Frischer Wind für China

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Frischer Wind für China
3. September 2010
Frischer Wind für China-Zentrum
Frischer Wind für das chinesische Groß- und Außenhandelszentrum: Die Investoren
haben nach dem Einstieg eines weiteren Investors das Zentrum völlig neu geplant,
erklärte Dongjun Zhao als Vertreter der chinesischen Investoren im Rathaus. Man
werde nun alle noch erforderlichen Planungen „ohne weitere Verzögerungen"
durchführen und „noch in diesem Jahr" einen genehmigungsfähigen Bauantrag
einreichen.
Im Juli hatte die Nachricht, dass die Investoren ein anderes Architekturbüro mit den
Planungen für das Groß- und Außenhandelszentrum beauftragt hatten, für
Irritationen gesorgt. Gestern haben deshalb auf Wunsch von Bürgermeister Werner
die Investoren ihre neuen Pläne den Vorsitzenden der Fraktionen und den
Mitgliedern des Planungsausschusses sowie auch den Vertretern der Medien im
Rathaus vorgestellt.
Da der neue Investor eigene Vorstellungen vom Projekt habe und in der
Vergangenheit bereits erfolgreich mit dem Architektenbüro IP arch aus Aachen
zusammengearbeitet hätte, (das Büro war u.a. an deutsch-chinesischen Haus auf
der Expo in Shanghai beteiligt), habe man sich entschlossen, so Dongjun Zhao, das
Architekturbüro auch mit den neuen Planungen für die 20 Millionen Euro teure
Investition zu beauftragen. Zhao: „Wir betreiben das Projekt seriös und ernsthaft und
hoffen, dass das Vorhaben ein großer Erfolg wird".
„Drachensymbolik" prägt neue Architektur
Die Architekten von IP arch haben für das Außenhandelszentrum an der HerzliaAllee, in dem ca. 200 exportorientierte Unternehmen aus China ihre Büros haben
sollen, einen zweigeschossigen kubischen Glaskörper entworfen. Um den
Glaskörper haben Prof. Peter Russell und sein Team einen zick-zack-förmigen
Baukörper aus Naturstein gelegt, der sich wie ein Drache um die Büro- und
Ausstellungsräume legt und als Sinnbild für das Land China steht. Zusammen mit
dem Glaskörper soll der Natursteinkörper die Verbindung zwischen Deutschland und
China symbolisieren.
Der Gebäudeteil mit insgesamt 242 Büros liegt rückversetzt und bildet die hintere
Begrenzung des Baugrundstücks, das sich entlang der Herzlia-Allee (zwischen
McDonalds' und Cafe del Sol) erstreckt. Auf dem Vorplatz sollen zwei gläserne
Kuben entstehen, in denen jeweils ein Restaurant sowie Tagungsräume Platz finden.
Zwischen beiden Kuben liegt ein Terrassenbereich für Besucher und
Restaurantgäste.
In der Mitte des zweigeschossigen Bürogebäudes befindet sich der Eingang mit
einem repräsentativen Foyer, das als zweigeschossiger Luftraum mit einer Brücke im
Obergeschoss gestaltet ist. Vor dem Eingang ist eine Wasserfläche vorgesehen.
Für Gäste und Beschäftigte haben die Architekten zwei unterschiedliche
Parkbereiche vorgesehen. Parkplätze für Gäste befinden sich vor dem Gebäude,
Parkmöglichkeiten für die Beschäftigten auf einem Randstreifen um das Gebäude.
Beide Bereiche können von der Herzlia-Allee aus erreicht werden.
Eine eigene Siedlung für die Beschäftigten wollen die Investoren nicht mehr
errichten. Sie wollen für ihre Beschäftigten stattdessen Wohnungen mieten oder
kaufen. Auch für den Bau des ursprünglich geplanten Hotels wollen die Investoren
nach Aussage von Zhao zunächst die Entwicklung des Groß- und
Außenhandelszentrums abwarten.
Baubeginn sei im 2. Quartal 2011 vorstellbar
Ein genehmigungsfähiger Bauantrag für das Zentrum (er ist Voraussetzung für den
Übereignung des städtischen Grundstückes an die Investoren) sollte ursprünglich
bereits im Mai 2009 eingereicht werden, im Herbst 2009 hatte der Rat schließlich
einer Fristverlängerung bis Mitte September zugestimmt. Diesen Termin habe sein
Büro allerdings nicht einhalten können, so Prof. Peter Russell. Man habe in
vergleichsweise kurzer Zeit eine neue anspruchsvolle Planung entwickelt, die für
einen Bauantrag erforderlichen Facharbeiten - von der Statik bis zum Feuerschutz hätten aber nicht mehr erstellt werden können. Die Aufträge dafür sollen nun zügig
vergeben und der Bauantrag im 4. Quartal gestellt werden. Nach einer vorsichtigen
Einschätzung von Hendrik Daniel, Architekt und Geschäftsführer von IP arch, ist ein
Baubeginn im zweiten Quartal 2011 „durchaus vorstellbar".
Rat muss über Fristverlängerung entscheiden
Zunächst aber muss der Rat der Fristverlängerung für die Abgabe des Bauantrages
zustimmen. Bürgermeister Werner Arndt zeigte sich „erfreut darüber, dass jetzt eine
klare Aussage der Investoren zum weiteren Fortgang des Projektes vorliegt". Die
Fraktionen hätten bis zur nächsten Ratssitzung nun ausreichend Zeit, „eine
Bewertung des aktuellen Sachstandes vorzunehmen und ein Signal zu geben, falls
sie dabei zu einer veränderten Einschätzung des Projektes gelangen sollten".

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