Anika Decker - Gießener Allgemeine Zeitung

Transcrição

Anika Decker - Gießener Allgemeine Zeitung
5. Jahrgang · 11/2012
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Anika Decker
Die Drehbuchautorin aus
Marburg über ihren Erfolg mit
Keinohrhasen, Tiere am Set
und die Filmbranche
Blickpunkt
Campus
Wo ist die Kunst?
Ein Porträt über die
bildende Kunst in
Seite 4
Gießen.
Multimediale JLU:
Vom Radio-Justus bis
zum Uni-Kino »FlimSeite 36
merkiste«. WWW.STADTHEATER-GIESSEN.DE
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Editorial
»Is das Kunst oder kann das weg?« Das fragen sich nicht nur Mike Krüger und so manche Museumsputzfrau immer wieder. Auch mir geht das regelmäßig so. Selten im Museum. Öfter bei mir zu Hause. Meist stellt sich mir diese Frage,
wenn ich spätabends nach einem langen Tag aus dem Büro zurückkehre. Auf dem Boden im Flur hat ein unbekannter
Künstler Sneaker und Jacken in Szene gesetzt, in der Küche hat einer seiner Kollegen ganz offensichtlich eine bedeutende Geschirr-Installation errichtet, und in der Badewanne ein anderer eine Sammlung dreckiger Wäsche aufgebaut.
Wenn ich mit derart zeitgenössischen Werken konfrontiert werde, wende ich mittlerweile eine besondere Strategie an.
Ich beschließe zunächst: Das is’ Kunst und führe am nächsten Morgen mit dem Schöpfer ein ernstes Gespräch darüber,
ob das nicht vielleicht doch besser wegkann. Dieses Vorgehen ist notwendig, weil es mir nicht so gehen soll wie einer
Reinigungskraft in einem Dortmunder Museum, die dort an einem Gummitrog schrubbte, weiße Kalkflecken beseitigte und so eine hochgelobte Installation von Martin Kippenberger zerstörte. Schaden: 800 000 Euro. Bei Joseph Beuys’ Fettecke in der Düsseldorfer Kunstakademie
sollen die finanziellen Folgen damals noch größer gewesen sein. Da solche Missgeschicke mittlerweile auch in Gießen passieren, wo zuletzt
eine Putzfrau in der Kunsthalle ein wenig übereifrig ein Kunstwerk von Lori Hersberger – sagen wir – modifizierte, lasse ich sogar die Spinnweben in den Wohnzimmerecken hängen – zumindest bis ich am nächsten Morgen mit dem Künstler darüber gesprochen habe. Marc Schäfer
Blickpunkt
4
Wo ist die Kunst? Ein Porträt der bildenden Kunstszene der Stadt: Ein Expertengespräch ·
Kunstschatzkaste · Vier Künstler, vier Fragen, 16 Antworten · Yarn Bombing
Brad Shaws Kolumne
13
Unser Kolumnist beschäftigt sich mit der
Kunst im weitesten Sinne
Blick in die region
18
20
Indien in der Frankfurter Straße:
Das »Mirch Masala«
Auslese
22
Veranstaltungskalender
25
Mediathek
32
Im Test: App, Cd und Buch
Am main
36
40
Gäste aus Schwaben: Stuttgarter ComedyTrio Eure Mütter gastieren mit ihrem
Programm »Schieb Du Sau – Extra« in
der Kongresshalle
Sportwelt
42
Mein erstes Mal: Unsere Mitarbeiterin
­Sabine Glinke auf den Spuren
von Fechterin Britta Heidemann
Vinothek
Ein Rundgang durch das Bahnhofsviertel ·
Die schwedische Band Opeth tritt im
St. Peter auf
Sperrsitz
Neu im Kino: »Breaking Dawn –
Biss zum Ende der Nacht«
14
streifzug
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Impressum
Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft
mbH
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr
E-Mail: [email protected]
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlags­gesellschaft mbH
Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für ­alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der
­»Gießener Allgemeine Zeitung«, »Alsfelder ­Allgemeine Zeitung« sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten
Auslagenstellen. Auflage: 40 000 Exemplare
Verantwortlich für Anzeigen:
Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben
44
Wein des Monats
33
Rampenlicht
Drehbuchautorin Anika Decker aus
Marburg im Interview
Ein Besuch im Uni-Kino »Flimmerkiste« ·
Auf Sendung: Das Justus-Radio macht
Programm für und von Studierenden
Kultur
Unter Männern: Chippendale
Bryan Cheatham im Interview
Unterwegs
Campus
Foto: dpa
Foto: Friedrich
Inhalt
Gültig ist der Anzeigen­tarif Nr. 3 vom 1. Januar 2012
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Titelbild: Anika Decker / Foto: Anne Wilk
45
Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elek­
tro­­nischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie
die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder
unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland
GmbH & Co. KG.
© Streifzug, Gießen
11/2012 streifzug 3
Ein Kunstgespräch
Kunst in Gießen – sie ist versteckt, in Nischen, ist offiziell vertreten, bedarf einiger Förderung
und hat doch ihren ganz eigenen Flair. Autorin Laura Jax hat sich für den streifzug auf ­
die Suche nach den Ecken und Kanten der Gießener Kunstszene gemacht. Dabei führte sie
ihre Recherche an einen Tisch mit Künstlern, Kuratoren, Galeristen und Kunstvermittlern.
Ein Expertengespräch soll ihn zeigen, Gießens »State of the Art«.
Sie passiert immer öfter. Am Kirchenplatz,
im Theaterpark, in der Mühlstraße. Manchmal führen uns unsere Schritte notizlos an
ihr vorbei. Dann wieder fängt sie unseren
Blick. Und von Zeit zu Zeit stolpert man
regelrecht über sie: Kunst! Genauer: Kunst
in Gießen! Für den streifzug Grund genug,
dieser Weggefährtin einmal auf den Grund
zu gehen.
4 streifzug 11/2012
Wie ist Kunst in Gießen? –
Eine Annäherung
Meine Recherche beginnt mit einer umfangreichen globalen Befragung. Innerhalb
von 0,27 Sekunden antwortet mir Google
mit 3 820 000 Ergebnissen auf meine Frage
»Wie ist Kunst in Gießen?« Das Thema ist
wohl komplex. Das hatte ich befürchtet.
Doch meine erste These zeigt sich bestätigt.
Es gibt sie, die Kunst in Gießen. Die ersten
Anhaltspunkte, im Sinne von Google deuten auf den Neuen Kunstverein, das Kunstprojekt »WG Festival«, den Studiengang
Kunstpädagogik an der Justus-Liebig-Universität, das sommerliche Kunstspektakel
»Fluss mit Flair« sowie weitere Museen und
Blickpunkt
Ausstellungen. Schnell wird klar, dass der
Volksmund mit »Kunst« vor allem bildende
Kunst verbindet. Und diese beinhaltet laut
verschiedener Definitionen vor allem Malerei, Zeichnung, Architektur, Bildhauerei,
Ins­tallation, aber auch Fotografie und
grenzt sich damit von Musik, Literatur und
darstellender Kunst ab. Also grenze auch
ich mein Thema ein und begebe mich auf
die Suche nach der bildenden Kunst in der
Stadt an der Lahn.
Die Inhalte wären nun geklärt. Doch ist das
Kunst oder kann das weg? Was hat sich der
Künstler denn dabei gedacht? Zahllose
Assoziationen wirren durch den Raum.
Doch welcher widme ich mich zuerst? Pablo Picassos mahnende Worte kommen mir
in den Sinn: »Wenn ich wüsste, was Kunst
ist, würde ich es für mich behalten.« Nun
geht es hier nicht um die bayrische Gretchenfrage »Kunst oder kunst net!«, sondern
darum, die Kunst in Gießen zu beschreiben. Was hat sie? Was zeichnet sie aus?
Was braucht sie? Und wer eignet sich dafür
besser als die lokalen Experten, die sich
täglich als Künstler, Kuratoren, Galeristen,
Museumsleiter oder Kunstvermittler mit
diesem Thema beschäftigen.
Dienstagnachmittag. Café de Paris. Es gibt
Kaffee und Gebäck. An den Wänden hängen Bilder. Passend. Zwischen 16 und 20
Uhr habe ich die Kunstexperten der Stadt
eingeladen, mir bei einem gemütlichen Kaffeeklatsch von ihren Erlebnissen mit Gießens bildender Kunstszene zu berichten.
Gibt es sie überhaupt – die eine »bildende
Kunstszene«?
Die Anführungszeichen, die ich in die Luft
male und mit denen ich das Wort »Szene«
anreichere, sind wohl berechtigt. So pflichtet mir zumindest Jörg Wagner bei, selbst
Künstler, Mitglied im Neuen Kunstverein
Gießen (NKV) und eine Hälfte der Kümmerei. Generell sei Kultur- und Kreativwirtschaft ein sehr heterogener Sektor – viele
Einzelunternehmer, viele verschiedenen Bereiche und viele Nischen. Für Wagner und
Manuela Weichenrieder schon 2008 Anstoß
zur Gründung der Kümmerei. Sie ist seitdem Dreh- und Angelpunkt der Gießener
Kreativwirtschaft und fungiert als Kunstprojekt, Kulturbüro, Immobilienbüro, Vermittler, Wohnzimmer, Bühne, Veranstalter, Leerstandsmanagement und Anlaufstelle für
jegliche Belange von Kulturschaffenden.
»Die Kümmerei ist ein Beispiel für eine gut
gelungene Kommunikationsschnittstelle.
Wen die schon alles miteinander verbunden haben, das ist Wahnsinn«, betont Daniel Horvat, Künstler der Trafo-Aterliergemeinschaft, eine weitere Anlaufstelle für
Künstler auf der Suche nach Atelierräumender, die schon oft mit der Kümmerei zusammengearbeitet hat und sich momentan ein
Haus mit ihr teilt. Als Künstler sei es für ihn
auch wichtig, im Kollektiv zu arbeiten.
»Wenn ich mir vorstelle, mich als Künstler
alleine durchzukämpfen, das wäre für mich
ein bisschen trostlos. Die Kunst mache ich
schon selbst, aber darüber hinaus, was Kontakte und Organisation angeht, dabei hilft
es, wenn es gemeinsam passiert«, erklärt er.
Ein Punkt, den auch Oberbürgermeisterin
und Kulturdezernentin Dietlind Grabe-Bolz
in einem schriftlichen Zitat zur Frage nach
dem »State of the Art« der Gießener bildenden Kunstszene betont. »Sie braucht einen
Bilderrahmen, in dem sich alle versammeln
können, um dieses Gießener Bild weiterhin
gemeinsam zu zeichnen und lebendig zu
halten. Von dieser Lebendigkeit lebt die
Gießener Szene und dafür braucht es Begegnungstätten und die von der Stadt zur
Verfügung gestellten zentral gelegenen, attraktiven Ausstellungsflächen wie das KiZ
oder das Atrium des Rathauses und weitere.« Fragt man bei freien Künstlern und Kulturschaffenden in und aus Gießen, wie beispielsweise Patrick Müller, Norbert Umsonst, Rolf D. Schreiber, Horvat oder Frank
Foto: fd
Foto: Friedrich
Gibt es eine Kunstszene?
– Ein Austausch
Maler und Bildhauer Thomas Vinson ist international tätig.
11/2012 streifzug 5
Blickpunkt
Doch was zeichnet die bildende Kunst in
Gießen aus? Florian Seels Antwort auf diese
Frage fasst viele Eindrücke, die man anhand
meiner Gespräche und Briefe schon bekommen hatte, zusammen: »Dass sie auch
abseits der kulturpolitischen Interessen der
Stadt und ihren Ämtern so stark und umtriebig ist. Und so vielfältig bunt.« Doch es
gibt auch Kritiker. »Die Kunstszene Gießen
ist zu weit voneinander entfernt. Eigentlich
kann man nicht von einer Kunstszene
sprechen. Fast jeder kocht sein eigenes
Süppchen und pflegt sein Kunstego. Es fehlt
oft die Bereitschaft, dies zu ändern. Geeignete Räumlichkeiten, die einen Austausch
und Informationsfluss fördern, wären dafür
nützlich«, resümiert Rudolf Lotz, Leiter der
Galerie auf dem Schiffenberg, die sich mit
Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts befasst.
Natürlich schwinge auch in Gießen, wie
anderswo, zwischen manchen kleinen
»Szenen«, trotz des gelegentlichen Austauschs, ein gewisser Konkurrenzgedanke
mit. »Es wird nicht gesagt, aber man passt
darauf auf«, räumt auch Horvat ein. Für
Thomas Vinson, Maler und Bildhauer, ist es
zudem eine persönliche Sache sowie eine
Zeitfrage. Als international tätiger Künstler
nutzt er Gießen vor allem als Produktionsstätte. Die kurzen Wege, die Ruhe und die
Vernetzung schätzt der gebürtige Pariser besonders. Ein klares Manko sei hingegen,
dass es in der Stadt keine feste Struktur gebe, um als Gegenwartskünstler ordentlich
zu leben.
Der Kunstmarkt in Gießen –
Gibt es ihn?
Der Kunstmarkt fehlt. Das unterstreicht
auch Dietgard Wosimksy, Inhaberin der
ehemals in Gießen ansässigen Galerie am
Bahndamm, zu deren Künstlern auch Vinson gehörte. 2007 schloss sie ihre 1993 gegründete Galerie. Eine der wenigen Galerieversuche, die in Gießen zu beobachten
waren. Der Grund für die Schließung: hohe
Fixkosten und fehlender Absatz. So wandelte sie ihr klassisches Galeriegeschäft in eine
Online-Galerie, um wenigstens den Kontakt
zu den Künstler zu halten. »An Besuchern
mangelte es nicht so sehr. Aber die Kaufkraft fehlt«, sagt Wosimsky. Die Abwesenheit großer Industrie, fehlende Mäzene sowie geringe Stadtförderungen seien ihrer
6 streifzug 11/2012
Foto: mac
Loth, so hießen diese Plätze in den letzten
Monaten unter anderem exkurs-Zwischenraum, Kupferschmiede, Ludwigstraße 6,
Trafo oder auch Kiosk des Neuen
Kunstvereins.
Horvat, Lochmüller, Loth, Wosimsky.
wurde abgebaut«, sagt er. Und die scheint
Erfahrung nach Gründe dafür, gerade im
es beim Publikum immer noch zu geben,
Vergleich zu anderen Städten. Das scheint
sei es durch die Art und Weise der Präsensich auch auf die gesamte künstlerische
tation oder auch durch den abgeschotteten
Struktur Gießens auszuwirken. »Ich glaube,
Raum. Gerade im städtischen Kunstbetrieb
es macht einen Unterschied, wenn man in
scheine eine gedankliche Hürde zu existieder Stadt die marktorientierte Szene dabei
ren. So betont auch Dr. Ute Riese, Kuratohat – ob das gut ist oder nicht – aber sie
rin der Kunsthalle Gießen im neuen Rat­belebt und schafft eine Präsenz von Kunst
haus, in einem Zitat, wie wichtig es sei,
in der Stadt und dadurch eine andere
»dass die Kunstorte in Gießen aktiv vom
Wahrnehmung. Vor allem beim Publikum,
Betrachter genutzt werden, denn erst der
das somit daran gewöhnt ist, von Kunst
Betrachter macht das Werk vollständig.«
­umgeben zu sein. In Gießen bieten diese
In anderen Bereichen, beispielsweise der
Möglichkeiten nur vereinzelt die Kunsthalle
Umgestaltung des Selterswegs, habe sich in
und der Kunstverein. Alles andere taucht
der Stadt schon einiges zum Besseren gekurz auf und verschwindet wieder. Dawandelt, beobachtet Vinson. Dort müsse
durch wird kein dauerhaftes Bewusstsein
man auch in der Kunst ansetzen. »Es muss
von Kunst in dieser Stadt geschaffen«,
sich verändern. Die Menschen haben mittglaubt Jost von Harleßem, Initiator der
lerweile zum Teil andere Gewohnheiten
»muar ­Galerie« im ehemaligen einjährigen
und wenn man sie als Besucher haben will,
Zwischennutzungsprojekt der Theaterwismuss man sich daran anpassen und vorhansenschaftler exkurs-Zwischenraum. Alle
dene Hemmschwellen zu Museen abbaupaar Wochen wechselten sich dort regionale Künstler mit verschiedenen Ausstellungen und Installationen ab.
Dabei war die
Galerie Teil
­eines Café-,
Kunst im November
Theater-, Bar-,
Kunsthalle: Lori Hersberger »Heroic Nihilism«
Konzert- und
(bis 13. Januar)
InstallationsCard­
Neuer Kunstverein: Oliver Gather »CarSpam
raums. Diese
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Ewig­keit – Gießen im Sommer 1890
gut funktioniert
­ imes (Bis 13. Dezember)
von Charles Francis H
im Urwald«
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Galerie am Bahndamm / Atelier 23: »Konzert
Harleßem. »Die
(Bis 24. November)
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Hemmschwelle
Kupferschmiede: Fotoausstellung Anna Voel
DJ Germany &
(10. November); Weltraummusik mit
Greenlane (17. November)
Blickpunkt
en«, fügt er hinzu. Dies fange teilweise
schon mit der Verlängerung der Öffnungszeiten an, erfordere attraktive Angebote wie
»Kunst und Cocktail« und gehe bis zur
Kommunikationsweise eines Raumes. »Es
gibt Räume in Gießen, aber die sind nicht
so organisiert, dass sie einen Platz für einen
kontinuierlichen Austausch bieten, so wie
es zuletzt wieder Zwischenraum getan hat.
Ein Ort für alle, an dem man im Prinzip
­alles machen kann, wenn man sich arrangiert«, stellt Wagner fest. So einen Ort wünschen sich die Künster auch von städtischer
Seite. Obwohl beispielsweise die 2008 eröffnete Kunsthalle in regelmäßigen Abständen nationale und internationale Künstler,
zum Teil mit großen Namen, nach Gießen
holt, kristallisiert sich in den Gesprächen
heraus, dass die städtische Kunst im Alltag
in Gießen parallel zu der freien Kunst läuft
und nicht miteinander. Auch die weiteren
Institutionen, das KiZ (Kultur im Zentrum)
und das Oberhessische Museum, bieten
keinen offenen Raum wie Kupferschmiede
oder Zwischenraum, die von sehr vielen
Gießenern genutzt werden, so Wagner.
Aber gerade diesen Gießenern, den aktiven
Kunstschaffenden, fehle es an Unterstützung, um einen solchen Raum dauerhaft zu
nutzen. »Leerstand wird ja nur bespielt,
weil er günstig ist«, fügt Wagner hinzu.
Dauerlösungen zu finden, sei ein Ziel, dabei fingen die Probleme aber schon damit
an, behördliche Richtlinien zu erfüllen oder
die finanzielle Belastung zu schultern. Der
ehemalige Kunstraum Doppelzimmer sei
ein gutes Beispiel, berichtet der Künstler:
»Das hat nur funktioniert, weil da Leute
monatlich Geld reingeschossen haben. Refinanziert durch den Verkauf hat sich das
nie.« Man kaufe eben nicht in Gießen, sagt
Wosimsky aus eigener Erfahrung. Unterstützt wird die These, dass es für Künstler in
Gießen schwer ist, auch von SiveOne von
der Gießener Streetart-Crew 3steps, die
ebenfalls zur Runde stoßen. »Auch Marketingkunden sitzen eher nicht in Gießen.«
stärken.« Maler und Bildhauer Vinson denkt
daran, ein Event zu installieren, mit dem
man kunstinteressierte Touristen nach Gießen locken könnte. »Wenn ich daran denke, dass hier so viel Geld ausgegeben wird,
um Dinosaurier auszustellen. Kunst ist das
jedenfalls nicht«, stellt Vinson kritisch fest.
Einig sind sich die Experten aber auch, dass
man der darbenden Kunst nur mit frischem
Wind weiterhelfen kann. Eigentlich müsse
man damit schon bei der nächsten Generation, den Kindern anfangen und bei ihnen
das Bewusstsein für Kunst schärfen, sagt Fotograf Christoforos Mechanezidis. »Es wäre
auch gut, einen Kunstraum abseits der
Schule anzubieten, wo es nicht um Noten
geht«, schlägt Horvat vor.
Gegen Ende der Gesprächsrunde spürt man
bei allen Anwesenden, dass ihnen daran
gelegen ist, die bildende Kunst in Gießen
voranzutreiben. Dafür brauche es Charismatiker, die die anderen antreiben und begeistern, glaubt Kultur-Journalist Tim Lochmüller. Einer dieser »Anführer« ist Frank
Loth, der mit dem Kunstkollektiv Karawane
die Kupferschmiede abgestaubt, ans Tageslicht gefördert und damit einen Kunstraum
geschaffen hat, der sich mit angesagten
Treffs in Großstädten messen kann. Es geht
also aufwärts. Die Theaterwissenschaftler
zeigen ihre Projekte vermehrt in der Stadt,
der Kunstverein ist offen für neue Kooperationen. Der Wille ist da – auch wenn die
Mittel begrenzt sind. Andrea Lührig, Leiterin des Ateliers 23, beschreibt die Kunst in
Gießen liebevoll als »kleine, bisweilen
auch versteckte Szene. Wer sucht, der findet. Auch Überraschendes«.
Laura Jax
Anlaufstelle
Die Kümmerei ist Kunstprojekt,
Kulturbüro, Anlaufstelle, Immo­
bilienbüro, Vermittler, Wohn­
zimmer, Bühne, Veranstalter,
Leerstands­management, kostenlos, mobil und vor allem Drehund Angelpunkt für Kultur­
schaffende in Gießen. Kurzum
die Kümmerei kümmert sich und
ist »offen für alle Belange der
Kulturwirtschaft«, was sie für
­Kulturakteure zu e­ inem wichti­gen Gut der Stadt macht. 2007
entstand die Idee zu solch einer
besonderen Einrichtung während
einer Workshopreihe zur Kulturwirtschaft des hessischen Wirtschaftsministeriums und des
­Ministeriums für Wissenschaft
und Kunst.
Seit 2008 funktioniert sie in Form
des Duos Jörg Wagner und Manuela ­Weichenrieder. Er, selbst
Künstler, kam der Liebe wegen
nach Gießen, sie w
­ egen des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaften. Beide s­ ahen den
Bedarf und gründeten schließlich
einen der heute wichtigsten Sammelpunkte für die freie Gießener
Kreativwirtschaft. Für An­liegen
und Fragen stehen sie in einer
wöchentlichen Bürosprechstunde
mittwochs von 14 bis 18 Uhr in
der Moltkestraße 11 bereit.
http://www.kuemmerei.org/
Die freie Kunst in Gießen ist also eher versteckt, aber sehr umtriebig. Zwar kündigte
sich jüngst in der Plockstraße die Galerie
am Dom aus der Nachbarstadt Wetzlar an,
doch bis dahin ist der Kunstmarkt hier nicht
präsent. »Wir brauchen aber beides«, sagt
Wosimsky, »freie Szene und Kunstmarkt.
Denn so könnten sich beide Bereiche gegenseitig stützen und die Wahrnehmung für
Kunst bei einem größeren Publikum ver-
Foto: mac
Was braucht es also? –
Vorschläge und Visionen
Jax, Dörr, Mechanezidis.
11/2012 streifzug 7
Voigt
4
4
16
Künstler
Fragen
Antworten
1 Meine Kunst?
2 Meine Verbindung zu Gießen?
3 Meine Erlebnisse mit bildender Kunst in
Gießen?
4 Mein liebstes Kunstwerk in Gießen?
Frauke Voigt
(Künstlerin;
kunstpraxis/Trafo)
Groos
1 Meine künstlerische Tätigkeit ist für
mich am ehesten
­eine Art Forschungsunternehmen,
insofern sind die
­Arbeiten als Forschungsergebnisse
zu betrachten, die
jeweils den aktuellen Stand aufzeigen.
2 Nach zwei erfolglosen Fluchtversuchen habe ich begonnen mich mit der baulich
verkacktesten Mittelstadt Hessens auszusöhnen.
Jetzt heißt es: Ob ich will oder nicht, Gießen bleibt Heimat.
3 In Gießen existiert eine sich immer wieder neu erfindende äußerst lebendige Off-Szene. Das zeichnet Gießen gegenüber den
anderen Städten dieser Größenordnung aus und ist vor allem der
Uni zu verdanken. Fein wäre eine bessere Verschaltung zwischen
»Eingesessenen« und »Zugereisten«, zwischen »Etablierten« und
»FreiläuferInnen«, zwischen den Generationen und den kulturellen
Sparten. Die Kümmerei oder auch »rauschhaus (1-3)« bilden solche Knotenpunkte, die vonseiten der Stadt, trotz bekannter Haushaltsprobleme, stärker gefördert werden sollten.
Müller
4 Die interaktive Performance/Installation »zoo« der Schweden Johan Rödström, Johan Forsman und Joaquin Olsson (aktör & vänner)
im Oktober 2009 im Rahmen des Diskurs-Festivals. Meine zweite
Wahl ist die Videoarbeit »Family Portraits« von Andreas Walther.
Schüler
Blickpunkt
Patrick Müller (Master-Kunststudent der
HGB Leipzig)
1 In meiner künstlerischen Arbeit geht es
oft um das Problem »etwas-sagen-wollen«
und dessen Umsetzung. Dabei beschäftige
ich mich zurzeit intensiv mit Keramiken.
2 Zu allererst mein »Geboren-sein« und
alles, was damit zusammenhängt (Familie,
Freunde aus Kindertagen). So habe ich hier
auch meine künstlerischen Anfänge erlebt.
Meine letzten Semesterferien verbrachte
ich in Gießen und steckte meine ganze
Energie in eine Ausstellung in der Kupferschmiede. Danke Frank Loth!
Jan Schüler (Künstler)
1 Bei meiner Malerei handelt es sich um
Sehnsuchts- und Erinnerungsbilder.
2 Herkunft und Elternhaus. Das Aufwachsen in einer links-intellektuellen Szene der
60er, 70er und 80er Jahre. Mein Vater als
Buchhändler, Verleger und Galerist und
meine Mutter als Malerin prägten das kulturelle Leben der Stadt mit. Die AuswegJahre ab 1982. Hier fand das erste sichtbare Ausbrechen aus dem Elternhaus statt.
Wichtig waren Freunde, ein gemeinsames
Lebensgefühl, Styling und Musik. Joy Division und Grace Jones, Palais Schaumburg
und Deutsch-Amerikanische Freundschaft,
Kraftwerk, Anne Clark, Bauhaus und Talk
Talk. Wenn der Ausweg um ein Uhr nachts
seine Pforten schloss, fuhren wir in den
Sommernächten zum Baden an die
Launsbacher Seen. Wir glaubten, dass eine
wunderbare Zukunft voll magischer Geheimnisse vor uns liegt. Noch heute
kommt es mir so vor, als leuchteten die
Sterne über den Launsbacher Seen heller
als andernorts. Die erste Liebe und viele
andere Erlebnisse, an jeder Ecke eine Erinnerung. Heute sind viele Menschen von
damals bereits tot oder leben in anderen
Städten, alles Vergangenheit.
3 Die Gießener mögen es mir verzeihen:
Nur wenig, da ich mich selten in der Stadt
aufhalte. Und wenn, dann durch die Veranstaltungen, die im Neuen Gießener
Kunstverein, in der Kunsthalle oder im
Oberhessischen Museum stattfinden.
4 Die Gemälde meiner Mutter Renate
Schüler-Lamert, die sich in einigen Privatsammlungen befinden. Am 22. November
wird eine Ausstellung vom Oberhessischen
Künstlerbund zu Georg Büchner im KIZ/
Kongresshalle eröffnet, in der zwei Arbeiten von ihr gezeigt werden.
3 Da ich zurzeit in Leipzig studiere, erlebe ich in Gießen leider viel zu wenig bildende Kunst. Doch die Kupferschmiede ist
mir erst vor Kurzem sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe, dort noch einige Ausstellungen sehen und machen zu dürfen. Ein
derartiger Ort solchen Ausmaßes und solcher Lage hat im Zusammenbringen von
Kunstschaffen und Kunstbetrachten viel
Potenzial.
4 Abseits der einschlägigen Adressen erlebe ich in Gießen die kleineren Begebenheiten als sehr bereichernd. Das »Vogelviertel« unterhalb des Wiesecker Wegs ist
keine künstlerische Arbeit, aber ich nehme
es als einen erstaunlichen Ausstellungsraum wahr. Dadurch, dass ich meine tägliche »Hunde-Gassi-geh-Runde« durch dieses Viertel gelegt habe (eher intuitiv;
danach habe ich festgestellt, dass der Ort
mein Interesse geweckt hat), spaziere ich
dort häufig herum. Hier findet man die unterschiedlichsten Einfamilienhäuser (nur
selten allerdings Menschen), deren Fassaden, Vorgärten, Garageneinfahrten, Zäune,
Fenster, Höfe, Mauern, Treppen, etc. zu einem großen Teil einer speziellen, individuellen Ausformung unterzogen wurden. Jedes Mal fühle ich mich fast wie bei einem
Besuch in einer Galerie.
Robert Groos (MasterStudent der Bildenden Kunst in
Marburg)
1 Mal sind es Lieder oder Texte, mal
sind es Bilder, die zu mir kommen und
­irgendetwas herauspressen, das zuvor
­irgendwo schlummerte und dann frei­
gesetzt wird. Durch diesen Impuls befin­det man sich dann in einem zirkularen
System, in dem sich beides gegenseitig
bedingt und das ist dann der Prozess,
in dem man steigt und fällt und immer
hofft, dass man nirgendwo ankommt.
2 Gießen ist immer in Bewegung und
verändert sich mit den Menschen, die
­kommen und gehen, weil fast nur Studenten hier wohnen, die nach drei bis vier
Jahren wieder ausgetauscht werden.
Das hat gute und schlechte Seiten. Ich
wurde hier geboren, war zwischendurch
weg, dann wieder da. Gießen ist auch
eine Art Zustand – irgendwie.
3 Die Kunsthalle überzeugt mich nicht
immer. Ich finde es oft langweilig und
­spießig. Leute mit schicken Brillen, Kunsthistorikerhalstüchern und Prosecco. Die
aktuelle Ausstellung ist aber toll. Neon­
röhren und kleine weiße Männchen mit
Motorradhelmen! Das berührt mich. Beim
neuen Kunstverein gibt es das beste Bier.
Die Geschichten, die im »Untergrund« und
von Liebhabern ins Leben gerufen werden,
wie das »rauschhaus«, die Kupferschmiede,
der Zwischenraum oder auch das WG-­
Festival sind – glaube ich – die eigentlichen
Grundpfeiler des Kulturtreibens in dieser
Stadt.
4 Das Beste, was man in Gießen sehen
kann, sind die vielerorts in Privaträumen
verstreuten Gemälde von Jewgeni Kröker
und die von Volker Ruprich im Keller der
Goetheschule.
11/2012 streifzug 9
blickpunkt
Kunst in Gießen
Auf der Suche nach der Kunst in Gießen sind uns einige Plätze aufgefallen, die bisher mitunter ein Schattendasein fristen. Damit das nicht so bleibt und Sie beim nächsten Herbst-Spaziergang in der Stadt wieder mal etwas zu entdecken haben, präsentieren wir eine Schatzkarte, die auf der Suche nach dem verborgenen Schönen behilflich sein kann.
1 Ja! (Roswitha Berger-Gensch)
2 Natürlich Gießen (Heh Art)
3 Windrose I (Tom Fecht)
4 5 6 Oberhessisches Museum: Das
Oberhessische Museum umfasst drei Standorte. Das Alte Schloss mit der Kunstsammlung und verschiendenen Ausstellungen;
das Leib’sche Haus mit Stadtgeschichte und
das Wallenfels’sche Haus mit Vor- und
Frühgeschichte, sowie großer tibetischer
Sammlung. Dienstag bis Sonntag 10 bis 16
Uhr. Eintritt 3 Euro.
7 Kupferschmiede: Lange stand sie leer.
Doch im April wurde das alte Gebäude mit
dem großem Charme durch verschiedene
Veranstaltungen zum Kulturmekka der freien Künstlerszene erklärt. Es kümmern sich:
Soll&Haben und Karawane.
8 Schlambeiser
9 Stier mit Kugel
10 KiZ: KiZ steht für Kultur im Zentrum.
Der neue Veranstaltungsraum in der Alten
Stadtbibliothek befindet sich mitten in der
Stadt und sieht Kultur als Zentrum des Interesses. In den zweistöckigen, hellen Räumen
sind neben Lesungen und Theater auch immer öfter Kunstausstellungen zu sehen.
11 Mahnmal Naziregime
12 Swanski: Pawel Swanski hat es uns geschenkt, das höchste Street Art Mural der
Innenstadt. Auf rostfarbenen Klinkersteinen
ist ein überdimensionaler Regenbogenfisch
mit rosa- und türkisfarbenen Schuppen zu
sehen. Initiiert wurde die Kunstaktion von
Frank Loth vom GreenHillSkateshops, in
dessen Schaufenstern weitere SwanskiWerke zu sehen sind.
13 liebe: Der berühmte Schriftzug ist zum
Haarlem »umgezogen«.
14 Bär
15 Theaterpark mit diversen Skulpturen
16 Paris (Ulrich Barnickel)
17 Kunsthalle Gießen: Seit Mai 2009 gibt
es die Kunsthalle im Rathaus. In dem 400
10 streifzug 11/2012
Quadratmeter großen Ausstellungsraum finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen
bekannter nationaler und internationaler
Künstler statt. Die Leitung hat die eigens
dafür engagierte Kuratorin Dr. Ute Riese.
Dienstag bis Sonntag 10.30 – 17.00 Uhr.
Eintritt frei.
Karl-Henning Seemann. Im Volksmund bekam die »Schwätzergruppe« schnelle eigene Namen. In Bronze gegossenen sollen
Marie, Justus und Heinrich Gießener Bürger
und ihre geselligen Gespräche
symbolisieren.
18 Café de Paris: Das Café ist ein beliebter
Treffpunkt der Gießener Kunstschaffenden.
Da liegt es nah, dass im Gastraum wechselnde kleine Kunstausstellungen zu sehen
sind. Montag bis Freitag 7.30 bis 18 Uhr
und Samstag 9.30 - 15.30 Uhr.
32 Kugelbrunnen (Ruth Leibnitz)
19 Domizil: Eigentlich im Nachtleben als
düsteres After-Hour-Auffangbecken bekannt, hat das Domizil mehr zu bieten als
Kicker und Dosenbier. Neben kleinen Konzerten finden sich dort auch Ausstellungen
– oft von regionalen Künstlern.
20 Neuer Kunstverein: Ein ehemaliger Kiosk ist seine Heimat geworden. In dem –
zugegeben – begrenzten, doch sehr charmanten Ausstellungsraum finden immer
wieder sehenswerte Ausstellungen statt.
21 Mahnmal
22 Kümmerei/Trafo/neun10räume Die Atelierinnengemeinschaft und Künstlerinnenkollektiv Trafo findet sich im neuen Haus
für Kreativ- und Kulturwirtschaft »neun10räume« in der Moltkestraße, wo auch die
Kümmerei beherbergt ist. Als Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern
veranstaltet Trafo Ausstellungen, Künstlergespräche und Filmabende
23 Skulptur ohne Titel (Georg von Kovats)
24 Köpfe
25 Karotte
26 Mahnmal Aufwärts
27 Arboreale Form (Marie Zoe
Greene-Mercier)
28 Skulpturen am Brunnen
29 Sprachrohre
30 Drei Schwätzer: Es sind die Gießener
Bürger Nummer 74 103, 74 104 und 74
105, erschaffen 1982/83 von Bildhauer
31 Klangstein
33 Köpfe
34 Schildkröten Dieses titellose Kunstwerk
eines Unbekannten steht hier stellvertretend
für die kleinen Kunstwerke, die sich in der
Stadt verstecken. Die Schildkröten sieht
man an der Ecke Ludwigstraße/
Goethestraße.
35 Hand
36 Mauer in Gießen (Male Rinsland)
37 49 51 3steps: Unter Autobahnbrücken,
an der Lahn, neben dem Scarabée – überall
in der Stadt und im Umland sind sie nicht
zu übersehen, die Wände und Fassaden mit
der Signatur 3steps. Nun hat das Trio aus SiveOne, Doc Nova und Mr. Flash eine
»Agentur-Atelierkombination« in der
Bleichstraße 51 bezogen.
38 Philosophikum II: Man findet sie selten,
Streetart in Gießen, doch man findet sie,
wie an der Mauer hinter dem Philosophikum II. Diverse Künstler und Akteure, regional und national, haben sich hier mit ihren
Dosen ein Zeichen gesetzt.
39 40 41 Wände (diverse)
42 Atelier 23: In der Ludwigstraße 51, früher die Galerie Wosimsky, befinden sich
nun die Galerieräume der Lebenshilfe Gießen. Geleitet wir diese Kunstgalerie vom
Atelier 23, das sich zum Ziel gesetzt hat,
dort im viermonatigen Turnus Ausstellungen
von Künstler mit und ohne Handicap zu
präsentieren. Donnerstag bis Freitag 16 bis
19 Uhr. Samstag 13 bis 16 Uhr.
43 wunderbar: In gelben Lettern auf Rosa
steht er da und erinnert an »liebe«, ein weiterer Schriftzug von Roswitha BergerGentsch, den sie der Stadt zur Hessiale
Blickpunkt
KUNSTRAUM
47
INSTALLATION /
SKULPTUR
19
26
4
37
39
13
44
11
3
6 25
45
24
8
27
48
22
28
30
14 58
STREETART
23
9 32
31 29
1
2
7
12
13
5
56
54
53
15
33
10
17
16
21
20
52
50
46
57
18
49
34
43
36
40
55
2002 schenkte. Mittlerweile versammeln
sich dort Tags, kleine Stencils, Gemälde
und Kunstplakate verschiedener Akteure.
44 Giramondi: Das Café versteht sich als
internationales Sprach-, Reise- und Kulturcafé. Neben kleinen Konzerte präsentiert
man dort hin und wieder auch inbesondere
internationale Künstler in kleinen
Ausstellungen.
45 Prototyp III
46 Europaviertel Im östlichen Teil befindet
sich ein kleiner Skulpturenpark aus Stein,
Bronze und Messing mit Bildhauerei, Architektur und weiteren Spielereien.
47 Hardthof/ARThof 6 Rund um die Gemäuer der ehemaligen Brauerei Textor sammeln sich im Unteren Hardthof als Lebensraum sowie als Verein Bewohner, die sich
der Kunst und Denkmalpflege verschrieben
haben. Wohnräume, Ateliers und Werkstät-
35
42
51
41
38
ten. Am früheren Umschlagplatz für Künstler aller Art ist es zwar ruhiger geworden,
doch immer mal wieder laden die Schaffenden zu Ausstellungen oder dem bekannten
Hardthof/Arthof-Fest ein.
48 Skulpturen (diverse)
50 Kunstweg an den Philosophiken Täglich
benutzen Hunderte Studenten auf ihrem
Weg zum Seminar den Kunstweg, der eine
wilde Ansammlung von künstlerischen
Skulpturen vom wiehernden Hengst bis
zum (gefürchteten) Mann im Turm.
52 Uni-Bibliothek Ausstellungsraum
54 Lokal International Im Treffpunkt der
vielen internationalen Erasmusstudenten
und deren Mitstudierenden zeigen sich von
Zeit zu Zeit auch verschiedene internationale Künstler mit ihren Werken. Dienstag
bis Freitag 18 bis 23.30 Uhr.
53 55 Austellungsmöglichkeiten
56 MuK Der Musik- und Kunstverein ist als
regelmäßige Partydestination bekannt.
Doch der MuK bietet auch mystische Bunkerausstellungen, außergewöhnliche Installationen oder Streetart Events.
57 Ludwigstraße 6 (immer wieder bespielter Leerstand)
58 Galerie am Dom
Stolpersteine »Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist«, sagt
Gunter Demnig, der mittlerweile mehrere
Tausend Stolpersteine an über 500 Orten in
Deutschland und Europa verlegt hat. Mit
den kleinen in den Boden eingelassenen
Messingsteinen gedenkt der Berliner Künstler der Menschen, die an diesem Ort gewohnt haben, ehe sie von den Nationalsozialisten verschleppt und getötet wurden.
11/2012 streifzug 11
Blickpunkt
Pullis für
Laternen
Sie stricken! Manchmal häkeln sie auch. Oder es kommen weitere
Textilien ins Spiel. Die Rede ist von Yarn Bombing. Oder Urban Knitting. Oder Guerilla Knitting. Zu sehen ist das seit geraumer Zeit an
Laternen, Dachrinnen oder Bäumen. Es ist eine Art Graffiti – nur gestrickt. Im Gießener Musik- und Kunstverein macht sich Vanessa Friese in diesen Tagen auf den Weg, den Trend in Gießen wieder aufleben zu lassen – mit einem Yarn-Bombing-Installationsprojekt, das
weiter auf die Straßen getragen werden soll.
Dass es ein »Wiederaufleben« ist, haben die Gießener vor allem der
»Strickerilla« zu verdanken. Eine kleine Gruppe eifriger Ringelstrickaktivisten war es, die in der Stadt anfing, Laternen oder Dachrinnen mit neonfarbenen Ringelstricks zu verkleiden. Dabei zeigen
nicht nur die Farben, sondern auch eine inoffizielle Satzung, dass bei
der »Strickerilla«, wie bei vielen Yarn-Bombing-Projekten auch, eine
Portion Spaß und Ironie mitmischt. »Wir stricken an gegen: Wirtschaftskrise, 68er-bashing, teure, platte, entmenschlichte Architektur,
urbane Arroganz, Krieg, Verdummung der Menschheit, Einkaufsstraßenästhetik, Abgestumpftheit, Stadtmöblierung, Gentrifizierung, Lüge, gegen Posing, Happy Slapping, Engstirnigkeit und Intoleranz«,
heißt es da.
Dass ihre gestrickten Graffiti nicht politisch, sondern als Aufheiterung
des städtischen Alltags gesehen werden sollen, erzählt Kunstpädagogikstudentin Friese aus ihrer Erfahrung. »Was mich am Yarn
Bombing besonders fasziniert, ist, dass es zu einer Irritation der
Sehgewohnheiten führt, dass es warm ist, die Stadt verschönert
und man einfach lächeln muss, wenn man es entdeckt«, erzählt sie und muss selber lächeln. Auf der Suche nach neuen
Ausdrucksformen, um ihren Drang nach Kreativität zu stillen, fing sie an, sich mit »handcraft activism« (Handarbeitsaktivismus) zu beschäftigen. Mit dem Häkeln habe
sie selbst erst vor ein paar Jahren begonnen. An das
Stricken habe sie sich bislang noch nicht gewagt.
Der Ursprung der Urban-Knitting-Bewegung liegt,
wenn man den zahlreichen Foren, Blogs und Artikeln im Netz Glauben schenkt, in den USA. Die Texanerin Magda Sayed gilt als Pionierin des Yarn Bombing
und fing 2005 an, unfertige Strickereien in ihrer heimatstadt zu
platzieren. Meist versuche man, gerade überraschende Orte für die
textilen Farbtupfer zu finden, erzählt Friese. In den meisten Fällen
werde dabei zuerst auch Maß des auserwählten Ortes, zum Beispiel
eines Laternenpfostens, genommen, zu Hause dann gestrickt oder
gehäkelt und schließlich das fertige Teil angebracht. Dies dauere oft
keine fünf Minuten.
Mit regelmäßigen Treffen und einer Installation im Bunker des MuK
möchte Friese, zusammen mit einer bislang noch kleinen Gruppe
von Yarn Bombern, Gießen auf diese Art verschönern. Wundern Sie
sich also nicht, wenn die Fußgängerampel an ihrer Straßenecke demnächst Ringelstrümpfe trägt, oder ihr Briefkasten über Nacht bald einen Strickpullover übergezogen hat. Friese ist indes immer auf der
Suche nach Verstärkung – egal ob blutiger Anfänger oder Strick- und
Häkelprofi. Sie sind eingeladen, an der Yarn-Bombing-Installation
lj
teilzunehmen. Kontakt: [email protected].
12 streifzug 11/2012
Brad Shaws KolumNE
Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen
für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht der Journalist sie im Netz auf
www.bradsticks.com. Sein Blog befasst
sich mit ­Lifestyle, Fashion, Musik, Promis und Kultur – und immer wieder mit
der Suche nach Mr. und Mrs. Right.
Ein besonders schlauer Mensch hat irgendwann
behauptet, dass in Zukunft jeder von uns 15 Minuten lang weltberühmt sein würde. Es dauerte
ein paar Jahre, bis die Zukunft über noble Künstlersalons und schlaue Bücher wirklich bei jedermann ankam. Aber sie kam an. Das war der
Moment, in dem das Drama meiner Generation
begann. Eine Generation, die mit Künstlern groß
wurde, die sich den Weg in den Olymp noch
hart erkämpft hatten. Wie Madonna. Die kam mit
35 Dollar und einem One-Way-Ticket nach New
York City und musste sich erst ausziehen, um
­singen zu dürfen. Immerhin.
In 15 Minuten kann eine Menge scheinbar An­
ziehendes passieren. Der angehende Künstler
könnte sich mit der unzähligsten Sparversion von
»I will always love you« im TV-Casting für einen
Abend unsterblich machen; er könnte sich für
120 Euro in einen der VHS-Aktkurse für gelangweilte Hausfrauen einschreiben; oder er könnte
seine Wehen einleiten. Für die Massen.
Vor genau einem Jahr brachte die PerformanceKünstlerin Marni Kotak (37) in einer Galerie ihr
erstes Kind zur Welt. An einem stinknormalen
Dienstag. In Brooklyn. Es stellt sich die Frage, was
Marnis Sohn Ajax sagen wird, erfährt er irgendwann, dass seine Fahrt durch den dunklen Tunnel
Teil einer Videoinstallation ist, die aktuell in New
York bewundert werden kann. Von jedermann.
Immerhin ist Marni ganz klassisch über Blut und
Tränen zum Kunstwerk gelangt. So wie Vincent
van Gogh. Oder Michael Jackson. Jedermann
macht es sich da einfacher: Shoefitti-Künstler
hängen wahllos alte Schuhe an die Laternenmasten schmutziger Vorstädte, Planking-Künstler lassen sich auf dreckigen Fensterbänken flach legen.
Wer es noch leichter haben möchte, nennt sich
bei Facebook rotzfrech »Lebenskünstler«.
Wahrscheinlich ist die große Kunst unserer Zeit,
15 Minuten lang einfach nichts zu tun, was mit
überhöhter (Selbst)Darstellung manischer Mittel-
2
2012
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Gießen
In 15 Minuten
mäßigkeit zu tun hat. Nur für den Kick, für den
Augenblick und erhoffte 15 Minuten Ruhm. Denn
das ist das Drama unser Generation: Wenn in
China ein Sack Reis umfällt, interessiert das niemanden. Wer im telegenen TV-Casting aus dem
Wettbewerb fliegt, hat dagegen jedermanns Sympathien sicher. Wenn auch nur für die 15 Minuten
bis zur nächsten Werbepause.
In anderen Situationen sind 15 Minuten eine unglaublich lange Zeit. Zum Beispiel auf schlechten
Dates. Ich brauchte vergangene Woche weitere
15 Minuten, um mich von der Vision einer
schmutzigen Viertelstunde auf einem dreckigen
Sofa in der Vorstadt zu erholen. Auf jeden Fall bin
ich nach dem fingierten Anruf meines besten
Freundes rotzfrech gegangen. Nein, gerannt! Mit
Tunnelblick und Scheuklappen. Hätte ich die
Szene gefilmt, wäre ich vielleicht schon in New
York angekommen. In der Galerie. Zu sehen
­neben Marni, Ajax und ihrem Tunnel. Angstgebärden statt anormales Gebären. Nächster Kunstgriff: den Samstagabend mit einem Ersatzdate
retten! Schließlich erhob die Wohlstandsgesellschaft selbst das Improvisieren von der Notwendigkeit zur Kunstform.
Unser Kunstbegriff hat sich seit Andy Warhols
15-Minuten-These ebenso massiv gewandelt wie
unsere Vorstellung von perfekten Dates. Schuld
ist, mal wieder, das Internet. Der Verbreitung
kranker Kunst sind seit DSL ebenso wenige Grenzen gesetzt wie der Verbreitung potenzieller Paarungspartner. Problem: Masse verdirbt Klasse.
Früher waren Kunst und Kopulation nicht für jedermann zu jeder Zeit zu haben. Begehrt wie Designer-Labels. Gucci. Oder Prada. Zur Massenware verkommen, sind beide heute austauschbare
Konsumgüter in immer schillernderen Verpackungen. »Viel Lärm um nichts«, würde Shakespeare
sagen. Die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz sind verwischt, Gleiches gilt für die Grenze
zwischen lieben und Liebe machen.
Wer Kunst generieren möchte, verlässt sich am
besten auf das Handwerk. Wer nach Liebe strebt,
auf die Kunst des Verführens. Sowohl das solide
Kunstwerk, als auch das perfekte Date sind in
Wahrheit mehr als impulsive Spritzereien, die uns
Aktionskünstler immer wieder als farborgastischen Sinnesrausch verkaufen wollen. Was nutzt
der Rausch, wenn das Erwachen auf schmutzigem Leinen ernüchternd ist? »Jene treiben die
Kunst um des Vergnügens, diese um des Nutzens
willen«, schrieb Goethe. Wer mehr will, tut
manchmal weniger.
Am Ende wollen wir doch alle irgendwas, das
bleibt. Zumindest länger als das Ergebnis fader
15 Minuten orgastischer Spritzereien auf Leinwand und Laken. Augenzeugen zufolge beäugten
Ausstellungsbesucher Marni Kotaks Mutterwerdung »mit einer Mischung aus Faszination, Neugier und Verwunderung«. Ironischerweise
braucht es genau diese drei Dinge, Faszination,
Neugier und Verwunderung, um Kunst und Liebe
zu generieren – und gegebenenfalls Weltruhm. Es
dauerte ein paar Jahre, bis ich durch genügend
Kunsttempel und Liebeshöhlen gewandelt war,
um die Zukunft hinter mir zu lassen. Und Andy
Warhols Pop(p)-Art.
Fakt ist, dass die bedeutsamsten 15 Minuten
­meines Jahres bisher jene waren, in denen es mir
­gelang, meine Klobrille sitzfest zu machen. Fas­
ziniert betrachtete ich mein Werk und versuchte
neugierig, in den Tunnel zu blicken, der sich
­unter kaltem klaren Wasser aufzutun schien.
Manchmal sind wir verwundert, dass wir auf der
endlosen Suche nach hoher Kunst und großer
Liebe häufiger ins Klo greifen als nach den Sternen. Gleiches gilt für die Suche nach dem Weltruhm. Und das ist das große Drama meiner
Generation!
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was in deiner Stadt passiert
und was im Nachtleben angesagt ist!
11/2012 streifzug 13
RAmpenlicht
rampenlicht
»Ich mache jeden Tag
eine Party im Kopf«
Keinohrhasen. Zweiohrküken. Rubbeldiekatz. Anika Decker aus Marburg ist Deutschlands
erfolgreichste Drehbuchautorin der Gegenwart. Rund zwölf Millionen Menschen lockte sie mit
arbeit mit Til Schweiger, ihre Vergangenheit bei Big Brother und verriet den Grund, warum in
jedem ihrer Filme ein Hundebaby vorkommt.
Foto: Wilk
ihren Filmen bisher in die Kinos. Mit dem streifzug sprach die 37-Jährige über die Zusammen-­
rampenlicht
Was macht den Reiz des Schreibens aus?
AD: Ich finde, Schreiben ist zu 95 Prozent
sehr harte Arbeit und Selbstdisziplinierung.
Die restlichen fünf Prozent, für die macht
man das eigentlich. Manchmal taucht man
weg. Es entsteht ein Flow, und der ist ganz
Foto: dpa
bin oder irgendwas, aber es war auch sehr
toll. Dem jagt man ständig hinterher. Und
Wie geht man damit um, dass viele den
einfach. Es kann sein, dass ein Literaturstunatürlich ist es auch schön, wenn alles vor­eigenen Namen nicht kennen, obwohl man
dium in den letzten Zügen anspruchsvoll,
bei ist, und irgendwann die Vorbereitungen
eine der erfolgreichsten Frauen im deutspannend und toll wird, aber ich habe es
anfangen: Castings, Besprechungen mit
schen Filmgeschäft ist?
relativ schnell abgebrochen. Deshalb will
Kostüm und Maske. Das ist toll. Es ist eine
AD: (lacht) Das ist mir ziemlich egal. Sonst
ich auch gar nicht viel Abwertendes sagen.
wahnsinnig befriedigende Arbeit, wenn
hätte ich mir einen anderen Job ausgesucht.
Aber ich glaube, wir haben sechs Monate
man zuschauen kann, wie etwas wächst
Ich habe ja einen dieser typischen Berufe,
»Der Fischer und seine Frau« gelesen. Das
und man mitbestimmen darf.
die eben nicht vor der Kamera und nicht im
Ding hatte man eigentlich an einem Tag
Blitzlicht stattfinden. Das
Die ganze Langsamkeit an der
Sie sind an einem Film
stört mich nicht. Ich ken»Ich stehe nicht so auf also von vorne bis hinten durch.
Hochschule hat mich verrückt gemacht:
ne viele Leute, die sehr
Formular A und Formular B ausfüllen und
bekannt sind, und das ist
extreme Problemfälle« beteiligt?
an Anmeldungsstelle 27 abgeben. Dafür bin
AD: Ja, zu Beginn zunicht immer angenehm.
ich überhaupt nicht geschaffen, habe ich
mindest schon. Einfach
Ehrlich gesagt bin ich
dann festgestellt. Das hat mich auch traurig
aus dem Grund, weil Til da ganz toll war,
recht froh, dass ich ganz in Ruhe in den
gemacht.
quasi eingeladen hat, dabei zu sein. Und
Supermarkt gehen und mein Leben leben
auch an meiner Meinung interessiert war.
kann, ohne dass mich ständig jemand
Danach ging es über Umwege zu Big
Das war sehr schön und ist sehr ungewöhnanstarrt.
Brother. Das war wohl weniger langweilig
lich. Normalerweise gibt ein Autor sein
und langsam?
Buch ab, dann streicht der Regisseur alles
Wenn man sich Ihre Filme anschaut, könnAD: Na ja, das waren sehr große Umwege
raus, worauf er keine Lust hat, und modelt
te man meinen, Sie sind eine Expertin für
(lacht). Dazwischen habe ich viele andere
Sachen um. Man hat damit eigentlich nichts
schwierige Beziehungen.
Sachen gemacht. Big Brother war für mich
zu tun. Ich habe durch Til die Möglichkeit,
AD: Ich denke, Sie spielen auf die Figur an,
eine Zwischenstation.
da ein bisschen mitzugedie Til in Keinohrhasen und Zweiohrküken
habe zehn Jahre in
stalten und habe das frespielt. Das ist schlicht und einfach die Art
»Ich glaube nicht, dass Ich
München gelebt und war
cherweise einfach so beivon Figur, die er so bravourös und lustig
behalten. In Zukunft
spielt, dass es ein Fehler wäre etwas andeich hochbegabt bin« zum Schluss bei eher arthouse-igeren Kinoprowerde ich auch meine
res zu machen. Wenn ich die Schauspieler
duktionen tätig, habe als
Filme coproduzieren.
vorher kenne, was mir am liebsten ist,
Dramaturgin gearbeitet. Und dann kam die
Dann ist das auch normal.
schreibe ich jemandem seine Rolle auf den
Kirch-Krise, die ja alle in der MedienbranLeib. Das habe ich auch mit ihm zusamche irgendwie getroffen hat. Da habe ich
Ihr Literaturstudium haben Sie abgebromen gemacht. Es hat aber nichts mit meimir gesagt: Diese Zeit nutze ich. Also bin
chen. War das zu abgehoben?
nem Männerbild zu tun. Privat stehe ich
ich nach Köln gegangen und habe eine AufAD: Ich habe immer geglaubt, dass es für
nicht so auf ganz extreme Problemfälle.
bau-Filmausbildung gemacht. Gleichzeitig
mich die Erfüllung sein würde und fand es
musste ich unter der Woche arbeiten, um
dann sehr angepasst und langsam. Ich glauTrotzdem stelle ich mir Ihre Arbeit ein bisseinen Job nachzuweisen. Ich hatte aber
be nicht, dass ich irgendwie hochbegabt
chen wie Hose runterlassen vor.
AD: Das ist beim Schreiben generell so.
Wenn ich Komödien oder lustige
Szenen schreibe, muss es immer einen
wahren Kern haben. Sonst ist es nicht lustig.
Deshalb muss man beim Schreiben ständig
die Hose runterlassen. Gott sei Dank sind
es am Ende des Tags doch Figuren, die ihre
Sachen machen. Schauspieler kennen das
ja auch: Wenn ein Schauspieler »verliebt«
spielen muss, weiß ich in diesem Moment,
wie »verliebt« nach Meinung des Schauspielers im besten Fall aussieht. Das ist ja
auch sehr privat. Das könnte ich noch viel
weniger. Ich bin ja zum Glück am Schreibtisch alleine oder sitze zusammen mit einer
Person meines Vertrauens wie Til oder Detlev Buck. Das ist einfacher, als wenn mir
30 Leute dabei zusehen.
Mit Keinohrhasen feierte Anika Decker ihren Durchbruch.
11/2012 streifzug 15
RAmpenlicht
schlicht und einfach keine Kontakte in
Köln, außer zu jemandem, der bei Endemol
in leitender Funktion tätig war, und mir den
Job angeboten hatte.
ist sehr hart umkämpft. Und der Weg dorthin ist steinig. Wenn man da hin will, dann
muss einem klar sein, dass die Existenz in
keiner Weise abgesichert ist. Es ist etwas
anderes, als ein Studium zu machen und
nebenher ein bisschen zu jobben. Man
kann nicht drauf hoffen, dass es nach einer
nervigen Bewerbungsin ein geordnetes
mich mit dem phase
Leben geht.
Weg läuft. Natürlich in großen Abständen,
nicht jede Woche, aber wir sind uns immer
wieder begegnet.
Foto: dpa
Wie kann ich mir die Arbeitsteilung
vorstellen?
Sie hatten also kein Problem, diesen Job
AD: Wir sitzen wirklich nebeneinander und
vor sich selbst zu rechtfertigen, weil es
schreiben. Mal hat der eine einen Lauf, mal
eben nötig war.
der andere. Und manchmal trennen wir
AD: Manchmal im Leben
»Ich habe
uns, und jeder schreibt etwas alleine. Nahat man nicht so den Lutürlich hat Til auch immer wieder Projekte
xus, etwas vor sich selbst
Druck angefreundet«
oder muss irgendwas drehen, dann arbeite
Hatten Sie
zu rechtfertigen. Ich würich vor. Das gestaltet sich sehr unterschiedExistenzängste?
de jetzt nicht herumlaulich. Wir haben uns grundsätzlich darauf
AD: (lacht) Ich hatte zwischen 20 und 30
fen und Tiere schlachten, aber bei mir ging
geeinigt, dass ich erst mal das weiße Blatt
durchgehend Existenzängste.
es schlicht und einfach darum, dass ich von
fülle. Aber wenn ein Vorschlag vorliegt,
irgendwas leben musste. Ich hatte bei Big
sitzen wir zusammen dran.
Keinohrhasen war Ihr Durchbruch. Til
Brother eine ganz großartige Chefin, mit
Schweiger kommt aus Gießen. Sie aus
der ich mir die Spiele ausgedacht habe, die
Für Keinohrhasen 3 haben Sie auch wieder
Marburg. Wo haben Sie sich kennenvon den Kandidaten gemacht werden musszusammengearbeitet.
gelernt?
ten. Das war als Job sehr arbeitsreich und
AD: Ja, aber da kann ich noch gar nichts zu
AD: So weit ich mich erinnere in München.
hart. Es ist täglich live gesendet worden. Da
sagen, weil es noch in Arbeit ist.
Er saß mit einem Verleiher zusammen. Ich
habe ich auf jeden Fall gelernt, sehr exakt
hatte mich mit dessen Assistentin verabreund schnell zu arbeiten. Denn wenn man
Til Schweiger muss sich häufiger Kritik andet. So kam es, dass wir an einem Tisch sada einen Fehler macht, geht es sofort über
hören, dass seine Filme zu flach seien.
ßen. Die Verbindung zwischen Marburg
den Sender, und man hat 1000 Fans am
Geht das bei den gemeinsamen Büchern
und Gießen war in der Tat ausschlaggeHals, die sich beschweren, weil jemand
nicht auch auf Ihr Konto?
bend. Dazu beides Lehrerkinder mit pädabeim Eierrundlaufen schummeln konnte.
AD: Klar, wenn jemand
gogisch wertvollem
Ich hatte wenig Zeit, um das stundenlang
flach findet,
Spielzeug. Es hat den
zu Hause vor mir selbst zu rechtfertigen.
»Jeden Morgen stehe ich Keinohrhasen
kann ich mich nicht rausAusschlag gegeben,
ziehen und sagen: »Das
dass wir uns gut verViele in der Filmbranche wären froh geweauf und freue mich«
war der Til.«
standen und Jahre späsen, wenn Big Brother sie eingestellt hätte?
ter zusammengearbeitet
AD: Die meisten Kreativen, die ich kenne,
Aber die Besucherzahlen stimmen ja. Ist
haben.
haben alle möglichen Jobs gemacht.
die Filmkritik zu weit weg vom
Publikumsgeschmack?
Sie sind nach dem ersten Treffen in Kontakt
Weil das Geschäft so umkämpft ist?
AD: Das kommt darauf an, welche Filmkrigeblieben?
AD: Ja. Ich schätze, dass zwischen fünf und
tik gemeint ist. Es gibt natürlich eine Ecke,
AD: Die Filmbranche ist so klein, dass man
zehn Prozent der Leute in der Filmbranche
die meiner Meinung nach schon sehr weit
sich in jedem Fall immer wieder über den
von ihrem Job tatsächlich leben können. Es
weg ist. Oder vielleicht auch Äpfel mit Birnen vergleicht. Denn man muss immer
Anika Decker wurde vor 37 Jahren in Marburg geboauch sehen, was eine Sache sein will: Wir
ren, zum Literaturstudium zieht es sie nach Müchen,
machen Mainstream-Komödien. Die madas sie jedoch bald zugunsten der Filmbranche abchen wir nicht extra dumm, aber das kann
bricht. Sie arbeitet zunächst für Big Brother und verman nicht vergleichen mit einer kleinen,
schiedene TV-Serien. Etwa: Tessa - Leben für die Lieskurrilen arthouse-igen Komödie, die für
be. 2007 feiert sie ihren Durchbruch als Drehbuch-
ein ganz anderes Publikum gemacht wird.
autorin: Sechs Millionen Besucher schauen sich
Es passiert aber manchmal. Das finde ich
Keinohrhasen an. Es hagelt Auszeichnungen: Bambi,
nicht besonders professionell, wenn ich
Bayerischer Filmpreis, Deutscher Comedypreis oder
ehrlich bin.
Jupiter sind nur einige. Dazu gibt es eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis. Zwei Jahre
Wie kann ich mir Ihren Alltag
später kommt Zweiohrküken heraus: Vier Millionen
vorstellen?
Leute wollen ihn sehen. 2011 folgt die ZusammenarAD: Es ist selten, dass ich nur schreiben
beit mit Detlev Buck für Rubbeldiekatz: Zwei Milliodarf. Ich der Regel sind noch so viele Sanen Zuschauer gehen in die Kinos. Dafür gibt es die
chen auf meinem Schreibtisch, dass ich erst
ROMY für das beste Drehbuch eines Kinofilms. Die
einmal jede Menge Korrespondenz abarbeiFAZ rechnet die Zahlen zusammen und schreibt:
te. Irgendwann gegen Nachmittag schreibe
»Die Zwölf-Millionen-Frau.« Derzeit arbeitet Anika
ich dann. An manchen Tage schreibe ich
Decker an Keinohrhasen 3 und einem Projekt mit
auch überhaupt nicht, sondern brainstorme
Florian Gallenberger.
nur mit mir selbst, um zu überlegen, wo die
16 streifzug 11/2012
Reise in den nächsten Szenen hingeht.
rampenlicht
Hat man nicht vorher im Gefühl, dass ein
Film ein Kracher wird?
AD: Wir hatten schon das Gefühl, dass wir
für uns etwas Besonderes gemacht haben.
Ich war ja total unerfahren damit: Ich hatte
vorher noch nie einen Kinofilm geschrieben. Til hat aber immer wieder gesagt, dass
es etwas ganz Besonderes ist. Das Ausmaß
des Erfolgs hätte aber niemand abschätzen
können. Wenn Sie sich überlegen: Ein normaler, erfolgreicher Kinofilm aus Deutschland hat um die 800 000 Zuschauer. Das ist
schon richtig gut, wenn man das schafft.
Manche schaffen das in ihrem ganzen Leben nicht. Wir hatten bei Keinohrhasen
sechs Millionen. Das ist nichts, was man
vorher mal eben auf dem Plan hat. Wir haben gesagt: Wenn das Ding eine Millionen
macht, dann drehen wir durch und machen
jeden Tag eine Party.
Foto: Wilk
In Keinohrhasen hat Ludo Ihren Nachnamen. Haben Sie sich da ganz heimlich ein
kleines Denkmal gesetzt?
AD: (lacht). Nee, das war Tils Idee. Wir
brauchten einen Nachnamen, weil die Ausstattung ein Klingelschild hergestellt hat
und fragte, was draufstehen soll. Da hat Til
eben meinen Nachnamen gesagt. Zu dem
Zeitpunkt war uns aber noch nicht im Geringsten klar, wie erfolgreich der Film sein
würde, und dass wir über drei Teile mit
dem Namen Decker arbeiten sollen.
Zwölf Millionen Leute lockte die Marburgerin in die Kinos.
und mache den nächsten Film. Höchstwahrscheinlich wird es irgendwann nicht
funktionieren.
AD: (lacht) Weil wir es reingeschrieben
­ aben. Ich möchte gerne ans Set kommen
h
und das Hundebaby streicheln. Den ganzen
Tag.
Dreh von Rubbel»Dann bin ich traurig Beim
Das ist Ihr Ernst?
diekatz waren Sie nicht
Und jetzt machen Sie
AD: Klar. Ich schreibe vieles in meine
dabei.
jeden Tag eine Party?
und mache weiter«
Bücher. Aber 90 Prozent laufen dann doch
AD: Ja, ich hatte ein BlutAD: (lacht) Ja, eigentlich
anders: Als wir bei Zweiohrküken das Hunvergiftung. Eine Sepsis
schon. Ich mache eigentdebaby am Set hatten, musste ich ausgemit Multiorganversagen und war über eine
lich jeden Tag eine Party in meinem Kopf.
rechnet an diesem Tag zu Hause eine Szene
Woche im künstlichen Koma. Weihnachten
Jeden Morgen stehe ich auf und freue mich.
überarbeiten, die am nächsten Tag gedreht
war ich in der Notaufnahme mit einer Niewerden sollte. Das Hundebaby habe ich
renbeckenentzündung und einem NierenDer Druck wurde durch den Erfolg nicht
verpasst.
stein. Das ist nicht erkannt worden und hat
größer?
sich schön in meinem Körper ausgebreitet,
AD: Druck ist immer. Ich habe mich damit
Oh nein!
bis der dann zusammenangefreundet. Druck muss sein, denn die
AD: Dafür wusste ich
gebrochen ist. Das war
Filme, an denen ich mitarbeite, haben so
»Ich möchte am Set
vorher nicht, dass sich
kurz vor knapp.
ein hohes Budget, da ist es schlicht und
einfach eine Katastrophe, wenn sie nicht
Hundebabys streicheln« Til ein Pony, ein Wildschweinbaby und ein
Verändert so etwas?
gut laufen (lacht). Aber das ist eben der
Küken ausgedacht hat,
AD: Ja, auf jeden Fall.
Deal: Ich kann nicht sagen, dass ich
die beim Kindergartendreh durch die
Das lässt einen, auch wenn es ein Klischee
große Mainstream-Komödien machen will
­Gegend sprangen. So hatte ich einen
ist, das Leben eine ganze Ecke bewusster
und heule dann aber jeden Tag über den
Ersatz und habe das Wildschweinbaby
und intensiver genießen. Und es reduziert
großen Druck. Da muss man sich schon
gekrault.
alle möglichen Ängste auf ein ziemliches
entscheiden. Schauspieler wie Til Schweiger
Minimum. Das, wovor ich jetzt Angst habe,
haben sogar ja noch doppelten Druck, weil
Können Sie wenigstens das über Keinohrsind Krankenhäuser und Check-ups. Aber
sie eben regelmäßig auch vor der Kamera
hasen 3 schon sagen? Wird wieder ein
der Rest des Lebens ist dafür viel
stehen.
Hundebaby vorkommen?
angstfreier.
AD: Das kann ich wirklich nicht sagen,
Womit wir wieder bei der Eingangsfrage
weil wir noch ganz am Anfang sind. VielDamit wir nicht so nachdenklich enden: In
währen. Aber was passiert, wenn es einmal
leicht gibt es Löwen, Giraffen, Antilopen.
jedem Ihrer Filme kommt ein Hundebaby
nicht funktioniert?
Noch ist alles möglich.
Florian Dörr
vor. Warum?
AD: Dann bin ich wahrscheinlich traurig
11/2012 streifzug 17
Sie kommen, um sich auszuziehen: Die Chippendales gastieren am 24. November in der
Stadthalle Wetzlar. Los geht’s um 20 Uhr. »Es hat mehr von einem Rockkonzert oder einem
Broadway-Stück als von einer gewöhnlichen Stripshow für Männer«, beschreibt Bryan
Cheatham. Seit über zehn Jahren ist er dabei. Mit dem streifzug sprach der Chippendale zuvor über sein Leben zwischen Fitnessstudio, Hotelzimmer und ausrastenden Frauen.
Als Kind haben Sie wahrscheinlich noch
nicht davon geträumt, ein Chippendale zu
werden.
BC: Tatsächlich tat ich das wirklich in einer
gewissen Weise. Natürlich habe ich nicht
direkt davon geträumt, ein Chippendale zu
werden. Aber als ich zehn, elf, zwölf Jahre
alt war, schaute ich mir viele Bilder an. Damals habe ich sogar schon trainiert, natürlich immer ohne Shirt. Ich war also berufen
dazu, ein Chippendale zu werden.
Und wie entwickelte sich die Leidenschaft
weiter?
BC: Als die Chippendales dauerhaft nach
Las Vegas kamen, war ich 22 Jahre alt. Damals habe ich in der Stadt gelebt, hatte keinen Job, wohl aber Erfahrung im Tanzen
und Entertainen. Ich schnappte mir also
meine Bilder und meinen Lebenslauf und
ging zur Show der Jungs. Dort schauten sie
sich meine Unterlagen an.
Und Ihren Körper.
BC: Genau. Und dann sagten sie: »Du bist
eingestellt«. Das ist nun über zehn Jahre
18 streifzug 11/2012
her. Seitdem sind die Chippendales wesentlich größer und populärer geworden. Das
bedeutet natürlich auch, dass inzwischen
viel mehr Jungs den Job machen wollen.
Der Bewerbungsprozess ist also wesentlich
härter geworden.
Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie erstmals von Ihren Plänen erzählt haben, ein
Chippendale zu werden?
BC: (lacht) Mama war nicht allzu glücklich
darüber. Schließlich würde ihr Sohn für
Geld seine Klamotten ausziehen. Aber heute bin ich eine lange Zeit dabei. Mama liebt
mich immer noch. Tausende Frauen schreien für ihren Sohn, und das ist okay für sie.
Tatsächlich hat sie sogar einige unserer Kalender aufgehängt.
Wie war es, das erste Mal als ein Chippendale auf der Bühne zu stehen? Das muss
merkwürdig gewesen sein.
BC: Klar. Ich hatte schon vorher auf der
Bühne gestanden, aber das war etwas anderes. Das erste Mal als Chippendale – strippend! – war sehr beängstigend (lacht). Ein-
mal ausgezogen wusste ich nicht, wie ich
meine Klamotten von den Frauen zurückbekommen sollte.
Inzwischen sind Sie über zehn Jahre dabei.
Wie sieht der Alltag eines Chippendale
aus?
BC: Wir reisen natürlich viel. Früh am Morgen, meistens zwischen sechs und sieben
Uhr, werden wir zum Bus gerufen. Dann
geht es in die Stadt, in der wir am Abend
auftreten. Dann Check-in im nächsten Hotel. Dann Frühstück im nächsten Speisesaal.
Ich gehe danach meistens noch einmal
schlafen, bevor wir uns die Stadt angucken.
Dabei versuchen wir, ob Sie es glauben
oder nicht, ein Fitnessstudio zu finden:
Workout ist wichtig. Gegen 18 Uhr geht es
zur Vorbereitung in die Halle, in der wir gegen 20 Uhr auftreten. Nach der Show beginnt der Spaß: Wir gehen mit den Frauen
aus, feiern, trinken. Das ist einer der besten
Teile des Jobs.
Klingt so, als wäre es nicht gerade leicht,
als Chippendale eine Beziehung zu führen.
Foto: Agentur
Fotos: bf
Unter Männern
+ + + Gewinnspiel + + + Gewinnspiel + + +
streifzug
BC: Wir werden häufiger gefragt, ob wir
Freundinnen haben. Dazu muss ich sagen:
Rund 95 Prozent der Chippendales, sind
nicht in einer Beziehung. Das ist zu schwierig, einfach dadurch, weil wir kaum nach
Hause kommen.
Aber der Job ist es wert?
BC: Absolut. Wenn Sie mit den Chippendales auf Tour sind, haben Sie einen der
besten Jobs, den ein Mann haben kann. Gelegentlich fühlt man sich vielleicht auch ein
bisschen einsam. Wie jeder andere auch.
Ein paar Zugeständnisse gehören dazu, aber
die sind es wert.
Nicht das ganze Jahr sind Sie auf Tour. Wie
sieht Ihr Leben aus, wenn Sie zu Hause
sind?
BC: Das ist witzig. Wenn eine Tour zu Ende
geht, beginnt eine Pause, die wir gut gebrauchen können. Aber ich merke dann
schnell: Das Leben ist langweilig, wenn
man nicht unterwegs ist.
Was ist der Unterschied zwischen einer
gewöhnlichen Stripshow für Männer und
einem Auftritt der Chippendales für
Frauen?
BC: Wir kommen nicht einfach auf die Bühne und ziehen unsere Klamotten aus. Es ist
eine durchproduzierte, durchchoreografierte
Show. Wir haben Licht. Wir haben Musik.
Unsere Show mit dem Team und Equipment
ist eine große Sache. Schon allein die
Liveband. Es hat mehr von einem Rockkonzert oder einem Broadway-Stück als von
einer gewöhnlichen Stripshow für Männer.
Sie sind auch Sänger.
BC: Ja. Ich habe schon mit Leuten wie Cher
und Anastacia zusammengearbeitet. Und
auch bei den Chippendales singe ich.
Das ist aber nicht der Hauptteil Ihres Jobs.
Wie würden Sie den ihrem Kind erklären?
BC: Tatsächlich sind wir ja häufig auf Flughäfen oder laufen durch die Städte, in denen wir auftreten. Dort sind natürlich auch
Kinder, die mit ihren Eltern unterwegs sind.
Auch für die ist offensichtlich, dass mit uns
irgendetwas nicht stimmt (lacht). Wir fallen
auf. Ich sage dann meistens: »Wir sind so
etwas wie tanzende Athleten.« Und die ziehen dann eben noch ihre Shirts aus.
Mal ganz unter uns: Wie reagieren die
Frauen, wenn ihre Männer nicht dabei
sind?
BC: (überlegt lange) Wie soll ich es sagen?
Sie lassen sich gehen. Ich garantiere, dass
sie – nach der Show, wenn sie wieder zu ih-
ren Männern nach Hause kommen – etwas
freier und offener sind.
Es ist also auch für die Männer ganz
praktisch.
BC: Absolut. Es kommt sogar hin und wieder vor, dass Männer mit ihren Frauen zur
Show kommen und sich Notizen machen,
was man alles machen kann, um eine Frau
glücklich zu machen.
verlost einen
»Besuch«
der Chippendales
Das würde mich auch interessieren.
BC: Klar. Dann kommen Sie zu unserer
Show.
Mal schauen. Vielleicht verraten Sie es mir
schon jetzt? Was ist das Geheimnis des
langsamen Ausziehens, ohne dabei lächerlich auszusehen?
BC: Man muss sich in seinem Körper wohlfühlen. Ich denke, dass es das ist, was unseren Erfolg ausmacht. Es kommt gar nicht
sonderlich darauf an, ob Sie austrainiert
sind oder nicht: Der menschliche Körper ist
Kunst. Und Selbstbewusstsein macht eine
Menge aus: Wenn Sie einen Bierbauch haben, dann freunden Sie sich mit ihrem Bierbauch an. Die Frauen werden es nicht
schlimm finden.
Noch einmal zurück zu Ihrem Alltag. Wie
enden die Nächte?
BC: (lacht) Natürlich gibt es unmoralische
Angebote während und nach der Show.
Aber im Ernst: Die Frauen sehen uns auf der
Bühne und denken sich ihren Teil. Dann
sprechen sie nach der Show mit uns und
merken: »Das sind ganz normale Jungs.«
Uns muss man nicht mit merkwürdigen Aktionen beeindrucken. Ich mag gewöhnliche
Konversationen mit freundlichen Frauen.
Eines Tages wird das Leben als Chippendale
vorbei sein. Was kommt danach für Sie?
BC: Klar. Viele von uns machen den Job nun
seit vielen Jahren. Aber die meisten Jungs
haben auch etwas anderes gelernt. Ich zum
Beispiel bin Sänger und werde das machen,
bis ich eines Tages sterbe. Auch andere Musiker sind dabei. Drummer oder Gitarristen.
Exklusiv für unsere Leserinnen
­verlosen wir einen Besuch der
Chippendales bei Euch im Büro,
der Kanzlei oder in der Praxis.
Mitmachen dürfen Arbeitskolleginnen,
­Freundinnen oder sonstige Frauengruppen
(z. B. die Landfrauen).
Zu gewinnen gibt es einen 45-minütigen
Besuch von 4 bis 5 Chippendales, die mit
einem Glas Sekt anstoßen, Fragen beantworten, Autogramme geben und Fotos mit Euch
machen – die Hüllen aber nicht fallen lassen.
Gemeinsam mit Dtt-Konzerte legt der streifzug
aber noch 5 Eintrittskarten für die Show am
Abend (24. November) in der Stadthalle
Wetzlar drauf. Und dort seht Ihr die
Chippendales dann auch oben ohne!
Wer gewinnen möchte, muss ein wenig
Überzeugungsarbeit leisten. Sendet uns ein
Foto, auf dem Euer Chef oder ein männlicher
Kollege mit Euch posiert – natürlich oben
ohne – bis zum 15. 11. 2012 per E-Mail an
[email protected] oder an
Streifzug, Marburger Str. 20, 35390 Gießen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Sie könnten also gemeinsam eine Band
gründen, wenn Sie für die Chippendales zu
alt sind.
BC: (lacht) Stimmt. Das werde ich im Hinterkopf behalten. Im Ernst: Einige der Chippendales sind auch Fitnesstrainer. Das hätte
man sich denken können. Genauso gibt es
aber auch Immobilienmakler unter den
Jungs. Wissen Sie: Viele Leute denken, wir
haben nur gute Körper. Aber Hirne haben
wir auch.
Florian Dörr
+ + + Gewinnspiel + + + Gewinnspiel + + +
Unterwegs
»Mirch Masala«
Fotos: Schepp
Frankfurter Straße 66 · 35392 Gießen · Tel.: 0641/9236993
»Früher wollten die Deutschen nicht so
scharf essen wie wir Inder, aber mittlerweile
essen sie genauso scharf. Sie kommen sogar
gezielt hierher, um scharf zu essen«, erklärt
Nirmal Singh Hanspal. Der 53-Jährige sieht
mit seinem Turban und dem langen Bart
nicht nur besonders indisch aus, sondern er
versteht auch etwas von seinem Handwerk,
den Gießenern die traditionelle Küche seiner
Heimat näherzubringen. Seit Mai 2010 leitet
er gemeinsam mit seiner Ehefrau Diepka
Kaur Hanspal das indische Restaurant »Mirch
Masala« in der Frankfurter Straße und sorgt
mit seiner großen Erfahrung für zufriedene
Gäste.
Schon 1985 kam der Sikh aus politischen
Gründen nach Deutschland und lernte hier
in der 4-Sterne-Küche des Scandic-Hotels
von Offenbach. Nach Stationen in Wiesbaden und Schwalmstadt war Singh ab 1996 in
Marburg tätig und schlug sofort zu, als er
sah, dass die Räumlichkeiten des ehemaligen
Restaurants »Dinera« in der Frankfurter Straße in Gießen frei wurden: »Wir hatten schon
20 streifzug 11/2012
immer viele Gäste aus der Stadt und wurden
oft gefragt, ob wir uns dort nicht auch niederlassen möchten«, sagt der Inder, der so
den Wunsch seiner Gäste aus der Liebigstadt
erfüllte.
Diese können seitdem traditionelle indische
Speisen genießen, die auch die TandooriKüche umfassen. Bedeutet: im indischen
Lehmofen Tandur zubereitete Gerichte, die
entsprechend eine ganz besondere Note
­haben. Wie beispielsweise der Klassiker Tandoori Chicken, der für vertretbare 10,90 Euro
zu haben ist. Für seine Küche beschäftigt
Singh eigens einen Spezialisten, nachdem er
in Marburg noch selbst in der Küche gestanden hatte.
Insgesamt steht die Speisekarte des »Mirch
Masala« – »Mirch« heißt übrigens Chili und
»Masala« ist eine Gewürzmischung – im Zeichen der nordindischen Region Punjab, der
Heimat des Inders. Trotz seiner mittlerweile
beinahe drei Jahrzehnte in Deutschland steht
Singh immer noch in engem Kontakt mit seinem Heimatland. Seine acht Geschwister be-
sucht er regelmäßig. Typisch für die PunjabiKüche ist der hohe Anteil an Reis und Mais.
Das Angebot umfasst zudem viele vegetarische Gerichte. Seit Mitte Oktober führt das
»Mirch Masala« auch vegane Spezialitäten.
Aber auch Fleischesser kommen bei Singh zu
ihrem Genuss: Außer den traditionellen
Huhn-, Fisch- und Lammgerichten führt das
Restaurant sogar Rindgerichte: Inder dürfen
dieses Fleisch zwar selbst nicht essen, aber
immerhin zubereiten.
Eine Besonderheit im »Mirch Masala« ist das
Büfett, das es jeden Dienstagabend gibt. Für
12,90 Euro – Studenten erhalten zehn Prozent Ermäßigung – können die Gäste aus
diversen vegetarischen und Fleischgerichten
wählen und essen so viel sie können. Preiswerte Angebote gibt es zudem vor allem mittags: 22 Hauptgerichte zwischen 5,90 und
8 Euro stehen der Kundschaft hier zur Auswahl. Das Abendangebot umfasst inklusive
Vorspeisen und Desserts 64 Gerichte, die
Delikatessen wie Cashew-Nüsse, Senf-Currysoße, Pfefferminzsoße, Hüttenkäse, MangoLassi und natürlich Naan umfassen. Für jeden Wunsch dürfte also etwas dabei sein.
Das Geheimnis des Geschmacks erklärt
Singh mit der sorgfältigen Zubereitung: »Wir
legen viel Wert darauf, die Speisen frisch zuzubereiten, deshalb müssen die Gäste
manchmal geduldig sein – das Essen kommt
nicht nach fünf Minuten.« Viele Gewürze
werden sogar bereits über Nacht eingelegt,
um ihr Aroma optimal zu entfalten. Das
sicherste Indiz für die Qualität des »Mirch
Masala« ist wahrscheinlich, dass zahlreiche
Inder zum Stammkundenkreis zählen, und
auch in Gießen geschäftlich tätige Inder stets
das Restaurant in der Frankfurter Straße ansteuern. Aber natürlich sollten sich auch
Deutsche die empfehlenswerte indische
Küche des »Mirch Masala« nicht entgehen
Jan Sommerlad
lassen.
Im Überblick
Sitzplätze: 60
erpunkt
Küche: Küche mit Schw
Punjabi-Gerichte
ofen zubeSpezialitäten: Im Lehm
, sowie jereitete Tandoori-Küche
großes
den Dienstagabend ein
Büfett
ch von
Öffnungszeiten: : Tägli
d von 17.30
11.30 bis 14.30 Uhr un
ttag
bis 23 Uhr. Samstagmi
.
geschlossen
Küche
Ambiente
Service
Preise
★★★✩
★★✩✩
★★★✩
UU
Unterwegs
… im Mathematikum
Interaktive Ausstellung zur Philosophie
Philosophie bedeutet übersetzt »die Liebe zur Weisheit«. Die Sonderausstellung des Mathematikums »I LOVE
SOPHIA« ist eine moderne Liebeserklärung an die Philosophie! Stellen Sie sich vor, dass Sie an der Kasse zu
viel Wechselgeld bekommen. Was tun? Müssen Sie das Geld zurückgeben oder dürfen Sie es behalten? Jeder
hat diese oder ähnliche Situationen schon mal erlebt und sich irgendwie entschieden. Und sobald man über
seine Entscheidung nachdenkt, beginnt man zu philosophieren! In der Ausstellung begegnet man solchen und
anderen Gewissensfragen: Soll ich einem Obdachlosen Geld geben? Darf ich auch mal lügen? Die Exponate
zeigen, welche Positionen Philosophen dazu einnehmen. Natürlich werden auch bekannte Philosophen wie
Sokrates, Platon und Kant präsent sein, den Besuchern von ihren Ideen erzählen und interessante Anekdoten preisgeben. Ein kleines Stückchen »Philosophie« gibt es auch zum Mitnehmen: Eine Schatzkiste hält für jeden Besucher eine persönliche philosophische Weisheit als
Geschenk bereit. Die Sonderausstellung zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise: Philosophie geht jeden etwas an, und sie verändert unseren
Blick auf den Alltag. Wie werden Sie sich beim nächsten Mal an der Supermarktkasse entscheiden? Anders als bisher? Vom 23. November
bis März 2013 wird die Ausstellung im Mathematikum in Gießen zu sehen sein. Vernissage am 23. November um 19 Uhr.
… im nächsten Jahr
Ein Kalender voller Gießkannen
Vergessen Sie auch immer, die Blumen zu gießen? Damit das so schnell nicht wieder passiert, gibt es nun nach dem »Gießkannenmuseum« auch noch einen Gießkannenkalender für Gießen, der Sie ständig an das Gießen erinnern wird. Die abgebildete Palette an
Gießkannen ist beachtlich. Wer hätte zuvor ahnen können, dass es so viele verschiedene Modelle geben kann? Rund 480 stehen mittlerweile im Museum – einige davon haben es nun in den Wochenkalender geschafft. Entstanden ist der als Kooperation des »Gießkannenmuseums«, der Gießen Marketing GmbH
sowie dem Druckkollektiv und wurde von Grafikerin Isa Balzer konzipiert. In dem großformatigen Wochenplaner für 2013, den es in Gießener Geschäften sowie unter kalender@
giesskannenmuseum.de (18 Euro) zu kaufen gibt, sind auf 60 Seiten verschiedene Gießinstrumente in Szene gesetzt. Groß, klein, messingfarben, bunt, klassisch, extravagant – vom
»Dackel« bis zum vietnamesischen Import gibt es einige Schätze zu bestaunen und Interessantes zu lernen. So gehören Gießkannen häufig zu den Gegenständen, die man jahrelang
gebraucht, ohne das am Boden befindliche Preisschild zu entfernen. Stimmt’s ? Stimmt!
di
mi
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J
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… in Lich
Mahnwache und Konzerte
Seit 1998 findet die Veranstaltungsreihe »9. November 1938 in Lich« statt, die anlässlich der Pogromnacht in
Vorträgen, Lesungen, Konzerten, Workshops, Filmen und Zeitzeugengesprächen an die Juden, die in Lich und
der Region lebten und an ihre reichhaltige Kultur erinnern soll. Eckpunkte der Reihe sind die Andacht am
9. November in der Marienstiftskirche und die anschließende Mahnwache am Gedenkstein. Ein weiterer
Schwerpunkt sind die von der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung organisierten Zeitzeugengespräche für Schulklassen. Auch in diesem Jahr werden zwei Überlebende des Holocaust von ihren Erfahrungen berichten: Eugen Herman-Friede, der in einem Gestapo-Gefängnis überlebte, und der Sinto Hugo Höllenreiner, der mehrere Konzentrationslager und die sadistischen Versuche von Dr. Mengele überlebte. Die Gruppe »nu« ist auf
Einladung der Chambré-Stiftung bereits zum dritten Mal in Lich und wird in insgesamt vier Konzerten Schülern die Kultur der Ostjuden auf musikalisch-spielerische Weise näherbringen. Ebenfalls dabei sind die
»Queen of Klezmer« Irith Gabriely und Pianist Peter Przystaniak, die am 25. November einen Klezmer-Workshop im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge anbieten und abends ein Konzert spielen. Am 8. November präsentieren Andreas Schmitges und Thomas Fritze mit den Sängerinnen Svetlana Kundish und Deborah Strauss ihr
Projekt »Voices of Ashkenaz«. Das komplette Programm unter www.kultur-lich.de.
11/2012 streifzug 21
AUSLESE
Fritten zur Musik
Wenn man den Namen Frittenbude zum ersten Mal hört, fragt man
sich, wie drei junge aufstrebende Elektropunker zu einem solch ungewöhnlichen Bandnamen kommen. Beim Anhören wird bald klar: So
ganz ernst nehmen sollte man die drei Musiker aus Bayern nicht,
denn ein Großteil ihrer Songtexte enthält eine große Portion gesunden
Humor, gemixt mit einigen gesellschaftskritischen und politischen Passagen. Frittenbude machen Musik
für die Gehirne und Tanzapparaturen ihrer Hörer. Live erleben
kann man sie am 26. November
im Musik- und Kunstverein Gießen (MuK). Mit einer ordentlichen
Portion Aggression, Anarchie und
Selbstzerstörung rappen und punken sie sich über Techno und
Electro-Beats und stellen dabei
ihr im Mai erschienenes, drittes
Album »Definarium« vor. Einlass
19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Eintritt
VVK 16 Euro.
Immer echt scheiße
Im gefühlt 107. Jahr ihrer sinnfreien Existenz machen THE Immerechtscheiße immer noch das, was sie nicht können: So etwas ähnliches
wie Musik. Sie besudeln ihr Publikum weiterhin mit Texten und Tönen, die weder Mensch noch Tier braucht – mit verfallsdatumsnahen
Interpretationen von deutschen Schlagern aus den 70ern. Doch auf
wundersame Weise kulminiert diese Ignoranz von musikalischer Entwicklung auf der einen sowie der Wunsch nach stupider Stetigkeit auf
der anderen Seite in einem Feuerwerk guter Laune, in getanztem
Aberwitz, in tausendkehligem Freudengesang. Am Samstag, 10. November, sind sie ab 21 Uhr im
Gießener Ulenspiegel zu erleben, zu erhören, zu erfühlen.
Die Erfinder der stehen gebliebenen Zeitmaschine: THE Immerechtscheiße. Das sollte man
nicht verpassen, denn es ist das
einzige Konzert der Kombo in
2012 – und auch 2013 wird es
nur ein Einziges geben.
GLANZLICHTER
DES MONATS
Hesslicher Peder
Seit über zehn
Jahren steht er auf
den Bühnen der
Region und wird
von seiner immer
größeren Fangemeinde gefeiert:
Der hessische
Mundart-Kabarettist Peter Beck, bekannt als notorisch meckernder
Hausmeister
Begge Peder. Das
Publikum lacht sich schon schief, wenn er in seinem Hausmeisterkittel mit Rasierpinsel-Hut, Hornbrille und schiefen
Zähnen die Bühne betritt. Denn wenn der hess(l)ischste aller
Hausmeister dann im breitesten Dialekt Anekdoten über seine Mitmenschen und seine reichhaltigen Erlebnisse mit
ebendiesen zum Besten gibt, gibt es kein Halten mehr: Mit
»bodenständigem Witz ohne vill Geschiss« bringt er sein Publikum zum Lachen. Zuletzt, wenn er sich in Peter Beck zurückverwandelt, zeigt sich sein wahres Gesicht. Am 22. November präsentiert Begge Peder das »Bäst of« aus vier
Programmen in der Kongresshalle Gießen. Beginn 20 Uhr.
Sky du Mont: Full House
Schon wieder den Hochzeitstag vergessen. Der Jüngste bringt einen blauen Brief mit aus
der Schule. Das Babyfon ist auf Nimmerwiedersehen im Müllschlucker verschwunden, und
pünktlich mit den Feiertagen steht unangekündigt die Schwiegermama vor der Tür – Willkommen im Familienalltag! Was schiefgehen kann, geht schief. Was missverstanden werden kann, wird missverstanden. Sky du Mont kann ein Lied davon singen. Seit zehn Jahren
arbeitet er am Projekt Familie und hat seine schönsten Leidensgeschichten und die wildesten Erlebnisse von Freunden, Bekannten und Verwandten gesammelt. Eine äußerst charmante Abrechnung und eine offenherzige Hommage an die ganz und gar verrückten Lebensform Familie. Die Comedy, die der Alltag schreibt, präsentiert der Schauspieler am
7. November in der Volkshalle Pohlheim (Beginn 19.30 Uhr). Eintritt 15,50 Euro.
22 streifzug 11/2012
− Anzeige −
Frankfurter Straße 43 in Gießen
… DENN DER FUCHS
FÄHRT HERUM!
Lust auf einen knackfrischen Salat? Auf zarte Ofenkartöffelchen oder ein
leckeres belegtes Fladenbrot? Dann nix wie hin zu »Foxfood«. Das ist DIE
neue Salatbar in Gießen. »Unsere Frische, unsere Qualität und unser Verpackungskonzept sind in Gießen einmalig«, betonen die Foxfood-Inhaber
Klaus Interwies und Oktay Yildiz.
Wer das nicht glaubt, probiert es am besten selbst: Acht verschiedene
Salate, deren Grundmischung aus weit mehr als simplem Eisbergsalat
besteht, und viele genussreiche Dressings stehen zur Auswahl. Neben
Salat-Klassikern (Italienisch, Griechisch) gibt es auch überraschende Varianten wie den »Fox-Salat« – mit stets wechselnden Zutaten.
Dazu serviert werden Fladenbrote, Eiweißstangen oder »Oma-AnnaStangen«, frisch duftend geliefert von einer traditionsreichen kleinen
Gießener Bäckerei.
»Bei Foxfood wird alles liebevoll per Hand zubereitet, aus regionalen Rohstoffen, ohne künstliche Zusatzstoffe oder industriell vorbereitete Lebensmittel – und das zu einem
fairen Preis«, erläutern die Foxfood-Gründer.
Erleben Sie Ihr grün-buntes
Geschmackswunder!
So erleben Salat-Fans bei Foxfood ihr grün-buntes Geschmackswunder – und dazu einen Produktmix, den es in Gießen bisher noch nicht gab. Denn auch die knusprig warm getoasteten Fladenbrote sind der Hammer: Entweder vegetarisch (mit Frischkäse-Dip, Mozzarella, Tomate, Rucola) oder
mit saftiger Hähnchenbrust, Frikadelle und Schnitzel. Die Fleischqualität
ist vom Feinsten, die Gewürzmischungen dazu selbst gemixt. KartoffelLiebhaber wählen zarte Parisienne-Kartoffeln in mundgerechter Größe,
serviert mit Kräuterquark oder grüner Soße, mit Gemüse-Mix oder
Hähnchenbrust. Und in der kühleren Jahreszeit verbreiten leckere Suppen
– leicht, deftig oder exotisch – wohlige Wärme im Magen und fantastische
Aromen im Mund.
Weil der Fuchs seit Jahrhunderten als schlau und listig gilt, haben Interwies und Yildiz ihn als Namensgeber für Foxfood gewählt. Schlau ist
nämlich auch die Verpackungsphilosophie von Foxfood. Um die Umwelt
nicht unnötig zu belasten, werden die Salatschalen aus Pflanzenstärke
hergestellt und sind zu 100 Prozent kompostierbar. Sie können nach dem
Verzehr des Salats bedenkenlos in die grüne Tonne geworfen werden. »Wir
sind stolz auf unsere Produkte und überzeugt von diesem Konzept«, sagen
die Foxfood-Chefs. Alle Speisen werden auch ins Haus oder ins Büro geliefert – direkt vor die Tür,
ohne Extrakosten oder Mindestbestellwert im Stadtgebiet von Gießen.
Geöffnet ist »Foxfood« Montag bis Freitag von 7 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 19 Uhr (Lieferzeiten von 11 bis 14 und 17 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr). Die Speisekarte und weitere Infos
gibt’s auch im Internet unter www.fox-food.de und facebook.com/FOXFOOD.
Liebigs Suppenfest
4. November 2012
Kulinarische und kulturelle Aktionen rund
um die Suppe
er Sonntag
n
e
Marktzeiten von
ff
o
fs
u
a
rk
hr
Ve
11.00 – 19.00 Uhr
.00 – 18.00 U
4.11.2012 | 13
Gießen TANZT!
4. November 2012
Kongresshalle
ab 14.00 Uhr
Präsentation von Gießener Sport- und
Turnvereinen und der Tanzcompagnie
des Stadttheaters Gießen
40. Gießener
Tischtennisturnier
11. November 2012
Sporthalle Gießen-Wieseck
Für Freizeitsportler (ab 11.00 Uhr)
Spin, Speed und Fun für alle (ab 14.00 Uhr)
Weitere Infos unter: www.giessen.de
Der Gießkannenkalender 2013
Weihnachtsmarkt
30. November – 23. Dezember 2012
Eröffnung: Freitag, 30. November, 18.00 Uhr,
Kirchenplatz
Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag, 11.00 – 21.00 Uhr
Freitag und Samstag, 11.00 – 22.00 Uhr
Sonntag, 12.30 – 21.00 Uhr
18,- €
Der ideale Wochenplaner für den Schreibtisch, das perfekte
Weihnachtsgeschenk… für Freunde und Verwandte,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner.
Ab sofort erhältlich in der
Tourist-Information Gießen
Berliner Platz 2 (Kongresshalle)
35390 Gießen
Tel.: 06 41/3 06-18 90
E-Mail: [email protected]
Montag – Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr
Samstag: 10.00 – 14.00 Uhr
Weitere Infos unter: www.giesskannenmuseum.de
Veranstaltungen im November
Veranstaltungen
1 Do
Ausstellungen
Gießen
Georg Büchner und
seine Zeit
Wanderausstellung
Landgraf-LudwigsGymnasium (bis 30.
November)
Bühne
Gießen
Dornröschen
19.30 Stadttheater
Disco/Party
Gießen
Der Tod macht Schule
Premiere – Dietrich Faber (FaberhaftGuth) liest
aus seinem neuen Krimi
20.00 Kongresshalle
2 Fr
Ausstellungen
Gießen
Kunst & Cocktail
Wenn Karikaturisten
sich mit Mathematik
beschäftigen
19.00 Mathematikum
Gemäldeausstellung
von Ingrid Weber
Eröffnung
19.00 ZiBB
Land unter
Bühne
22.00 Scarabée
Gießen
Gay and Friends
22.00 Haarlem
Freitag.Vier:
Wilde Schwäne
Russisch-Deutsches
Erzähltheater
16.00 Stadtbibliothek
Zwischen Robespierre
und König Peter von
Popo
Schauspiel zum GeorgBüchner-Gedenkjahr
19.30 Rathaus
Arsen und
Spitzenhäubchen
Kriminalkomödie
19.30 Stadttheater
König Ödipus
Ein Soloabend mit
M. Gärtner
20.00 TiL
Konzerte
Gießen
Blue Note Blues Band
21.00 Irish Pub
Too Tangled
Belgisches IndieElectro-Rock-Duo
21.00 Ulenspiegel
Märkte/Messen
Hungen
Allerheiligenmarkt
10.00 Altstadt
Sonstiges
Gießen
Kunstgenuss nach
Feierabend
Führung durch die
Ausstellung »Mathe
macht lustig!«
18.00 Mathematikum
Flimmerkiste:
Pan’s Labyrinth
Drama 2006
20.00 Zeughaus
Flimmerkiste:
Zombieland
Komödie (USA 2009)
22.00 Zeughaus
Vorträge
Gießen
Zahlen von Eins bis
Zehn – Die Acht
Prof. Beutelspacher
stellt die Zahlen vor
19.30 Mathematikum
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Party tanzbar
Rock, House, Hip-Hop,
Charts & Party-Classics
21.30 Ulenspiegel
Mixtape
22.00 Admiral Music
Lounge
The Old School Factory
US Hip-Hop Vol. 4
22.00 Monkeys
Elektroparty
22.00 AK44
Kreuz ist Quer:
Dance till the end
Mit Monsieur Pappusch
22.00 Scarabée
Salsa Club:
Ritmo Latino
Mit DJ Ramon, Salsa
Party
22.00 Elephant
Konzerte
Gießen
Kreator Morbid Angel
Headliner Tour
Death Metal Trash
18.30 Hessenhallen
Daily Friday
Rock-Show
21.00 Irish Pub
Grünberg
Pino Gambioli Quartett
Jazzkonzert
20.30 Zum Bahnhof
Laubach
Jazz für den Frieden
Special Guest:
Romy Camerun
19.30 Friedrich-Magnus-Gesamtschule
Sonstiges
Gießen
Spieleabend mit
Heidrun Düfler
Spieletreff für Frauen
19.00 FrauenKulturZentrum
3 Sa
Ausstellungen
Gießen
Gemäldeausstellung
von Ingrid Weber
15.00 ZiBB
Bühne
Gießen
Rotkäppchen
Tinko-Theater
16.00 Kleine Bühne
Ihre Version des Spiels
Schauspiel
19.30 Stadttheater
Die Verwirrungen des
Zöglings Törless
Premiere – Für Jugendliche und Erwachsene
20.00 TiL
Biebertal
Stress im SchampusExpress
Theaterstück mit der
Theatergruppe des TSV
Fellingshausen
19.30 Zur Post,
Fellingshausen
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Kubanische Nacht
Ball des Handwerks
20.00 Kongresshalle
Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
405 – Die Uniparty
21.20 Audimax
Partysamstag
22.00 Monkeys
Admiral House Special
22.00 Admiral Music
Lounge
Rock of Ages
Mit DJ Cel’ardor
22.00 Scarabée
Electrified!
Deep, Electro, Minimal,
Techno, Dubstep auf
zwei Floors
23.00 MuK
Biebertal
Halloween Celtic
New-Year-Party
Livemusik mit Connemara Blue, Lagerfeuer
und Preise für die
besten Kostüme
19.30 Hotel Keltentor, Fellingshausen
Flohmärkte
Buseck
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Führungen
Gießen
Chronique scandaleuse
der Uni Gießen
Stadtführung zu den
bedeutenden Stätten
und Ereignissen der
Universitätsgeschichte
15.00 Liebigmuseum
Konzerte
Gießen
Heidenfest
Metal-Konzert mit Eisregen, Finntroll, Korpiklaani, Krampus, TrollfesT,
Varg und Wintersun
16.30 Hessenhallen
The Diamond
Road Show
Mit Digger Barnes &
Pencil Quincy
20.00 AK44
Ihre Veranstaltungen in der
Kongresshalle Gießen
01.11. | Donnerstag | 20 Uhr
Dietrich Faber: »Der Tod macht Schule −
Die Show zum Buch«
www.faberhaftguth.de
03.11. | Samstag | 20 Uhr
31. Ball des Handwerks
www.kh-giessen.de
04. 11. | Sonntag | 14–18 Uhr
»Gießen tanzt«
www.giessen.de
05.11. | Montag | 12–17 Uhr
28. Giessener Schulbuchtag
07.11. | Mittwoch | 20 Uhr
Dia-Vortrag »Australien«
www.Michael-fleck.de
09.11. | Freitag | 20 Uhr
EURE MÜTTER »Schieb du Sau!« Extra
www.konzertbuero-emmert.de
14.11. | Mittwoch | 20 Uhr
Sascha Grammel »Hetz mich nicht« –
AUSVERKAUFT
www.s-promotion.de
22.11. | Donnerstag | 20 Uhr
Bäst of Begge Peder
(hessische Mundart-Comedy)
www.mach-4.de
23.11. | Freitag | 17 Uhr
»Michel in der Suppenschüssel«
nach Astrid Lindgren
Go2-Convent GmbH
29.11. | Donnerstag | 20 Uhr
Mundstuhl »Ausnahmezustand«
www.mrconcert.de
30.11. | Freitag | 20 Uhr
Abschlussball Tanzschule Bäulke
www.tanzschule-baeulke.de
01.12. | Samstag | 20 Uhr
Galaball 225 Jahre Tanzschule Bäulke
www.tanzschule-baeulke.de.de
05.12. | Mittwoch | 20 Uhr
»Arktis – Schatzkammer des Nordens«
Multivisionsshow
Greenpeace e. V.
06.12. | Donnerstag | 20 Uhr
VINCE EBERT www.s-promotion.de
07.12. | Freitag | 18 Uhr
Zumba Fitness en Navidad
09.12. | Sonntag | 15 Uhr
»Aschenputtel« Das Musikal
www.theater-liberi.de
Hungen
Tatiana Kozlova &
Berta Metz-Kukuk
Kammerkonzert mit
Werken von A. Schnittke, A. Part, G. Kanscheli
und A. Piazolla
17.00 Schloss,
Blauer Saal
11/2012 streifzug 25
Veranstaltungen im November
Märkte/Messen
Gießen
Liebigs Suppenfest
Aktionen, Informationen, Unterhaltsames
und Kulinarisches rund
um die Suppe
Innenstadt
Sonstiges
Gießen
MuSEHum
Schräg, dünn und klein
– Giacomettis Skulpturenmännchen. Workshop für Kinder von
6 bis 9 Jahren
11.00 Oberhessisches Museum, Altes
Schloss
Vorträge
Gießen
Wie rechneten die
Maya?
Vorlesung für Kinder
zwischen 8 und 12
Jahren
11.00 Mathematikum
4 So
Ausstellungen
Gießen
Gemäldeausstellung
Von Ingrid Weber
15.00 ZiBB
Bühne
Saisonschlussverkauf!
Fahrräder im Preis
stark reduziert.
Reiner-Bike
Nordanlage 24 • 35390 Gießen
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Gießen
Rotkäppchen
Tinko-Theater
16.00 Kleine Bühne
Kaspar Häuser Meer
Schauspiel
20.00 TiL
Biebertal
Stress im SchampusExpress
17.00 Zur Post,
Fellingshausen
Disco/Party
Gießen
Discofox-Party
20.30 Astaire’s
Konzerte
Gießen
Viva Vivaldi
Wenn Soloinstrumente
auf ein Orchester
treffen
11.00 Stadttheater
Fatma Kisa Öz &
Hanim Kisa
Internationales Erzählcafé – Ein Drei-Generationen-Familienporträt
11.00 ZiBB
Solistenportrait
Mit Felix Koch (Violencello) und Rüdiger Lotter (Violine)
15.00 Stadttheater
Reise ins Glück
Mit dem A-cappellaQuartett Schmachtigallen
18.00 Stadttheater
Märkte/Messen
Gießen
Antik & Trödelmarkt
8.00 Hessenhallen
Liebigs Suppenfest
13.00 Innenstadt
Vorträge
Gießen
Gießener, die Geschichte schrieben:
Kämpferinnen
Vortrag von Dr. Eva-­
Marie Felschow
18.00 Rathaus
6 Di
Allendorf/Lda.
Bühne
Allendorfer Nikelsmarkt
11.00 Altstadt
Marburg
Estnisch, Mongolisch,
Koreanisch und Setu
20.00 Kulturzentrum
Bezalel-Synagoge
Märkte/Messen
Allendorf/Lda.
Allendorfer Nikelsmarkt
8.00 Altstadt
Vorträge
Gießen
Buseck
Carolin Kebekus –
PussyTerror
20.00 Stadthalle
Australien
Multivisions-Diashow
von und mit Michael
Fleck
20.00 Kongresshalle
Modellbaubörse
10.00 Sammler- und
Hobbywelt
Disco/Party
Pohlheim
Gießen
Heuchelheim
Martinsmarkt
Kram- und Jahrmarkt
mit musikalischen
Darbietungen
10.30 Ortskern
Wettenberg
Dampf & Gattertag
Kunst- und Handwerkermarkt
12.00 Holz- & Technik-Museum
Sonstiges
Gießen
Flamenco für Kinder
Workshop mit Alma
Gitana (für 6- bis
10-Jährige von 14 bis
15.30; für 10- bis
17-Jährige von 16 bis
17.30 Uhr)
14.00 MuK
Gießen tanzt
14.00 Kongresshalle
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Vorträge
Gießen
Gespräche über Musik
Dirigenten stellen
renommierte Gastsolisten und Werke aus dem
Konzertprogramm vor
15.00 Stadttheater
5 Mo
Partydienstag
22.00 Monkeys
Konzerte
Gießen
3. Sinfoniekonzert
Werke von Vivaldi und
Mendelssohn Bartholdy
20.00 Stadttheater
Sonstiges
Gießen
Whiskey Seminar
21.00 Irish Pub
Vorträge
Justus’ Kinderuni
16.15 UniHauptgebäude
Steve Sem-Sandberg
Lesung aus dem Roman
Die Elenden von Lodz
20.00 KiZ
7 Mi
Bühne
Gießen
Nachtschattengewächs
Latenight – Theater
nach dem Theater
22.00 TiL
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Spätschicht
Metal, Rockabilly, Punk
mit DJ Dead Jes7er
22.00 Scarabée
Disco/Party
Konzerte
Gießen
Gießen
Pub Quiz
21.00 Irish Pub
Independant tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Märkte/Messen
Ballads’n’Jazz
Jazzkonzert
20.00 Ulenspiegel
Wolfgang Thiele
– Old Man Rockin
21.00 Irish Pub
Gießen
Lich
28. Gießener
Schulbuchtag
12.00 Kongresshalle
Musik der Welt
Siiri Sisask – Lingua
Mea – Volkslieder in
Sky Du Mont –
Full House
Lesung über Beziehungswahnsinn und
Familienalltag
19.30 Volkshalle
8 Do
Bühne
Alsfeld
Vogelsberger GipfelKabarett
Matthias Deutschmann
20.00 AlbertSchweitzer-Schule
Disco/Party
Gießen
Land unter – Britpop
Hypes und Sensationen
aus 50 Jahren Pop von
der Insel mit DJ Jimmy
22.00 Scarabée
Führungen
Gießen
Das Gießener Rathaus
Mehr als ein
Verwaltungsgebäude
15.00 Rathaus
Konzerte
Gießen
Maik Garthe
Blues Rock
21.00 Irish Pub
Lich
Reihe zum 9. November 1938
Voices of Ashkenaz –
Deutsche und Jiddische
Volkslieder
20.00 Kulturzentrum
Bezalel-Synagoge
Sonstiges
Gießen
Kunstgenuss nach
Feierabend
Führung durch die
Ausstellung »Mathe
macht lustig!«
18.00 Mathematikum
Veranstaltungen im November
Flimmerkiste: Extrem
laut und unglaublich nah
Drama (USA 2011)
20.00 Zeughaus
The Truth About
Indierock
21.00 Irish Pub
Vorträge
Rostov DonKosaken-Chor
Formation der besten
weißrussischen und ukrainischen Sänger unter
Leitung von Vladimir
Gorovoi
20.00 ev. Kirche,
Bieber
Gießen
Tanz, Theater und
Ekstase
Lichtbildervortrag von
Dietlind Stürz
15.30 Altes Schloss,
Netanya-Saal
9 Fr
Biebertal
Grünberg
Feste/Festivals
Lich
Cäcilianisches
Herbstfest
19.00 Bürgerhaus
Flohmärkte
Gießen
Eltern helfen Eltern
Spielzeugbasar
16.00 Paulusgemeinde
Buseck
Martin Michel Hammond Trio
Jazzkonzert
20.30 Zum Bahnhof
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Gießen
Vorträge
Gießen
Othello
19.30 Stadttheater
Die Wanze
Insektenkrimi
20.00 TiL
Eure Mütter –
Schieb du Sau
Comedy
20.00 Kongresshalle
Gießen
10 Sa
Antisemitismus
in Gießen
Spurensuche im Innenstadtbereich
15.00 Stadtkirchenturm
Das Liebig-Museum
Experimentalvorlesung
im Liebig-Labor mit
Prof. Wolfgang Laqua
16.00 Liebig-­
Museum
Ausstellungen
Konzerte
Bühne
Biebertal
Stress im SchampusExpress
19.30 Zur Post,
Fellingshausen
Langgöns
Zauberhaftes Afrika –
Hilfe Tante Laura
kommt
Schwank in drei Akten
mit der Theatergruppe
Friends on stage
20.00 Gambrinus
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Mixtape
22.00 Admiral Music
Lounge
Bananen in den Ohren
Kopfhörerparty
22.00 Monkeys
Ghettoblastin
US-Hip-Hop-Partyreihe
22.00 MuK
Save the Bats
Mit DJ Domino
22.00 Scarabée
Führungen
Gießen
Führung durch das
Mathematikum
16.00 Mathematikum
Konzerte
Gießen
Trio Cascades
Klassikkonzert mit Werken von Onslow, Messner und Beethoven
20.00 Rathaus
W.i.E. erzählt
Amer Matar?
Lesung und anschließendes Gespräch mit
dem syrischen Autor
und Jorunalisten
19.00 Café Giramondi
Gießen
Führungen
Gießen
Zauberhaftes Afrika –
Hilfe Tante Laura
kommt
20.00 Gambrinus
Sinfoniekonzert
20.00 Uni-Haupt­
gebäude
Luigi Cherubini:
Requiem
Konzert mit Werken
von Mendelssohn,
­Mozart und Cherubini
20.00 St.-BonifatiusKirche
Request
Planks, Heartless,
­Throwers, Depravation
– Metal, Rock, Hard-,
Metalcore
20.00 AK44
C.U. Next
Rock Covers
21.00 Irish Pub
The Immerechtscheiße
Schlager-Combo
21.00 Ulenspiegel
Disco/Party
Buseck
Anna Voleske
Fotausstellung
15.00 Kupferschmiede
Bühne
Gießen
Der gestiefelte Kater
Tinko-Theater
16.00 Kleine Bühne
Der Freischütz
Romantische Oper
19.30 Stadttheater
Nordost
Wiederaufnahme
20.00 TiL
Langgöns
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
We Love
22.00 Admiral Music
Lounge
Dancing Devils in
Angels Way
Mit DJ Dead Jes7er
22.00 Scarabée
Partysamstag
22.00 Monkeys
UNDERtheGROUND
House, Electro,
Drum’n’Bass mit DJ
Scumdog & more
23.00 MuK
Deutsches Requiem
von Johannes Brahms
op. 45
Mit der Kantorei Kirchberg Collegium Vocale
19.30 ev. Kirche,
Beuern
Dozianer Rock Carnival
20.00 Kulturzentrum
Langgöns
Reiskirchen
Paul-Simpson-Projekt
19.00 ev. Kirche,
Ettingshausen
Sonstiges
Gießen
MuSEHum
Geschichten ohne
Wörter – Workshop für
Kinder von 8 bis 12 J.
11.00 Oberhessisches Museum
Sport
Gießen
LTi Gießen 46ers –
Artland Dragons
Basketball-Bundesliga
20.00 Sporthalle Ost
Vorträge
Gießen
Mathe-Uni
14.00 Mathematikum
Das letzte Ma(h)l –
Zwei Scharfrichter­
gattinnen erzählen
Dinnerlesung mit
Vier-Gänge-Menü
18.00 Schlosskeller
Crime Time
Mit Heikko
Deutschmann
20.00 Mathematikum
Paukersterben und
Lauf in den Tod
Krimilesung mit
Gerd Fischer
20.00 Sommerlatte
Hairlounge
11 So
Bühne
Dirk Großhaus
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Gießen
vorgestellt:
Viktoria und ihr Husar
Operette
11.00 Stadttheater
Achterbahn –
Kein Weg zurück
11.00 TiL
Der gestiefelte Kater
16.00 Kleine Bühne
Cabaret
19.30 Stadttheater
König Ödipus
20.00 TiL
Biebertal
Stress im SchampusExpress
17.00 Zur Post,
Fellingshausen
Lich
Lich
Der eingebildete
Kranke
11.00 Kino Traumstern
Erna & die Berts
Deutscher Schlager der
60er bis 80er Jahre
21.00 Korona Bar
Zauberhaftes Afrika –
Tante Laura kommt
16.00 Gambrinus
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Gießen
Live-Club • Kulturkeller • Tanzbar
Pr ogramm
1. 11. Do.
21.00
Too Tangled (BEL)
2. 11.
Fr.
21.30
Party tanzbar
7. 11. Mi.
20.00
Ballads 'n' Jazz
8. 11. Do.
20.30
Jo Rudy & Cor Blimey
10. 11. Sa.
21.00
The Immerechtscheiße
14. 11. Mi.
20.30
Mischa-Sarim Verollet:
Das Leben ist (noch immer) keine Waldorfschule
15. 11. Do.
20.30
Black As Chalk & The Morning After
17. 11. Sa.
21.30
Studio-Party
21. 11. Mi.
20.00
NAK & The Cool Cats feat. Detlef Landeck
22. 11. Do.
20.30
Tann (Dresden)
27. 11.
Di.
20.30
Bart Davenport (USA)
29. 11. Do.
20.30
Dave De Bourg & Affinity Kit
5. 12.
Mi.
20.00
Elliptical Orbits
6. 12.
Do.
20.30
Myles & Special Guests
8. 12.
Sa.
20.30
Mother's Milk & Captain Overdrive
13. 12. Do.
21.00
Nagasaki Frontal vs. Lükkasten
15. 12. Sa.
21.00
Word! Vol. 1 - Mit Umse, Andy Strauß und Lars Ruppel
19. 12. Mi.
20.00
Big Noise From Gießen
20. 12. Do.
20.30
Lavender
Küchenparty
Mit der Liveband
Krüger rockt
Anmeldung erforderlich
unter [email protected]
18.00 Tandreas
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Spätschicht
PaganMetal, NGH,
­Industrial, Mittelalter
22.00 Scarabée
Flohmärkte
Pohlheim
Trödelmarkt
10.00 Sport- und
Kulturhalle
Garbenteich
Führungen
Gießen
Botanischer Garten
Von Baumwürgern
und Ameisenpflanzen:
­Lebensformen im
Tropischen Regenwald
11.15 Botanischer
Garten
Konzerte
Gießen
Ed Schrader’s Music
Beat – Die! Die! Die!
D.C.-Postpunk,
Noise- und Indierock
20.00 AK44
Sonstiges
Gießen
Liebigs Suppenfest
Internationaler
Suppenworkshop –
Anmeldung unter
06 41/58 77 99 79
17.00 ZiBB
14 Mi
Bühne
Gießen
Winterreise
Liederzyklus
17.00 Schloss
Gießen
Musikalische
Narreteien
Lehrerkonzert der
Musikschule
11.11 IGS Busecker
Tal
Märkte/Messen
Gießen
Vogelbörse
6.00 Hessenhallen
Mo.
20.00 – 3.00 Uhr
Di.
geschlossen
Seltersweg 55 ∙ 35390 Gießen
Telefon 06 41/7 17 57
www.ulenspiegel-giessen.de
Mi.
20.00 – 1.00 Uhr
Antikmarkt
9.00 Sammler- und
Hobbywelt
Veranstaltungen: Vorverkauf
bis zum Vorabend im Ulenspiegel
Do.
20.00 – 1.00 Uhr
Sonstiges
Fr.
20.00 – 3.00 Uhr
Gießen
Sa.
20.00 – 3.00 Uhr
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
12 Mo
Disco/Party
Gießen
Karaoke
mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
28 streifzug 11/2012
Partydienstag
22.00 Monkeys
Hungen
Konzerte
Buseck
Buseck
Einlass: 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn
Disco/Party
Gießen
Sascha Grammel:
Hetz mich nicht
Bauchredner-Comedy
20.00 Kongresshalle
Das Leben ist
(noch immer)
keine Waldorfschule
Mit dem PoetrySlammer Mischa-Sarim
Verollet
20.30 Ulenspiegel
Öffnungszeiten:
Fr./Sa. eine Stunde Verlängerung möglich (Einlass bis 30
Minuten vor Betriebsende)
13 Di
Disco/Party
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Maxi-Bumm
21.00 Audimax
Konzerte
Gießen
Chicago Five + One
19.00 Restaurant
Lahnterrasse
Louis Fitz
Irish Folk Musik
21.00 Irish Pub
Vorträge
Gießen
Crime Time
Phantastik und
Abenteuer
19.30 Café Zeitlos
Literarische
Heimsuchung IV
Feridun Zaimoglu
liest aus seinem Roman
Ruß
20.00 in einem Gießener Wohnzimmer
15 Do
Bühne
Gießen
Die Verwirrungen des
Zöglings Törless
20.00 TiL
Disco/Party
Gießen
Land unter
Mit DJ Jimmy
22.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Mittagskonzerte
13.00 Rathaus
Black As Chalk &
The Morning After
Mellotron, Retrosynthies, Ukulele und Chöre fügen sich zu Arrangements zwischen Folk
und Indie-Rock
20.30 Ulenspiegel
Miller and Heath
Rock, Pop, HessenDreck’s
21.00 Irish Pub
Sonstiges
Gießen
Flimmerkiste: The Artist
Komödie (F 2011)
20.00 Zeughaus
Vorträge
Gießen
Friedrich der Große
Skizzen aus dem Leben
eines Königs – Lichtbildervortrag von Joachim
Zwick
15.30 Altes Schloss,
Netanya-Saal
Langer Lesenachmittag
16.00 Universitätsbibliothek
Thomas Hettche:
Totenberg
Lesung des
Schriftstellers
19.30 Rathaus
Zahlen von Eins bis
Zehn – Die Neun
Mit Prof. Beutelspacher
19.30 Mathematikum
16 Fr
Ausstellung
Gießen
Unter Wachs und Rost
Ausstellungseröffnung
19.00 FrauenKulturZentrum
Bühne
Gießen
Dornröschen
Tanzstück
19.30 Stadttheater
Veranstaltungen im November
Amerika
Stationendrama
20.00 TiL
Biebertal
Stress im SchampusExpress
19.30 Zur Post,
Fellingshausen
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Freitagsparty
22.00 Monkeys
Admiral Blackbeats
22.00 Admiral Music
Lounge
Seek and Destroy
22.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Mühlleitners
Liedermacher
Sarah Lesch
20.00 Café Amélie
Megaherz
21.00 Jokus
Harcore-Konzert
21.00 Muk
Familie Malente –
99 Luftballons
20.00 Bürgerhaus
Vorträge
Konzerte
Gießen
Gießen
Disco/Party
Mathe-Uni
14.00 Mathematikum
18 So
Wenn Franticek niest…
Kinderkonzert
mit Gerhard Schöne
16.30 Lukaskirche
Lollar
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Studio-Party
21.30 Ulenspiegel
To be Announced
22.00 Admiral Music
Lounge
Can We Mix it?
Yes we can!
22.00 MuK
Partysamstag
22.00 Monkeys
Dancing Devils
in Angels Way
22.00 Scarabée
Reggae Night
23.00 Domizil
Flohmärkte
Buseck
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Führungen
Grünberg
Gießen
DKK
20.30 Zum Bahnhof
Führung durch das
Mathematikum
11.00 Mathematikum
Lich
Musik der Welt
Charles Davis and
Captured Moments.
20.00 Kulturzentrum
Bezalel-Synagoge
Sonstiges
Gießen
Bulgarischer Tanzabend
19.00 ZiBB
Kneipenquiz
20.30 Café Amélie
17 Sa
Bühne
Gießen
Dornröschen
Tinko-Theater
16.00 Kleine Bühne
Viktoria und ihr Husar
Premiere – Operette
19.30 Stadttheater
Crazy Broadway 2:
Jetzt wird’s wild
Premiere – Hommage
an die Musicals des
Broadway
20.00 Astaire’s
Enten Variationen
Schauspiel
20.00 TiL
Biebertal
Stress im SchampusExpress
19.30 Zur Post,
Fellingshausen
Konzerte
Gießen
G. F. Händel: Saul
Konzert mit dem MainBarockorchester Frankfurt
19.00 Johanneskirche
Weltraummusik
DJ Germany &
Greenlane
20.00 Kupferschmiede
Bassculture
Reggae Music – Mit
Roots Heritage Sound
System
21.00 Café Amélie
Blue Tales
Blues, Country,
Rock & Pop
21.00 Irish Pub
Grünberg
Best of Song
Two High – Reise durch
die Welt des Jazz und
Pop
20.00 Barfüßerkloster
Sonstiges
Gießen
MuSEHum
Huch, wie sieht es denn
hier aus!?! – Workshop
für Kinder von 6 bis 9
Jahren
11.00 Oberhessisches Museum, Altes
Schloss
Bühne
Gießen
Orpheus
11.00 TiL
Reise ins Glück
Mit den
Schmachtigallen
15.00 Stadttheater
Dornröschen
Tinko-Theater
16.00 Kleine Bühne
Gift
Schauspiel
20.00 TiL
Crazy Broadway 2:
Jetzt wird’s wild
20.00 Astaire’s
Disco/Party
Gießen
Discofox-Party
20.30 Astaire’s
Konzerte
Ich pack
meinen Koffer...
Konzert mit Gerhard
Schöne
20.00 Lukaskirche
Restaurant
Schlosskeller
Peter und Frank Haas GbR
Brandplatz 2 · 35390 Gießen
Telefon 06 41/3 83 06
www.schlosskeller-giessen.de
Sonstiges
Gießen
Pub Quiz
21.00 Irish Pub
Vorträge
Gießen
Forum Pankratius
Hans Fallada: Die Not
der Schwachen – Von
Dr. H.-U. Hauschild
17.00 Gemeindehaus
Gießener,
die Geschichte
schrieben
Politiker
18.00 Rathaus
Gießen
Musikspektrum:
Spanien
El dolor y el amor –
spanisch inspirierte
­Musik aus drei Jahr­
hunderten
17.00 Uni-Hauptgebäude
Lich
Musik der Welt
La Compagnia Sacco –
Traditionelle Chormusik
aus Ligurien
12.00 Kulturzentrum
Bezalel-Synagoge
30.12.2012 / 18:00 Uhr / Kongresshalle Gießen
Rabenau
Deutsches Requiem
von Johannes Brahms
op. 45
Mit der Kantorei Kirchberg Collegium Vocale
19.30 Ev. Kirche,
Londorf
Wettenberg
25 Jahre Wettenberger
Winterkonzerte
Duo-Abend – Beethoven, Brahms, Sarasate
mit Jehye Lee (Violine)
und Yumiko Urabe
­(Klavier)
17.00 Ev. Kirche,
Wißmar
18.01.2013 / 20:00 Uhr / Kongresshalle Gießen
19 Mo
Disco/Party
Gießen
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
01.03.2013 / 19:30 Uhr / Kongresshalle Gießen
Vorverkauf in Gießen: Gießener Allgemeine, Dürerhaus Kühn,
Music Attack, Tourist-Information und bei allen bekannten
VVK-Stellen. Tickets & Infos: www.star-concerts.de
11/2012 streifzug 29
Veranstaltungen im November
20 Di
Disco/Party
Gießen
Partydienstag
22.00 Monkeys
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Sie haben 2 Eintrittskarten für den Holiday Park
Plopsa gewonnen!
Dörthe Jakob, Lich
Andreas Hopp, Mücke
Lisa Wagner, Buseck
Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Wir wünschen viel Spaß mit dem gewonnenen
Sachpreis.
Ihr streifzug -Team
Sonstiges
Gießen
Gießen 46ers
Bingo-Night
21.00 Irish Pub
Liebigs Suppenfest
Internationaler Suppenworkshop – Anmeldung
unter 06 41/58 77 99 79
17.00 ZiBB
Vorträge
Gießen
Justus’ Kinderuni
16.15 Uni-Hauptgebäude
Beutelspachers Sofa
mit Prof. Beutelspacher
Was Sie den Direktor
des Mathematikums
schon immer fragen
wollten. Fragen an: [email protected]
19.30 Mathematikum
21 Mi
Bühne
Grünberg
Aschenputtel
Musical mit dem
Theater Liberi
16.00 Gallushalle
Disco/Party
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Spätschicht
22.00 Scarabée
– Anzeige –
Sicher auf der Piste –
Mit Sportbrille und Kontaktlinsen den
Wintersport genießen.
Die Wintersportsaison läuft auf Hochtouren.
Zur Grundausrüstung für alle Ski- und Snowboardfahrer, die auch sonst Brille tragen, gehört eine gute Skisportbrille.
Wir befragten dazu Thorsten Müller, Niederlassungsleiter bei Neusehland am Kreuzplatz
in Gießen.
Frage: Herr
Müller, warum
ist eine gute
Ausstattung
beim Wintersport auch für
die Augen
wichtig?
Müller: Das Klima in
luftiger Höhe stellt unsere Augen vor besondere Herausforderungen. Die erhöhte UVStrahlung, geringe Luftfeuchtigkeit und
Sauerstoffmangel erfordern eine besondere
Ausrüstung. Ich empfehle eine spezielle
Sportbrille.
Frage: Wodurch zeichnet sich eine richtig
gute Skisportbrille aus?
Müller: Eine Skisportbrille umschließt die
empfindlichen Augen und lässt weder
eisigen Fahrtwind noch gefährliche UVStrahlen durch. Einerseits muss eine Sportbrille gut gegen Wind schützen, andererseits
aber auch noch gut belüften, damit die Gläser nicht beschlagen.
Frage: Ist die Skisportbrille ein guter Ersatz für meine reguläre Brille?
30 streifzug 11/2012
Müller:
Skisportbrillen sind beim Wintersport sogar besser als Ihre reguläre Brille,
denn sie sind besser auf die Wind- und Wettersituation beim Wintersport angepasst. Es
gibt verschiedene
Varianten: Einige
Skisportbrillen
können Sie direkt mit Gläsern
tragen, die in
Ihrer Sehstärke
gefertigt
sind.
Bei anderen gibt
es die Möglichkeit,
einen Clip mit Ihrer
Sehstärke direkt hinter die
Sportbrillenscheibe zu setzen. Das bietet zusätzlich die tolle Möglichkeit, die Sportbrillenscheiben je nach Lichtverhältnissen zu
tauschen.
Frage: Lässt sich eine Skisportbrille auch
mit Kontaktlinsen kombinieren?
Müller: Die Kombination von Skisportbril-
le und Kontaktlinsen ist ideal. Denn hier
können Sie je nach Situation Wechselgläser
in unterschiedlichen Farben in Ihre Sportbrille einsetzen. Also bei Sonnenschein ein stark
getöntes Glas und bei Bewölkung ein Glas,
das weniger verdunkelt. Kontaktlinsen haben den zusätzlichen Vorteil, dass Sie auch
dann gut sehen, wenn Sie die Skisportbrille
abnehmen, zum Beispiel wenn Sie in einer
Hütte einkehren.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Müller.
Konzerte
Gießen
Nak & The Cool Cats
feat. Detlef Landeck
Vocal Jazz, Blues &
Soul Music
20.00 Ulenspiegel
Sean Og
Irish-Scottish
21.00 Irish Pub
Lich
Joo Kraus &
Tales-in-Tones-Trio
20.00 Traumstern
22 Do
Ausstellungen
Gießen
Georg Büchner Gedenkjahre 2012/2013
Eröffnung – Liebe! Tod!
Revolution! Georg
Büchner und kein Ende
18.00 KiZ
Bühne
Gießen
Peer und Gynt
Premiere –
Familienstück für alle
ab 6 Jahren
11.00 Stadttheater
Achterbahn – Kein Weg
zurück
20.00 TiL
Begge Peder
20.00 Kongresshalle
Einführung in das Werk
von Charles Dickens
15.30 Netanya-Saal
23 Fr
Ausstellungen
Gießen
Mitgedacht und
Mitgemacht – I Love
Sophia
Eröffnung der Sonderausstellung
19.00 Mathematikum
Bühne
Gießen
Michel in der
Suppenschüssel
17.00 Kongresshalle
Empfänger Unbekannt
Briefdrama von
Kressmann Taylor
17.00 Stadttheater
The Keller Theatre
An Inspector calls
19.30 Kleine Bühne
Der Freischütz
19.30 Stadttheater
Kaspar Häuser Meer
20.00 TiL
Disco/Party
Gießen
Land unter
22.00 Scarabée
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Scarabass
22.00 Scarabée
Mixtape
22.00 Admiral
Freitagsparty
22.00 Monkeys
Konzerte
Biebertal
Disco/Party
Gießen
Gießen
Tann – Musiktrio aus
Dresden mit Jazzrock &
Blues
20.30 Ulenspiegel
Sean Og
Irish-Scottish
21.00 Irish Pub
Alsfeld
Olaf & Band
19.30 Hessenhalle
Sonstiges
Gießen
Flimmerkiste:
The Descendants
USA 2011
20.00 Zeughaus
Kneipenquiz
20.30 Café Amélie
Vorträge
Gießen
Zwischen Sozialkritik
und Unterhaltungskultur
Fellingshäuser
Rocknacht
20.00 Zum
Dünsberg, Fellingshausen
Flohmärkte
Buseck
Nachtflohmarkt
19.00 Sammler- und
Hobbywelt
Konzerte
Gießen
Joe King Band
21.00 Irish Pub
24 Sa
Bühne
Gießen
Der gestiefelte Kater
16.00 Kleine Bühne
Nordost
20.00 TiL
Veranstaltungen im November
Lich
Hilfe Tante Laura
kommt
17.00 Sport- und
Kulturhalle,
Garbenteich
Irith Gabriely &
Peter Przystaniak
19.00 Kulturzentrum
Disco/Party
Gießen
Rhythm and House
22.00 Admiral
Partysamstag
22.00 Monkeys
Rock of Ages
22.00 Scarabée
Flohmärkte
Buseck
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Konzerte
Sport
Gießen
LTi Gießen 46ers –
Telekom Baskets Bonn
Basketball-Bundesliga
17.00 Sporthalle Ost
Vorträge
Gießen
Zahlengeschichten im
Mini-Mathematikum
Die Zahl Neun – von 4
bis 8 Jahren
15.00 Mathematikum
26 Mo
Gießen
Disco/Party
Reise ins Glück
19.30 Stadttheater
MOS Symphonie
Ayers Rock & Reezee
20.00 Jokus
Good Stuff
21.00 Irish Pub
Gießen
Grünberg
Jazz-Meeting
19.30 Gallushalle
Sonstiges
Wetzlar
The Chippendales
19.00 Stadthalle
Vorträge
Gießen
Rechenkunststücke
Kindervorlesung
11.00 Mathematikum
Mathe-Uni
14.00 Mathematikum
25 So
Bühne
Gießen
vorgestellt: Oberto
11.00 Stadttheater
Der Löwe, der nicht
schreiben konnte
11.00 TiL
Der gestiefelte Kater
16.00 Kleine Bühne
Ihre Version des Spiels
19.30 Stadttheater
Acis und Galatea
20.00 TiL
Karaoke
mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Konzerte
Gießen
Frittenbude
20.00 MuK
27 Di
Konzerte
Gießen
Bart Davenport
Singer/Songwriter,
Indiepop
20.30 Ulenspiegel
28 Mi
Bühne
Lich
Musikalischer
Theaterabend
20.00 Kulturzentrum
Disco/Party
Gießen
Spätschicht
22.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Mac Frayman
21.00 Irish Pub
Konzerte
Vorträge
Gießen
Gießen
Orgelkonzert
17.00 Petruskirche
Ancient Sky
20.00 AK44
Benjamin Stein
liest aus seinem Roman
Replay
20.00 KiZ
29 Do
www.DIVIICE.de
Pohlheim
Bühne
Gießen
Viktoria und ihr Husar
19.30 Stadttheater
I Wanna Be Loved
By You
20.00 TiL
Mundstuhl
20.00 Kongresshalle
Disco/Party
Gießen
Land unter
22.00 Scarabée
Konzerte
Gießen
Dave De Bourg
20.30 Ulenspiegel
Mac Frayman
21.00 Irish Pub
Sonstiges
Gießen
Flimmerkiste:
Die vierte Macht
20.00 Zeughaus
Vorträge
Gießen
Engel der Kunst
Lichtbildervortrag
15.30 Netanya-Saal
Zahlen von Eins bis
Zehn – Die Zehn
19.30 Mathematikum
30 Fr
Bühne
Gießen
An Inspector calls
19.30 Kleine Bühne
Arsen und Spitzenhäubchen
19.30 Stadttheater
Die Wanze
20.00 TiL
»Ich wohne richtig
gechillt! Weil
meine Wohnbau
sich kümmert.«
Energetische Sanierung ist für uns ein
Muss, denn sie schont Umwelt und Geldbeutel. www.wohnbau-giessen.de
Disco/Party
Gießen
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Mixtape
22.00 Admiral
Freitagsparty
22.00 Monkeys
Electronic Porn No. 63
22.00 MuK
Wild Thing come as
you are
22.00 Scarabée
Märkte/Messen
Gießen
In Gießen zuhause.
www.wohnbau-giessen.de
Weihnachtsmarkt
11.00 Innenstadt
11/2012 streifzug 31
Mediathek
Digitales Dosentelefon
SMS war vorgestern, WhatsApp gestern – wer heute was
auf sich hält, nutzt Voxer. Zum Massenphänomen wird
die App zwar nicht werden, für Spaß sorgt sie aber allemal. Wie bereits angedeutet, ist Voxer ein Kommunikations-Tool, genauer eine App für Sprachnachrichten. Das WalkieTalkie, früher ein Kleiner-Jungen-Traum, kommt zurück ins Smartphone-Zeitalter. Voxer funktioniert wie ein Messenger: Im Adressbuch den Kontakt wählen, die Sprechen-Taste gedrückt halten, die
Nachricht sprechen und loslassen. Der Empfänger wird automatisch
benachrichtigt und kann die Nachricht abhören und selbst auf gleiche Weise antworten – meist lässt sich bei »voxenden« Zeitgenossen eine Pseudo-Funkersprache beobachten, vermutlich weil es irgendwie gut passt. Die Konversationen werden gespeichert und
lassen sich anschließend noch einmal abhören, Funktionen für
Chat, Fotoversand und Facebook sind ebenfalls an Bord. Da Gespräche und SMS heute über Flatrates abgerechnet werden, spart Voxer weder Zeit
noch Kosten, die Kommunikation wird sogar entschleunigt, weil künstlich Wartezeiten erzeugt werden. Aber das macht genau
den Reiz der kostenlosen App für iOS und
Android aus. Over and out! http://voxer.
com/
one
So schön könnte Pop sein
Die Melodien sind anstrengend. Die Stimme ist unangenehm. Die Geschichten sind nichtssagend. Eigentlich
hätte an dieser Stelle eine Platte besprochen werden sollen, die sich relativ schnell als relativ unhörbar entpuppte. Und dann kam Benjamin Gibbard. Als Frontmann von
Death Cab for Cutie und The Postal Service braucht er
niemandem mehr etwas zu beweisen, hat mit »I Will Follow You Into The Dark« oder »We Will Become Silhouettes« Hymnen geschrieben. Sein nun erschienenes Solodebüt klingt weniger schwerwiegend, weniger pathetisch.
Dennoch fragt man sich jedes Mal, wenn er auf »Former Lives« zu
einem neuen Refrain ansetzt:
Was hat er jetzt wieder gezaubert? Enttäuscht wird man nicht.
Das Album ist luftig, hüpfbar,
eingängig. Und dann ist da noch
die fantastische Stimme von Benjamin Gibbard, die alles, was er
zu erzählen hat, zu völliger Nebensache werden lässt. Kurz:
»Former Lives« ist eine Platte, die
man gerne bespricht. Und noch
lieber hört. fd
»Warum sind wir noch zusammen?«
Amelie Fried und Peter Probst – Verliebt, verlobt …
verrückt? Warum alles gegen die Ehe spricht und
noch mehr dafür (Heyne Verlag)
› D er Inhalt: Muss man verrückt sein, um heutzu-
›
›
tage zu heiraten? Das Zusammenleben funktioniert schließlich auch ohne Trauschein. So dachten Amelie Fried und Peter Probst auch lange.
Dann haben sie es doch getan und fragen sich
20 Jahre später: Warum sind ausgerechnet wir, die nie heiraten wollten, heute immer noch so glücklich, während um uns herum die
meisten Paare längst geschieden sind? Was haben wir richtig gemacht? Mit viel Selbstironie erzählen sie die romantischen und weniger romantischen Geschichten ihrer Ehe aus beiden Perspektiven,
kommentieren sich gegenseitig (sehr lustig!), lassen Freunde und Experten zu Wort kommen und nehmen sich bei alldem nie zu ernst.
Eine Liebeserklärung.
D ie Autoren: Amelie Fried wurde als TV-Moderatorin bekannt. Ihre
Romane sind Bestseller. Peter Probst ist Autor der Krimireihe
»Schwarz ermittelt« und schrieb zahlreiche Drehbücher, u. a. für
den »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Für den Fernsehfilm »Die Hebamme« wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Amelie und
Peter sind seit 1990 verheiratet, haben zwei Kinder, sind Fans des FC
Bayern München und vor allem ziemlich cool.
D as Niveau: Wer Zitate von Homer Simpson (»Jetzt weiß ich endlich, was ich dir bieten kann, Marge! Völlige und nie enden wollende Abhängigkeit.«) und Eminem (»Es ist schon komisch, dass ein
Mann, der sich um nichts auf der Welt Sorgen machen muss, hingeht und eine Frau heiratet.«) verwendet, hat schon gewonnen.
­Jedenfalls bei mir.
32 streifzug 11/2012
› D er Gesprächsfaktor: Mal ehrlich: Gibt es
›
›
›
ein größeres Thema als die Liebe und das
Geheimnis, sie auch nach 20 Ehejahren nicht
zu verlieren?
D ie Leseprobe: Er trug ein grässlich gemustertes Sakko und eine
Werner-Lorant-Frisur, saß auf einer Steinbrüstung und umklammerte
ein Bierglas. Früher hätte ich den Typ keines Blickes gewürdigt. Ich
nahm eigentlich nur Männer wahr, auf deren Stirn geschrieben
stand, dass sie narzisstisch, egozentrisch und beziehungsunfähig
sind und mich garantiert unglücklich machen würden. Je offensichtlicher ein Mann diesem Prototyp zuzurechnen war, desto anziehender fand ich ihn. Dieser Mann sah überhaupt nicht so aus. Im Gegenteil, er wirkte eher ein bisschen unsicher und auf jeden Fall
völlig ungefährlich. Trotzdem sah ich ihn mir genauer an. Unsere
Blicke trafen sich. Und etwas in mir sagte überrascht: »Das ist der
Mann, den ich heiraten werde!«
M ust-have zum Buch: Eine Ananas als Friedenspfeife. Du wirst
es schon verstehen.
D as Buch ist genau richtig für … alle Rastlosen, die permanent
mit dem Irrglauben kämpfen, schon morgen einen noch perfekteren Partner zu finden, und dabei das Wesentliche außer Acht
lassen: im Jetzt glücklich zu sein!
Für den streifzug gelesen von …
Lars Amend (34). Er ist Autor. Sein erstes Buch »Bushido«
landete 2008 auf Platz 1 der SPIEGEL Bestsellerliste und
wurde von Bernd Eichinger verfilmt. 2009 folgte »Rock
Your Life« mit Rudolf Schenker und einem Vorwort von
Paulo Coelho. Sein Buch »Mit einem Bein im Modelbusiness« mit Mario Galla ist im Herbst 2011 erschienen. Lars
Amend, aufgewachsen in Langgöns, lebt in Berlin.
Fotos: Sven Stinn
Aber Vorsicht!
Achtung! Der nachfolgende Bericht ist für Kinder und Jugendliche nicht geeignet. Und
Erwachsene sollten darüber hinwegsehen, falls sie eher zart besaitet sind oder es ihnen
beim Blick auf rotes Licht die Schamesröte ins Gesicht treibt. Denn es geht auch um Sex,
um Drogen und um Rock’n’Roll. Um all das, wovor uns die Eltern schon früh gewarnt haben.
sen – wohl der prominenteste und vom
Grundsatz her aufregendste Stadtteil der
Metropole. Ausgewogen stellt sich das
Quartier dar: Es gibt dort keine Probleme
mit Minderheiten, weil alle Einwohner
Minderheiten angehören – selbst die Deutschen sind eine im Stadtbezirk, der zwischen 1891 und 1915 angelegt worden war
zwischen Hauptbahnhof und Taunusanlage.
Apropos Einwohner: Das Bahnhofsviertel
wurde gebaut für 11000 Bewohner, tatsächlich leben dort aber nur 1800 bis 2500
Menschen. Wer das Viertel »angstfrei« erkunden will, dem können neben Mattners
Tour getrost die kommentierten und erklärenden Stadtspaziergänge des »Journal
Frankfurt« ans Herz gelegt werden. Etwa
»Frankfurt & der Halbmond. Türkisch-muslimisches Leben im Bahnhofsviertel mit
Moschee-Besuch«, »Auf der Straße. Drogen, Prostitution & Obdachlosigkeit« oder
»Die Kaiserstraße: Flanieren zwischen
Prunk & Porno«. Themen und Termine:
no
www.frankfurter-stadtevents.de. Foto: Mattner
Es geht ums Eintauchen ins Frankfurter
Bahnhofsviertel, wie es bislang für reine
Beobachter in solcher Dichte kaum möglich war: Der Journalist Ulrich Mattner,
Fotograf und Buchautor, wohnhaft »in der
Münchner«, also mitten auf dem Kiez, hat
die Vielfalt des so herausfordernden Frankfurter Stadtteils neu gebündelt und lädt für
den 23. November erstmals ein zur »Exkursion zu den Bars des neuen Szene-Quartiers, das gerade zum Künstlerviertel aufblüht«. Er stellt mehr als 30 Rotlicht- und
Milieukneipen, Künstler- und Stripteasebars, Szeneclubs und Insider-Locations vor.
Vom »Chango Latin Palace« bis zum
»Moseleck«, vom »Leierkasten« bis zum
»Café Elbe«. Start ist im »25 Hours«-Hotel
an der Niddastraße. Unterwegs lädt das
»My Way« zum Cocktail ein. Im »Pure
Platinum« tanzen die Schönen der Nacht
an der Stange. Auf dem Weg streifen die
Nachtwanderer die Szene-Treffs »Luna
Park«, »Wallon & Rosetti«, »Club
Michelle«, »Pik Dame«, »Intim Bar« und
»Lido«. Weiter die von Mattner getesteten
Bars »Ipanima« und »Aventura«, Nazims
»YokYok« (300 Sorten Bier), das rund um
die Uhr geöffnete »Bel Ami«, die »Kongo
Bar« und das »Orange Peel«.
Der Barflight startet fortan jeden vorletzten
Freitag im Monat um 20 Uhr im »Chez
Ima«, dem Restaurant des Designerhotels
»25 Hours«. Im dortigen »Freiraum« stimmt
Mattner die »Nighthawks« mit Fotos auf die
Tour ein. Dann folgen zwei Stunden Nachtwanderung quer durchs Milieu, durch das
weithin als verrucht und gefährlich geltende
Bahnhofsviertel. Es ist – neben Sachsenhau-
Im »Chango Latin Palace« gibt es nicht nur heiße Rhythmen.
11/2012 streifzug 33
Am Main
Klangteppiche
gibt’s unplugged
Was Kreativität und Spielwitz angeht, gibt es in Europa kaum eine Band, die es mit Opeth
aufnehmen kann. Die schwedische Gruppe um ihren Kopf Mikael Åkerfeldt spielt am
Donnerstag, 22. November, im St. Peter in Frankfurt ein besonderes Konzert: Statt verzerrter
E-Gitarren wird alles unplugged sein.
Seit nun schon zwei Jahrzehnten gehört
Opeth zu den spannendsten Bands der
skandinavischen Rock- und Metalszene.
Ausflüge in künstlerische Randgebiete
­gehen bei ihnen mit stetig wachsendem
­Erfolg einher. Mit dem zehnten Studioalbum »Heritage« eroberte das Quintett, das
spielend leicht zwischen Death Metal, Progressive Metal und Alternative Rock hinund her- wechselt, 2011 die Charts. Im vergangenen Winter absolvierten sie e­ ine restlos ausverkaufte Tour durch fünf deutsche
Städte. Nun kehren die Musiker für fünf
weitere Shows zurück – zwei davon sind
unplugged, und eine davon steigt in
Frankfurt.
Kopf der Band ist Sänger und Gitarrist Åkerfeldt. Er ist ein bescheidener Typ, trotz seines fast schon unverschämten Talents. Live
sieht man einen Mann – lange Haare, Vollbart, der oft mit geschlossenen Augen und
dem Kopf im Nacken unglaublich komplexe, aber doch immer irgendwie eingängige
Melodien aus seiner Gitarre zaubert. Andere
Musiker hätten sich bei den Songstrukturen,
die sich der Schwede ausdenkt, schon lange
Knoten in die Finger gespielt. Und dann
kann der Kerl auch noch wahnsinnig gut
singen: Balladen mit seiner sanften Stimme,
härtere Parts mit brachialen Growls.
Diese Abwechslung findet sich auch in
der Arbeit Åkerfeldts und Konsorten: Von
voluminösen Konzeptalben (»My Arms«,
»Your Hearse« 1998, und »Still Life« 1999)
Veranstaltungen in Frankfurt
Donnerstag, 1. November
Florian Schröder
Offen für alles und nicht ganz dicht – heißt
das Programm des Komikers, das sich um
Kinder, BWL und Drinks in der Lounge dreht.
➛➛ 20.00 Die Käs
Freitag, 2. November
Artemis Quartett
Im Rahmen von »Impuls Romantik« spielen
die vier Musiker Stücke von Mendelssohn
Batholdy, Bach, Piazzola und Schubert.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Montag, 5. November
The Dubliners
Eine der erfolgreichsten Irish-Folk-Bands
kommt auf Tour.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Sivert Høyem
Nach dem Tod von Gitarrist Robert Buras
und dem damit verbundenen Ende der Sad-
34 streifzug 11/2012
Rocker Madrugada geht Sänger Sivert Høyem
mit seinen Songs solo auf Tour.
➛➛ 20.00 Mousonturm
Dienstag, 6. November
Diana Krall
Auf dem Cover ihrer neuen CD räkelt sich die
kanadische Jazzpianistin und Sängerin recht
freizügig auf einer Couch. Jetzt präsentiert sie
ihr neues Album.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Mittwoch, 7. November
Lacuna Coil
Gothic Metal mit weiblichem Gesang aus
­Italien.
➛➛ 20.00 Batschkapp
Donnerstag, 8. November
Nicolai Friedrich
Zaubertricks? Gedankenlesen? Für den
­Mentalisten Nicolai Friedrich scheinbar kein
Problem.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Freitag, 9. November
Kat Frankie
Die in Berlin lebende Singer-Songwriterin ist
gebürtige Australierin und präsentiert ihr neues Album »Please don’t give me what I want«.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
Montag, 12. November
Gossip
Gossip um Powerfrau Beth Dito gehen auf
der neuen Platte den 80ern auf die Spur.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Mittwoch, 14. November
Maria Stuarda
Die Tragedia Iirica in drei Akten.
➛➛ 19.00 Alte Oper
Donnerstag, 15. November
Science Busters
Das österreichische Trio macht Wissenschafts-Kabarett. Nach ihrem Bestseller »Wer
nichts weiß, muss alles glauben« beweist das
Am Main
über gewaltige Death-Metal-Scheiben
(»Morningrise« 1996) und ausufernde
­Progressive-Rock-Platten (»Blackwater
Park« 2001) bis hin zu den zwei getrennt
veröffentlichten, jedoch zeitgleich ein­
gespielten CDs »Deliverance« und
­»Damnation« (2003). Dort lotet Opeth die
beiden Enden ihres Kosmos aus: Während
»Deliverance« ein betont hartes Metal-Album ist, verbirgt sich hinter »Damnation«
ein instrumentales, sphärisches
Rock-Kunstwerk.
Nicht ganz unbekannte Musiker haben sich
die Schweden außerdem als Vor­gruppe für
ihre Tournee ausgesucht: Anathema aus
England spielen atmos­phärischen, pro­
gressiven Rock, blicken auf eine Metal-­
Vergangenheit zurück und werden die richtige Stimmung schüren, bis Åkerfeldt und
Co. dann endlich auf die Bühne kommen.
Beginn des Konzerts im St. Peter ist um
20 Uhr. Kays Al-Khanak
magische Dreieck aus Prof. Heinz Oberhummer, Lektor Werner Gruber und Kabarettist
Martin Puntigam erneut, dass Physik sexy,
aufregend und spannend sein kann. In ihrem
neuen Buch »Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln« begibt sich die schärfste
Science Boygroup der Milchstraße auf eine
physikalische Odyssee durchs Tierreich.
Wussten Sie, dass Krebse Karate können,
Schweine im Dunkeln leuchten und Kaker­
laken mit abgetrenntem Kopf Sex haben?
➛➛ 20.00 Brotfabrik
Foto: Agentur
Dabei begannen Opeth, die 1989 aus den
Resten der Heavy-Metal-Coverband Eruption hervorgingen, als klassische DeathMetal-Truppe. Schon bald entdeckte Band­
leader Åkerfeldt seinen Hang zu einer
künstlerischen, offenen Arbeitsweise und
wob neben ständig neuen Musikern immer
wieder andere Stile und Elemente in ­seinen
Klangteppich mit ein. Seine Hart­näckigkeit
wurde belohnt. Mit »Blackwater Park« gelang Opeth 2001 der Durchbruch. Seither
zählen sie zu den kreativsten harten Acts
Europas.
Komplexe Klangteppiche sind das Markenzeichen von Opeth.
Live-Show bekannt. Das sollte man besser
nicht verpassen.
➛➛ 20.00 Mousonturm
Montag, 19. November
und Metalsongs unplugged. Vorband:
­Anathema.
➛➛ 20.00 St. Peter
Mittwoch, 28. November
Fishbone
Heiße Zeiten – Wechseljahre
Kris Kristoffersen
Freitag, 16. November
Die Mischung der Band aus Los Angeles –
Funk, Ska, Reggae, Punk und Soul – war in
den 90ern mal total angesagt. Jetzt feiert
Fishbone die Rückkehr ins Rampenlicht und
auf die Mp3-Player dieser Welt.
➛➛ 20.00 Das Bett
Dienstag, 20. November
Gerd Dudenhöffer
John Lanchester
Der Kabarettist spielt den grantelnden
Heinz Becker in der »Sackgasse«.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Freitag, 16. November
Bonaparte
Stripperinnen im Almdirndl, überdimensio­
nale Hasen und trashige Kostüme – die
deutschen Elektro-Punker sind für ihre irre
Das musikalische Hormonical wird wegen
großen Erfolgs wieder aufgenommen.
➛➛ 20.00 Fritz Remond Theater am Zoo
Der Schauspieler ist auch ein knorriger
Countrysänger.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Donnerstag, 29. November
Der in Hamburg geborene Londoner Autor
stellt seinen ironischen Großstadtroman
»Das Kapital« vor.
➛➛ 20.30 Romanfabrik
Donnerstag, 22. November
Marcus Jeroch & Schroeder
Opeth
Das Musical von Konstantin Wecker nach
dem Buch von Michael Ende.
➛➛ 10.30 Die Katakombe
Kreativ, virtuos, umwerfend: die schwedischen Ausnahmekönner spielen ihre Rock-
Wortstakkaten und Kinderkrach führen in
eine Welt, in der Geräusch und Erzählung
Arm in Arm gehen.
➛➛ 20.00 Die Käs
Jim Knopf und die Wilde 13
11/2012 streifzug 35
Fotos: Fritzsche
Blockbuster im
Hörsaal
Seit 2001 bringt die »Flimmerkiste« der Justus-Liebig-Universität während
des Semesters einmal pro Woche Kinofilme in den Hörsaal und ist damit
eine gute und vor allem preisgünstige Alternative zu den ansässigen Lichtspielhäusern. Der Eintritt kostet 1,99 Euro. Bier und Pizza kann man von
zu Hause mitbringen und auf Blockbuster muss man auch nicht verzichten.
»Abgabe 17.45 Uhr« steht noch an der Tafel. Das ist
ein deutliches Zeichen dafür, dass hier bis vor gut
zwei Stunden Studentenköpfe geraucht und über
Klausurfragen geknobelt haben. Oder handelt es sich
um ein Überbleibsel aus der letzten Prüfungsphase
und die Tafel ist schlicht seit Wochen nicht gewischt
worden? Den jungen Leuten, die an diesem Donnerstagabend, dem ersten im noch jungen Semester,
in den Großen Hörsaal des Zeughauses gekommen
sind, kann das egal sein. Sie sind hier, um sich zu
entspannen und zu genießen. In einem Hörsaal?
Ja – und nein. Ja, weil sie sich in einem Hörsaal
befinden. Nein, weil der gerade nicht wie sonst
­ blich genutzt wird – und auch so gar nicht wie eiü
ner aussieht.
Es ist beinahe stockdunkel. Die Lampen, die in Bodennähe die Wege zu den Ausgängen weisen, sind
mit roten Papierstreifen abgeklebt, die gerade noch
genug Licht durchlassen, um die Treppenstufen zu
erahnen. Die ersten Reihen sind unbesetzt. Das ist
zwar auch in Vorlesungen keine Seltenheit, hat diesmal jedoch andere Gründe, denn vorne steht niemand, von dem man Abstand halten müsste. Das
Stehpult vor der Tafel ist verwaist.
Es kruschelt und knistert in den hinteren Reihen,
zwischendurch klimpert es – das kann doch nicht…
Campus
des Programms. Ein weiteres Ziel ist es, Filbergstraße genutzt hat, inzwischen aber seit
Doch! Eindeutig. Da trinkt jemand Bier und
me möglichst zeitnah zu zeigen. Zahlreiche
einiger Zeit im nahe gelegenen Zeughaus
isst eine Pizza! Im Hörsaal!? Nein – im
Streifen, die erst in diesem Frühjahr und
zu Hause ist. Durch den zum Landgraf-PhiKino!
Sommer auf der großen Leinwand zu sehen
lipp-Platz gelegenen Seiteneingang gelanDas Bier war sicher teuer. Für 2,50 Euro an
waren, hat die »Flimmerkiste« daher im
gen die Besucher donnerstagabends ins Geder Süßwarentheke erworben – mindestens.
Winterprogramm. Dazu zählen der fantastibäude, wenn der reguläre Hochschulbetrieb
Oder haben es die Besucher im Jackenfutter
sche Stummfilm »The Artist«, »The Delängst zur Ruhe gekommen ist und der Höroder der Handtasche hereingeschmuggelt?
scendants« und der Überraschungserfolg
saal sich um 20 Uhr in einen Kinosaal
Weder noch. In der »Flimmerkiste« müssen
des Jahres »Ziemlich beste Freunde«, der
verwandelt.
Freunde von Schokoriegeln und kühlen Geallein in Deutschland über achteinhalb MilAn diesem Abend wird zur Semestereröfftränken weder tief in die Tasche greifen
lionen Menschen auf Sperr- und Logensitze
nung »Sharayet – Eine Liebe in Teheran« genoch ihren Lieblingssnack am Einlass darin
lockte. Weitere Höhepunkte sind die Jonazeigt, der beim Sundance
verstecken. Sie können
than-Safran-Foer-Verfilmung »Extrem laut
Festival 2011 mit dem
Essen und Getränke mit»Wir sind alle
und unglaublich nah« sowie »Shame«, in
Publikumspreis ausgebringen – einfach so,
dem der deutsch-irische Hollywood-Shoozeichnet
wurde,
hierzuganz offen. Auch die Piztotale Filmfreaks«
tingstar Michael Fassbender mit vollem Körlande aber trotzdem nur
za. Das Mitbringen ist
pereinsatz einen Sexsüchtigen portraitiert.
Insidern ein Begriff ist.
ausdrücklich erlaubt,
Wo es sich anbietet, passen die Titel auch
Aber wie gelangt ein derart ausgefallener
lohnt sich aber kaum, denn die Preise, die
zum Datum: Am 1. November, einen Tag
Film ins Programm der »Flimmerkiste«?
Sarah Liebig, Karin Dall und Sophia Baier
nach Halloween, werden »Pans Labyrinth«
Und wie kommt dieses überhaupt zustanan diesem Abend am Verkaufstisch für flüsund »Zombieland« als Doublefeature gede? »Am Ende jedes Semesters treffen wir
sige und feste Gaumenfreuden aufrufen,
zeigt. Emotional wird es zum Semesterabuns zu einem Frühstück, bei dem wir die
sind unschlagbar – genau wie der Eintritt,
schluss am Valentinstag, 14. Februar, mit
Planung für das folgende Semester machen.
den man bei Anette Höppner und Tobias
»Wie zwischen Himmel und Erde«.
Bei derzeit zehn Beteiligten, von denen jeHaas an der Kasse entrichten muss. 1,99
Die »Flimmerkiste« verbindet die Vorzüge
der 20 Filme vorschlagen darf, kommen
Euro kostet der Eintritt – günstiger als in
eines Kinos wie die gute Bild- und Sound200 Titel zusammen, über die abgestimmt
normalen Kinos eine Cola.
qualität mit gemütlicher
wird. Das bedeutet: Wir
Wollen die studentischen Kinobetreiber
müssen uns 200 Trailer
partout kein Geld verdienen? Nein, das
»Es reicht, wenn Pizza Wohnzimmeratmosphäre – Sitzkissen und Sitzanschauen!«, sagt Temme
wollen sie tatsächlich nicht, wie Christoph
und lacht. Dass auch un- und Bier herausspringen« schlafsäcke dürfen mitTemme bestätigt: »Studentenfreundliche
gebracht werden – und
bekannte Titel wie »ShaPreise sind uns wichtig. Wenn wir die KosExtras wie der Verlosung
rayet« dabei sind, liegt
ten für die Filmlizenzen abdecken können
zum Film passender Geschenke bei jeder
daran, »dass wir alle totale Filmfreaks sind«
und für uns Organisatoren noch Pizza, Bier
Vorstellung. Wem das alles noch nicht
und den Grundsatz der »Flimmerkiste« beoder andere Getränke herausspringen, sind
reicht, der sollte sich daran erinnern, dass
folgen: Die gesamte Bandbreite soll abgewir schon zufrieden.«
er hier völlig legal im Hörsaal ein Bier gedeckt werden.
Temme gehört zum Team des Gießener
Nikolai Fritzsche
nießen darf. Neben ein bis zwei Blockbustern sowie
Uni-Kinos »Flimmerkiste«, das in den ersProgramm und Wegbeschreibung unter
Vertretern verschiedener Genres sind desten Jahren nach der Gründung 2001 das
www.flimmerkiste-giessen.de halb auch Arthouse-Titel fester Bestandteil
Gebäude der Bio-Didaktik in der Sencken-
Annette Döppner
und Tobias Haas
kassieren an der
Kasse nur 1,99 Euro
11/2012 streifzug 37
Fotos: Anna Lischper
Wundertüte
für die Ohren
Es ist jung. Es ist zum Hören. Und es ist alles andere als kopflos: Das
Justus Radio ist Ohrenschmaus gemacht von Studenten für Studenten!
»Herzlich willkommen zur allerersten Sendung unseres frischgebackenen Justus Radio« – so begann
die erste Sendestunde des Studentenradios der Justus-Liebig-Universität im Juni 2012. Im November
gibt es bereits die fünfte Sendung zu hören – produziert in Eigenregie von einigen radiobegeisterten
Studierenden.
Justus Radio ist ein Experiment. Die Studenten haben
sich vorgenommen, der Stadt Gießen und ihren Studenten von Universität und Technischer Hochschule
eine Radiosendung zu schenken. Ihr Motto »Radio
für Kopf-Hörer« ist auch eine Anspielung auf ihr Ziel.
Ihre Radiosendung soll Anspruch haben. Es soll sich
zeigen, wie eng Journalismus und Studium zusammenhängen. Die »Stunde null« des Projekts war das
Seminar »Einführung in die Radiopraxis«, das im
Wintersemester 2010 stattgefunden hatte. Ziel war
es, Geisteswissenschaftler mit den redaktionellen Abläufen der Radioproduktion vertraut zu machen. Ein
Kern von Studierenden ist daraus hervorgegangen,
darunter auch Julian Jungermann und Sebastian Lies.
Für die beiden Germanisten ist Radio machen eine
Bereicherung in vielerlei Hinsicht.
»Beim Schreiben fürs Hören lernt man verschiedene
Dinge, wie zum Beispiel, dass man beim ersten Hören gleich verstehen muss, worum es geht, dass man
keine zu langen Sätze aufsetzt. Diese Technik kann
man sich auch für das Schreiben von Hausarbeiten
merken.« Radioproduktion verlangt auch Organisationstalent. »Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen
Drei Pflichtver­
anstaltungen
sind total wichtig. Man muss sich fragen,
wo ist meine Deadline, was brauche ich,
bis zu diesem Tag. Wie organisiere ich
mich, und wie plane ich das alles durch.«
Alle zwei Wochen trifft sich die Redaktion
und bespricht sich. Die Themen für die monatliche Sendung suchen sich die Studierenden selbst und greifen dabei auf das zurück, was sie selbst interessiert. Dabei lernt
man auch, zu seinen Ideen zu stehen.
»Wenn man in der Redaktionssitzung ist
und für sein Thema kämpft, fragt der CvD:
Moment, wo ist denn der Aufhänger,
warum sollen wir das senden?« CvD ist die
Abkürzung für »Chef vom Dienst«, derzeit
ist das Julian Jungermann. In dieser Position
ist er dafür zuständig, einen Überblick über
die Beiträge der kommenden Sendung zu
haben. »Im Prinzip haben wir pro Sendung
vier Beiträge. Das ist eine gute Menge, da
kann man noch zuhören und ist aufmerksam. Dazwischen kommt Musik.« Nicht nur
die Themen selbst, auch die Form der Beiträge, so Sebastian Lies, sei flexibel. Man
habe es schließlich mit studentischer Freiheit zu tun. Die Unabhängigkeit, die Justus
Radio auszeichne, sorge gleichzeitig für einen großen Themenspielraum, der kreativ
gefüllt werden kann. Deshalb gibt es zwar
einen Sendeablaufplan, aber kein Sendeschema wie bei professionellen Radiostationen. Das verhindert einerseits die Vorhersehbarkeit, andererseits ist so jede Sendung
auch wie eine Wundertüte für die Ohren.
Und die Mitarbeiter werden damit belohnt,
dass sie die Themen unterbringen dürfen,
für die sie brennen.
Jüngst wurden Flyer gedruckt, die auf Justus
Radio aufmerksam machen sollen. Finanziert wurden sie von den Studierenden
selbst. Ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit soll das sein. Und natürlich eine Visitenkarte, damit man nicht erst umständlich
erklären müsse, wo Justus Radio zu hören
sei, erklärt Sebastian Lies. Denn bisher stehen die Sendungen ausschließlich auf Mixcloud zur Verfügung. Das ist eine Plattform,
die unterschiedliche Audioprojekte versammelt, darunter Radiosendungen und Podcasts. Neben dem Vorteil, dass dort auch
aktuelle Musik von Thees Uhlmann, Boy
oder Cro hochgeladen werden darf, ohne
an die GEMA zu geraten, bietet die Plattform auch quantitatives Feedback. »Bei
Mixcloud gibt es einen Counter für Plays.
Das heißt, wir haben einen ungefähren
Überblick über unsere Hörerzahlen. Das ist
ganz praktisch. Aber es heißt natürlich
nicht, dass es den Hörern auch gefallen
hat.« Bereits nach der ersten Sendung hat
es allerdings bereits Nachrichten an die Redaktion mit persönlichem Feedback gegeben. Darunter waren auch Nachfragen, ob
man bei Radio Justus mitmachen könne.
»Die Leute, die auf uns zukamen und sagten, es habe ihnen gefallen, haben auch
gleich gefragt, ob sie bei uns anfangen können«, erinnert sich Julian Jungermann. Er
weiß, dass Kommunikation nach außen
sehr wichtig ist – auch damit die Redaktion
Verstärkung bekommt. Denn ohne Mitarbeiter kein Justus Radio.
Wie das Experiment weitergeht, weiß keiner. Gerne würden die Verantwortlichen irgendwann einmal ein richtiges Uni-Radio
werden und täglich senden. Verdient hätten
es sich die engagierten Studierenden, die
sich so viel Mühe geben mit »ihrem« Radio. Doch das ist derzeit nur ZukunftsradioAnna Lischper
musik. von der »Gießen-Seite«
www.wasmachicheigentlichhier.de
Unglaublich schei....
»Scheiße, Scheiße, Scheiße«! Wenn die Konzertbesucher das rufen, sind die Musiker von
The Immerechtscheiße vollauf zufrieden. Beim
jährlichen und einzigen (!) Konzert der Band
um Steffen Mehl sind Beleidigungen das beste
Lob! Und davon gibt es in Strömen! Wer sich
nach verbalem Austoben sehnt und dabei noch
wild-wahnsinnige, poppige, rockige, gute – äh
wir meinen natürlich richtig schlechte – Musik
hören möchte, der ist am 10. November um
21 Uhr im Ulenspiegel genau richtig. Wir zitieren die Ankündigung: »Legendär, komplett
wahnsinnig und ungelogen, total, absolut, wirklich, ehrlich Scheiße!«
Partytage
Wenn es draußen nass und kalt wird, muss
eben drinnen richtig eingeheizt werden. Und
wo geht das besser als im Audimax? Dort steigen bekanntlich die besten Uni-Partys. Im
­November gibt es gleich zwei davon, wahrscheinlich die größten, die allerdings auch das
Publikum anlocken, das sonst eher selten in
Hörsälen zu finden ist. Am 3. November steigt
die legendäre 405-Uniparty (Beginn 21.20
Uhr), am 14. November geht es direkt weiter
mit der traditionellen »Maxi-Bumm«. Wie der
Name schon sagt: Da knallt’s so richtig. Viel
Spaß! Aber bitte: Wer feiern kann, kann auch
studieren. Also, keine Vorlesung verpassen.
Glühweinmarkt
Es glüht so glüh,
wenn Glühweintassen glühen!
Denn am 30. November eröffnet der Gießener
Weihnachtsmarkt und damit wird pünktlich die
Adventszeit eingeläutet. Bis zum 23. Dezember
heißt es wieder: Glühwein, Punsch, Feuerzangenbowle, gebrannte Mandeln und Bratwurst
en masse. Obwohl die Buden sehr in der Innenstadt verstreut sind, lässt es sich an manchen
Flecken ganz gut kuscheln. Unsere Tipps:
­Glühweinstand Lotz (Köhler), Holzhäuschen
am Kaufhof und die Glühweinbude am Kirchenplatz.
Im Aufnahmestudio von Radio Justus wird professionell gearbeitet.
11/2012 streifzug 39
Fotos: pm
Kultur
»YouPorn ist wichtig«
Seit 13 Jahren wollen sie uns weismachen, sie seien unsere Mütter. Inzwischen wissen wir es
besser, doch wir freuen uns trotzdem: Am 9. November kommen Eure Mütter in die
Kongresshalle nach Gießen. Andi Kraus und Don Svezia sprachen vorher mit dem streifzug
über Pupsen, Porno und den Fernsehgarten.
Sie kennen sich seit der Schulzeit, sind
seit 1999 zusammen auf Tour. Wann
gehen Sie sich auf die Nerven?
AK: Erstaunlich selten. Das hängt wohl
damit zusammen, dass wir Schulfreunde
sind und keine gecastete Boygroup.
DS: Wenn es mal zum Streit kommt,
dann sind das eher die kleineren Anlässe.
Etwa, wenn es ums Catering geht. Aber
da ist der Andi normalerweise der S­ tärkste:
Der hat drei Brüder und ist deswegen geschult, wenn es darum geht, sich schnell
die Sahnestücke herauszupicken.
AK: Ja. Die Duplos gehen eigentlich immer
exklusiv an mich.
Wie fing es an mit Eure Mütter?
40 streifzug 11/2012
DS: Damals waren wir 25 Jahre alt. Dadurch, dass wir aber schon zu Schulzeiten
mit Dingen in dieser Richtung angefangen
hatten, waren wir schon alt genug, um eine
abendfüllende Show auf die Beine zu
stellen.
AK: Man muss auch ein gewisses Alter erreicht haben, um auf der Bühne mit Überzeugung »Ficken!« zu sagen.
DS: Zu Schulzeiten wussten wir auch gar
nicht, was »Ficken!« bedeutet. Zwei von
uns haben das tatsächlich erst während der
Tour herausgefunden.
Das stelle ich mir interessant vor. Sie haben anfangs auf Tour nämlich zusammen in
Hotelzimmern geschlafen.
AK: Am Anfang kannte uns niemand. Da
kamen am Abend, wenn man Glück hatte,
zwischen 40 und 50 Leute. Die Veranstalter
haben damals also noch nicht gesagt, dass
sie uns drei Luxussuiten buchen. Ich erinnere mich an eine Spielzeit in Müchen, als
wir zwei Wochen lang zu dritt in einem
Zimmer gewohnt haben, das so groß war
wie ein Kaffeetisch.
DS: Rückblickend ist vieles unbegreiflich.
Da gab es Streit, wenn es darum ging, wer
das beste Bett bekommt. Oft war es so, dass
es zwei reguläre und ein Zustellbett für Kinder gab. Da war Matze im Vorteil, denn der
kann pupsen, wann er will. Er hat sich dann
das Bett geschnappt, in dem er schlafen
wollte, und hat es entsprechend markiert.
Kultur
Trotz allem Erfolg findet man Sie selten im
Fernsehen.
DS: Wir sind eine klassische Livegruppe. Im
deutschen Fernsehen ist es ja auch so, dass
die ganzen klassischen Comedysendungen
darauf ausgerichtet sind, dass man solo unterwegs ist. Da ist es schwierig für uns. Dazu kommt noch, dass wir recht einzigartig
mit unserer Mischung sind, weil wir nicht
nur Stand-up machen, sondern in unserem
Programm auch Musik, Choreografien und
Visuelles bieten.
AK: Und dann ist es auch so, dass wir inhaltlich nicht immer ins Kinderprogramm
passen. Es gibt auch Sendungen, auf die wir
keine Lust haben. Wenn wir sagen, dass wir
unser Programm selbst aussuchen wollen,
wiegeln die meisten ab.
DS: Die sagen dann: »Wir wollen euch
nicht im Fernsehgarten haben.«
kommen, auf der Comedy draufsteht, die
mit den ganzen RTL-Serien aber nichts zu
tun hat.
In Gießen treten Sie mit »Schieb du Sau –
Extra« auf.
AK: Das geht zurück auf unsere erste Show.
Wir waren in den vergangenen zwei Jahren
schon mit unseren aktuelleren Programmen
in Gießen. Deswegen haben wir jetzt dieses mitgebracht. Das »Extra« im Titel heißt,
dass wir es aufgefrischt haben. Es ist eine
bunte Mischung aus allen Dingen, die Eure
Mütter so machen. Wir haben auch tagesaktuelle Sachen, die wir in unser Programm
einarbeiten. Da staubt nichts an, hoffen wir.
Trotz allem Erfolg: Sie leben noch immer in
Stuttgart. Wann ziehen auch Sie endlich
nach Berlin?
DS: Berlin ist vom Unterhalt deutlich günstiger, daher ist das für das Image gar nicht
gut. Mit Berlin kann man nicht protzen.
Wenn, dann muss es Monaco werden. In
Berlin zahlt man für ein Schnitzel ja nur
halb so viel wie in Stuttgart. Das ist nichts.
AK: Wenn wir in Köln wären, dann hätte
man die ganze Comedy-Blase um sich
herum. In Stuttgart sind wir dagegen ein
bisschen konkurrenzlos in dem, was wir
machen. Wir haben kürzlich sogar überlegt,
ob wir nach Gießen ziehen sollen, aber das
fand bei Eure Mütter dann doch keine
Mehrheit.
DS: Weil wir inzwischen bundesweit unterwegs sind, macht es keinen Unterschied,
ob wir in Stuttgart oder in Berlin losfahren.
Im Gegenteil: Eigentlich müssten wir wirklich nach Mittelhessen ziehen. Das wäre
sinnvoll.
AK: Es gibt ja auch den bekannten Spruch:
»My home is in Kassel.«
In einem der berühmtesten Stücke beschimpfen Sie den Mann, der bei der
GEMA die Titel eingibt. Bleibt so etwas
unbestraft?
DS: Es bleibt zumindest nicht unkommentiert. In dem Fall war es so, dass 24 Stunden, nachdem wir das Lied bei der GEMA
angemeldet hatten, bei uns ein Anruf einging: »Hier ist der Penner von der GEMA.«
Es war sogar eine Dame. Die sagte uns
dann, dass die GEMA Spaß versteht, aber
so nicht. Das Lied sei ein Problem, weil
diese Person den Titel jedes Mal in eine
Datenbank eingeben muss, wenn wir das
Stück spielen. Ich antwortete: »Genau. Davon handelt die Nummer.«
AK: Die Nummer ist sehr beliebt bei der
GEMA.
Ist es heute schwerer als vor 13 Jahren, das
Publikum zu packen? Man hat doch alles
schon gesehen.
AK: Ja, aber man sieht doch auch viel
Scheiß. Es ist ja nicht so, dass durch die
sogenannte Comedy-Schwemme automatisch auch die Qualität steigt. Ich denke,
dass es für die Leute ganz erfrischend sein
kann, bei Eure Mütter in eine Show zu
Verstehen Sie YouTube als Chance oder als
Problem?
DS: YouTube ist nicht nur eine Chance,
sondern ein Faktor: Die Leute kommen gezielt zu unserer Show, weil sie diese oder
jene Nummer auf YouTube gesehen haben.
Das ist für uns das Schönste, wenn sie das
Gratisangebot annehmen, sich nachher
aber ein Ticket für ein ganzes Programm
kaufen. Auch, weil sie wissen, dass es dem
Künstler etwas bringt.
AK: Noch wichtiger als YouTube ist für uns
aber YouPorn. Da erkennt man uns zwar
nicht so gut, aber in 60 Prozent der Fälle
sind wir verantwortlich. Die anderen
40 Prozent konsumieren wir interessiert.
Volle Häuser, viele Preise. Welche Ziele
bleiben Ihnen noch?
AK: Wir möchten einfach noch ein bisschen
weitermachen wie bisher. Vielleicht
machen wir auch noch mal etwas eigenes
im Fernsehen. Außerdem wollen wir noch
auf der Chinesischen Mauer spielen wie
die Scorpions.
DS: Für unser Jubiläum, wenn Eure Mütter
also endlich 100 Jahre alt werden, haben
wir uns außerdem vorgenommen, einen
sexy Handkalender herauszubringen und
dafür die dicke Kohle abzukassieren. Das
wird super.
Florian Dörr
Premieren im
Theater
Die Verwirrungen des Zöglings Törless
3. November, 20 Uhr im TiL
Der junge Törless besucht ein Internat
fernab der Stadt. Der Alltag bietet wenig
Abwechslung. Törless tut sich schwer mit
der neuen Umgebung, die ihn langweilt,
befremdet, manchmal aber auch sonderbar fasziniert. Am liebsten hängt Törless
seinen Träumen nach. Doch gleichzeitig
wächst in ihm das Bedürfnis, dazuzugehören. Er schließt sich Beineberg und Reiting
an, die als wild und ungebärdig gelten. Als
sie beginnen, einen Mitschüler zu erpressen, kommt es zum Konflikt. Robert Musils
Roman erzählt von den Schwierigkeiten,
sich selbst und seinen Weg zu finden.
Viktoria und ihr Husar
17. November, 19.30 Uhr, Großes Haus
In der opulenten Revueoperette treffen
große Operettenmelodien auf Swing, Jazz
und Schlager, Walzer auf Foxtrott und die
bezaubernde Ungarin Viktoria auf zwei
Männer, die ihre Gefühle durcheinanderbringen. Zum ersten Mal überhaupt erklingt exklusiv in Gießen eine Rekonstruktion der verschollenen Urfassung. Der
neue stellvertretende Generalmusikdirektor Florian Ziemen und das ungarische Regie-Team mit Alexandra Szemerédy und
Magdolna Parditka treiben dem Stück mit
viel Humor den über Jahrzehnte angesammelten Operettenmuff aus.
Peer und Gynt
22. November, 11 Uhr, Großes Haus
Peer hat eine ausgesprochen bunte Fantasie, aber dass ihn seine Mutter und sein
Lehrer Herr Grieg deswegen gleich als
Lügner bezeichnen, das ist nicht fair. Natürlich glaubt ihm auch niemand, dass er
einer echten Trollprinzessin begegnet ist,
aber Gynt gibt es wirklich. Und was ein
richtiges Trollmädchen ist, das möchte zumindest standesgemäß entführt werden! –
Nach »Herr Bello und das blaue Wunder«
zeigt das Stadttheater Gießen erneut ein
lustig-musikalisches Familienstück von
Paul Maar, das sich nahtlos in die Reihe
der erfolgreichen »Weihnachtsstücke« des
Stadttheaters einfügen wird. Weitere Vorstellungen: 2., 9., 16. und 26. sowie am
30. Dezember
11/2012 streifzug 41
Fotos: Lademann
Sportwelt
Wenn der Degen trifft
Mir ist heiß. Und das, obwohl ich nicht mal fertig angezogen bin. Besonders schwer ist die
Schutzkleidung fürs Fechten nicht, aber so mit Unterziehweste, Brustschutz, Handschuh und
spezieller Jacke aus nahezu unzerstörbarem Stoff – übrigens dem gleichen, aus dem die
schusssicheren Westen der Polizei hergestellt werden – ist man doch relativ gut eingepackt.
Und auch ohne Bewegung ist es schon recht mollig. Dabei ist es Herbst, und in der Sporthalle der Pestalozzischule in Gießen ist es kühl. Ich weiß schon jetzt, dass mir der Schweiß
gleich in Strömen am Körper herunterfließt – es ist mein erstes Mal, dass ich fechte.
Fast bin ich froh, dass sich im Fundus der
Fechtabteilung des MTV Gießen keine
Fechthose gefunden hat, die mir passt. So
habe ich wenigstens an den Beinen ein
bisschen Luft, sehe allerdings aus, als habe
man mir einen Strampelanzug verpasst.
­Allein das Anziehen ist mühsam, denn für
alles gibt es richtig und falsch, und man
darf keinen Schritt vergessen. Hat man etwa
vergessen, das Kabel, das später den Degen
42 streifzug 11/2012
mit der elektronischen Trefferanzeige verbindet, durch die Jacke und durch den
Handschuh zu fädeln, muss man sich erst
mal wieder entblättern – nicht ganz einfach
bei all den Riemen und Klettverschlüssen,
die aufgrund der Sicherheit auch alle
­ordentlich verschlossen werden müssen.
Toll. Ich bin 31 Jahre alt und brauche Hilfe
beim Anziehen. »Übungssache«, meint
Thomas Webler, Leiter der Abteilung Fech-
ten und heute Abend mein Mentor. Jetzt
noch die Maske auf – gar nicht so leicht als
Brillenträger – und auch hier fest zukletten.
Dass das ein oder andere Haar dazwischengerät, versuche ich zu ignorieren. Ich
bin ja nicht zimperlich. Die Maske ist mit
Drahtgitter verkleidet, das 1600 Newton
aushält, damit nichts passieren kann.
Schwer ist das Ding nicht, doch jetzt weiß
ich, wie die Welt für eine Fliege ausschau-
Sportwelt
en muss, die durch das Insektenschutzgitter
von außen nach dem frischen Obst auf dem
Küchentisch lechzt. Schnell den Degen im
Pistolengriff nehmen – das kann ich auf Anhieb - und ab in die Halle. Ein bisschen
komme ich mir so eingepackt vor wie Neil
Arm-strong vor seiner ersten Mondlandung.
Oder wie das Michelin-Männchen.
Wir fechten heute mit dem Degen, weil
das Regelwerk dort am einfachsten ist – jeder Körpertreffer zählt. Was danach
kommt, ist nicht ganz so idiotensicher: Wir
üben Fechtstellung und Schrittfolge. Eigentlich ist das leicht: Füße im rechten Winkel,
in die Knie gehen, den Arm mit dem Degen gerade auf den Gegner gerichtet, vorderen Fuß einen Schritt vor, den hinteren
»nachsetzen, nicht ziehen!« mahnt Webler.
Hm. Das Nachschleifen des Fußes habe
ich noch vom Kendo so drin, und auch das
In-den- Knien-Bleiben fällt mir schwer. Ist
schließlich anstrengend, wenn man das
nicht gewohnt und – wie ich – nicht trainiert ist. Der Schritt zurück geht umgekehrt, beim Ausfall geht man mit dem Fuß
weit vor und streckt den Arm beim Stoß
ganz durch. Oder zumindest so, wie ich es
als »ganz« empfinde, denn Webler korrigiert immer wieder, in dem er am Degen
nachzieht. Erstaunlich, wie viele Zentimeter da noch rauszuholen sind. Natürlich
gibt es noch mehr komplexere Schrittfolgen, doch die Grundschritte müssen erst
mal genügen.
Das Zustoßen und Treffen übe ich an der
Stoßpuppe – überdimensionierte Dominosteine mit unterschiedlicher Augenzahl.
Theorie
an der
Stoßpuppe
Auch hier ist es wichtig, den Arm richtig zu
strecken, damit man gezielt treffen kann
und auch genug Kraft dahinter ist.
Nächster Punkt sind die Paraden. Insgesamt
gibt es zwölf Stück, für den Anfang reichen
aber Sixt und Quart – die jeweilige Abwehr
nach innen und außen. Die Bewegung
kommt aus dem Handgelenk und der Unterarm sollte nicht zu weit aufgedreht sein –
schon schwer, wenn man sich wie ich
ziemlich verkrampft an seinen Degen klammert. Doch nun kommt das, worauf ich
mich den ganzen Abend gefreut habe: Ich
darf das Gelernte im direkten Duell an einem Gegner anwenden. Dazu muss ich erst
noch den Degen mit der elektronischen
Trefferanzeige verkabeln und mit einem
Prüfgewicht testen. Gekämpft wird pro
Runde maximal drei Minuten – oder bis ich
fünf Treffer gelandet habe. Oder der Gegner. »Autsch!« blökt mein Gegenüber,
ebenfalls blutige Anfängerin, auf meinen
ersten Treffer. War aber gar nicht schlimm,
offenbar kein Schmerz, nur ein ungewohntes Gefühl, wenn der Degen trifft. Danach
kann ich gegen Webler antreten, klar, gegen den Profi hat man keine Chance. Ich
pariere und drehe den Arm zu weit nach
außen und schon hat er mir einen Treffer
am Oberarm verpasst. Das spürt man, obwohl ich nicht behaupten mag, dass es
Schmerzen sind. »Blaue Flecken beim
Fechten sind normal«, hatte Webler vorher
angekündigt. Er soll recht behalten: Am
nächsten Morgen zähle ich gleich zwei
davon.
Sabine Glinke
Fechten
Fechten gehört zu den Kampfsportarten. Vor der Etablierung als Sportfechten war die Austragungsform des Duells weit verbreitet. Neben Boxen und
Ringen gehört das Fechten zu den ältesten Wettbewerben der Menschheit.
Eine Art sportliches Fechten betrieb
man schon im antiken Rom und in
Griechenland sowie in Afrika. Ursprünglich war das Fechten ein bewaffneter Kampf zweier Personen, bei dem
sogenannte Blankwaffen mit langer
Klinge sowie Handschutz verwendet
wurden. Diese wurden so geführt, dass
Angriffe abgefangen werden konnten.
Mit der Entwicklung effizienter Handfeuerwaffen verloren Blankwaffen ab
dem 17. Jahrhundert jedoch weitgehend ihre militärische Bedeutung. Die
Europäische
Duellkultur geht auf das Spätmittelalter
zurück, als auch das Bürgertum seinen
ersten Aufschwung erlebte. Da zu dieser Zeit sowohl das Tragen einer Waffe
als auch Recht und Pflicht des Duells
Privileg des freien adeligen Mannes
waren, strebten die freien Bürger nach
diesen Rechten, um sich vom Adel zu
emanzipieren. So entstanden die ersten
Fechterbünde.
Gefochten wird heute mit Florett, Degen und leichtem Säbel. Florett und
Degen sind reine Stoßwaffen, der Säbel
ist eine Hieb- und Stichwaffe. Gefochten wird auf einem stegartigen Boden,
der Fechtbahn oder Planche. Das Fechten zählt bereits seit der Gründung
1896 zu den olympischen Disziplinen.
Das deutsche olympische Leistungszentrum befindet sich in Tauberbischofsheim.
In Gießen kann man den Sport in der
Fechtabteilung des MTV 1846 ausüben.
Hauptsächlich wird dort Säbel und
­Florett gefochten, es gibt aber auch
­Degenfechter. Die Abteilung umfasst
95 Mitglieder, meist Kinder und Jugendliche. Die Gießener nehmen regelmäßig an Turnieren teil. Das eigene
frühere Neujahrsturnier wird nun im
Juni ausgetragen und heißt Lothar-Günther-Gedächtnisturnier. Austragungsort
ist die Halle der TSG Wieseck. Trainiert
wird freitags und mittwochs in der
Sporthalle der Pestalozzischule. Trainer
sind Fechtmeister Alexander Novikov
und Norman Hirzmann (für Jugend und
Erwachsene). Infos und Kontakt unter:
http://mtv-giessen.sport-id.de/Fechten 1
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wein des monats
Vinothek
in
Wedes
Monats
»Teresamanara«
Azienda Vinicola Cantele, Salento,
2009, 13,5 Prozent Alkohol, 16,90
Euro, Bezug über »Die Weinrebe«,
Telefon 06 41/97 04 04
Naserümpfen
war gestern
Fällt der Name Apulien, rümpfen Wein­
kenner die Nase. Zu viel Masse statt Klasse.
Das hat Tradition. Auf dem 350 Kilometer
langen süditalienischen Landstrich entlang
der Adriaküste wird jährlich
weitaus mehr Wein produziert als in allen deutschen
Anbauregionen zusammen.
Die ertragreichen Ernten
müssen für Verschnitte bis in
den hohen Norden des Landes herhalten. Auch das hat
Tradition.
Gleichwohl wandelt sich das
Qualitäts­bewusstsein. Besonders auf der Halbinsel Salento, die als südlichster Ausläufer der Region den Stiefelabsatz Italiens bildet, können Winzer aus den
hervorragenden klimatischen Bedingungen
für die Traubenreife – sonnenreiche Tage,
meerwindkühle Nächte – Kapital schlagen.
Wer auf Ertragsreduktion, Rebstockpflege
und moderne Verarbeitungsmethoden setzt,
hat gute Karten. Wie die Azienda Vinicola
Cantele in Guagnano. Das Familienweingut
sik
Muzum
in der dritten Generation kreiert mit seinem
»Teresamanara« einen
delikaten Gaumenschmeichler. Der reinsortige Negroamaro wird erst nach
einer Barriquereife von bis zu
zwölf Monaten auf die Flasche
gefüllt.
Im Glas Rubinrot; in der Nase
Süßholz, dunkle Beeren und florale Noten; am Gaumen saftig,
mit süßer, reifer Frucht, stolzer
Weinautor
Würze und einem verlockenz
Manfred Mer
den Süßholzunterbau, der das
seidige Tannin ebenso trägt wie
das elegante Zartbitteraroma und zu ­einem
würzigen Finale mit guter Länge führt.
Der vollmundige »Teresamanara« ist nach
der Frau des Weingutgründers Giovanni
­Battista Cantele benannt, die Teresa Manara
hieß. So viel Tradition muss sein. Auch in
­einem modernen Unternehmen, dessen
Weine den internationalen Vergleich nicht
zu scheuen brauchen. Naserümpfen war
gestern.
Apropos Naserümpfen: Stiefelabsätze haben es in sich. Nicht nur
die italienischen. Fragen Sie Nancy
Sinatra mit ihrem Hit »These boots are
made for walkin’«. Doch Vorsicht: Frank Sinatras Tochter hat damit schon so manchem Lügner in
Männergestalt die Nase poliert. Wer ein schlechtes Gewissen hat, trinkt den »Teresamanara« vielleicht besser im Stillen.
mm
Wein
Schreiben Sie an
Manfred Merz:
[email protected]
Sperrsitz
Kinostart: 22. November
Da Bella (Kristen Stewart) während der Geburt ihres Babys fast gestorben wäre, mussten Edward (Robert Pattinson) und die Cullens schnell handeln und Bellas Wandlung
zum Vampir vollziehen. Sie muss sich nun
an das »Leben« und ihre neuen Eigenschaften als Vampir gewöhnen, doch das gelingt
ihr schneller als von allen erwartet. Und
das ist auch notwendig, denn die Geburt
ihrer außergewöhnlichen Tochter Renesmee
(Mackenzie Foy) setzt eine gefahrenvolle
Kette von Ereignissen in Gang. Die furchterregenden Anführer des Volturi-Clans wollen
den Tod der Kleinen. Als die Cullens von
diesem grausamen Plan erfahren, versammeln sie all ihre Freunde um sich, um für
den unerwünschten Besuch gerüstet zu
sein. In einer schicksalsträchtigen Schlacht
entscheidet sich die Zukunft der Cullens
und ihrer Verbündeten. Werden sie – vereint in ihrer Macht – die Volturis besiegen
können?
Kristen Stewart und Robert Pattinson kommen mit »Breaking Dawn – Biss zum Ende
der Nacht« (Teil 2) am 22. November in die
Kinos. Das große Finale verspricht neben
leidenschaftlichen Gefühlen einen spannungsgeladenen Showdown.
Fotos: Concorde
Gewinnspiel
Lagebesprechung vor dem großen Showdown.
Der streifzug verlost mit den Gießener
Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung des Films »Breaking Dawn – Biss
zum Ende der Nacht« (Teil 2) am 22.
November. Wer den Film sehen möchte,
sollte bis zum 16. November eine Karte
mit dem Kennwort »Kino« an streifzug,
Marburger Straße 20, 35390 Gießen
oder eine Mail an [email protected] ­senden. Viel Glück!
11/2012 streifzug 45
Sperrsitz
Neu
im Kino
Gießen
Kinocenter Gießen
Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08
Heli
Frankfurter Straße 34, Telefon 06 41/7 45 11
Roxy
Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47
www.die-giessener-kinos.de
Kommunales Kino JOKUS
Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95
Grünberg
Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69
Lich
Kino »Traumstern«
Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10
Weitere Kino-Tipps
finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter
www.giessener-allgemeine.de/kino.
präsentieren
James Bond 007 –
Skyfall
Jubiläums-Bond – 50 Jahre!
Ladykino:
Mittwoch, 21.11.2012 um 20:30 Uhr
Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!
Männer sind herzlich willkommen!
5er-Special:
Gezeigt werden alle fünf Teile
der Twilight Saga!
Samstag, 17.11.2012 um 10:00 Uhr
Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen
Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen
Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen
Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de
46 streifzug 11/2012
Deutsche Tragikomödie
Diesmal kommt die Gefahr
von innen: James Bond
selbst steht im Kreuzfeuer
wegen Ereignissen, die er
selbst längst verdrängt hat.
007 gilt als Schlüssel zur Aufdeckung von
Indiskretionen seiner Chefin M in ihrer Vergangenheit. Die Zukunft des MI6 steht auf
dem Spiel, wenn es Bond nicht gelingt herauszufinden, wem an der Zerstörung des
Geheimdienstes gelegen ist, und die Gefahr
zu beseitigen, auch wenn der persönliche
Preis hoch ist.
Niko lebt in Berlin in den
Tag hinein. Seine Freundin
hat sich von ihm getrennt
und er hat nicht einmal
mehr Geld für einen Kaffee. Das Konto ist gesperrt,
und sein Papa hat die Nase voll, ihn Jahre
nachdem er das Studium geschmissen hat,
weiter zu unterstützen. Mit seinem nicht
minder erfolglosen Kumpel Matze lernt Niko eine Tänzerin kennen, die die beiden zu
ihrem experimentellen Stück einlädt. Sie
selbst entpuppt sich als Psychotante. Und
die Nacht ist noch lange nicht vorbei.
Darsteller:Daniel Craig, Ralph Fiennes,
Albert Finney, Dame Judi Dench
Start: 1. November 2012
Darsteller:Tom Schilling, Marc Hosemann,
Friederike Kempter
Start: 1. November 2012
★★★✩
Argo
Auf Tatsachen basierend
★★★✩
Das Leben ist nichts
für Feiglinge
Der Weg zurück ins Leben
Was Profi Tony Mendez
1979 seinen CIA-Vorgesetzten vorschlägt, um
sechs Amerikaner, die sich
nach Stürmung ihrer Botschaft im revolutionären
Teheran verstecken, herauszuholen, klingt
unrealisierbar und fantastisch. Als kanadische Crewmitglieder eines vorgetäuschten
Hollywood-Films getarnt, sollen die Amerikaner mit seiner Hilfe ausgeflogen werden.
Ein absurdes Unterfangen, aber die einzige
Chance für die Flüchtlinge, um den Revolutionsgarden, die sie suchen, zu entkommen.
Nach dem Unfalltod der
Mutter und Ehefrau gerät
das Leben von Markus und
Tochter Kim aus den Fugen. Versuche, den Alltag
wieder normal zu gestalten, scheitern. Markus verzweifelt. Kim fühlt sich allein gelassen und brennt mit Schulabbrecher Alex
nach Dänemark durch. Dies ist der Ort, wo
sie Urlaube mit Mutter und Vater verbrachte.
Doch Markus will seine Tochter nicht aufgeben und fährt ihr gemeinsam mit Großmutter Gerlinde und Pflegerin Paula hinterher.
Darsteller:Ben Affleck, Alan Arkin, John
Goodman, Bryan Cranston
Start: 8. November 2012
Darsteller:Wotan Wilke Möhring, Helen
Woigk, Christine Schorn
Start: 22. November 2012
★★★✩
Breaking Dawn –
Biss zum Ende der Nacht (Teil 2)
Oh Boy
★★★✩
Sinister
Killing Them Softly
Haunted-House-Horrorfilm
Verfilmung des Kultromans
Schriftsteller Ellison muss
wegen finanzieller Probleme mit Frau und Kindern
in ein kleineres Haus ziehen, in dem vor Jahren eine Familie auf ungeklärte
Weise ums Leben kam. Ellison hofft, dort
seinen neuen Kriminalroman beenden zu
können. Auf der Suche nach Inspiration findet er auf dem Dachboden alte Filmrollen,
die äußerst verstörende Aufnahmen enthalten. Während er mit der Lösung des Rätsels
beschäftigt ist, scheinen unheimliche Mächte von seinen Kindern Besitz zu ergreifen.
Zwei einfache Gangster
nehmen ein von der Unterwelt veranstaltetes Pokerspiel aus und schieben die
Schuld dem lokalen Organisator in die Schuhe. Das
Syndikat holt den Vollstrecker Jackie Cogan
nach New Orleans, der Licht in die Angelegenheit bringen soll. Er lässt den Organisator beseitigen und macht auch die beiden
wahren Täter ausfindig, für die er einen Killer aus New York einfliegen lässt. Als der
sich als unpässlich erweist, nimmt Cogan
die Sache selbst in die Hand.
Darsteller:Ethan Hawke, Vincent D’Onofrio,
James Ransone, Fred Thompson
Start: 22. November 2012
Darsteller:Brad Pitt, Scoot McNairy, Ben
Mendelsohn, James Gandolfini
29. November 2012
Start: ★★★✩
★★★✩
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Gießen 102,0 • Wetzlar 101,3
Alsfeld 94,1
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GieSSener GrünStrom.
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Beim Einkaufen achten wir besonders auf regionale Produkte. Das Gleiche
machen wir beim Strom. Unser Gießener Grünstrom kommt zu fast 40% aus
unserer Region. Die SWG kümmern sich darum – wir müssen nichts dafür
tun. Das finden wir richtig klasse! Danke, SWG – für ein Stück Heimat aus der
Steckdose.
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