Hellweger Anzeiger, Ausgabe: HA Unna, vom: Freitag, 29. April 2016

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Hellweger Anzeiger, Ausgabe: HA Unna, vom: Freitag, 29. April 2016
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Freitag, 29. April 2016
Im Verein sind alle gleich
Viele neue Talente und enthusiastische junge Menschen bereichern die Sportvereine des Kreises. Die Verstärkung wird allenthalben mit Wohlwollen betrachtet, zumal eine Teilnahme am Vereinsleben die Integration in die Gesellschaft erheblich erleichtert. „Herzlich willkommen“, steht groß über der Vereinsarbeit.
Das betont nun auch der SV Langschede in einem offenen Brief und nutzt die Gelegenheit dazu, zu verdeutlichen, dass für alle dieselben Regeln gelten.
Kreis Unna. „Das große Willkommen, das land“. Dieser Verantwortung stelle man
über allem steht, ist uns am allerwichtigsten“, sagt Marcus Gerke. Der 1. Vorsitzende des SV Langschede hat gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern lange
überlegt und sich dann dazu entschlossen, einen offenen Brief mit dem Titel
„Flüchtlinge beim SV Langschede“ zu
verfassen. Der SVL als großer Sportverein
im Fröndenberger Westen betont darin
seine soziale Verantwortung. Der Verein
sei Teil des Freizeitangebotes der Stadt
und „aus Überzeugung und der Historie
heraus offen für alle Sportler, egal welchen Alters, welcher sozialen Herkunft und aus
welchem
Herkunfts-
sich seit vielen Jahren, daher sei die Integration neuer Sportler ein Anliegen und
auch gute Gewohnheit.
Im SV Langschede, wie in so vielen
Vereinen im Kreis Unna, treiben Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich miteinander Sport. Das Thema „Integration“ als Problem stellte sich nie. Seien es eigene portugiesische Mannschaften in den 80ern, italienische und türkische Gastarbeiter in den 60ern und 70ern, Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien und den Balkan in den
90er- und 2000er-Jahren: „Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede – alles nicht
wirklich wichtig bei unserem so schönen,
einfachen Spiel. Wir leben Integration als
Mannschaftssportler und reden nicht allzu viel darüber“, heißt es beim SVL.
Dass sich dieses nun in der
aktuellen Flücht-
lingssituation fortsetzt, sei demnach nur
folgerichtig.
Inzwischen spielen mehr als zehn
Flüchtlinge in den verschiedenen Mannschaften des SVL, immer wieder gibt es
Anfragen, ob neue Flüchtlinge an Training und Spiel teilnehmen können. „Natürlich, gern“, sei die immer gleiche Antwort, sagt Vorsitzender Gerke. Dies ganz
deutlich zu formulieren, sei das Hauptanliegen des offenen Briefes gewesen. Im
gleichen Atemzug jedoch auch darauf
hinzuweisen, dass es nicht nur auf dem
Spielfeld Regeln gibt, sondern auch in
den Vereinen, sei ebenso folgerichtig.
„Das sind ja jetzt keine Hürden, die wir
uns ausgedacht haben, sondern einfach
ein paar Punkte, die sich mit der Zeit ergeben haben, aus Erfahrungen, die wir
gemacht haben“, erklärt Gerke. Grundsätzlich gelten ohnehin für jeden Interessenten am Verein dieselben Regeln. Ein
Überblick findet sich auf dieser Seite.
Ausrüstung
Die meisten Mannschaftssportarten können ohne größere Investitionen in spezielle
Ausrüstung betrieben werden. Dennoch brauchen die
Spieler zum Beispiel zum
Fußballspielen ein Mindestmaß an Ausstattung. Die Vereine bitten in diesem Zusam-
menhang um Verständnis, dass sie nicht in
unbeschränktem
Maß Ausstattung
vorhalten können.
Grundausstattung (am Beispiel Fußball)
Abreise
Die Vereine bitten darum, dass diejenige Person, welche auch die Anmeldung beim Verein vornimmt, ebenfalls abklärt, wie
der Spieler zum Training und
danach wieder in seine Un-
terkunft
kommt.
Viele
Sportstätten lassen sich mit
öffentlichen Verkehrsmitteln
gut erreichen, es ist nicht davon auszugehen, dass die
Vereine einen regulären Fahrdienst anbieten.
Notwendige Infos
Jeder Trainierende wird zentral in der Geschäftsstelle registriert. Daher sind folgende Angaben zwingend notwendig: Name, Vorname,
Nationalität, Geburtsdatum,
Unterkunftsadresse, idealerweise eine Kopie des Passes
sowie Namen und Kontaktdaten der betreuenden Person für eventuelle Rückfragen.
Betreuung am Anfang
Besonders für die ersten Trainingseinheiten bitten die Vereine darum, dass bei Jugendlichen ein betreuender Verantwortlicher während der Trainingseinheiten anwesend und
für den Übungsleiter ansprech-
bar ist, um gerade in der neuen
Situation auch für die jungen
Menschen selbst ein Festhaltepunkt zu sein. Ansonsten könne eine Teilnahme von Kindern
und Jugendlichen leider nicht
zugelassen werden.
Versicherung
Besonders wichtig ist es,
vorab zu klären, wie der
Interessent krankenversichert ist. Die Vereine können keine Verantwortung
für nicht krankenversicherte Spieler übernehmen. Das Verletzungsrisi-
ko ist zwar gering, aber im
Fall der Fälle sollte die Versicherungsfrage vorab geklärt sein. Die Übungsleiter sind angehalten, die
Betreuungspersonen
vor
dem Training danach zu
fragen.
Anmeldung
Eine Teilnahme am
Trainingsbetrieb ist vorab mit dem Vereinsvorstand oder der Jugendleitung abzustimmen.
Die jeweiligen Kontaktdaten finden sich auf
den Internetseiten der
Vereine. Dadurch wissen die Verantwortlichen im Vorfeld Bescheid und können sich
auf die neuen Mittrainierenden einstellen.
Foto: PhotographyByMK - Fotolia
An- und
Sportoberteil
Sporthose
Schienbeinschoner
Fußballschuhe (keine einfachen Turnschuhe! Damit gibt es
ein erhebliches Verletzungsrisiko)
Duschzeug und ein Handtuch
Persönlich erstellt für: Klaus Stindt
Kreis Unna

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