Sondernewsletter 2015 - Bunsen

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Sondernewsletter 2015 - Bunsen
Sondernewsletter
Verabschiedung
von Herrn Layer
Sondernewsletter zur Verabschiedung von Herrn Layer
Sehr geehrter Herr Layer,
10 Jahre arbeiteten und wirkten Sie am Bunsen-Gymnasium und haben sich während dieser
Zeit stark dafür eingesetzt, der Schule ihr heutiges Profil und ihre besondere Stellung in der
Heidelberger Schullandschaft zu geben. Unter Ihrer Führung wurde das Bunsen-Gymnasium zur Ganztagesschule, das Fach Französisch sowie der bilinguale Zug wurden zentrale
Standbeine. Darüber hinaus konnten durch Ihr Wirken alle schulischen Kompetenzbereiche
formuliert und strukturiert, die Fremdevaluation erfolgreich durchgeführt und innovative
Schritte unternommen werden, um den stetig wachsenden Anforderungen an das System
Schule zu entsprechen.
Wir danken Ihnen für Ihr Engagement und Ihre Einsatzbereitschaft, für Ihre Unterstützung
und Rückendeckung bei schwierigen Gesprächen mit Eltern und Schülern und Ihr stets
offenes Ohr für unsere Belange.
Für Ihre berufliche Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute, vor allem Zufriedenheit und
Freude in Ihrem neuen Tätigkeitsfeld.
Das Kollegium des Bunsen-Gymnasiums
Titelblatt der Abizeitung 2009
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„Nur wer sich ändert,
bleibt sich treu“
Mit diesem Zitat von Wolf Biermann charakterisierte OStD Jürgen Layer seine Berufung
in das Amt als Vorsitzender des Landeslehreprüfungsamtes beim Regierungspräsidium Karlsruhe. Mit einer Feierstunde im
Festsaal der Johannisgemeinde Neuenheim
wurde er als Direktor des Bunsen-Gymnasiums Heidelberg verabschiedet. Ebenso verabschiedet wurde in diesem Rahmen auch
OStR’Verena Mechelk, die als stellvertretende Schulleiterin an das Helmholtz-Gymnasium wechselt.
In seiner Begrüßungsrede konnte der stellvertretende Schulleiter, StD Klaus-Dieter
Schwalbach eine illustre Schar von Ehrengästen begrüßen: Bürgermeister Gerner vom
Schulträger der Stadt Heidelberg, den Leiter
des Amts für Schule und Bildung Brühl,
OStD Siegfried Zedler als geschäftsführenden Schulleiter der Heidelberger Gymnasien, die Schuldekanin Dr. Beate Großklaus,
Rektoren/innen befreundeter Grund- und
Realschulen, Ilona Appel als erste Vorsitzende des Stadtteilvereins Neuenheim, die
Elternbeiratsvorsitzenden B. Loebl-Irmey
und C. Nestor sowie die Stadträte I. Spinnler
und Michael Eckert.
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StD Schwalbach dankte für 10 Jahre kollegiale Zusammenarbeit und die damit ausgeübte Verantwortung: „Sie haben sich um das
Bunsen-Gymnasium verdient abgemacht.“
Ehe es an der Reihe der Redner war, OStD
Jürgen Layer zu verabschieden, ergriff er
seinerseits das Wort, um OStR‘ Verena
Mechelk zu danken. 10 Jahre habe sie ihn an
der Schule begleitet und dabei wie er selbst
„eine kindliche Freude an Visionen und Ideen“ gezeigt. Neben vielen anderen Verdiensten akzentuierte er besonders zwei Aspekte:
Die Organisation der „Aktion Tagewerk“
habe Tatkraft und Organisationstalent bewiesen und bei der Konzeptionsfortbildung
für den Ausbau des Bunsen-Gymnasiums
zum ersten Heidelberger Ganztagesgymnasium seien auch die späteren Strukturen
gelegt worden. Mit der Stundenplanarbeit,
der Betreuung von Referendaren und Praktikanten sowie ihrer Tätigkeit als Dozentin
an der Musikhochschule Heidelberg/Mannheim und Lehrbeauftragte am Seminar
Heidelberg habe die Kollegin Vieles am
Bunsen bewirken können. Er dankte ihr
im Namen der Schule und wünschte ihr
am Helmholtz-Gymnasium eine glückliche
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und fürsorgliche Hand, um „Spielräume zu
nutzen und mitzuhelfen, die Heidelberger
Gymnasien“ zu unterstützen.
OStR‘ Verena Mechelk hatte aufgrund der
rasanten Geschwindigkeit, mit der Bgm.
Gerner die Rednerbühne stürmte, keine
Gelegenheit, direkt zu antworten. Das ist an
dieser Stelle nachgeholt. (s. Anhang S. 12)
Es war Bgm. Gerner, der als nächster Redner
den Dank des Schulträgers für das erfolgreiche Wirken von Jürgen Layer aussprach.
Schule heute müsse sich als Lokomotive
begreifen, müsse sich weiter entwickeln, um
auch hochgestellte Erwartungen zu erfüllen.
Hier habe Jürgen Layer mit sachbezogenen
Gesprächen dazu beigetragen. Für das neue
Amt wünschte er viel Glück bei der Ausbildung der zukünftigen Lehrkräfte.
„Du setzt diese Laufbahn bewusst und gewollt am Regierungspräsidium fort, so der
geschäftsführende Direktor OStD Siegfried
Zedler. Er betonte vor allem das Engagement und die Zusammenarbeit, die es so
vorher nicht gegeben habe. Mit einem kühnen Vergleich zu Buffalo Bill lobte er Layers
Pioniergeist, seine Entdeckungsfreude und
seinen Wagemut.
Dr. Beate Großklaus, Schuldekanin, stellte
besonders die humanistische Bildung, die
Neugier auf theologische Fragen und den
Maßstab, den der frühere Bunsendirektor
als Mensch angelegt habe: Sollte der nicht
hören, der das gepflanzt hat?“
Vom Personalrat ergriff neben anderen
Sandra Kosilek das Wort und beglückwünschte Jürgen Layer für „Säulen“, die er am
Bunsen aufgestellt habe: das Ganztagesgymnasium, den Einsatz für den Bili-Zug, den
Neubau der Naturwissenschaften mit Keller und die Mentorenwoche. Wichtig war
ihr auch zu erwähnen, in welcher Weise
er die Stärken von Kollegen und Kolleginnen erkannt und gefördert habe. „Also so
etwas wie „einen Lebensabschnittsgefährten“ bezeichnete die Elternbeiratsvorsitzende
B. Loebl-Irmey den zu verabschiedenden
Schulleiter. Hätte sie doch gedacht, „wir machen das hier gemeinsam fertig“. Gemeint
war damit die letzte Lateinklasse, die er unterrichtet hatte. Genau aus diesem Kreis kamen auch die drei Schulsprecher, die ihrem
„Lateinpauker“ expressis verbis dankten.
Letzter Laudator war der Vorsitzende des
Freundeskreises Jürgen Werner. Er betonte
vor allem den langen Atem Aktionen auf
den Weg zu bringen. Juristisch spitzbübisch
bemerkte er: „Der Täter kehrt an den Tatort
zurück.“
Zum Schluss ergriff Jürgen Layer das Wort
und stellte besonders die Veränderungen
am Bunsen-Gymnasium heraus, die von der
gesamten Schulgemeinde weiter entwickelt
werden müssten. Hier sehe er auch den hohen fachlichen Anspruch, den das Gymnasium weiter bieten müsse. Dieser Herzenssache müsse man treu bleiben, aber auch
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sen-Gymnasium. Hier wurde ihr Wirken bei
Studienfahrten, Seminarkursen, Konzerten,
Theateraufführungen und Projekten sowie
Wettbewerben dokumentiert. Der Personalrat schenkte eine old fashioned-Bibliothekslampe, die sie an die Zeit in der Unibibliothek erinnern soll und nun den Schreibtisch
im „Helmholtz“ schmückt Etliche Schüler
Stilvoll umrahmt wurde die Feier gesanglich
von den Kollegen/innen aus der Fachschaft
Musik sowie dem Streichorchester des Bunsen-Gymnasiums. Am Ende war die Reihe
der Gratulanten, darunter auch Ilona Appel
vom Stadtteilvereins Neuenheim, für beide
Pädagogen sehr lang, ehe es zum Empfang
in den Saal der Johannisgemeinde ging.
Claus Reske
die Bereitschaft haben etwas zu verändern.
Notwendig dafür eine „gute Schule und
gute Lehrer, die Verständnis für die Schüler
haben und die Liebe zu den Sachen, die sie
vermitteln sollen.“
Beide Geehrten bekamen Kunst zum Abschied geschenkt. OStD Layer hatte sich
einen „Geierhos“ gewünscht. Das Bild wurde ihm vom Personalrat überreicht. Verena
Mechelk erhielt eine Skulptur von Luise
Kött-Gärtner mit dem vielsagenden Titel
„Wer nicht wagt…“. Fachabteilungsleiter
Claus Reske übergab das Kunstwerk für
die Fachschaften Deutsch und Musik sowie ein Fotobuch über ihre Jahre am Bun-
und Schülerinnen, die über Jahre hinaus mit
beiden Kollegen verbunden waren, ließen es
sich nicht nehmen, sich persönlich zu verabschieden und Glück für die Zukunft zu
wünschen.
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Jürgen Layer
(eine Nachrede, alles andere als eine üble…)
Er war dann mal weg…..
Kaum hatte man sich aneinander gewöhnt, schon wieder Veränderung.
Jürgen Layer hat den Freundeskreis und dessen Arbeit geachtet und die damit verbundenen Möglichkeiten für das Bunsen-Gymnasium geschätzt. Es war ein Miteinander und
miteinander hat man doch einiges auf die Beine gestellt. Das gemeinsame Wirken mit ihm
war immer zielstrebig und für unsere heutige Zeit erfrischend unkompliziert.
……..schon wieder Veränderung! Ja, und es ist gut so, denn auch diese wird wieder viele
neue Dinge, Wirkungsmöglichkeiten und Herausforderungen für den Freundeskreis
bringen.
Wir wünschen Herrn Jürgen Layer auch bei seiner neuen beruflichen Herausforderung
alles Gute, ungebrochene Tatkraft und einen langen und gesunden Atem.
Es war kein tränenreicher aber dennoch ein kleiner Abschied.
Er wird uns fehlen, ein klein wenig ………...
Jürgen Werner
(1. Vorsitzender Freundeskreis)
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Der Moment war vertraut
und doch verkehrt...
Ich stand da, wo ich in den letzten Jahren
immer gestanden bin, wenn ich den Abiturienten die Glückwünsche des Elternbeirats
überbringe. Und Herr Layer saß genau da,
wo er immer sitzt, wenn ich bei der Abi-Feier
mit meiner Rede dran bin. Nur dass ich IHM
diesmal die besten Wünsche des gesamten
Elternbeirats und somit auch der gesamten
Elternschaft zu überbringen hatte. Wir hätten ihn gerne noch eine Weile behalten. Das
war die Botschaft der Eltern. Aber natürlich
waren die guten Wünsche, die ich im Namen aller aussprechen wollte, nicht völlig
von persönlichen Erfahrungen loszulösen.
Als am Nachmittag des Dienstag, 9. September 2014, mein Telefon klingelte, hatte ich,
wie so oft, die Hand schon nach dem Koffer
ausgestreckt, um die Stadt zu verlassen. Irgendwie war es aber diesmal ein besonderes
Klingeln.
Am anderen Ende der Leitung war Herr
Layer, und brachte mich dazu, den Koffer
erst mal stehen zu lassen, mit seiner Bemerkung, dass es da etwas gebe, was er mir lieber persönlich sagen wollte, denn – und mit
diesem bedeutungsschweren Satz darf ich
ihn wörtlich zitieren – „ich bin seit gestern
nicht mehr da.“ Dienstag, 9. September 2014.
Seit gestern ist er nicht mehr da. Sagt er.
Es ist erstaunlich, wie viele Möglichkeiten
das menschliche Gehirn – in dem Fall meines
– in kurzer Zeit abtastet, um so einem Satz in
der gegebenen Situation Sinn zu verleihen.
Nachdem ich für den Ort, von dem aus der
Direktor in den ausklingenden großen Feri-
en den Anruf gerade tätigte, verschiedene
Hypothesen – darunter einsame Inseln,
außerirdische Sphären – abgescannt hatte,
konnte ich erst die banale Frage stellen: Was
ist denn passiert?
Und dann wurde klar, dass es ein ganz normaler Jobwechsel war, ein ganz normaler
Karrieresprung, mit einer Kurzfristigkeit,
die in der Branche auch nicht unnormal ist,
nur dass eben da, von wo aus der Wechsel
seinen Ursprung nahm, plötzlich jemand
fehlte, ganz persönlich fehlte, der immer ein
Fels im Gewusel des Schullebens gewesen
war.
So war dann auch neben der Erleichterung,
dass er NICHT auf eine einsame Insel geflohen waren, meine Reaktion sehr persönlich:
Herr Layer, habe ich gesagt, und ich habe
gedacht, wir machen das zusammen fertig.
Fertig – d.h. ich habe als völlig sicher angenommen, dass ICH vor ihm diese Schule
meiner Kinder verlassen würde.
Als es im Spätherbst 2014 um die Teilnahme
an dieser Feier ging, meinte ein engagierter
Elternbeiratskollege zu mir: Da musst Du
schon was sagen, er war ja sozusagen ein
Lebensabschnittsgefährte. ....
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Besser hätte er es nicht sagen können. Der
10jährige Bunsen-Abschnitt des Herrn
Layer, hat sich überschnitten mit meinem
Bunsen-Abschnitt und meinem nicht ganz
so langen, aber noch andauernden Elternbeirats-Abschnitt. Jeder der Elternvertreter
kann da seinen ganz persönlichen Layer-Abschnitt definieren. Und alle haben wir jetzt
die Erfahrung gemacht, dass sich diese Zeitabschnitte unseren Erwartungen entziehen
und sich immer erst dann definieren, wenn
der Abschnitt reif und die Zeit um ist.
Seit ein paar Jahren weiß ich, dass sich die
layer´sche und meine Bahn schon in einem
anderen Lebensabschnitt gekreuzt haben.
Seiner Abiturrede im Jahre 2009 konnte ich
entnehmen, dass er vor über 30 Jahren geraume Zeit in Aix-en-Provence verbracht hat,
und zwar unbekannterweise gleichzeitig mit
mir. Mir gefiel seither immer die Idee dass
wir mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann auf dem Cours Mirabeau aneinander
vorbeigelaufen sind, in jungen Versionen. In
einem Dokumentarfilm über die Lebensbahnen des jungen Altphilologen, der sich den
Traum vom Französischlernen erfüllt und
der etwas flippigen Anfangszwanzigerin
in der Lebenskrise, müsste man beim Filmen dieser vorbeilaufenden Begegnung die
Bewegung auf dem Cours verlangsamen,
unsere beiden Gestalten rot umranden und
sich fragen, wer denn hätte ahnen können,
dass einen Tages in einem anderen Abschnitt
die Kinder der Einen im fernen, mir damals
nicht bekannten Heidelberg auf eine Schule
gehen würden, die der Andere als Direktor
leitet.
Niemand hätte das geahnt.
Als Herr Layer dann 2009 im Gemeindesaal
der Johannes-Kirche von seiner Zeit in der
Provence und den sich im Laufe des Lebens
ändernden Lebenskonzepten sprach, saß
ich unter den stolzen Abiturienten-Eltern.
Ich horchte auf, als der Name der Stadt fiel.
Und konnte es kaum glauben, als er zudem
eine Jahreszahl nannte und einen polnischen
Freund namentlich zitierte. Wie viele junge
Polen mit genau diesem Namen hielten sich
wohl in jenem Jahr – lange vor der Wende – in Aix-en-Provence auf? Ich jedenfalls
kannte auch einen. Der ging in unserer WG
ein und aus, nachdem ein amerikanischer
Freund ihn eines Abends mitgebracht hatte.
Und wenn der uns nun eines Abends seinen
Freund Jürgen vorgestellt hätte? Unsere
Bahnen sind wirklich sehr dicht aneinander
vorbei verlaufen.
Noch weniger hätte ich mir damals auf dem
Cours Mirabeau vorstellen können, was
wir wirklich gemeinsam anstellen würden,
in diesem weit in der Ferne liegenden Bunsen-Abschnitt, von dem Moment an, als wir
nach vollzogener Elternbeirats-Wahl zum
ersten Mal einen „jour fixe“ vereinbart hatten, einen dieser Lebensabschnitts-Meilensteine .....
Herr Layer hatte zu Beginn seiner Bunsen-Zeit die Kinder mit Handschlag begrüßt,
welche 2012 die ersten G8-Abiturienten
werden sollten, in unsere gemeinsame Zeit
fielen die damit verbundenen Fragen – und
Ängste – der Eltern; es galt, ein Bistro zu
erhalten, das im Zuge von G8 nötig geworden war. Er hat mit sehr viel Energie und
Sachverstand verschiedene Monumente angelayert – darunter die 4 Leuchttürme, das
Bunsen-Forum und die epochemachenden
Bauarbeiten, denen wir gerade beiwohnen.
Unsere eigentliche Zusammenarbeit aber,
das war der Alltag, die Kommunikation
zwischen Eltern und Lehrern zum Wohle
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der Schüler, das ganze wichtige Kleinzeug,
in dem man sich hätte verheddern können,
gerade als jemand, die vom Cours Mirabeau
in eine ganz andere Richtung gelaufen war,
wäre die Arbeit nicht immer von seinem Verständnis für die Belange der Elternschaft, für
die Rolle der Elternbeiratsvorsitzenden und
wenn nötig einer gesunden Portion Humor
geprägt gewesen. Und deswegen hätte ich
es gern gesehen, wenn wir diesen Abschnitt
gemeinsam „fertig“ gemacht hätten.
Einen ganz besonderen Unterabschnitt hatte dieser Lebensabschnitt zudem noch. Die
Schüler, die im Schuljahr 2013/14 die 10a
waren und die dazugehörigen Eltern, darunter ich, haben ihn drei Jahre lang als Lehrer
erfahren, der sich vorgenommen hat, diese
jungen Menschen durch den dornigen Lebensabschnitt zu führen, der einen Bili-Schüler – hoffentlich – zum Latinum bringt. Das
war richtig toll. Und das waren wohl seine
letzten Schüler. Auch hier definiert sich der
Abschnitt wieder erst nach seiner Vollendung und lässt den erreichten Erfolg in einem besonderen Licht erscheinen.
Die Krönung dieses Schüler-Abschnitts
kommt dann im Frühsommer 2016. Denn
Herr Layer verspricht auf besagter Rednerbühne des Gemeindesaals am 18.12.2014,
dass er zur Abiturfeier seiner letzten Schüler
erscheinen werde.
Sagt´s und bringt das Spiel mit den Lebensabschnitten in eine neue Dimension, indem
er beim Rückzug von der Rednerbühne einen Tonträger hinterlässt, aus dem Hannes
Wader`s Stimme mit dem layer`schen Abschiedslied ertönt, das – natürlich rein zufälligerweise – vor ein paar Jahrzehnten mein
Pflichtstück im bayrischen Musikabitur war:
„Fremd bin ich eingezogen“ aus Schubert`s
„Winterreise“. Fremd zieh ich wieder aus
…..?
Nein, fremd ganz bestimmt nicht. Und das
mit dem „Auszug“ aus Lebensabschnitten
ist relativ, wie wir gesehen haben ……
Danke, Herr Layer, für die Zeit, den Abschnitt, das Latinum, die Erfahrung, die
gute Zusammenarbeit, Ihre hervorragende
Arbeit, und vollendeter Abschnitt hin oder
her .... es ist gut, zu wissen, dass Sie nicht aus
der Welt sind.
Alles Gute und auf Wiedersehen
Artikel in der RNZ v. 22.07.04
Beatrice Loebl-Irmey
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Artikel in der RNZ v. 23.12.14
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Ich danke an dieser Stelle für den Schatz an
Erfahrungen – die positiven und auch die
negativen – beides hat mich geprägt und
stark gemacht.
Ich danke für die Möglichkeiten, die mir das
Bunsen-Gymnasium geboten hat – neben
dem Einsatz in unterschiedlichen UnterIn den „Schriften von Accra“ von Paulo
richtssituationen waren da unzählige musiCoelho heißt es:
kalische Aufführungen, Theaterarbeit, Pro„Wer glaubt, dass Berge sich nicht ändern, irrt: jekte, Wettbewerbe – vieles davon war von
Denn sie sind aus Erdbeben entstanden, werden Erfolg gekrönt – aber alles hat mich innerlich
von Wind und Wetter geformt und verändern erfüllt.
sich mit jedem Tag – auch wenn wir es mit blo- Danke, dass ich die Chance bekommen habe,
ßem Auge nicht wahrnehmen können.
Schule ganz konkret mitzugestalten – dass
Wer glaubt, dass Bäume sich nicht verändern, ich auch hier mit ganzer Person gefordert
irrt ebenfalls. Sie müssen hinnehmen, dass sie war.
im Winter nackt und im Sommer bekleidet sind. Danke den Kolleginnen und Kollegen, die mit
Und sie wachsen ständig über sich hinaus – denn mir ehrlich, fair und motiviert zusammengedie Vögel und der Wind tragen ihre Samen in die arbeitet haben; danke den Schülerinnen und
ganze Welt.
Schülern, die meine Arbeit bereichert haben
Die Natur sagt uns: Ändere dich!“
– ohne die auch manch erfolgreiches Projekt
so nicht möglich gewesen wäre; danke den
Nach fast 17 Jahren am Bunsen-Gymnasium
unzähligen Eltern für hilfreiche Gespräche,
war es für mich Zeit mich auch nach außen
für ein Miteinander und die oft auch bestärhin zu verändern, die Lust auf Neues hat
kenden Worte für meine Arbeit.
immer mehr Gestalt angenommen und hat
mich auch schließlich auf einen neuen Weg Seit September stellt mich mein Weg vor
gebracht.
neue Herausforderungen: Ich überquere
„Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bei der Feier am 18. Dezember 2014 konnte
ich mich nur von einigen Kolleginnen und
Kollegen persönlich verabschieden, daher
diese Zeilen:
nun täglich den Neckar, betrete das Helmholtz-Gymnasium, an dem ich gebraucht
werde, in dem ich nun in meiner neuen
Position mitgestalte – ich bin in einer neuen
Schulgemeinschaft aufgenommen worden,
in der ich vom ersten Tag herzlich willkommen war.
Meine Tage sind schnelllebiger geworden,
die Wochen verfliegen regelrecht – aber es
ist eine spannende Zeit, angereichert mit
neuen Begegnungen, Erfahrungen und die
Möglichkeit Neues lernen zu dürfen und das
täglich – eine Chance, die mich sehr freut
und erfüllt.
Ihnen und euch danke für eine für mich
wichtige Zeit, alles Gute, Gesundheit und
allseits eine positive Haltung gegenüber
dem Leben und dem täglichen Tun.“
Verena Mechelk
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Lieber Herr Layer,
jetzt heißt es Abschiednehmen …
Wir, der Freundeskreis, danken Ihnen herzlich dafür, wie Sie sich für das Bunsen-Gymnasium engagiert haben.
In vielen Freundeskreis-Sitzungen arbeiteten wir in gutem Miteinander zusammen und brachten für die Schule viele Projekte auf den Weg,
die mit staatlichen Mitteln nicht finanziert worden wären.
In zehnjährigem Wirken haben Sie unsere Schule entscheidend geprägt und werden uns immer in bester Erinnerung bleiben.
Für Ihren weiteren Lebensweg wünschen wir Ihnen alles Gute und Gottes Segen!
Herzlichst
Angelika Wilsch und Dr. Reinhard Riese
für den Freundeskreis
Abschied nehmen bedeutet auch Neuanfang ...
Der größte Teil dieses Schuljahres ist schon vorüber. In dieser Zeit wurden die Geschicke der Schule vom kommissarischen Schulleiter
Klaus-Dieter Schwalbach zusammen mit seinem Team Sophia Gierock, Claus Reske und Georg Wilke hervorragend geleitet.
Die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis läuft in bewährter Weise weiter.
Dem Bunsen-Gymnasium wünschen wir für Herrn Layer einen würdigen Nachfolger.
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