ist Lebenslust pur, in uns’rem schönen Land. ||: Was im Leben ist denn schöner, als eine Wanderung entlang des „Hochrhöner“? Ja, im Leben ist nichts schöner, als eine Wanderung entlang des „Hochrhöner“. :|| Mit stetem Schritt hin zum Kreuzberg, das Kloster anzuseh’n und lasst uns danach zum Ellenbogen und zur Wasserkuppe geh’n. Über Berg, über Tal und durch das Rote Moor, mit Musik wandern wir und singen dann im Chor: ||: Was im Leben ist denn schöner … :|| Auch Burgruinen und Schlösser, die seh’n wir uns gern an. Bereits aus schon längst vergang’nen Zeiten stammt das schöne Schloss in Tann. Und wir wandern dahin; es gibt noch viel zu seh’n. Voll Begeist’rung wir sind, wie herrlich ist die Rhön! ||: Was im Leben ist denn schöner … :|| Wir wandern mit uns’ren Freunden, wenn’s sein muss auch allein. Ge- nießen die wunderbare Aussicht, denn es lohnt sich hier zu sein. Und wir wandern vergnügt vorbei am Schwarzen Moor. Guter Laune sind wir und singen dann im Chor. ||: Was im Leben ist denn schöner … :|| Und ist die Wand’rung zu Ende, kein Grund nicht froh zu sein. Die Vielzahl der Sehenswürdigkeiten lädt uns immer wieder ein. Über kurz oder lang, das werden wir dann seh’n zieht er uns wieder an, der schönste Weg der Rhön. ||: Was im Leben ist denn schöner … :||