Pressemitteilung - Kulturstiftung Trier
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Pressemitteilung - Kulturstiftung Trier
Pressemitteilung Trier, 31. März 2011 Trier zum Fühlen, Sehen und Begreifen Ansprechpartner Presse: Tina Arend Fon: 0651 / 82 6789-24 [email protected] Text und Fotos zum Download im Pressedienst www.agenturhaus.de Rubrik: Kultur Kulturstiftung Trier und Lions Club Trier übergeben Stadtmodell an Oberbürgermeister Klaus Jensen Auf Fingerkuppen durch die Trierer Innenstadt spazieren, die Gestaltung von Hauptmarkt oder Domfreihof ertasten, die Größenunterschiede zwischen Häusern und Kirchen aus neuer Perspektive erleben und ein Gefühl für Architektur und Stadtgeschichte spüren – dies wird auf einzigartige Weise durch das maßstabsgetreue Bronzerelief der Trierer Altstadt auf dem Kornmarkt möglich. Harry Thiele von der Kulturstiftung Trier und Ingo Becker vom Trierer Lions Club haben das Stadtmodell am Donnerstag als Schenkung an die Stadt Trier übergeben. „Wenn blinde Mitbürger mit ihren Händen fasziniert die Stadt ertasten, in der sie lange leben, aber die sie nie begreifen konnten, dann ist es jedes Mal wieder ein bewegender Moment für mich“, so der Künstler Egbert Broerken. Der ReliefStadtplan soll blinden – und natürlich auch sehenden – Trierern und Besuchern der Stadt einen greifbaren Eindruck von Straßen und Gebäuden vermitteln. Kleine Punkte in Blindenschrift geben Erläuterungen zu Kirchen, Bauten, Straßen und Plätzen. So können Sehbehinderte nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes ihre Stadt ertasten, erfahren und begreifen, sondern auch deren Dimensionen vollständig wahrnehmen. Weil das Tasten eine eigene Erkenntnisqualität hat, bietet es darüber hinaus neben dem künstlerischen Aspekt einen wichtigen Beitrag zur Integration der Mitbürger mit Sehbehinderung. Die bronzene Miniaturstadt eröffnet aber auch Trierern und Gästen der Stadt durch den ungewöhnlichen Blickwinkel ganz neue Perspektiven auf Trier. Dabei können sie nicht nur die baulichen Strukturen der Trierer Altstadt auf eine besondere Art und Weise erkunden, sondern auch mit einem oft vernachlässigten Sinn eine ganz besondere Entdeckungstour durch die älteste Stadt Deutschlands machen. Der Künstler des Trierer Stadtmodells, Bildhauer Egbert Broerken aus dem westfälischen Welver, ist spezialisiert auf Großplastiken für den öffentlichen Raum aus Stahl und Stein und bekannt für seine Stadtmodelle, die er bereits für mehrere deutsche Städte wie Münster oder Köln sowie in der Schweiz und in den Niederlanden entwickelt hat. Er arbeitet durchschnittlich ein dreiviertel Jahr an einem Projekt. Dafür fotografiert er zunächst alle Gebäude und Häuserzeilen und baut ein maßstabsgetreues architektonisches Modell. Um eine optimale Tastbarkeit der Modelle zu gewährleisten, erarbeitete Broerken mit Schülern und Lehrern der Westfälischen Blindenschule in Soest zusammen und entwickelte mit einer Kunstgießerei ein spezielles Verfahren für die filigranen Erläuterungen in Blindenschrift. Die Stadtmodelle, die der Bildhauer seit rund 20 Jahren anfertigt, entstehen im Wachsausschmelzverfahren, einer alten handwerklichen Kunst, die eine besondere Detailtreue des bronzenen Reliefs garantiert. Bis hin zum bildhauerischen Gestalten des passenden Natursteinsockels und der Installation des Kunstobjekts vor Ort begleitete Broerken die künstlerische Arbeit als Gesamtkonzeption selbst. Die Miniatur-Stadtansicht im Maßstab 1:650 wurde zu gleichen Teilen von der Kulturstiftung Trier und dem Lions Club Trier finanziert und soll das kulturelle Angebot der Stadt erweitern. Das Trierer Modell wurde von Oberbürgermeister Klaus Jensen freudig in Empfang genommen. Die Stadt Trier unterstützt das Projekt durch die Bereitstellung des Aufstellungsortes auf dem Kornmarkt und übernimmt die Pflege. Die Kulturstiftung Trier hat es sich zur Aufgabe gemacht, das einzigartige kulturhistorische Erbe der Stadt Trier zu fördern, zu pflegen und weiter zu entwickeln. Mit dem bronzenen Modell der Trierer Altstadt, gegossen in der Kunstgießerei Plein in Speicher, soll sowohl Trierer Bürgern wie Besuchern, Kindern und Erwachsenen eine spannende neue Perspektive auf die älteste Stadt Deutschlands geboten werden. (3.894 Zeichen mit Leerzeichen)