Pressemitteilung - Staatliche Museen zu Berlin

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Pressemitteilung - Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, den 13.1.2016
GENERALDIREKTION
PRESSE – KOMMUNIKATION – SPONSORING
PRESSEMITTEILUNG
Vorderasiatisches Museum – Staatliche Museen zu Berlin
Pergamonmuseum, Museumsinsel Berlin
Bodestraße, 10178 Berlin
Öffnungszeiten: Mo – So 10 – 18 Uhr, Do bis 20 Uhr
800.000 Euro für die Babylon-Forschung
des Vorderasiatischen Museums
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die systematische
Erfassung und Erschließung der Babylon-Sammlung des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin. In einem Pilotprojekt
werden tausende Objekte und Archivdokumente systematisch erfasst und
für die Forschung aufbereitet.
Stauffenbergstraße 41
10785 Berlin
MECHTILD KRONENBERG
REFERATSLEITUNG
MARKUS FARR
PRESSEREFERENT
Telefon: +49 30 266 42 3402
Telefax: +49 30 266 42 3409
[email protected]
www.smb.museum/presse
Babylon war eine der bedeutendsten Städte des Altertums. Das Vorderasiatische Museum nennt eine der weltweit größten und bedeutendsten
Sammlungen zur Kulturgeschichte der Metropole sein Eigen. Die Bestände, die sich seit 1927 in Berlin befinden, sind allerdings bislang nur unzureichend erschlossen. Unabdingbare Voraussetzung für die zukünftige
wissenschaftliche Erforschung dieser Bestände bildet daher ihre systematische sammlungstechnische Strukturierung.
Im Rahmen eines von der DFG finanzierten, innovativen Forschungsprojekts unterziehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Vorderasiatischen Museums sowie des Instituts für Altorientalistik der Freien
Universität Berlin die umfangreichen Sammlungsbestände einer eingehenden Analyse. Tausende von archäologischen Objekten aus drei Jahrtausenden, darunter mit Keilschrift beschriebene Tontafeln, Alltagskeramik und Schmuck, sowie die zugehörige Grabungs- und Sammlungsdokumentation werden dabei nach Fundzusammenhängen strukturiert und
für die altertumswissenschaftliche Grundlagenforschung erschlossen. Mit
dem Projekt soll die wissenschaftliche Voraussetzung für längerfristig angelegte und international vernetzte Forschungsvorhaben zur Kulturgeschichte des antiken Babylons geschaffen werden.
Die Babylon-Sammlung des Vorderasiatischen Museums befindet sich
aufgrund von Fundteilungsvereinbarungen in Berlin. Die Objekte wurden
zwischen 1899 und 1927 im Rahmen regulärer archäologischer Grabungen unter der Leitung von Robert Koldewey gefunden. Darüber hinaus ist
ein großer Teil der Grabungs- und Inventarisierungsdokumentation erhalten. Zu den Archivalien gehören Fotografien, Packlisten, Karten, Teilnachlässe der Ausgräber und Architekturpläne. Sie werden im Vorderasiatischen Museum und im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin
sowie im Archiv der Deutschen Orient-Gesellschaft aufbewahrt.
Das Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung /
Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken,
Persönlichkeitsrechte).
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Diese einzigartige Kombination aus Funden und besonders umfangreich
erhaltenen Grabungsdokumenten bietet die Chance, die archäologischen
Objekte nach vielfältigen kulturgeschichtlichen Aspekten zu erschließen,
sowie die „Biographien“ der Artefakte bis in die Gegenwart im Detail zu
rekonstruieren: „Unser Ziel ist, alle Informationen, die Auskunft über den
Weg der Objekte von ihrer Herstellung bis zu ihrem heutigen Aufbewahrungsort im Museum geben, zu sammeln und zu strukturieren. Unsere
Babylon-Forschung ist damit auch immer Provenienzforschung und ein
Beitrag zur Sammlungsgeschichte“, sagt Markus Hilgert, der Direktor des
Vorderasiatischen Museums, der gemeinsam mit Eva Cancik-Kirschbaum
(Freie Universität Berlin) das neue Projekt leitet.
Im Rahmen des Projektes werden in einer ersten Phase sämtliche Funde
und Archivalien systematisch erschlossen und digital erfasst. In Verbindung damit werden Fallstudien zu typischen Fundstrukturen sowie zu
Möglichkeiten der Präsentation der Forschung im musealen Kontext
durchgeführt.
GENERALDIREKTION
PRESSE – KOMMUNIKATION – SPONSORING
Stauffenbergstraße 41
10785 Berlin
MECHTILD KRONENBERG
REFERATSLEITUNG
MARKUS FARR
PRESSEREFERENT
Telefon: +49 30 266 42 3402
Telefax: +49 30 266 42 3409
[email protected]
www.smb.museum/presse
Das neue Forschungsvorhaben soll weiterhin dazu dienen, eine Vernetzung der künftigen Babylon-Forschung des Vorderasiatischen Museums
mit den Babylon-Sammlungen in Bagdad und Istanbul vorzubereiten.
Auch die Neupräsentation der Sammlung im Pergamonmuseum ab 2025
wird unmittelbar von den Projektergebnissen profitieren.
Koordinatoren des Projekts sind der Altorientalist Prof. Dr. Markus Hilgert,
Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin, sowie die Altorientalistin Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum von der
Freien Universität Berlin. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert
das Vorhaben mit insgesamt 841.600 Euro.
Das Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung /
Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken,
Persönlichkeitsrechte).
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