Anika Decker - Gießener Allgemeine Zeitung
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Anika Decker - Gießener Allgemeine Zeitung
5. Jahrgang · 11/2012 Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Anika Decker Die Drehbuchautorin aus Marburg über ihren Erfolg mit Keinohrhasen, Tiere am Set und die Filmbranche Blickpunkt Campus Wo ist die Kunst? Ein Porträt über die bildende Kunst in Seite 4 Gießen. Multimediale JLU: Vom Radio-Justus bis zum Uni-Kino »FlimSeite 36 merkiste«. WWW.STADTHEATER-GIESSEN.DE SCHAUSPIEL Gutschein IM WERT VON 200,- Beim Kauf von zwei Gleitsichtgläsern Ihrer Wahl.* Jetzt einlösen bei Ihrem Neusehland! Pro Gleitsichtgläserpaar 1 Gutschein einsetzbar. Gutschein gültig bis 31.12.2012 *Nicht kombinierbar mit unseren Dauerniedrigpreis-Gläsern. Himmlisch schön! Gönnen Sie sich zu Weihnachten Ihre Traum-Brille: ganz einfach mit dem GleitsichtgläserGutschein von Neusehland. Die große Gleitsichtgläser-Freude: 200,- Weihnachtsgeld geschenkt! 2 x in Gießen / Alsfeld / Bad Homburg v.d.H. Bad Vilbel / Büdingen / Butzbach / Friedberg Fulda / Grünberg / Herborn / Lauterbach Lich / Marburg / Neu-Anspach / Nidda Schlüchtern / Schotten / Usingen / Wetzlar und FORUM Wetzlar www.neusehland.de Editorial »Is das Kunst oder kann das weg?« Das fragen sich nicht nur Mike Krüger und so manche Museumsputzfrau immer wieder. Auch mir geht das regelmäßig so. Selten im Museum. Öfter bei mir zu Hause. Meist stellt sich mir diese Frage, wenn ich spätabends nach einem langen Tag aus dem Büro zurückkehre. Auf dem Boden im Flur hat ein unbekannter Künstler Sneaker und Jacken in Szene gesetzt, in der Küche hat einer seiner Kollegen ganz offensichtlich eine bedeutende Geschirr-Installation errichtet, und in der Badewanne ein anderer eine Sammlung dreckiger Wäsche aufgebaut. Wenn ich mit derart zeitgenössischen Werken konfrontiert werde, wende ich mittlerweile eine besondere Strategie an. Ich beschließe zunächst: Das is’ Kunst und führe am nächsten Morgen mit dem Schöpfer ein ernstes Gespräch darüber, ob das nicht vielleicht doch besser wegkann. Dieses Vorgehen ist notwendig, weil es mir nicht so gehen soll wie einer Reinigungskraft in einem Dortmunder Museum, die dort an einem Gummitrog schrubbte, weiße Kalkflecken beseitigte und so eine hochgelobte Installation von Martin Kippenberger zerstörte. Schaden: 800 000 Euro. Bei Joseph Beuys’ Fettecke in der Düsseldorfer Kunstakademie sollen die finanziellen Folgen damals noch größer gewesen sein. Da solche Missgeschicke mittlerweile auch in Gießen passieren, wo zuletzt eine Putzfrau in der Kunsthalle ein wenig übereifrig ein Kunstwerk von Lori Hersberger – sagen wir – modifizierte, lasse ich sogar die Spinnweben in den Wohnzimmerecken hängen – zumindest bis ich am nächsten Morgen mit dem Künstler darüber gesprochen habe. Marc Schäfer Blickpunkt 4 Wo ist die Kunst? Ein Porträt der bildenden Kunstszene der Stadt: Ein Expertengespräch · Kunstschatzkaste · Vier Künstler, vier Fragen, 16 Antworten · Yarn Bombing Brad Shaws Kolumne 13 Unser Kolumnist beschäftigt sich mit der Kunst im weitesten Sinne Blick in die region 18 20 Indien in der Frankfurter Straße: Das »Mirch Masala« Auslese 22 Veranstaltungskalender 25 Mediathek 32 Im Test: App, Cd und Buch Am main 36 40 Gäste aus Schwaben: Stuttgarter ComedyTrio Eure Mütter gastieren mit ihrem Programm »Schieb Du Sau – Extra« in der Kongresshalle Sportwelt 42 Mein erstes Mal: Unsere Mitarbeiterin Sabine Glinke auf den Spuren von Fechterin Britta Heidemann Vinothek Ein Rundgang durch das Bahnhofsviertel · Die schwedische Band Opeth tritt im St. Peter auf Sperrsitz Neu im Kino: »Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht« 14 streifzug Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Impressum Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr E-Mail: [email protected] Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen) Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der »Gießener Allgemeine Zeitung«, »Alsfelder Allgemeine Zeitung« sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten Auslagenstellen. Auflage: 40 000 Exemplare Verantwortlich für Anzeigen: Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf Anzeigenverkaufsleitung: Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben 44 Wein des Monats 33 Rampenlicht Drehbuchautorin Anika Decker aus Marburg im Interview Ein Besuch im Uni-Kino »Flimmerkiste« · Auf Sendung: Das Justus-Radio macht Programm für und von Studierenden Kultur Unter Männern: Chippendale Bryan Cheatham im Interview Unterwegs Campus Foto: dpa Foto: Friedrich Inhalt Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 3 vom 1. Januar 2012 streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Titelbild: Anika Decker / Foto: Anne Wilk 45 Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elek tronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen 11/2012 streifzug 3 Ein Kunstgespräch Kunst in Gießen – sie ist versteckt, in Nischen, ist offiziell vertreten, bedarf einiger Förderung und hat doch ihren ganz eigenen Flair. Autorin Laura Jax hat sich für den streifzug auf die Suche nach den Ecken und Kanten der Gießener Kunstszene gemacht. Dabei führte sie ihre Recherche an einen Tisch mit Künstlern, Kuratoren, Galeristen und Kunstvermittlern. Ein Expertengespräch soll ihn zeigen, Gießens »State of the Art«. Sie passiert immer öfter. Am Kirchenplatz, im Theaterpark, in der Mühlstraße. Manchmal führen uns unsere Schritte notizlos an ihr vorbei. Dann wieder fängt sie unseren Blick. Und von Zeit zu Zeit stolpert man regelrecht über sie: Kunst! Genauer: Kunst in Gießen! Für den streifzug Grund genug, dieser Weggefährtin einmal auf den Grund zu gehen. 4 streifzug 11/2012 Wie ist Kunst in Gießen? – Eine Annäherung Meine Recherche beginnt mit einer umfangreichen globalen Befragung. Innerhalb von 0,27 Sekunden antwortet mir Google mit 3 820 000 Ergebnissen auf meine Frage »Wie ist Kunst in Gießen?« Das Thema ist wohl komplex. Das hatte ich befürchtet. Doch meine erste These zeigt sich bestätigt. Es gibt sie, die Kunst in Gießen. Die ersten Anhaltspunkte, im Sinne von Google deuten auf den Neuen Kunstverein, das Kunstprojekt »WG Festival«, den Studiengang Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität, das sommerliche Kunstspektakel »Fluss mit Flair« sowie weitere Museen und Blickpunkt Ausstellungen. Schnell wird klar, dass der Volksmund mit »Kunst« vor allem bildende Kunst verbindet. Und diese beinhaltet laut verschiedener Definitionen vor allem Malerei, Zeichnung, Architektur, Bildhauerei, Installation, aber auch Fotografie und grenzt sich damit von Musik, Literatur und darstellender Kunst ab. Also grenze auch ich mein Thema ein und begebe mich auf die Suche nach der bildenden Kunst in der Stadt an der Lahn. Die Inhalte wären nun geklärt. Doch ist das Kunst oder kann das weg? Was hat sich der Künstler denn dabei gedacht? Zahllose Assoziationen wirren durch den Raum. Doch welcher widme ich mich zuerst? Pablo Picassos mahnende Worte kommen mir in den Sinn: »Wenn ich wüsste, was Kunst ist, würde ich es für mich behalten.« Nun geht es hier nicht um die bayrische Gretchenfrage »Kunst oder kunst net!«, sondern darum, die Kunst in Gießen zu beschreiben. Was hat sie? Was zeichnet sie aus? Was braucht sie? Und wer eignet sich dafür besser als die lokalen Experten, die sich täglich als Künstler, Kuratoren, Galeristen, Museumsleiter oder Kunstvermittler mit diesem Thema beschäftigen. Dienstagnachmittag. Café de Paris. Es gibt Kaffee und Gebäck. An den Wänden hängen Bilder. Passend. Zwischen 16 und 20 Uhr habe ich die Kunstexperten der Stadt eingeladen, mir bei einem gemütlichen Kaffeeklatsch von ihren Erlebnissen mit Gießens bildender Kunstszene zu berichten. Gibt es sie überhaupt – die eine »bildende Kunstszene«? Die Anführungszeichen, die ich in die Luft male und mit denen ich das Wort »Szene« anreichere, sind wohl berechtigt. So pflichtet mir zumindest Jörg Wagner bei, selbst Künstler, Mitglied im Neuen Kunstverein Gießen (NKV) und eine Hälfte der Kümmerei. Generell sei Kultur- und Kreativwirtschaft ein sehr heterogener Sektor – viele Einzelunternehmer, viele verschiedenen Bereiche und viele Nischen. Für Wagner und Manuela Weichenrieder schon 2008 Anstoß zur Gründung der Kümmerei. Sie ist seitdem Dreh- und Angelpunkt der Gießener Kreativwirtschaft und fungiert als Kunstprojekt, Kulturbüro, Immobilienbüro, Vermittler, Wohnzimmer, Bühne, Veranstalter, Leerstandsmanagement und Anlaufstelle für jegliche Belange von Kulturschaffenden. »Die Kümmerei ist ein Beispiel für eine gut gelungene Kommunikationsschnittstelle. Wen die schon alles miteinander verbunden haben, das ist Wahnsinn«, betont Daniel Horvat, Künstler der Trafo-Aterliergemeinschaft, eine weitere Anlaufstelle für Künstler auf der Suche nach Atelierräumender, die schon oft mit der Kümmerei zusammengearbeitet hat und sich momentan ein Haus mit ihr teilt. Als Künstler sei es für ihn auch wichtig, im Kollektiv zu arbeiten. »Wenn ich mir vorstelle, mich als Künstler alleine durchzukämpfen, das wäre für mich ein bisschen trostlos. Die Kunst mache ich schon selbst, aber darüber hinaus, was Kontakte und Organisation angeht, dabei hilft es, wenn es gemeinsam passiert«, erklärt er. Ein Punkt, den auch Oberbürgermeisterin und Kulturdezernentin Dietlind Grabe-Bolz in einem schriftlichen Zitat zur Frage nach dem »State of the Art« der Gießener bildenden Kunstszene betont. »Sie braucht einen Bilderrahmen, in dem sich alle versammeln können, um dieses Gießener Bild weiterhin gemeinsam zu zeichnen und lebendig zu halten. Von dieser Lebendigkeit lebt die Gießener Szene und dafür braucht es Begegnungstätten und die von der Stadt zur Verfügung gestellten zentral gelegenen, attraktiven Ausstellungsflächen wie das KiZ oder das Atrium des Rathauses und weitere.« Fragt man bei freien Künstlern und Kulturschaffenden in und aus Gießen, wie beispielsweise Patrick Müller, Norbert Umsonst, Rolf D. Schreiber, Horvat oder Frank Foto: fd Foto: Friedrich Gibt es eine Kunstszene? – Ein Austausch Maler und Bildhauer Thomas Vinson ist international tätig. 11/2012 streifzug 5 Blickpunkt Doch was zeichnet die bildende Kunst in Gießen aus? Florian Seels Antwort auf diese Frage fasst viele Eindrücke, die man anhand meiner Gespräche und Briefe schon bekommen hatte, zusammen: »Dass sie auch abseits der kulturpolitischen Interessen der Stadt und ihren Ämtern so stark und umtriebig ist. Und so vielfältig bunt.« Doch es gibt auch Kritiker. »Die Kunstszene Gießen ist zu weit voneinander entfernt. Eigentlich kann man nicht von einer Kunstszene sprechen. Fast jeder kocht sein eigenes Süppchen und pflegt sein Kunstego. Es fehlt oft die Bereitschaft, dies zu ändern. Geeignete Räumlichkeiten, die einen Austausch und Informationsfluss fördern, wären dafür nützlich«, resümiert Rudolf Lotz, Leiter der Galerie auf dem Schiffenberg, die sich mit Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts befasst. Natürlich schwinge auch in Gießen, wie anderswo, zwischen manchen kleinen »Szenen«, trotz des gelegentlichen Austauschs, ein gewisser Konkurrenzgedanke mit. »Es wird nicht gesagt, aber man passt darauf auf«, räumt auch Horvat ein. Für Thomas Vinson, Maler und Bildhauer, ist es zudem eine persönliche Sache sowie eine Zeitfrage. Als international tätiger Künstler nutzt er Gießen vor allem als Produktionsstätte. Die kurzen Wege, die Ruhe und die Vernetzung schätzt der gebürtige Pariser besonders. Ein klares Manko sei hingegen, dass es in der Stadt keine feste Struktur gebe, um als Gegenwartskünstler ordentlich zu leben. Der Kunstmarkt in Gießen – Gibt es ihn? Der Kunstmarkt fehlt. Das unterstreicht auch Dietgard Wosimksy, Inhaberin der ehemals in Gießen ansässigen Galerie am Bahndamm, zu deren Künstlern auch Vinson gehörte. 2007 schloss sie ihre 1993 gegründete Galerie. Eine der wenigen Galerieversuche, die in Gießen zu beobachten waren. Der Grund für die Schließung: hohe Fixkosten und fehlender Absatz. So wandelte sie ihr klassisches Galeriegeschäft in eine Online-Galerie, um wenigstens den Kontakt zu den Künstler zu halten. »An Besuchern mangelte es nicht so sehr. Aber die Kaufkraft fehlt«, sagt Wosimsky. Die Abwesenheit großer Industrie, fehlende Mäzene sowie geringe Stadtförderungen seien ihrer 6 streifzug 11/2012 Foto: mac Loth, so hießen diese Plätze in den letzten Monaten unter anderem exkurs-Zwischenraum, Kupferschmiede, Ludwigstraße 6, Trafo oder auch Kiosk des Neuen Kunstvereins. Horvat, Lochmüller, Loth, Wosimsky. wurde abgebaut«, sagt er. Und die scheint Erfahrung nach Gründe dafür, gerade im es beim Publikum immer noch zu geben, Vergleich zu anderen Städten. Das scheint sei es durch die Art und Weise der Präsensich auch auf die gesamte künstlerische tation oder auch durch den abgeschotteten Struktur Gießens auszuwirken. »Ich glaube, Raum. Gerade im städtischen Kunstbetrieb es macht einen Unterschied, wenn man in scheine eine gedankliche Hürde zu existieder Stadt die marktorientierte Szene dabei ren. So betont auch Dr. Ute Riese, Kuratohat – ob das gut ist oder nicht – aber sie rin der Kunsthalle Gießen im neuen Ratbelebt und schafft eine Präsenz von Kunst haus, in einem Zitat, wie wichtig es sei, in der Stadt und dadurch eine andere »dass die Kunstorte in Gießen aktiv vom Wahrnehmung. Vor allem beim Publikum, Betrachter genutzt werden, denn erst der das somit daran gewöhnt ist, von Kunst Betrachter macht das Werk vollständig.« umgeben zu sein. In Gießen bieten diese In anderen Bereichen, beispielsweise der Möglichkeiten nur vereinzelt die Kunsthalle Umgestaltung des Selterswegs, habe sich in und der Kunstverein. Alles andere taucht der Stadt schon einiges zum Besseren gekurz auf und verschwindet wieder. Dawandelt, beobachtet Vinson. Dort müsse durch wird kein dauerhaftes Bewusstsein man auch in der Kunst ansetzen. »Es muss von Kunst in dieser Stadt geschaffen«, sich verändern. Die Menschen haben mittglaubt Jost von Harleßem, Initiator der lerweile zum Teil andere Gewohnheiten »muar Galerie« im ehemaligen einjährigen und wenn man sie als Besucher haben will, Zwischennutzungsprojekt der Theaterwismuss man sich daran anpassen und vorhansenschaftler exkurs-Zwischenraum. Alle dene Hemmschwellen zu Museen abbaupaar Wochen wechselten sich dort regionale Künstler mit verschiedenen Ausstellungen und Installationen ab. Dabei war die Galerie Teil eines Café-, Kunst im November Theater-, Bar-, Kunsthalle: Lori Hersberger »Heroic Nihilism« Konzert- und (bis 13. Januar) InstallationsCard Neuer Kunstverein: Oliver Gather »CarSpam raums. Diese ar) Janu 11. bis r Collection« (17. Novembe Situation sei e in der Trafo: Meiki Beck / Einweihung der neuen Räum zwangloser als mber) Nove 10. bis r mbe Nove (3. 11 aße Moltkestr in einer reinen und kein KiZ:»Liebe!Tod!Revolution – Georg Büchner Galerie geweicke für die enbl »Aug ar), Janu 13. bis r Ende« (22. Novembe en grafi sen, was sehr Foto « Ewigkeit – Gießen im Sommer 1890 gut funktioniert imes (Bis 13. Dezember) von Charles Francis H im Urwald« habe, so von Galerie am Bahndamm / Atelier 23: »Konzert Harleßem. »Die (Bis 24. November) ske Hemmschwelle Kupferschmiede: Fotoausstellung Anna Voel DJ Germany & (10. November); Weltraummusik mit Greenlane (17. November) Blickpunkt en«, fügt er hinzu. Dies fange teilweise schon mit der Verlängerung der Öffnungszeiten an, erfordere attraktive Angebote wie »Kunst und Cocktail« und gehe bis zur Kommunikationsweise eines Raumes. »Es gibt Räume in Gießen, aber die sind nicht so organisiert, dass sie einen Platz für einen kontinuierlichen Austausch bieten, so wie es zuletzt wieder Zwischenraum getan hat. Ein Ort für alle, an dem man im Prinzip alles machen kann, wenn man sich arrangiert«, stellt Wagner fest. So einen Ort wünschen sich die Künster auch von städtischer Seite. Obwohl beispielsweise die 2008 eröffnete Kunsthalle in regelmäßigen Abständen nationale und internationale Künstler, zum Teil mit großen Namen, nach Gießen holt, kristallisiert sich in den Gesprächen heraus, dass die städtische Kunst im Alltag in Gießen parallel zu der freien Kunst läuft und nicht miteinander. Auch die weiteren Institutionen, das KiZ (Kultur im Zentrum) und das Oberhessische Museum, bieten keinen offenen Raum wie Kupferschmiede oder Zwischenraum, die von sehr vielen Gießenern genutzt werden, so Wagner. Aber gerade diesen Gießenern, den aktiven Kunstschaffenden, fehle es an Unterstützung, um einen solchen Raum dauerhaft zu nutzen. »Leerstand wird ja nur bespielt, weil er günstig ist«, fügt Wagner hinzu. Dauerlösungen zu finden, sei ein Ziel, dabei fingen die Probleme aber schon damit an, behördliche Richtlinien zu erfüllen oder die finanzielle Belastung zu schultern. Der ehemalige Kunstraum Doppelzimmer sei ein gutes Beispiel, berichtet der Künstler: »Das hat nur funktioniert, weil da Leute monatlich Geld reingeschossen haben. Refinanziert durch den Verkauf hat sich das nie.« Man kaufe eben nicht in Gießen, sagt Wosimsky aus eigener Erfahrung. Unterstützt wird die These, dass es für Künstler in Gießen schwer ist, auch von SiveOne von der Gießener Streetart-Crew 3steps, die ebenfalls zur Runde stoßen. »Auch Marketingkunden sitzen eher nicht in Gießen.« stärken.« Maler und Bildhauer Vinson denkt daran, ein Event zu installieren, mit dem man kunstinteressierte Touristen nach Gießen locken könnte. »Wenn ich daran denke, dass hier so viel Geld ausgegeben wird, um Dinosaurier auszustellen. Kunst ist das jedenfalls nicht«, stellt Vinson kritisch fest. Einig sind sich die Experten aber auch, dass man der darbenden Kunst nur mit frischem Wind weiterhelfen kann. Eigentlich müsse man damit schon bei der nächsten Generation, den Kindern anfangen und bei ihnen das Bewusstsein für Kunst schärfen, sagt Fotograf Christoforos Mechanezidis. »Es wäre auch gut, einen Kunstraum abseits der Schule anzubieten, wo es nicht um Noten geht«, schlägt Horvat vor. Gegen Ende der Gesprächsrunde spürt man bei allen Anwesenden, dass ihnen daran gelegen ist, die bildende Kunst in Gießen voranzutreiben. Dafür brauche es Charismatiker, die die anderen antreiben und begeistern, glaubt Kultur-Journalist Tim Lochmüller. Einer dieser »Anführer« ist Frank Loth, der mit dem Kunstkollektiv Karawane die Kupferschmiede abgestaubt, ans Tageslicht gefördert und damit einen Kunstraum geschaffen hat, der sich mit angesagten Treffs in Großstädten messen kann. Es geht also aufwärts. Die Theaterwissenschaftler zeigen ihre Projekte vermehrt in der Stadt, der Kunstverein ist offen für neue Kooperationen. Der Wille ist da – auch wenn die Mittel begrenzt sind. Andrea Lührig, Leiterin des Ateliers 23, beschreibt die Kunst in Gießen liebevoll als »kleine, bisweilen auch versteckte Szene. Wer sucht, der findet. Auch Überraschendes«. Laura Jax Anlaufstelle Die Kümmerei ist Kunstprojekt, Kulturbüro, Anlaufstelle, Immo bilienbüro, Vermittler, Wohn zimmer, Bühne, Veranstalter, Leerstandsmanagement, kostenlos, mobil und vor allem Drehund Angelpunkt für Kultur schaffende in Gießen. Kurzum die Kümmerei kümmert sich und ist »offen für alle Belange der Kulturwirtschaft«, was sie für Kulturakteure zu e inem wichtigen Gut der Stadt macht. 2007 entstand die Idee zu solch einer besonderen Einrichtung während einer Workshopreihe zur Kulturwirtschaft des hessischen Wirtschaftsministeriums und des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Seit 2008 funktioniert sie in Form des Duos Jörg Wagner und Manuela Weichenrieder. Er, selbst Künstler, kam der Liebe wegen nach Gießen, sie w egen des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaften. Beide s ahen den Bedarf und gründeten schließlich einen der heute wichtigsten Sammelpunkte für die freie Gießener Kreativwirtschaft. Für Anliegen und Fragen stehen sie in einer wöchentlichen Bürosprechstunde mittwochs von 14 bis 18 Uhr in der Moltkestraße 11 bereit. http://www.kuemmerei.org/ Die freie Kunst in Gießen ist also eher versteckt, aber sehr umtriebig. Zwar kündigte sich jüngst in der Plockstraße die Galerie am Dom aus der Nachbarstadt Wetzlar an, doch bis dahin ist der Kunstmarkt hier nicht präsent. »Wir brauchen aber beides«, sagt Wosimsky, »freie Szene und Kunstmarkt. Denn so könnten sich beide Bereiche gegenseitig stützen und die Wahrnehmung für Kunst bei einem größeren Publikum ver- Foto: mac Was braucht es also? – Vorschläge und Visionen Jax, Dörr, Mechanezidis. 11/2012 streifzug 7 Voigt 4 4 16 Künstler Fragen Antworten 1 Meine Kunst? 2 Meine Verbindung zu Gießen? 3 Meine Erlebnisse mit bildender Kunst in Gießen? 4 Mein liebstes Kunstwerk in Gießen? Frauke Voigt (Künstlerin; kunstpraxis/Trafo) Groos 1 Meine künstlerische Tätigkeit ist für mich am ehesten eine Art Forschungsunternehmen, insofern sind die Arbeiten als Forschungsergebnisse zu betrachten, die jeweils den aktuellen Stand aufzeigen. 2 Nach zwei erfolglosen Fluchtversuchen habe ich begonnen mich mit der baulich verkacktesten Mittelstadt Hessens auszusöhnen. Jetzt heißt es: Ob ich will oder nicht, Gießen bleibt Heimat. 3 In Gießen existiert eine sich immer wieder neu erfindende äußerst lebendige Off-Szene. Das zeichnet Gießen gegenüber den anderen Städten dieser Größenordnung aus und ist vor allem der Uni zu verdanken. Fein wäre eine bessere Verschaltung zwischen »Eingesessenen« und »Zugereisten«, zwischen »Etablierten« und »FreiläuferInnen«, zwischen den Generationen und den kulturellen Sparten. Die Kümmerei oder auch »rauschhaus (1-3)« bilden solche Knotenpunkte, die vonseiten der Stadt, trotz bekannter Haushaltsprobleme, stärker gefördert werden sollten. Müller 4 Die interaktive Performance/Installation »zoo« der Schweden Johan Rödström, Johan Forsman und Joaquin Olsson (aktör & vänner) im Oktober 2009 im Rahmen des Diskurs-Festivals. Meine zweite Wahl ist die Videoarbeit »Family Portraits« von Andreas Walther. Schüler Blickpunkt Patrick Müller (Master-Kunststudent der HGB Leipzig) 1 In meiner künstlerischen Arbeit geht es oft um das Problem »etwas-sagen-wollen« und dessen Umsetzung. Dabei beschäftige ich mich zurzeit intensiv mit Keramiken. 2 Zu allererst mein »Geboren-sein« und alles, was damit zusammenhängt (Familie, Freunde aus Kindertagen). So habe ich hier auch meine künstlerischen Anfänge erlebt. Meine letzten Semesterferien verbrachte ich in Gießen und steckte meine ganze Energie in eine Ausstellung in der Kupferschmiede. Danke Frank Loth! Jan Schüler (Künstler) 1 Bei meiner Malerei handelt es sich um Sehnsuchts- und Erinnerungsbilder. 2 Herkunft und Elternhaus. Das Aufwachsen in einer links-intellektuellen Szene der 60er, 70er und 80er Jahre. Mein Vater als Buchhändler, Verleger und Galerist und meine Mutter als Malerin prägten das kulturelle Leben der Stadt mit. Die AuswegJahre ab 1982. Hier fand das erste sichtbare Ausbrechen aus dem Elternhaus statt. Wichtig waren Freunde, ein gemeinsames Lebensgefühl, Styling und Musik. Joy Division und Grace Jones, Palais Schaumburg und Deutsch-Amerikanische Freundschaft, Kraftwerk, Anne Clark, Bauhaus und Talk Talk. Wenn der Ausweg um ein Uhr nachts seine Pforten schloss, fuhren wir in den Sommernächten zum Baden an die Launsbacher Seen. Wir glaubten, dass eine wunderbare Zukunft voll magischer Geheimnisse vor uns liegt. Noch heute kommt es mir so vor, als leuchteten die Sterne über den Launsbacher Seen heller als andernorts. Die erste Liebe und viele andere Erlebnisse, an jeder Ecke eine Erinnerung. Heute sind viele Menschen von damals bereits tot oder leben in anderen Städten, alles Vergangenheit. 3 Die Gießener mögen es mir verzeihen: Nur wenig, da ich mich selten in der Stadt aufhalte. Und wenn, dann durch die Veranstaltungen, die im Neuen Gießener Kunstverein, in der Kunsthalle oder im Oberhessischen Museum stattfinden. 4 Die Gemälde meiner Mutter Renate Schüler-Lamert, die sich in einigen Privatsammlungen befinden. Am 22. November wird eine Ausstellung vom Oberhessischen Künstlerbund zu Georg Büchner im KIZ/ Kongresshalle eröffnet, in der zwei Arbeiten von ihr gezeigt werden. 3 Da ich zurzeit in Leipzig studiere, erlebe ich in Gießen leider viel zu wenig bildende Kunst. Doch die Kupferschmiede ist mir erst vor Kurzem sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe, dort noch einige Ausstellungen sehen und machen zu dürfen. Ein derartiger Ort solchen Ausmaßes und solcher Lage hat im Zusammenbringen von Kunstschaffen und Kunstbetrachten viel Potenzial. 4 Abseits der einschlägigen Adressen erlebe ich in Gießen die kleineren Begebenheiten als sehr bereichernd. Das »Vogelviertel« unterhalb des Wiesecker Wegs ist keine künstlerische Arbeit, aber ich nehme es als einen erstaunlichen Ausstellungsraum wahr. Dadurch, dass ich meine tägliche »Hunde-Gassi-geh-Runde« durch dieses Viertel gelegt habe (eher intuitiv; danach habe ich festgestellt, dass der Ort mein Interesse geweckt hat), spaziere ich dort häufig herum. Hier findet man die unterschiedlichsten Einfamilienhäuser (nur selten allerdings Menschen), deren Fassaden, Vorgärten, Garageneinfahrten, Zäune, Fenster, Höfe, Mauern, Treppen, etc. zu einem großen Teil einer speziellen, individuellen Ausformung unterzogen wurden. Jedes Mal fühle ich mich fast wie bei einem Besuch in einer Galerie. Robert Groos (MasterStudent der Bildenden Kunst in Marburg) 1 Mal sind es Lieder oder Texte, mal sind es Bilder, die zu mir kommen und irgendetwas herauspressen, das zuvor irgendwo schlummerte und dann frei gesetzt wird. Durch diesen Impuls befindet man sich dann in einem zirkularen System, in dem sich beides gegenseitig bedingt und das ist dann der Prozess, in dem man steigt und fällt und immer hofft, dass man nirgendwo ankommt. 2 Gießen ist immer in Bewegung und verändert sich mit den Menschen, die kommen und gehen, weil fast nur Studenten hier wohnen, die nach drei bis vier Jahren wieder ausgetauscht werden. Das hat gute und schlechte Seiten. Ich wurde hier geboren, war zwischendurch weg, dann wieder da. Gießen ist auch eine Art Zustand – irgendwie. 3 Die Kunsthalle überzeugt mich nicht immer. Ich finde es oft langweilig und spießig. Leute mit schicken Brillen, Kunsthistorikerhalstüchern und Prosecco. Die aktuelle Ausstellung ist aber toll. Neon röhren und kleine weiße Männchen mit Motorradhelmen! Das berührt mich. Beim neuen Kunstverein gibt es das beste Bier. Die Geschichten, die im »Untergrund« und von Liebhabern ins Leben gerufen werden, wie das »rauschhaus«, die Kupferschmiede, der Zwischenraum oder auch das WG- Festival sind – glaube ich – die eigentlichen Grundpfeiler des Kulturtreibens in dieser Stadt. 4 Das Beste, was man in Gießen sehen kann, sind die vielerorts in Privaträumen verstreuten Gemälde von Jewgeni Kröker und die von Volker Ruprich im Keller der Goetheschule. 11/2012 streifzug 9 blickpunkt Kunst in Gießen Auf der Suche nach der Kunst in Gießen sind uns einige Plätze aufgefallen, die bisher mitunter ein Schattendasein fristen. Damit das nicht so bleibt und Sie beim nächsten Herbst-Spaziergang in der Stadt wieder mal etwas zu entdecken haben, präsentieren wir eine Schatzkarte, die auf der Suche nach dem verborgenen Schönen behilflich sein kann. 1 Ja! (Roswitha Berger-Gensch) 2 Natürlich Gießen (Heh Art) 3 Windrose I (Tom Fecht) 4 5 6 Oberhessisches Museum: Das Oberhessische Museum umfasst drei Standorte. Das Alte Schloss mit der Kunstsammlung und verschiendenen Ausstellungen; das Leib’sche Haus mit Stadtgeschichte und das Wallenfels’sche Haus mit Vor- und Frühgeschichte, sowie großer tibetischer Sammlung. Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr. Eintritt 3 Euro. 7 Kupferschmiede: Lange stand sie leer. Doch im April wurde das alte Gebäude mit dem großem Charme durch verschiedene Veranstaltungen zum Kulturmekka der freien Künstlerszene erklärt. Es kümmern sich: Soll&Haben und Karawane. 8 Schlambeiser 9 Stier mit Kugel 10 KiZ: KiZ steht für Kultur im Zentrum. Der neue Veranstaltungsraum in der Alten Stadtbibliothek befindet sich mitten in der Stadt und sieht Kultur als Zentrum des Interesses. In den zweistöckigen, hellen Räumen sind neben Lesungen und Theater auch immer öfter Kunstausstellungen zu sehen. 11 Mahnmal Naziregime 12 Swanski: Pawel Swanski hat es uns geschenkt, das höchste Street Art Mural der Innenstadt. Auf rostfarbenen Klinkersteinen ist ein überdimensionaler Regenbogenfisch mit rosa- und türkisfarbenen Schuppen zu sehen. Initiiert wurde die Kunstaktion von Frank Loth vom GreenHillSkateshops, in dessen Schaufenstern weitere SwanskiWerke zu sehen sind. 13 liebe: Der berühmte Schriftzug ist zum Haarlem »umgezogen«. 14 Bär 15 Theaterpark mit diversen Skulpturen 16 Paris (Ulrich Barnickel) 17 Kunsthalle Gießen: Seit Mai 2009 gibt es die Kunsthalle im Rathaus. In dem 400 10 streifzug 11/2012 Quadratmeter großen Ausstellungsraum finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen bekannter nationaler und internationaler Künstler statt. Die Leitung hat die eigens dafür engagierte Kuratorin Dr. Ute Riese. Dienstag bis Sonntag 10.30 – 17.00 Uhr. Eintritt frei. Karl-Henning Seemann. Im Volksmund bekam die »Schwätzergruppe« schnelle eigene Namen. In Bronze gegossenen sollen Marie, Justus und Heinrich Gießener Bürger und ihre geselligen Gespräche symbolisieren. 18 Café de Paris: Das Café ist ein beliebter Treffpunkt der Gießener Kunstschaffenden. Da liegt es nah, dass im Gastraum wechselnde kleine Kunstausstellungen zu sehen sind. Montag bis Freitag 7.30 bis 18 Uhr und Samstag 9.30 - 15.30 Uhr. 32 Kugelbrunnen (Ruth Leibnitz) 19 Domizil: Eigentlich im Nachtleben als düsteres After-Hour-Auffangbecken bekannt, hat das Domizil mehr zu bieten als Kicker und Dosenbier. Neben kleinen Konzerten finden sich dort auch Ausstellungen – oft von regionalen Künstlern. 20 Neuer Kunstverein: Ein ehemaliger Kiosk ist seine Heimat geworden. In dem – zugegeben – begrenzten, doch sehr charmanten Ausstellungsraum finden immer wieder sehenswerte Ausstellungen statt. 21 Mahnmal 22 Kümmerei/Trafo/neun10räume Die Atelierinnengemeinschaft und Künstlerinnenkollektiv Trafo findet sich im neuen Haus für Kreativ- und Kulturwirtschaft »neun10räume« in der Moltkestraße, wo auch die Kümmerei beherbergt ist. Als Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern veranstaltet Trafo Ausstellungen, Künstlergespräche und Filmabende 23 Skulptur ohne Titel (Georg von Kovats) 24 Köpfe 25 Karotte 26 Mahnmal Aufwärts 27 Arboreale Form (Marie Zoe Greene-Mercier) 28 Skulpturen am Brunnen 29 Sprachrohre 30 Drei Schwätzer: Es sind die Gießener Bürger Nummer 74 103, 74 104 und 74 105, erschaffen 1982/83 von Bildhauer 31 Klangstein 33 Köpfe 34 Schildkröten Dieses titellose Kunstwerk eines Unbekannten steht hier stellvertretend für die kleinen Kunstwerke, die sich in der Stadt verstecken. Die Schildkröten sieht man an der Ecke Ludwigstraße/ Goethestraße. 35 Hand 36 Mauer in Gießen (Male Rinsland) 37 49 51 3steps: Unter Autobahnbrücken, an der Lahn, neben dem Scarabée – überall in der Stadt und im Umland sind sie nicht zu übersehen, die Wände und Fassaden mit der Signatur 3steps. Nun hat das Trio aus SiveOne, Doc Nova und Mr. Flash eine »Agentur-Atelierkombination« in der Bleichstraße 51 bezogen. 38 Philosophikum II: Man findet sie selten, Streetart in Gießen, doch man findet sie, wie an der Mauer hinter dem Philosophikum II. Diverse Künstler und Akteure, regional und national, haben sich hier mit ihren Dosen ein Zeichen gesetzt. 39 40 41 Wände (diverse) 42 Atelier 23: In der Ludwigstraße 51, früher die Galerie Wosimsky, befinden sich nun die Galerieräume der Lebenshilfe Gießen. Geleitet wir diese Kunstgalerie vom Atelier 23, das sich zum Ziel gesetzt hat, dort im viermonatigen Turnus Ausstellungen von Künstler mit und ohne Handicap zu präsentieren. Donnerstag bis Freitag 16 bis 19 Uhr. Samstag 13 bis 16 Uhr. 43 wunderbar: In gelben Lettern auf Rosa steht er da und erinnert an »liebe«, ein weiterer Schriftzug von Roswitha BergerGentsch, den sie der Stadt zur Hessiale Blickpunkt KUNSTRAUM 47 INSTALLATION / SKULPTUR 19 26 4 37 39 13 44 11 3 6 25 45 24 8 27 48 22 28 30 14 58 STREETART 23 9 32 31 29 1 2 7 12 13 5 56 54 53 15 33 10 17 16 21 20 52 50 46 57 18 49 34 43 36 40 55 2002 schenkte. Mittlerweile versammeln sich dort Tags, kleine Stencils, Gemälde und Kunstplakate verschiedener Akteure. 44 Giramondi: Das Café versteht sich als internationales Sprach-, Reise- und Kulturcafé. Neben kleinen Konzerte präsentiert man dort hin und wieder auch inbesondere internationale Künstler in kleinen Ausstellungen. 45 Prototyp III 46 Europaviertel Im östlichen Teil befindet sich ein kleiner Skulpturenpark aus Stein, Bronze und Messing mit Bildhauerei, Architektur und weiteren Spielereien. 47 Hardthof/ARThof 6 Rund um die Gemäuer der ehemaligen Brauerei Textor sammeln sich im Unteren Hardthof als Lebensraum sowie als Verein Bewohner, die sich der Kunst und Denkmalpflege verschrieben haben. Wohnräume, Ateliers und Werkstät- 35 42 51 41 38 ten. Am früheren Umschlagplatz für Künstler aller Art ist es zwar ruhiger geworden, doch immer mal wieder laden die Schaffenden zu Ausstellungen oder dem bekannten Hardthof/Arthof-Fest ein. 48 Skulpturen (diverse) 50 Kunstweg an den Philosophiken Täglich benutzen Hunderte Studenten auf ihrem Weg zum Seminar den Kunstweg, der eine wilde Ansammlung von künstlerischen Skulpturen vom wiehernden Hengst bis zum (gefürchteten) Mann im Turm. 52 Uni-Bibliothek Ausstellungsraum 54 Lokal International Im Treffpunkt der vielen internationalen Erasmusstudenten und deren Mitstudierenden zeigen sich von Zeit zu Zeit auch verschiedene internationale Künstler mit ihren Werken. Dienstag bis Freitag 18 bis 23.30 Uhr. 53 55 Austellungsmöglichkeiten 56 MuK Der Musik- und Kunstverein ist als regelmäßige Partydestination bekannt. Doch der MuK bietet auch mystische Bunkerausstellungen, außergewöhnliche Installationen oder Streetart Events. 57 Ludwigstraße 6 (immer wieder bespielter Leerstand) 58 Galerie am Dom Stolpersteine »Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist«, sagt Gunter Demnig, der mittlerweile mehrere Tausend Stolpersteine an über 500 Orten in Deutschland und Europa verlegt hat. Mit den kleinen in den Boden eingelassenen Messingsteinen gedenkt der Berliner Künstler der Menschen, die an diesem Ort gewohnt haben, ehe sie von den Nationalsozialisten verschleppt und getötet wurden. 11/2012 streifzug 11 Blickpunkt Pullis für Laternen Sie stricken! Manchmal häkeln sie auch. Oder es kommen weitere Textilien ins Spiel. Die Rede ist von Yarn Bombing. Oder Urban Knitting. Oder Guerilla Knitting. Zu sehen ist das seit geraumer Zeit an Laternen, Dachrinnen oder Bäumen. Es ist eine Art Graffiti – nur gestrickt. Im Gießener Musik- und Kunstverein macht sich Vanessa Friese in diesen Tagen auf den Weg, den Trend in Gießen wieder aufleben zu lassen – mit einem Yarn-Bombing-Installationsprojekt, das weiter auf die Straßen getragen werden soll. Dass es ein »Wiederaufleben« ist, haben die Gießener vor allem der »Strickerilla« zu verdanken. Eine kleine Gruppe eifriger Ringelstrickaktivisten war es, die in der Stadt anfing, Laternen oder Dachrinnen mit neonfarbenen Ringelstricks zu verkleiden. Dabei zeigen nicht nur die Farben, sondern auch eine inoffizielle Satzung, dass bei der »Strickerilla«, wie bei vielen Yarn-Bombing-Projekten auch, eine Portion Spaß und Ironie mitmischt. »Wir stricken an gegen: Wirtschaftskrise, 68er-bashing, teure, platte, entmenschlichte Architektur, urbane Arroganz, Krieg, Verdummung der Menschheit, Einkaufsstraßenästhetik, Abgestumpftheit, Stadtmöblierung, Gentrifizierung, Lüge, gegen Posing, Happy Slapping, Engstirnigkeit und Intoleranz«, heißt es da. Dass ihre gestrickten Graffiti nicht politisch, sondern als Aufheiterung des städtischen Alltags gesehen werden sollen, erzählt Kunstpädagogikstudentin Friese aus ihrer Erfahrung. »Was mich am Yarn Bombing besonders fasziniert, ist, dass es zu einer Irritation der Sehgewohnheiten führt, dass es warm ist, die Stadt verschönert und man einfach lächeln muss, wenn man es entdeckt«, erzählt sie und muss selber lächeln. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, um ihren Drang nach Kreativität zu stillen, fing sie an, sich mit »handcraft activism« (Handarbeitsaktivismus) zu beschäftigen. Mit dem Häkeln habe sie selbst erst vor ein paar Jahren begonnen. An das Stricken habe sie sich bislang noch nicht gewagt. Der Ursprung der Urban-Knitting-Bewegung liegt, wenn man den zahlreichen Foren, Blogs und Artikeln im Netz Glauben schenkt, in den USA. Die Texanerin Magda Sayed gilt als Pionierin des Yarn Bombing und fing 2005 an, unfertige Strickereien in ihrer heimatstadt zu platzieren. Meist versuche man, gerade überraschende Orte für die textilen Farbtupfer zu finden, erzählt Friese. In den meisten Fällen werde dabei zuerst auch Maß des auserwählten Ortes, zum Beispiel eines Laternenpfostens, genommen, zu Hause dann gestrickt oder gehäkelt und schließlich das fertige Teil angebracht. Dies dauere oft keine fünf Minuten. Mit regelmäßigen Treffen und einer Installation im Bunker des MuK möchte Friese, zusammen mit einer bislang noch kleinen Gruppe von Yarn Bombern, Gießen auf diese Art verschönern. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Fußgängerampel an ihrer Straßenecke demnächst Ringelstrümpfe trägt, oder ihr Briefkasten über Nacht bald einen Strickpullover übergezogen hat. Friese ist indes immer auf der Suche nach Verstärkung – egal ob blutiger Anfänger oder Strick- und Häkelprofi. Sie sind eingeladen, an der Yarn-Bombing-Installation lj teilzunehmen. Kontakt: [email protected]. 12 streifzug 11/2012 Brad Shaws KolumNE Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht der Journalist sie im Netz auf www.bradsticks.com. Sein Blog befasst sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis und Kultur – und immer wieder mit der Suche nach Mr. und Mrs. Right. Ein besonders schlauer Mensch hat irgendwann behauptet, dass in Zukunft jeder von uns 15 Minuten lang weltberühmt sein würde. Es dauerte ein paar Jahre, bis die Zukunft über noble Künstlersalons und schlaue Bücher wirklich bei jedermann ankam. Aber sie kam an. Das war der Moment, in dem das Drama meiner Generation begann. Eine Generation, die mit Künstlern groß wurde, die sich den Weg in den Olymp noch hart erkämpft hatten. Wie Madonna. Die kam mit 35 Dollar und einem One-Way-Ticket nach New York City und musste sich erst ausziehen, um singen zu dürfen. Immerhin. In 15 Minuten kann eine Menge scheinbar An ziehendes passieren. Der angehende Künstler könnte sich mit der unzähligsten Sparversion von »I will always love you« im TV-Casting für einen Abend unsterblich machen; er könnte sich für 120 Euro in einen der VHS-Aktkurse für gelangweilte Hausfrauen einschreiben; oder er könnte seine Wehen einleiten. Für die Massen. Vor genau einem Jahr brachte die PerformanceKünstlerin Marni Kotak (37) in einer Galerie ihr erstes Kind zur Welt. An einem stinknormalen Dienstag. In Brooklyn. Es stellt sich die Frage, was Marnis Sohn Ajax sagen wird, erfährt er irgendwann, dass seine Fahrt durch den dunklen Tunnel Teil einer Videoinstallation ist, die aktuell in New York bewundert werden kann. Von jedermann. Immerhin ist Marni ganz klassisch über Blut und Tränen zum Kunstwerk gelangt. So wie Vincent van Gogh. Oder Michael Jackson. Jedermann macht es sich da einfacher: Shoefitti-Künstler hängen wahllos alte Schuhe an die Laternenmasten schmutziger Vorstädte, Planking-Künstler lassen sich auf dreckigen Fensterbänken flach legen. Wer es noch leichter haben möchte, nennt sich bei Facebook rotzfrech »Lebenskünstler«. Wahrscheinlich ist die große Kunst unserer Zeit, 15 Minuten lang einfach nichts zu tun, was mit überhöhter (Selbst)Darstellung manischer Mittel- 2 2012 11/201 g ·· 11/ gang Jahrgan 5. 5. Jahr Magaz Stadt in für nd und La kreis Gießen In 15 Minuten mäßigkeit zu tun hat. Nur für den Kick, für den Augenblick und erhoffte 15 Minuten Ruhm. Denn das ist das Drama unser Generation: Wenn in China ein Sack Reis umfällt, interessiert das niemanden. Wer im telegenen TV-Casting aus dem Wettbewerb fliegt, hat dagegen jedermanns Sympathien sicher. Wenn auch nur für die 15 Minuten bis zur nächsten Werbepause. In anderen Situationen sind 15 Minuten eine unglaublich lange Zeit. Zum Beispiel auf schlechten Dates. Ich brauchte vergangene Woche weitere 15 Minuten, um mich von der Vision einer schmutzigen Viertelstunde auf einem dreckigen Sofa in der Vorstadt zu erholen. Auf jeden Fall bin ich nach dem fingierten Anruf meines besten Freundes rotzfrech gegangen. Nein, gerannt! Mit Tunnelblick und Scheuklappen. Hätte ich die Szene gefilmt, wäre ich vielleicht schon in New York angekommen. In der Galerie. Zu sehen neben Marni, Ajax und ihrem Tunnel. Angstgebärden statt anormales Gebären. Nächster Kunstgriff: den Samstagabend mit einem Ersatzdate retten! Schließlich erhob die Wohlstandsgesellschaft selbst das Improvisieren von der Notwendigkeit zur Kunstform. Unser Kunstbegriff hat sich seit Andy Warhols 15-Minuten-These ebenso massiv gewandelt wie unsere Vorstellung von perfekten Dates. Schuld ist, mal wieder, das Internet. Der Verbreitung kranker Kunst sind seit DSL ebenso wenige Grenzen gesetzt wie der Verbreitung potenzieller Paarungspartner. Problem: Masse verdirbt Klasse. Früher waren Kunst und Kopulation nicht für jedermann zu jeder Zeit zu haben. Begehrt wie Designer-Labels. Gucci. Oder Prada. Zur Massenware verkommen, sind beide heute austauschbare Konsumgüter in immer schillernderen Verpackungen. »Viel Lärm um nichts«, würde Shakespeare sagen. Die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz sind verwischt, Gleiches gilt für die Grenze zwischen lieben und Liebe machen. Wer Kunst generieren möchte, verlässt sich am besten auf das Handwerk. Wer nach Liebe strebt, auf die Kunst des Verführens. Sowohl das solide Kunstwerk, als auch das perfekte Date sind in Wahrheit mehr als impulsive Spritzereien, die uns Aktionskünstler immer wieder als farborgastischen Sinnesrausch verkaufen wollen. Was nutzt der Rausch, wenn das Erwachen auf schmutzigem Leinen ernüchternd ist? »Jene treiben die Kunst um des Vergnügens, diese um des Nutzens willen«, schrieb Goethe. Wer mehr will, tut manchmal weniger. Am Ende wollen wir doch alle irgendwas, das bleibt. Zumindest länger als das Ergebnis fader 15 Minuten orgastischer Spritzereien auf Leinwand und Laken. Augenzeugen zufolge beäugten Ausstellungsbesucher Marni Kotaks Mutterwerdung »mit einer Mischung aus Faszination, Neugier und Verwunderung«. Ironischerweise braucht es genau diese drei Dinge, Faszination, Neugier und Verwunderung, um Kunst und Liebe zu generieren – und gegebenenfalls Weltruhm. Es dauerte ein paar Jahre, bis ich durch genügend Kunsttempel und Liebeshöhlen gewandelt war, um die Zukunft hinter mir zu lassen. Und Andy Warhols Pop(p)-Art. Fakt ist, dass die bedeutsamsten 15 Minuten meines Jahres bisher jene waren, in denen es mir gelang, meine Klobrille sitzfest zu machen. Fas ziniert betrachtete ich mein Werk und versuchte neugierig, in den Tunnel zu blicken, der sich unter kaltem klaren Wasser aufzutun schien. Manchmal sind wir verwundert, dass wir auf der endlosen Suche nach hoher Kunst und großer Liebe häufiger ins Klo greifen als nach den Sternen. Gleiches gilt für die Suche nach dem Weltruhm. Und das ist das große Drama meiner Generation! haw Brad S @ g u z f strei Werde Freund und erfahre täglich, ecker Anika Dbuchautorin aus mit Die Dreh er ihren Erfolg üb t Marburg re am Se hasen, Tie Keinohr he Filmbranc und die nkt Blickpu nst? die Ku r die Wo ist trät übe Ein Por Kunstszene e Seite 4 bildend s. Gießen .DE IESSEN ATER-G TADTHE WWW.S SPIEL us SCHAU JLU: ediale stus bis Multim dio-Ju »FlimVom Ra i-Kino Seite 36 zum Un «. ste merki Camp was in deiner Stadt passiert und was im Nachtleben angesagt ist! 11/2012 streifzug 13 RAmpenlicht rampenlicht »Ich mache jeden Tag eine Party im Kopf« Keinohrhasen. Zweiohrküken. Rubbeldiekatz. Anika Decker aus Marburg ist Deutschlands erfolgreichste Drehbuchautorin der Gegenwart. Rund zwölf Millionen Menschen lockte sie mit arbeit mit Til Schweiger, ihre Vergangenheit bei Big Brother und verriet den Grund, warum in jedem ihrer Filme ein Hundebaby vorkommt. Foto: Wilk ihren Filmen bisher in die Kinos. Mit dem streifzug sprach die 37-Jährige über die Zusammen- rampenlicht Was macht den Reiz des Schreibens aus? AD: Ich finde, Schreiben ist zu 95 Prozent sehr harte Arbeit und Selbstdisziplinierung. Die restlichen fünf Prozent, für die macht man das eigentlich. Manchmal taucht man weg. Es entsteht ein Flow, und der ist ganz Foto: dpa bin oder irgendwas, aber es war auch sehr toll. Dem jagt man ständig hinterher. Und Wie geht man damit um, dass viele den einfach. Es kann sein, dass ein Literaturstunatürlich ist es auch schön, wenn alles voreigenen Namen nicht kennen, obwohl man dium in den letzten Zügen anspruchsvoll, bei ist, und irgendwann die Vorbereitungen eine der erfolgreichsten Frauen im deutspannend und toll wird, aber ich habe es anfangen: Castings, Besprechungen mit schen Filmgeschäft ist? relativ schnell abgebrochen. Deshalb will Kostüm und Maske. Das ist toll. Es ist eine AD: (lacht) Das ist mir ziemlich egal. Sonst ich auch gar nicht viel Abwertendes sagen. wahnsinnig befriedigende Arbeit, wenn hätte ich mir einen anderen Job ausgesucht. Aber ich glaube, wir haben sechs Monate man zuschauen kann, wie etwas wächst Ich habe ja einen dieser typischen Berufe, »Der Fischer und seine Frau« gelesen. Das und man mitbestimmen darf. die eben nicht vor der Kamera und nicht im Ding hatte man eigentlich an einem Tag Blitzlicht stattfinden. Das Die ganze Langsamkeit an der Sie sind an einem Film stört mich nicht. Ich ken»Ich stehe nicht so auf also von vorne bis hinten durch. Hochschule hat mich verrückt gemacht: ne viele Leute, die sehr Formular A und Formular B ausfüllen und bekannt sind, und das ist extreme Problemfälle« beteiligt? an Anmeldungsstelle 27 abgeben. Dafür bin AD: Ja, zu Beginn zunicht immer angenehm. ich überhaupt nicht geschaffen, habe ich mindest schon. Einfach Ehrlich gesagt bin ich dann festgestellt. Das hat mich auch traurig aus dem Grund, weil Til da ganz toll war, recht froh, dass ich ganz in Ruhe in den gemacht. quasi eingeladen hat, dabei zu sein. Und Supermarkt gehen und mein Leben leben auch an meiner Meinung interessiert war. kann, ohne dass mich ständig jemand Danach ging es über Umwege zu Big Das war sehr schön und ist sehr ungewöhnanstarrt. Brother. Das war wohl weniger langweilig lich. Normalerweise gibt ein Autor sein und langsam? Buch ab, dann streicht der Regisseur alles Wenn man sich Ihre Filme anschaut, könnAD: Na ja, das waren sehr große Umwege raus, worauf er keine Lust hat, und modelt te man meinen, Sie sind eine Expertin für (lacht). Dazwischen habe ich viele andere Sachen um. Man hat damit eigentlich nichts schwierige Beziehungen. Sachen gemacht. Big Brother war für mich zu tun. Ich habe durch Til die Möglichkeit, AD: Ich denke, Sie spielen auf die Figur an, eine Zwischenstation. da ein bisschen mitzugedie Til in Keinohrhasen und Zweiohrküken habe zehn Jahre in stalten und habe das frespielt. Das ist schlicht und einfach die Art »Ich glaube nicht, dass Ich München gelebt und war cherweise einfach so beivon Figur, die er so bravourös und lustig behalten. In Zukunft spielt, dass es ein Fehler wäre etwas andeich hochbegabt bin« zum Schluss bei eher arthouse-igeren Kinoprowerde ich auch meine res zu machen. Wenn ich die Schauspieler duktionen tätig, habe als Filme coproduzieren. vorher kenne, was mir am liebsten ist, Dramaturgin gearbeitet. Und dann kam die Dann ist das auch normal. schreibe ich jemandem seine Rolle auf den Kirch-Krise, die ja alle in der MedienbranLeib. Das habe ich auch mit ihm zusamche irgendwie getroffen hat. Da habe ich Ihr Literaturstudium haben Sie abgebromen gemacht. Es hat aber nichts mit meimir gesagt: Diese Zeit nutze ich. Also bin chen. War das zu abgehoben? nem Männerbild zu tun. Privat stehe ich ich nach Köln gegangen und habe eine AufAD: Ich habe immer geglaubt, dass es für nicht so auf ganz extreme Problemfälle. bau-Filmausbildung gemacht. Gleichzeitig mich die Erfüllung sein würde und fand es musste ich unter der Woche arbeiten, um dann sehr angepasst und langsam. Ich glauTrotzdem stelle ich mir Ihre Arbeit ein bisseinen Job nachzuweisen. Ich hatte aber be nicht, dass ich irgendwie hochbegabt chen wie Hose runterlassen vor. AD: Das ist beim Schreiben generell so. Wenn ich Komödien oder lustige Szenen schreibe, muss es immer einen wahren Kern haben. Sonst ist es nicht lustig. Deshalb muss man beim Schreiben ständig die Hose runterlassen. Gott sei Dank sind es am Ende des Tags doch Figuren, die ihre Sachen machen. Schauspieler kennen das ja auch: Wenn ein Schauspieler »verliebt« spielen muss, weiß ich in diesem Moment, wie »verliebt« nach Meinung des Schauspielers im besten Fall aussieht. Das ist ja auch sehr privat. Das könnte ich noch viel weniger. Ich bin ja zum Glück am Schreibtisch alleine oder sitze zusammen mit einer Person meines Vertrauens wie Til oder Detlev Buck. Das ist einfacher, als wenn mir 30 Leute dabei zusehen. Mit Keinohrhasen feierte Anika Decker ihren Durchbruch. 11/2012 streifzug 15 RAmpenlicht schlicht und einfach keine Kontakte in Köln, außer zu jemandem, der bei Endemol in leitender Funktion tätig war, und mir den Job angeboten hatte. ist sehr hart umkämpft. Und der Weg dorthin ist steinig. Wenn man da hin will, dann muss einem klar sein, dass die Existenz in keiner Weise abgesichert ist. Es ist etwas anderes, als ein Studium zu machen und nebenher ein bisschen zu jobben. Man kann nicht drauf hoffen, dass es nach einer nervigen Bewerbungsin ein geordnetes mich mit dem phase Leben geht. Weg läuft. Natürlich in großen Abständen, nicht jede Woche, aber wir sind uns immer wieder begegnet. Foto: dpa Wie kann ich mir die Arbeitsteilung vorstellen? Sie hatten also kein Problem, diesen Job AD: Wir sitzen wirklich nebeneinander und vor sich selbst zu rechtfertigen, weil es schreiben. Mal hat der eine einen Lauf, mal eben nötig war. der andere. Und manchmal trennen wir AD: Manchmal im Leben »Ich habe uns, und jeder schreibt etwas alleine. Nahat man nicht so den Lutürlich hat Til auch immer wieder Projekte xus, etwas vor sich selbst Druck angefreundet« oder muss irgendwas drehen, dann arbeite Hatten Sie zu rechtfertigen. Ich würich vor. Das gestaltet sich sehr unterschiedExistenzängste? de jetzt nicht herumlaulich. Wir haben uns grundsätzlich darauf AD: (lacht) Ich hatte zwischen 20 und 30 fen und Tiere schlachten, aber bei mir ging geeinigt, dass ich erst mal das weiße Blatt durchgehend Existenzängste. es schlicht und einfach darum, dass ich von fülle. Aber wenn ein Vorschlag vorliegt, irgendwas leben musste. Ich hatte bei Big sitzen wir zusammen dran. Keinohrhasen war Ihr Durchbruch. Til Brother eine ganz großartige Chefin, mit Schweiger kommt aus Gießen. Sie aus der ich mir die Spiele ausgedacht habe, die Für Keinohrhasen 3 haben Sie auch wieder Marburg. Wo haben Sie sich kennenvon den Kandidaten gemacht werden musszusammengearbeitet. gelernt? ten. Das war als Job sehr arbeitsreich und AD: Ja, aber da kann ich noch gar nichts zu AD: So weit ich mich erinnere in München. hart. Es ist täglich live gesendet worden. Da sagen, weil es noch in Arbeit ist. Er saß mit einem Verleiher zusammen. Ich habe ich auf jeden Fall gelernt, sehr exakt hatte mich mit dessen Assistentin verabreund schnell zu arbeiten. Denn wenn man Til Schweiger muss sich häufiger Kritik andet. So kam es, dass wir an einem Tisch sada einen Fehler macht, geht es sofort über hören, dass seine Filme zu flach seien. ßen. Die Verbindung zwischen Marburg den Sender, und man hat 1000 Fans am Geht das bei den gemeinsamen Büchern und Gießen war in der Tat ausschlaggeHals, die sich beschweren, weil jemand nicht auch auf Ihr Konto? bend. Dazu beides Lehrerkinder mit pädabeim Eierrundlaufen schummeln konnte. AD: Klar, wenn jemand gogisch wertvollem Ich hatte wenig Zeit, um das stundenlang flach findet, Spielzeug. Es hat den zu Hause vor mir selbst zu rechtfertigen. »Jeden Morgen stehe ich Keinohrhasen kann ich mich nicht rausAusschlag gegeben, ziehen und sagen: »Das dass wir uns gut verViele in der Filmbranche wären froh geweauf und freue mich« war der Til.« standen und Jahre späsen, wenn Big Brother sie eingestellt hätte? ter zusammengearbeitet AD: Die meisten Kreativen, die ich kenne, Aber die Besucherzahlen stimmen ja. Ist haben. haben alle möglichen Jobs gemacht. die Filmkritik zu weit weg vom Publikumsgeschmack? Sie sind nach dem ersten Treffen in Kontakt Weil das Geschäft so umkämpft ist? AD: Das kommt darauf an, welche Filmkrigeblieben? AD: Ja. Ich schätze, dass zwischen fünf und tik gemeint ist. Es gibt natürlich eine Ecke, AD: Die Filmbranche ist so klein, dass man zehn Prozent der Leute in der Filmbranche die meiner Meinung nach schon sehr weit sich in jedem Fall immer wieder über den von ihrem Job tatsächlich leben können. Es weg ist. Oder vielleicht auch Äpfel mit Birnen vergleicht. Denn man muss immer Anika Decker wurde vor 37 Jahren in Marburg geboauch sehen, was eine Sache sein will: Wir ren, zum Literaturstudium zieht es sie nach Müchen, machen Mainstream-Komödien. Die madas sie jedoch bald zugunsten der Filmbranche abchen wir nicht extra dumm, aber das kann bricht. Sie arbeitet zunächst für Big Brother und verman nicht vergleichen mit einer kleinen, schiedene TV-Serien. Etwa: Tessa - Leben für die Lieskurrilen arthouse-igen Komödie, die für be. 2007 feiert sie ihren Durchbruch als Drehbuch- ein ganz anderes Publikum gemacht wird. autorin: Sechs Millionen Besucher schauen sich Es passiert aber manchmal. Das finde ich Keinohrhasen an. Es hagelt Auszeichnungen: Bambi, nicht besonders professionell, wenn ich Bayerischer Filmpreis, Deutscher Comedypreis oder ehrlich bin. Jupiter sind nur einige. Dazu gibt es eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis. Zwei Jahre Wie kann ich mir Ihren Alltag später kommt Zweiohrküken heraus: Vier Millionen vorstellen? Leute wollen ihn sehen. 2011 folgt die ZusammenarAD: Es ist selten, dass ich nur schreiben beit mit Detlev Buck für Rubbeldiekatz: Zwei Milliodarf. Ich der Regel sind noch so viele Sanen Zuschauer gehen in die Kinos. Dafür gibt es die chen auf meinem Schreibtisch, dass ich erst ROMY für das beste Drehbuch eines Kinofilms. Die einmal jede Menge Korrespondenz abarbeiFAZ rechnet die Zahlen zusammen und schreibt: te. Irgendwann gegen Nachmittag schreibe »Die Zwölf-Millionen-Frau.« Derzeit arbeitet Anika ich dann. An manchen Tage schreibe ich Decker an Keinohrhasen 3 und einem Projekt mit auch überhaupt nicht, sondern brainstorme Florian Gallenberger. nur mit mir selbst, um zu überlegen, wo die 16 streifzug 11/2012 Reise in den nächsten Szenen hingeht. rampenlicht Hat man nicht vorher im Gefühl, dass ein Film ein Kracher wird? AD: Wir hatten schon das Gefühl, dass wir für uns etwas Besonderes gemacht haben. Ich war ja total unerfahren damit: Ich hatte vorher noch nie einen Kinofilm geschrieben. Til hat aber immer wieder gesagt, dass es etwas ganz Besonderes ist. Das Ausmaß des Erfolgs hätte aber niemand abschätzen können. Wenn Sie sich überlegen: Ein normaler, erfolgreicher Kinofilm aus Deutschland hat um die 800 000 Zuschauer. Das ist schon richtig gut, wenn man das schafft. Manche schaffen das in ihrem ganzen Leben nicht. Wir hatten bei Keinohrhasen sechs Millionen. Das ist nichts, was man vorher mal eben auf dem Plan hat. Wir haben gesagt: Wenn das Ding eine Millionen macht, dann drehen wir durch und machen jeden Tag eine Party. Foto: Wilk In Keinohrhasen hat Ludo Ihren Nachnamen. Haben Sie sich da ganz heimlich ein kleines Denkmal gesetzt? AD: (lacht). Nee, das war Tils Idee. Wir brauchten einen Nachnamen, weil die Ausstattung ein Klingelschild hergestellt hat und fragte, was draufstehen soll. Da hat Til eben meinen Nachnamen gesagt. Zu dem Zeitpunkt war uns aber noch nicht im Geringsten klar, wie erfolgreich der Film sein würde, und dass wir über drei Teile mit dem Namen Decker arbeiten sollen. Zwölf Millionen Leute lockte die Marburgerin in die Kinos. und mache den nächsten Film. Höchstwahrscheinlich wird es irgendwann nicht funktionieren. AD: (lacht) Weil wir es reingeschrieben aben. Ich möchte gerne ans Set kommen h und das Hundebaby streicheln. Den ganzen Tag. Dreh von Rubbel»Dann bin ich traurig Beim Das ist Ihr Ernst? diekatz waren Sie nicht Und jetzt machen Sie AD: Klar. Ich schreibe vieles in meine dabei. jeden Tag eine Party? und mache weiter« Bücher. Aber 90 Prozent laufen dann doch AD: Ja, ich hatte ein BlutAD: (lacht) Ja, eigentlich anders: Als wir bei Zweiohrküken das Hunvergiftung. Eine Sepsis schon. Ich mache eigentdebaby am Set hatten, musste ich ausgemit Multiorganversagen und war über eine lich jeden Tag eine Party in meinem Kopf. rechnet an diesem Tag zu Hause eine Szene Woche im künstlichen Koma. Weihnachten Jeden Morgen stehe ich auf und freue mich. überarbeiten, die am nächsten Tag gedreht war ich in der Notaufnahme mit einer Niewerden sollte. Das Hundebaby habe ich renbeckenentzündung und einem NierenDer Druck wurde durch den Erfolg nicht verpasst. stein. Das ist nicht erkannt worden und hat größer? sich schön in meinem Körper ausgebreitet, AD: Druck ist immer. Ich habe mich damit Oh nein! bis der dann zusammenangefreundet. Druck muss sein, denn die AD: Dafür wusste ich gebrochen ist. Das war Filme, an denen ich mitarbeite, haben so »Ich möchte am Set vorher nicht, dass sich kurz vor knapp. ein hohes Budget, da ist es schlicht und einfach eine Katastrophe, wenn sie nicht Hundebabys streicheln« Til ein Pony, ein Wildschweinbaby und ein Verändert so etwas? gut laufen (lacht). Aber das ist eben der Küken ausgedacht hat, AD: Ja, auf jeden Fall. Deal: Ich kann nicht sagen, dass ich die beim Kindergartendreh durch die Das lässt einen, auch wenn es ein Klischee große Mainstream-Komödien machen will Gegend sprangen. So hatte ich einen ist, das Leben eine ganze Ecke bewusster und heule dann aber jeden Tag über den Ersatz und habe das Wildschweinbaby und intensiver genießen. Und es reduziert großen Druck. Da muss man sich schon gekrault. alle möglichen Ängste auf ein ziemliches entscheiden. Schauspieler wie Til Schweiger Minimum. Das, wovor ich jetzt Angst habe, haben sogar ja noch doppelten Druck, weil Können Sie wenigstens das über Keinohrsind Krankenhäuser und Check-ups. Aber sie eben regelmäßig auch vor der Kamera hasen 3 schon sagen? Wird wieder ein der Rest des Lebens ist dafür viel stehen. Hundebaby vorkommen? angstfreier. AD: Das kann ich wirklich nicht sagen, Womit wir wieder bei der Eingangsfrage weil wir noch ganz am Anfang sind. VielDamit wir nicht so nachdenklich enden: In währen. Aber was passiert, wenn es einmal leicht gibt es Löwen, Giraffen, Antilopen. jedem Ihrer Filme kommt ein Hundebaby nicht funktioniert? Noch ist alles möglich. Florian Dörr vor. Warum? AD: Dann bin ich wahrscheinlich traurig 11/2012 streifzug 17 Sie kommen, um sich auszuziehen: Die Chippendales gastieren am 24. November in der Stadthalle Wetzlar. Los geht’s um 20 Uhr. »Es hat mehr von einem Rockkonzert oder einem Broadway-Stück als von einer gewöhnlichen Stripshow für Männer«, beschreibt Bryan Cheatham. Seit über zehn Jahren ist er dabei. Mit dem streifzug sprach der Chippendale zuvor über sein Leben zwischen Fitnessstudio, Hotelzimmer und ausrastenden Frauen. Als Kind haben Sie wahrscheinlich noch nicht davon geträumt, ein Chippendale zu werden. BC: Tatsächlich tat ich das wirklich in einer gewissen Weise. Natürlich habe ich nicht direkt davon geträumt, ein Chippendale zu werden. Aber als ich zehn, elf, zwölf Jahre alt war, schaute ich mir viele Bilder an. Damals habe ich sogar schon trainiert, natürlich immer ohne Shirt. Ich war also berufen dazu, ein Chippendale zu werden. Und wie entwickelte sich die Leidenschaft weiter? BC: Als die Chippendales dauerhaft nach Las Vegas kamen, war ich 22 Jahre alt. Damals habe ich in der Stadt gelebt, hatte keinen Job, wohl aber Erfahrung im Tanzen und Entertainen. Ich schnappte mir also meine Bilder und meinen Lebenslauf und ging zur Show der Jungs. Dort schauten sie sich meine Unterlagen an. Und Ihren Körper. BC: Genau. Und dann sagten sie: »Du bist eingestellt«. Das ist nun über zehn Jahre 18 streifzug 11/2012 her. Seitdem sind die Chippendales wesentlich größer und populärer geworden. Das bedeutet natürlich auch, dass inzwischen viel mehr Jungs den Job machen wollen. Der Bewerbungsprozess ist also wesentlich härter geworden. Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie erstmals von Ihren Plänen erzählt haben, ein Chippendale zu werden? BC: (lacht) Mama war nicht allzu glücklich darüber. Schließlich würde ihr Sohn für Geld seine Klamotten ausziehen. Aber heute bin ich eine lange Zeit dabei. Mama liebt mich immer noch. Tausende Frauen schreien für ihren Sohn, und das ist okay für sie. Tatsächlich hat sie sogar einige unserer Kalender aufgehängt. Wie war es, das erste Mal als ein Chippendale auf der Bühne zu stehen? Das muss merkwürdig gewesen sein. BC: Klar. Ich hatte schon vorher auf der Bühne gestanden, aber das war etwas anderes. Das erste Mal als Chippendale – strippend! – war sehr beängstigend (lacht). Ein- mal ausgezogen wusste ich nicht, wie ich meine Klamotten von den Frauen zurückbekommen sollte. Inzwischen sind Sie über zehn Jahre dabei. Wie sieht der Alltag eines Chippendale aus? BC: Wir reisen natürlich viel. Früh am Morgen, meistens zwischen sechs und sieben Uhr, werden wir zum Bus gerufen. Dann geht es in die Stadt, in der wir am Abend auftreten. Dann Check-in im nächsten Hotel. Dann Frühstück im nächsten Speisesaal. Ich gehe danach meistens noch einmal schlafen, bevor wir uns die Stadt angucken. Dabei versuchen wir, ob Sie es glauben oder nicht, ein Fitnessstudio zu finden: Workout ist wichtig. Gegen 18 Uhr geht es zur Vorbereitung in die Halle, in der wir gegen 20 Uhr auftreten. Nach der Show beginnt der Spaß: Wir gehen mit den Frauen aus, feiern, trinken. Das ist einer der besten Teile des Jobs. Klingt so, als wäre es nicht gerade leicht, als Chippendale eine Beziehung zu führen. Foto: Agentur Fotos: bf Unter Männern + + + Gewinnspiel + + + Gewinnspiel + + + streifzug BC: Wir werden häufiger gefragt, ob wir Freundinnen haben. Dazu muss ich sagen: Rund 95 Prozent der Chippendales, sind nicht in einer Beziehung. Das ist zu schwierig, einfach dadurch, weil wir kaum nach Hause kommen. Aber der Job ist es wert? BC: Absolut. Wenn Sie mit den Chippendales auf Tour sind, haben Sie einen der besten Jobs, den ein Mann haben kann. Gelegentlich fühlt man sich vielleicht auch ein bisschen einsam. Wie jeder andere auch. Ein paar Zugeständnisse gehören dazu, aber die sind es wert. Nicht das ganze Jahr sind Sie auf Tour. Wie sieht Ihr Leben aus, wenn Sie zu Hause sind? BC: Das ist witzig. Wenn eine Tour zu Ende geht, beginnt eine Pause, die wir gut gebrauchen können. Aber ich merke dann schnell: Das Leben ist langweilig, wenn man nicht unterwegs ist. Was ist der Unterschied zwischen einer gewöhnlichen Stripshow für Männer und einem Auftritt der Chippendales für Frauen? BC: Wir kommen nicht einfach auf die Bühne und ziehen unsere Klamotten aus. Es ist eine durchproduzierte, durchchoreografierte Show. Wir haben Licht. Wir haben Musik. Unsere Show mit dem Team und Equipment ist eine große Sache. Schon allein die Liveband. Es hat mehr von einem Rockkonzert oder einem Broadway-Stück als von einer gewöhnlichen Stripshow für Männer. Sie sind auch Sänger. BC: Ja. Ich habe schon mit Leuten wie Cher und Anastacia zusammengearbeitet. Und auch bei den Chippendales singe ich. Das ist aber nicht der Hauptteil Ihres Jobs. Wie würden Sie den ihrem Kind erklären? BC: Tatsächlich sind wir ja häufig auf Flughäfen oder laufen durch die Städte, in denen wir auftreten. Dort sind natürlich auch Kinder, die mit ihren Eltern unterwegs sind. Auch für die ist offensichtlich, dass mit uns irgendetwas nicht stimmt (lacht). Wir fallen auf. Ich sage dann meistens: »Wir sind so etwas wie tanzende Athleten.« Und die ziehen dann eben noch ihre Shirts aus. Mal ganz unter uns: Wie reagieren die Frauen, wenn ihre Männer nicht dabei sind? BC: (überlegt lange) Wie soll ich es sagen? Sie lassen sich gehen. Ich garantiere, dass sie – nach der Show, wenn sie wieder zu ih- ren Männern nach Hause kommen – etwas freier und offener sind. Es ist also auch für die Männer ganz praktisch. BC: Absolut. Es kommt sogar hin und wieder vor, dass Männer mit ihren Frauen zur Show kommen und sich Notizen machen, was man alles machen kann, um eine Frau glücklich zu machen. verlost einen »Besuch« der Chippendales Das würde mich auch interessieren. BC: Klar. Dann kommen Sie zu unserer Show. Mal schauen. Vielleicht verraten Sie es mir schon jetzt? Was ist das Geheimnis des langsamen Ausziehens, ohne dabei lächerlich auszusehen? BC: Man muss sich in seinem Körper wohlfühlen. Ich denke, dass es das ist, was unseren Erfolg ausmacht. Es kommt gar nicht sonderlich darauf an, ob Sie austrainiert sind oder nicht: Der menschliche Körper ist Kunst. Und Selbstbewusstsein macht eine Menge aus: Wenn Sie einen Bierbauch haben, dann freunden Sie sich mit ihrem Bierbauch an. Die Frauen werden es nicht schlimm finden. Noch einmal zurück zu Ihrem Alltag. Wie enden die Nächte? BC: (lacht) Natürlich gibt es unmoralische Angebote während und nach der Show. Aber im Ernst: Die Frauen sehen uns auf der Bühne und denken sich ihren Teil. Dann sprechen sie nach der Show mit uns und merken: »Das sind ganz normale Jungs.« Uns muss man nicht mit merkwürdigen Aktionen beeindrucken. Ich mag gewöhnliche Konversationen mit freundlichen Frauen. Eines Tages wird das Leben als Chippendale vorbei sein. Was kommt danach für Sie? BC: Klar. Viele von uns machen den Job nun seit vielen Jahren. Aber die meisten Jungs haben auch etwas anderes gelernt. Ich zum Beispiel bin Sänger und werde das machen, bis ich eines Tages sterbe. Auch andere Musiker sind dabei. Drummer oder Gitarristen. Exklusiv für unsere Leserinnen verlosen wir einen Besuch der Chippendales bei Euch im Büro, der Kanzlei oder in der Praxis. Mitmachen dürfen Arbeitskolleginnen, Freundinnen oder sonstige Frauengruppen (z. B. die Landfrauen). Zu gewinnen gibt es einen 45-minütigen Besuch von 4 bis 5 Chippendales, die mit einem Glas Sekt anstoßen, Fragen beantworten, Autogramme geben und Fotos mit Euch machen – die Hüllen aber nicht fallen lassen. Gemeinsam mit Dtt-Konzerte legt der streifzug aber noch 5 Eintrittskarten für die Show am Abend (24. November) in der Stadthalle Wetzlar drauf. Und dort seht Ihr die Chippendales dann auch oben ohne! Wer gewinnen möchte, muss ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Sendet uns ein Foto, auf dem Euer Chef oder ein männlicher Kollege mit Euch posiert – natürlich oben ohne – bis zum 15. 11. 2012 per E-Mail an [email protected] oder an Streifzug, Marburger Str. 20, 35390 Gießen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sie könnten also gemeinsam eine Band gründen, wenn Sie für die Chippendales zu alt sind. BC: (lacht) Stimmt. Das werde ich im Hinterkopf behalten. Im Ernst: Einige der Chippendales sind auch Fitnesstrainer. Das hätte man sich denken können. Genauso gibt es aber auch Immobilienmakler unter den Jungs. Wissen Sie: Viele Leute denken, wir haben nur gute Körper. Aber Hirne haben wir auch. Florian Dörr + + + Gewinnspiel + + + Gewinnspiel + + + Unterwegs »Mirch Masala« Fotos: Schepp Frankfurter Straße 66 · 35392 Gießen · Tel.: 0641/9236993 »Früher wollten die Deutschen nicht so scharf essen wie wir Inder, aber mittlerweile essen sie genauso scharf. Sie kommen sogar gezielt hierher, um scharf zu essen«, erklärt Nirmal Singh Hanspal. Der 53-Jährige sieht mit seinem Turban und dem langen Bart nicht nur besonders indisch aus, sondern er versteht auch etwas von seinem Handwerk, den Gießenern die traditionelle Küche seiner Heimat näherzubringen. Seit Mai 2010 leitet er gemeinsam mit seiner Ehefrau Diepka Kaur Hanspal das indische Restaurant »Mirch Masala« in der Frankfurter Straße und sorgt mit seiner großen Erfahrung für zufriedene Gäste. Schon 1985 kam der Sikh aus politischen Gründen nach Deutschland und lernte hier in der 4-Sterne-Küche des Scandic-Hotels von Offenbach. Nach Stationen in Wiesbaden und Schwalmstadt war Singh ab 1996 in Marburg tätig und schlug sofort zu, als er sah, dass die Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants »Dinera« in der Frankfurter Straße in Gießen frei wurden: »Wir hatten schon 20 streifzug 11/2012 immer viele Gäste aus der Stadt und wurden oft gefragt, ob wir uns dort nicht auch niederlassen möchten«, sagt der Inder, der so den Wunsch seiner Gäste aus der Liebigstadt erfüllte. Diese können seitdem traditionelle indische Speisen genießen, die auch die TandooriKüche umfassen. Bedeutet: im indischen Lehmofen Tandur zubereitete Gerichte, die entsprechend eine ganz besondere Note haben. Wie beispielsweise der Klassiker Tandoori Chicken, der für vertretbare 10,90 Euro zu haben ist. Für seine Küche beschäftigt Singh eigens einen Spezialisten, nachdem er in Marburg noch selbst in der Küche gestanden hatte. Insgesamt steht die Speisekarte des »Mirch Masala« – »Mirch« heißt übrigens Chili und »Masala« ist eine Gewürzmischung – im Zeichen der nordindischen Region Punjab, der Heimat des Inders. Trotz seiner mittlerweile beinahe drei Jahrzehnte in Deutschland steht Singh immer noch in engem Kontakt mit seinem Heimatland. Seine acht Geschwister be- sucht er regelmäßig. Typisch für die PunjabiKüche ist der hohe Anteil an Reis und Mais. Das Angebot umfasst zudem viele vegetarische Gerichte. Seit Mitte Oktober führt das »Mirch Masala« auch vegane Spezialitäten. Aber auch Fleischesser kommen bei Singh zu ihrem Genuss: Außer den traditionellen Huhn-, Fisch- und Lammgerichten führt das Restaurant sogar Rindgerichte: Inder dürfen dieses Fleisch zwar selbst nicht essen, aber immerhin zubereiten. Eine Besonderheit im »Mirch Masala« ist das Büfett, das es jeden Dienstagabend gibt. Für 12,90 Euro – Studenten erhalten zehn Prozent Ermäßigung – können die Gäste aus diversen vegetarischen und Fleischgerichten wählen und essen so viel sie können. Preiswerte Angebote gibt es zudem vor allem mittags: 22 Hauptgerichte zwischen 5,90 und 8 Euro stehen der Kundschaft hier zur Auswahl. Das Abendangebot umfasst inklusive Vorspeisen und Desserts 64 Gerichte, die Delikatessen wie Cashew-Nüsse, Senf-Currysoße, Pfefferminzsoße, Hüttenkäse, MangoLassi und natürlich Naan umfassen. Für jeden Wunsch dürfte also etwas dabei sein. Das Geheimnis des Geschmacks erklärt Singh mit der sorgfältigen Zubereitung: »Wir legen viel Wert darauf, die Speisen frisch zuzubereiten, deshalb müssen die Gäste manchmal geduldig sein – das Essen kommt nicht nach fünf Minuten.« Viele Gewürze werden sogar bereits über Nacht eingelegt, um ihr Aroma optimal zu entfalten. Das sicherste Indiz für die Qualität des »Mirch Masala« ist wahrscheinlich, dass zahlreiche Inder zum Stammkundenkreis zählen, und auch in Gießen geschäftlich tätige Inder stets das Restaurant in der Frankfurter Straße ansteuern. Aber natürlich sollten sich auch Deutsche die empfehlenswerte indische Küche des »Mirch Masala« nicht entgehen Jan Sommerlad lassen. Im Überblick Sitzplätze: 60 erpunkt Küche: Küche mit Schw Punjabi-Gerichte ofen zubeSpezialitäten: Im Lehm , sowie jereitete Tandoori-Küche großes den Dienstagabend ein Büfett ch von Öffnungszeiten: : Tägli d von 17.30 11.30 bis 14.30 Uhr un ttag bis 23 Uhr. Samstagmi . geschlossen Küche Ambiente Service Preise ★★★✩ ★★✩✩ ★★★✩ UU Unterwegs … im Mathematikum Interaktive Ausstellung zur Philosophie Philosophie bedeutet übersetzt »die Liebe zur Weisheit«. Die Sonderausstellung des Mathematikums »I LOVE SOPHIA« ist eine moderne Liebeserklärung an die Philosophie! Stellen Sie sich vor, dass Sie an der Kasse zu viel Wechselgeld bekommen. Was tun? Müssen Sie das Geld zurückgeben oder dürfen Sie es behalten? Jeder hat diese oder ähnliche Situationen schon mal erlebt und sich irgendwie entschieden. Und sobald man über seine Entscheidung nachdenkt, beginnt man zu philosophieren! In der Ausstellung begegnet man solchen und anderen Gewissensfragen: Soll ich einem Obdachlosen Geld geben? Darf ich auch mal lügen? Die Exponate zeigen, welche Positionen Philosophen dazu einnehmen. Natürlich werden auch bekannte Philosophen wie Sokrates, Platon und Kant präsent sein, den Besuchern von ihren Ideen erzählen und interessante Anekdoten preisgeben. Ein kleines Stückchen »Philosophie« gibt es auch zum Mitnehmen: Eine Schatzkiste hält für jeden Besucher eine persönliche philosophische Weisheit als Geschenk bereit. Die Sonderausstellung zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise: Philosophie geht jeden etwas an, und sie verändert unseren Blick auf den Alltag. Wie werden Sie sich beim nächsten Mal an der Supermarktkasse entscheiden? Anders als bisher? Vom 23. November bis März 2013 wird die Ausstellung im Mathematikum in Gießen zu sehen sein. Vernissage am 23. November um 19 Uhr. … im nächsten Jahr Ein Kalender voller Gießkannen Vergessen Sie auch immer, die Blumen zu gießen? Damit das so schnell nicht wieder passiert, gibt es nun nach dem »Gießkannenmuseum« auch noch einen Gießkannenkalender für Gießen, der Sie ständig an das Gießen erinnern wird. Die abgebildete Palette an Gießkannen ist beachtlich. Wer hätte zuvor ahnen können, dass es so viele verschiedene Modelle geben kann? Rund 480 stehen mittlerweile im Museum – einige davon haben es nun in den Wochenkalender geschafft. Entstanden ist der als Kooperation des »Gießkannenmuseums«, der Gießen Marketing GmbH sowie dem Druckkollektiv und wurde von Grafikerin Isa Balzer konzipiert. In dem großformatigen Wochenplaner für 2013, den es in Gießener Geschäften sowie unter kalender@ giesskannenmuseum.de (18 Euro) zu kaufen gibt, sind auf 60 Seiten verschiedene Gießinstrumente in Szene gesetzt. Groß, klein, messingfarben, bunt, klassisch, extravagant – vom »Dackel« bis zum vietnamesischen Import gibt es einige Schätze zu bestaunen und Interessantes zu lernen. So gehören Gießkannen häufig zu den Gegenständen, die man jahrelang gebraucht, ohne das am Boden befindliche Preisschild zu entfernen. Stimmt’s ? Stimmt! di mi do fr sa so Juni · J un mo i · Jun i LWDOLHQLVFKÃÃÃDQQDIILDWRLR … in Lich Mahnwache und Konzerte Seit 1998 findet die Veranstaltungsreihe »9. November 1938 in Lich« statt, die anlässlich der Pogromnacht in Vorträgen, Lesungen, Konzerten, Workshops, Filmen und Zeitzeugengesprächen an die Juden, die in Lich und der Region lebten und an ihre reichhaltige Kultur erinnern soll. Eckpunkte der Reihe sind die Andacht am 9. November in der Marienstiftskirche und die anschließende Mahnwache am Gedenkstein. Ein weiterer Schwerpunkt sind die von der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung organisierten Zeitzeugengespräche für Schulklassen. Auch in diesem Jahr werden zwei Überlebende des Holocaust von ihren Erfahrungen berichten: Eugen Herman-Friede, der in einem Gestapo-Gefängnis überlebte, und der Sinto Hugo Höllenreiner, der mehrere Konzentrationslager und die sadistischen Versuche von Dr. Mengele überlebte. Die Gruppe »nu« ist auf Einladung der Chambré-Stiftung bereits zum dritten Mal in Lich und wird in insgesamt vier Konzerten Schülern die Kultur der Ostjuden auf musikalisch-spielerische Weise näherbringen. Ebenfalls dabei sind die »Queen of Klezmer« Irith Gabriely und Pianist Peter Przystaniak, die am 25. November einen Klezmer-Workshop im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge anbieten und abends ein Konzert spielen. Am 8. November präsentieren Andreas Schmitges und Thomas Fritze mit den Sängerinnen Svetlana Kundish und Deborah Strauss ihr Projekt »Voices of Ashkenaz«. Das komplette Programm unter www.kultur-lich.de. 11/2012 streifzug 21 AUSLESE Fritten zur Musik Wenn man den Namen Frittenbude zum ersten Mal hört, fragt man sich, wie drei junge aufstrebende Elektropunker zu einem solch ungewöhnlichen Bandnamen kommen. Beim Anhören wird bald klar: So ganz ernst nehmen sollte man die drei Musiker aus Bayern nicht, denn ein Großteil ihrer Songtexte enthält eine große Portion gesunden Humor, gemixt mit einigen gesellschaftskritischen und politischen Passagen. Frittenbude machen Musik für die Gehirne und Tanzapparaturen ihrer Hörer. Live erleben kann man sie am 26. November im Musik- und Kunstverein Gießen (MuK). Mit einer ordentlichen Portion Aggression, Anarchie und Selbstzerstörung rappen und punken sie sich über Techno und Electro-Beats und stellen dabei ihr im Mai erschienenes, drittes Album »Definarium« vor. Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Eintritt VVK 16 Euro. Immer echt scheiße Im gefühlt 107. Jahr ihrer sinnfreien Existenz machen THE Immerechtscheiße immer noch das, was sie nicht können: So etwas ähnliches wie Musik. Sie besudeln ihr Publikum weiterhin mit Texten und Tönen, die weder Mensch noch Tier braucht – mit verfallsdatumsnahen Interpretationen von deutschen Schlagern aus den 70ern. Doch auf wundersame Weise kulminiert diese Ignoranz von musikalischer Entwicklung auf der einen sowie der Wunsch nach stupider Stetigkeit auf der anderen Seite in einem Feuerwerk guter Laune, in getanztem Aberwitz, in tausendkehligem Freudengesang. Am Samstag, 10. November, sind sie ab 21 Uhr im Gießener Ulenspiegel zu erleben, zu erhören, zu erfühlen. Die Erfinder der stehen gebliebenen Zeitmaschine: THE Immerechtscheiße. Das sollte man nicht verpassen, denn es ist das einzige Konzert der Kombo in 2012 – und auch 2013 wird es nur ein Einziges geben. GLANZLICHTER DES MONATS Hesslicher Peder Seit über zehn Jahren steht er auf den Bühnen der Region und wird von seiner immer größeren Fangemeinde gefeiert: Der hessische Mundart-Kabarettist Peter Beck, bekannt als notorisch meckernder Hausmeister Begge Peder. Das Publikum lacht sich schon schief, wenn er in seinem Hausmeisterkittel mit Rasierpinsel-Hut, Hornbrille und schiefen Zähnen die Bühne betritt. Denn wenn der hess(l)ischste aller Hausmeister dann im breitesten Dialekt Anekdoten über seine Mitmenschen und seine reichhaltigen Erlebnisse mit ebendiesen zum Besten gibt, gibt es kein Halten mehr: Mit »bodenständigem Witz ohne vill Geschiss« bringt er sein Publikum zum Lachen. Zuletzt, wenn er sich in Peter Beck zurückverwandelt, zeigt sich sein wahres Gesicht. Am 22. November präsentiert Begge Peder das »Bäst of« aus vier Programmen in der Kongresshalle Gießen. Beginn 20 Uhr. Sky du Mont: Full House Schon wieder den Hochzeitstag vergessen. Der Jüngste bringt einen blauen Brief mit aus der Schule. Das Babyfon ist auf Nimmerwiedersehen im Müllschlucker verschwunden, und pünktlich mit den Feiertagen steht unangekündigt die Schwiegermama vor der Tür – Willkommen im Familienalltag! Was schiefgehen kann, geht schief. Was missverstanden werden kann, wird missverstanden. Sky du Mont kann ein Lied davon singen. Seit zehn Jahren arbeitet er am Projekt Familie und hat seine schönsten Leidensgeschichten und die wildesten Erlebnisse von Freunden, Bekannten und Verwandten gesammelt. Eine äußerst charmante Abrechnung und eine offenherzige Hommage an die ganz und gar verrückten Lebensform Familie. Die Comedy, die der Alltag schreibt, präsentiert der Schauspieler am 7. November in der Volkshalle Pohlheim (Beginn 19.30 Uhr). Eintritt 15,50 Euro. 22 streifzug 11/2012 − Anzeige − Frankfurter Straße 43 in Gießen … DENN DER FUCHS FÄHRT HERUM! Lust auf einen knackfrischen Salat? Auf zarte Ofenkartöffelchen oder ein leckeres belegtes Fladenbrot? Dann nix wie hin zu »Foxfood«. Das ist DIE neue Salatbar in Gießen. »Unsere Frische, unsere Qualität und unser Verpackungskonzept sind in Gießen einmalig«, betonen die Foxfood-Inhaber Klaus Interwies und Oktay Yildiz. Wer das nicht glaubt, probiert es am besten selbst: Acht verschiedene Salate, deren Grundmischung aus weit mehr als simplem Eisbergsalat besteht, und viele genussreiche Dressings stehen zur Auswahl. Neben Salat-Klassikern (Italienisch, Griechisch) gibt es auch überraschende Varianten wie den »Fox-Salat« – mit stets wechselnden Zutaten. Dazu serviert werden Fladenbrote, Eiweißstangen oder »Oma-AnnaStangen«, frisch duftend geliefert von einer traditionsreichen kleinen Gießener Bäckerei. »Bei Foxfood wird alles liebevoll per Hand zubereitet, aus regionalen Rohstoffen, ohne künstliche Zusatzstoffe oder industriell vorbereitete Lebensmittel – und das zu einem fairen Preis«, erläutern die Foxfood-Gründer. Erleben Sie Ihr grün-buntes Geschmackswunder! So erleben Salat-Fans bei Foxfood ihr grün-buntes Geschmackswunder – und dazu einen Produktmix, den es in Gießen bisher noch nicht gab. Denn auch die knusprig warm getoasteten Fladenbrote sind der Hammer: Entweder vegetarisch (mit Frischkäse-Dip, Mozzarella, Tomate, Rucola) oder mit saftiger Hähnchenbrust, Frikadelle und Schnitzel. Die Fleischqualität ist vom Feinsten, die Gewürzmischungen dazu selbst gemixt. KartoffelLiebhaber wählen zarte Parisienne-Kartoffeln in mundgerechter Größe, serviert mit Kräuterquark oder grüner Soße, mit Gemüse-Mix oder Hähnchenbrust. Und in der kühleren Jahreszeit verbreiten leckere Suppen – leicht, deftig oder exotisch – wohlige Wärme im Magen und fantastische Aromen im Mund. Weil der Fuchs seit Jahrhunderten als schlau und listig gilt, haben Interwies und Yildiz ihn als Namensgeber für Foxfood gewählt. Schlau ist nämlich auch die Verpackungsphilosophie von Foxfood. Um die Umwelt nicht unnötig zu belasten, werden die Salatschalen aus Pflanzenstärke hergestellt und sind zu 100 Prozent kompostierbar. Sie können nach dem Verzehr des Salats bedenkenlos in die grüne Tonne geworfen werden. »Wir sind stolz auf unsere Produkte und überzeugt von diesem Konzept«, sagen die Foxfood-Chefs. Alle Speisen werden auch ins Haus oder ins Büro geliefert – direkt vor die Tür, ohne Extrakosten oder Mindestbestellwert im Stadtgebiet von Gießen. Geöffnet ist »Foxfood« Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 19 Uhr (Lieferzeiten von 11 bis 14 und 17 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr). Die Speisekarte und weitere Infos gibt’s auch im Internet unter www.fox-food.de und facebook.com/FOXFOOD. Liebigs Suppenfest 4. November 2012 Kulinarische und kulturelle Aktionen rund um die Suppe er Sonntag n e Marktzeiten von ff o fs u a rk hr Ve 11.00 – 19.00 Uhr .00 – 18.00 U 4.11.2012 | 13 Gießen TANZT! 4. November 2012 Kongresshalle ab 14.00 Uhr Präsentation von Gießener Sport- und Turnvereinen und der Tanzcompagnie des Stadttheaters Gießen 40. Gießener Tischtennisturnier 11. November 2012 Sporthalle Gießen-Wieseck Für Freizeitsportler (ab 11.00 Uhr) Spin, Speed und Fun für alle (ab 14.00 Uhr) Weitere Infos unter: www.giessen.de Der Gießkannenkalender 2013 Weihnachtsmarkt 30. November – 23. Dezember 2012 Eröffnung: Freitag, 30. November, 18.00 Uhr, Kirchenplatz Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag, 11.00 – 21.00 Uhr Freitag und Samstag, 11.00 – 22.00 Uhr Sonntag, 12.30 – 21.00 Uhr 18,- € Der ideale Wochenplaner für den Schreibtisch, das perfekte Weihnachtsgeschenk… für Freunde und Verwandte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner. Ab sofort erhältlich in der Tourist-Information Gießen Berliner Platz 2 (Kongresshalle) 35390 Gießen Tel.: 06 41/3 06-18 90 E-Mail: [email protected] Montag – Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr Samstag: 10.00 – 14.00 Uhr Weitere Infos unter: www.giesskannenmuseum.de Veranstaltungen im November Veranstaltungen 1 Do Ausstellungen Gießen Georg Büchner und seine Zeit Wanderausstellung Landgraf-LudwigsGymnasium (bis 30. November) Bühne Gießen Dornröschen 19.30 Stadttheater Disco/Party Gießen Der Tod macht Schule Premiere – Dietrich Faber (FaberhaftGuth) liest aus seinem neuen Krimi 20.00 Kongresshalle 2 Fr Ausstellungen Gießen Kunst & Cocktail Wenn Karikaturisten sich mit Mathematik beschäftigen 19.00 Mathematikum Gemäldeausstellung von Ingrid Weber Eröffnung 19.00 ZiBB Land unter Bühne 22.00 Scarabée Gießen Gay and Friends 22.00 Haarlem Freitag.Vier: Wilde Schwäne Russisch-Deutsches Erzähltheater 16.00 Stadtbibliothek Zwischen Robespierre und König Peter von Popo Schauspiel zum GeorgBüchner-Gedenkjahr 19.30 Rathaus Arsen und Spitzenhäubchen Kriminalkomödie 19.30 Stadttheater König Ödipus Ein Soloabend mit M. Gärtner 20.00 TiL Konzerte Gießen Blue Note Blues Band 21.00 Irish Pub Too Tangled Belgisches IndieElectro-Rock-Duo 21.00 Ulenspiegel Märkte/Messen Hungen Allerheiligenmarkt 10.00 Altstadt Sonstiges Gießen Kunstgenuss nach Feierabend Führung durch die Ausstellung »Mathe macht lustig!« 18.00 Mathematikum Flimmerkiste: Pan’s Labyrinth Drama 2006 20.00 Zeughaus Flimmerkiste: Zombieland Komödie (USA 2009) 22.00 Zeughaus Vorträge Gießen Zahlen von Eins bis Zehn – Die Acht Prof. Beutelspacher stellt die Zahlen vor 19.30 Mathematikum Disco/Party Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Party tanzbar Rock, House, Hip-Hop, Charts & Party-Classics 21.30 Ulenspiegel Mixtape 22.00 Admiral Music Lounge The Old School Factory US Hip-Hop Vol. 4 22.00 Monkeys Elektroparty 22.00 AK44 Kreuz ist Quer: Dance till the end Mit Monsieur Pappusch 22.00 Scarabée Salsa Club: Ritmo Latino Mit DJ Ramon, Salsa Party 22.00 Elephant Konzerte Gießen Kreator Morbid Angel Headliner Tour Death Metal Trash 18.30 Hessenhallen Daily Friday Rock-Show 21.00 Irish Pub Grünberg Pino Gambioli Quartett Jazzkonzert 20.30 Zum Bahnhof Laubach Jazz für den Frieden Special Guest: Romy Camerun 19.30 Friedrich-Magnus-Gesamtschule Sonstiges Gießen Spieleabend mit Heidrun Düfler Spieletreff für Frauen 19.00 FrauenKulturZentrum 3 Sa Ausstellungen Gießen Gemäldeausstellung von Ingrid Weber 15.00 ZiBB Bühne Gießen Rotkäppchen Tinko-Theater 16.00 Kleine Bühne Ihre Version des Spiels Schauspiel 19.30 Stadttheater Die Verwirrungen des Zöglings Törless Premiere – Für Jugendliche und Erwachsene 20.00 TiL Biebertal Stress im SchampusExpress Theaterstück mit der Theatergruppe des TSV Fellingshausen 19.30 Zur Post, Fellingshausen Disco/Party Gießen Tanzparty 20.00 Astaire’s Kubanische Nacht Ball des Handwerks 20.00 Kongresshalle Karaoke Mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub 405 – Die Uniparty 21.20 Audimax Partysamstag 22.00 Monkeys Admiral House Special 22.00 Admiral Music Lounge Rock of Ages Mit DJ Cel’ardor 22.00 Scarabée Electrified! Deep, Electro, Minimal, Techno, Dubstep auf zwei Floors 23.00 MuK Biebertal Halloween Celtic New-Year-Party Livemusik mit Connemara Blue, Lagerfeuer und Preise für die besten Kostüme 19.30 Hotel Keltentor, Fellingshausen Flohmärkte Buseck Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Führungen Gießen Chronique scandaleuse der Uni Gießen Stadtführung zu den bedeutenden Stätten und Ereignissen der Universitätsgeschichte 15.00 Liebigmuseum Konzerte Gießen Heidenfest Metal-Konzert mit Eisregen, Finntroll, Korpiklaani, Krampus, TrollfesT, Varg und Wintersun 16.30 Hessenhallen The Diamond Road Show Mit Digger Barnes & Pencil Quincy 20.00 AK44 Ihre Veranstaltungen in der Kongresshalle Gießen 01.11. | Donnerstag | 20 Uhr Dietrich Faber: »Der Tod macht Schule − Die Show zum Buch« www.faberhaftguth.de 03.11. | Samstag | 20 Uhr 31. Ball des Handwerks www.kh-giessen.de 04. 11. | Sonntag | 14–18 Uhr »Gießen tanzt« www.giessen.de 05.11. | Montag | 12–17 Uhr 28. Giessener Schulbuchtag 07.11. | Mittwoch | 20 Uhr Dia-Vortrag »Australien« www.Michael-fleck.de 09.11. | Freitag | 20 Uhr EURE MÜTTER »Schieb du Sau!« Extra www.konzertbuero-emmert.de 14.11. | Mittwoch | 20 Uhr Sascha Grammel »Hetz mich nicht« – AUSVERKAUFT www.s-promotion.de 22.11. | Donnerstag | 20 Uhr Bäst of Begge Peder (hessische Mundart-Comedy) www.mach-4.de 23.11. | Freitag | 17 Uhr »Michel in der Suppenschüssel« nach Astrid Lindgren Go2-Convent GmbH 29.11. | Donnerstag | 20 Uhr Mundstuhl »Ausnahmezustand« www.mrconcert.de 30.11. | Freitag | 20 Uhr Abschlussball Tanzschule Bäulke www.tanzschule-baeulke.de 01.12. | Samstag | 20 Uhr Galaball 225 Jahre Tanzschule Bäulke www.tanzschule-baeulke.de.de 05.12. | Mittwoch | 20 Uhr »Arktis – Schatzkammer des Nordens« Multivisionsshow Greenpeace e. V. 06.12. | Donnerstag | 20 Uhr VINCE EBERT www.s-promotion.de 07.12. | Freitag | 18 Uhr Zumba Fitness en Navidad 09.12. | Sonntag | 15 Uhr »Aschenputtel« Das Musikal www.theater-liberi.de Hungen Tatiana Kozlova & Berta Metz-Kukuk Kammerkonzert mit Werken von A. Schnittke, A. Part, G. Kanscheli und A. Piazolla 17.00 Schloss, Blauer Saal 11/2012 streifzug 25 Veranstaltungen im November Märkte/Messen Gießen Liebigs Suppenfest Aktionen, Informationen, Unterhaltsames und Kulinarisches rund um die Suppe Innenstadt Sonstiges Gießen MuSEHum Schräg, dünn und klein – Giacomettis Skulpturenmännchen. Workshop für Kinder von 6 bis 9 Jahren 11.00 Oberhessisches Museum, Altes Schloss Vorträge Gießen Wie rechneten die Maya? Vorlesung für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren 11.00 Mathematikum 4 So Ausstellungen Gießen Gemäldeausstellung Von Ingrid Weber 15.00 ZiBB Bühne Saisonschlussverkauf! Fahrräder im Preis stark reduziert. Reiner-Bike Nordanlage 24 • 35390 Gießen Tel. (06 41) 6 05 27 60 Reiner-Bike Frankfurter Str. 52 • 35392 Gießen Tel. (06 41) 25 01 10 75 26 streifzug 11/2012 Gießen Rotkäppchen Tinko-Theater 16.00 Kleine Bühne Kaspar Häuser Meer Schauspiel 20.00 TiL Biebertal Stress im SchampusExpress 17.00 Zur Post, Fellingshausen Disco/Party Gießen Discofox-Party 20.30 Astaire’s Konzerte Gießen Viva Vivaldi Wenn Soloinstrumente auf ein Orchester treffen 11.00 Stadttheater Fatma Kisa Öz & Hanim Kisa Internationales Erzählcafé – Ein Drei-Generationen-Familienporträt 11.00 ZiBB Solistenportrait Mit Felix Koch (Violencello) und Rüdiger Lotter (Violine) 15.00 Stadttheater Reise ins Glück Mit dem A-cappellaQuartett Schmachtigallen 18.00 Stadttheater Märkte/Messen Gießen Antik & Trödelmarkt 8.00 Hessenhallen Liebigs Suppenfest 13.00 Innenstadt Vorträge Gießen Gießener, die Geschichte schrieben: Kämpferinnen Vortrag von Dr. Eva- Marie Felschow 18.00 Rathaus 6 Di Allendorf/Lda. Bühne Allendorfer Nikelsmarkt 11.00 Altstadt Marburg Estnisch, Mongolisch, Koreanisch und Setu 20.00 Kulturzentrum Bezalel-Synagoge Märkte/Messen Allendorf/Lda. Allendorfer Nikelsmarkt 8.00 Altstadt Vorträge Gießen Buseck Carolin Kebekus – PussyTerror 20.00 Stadthalle Australien Multivisions-Diashow von und mit Michael Fleck 20.00 Kongresshalle Modellbaubörse 10.00 Sammler- und Hobbywelt Disco/Party Pohlheim Gießen Heuchelheim Martinsmarkt Kram- und Jahrmarkt mit musikalischen Darbietungen 10.30 Ortskern Wettenberg Dampf & Gattertag Kunst- und Handwerkermarkt 12.00 Holz- & Technik-Museum Sonstiges Gießen Flamenco für Kinder Workshop mit Alma Gitana (für 6- bis 10-Jährige von 14 bis 15.30; für 10- bis 17-Jährige von 16 bis 17.30 Uhr) 14.00 MuK Gießen tanzt 14.00 Kongresshalle Tanzcafé 15.00 Astaire’s Vorträge Gießen Gespräche über Musik Dirigenten stellen renommierte Gastsolisten und Werke aus dem Konzertprogramm vor 15.00 Stadttheater 5 Mo Partydienstag 22.00 Monkeys Konzerte Gießen 3. Sinfoniekonzert Werke von Vivaldi und Mendelssohn Bartholdy 20.00 Stadttheater Sonstiges Gießen Whiskey Seminar 21.00 Irish Pub Vorträge Justus’ Kinderuni 16.15 UniHauptgebäude Steve Sem-Sandberg Lesung aus dem Roman Die Elenden von Lodz 20.00 KiZ 7 Mi Bühne Gießen Nachtschattengewächs Latenight – Theater nach dem Theater 22.00 TiL Disco/Party Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Spätschicht Metal, Rockabilly, Punk mit DJ Dead Jes7er 22.00 Scarabée Disco/Party Konzerte Gießen Gießen Pub Quiz 21.00 Irish Pub Independant tanzbar 21.30 Ulenspiegel Märkte/Messen Ballads’n’Jazz Jazzkonzert 20.00 Ulenspiegel Wolfgang Thiele – Old Man Rockin 21.00 Irish Pub Gießen Lich 28. Gießener Schulbuchtag 12.00 Kongresshalle Musik der Welt Siiri Sisask – Lingua Mea – Volkslieder in Sky Du Mont – Full House Lesung über Beziehungswahnsinn und Familienalltag 19.30 Volkshalle 8 Do Bühne Alsfeld Vogelsberger GipfelKabarett Matthias Deutschmann 20.00 AlbertSchweitzer-Schule Disco/Party Gießen Land unter – Britpop Hypes und Sensationen aus 50 Jahren Pop von der Insel mit DJ Jimmy 22.00 Scarabée Führungen Gießen Das Gießener Rathaus Mehr als ein Verwaltungsgebäude 15.00 Rathaus Konzerte Gießen Maik Garthe Blues Rock 21.00 Irish Pub Lich Reihe zum 9. November 1938 Voices of Ashkenaz – Deutsche und Jiddische Volkslieder 20.00 Kulturzentrum Bezalel-Synagoge Sonstiges Gießen Kunstgenuss nach Feierabend Führung durch die Ausstellung »Mathe macht lustig!« 18.00 Mathematikum Veranstaltungen im November Flimmerkiste: Extrem laut und unglaublich nah Drama (USA 2011) 20.00 Zeughaus The Truth About Indierock 21.00 Irish Pub Vorträge Rostov DonKosaken-Chor Formation der besten weißrussischen und ukrainischen Sänger unter Leitung von Vladimir Gorovoi 20.00 ev. Kirche, Bieber Gießen Tanz, Theater und Ekstase Lichtbildervortrag von Dietlind Stürz 15.30 Altes Schloss, Netanya-Saal 9 Fr Biebertal Grünberg Feste/Festivals Lich Cäcilianisches Herbstfest 19.00 Bürgerhaus Flohmärkte Gießen Eltern helfen Eltern Spielzeugbasar 16.00 Paulusgemeinde Buseck Martin Michel Hammond Trio Jazzkonzert 20.30 Zum Bahnhof Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Gießen Vorträge Gießen Othello 19.30 Stadttheater Die Wanze Insektenkrimi 20.00 TiL Eure Mütter – Schieb du Sau Comedy 20.00 Kongresshalle Gießen 10 Sa Antisemitismus in Gießen Spurensuche im Innenstadtbereich 15.00 Stadtkirchenturm Das Liebig-Museum Experimentalvorlesung im Liebig-Labor mit Prof. Wolfgang Laqua 16.00 Liebig- Museum Ausstellungen Konzerte Bühne Biebertal Stress im SchampusExpress 19.30 Zur Post, Fellingshausen Langgöns Zauberhaftes Afrika – Hilfe Tante Laura kommt Schwank in drei Akten mit der Theatergruppe Friends on stage 20.00 Gambrinus Disco/Party Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Mixtape 22.00 Admiral Music Lounge Bananen in den Ohren Kopfhörerparty 22.00 Monkeys Ghettoblastin US-Hip-Hop-Partyreihe 22.00 MuK Save the Bats Mit DJ Domino 22.00 Scarabée Führungen Gießen Führung durch das Mathematikum 16.00 Mathematikum Konzerte Gießen Trio Cascades Klassikkonzert mit Werken von Onslow, Messner und Beethoven 20.00 Rathaus W.i.E. erzählt Amer Matar? Lesung und anschließendes Gespräch mit dem syrischen Autor und Jorunalisten 19.00 Café Giramondi Gießen Führungen Gießen Zauberhaftes Afrika – Hilfe Tante Laura kommt 20.00 Gambrinus Sinfoniekonzert 20.00 Uni-Haupt gebäude Luigi Cherubini: Requiem Konzert mit Werken von Mendelssohn, Mozart und Cherubini 20.00 St.-BonifatiusKirche Request Planks, Heartless, Throwers, Depravation – Metal, Rock, Hard-, Metalcore 20.00 AK44 C.U. Next Rock Covers 21.00 Irish Pub The Immerechtscheiße Schlager-Combo 21.00 Ulenspiegel Disco/Party Buseck Anna Voleske Fotausstellung 15.00 Kupferschmiede Bühne Gießen Der gestiefelte Kater Tinko-Theater 16.00 Kleine Bühne Der Freischütz Romantische Oper 19.30 Stadttheater Nordost Wiederaufnahme 20.00 TiL Langgöns Gießen Tanzparty 20.00 Astaire’s We Love 22.00 Admiral Music Lounge Dancing Devils in Angels Way Mit DJ Dead Jes7er 22.00 Scarabée Partysamstag 22.00 Monkeys UNDERtheGROUND House, Electro, Drum’n’Bass mit DJ Scumdog & more 23.00 MuK Deutsches Requiem von Johannes Brahms op. 45 Mit der Kantorei Kirchberg Collegium Vocale 19.30 ev. Kirche, Beuern Dozianer Rock Carnival 20.00 Kulturzentrum Langgöns Reiskirchen Paul-Simpson-Projekt 19.00 ev. Kirche, Ettingshausen Sonstiges Gießen MuSEHum Geschichten ohne Wörter – Workshop für Kinder von 8 bis 12 J. 11.00 Oberhessisches Museum Sport Gießen LTi Gießen 46ers – Artland Dragons Basketball-Bundesliga 20.00 Sporthalle Ost Vorträge Gießen Mathe-Uni 14.00 Mathematikum Das letzte Ma(h)l – Zwei Scharfrichter gattinnen erzählen Dinnerlesung mit Vier-Gänge-Menü 18.00 Schlosskeller Crime Time Mit Heikko Deutschmann 20.00 Mathematikum Paukersterben und Lauf in den Tod Krimilesung mit Gerd Fischer 20.00 Sommerlatte Hairlounge 11 So Bühne Dirk Großhaus Maler- und Lackierermeister Geprüfter Restaurator im Maler- und Lackiererhandwerk COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung Raum- und Fassadengestaltung Qualität hat ihren Preis en Wir bieten Komplettlösung für alle Gewerke. • Renovierungen und • Altbausanierungen innen und außen • Bauleitung für alle Handwerker Telefon 0 64 04/6 15 79 Vertrauen Sie uns, vertrauen Sie unserer fachlichen Kompetenz Weißenburgring 5 · 35415 Pohlheim-Garbenteich [email protected] Gießen vorgestellt: Viktoria und ihr Husar Operette 11.00 Stadttheater Achterbahn – Kein Weg zurück 11.00 TiL Der gestiefelte Kater 16.00 Kleine Bühne Cabaret 19.30 Stadttheater König Ödipus 20.00 TiL Biebertal Stress im SchampusExpress 17.00 Zur Post, Fellingshausen Lich Lich Der eingebildete Kranke 11.00 Kino Traumstern Erna & die Berts Deutscher Schlager der 60er bis 80er Jahre 21.00 Korona Bar Zauberhaftes Afrika – Tante Laura kommt 16.00 Gambrinus 90 Jahre MGV 20.00 Bürgerhaus Die neue Kollektion ist eingetroffen! Langgöns 1 Jahr Kamin, Dart, Kicker am 10. 11., alle Cocktails 3,50 € Mo.-Do.: 19.00 – 01.00 Fr.-Sa.: 19.00 – 04.00 Liebigstraße 66 • 35390 Gießen studentenfreundliche Preise DezemberAusgabe streifzug › Erscheinungstermin: 29. 11. 2012 › Anzeigenschluss: 16. 11. 2012 Sichern Sie sich Ihren Anzeigenplatz Tel. 06 41/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00 anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de 11/2012 streifzug 27 Veranstaltungen im November Disco/Party Gießen Live-Club • Kulturkeller • Tanzbar Pr ogramm 1. 11. Do. 21.00 Too Tangled (BEL) 2. 11. Fr. 21.30 Party tanzbar 7. 11. Mi. 20.00 Ballads 'n' Jazz 8. 11. Do. 20.30 Jo Rudy & Cor Blimey 10. 11. Sa. 21.00 The Immerechtscheiße 14. 11. Mi. 20.30 Mischa-Sarim Verollet: Das Leben ist (noch immer) keine Waldorfschule 15. 11. Do. 20.30 Black As Chalk & The Morning After 17. 11. Sa. 21.30 Studio-Party 21. 11. Mi. 20.00 NAK & The Cool Cats feat. Detlef Landeck 22. 11. Do. 20.30 Tann (Dresden) 27. 11. Di. 20.30 Bart Davenport (USA) 29. 11. Do. 20.30 Dave De Bourg & Affinity Kit 5. 12. Mi. 20.00 Elliptical Orbits 6. 12. Do. 20.30 Myles & Special Guests 8. 12. Sa. 20.30 Mother's Milk & Captain Overdrive 13. 12. Do. 21.00 Nagasaki Frontal vs. Lükkasten 15. 12. Sa. 21.00 Word! Vol. 1 - Mit Umse, Andy Strauß und Lars Ruppel 19. 12. Mi. 20.00 Big Noise From Gießen 20. 12. Do. 20.30 Lavender Küchenparty Mit der Liveband Krüger rockt Anmeldung erforderlich unter [email protected] 18.00 Tandreas Tanzparty 20.30 Astaire’s Spätschicht PaganMetal, NGH, Industrial, Mittelalter 22.00 Scarabée Flohmärkte Pohlheim Trödelmarkt 10.00 Sport- und Kulturhalle Garbenteich Führungen Gießen Botanischer Garten Von Baumwürgern und Ameisenpflanzen: Lebensformen im Tropischen Regenwald 11.15 Botanischer Garten Konzerte Gießen Ed Schrader’s Music Beat – Die! Die! Die! D.C.-Postpunk, Noise- und Indierock 20.00 AK44 Sonstiges Gießen Liebigs Suppenfest Internationaler Suppenworkshop – Anmeldung unter 06 41/58 77 99 79 17.00 ZiBB 14 Mi Bühne Gießen Winterreise Liederzyklus 17.00 Schloss Gießen Musikalische Narreteien Lehrerkonzert der Musikschule 11.11 IGS Busecker Tal Märkte/Messen Gießen Vogelbörse 6.00 Hessenhallen Mo. 20.00 – 3.00 Uhr Di. geschlossen Seltersweg 55 ∙ 35390 Gießen Telefon 06 41/7 17 57 www.ulenspiegel-giessen.de Mi. 20.00 – 1.00 Uhr Antikmarkt 9.00 Sammler- und Hobbywelt Veranstaltungen: Vorverkauf bis zum Vorabend im Ulenspiegel Do. 20.00 – 1.00 Uhr Sonstiges Fr. 20.00 – 3.00 Uhr Gießen Sa. 20.00 – 3.00 Uhr Tanzcafé 15.00 Astaire’s 12 Mo Disco/Party Gießen Karaoke mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel 28 streifzug 11/2012 Partydienstag 22.00 Monkeys Hungen Konzerte Buseck Buseck Einlass: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn Disco/Party Gießen Sascha Grammel: Hetz mich nicht Bauchredner-Comedy 20.00 Kongresshalle Das Leben ist (noch immer) keine Waldorfschule Mit dem PoetrySlammer Mischa-Sarim Verollet 20.30 Ulenspiegel Öffnungszeiten: Fr./Sa. eine Stunde Verlängerung möglich (Einlass bis 30 Minuten vor Betriebsende) 13 Di Disco/Party Tanzparty 20.30 Astaire’s Maxi-Bumm 21.00 Audimax Konzerte Gießen Chicago Five + One 19.00 Restaurant Lahnterrasse Louis Fitz Irish Folk Musik 21.00 Irish Pub Vorträge Gießen Crime Time Phantastik und Abenteuer 19.30 Café Zeitlos Literarische Heimsuchung IV Feridun Zaimoglu liest aus seinem Roman Ruß 20.00 in einem Gießener Wohnzimmer 15 Do Bühne Gießen Die Verwirrungen des Zöglings Törless 20.00 TiL Disco/Party Gießen Land unter Mit DJ Jimmy 22.00 Scarabée Konzerte Gießen Mittagskonzerte 13.00 Rathaus Black As Chalk & The Morning After Mellotron, Retrosynthies, Ukulele und Chöre fügen sich zu Arrangements zwischen Folk und Indie-Rock 20.30 Ulenspiegel Miller and Heath Rock, Pop, HessenDreck’s 21.00 Irish Pub Sonstiges Gießen Flimmerkiste: The Artist Komödie (F 2011) 20.00 Zeughaus Vorträge Gießen Friedrich der Große Skizzen aus dem Leben eines Königs – Lichtbildervortrag von Joachim Zwick 15.30 Altes Schloss, Netanya-Saal Langer Lesenachmittag 16.00 Universitätsbibliothek Thomas Hettche: Totenberg Lesung des Schriftstellers 19.30 Rathaus Zahlen von Eins bis Zehn – Die Neun Mit Prof. Beutelspacher 19.30 Mathematikum 16 Fr Ausstellung Gießen Unter Wachs und Rost Ausstellungseröffnung 19.00 FrauenKulturZentrum Bühne Gießen Dornröschen Tanzstück 19.30 Stadttheater Veranstaltungen im November Amerika Stationendrama 20.00 TiL Biebertal Stress im SchampusExpress 19.30 Zur Post, Fellingshausen Disco/Party Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Freitagsparty 22.00 Monkeys Admiral Blackbeats 22.00 Admiral Music Lounge Seek and Destroy 22.00 Scarabée Konzerte Gießen Mühlleitners Liedermacher Sarah Lesch 20.00 Café Amélie Megaherz 21.00 Jokus Harcore-Konzert 21.00 Muk Familie Malente – 99 Luftballons 20.00 Bürgerhaus Vorträge Konzerte Gießen Gießen Disco/Party Mathe-Uni 14.00 Mathematikum 18 So Wenn Franticek niest… Kinderkonzert mit Gerhard Schöne 16.30 Lukaskirche Lollar Gießen Tanzparty 20.00 Astaire’s Studio-Party 21.30 Ulenspiegel To be Announced 22.00 Admiral Music Lounge Can We Mix it? Yes we can! 22.00 MuK Partysamstag 22.00 Monkeys Dancing Devils in Angels Way 22.00 Scarabée Reggae Night 23.00 Domizil Flohmärkte Buseck Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Führungen Grünberg Gießen DKK 20.30 Zum Bahnhof Führung durch das Mathematikum 11.00 Mathematikum Lich Musik der Welt Charles Davis and Captured Moments. 20.00 Kulturzentrum Bezalel-Synagoge Sonstiges Gießen Bulgarischer Tanzabend 19.00 ZiBB Kneipenquiz 20.30 Café Amélie 17 Sa Bühne Gießen Dornröschen Tinko-Theater 16.00 Kleine Bühne Viktoria und ihr Husar Premiere – Operette 19.30 Stadttheater Crazy Broadway 2: Jetzt wird’s wild Premiere – Hommage an die Musicals des Broadway 20.00 Astaire’s Enten Variationen Schauspiel 20.00 TiL Biebertal Stress im SchampusExpress 19.30 Zur Post, Fellingshausen Konzerte Gießen G. F. Händel: Saul Konzert mit dem MainBarockorchester Frankfurt 19.00 Johanneskirche Weltraummusik DJ Germany & Greenlane 20.00 Kupferschmiede Bassculture Reggae Music – Mit Roots Heritage Sound System 21.00 Café Amélie Blue Tales Blues, Country, Rock & Pop 21.00 Irish Pub Grünberg Best of Song Two High – Reise durch die Welt des Jazz und Pop 20.00 Barfüßerkloster Sonstiges Gießen MuSEHum Huch, wie sieht es denn hier aus!?! – Workshop für Kinder von 6 bis 9 Jahren 11.00 Oberhessisches Museum, Altes Schloss Bühne Gießen Orpheus 11.00 TiL Reise ins Glück Mit den Schmachtigallen 15.00 Stadttheater Dornröschen Tinko-Theater 16.00 Kleine Bühne Gift Schauspiel 20.00 TiL Crazy Broadway 2: Jetzt wird’s wild 20.00 Astaire’s Disco/Party Gießen Discofox-Party 20.30 Astaire’s Konzerte Ich pack meinen Koffer... Konzert mit Gerhard Schöne 20.00 Lukaskirche Restaurant Schlosskeller Peter und Frank Haas GbR Brandplatz 2 · 35390 Gießen Telefon 06 41/3 83 06 www.schlosskeller-giessen.de Sonstiges Gießen Pub Quiz 21.00 Irish Pub Vorträge Gießen Forum Pankratius Hans Fallada: Die Not der Schwachen – Von Dr. H.-U. Hauschild 17.00 Gemeindehaus Gießener, die Geschichte schrieben Politiker 18.00 Rathaus Gießen Musikspektrum: Spanien El dolor y el amor – spanisch inspirierte Musik aus drei Jahr hunderten 17.00 Uni-Hauptgebäude Lich Musik der Welt La Compagnia Sacco – Traditionelle Chormusik aus Ligurien 12.00 Kulturzentrum Bezalel-Synagoge 30.12.2012 / 18:00 Uhr / Kongresshalle Gießen Rabenau Deutsches Requiem von Johannes Brahms op. 45 Mit der Kantorei Kirchberg Collegium Vocale 19.30 Ev. Kirche, Londorf Wettenberg 25 Jahre Wettenberger Winterkonzerte Duo-Abend – Beethoven, Brahms, Sarasate mit Jehye Lee (Violine) und Yumiko Urabe (Klavier) 17.00 Ev. Kirche, Wißmar 18.01.2013 / 20:00 Uhr / Kongresshalle Gießen 19 Mo Disco/Party Gießen Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel 01.03.2013 / 19:30 Uhr / Kongresshalle Gießen Vorverkauf in Gießen: Gießener Allgemeine, Dürerhaus Kühn, Music Attack, Tourist-Information und bei allen bekannten VVK-Stellen. Tickets & Infos: www.star-concerts.de 11/2012 streifzug 29 Veranstaltungen im November 20 Di Disco/Party Gießen Partydienstag 22.00 Monkeys HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Sie haben 2 Eintrittskarten für den Holiday Park Plopsa gewonnen! Dörthe Jakob, Lich Andreas Hopp, Mücke Lisa Wagner, Buseck Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Wir wünschen viel Spaß mit dem gewonnenen Sachpreis. Ihr streifzug -Team Sonstiges Gießen Gießen 46ers Bingo-Night 21.00 Irish Pub Liebigs Suppenfest Internationaler Suppenworkshop – Anmeldung unter 06 41/58 77 99 79 17.00 ZiBB Vorträge Gießen Justus’ Kinderuni 16.15 Uni-Hauptgebäude Beutelspachers Sofa mit Prof. Beutelspacher Was Sie den Direktor des Mathematikums schon immer fragen wollten. Fragen an: [email protected] 19.30 Mathematikum 21 Mi Bühne Grünberg Aschenputtel Musical mit dem Theater Liberi 16.00 Gallushalle Disco/Party Gießen Tanzparty 20.30 Astaire’s Spätschicht 22.00 Scarabée – Anzeige – Sicher auf der Piste – Mit Sportbrille und Kontaktlinsen den Wintersport genießen. Die Wintersportsaison läuft auf Hochtouren. Zur Grundausrüstung für alle Ski- und Snowboardfahrer, die auch sonst Brille tragen, gehört eine gute Skisportbrille. Wir befragten dazu Thorsten Müller, Niederlassungsleiter bei Neusehland am Kreuzplatz in Gießen. Frage: Herr Müller, warum ist eine gute Ausstattung beim Wintersport auch für die Augen wichtig? Müller: Das Klima in luftiger Höhe stellt unsere Augen vor besondere Herausforderungen. Die erhöhte UVStrahlung, geringe Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffmangel erfordern eine besondere Ausrüstung. Ich empfehle eine spezielle Sportbrille. Frage: Wodurch zeichnet sich eine richtig gute Skisportbrille aus? Müller: Eine Skisportbrille umschließt die empfindlichen Augen und lässt weder eisigen Fahrtwind noch gefährliche UVStrahlen durch. Einerseits muss eine Sportbrille gut gegen Wind schützen, andererseits aber auch noch gut belüften, damit die Gläser nicht beschlagen. Frage: Ist die Skisportbrille ein guter Ersatz für meine reguläre Brille? 30 streifzug 11/2012 Müller: Skisportbrillen sind beim Wintersport sogar besser als Ihre reguläre Brille, denn sie sind besser auf die Wind- und Wettersituation beim Wintersport angepasst. Es gibt verschiedene Varianten: Einige Skisportbrillen können Sie direkt mit Gläsern tragen, die in Ihrer Sehstärke gefertigt sind. Bei anderen gibt es die Möglichkeit, einen Clip mit Ihrer Sehstärke direkt hinter die Sportbrillenscheibe zu setzen. Das bietet zusätzlich die tolle Möglichkeit, die Sportbrillenscheiben je nach Lichtverhältnissen zu tauschen. Frage: Lässt sich eine Skisportbrille auch mit Kontaktlinsen kombinieren? Müller: Die Kombination von Skisportbril- le und Kontaktlinsen ist ideal. Denn hier können Sie je nach Situation Wechselgläser in unterschiedlichen Farben in Ihre Sportbrille einsetzen. Also bei Sonnenschein ein stark getöntes Glas und bei Bewölkung ein Glas, das weniger verdunkelt. Kontaktlinsen haben den zusätzlichen Vorteil, dass Sie auch dann gut sehen, wenn Sie die Skisportbrille abnehmen, zum Beispiel wenn Sie in einer Hütte einkehren. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Müller. Konzerte Gießen Nak & The Cool Cats feat. Detlef Landeck Vocal Jazz, Blues & Soul Music 20.00 Ulenspiegel Sean Og Irish-Scottish 21.00 Irish Pub Lich Joo Kraus & Tales-in-Tones-Trio 20.00 Traumstern 22 Do Ausstellungen Gießen Georg Büchner Gedenkjahre 2012/2013 Eröffnung – Liebe! Tod! Revolution! Georg Büchner und kein Ende 18.00 KiZ Bühne Gießen Peer und Gynt Premiere – Familienstück für alle ab 6 Jahren 11.00 Stadttheater Achterbahn – Kein Weg zurück 20.00 TiL Begge Peder 20.00 Kongresshalle Einführung in das Werk von Charles Dickens 15.30 Netanya-Saal 23 Fr Ausstellungen Gießen Mitgedacht und Mitgemacht – I Love Sophia Eröffnung der Sonderausstellung 19.00 Mathematikum Bühne Gießen Michel in der Suppenschüssel 17.00 Kongresshalle Empfänger Unbekannt Briefdrama von Kressmann Taylor 17.00 Stadttheater The Keller Theatre An Inspector calls 19.30 Kleine Bühne Der Freischütz 19.30 Stadttheater Kaspar Häuser Meer 20.00 TiL Disco/Party Gießen Land unter 22.00 Scarabée Tanzparty 20.30 Astaire’s Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Scarabass 22.00 Scarabée Mixtape 22.00 Admiral Freitagsparty 22.00 Monkeys Konzerte Biebertal Disco/Party Gießen Gießen Tann – Musiktrio aus Dresden mit Jazzrock & Blues 20.30 Ulenspiegel Sean Og Irish-Scottish 21.00 Irish Pub Alsfeld Olaf & Band 19.30 Hessenhalle Sonstiges Gießen Flimmerkiste: The Descendants USA 2011 20.00 Zeughaus Kneipenquiz 20.30 Café Amélie Vorträge Gießen Zwischen Sozialkritik und Unterhaltungskultur Fellingshäuser Rocknacht 20.00 Zum Dünsberg, Fellingshausen Flohmärkte Buseck Nachtflohmarkt 19.00 Sammler- und Hobbywelt Konzerte Gießen Joe King Band 21.00 Irish Pub 24 Sa Bühne Gießen Der gestiefelte Kater 16.00 Kleine Bühne Nordost 20.00 TiL Veranstaltungen im November Lich Hilfe Tante Laura kommt 17.00 Sport- und Kulturhalle, Garbenteich Irith Gabriely & Peter Przystaniak 19.00 Kulturzentrum Disco/Party Gießen Rhythm and House 22.00 Admiral Partysamstag 22.00 Monkeys Rock of Ages 22.00 Scarabée Flohmärkte Buseck Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Konzerte Sport Gießen LTi Gießen 46ers – Telekom Baskets Bonn Basketball-Bundesliga 17.00 Sporthalle Ost Vorträge Gießen Zahlengeschichten im Mini-Mathematikum Die Zahl Neun – von 4 bis 8 Jahren 15.00 Mathematikum 26 Mo Gießen Disco/Party Reise ins Glück 19.30 Stadttheater MOS Symphonie Ayers Rock & Reezee 20.00 Jokus Good Stuff 21.00 Irish Pub Gießen Grünberg Jazz-Meeting 19.30 Gallushalle Sonstiges Wetzlar The Chippendales 19.00 Stadthalle Vorträge Gießen Rechenkunststücke Kindervorlesung 11.00 Mathematikum Mathe-Uni 14.00 Mathematikum 25 So Bühne Gießen vorgestellt: Oberto 11.00 Stadttheater Der Löwe, der nicht schreiben konnte 11.00 TiL Der gestiefelte Kater 16.00 Kleine Bühne Ihre Version des Spiels 19.30 Stadttheater Acis und Galatea 20.00 TiL Karaoke mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub Independent tanzbar 21.30 Ulenspiegel Konzerte Gießen Frittenbude 20.00 MuK 27 Di Konzerte Gießen Bart Davenport Singer/Songwriter, Indiepop 20.30 Ulenspiegel 28 Mi Bühne Lich Musikalischer Theaterabend 20.00 Kulturzentrum Disco/Party Gießen Spätschicht 22.00 Scarabée Konzerte Gießen Mac Frayman 21.00 Irish Pub Konzerte Vorträge Gießen Gießen Orgelkonzert 17.00 Petruskirche Ancient Sky 20.00 AK44 Benjamin Stein liest aus seinem Roman Replay 20.00 KiZ 29 Do www.DIVIICE.de Pohlheim Bühne Gießen Viktoria und ihr Husar 19.30 Stadttheater I Wanna Be Loved By You 20.00 TiL Mundstuhl 20.00 Kongresshalle Disco/Party Gießen Land unter 22.00 Scarabée Konzerte Gießen Dave De Bourg 20.30 Ulenspiegel Mac Frayman 21.00 Irish Pub Sonstiges Gießen Flimmerkiste: Die vierte Macht 20.00 Zeughaus Vorträge Gießen Engel der Kunst Lichtbildervortrag 15.30 Netanya-Saal Zahlen von Eins bis Zehn – Die Zehn 19.30 Mathematikum 30 Fr Bühne Gießen An Inspector calls 19.30 Kleine Bühne Arsen und Spitzenhäubchen 19.30 Stadttheater Die Wanze 20.00 TiL »Ich wohne richtig gechillt! Weil meine Wohnbau sich kümmert.« Energetische Sanierung ist für uns ein Muss, denn sie schont Umwelt und Geldbeutel. www.wohnbau-giessen.de Disco/Party Gießen Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Mixtape 22.00 Admiral Freitagsparty 22.00 Monkeys Electronic Porn No. 63 22.00 MuK Wild Thing come as you are 22.00 Scarabée Märkte/Messen Gießen In Gießen zuhause. www.wohnbau-giessen.de Weihnachtsmarkt 11.00 Innenstadt 11/2012 streifzug 31 Mediathek Digitales Dosentelefon SMS war vorgestern, WhatsApp gestern – wer heute was auf sich hält, nutzt Voxer. Zum Massenphänomen wird die App zwar nicht werden, für Spaß sorgt sie aber allemal. Wie bereits angedeutet, ist Voxer ein Kommunikations-Tool, genauer eine App für Sprachnachrichten. Das WalkieTalkie, früher ein Kleiner-Jungen-Traum, kommt zurück ins Smartphone-Zeitalter. Voxer funktioniert wie ein Messenger: Im Adressbuch den Kontakt wählen, die Sprechen-Taste gedrückt halten, die Nachricht sprechen und loslassen. Der Empfänger wird automatisch benachrichtigt und kann die Nachricht abhören und selbst auf gleiche Weise antworten – meist lässt sich bei »voxenden« Zeitgenossen eine Pseudo-Funkersprache beobachten, vermutlich weil es irgendwie gut passt. Die Konversationen werden gespeichert und lassen sich anschließend noch einmal abhören, Funktionen für Chat, Fotoversand und Facebook sind ebenfalls an Bord. Da Gespräche und SMS heute über Flatrates abgerechnet werden, spart Voxer weder Zeit noch Kosten, die Kommunikation wird sogar entschleunigt, weil künstlich Wartezeiten erzeugt werden. Aber das macht genau den Reiz der kostenlosen App für iOS und Android aus. Over and out! http://voxer. com/ one So schön könnte Pop sein Die Melodien sind anstrengend. Die Stimme ist unangenehm. Die Geschichten sind nichtssagend. Eigentlich hätte an dieser Stelle eine Platte besprochen werden sollen, die sich relativ schnell als relativ unhörbar entpuppte. Und dann kam Benjamin Gibbard. Als Frontmann von Death Cab for Cutie und The Postal Service braucht er niemandem mehr etwas zu beweisen, hat mit »I Will Follow You Into The Dark« oder »We Will Become Silhouettes« Hymnen geschrieben. Sein nun erschienenes Solodebüt klingt weniger schwerwiegend, weniger pathetisch. Dennoch fragt man sich jedes Mal, wenn er auf »Former Lives« zu einem neuen Refrain ansetzt: Was hat er jetzt wieder gezaubert? Enttäuscht wird man nicht. Das Album ist luftig, hüpfbar, eingängig. Und dann ist da noch die fantastische Stimme von Benjamin Gibbard, die alles, was er zu erzählen hat, zu völliger Nebensache werden lässt. Kurz: »Former Lives« ist eine Platte, die man gerne bespricht. Und noch lieber hört. fd »Warum sind wir noch zusammen?« Amelie Fried und Peter Probst – Verliebt, verlobt … verrückt? Warum alles gegen die Ehe spricht und noch mehr dafür (Heyne Verlag) › D er Inhalt: Muss man verrückt sein, um heutzu- › › tage zu heiraten? Das Zusammenleben funktioniert schließlich auch ohne Trauschein. So dachten Amelie Fried und Peter Probst auch lange. Dann haben sie es doch getan und fragen sich 20 Jahre später: Warum sind ausgerechnet wir, die nie heiraten wollten, heute immer noch so glücklich, während um uns herum die meisten Paare längst geschieden sind? Was haben wir richtig gemacht? Mit viel Selbstironie erzählen sie die romantischen und weniger romantischen Geschichten ihrer Ehe aus beiden Perspektiven, kommentieren sich gegenseitig (sehr lustig!), lassen Freunde und Experten zu Wort kommen und nehmen sich bei alldem nie zu ernst. Eine Liebeserklärung. D ie Autoren: Amelie Fried wurde als TV-Moderatorin bekannt. Ihre Romane sind Bestseller. Peter Probst ist Autor der Krimireihe »Schwarz ermittelt« und schrieb zahlreiche Drehbücher, u. a. für den »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Für den Fernsehfilm »Die Hebamme« wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Amelie und Peter sind seit 1990 verheiratet, haben zwei Kinder, sind Fans des FC Bayern München und vor allem ziemlich cool. D as Niveau: Wer Zitate von Homer Simpson (»Jetzt weiß ich endlich, was ich dir bieten kann, Marge! Völlige und nie enden wollende Abhängigkeit.«) und Eminem (»Es ist schon komisch, dass ein Mann, der sich um nichts auf der Welt Sorgen machen muss, hingeht und eine Frau heiratet.«) verwendet, hat schon gewonnen. Jedenfalls bei mir. 32 streifzug 11/2012 › D er Gesprächsfaktor: Mal ehrlich: Gibt es › › › ein größeres Thema als die Liebe und das Geheimnis, sie auch nach 20 Ehejahren nicht zu verlieren? D ie Leseprobe: Er trug ein grässlich gemustertes Sakko und eine Werner-Lorant-Frisur, saß auf einer Steinbrüstung und umklammerte ein Bierglas. Früher hätte ich den Typ keines Blickes gewürdigt. Ich nahm eigentlich nur Männer wahr, auf deren Stirn geschrieben stand, dass sie narzisstisch, egozentrisch und beziehungsunfähig sind und mich garantiert unglücklich machen würden. Je offensichtlicher ein Mann diesem Prototyp zuzurechnen war, desto anziehender fand ich ihn. Dieser Mann sah überhaupt nicht so aus. Im Gegenteil, er wirkte eher ein bisschen unsicher und auf jeden Fall völlig ungefährlich. Trotzdem sah ich ihn mir genauer an. Unsere Blicke trafen sich. Und etwas in mir sagte überrascht: »Das ist der Mann, den ich heiraten werde!« M ust-have zum Buch: Eine Ananas als Friedenspfeife. Du wirst es schon verstehen. D as Buch ist genau richtig für … alle Rastlosen, die permanent mit dem Irrglauben kämpfen, schon morgen einen noch perfekteren Partner zu finden, und dabei das Wesentliche außer Acht lassen: im Jetzt glücklich zu sein! Für den streifzug gelesen von … Lars Amend (34). Er ist Autor. Sein erstes Buch »Bushido« landete 2008 auf Platz 1 der SPIEGEL Bestsellerliste und wurde von Bernd Eichinger verfilmt. 2009 folgte »Rock Your Life« mit Rudolf Schenker und einem Vorwort von Paulo Coelho. Sein Buch »Mit einem Bein im Modelbusiness« mit Mario Galla ist im Herbst 2011 erschienen. Lars Amend, aufgewachsen in Langgöns, lebt in Berlin. Fotos: Sven Stinn Aber Vorsicht! Achtung! Der nachfolgende Bericht ist für Kinder und Jugendliche nicht geeignet. Und Erwachsene sollten darüber hinwegsehen, falls sie eher zart besaitet sind oder es ihnen beim Blick auf rotes Licht die Schamesröte ins Gesicht treibt. Denn es geht auch um Sex, um Drogen und um Rock’n’Roll. Um all das, wovor uns die Eltern schon früh gewarnt haben. sen – wohl der prominenteste und vom Grundsatz her aufregendste Stadtteil der Metropole. Ausgewogen stellt sich das Quartier dar: Es gibt dort keine Probleme mit Minderheiten, weil alle Einwohner Minderheiten angehören – selbst die Deutschen sind eine im Stadtbezirk, der zwischen 1891 und 1915 angelegt worden war zwischen Hauptbahnhof und Taunusanlage. Apropos Einwohner: Das Bahnhofsviertel wurde gebaut für 11000 Bewohner, tatsächlich leben dort aber nur 1800 bis 2500 Menschen. Wer das Viertel »angstfrei« erkunden will, dem können neben Mattners Tour getrost die kommentierten und erklärenden Stadtspaziergänge des »Journal Frankfurt« ans Herz gelegt werden. Etwa »Frankfurt & der Halbmond. Türkisch-muslimisches Leben im Bahnhofsviertel mit Moschee-Besuch«, »Auf der Straße. Drogen, Prostitution & Obdachlosigkeit« oder »Die Kaiserstraße: Flanieren zwischen Prunk & Porno«. Themen und Termine: no www.frankfurter-stadtevents.de. Foto: Mattner Es geht ums Eintauchen ins Frankfurter Bahnhofsviertel, wie es bislang für reine Beobachter in solcher Dichte kaum möglich war: Der Journalist Ulrich Mattner, Fotograf und Buchautor, wohnhaft »in der Münchner«, also mitten auf dem Kiez, hat die Vielfalt des so herausfordernden Frankfurter Stadtteils neu gebündelt und lädt für den 23. November erstmals ein zur »Exkursion zu den Bars des neuen Szene-Quartiers, das gerade zum Künstlerviertel aufblüht«. Er stellt mehr als 30 Rotlicht- und Milieukneipen, Künstler- und Stripteasebars, Szeneclubs und Insider-Locations vor. Vom »Chango Latin Palace« bis zum »Moseleck«, vom »Leierkasten« bis zum »Café Elbe«. Start ist im »25 Hours«-Hotel an der Niddastraße. Unterwegs lädt das »My Way« zum Cocktail ein. Im »Pure Platinum« tanzen die Schönen der Nacht an der Stange. Auf dem Weg streifen die Nachtwanderer die Szene-Treffs »Luna Park«, »Wallon & Rosetti«, »Club Michelle«, »Pik Dame«, »Intim Bar« und »Lido«. Weiter die von Mattner getesteten Bars »Ipanima« und »Aventura«, Nazims »YokYok« (300 Sorten Bier), das rund um die Uhr geöffnete »Bel Ami«, die »Kongo Bar« und das »Orange Peel«. Der Barflight startet fortan jeden vorletzten Freitag im Monat um 20 Uhr im »Chez Ima«, dem Restaurant des Designerhotels »25 Hours«. Im dortigen »Freiraum« stimmt Mattner die »Nighthawks« mit Fotos auf die Tour ein. Dann folgen zwei Stunden Nachtwanderung quer durchs Milieu, durch das weithin als verrucht und gefährlich geltende Bahnhofsviertel. Es ist – neben Sachsenhau- Im »Chango Latin Palace« gibt es nicht nur heiße Rhythmen. 11/2012 streifzug 33 Am Main Klangteppiche gibt’s unplugged Was Kreativität und Spielwitz angeht, gibt es in Europa kaum eine Band, die es mit Opeth aufnehmen kann. Die schwedische Gruppe um ihren Kopf Mikael Åkerfeldt spielt am Donnerstag, 22. November, im St. Peter in Frankfurt ein besonderes Konzert: Statt verzerrter E-Gitarren wird alles unplugged sein. Seit nun schon zwei Jahrzehnten gehört Opeth zu den spannendsten Bands der skandinavischen Rock- und Metalszene. Ausflüge in künstlerische Randgebiete gehen bei ihnen mit stetig wachsendem Erfolg einher. Mit dem zehnten Studioalbum »Heritage« eroberte das Quintett, das spielend leicht zwischen Death Metal, Progressive Metal und Alternative Rock hinund her- wechselt, 2011 die Charts. Im vergangenen Winter absolvierten sie e ine restlos ausverkaufte Tour durch fünf deutsche Städte. Nun kehren die Musiker für fünf weitere Shows zurück – zwei davon sind unplugged, und eine davon steigt in Frankfurt. Kopf der Band ist Sänger und Gitarrist Åkerfeldt. Er ist ein bescheidener Typ, trotz seines fast schon unverschämten Talents. Live sieht man einen Mann – lange Haare, Vollbart, der oft mit geschlossenen Augen und dem Kopf im Nacken unglaublich komplexe, aber doch immer irgendwie eingängige Melodien aus seiner Gitarre zaubert. Andere Musiker hätten sich bei den Songstrukturen, die sich der Schwede ausdenkt, schon lange Knoten in die Finger gespielt. Und dann kann der Kerl auch noch wahnsinnig gut singen: Balladen mit seiner sanften Stimme, härtere Parts mit brachialen Growls. Diese Abwechslung findet sich auch in der Arbeit Åkerfeldts und Konsorten: Von voluminösen Konzeptalben (»My Arms«, »Your Hearse« 1998, und »Still Life« 1999) Veranstaltungen in Frankfurt Donnerstag, 1. November Florian Schröder Offen für alles und nicht ganz dicht – heißt das Programm des Komikers, das sich um Kinder, BWL und Drinks in der Lounge dreht. ➛➛ 20.00 Die Käs Freitag, 2. November Artemis Quartett Im Rahmen von »Impuls Romantik« spielen die vier Musiker Stücke von Mendelssohn Batholdy, Bach, Piazzola und Schubert. ➛➛ 20.00 Alte Oper Montag, 5. November The Dubliners Eine der erfolgreichsten Irish-Folk-Bands kommt auf Tour. ➛➛ 20.00 Alte Oper Sivert Høyem Nach dem Tod von Gitarrist Robert Buras und dem damit verbundenen Ende der Sad- 34 streifzug 11/2012 Rocker Madrugada geht Sänger Sivert Høyem mit seinen Songs solo auf Tour. ➛➛ 20.00 Mousonturm Dienstag, 6. November Diana Krall Auf dem Cover ihrer neuen CD räkelt sich die kanadische Jazzpianistin und Sängerin recht freizügig auf einer Couch. Jetzt präsentiert sie ihr neues Album. ➛➛ 20.00 Alte Oper Mittwoch, 7. November Lacuna Coil Gothic Metal mit weiblichem Gesang aus Italien. ➛➛ 20.00 Batschkapp Donnerstag, 8. November Nicolai Friedrich Zaubertricks? Gedankenlesen? Für den Mentalisten Nicolai Friedrich scheinbar kein Problem. ➛➛ 20.00 Alte Oper Freitag, 9. November Kat Frankie Die in Berlin lebende Singer-Songwriterin ist gebürtige Australierin und präsentiert ihr neues Album »Please don’t give me what I want«. ➛➛ 20.00 Brotfabrik Montag, 12. November Gossip Gossip um Powerfrau Beth Dito gehen auf der neuen Platte den 80ern auf die Spur. ➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle Mittwoch, 14. November Maria Stuarda Die Tragedia Iirica in drei Akten. ➛➛ 19.00 Alte Oper Donnerstag, 15. November Science Busters Das österreichische Trio macht Wissenschafts-Kabarett. Nach ihrem Bestseller »Wer nichts weiß, muss alles glauben« beweist das Am Main über gewaltige Death-Metal-Scheiben (»Morningrise« 1996) und ausufernde Progressive-Rock-Platten (»Blackwater Park« 2001) bis hin zu den zwei getrennt veröffentlichten, jedoch zeitgleich ein gespielten CDs »Deliverance« und »Damnation« (2003). Dort lotet Opeth die beiden Enden ihres Kosmos aus: Während »Deliverance« ein betont hartes Metal-Album ist, verbirgt sich hinter »Damnation« ein instrumentales, sphärisches Rock-Kunstwerk. Nicht ganz unbekannte Musiker haben sich die Schweden außerdem als Vorgruppe für ihre Tournee ausgesucht: Anathema aus England spielen atmosphärischen, pro gressiven Rock, blicken auf eine Metal- Vergangenheit zurück und werden die richtige Stimmung schüren, bis Åkerfeldt und Co. dann endlich auf die Bühne kommen. Beginn des Konzerts im St. Peter ist um 20 Uhr. Kays Al-Khanak magische Dreieck aus Prof. Heinz Oberhummer, Lektor Werner Gruber und Kabarettist Martin Puntigam erneut, dass Physik sexy, aufregend und spannend sein kann. In ihrem neuen Buch »Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln« begibt sich die schärfste Science Boygroup der Milchstraße auf eine physikalische Odyssee durchs Tierreich. Wussten Sie, dass Krebse Karate können, Schweine im Dunkeln leuchten und Kaker laken mit abgetrenntem Kopf Sex haben? ➛➛ 20.00 Brotfabrik Foto: Agentur Dabei begannen Opeth, die 1989 aus den Resten der Heavy-Metal-Coverband Eruption hervorgingen, als klassische DeathMetal-Truppe. Schon bald entdeckte Band leader Åkerfeldt seinen Hang zu einer künstlerischen, offenen Arbeitsweise und wob neben ständig neuen Musikern immer wieder andere Stile und Elemente in seinen Klangteppich mit ein. Seine Hartnäckigkeit wurde belohnt. Mit »Blackwater Park« gelang Opeth 2001 der Durchbruch. Seither zählen sie zu den kreativsten harten Acts Europas. Komplexe Klangteppiche sind das Markenzeichen von Opeth. Live-Show bekannt. Das sollte man besser nicht verpassen. ➛➛ 20.00 Mousonturm Montag, 19. November und Metalsongs unplugged. Vorband: Anathema. ➛➛ 20.00 St. Peter Mittwoch, 28. November Fishbone Heiße Zeiten – Wechseljahre Kris Kristoffersen Freitag, 16. November Die Mischung der Band aus Los Angeles – Funk, Ska, Reggae, Punk und Soul – war in den 90ern mal total angesagt. Jetzt feiert Fishbone die Rückkehr ins Rampenlicht und auf die Mp3-Player dieser Welt. ➛➛ 20.00 Das Bett Dienstag, 20. November Gerd Dudenhöffer John Lanchester Der Kabarettist spielt den grantelnden Heinz Becker in der »Sackgasse«. ➛➛ 20.00 Alte Oper Freitag, 16. November Bonaparte Stripperinnen im Almdirndl, überdimensio nale Hasen und trashige Kostüme – die deutschen Elektro-Punker sind für ihre irre Das musikalische Hormonical wird wegen großen Erfolgs wieder aufgenommen. ➛➛ 20.00 Fritz Remond Theater am Zoo Der Schauspieler ist auch ein knorriger Countrysänger. ➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle Donnerstag, 29. November Der in Hamburg geborene Londoner Autor stellt seinen ironischen Großstadtroman »Das Kapital« vor. ➛➛ 20.30 Romanfabrik Donnerstag, 22. November Marcus Jeroch & Schroeder Opeth Das Musical von Konstantin Wecker nach dem Buch von Michael Ende. ➛➛ 10.30 Die Katakombe Kreativ, virtuos, umwerfend: die schwedischen Ausnahmekönner spielen ihre Rock- Wortstakkaten und Kinderkrach führen in eine Welt, in der Geräusch und Erzählung Arm in Arm gehen. ➛➛ 20.00 Die Käs Jim Knopf und die Wilde 13 11/2012 streifzug 35 Fotos: Fritzsche Blockbuster im Hörsaal Seit 2001 bringt die »Flimmerkiste« der Justus-Liebig-Universität während des Semesters einmal pro Woche Kinofilme in den Hörsaal und ist damit eine gute und vor allem preisgünstige Alternative zu den ansässigen Lichtspielhäusern. Der Eintritt kostet 1,99 Euro. Bier und Pizza kann man von zu Hause mitbringen und auf Blockbuster muss man auch nicht verzichten. »Abgabe 17.45 Uhr« steht noch an der Tafel. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass hier bis vor gut zwei Stunden Studentenköpfe geraucht und über Klausurfragen geknobelt haben. Oder handelt es sich um ein Überbleibsel aus der letzten Prüfungsphase und die Tafel ist schlicht seit Wochen nicht gewischt worden? Den jungen Leuten, die an diesem Donnerstagabend, dem ersten im noch jungen Semester, in den Großen Hörsaal des Zeughauses gekommen sind, kann das egal sein. Sie sind hier, um sich zu entspannen und zu genießen. In einem Hörsaal? Ja – und nein. Ja, weil sie sich in einem Hörsaal befinden. Nein, weil der gerade nicht wie sonst blich genutzt wird – und auch so gar nicht wie eiü ner aussieht. Es ist beinahe stockdunkel. Die Lampen, die in Bodennähe die Wege zu den Ausgängen weisen, sind mit roten Papierstreifen abgeklebt, die gerade noch genug Licht durchlassen, um die Treppenstufen zu erahnen. Die ersten Reihen sind unbesetzt. Das ist zwar auch in Vorlesungen keine Seltenheit, hat diesmal jedoch andere Gründe, denn vorne steht niemand, von dem man Abstand halten müsste. Das Stehpult vor der Tafel ist verwaist. Es kruschelt und knistert in den hinteren Reihen, zwischendurch klimpert es – das kann doch nicht… Campus des Programms. Ein weiteres Ziel ist es, Filbergstraße genutzt hat, inzwischen aber seit Doch! Eindeutig. Da trinkt jemand Bier und me möglichst zeitnah zu zeigen. Zahlreiche einiger Zeit im nahe gelegenen Zeughaus isst eine Pizza! Im Hörsaal!? Nein – im Streifen, die erst in diesem Frühjahr und zu Hause ist. Durch den zum Landgraf-PhiKino! Sommer auf der großen Leinwand zu sehen lipp-Platz gelegenen Seiteneingang gelanDas Bier war sicher teuer. Für 2,50 Euro an waren, hat die »Flimmerkiste« daher im gen die Besucher donnerstagabends ins Geder Süßwarentheke erworben – mindestens. Winterprogramm. Dazu zählen der fantastibäude, wenn der reguläre Hochschulbetrieb Oder haben es die Besucher im Jackenfutter sche Stummfilm »The Artist«, »The Delängst zur Ruhe gekommen ist und der Höroder der Handtasche hereingeschmuggelt? scendants« und der Überraschungserfolg saal sich um 20 Uhr in einen Kinosaal Weder noch. In der »Flimmerkiste« müssen des Jahres »Ziemlich beste Freunde«, der verwandelt. Freunde von Schokoriegeln und kühlen Geallein in Deutschland über achteinhalb MilAn diesem Abend wird zur Semestereröfftränken weder tief in die Tasche greifen lionen Menschen auf Sperr- und Logensitze nung »Sharayet – Eine Liebe in Teheran« genoch ihren Lieblingssnack am Einlass darin lockte. Weitere Höhepunkte sind die Jonazeigt, der beim Sundance verstecken. Sie können than-Safran-Foer-Verfilmung »Extrem laut Festival 2011 mit dem Essen und Getränke mit»Wir sind alle und unglaublich nah« sowie »Shame«, in Publikumspreis ausgebringen – einfach so, dem der deutsch-irische Hollywood-Shoozeichnet wurde, hierzuganz offen. Auch die Piztotale Filmfreaks« tingstar Michael Fassbender mit vollem Körlande aber trotzdem nur za. Das Mitbringen ist pereinsatz einen Sexsüchtigen portraitiert. Insidern ein Begriff ist. ausdrücklich erlaubt, Wo es sich anbietet, passen die Titel auch Aber wie gelangt ein derart ausgefallener lohnt sich aber kaum, denn die Preise, die zum Datum: Am 1. November, einen Tag Film ins Programm der »Flimmerkiste«? Sarah Liebig, Karin Dall und Sophia Baier nach Halloween, werden »Pans Labyrinth« Und wie kommt dieses überhaupt zustanan diesem Abend am Verkaufstisch für flüsund »Zombieland« als Doublefeature gede? »Am Ende jedes Semesters treffen wir sige und feste Gaumenfreuden aufrufen, zeigt. Emotional wird es zum Semesterabuns zu einem Frühstück, bei dem wir die sind unschlagbar – genau wie der Eintritt, schluss am Valentinstag, 14. Februar, mit Planung für das folgende Semester machen. den man bei Anette Höppner und Tobias »Wie zwischen Himmel und Erde«. Bei derzeit zehn Beteiligten, von denen jeHaas an der Kasse entrichten muss. 1,99 Die »Flimmerkiste« verbindet die Vorzüge der 20 Filme vorschlagen darf, kommen Euro kostet der Eintritt – günstiger als in eines Kinos wie die gute Bild- und Sound200 Titel zusammen, über die abgestimmt normalen Kinos eine Cola. qualität mit gemütlicher wird. Das bedeutet: Wir Wollen die studentischen Kinobetreiber müssen uns 200 Trailer partout kein Geld verdienen? Nein, das »Es reicht, wenn Pizza Wohnzimmeratmosphäre – Sitzkissen und Sitzanschauen!«, sagt Temme wollen sie tatsächlich nicht, wie Christoph und lacht. Dass auch un- und Bier herausspringen« schlafsäcke dürfen mitTemme bestätigt: »Studentenfreundliche gebracht werden – und bekannte Titel wie »ShaPreise sind uns wichtig. Wenn wir die KosExtras wie der Verlosung rayet« dabei sind, liegt ten für die Filmlizenzen abdecken können zum Film passender Geschenke bei jeder daran, »dass wir alle totale Filmfreaks sind« und für uns Organisatoren noch Pizza, Bier Vorstellung. Wem das alles noch nicht und den Grundsatz der »Flimmerkiste« beoder andere Getränke herausspringen, sind reicht, der sollte sich daran erinnern, dass folgen: Die gesamte Bandbreite soll abgewir schon zufrieden.« er hier völlig legal im Hörsaal ein Bier gedeckt werden. Temme gehört zum Team des Gießener Nikolai Fritzsche nießen darf. Neben ein bis zwei Blockbustern sowie Uni-Kinos »Flimmerkiste«, das in den ersProgramm und Wegbeschreibung unter Vertretern verschiedener Genres sind desten Jahren nach der Gründung 2001 das www.flimmerkiste-giessen.de halb auch Arthouse-Titel fester Bestandteil Gebäude der Bio-Didaktik in der Sencken- Annette Döppner und Tobias Haas kassieren an der Kasse nur 1,99 Euro 11/2012 streifzug 37 Fotos: Anna Lischper Wundertüte für die Ohren Es ist jung. Es ist zum Hören. Und es ist alles andere als kopflos: Das Justus Radio ist Ohrenschmaus gemacht von Studenten für Studenten! »Herzlich willkommen zur allerersten Sendung unseres frischgebackenen Justus Radio« – so begann die erste Sendestunde des Studentenradios der Justus-Liebig-Universität im Juni 2012. Im November gibt es bereits die fünfte Sendung zu hören – produziert in Eigenregie von einigen radiobegeisterten Studierenden. Justus Radio ist ein Experiment. Die Studenten haben sich vorgenommen, der Stadt Gießen und ihren Studenten von Universität und Technischer Hochschule eine Radiosendung zu schenken. Ihr Motto »Radio für Kopf-Hörer« ist auch eine Anspielung auf ihr Ziel. Ihre Radiosendung soll Anspruch haben. Es soll sich zeigen, wie eng Journalismus und Studium zusammenhängen. Die »Stunde null« des Projekts war das Seminar »Einführung in die Radiopraxis«, das im Wintersemester 2010 stattgefunden hatte. Ziel war es, Geisteswissenschaftler mit den redaktionellen Abläufen der Radioproduktion vertraut zu machen. Ein Kern von Studierenden ist daraus hervorgegangen, darunter auch Julian Jungermann und Sebastian Lies. Für die beiden Germanisten ist Radio machen eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht. »Beim Schreiben fürs Hören lernt man verschiedene Dinge, wie zum Beispiel, dass man beim ersten Hören gleich verstehen muss, worum es geht, dass man keine zu langen Sätze aufsetzt. Diese Technik kann man sich auch für das Schreiben von Hausarbeiten merken.« Radioproduktion verlangt auch Organisationstalent. »Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen Drei Pflichtver anstaltungen sind total wichtig. Man muss sich fragen, wo ist meine Deadline, was brauche ich, bis zu diesem Tag. Wie organisiere ich mich, und wie plane ich das alles durch.« Alle zwei Wochen trifft sich die Redaktion und bespricht sich. Die Themen für die monatliche Sendung suchen sich die Studierenden selbst und greifen dabei auf das zurück, was sie selbst interessiert. Dabei lernt man auch, zu seinen Ideen zu stehen. »Wenn man in der Redaktionssitzung ist und für sein Thema kämpft, fragt der CvD: Moment, wo ist denn der Aufhänger, warum sollen wir das senden?« CvD ist die Abkürzung für »Chef vom Dienst«, derzeit ist das Julian Jungermann. In dieser Position ist er dafür zuständig, einen Überblick über die Beiträge der kommenden Sendung zu haben. »Im Prinzip haben wir pro Sendung vier Beiträge. Das ist eine gute Menge, da kann man noch zuhören und ist aufmerksam. Dazwischen kommt Musik.« Nicht nur die Themen selbst, auch die Form der Beiträge, so Sebastian Lies, sei flexibel. Man habe es schließlich mit studentischer Freiheit zu tun. Die Unabhängigkeit, die Justus Radio auszeichne, sorge gleichzeitig für einen großen Themenspielraum, der kreativ gefüllt werden kann. Deshalb gibt es zwar einen Sendeablaufplan, aber kein Sendeschema wie bei professionellen Radiostationen. Das verhindert einerseits die Vorhersehbarkeit, andererseits ist so jede Sendung auch wie eine Wundertüte für die Ohren. Und die Mitarbeiter werden damit belohnt, dass sie die Themen unterbringen dürfen, für die sie brennen. Jüngst wurden Flyer gedruckt, die auf Justus Radio aufmerksam machen sollen. Finanziert wurden sie von den Studierenden selbst. Ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit soll das sein. Und natürlich eine Visitenkarte, damit man nicht erst umständlich erklären müsse, wo Justus Radio zu hören sei, erklärt Sebastian Lies. Denn bisher stehen die Sendungen ausschließlich auf Mixcloud zur Verfügung. Das ist eine Plattform, die unterschiedliche Audioprojekte versammelt, darunter Radiosendungen und Podcasts. Neben dem Vorteil, dass dort auch aktuelle Musik von Thees Uhlmann, Boy oder Cro hochgeladen werden darf, ohne an die GEMA zu geraten, bietet die Plattform auch quantitatives Feedback. »Bei Mixcloud gibt es einen Counter für Plays. Das heißt, wir haben einen ungefähren Überblick über unsere Hörerzahlen. Das ist ganz praktisch. Aber es heißt natürlich nicht, dass es den Hörern auch gefallen hat.« Bereits nach der ersten Sendung hat es allerdings bereits Nachrichten an die Redaktion mit persönlichem Feedback gegeben. Darunter waren auch Nachfragen, ob man bei Radio Justus mitmachen könne. »Die Leute, die auf uns zukamen und sagten, es habe ihnen gefallen, haben auch gleich gefragt, ob sie bei uns anfangen können«, erinnert sich Julian Jungermann. Er weiß, dass Kommunikation nach außen sehr wichtig ist – auch damit die Redaktion Verstärkung bekommt. Denn ohne Mitarbeiter kein Justus Radio. Wie das Experiment weitergeht, weiß keiner. Gerne würden die Verantwortlichen irgendwann einmal ein richtiges Uni-Radio werden und täglich senden. Verdient hätten es sich die engagierten Studierenden, die sich so viel Mühe geben mit »ihrem« Radio. Doch das ist derzeit nur ZukunftsradioAnna Lischper musik. von der »Gießen-Seite« www.wasmachicheigentlichhier.de Unglaublich schei.... »Scheiße, Scheiße, Scheiße«! Wenn die Konzertbesucher das rufen, sind die Musiker von The Immerechtscheiße vollauf zufrieden. Beim jährlichen und einzigen (!) Konzert der Band um Steffen Mehl sind Beleidigungen das beste Lob! Und davon gibt es in Strömen! Wer sich nach verbalem Austoben sehnt und dabei noch wild-wahnsinnige, poppige, rockige, gute – äh wir meinen natürlich richtig schlechte – Musik hören möchte, der ist am 10. November um 21 Uhr im Ulenspiegel genau richtig. Wir zitieren die Ankündigung: »Legendär, komplett wahnsinnig und ungelogen, total, absolut, wirklich, ehrlich Scheiße!« Partytage Wenn es draußen nass und kalt wird, muss eben drinnen richtig eingeheizt werden. Und wo geht das besser als im Audimax? Dort steigen bekanntlich die besten Uni-Partys. Im November gibt es gleich zwei davon, wahrscheinlich die größten, die allerdings auch das Publikum anlocken, das sonst eher selten in Hörsälen zu finden ist. Am 3. November steigt die legendäre 405-Uniparty (Beginn 21.20 Uhr), am 14. November geht es direkt weiter mit der traditionellen »Maxi-Bumm«. Wie der Name schon sagt: Da knallt’s so richtig. Viel Spaß! Aber bitte: Wer feiern kann, kann auch studieren. Also, keine Vorlesung verpassen. Glühweinmarkt Es glüht so glüh, wenn Glühweintassen glühen! Denn am 30. November eröffnet der Gießener Weihnachtsmarkt und damit wird pünktlich die Adventszeit eingeläutet. Bis zum 23. Dezember heißt es wieder: Glühwein, Punsch, Feuerzangenbowle, gebrannte Mandeln und Bratwurst en masse. Obwohl die Buden sehr in der Innenstadt verstreut sind, lässt es sich an manchen Flecken ganz gut kuscheln. Unsere Tipps: Glühweinstand Lotz (Köhler), Holzhäuschen am Kaufhof und die Glühweinbude am Kirchenplatz. Im Aufnahmestudio von Radio Justus wird professionell gearbeitet. 11/2012 streifzug 39 Fotos: pm Kultur »YouPorn ist wichtig« Seit 13 Jahren wollen sie uns weismachen, sie seien unsere Mütter. Inzwischen wissen wir es besser, doch wir freuen uns trotzdem: Am 9. November kommen Eure Mütter in die Kongresshalle nach Gießen. Andi Kraus und Don Svezia sprachen vorher mit dem streifzug über Pupsen, Porno und den Fernsehgarten. Sie kennen sich seit der Schulzeit, sind seit 1999 zusammen auf Tour. Wann gehen Sie sich auf die Nerven? AK: Erstaunlich selten. Das hängt wohl damit zusammen, dass wir Schulfreunde sind und keine gecastete Boygroup. DS: Wenn es mal zum Streit kommt, dann sind das eher die kleineren Anlässe. Etwa, wenn es ums Catering geht. Aber da ist der Andi normalerweise der S tärkste: Der hat drei Brüder und ist deswegen geschult, wenn es darum geht, sich schnell die Sahnestücke herauszupicken. AK: Ja. Die Duplos gehen eigentlich immer exklusiv an mich. Wie fing es an mit Eure Mütter? 40 streifzug 11/2012 DS: Damals waren wir 25 Jahre alt. Dadurch, dass wir aber schon zu Schulzeiten mit Dingen in dieser Richtung angefangen hatten, waren wir schon alt genug, um eine abendfüllende Show auf die Beine zu stellen. AK: Man muss auch ein gewisses Alter erreicht haben, um auf der Bühne mit Überzeugung »Ficken!« zu sagen. DS: Zu Schulzeiten wussten wir auch gar nicht, was »Ficken!« bedeutet. Zwei von uns haben das tatsächlich erst während der Tour herausgefunden. Das stelle ich mir interessant vor. Sie haben anfangs auf Tour nämlich zusammen in Hotelzimmern geschlafen. AK: Am Anfang kannte uns niemand. Da kamen am Abend, wenn man Glück hatte, zwischen 40 und 50 Leute. Die Veranstalter haben damals also noch nicht gesagt, dass sie uns drei Luxussuiten buchen. Ich erinnere mich an eine Spielzeit in Müchen, als wir zwei Wochen lang zu dritt in einem Zimmer gewohnt haben, das so groß war wie ein Kaffeetisch. DS: Rückblickend ist vieles unbegreiflich. Da gab es Streit, wenn es darum ging, wer das beste Bett bekommt. Oft war es so, dass es zwei reguläre und ein Zustellbett für Kinder gab. Da war Matze im Vorteil, denn der kann pupsen, wann er will. Er hat sich dann das Bett geschnappt, in dem er schlafen wollte, und hat es entsprechend markiert. Kultur Trotz allem Erfolg findet man Sie selten im Fernsehen. DS: Wir sind eine klassische Livegruppe. Im deutschen Fernsehen ist es ja auch so, dass die ganzen klassischen Comedysendungen darauf ausgerichtet sind, dass man solo unterwegs ist. Da ist es schwierig für uns. Dazu kommt noch, dass wir recht einzigartig mit unserer Mischung sind, weil wir nicht nur Stand-up machen, sondern in unserem Programm auch Musik, Choreografien und Visuelles bieten. AK: Und dann ist es auch so, dass wir inhaltlich nicht immer ins Kinderprogramm passen. Es gibt auch Sendungen, auf die wir keine Lust haben. Wenn wir sagen, dass wir unser Programm selbst aussuchen wollen, wiegeln die meisten ab. DS: Die sagen dann: »Wir wollen euch nicht im Fernsehgarten haben.« kommen, auf der Comedy draufsteht, die mit den ganzen RTL-Serien aber nichts zu tun hat. In Gießen treten Sie mit »Schieb du Sau – Extra« auf. AK: Das geht zurück auf unsere erste Show. Wir waren in den vergangenen zwei Jahren schon mit unseren aktuelleren Programmen in Gießen. Deswegen haben wir jetzt dieses mitgebracht. Das »Extra« im Titel heißt, dass wir es aufgefrischt haben. Es ist eine bunte Mischung aus allen Dingen, die Eure Mütter so machen. Wir haben auch tagesaktuelle Sachen, die wir in unser Programm einarbeiten. Da staubt nichts an, hoffen wir. Trotz allem Erfolg: Sie leben noch immer in Stuttgart. Wann ziehen auch Sie endlich nach Berlin? DS: Berlin ist vom Unterhalt deutlich günstiger, daher ist das für das Image gar nicht gut. Mit Berlin kann man nicht protzen. Wenn, dann muss es Monaco werden. In Berlin zahlt man für ein Schnitzel ja nur halb so viel wie in Stuttgart. Das ist nichts. AK: Wenn wir in Köln wären, dann hätte man die ganze Comedy-Blase um sich herum. In Stuttgart sind wir dagegen ein bisschen konkurrenzlos in dem, was wir machen. Wir haben kürzlich sogar überlegt, ob wir nach Gießen ziehen sollen, aber das fand bei Eure Mütter dann doch keine Mehrheit. DS: Weil wir inzwischen bundesweit unterwegs sind, macht es keinen Unterschied, ob wir in Stuttgart oder in Berlin losfahren. Im Gegenteil: Eigentlich müssten wir wirklich nach Mittelhessen ziehen. Das wäre sinnvoll. AK: Es gibt ja auch den bekannten Spruch: »My home is in Kassel.« In einem der berühmtesten Stücke beschimpfen Sie den Mann, der bei der GEMA die Titel eingibt. Bleibt so etwas unbestraft? DS: Es bleibt zumindest nicht unkommentiert. In dem Fall war es so, dass 24 Stunden, nachdem wir das Lied bei der GEMA angemeldet hatten, bei uns ein Anruf einging: »Hier ist der Penner von der GEMA.« Es war sogar eine Dame. Die sagte uns dann, dass die GEMA Spaß versteht, aber so nicht. Das Lied sei ein Problem, weil diese Person den Titel jedes Mal in eine Datenbank eingeben muss, wenn wir das Stück spielen. Ich antwortete: »Genau. Davon handelt die Nummer.« AK: Die Nummer ist sehr beliebt bei der GEMA. Ist es heute schwerer als vor 13 Jahren, das Publikum zu packen? Man hat doch alles schon gesehen. AK: Ja, aber man sieht doch auch viel Scheiß. Es ist ja nicht so, dass durch die sogenannte Comedy-Schwemme automatisch auch die Qualität steigt. Ich denke, dass es für die Leute ganz erfrischend sein kann, bei Eure Mütter in eine Show zu Verstehen Sie YouTube als Chance oder als Problem? DS: YouTube ist nicht nur eine Chance, sondern ein Faktor: Die Leute kommen gezielt zu unserer Show, weil sie diese oder jene Nummer auf YouTube gesehen haben. Das ist für uns das Schönste, wenn sie das Gratisangebot annehmen, sich nachher aber ein Ticket für ein ganzes Programm kaufen. Auch, weil sie wissen, dass es dem Künstler etwas bringt. AK: Noch wichtiger als YouTube ist für uns aber YouPorn. Da erkennt man uns zwar nicht so gut, aber in 60 Prozent der Fälle sind wir verantwortlich. Die anderen 40 Prozent konsumieren wir interessiert. Volle Häuser, viele Preise. Welche Ziele bleiben Ihnen noch? AK: Wir möchten einfach noch ein bisschen weitermachen wie bisher. Vielleicht machen wir auch noch mal etwas eigenes im Fernsehen. Außerdem wollen wir noch auf der Chinesischen Mauer spielen wie die Scorpions. DS: Für unser Jubiläum, wenn Eure Mütter also endlich 100 Jahre alt werden, haben wir uns außerdem vorgenommen, einen sexy Handkalender herauszubringen und dafür die dicke Kohle abzukassieren. Das wird super. Florian Dörr Premieren im Theater Die Verwirrungen des Zöglings Törless 3. November, 20 Uhr im TiL Der junge Törless besucht ein Internat fernab der Stadt. Der Alltag bietet wenig Abwechslung. Törless tut sich schwer mit der neuen Umgebung, die ihn langweilt, befremdet, manchmal aber auch sonderbar fasziniert. Am liebsten hängt Törless seinen Träumen nach. Doch gleichzeitig wächst in ihm das Bedürfnis, dazuzugehören. Er schließt sich Beineberg und Reiting an, die als wild und ungebärdig gelten. Als sie beginnen, einen Mitschüler zu erpressen, kommt es zum Konflikt. Robert Musils Roman erzählt von den Schwierigkeiten, sich selbst und seinen Weg zu finden. Viktoria und ihr Husar 17. November, 19.30 Uhr, Großes Haus In der opulenten Revueoperette treffen große Operettenmelodien auf Swing, Jazz und Schlager, Walzer auf Foxtrott und die bezaubernde Ungarin Viktoria auf zwei Männer, die ihre Gefühle durcheinanderbringen. Zum ersten Mal überhaupt erklingt exklusiv in Gießen eine Rekonstruktion der verschollenen Urfassung. Der neue stellvertretende Generalmusikdirektor Florian Ziemen und das ungarische Regie-Team mit Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka treiben dem Stück mit viel Humor den über Jahrzehnte angesammelten Operettenmuff aus. Peer und Gynt 22. November, 11 Uhr, Großes Haus Peer hat eine ausgesprochen bunte Fantasie, aber dass ihn seine Mutter und sein Lehrer Herr Grieg deswegen gleich als Lügner bezeichnen, das ist nicht fair. Natürlich glaubt ihm auch niemand, dass er einer echten Trollprinzessin begegnet ist, aber Gynt gibt es wirklich. Und was ein richtiges Trollmädchen ist, das möchte zumindest standesgemäß entführt werden! – Nach »Herr Bello und das blaue Wunder« zeigt das Stadttheater Gießen erneut ein lustig-musikalisches Familienstück von Paul Maar, das sich nahtlos in die Reihe der erfolgreichen »Weihnachtsstücke« des Stadttheaters einfügen wird. Weitere Vorstellungen: 2., 9., 16. und 26. sowie am 30. Dezember 11/2012 streifzug 41 Fotos: Lademann Sportwelt Wenn der Degen trifft Mir ist heiß. Und das, obwohl ich nicht mal fertig angezogen bin. Besonders schwer ist die Schutzkleidung fürs Fechten nicht, aber so mit Unterziehweste, Brustschutz, Handschuh und spezieller Jacke aus nahezu unzerstörbarem Stoff – übrigens dem gleichen, aus dem die schusssicheren Westen der Polizei hergestellt werden – ist man doch relativ gut eingepackt. Und auch ohne Bewegung ist es schon recht mollig. Dabei ist es Herbst, und in der Sporthalle der Pestalozzischule in Gießen ist es kühl. Ich weiß schon jetzt, dass mir der Schweiß gleich in Strömen am Körper herunterfließt – es ist mein erstes Mal, dass ich fechte. Fast bin ich froh, dass sich im Fundus der Fechtabteilung des MTV Gießen keine Fechthose gefunden hat, die mir passt. So habe ich wenigstens an den Beinen ein bisschen Luft, sehe allerdings aus, als habe man mir einen Strampelanzug verpasst. Allein das Anziehen ist mühsam, denn für alles gibt es richtig und falsch, und man darf keinen Schritt vergessen. Hat man etwa vergessen, das Kabel, das später den Degen 42 streifzug 11/2012 mit der elektronischen Trefferanzeige verbindet, durch die Jacke und durch den Handschuh zu fädeln, muss man sich erst mal wieder entblättern – nicht ganz einfach bei all den Riemen und Klettverschlüssen, die aufgrund der Sicherheit auch alle ordentlich verschlossen werden müssen. Toll. Ich bin 31 Jahre alt und brauche Hilfe beim Anziehen. »Übungssache«, meint Thomas Webler, Leiter der Abteilung Fech- ten und heute Abend mein Mentor. Jetzt noch die Maske auf – gar nicht so leicht als Brillenträger – und auch hier fest zukletten. Dass das ein oder andere Haar dazwischengerät, versuche ich zu ignorieren. Ich bin ja nicht zimperlich. Die Maske ist mit Drahtgitter verkleidet, das 1600 Newton aushält, damit nichts passieren kann. Schwer ist das Ding nicht, doch jetzt weiß ich, wie die Welt für eine Fliege ausschau- Sportwelt en muss, die durch das Insektenschutzgitter von außen nach dem frischen Obst auf dem Küchentisch lechzt. Schnell den Degen im Pistolengriff nehmen – das kann ich auf Anhieb - und ab in die Halle. Ein bisschen komme ich mir so eingepackt vor wie Neil Arm-strong vor seiner ersten Mondlandung. Oder wie das Michelin-Männchen. Wir fechten heute mit dem Degen, weil das Regelwerk dort am einfachsten ist – jeder Körpertreffer zählt. Was danach kommt, ist nicht ganz so idiotensicher: Wir üben Fechtstellung und Schrittfolge. Eigentlich ist das leicht: Füße im rechten Winkel, in die Knie gehen, den Arm mit dem Degen gerade auf den Gegner gerichtet, vorderen Fuß einen Schritt vor, den hinteren »nachsetzen, nicht ziehen!« mahnt Webler. Hm. Das Nachschleifen des Fußes habe ich noch vom Kendo so drin, und auch das In-den- Knien-Bleiben fällt mir schwer. Ist schließlich anstrengend, wenn man das nicht gewohnt und – wie ich – nicht trainiert ist. Der Schritt zurück geht umgekehrt, beim Ausfall geht man mit dem Fuß weit vor und streckt den Arm beim Stoß ganz durch. Oder zumindest so, wie ich es als »ganz« empfinde, denn Webler korrigiert immer wieder, in dem er am Degen nachzieht. Erstaunlich, wie viele Zentimeter da noch rauszuholen sind. Natürlich gibt es noch mehr komplexere Schrittfolgen, doch die Grundschritte müssen erst mal genügen. Das Zustoßen und Treffen übe ich an der Stoßpuppe – überdimensionierte Dominosteine mit unterschiedlicher Augenzahl. Theorie an der Stoßpuppe Auch hier ist es wichtig, den Arm richtig zu strecken, damit man gezielt treffen kann und auch genug Kraft dahinter ist. Nächster Punkt sind die Paraden. Insgesamt gibt es zwölf Stück, für den Anfang reichen aber Sixt und Quart – die jeweilige Abwehr nach innen und außen. Die Bewegung kommt aus dem Handgelenk und der Unterarm sollte nicht zu weit aufgedreht sein – schon schwer, wenn man sich wie ich ziemlich verkrampft an seinen Degen klammert. Doch nun kommt das, worauf ich mich den ganzen Abend gefreut habe: Ich darf das Gelernte im direkten Duell an einem Gegner anwenden. Dazu muss ich erst noch den Degen mit der elektronischen Trefferanzeige verkabeln und mit einem Prüfgewicht testen. Gekämpft wird pro Runde maximal drei Minuten – oder bis ich fünf Treffer gelandet habe. Oder der Gegner. »Autsch!« blökt mein Gegenüber, ebenfalls blutige Anfängerin, auf meinen ersten Treffer. War aber gar nicht schlimm, offenbar kein Schmerz, nur ein ungewohntes Gefühl, wenn der Degen trifft. Danach kann ich gegen Webler antreten, klar, gegen den Profi hat man keine Chance. Ich pariere und drehe den Arm zu weit nach außen und schon hat er mir einen Treffer am Oberarm verpasst. Das spürt man, obwohl ich nicht behaupten mag, dass es Schmerzen sind. »Blaue Flecken beim Fechten sind normal«, hatte Webler vorher angekündigt. Er soll recht behalten: Am nächsten Morgen zähle ich gleich zwei davon. Sabine Glinke Fechten Fechten gehört zu den Kampfsportarten. Vor der Etablierung als Sportfechten war die Austragungsform des Duells weit verbreitet. Neben Boxen und Ringen gehört das Fechten zu den ältesten Wettbewerben der Menschheit. Eine Art sportliches Fechten betrieb man schon im antiken Rom und in Griechenland sowie in Afrika. Ursprünglich war das Fechten ein bewaffneter Kampf zweier Personen, bei dem sogenannte Blankwaffen mit langer Klinge sowie Handschutz verwendet wurden. Diese wurden so geführt, dass Angriffe abgefangen werden konnten. Mit der Entwicklung effizienter Handfeuerwaffen verloren Blankwaffen ab dem 17. Jahrhundert jedoch weitgehend ihre militärische Bedeutung. Die Europäische Duellkultur geht auf das Spätmittelalter zurück, als auch das Bürgertum seinen ersten Aufschwung erlebte. Da zu dieser Zeit sowohl das Tragen einer Waffe als auch Recht und Pflicht des Duells Privileg des freien adeligen Mannes waren, strebten die freien Bürger nach diesen Rechten, um sich vom Adel zu emanzipieren. So entstanden die ersten Fechterbünde. Gefochten wird heute mit Florett, Degen und leichtem Säbel. Florett und Degen sind reine Stoßwaffen, der Säbel ist eine Hieb- und Stichwaffe. Gefochten wird auf einem stegartigen Boden, der Fechtbahn oder Planche. Das Fechten zählt bereits seit der Gründung 1896 zu den olympischen Disziplinen. Das deutsche olympische Leistungszentrum befindet sich in Tauberbischofsheim. In Gießen kann man den Sport in der Fechtabteilung des MTV 1846 ausüben. Hauptsächlich wird dort Säbel und Florett gefochten, es gibt aber auch Degenfechter. Die Abteilung umfasst 95 Mitglieder, meist Kinder und Jugendliche. Die Gießener nehmen regelmäßig an Turnieren teil. Das eigene frühere Neujahrsturnier wird nun im Juni ausgetragen und heißt Lothar-Günther-Gedächtnisturnier. Austragungsort ist die Halle der TSG Wieseck. Trainiert wird freitags und mittwochs in der Sporthalle der Pestalozzischule. Trainer sind Fechtmeister Alexander Novikov und Norman Hirzmann (für Jugend und Erwachsene). Infos und Kontakt unter: http://mtv-giessen.sport-id.de/Fechten 1 11/2012 streifzug 43 wein des monats Vinothek in Wedes Monats »Teresamanara« Azienda Vinicola Cantele, Salento, 2009, 13,5 Prozent Alkohol, 16,90 Euro, Bezug über »Die Weinrebe«, Telefon 06 41/97 04 04 Naserümpfen war gestern Fällt der Name Apulien, rümpfen Wein kenner die Nase. Zu viel Masse statt Klasse. Das hat Tradition. Auf dem 350 Kilometer langen süditalienischen Landstrich entlang der Adriaküste wird jährlich weitaus mehr Wein produziert als in allen deutschen Anbauregionen zusammen. Die ertragreichen Ernten müssen für Verschnitte bis in den hohen Norden des Landes herhalten. Auch das hat Tradition. Gleichwohl wandelt sich das Qualitätsbewusstsein. Besonders auf der Halbinsel Salento, die als südlichster Ausläufer der Region den Stiefelabsatz Italiens bildet, können Winzer aus den hervorragenden klimatischen Bedingungen für die Traubenreife – sonnenreiche Tage, meerwindkühle Nächte – Kapital schlagen. Wer auf Ertragsreduktion, Rebstockpflege und moderne Verarbeitungsmethoden setzt, hat gute Karten. Wie die Azienda Vinicola Cantele in Guagnano. Das Familienweingut sik Muzum in der dritten Generation kreiert mit seinem »Teresamanara« einen delikaten Gaumenschmeichler. Der reinsortige Negroamaro wird erst nach einer Barriquereife von bis zu zwölf Monaten auf die Flasche gefüllt. Im Glas Rubinrot; in der Nase Süßholz, dunkle Beeren und florale Noten; am Gaumen saftig, mit süßer, reifer Frucht, stolzer Weinautor Würze und einem verlockenz Manfred Mer den Süßholzunterbau, der das seidige Tannin ebenso trägt wie das elegante Zartbitteraroma und zu einem würzigen Finale mit guter Länge führt. Der vollmundige »Teresamanara« ist nach der Frau des Weingutgründers Giovanni Battista Cantele benannt, die Teresa Manara hieß. So viel Tradition muss sein. Auch in einem modernen Unternehmen, dessen Weine den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Naserümpfen war gestern. Apropos Naserümpfen: Stiefelabsätze haben es in sich. Nicht nur die italienischen. Fragen Sie Nancy Sinatra mit ihrem Hit »These boots are made for walkin’«. Doch Vorsicht: Frank Sinatras Tochter hat damit schon so manchem Lügner in Männergestalt die Nase poliert. Wer ein schlechtes Gewissen hat, trinkt den »Teresamanara« vielleicht besser im Stillen. mm Wein Schreiben Sie an Manfred Merz: [email protected] Sperrsitz Kinostart: 22. November Da Bella (Kristen Stewart) während der Geburt ihres Babys fast gestorben wäre, mussten Edward (Robert Pattinson) und die Cullens schnell handeln und Bellas Wandlung zum Vampir vollziehen. Sie muss sich nun an das »Leben« und ihre neuen Eigenschaften als Vampir gewöhnen, doch das gelingt ihr schneller als von allen erwartet. Und das ist auch notwendig, denn die Geburt ihrer außergewöhnlichen Tochter Renesmee (Mackenzie Foy) setzt eine gefahrenvolle Kette von Ereignissen in Gang. Die furchterregenden Anführer des Volturi-Clans wollen den Tod der Kleinen. Als die Cullens von diesem grausamen Plan erfahren, versammeln sie all ihre Freunde um sich, um für den unerwünschten Besuch gerüstet zu sein. In einer schicksalsträchtigen Schlacht entscheidet sich die Zukunft der Cullens und ihrer Verbündeten. Werden sie – vereint in ihrer Macht – die Volturis besiegen können? Kristen Stewart und Robert Pattinson kommen mit »Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht« (Teil 2) am 22. November in die Kinos. Das große Finale verspricht neben leidenschaftlichen Gefühlen einen spannungsgeladenen Showdown. Fotos: Concorde Gewinnspiel Lagebesprechung vor dem großen Showdown. Der streifzug verlost mit den Gießener Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung des Films »Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht« (Teil 2) am 22. November. Wer den Film sehen möchte, sollte bis zum 16. November eine Karte mit dem Kennwort »Kino« an streifzug, Marburger Straße 20, 35390 Gießen oder eine Mail an [email protected] senden. Viel Glück! 11/2012 streifzug 45 Sperrsitz Neu im Kino Gießen Kinocenter Gießen Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08 Heli Frankfurter Straße 34, Telefon 06 41/7 45 11 Roxy Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47 www.die-giessener-kinos.de Kommunales Kino JOKUS Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95 Grünberg Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69 Lich Kino »Traumstern« Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10 Weitere Kino-Tipps finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine Zeitung oder auf unserer Internetseite unter www.giessener-allgemeine.de/kino. präsentieren James Bond 007 – Skyfall Jubiläums-Bond – 50 Jahre! Ladykino: Mittwoch, 21.11.2012 um 20:30 Uhr Eintritt inklusive einem Glas Prosecco! Männer sind herzlich willkommen! 5er-Special: Gezeigt werden alle fünf Teile der Twilight Saga! Samstag, 17.11.2012 um 10:00 Uhr Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de 46 streifzug 11/2012 Deutsche Tragikomödie Diesmal kommt die Gefahr von innen: James Bond selbst steht im Kreuzfeuer wegen Ereignissen, die er selbst längst verdrängt hat. 007 gilt als Schlüssel zur Aufdeckung von Indiskretionen seiner Chefin M in ihrer Vergangenheit. Die Zukunft des MI6 steht auf dem Spiel, wenn es Bond nicht gelingt herauszufinden, wem an der Zerstörung des Geheimdienstes gelegen ist, und die Gefahr zu beseitigen, auch wenn der persönliche Preis hoch ist. Niko lebt in Berlin in den Tag hinein. Seine Freundin hat sich von ihm getrennt und er hat nicht einmal mehr Geld für einen Kaffee. Das Konto ist gesperrt, und sein Papa hat die Nase voll, ihn Jahre nachdem er das Studium geschmissen hat, weiter zu unterstützen. Mit seinem nicht minder erfolglosen Kumpel Matze lernt Niko eine Tänzerin kennen, die die beiden zu ihrem experimentellen Stück einlädt. Sie selbst entpuppt sich als Psychotante. Und die Nacht ist noch lange nicht vorbei. Darsteller:Daniel Craig, Ralph Fiennes, Albert Finney, Dame Judi Dench Start: 1. November 2012 Darsteller:Tom Schilling, Marc Hosemann, Friederike Kempter Start: 1. November 2012 ★★★✩ Argo Auf Tatsachen basierend ★★★✩ Das Leben ist nichts für Feiglinge Der Weg zurück ins Leben Was Profi Tony Mendez 1979 seinen CIA-Vorgesetzten vorschlägt, um sechs Amerikaner, die sich nach Stürmung ihrer Botschaft im revolutionären Teheran verstecken, herauszuholen, klingt unrealisierbar und fantastisch. Als kanadische Crewmitglieder eines vorgetäuschten Hollywood-Films getarnt, sollen die Amerikaner mit seiner Hilfe ausgeflogen werden. Ein absurdes Unterfangen, aber die einzige Chance für die Flüchtlinge, um den Revolutionsgarden, die sie suchen, zu entkommen. Nach dem Unfalltod der Mutter und Ehefrau gerät das Leben von Markus und Tochter Kim aus den Fugen. Versuche, den Alltag wieder normal zu gestalten, scheitern. Markus verzweifelt. Kim fühlt sich allein gelassen und brennt mit Schulabbrecher Alex nach Dänemark durch. Dies ist der Ort, wo sie Urlaube mit Mutter und Vater verbrachte. Doch Markus will seine Tochter nicht aufgeben und fährt ihr gemeinsam mit Großmutter Gerlinde und Pflegerin Paula hinterher. Darsteller:Ben Affleck, Alan Arkin, John Goodman, Bryan Cranston Start: 8. November 2012 Darsteller:Wotan Wilke Möhring, Helen Woigk, Christine Schorn Start: 22. November 2012 ★★★✩ Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht (Teil 2) Oh Boy ★★★✩ Sinister Killing Them Softly Haunted-House-Horrorfilm Verfilmung des Kultromans Schriftsteller Ellison muss wegen finanzieller Probleme mit Frau und Kindern in ein kleineres Haus ziehen, in dem vor Jahren eine Familie auf ungeklärte Weise ums Leben kam. Ellison hofft, dort seinen neuen Kriminalroman beenden zu können. Auf der Suche nach Inspiration findet er auf dem Dachboden alte Filmrollen, die äußerst verstörende Aufnahmen enthalten. Während er mit der Lösung des Rätsels beschäftigt ist, scheinen unheimliche Mächte von seinen Kindern Besitz zu ergreifen. Zwei einfache Gangster nehmen ein von der Unterwelt veranstaltetes Pokerspiel aus und schieben die Schuld dem lokalen Organisator in die Schuhe. Das Syndikat holt den Vollstrecker Jackie Cogan nach New Orleans, der Licht in die Angelegenheit bringen soll. Er lässt den Organisator beseitigen und macht auch die beiden wahren Täter ausfindig, für die er einen Killer aus New York einfliegen lässt. Als der sich als unpässlich erweist, nimmt Cogan die Sache selbst in die Hand. Darsteller:Ethan Hawke, Vincent D’Onofrio, James Ransone, Fred Thompson Start: 22. November 2012 Darsteller:Brad Pitt, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn, James Gandolfini 29. November 2012 Start: ★★★✩ ★★★✩ www.harmonyfm.de Gießen 102,0 • Wetzlar 101,3 Alsfeld 94,1 UnSer Strom aUS UnSerer reGion. wir haben GieSSener GrünStrom. Gß Gs – us Pvkud ss sc u cs k. S sc. Beim Einkaufen achten wir besonders auf regionale Produkte. Das Gleiche machen wir beim Strom. Unser Gießener Grünstrom kommt zu fast 40% aus unserer Region. Die SWG kümmern sich darum – wir müssen nichts dafür tun. Das finden wir richtig klasse! Danke, SWG – für ein Stück Heimat aus der Steckdose. www.giessener-gruenstrom.de MIT ENERGIE. FÜR DIE REGION.