grüne rechner - MedIALINe.de

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grüne rechner - MedIALINe.de
FORSCHUNG & TECHNIK
ENERGIE
GRÜNE RECHNER
Klimaschutz, der das Portemonnaie schont: Computertechnik
umweltfreundlicher zu gestalten ist eines der großen CeBIT-Themen
Blauer Strom
Die Berliner Firma Strato betreibt ihr
Rechenzentrum (hier: Blick in einen
Server-Raum des Unternehmens) mit
Energie aus Wasserkraft
88
FOCUS 10/2008
M
Virtueller Treff
Videokonferenzen
(hier ein System
von Cisco) sparen
Reisekosten –
und CO2
Kohlendioxid-neutral
T-Systems versorgt ein Münchner Rechenzentrum teilweise mit einer Brennstoffzelle, die mit pflanzlichem Biogas arbeitet.
Dabei wird so viel CO2 freigesetzt, wie die
Pflanzen vorher aufgenommen haben
Fotos: action press, ecopix, W. Scheible, fotex.de
Problem Stand-by
Manches Elektrogerät schluckt im
Schlafmodus fast
so viel Energie
wie bei der Arbeit
anche Ideen sind zu schön, um zu
funktionieren: Allein die Startseite
des Suchgiganten Google schwarz zu
färben könnte weltweit jährlich 750 Megawattstunden Energie sparen, berechnete Anfang 2007 der Blogger Mark Ontkush. Schnell
entstanden Google-Alternativen wie Blackle.com, die Suchergebnisse weiß auf schwarz
zeigen. 750 Megawattstunden – das ist allerdings eine sehr geringe Strommenge, etwa der
Jahresverbrauch von 100 Deutschen. Und sparen kann nur, wer einen alten Röhrenmonitor
besitzt (wie ein Viertel aller Anwender).
Dass die Geschichte trotzdem weltweit aufgegriffen wurde, ist ein Beispiel für das zunehmend schlechte Gewissen der Branche, die
„Green IT“ zum Leitthema der diesjährigen
CeBIT erhoben hat (siehe auch Seite 150).
Die Informationstechnik stößt mit 600 Megatonnen mittlerweile ungefähr so viel Kohlendioxid aus wie die Luftfahrt – mit klarer Tendenz
nach oben. Das Beratungsunternehmen A. T.
Kearney schätzt, dass ohne Gegenmaßnahmen
allein in Deutschland die CO2-Emissionen der
Rechentechnik von 18 Megatonnen (2005) bis
2020 auf 31 Megatonnen steigen.
Der Zuwachs ergibt sich vor allem aus der
rasant zunehmenden Nutzung Internet-basierter Dienste, sowohl auf Verbraucherseite als
auch durch die Wirtschaft. Und er resultiert daraus, dass Computer enorm ineffizient arbeiten, wie Joseph Reger, Technikchef des Computerherstellers Fujitsu-Siemens, verdeutlicht:
Für einen Rechenvorgang müsse man 3000bis 5000-mal so viel Energie zuführen, wie die
Zustandsveränderung physikalisch benötige.
Natürlich steckt auch Eigennutz dahinter,
dass die Branche das Thema „Green IT“ gerade jetzt entdeckt. Dass, wie die Marktforscher von Gartner vorhersagen, „bis zum
Jahr 2010 70 Prozent aller Unternehmen den
Energie- und CO2-Verbrauch als den entscheidenden Aspekt beim Kauf von PC-Hardware
ansehen“, liegt eben auch an den wachsenden Energiepreisen. Firmen wie IBM, die jährlich eine Milliarde Dollar in diesem Bereich
investieren wollen, sehen genau darin ihre
Marktchancen. Dabei müssen Unternehmen
durchaus nicht gleich ihren kompletten Gerätepark austauschen.
Was sowieso keine gute Idee wäre: Auch
die Herstellung aller 2006 in Deutschland verkauften PCs hat die Atmosphäre mit 8,4 Megatonnen CO2 belastet, wie die Fachzeitschrift
„iX“ errechnete. Thomas Tauer, Spezialist für
Rechenzentren bei IBM, hebt vor allem eine
effiziente Kühlung als Hebel hervor – idealerweise „läge neben jedem Rechenzentrum ein
Schwimmbad“. Doch schon mit an den richtigen Stellen angebrachten Blenden und anderen schnellen Maßnahmen könne man
➜ CeBIT 2008
Die Computermesse findet vom 4. bis 9. März in
Hannover statt. Die Veranstalter erwarten 5500
Aussteller. Das „Green-ITVillage“ in Halle 9 befasst
sich speziell mit der Verbindung von Informationstechnik und Klimaschutz.
➜ Wochenende günstiger
Die Tageskarte kostet
38 Euro, am Wochenende
sind für 17 Euro ermäßigte
Tickets unter anderem
für Schüler erhältlich.
Google in Schwarz
Kuriose Idee: Mit einer
schwarzen Suchseite
Energie zu sparen funktioniert leider nur bei
Röhrenmonitoren, nicht
bei Flachbildschirmen
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PRODUKT-TIPPS
Welche „grünen“ Geräte die
„CHIP“-Redaktion empfiehlt
Fernseher
Philips 32PFL7762D Der
32-Zoll-Flachbild-TV braucht
100 Watt, 800 Euro
Sony+Samsung top, Nintendo+Philips Flop
Greenpeace beurteilt Elektronikhersteller danach,
ob sie in ihren Produkten toxische Chemikalien
verwenden und wie recyclingfreundlich sie sind
JVC LT-32A80SU 32-ZollDiagonale, 86 Watt, 600 Euro
Sharp Aquos LC-32 AD5E
Ebenfalls 32-Zoll-Diagonale,
157 Watt, 660 Euro
Kein Durchblick für Verbraucher
Joseph Reger, Technikchef beim PC-Hersteller
Fujitsu-Siemens, fordert klare Umweltsiegel
DVD-Recorder*
LG RH-278H Nur 0,1 Watt
Standy-by-Verbrauch, 320 Euro
Panasonic DMR-EH575
1,5 Watt beim Nichtstun,
sonst 20,7 Watt, 310 Euro
Pioneer DVR-555H-S
1,8 Watt im Stand-by, im
Betrieb 21,1 Watt, 330 Euro
Drucker (Tinte)
Canon Pixma iP2500 Nur
0,4 Watt im Stand-by, 45 Euro
Canon Pixma iP5300 0,5
Watt im Ruhemodus, 120 Euro
Grüner Rechner
Scaleo-L-PC von
Fujitsu-Siemens
Canon Pixma iP4500 Noch
ein Canon-Drucker: Der „CHIP“Testsieger nach Leistung
schläft mit 0,7 Watt, 90 Euro
im Rechenzentrum mit wenig Aufwand bis zu
20 Prozent Energie sparen. Ähnliches gilt für
den privaten Bereich: Allein durch Nichtstun
verbrauchen elektrische Geräte im deutschen
Durchschnittshaushalt pro Jahr Strom im Wert
von rund 80 Euro. Diese Summe lässt sich (außer durch schaltbare Steckdosenleisten) auch
durch die richtige Geräteauswahl reduzieren.
Anders als etwa bei Geschirrspülern gibt es
bei Elektronik aber noch kein verlässliches
Etikett, das besonders sparsame Modelle auszeichnet. Weil die elektrische Leistung etwas
mit der Leistungsfähigkeit eines elektronischen
Geräts zu tun hat, kann der Anwender zudem
nicht einfach das schwächste Gerät verwenden.
Er kann aber ein Modell wählen, das sich bei
der von ihm benötigten Leistung am sparsamsten aus der Steckdose bedient. Das Labor der
Fachzeitschrift „CHIP“ hat für die ab 7. März
erhältliche Ausgabe 04/08 für viele Geräte
einen Energie-Leistungs-Index berechnet – die
Tabelle links enthält die sich daraus für fünf
Kategorien ergebenden Spitzenreiter.
Der Computer als Energie-Sünder – dieses
Image gehört womöglich bald ganz der Vergangenheit an. Fujitsu-Siemens-Technikchef
Reger ist sich sicher: „Die Energiebilanz der
Informationstechnik kann sogar positiv ausfallen.“ Videokonferenzen sparen Reisekosten,
Software steuert Produktionsprozesse, um den
Ressourcenverbrauch zu optimieren: Die Technik könnte letztlich mehr Energie einsparen,
■
als sie selbst benötigt.
MATTHIAS MATTING
ä
www.focus.de/cebit
Samsung CLX-2160 Das
Laserfax wartet mit 7,4 Watt
auf Aufträge, 300 Euro
Samsung CLX-3160FN Im
Schlaf 11,3 Watt, 500 Euro
Brother MFC-9420CN
Braucht 12,6 Watt im
Schlafmodus, 390 Euro
Monitore
LG L227WT Der 22-Zöller
schluckt 32 Watt, 340 Euro
NEC AccuSync LCD193WM
19 Zoll (Breitbild), 30 Watt,
200 Euro
ViewSonic VG930M
19-Zoll-Monitor, der 29 Watt
verbraucht, 240 Euro
90
*mit eingebauter Festplatte, **Laserdrucker, Kopierer und Scanner in einem Gerät
Kombigeräte**
Nicht ohne Energie
Auch virtuelle Figuren (hier
in „Second Life“) verbrauchen
realen Strom – wären sie
rund um die Uhr „lebendig“
(also von ihrem Besitzer
gesteuert), läge ihr Energiekonsum sogar über dem
eines durchschnittlichen
Einwohners von Brasilien
Foto: F. Stark
FOCUS 10/2008
FAKT IST:
IM VERHÄLTNIS GESEHEN,
HAT DIE AMEISE DAS GRÖSSTE
GEHIRN ALLER LEBEWESEN.
NORTON INTERNET SECURITY 2008
BEANSPRUCHT 83% WENIGER
SPEICHERPLATZ ALS DER
WETTBEWERBSDURCHSCHNITT.*
© 2008 Symantec Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Symantec, das Symantec Logo und Norton Internet Security sind Marken oder eingetragene Marken der Symantec
Corporation oder ihrer verbundenen Unternehmen in den USA und in anderen Ländern.
* Als Wettbewerbsprodukte im Bereich Internet Security wurden 9 Produkte definiert, die der nachfolgend angegeben Studie zu entnehmen sind. Die Performancedaten des Wettbewerbsdurchschnitts sowie die Performancedaten von Norton Internet Security 2008 im Verhältnis zum Wettbewerbsdurchschnitt wurden basierend
auf Angaben in der Studie Passmark Software, Antivirus & Internet Security Performance Benchmarking, Bericht November 2007; http://www.passmark.com/ftp/
Antivirus-Performance-Testing-Ed2.pdf; ermittelt.
Norton Internet Security 2008 beansprucht weniger Speicherplatz und scannt schneller als der Wettbewerbsdurchschnitt bei gleichzeitig erstklassigem Schutz ohne Leistungsverluste.* Außerdem erkennt
unsere SONAR-Technologie neue Spyware und Viren, bevor herkömmliche Definitionen bekannt sind.
Und: Mit Norton Internet Security 2008 ist der technische Support nur einen Mausklick entfernt.
Erfahren Sie mehr auf www.norton.de/fakt
Mach was dir gefällt! Du hast ja Norton.
KAMERAS
GROSS IM
KLEINEN
Kompakte mit neuen Rekorden und
Spiegelreflexgeräte mit LiveVorschau – die aktuellen Modelle
E
➜ Pentax K20D
Pentax stattet sein neues Spitzenmodell für semiprofessionelle
Ansprüche mit einem staubdichten und spritzwassergeschützten
Gehäuse aus. Der 14,6-Megapixel-Sensor ist mit einem System
zur Bildstabilisierung gekoppelt
und beherrscht „Live View“. Eine
absolute Neuheit bietet Pentax
mit der Funktion „AF Adjustment“:
Damit lässt sich der Autofokus
vorab für jedes Objektiv individuell optimieren – weil Kameras mit
einzelnen Objektiven nicht exakt zusammenarbeiten. Weitgehend baugleich mit dem Pentax-Modell ist
die Samsung GX20. Beide speichern auf SD-Karten und kommen
im Frühjahr in den Handel.
1300 Euro*, www.pentax.de
s war eine kleine Sensation, als der japanische Hersteller Olympus Anfang 2006
die erste digitale Spiegelreflexkamera
der Welt mit „Live View“-Funktion vorstellte.
Anders als digitale Kompaktgeräte konnten
Spiegelreflexkameras das Motiv bis dahin erst
nach der Aufnahme auf ihrem Display anzeigen. Vor dem Auslösen war der Fotograf ausschließlich auf den Sucher angewiesen.
Zwei Jahre später zählt die Live-Vorschau
auf dem Monitor zu den Standards der meisten Hersteller. Einzig die absoluten Einsteigermodelle unter den Neuheiten des Jahres
2008 (etwa die Nikon D60) bieten diese Option
nicht. Sie ist besonders praktisch beim Fotografieren von unbewegten Objekten. Für schnelle
Schnappschüsse dürfte auch in Zukunft eher
der Sucher den Vorzug erhalten.
*inklusive Zoomobjektiv
news
Kompaktkameras
➜ Samsung NV24 HD Einen großen
➜ Panasonic Lumix DMC-TZ5 Die
Überblick gewährt die 1,9 Zentimeter
schlanke Kompaktkamera: Laut Hersteller ist sie die kleinste Kamera, die Weitwinkelaufnahmen mit 24 Millimeter
Brennweite (umgerechnet auf Kleinbild)
schießt. Sie verfügt über eine Optik, die
3,6-fach zoomt – und mittels Bildstabilisator Verwackler ausgleichen kann.
Neben 10-Megapixel-Fotos nimmt der Knipser hochaufgelöste Videos
(mit 1280 x 720 Pixeln) auf. Um die Filme verlustfrei via HDMI-Kabel auf
einem neueren Flachbildfernseher zu präsentieren, muss der Nutzer allerdings eine Dockingstation zukaufen. 400 Euro, www.samsungcamera.de
Kompakte hat in dem nur 3,6 Zentimeter dicken Gehäuse ein 10-fachZoomobjektiv untergebracht. Wie
die Samsung NV24 HD (l.) besitzt
sie einen optischen Bildstabilisator und erkennt auf Wunsch Gesichter –
um Fokus und Belichtung optimal auf diese einzustellen. Zusätzlich kann
die 9-Megapixel-Kamera je nach Szenerie automatisch ein Motivprogramm
wie Landschaft oder Porträt wählen. Und sie verfügt über ein Display, das
mit drei Zoll (7,6 Zentimeter) Bilddiagonale ein halbes Zoll größer ist.
Videos filmt sie wie das Modell links in High Definition (HD) mit 1280 x 720
Bildpunkten Auflösung – wobei der Flach-TV-Besitzer hier für ein Komponentenkabel extra zahlen muss.
400 Euro, www.lumixlounge.de
92
FOCUS 10/2008
3
Die ersten
Monate
*
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Handys), danach 29,95 € bzw. in den ersten 3 Monaten 29,95 € (bei gleichzeitigem Kauf eines vergünstigten Handys), danach 39,95 €, keine weitere Berechnung von nat. Standardgesprächen ins deutsche Vodafone- und Festnetz (keine
Rufumleitungen, keine Konferenzverbindungen), weitere verbrauchsabhängige Entgelte, z. B. für nat. Standardgespräche in andere dt. Mobilfunknetze 0,29 €/Min. und nat. Standard-SMS 0,19 €/SMS. Angebot befristet bis 31.03.2008.
➜ Sony α350 Das am üppigsten
ausgestattete Modell aus Sonys
α-Baureihe nimmt 14,2 Megapixel
auf und besitzt einen integrierten
Bildstabilisator. In der SerienbildFunktion kann die Kamera zweimal pro Sekunde auslösen. Sie
speichert Fotos auf den relativ großen Compact-Flash-Karten. Neben
neuen Sony-Objektiven passen
auch ältere Minolta-Linsen ans
Bajonett. Als Besonderheit besitzt
die α350 ein schwenkbares Display (nach oben um bis zu 130
Grad, nach unten bis 40 Grad, keine horizontale Beweglichkeit), das
eine Bildkontrolle über Kopf oder
am Boden ermöglicht – im Zusammenspiel mit der Live-Vorschau.
Für diese hat Sony einen Extrasensor integriert, durch den der
Autofokus schnell und ohne Spiegelschwenk funktionieren soll.
900 Euro*, www.sony.de
*inklusive Zoomobjektiv
Kleinbildfilm und digitale Vollformatkameras fŸr Profis
digitale Spiegelreflexkameras*
Kompaktkameras
*au§er Olympus
Typische Sensorgrößen
in Originaldarstellung:
Die winzigen Chips von
Kompaktkameras neigen zu
hässlichem Bildrauschen
Denn im Live-Modus klackert die Kamera
nach dem Auslösen bei vielen Modellen unangenehm laut und lange: Der interne Schwingspiegel klappt nach unten, das Motiv wird mittels eines Zusatzsensors fokussiert, und der
Spiegel klappt wieder hoch, bevor die Kamera tatsächlich auslöst.
Um die lästige Prozedur zu umgehen, bieten
manche Geräte wie die Canon EOS 450D immerhin einen alternativen Autofokus-Modus
an, der über einen Kontrastvergleich auf dem
eigentlichen Bildsensor funktioniert (genauso
machen das auch Kompaktkameras). Sony hat
der α350 stattdessen einen Extra-Live-Sensor
spendiert, der bei heruntergeklapptem Spiegel aktiv ist.
Wer mit seinem Apparat auch filmen will, findet diese Funktion weiterhin nur bei den Kompakten. Aber ein Video-Modus auch bei Spiegelreflexkameras dürfte nur noch eine Frage
der Zeit sein. Schließlich bedeutet der Siegeszug der Live-Vorschau technologisch auch
einen Schritt in Richtung Bewegtbilder.
Beim Vergleich der Fotoqualität liegen die
Vertreter der Spiegelreflexklasse deutlich vor
den Kompakten, was zu einem großen Teil
an den eingesetzten Bildsensoren liegt (siehe
Grafik). Die Hersteller von Handtaschenkameras pressen teilweise mehr als zehn Millionen
Pixel auf winzige Chip-Flächen. Dadurch verursachen sie aber verstärkt Bildstörungen – das
sogenannte Bildrauschen. Bei den meist mehr
als achtmal so großen Spiegelreflexsensoren
sind zehn Megapixel dagegen kein Problem
und inzwischen Standard für neue Einsteigergeräte. Bei aktuellen Mittelklassekameras
reicht die Spanne fast bis 15 Megapixel.
news
Kompaktkameras
➜ Sigma DP1 Sie ist eine Kompaktkamera, aber in ihr steckt ein gro-
➜ Fujifilm FinePix F100fd Die
ßer Spiegelreflexsensor mit 14 Megapixeln. Diese Kombination macht
die DP1 zu einem echten Unikum. Ihre Bildqualität dürfte jener der
Kompaktkonkurrenz deutlich überlegen sein. Ansonsten gibt sie sich
schlicht: kein Zoomobjektiv, sondern eine Weitwinkelfestbrennweite
(28 Millimeter umgerechnet auf Kleinbild). Keine Automatikinflation wie
sonst üblich, sondern nur die klassischen fünf Belichtungsfunktionen
(Voll-, Programm-, Zeit- und
Blendenautomatik sowie manuell). Anders als Spiegelreflexkameras kann die DP1
auch Videos aufnehmen.
2,3 Zentimeter schlanke Kamera mit Fünffach-Zoomobjektiv
und mechanischem Bildstabilisator löst zwölf Megapixel auf. Das
ist für eine Kompakte eigentlich
übertrieben viel – aber die F100fd nutzt dies für ein interessantes Extra:
Sie kann mehrere Bildpunkte zusammenschalten und erreicht so statt der
ohnehin hohen Lichtempfindlichkeit von ISO 3200 enorme ISO 12 800 –
bei immerhin noch drei Megapixel Auflösung, die für die üblichen Fotoabzüge voll ausreichen. Zudem hat Fujifilm als Vorreiter bei der Gesichtserkennung diese Funktion weiter optimiert: Die F100fd soll jetzt auch
Gesichter in Bewegung erfassen.
300 Euro, www.fujifilm-digital.de
800 Euro, www.sigma-foto.de
94
FOCUS 10/2008
CD-ROM € 169,95*
ISBN 978-3-8158-7279-6
*unverbindliche Preisempfehlung
Gratis-Demoversion, Upgrades,
Downloads und Referenzen:
www.webtodate.de/it08
DATA BECKER
➜ Canon EOS 450D Canons neu-
es Modell hat einen Sensor mit
12,2 Megapixeln und speichert
auf SD-Karten. Bei der Live-Vorschau stehen zwei AutofokusModi zur Wahl: Der eine nutzt
den klassischen Autofokussensor, muss dafür aber den Spiegel
schwenken (der Monitor wird kurzzeitig schwarz). Der andere funktioniert wie bei Kompaktkameras
direkt über den Bildsensor. Canon
baut weiterhin keine Bildstabilisatoren in Kameras ein, sondern integriert sie in einzelne Objektive
– weil das effektiver sei. Für den
Kunden ist dieser Weg teurer und
bringt bei Altobjektiven nichts.
850 Euro*, www.canon.de
*inklusive Zoomobjektiv
➜ Nikon D60 Die neue Nikon ist
ein solide ausgestattetes Einsteigermodell ohne technische Höhepunkte. Ihr Bildsensor löst 10,2
Megapixel auf. Sie kann bis zu
drei Bilder pro Sekunde aufnehmen, deren Daten sie auf SD-Karten ablegt. Auf eine Live-Vorschau,
die zunehmend zum Spiegelreflexstandard wird, müssen D60-Fotografen verzichten. Nikon integriert
wie auch Canon grundsätzlich keine Bildstabilisatoren in Kameras.
Die Technik gegen Verwacklungen
findet sich nur in relativ teuren Objektiven. Das preiswerte StandardZoomobjektiv, das meist zusammen mit der D60 verkauft wird,
besitzt (anders als das Objektiv
zur neuen Canon EOS 450D) ebenfalls keinen Bildstabilisator.
760 Euro*, www.nikon.de
Immerhin hat Sigma mit der DP1 jetzt eine
Kompaktkamera angekündigt, die ebenfalls
mit einem großen Bildsensor ausgestattet ist.
Während dieses Modell vor allem ambitionierte
Hobbyfotografen ansprechen soll, versucht die
Konkurrenz, die breiten Käuferschichten mit
Rekordwerten und intelligenten Fotografierhilfen zu beeindrucken. Fast schon Standard ist
etwa die Gesichtserkennung, die automatisch
das Antlitz der Person vor der Linse registriert
und Schärfe wie Belichtung darauf optimiert.
Porträts gelingen so in der Tat besser – wenn
die Kamera die Gesichter wirklich entdeckt,
was nicht immer der Fall ist.
Im Rennen um neue Rekordmarken hat
Olympus wieder den alleinigen ersten Platz
unter den Zoomern erobert: Vor einem Jahr
eröffnete die Firma die Klasse der Kompakten
mit 18-fach verstellbarer Brennweite. Nachdem andere nachzogen, dreht sie nun die
Schraube noch ein Stück weiter: Die SP-570
UZ protzt jetzt mit einem 20-fach-Zoomobjektiv.
Ein echter Coup ist Casio gelungen: Das
Kompaktmodell Exilim Pro Ex-F1 schafft bei
Serienaufnahmen überragende 60 Fotos in einer Sekunde – bei voller Auflösung von sechs
Megapixeln. Praxistests stehen noch aus und
versprechen, spannend zu werden.
Sony hingegen versucht es nach Schema F –
und bietet ab Mai mit der Cybershot DSCW300 einen Pixelkrösus unter den Minikameras an. 13,6 Megapixel sind hier auf den kleinen Aufnahmesensor gequetscht – was wenig
■
Gutes für die Bildqualität erwarten lässt.
FRANK FLESCHNER/CHRISTIAN PANTLE
news
Kompaktkameras
➜ Olympus SP-570 UZ Einen neuen Rekordzoomer bietet Olympus an.
➜ Casio Exilim Pro EX-F1 Einen ab-
Nachdem die Firma vergangenes Jahr die erste Kompakte mit 18-fachZoomobjektiv herausbrachte, kommt nun ein äußerlich ähnliches Modell,
das Motive sogar 20-fach heranholen kann: Die SP-570 U deckt den
enormen Brennweitenbereich von 26 bis 520 Millimeter (umgerechnet auf
das Kleinbildformat) ab. Sie verfügt über einen mechanischen Bildstabilisator – der in den hohen Zoombereichen auch notwendig ist –, erkennt
Gesichter und schießt schnelle
Fotoserien: bis zu 13,5 Bilder
pro Sekunde, allerdings nur mit
drei Megapixel Auflösung statt
der maximalen zehn.
soluten Temporekord bei den handelsüblichen Kameras stellt die
EX-F1 auf: Sie schafft verblüffende
60 Fotos pro Sekunde, und das
in der maximalen Auflösung von
sechs Megapixeln. Insgesamt 60 Bilder am Stück kann das Hochgeschwindigkeitsmodell aufnehmen, dann ist der Pufferspeicher voll – also
bei maximalem Aufnahmetempo nach einer Sekunde, bei etwa zwölf Fotos pro Sekunde nach fünf Sekunden. Hinzu kommen Rekordwerte im
Video-Modus: Die Kamera filmt hochaufgelöst mit 1920 x 1080 Pixeln
(sogenannte Full-HD-Videos) und schafft bei 336 x 96 Pixel Auflösung sagenhafte 1200 Videobilder pro Sekunde.
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96
FOCUS 10/2008
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