9-Monatsbericht-1999

Transcrição

9-Monatsbericht-1999
Z W I S C H E N B E R I C H T J A N . – S E P T. 9 9
Beate Uhse
HIGHLIGHTS
- Erfolgreiche Akquisitionen und Joint Ventures
- Umsatzanstieg um 46 % auf 164,6 Mio. DM
- Ergebnisplus (DVFA/SG) von 134 % auf 12,8 Mio. DM
- Alle Geschäftsbereiche verbessert
- Auszeichnung auf der Venus-Erotikmesse
Dem Börsengang folgen planmäßig die Akquisitionen
Nach dem herausragenden Ereignis des ersten Halbjahres, dem
Börsengang, der in den Medien eine ungewöhnlich starke
Resonanz hervorrief, beruhigte sich der Kurs der Beate Uhse AG
nach zum Teil sehr starken Ausschlägen und fand im Bereich
um 20 Euro einen soliden Basiswert. Dies entspricht fast einer
Verdreifachung des Emissionskurses von 7,20 Euro.
Das dritte Quartal war geprägt von Verhandlungen mit verschiedenen Eigentümern von Einzelhandels-, Großhandels- und
Versandhäusern im Raum Benelux. Mit Wirkung zum 30. 6. 1999
wurde der internationale Erotikversand Pabo b.v. mit Sitz in
Walsoorden, Niederlande, erworben. Pabo hat Geschäftsaktivitäten in Holland, Belgien, Frankreich, England und Österreich. Das
Unternehmen erwartet für 1999 einen Umsatz von ca. 45 Mio. DM.
Die Ergebnissituation ist sehr zufriedenstellend. Neben Pabo
wurde zum 1. 10. 1999 die niederländisch-belgische Einzelhandelskette Sandereijn erworben.
Da die Erwerbskosten für die o. g. Akquisitionen 10 % des
Grundkapitals der Beate Uhse AG von 42 Mio. Euro übersteigen,
bedarf es zum Wirksamwerden der geschlossenen Verträge nach
§ 52 Abs. 3 AktG der Zustimmung der Hauptversammlung der
Beate Uhse AG. Aus diesem Grunde planen die Organe der
Gesellschaft die Durchführung einer außerordentlichen
Hauptversammlung, um die Erwerbe formal zu beschließen.
Bis zu einem positiven Entscheid schlagen sich die Umsätze und
Erträge der erworbenen Gesellschaften nicht in den Konzernzahlen der Beate Uhse AG nieder.
Entwicklung
Die Beate Uhse AG weist eine durchgängig positive Entwicklung
in ihren Einzel-, Versand-, Großhandels- und MultimediaAktivitäten aus. Im Mittelpunkt der Expansionsstrategie stehen
die internationalen Aktivitäten und der Geschäftsbereich Multimedia mit Audiotex und Internet. Im Einzelhandel wurde das
kontrollierte Wachstum fortgesetzt. In Köln kam ein weiterer
eigener Shop hinzu und im Lizenzgeschäft Inland weitere 5
Shops. Im Lizenzgeschäft Ausland wurden insgesamt 3 Läden in
Jona und Fribourg (Schweiz) und in Meran (Italien) eröffnet.
Die im Versandhandel im ersten Halbjahr vollzogene positive
Trendwende setzte sich fort. Der Umsatz stieg im Vergleich zum
9-Monats-Vorjahreszeitraum um knapp 7 %. Ein weiterer Anstieg
ist durch die kürzlich gemeldete Eröffnung des weltweit ersten
live betreuten Cybershops, chat@shop, der Beate Uhse AG zu
erwarten. Damit können Kunden wählen, ob sie den im Sinne des
e-commerce betriebenen Online-Shop mit oder ohne persönliche
Assistenz besuchen wollen. Die gut angelaufenen Umsätze dieser
neuen Shop-Variante zeigen bereits, dass der Durchschnittsumsatz pro Kunde durch Beratung deutlich erhöht werden kann.
Die Mitte 1998 zu 50 % übernommene Großhandelstochter ZBF
befindet sich nach den deutlichen Sanierungsschritten der vergangenen Monate auf dem Wege der Besserung.
Die Beate Uhse AG hat sich entschieden, noch tiefer gehende
Maßnahmen einzuleiten als ursprünglich geplant. Die Erfolge
dieser Umstrukturierungen werden sich ab Mitte des Jahres
2000 deutlich positiv bemerkbar machen. ZBF weist zum
30. 9. 1999 ein ausgeglichenes Ergebnis aus. Der Umsatz liegt
geringfügig über dem des Vorjahreszeitraums.
Der Multimedia-Bereich entwickelt sich weiter sehr erfreulich
und liegt im Trend der hohen Erwartungen. Der Umsatz ist um
69 % gestiegen, und das Ergebnis liegt um 57 % über den
vergleichbaren Daten des Vorjahres, die allerdings in den
konsolidierten Zahlen des Konzerns im Vorjahr noch nicht ihren
Niederschlag fanden, da der Erwerb der aktuellen Information
erst mit Wirkung zum 1. 10. 1998 erfolgte. Im Berichtszeitraum
wurde ein Vertrag mit T-Online verhandelt und per 1. 10. 1999
positiv abgeschlossen. Die Vereinbarung eröffnet der Beate Uhse
Tochter COM Online exklusiv ein Erotik-Portalfenster auf der
Eingangsseite des meistgenutzten deutschen Online-Providers.
Die Gesellschaft entwickelt derzeit neue interessante Unterhaltungsseiten und Online-Aktivitäten im erotischen und nichterotischen Bereich. Darüber hinaus sind die Vorbereitungen
angelaufen, die neuen Benelux-Töchter mit Online-Shops unter
dem dort bestens eingeführten Versandhausnamen Pabo zu
versorgen. Sie werden kurzfristig ans Netz gehen“ und können
”
sicher zusätzliche Umsätze und Erträge generieren. Ebenso dient
der Pabo Versandhauskatalog als kostenlose Werbeplattform.
Hier wird die gesamte erotische Internet-Dienstleistungspalette
der Beate Uhse AG den neu hinzugewonnenen Regionen Holland,
Belgien, Frankreich und England zugänglich gemacht.
Umsatz
Der Beate Uhse Konzern hat in den ersten 9 Monaten mit
164,6 Mio. DM 46 % mehr umgesetzt als im gleichen Zeitraum des
Vorjahres. Alle Geschäftsbereiche konnten zu diesem Wachstum
beitragen. Besonders erfreulich entwickelt haben sich der
Einzelhandel (+14 %) und der Bereich Multimedia (+69 %). Das
hochprofitable Multimedia-Segment konnte damit den Anteil am
Konzernumsatz von 7 % (31. 12. 1998) auf knapp 25 % steigern.
Ertrag
Das bereinigte Ergebnis nach Steuern (gemäß DVFA/SG) erreichte
in den ersten 9 Monaten 12,8 Mio. DM. Im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres waren es 5,5 Mio. DM. Das Ergebnis vor Steuern
verdoppelte sich nahezu von 6,3 Mio. DM auf 11,7 Mio. DM.
Es wurde von den einmaligen Aufwendungen des Börsengangs
und Vorkosten der noch nicht in die Konsolidierung einbezogenen neu erworbenen niederländischen Unternehmen in Höhe
von 9,2 Mio. DM belastet. Im Rahmen der negativen Korrekturposten des DVFA/SG-Ergebnisses wurden ferner GoodwillAbschreibungen berücksichtigt, die durch Verrechnung der
Firmenwerte mit Kapitalrücklagen in der eigentlichen G&V nicht
mehr zum Tragen kommen.
Beate Uhse
B E R I C H T Ü B E R D I E Z E I T V O N J A N . B I S S E P T. 9 9
Umsatzentwicklung
Online-Shopping 1999
pro Monat in TDM
807
640
476
405
438 467
517
687
557
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep.
135 Mio. Gulden aus steuerlichen Gründen eine niederländische
Zwischenholding, die Pertusa b.v., erworben, die wiederum die
Übernahmen tätigt. Die Pertusa b.v. wird umbenannt in Beate
Uhse b.v.. Sie wird mittelfristig sämtliche Aktivitäten der Gruppe
in den Niederlanden umfassen. Die Bilanz der Pertusa b.v. weist
auf der Aktivseite beinahe ausschließlich liquide Mittel aus und
auf der Passivseite ausschließlich Eigenkapitalpositionen, es
handelt sich hierbei somit um eine reine Finanzierungsholding.
Der Erwerb der Holdinggesellschaft schlägt sich in der Bilanz der
Beate Uhse AG in den Finanzanlagen nieder. Der leichte Anstieg
der Vorräte gegenüber dem 31. 12. 1998 weist auf die Bevorratung
des Herbstgeschäfts hin. Der Anstieg der Forderungen reflektiert
das insgesamt höhere Geschäftsvolumen. Die Gesellschaft verfügt derzeit über knapp 40 Mio. DM liquide Mittel.
Aussichten
Mitarbeiter
Die Zahl der Mitarbeiter im Beate Uhse Konzern ist seit dem
30. 9. 1998 durch Neukonsolidierungen zum 1. 1. 1999 zunächst
angestiegen und reduzierte sich dann allerdings durch saisonale
Schwankung insgesamt um 12 Mitarbeiter von 704 auf 692.
Investitionen
Die Investitionen lagen in den ersten 9 Monaten bei 8,7 Mio. DM.
Bedeutendste Investitionsprojekte waren im Einzelhandel
(3,7 Mio. DM) und Multimedia-Bereich (3,1 Mio. DM). Auf Anschaffung von Gebäuden und Investitionen in Gebäude entfielen
1,8 Mio. DM und auf Film- und Softwarerechte 1,1 Mio. DM.
Der weitaus größte Betrag floss wie in der Vergangenheit in die
Ausstattung der Einzelhandelsgeschäfte mit ca. 3 Mio. DM.
Umsatz 3/98 zu
3/99 in Mio. DM
Bereinigtes Ergebnis
nach DFVA/SG 3/98 zu
3/99 in Mio. DM
164,6
12,8
112,9
5,5
98
99
98
99
Die Beate Uhse AG wird die eingeschlagene internationale Wachstumsstrategie konsequent fortsetzen. Die 9-Monats-Zahlen belegen, dass sich das Unternehmen insgesamt auf der Zielgeraden
der Erwartungen für 1999 befindet, auch wenn nicht alle Einzelsegmente ihre Zielsetzung erfüllen (z. B. Großhandel). Die getätigten Investitionen und Aufwendungen sowie die Akquisitionskosten tragen dazu bei, den europaweit größten Erotik-Konzern
fit für das nächste Jahrtausend zu machen. Derzeit laufen weitere Verhandlungen zur Übernahme eines europäischen
Großhandels aus dem Nahbereich der bereits getätigten niederländisch-belgischen Akquisitionen. Mit australischen Partnern
wurde eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit auf dem
australischen Multimediamarkt geschlossen und eine gemeinsame Gesellschaft gegründet. Sobald die Gesellschaft gut im
Markt etabliert ist, soll sie an der australischen Börse eingeführt
werden. Ein ähnliches Projekt ist in der Entwicklung für den
skandinavischen Markt. Die Multimedia-Division unterstützt die
internationale Expansion durch Erweiterung ihrer Anwendungen
in die jeweiligen Länder. Die Transformation der bestehenden
Dienste vom heimatlichen Computerzentrum aus bedarf in der
Regel nur der Sprachanpassung und der Ausrichtung auf ggf.
andere gesetzliche Regelungen. Damit ist der Bereich der neuen
Medien im Konzern ein zukunftsorientierter Schlüsselbereich,
der nahezu alle Akquisitionen mit den modernen Komponenten
der multimedialen Welt verknüpft und so zu einem überproportionalen Wachstum und Erfolg beiträgt.
Als brandaktuelles Highlight von der diesjährigen Venus-Erotikmesse in Berlin, Anfang November 1999, ist zu vermelden, dass
die Beate Uhse AG mit der goldenen Venus als Company of the
”
year“ ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung wird jährlich an
die Gesellschaft verliehen, die das Image der Branche durch ihre
unternehmerischen Leistungen wesentlich gefördert hat. Der in
diesem Jahr neu gestaltete Messeauftritt der Beate Uhse
Gruppe fand darüber hinaus große Beachtung. Die Ergebnisse der
Messe bezeichnete der Vorstand mit mehr als zufriedenstellend.
Bilanz
Termine
Die Eigenkapitalquote stieg durch den Börsengang von 36 % auf
knapp 80 %. Eigenkapital und entsprechend die Bilanzsumme
stiegen durch die Kapitalerhöhungen im 1. Quartal und im
Rahmen des Börsengangs um insgesamt ca. 130 Mio. DM. Im
Rahmen der Akquisition der niederländisch-belgischen Gruppe
hat die Beate Uhse AG von der niederländischen ING Bank für
7. 12. 1999
Mitte Januar
Februar/Anfang März
Ende März 2000
6. 6. 2000
Präsentation auf der
German MidCap Conference
a. o. Hauptversammlung
vorläufige Abschlusszahlen 1999
Bilanzpressekonferenz
Hauptversammlung
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
sonst. Erlöse
Gesamtleistung
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
sonst. Aufwand
Zinsergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern
Ergebnis nach Steuern
DVFA-Korrektur
DVFA-Ergebnis
Jan.-Sep. 1999
Jan.-Sep. 1998
TDM
TDM
164.566
8.136
172.702
52.633
33.070
7.317
68.288
308
11.702
–2.878
8.824
4.015
12.839
112.850
4.809
117.659
41.848
21.170
5.530
41.775
–1.056
6.280
–785
5.495
–
5.495
Bilanz
30. 9. 1999
31. 12. 1998
30. 9. 1999
31. 12. 1998
TDM
TDM
TDM
TDM
Immaterielles AV
Sachanlagen
Finanzanlagen
3.103
31.799
123.537
32.571
30.708
1.856
Grundkapital
Kap.Rückl./Gewinn
82.145
135.095
48.000
3.426
Anlagevermögen
158.439
65.135
Eigenkapital
217.240
51.426
31.886
39.193
38.017
9.094
27.358
35.504
6.616
9.683
Sonderposten
Rückstellungen
Verb. Bank
Verb. Sonst.
RAP
114
15.101
32.130
12.044
–
146
28.077
51.357
13.286
4
276.629
144.296
276.629
144.296
Vorräte
Forderungen
Kassenbestand
RAP
Aktiva
Passiva
Cashflow
Jan.-Sep. 1999
1998 (12 Monate)
8.692
7.317
226
4.024
10.209
1.038
16.235
15.271
–22.076
–26.720
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Cashflow aus Finanzierung
–5.841
–130.492
167.734
–11.449
–60.832
69.267
Abnahme/Zunahme liquider Mittel
31.401
–3.014
Jahresüberschuss
Abschreibungen
sonstige Berichtigungen
Cashflow
Abnahme/Zunahme Aktiva/Passiva
Beate Uhse
Beate Uhse AG · Gutenbergstraße 12 · 24941 Flensburg · www.beate-uhse.de