lavinia biagiotti - Lufthansa Magazin

Transcrição

lavinia biagiotti - Lufthansa Magazin
The Taste of the City auf 76 Seiten
LAVINIA
BIAGIOTTI
MEIN
ROM
Einkaufen, Essen und
Entdeckungen: Die
Mode-Designerin zeigt
die ganze Schönheit
ihrer Heimatstadt
04/11 lufthansa.com
Editorial
©2011 Ebel - www.ebel.com - Tel : 0800 22 84 144 - Ref 1216035-1216033
Lavinia Biagiotti
Mein Rom
Lavinia Biagiotti
33, Modedesignerin
Sie ist ein Energiebündel und die
Erbin eines Mode- und BeautyImperiums. Lavinia Biagiotti zählt zu
denen, die lieber mit anpacken als
ihr Erbe auszugeben. Mit 18 Jahren
bereits stieg sie in die Firma ihrer
Mutter Laura ein, kurz nachdem ihr
Vater, der Vorstandsvorsitzende,
verstorben war. Das Geschäft lernte
sie von der Pike auf, selbst fürs
Kopieren und Kaffeekochen war sie
sich nicht zu schade. Heute leitet sie
gemeinsam mit ihrer Mutter das Unternehmen. Erfolgreich war Lavinia
vor allem mit den Line-Extensions
der Marke: Sonnenbrillen, Taschen,
Schuhe, Schmuck. Einer der verlässlichsten Bestseller ist und bleibt
aber das Parfüm „Roma“, das vor
15 Jahren auf den Markt gekommen
ist und nach „Chanel No. 5“ als der
meistverkaufte Duft weltweit gilt.
Eine gute Bekannte, die einem die Stadt, in der man gerade ist, von einer anderen Seite
zeigt? Sie, wenn auch nur für kurze Zeit, zu einem neuen Zuhause macht? Jemand, der
selber weiß, wie es ist, viel unterwegs zu sein – und was man sich am Abend nach einem
langen Tag wünscht? Von nun an stellt Ihnen in jeder Ausgabe von Lufthansa Woman’s
World eine prominente und erfolgreiche Frau „ihre“ Stadt vor. Und nimmt Sie mit an Orte,
die Sie so noch nicht gesehen haben. Den Anfang macht Lavinia Biagiotti: Modedesignerin,
Business-Frau und durch und durch Römerin. Sie wird Ihnen einen kleinen Vintage-Laden
zeigen, wo sie ihre geliebten Handtaschen kauft. Und den Concept Store mit den schönsten
Büchern. Wo man die beste Pasta in Rom bekommt? Auch das verrät sie Ihnen. Dazu
sehen Sie in dieser Ausgabe die Stadt am Tiber von ihrer modernen Seite, jagen alten
Legenden hinterher und lernen den römischsten Platz der ganzen Stadt kennen.
Viel Spaß dabei! A presto! Bis bald.
Fotos: Gerald Bruneau, dpa Picture-Alliance
DIE NEUE EBEL BRASILIA
Liebe Leserin,
wie oft waren Sie schon unterwegs und haben sich jemanden gewünscht,
der die guten Tipps parat hat? Die leckersten Restaurants kennt? Die
nettesten Läden und die besonderen Ecken, die kein Reiseführer erwähnt?
Lufthansa woman’s world 4/2011
3
Inhalt
4/2011
Wie man lebt
Was man trägt
Worüber man spricht
8 Lavinias Rom Einkaufen, essen,
entdecken: Modedesignerin Lavinia
Biagiotti führt uns zu den schönsten
Ecken Roms
26 Mode Streetstyle-Blogger Francesco
Vezzola hat den Look der Römerinnen
eingefangen
38 Leute Schauspieler, Regisseure,
Sänger – die berühmtesten Kinder Roms
20 Interview Lavinia Biagiotti über
Lieblingsdinge, schlaflose Nächte und
ih
ihre Kindheit auf dem Schloss
46 Wohnen
Wohn Famoses italienisches
Design, das unser
u
Leben schöner macht
32 Accessoires Taschen, bei denen
selbst Expertinnen neidisch werden
48 Film Heimat der glamourösen Legenden: die italienische Traumfabrik Cinecittà
34 Mode Armani, Diesel, Prada & Co.:
eine italienische Packliste für den Urlaub
66 Multikulti Integration ist für Römer
beides, Gegenwart und Geschichte – hier
wird sie schon seit Jahrhunderten gelebt
36 Parfüm Von Capri bis zur Riviera:
So fantastisch duftet Italien
74 Abschied Taxifahrer Emiliano hat das
letzte Wort in Sachen Rom
42 Handschuhe Giorgio Sermoneta
fertigt die schönsten Handschuhe Roms
Wohin man geht
54 Essen Wie man Mozzarella zum
leckeren Liebling der Massen macht
4
58 Architektur Roms neues Gesicht:
spektakuläre moderne Bauwerke, die
Rom von ungewohnten Seiten zeigen
72 Karte Alle unsere Tipps und
Adressen auf einen Blick
Lufthansa woman’s world 4/2011
Fotos: Iwan Baan, Francesco Vezzola, PR
München, Amiraplatz 3 – tel. +49 89 24210030 – Wien, Rauhensteingasse 4 – tel. +43 1 5135556 – www.missoni.com
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Wie man lebt
Lavinia Biagiottis Rom
Text
Angelika Ricard-Wolf
Fotos
Gerald Bruneau
8
Roma,
ti amo!
Rom ist ihre große Liebe. „Hier lebt man wie
im Film, Dolce Vita auf ewig“, sagt Lavinia
Biagiotti über ihre Heimatstadt. Wer die
Modemacherin als Fremdenführerin hat, sieht
verborgene Ecken, isst die leckerste Pasta
und shoppt in außergewöhnlichen Läden.
Aber man sollte besser Sneakers tragen, denn
sie ist so schnell unterwegs, wie sie redet
9
Fotos: Gerald Bruneau, Fratelli Alinari/Interfoto
Wie man lebt
Lavinia Biagiottis Rom
10
Lufthansa woman’s world 4/2011
Fragt man Lavinia Biagiotti nach ihren Lieblingsplätzen, dann sprudelt
es aus ihr heraus: die Piazza San
Lorenzo in Lucina, die Piazza di
Spagna und auf jeden Fall die Villa
Borghese mit der famosen Galerie
(links), dort ndet sie alte Architektur
und Kunst zum Eintauchen. Zum
Shoppen geht Lavinia in die Via
Condotti, Roms teuerste Einkaufsstraße, wo sie, mit großartigem Blick
über die Dächer Roms, auch wohnt
11
[6]
Wie man lebt
Lavinia Biagiottis Rom
-
[7]
olgen Sie mal einer temperamentvollen Italienerin durch
Rom! Und das über Kopfsteinpflaster! Modemacherin Lavinia
Biagiotti eilt trotz High Heels
schnellen Schrittes voran. Zum Glück wird
sie zwischendurch von Einheimischen
gestoppt. „Ciao Lavinia, come stai?“ Wie
geht’s denn so? Man kennt sie eben. Ein
kurzes gestenreiches Palaver, weiter geht’s.
In die Via del Boschetto. In diese malerische Gasse verirren sich Rom-Besucher
äußerst selten. Höchstens passionierte
Votivtafelforscher, um an der Hauswand
von Nummer 124 ein zartes Bildnis der Madonna del Carmine zu bewundern. Lavinia
Biagiotti zieht es jedoch ein paar Häuser
weiter in ihr Lieblingsgeschäft. Es liegt hinter einer von Immergrün umrankten Fassade in Nummer 77/a. In seinem magischen
Raum hortet Antiquar Claudio Piccioni
Lampen, Tier figuren aus Keramik oder Porzellan und Objekte aus Muranoglas. Auf die
hat es Lavinia Biagiotti abgesehen, vorausgesetzt, sie sind grün. Dann und nur dann
haben sie die Chance, in ihre Sammlung
auf dem heimischen Wohnzimmertisch aufgenommen zu werden.
[2]
[8]
[9]
[1]
[5]
Fotos: Gerald Bruneau ( 3), Steffen Jänicke, Alamy/Mauritius, PR
[3]
[4]
12
Lufthansa woman’s world 4/2011
[10]
Sind Sie in unwiderstehlicher
Shopping-Stimmung? Wo man
in Rom am besten einkaufen kann:
[1] Gestartet wird im Zentrum an
der Piazza Vittorio Emanuele II. Dort
stärken Sie sich mit einem schnellen
Espresso – und dann geht es weiter …
[2] … und zwar am besten in die Via
Condotti, Roms teuerste Einkaufsstraße. Im Store von Salvatore Ferragamo
nden Sie das geblümte Tuch für die
nötige Portion Frühlingsgefühle
[3] Nur ein paar Türen weiter können
Sie dem Bulgari-Charme erliegen.
Dort müssen Sie sich womöglich
entscheiden: zwischen dieser Tasche
oder edel funkelnden Klunkern
[4] Der Schuh, natürlich mit hoher
Hacke, um den Römerinnen Konkurrenz machen zu können, steht (noch)
bei Max Mara
[5] Wo Sie nun gerade in Roms
luxuriöser Einkaufsmeile sind,
dann probieren Sie doch gleich die
Winter-Outts bei Giorgio Armani an
[6] Schmuck kauft Lavinia am
liebsten bei Fabio Piccione in der
Via del Boschetto. Ihre Mutter Laura
sammelt große Broschen in Form von
Fächern und Tieren
[7] Außerdem gibt es bei Fabio Vintage vom Feinsten. Lavinia hat es auf
alte Designer-Taschen abgesehen
[8] Lampen, Schmuckkästen, Tierguren aus Keramik oder Porzellan:
Bei Claudio Piccione kaufen Lavinia
und ihre Mutter Laura gern Geschenke für Freunde und Mitarbeiter
[9] „Estile“ – der Laden mit Stil –
ist Roms erster Concept Store. „Er
ist atypisch für Rom“, sagt Besitzer
Pino Vastarella, „denn er ist nicht
italienisch oder gar römisch, sondern
europäisch“
[10] Einmal die Tüten abstellen und
ausruhen: Lavinia gönnt sich ruhige
fünf Minuten auf der Kapitol-Treppe.
Sie wurde 1536 von Michelangelo
entworfen, Lavinia und ihre Mutter
setzen sich für die Restaurierung der
Treppe ein
13
Fotos: Gerald Bruneau
Wie man lebt
Lavinia Biagiottis Rom
14
Lufthansa woman’s world 4/2011
„Ich liebe es, Rom zu entdecken“,
sagt Lavinia Biagiotti. Manchmal
spielt sie selber Touristin, hält es
wie die zehn Millionen Besucher, die
jährlich nach Rom fahren, um den
Petersdom, die Spanische Treppe
(dieses Bild) und den Trevi-Brunnen
zu bestaunen. Sie klemmt sich dann
einen klassischen Reiseführer unter
den Arm und erkundet mit ihren
Freunden die ewig neue Stadt –
immer wieder
15
Wie man lebt
Lavinia Biagiottis Rom
[1]
Wenn sie nun schon in dieser Gegend
der Stadt ist, kommt Lavinia auch an Nummer 148 nicht vorbei. Noch ein Laden zum
Stöbern. Er gehört Claudios Bruder Fabio.
Der verkauft jede Menge üppigen Modeschmuck aus vergangenen Zeiten, eine
wahre Schatzhöhle ist das. Hier stöbert
Lavinia häufig alte Broschen in Form von
Fächern und Tieren auf, die ihre Mutter
Laura so sehr liebt. Der ideale Vorwand,
Fabio ganz nebenbei zu fragen, ob er vielleicht eine neue Vintage-Handtasche von
einem seiner Flohmarkt-Besuche mitgebracht hat? Gekauft. „Ich bin ein heavy
shopper“, sagt Lavinia Biagiotti und lacht.
[4]
[5]
[3]
[2]
[6]
In Rom ist sie immer unter
Freunden. Einheimische
sprechen sie häug auf der
Straße an und fragen, wie es
denn heute so geht
16
Fotos: Gerald Bruneau, Steffen Jänicke, Franco Origlia/ Getty Images, Peo Vertamy, PR
Woher sie solch kleine, ausgefallene
Läden kennt? Das sei doch selbstverständlich, „ich bin Römerin in der dritten Generation!“, betont sie. Schon begrüßt sie der
nächste Bekannte, und Lavinia setzt erklärend hinzu: „Man fühlt sich in Rom nie einsam. In Rom bin ich immer unter Freunden.“
Raus aus dem Getümmel. Angenehme
Ruhe herrscht bei Estile, Roms erstem Concept Store in der Via Chiana. Der Architekt
und Stilist Pino Vastarella eröffnete ihn vor
vier Jahren. Lavinia Biagiotti gehörte
Lufthansa woman’s world 4/2011
[7]
[8]
Die gute Küche gehört zu Rom wie
der Papst zum Vatikan. Cafés und
Restaurants, die mindestens einen
Besuch wert sind:
[1] Die leckerste Schokolade? Für
Lavinia Biagiotti gibt es nur eine,
nämlich die der kleinen Manufaktur
Said in der Via Tiburtina 135
[2] Die Manufaktur liegt mitten in
San Lorenzo. Zurücklehnen, chillen
und genießen, rät die Expertin
[3] Bei einem kleinen Verdauungsspaziergang vorbei an dem Markt an
der Via Mario de’ Fiori wird Platz für
mehr geschaffen
[4] Denn was noch fehlt, ist: Eis.
Lavinia Biagiotti geht für eine leckere
Kugel am liebsten ins Caffè Ciampini
an der Piazza San Lorenzo in Lucina
[5] Nur manchmal tauscht sie das
Maroneneis dort gegen einen frisch
gepressten Orangensaft. Schmeckt
auch – und lässt etwas Raum für die
vielen anderen Leckereien, die Rom
zu bieten hat
[6] Etwa die Tramezzini mit Schinken, ein deftiger Snack, den man
in Rom an fast jeder Straßenecke
bekommt
[7] Eine exzellente Pasta genießt
man bei Fillipo La Mantia. Er ist der
Chefkoch im Restaurant des Hotel
Majestic
[8] Mindestens genauso gut kocht
laut Signora Biagiotti nur noch einer:
Alessandro Stefoni im Il Palazzetto.
Wie praktisch, dass sein Restaurant
nur ein paar Schritte von Lavinias
Stadtwohnung entfernt liegt
17
Wie man lebt
Lavinia Biagiottis Rom
>
[1]
von Beginn an zu seinen Kundinnen. Vastarellas einmalige Auswahl an technischen
und zukunftsweisenden Look- und Fashionbüchern bietet eine wahre Fundgrube für
sie. Hinzu kommt eine unschätzbare Marginalie: Beim Durchblättern der Magazine gibt
es Espresso, natürlich gratis.
[2]
Sie liebt all diese Terrassen und
Plätze in der Stadt. Den Fluss,
die vielen Brunnen – eine schöne
Stadt, wohin man auch schaut,
ndet die überzeugte Römerin
18
[3]
[4]
[1] Store-Managerin Vittoria Izzi
ist seit Jahren die gute Seele im
Hauptgeschäft von Laura Biagiotti in
der Via Mario de’ Fiori
[2] Viel Kaschmir und Weiß
dominieren den Laden, der schon
fast zu Lavinias zweitem Zuhause
geworden ist
[3] Lavinia Biagiotti versteht sich
als überzeugte Tochter der Stadt.
Und wie es sich für eine echte Römerin gehört, erreicht sie auch auf
High Heels ein erstaunliches Tempo
[4] Das „B“ steht für Biagiotti, den
Konzern, dessen Leitung Lavinia
nach und nach von ihrer Mutter
übernimmt. Tasche, Sonnenbrille
und Pumps finden Sie im Laden in
der Via Mario de’ Fiori
Lufthansa woman’s world 4/2011
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Fotos: Gerald Bruneau (3), PR
Sie wäre keine echte Italienerin, würde
sie ihre Stadtbummel nicht ohnehin mit kulinarischen Genüssen aufpeppen. An den
gelati im Caffè Ciampini an der Piazza San
Lorenzo in Lucina kommt sie nur schwer vorbei. Ihre Lieblingssorten? „Maroneneis und
die kleinen Tartufi.“ Beides verkneift sie sich
heute aber und bestellt eisern frisch gepressten Orangensaft, weil abends noch ein ausgiebiges Essen mit Freunden auf dem Plan
steht. Da fällt sie dann wohl wieder im La
Mantia ein, dem Restaurant des Hotel
Majestic, wo Chefkoch Filippo La Mantia die
Pasta so köstlich zubereitet. Vielleicht geht es
aber auch zu Alessandro Stefoni ins Il Palazzetto. Das Restaurant liegt oberhalb der Spanischen Treppe und bietet zwei große Vorteile: erstens das Step-Training über 138 Stufen
nach oben, zweitens den traumhaften Blick
über die Stadt. Andererseits ist auch die
Pasta von Filippo ein Traum. Mamma mia –
welch schwere Entscheidung!
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Wie sie lebt
Lavinia Biagiotti
Interview
Angelika Ricard-Wolf
Mit gerade 18 Jahren stieg sie ins Familienunternehmen
ein, das war kurz nach dem Tod ihres Vaters.
Mit 33 hält Lavinia Biagiotti das Mode-Imperium
geschickt auf Erfolgskurs – ein Gespräch über
schlaflose Nächte, Lieblingsdinge und ihre Heimat Rom
+
ie Via Condotti ist Roms eleganteste Einkaufsstraße. Sie
führt direkt auf die Spanische
Treppe zu. In einem der alten
herrschaftlichen Häuser wohnt
Lavinia Biagiotti. Ihr weiträumiges Appartement zieht sich über zwei Etagen im vierten
und fünften Stock, hoch über den Luxusgeschäften. Hier sitzt sie, entspannt, mit
diesem großen breiten Lächeln, und blickt
mit uns über die Dächer Roms.
Fotos: Gerald Bruneau
Lavinia Biagiotti kam an einem Tag
zur Welt, an dem eine Schau ihrer
Mutter Laura stattnden sollte –
sie wurde also ins Modebusiness
hineingeboren, in jedem Sinn des
Wortes. Trotzdem wollte sie später
Medizin studieren, genauso wie
ihr Vater Gianni Cigna. Doch nach
seinem Tod entschied sie sich,
ihre Mutter auch in geschäftlichen
Dingen zu unterstützen. Ihr Vater
war Vorstandsvorsitzender gewesen,
sie wollte die Lücke füllen, die er
hinterließ. Seither managt sie an der
Seite ihrer Mutter einen der größten
Mode- und Beautykonzerne Italiens
20
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Lufthansa woman’s world 4/2011
Weshalb ist Rom für Sie die schönste
Stadt der Welt?
Wie viel Zeit habe ich, um alle Gründe aufzuzählen? (lacht) Ich bin hier geboren, wie
schon meine Mutter und Großmutter, also
Römerin in dritter Generation. Tradition und
Innovation verbinden sich hier wie nirgendwo sonst in der Welt. Man braucht nur eine
Säule zu berühren oder das Fenster zu öff-
nen, und man spürt und sieht die Größe
dieser Stadt, ihre Geschichte und ihre unglaubliche Energie.
Irgendetwas muss es doch geben, was
Sie an Rom stört? Vielleicht der Verkehr?
Oder die Touristen?
Der Verkehr ist definitiv ein Horror. Die Touristen stören mich nicht. So viele sind es
doch gar nicht. Jedenfalls nicht im Vergleich
zu Venedig. Klar, auch Rom ist nicht perfekt.
Aber wer ist das schon? Stört einen doch
nicht, wenn man in jemanden verliebt ist,
oder? Mein Herz schlägt jedenfalls immer
schneller, wenn ich von einer meiner vielen
Reisen komme und wieder hier lande.
Wie gut kennen Sie Ihre Heimatstadt?
Vor ein paar Jahren wurde mir bewusst,
dass ich praktisch blind durch Berlin gehen
kann und New York wie meine Westentasche kenne. Ich dachte: Meine Güte, und
was ist mit Rom? Da gibt es ganz
21
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viele Dinge, von denen du überhaupt keine
Ahnung hast.
Was haben Sie dagegen unternommen?
Praktisch jeden Sonntag im Winter spiele
ich für meinen Verlobten Francesco und ein
paar Freunde den Fremdenführer. Fehlt nur
noch, dass ich einen Schirm dabei hochhalte, wenn ich mit dem Baedeker unterm Arm
vorauslaufe. Wir besuchen historische Stätten, Ausstellungen, Museen, Flohmärkte,
alles zu Fuß. Anschließend koche ich hier in
meiner Wohnung für alle, oder wir gehen
zum Brunch.
Aufgewachsen sind Sie etwa 20 Kilometer außerhalb von Rom im Castello Marco
Simone. Wie fühlt man sich, wenn man
als kleines Mädchen in einem großen
Schloss wohnt?
Jedes Mädchen möchte doch mal Prinzessin sein (lacht). Kleider habe ich nur zu be22
sonderen Anlässen getragen. Sonst war ich
in Jeans unterwegs, denn ich war eher jungenhaft. Ich hatte jede Menge Tiere, Hühner, Ziegen, Katzen, Hunde. Die Ziegen habe ich dressiert, sie liefen mir nach wie ein
Hund. Außerdem habe ich Fußball gespielt.
Ich bin ein Fußballfan, immer noch.
Weshalb sind Sie in das Familienunternehmen eingestiegen?
Mein Vater starb sehr früh. Ich wollte meine
Mutter unterstützen. Also trat ich als Teenager mit 18 Jahren in die Firma ein. Am Anfang war es schwer. Ich hatte Angst, Fehler
zu machen. Also habe ich härter gearbeitet
als die anderen. Gerade weil ich die Tochter
von Laura Biagiotti war, aber als Lavinia anerkannt werden wollte.
Sie sind erst 33 Jahre alt und bestimmen
maßgeblich den Kurs der Firma. Wie
groß ist die Belastung?
nox | Design Jacob Strobel
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Wie sie lebt
Lavinia Biagiotti
Die Produktionszeit unserer
Möbel beträgt 85 Jahre.
Die ersten 84 davon finden
im Wald statt.
Im nox Bett befindet sich so viel Metall
wie in einem Laubbaum: nämlich keins.
It’s a tree story.
Manchmal kann ich nicht schlafen, weil ich
so viel Verantwortung trage. Wir bringen 35
verschiedene Kollektionen heraus. Damenund Kindermode, Dessous, Heimtextilien,
Interior-Objekte. Dann die zahlreichen Lizenzen, zum Beispiel für Accessoires. Tausende
von Menschen sind mehr oder weniger von
meinen Entscheidungen abhängig. Als ich
noch jünger war, war ich nicht entschlossen
genug. Aber jetzt bin ich stark. Ich weiß, wie
ich mich der Verantwortung stellen muss.
Gebt mir ein Problem, und ich löse es!
Welchen Teil Ihrer Arbeit mögen Sie am
liebsten?
Ganz klar den kreativen Part. Die Entwicklung neuer Parfüms macht mir besonderen
Spaß. Da muss man Gefühle einkleiden.
Etwas zum Anziehen zu entwerfen ist einfacher und geht schneller. Für einen Duft
braucht man Jahre.
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www.team7.at
Wie sie lebt
Lavinia Biagiotti
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dem Meer. Große Straßenkreuzer respektive Luxusdampfer können nicht so schnell
navigieren. Und es gibt in diesem Metier
eine Menge Engpässe, auch verdammt
viele Eisberge.
Als Chefin eines Modeunternehmens
können Sie Ihre Kleider ständig gegen
die der neuesten Kollektion austauschen.
Tun Sie es?
Ein paar schon. Weil ich damit die aktuelle
Kollektion repräsentieren muss. Es fällt mir
aber sehr schwer, den Kleiderschrank auszumisten. Ich habe eine ganze Reihe Klamotten, etwa 20 Stück, die nenne ich „meine besten Freunde“. Die trage ich seit 15
und mehr Jahren.
Das ist nicht Ihr Ernst!
Doch! Der Oldie in dieser Sammlung ist ein
grauer Kaschmir-Sweater. Der ist bestimmt
20 Jahre alt und immer noch prima in
Schuss. Ich wasche ihn mit Babyshampoo.
Er begleitet mich auf allen Reisen, egal ob
es nach Moskau, Miami oder Kairo geht.
Jede Frau braucht solche „Meisterstücke“,
wie ich sie nenne, die zeitlos sind und die
man mit ein paar Accessoires immer neu
modisch aufpeppen kann.
Was sollte die Vielfliegerin einpacken, um
nach einem langen Flug knitterfreie Outfits aus dem Koffer zu holen?
Strick, Strick, Strick. Das sage ich jetzt
nicht, weil man meine Mutter „Königin des
Kaschmir“ nennt. Tatsache ist, dass der
pflegliche Umgang mit Materialien wie Leinen, Baumwolle oder Seide sehr aufwendig
ist. Strickwaren brauchen allenfalls ein wenig Dampf – dann sehen sie wieder top aus.
Und sie lassen sich klein zusammenlegen.
Was brauchen Sie sonst?
Nur zu Hause kann man mit allen Farben
spielen. Für unterwegs sollten zwei, maximal drei verschiedene Farben die Kleiderauswahl bestimmen, sonst wird es verwirrend. Man steht vor dem Koffer und weiß
nicht mehr, wie man die Sachen jetzt gut
kombinieren soll. Schwarz ist eine tolle Farbe. Aber sie macht das Gesicht leicht alt.
Farbige Accessoires um den Hals heben
das wieder auf.
Haben Sie einen Spitznamen?
Einen? Ich habe ganz viele! Kaum jemand
sagt Lavinia zu mir. Meine Mutter nennt mich
Vini. Unter Freunden heiße ich Lavi. Und
dann nennt man mich noch „Partygirl“. Ich
liebe es, Feiern für andere zu planen.
Was haben Sie zuletzt ausgeheckt?
Ich habe meiner Mutter, sie wurde im August
68, ein Fest ausgerichtet. Geschenkt habe
ich ihr eine selbst gemachte Wohnzeitschrift,
mit Fotos aus unseren Appartements und Interviews mit den Menschen, die dort für uns
arbeiten. Zwei Wochen habe ich daran gebastelt. Geschenke müssen nicht teuer sein.
Hauptsache, sie überraschen.
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Modèle déposé
Wie hat sich das Modebusiness in den
vergangenen Jahren verändert?
Früher gab es den Kreativen, der die Marke
machte, und jemanden im Hintergrund, der
sich um die Bilanzen kümmerte. Die Bereiche Fashion und Finanzen hatten nur das
große F am Anfang gemeinsam. Heute
nimmt das Finanzielle in unserem Metier
immer mehr Raum ein. Wenn ich morgens
aufstehe, checke ich als Erstes die Aktienkurse an den internationalen Börsen, um
auf dem Laufenden zu sein. Über den Tag
muss man das in viele Einzelentscheidungen miteinbeziehen.
Wie schaffen Sie es, als Familienunternehmen in den Zeiten der Heuschrecken
unabhängig zu bleiben?
Das ist unser großer Luxus. Meiner Mutter
und mir gehören 100 Prozent der Firma. Wir
treffen uns jeden Morgen auf einen Cappuccino und besprechen unsere Aufgaben. Die
Kommunikation hat einen ganz kurzen Weg,
wir können schnell entscheiden und reagieren. Das Problem großer Unternehmen ist,
dass sie langfristig Pläne und Strategien
entwickeln. Dann macht ihnen der Aktienkurs einen Strich durch die Rechnung. Sie
können aus ihren Konzepten nur noch kleine Papierflugzeuge basteln – mehr nicht.
Als überschaubares Familienunternehmen
sind wir so wendig wie ein Kleinwagen im
Stadtverkehr. Oder wie ein Schnellboot auf
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Was man trägt
Streetstyle
Rom von seiner schönsten Seite
Clarissa Claretti,
Den Römerinnen sagt man nach, sie seien wirklich gut angezogen.
Streetstyle-Blogger Francesco Vezzola hat den Look der Straße eingefangen
Wo:
33, Rechtsanwältin
Via Urbana
Auf dem Weg:
In eine Bar, um
einen Aperitif
mit einem Freund
zu trinken
Sie trägt:
Rock und Shirt
von Il Galeone.
Die Schuhe hat
sie aus einem
Outlet. Die Tasche
ist von Fendi, ein
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29, Dekorateurin
Wo:
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26
Lufthansa woman’s world 4/2011
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Was man trägt
Streetstyle
Melodie,
30, Künstlerin
Wo:
Corso Vittorio
Emanuele II
Auf dem Weg:
In ihre Galerie
Sie trägt:
Einen Jumpsuit
und einen Gürtel,
die sie bei Ebay
ersteigert hat.
Die Tasche ist von
American Apparel aus Paris und
die Schuhe von
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Laura Guercio,
41, Rechtsanwältin
Wo:
Via dei Prefetti
Auf dem Weg:
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Die Augen schließen, durchatmen und sich auf der
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edler Holz-Hülle muss auch
unterwegs niemand auf seinen
Lieblingsduft verzichten.
Le Nou
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Er ist einer der besten und bekanntesten Streetstyle-Blogger
Europas: Francesco Vezzola pendelt
als Fotograf zwischen Mailand und
Wien. Sein Markenzeichen ist der
Schnurrbart. Den hegt und pegt
er, auch wenn die Leute manchmal
etwas skeptisch gucken, wenn er mit
Bart und Kamera forsch auf sie zugeht, um das nächste Bild für seinen
Blog PIMPUMPAM zu schießen.
Eugenia Barbati,
32, Stylistin
Neu: Kostbares
Mineralien-Make-up
Wo:
Via del Boschetto
Auf dem Weg:
Zur Arbeit
Sie trägt:
Oberteil von
Le Nou, Jeans
von H & M, die
Sandalen sind
von Miu Miu.
Miu Miu
Via del Babuino 91,
00187 Rom,
Tel. +39-06/36 00 48 84
miumiu.com
30
Set aus Eau de Parfum und
Holz-Hülle � 24,90
Fotos: Francesco Vezzola (6), Daniel Gebhart de Koekkoek
Francesco Vezzola
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S
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oder eine besondere Tasse Tee – entdecken Sie,
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Was man trägt
Accessoires
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Es sind ja oft die kleinen Dinge, mit denen man große Wirkung erzielen
kann: Taschen, bei denen selbst Römerinnen neidisch blicken werden
[1] Handtasche aus Kuhfell und Kalbsleder von Salvatore Ferragamo für 1650 Euro [2] Lack-Clutch von Max Mara
für ca. 200 Euro [3] Clutch von Patrizia Pepe aus Nappa-Kalbsleder mit handgearbeitetem Insekt aus Kunstharz
für ca. 285 Euro [4] Der Vanitas-Bag von Versace aus gestepptem Kalbsleder, ca. 1680 Euro [5] Rote Wildledertasche von Miu Miu für 1250 Euro [6] Die Clutch von Salvatore Ferragamo kostet 1750 Euro [7] Mini-Clutch von
Giorgio Armani für 585 Euro [8] Die Appaloosa-Tasche von Furla kostet 255 Euro [9] iPad-Case aus Kalbsleder
mit Kroko-Print von Miu Miu für 350 Euro [10] Die Serpenti-Box-Clutch von Bulgari gibt es für 3500 Euro [11] Die
Nietentasche von Diesel kostet 260 Euro [12] Wildledertasche von Prada, 745 Euro
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Fotos: PR
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32
Was man trägt
Mode
Eine Frage des Stils
Giorgio Armani, Miuccia Prada und Renzo Rosso von Diesel haben ein
Händchen für schöne Dinge – eine italienische Packliste für Ihren Urlaub
[1] Sonnenbrille von Emporio Armani für 149 Euro [2] Die Handschuhe von Giorgio Armani kosten 60 Euro
[3] Paillettenkleid von Diesel für 250 Euro [4] Wildleder-Pumps von Miu Miu für 490 Euro [5] Prada-Stiefel aus
Wildleder und Lurex gibt es für 970 Euro [6] Die Armbanduhr von Baldessarini heißt kurz FCO oder lang Fiumicino, nach dem größten Flughafen Roms, Preis: 299 Euro [7] Seidensatinschal von Bulgari für 280 Euro
[8] Kaschmir-Cardigan von Bruno Manetti für ca. 725 Euro [9] Die Weste von Diesel kostet 130 Euro [10] Kleid
von Patrizia Pepe, ca. 335 Euro [11] Kalbslederschuh von Etro, 640 Euro [12] Die ultraleichte Nylonjacke von
Allegri gibt es für ca. 490 Euro
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Fotos: PR
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34
Was man trägt
Parfüm
Der Hauch des Südens
Zitronen, Pflaume, Pfirsich und Trüffel:
die schönsten Düfte zwischen Comer See und Sizilien
Schnuppern Sie mal: [1] Candy von Prada duftet lecker nach Honig, ca. 56 Euro [2] Escale à Portono von
Dior fängt den Blumenduft der ligurischen Küste ein, ca. 96 Euro [3] Roma von Laura Biagiotti hat mit zartem
Mandelaroma längst Klassiker-Status, ca. 55 Euro [4] Laura von Laura Biagiotti gibt sich frisch – mit Prsicharomen aus Oberitalien, ca. 50 Euro [5] Eau de Cologne aus der Florentiner Apotheke Santa Maria della Novella,
Vorbild aller Kölnischwasser, ca. 80 Euro [6] Venezia von Laura Biagiotti duftet leicht nach Paume, ca. 50
Euro [7] Valentina aus dem Couture-Haus Valentino setzt auf weiße Alba-Trüffel, ca. 53 Euro [8] Via Camerelle
von Carthusia aus Capri kombiniert Jasmin mit Meeresbrise, ca. 55 Euro [9] Acqua di Gioia von Giorgio Armani
weckt mit Zitronen aus Reggio die Lebensgeister, ca. 44 Euro
[1]b
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[8]b
[2]b
[5]b
Für die
[4]b
geborenen
JÄGERINNEN
[7]b
36
w w w. no o r - j e we l s.com
[6]b
Fotos: PR
[3]b
unter uns.
Worüber man spricht
Leute
Die Lieblinge von Rom
Text
Julia Müller
Sie sind die berühmten Töchter und Söhne der Stadt: Schauspieler,
Regisseure, Sänger und Sportler, die Rom geprägt hat – und die wiederum
die Stadt verändert haben. Vier Frauen und drei Männer, die den Ruhm der
Stadt mehren und in die Welt tragen
Vittorio Grigolo
(
Isabella Rossellini
:
38
Fotos: Chris Wahl/iPhoto.ca/Face to Face, Uli Weber/Decca, Jason Bell/Sony Music
eit fast 40 Jahren
lebt Isabella Rossellini nun schon
in den USA, doch
ihren italienisch
eingefärbten Akzent hat sie nie
abgelegt. Ein Überbleibsel aus
der Heimat, wohl auch eine
Reminiszenz an ihren Vater,
den Meisterregisseur Roberto
Rossellini. Von der Mutter, dem
schwedischen Hollywood-Star
Ingrid Bergman, hat sie die
einnehmende Schönheit und
Eleganz. Ein übermächtiges
Erbe, aber Isabella Rossellini
hat ihren ganz eigenen Weg
gefunden. Mit 19 zog sie von
Rom nach New York, arbeitete
als Journalistin, Schauspielerin, Top-Model und schließlich
als Regisseurin. So aufregend
wie ihre Karriere waren auch
die Männer in ihrem Leben:
Martin Scorsese, David Lynch, Gary Oldman. Nach Jahren in Manhattan lebt Rossellini nun auf Long
Island. Sie dreht skurrile Kurzfilme über das Sexleben von Wanzen, Regenwürmern und anderem
Getier und überzeugte als souveräne Jurypräsidentin bei der Berlinale. Neben ihrem Akzent hat sie ein
weiteres Souvenir aus Rom bewahrt: einen Pflasterstein, der sie an die 68er-Bewegung erinnert, „als
wir mit solchen Steinen die Polizei bewarfen“, wie sie freimütig in ihrer Autobiografie schreibt.
Lufthansa woman’s world 4/2011
rrivederci Roma“
schmettert Vittorio
Grigolo auf seinem
aktuellen Album.
Der Abschied von
seiner Heimatstadt dürfte von
Dauer sein. Schließlich wird
der Tenor bereits als legitimer
Nachfolger von Rolando Villazón und Jonas Kaufmann gehandelt, und als internationaler
Opernstar ist man eben ständig unterwegs. Grigolos Karriere begann in Rom, besser
gesagt in der Sixtinischen Kapelle, wo er im Knabenchor
sang. Mit 13 stand er als Hirtenjunge in „Tosca“ auf der
Bühne, gemeinsam mit seinem
späteren Förderer Luciano
Pavarotti. Die Italiener verpassten dem Jungen an der Seite
des großen Tenors prompt
einen Spitznamen: Pavarottino.
Nach Ausflügen ins Popgeschäft bekam Grigolo 2010 seine große Chance: Er sprang für Rolando Villazón ein und
gab an der Seite von Anna Netrebko den Chevalier Des Grieux in „Manon Lescaut“. Seitdem reißen sich die internationalen Opernbühnen um ihn. Sein Geheimnis: Er erweckt den
Eindruck, genügend Erfahrung mit der Liebe zu besitzen, um von ihr singen zu können.
Cecilia Bartoli
4
an nennt sie „La Gioiosa“, die Fröhliche. Cecilia Bartoli gilt als erfolgreichste Mezzosopranistin unserer Zeit, ein Superstar der Klassik. Gleichzeitig verkörpert die Sängerin mit dem breiten Lächeln und dem satten
Timbre wie kaum eine andere diese typisch italienische Mischung aus
Leichtigkeit und Leidenschaft. Die Liebe zur Musik wurde Bartoli sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Ihre Eltern, beide selbst Opernsänger, nannten sie Cecilia, nach
der Schutzheiligen der Musik. Früh förderte die Mutter ihr Talent: Jeweils vor dem Mittagessen, während in der Küche die Pasta kochte, gab sie der Tochter Gesangsunterricht. Mit
19 Jahren debütierte Cecilia Bartoli an der Oper in Rom. Nach gefeierten Auftritten in Paris
verhalfen ihr Dirigenten wie Herbert von Karajan und Daniel Barenboim zu Weltruhm. Inzwischen lebt Bartoli in der Nähe von Zürich, doch die Liebe zu ihrer Heimatstadt ist geblieben.
Und wo trifft man sie, wenn sie in Rom ist? Auf den vielen Märkten, wo sie nach frischen
Zutaten für ihre berühmten Nudelsaucen sucht – wie es sich für eine echte Römerin gehört.
39
Worüber man spricht
Leute
Nanni Moretti
Lina Wertmüller
5
:
anni Moretti liebt das Kino so sehr, dass er sich ein eigenes eingerichtet hat:
das „Cinema Nuovo Sacher“ in Rom, wie seine Produktionsfirma „Sacher
Film“ benannt nach Morettis Lieblingstorte. Der vielfach ausgezeichnete Regisseur, Schauspieler und Produzent ist Autodidakt. Mit Anfang 20 drehte er seinen ersten Film, vom Drehbuch bis zur Übernahme der Hauptrolle war er für
alles selbst verantwortlich, eine mutige, wenn auch leicht egomane Arbeitsweise. Seine ironischen Generationsporträts wie „Die Messe ist aus“ oder „Liebes Tagebuch …“ genießen in
Italien Kultstatus. Gleichzeitig hat sich Moretti als kritischer Geist und Symbolfigur der Linken
etabliert. Mit der Satire „Der Italiener“ lieferte er eine gewagte Abrechnung mit Politik und
Charakter des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Moretti war es auch, der die außerparlamentarische Bewegung der „Girotondi“ gegen Berlusconis Regierung mit anführte. Nun hat
er sich mit seinem neuen Film „Habemus Papam“ an ein weiteres heißes Eisen herangetraut,
den Vatikan. Wenn das einer darf in Italien, neben Adriano Celentano, dann Nanni Moretti.
Fotos: Alamy/Mauritius, Christian Jungblodt/laif, Imago/Milestone Media, Entertainment Pictures/Eyevine/Picture Press
Monica
Bellucci
>
ollte man einen Werbespot über
die Schönheit der
Italienerinnen drehen, Monica
Bellucci wäre die Traumbesetzung. Schmollmund, pechschwarze Mähne, feurige
Augen, unerhörte Kurven: Sie
symbolisiert massive, doch
natürliche Sinnlichkeit. Bereits
während ihres Jurastudiums
wurde sie als Model entdeckt,
es folgte eine internationale
Karriere als Schauspielerin –
zunächst als bildhübsches
Anhängsel, etwa in „Bram
Stoker’s Dracula“, später auch
als Charakterdarstellerin. Doch
eine Rolle bleibt ihr ewig, die
des italienischen Vollweibs.
Der patriotisch gesinnte Boulevard erklärte die Schauspielerin, die 2010 im Alter von 45 ihre zweite Tochter zur Welt brachte, allzu gern zur „Königin von Rom“.
Dabei residiert Bellucci, man muss es sagen, nicht ständig in der italienischen Hauptstadt, sondern
pendelt zwischen London, Paris und Rom. Auch mit ihrem Mann, dem französischen Filmstar Vincent
Cassel, lebt sie nicht permanent zusammen, ein Konzept, das seit mehr als 15 Jahren gut funktioniert.
40
Lufthansa woman’s world 4/2011
ie hat Rom von
seiner hässlichsten Seite kennengelernt. Als junges Mädchen
erlebte Lina Wertmüller in der
Schlussphase des Zweiten
Weltkriegs das Terrorregime
der deutschen Besatzer. Das
hat sie geprägt. Gegen den
Willen ihres Vaters studierte sie
an der Theaterakademie, arbeitete dann als Schauspielerin, Bühnenbildnerin, schrieb
Theaterstücke und assistierte
Federico Fellini. Als Regisseurin drehte sie eigenwillige und
wilde Filme, die von Faschismus, Kommunismus, Kapitalismus, Feminismus handeln. Die
groteske Tragikomödie „Sieben Schönheiten“, in der ein
Neapolitaner mit allen Mitteln
das KZ überleben will, brachte
ihr als erster Frau überhaupt
eine Nominierung für den Regie-Oscar ein. Wertmüller ist
eine „anarchoide Linke“, wie
sie selbst sagt, und Feministin,
doch lässt sie sich mit ihrer
satirischen Herangehensweise und Provokationslust nie in gängige Schubladen stecken.
Der durchaus herzhafte, oft aber trockene Humor ist ihr heilig. So erklärte sie, die einer
Schweizer Adelsfamilie entstammt und eigentlich Arcangela Felice Assunta Wertmüller von
Elgg Spanol von Brauneich heißt, einmal, dies sei kein Name, sondern eine Übertreibung.
Francesco Totti
,
inmal Römer, immer Römer: Francesco Tottis Aufstieg zum Ausnahme-Fußballer
begann 1989 in der Jugendmannschaft des AS Rom. Und gewiss wird seine Profikarriere auch im gelb-roten Heimtrikot seines Vereins enden, denn ein anderer
kam für ihn nie in Frage. Angeblich jagte seine Familie einst eine Delegation des
Lazio Rom aus dem Haus, als der Lokalrivale Interesse an dem jungen Francesco
bekundete. Für Anekdoten wie diese lieben ihn die Fans. Er ist der „Capitano Fantastico“, der
gefeierte Star. Kein anderer stand so oft für den AS Rom auf dem Platz, keiner schoss so
viele Tore. Auch sein Torjubel ist berüchtigt: Mal schnappte er sich die Kamera eines Fernsehteams und vollführte übermütige Schwenks. Mal lüpfte er sein Trikot, um ein T-Shirt mit
dem Spruch „Der König von Rom ist nicht tot“ zu präsentieren. Bescheidenheit ist Tottis
Sache nicht, dafür punktet er mit Selbstironie: Er brachte das Buch „Alle Witze über Totti“
heraus, dessen gesamte Erlöse sozialen Projekten zugute kamen. Mag der Rest Italiens über
ihn lästern, für die Mehrzahl der Römer ist ein AS Rom ohne Totti ganz undenkbar.
41
Was man trägt
Handschuhe
Eine bunte Schmeichelei
Text
Dorothea Sundergeld
Seine ledernen Kreationen schmückten und schmücken die Stars, von Audrey Hepburn bis zu Angelina
Jolie. Seit rund 50 Jahren macht Giorgio Sermoneta
edle Handschuhe – in einem kleinen Geschäft am
Fuße der Spanischen Treppe
:
Fotos: Jürgen Herschelmann, Dorothea Sundergeld (2)
Die mittlerweile weißen Haare galant
frisiert, dabei charmant wie eh
und je: Giorgio Sermoneta (unten)
verkauft seit rund 50 Jahren Handschuhe in seinem Ladengeschäft am
Fuße der Spanischen Treppe
42
Lufthansa woman’s world 4/2011
ie stapeln sich auf dem Verkaufstresen: bunte weiche
Lederhandschuhe, hauchdünn
wie eine zweite Haut, nach
Größen zu Bündeln gepackt.
Davor drängeln sich meist weibliche Touristen. Und dahinter steht ein Mann, er ist die
Ruhe selbst, Giorgio Sermoneta. Der Mann,
der die Welt des italienischen Handschuhdesigns umgekrempelt hat, ist inzwischen
über 70 Jahre alt. Seine Handschuhe werden in aller Welt verkauft, aber wenn er in
Rom ist, besucht er regelmäßig das Geschäft, in dem vor etwa 50 Jahren alles begann. Dann schlüpft der Hausherr wieder in
die Rolle des jungen Geschäftsmanns und
tut das, was er so gut kann: Handschuhe
verkaufen. Dabei verteilt er charmant Anweisungen, wechselt fließend zwischen vier
Sprachen. Ein Blick auf eine Frauenhand
genügt, gleich zieht er die richtige Größe
hervor, weitet routiniert einen orangeroten
Ziegenlederhandschuh und zieht ihn mit
einer einzigen fließenden Handbewegung
einer kanadischen Touristin an. Nicht ohne
einen kleinen Flirt auf den Lippen: „Woher
stammen Sie?“ „Aus Toronto.“ „Ah! Da hatte ich mal eine Freundin.“ „Wie gefiel es
Ihnen?“„Oh, ich habe sie nicht besucht.
Meine Frau war dagegen.“
Giorgio Sermoneta eröffnete 1960 an
der Piazza di Spagna eine kleine Handschuhmanufaktur, kurz darauf folgte das
Geschäft, das heute noch in den gleichen
Räumen beheimatet ist. Damals waren
Handschuhe ein unverzichtbares Accessoire, das genauestens auf Handtasche und
Schuhe abgestimmt wurde. „Handschuhe
waren Teil eines Outfits, aber man trug fast
ausschließlich die Farben Schwarz, Braun
und Weiß“, erklärt Giorgio Sermoneta,
„doch meine Frau Manuela und ich waren
mutiger und starteten unsere erste Kollektion mit 15 verschiedenen Farbtönen.“ Die
Farbpalette wurde zum Markenzeichen der
Firma und so erfolgreich, dass sie bald auf
50 Farbtöne erweitert wurde. Die siebziger
Jahre waren eine harte Zeit für alle Handschuhhersteller: Die 68er-Generation wollte
mit den Handschuhen auch gleich den Muff
der Bürgerlichkeit abstreifen. Außerdem kamen große Ringe in Mode, zu denen selbst
der bunteste Handschuh nicht passen
mochte. In den Achtzigern aber konnte die
Handschuhmode ihr Comeback feiern –
und Sermoneta, die als eine der wenigen
italienischen Firmen die Krise überlebt hatte, wurde zur Weltmarke.
Heute lässt das Unternehmen 800 000
Paar im Jahr anfertigen – aus Schweins-,
Ziegen- und Veloursleder, Kroko-, Straußenoder Hirschleder, aus Satin, Merinowolle
und Seide. Sportlich, elegant, oder auch
Halbhandschuhe mit abgeschnittenen Fingern, wie Karl Lagerfeld sie so gern trägt.
„Jede Hand hat eine andere Persönlichkeit“, formuliert Giorgio Sermoneta fast philosophisch, „und es gibt kein
43
Was man trägt
Handschuhe
schöneres Accessoire als einen Handschuh, um sie zu unterstreichen.“
Hergestellt werden Sermoneta-Handschuhe in nicht weniger als 28 Arbeitsschritten von Gerbern, Färbern, Zurichtern,
Schneidern und Nähern, die ihr traditionelles Handwerk beherrschen. Die Häute von
Ziegen aus Jemen und Äthiopien, Wildschwein und Hirsch aus Nord- und Südamerika, Krokoleder aus Afrika und Straußenleder aus Australien, sie werden
gedehnt, zugeschnitten, genäht und mit Seide, Pelz oder Kaschmirwolle gefüttert. Die
Werkstätten liegen heute in Kampanien, wo
Franzosen schon im 17. Jahrhundert das
Handschuhmacherhandwerk einführten.
Damals trugen die Damen bevorzugt Glacéhandschuhe aus hauchdünner Lamm- oder
Ziegenhaut, die bis zum Ellenbogen, in der
Empire-Epoche sogar bis zum Oberarm
reichten. Heute gehen die meisten nur bis
zum Handgelenk und werden den jeweiligen
Modefarben der Saison angepasst. Aber
44
nicht alle Handschuhe sind bloß saisonales
Accessoire: Modelle aus Peccaryleder, der
Haut einer südamerikanischen Wildschweinart, sind besonders weich und wattig in der Haptik und doch aufgrund ihrer
einzigartigen Hautstruktur zäh und widerstandsfähig, Handschuhe fürs ganze Leben.
„Einmal kam eine Dame ins Geschäft
an der Piazza di Spagna und erzählte mir
von den Handschuhen ihres Vaters aus
Peccaryleder, an die sie sich aus ihrer Kindheit erinnerte“, erzählt Giorgio Sermoneta,
„ich ließ ein Paar für sie anfertigen, genau
nach ihrer Beschreibung. Und wissen Sie,
wer es war? Annie Leibovitz!“ Prominente
Kunden hat Sermoneta schon immer gehabt. Früher trugen Diplomaten und Staatsoberhäupter bevorzugt Handschuhe von
Sermoneta, und auch die großen Stars, Damen wie Esther Williams, Lana Turner oder
Audrey Hepburn. Heute zählen Madeleine
Albright, Madonna und Penelope Cruz zu
den Kundinnen. Einen besonders promi-
nenten Auftritt hatten Sermoneta-Handschuhe 2010 im Film „The Tourist“. Angelina
Jolie spaziert da in einem cremefarbenen
Kleid und oberarmlangen pastellfarbenen
Handschuhen durch Paris und schafft es
trotz schwindelerregend hoher Absätze, ihre
Verfolger abzuhängen. Die Handschuhe
waren maßgefertigte Einzelstücke und verschafften ihr einen der wohl elegantesten
Auftritte ihrer Filmkarriere.
Maßanfertigungen sind heute eher die
Ausnahme bei Sermoneta. „Und das ist
auch gut so“, sagt der Firmengründer,
„denn ich hatte immer den Anspruch, gute
Qualität zu einem bezahlbaren Preis anzubieten.“ Wer da in seinen Laden kommt, ob
Römerin, Touristin oder echte Prominenz, ist
ihm egal. Hauptsache, die Kundinnen gehen mit perfekt sitzenden Handschuhen,
also glücklich, wieder nach Hause.
Sermoneta, Piazza di Spagna 61
www.sermonetagloves.com
Lufthansa woman’s world 4/2011
Fotos: Paramount/The Kobal Collection, Dorothea Sundergeld (2), Andrea Renault/Polaris/laif
Die Farben sind das Markenzeichen von Sermoneta, sie erst
machten die Handschuhe richtig erfolgreich. Die edlen
Accessoires sind echte Hingucker, ob lang oder kurz, elegant
oder sportlich, und sie haben heute immer noch – oder wieder
– Konjunktur: Im Kinolm „The Tourist“ zierten sie 2010 die
schlanken Arme von Schauspielerin Angelina Jolie
Die mädchenhafte Figur, ihr
fröhlich-freches Mundwerk
und ihr sicherer Geschmack
machten sie berühmt und zur
Stil-Ikone: Audrey Hepburn
trug das Kleine Schwarze zu
neuen Erfolgen, ebenso die
Handschuhe von Sermoneta
– die präsentierte sie schon
1964, vier Jahre nach der
Eröffnung des Ladens in Rom
45
Wie man lebt
Design
Bitte nehmen Sie Platz
Italiener machen nicht nur schöne Mode, sondern
auch schicke Möbel: Designobjekte fürs Wohnzimmer
Ein bisschen grün-weiß-rot, wie die italienische Flagge. Dazu ein Hauch Retro und dezente Farbenfreude:
[1] Tischleuchte „Binic“ von Foscarini, 135 Euro [2] Stuhl „Flow“ von Designer Jean-Marie Massaud für MDF Italia, 541 Euro [3] Rotbraune Tischlampe „Birdie“ von den Designern Ludovica und Roberto Palomba für Foscarini,
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[3]b
Herausgeber Deutsche Lufthansa AG, Von-Gablenz-Str. 2–6, D-50679 Köln Objektverantwortung Benita Struve Koordination Jens
Polkowski Verlag Lufthansa woman’s world erscheint viermal im Jahr bei der G+J Corporate Editors GmbH
(www.corporate-editors.com). Postanschrift für Verlag, Anzeigen und Redaktion: Lufthansa woman’s world, Stubbenhuk 10, D-20459
Hamburg Geschäftsführung Soheil Dastyari, Peter Haenchen, Julia Jäkel Objektleitung Melanie Jonas, Tel. 0 40/37 03-50 14, Fax:
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Pörschke, Christian Schwan Redaktionssekretariat Tel. 0 40/37 03-50 11, Fax: 0 40/37 03-50 99, [email protected] Redaktionelle Technik Klaus Stock Herstellung Helge Voss Litho p.r.o. medien, Hamburg Druck MOHN Media, Mohndruck GmbH, Gütersloh, München,
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Tel. 0 40/37 03-53 13 Anzeigenverkauf Hannelore Ernst, Tel. 0 40/37 03-55 01, Elke Miersen, Tel. 0 40/37 03-53 07 Preisliste Nr. 18, gültig ab
1. 1. 2011; Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Lufthansa. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und
Bilder übernimmt die Redaktion keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Diese muss nicht
mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen. Papier Royal Press 400. Aus 35 Prozent Sekundärfasern, gebleicht ohne Chlor, gebleicht mit
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Worüber man spricht
Filmstudios
Die stolze Stadt
der Träume
Fotos: Cinetext, Rufini/Interfoto
Text
Dorothea Sundergeld
Zeit für sich: Schauspielerin Sophia
Loren spaziert 1961 während
einer Drehpause von „Ungezähmte
Catherine“ durch die Filmstadt
48
Lufthansa woman’s world 4/2011
Anita Ekberg bekommt bei den
Dreharbeiten von „La Dolce Vita“ die
Füße getrocknet, nachdem sie ihre
später legendär gewordene Szene
im Trevi-Brunnen gedreht hatte
Die Traumfabrik Italiens heißt Cinecittà. In der
Filmstadt wurden in den fünfziger und sechziger Jahren einige der spektakulärsten Filme
der Welt gedreht. Sophia Loren hatte in den
Studios am Stadtrand Roms ihr erstes Vorsprechen, Federico Fellini wollte an keinem
anderen Ort mehr wohnen – ein schwelgerischer Ausflug in die Vergangenheit
49
Worüber man spricht
Filmstudios
.
eht das überhaupt? Ob man
wohl vor dem Trevi-Brunnen
stehen kann, ohne an Anita
Ekberg zu denken, wie sie
in Fellinis „La Dolce Vita“ in
einer viel zu heißen Nacht mitsamt ihrem
unfassbar geschnittenen Abendkleid in den
Brunnen steigt und ruft: „Marcello, komm
her!“ Haben wir nicht alle, wenn wir eine
Vespa die Via del Corso entlangknattern hören, das Bild von Gregory Peck und Audrey
Hepburn vor Augen, wie sie lachend durch
„Ein Herz und eine Krone“ brausen? Der
Charme vergangenen Filmglamours gehört
zu Rom wie die Persol-Brille zu Marcello
Mastroianni. Viele der Filmszenen, die wir in
In der Cinecittà, dem „Hollywood
am Tiber“, entstanden in den
Sechzigern die aufwendigsten
Produktionen der ganzen Welt
50
Fotos: ap/ddp images, Cinecitta Studios, Mauro Galligani/laif
Es war der Skandal des Jahres:
Am Set von „Cleopatra“ küssten
sich die damals noch anderweitig verheirateten Hauptdarsteller
Elizabeth Taylor und Richard
Burton zum ersten Mal. Es entbrannte eine Liebesgeschichte,
so heftig, dass sich sogar
der Vatikan zu einer scharfen
Stellungnahme genötigt fühlte,
nachdem der doppelte Ehebruch am Set öffentlich wurde
Lufthansa woman’s world 4/2011
unserem kollektiven Filmgedächtnis gespeichert haben, wurden an einem fast
mystischen Ort gedreht: in der Filmstadt
Cinecittà, ein paar Kilometer südöstlich des
Zentrums. Auf dem 40 Hektar großen
Grundstück an der Via Tuscolana entstanden schon mehr als 3000 Filme, vom Monumentalschinken bis zur Pasta-Werbung.
Hier wurde für „Ben Hur“ das berühmteste
Wagenrennen der Filmgeschichte gedreht,
hier sprach Sophia Loren für ihre erste Rolle
vor, lange bevor sie zur größten Diva des
italienischen Films wurde. Federico Fellini
drehte fast alle seine Filme hier und nannte
Cinecittà seine „ideale Welt“. Im Studio Nr.
5, lange Zeit das größte Filmstudio Europas,
bewohnte er sogar ein Appartement. „Ich
bin nicht in Cinecittà, um Filme zu machen“,
sagte er einmal, „ich mache Filme, um in
Cinecittà zu sein.“
Die Filmstadt wurde unter Benito Mussolini errichtet, der Architektur und Film zu
seinen wichtigsten Propagandainstrumenten erkoren hatte. Nach dem Zweiten
Weltkrieg waren die rotbraun getünchten
Hallen teilweise zerstört, wurden
Charlton Heston (links) und Stephen
Boyd am Set von „Ben Hur“. Elf
Oscars gewann der monumentale
Historienlm, der 1959 uraufgeführt wurde. Das schafften in der
gesamten Filmgeschichte nur noch
zwei weitere Filme: „Titanic“ und
„Der Herr der Ringe – Die Rückkehr
des Königs“
Federico Fellini (rechts) liebte
Cinecittà und bezog sogar eine
kleine Wohnung mitten im Drehtrubel. Der Regisseur arbeitete immer
wieder mit Marcello Mastroianni
(links) zusammen, dem er gern die
Hauptrolle in seinen Filmen anbot
51
Worüber man spricht
Filmstudios
Die Globalisierung machte auch
vor Cinecittà nicht halt. Heute
wird in Kroatien oder Rumänien
deutlich günstiger gedreht
Wer selber durch die Filmstadt
streift, geht vorbei an alten
Kulissen, wie den Köpfen aus Fiberglas, die auf weitere Einsätze warten
Mehr als 3000 Filme sind bisher
in der Filmstadt am Tiber entstanden, die noch unter Mussolini
errichtet wurde. Heute stehen die
Bauwerke an der Via Tuscolana
unter Denkmalschutz und können
besichtigt werden
52
Unermessliche an: auf 44 Millionen US-Dollar, das würde heute in etwa 320 Millionen
Dollar entsprechen. Bei den Kritikern fiel der
Film glatt durch, er gewann aber vier Oscars und brachte den Klatschspalten den
Skandal des Jahres.
Doch mit den Jahren wurde es ruhiger
in der Filmstadt, große Produktionen wurden zur Seltenheit. In den Achtzigern drehte
Bernardo Bertolucci „Der letzte Kaiser“, das
letzte Mammutprojekt für lange Zeit. Nach
der Teilprivatisierung 1997 gelang noch ein
großer Coup mit Martin Scorceses „Gangs
of New York“. Auch immer mehr TV- und
Werbefilmproduktionen kehrten den Studios
den Rücken. Schuld daran sind unter anderem die Digitalisierung und die Globalisierung. Riesige Szenenbilder werden heute
zunehmend am Computer gebaut, dazu
kommt die neue Konkurrenz aus Osteuropa:
In Kroatien oder Rumänien liegen die
Produktionskosten heute bis zu 25 Prozent
günstiger als in Italien. Im Frühjahr häuften
sich die Gerüchte um die Schließung der
Studios, aber neue Steuergesetze ermöglichen nun Filmproduktionen, ein Viertel der
Produktionskosten abzusetzen. Woody
Allen machte davon auch gleich Gebrauch
und drehte im Sommer seinen neuen Film
„Bop Decameron“.
Radikale Kürzungen muss erneut das
nationale Filmarchiv Cinecittà Luce hinnehmen – von 29 auf 7,5 Millionen Euro sank
das Jahresbudget seit 2004. „Das ist unser
Gedächtnis, unsere Geschichte. Man kann
doch seine Geschichte nicht einfach dichtmachen!“, regte sich Roberto Benigni auf,
der Regisseur von „Das Leben ist schön“.
„Cinecittà ist wie eine schöne Frau, die
in die Jahre gekommen ist“, sagt Dante Ferretti, der als Szenenbildner schon für Fellini
gearbeitet hat und dessen Set für „Gangs of
New York“ 2002 mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Heute bleichen die Fiberglas-Fassaden, mit denen er das New York
des 19. Jahrhunderts nachbaute, unter der
römischen Sonne aus, sie sind bloß noch
Teil einer Touristenroute durch die Filmstadt.
Nur einen Steinwurf vom Broadway entfernt
liegt das antike Rom, das aufwendige Set
der amerikanisch-britisch-italienischen TVProduktion „Rom“, die zwischen 2005 und
2007 gedreht wurde und heute als Kulisse
für Events vermietet wird – direkt neben der
Kulisse des Forum Romanum ist nun ein
Galazelt aufgebaut.
Echte Weltstars trifft man nur noch selten in Cinecittà. Monica Bellucci drehte hier
kürzlich einen Teil von „A Burning Hot Summer“, Julia Roberts war da, für eine Kaffeewerbung. Ansonsten spazieren Touristen
unter den hohen Pinien zwischen den denkmalgeschützten Hallen entlang, klopfen ungläubig an die Kunstoff-Säulen, erinnern
sich an die berühmtesten Filmszenen, erliegen dem Charme des vergangenen
Glanzes. Und manchmal schmunzeln sie
nur, wie beim Anblick eines modernen
Feuerlöschers, der sich in eine Gasse des
pseudo-antiken Rom verirrt hat.
Lufthansa woman’s world 4/2011
Fühlen Sie sich in Ihrer
Fremdsprache zu Hause.
Fotos: Cincitta Studios, Filippo Monteforte/Getty Images
aber zwischenzeitlich als Flüchtlingslager
genutzt. Doch schon bald wieder drehten
Vittorio De Sica, Roberto Rossellini, Luchino
Visconti mit Stars wie Anna Magnani oder
Gina Lollobrigida. Dann flogen die Amerikaner ein, die Rom und die damals niedrigen
Drehkosten liebten, und begründeten den
Mythos vom „Hollywood am Tiber“. Massenszenen mit Tausenden von Statisten und
Hunderten von Pferden waren hier weitaus
günstiger zu drehen als in Kalifornien. So
entstanden in den fünfziger und sechziger
Jahren in Cinecittà die aufwendigsten Produktionen der Welt. Eine der teuersten und
spektakulärsten davon war 1963 „Cleopatra“. Die Dreharbeiten trieben die Produktionsfirma 20th Century Fox fast in den Ruin,
verschlissen zwei Regisseure und, was für
den größten Wirbel sorgte, die Ehen der
beiden Hauptdarsteller Richard Burton und
Elizabeth Taylor. Die Kosten stiegen von ursprünglich vorgesehenen zwei Millionen ins
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Wohin man geht
Essen
Text
Patricia Engelhorn
+HZ
R\NLSY\UKL
=LYNU…NLU
Früher setzte er Schmuck in Szene, heute Mozzarella.
Silvio Ursini, der ehemalige Kreativ-Direktor von Bulgari,
hat ein neues Gastro-Konzept entworfen: MozzarellaBars. Dort präsentiert er die kleinen Käsekugeln so fein
und schön wie nie zuvor – und verbreitet damit den
Geschmack seiner Heimat in der ganzen Welt
Minimalistische Einrichtung, klare Formen: Das
Konzept seiner Mozzarella-Bars hat sich Gründer
Silvio Ursini bei den Japanern abgeguckt. Jetzt
verkauft er Mozzarella wie sie ihr Sushi: stylisch,
edel und in den unterschiedlichsten Variationen
Die lange gläserne Theke ist das Herzstück eines jeden
Obikà. Dahinter liegen die Mozzarelle, der Schinken,
die Salate und das Gemüse für die Degustationsmenüs,
bei denen stets nur einer die Hauptrolle hat: der
Büffelkäse aus dem Süden Italiens
54
Lufthansa woman’s world 4/2011
Fotos: PR
:
ilvio Ursini weiß, wie man Begehrlichkeiten weckt. 20 Jahre
lang war er Creative Director
bei Bulgari, entwarf Werbekampagnen und neue Produkte für den Luxusmarkt – bis er beschloss, sich eine Auszeit zu nehmen. Für
Bulgari hatte er die Welt bereist, nun zog es
ihn zurück in die Heimat, nach Neapel.
„Eines Tages stand ich dort vor einem kleinen Lebensmittelladen und wunderte mich
über die Menschenschlange vor der Tür“,
erzählt er, „die Leute warteten geduldig und
kamen dann mit einem Plastikteller mit Mozzarella heraus, den sie stehend auf dem
Bürgersteig verspeisten.“ Es war ein verregneter Wintertag, Menschen drängten vorbei,
es gab weder Platz, um etwas abzustellen,
noch ein Glas Wein. Schade, dachte Ursini.
Und: Das kann man besser machen.
Auf einer Japan-Reise kam ihm die
Idee: Weshalb sollte man etwas so Feines
und Reines wie Mozzarella nicht ebenso
edel präsentieren und verkaufen können wie
Sushi? Im April 2004 eröffnete Silvio Ursini
das erste Obikà in Roms zentraler Via dei
Prefetti. Obikà, der Name stammt aus dem
neapolitanischen Dialekt und bedeutet „Hier
ist es“. Das Konzept dahinter war so einfach
wie gut: eine schicke Bar, in der man etwas
Leichtes und Gesundes essen kann und
dazu ein gutes Glas Wein bekommt. „Ich
wollte einen Ort, an dem man den besten
Rom, Mailand, Tokio, New York
und Istanbul: Silvio Ursini kümmert
sich jetzt auf der ganzen Welt um
den Verkauf von Mozzarella
italienischen Mozzarella essen kann, ohne
in ein Restaurant zu gehen und ohne ihn zu
kaufen und mit nach Hause zu nehmen“,
erklärt Silvio Ursini. Den Römern gefiel es.
Selbst Italiens größte Tageszeitung, der
Corriere della Sera, lobte die „neue Art,
eine kulinarische Pause zu machen“.
Das Konzept schlägt eine Brücke zwischen den schlichten Straßen-Imbissen
Roms, wo man auf die Schnelle die deftigen
Spanferkel-Sandwiches bekommt, die porchetta-panini, und den zahlreichen Restaurants. Es ist modern und unkompliziert, zugleich angenehm und qualitätsbewusst. Auf
der Terrasse des Obikà, das gleich hinter
der imposanten Piazza del Parlamento liegt,
unweit der Piazza Navona, stehen dunkle
Metalltische und Stühle unter hellen Sonnenschirmen, dichte Lorbeerbüsche schützen vor allzu neugierigen Passanten. Eine
große Fensterfront gibt den Blick auf die
lange Theke im Inneren des Lokals frei, wo
Mozzarelle, verschiedene Gemüsesorten
und Salate in großen Glasbehältern aufbewahrt werden. „Das Lokal ist sofort sehr gut
angenommen worden“, sagt Valentina Spurio, die Leiterin des Restaurants. „Mittags
essen hier vor allem die Geschäftsleute aus
der Umgebung“, erzählt sie, „am Abend
kommen dann viele junge Menschen und
Familien zu uns.“
55
Behnken
Wohin man geht
Essen
KÖSTLICHE WEIHNACHTSMENÜS:
Pur, in einer Suppe, auf Pizza,
als Nachtisch oder im pane cunzato
(links), einem gerösteten Brot mit
Thunsch, Cherrytomaten, gegrillten
Paprika, Kapern und frischem
Basilikum – im Obikà wird
Mozzarella in allen erdenklichen
Variationen serviert
Inzwischen hat Silvio Ursini sein gastronomisches Netzwerk weiter gesponnen und
weitere Obikà-Bars nicht nur in Palermo,
Mailand und Florenz eröffnet, sondern auch
in Tokio, New York und Istanbul. Allein in diesem Jahr wurden mehrere neue Filialen aufgemacht, darunter in Toronto, im Londoner
Viertel Canary Wharf wird in Kürze eine folgen. Die Menükarte ist auf Degustations-Gerichte spezialisiert, wobei die Portionen eher
großzügig ausfallen, denn Italiener haben mit
Kleinkram im Stil der Nouvelle Cuisine wenig
am Hut. „Es lohnt sich, die verschiedenen
Mozzarelle parallel zu verkosten“, sagt Valentina Spurio, „ein Mozzarella aus Paestum in
Kampanien schmeckt anders als ein aus
Latina im Latium.“
Einen Teller Mozzarella
gibt es in Rom bei ...
Obikà Roma Parioli,
Via Guido d‘Arezzo 49,
Tel. +39-06/85 34 41 84
Obikà Roma Campo dei Fiori,
Piazza Campo dei Fiori /
Via dei Baullari,
Tel. +39- 06/68 80 23 66
Obikà Roma Prefetti,
Piazza die Firenze / Via dei Prefetti,
Tel. +39-06/683 26 30
Obikà Roma Fiumicino,
Fiumicino Airport – Terminal 3, Gate D,
Tel. +39-06/65 95 59 10
Silvio Ursinis Tipp:
Eine kalte Suppe aus Bio-Tomaten
mit Burrata (einer besonders cremigen Mozzarella-Art aus Kuhmilch)
und gerösteten Brotwürfeln – sein
Lieblingsgericht.
www.obika.it
56
Die besten Mozzarelle werden
nicht ins Ausland exportiert.
Sie bleiben in Italiens Süden –
oder sie landen in Obikà-Bars
Die Mozzarelle werden dreimal pro Woche von einem Konsortium geliefert, dem
ein gutes Dutzend handverlesener Käsereien zwischen Rom und dem Süden von
Salerno angehören. In den Obikà-Küchen
werden die schimmernden Käse-Kugeln
wie rohe Eier behandelt: „Wir berühren sie
kaum“, sagt Signora Spurio, „am liebsten
servieren wir sie im Ganzen und pur, also
ohne Salz, Pfeffer oder Olivenöl, um ihren
zarten Geschmack nicht zu beeinträchtigen.“ Kenner behaupten, Mozzarella müsse
bei Zimmertemperatur gegessen werden
und dürfe maximal 48 Stunden alt sein.
„Das stimmt“, bestätigt Antonio Lucisano,
Chef des Produzenten-Konsortiums, „die dafür nötige Logistik ist unser größtes Problem.“
Die Elite der Mozzarelle verlässt Italiens
Süden nicht, schon gar nicht wird sie ins
Ausland exportiert. „Für all jene, die nicht in
Rom oder Neapel leben, ist Obikà die zweitbeste Wahl“, sagt Silvio Ursini, „unsere
Mozzarelle sind maximal vier Tage alt.“ Der
gebürtige Neapolitaner kennt sich aus. Von
klein an hatten die zarten Büffelmilch-Kugeln einen festen Platz auf seinem Frühstücksteller, noch heute isst er jeden Tag
davon. „Ein guter Mozzarella spricht alle
Sinne an“, sagt er, „er ist glatt, straff und hat
den Glanz von feinstem chinesischen Porzellan. Beim Anschneiden fühlt er sich etwas gummihaft an, keinesfalls zu weich. Die
Trennung von Haut und Paste ist deutlich zu
sehen, und innerhalb der Paste gibt es kleine Höhlen, aus denen eine milchähnliche
Flüssigkeit austritt. Beim Essen spürt man
seinen Biss, er schmeckt nach Milch und
Butter, leicht nussig und würzig.“ Der Geschmack der Kindheit eben.
Puristen können bei Obikà einen Mozzarella im Naturzustand verkosten. Sie können sich ein paar Scheiben der deftigen, mit
Pistazien gespickten Mortadella oder des
hauchdünn aufgeschnittenen San-DanieleSchinkens aus dem Friaul dazu bringen lassen. Es gibt einen köstlichen Rucola-Salat
mit Orangenscheiben, Fenchel und Mozzarella oder einen Mozzarella-Wrap. Als Bestseller gelten jedoch die klassische Bufala
mit Cherrytomaten und hausgemachtem
Pesto und die Pasta Sorrentina mit Tomaten
und Mozzarella. Zum Dessert lockt eine
Komposition aus Büffel-Mozzarella, Honig,
Pinienkernen und Orangenschale, dazu
gibt es nichts Besseres als ein Glas des
seltenen Schaumweins Asprinio d’Aversa,
der perfekt zum zarten Geschmack eines
Mozzarella passt.
Eine schöne
Bescherung.
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Lufthansa woman’s world 4/2011
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Wohin man geht
Architektur
Text
Dorothea Sundergeld
Perlen am Stadtrand
2
Zehn Jahre dauerten die Bauarbeiten, dann war auch Rom in der
Gegenwart angekommen. 2010
eröffnete das von Architektin Zaha
Hadid entworfene MAXXI Museum,
das erste Nationalmuseum für Zeitgenössische Kunst in Rom
58
Allein im ersten Monat nach der
Eröffnung zog es mehr als 74 000
Besucher in das neue Museum
Fotos: Frank Heuer/ laif, Rocco Rorandelli/Tera Project/Agentur Focus, Dorothea Sundergeld, Iwan Baan/Zaha Hadid Architects
Allein die antiken Bauwerke Roms können jeden
Besucher für mehrere Tage beschäftigen. Aber gerade
wer sich für moderne Architektur interessiert, bekommt
in der Ewigen Stadt viel zu sehen – und zwar mit
angenehmer Distanz zu den bekannten Attraktionen
150 Millionen Euro kostete der
Bau im Stadtteil Flaminio im
Norden der Stadt
Lufthansa woman’s world 4/2011
eine Frage: Das
Pantheon ist ein
Wunder der Architektur, das Kolosseum muss man
gesehen haben. Am Petersdom führt kein Weg vorbei.
Doch es gibt ein paar gute
Gründe, sich das Rom der Moderne und die Bauwerke von
heute anzusehen. Es fängt damit an, dass es einem nach
der brütenden Hitze auf dem
Forum Romanum gut tut, ein
klimatisiertes Museum für Moderne Kunst zu besuchen.
Rom hat gleich zwei davon, die
neu und sehenswert sind und
deren Ausstellungen einen
nach all der Geschichte
freundlich wieder in die Jetztzeit zurückholen. Wer die langen Warteschlangen am Vatikan oder am Kolosseum
geduldig hinter sich gebracht
hat, der freut sich umso mehr
über spektakuläre Gebäude,
die bisweilen in ganz unspektakulärer Umgebung darauf
warten, entdeckt zu werden,
und zu denen sich selbst zur
Hochsaison kaum Touristen
verlaufen. Es gibt einen weiteren Grund, die ausgetretenen
Pfade von Centro Storico und
Tridente zu verlassen: Der Weg
führt durch ganz normale
Wohngegenden, es lässt sich
also en passant eine neue Seite der Stadt entdecken. Also,
los geht’s!
59
LASSEN SIE SICH VOM
FEUER VERFÜHREN
Wohin man geht
Architektur
Wie Krakenarme ragen
die Galerien nach
oben. Die höchste ist
auf knapp 23 Metern
die Galerie Nr. 5
Palazzo della Civiltà
Quadrato della Concordia, EUR
MAXXI Museu nazionale delle arti del XXI secolo, Via Guido Reni 4A,
Di, Mi, Fr, So 11-19, Do, Sa 11-22 Uhr, fondazionemaxxi.it
Ist hier die Kunst der Star, oder
doch das Gebäude, das sie
beherbergt? Wer das 2010 eröffnete Museum im Flaminio-Viertel
besucht, ist zuerst fasziniert von
den Fluchten, Winkeln und Schleifen, die der Beton im Inneren
des Gebäudes bildet. Die Römer
nennen es „Tagliatelle“, denn so
(scheinbar) ungeordnet wie auf
einem Teller Pasta geht es in dem
von Zaha Hadid entworfenen Bau
zu. Schon im Foyer winden sich
Treppenaufgänge, biegen sich
Wände, ießen Lichtkanäle an
Decken entlang. Die Auf- und Ausblicke begeistern, was exakt den
Absichten der britisch-irakischen
60
Architektin entspricht: „Architektur muss Vergnügen bereiten“,
ndet sie, „Leute, die einen Raum
betreten, sollen Wohlgefühl und
Harmonie empnden.“ Wer sich
nach dem Eindruck des Foyers
wieder gefangen hat, betritt die
erste der fünf Galerien, die für
Architekturausstellungen vorgesehen ist, und bemerkt sogleich,
wie gut das Gebäude – bei aller
Exaltiertheit – als Ausstellungsraum funktioniert. Eines der ersten
Exponate ist „Widow“, eine Installation des indischen Künstlers Anish
Kapoor von 2004. Ein doppelter
schwarzer Trichter füllt den Raum
fast aus, und wie zuvor im Foyer
sucht das Auge nach Einblicken
und Durchblicken, die hier aber
verwehrt werden, denn die Form
ist undurchdringlich. Über Rampen
und Stiegen geht es in weitere Galerien, die immer neue Räume und
Winkel für die Kunst der letzten
50 bis 60 Jahre bieten: von Mario
Merz, Michelangelo Pistoletto, Sol
LeWitt, Ed Ruscha und Rosemarie
Trockel. Höhepunkt ist Galerie
Nr. 5, die in knapp 23 Meter Höhe
über der Piazza auskragt und
fantastische Ausblicke bietet. Wer
gern Schwindelgefühle entwickelt:
Im Boden ist ein Fenster eingelassen, durch das man in Galerie
Nr. 3 hinunterblickt.
Lufthansa woman’s world 4/2011
www.atmosfire-magazin.de
www.facebook.com/Kaminfeuer
Fotos: corbis, Iwan Baan/Zaha Hadid Architects
MAXXI Nationales Museum der Künste des 21. Jahrhunderts
Benito Mussolini hatte bekanntlich große
Pläne für Rom. An das antike Römische
Reich unter Augustus wollte der Duce
anknüpfen, auch städtebaulich. Die
„Esposizione Universale Romana“ (EUR)
war das Gelände, das für die geplante
Weltausstellung von 1942 errichtet
wurde. Der Grundriss folgte der antiken
römischen Stadtplanung und sah eine
Hauptachse vor, die das historische
Zentrum mit dem Meer verbinden und
von Monumentalbauten gesäumt werden
sollte. Während des Zweiten Weltkriegs
kam der Bau zum Erliegen, die Weltausstellung wurde abgesagt. Nach dem Krieg
wurde die Gegend sich selbst überlassen.
Einige Gebäude waren allerdings schon
fertiggestellt, und mit der Zeit wurden die
Baulücken dazwischen mit Bürogebäuden im gewohnten, leicht gesichtslosen
Stil gefüllt. Heute ist EUR ein Wohn- und
Verwaltungsviertel, sein markantestes Gebäude der Palazzo della Civiltà, von den
Römern „Colosseo quadrato“ genannt.
Mit seinen Rundbogen-Arkaden sieht der
neoklassizistische Bau aus wie einem Bild
von Giorgio de Chirico entlehnt. Die Zahl
der Rundbögen – senkrecht sechs, waagerecht neun – stimmt nicht etwa zufällig
mit der Anzahl der Buchstaben des Namen Benito Mussolini überein, sondern ist
eine bewusste Untertanengeste. Das von
Giovanni Guerrini entworfene Gebäude ist
derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, diente aber schon in vielen Filmen als
prächtige Kulisse, von Fellinis „Boccaccio
’70“ (1962) über Peter Greenaways „Der
Bauch des Architekten“ (1987) bis hin zur
Komödie „Hudson Hawk – Der Meisterdieb“ (1991) und der Shakespeare-Verlmung „Titus“ (1999).
Das kostenlose Kundenmagazin von
Wohin man geht
Architektur
Macro Museum für
Zeitgenössische Kunst
Macro Museo d’Arte Contemporanea
Roma, Via Nizza/Via Cagliari, Di-So 11-22
Uhr, Macro Testaccio, Piazza Orazio Giustiniani 4, Di-So 16-24 Uhr,
macro.roma.museum
Rot und schwarz: Ein lippenstiftrotes
Auditorium in einer mattschwarz gestrichenen ehemaligen Brauereihalle ist
Kern der neuen Ausstellungsräume des
Macro Museums. Die Pariser Architekten
Odile Decq und Benoît Cornette haben
mit Kontrasten und Farbe ießende
Übergänge geschaffen zwischen den
Ebenen des Museums, der alten Substanz
des Industriegebäudes und dem neuen
Kern, dem abstrakten Kunst-Garten auf
dem Dach und den Ausstellungsräumen
auf verschiedenen Etagen. Im Macro, das
weitere Räumlichkeiten in einem ehemaligen Schlachthof in Testaccio bespielt,
waren schon Domenico Bianchi, Tony
Cragg und Wolfgang Laib mit Einzelausstellungen vertreten. Die Dauerausstellung umfasst postmoderne italienische
Kunst von den Werken der Künstlergruppe Forma 1 bis zur Nuova Scuola Romana
von Piero Pizzi Cannella, Marco Tirelli &
Co. Recht exzentrisch sind die Toiletten
des Museums: Die Waschbecken sind
in einem zentralen Block aus weißem
Kunststoff untergebracht und reagieren
auf Bewegung. Dabei spenden sie nicht
nur Wasser und heiße Luft, sondern dazu
noch wild blinkende Rottöne.
[2]
62
[1] Verglichen mit dem MAXXI, ist der
neue rot-schwarze Flügel des Macro
Museums ein wahres Schnäppchen. Nur
20 Millionen Euro kostete der Bau, der im
Dezember 2010 eröffnet wurde
[2] Seitdem erwarten den Besucher
zeitgenössische Werke aus den letzten
fünf Jahrzehnten. Bisherige Höhepunkte:
die Ausstellung „New York Minute“ mit
Objekten von 60 New Yorker Künstlern
(2009) und die „Cloudy Dunes“ [3] von
Tomás Saraceno (2011)
Lufthansa woman’s world 4/2011
Fotos: Getty Images/Tiziana Fabi, Luigi Filetici, Macro Museum
[1]
[3]
63
Goldene Weihnachten!
Wohin man geht
Architektur
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54.000 Meilen
Die drei Betonsegel der „Jubilee Church“
stehen für die Dreifaltigkeit
Nach den Gotteshäusern in Garden
Grove, Kalifornien, und in Hartford,
Connecticut, war die Jubilee Church die
dritte Kirche, die Richard Meier entwarf
Jubilee Church
Dio Padre Misericordioso
Largo Terzo Millennio 8-9, Tor Tre Teste
Auditorium Parco della Musica
Viale Pietro de Coubertin 30, auditorium.com
Nur einen Steinwurf vom MAXXI Museum entfernt liegt
das von Renzo Piano entworfene Auditorium. Drei Konzertsäle, deren Grundrisse von den Formen von Musikinstrumentenkörpern inspiriert sind, liegen wie große
Käfer um ein Amphitheater angeordnet und können
jeweils 750 bis 2800 Besucher aufnehmen. Die Innenräume sind extrem exibel gestaltet und mit Kirschholz
verkleidet, das für eine besonders gute Akustik bürgt.
Zur Eröffnungsfeier 2002 titelte die FAZ „Ein zweites
Kolosseum“, eine Reverenz an die bewegte Entstehungsgeschichte des neuen Auditoriums. Denn in Rom
kann man nirgends, noch nicht einmal außerhalb des
historischen Zentrums, mehr als ein paar Meter graben,
ohne Gefahr zu laufen, auf antike Mauern zu stoßen. Als
1995 die Fundamente für das Auditorium ausgehoben
wurden, entdeckte man Überreste einer römischen Villa
aus dem 4. Jahrhundert vor Christus und musste die
Bauarbeiten prompt einstellen. Architekt Renzo Piano
tat, was einzig möglich war: Er integrierte die Ruinen
in seinen Plan, sodass heute inmitten des Parco della
Musica ein archäologisches Museum liegt.
64
Architekt Renzo Piano, der schon das
Pariser Centre Pompidou entworfen
und den Potsdamer Platz in Berlin
mitgestaltet hat, plante auch den Parco
della Musica. Die „Sala Santa Cecilia“
(oben) ist der größte der drei Säle – und
mit knapp 2800 Plätzen sogar der größte
Saal dieser Art in Europa
Das Licht ist göttlichen Ursprungs, doch
nur wenige moderne Gebäude spielen
so virtuos mit ihm wie die Kirche Dio
Padre Misericordioso. Der amerikanische Architekt Richard Meier baute die
„Jubilee Church“ im eher öden römischen
Stadtrandviertel Tor Tre Teste als eine
von 50 neuen Kirchen im Rahmen des
Millenniumprojekts der Erzdiözese Rom.
2003 wurde die Kirche eingeweiht und
gleich als eines der schönsten Gotteshäuser der Stadt gefeiert. Ist man im Inneren
der Kirche, erstrahlt sie vom Tageslicht,
das zwischen den drei blütenweißen
Betonsegeln – die für die Dreifaltigkeit stehen – hindurchdringt und einen Altar aus
weißem römischen Travertin beleuchtet.
Von außen kommt der Bau vor allem
nachts zur Geltung, wenn das Innere beleuchtet und die skulpturale Form betont
wird. So wird man zu jeder Tageszeit für
die langwierige Anreise belohnt.
Lufthansa woman’s world 4/2011
Fotos: corbis, Fausto Giaccone/Anzenberger, Roberto Vignoli/Luzphoto/fotogloria (2)
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46.000 Meilen
* Die abgebildeten Artikel sind bis zum 31.12.2011 verfügbar.
Worüber man spricht
Gesellschaft
Das Vielländer-Eck
Text
Birgit Schönau
Integration? Das ist für die Römer eine vertraute Übung
– seit der Antike strömen Menschen aus aller Welt in
die Stadt am Tiber. Die Piazza Vittorio ist heute das
multikulturelle Zentrum, wo sich erweist: Zusammenleben geht durch den Magen – und es klingt fantastisch
>
Fotos: Annette Schreyer (2), Frank Heuer/laif
Er hält die Stellung: Fausto Bonanni
ist einer der letzten Gemüsebauern
der Stadt – und auch einer der
wenigen Italiener, die sich noch
einen Stand in der großen Markthalle im Viertel Esquilin leisten
66
Lufthansa woman’s world 4/2011
enn die Schattenboxer morgens den Garten
mitten auf der Piazza Vittorio verlassen, schlägt
die Stunde des Katzenmanns. Die Tai-ChiKämpfer sind Chinesen, der Katzenmann ist
Österreicher. Die römische Sonne hat Günther
Forstners rotes Haar gebleicht, sein Gesicht gegerbt, den Rücken
gebeugt. Was er noch hat vom und zum Leben, das teilt er jetzt mit
einer Katzenkolonie, 40 Tiere auf dem größten Platz der Ewigen
Stadt. Forstner schleppt einen Wasserkanister und eine Tüte Futter
vor das Gitter, das die Ruine des monumentalen Brunnens von
Severus Alexander umschließt. Er öffnet ein einfaches Vorhängeschloss, tritt ein, pfeift. Vier Gelbgetigerte und ein Schwarzer kommen majestätisch schreitend auf ihn zu. 200 000 verwilderte Katzen leben in Rom, angeblich Nachfahren der Lieblingstiere
Kleopatras. Ein Getigerter streicht um Günther Forstners Beine.
„Ciao bello“, sagt er freundlich. Und grinsend ergänzt er: „Das ist
ein Ägypter, sogar die Katzen sind hier Ausländer.“
Seit den Zeiten des Kaiserreichs ist die alte Stadt bereits Anziehungspunkt für Menschen aus aller Herren Länder. Manche
Herrscher – wie Hadrian, Trajan oder der Brunnenbauer Severus
Alexander – waren selbst Ausländer und stammten aus den entlegenen Provinzen des Imperiums. Heute ist die Piazza Vittorio Emanuele II, von den Römern kurz „Piazza Vittorio“ genannt, das multikulturelle Zentrum der Weltstadt. Rund um den Platz auf dem
Esquilin, einem der mythischen sieben Hügel, leben und arbeiten
Asiaten und Osteuropäer, Südamerikaner und Afrikaner. Rund
5000 Chinesen bilden in den mit
Gründerzeithäusern geschmückten
Straßen eine der größten Chinatowns
Italiens. Längst gilt das Viertel als Aushängeschild für gelungene Integration
in kürzester Zeit.
Noch vor 20 Jahren unterhielt
Deutschland ein kleines Anwerbebüro
für italienische Gastarbeiter im Bahnhof Termini, nur einen Steinwurf von
der Piazza Vittorio entfernt. Inzwischen
hat sich Italien vom Auswanderer- zum
Einwanderungsland gewandelt, jeder
zehnte Römer ist Ausländer, im Esquilin-Viertel ist der Anteil noch höher.
Aus dem Nebeneinander der
Erst versuchte er in London sein
Glück, dann kam er nach Rom
an die Piazza Vittorio. Das hält
der türkische Friseur Mustafa
mittlerweile für die weitaus beste
Entscheidung seines Lebens
67
Worüber man spricht
Gesellschaft
Kulturen ist ein Miteinander geworden.
Niemand zeigt das besser als das
„Orchester der Piazza Vittorio“. Das
multikulturelle Musikensemble gastiert
in den großen Konzerthallen der Welt,
besonders bekannt wurde es durch
seine globale Interpretation von Mozarts „Zauberflöte“: Da singt jeder Einzelne in seiner Sprache, spielen alle
die Instrumente ihrer Heimat. Inzwischen ist das Orchester international
derart gefragt, dass es kaum noch zu
Hause auftritt. Doch Musik gemacht wird an der Piazza Vittorio
natürlich weiterhin, an lauen Abenden steigt so manche Jam Session im Garten auf der Platzmitte.
Etwa 5000 Chinesen leben auf dem
Esquilin und bilden damit eines der
größten chinesischen Viertel Italiens
:
68
JA MIE OL IVE RS
KO CH MA GA ZI N
Vor Jahrtausenden trafen
sich auf dem
Esquilin bereits
Schauspieler,
Huren und
Gladiatoren.
Später machte
Kaiser Augustus
das Viertel zur
Nobelgegend.
Heute ist es ein
Zuhause für
Zugewanderte
und ein Beispiel für gut
funktionierendes
Miteinander
Lufthansa woman’s world 4/2011
Kleine
Superstars
aus dem
Backofen.
Fotos: Eligio Paoni/laif, Kairos Filmverleih
Der akustische Beweis, dass
Integration ganz fantastisch klingen
kann: Im „Orchester der Piazza Vittorio“ singt jeder in seiner
Sprache und spielt ein Instrument
seiner Heimat
eit Jahrtausenden ist der Esquilin der Treffpunkt für
die buntesten Vögel von Rom, die Bühne für Huren
und Gladiatoren, Schauspieler und Bänkelsänger. Bevor Kaiser Augustus die Gegend zum Nobelviertel
umgestaltete und der Urvater aller Mäzene, Gaius
Maecenas, seine Villa mit einer fabelhaften Parkanlage rund um
die heutige Via Merulana anlegte, befanden sich hier auch ausgedehnte Friedhöfe für die römischen Sklaven und Outlaws. Ein Ort
mit einem zweifelhaften Ruf also. Und ein Ort voller Geschichten,
was die Piazza Vittorio zum wohl römischsten aller Plätze Roms
macht. Hier spielt das Leben, in einem Viertel, das ungeachtet seiner 23 000 Einwohner und der vielen Touristen doch beschaulichen
Charakter hat: Esquilin, ein Weltdorf. Im buddhistischen Tempel an
der Via Ferruccio versammeln sich auch Italiener, und in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore, einer der Mutterkirchen der Christenheit, beten Pilger aus aller Welt über der Confessio mit der Reliquie der Weihnachtskrippe.
Auch die Esoterik ist an der Piazza Vittorio zu Hause. In einer
Ecke des Platzes befindet sich die Porta Magica, das magische Tor
des Alchimisten Marchese Palombara. Und unter den Bogengängen wetteifern gleich zwei Wahrsager, ein Mann und eine Frau, im
Kartenlegen und Handlesen. Bei ihm gibt es den Blick in die Vergangenheit gratis. Dafür hat sie schon einmal gestreikt. Das würde
Friseur Mustafa nicht einfallen: „Ich arbeite immer, außer sonntags,
und Piazza Vittorio ist die beste Wahl meines Lebens!“ Mustafa
stammt aus Antalya, heute Türkei, im Römischen Weltreich zu
Kleinasien zählend. Als junger Mann zog er nach London, blieb ein
paar Jahre dort – und ging weiter nach Rom, denn „hier ist mehr
los“. In Mustafas winzigem Salon, gelegen an den Ruinen der Maecenas-Villa, kann man sich kaum bewegen. Drei Mitarbeiter und
fünf Kunden: Das macht zusammen zwölf Quadratmeter Erfolg.
In der Markthalle an der Via Principe Amedeo bieten Senegalesen, Inder, Libanesen und Rumänen Obst, Gemüse, Fisch und
Fleisch an. Die Italiener, darunter Fausto Bonanni, einer der letzten
Gemüsebauern Roms, sind klar in der Minderheit. Vor Bonannis
Marktstand mit Bergen von Salat, Kohlköpfen und Tomaten drängen sich italienische Mammas, ukrainische Hausmädchen
,
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küssrkochen.
weite
lufthansa.com
Worüber man spricht
Gesellschaft
70
Liebesgrüße
Ein Produkt von Lufthansa.
Er ist der Eiskönig des Viertels,
vielleicht der ganzen Stadt: Leonida
Fassi gehört die älteste Eisdiele
Roms, der Palazzo del Freddo
Unter den Augen Mao Tse-tungs
hat Restaurantbesitzerin Sonia es
geschafft: Das Hang Zhou ist eines
der bekanntesten chinesischen
Restaurants in Rom geworden
Fotos: Annette Schreyer (3)
Pushpa Borala hat die Küche
ihrer Heimat Sri Lanka ins Viertel
gebracht – und an die zarten
europäischen Geschmacksnerven
angepasst
und chinesische Geschäftsfrauen auf
High Heels. Bonanni dirigiert sie alle
mit gleichbleibender Freundlichkeit:
„Bitte schön, Signora, Sie sind noch
nicht dran. Gleich komme ich zu Ihnen, haben Sie Geduld. Und bitte
nicht jede Gurke einzeln beschnuppern.“ Um seinen Stammkundinnen
entgegenzukommen, hat Bonanni
neuerdings auch frischen Koriander im
Sortiment. „Warum nicht? Was auf
meinen Äckern wächst, das biete ich
gern an. Ansonsten: Gemüse ist Gemüse. Und wir Italiener haben
nun mal das beste.“
Die Integration geht eben auch durch den Magen. In ihrem
kleinen, blitzsauberen Imbiss Curry Leaves in der Via Leopardi hat
Pushpa Borala aus Sri Lanka schon etwas Schärfe aus ihren Gemüserollen genommen: „Die Italiener spuckten Feuer.“ Pushpa
zuckt die Achseln und findet: „Jetzt schmecken sie nach nichts!“
Von wegen. Sie sind köstlich – und immer noch verdammt scharf.
Pushpas Vorbild heißt Sonia, sie ist die ungekrönte Königin der
Piazza Vittorio. Zu ihrem perfekt geschnittenen, glänzend schwarzen Pagenkopf trägt Sonia, die eigentlich Fen Xia heißt, knallroten
Lippenstift und ausgefallene Hüte. Berühmt aber wurde sie mit
ihrem Restaurant Hang Zhou, dem einzigen chinesischen Hauptstadt-Lokal, das es in den renommierten Gastronomie-Führer
„Gambero Rosso“ schaffte. Wenn Sonia nicht an der Kasse ihres
großen Restaurants an der Via Principe Eugenio thront, zwischen
Hunderten von Fotos mit prominenten Gästen und unter dem
wachsamen Blick von Mao Tse-tung, dann wirkt sie als Botschafterin der chinesischen Küche. Sie tritt in Fernsehshows auf, gibt Interviews. Abends trifft sich bei ihr über schwarzem Reis und Ferkel
in Schnittlauchsauce tutta Roma.
Wer noch nicht genug hat, wechselt zum Dessert einfach die
Straßenseite. Gleich gegenüber liegt Leonida Fassis Palazzo del
Freddo, eine Institution. Der riesige Eissalon gleicht einer Bahnhofshalle. An den Marmortischen, die seit 1928 Generationen von
Schleckermäulern frequentiert haben,
drängt sich die ganze Vielfalt des Esquilin, ein Gewirr von Sprachen füllt
den Saal. Es ist die älteste Eisdiele der
Stadt, aber Fassi geht mit der Zeit.
Seine gut 30 Eissorten und die legendären „Pflastersteine”, blumiges Vanilleeis, umhüllt von dicker schwarzer
Schokolade, exportiert Roms Eispatriarch inzwischen auch nach Seoul und
Schanghai. „Ich mag die Chinesen –
freundliche Menschen“, sagt er über
seine Kunden und Nachbarn. Übrigens
wohnt der ganze Familienclan der Fassi direkt über seinem Eispalast, mitten
im Weltdorf Esquilin.
Lufthansa woman’s world 4/2011
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Langstreckennetz. GSM-Dienste für Mobiltelefone (keine Sprachübertragung) voraussichtlich ab Ende 2011.
Wohin man geht
Rom
#
Sehenswürdigkeiten
Shoppen
1 Piazza Vittorio Emanuele II
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2 Galleria Borghese
Q
16 Vintage und Antik: Die Läden der
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Piazzale del Museo Borghese 5
3 MAXXI Museo nazionale delle arti
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5
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6
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7
Q
9 Caffè Ciampini
Q
Piazza di San Lorenzo in Lucina
10 Hotel Majestic
Q
mit Restaurant La Mantia
Via Vittorio Veneto 50
11 Il Palazzetto
Q
Vicolo del Bottino 8
12 Said dal 1923
Q
Via Tiburtina 135
13 Obikà - Roma Parioli
Q
Via Guido d’Arezzo 49
14 Obikà - Roma Campo de’Fiori
Q
Ecke Piazza Campo de’Fiori /
Via dei Baullari
15 Obikà - Roma Prefetti
Q
Ecke Via dei Prefetti /
Piazza di Firenze 28
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Food
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8
Q
del XXI secolo
Via Guido Reni 4A
Auditorium Parco della Musica
Viale Pietro de Coubertin
Macro
Via Nizza 38
Palazzo della Civiltà del Lavoro
Quadrato della Concordia
Cinecittà
Via Tuscolana
Dio Padre Misericordioso / Jubilee
Church
Largo Terzo millennio 8
17
Q
Piccioni-Brüder
Via del Boschetto 77/a und 148
E’Stile Bookstore Srl
Via Chiana 15
Sermoneta Gloves
Piazza di Spagna 61
Salvatore Ferragamo
Via dei Condotti 73
Bulgari
Via dei Condotti 10
Max Mara
Via dei Condotti 17
Giorgio Armani Retail
Via dei Condotti 77
Biagiotti Laura Abbigliamento Vendita
Via Mario de’ Fiori 26
American Apparel
Via dei Serpenti 155
Fendi
Largo Goldoni 420
Mas
Via dello Statuto 11
Miu Miu
Via del Babuino 91
H&M
Via del Corso 511
#
-
( EUR Magliana
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5
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,
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Die Karte zum Mitnehmen:
Tipps und Adressen auf einen Blick
4
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Service
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5
7
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Cinecittà
27
11
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10
25
9
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Lufthansa Tipp
Lufthansa bietet 84 Flüge pro Woche von Deutschland nach Rom.
12
Von Frankfurt aus geht es sechsmal täglich los, München fliegt fünfmal am
8
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Cristina Causone, 33, International Airline Professional
Nach der Landung in Fiumicino bekommen Sie den ersten guten Kaffee bei
Vacanze Romane gleich nach der Gepäckausgabe. Und Sie sollten Rom
nicht verlassen, ohne das Arancino probiert zu haben, eine sizilianische
Reisspezialität, am besten bei Antica Focacceria S. Francesco direkt nach
dem Sicherheitscheck.
72
Lufthansa woman’s world 4/2011
14
Illustration: Thomas Escher
Airport Tipp
#
5
&& nach Rom.
#(
Tag den Flughafen Fiumicino an, aus Düsseldorf kommt man täglich einmal
16
24
26
1
73
Worüber man spricht
Abschied
Das letzte Wort ...
AU S S E R G EWÖ H N L I C H E
VERGEHEN
Wer könnte besser Auskunft geben über die Stadt als einer, der sie
ständig erkundet? Taxifahrer Emiliano, 42, über seine Heimat
A B E R
IMMER
W I R
U M
VIEL
W E R D E N
D I E
Z E I T
ZU
M O M E NTE
SCHNELL.
A L L E S
T U N ,
A N Z U H A LT E N .
Ein Tag in Rom startet
mit …
… „cornetto e cappuccino“, einem Croissant und
einem Cappuccino in
einer Bar. Dann fahre ich
weiter in die Zentrale, um
das Taxi zu holen. Doch
bevor es auf die Straße
geht, wird erst über
Fußball diskutiert und das
Spiel vom Vorabend auseinandergenommen –
erst dann kann der Arbeitstag beginnen.
Ein Tag in Rom endet
mit …
… einer letzten Tour des
Tages, die mich, so hoffe
ich, schon fast nach Hause bringt, damit ich mich
so schnell wie möglich zu
meiner Familie an den
gedeckten Tisch setzen
kann.
Was ich an Rom liebe …
… sind die Ruinen, die
Monumente, die Architektur der „Urbe“, so nennen wir Römer unsere
Stadt. Auch nach all den
Jahren genieße ich all
das jeden Tag aufs Neue.
WENN
SIE
SICH
E N T S C H E I D E N
A
Das Schönste an Rom …
M B I E N T E
,
,
FÜR
S O N D E R N
L E I D E N S C H A F T L I C H E N
… ist die Stadt bei Nacht.
Es gibt nichts Schöneres.
A U G E N
A
A B L E S E N
U G E N B L I C K
Z U
74
Fotos: Francesco Vezzola
… ist der Verkehr! Das ist
bei meinem Beruf wahrscheinlich offensichtlich.
Aber das ist hier wirklich
unglaublich.
M
U N D
I E
S I E
500
N I C H T
RELAIS
N U R
B E G E G N E N
E N S C H E N
S I C H
E I N E M
&
UNSERER
S
E N T D E C K E N
RELAIS
Was ich an Rom hasse …
EINES
U M
,
D I E
A L L E
E I N Z I G A R T I G E N
I H N E N
D
M
CHÂTEAUX.
.COM
J E D E N
O M E N T
C H ÂT E AU X- H ÄU S E R
A U S S E R G E W Ö H N L I C H E S
A U C H
E TA I L S
Ü B E R A L L A U F D E R W E LT, E I N Z I G A R T I G A U F D E R W E LT.
W W W. R E L A I S C H AT E A U X
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&
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V O R
W U N S C H
K Ü M M E R N
W E R D E N
,
A L L E M
V O N
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D E N
J E D E N
L A S S E N
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